Screen offenblatt 44

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Nr. 44, 17. Dezember 2016

25 Jahre bürgerzeitung

Gelebter Eurodistrikt

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Deutsche und französische Polizisten arbeiten seit Jahren gut und eng zusammen Mindestens zweimal im Monat machen sie gemeinsam Dienst. Die Rede ist von der Gendarmerie Strasbourg mit ihren ländlichen Niederlassungen und dem Offenburger Polizeirevier. Gemeinsam auf Streife gehen bzw. Fahrrad fahren, seit September 2016 sogar mit der gleichen Uniform. Fazit: Vorteile für alle, ermöglicht durch die Arbeit des Eurodistrikts mit dem Ziel, den Alltag für die Menschen auf beiden Seiten des Rheins zu erleichtern. Wenn Hauptkommissar André Grandy die Kollegen im Elsass anmailt und um Unterstützung bittet, sind die französischen Kolleginnen und Kollegen zur Stelle – und natürlich umgekehrt auch. Bei Veranstaltungen wie dem Ortenauer Weinfest in Offenburg oder dem Mittelalterfestival in Eschau im Elsass unterstützen sie sich gegenseitig. Am Dreikönigstag gehen die deutschen Polizisten nach Straßburg, weil viele Landsleute in Frankreich zu Besuch sind, wo der 6. Januar kein Feiertag ist. Am 14. Juli hingegen kommen die französischen „policiers“ nach Offenburg, weil die Franzosen dann gerne in der Ortenau einkaufen. Auch die Weihnachtsmärkte beidseits des Rheins sind feste Termine. Aber auch bei kurzfristigen Einsätzen wie Demonstrationen können sich die Kollegen auf beiden Rheinseiten aufeinander verlassen. „Wir kennen uns schon lange und arbeiten gut und vertrauensvoll zusammen“, erleben André Grandy und Hauptkommissar Hagen Keller die Zusammenarbeit. Auch die französischen Gendarmen sind voll des Lobes: „Die Chemie zwischen uns stimmt“, freuen sich Major Jean Schilling und Aspirantin Caroline Vibert. Dieser Sachverhalt sowie Kenntnisse über das deutsche und französische Polizeirecht wirken

Die Planungen für den dritten Bauabschnitt im Sanierungsgebiet Mühlbach schreiten voran. Offenburg darf sich auf einen grünen Strand freuen. ❚ Seite 5 weitblick

Gegenseitige Unterstützung durch deutsch-französische gemischte Streife jedes Jahr auf den Weihnachtsmärkten in Offenburg, Gengenbach und Straßburg V.l. Hauptkommissar Hagen Keller, Major Jean Schilling, Aspirantin Caroline Vibert und Hauptkommissar André Grandy. Foto: Walz

sich ebenfalls positiv auf ihre gemeinsamen Einsätze aus. „Es hilft ungemein, wenn wir in Straßburg gemeinsam Streife fahren und ein deutscher Hilfesuchender mit einem Landsmann auf deutsch sprechen kann“, erklärt Schilling. „Ja, das können wir in Deutschland nur bestätigen. Wenn wir bei einem Unfall beispielsweise ein Protokoll schreiben müssen, während in Frankreich dies nicht nötig ist, können unsere französischen Kollegen

Hilfe bei Übersetzung ihren Landsleuten das erklären“, spricht Keller aus Erfahrung. Auch bei Trunkenheitsfahrten läuft das Prozedere anders: In Deutschland können verdächtige Autofahrer zur Blutprobe, nicht aber zum Alkoholtest gezwungen werden, während in Frankreich die Mitwirkung am Alkoholtest und an der Blutprobe verweigert werden kann, jedoch dann ohne Alkoholmessung die Trunkenheit am Steuer angenom-

men und bestraft wird. Wenn dann ein französischer Polizist mit einem Franzosen in Deutschland spricht, ist von vornherein viel weniger Misstrauen vorhanden. So können erst gar keine Missverständnisse entstehen und möglicherweise Folgetaten wie Beleidigungen ausgeschlossen werden. Man fühle sich vom eigenen Landsmann bzw. von der eigenen Landsfrau besser verstanden, sind sich die deutschen und französischen Kollegen einig, und das helfe viel im Umgang miteinander. Wenn auch seit Einführung der blauen Uniformen in Deutschland von der Ferne kein Unterschied zu bemerken ist, gibt es seit 24. September auch von der Nähe optische Übereinstimmung. An diesem Tag haben Oberbürgermeisterin Edith Schreiner und Roland Ries, Präsident des Eurodistrikts StraßburgOrtenau, im Rahmen der Oberrheinmesse die gleichen Uniformen für die deutsch-französische gemischte Streife offiziell übergeben.

Verleger Hubert Burda hat im Beisein von OB Edith Schreiner und Landrat Frank Scherer sein neues Buch „Digitale Horizonte“ vorgestellt. ❚ Seite 8 messfeiern Die Weihnachtszeit ist für viele Menschen Anlass, in die Kirche zu gehen. Die Auswahl ist groß, die OFFENBLATT-Redaktion hat das Angebot an Gottesdiensten zusammengestellt. ❚ Seite 11


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