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AM OZEAN

EineGrossfamiliebautsichander

KüsteSüdafrikaseinschmuckes

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HeimzumWohnenundArbeiten

AnWochenendenwimmelt es im «Black House» vonjungenLeuten–dieserName fürdas Eigenheimhat sich eingebürgert, seit Trevyn und Julian McGowansich fürdie dunkle Fassadenfarbe entschieden. DasPaarhat fünf KinderimAlter von3 bis19. «Hiersind immerauchviele andere Kinder»,sagt Trevyn.«Unsere bringenjeweils Freunde mit, so dass wirsamstagsund sonntags meistens 10 bis14junge Menschenim Haus haben. Sie bewegen sich durchdie Räumewie Fischschwärme»,erzählt die Frau des Hauses.

Mitden grossenRäumenund den deckenhohengläsernen «Aussenwänden» scheint dasHeimder McGowans in Wilderness, viereinhalbAutostundenöstlich vonKapstadt, nahtlos in denOzean überzugehen. Vondem hoch oben aufeiner Düne stehendenHaus ausüberblicktman

20 Kilometer derdavorliegendenKüste unddas Meer,das am Horizont sanftin denHimmelübergeht. DerEffekteines grenzenlosenRaumes erwecktdas Gefühl, nichteinfach einBeobachter, sondern geradezu Teil dieserSzeneriezusein. Mitseiner auffälligenarchitektonischenFormgebung, dengrosszügigen Platzverhältnissenund dereinzigartigen Lage istdieses Gebäude einBlickfang

2003 kauftenTrevynund Julian McGowandas damals hier stehende Häuschen. Sie fandeneswährend einerWochenendreise in derGardenRoute,einer der bekanntestentouristischenRegionenan derSüdküsteSüdafrikas. DasEhepaar lebteund arbeiteteseit über 20 Jahren in Londonund warinden Ferien mitden damalsdreiKindern unterwegs. Trevyn selbstwar in Johannesburg aufgewachsen undanschliessend nach Londonausgewandert,umeineSchauspielausbildungzu → machen. Dort lernte sie denEngländer Julian McGowankennen, derein Architektur- undInnenarchitekturbüro führte.

Hier begann sie auch, fürSchauspielerfreunde und-freundinnenwie CliveOwen, GerardButler undRachel Weisz Wohnräumeeinzurichten, undbenutztedafür immerwiedersüdafrikanische Designstücke–eineMöglichkeit, mitihren Wurzeln in Verbindungzubleiben.

Ein«verrückter» Entscheid

Ihrenspontan gefälltenEntscheid,die kreative Geschäftigkeit vonLondons aufstrebendemEastEnd mitdem eherabgelegenenOrt in Südafrika zu vertauschen, bezeichnendie McGowans im Rückblick als«verrückt».Ein Beweggrund warallerdingsder Wunsch, ihre Kinderauf eine traditionelle Artaufzuziehen: Zeit gemeinsammit ihnenzuHause zu verbringen,in einerbereicherndenUmgebung fürKörper undGeistund wegvom Trubel undvon denAblenkungen derGrossstadt.

Inzwischenist das«schwarzeHaus» zehnJahre alt. ErsteUmbauarbeiten begannen2005, alsdie beidenEigentümerihre Aktivitäten in Londonabgeschlossenhattenund sich voll aufihr neues Domizil einliessen. Wie diemeistenAnwesenan diesemKüstenstreifenist dasHaus gegen Südenzum Meer hinoffenausgestaltet. «Grossartigsinddie atemberaubendenSonnenuntergänge»,findet Trevyn McGowan.

Dochauchder Blick nach Norden isteindrücklich, undanders alsviele der Nachbarliegenschaftendreht dasAnwesen derMcGowansden Bergen nichteinfach denRücken zu.«Alswir noch im alten Häuschenwohnten,realisierten wir, wie viel Lichtund Wärmevon derRückseite herkam,deshalböffneten wirdas Haus in dieserRichtung undschufen einenGarten, derrichtigbesonntwird. Wirerbauten

Grosses Bild: Das «schwarze Haus» ist im Innern ganz weiss.

Unten Mitte: VomEsszimmer aus blickt man auf den Ozean.

Ganz unten: Der Esstisch aus Stahl des südafrikanischen Designers Gregor Jenkin.

Rechts: Grundrisse des Dach-, Erd- und Untergeschosses (von oben).

Ein Kontinent zeigt sich

Afrika istimAufbruch: MehrereLändergehören zu denamschnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt.Das zeigt sich unteranderem im Design,inder Kunstoderder Architektur.Einen Eindruckdavon gibt biszum 13.September dieAusstellung «MakingAfrica– AContinentofContemporaryDesign» im Vitra-Design-Museum Weil am Rhein. �www.design-museum.de dasHaus möglichst weit oben aufder Anhöhe, um viel Lichtvon hinten einfangenzukönnen»,erklärtsie.

Wegender grösserwerdendenFamilieeinerseitsund des rasch wachsenden Designgeschäfts derbeiden Eltern andererseitsstarteten dieMcGowans2011 eine zweite, ambitiösere Renovation. In deren Verlaufwurdenein dreistöckiger gläserner«Turm»und einDachgarten aufder Westseitedes Hauses ebenso hinzugefügt wieein Swimmingpool, derseitdemzu einemMittelpunkt des Familienlebens geworden ist.

Dasoberste Geschossdes neuenFlügels beherbergt einengrosszügigen Wohnraum,der einemdas Gefühl vermittelt,sich aufeinem Schiff zu befinden. Dermittlere Stockist einhellerBüroraum,der sich gegendie Poolterrasse hinöffnet. DasErdgeschossliegt am Abhang derDüneund eingebettetindie neu gestaltete Gartenlandschaftund dientals Fitnessraum, lässt sich aber auch alsGästeschlafzimmernutzen; hier geht derBlick direkt in dieBrandung des Meeres DerDachgarten thront hoch über dem Meer undbietet einenJacuzzi sowieeine Feuerstelle. Hier findetsich ein, wersich tagsüber bräunenlassen, lesenoderabends denSonnenuntergang bewundern will.

Hier leben,dortarbeiten DasHauserstreckt sichübervierEtagen undist in Zoneneingeteilt, diezum Arbeiten, zurEntspannung,zum EssenoderSpielendienen. «Das Schöne am Haus ist, dass es gemeinsamzunutzende Räumebietet undsolche, in dieman sich zurückziehen kann», sagt Trevyn McGowan. «Doch auch wenn mandortfür sichalleinist, bleibtmanmitdenanderenverbunden.»

Die gemeinsamen Räumewurden gezieltauf ihre Benutzung hinausgestaltet: «Wir lieben unserHaus undhaben ‹Inseln›eingerichtet, wo wirzusammenfindenkönnen, dieriesigenSofas im Wohnraumzum Beispiel,wowir uns gemeinsam ausruhen undlesenkönnen, aber auch denEsszimmertisch, an dem wirjeden Abendessen», ergänztdie Gastgeberin. «Wir arbeiten viel undintensiv, deshalbgeniessenwir es, zu denanderen Zeiten einfach ohne Ablenkungzusammen zu Hausezusein. EinrichtigesZuhause ist wirklich einschönerOrt.»

LianneBurton

Renommierte Designliebhaber

Trevyn undJulianMcGowan habendas zeitgenössischesüdafrikanische Design mitgeprägt Ihre internationaltätigeEntwicklungs- und VertriebsfirmaSource(�www.source-sa com) gilt dafür alseineder ersten Adressen Unteranderem präsentierten undpräsentieren siesüdafrikanische Designkunst, etwa an der Guild, derersteninternationalenDesignmesse Afrikas, aber auch an Design Miami, Collective Design NewYork, Design Days Dubaiund demLondonDesignFestival. Sie warenmassgeblichander Ausrichtung des Programms «Design-WelthauptstadtKapstadt» 2014 beteiligt.Die beiden engagierensichinder SouthernGuild Design Foundation,einer Stiftung,die sie2011ins Lebengerufen haben, um jungeGestalter in Südafrika zu fördern; zudem leitensie dasDesignNetwork Africa (DNA).

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