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Covid-19, Allergien und generelle Tipps für den gesunden Saisoneinstieg

Die letzten beiden Winter waren ja nicht gerade einfach. Vor allem wenn man sich mit dem Coronavirus infiziert hatte und die Leistung und das Wohlbefinden im Training danach nicht so waren, wie man es gewohnt war oder es sich gewünscht hätte. Und wenn dann jetzt noch die Augen jucken und die Nase trieft, dann werden die ersten schönen Tage im Jahr für Pollenallergiker zur Qual.

ÖTRV-Verbandsarzt MR Dr. Alfred Fridrik ist selbst begeisterter Triathlet.

© ÖTRV

Wir haben uns mit ÖTRV-Verbandsarzt MR Dr. Alfred Fridrik unterhalten und ihn um einige Tipps und Ratschläge für den Saisoneinstieg aus medizinischer Sicht gebeten.

Sehr viele Fragen drehen sich derzeit vor allem um den richtigen Zeitpunkt für einen Wiedereinstieg ins Training nach einem Covid-19-Infekt. Was kann man Betroffenen hier raten?

Dr. Fridrik: Gesundheitliche Fragen sind generell mit dem Arzt/der Ärztin des Vertrauens abzusprechen. Nach einem Covid-19-Infekt, auch wenn man kaum Symptome hatte, empfehle ich, eine Woche nach Genesung keine trainingswirksame Belastung zu machen. Bewegung ja, aber maximal 30 Minuten und unter der Pulsuntergrenze des niedrigsten Trainingsbereiches. Intensive Einheiten sollten frühestens drei Wochen nach einer Genesung auf dem Plan stehen. Kommt es zu auch nur geringen Beschwerden wie vermehrter Atemnot, Herzstolpern, plötzlichem Herzrasen, ungewohnter Erschöpfung, Muskelschmerzen oder dergleichen, ist das unbedingt ärztlich abzuklären. Ich empfehle ein EKG und eine Überprüfung der Entzündungswerte, da es immer wieder zu Herzmuskelentzündungen nach Covid-19-Infekten kommt. Der Arzt/die Ärztin wird das weitere Vorgehen bestimmen. Wer mehr als dreimal in der Woche trainiert und an Wettkämpfen teilnimmt, der/die sollte generell auch ohne Vorerkrankung ab dem 40. Lebensjahr eine sportmedizinische Untersuchung durchführen lassen. Vor allem wenn in der Familie bereits Herzprobleme oder Herzinfarkte bekannt sind, muss man besonders hellhörig sein. Auch wenn es für die Lizenz im Erwachsenenbereich nicht vorgeschrieben ist, empfehle ich ab diesem Alter ein Belastungs-EKG. Für die Nachwuchslizenz habe ich bereits verpflichtend eine sportmedizinische Eignungsuntersuchung mit Ruhe-EKG eingeführt, um unter anderem angeborene Herzerkrankungen, die zum plötzlichen Herztod führen, auszuschließen.

Gibt es nach Covid-19-Infekten „nur“ Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System oder kann auch die Lunge betroffen sein?

Dr. Fridrik: Studien belegen, dass die Omikron-Variante die Lunge nicht so sehr betroffen hat wie andere Varianten davor. Trotzdem gehören anhaltender Husten, Atemnot und anhaltende Halsbeschwerden vom Facharzt abgeklärt. Generell möchte ich hier anmerken, bitte bei jedem Arzt- oder Apothekenbesuch darauf hinzuweisen, dass bei jeder Teilnahme an einem Wettkampf die NADA-Bestimmungen einzuhalten sind und Vorsicht bei allen Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln geboten ist. Jede/r sollte sich zusätzlich vor der Einnahme nochmals über www.nada.at oder die NADA-MedApp rückversichern, dass nichts Verbotenes eingenommen wird. Eine Ausnahmegenehmigung vor einem Wettkampf benötigen übrigens nur mehr Kaderathlet:innen in der höchsten Kategorie. Allen anderen genügt ein aktueller Befund bei einer Wettkampfkontrolle.

Aktuell haben viele wieder mit dem Pollenflug zu kämpfen. Jede/r Fünfte in Österreich ist davon betroffen. Gibt es hier Empfehlungen?

Dr. Fridrik: Bei einer Allergie sollte man das Allergen kennen, wogegen man allergisch ist. Wettkämpfe in der aktuellen Pollenflugzeit am Wettkampfort (Tipp der Redaktion: pollenwarndienst.at) sind nicht ratsam. Es ist keine Leistung zu erwarten und die Symptome der Allergie werden durch die Wettkampfbelastung sicher stärker. Die Einnahme der gängigen Antiallergiemittel, mit Ausnahme von Cortison, ist erlaubt. Ein niedrig dosiertes Training bei leichten Allergiesymptomen ist durchaus möglich.

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