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DIEFAMILIENBÜHNE

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ATTIKA AM WALDRAND

ATTIKA AM WALDRAND

AuseinemTerrassenhausmitdemCharmeder1960er JahreschufNicoleFritzmitLiebezumDetaileinBijou zumWohlfühlenfürsichundihreFamilie

Die grosszügig umgestaltete Terrasse vordem Wohnzimmerfenster bietet alles, wovon Stockwerkeigentümerträumen: einenüberwältigendenBlick aufden Seeund dieBerge,einen Sichtschutznachden übrigendreiSeiten für eine angenehme Privatsphäre,eineoptimale Besonnungund mitüber100 QuadratmeterngenügendPlatz fürallemöglichen Aktivitäten.Besonders beliebt istbei der FamilieFritz dasBaden im Whirlpoolauf derTerrassemit Blick aufden Vierwaldstätterseeund denPilatus oder beiDunkelheit aufdie Lichter, dieden Seeumgeben.

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«Das Terrassenhaushaben wirkomplettausgehöhlt»,erinnertsichNicole Fritz.ImInneren wieauchauf derTerrasse, wo 45 Jahrelangnur dasNötigste gemacht worden war, musste fast alles weichen. «Geblieben sind im Prinzipnur dienackten Wände unddas Cheminée,als Zeugevergangener Zeit», sagt sie. Aufden Aussenflächenkam einGrossteil dereinengenden Pflanztröge weg. Heutelaufendie Beete wieein schmales Band derBrüstungentlang, um mehrFreifläche zu gewinnen. Vor knappzweiJahrenwar es dannsoweit, der Umzug in dasneue Heim standbevor.Da diealteWohnung sich in unmittelbarer Nähe befand –die Distanz betrug nuretwa

20 Meter–,konnten mithilfe eines Krans alle Möbelgezügeltwerden. «Besonders eindrücklich warzusehen,wie unserKlavier hoch über demVierwaldstätterseeschwebte»,sagtdiegelernteArchitektin

Warumder Umzug gerade ins Nachbarhaus? «Freunde vonuns,die einenSohn im gleichenAlter haben, wohntenschonin einemder Terrassenhäuser. Ihre Aussicht hatuns immerwiederbeeindruckt, unddie WohnungsgrössefürunsalsFamiliewarsehr interessant»,berichtet NicoleFritz.«Als wir zumerstenMal in derWohnung standen, musstenmeinMannund ich unsnur anschauen,und wir wussten beide sofort, dass es unserTraumobjekt ist, auch wenn manzudiesemZeitpunktnocheiniges an Phantasie dafürbrauchte», sagt Nicole Fritz lächelnd

Biszur Realisierung waresdannaber noch einweiter Weg. Dochdie Mühen habensich gelohnt: Ganz in Weissgehalten sind seitherdie meistenWände undebenso dieedleSchreinerküche mitGaggenauGeräten, selbstdie ArmaturenimBad sind komplettweiss. AlsKontrastzudem eher harten Weissist dergesamteBoden,ausser im Gästebad,mit einemNatureichenparkett mit2Meter 80 langenDielenausgelegt «Das Holz bringtdie Wärmeins Haus, dieeszum Wohlfühlen braucht»,sagt

Links: Innen wurde alles neu, geblieben ist die Aussicht auf See und Berge.

Unten links: Gebaut nach dem Muster der ersten Terrassensiedlung der Schweiz.

Rechte Seite: Die Aussicht auf den Pilatus ist ein grosses Plus der Wohnung.

NicoleFritz.WeitereFarbakzente setzenTapeten,Möbel undAccessoires, diedas Paar mitBedacht ausgewählt undsparsam eingesetzthat.Überall findensich zudem selbstentworfene Gegenstände. Im grossen WohnessbereichsindeinTischausTeakholz mitStühlen derDesignerinPatricia Urquiola (aus derSerie Husk vonB&B Italia), eine aussergewöhnliche Wandleuchte ausSeide unddas–weisse–KlaviereinBlickfang.

Dasgrösste Zimmerfür denSohn

Im abgetrennten Privatbereich ging das grössteZimmeranden Nachwuchs, der Sohn sollte Platzhaben zumSpielen. Entstandenist es auszweikleinenEinzelräumen. DasSchlafzimmerder Eltern hat dafürdie schönste Aussichtund einen direkten Zugang zumWhirlpoolauf der Terrasse. Im Arbeits- undGästezimmer stichteineHolzkojehervor, dienachträglich im Hang freischwebend eingebettet wurde. «Der Raum warsoklein, dass darin kaum einBettPlatz gehabt hätte»,erinnert sich NicoleFritz.Jetztist es einbeim Besuch beliebter Schlafplatzgeworden. Gutverstecktsinddie fensterlosenNeben- räumeauf derHangseite: Waschküche, Kellerabteil undGäste-WC.

«Architektur undDesignsolltenallen zugänglich gemachtwerden»,sagtNicole Fritz.VielenEigentümern falleesschwer, sich vorzustellen, wasman ausVorhandenem alles machenkönne.Geradebei kleineren UmbautenundWohnungssanierungenwürdenRaumaufteilungund Innenarchitektur oftunterdenTisch fallen,weil manautomatisch hohe Kosten damitverbinde, weisssie. Nach mehrmaligenAnfragendiesbezüglich ausdem Freundes- undBekanntenkreis, bietetsie nuneineunverbindliche ArchitekturberatungimStileeinerSprechstundean Hauptberuflich istNicoleFritz mit ihremUnternehmen«Home &Emotion» seit einigenJahrenimImmobilienbereich tätigund bietet neben demVerkauf von Immobilien auch «Möblierung aufZeit» an:Sie richtethauptsächlich Musterwohnungen fürden Verkaufoderdie Vermietung geschmackvoll ein, um diese im bestmöglichenLicht präsentieren zu können.

Die markante Überbauung hoch über demEnde des Sees in Horw stammt aus demJahr1969. Entworfenwurde sie von

Fritz Stucky, derseinHandwerkunter anderembei FrankLloyd Wright erlernte, undRudolf Meuli.Die beidenArchitekten, dieüberdie Schweiz hinaus miteiner Elementbauweise bekanntwurden, hatten einige Jahrezuvor in Zugein nahezu identisches Projektrealisiert,das heute alsdie ersteinder Schweiz gebauteTerrassensiedlunggilt. DieserTypusist inzwischen in vielenGemeindenmit Hanglagenzu einerdominantenBauform geworden. Damals galt diefuturistisch wirkende Bauweise alsungewohnt.Die Terrassenhäuser hättensich an aufgeschlossene Menschen gerichtet, dienachneuartigenverdichteten Wohnformen jenseitsdes Einfamilienhauses gesuchthätten, sagt derZuger DenkmalpflegerRoman Brunner.

Anfängedes Stockwerkeigentums

Die Überbauung in Horw umfasstvier Teile mitjefünfübereinanderliegenden Terrassenhäusern.ZweiAufgänge, hinter denensich je einSchrägliftbefindet, bildenden Zugang.Wie beim Vorbild in Zug fallen diegrosszügigenTerrassen auf, die mitabgeschrägten,zuPflanztrögenausge- bildeten Betonbrüstungen vorEinblicken schützenund eine maximale Nutzungdes Aussenraumserlauben.

Die Terrassenhäuservon Stuckyund Meuli entstandenzueiner Zeit, alsStockwerkeigentumnochgar nichtmöglich beziehungsweise gerade erst eingeführt war. Die Terrassierung «erfolgte wenigeraufgrundgestalterischerAbsichtenals unter demEinfluss rechtlicherund wirtschaftlicherÜberlegungen»,sagtKunsthistoriker Brunner.Die Architekten hätten denaus juristischerSichtblindenFleck miteiner innovativen Idee umgangen

Durchdie teilweise Nutzungdes Daches derjeweiligen Nachbarwohnungkonntensie aufeiner Landfläche vonnur rund 50 Quadratmeterneinedreimal so grosse Wohneinheit mitAussenfläche planen Ungewöhnlich war, dass dieGrundstücksgrösse kleinerist alsdie Grundfläche aller Einzelobjekte.Die Einheiten in Horw undZug sind daherals einzelne Häuser im Grundbuch eingetragen. AlsGemeinschaftseigentum, dasvon einerVerwaltung betreutwird,geltenbis heute nurdie Aussenbereiche, dieLiftanlagesowie die

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