Nr. 34, 11. Oktober 2014
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Miriam Cahn gibt mit „Bestandesaufnahme“ einen kleinen Überblick über ihr Werk
Eine Offenburger Delegation hat die polnische Partnerstadt Olsztyn besucht. Dort erhielt sie Einblicke in eine rasante Stadtentwicklung. ❚ Seite 5 FAHRRADKLIMA
Bürgermeister Oliver Martini ruft die Radler und Radlerinnen in Offenburg auf, sich am aktuellen FahrradklimaTest des ADFC zu beteiligen. ❚ Seite 4 OBSTBÄUME
Aufbau. Wie kommen die Skizzen in eine ansprechende Reihenfolge? Miriam Cahn bei der Arbeit.
Preisträgerin des Oberrheinischen Kunstpreises Offenburg ist Miriam Cahn. Der Preis, der zum zweiten Mal vergeben worden ist, geht an eine Künstlerin, deren Schaffen zur ihr gehört wie das Atmen. Es ist ihr von Kindesbeinen an eine pure Selbstverständlichkeit. Der Festakt zur Verleihung des Kunstpreises findet am Sonntag in der Reithalle statt. Die Ausstellung kann in der Städtischen Galerie auf dem Kulturforum besichtigt werden. „Bestandesaufnahme“ zeigt die Bandbreite von Miriam Cahns Arbeiten – Fotos, Bilder in Öl gemalt, Zeichnungen, Werkzeuge/Skulpturen, Blätter voll gebundenem Staub. Adam Szymczyk bringt in seinen Betrachtungen, abgedruckt im Katalog zur Ausstellung (Titel: „zeichnen drawing dessiner“), Cahns Engagement in ihrer Kunst auf den Punkt: Ihr Werk sei ein „Angehen
gegen das Unsagbare und gegen das Vergessen“. Bei einer Begegnung während des Aufbaus sagt sie denn auch: „Erinnerung ist alles.“ Die Grafikfachklasse Gewerbeschule Basel hat sie in einer politisch aufgeladenen Zeit besucht, von 1968 bis 1973, als die Jugend weltweit gegen verkrustete Strukturen, Gewalt und Ausbeutung,
Konzentration gegen das Vergessen insbesondere der Nazi-Gräuel auf die Straße ging. In diesen Jahren forderten auch engagierte Frauen eine echte gleichberechtigte Teilhabe. An der Schule hat sie sich Techniken künstlerischen Schaffens angeeignet, um sie dann wieder ruhen zu lassen. Ihre Art zu arbeiten beschreibt sie so: „Das ist kein Rumgemale. Ich konzentriere mich und dann entstehen die Sachen in kur-
Foto: Bode
zer Zeit.“ Ihren Schwarz-WeißSkizzen von früher stehen neuere Werke mit starken, leuchtenden Farben gegenüber. Szymczyk beschreibt die Arbeitsweise Cahns als ein „unbewusstes Erinnern, assoziatives Lesen, intuitives Ordnen“. Es ist auf jeden Fall einzigartig. Der Betrachter wird von der Emotionalität der Gesichter, insbesondere der Farben in Bann geschlagen. Personen wirken mitunter wie alptraumhafte Figuren aus einem Science Fiction-Streifen. Es gibt auch eine Nähe zur modernen „Graphic Novel“, wenn es darum geht, Situationen festzuhalten. Allerdings versucht sie, „das Undarstellbare darzustellen: Angst, Liebe, Begehren, Schmerz, Tod und Verlust“, so Szymczyk. Womit tut sie das? Mit dem, was sie im Katalog als ihre „Denkwerkzeuge“ bezeichnet: den Händen. Offenburg sieht das Werk einer Vollblutkünstlerin.
Die Stadt Offenburg fördert das Anpflanzen von hochstämmigen Obstbäumen. Mit Unterstützung verschiedener Organisationen gibt es wieder eine Sammelbestellung. ❚ Seite 11
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