Nr. 28, 1. August 2015
Ihre Bürgerzeitung
Keine Chance für Blaualgen
www.offenburg.de PRÄVENTION
Entphosphatisierungsanlage am Gifizsee in Betrieb / Neu: Flachwasserzone
Polizei, Stadt Offenburg und die Waldorfschule organisierten vergangene Woche eine Präventionsaktion in Sachen Blinken. ❚ Seite 4 FÖRDERUNG
Im Rahmen des sogenannten Rucksackprojekts werden Migrantenkinder und ihre Eltern gezielt gefördert – seit nunmehr zehn Jahren. ❚ Seite 6
Inbetriebnahme der Mikroflotationsanlage für bessere Wasserqualität durch Steffen Letsche (TBO), Planer Jochen Bresch, Bürgermeister Oliver Martini, TBO-Chef Alex Müller, Roland Damann (Enviplan), Hochbauchef Andreas Kollefrath sowie Gerhard Schöler und Jutta Hermann-Burkart, städtische Grünplanung/Umweltschutz (v.l.). Foto: Ünver
Im Juli 2014 hat der Technische Ausschuss die Installation einer Mikroflotationsanlage zur Entphosphatisierung beschlossen. Integriert und gut verdeckt hinter Begrünung startete diese Woche im Südwesten des Sees der Testbetrieb. Dadurch soll ein Problem mit Blaualgen, wie es 2006 entstanden ist, künftig verhindert werden, erläutert Bürgermeister Oliver Martini. Um dies zu erreichen, müsse an mehreren Punkten angesetzt werden, so Planer Jochen Bresch: „Neben der Reduzierung des Laubeintrags ist ein Schlüsselelement die Entphosphatierung“. Im Februar dieses Jahres wurde daher in einem ersten Schritt am Südufer die Böschung abgeflacht und eine Flachwasserzone errichtet. Als Totholz liegen die gerodeten Bäume im Wasser. Bresch: „Mit
der Zeit werden sich dort Wasserpflanzen wie das Hornkraut ansiedeln, die der Vermehrung von Blaualgen entgegenwirken.“ Zweiter Schritt war nun die Installation der Anlage. Sie hat die Aufgabe, das mit Nährstoffen (Phosphaten) angereicherte Tiefenwasser zu reinigen und das geklärte Wasser dem See wieder zuzuführen. „In den letzten 50 Jahren wurde der Gifiz nicht immer seeschonend genutzt, so dass sich viel Phosphat angesiedelt hat“, erläuterte Bresch. Die Mikroflotationsanlage soll durch die Entnahme von Phosphaten dazu beitragen, die mögliche Massenvermehrung von schädlichen Cyanobakterien (Blaualgen) zu verhindern. „Wir nehmen so eine schonende, nachhaltige Seerestaurierung und - renovierung vor“, sagte Gerhard
Schöler, bei der Stadt zuständig für Gewässerschutz. 250 000 Euro wurden investiert, zuzüglich Wartungskosten von 20 000 Euro für die nächsten drei Jahre. Die Anlage hat einen Durchlauf von 30 Kubikmetern pro Stunde. „Das entspricht 600 Badewannen“ veranschaulichte Roland Damann von der Firma Enviplan. Das Unternehmen hat bereits über 280 Anlagen in 50 Ländern installiert. Standort des Containers, in dem sich die Anlage befindet, ist zunächst am südwestlichen Seeufer an der Stelle, an der in den Jahren 2011 und 2012 bereits eine Tiefenwasserableitung stattgefunden hat. Da die Mikroflotationsanlage auch an mehreren anderen geeigneten Standorten am Seeufer zum Einsatz kommen soll, ist der Standort temporär, also nicht auf Dauer vorgesehen.
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