TRUE TRANSFORMERS EIN AUSBLICK AUF DIE NEUE ROLLE DER FINANZDIENSTLEISTER UND DIE KÜNFTIGE ARCHITEKTUR DES SCHWEIZER BANKENSYSTEMS
VORWORT
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as Jahr 2020 hat uns allen gezeigt, wie schnell sich die Umstände ändern können und wie Unternehmen aller Branchen in der Lage sein müssen, rasch auf unerwartete Umwälzungen in ihren jeweiligen Geschäftsbereichen zu reagieren. Mit der Unvorhersehbarkeit, Instabilität und den globalen tektonischen Veränderungen im Jahr 2020 hat die Finanzdienstleistungsbranche demonstriert, dass sie mehr denn je in der Lage ist, mit grosser Geschwindigkeit auf plötzliche Herausforderungen zu reagieren. Die rasche Einführung virtueller Kommunikationskanäle und die Digitalisierung veralteter Prozesse bspw. im Fall von Kapitalmassnahmen und Stimmrechtsvertretungen sind nur kleine Anzeichen dafür. Im Kapitalmarkt und der Infrastruktur besteht bereits seit längerer Zeit Druck, die Geschäftsmodelle zu transformieren und neue Technologien einzuführen. So wie die Branche mit beispielloser Geschwindigkeit und effizienter Ausführung auf COVID-19 reagiert hat, muss sie sich mit ähnlicher Dringlichkeit auf die hohe Dynamik der technologischen Entwicklungen in den Kapitalmärkten einstellen.
nelle Anleger und Privatkunden und verfügt über eine bedeutende HNWI-Bevölkerung (High-Net-Worth Individual). Das Land zeichnet sich durch eine Vorreiterrolle bei Innovationen und Disruptionen aus. Die Schweizer Börse ist sich bewusst, dass sich das gesamte Bankenökosystem in einer Phase unwiderruflichen Wandels befindet, und kollaboriert mit W.I.R.E., um die vorliegende Publikation zu erstellen. In dieser wird untersucht, wie die Zukunft von Finanzdienstleistungen im grösseren Bild aussehen könnte. ANPASSUNG AN KÜNFTIGE KUNDENBEDÜRFNISSE
Als Finanzplatz verfügt die Schweiz über tief verwurzelte und gut etablierte Banken-, Vermögensverwaltungs-, Asset-Management- und FinTech-Branchen. Sie beheimatet damit einen umfangreichen Markt für institutio-
Der Anstoss zur Veränderung wird durch die Bedürfnisse der Kunden vorgegeben, die ihrerseits bei der Digitalisierung der eigenen Organisationen nach neuen Marktchancen suchen. Aber auch die Bedürfnisse und Verhaltensweisen der Endverbraucher ändern sich rasant, wobei der Schwerpunkt zunehmend auf digitalen Diensten liegt und die Nachfrage nach neuen Anlageklassen wie Impact Investing und tokenisierten Vermögenswerten steigt. Das Verharren im Status quo verheisst dabei nichts Gutes. Jede Branche, die es versäumt, sich den veränderten Kundenbedürfnissen anzupassen, setzt sich der Gefahr aus, überflüssig und ersetzt zu werden. Finanzdienstleistungen werden keine Ausnahme von dieser uralten Regel darstellen. Tatsächlich sind die Disruptoren bereits im Markt angekommen. FinTechs sind zunehmend allgegenwärtig und in ähnlicher Weise
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as Jahr 2020 hat uns allen gezeigt, wie schnell sich die Umstände ändern können und wie Unternehmen aller Branchen in der Lage sein müssen, rasch auf unerwartete Umwälzungen in ihren jeweiligen Geschäftsbereichen zu reagieren. Mit der Unvorhersehbarkeit, Instabilität und den globalen tektonischen Veränderungen im Jahr 2020 hat die Finanzdienstleistungsbranche demonstriert, dass sie mehr denn je in der Lage ist, mit grosser Geschwindigkeit auf plötzliche Herausforderungen zu reagieren. Die rasche Einführung virtueller Kommunikationskanäle und die Digitalisierung veralteter Prozesse bspw. im Fall von Kapitalmassnahmen und Stimmrechtsvertretungen sind nur kleine Anzeichen dafür. Im Kapitalmarkt und der Infrastruktur besteht bereits seit längerer Zeit Druck, die Geschäftsmodelle zu transformieren und neue Technologien einzuführen. So wie die Branche mit beispielloser Geschwindigkeit und effizienter Ausführung auf COVID-19 reagiert hat, muss sie sich mit ähnlicher Dringlichkeit auf die hohe Dynamik der technologischen Entwicklungen in den Kapitalmärkten einstellen.
nelle Anleger und Privatkunden und verfügt über eine bedeutende HNWI-Bevölkerung (High-Net-Worth Individual). Das Land zeichnet sich durch eine Vorreiterrolle bei Innovationen und Disruptionen aus. Die Schweizer Börse ist sich bewusst, dass sich das gesamte Bankenökosystem in einer Phase unwiderruflichen Wandels befindet, und kollaboriert mit W.I.R.E., um die vorliegende Publikation zu erstellen. In dieser wird untersucht, wie die Zukunft von Finanzdienstleistungen im grösseren Bild aussehen könnte. ANPASSUNG AN KÜNFTIGE KUNDENBEDÜRFNISSE
Als Finanzplatz verfügt die Schweiz über tief verwurzelte und gut etablierte Banken-, Vermögensverwaltungs-, Asset-Management- und FinTech-Branchen. Sie beheimatet damit einen umfangreichen Markt für institutio-
Der Anstoss zur Veränderung wird durch die Bedürfnisse der Kunden vorgegeben, die ihrerseits bei der Digitalisierung der eigenen Organisationen nach neuen Marktchancen suchen. Aber auch die Bedürfnisse und Verhaltensweisen der Endverbraucher ändern sich rasant, wobei der Schwerpunkt zunehmend auf digitalen Diensten liegt und die Nachfrage nach neuen Anlageklassen wie Impact Investing und tokenisierten Vermögenswerten steigt. Das Verharren im Status quo verheisst dabei nichts Gutes. Jede Branche, die es versäumt, sich den veränderten Kundenbedürfnissen anzupassen, setzt sich der Gefahr aus, überflüssig und ersetzt zu werden. Finanzdienstleistungen werden keine Ausnahme von dieser uralten Regel darstellen. Tatsächlich sind die Disruptoren bereits im Markt angekommen. FinTechs sind zunehmend allgegenwärtig und in ähnlicher Weise
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VORWORT
sieht sich die Branche auch mit Herausforderungen durch TechFins wie Amazon und Google konfrontiert. Diese Technologiegiganten sind nicht nur befreit von jahrzehntelang veralteter Infrastruktur, sondern dringen zunehmend in Bereiche des Finanzsystems vor, die lange Zeit von Banken dominiert wurden. LICHT AM ENDE DES TUNNELS
Die Akteure des Kapitalmarkts verschliessen sich jedoch nicht gegenüber den existenziellen Herausforderungen, denen sie durch FinTechs und TechFins ausgesetzt sind. Viele zukunftsorientierte Anbieter – darunter Börsen, CSDs (Zentralverwahrer von Wertpapieren) und Depotbanken – investieren nun massiv in digitale Lösungen und innovative Vorhaben, um die Effizienz zu steigern und die Kundenerfahrung zu verbessern. Gleichzeitig überlegt eine Reihe traditioneller Verwahrstellen, wie sie digitale Verwahrlösungen für neue Anlageklassen anbieten können. Über Distributed-LedgerTechnologien (DLT) hinaus zeichnen sich Durchbrüche in der Nutzung von Robotic Process Automation, künstlicher Intelligenz, Datenanalyse und Cloud-basierten Technologien ab. All diese Technologien werden für die Gestaltung einer erfolgreichen Zukunft der Branche entscheidend sein. Dies auch, um sicherzustellen, dass die Branche für eine immer anspruchsvollere Klientel relevant bleibt.
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Im breiteren Kontext begibt sich die Finanzbranche auf einen Weg, der aufgrund von technologischen Fortschritten, Mängeln in bestehenden Wirtschaftsmodellen und neuen Kundenbedürfnissen verspricht, die Struktur des Bankensystems zu verändern. Angesichts der Wettbewerbslandschaft und der rasanten Geschwindigkeit des technologischen Fortschritts sollte der Schweizer Finanzplatz eine gemeinsame Vision für eine differenzierte langfristige Positionierung entwickeln. Doch dieser Weg ist keineswegs vorgezeichnet. Deshalb laden wir die verschiedenen Akteure des Finanzplatzes zu einem Dialog ein. Die in dieser Publikation entwickelten Thesen wagen einen Ausblick auf die Zukunft der Finanzdienstleister und präsentieren verschiedene Szenarien für die künftige Architektur des Schweizer Bankensystems. Diese dienen als Ausgangspunkt für eine intensive Debatte über die Zukunft unserer Branche. Thomas Zeeb Mitglied der Konzernleitung und Head Securities & Exchanges, SIX
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VORWORT
sieht sich die Branche auch mit Herausforderungen durch TechFins wie Amazon und Google konfrontiert. Diese Technologiegiganten sind nicht nur befreit von jahrzehntelang veralteter Infrastruktur, sondern dringen zunehmend in Bereiche des Finanzsystems vor, die lange Zeit von Banken dominiert wurden. LICHT AM ENDE DES TUNNELS
Die Akteure des Kapitalmarkts verschliessen sich jedoch nicht gegenüber den existenziellen Herausforderungen, denen sie durch FinTechs und TechFins ausgesetzt sind. Viele zukunftsorientierte Anbieter – darunter Börsen, CSDs (Zentralverwahrer von Wertpapieren) und Depotbanken – investieren nun massiv in digitale Lösungen und innovative Vorhaben, um die Effizienz zu steigern und die Kundenerfahrung zu verbessern. Gleichzeitig überlegt eine Reihe traditioneller Verwahrstellen, wie sie digitale Verwahrlösungen für neue Anlageklassen anbieten können. Über Distributed-LedgerTechnologien (DLT) hinaus zeichnen sich Durchbrüche in der Nutzung von Robotic Process Automation, künstlicher Intelligenz, Datenanalyse und Cloud-basierten Technologien ab. All diese Technologien werden für die Gestaltung einer erfolgreichen Zukunft der Branche entscheidend sein. Dies auch, um sicherzustellen, dass die Branche für eine immer anspruchsvollere Klientel relevant bleibt.
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Im breiteren Kontext begibt sich die Finanzbranche auf einen Weg, der aufgrund von technologischen Fortschritten, Mängeln in bestehenden Wirtschaftsmodellen und neuen Kundenbedürfnissen verspricht, die Struktur des Bankensystems zu verändern. Angesichts der Wettbewerbslandschaft und der rasanten Geschwindigkeit des technologischen Fortschritts sollte der Schweizer Finanzplatz eine gemeinsame Vision für eine differenzierte langfristige Positionierung entwickeln. Doch dieser Weg ist keineswegs vorgezeichnet. Deshalb laden wir die verschiedenen Akteure des Finanzplatzes zu einem Dialog ein. Die in dieser Publikation entwickelten Thesen wagen einen Ausblick auf die Zukunft der Finanzdienstleister und präsentieren verschiedene Szenarien für die künftige Architektur des Schweizer Bankensystems. Diese dienen als Ausgangspunkt für eine intensive Debatte über die Zukunft unserer Branche. Thomas Zeeb Mitglied der Konzernleitung und Head Securities & Exchanges, SIX
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INHALT 08 EINLEITUNG
16 KÜNFTIGE RAHMENBEDINGUNGEN
WAS DIE WELT VON MORGEN FÜR FINANZDIENSTLEISTER BEDEUTET 48 THESEN
PERSPEKTIVEN FÜR DIE NÄCHSTE GENERATION DES BANKINGS 66 SZENARIEN
KÜNFTIGE POSITIONIERUNG UND ARCHITEKTUR DES SCHWEIZER BANKENSYSTEMS 88 HANDLUNGSFELDER
GRUNDLAGEN ZUR GESTALTUNG EINES ZUKUNFTSFÄHIGEN FINANZSYSTEMS 102 APPENDIX
INHALT 08 EINLEITUNG
16 KÜNFTIGE RAHMENBEDINGUNGEN
WAS DIE WELT VON MORGEN FÜR FINANZDIENSTLEISTER BEDEUTET 48 THESEN
PERSPEKTIVEN FÜR DIE NÄCHSTE GENERATION DES BANKINGS 66 SZENARIEN
KÜNFTIGE POSITIONIERUNG UND ARCHITEKTUR DES SCHWEIZER BANKENSYSTEMS 88 HANDLUNGSFELDER
GRUNDLAGEN ZUR GESTALTUNG EINES ZUKUNFTSFÄHIGEN FINANZSYSTEMS 102 APPENDIX
EINLEITUNG
BANKING IS NECESSARY, BANKS ARE NOT …
… lautete 1994 die provokative wie auch richtungsweisende Einschätzung von Bill Gates zur Zukunft von Banken aus seiner technologiegeprägten Perspektive einer digitalen Welt. Die Erkenntnisse der ersten Welle der digitalen Transformation, die Musik, Film und Medien im Lauf der letzten Jahre grundlegend neu definiert hat, zeigten, dass Disruption – also die fundamentale Neugestaltung ganzer Industrien – nicht nur ein schönes Schlagwort von Bestsellerautoren war, sondern eine ökonomische Realität. Die Geschichten rund um den Untergang von Kodak, die Demokratisierung des Wissens durch Wikipedia oder den kometenhaften Aufstieg von Amazon zur globalen «Superfirm» waren glaubhafte Belege dafür, dass nicht nur Fotomaterial, Enzyklopädien oder der Buchhandel durch digitale Konkurrenten sprichwörtlich zerschlagen werden, sondern dass mit dem ebenfalls nachweisbaren exponentiellen Fortschritt der Technologie weitere Sektoren folgen würden – von Mobilität, Arbeiten bis zu Versicherungen und Banken.
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CHRONIK EINER ANGEKÜNDIGTEN DISRUPTION
Diese faktenunterlegte Ankündigung einer bevorstehenden umfassenden Disruption des Bankensektors hat, als Erfüllung von Gates’ Prophezeiung, zu einer bislang unbekannten Dynamik in einem Sektor geführt, der sich über Jahrzehnte primär durch Tradition und eiserne Resistenz gegenüber Veränderung ausgezeichnet hat. Eine Armada von FinTech-Unternehmen ist seither mit der Mission unterwegs, die bestehende Wertschöpfungskette traditioneller Banken durch mehr Effizienz und neue Kundenerlebnisse herauszufordern. Digitale «Neobanken» konzentrierten sich durch rasch wachsende Kundenzahlen im Segment der Digital Natives nicht mehr nur auf Teiloptimierungen, sondern griffen als neuer, virtueller Ankerpunkt den Kern traditioneller Bankhäuser an. Damit wurde weltweit klar, dass es Zeit ist, Innovation nicht mehr nur als Begriff auf Marketingbroschüren zu nutzen, sondern den sich lange abzeichnenden Strukturwandel grundsätzlich anzugehen. NEUER REALISMUS IN DER NÄCHSTEN PHASE DER DIGITALISIERUNG
Mit dieser Erkenntnis stellen sich aber weiterführende Fragen rund um die Zukunft von Banken. Denn obschon klar ist, dass Finanzdienstleistungen künftig kaum mehr ohne eine Anbindung an eine digitale Infrastruktur möglich sind, gilt es, die Kernkompetenzen und die Differenzierung je nach Segment und Dienstleistung präzi-
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EINLEITUNG
BANKING IS NECESSARY, BANKS ARE NOT …
… lautete 1994 die provokative wie auch richtungsweisende Einschätzung von Bill Gates zur Zukunft von Banken aus seiner technologiegeprägten Perspektive einer digitalen Welt. Die Erkenntnisse der ersten Welle der digitalen Transformation, die Musik, Film und Medien im Lauf der letzten Jahre grundlegend neu definiert hat, zeigten, dass Disruption – also die fundamentale Neugestaltung ganzer Industrien – nicht nur ein schönes Schlagwort von Bestsellerautoren war, sondern eine ökonomische Realität. Die Geschichten rund um den Untergang von Kodak, die Demokratisierung des Wissens durch Wikipedia oder den kometenhaften Aufstieg von Amazon zur globalen «Superfirm» waren glaubhafte Belege dafür, dass nicht nur Fotomaterial, Enzyklopädien oder der Buchhandel durch digitale Konkurrenten sprichwörtlich zerschlagen werden, sondern dass mit dem ebenfalls nachweisbaren exponentiellen Fortschritt der Technologie weitere Sektoren folgen würden – von Mobilität, Arbeiten bis zu Versicherungen und Banken.
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CHRONIK EINER ANGEKÜNDIGTEN DISRUPTION
Diese faktenunterlegte Ankündigung einer bevorstehenden umfassenden Disruption des Bankensektors hat, als Erfüllung von Gates’ Prophezeiung, zu einer bislang unbekannten Dynamik in einem Sektor geführt, der sich über Jahrzehnte primär durch Tradition und eiserne Resistenz gegenüber Veränderung ausgezeichnet hat. Eine Armada von FinTech-Unternehmen ist seither mit der Mission unterwegs, die bestehende Wertschöpfungskette traditioneller Banken durch mehr Effizienz und neue Kundenerlebnisse herauszufordern. Digitale «Neobanken» konzentrierten sich durch rasch wachsende Kundenzahlen im Segment der Digital Natives nicht mehr nur auf Teiloptimierungen, sondern griffen als neuer, virtueller Ankerpunkt den Kern traditioneller Bankhäuser an. Damit wurde weltweit klar, dass es Zeit ist, Innovation nicht mehr nur als Begriff auf Marketingbroschüren zu nutzen, sondern den sich lange abzeichnenden Strukturwandel grundsätzlich anzugehen. NEUER REALISMUS IN DER NÄCHSTEN PHASE DER DIGITALISIERUNG
Mit dieser Erkenntnis stellen sich aber weiterführende Fragen rund um die Zukunft von Banken. Denn obschon klar ist, dass Finanzdienstleistungen künftig kaum mehr ohne eine Anbindung an eine digitale Infrastruktur möglich sind, gilt es, die Kernkompetenzen und die Differenzierung je nach Segment und Dienstleistung präzi-
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EINLEITUNG
se zu bestimmen. Der Grund dafür liegt in immer mehr Hinweisen, dass entgegen dem vermeintlich exponentiellen technischen Fortschritt Grenzen der Digitalisierung bestehen, die dazu führen, dass entgegen der mantraartigen Ankündigungen vieler Futuristen oder Start-up-Enthusiasten nicht alles digitalisiert wird, was digitalisiert werden kann. Der Grund liegt einerseits bei technischen Limitationen z.B. von künstlicher Intelligenz, die zwar Muster in grossen Datenmengen schneller als jedes menschliche Gehirn erkennen kann, bei der Einordung von Erkenntnissen in ein grösseres Bild von Zusammenhängen, die nicht durch statistische Daten dokumentiert sind, jedoch scheitert. Andererseits zeigt sich auch, dass eine vertrauensvolle Beratung einen Dialog zwischen Menschen erfordert – wegen der Privatsphäre, wegen der Komplexität, aber auch weil Menschen schlicht den Kontakt mit anderen Menschen gegenüber einem Avatar bevorzugen. Dies bedeutet, dass es ein weit grösseres Spektrum für Wettbewerb und Differenzierung gibt als schnelle Algorithmen und das Sammeln von möglichst vielen Kundendaten. Natürlich wird das digital orchestrierte Zusammenspiel unterschiedlicher Partner in einem Netzwerk oder Ökosystem ein entscheidender Vorteil sein, um sich im Umfeld der höheren Komplexität des Marktes mit vielfältigeren Kundenbedürfnissen zu behaupten. Darüber hinaus dürfte aber die Schnittstelle zwischen Kunden und Bank – gerade angesichts der rasch wachsenden Dominanz
digitaler Plattformen – zu einem zentralen Unterscheidungsfaktor werden. Hier stellt sich die Frage nach künftigen Kompetenzen und der Architektur des Bankensektors von morgen.
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FROM PROFIT TO PURPOSE Im Kontext dieser strategischen Ausrichtung und Positionierung von Finanzdienstleistern gilt es aber, eine weit grössere Dimension zu beachten. Dabei geht es um die eigentliche Rolle, die Banken in einer Volkswirtschaft – und der Gesellschaft – innehaben. Im Ursprung des Gewerbes stand mit dem Verleih von Geld stets die Finanzierung von Zukunftsprojekten. Von Perspektiven für Kleinstbetriebe bis zur Ermöglichung von Grossprojekten wie dem Gotthardtunnel Ende des 19. Jahrhunderts. Diese Funktion übernehmen Banken selbstredend bis heute. Mit dem zunehmenden Fokus auf Wachstum, dem Schwerpunkt auf Effizienz und der Spezifizierung der verschiedenen Geschäftsfelder ist das grössere Bild der Rolle von Banken als Ermöglichern und Gestaltern verloren gegangen – in der eigenen Wahrnehmung wie auch im Blick breiterer Kreise der Öffentlichkeit. Stattdessen hat sich ein zunehmender Fokus auf die kurzfristige Optimierung von finanziellem Profit eingestellt, der im Lauf der letzten Jahre durch wiederkehrende Fälle unethischen Geschäftsgebarens bestätigt wurde und dadurch zu einer Vertrauenserosion der ganzen Industrie beigetragen hat. Dies obschon verschiedene gesell-
EINLEITUNG
se zu bestimmen. Der Grund dafür liegt in immer mehr Hinweisen, dass entgegen dem vermeintlich exponentiellen technischen Fortschritt Grenzen der Digitalisierung bestehen, die dazu führen, dass entgegen der mantraartigen Ankündigungen vieler Futuristen oder Start-up-Enthusiasten nicht alles digitalisiert wird, was digitalisiert werden kann. Der Grund liegt einerseits bei technischen Limitationen z.B. von künstlicher Intelligenz, die zwar Muster in grossen Datenmengen schneller als jedes menschliche Gehirn erkennen kann, bei der Einordung von Erkenntnissen in ein grösseres Bild von Zusammenhängen, die nicht durch statistische Daten dokumentiert sind, jedoch scheitert. Andererseits zeigt sich auch, dass eine vertrauensvolle Beratung einen Dialog zwischen Menschen erfordert – wegen der Privatsphäre, wegen der Komplexität, aber auch weil Menschen schlicht den Kontakt mit anderen Menschen gegenüber einem Avatar bevorzugen. Dies bedeutet, dass es ein weit grösseres Spektrum für Wettbewerb und Differenzierung gibt als schnelle Algorithmen und das Sammeln von möglichst vielen Kundendaten. Natürlich wird das digital orchestrierte Zusammenspiel unterschiedlicher Partner in einem Netzwerk oder Ökosystem ein entscheidender Vorteil sein, um sich im Umfeld der höheren Komplexität des Marktes mit vielfältigeren Kundenbedürfnissen zu behaupten. Darüber hinaus dürfte aber die Schnittstelle zwischen Kunden und Bank – gerade angesichts der rasch wachsenden Dominanz
digitaler Plattformen – zu einem zentralen Unterscheidungsfaktor werden. Hier stellt sich die Frage nach künftigen Kompetenzen und der Architektur des Bankensektors von morgen.
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FROM PROFIT TO PURPOSE Im Kontext dieser strategischen Ausrichtung und Positionierung von Finanzdienstleistern gilt es aber, eine weit grössere Dimension zu beachten. Dabei geht es um die eigentliche Rolle, die Banken in einer Volkswirtschaft – und der Gesellschaft – innehaben. Im Ursprung des Gewerbes stand mit dem Verleih von Geld stets die Finanzierung von Zukunftsprojekten. Von Perspektiven für Kleinstbetriebe bis zur Ermöglichung von Grossprojekten wie dem Gotthardtunnel Ende des 19. Jahrhunderts. Diese Funktion übernehmen Banken selbstredend bis heute. Mit dem zunehmenden Fokus auf Wachstum, dem Schwerpunkt auf Effizienz und der Spezifizierung der verschiedenen Geschäftsfelder ist das grössere Bild der Rolle von Banken als Ermöglichern und Gestaltern verloren gegangen – in der eigenen Wahrnehmung wie auch im Blick breiterer Kreise der Öffentlichkeit. Stattdessen hat sich ein zunehmender Fokus auf die kurzfristige Optimierung von finanziellem Profit eingestellt, der im Lauf der letzten Jahre durch wiederkehrende Fälle unethischen Geschäftsgebarens bestätigt wurde und dadurch zu einer Vertrauenserosion der ganzen Industrie beigetragen hat. Dies obschon verschiedene gesell-
EINLEITUNG
schaftliche und damit auch wirtschaftliche Herausforderungen die Verantwortung zukunftsgerichteter Finanzinstitute benötigen. Zwar lässt sich zweifellos attestieren, dass nie zuvor in der Geschichte von Banken mehr über Zukunft gesprochen – und in diese investiert wurde. Nur wird dabei ausser Acht gelassen, dass die Digitalisierung der Prozesse und Geschäftsmodelle zwar Effizienz und neue Kundenerlebnisse ermöglicht, sie ohne Anpassung der Wertegrundlagen und der Verknüpfung des wirtschaftlichen Wachstums mit gesellschaftlicher Stabilität oder ökologischer Nachhaltigkeit aber keine echte Ausrichtung auf die Zukunft darstellt. Im Gegenteil droht eine Beschleunigung und Potenzierung der Handlungsmacht bestehende Herausforderungen zu verstärken. Mit der Forderung einer Rückkehr zu der Kernfunktion von Banken, dem Unterstützen und Ermöglichen von gesellschaftlichem Fortschritt, ist nicht die Abkehr von einer Profitorientierung gemeint. Die Rolle eines echten Transformators von Fortschritt würde Wirtschaft und Gesellschaft wechselwirkend stärken – mit einem langfristigen, nicht mit einem kurzfristigen Horizont.
der Finanzmärkte, die durch mehr Einflussfaktoren geprägt ist als die unmittelbaren Treiber der Aktienmärkte. Darauf aufbauend werden Thesen zur Zukunft von Banken präsentiert, die basierend auf den neuen Anforderungen unterschiedliche Aspekte zeigen, die den Bankensektor künftig prägen. Dabei geht es um die Rolle der digitalen Infrastruktur genauso wie um den Umgang mit Vertrauen oder die Chancen von virtuellen Wertanlagen. Neben diesen Eckpunkten des künftigen Marktes wurde aber auch beleuchtet, mit welcher Art Architektur Banken künftig operieren und wie traditionelle Institute mit FinTechs und BigTechs kooperieren – dies am Beispiel des Bankenstandorts Schweiz. Abschliessend werden übergreifende Handlungsfelder abgeleitet, die für Banken wie für Börsen als Innovationsfelder dienen können. Dabei zeigt sich, dass übergreifende Netzwerke von Akteuren fester Bestandteil der Finanzdienstleister im 21. Jahrhundert sein werden. Die Ergebnisse wurden auch durch Gespräche mit Experten und Vordenkern innerhalb und ausserhalb des Bankensektors erarbeitet. Ihnen sei an dieser Stelle herzlich gedankt.
Vor diesem Hintergrund wirft diese Publikation, die durch den Think Tank W.I.R.E. in Zusammenarbeit mit SIX Securities & Exchanges erstellt wurde, einen Blick auf die mittel- und langfristigen Rahmenbedingungen
In einer ersten Hypothese lässt sich aber darauf schliessen, dass die Prognose von Bill Gates zu kurz greift. Denn Zahlungsprozesse lassen sich zwar digitalisieren und effizienter gestalten, losgelöst davon, ob sie von einer Bank oder einem Softwareunternehmen angeboten werden. Mit dem Blick auf die wahre DNA von Banken
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EINLEITUNG
schaftliche und damit auch wirtschaftliche Herausforderungen die Verantwortung zukunftsgerichteter Finanzinstitute benötigen. Zwar lässt sich zweifellos attestieren, dass nie zuvor in der Geschichte von Banken mehr über Zukunft gesprochen – und in diese investiert wurde. Nur wird dabei ausser Acht gelassen, dass die Digitalisierung der Prozesse und Geschäftsmodelle zwar Effizienz und neue Kundenerlebnisse ermöglicht, sie ohne Anpassung der Wertegrundlagen und der Verknüpfung des wirtschaftlichen Wachstums mit gesellschaftlicher Stabilität oder ökologischer Nachhaltigkeit aber keine echte Ausrichtung auf die Zukunft darstellt. Im Gegenteil droht eine Beschleunigung und Potenzierung der Handlungsmacht bestehende Herausforderungen zu verstärken. Mit der Forderung einer Rückkehr zu der Kernfunktion von Banken, dem Unterstützen und Ermöglichen von gesellschaftlichem Fortschritt, ist nicht die Abkehr von einer Profitorientierung gemeint. Die Rolle eines echten Transformators von Fortschritt würde Wirtschaft und Gesellschaft wechselwirkend stärken – mit einem langfristigen, nicht mit einem kurzfristigen Horizont.
der Finanzmärkte, die durch mehr Einflussfaktoren geprägt ist als die unmittelbaren Treiber der Aktienmärkte. Darauf aufbauend werden Thesen zur Zukunft von Banken präsentiert, die basierend auf den neuen Anforderungen unterschiedliche Aspekte zeigen, die den Bankensektor künftig prägen. Dabei geht es um die Rolle der digitalen Infrastruktur genauso wie um den Umgang mit Vertrauen oder die Chancen von virtuellen Wertanlagen. Neben diesen Eckpunkten des künftigen Marktes wurde aber auch beleuchtet, mit welcher Art Architektur Banken künftig operieren und wie traditionelle Institute mit FinTechs und BigTechs kooperieren – dies am Beispiel des Bankenstandorts Schweiz. Abschliessend werden übergreifende Handlungsfelder abgeleitet, die für Banken wie für Börsen als Innovationsfelder dienen können. Dabei zeigt sich, dass übergreifende Netzwerke von Akteuren fester Bestandteil der Finanzdienstleister im 21. Jahrhundert sein werden. Die Ergebnisse wurden auch durch Gespräche mit Experten und Vordenkern innerhalb und ausserhalb des Bankensektors erarbeitet. Ihnen sei an dieser Stelle herzlich gedankt.
Vor diesem Hintergrund wirft diese Publikation, die durch den Think Tank W.I.R.E. in Zusammenarbeit mit SIX Securities & Exchanges erstellt wurde, einen Blick auf die mittel- und langfristigen Rahmenbedingungen
In einer ersten Hypothese lässt sich aber darauf schliessen, dass die Prognose von Bill Gates zu kurz greift. Denn Zahlungsprozesse lassen sich zwar digitalisieren und effizienter gestalten, losgelöst davon, ob sie von einer Bank oder einem Softwareunternehmen angeboten werden. Mit dem Blick auf die wahre DNA von Banken
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braucht es aber mehr denn je vorausschauende, kritische, aber auch mutige Finanzinstitute, die gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft eine prosperierende Gesellschaft gestalten.
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braucht es aber mehr denn je vorausschauende, kritische, aber auch mutige Finanzinstitute, die gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft eine prosperierende Gesellschaft gestalten.
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KÜNFTIGE RAHMENBEDINGUNGEN
WAS DIE WELT VON MORGEN FÜR FINANZDIENSTLEISTER BEDEUTET
Nachdem Finanzdienstleister über Jahrzehnte durch konstante Umweltfaktoren – und gleich bleibende Kundenerwartungen geprägt waren, hat die Verschiebung des wirtschaftlichen Wachstums nach Asien aber auch die fortschreitende Digitalisierung zu einer neuen Dynamik geführt. Dabei zeigt sich, dass eine breitere und differenzierte Perspektive erforderlich ist, die über das unmittelbare Umfeld von Zinsen, Währungen und Kapitalmärkten hinausgeht. Einerseits zeigen Finanzkrisen und Pandemien, dass die Wirtschaft unmittelbar mit Gesellschaft und Gesundheit verknüpft ist. Andererseits erfordern zukunftsfähige Geschäftsmodelle ein Innovationsverständnis, das nicht auf den letzten technologischen Hypes, sondern auf künftigen Bedürfnissen aufbaut.
KÜNFTIGE RAHMENBEDINGUNGEN
WAS DIE WELT VON MORGEN FÜR FINANZDIENSTLEISTER BEDEUTET
Nachdem Finanzdienstleister über Jahrzehnte durch konstante Umweltfaktoren – und gleich bleibende Kundenerwartungen geprägt waren, hat die Verschiebung des wirtschaftlichen Wachstums nach Asien aber auch die fortschreitende Digitalisierung zu einer neuen Dynamik geführt. Dabei zeigt sich, dass eine breitere und differenzierte Perspektive erforderlich ist, die über das unmittelbare Umfeld von Zinsen, Währungen und Kapitalmärkten hinausgeht. Einerseits zeigen Finanzkrisen und Pandemien, dass die Wirtschaft unmittelbar mit Gesellschaft und Gesundheit verknüpft ist. Andererseits erfordern zukunftsfähige Geschäftsmodelle ein Innovationsverständnis, das nicht auf den letzten technologischen Hypes, sondern auf künftigen Bedürfnissen aufbaut.
1. BIPOLARE WELTORDNUNG UND MACHTVERSCHIEBUNG NACH OSTEN Mit dem Aufstieg von Schwellenländern zeichnet sich seit vielen Jahren eine Ausweitung des wirtschaftlichen Zentrums von Europa und den USA in Richtung einer multipolaren Weltordnung ab, die bislang das Verständnis der globalisierten Welt im 21. Jahrhundert definiert. Insbesondere die Entstehung neuer Mittelschichten in China hat zu einem signifikanten Wachstum der lokalen Konsumgütermärkte geführt – begleitet von einer Stärkung von Binnenmärkten und einem höheren Stellenwert von eigener Innovation. Dies zeigt sich in Bereichen wie Cleantech*, in der zunehmenden Dominanz von digitalen Plattformen und einer führenden Rolle in der Entwicklung von künstlicher Intelligenz. Diese Rolle manifestiert sich auch durch zahlreiche Süd-Süd-Kooperationen mit globalen Investitionen in Infrastruktur oder Übernahmen von Organisationen, die über Schlüsseltechnologien verfügen. Mit dem zunehmenden Wohlstand und Reichtum sind die aufstrebenden Regionen auch für Finanzdienstleister – gerade im Private Banking – attraktiv geworden. Allerdings führen veränderte Kundenansprüche, Ineffizienz und neue Konkurrenten zu einer höheren Komplexität.
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DAS ENDE DES MULTILATERALISMUS, CHANCEN FÜR NEUE HOTSPOTS
Der Aufstieg des Ostens wird die globale Welt noch stärker prägen: Im Jahr 2050 werden 90% der Weltbevölkerung ausserhalb von Europa und Nordamerika leben.** Gleichzeitig zeichnet sich ein neues Bild der Machtverhältnisse ab. Statt der multipolaren zeichnet sich eine bipolare Weltordnung ab, in der neben den USA China technologisch, wirtschaftlich und auch politisch einen Gegenpol bildet und dabei auch zu einem neuen ideologischen Wettbewerb beiträgt. Anders als vor einigen Jahren angenommen strebt China keine westliche Demokratie an, sondern agiert mit dem Anspruch einer eigenständigen, langfristig orientierten Vormachtstellung. In diesem Spannungsfeld werden Unternehmen – insbesondere auch Finanzdienstleister und Staaten – vermehrt Stellung beziehen müssen. Handel oder Geschäftsbeziehungen werden im Extremfall nicht mit beiden Machtpolen möglich sein. Schon heute schränken die USA die Geschäftstätigkeit von staatsnahen, chinesischen Technologieanbietern ein. Neutrale Positionen oder offene Geschäftsbeziehungen mit beiden Seiten könnten in dieser neuen Normalität erschwert werden. Anstatt offener Märkte mit minimalen Handelsbeschränkungen zeichnet sich eine stärkere * MIT Technology Review (2020): How China rules clean tech, in charts **United Nations (2019): World Population Prospects
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1. BIPOLARE WELTORDNUNG UND MACHTVERSCHIEBUNG NACH OSTEN Mit dem Aufstieg von Schwellenländern zeichnet sich seit vielen Jahren eine Ausweitung des wirtschaftlichen Zentrums von Europa und den USA in Richtung einer multipolaren Weltordnung ab, die bislang das Verständnis der globalisierten Welt im 21. Jahrhundert definiert. Insbesondere die Entstehung neuer Mittelschichten in China hat zu einem signifikanten Wachstum der lokalen Konsumgütermärkte geführt – begleitet von einer Stärkung von Binnenmärkten und einem höheren Stellenwert von eigener Innovation. Dies zeigt sich in Bereichen wie Cleantech*, in der zunehmenden Dominanz von digitalen Plattformen und einer führenden Rolle in der Entwicklung von künstlicher Intelligenz. Diese Rolle manifestiert sich auch durch zahlreiche Süd-Süd-Kooperationen mit globalen Investitionen in Infrastruktur oder Übernahmen von Organisationen, die über Schlüsseltechnologien verfügen. Mit dem zunehmenden Wohlstand und Reichtum sind die aufstrebenden Regionen auch für Finanzdienstleister – gerade im Private Banking – attraktiv geworden. Allerdings führen veränderte Kundenansprüche, Ineffizienz und neue Konkurrenten zu einer höheren Komplexität.
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DAS ENDE DES MULTILATERALISMUS, CHANCEN FÜR NEUE HOTSPOTS
Der Aufstieg des Ostens wird die globale Welt noch stärker prägen: Im Jahr 2050 werden 90% der Weltbevölkerung ausserhalb von Europa und Nordamerika leben.** Gleichzeitig zeichnet sich ein neues Bild der Machtverhältnisse ab. Statt der multipolaren zeichnet sich eine bipolare Weltordnung ab, in der neben den USA China technologisch, wirtschaftlich und auch politisch einen Gegenpol bildet und dabei auch zu einem neuen ideologischen Wettbewerb beiträgt. Anders als vor einigen Jahren angenommen strebt China keine westliche Demokratie an, sondern agiert mit dem Anspruch einer eigenständigen, langfristig orientierten Vormachtstellung. In diesem Spannungsfeld werden Unternehmen – insbesondere auch Finanzdienstleister und Staaten – vermehrt Stellung beziehen müssen. Handel oder Geschäftsbeziehungen werden im Extremfall nicht mit beiden Machtpolen möglich sein. Schon heute schränken die USA die Geschäftstätigkeit von staatsnahen, chinesischen Technologieanbietern ein. Neutrale Positionen oder offene Geschäftsbeziehungen mit beiden Seiten könnten in dieser neuen Normalität erschwert werden. Anstatt offener Märkte mit minimalen Handelsbeschränkungen zeichnet sich eine stärkere * MIT Technology Review (2020): How China rules clean tech, in charts **United Nations (2019): World Population Prospects
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SZENARIEN
KÜNFTIGE POSITIONIERUNG UND ARCHITEKTUR DES SCHWEIZER BANKENSYSTEMS
Die veränderten Rahmenbedingungen mit der wachsenden Dominanz von Fin- und BigTechUnternehmen verschärfen im Finanzsektor den Wettbewerb – insbesondere im Hinblick auf die Gestaltung der Kundenschnittstellen, aber auch was die Effizienz von Prozessen anbelangt. Gleichzeitig eröffnen die veränderten Erwartungen auch Chancen für übergreifende Dienstleistungen, die über das klassische Angebot von Banken hinausgehen. Dabei steht nicht nur die Ausrichtung einzelner Institute im Mittelpunkt, sondern die Positionierung eines Standorts. Gerade für die Schweiz als einer der führenden internationalen Finanzplätze gilt es, sich basierend auf den traditionellen und künftigen Kompetenzen international zu differenzieren. Dabei kann der Fokus auf Stabilität und Sicherheit liegen oder aber in der ganzheitlichen Kundenberatung. Um im globalen Umfeld eine Rolle zu spielen, braucht es skalierbare Lösungen. Mit Blick auf die grosse volkswirtschaftliche Bedeutung des Finanzplatzes ist eine branchenübergreifende Debatte um die künftige Positionierung unumgänglich.
SZENARIEN
KÜNFTIGE POSITIONIERUNG UND ARCHITEKTUR DES SCHWEIZER BANKENSYSTEMS
Die veränderten Rahmenbedingungen mit der wachsenden Dominanz von Fin- und BigTechUnternehmen verschärfen im Finanzsektor den Wettbewerb – insbesondere im Hinblick auf die Gestaltung der Kundenschnittstellen, aber auch was die Effizienz von Prozessen anbelangt. Gleichzeitig eröffnen die veränderten Erwartungen auch Chancen für übergreifende Dienstleistungen, die über das klassische Angebot von Banken hinausgehen. Dabei steht nicht nur die Ausrichtung einzelner Institute im Mittelpunkt, sondern die Positionierung eines Standorts. Gerade für die Schweiz als einer der führenden internationalen Finanzplätze gilt es, sich basierend auf den traditionellen und künftigen Kompetenzen international zu differenzieren. Dabei kann der Fokus auf Stabilität und Sicherheit liegen oder aber in der ganzheitlichen Kundenberatung. Um im globalen Umfeld eine Rolle zu spielen, braucht es skalierbare Lösungen. Mit Blick auf die grosse volkswirtschaftliche Bedeutung des Finanzplatzes ist eine branchenübergreifende Debatte um die künftige Positionierung unumgänglich.
ÜBERSICHT ZU DEN SZENARIEN FÜR DAS SCHWEIZER BANKENSYSTEM
HOHE GLOBALE RELEVANZ
Die künftige Wettbewerbsfähigkeit des Schweizer Bankensystems ist entscheidend. Deshalb sind die Szenarien nach ihrer globalen Relevanz und Ausrichtung eingeteilt: Standardisierte und skalierbare Digitalservices stehen einer individualisierten und zwischenmenschlichen Kundenberatung gegenüber.
Heimische Finanzdienstleister optimieren das Zusammenspiel zwischen digitalen Services und zwischenmenschlichen Kompetenzen. Das Schweizer Bankensystem ist global führend und differenziert sich über ganzheitliche Kundenberatung.
Security Hub
Holistic Advisory
Local Backbone
Customer Interface Innovation
CUSTOMER INTERFACE INNOVATION
Etablierte, heimische Anbieter prägen den Markt durch lokale Kundennähe und Innovationen an der Kundenschnittstelle. International gerät das Schweizer Bankensystem aufgrund mangelnder Skalierung zunehmend in Isolation.
LOCAL BACKBONE
Globale Technologieplattformen dominieren den Markt und verdrängen etablierte Anbieter. Das Schweizer Bankensystem verliert seine Relevanz im internationalen Wettbewerb und fokussiert zunehmend auf lokale Basisdienstleistungen.
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NIEDRIGE GLOBALE RELEVANZ
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INDIVIDUALISIERUNG
HOLISTIC ADVISORY
STANDARDISIERUNG
SECURITY HUB
Eine zentrale digitale Plattform bildet die Innovationsgrundlage in den Bereichen Blockchain, Cyber Security und Open Banking. Das Schweizer Bankensystem positioniert sich international über Kernkompetenzen wie Sicherheit, Stabilität und Vertrauen.
ÜBERSICHT ZU DEN SZENARIEN FÜR DAS SCHWEIZER BANKENSYSTEM
HOHE GLOBALE RELEVANZ
Die künftige Wettbewerbsfähigkeit des Schweizer Bankensystems ist entscheidend. Deshalb sind die Szenarien nach ihrer globalen Relevanz und Ausrichtung eingeteilt: Standardisierte und skalierbare Digitalservices stehen einer individualisierten und zwischenmenschlichen Kundenberatung gegenüber.
Heimische Finanzdienstleister optimieren das Zusammenspiel zwischen digitalen Services und zwischenmenschlichen Kompetenzen. Das Schweizer Bankensystem ist global führend und differenziert sich über ganzheitliche Kundenberatung.
Security Hub
Holistic Advisory
Local Backbone
Customer Interface Innovation
CUSTOMER INTERFACE INNOVATION
Etablierte, heimische Anbieter prägen den Markt durch lokale Kundennähe und Innovationen an der Kundenschnittstelle. International gerät das Schweizer Bankensystem aufgrund mangelnder Skalierung zunehmend in Isolation.
LOCAL BACKBONE
Globale Technologieplattformen dominieren den Markt und verdrängen etablierte Anbieter. Das Schweizer Bankensystem verliert seine Relevanz im internationalen Wettbewerb und fokussiert zunehmend auf lokale Basisdienstleistungen.
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NIEDRIGE GLOBALE RELEVANZ
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INDIVIDUALISIERUNG
HOLISTIC ADVISORY
STANDARDISIERUNG
SECURITY HUB
Eine zentrale digitale Plattform bildet die Innovationsgrundlage in den Bereichen Blockchain, Cyber Security und Open Banking. Das Schweizer Bankensystem positioniert sich international über Kernkompetenzen wie Sicherheit, Stabilität und Vertrauen.
HANDLUNGSFELDER
GRUNDLAGEN ZUR GESTALTUNG EINES ZUKUNFTSFÄHIGEN FINANZSYSTEMS
Trotz einem zunehmenden Fokus auf Innovation nimmt die Anpassung auf die künftigen Rahmenbedingungen mehr Zeit in Anspruch, als es die Versprechen agiler Prozessgestaltung vermuten lassen. Dies ist einerseits der Komplexität der Organisationen geschuldet, die aufgrund ihrer Grösse und Kultur nicht in der Lage sind, sich innerhalb kurzer Zeit neu zu erfinden. Andererseits hängt dies mit der Trägheit und einer einseitigen Vorstellung von Innovation zusammen, die lange Zeit davon ausging, dass Erwerb und Einverleib von FinTech-Lösungen eine ausreichende Grundlage für eine erfolgreiche Transformation darstellen. Allerdings sind technische Einzellösungen nicht genügend. Es braucht eine Ausrichtung auf inhaltliche Ziele, die Mehrwerte für Kunden – und die Gesellschaft umfassen. Dies wiederum erfordert den Aufbau von neuen Netzwerken und Kompetenzen als Fundament für die gemeinsame Gestaltung der Zukunft von Banken im 21. Jahrhundert.
HANDLUNGSFELDER
GRUNDLAGEN ZUR GESTALTUNG EINES ZUKUNFTSFÄHIGEN FINANZSYSTEMS
Trotz einem zunehmenden Fokus auf Innovation nimmt die Anpassung auf die künftigen Rahmenbedingungen mehr Zeit in Anspruch, als es die Versprechen agiler Prozessgestaltung vermuten lassen. Dies ist einerseits der Komplexität der Organisationen geschuldet, die aufgrund ihrer Grösse und Kultur nicht in der Lage sind, sich innerhalb kurzer Zeit neu zu erfinden. Andererseits hängt dies mit der Trägheit und einer einseitigen Vorstellung von Innovation zusammen, die lange Zeit davon ausging, dass Erwerb und Einverleib von FinTech-Lösungen eine ausreichende Grundlage für eine erfolgreiche Transformation darstellen. Allerdings sind technische Einzellösungen nicht genügend. Es braucht eine Ausrichtung auf inhaltliche Ziele, die Mehrwerte für Kunden – und die Gesellschaft umfassen. Dies wiederum erfordert den Aufbau von neuen Netzwerken und Kompetenzen als Fundament für die gemeinsame Gestaltung der Zukunft von Banken im 21. Jahrhundert.
1. ÜBERGEORDNETE POSITIONIERUNG GEMEINSAM ENTWICKELN – WERTEORIENTIERUNG STÄRKEN Der zunehmend globale Wettbewerb intensiviert sich nicht zuletzt infolge des wachsenden Einflusses von BigTech-Unternehmen, Neobanken und FinTechs. Dadurch wächst für den Schweizer Finanzsektor mit seiner volkswirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bedeutung die Notwendigkeit, sich strategisch zu positionieren. Mit den neuen Möglichkeiten von Kryptowährungen, KIbasierten Robo-Advisors oder nachhaltigen Impact Investments gibt es konkrete Wachstumsbereiche, die für einzelne Finanzinstitute Chancen eröffnen. Im grösseren Zusammenhang erfordert die strategische Ausrichtung des Bankenplatzes allerdings eine klare und differenzierende Positionierung, die über Kompetenzen in den traditionellen Geschäftsfeldern hinausgeht. Dabei gilt es, die globalen Kräfteverhältnisse der Zukunft zu berücksichtigen. Denn mit dem Auseinanderdriften der amerikanischen und chinesischen Handelssysteme schränkt sich einerseits der Spielraum für Finanzzentren durch mögliche Embargos und fehlende Marktzugänge ein, andererseits entstehen auch Chancen aufgrund des Bedarfs an neutralen und stabilen Finanz- und Handelszentren. Für die Schweiz eröffnen sich mit Blick auf die Szenarien mehrere Optionen für eine glaubwürdige Po-
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sitionierung, die auf den traditionellen Differenzierungselementen wie Stabilität, Privatheit, Vertrauen oder einer soliden Fachkompetenz aufbauen: von einer technologieorientierten Rolle als globaler Kompetenzhub rund um Cyber Security oder digitale Vermögenswerte bis hin zu einer Drehscheibe für werteorientierte Investitionen. Allerdings verhindert eine zu breite Ausrichtung auf alle Optionen den Aufbau einer prägnanten Wettbewerbsposition. Voraussetzung für eine wachstumsorientierte und identitätsstiftende Positionierung ist deshalb das gemeinsame Entwickeln einer Stossrichtung durch alle zentralen Akteure wie Banken, Infrastrukturdienstleister, Regulatoren und FinTechs – gekoppelt an einen vertieften Dialog mit Öffentlichkeit und Politik. Das Verknüpfen der marktorientierten Perspektive mit gesellschaftlichen Mehrwerten stärkt dabei den Vertrauensaufbau und die Sinnstiftung als Fundament für langfristiges Wachstum. Diese Ausrichtung kann nicht ohne Rückkopplung mit der «Aussenwelt» erfolgen. Die Möglichkeiten der Digitalisierung geben keine Richtung vor, sie sind nur Hilfsmittel für die Anpassung an die künftigen Rahmenbedingungen von Wirtschaft und Gesellschaft. Ausgangslage ist darum die systematische und breite Identifikation der künftigen Bedürfnisse von Kunden – und der Gesellschaft.
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1. ÜBERGEORDNETE POSITIONIERUNG GEMEINSAM ENTWICKELN – WERTEORIENTIERUNG STÄRKEN Der zunehmend globale Wettbewerb intensiviert sich nicht zuletzt infolge des wachsenden Einflusses von BigTech-Unternehmen, Neobanken und FinTechs. Dadurch wächst für den Schweizer Finanzsektor mit seiner volkswirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bedeutung die Notwendigkeit, sich strategisch zu positionieren. Mit den neuen Möglichkeiten von Kryptowährungen, KIbasierten Robo-Advisors oder nachhaltigen Impact Investments gibt es konkrete Wachstumsbereiche, die für einzelne Finanzinstitute Chancen eröffnen. Im grösseren Zusammenhang erfordert die strategische Ausrichtung des Bankenplatzes allerdings eine klare und differenzierende Positionierung, die über Kompetenzen in den traditionellen Geschäftsfeldern hinausgeht. Dabei gilt es, die globalen Kräfteverhältnisse der Zukunft zu berücksichtigen. Denn mit dem Auseinanderdriften der amerikanischen und chinesischen Handelssysteme schränkt sich einerseits der Spielraum für Finanzzentren durch mögliche Embargos und fehlende Marktzugänge ein, andererseits entstehen auch Chancen aufgrund des Bedarfs an neutralen und stabilen Finanz- und Handelszentren. Für die Schweiz eröffnen sich mit Blick auf die Szenarien mehrere Optionen für eine glaubwürdige Po-
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sitionierung, die auf den traditionellen Differenzierungselementen wie Stabilität, Privatheit, Vertrauen oder einer soliden Fachkompetenz aufbauen: von einer technologieorientierten Rolle als globaler Kompetenzhub rund um Cyber Security oder digitale Vermögenswerte bis hin zu einer Drehscheibe für werteorientierte Investitionen. Allerdings verhindert eine zu breite Ausrichtung auf alle Optionen den Aufbau einer prägnanten Wettbewerbsposition. Voraussetzung für eine wachstumsorientierte und identitätsstiftende Positionierung ist deshalb das gemeinsame Entwickeln einer Stossrichtung durch alle zentralen Akteure wie Banken, Infrastrukturdienstleister, Regulatoren und FinTechs – gekoppelt an einen vertieften Dialog mit Öffentlichkeit und Politik. Das Verknüpfen der marktorientierten Perspektive mit gesellschaftlichen Mehrwerten stärkt dabei den Vertrauensaufbau und die Sinnstiftung als Fundament für langfristiges Wachstum. Diese Ausrichtung kann nicht ohne Rückkopplung mit der «Aussenwelt» erfolgen. Die Möglichkeiten der Digitalisierung geben keine Richtung vor, sie sind nur Hilfsmittel für die Anpassung an die künftigen Rahmenbedingungen von Wirtschaft und Gesellschaft. Ausgangslage ist darum die systematische und breite Identifikation der künftigen Bedürfnisse von Kunden – und der Gesellschaft.
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W.I.R.E. | CURATING THE FUTURE
DIE SCHWEIZER BÖRSE SIX
W.I.R.E. ist ein unabhängiger Think Tank, der an der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis die Gestaltung der Zukunft kuratiert. Die Grundlage dafür bildet eine systematische Früherkennung relevanter Entwicklungen und deren Übersetzung in langfristige Strategien und Handlungsfelder für private und öffentliche Organisationen und deren Entscheidungsträger.
Wenn es um die Kapitalbeschaffung geht, gibt es nur wenige Börsen, die es mit der Schweizer Börse aufnehmen können. Ob durch einen IPO, ein Spin-off oder eine neue Fondskotierung, die Schweizer Börse – ein Teil der SIX – hat eine Lösung für Sie. End-to-End.
Als interdisziplinäre Plattform differenziert sich W.I.R.E. seit der Gründung 2007 durch ein übergreifendes Verständnis von Wirtschaft und Gesellschaft und nutzt dieses Wissen für die Entwicklung von langfristigen Entscheidungsgrundlagen, Ideen und neuen Lösungsansätzen. Der inhaltliche Fokus liegt u.a. auf den weiterführenden Folgen der digitalen Transformation und dem Verknüpfen von marktwirtschaftlicher und gesellschaftlicher Innovation im Umfeld unterschiedlicher Sektoren von Gesundheits- und Finanzdienstleistungen bis hin zu Immobilien oder Medien. Neben der Analyse neuer Technologien, Geschäftsmodelle und gesellschaftlichen Trends umfasst die Expertise von W.I.R.E. eine mehrdimensionale Informationsarchitektur als Basis für massgeschneiderte, multimediale Publikationen, Veranstaltungsformate, Ausstellungen, Keynotes bis zum Entwickeln von «Real-Life-Labs» oder Prototypen. Der Think Tank verfügt über ein internationales Netzwerk aus Vordenkern und Entscheidungsträgern sowie Partnerschaften mit führenden Unternehmen, Universitäten und Designern. Established in year 7 of the 21st century www.thewire.ch
Als Europas drittgrösste Börse gemessen an Marktkapitalisierung und Handelsvolumen (Stand Oktober 2020), mit den drei kapitalisierungsstärksten Unternehmen Europas und ca. 35% der europäischen Marktkapitalisierung im Bereich Life Science ist die Schweizer Börse einer der führenden Kotierungsplätze Europas. Im Handel zeichnet sich die Schweizer Börse durch ihre Fähigkeit aus, den höchsten Marktanteil an Schweizer Blue Chips in Europa bereitzustellen, der sich um die 70%-Marke bewegt. Als Folge davon bieten wir unseren Kunden eine aussergewöhnliche Liquidität. Darüber hinaus verfügt die Börse über 1600 Exchange Traded Funds (ETFs) und ist damit eine der grössten in Europa. Ein wesentliches Merkmal der Schweizer Börse und ein Schlüsselfaktor für ihren ausserordentlichen Erfolg ist die effiziente, sichere und vor allem unabhängige Post-TradeInfrastruktur. End-to-End: Clearing, Swiss & Global Custody, Collateral Management und umfassendes Asset Servicing. Neben der Abdeckung der gesamten heutigen Wertschöpfungskette im Bereich Wertschriften bauen wir darüber hinaus mit unserer SIX Digital Exchange auch die Wertschöpfungskette von morgen auf. The Swiss Stock Exchange. Where Innovation Matters.
https://www.six-group.com/en/products-services/the-swiss-stockexchange.html
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W.I.R.E. | CURATING THE FUTURE
DIE SCHWEIZER BÖRSE SIX
W.I.R.E. ist ein unabhängiger Think Tank, der an der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis die Gestaltung der Zukunft kuratiert. Die Grundlage dafür bildet eine systematische Früherkennung relevanter Entwicklungen und deren Übersetzung in langfristige Strategien und Handlungsfelder für private und öffentliche Organisationen und deren Entscheidungsträger.
Wenn es um die Kapitalbeschaffung geht, gibt es nur wenige Börsen, die es mit der Schweizer Börse aufnehmen können. Ob durch einen IPO, ein Spin-off oder eine neue Fondskotierung, die Schweizer Börse – ein Teil der SIX – hat eine Lösung für Sie. End-to-End.
Als interdisziplinäre Plattform differenziert sich W.I.R.E. seit der Gründung 2007 durch ein übergreifendes Verständnis von Wirtschaft und Gesellschaft und nutzt dieses Wissen für die Entwicklung von langfristigen Entscheidungsgrundlagen, Ideen und neuen Lösungsansätzen. Der inhaltliche Fokus liegt u.a. auf den weiterführenden Folgen der digitalen Transformation und dem Verknüpfen von marktwirtschaftlicher und gesellschaftlicher Innovation im Umfeld unterschiedlicher Sektoren von Gesundheits- und Finanzdienstleistungen bis hin zu Immobilien oder Medien. Neben der Analyse neuer Technologien, Geschäftsmodelle und gesellschaftlichen Trends umfasst die Expertise von W.I.R.E. eine mehrdimensionale Informationsarchitektur als Basis für massgeschneiderte, multimediale Publikationen, Veranstaltungsformate, Ausstellungen, Keynotes bis zum Entwickeln von «Real-Life-Labs» oder Prototypen. Der Think Tank verfügt über ein internationales Netzwerk aus Vordenkern und Entscheidungsträgern sowie Partnerschaften mit führenden Unternehmen, Universitäten und Designern. Established in year 7 of the 21st century www.thewire.ch
Als Europas drittgrösste Börse gemessen an Marktkapitalisierung und Handelsvolumen (Stand Oktober 2020), mit den drei kapitalisierungsstärksten Unternehmen Europas und ca. 35% der europäischen Marktkapitalisierung im Bereich Life Science ist die Schweizer Börse einer der führenden Kotierungsplätze Europas. Im Handel zeichnet sich die Schweizer Börse durch ihre Fähigkeit aus, den höchsten Marktanteil an Schweizer Blue Chips in Europa bereitzustellen, der sich um die 70%-Marke bewegt. Als Folge davon bieten wir unseren Kunden eine aussergewöhnliche Liquidität. Darüber hinaus verfügt die Börse über 1600 Exchange Traded Funds (ETFs) und ist damit eine der grössten in Europa. Ein wesentliches Merkmal der Schweizer Börse und ein Schlüsselfaktor für ihren ausserordentlichen Erfolg ist die effiziente, sichere und vor allem unabhängige Post-TradeInfrastruktur. End-to-End: Clearing, Swiss & Global Custody, Collateral Management und umfassendes Asset Servicing. Neben der Abdeckung der gesamten heutigen Wertschöpfungskette im Bereich Wertschriften bauen wir darüber hinaus mit unserer SIX Digital Exchange auch die Wertschöpfungskette von morgen auf. The Swiss Stock Exchange. Where Innovation Matters.
https://www.six-group.com/en/products-services/the-swiss-stockexchange.html
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GLOSSAR
A
API (APPLICATION PROGRAMMING INTERFACE) API sind Programmierschnittstellen, mit deren Hilfe andere Programme an ein bestehendes Softwaresystem angebunden werden können. API dienen bspw. dem Austausch von Daten und Inhalten zwischen Webdiensten wie Websites oder mobile Anwendungen. API bilden dadurch eine der Grundlagen für offene Netzwerkangebote (siehe Open Banking). AUTOMATISIERUNG Die digitale Automatisierung beschreibt den Einsatz von Computern und Software zur Konstruktion von selbstverwalteten Systemen, die Aufgaben ohne oder mit minimalen menschlichen Eingriffen ausführen. Der Einsatz findet hauptsächlich bei standardisierten und repetitiven Aufgaben statt. Fortschritte in der Robotik und künstlichen Intelligenz ermöglichen zunehmend auch die Automatisierung komplexerer, kognitiver Aufgaben. Dystopische Szenarien infolge von automatisierungsbedingter Massenarbeitslosigkeit sind aufgrund von technologischen, ökonomischen und regulatorischen Hürden allerdings überzeichnet.
B
BACKBONE Der Backbone bezeichnet den Kernbereich eines Daten- und Infrastrukturnetzwerkes, der als Grundlage für weitere Subnetzwerke dient. Die Existenz eines Backbones ermöglicht es bspw. Banken, ihre Angebote auf einer gemeinsamen Infrastruktur aufzubauen und sich auf die Produktentwicklung und kundenorientierte Aktivitäten mit Differenzierungspotenzial zu konzentrieren. Die Bereitstellung eines Backbones für die Bankeninfrastruktur könnte bspw. durch öffentliche Institutionen oder private Dienstleister erfolgen, wobei höchste Ansprüche an Cybersicherheit und Datenschutz erfüllt werden müssen. BLOCKCHAIN Siehe DISTRIBUTED-LEDGERTECHNOLOGIE BIGTECH BigTechs sind Technologieunternehmen wie Amazon, Apple oder Google mit umfangreichen und global ausgerichteten digitalen Diensten. Meist bieten BigTechs ein breites Produktspektrum an, wobei bspw. Hardware-Produkte wie Smaprtphones mit einer Vielzahl von Applikationen kombiniert
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werden. BigTechs dringen in immer weitere Märkte wie Mobilität, Gesundheit und Finanzen ein. Sie nutzen dabei Wettbewerbsvorteile in der Analyse von Nutzerdaten und der Gestaltung von Kundenschnittstellen.
C
CHATBOTS Siehe CONVERSATIONAL INTERFACES CONVERSATIONAL INTERFACES Ein Conversational Interface ist eine Benutzerschnittstelle, die einen Dialog mit einem Menschen imitiert. Conversational Interfaces greifen dabei auf Datenbestände zu, um nach dem Erkennen einer Frage die entsprechende Antwort wiederzugeben. Chatbots und sprachgesteuerte Assistenten sind gegenwärtig die gängigsten digitalen Dialogsysteme. Während Chatbots meist textbasierte Frage-Antwort-Interaktionen ermöglichen, simulieren Sprachassistenten wie Apples Siri oder Alexa von Amazon gesprochene Konversationen mithilfe von künstlicher Intelligenz. CROWDFUNDING Crowdfunding ist eine Vorgehensweise zur Finanzierung von Pro-
jekten und Unternehmen, bei der eine grosse Anzahl von Menschen meist über digitale Plattformen kleinere Geldbeträge überweisen. Via Crowdfunding können Akteure mit Finanzierungsbedarf die Abhängigkeit von traditionellen Intermediären wie Banken und Risikokapitalgebern reduzieren. CYBER SECURITY Cybersicherheit ist die Praxis der Verteidigung von Hard- und Software vor böswilligen Angriffen, z.B. dem Diebstahl von elektronischen Daten oder der Unterbrechung und Manipulation von Diensten. Cyber Security gewinnt aufgrund der zunehmenden Vernetzung von Computersystemen mit der digitalen Infrastruktur sowie immer umfangreicheren Datenmengen an Bedeutung.
D
DIGITALE VERMÖGENSWERTE Siehe TOKENISIERUNG DISTRIBUTED-LEDGERTECHNOLOGIE (DLT) Distributed Ledger Technology bezeichnet dezentrale Verfahren zum Speichern und Verschlüsseln digitaler Daten, die primär zum Zweck der Dokumentation von Transaktionen verwendet werden. Die bekannteste Art von DLT ist
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API (APPLICATION PROGRAMMING INTERFACE) API sind Programmierschnittstellen, mit deren Hilfe andere Programme an ein bestehendes Softwaresystem angebunden werden können. API dienen bspw. dem Austausch von Daten und Inhalten zwischen Webdiensten wie Websites oder mobile Anwendungen. API bilden dadurch eine der Grundlagen für offene Netzwerkangebote (siehe Open Banking). AUTOMATISIERUNG Die digitale Automatisierung beschreibt den Einsatz von Computern und Software zur Konstruktion von selbstverwalteten Systemen, die Aufgaben ohne oder mit minimalen menschlichen Eingriffen ausführen. Der Einsatz findet hauptsächlich bei standardisierten und repetitiven Aufgaben statt. Fortschritte in der Robotik und künstlichen Intelligenz ermöglichen zunehmend auch die Automatisierung komplexerer, kognitiver Aufgaben. Dystopische Szenarien infolge von automatisierungsbedingter Massenarbeitslosigkeit sind aufgrund von technologischen, ökonomischen und regulatorischen Hürden allerdings überzeichnet.
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BACKBONE Der Backbone bezeichnet den Kernbereich eines Daten- und Infrastrukturnetzwerkes, der als Grundlage für weitere Subnetzwerke dient. Die Existenz eines Backbones ermöglicht es bspw. Banken, ihre Angebote auf einer gemeinsamen Infrastruktur aufzubauen und sich auf die Produktentwicklung und kundenorientierte Aktivitäten mit Differenzierungspotenzial zu konzentrieren. Die Bereitstellung eines Backbones für die Bankeninfrastruktur könnte bspw. durch öffentliche Institutionen oder private Dienstleister erfolgen, wobei höchste Ansprüche an Cybersicherheit und Datenschutz erfüllt werden müssen. BLOCKCHAIN Siehe DISTRIBUTED-LEDGERTECHNOLOGIE BIGTECH BigTechs sind Technologieunternehmen wie Amazon, Apple oder Google mit umfangreichen und global ausgerichteten digitalen Diensten. Meist bieten BigTechs ein breites Produktspektrum an, wobei bspw. Hardware-Produkte wie Smaprtphones mit einer Vielzahl von Applikationen kombiniert
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werden. BigTechs dringen in immer weitere Märkte wie Mobilität, Gesundheit und Finanzen ein. Sie nutzen dabei Wettbewerbsvorteile in der Analyse von Nutzerdaten und der Gestaltung von Kundenschnittstellen.
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CHATBOTS Siehe CONVERSATIONAL INTERFACES CONVERSATIONAL INTERFACES Ein Conversational Interface ist eine Benutzerschnittstelle, die einen Dialog mit einem Menschen imitiert. Conversational Interfaces greifen dabei auf Datenbestände zu, um nach dem Erkennen einer Frage die entsprechende Antwort wiederzugeben. Chatbots und sprachgesteuerte Assistenten sind gegenwärtig die gängigsten digitalen Dialogsysteme. Während Chatbots meist textbasierte Frage-Antwort-Interaktionen ermöglichen, simulieren Sprachassistenten wie Apples Siri oder Alexa von Amazon gesprochene Konversationen mithilfe von künstlicher Intelligenz. CROWDFUNDING Crowdfunding ist eine Vorgehensweise zur Finanzierung von Pro-
jekten und Unternehmen, bei der eine grosse Anzahl von Menschen meist über digitale Plattformen kleinere Geldbeträge überweisen. Via Crowdfunding können Akteure mit Finanzierungsbedarf die Abhängigkeit von traditionellen Intermediären wie Banken und Risikokapitalgebern reduzieren. CYBER SECURITY Cybersicherheit ist die Praxis der Verteidigung von Hard- und Software vor böswilligen Angriffen, z.B. dem Diebstahl von elektronischen Daten oder der Unterbrechung und Manipulation von Diensten. Cyber Security gewinnt aufgrund der zunehmenden Vernetzung von Computersystemen mit der digitalen Infrastruktur sowie immer umfangreicheren Datenmengen an Bedeutung.
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DIGITALE VERMÖGENSWERTE Siehe TOKENISIERUNG DISTRIBUTED-LEDGERTECHNOLOGIE (DLT) Distributed Ledger Technology bezeichnet dezentrale Verfahren zum Speichern und Verschlüsseln digitaler Daten, die primär zum Zweck der Dokumentation von Transaktionen verwendet werden. Die bekannteste Art von DLT ist
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IMPRESSUM
© 2020 W.I.R.E., thewire.ch Erstellt in Zusammenarbeit zwischen dem Think Tank W.I.R.E. und der Schweizer Börse SIX Konzept: W.I.R.E. Inhalte: Raphael von Thiessen, Dr. Stephan Sigrist Gestaltung: Sibylle Brodbeck Illustration: Frederic Siegel, fredericsiegel.ch Lektorat: Die Orthografen GmbH Druck: Printlink AG, Zürich Auflage: 700 Herausgabe: Dezember 2020 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werks oder von Teilen dieses Werks ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechts. Diese Publikation von W.I.R.E. erscheint in Deutsch und Englisch. www.nzz-libro.ch NZZ Libro ist ein Imprint der Schwabe Verlagsgruppe AG
Disclaimer: Die Inhalte der vorliegenden Publikation stellen die Sichtweise des Think Tank W.I.R.E. dar und repräsentieren deshalb nicht zwingend die Positionen oder Anschauungen der Schweizer Börse SIX. Die Publikation dient nur zu Informationszwecken und soll einen offenen Dialog zur Gestaltung der Zukunft des Schweizer Finanzplatzes ermöglichen.
IMPRESSUM
© 2020 W.I.R.E., thewire.ch Erstellt in Zusammenarbeit zwischen dem Think Tank W.I.R.E. und der Schweizer Börse SIX Konzept: W.I.R.E. Inhalte: Raphael von Thiessen, Dr. Stephan Sigrist Gestaltung: Sibylle Brodbeck Illustration: Frederic Siegel, fredericsiegel.ch Lektorat: Die Orthografen GmbH Druck: Printlink AG, Zürich Auflage: 700 Herausgabe: Dezember 2020 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werks oder von Teilen dieses Werks ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechts. Diese Publikation von W.I.R.E. erscheint in Deutsch und Englisch. www.nzz-libro.ch NZZ Libro ist ein Imprint der Schwabe Verlagsgruppe AG
Disclaimer: Die Inhalte der vorliegenden Publikation stellen die Sichtweise des Think Tank W.I.R.E. dar und repräsentieren deshalb nicht zwingend die Positionen oder Anschauungen der Schweizer Börse SIX. Die Publikation dient nur zu Informationszwecken und soll einen offenen Dialog zur Gestaltung der Zukunft des Schweizer Finanzplatzes ermöglichen.
Das Fundament von Finanzdienstleistungen wird datenund algorithmenbasiert. Doch die Zukunft von Banken wird nicht primär durch künstlich intelligente Robo-Advisors geprägt, sondern durch offene Netzwerke aus traditionellen und neuen Anbietern, die gemeinsam Lösungen für Kunden entwickeln. Solche Ökosysteme erfordern eine Anpassung der Architektur des Finanzsystems, bei der nicht wettbewerbsrelevante Basisleistungen und regulatorische Prozesse zentralisiert ausgelagert werden. Vor allem braucht es aber eine klare Zielsetzung. Denn eine Technologieplattform ist nicht ausreichend und digitale Lösungen sind nur Mittel zum Zweck. Nachhaltige Innovation erfordert die Ausrichtung auf künftige Bedürfnisse von Kunden – und der Gesellschaft. Mit Blick auf die bevorstehenden Herausforderungen von Wirtschaft und Gesellschaft liegt die Zukunft von Banken möglicherweise nahe bei ihrer ursprünglichen Rolle: dem Ermöglichen von Fortschritt und einer Repositionierung als Transformatoren, die Individuen, Unternehmen und Gesellschaft voranbringen. Die Voraussetzung dafür ist eine Stärkung von Werten, die marktwirtschaftlichen Erfolg mit gesellschaftlicher Verantwortung verknüpft. Dazu gehört ein Aufbau von Partnerschaften mit Technologieanbietern und neuen Partnern in übergreifenden Netzwerken. Dies ermöglicht einen Fokus auf Sicherheit oder holistische Beratung und dadurch eine differenzierte internationale Positionierung des Schweizer Bankensystems.