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TRI life

TRI YOUR LIFE

Das sportliche Paar im Porträt

Katharina und Christian Feuchtner sind in der heimischen Triathlonszene längst ein Begriff. Auf ihrem Sport- und Triathlonblog „Tri Your Life“ veröffentlichen sie regelmäßig wertvolle Trainingstipps, Interviews, Testberichte und vieles mehr.

Wer etwa beim diesjährigen Triathlon in Wels teilgenommen hat, ist mit großer Wahrscheinlichkeit den beiden vor die Kamera-Linse geschwommen, geradelt oder gelaufen. Grund genug, das sportliche Paar, das selbst bereits vor einigen Jahren vom „Triathlon-Fieber“ angesteckt wurde, genauer kennenzulernen.

Vom Wintersport zum Sommersport

Bei Katharina spielte der Sport bereits in der frühen Kindheit eine große Rolle: „Ich bin mit drei Jahren mein erstes Skirennen gefahren, war im oberösterreichischen Landeskader und bin dann mit 14 Jahren ins Skigymnasium Stams gewechselt.“ Die Karriere verlief absolut vielversprechend – in ihrem Jahrgang zählte sie zu den Top 3 – und war gleichzeitig begleitet von großem Leistungsdruck. Aufgrund der Tatsache, dass sie „nur“ in zwei von vier Disziplinen zur Spitze zählte, scheiterte Katharina aber am damaligen Auswahlsystem und entschied sich letztendlich für das Karriereende.

Ihren ersten Triathlon absolvierte die heute 37-Jährige dann im Jahr 2013, wobei das Schwimmen die mit Abstand größte Herausforderung war: „Die ganze Strecke zu kraulen, habe ich mir damals noch nicht zugetraut, deshalb bin ich alles brustgeschwommen. An diesem Tag war mir sofort klar, dass das ab sofort MEIN Sport werden würde“, blickt sie zurück.

Vom Läufer zum Triathleten

Christian hingegen kam ursprünglich aus dem Laufsport und startete im Jahr 2009 mit dem Triathlontraining. Ähnlich wie bei seiner heutigen Frau war auch für ihn die erste Disziplin die schwierigste: „Es scheiterte vor allem an der richtigen Atemtechnik und der Koordination. Dank einer wirklich guten Schwimmtrainerin machte ich dann aber schnell Fortschritte und startete mit einem alten Mountainbike bei meinem ersten Bewerb – einem Hobbytriathlon. Ich kann mich noch erinnern, wie unangenehm sich der zweite Wechsel angefühlt hat, aber ich habe es ins Ziel geschafft und war von diesem Moment an begeistert vom Triathlonsport.“

Vereinssitzung mit Folgen

Kennengelernt haben sich Katharina und Christian im Jahr 2013 – wie könnte es anders sein – durch den Triathlon, nämlich bei der Vereinssitzung eines Welser Triathlonvereins. „Ich war damals gerade auf der Suche nach einer Möglichkeit, Schwimmen zu trainieren, und wurde im Welser Freibad angesprochen und zum Verein bzw. dieser Vereinssitzung eingeladen. Christian war dort schon länger Mitglied und wir wurden dann zufällig nebeneinandergesetzt“, erinnert sich Katharina.

Internationale Erfolge

Während Christian nach einer erfolgreichen EM-Qualifikation aufgrund einer Knieverletzung und der dazugehörigen OP einen internationalen Start wieder absagen musste, konnte vor allem Katharina auch international Erfahrungen sammeln und einige Erfolge verbuchen. „Mein Herz schlägt generell für den Cross- und den Wintertriathlon. Ich war bei einigen Bewerben im Ausland am Start, wir reisen beide gerne und haben so immer Wettkampf und Urlaub kombiniert. Mein persönliches Highlight war auf jeden Fall die XTERRA WM auf Hawaii, aber auch der Vizeweltmeistertitel 2016 und der Weltmeistertitel 2019 im Wintertriathlon in meiner Altersklasse bleiben mir für immer in Erinnerung. Das Gefühl, im Ziel und dann auch bei der Siegerehrung am Podest zu stehen, ist schon etwas ganz Besonderes.“

Warum „Tri Your Life“?

Neben ihrer Tätigkeit als Angestellte haben sich Katharina und Christian mit „Tri Your Life“ in den letzten Jahren einen erfolgreichen Sport- und Triathlonblog aufgebaut, der alles bietet, was das Triathlon-Herz begehrt: Neben jeder Menge Tipps und Tricks rund um das Training findet man auch spannende Interviews mit Sportler*innen und Produkttests. Und wer in den letzten Jahren insbesondere in Oberösterreich an Sportevents teilgenommen hat, durfte sich mit Sicherheit im Nachhinein über das eine oder andere gelungene Foto vom Wettkampf freuen, wenn die beiden als Sportfotografen vor Ort waren.

Die Idee zu „Tri Your Life“ entstand nach der ersten gemeinsamen Triathlonsaison im Jahr 2014. Als Erinnerung an die absolvierten Bewerbe wünschten sich Katharina und Christian qualitativ hochwertige Sportfotos, die es jedoch nur selten gab. Auch die Selbstversuche mit den Smartphones waren nicht wirklich brauchbar, weshalb in eine professionelle Fotoausrüstung investiert wurde, die beiden sich in der Sportfotografie weiterbildeten und eben mit „Tri Your Life“ ihr Herzensprojekt gründeten. Wichtig war ihnen, dort nicht über Sieger und Bestzeiten zu berichten, sondern die Leidenschaft für den Triathlonsport in den Vordergrund zu stellen.

Lebenslange (Trainings-) Partnerschaft

Nach unzähligen gemeinsamen Trainingsstunden, Wettkämpfen und Reisen haben Katharina und Christian nach fünf Jahren im August 2018 in ihrer zweiten Heimat, dem Salzkammergut, geheiratet. Der für Katharina übrigens völlig überraschende Heiratsantrag fand (wo sonst?) auf Hawaii statt: Nach dem ersten „Fehl-Start“ während eines Helikopter-Rundflugs aufgrund der Übelkeit von Christian klappte es dann bei einer entspannten Wanderung mitten im hawaiianischen Dschungel letztendlich doch noch.

Familienalltag als neue Herausforderung

Mittlerweile steht der Triathlonsport nicht mehr ganz so stark im Vordergrund: Nach der Geburt von Sohn Lionel im November 2019 hat sich die Trainingszeit natürlich stark verringert, schließlich steht die Familie an erster Stelle. Auch Familienhund Shi-Fu darf dabei nie fehlen und freut sich über jede noch so kleine Laufrunde und jeden gemeinsamen Spaziergang. Das Hauptengagement beim Fotografieren hat sich vom Sport zunehmend auf Hochzeits- und Familienfotografie verlagert, wo die beiden unter „Katharina & Christian Photography“ (https://kcphotography.at/) zu finden sind.

Wie man das alles schafft? „Ohne die Unterstützung der Großeltern wäre es nicht möglich, das alles unter einen Hut zu bekommen. Wir legen viel Wert darauf, dass Lionel von beiden Elternteilen so viel wie möglich mitbekommt. Das bedeutet zwar, dass längere Radausfahrten und fixe Trainingszeiten momentan nicht möglich sind, aber der Sport ist für uns nach wie vor unverzichtbar – auch eine halbe Stunde Laufen oder eine Stunde Radfahren tut uns gut und ist wichtig, um neue Ideen zu entwickeln.“ Sicherlich wird auch Lionel bald aktiv mitsporteln und möglicherweise ja ebenfalls den Triathlonsport für sich entdecken. „Von uns gibt es diesbezüglich überhaupt keinen Druck, Lionel soll sich frei entwickeln können. Wichtig ist uns, dass wir ihm jene Werte vermitteln können, die uns selbst wichtig sind. Natürlich wächst er mit viel Sport und Bewegung auf – uns ist es aber ganz egal, ob er eines Tages Lionel Sanders, Lionel Messi oder jemand ganz anderen als Vorbild hat. Egal was er in seinem Leben machen möchte, wir werden ihn bei allem unterstützen!“, sind sich beide einig. (LH)

Die wenige Freizeit wird gemeinsam zum Sporteln genutzt

© privat

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