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Nr. 35, 15. Oktober 2016

Ihre Bürgerzeitung

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Bildwelt voller Geschichte

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Moritz Götze gastiert mit „SCHWARZROTGOLD“ in Offenburg / Ironische Mixtur

Über die Tagesordnungspunkte der Gemeinderatssitzung am vergangenen Montag berichtet die OFFENBLATT-Redaktion ausführlich auf den ❚ Seiten 3 bis 5 juBIläum

Von der abwechslungsreichen Geschichte des Kommunalen Kino Offenburg, das jetzt seinen 30. Geburtstag feiert, steht einiges auf ❚ Seite 7 programm

Ideenreichtum. Mit Leichtigkeit durch die Bruchstücke der Geschichte.

Selbst Historiker können dieser Kunst etwas abgewinnen: Sie wirkt leicht und farbig, ist dennoch randvoll mit Bezügen zur deutschen (Kunst-)Geschichte. Sie ist der Pop Art zuzurechnen, hat jedoch andere Themen als die angloamerikanische Version. Moritz Götze ist 1964 in Halle an der Saale geboren, hat Möbeltischler gelernt, war in mehreren Berufen tätig und ist seit 1986 freischaffender Maler und Grafiker. Er sagt von sich selbst: „Ich wäre sehr gerne Museumsdirektor geworden. Mich faszinieren Gegenstände und Dokumente aus der Vergangenheit.“ Lavinia Meier Ewert hat im Januar anlässlich einer Ausstellungseröffnung von Moritz Götze in Erfurt geschrieben, der Künstler wildere in der Kunstgeschichte wie in einem Steinbruch. Das erfasst die Vorgehensweise Götzes sehr treffend: ob er Goethe

in Italien nach Tischbein darstellt, sich mit Luther beschäftigt, Heckerhüte in Szene setzt oder Lady Hamilton zu einem Flipper-Automaten in Bezug setzt. Immer jedoch wirken die Szenen ironisch gebrochen: durch die Farbgebung, die an Comics erinnernde Grafik, durch die Arbeit mit Emaille. Götzes Kunst hat viel mit der eigenen Familiengeschichte zu tun. So war bereits sein Vater Pop Art-Künstler. Und der sammelte sTIcHWorT

SCHWARZROTGOLD Vernissage von Moritz Götzes „SCHWARZROTGOLD“ in der Städtischen Galerie, Amand-GoeggStraße 2, Kulturforum, ist am Freitag, 21. Oktober 2016, 19 Uhr. Die Ausstellung ist bis 5. Februar 2017 zu sehen.

Foto: Bode

Emaille-Schilder. „Dadurch haftet für mich dem Emaille etwas Kostbares an.“ Sein Vater war Künstler geworden, weil er nicht in einer Fabrik arbeiten wollte. Götze selbst bezeichnet sich als Autodidakten. „Ich denke beim Arbeiten am liebsten nicht nach“, sagt er. Seine Arbeiten, die ab 21. Oktober in der Städtischen Galerie zu sehen sind, wirken wie befreit von jeglichem ideologischen Ballast. Der Flipper, der per Münzeinwurf bespielt werden kann, steht durchaus für diese Kunst: nie langweilig, keineswegs auf ein Ziel ausgerichtet, höchstens das, die Spuren der Geschichte lebendig zu halten, so, wie die Kugel im Spiel gehalten werden muss. Moritz Götze ist ein künstlerisches Kraftwerk: voller Erinnerungen, Lust am Erzählen, mit verblüffenden Ideen und einer enormen Produktivität.

Was die diesjährige Jazzpassage alles zu bieten hat – von Joshua Redman über Brotherhood Heritage bis zu Nils Wogram und dem Anouar Brahem Quartett – findet sich auf ❚ Seite 11

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