Nr. 30, 12. September 2015
Ihre bürgerzeitung
„Noch lange nicht am Ziel“
www.offenburg.de ZukuNFT
25 Jahre Gleichstellungsstelle in Offenburg: Für Regina Geppert bleibt noch viel zu tun Die Gleichstellungsstelle in Offenburg feiert ihren 25. Geburtstag: Die erste Beauftragte Gisela Danz trat am 1. September 1990 ihre Stelle an. Ihre Nachfolgerin Regina Geppert ist seit 1. Februar 2001 Ansprechpartnerin. Das Ziel der Geschlechtergerechtigkeit sei eine Gemeinschaftsleistung, betont die Amtsinhaberin. Es könne nicht ihre Absicht sein, die Stelle überflüssig zu machen, erklärt die 60-Jährige: „Ich werde in Rente gehen und die Aufgabe wird noch nicht erledigt sein.“ Es müsse jemanden geben, der das Thema im Blick habe. Es sei noch viel zu tun, auch wenn sich in den vergangenen 25 Jahren bereits viel getan habe. Geppert denkt an die
Dicke Bretter bohren Anfänge zurück, als sehr viel Überzeugungsarbeit geleistet werden musste, um die Stelle zu bekommen: „Es gab dicke Bretter zu bohren.“ Mitglieder des Gemeinderats und Frauen außerhalb der Verwaltung kämpften für Teilhabe und Gleichberechtigung. Der Netzwerkgedanke war früh schon prägend: Es gab die Gleichstellungskommission, den „Stammtisch für politisch interessierte Frauen“, die „Offenburger Frauenwoche“ – und das Wahlversprechen des OBKandidaten Wolfgang Bruder, bei STICHWORT
25-Jahr-Feier Die Matinee findet am Sonntag, 20. September, 11 Uhr, im Burda Media Tower statt. Anne Wizorek will zum Thema Geschlechtergerechtigkeit Impulse setzen. Es gibt einen Büchertisch. Anmeldung bis 14. September möglich per E-Mail: sylvia.zecheus@offenburg.de.
In Sachen Klimaschutz ist Offenburg ganz vorne dabei. Neuestes Projekt ist der Holzpelletkessel der Heizzentrale des Schulzentrums Nordwest. ❚ Seite 4 FLÜCHTLINGE
Einstimmig votierte der Hauptausschuss für die Aufstellung von Containern für 150 Flüchtlinge auf dem Flugplatzareal in Hildboltsweier.
Blick zurück. Zum 20. Jubiläum traf Regina Geppert (l.) mit Bundesverfassungsrichterin Christine Hohmann-Dennhardt zusammen. Archiv: Breithaupt
einem Sieg die Stelle einer Gleichstellungsbeauftragten einzurichten. Bei 102 Bewerbungen machte Gisela Danz das Rennen. Ihre umfassende Aufgabe bestand zunächst darin, alle Bereiche von Verwaltung und Gesellschaft mit dem „Genderblick“ zu betrachten und entsprechende Strukturen zu schaffen: von der Personalpolitik bis hin zu Kita-Plätzen. Ihre Nachfolgerin Regina Geppert kann sich
Gestaltungsmacht nutzen inzwischen auf „Zahlen und ein funktionierendes Netzwerk“ stützen: Das Thema Gleichstellung steht europaweit auf der Agenda. Es gibt konkrete Daten, die belegen, was früher nur mit einem „Bauchgefühl“ begründet werden konnte: Dass Frauen schlechter bezahlt und deutlich weniger Rente bekommen, dass es kaum Frauen in Führungspositionen gibt etc. Geppert selbst hat die AG häusli-
che Gewalt gegründet, war in Sachen „Platzverweis“ vorneweg. Es gibt den „Arbeitskreis Frauen in Not“. Geppert kümmert sich um den „Girl’s day“, bei dem Mädchen für technische Berufe begeistert werden sollen – und den „Boy’s day“, der Jungen pädagogische und pflegerische Jobs näher bringen soll. Jedes Jahr finden die Frauenwirtschaftstage statt. Am Herzen liegen Geppert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die Teilhabe von Frauen an Beruf und Politik: „Frauen müssen ihre Gestaltungsmacht nutzen!“ Die Arbeit gehe ihr nicht aus, betont Geppert, auch wenn sie versichert: „Wir haben schon viel erreicht, auch innerhalb der Stadtverwaltung.“ Es sei weiter erklärtes Ziel, die Wirkungsmacht von Rollenstereotypen zu brechen. Dabei müssten selbstverständlich auch Männer im Boot sitzen: „Um etwas verändern zu können, brauchen wir alle.“
❚ Seite 5 JubILäuM Das Stadtteil- und Familienzentrum Oststadt feiert seinen 20. Geburtstag. Mehr über die Geschichte der Einrichtung in der Grimmelshausenstraße lesen Sie auf ❚ Seite 9
Moltkestrasse 2 – Offenburg ℡ � 0781-924290 ÿ www.hasu.de