Die Eroberung Menorcas durch die britische Krone hatte
EINFÜHRUNG
einen starken und nachhaltigen englischen Einfluss zur Folge und hinterließ bleibende kulturelle Spuren. Dazu gehören zahlreiche in die menorquinische Sprache integrierte Wörter englischen Ursprungs, die heute noch sichtbare Baustile, kulinarische Spezialitäten, Kinderspiele, Tänze usw.. Bis heute schmücken die „Boinders“ (von „bow window“), verglaste Erker, sowie typische nach oben zu öffnende Schiebefenster viele Häuser auf Menorca. Auch zahlreiche Möbel aus der Zeit der Königin Anne, Chippendale-Möbel und solche im Sheraton-Stil wurden aus England mitgebracht und später von einheimischen Möbelschreinern nachgebaut. Ebenso geht die Produktion des in Mahón aus fermentiertem Getreide gebrannten „Gin“, auf die Engländer zurück und gehört zu den kulinarischen Vorlieben, die diese mitbrachten. Die traditionellen „Puddings“ verwandelten sich in „Greixera Dolça“, die Brühe aus magerem Rindsfuß in „Brou de Xenc“. Der Fleischsaft „Grevi“ und die „Manteca Inglesa“ bereichern viele menorquinische Rezepte, und die würzigen eingelegten Kapern und Essiggurken heißen hier „Piquéis“. Die Kinder spielen heute noch mit Murmeln, die sie „Mérvels“ nennen, die Witze, die sie erzählen sind „Joques“, und sie rennen einander nach und rufen „fáitim“ (schlag ihn).
KAPITEL 2 TÜRME UND FESTUNGEN
BURG SANT FELIP
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BURG SANT FELIP FÜR BESUCHER GEÖFFNET Trägerschaft: Verteidigungsministerium Verwaltung: Consorcio del Museo Militar de Menorca y Patrimonio Histórico Militar (Konsortium für das Militärmuseum von Menorca und das militärhistorische Erbe) Telefon: 971 362100 Website: www.museomilitarmenorca.com Lage: Carretera Sant Felip s/n Ortschaft: Es Castell
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39º51’57,44’’ N 4º18’19,61’’ E 4
BURG SANT FELIP
Die Burg Sant Felip liegt an der Hafeneinfahrt von Maó. Sie wurde Mitte des 16. Jahrhunderts nach den Plänen des italienischen Ingenieurs Giovanni Battista Calvi errichtet. Während mehrerer britischer Herrschaftsperioden wurde die Burg erweitert. Nach der spanischen Belagerung von 1872 kapitulierten die Briten, und Spanien erhielt im Frieden von Amiens die Gebietshoheit zurück. Karl III. befahl die Zerstörung der Burg. 5
BURG SANT FELIP
Heute noch sind Überreste an der Oberfläche zu sehen, aber das Beeindruckende an dieser Besichtigung liegt unter der Erde: Es existieren unterirdische Gänge auf mehreren Ebenen, die von Spaniern und Engländern während verschiedener Besatzungszeiten gebaut wurden. Die Burg bedeutet für Menorca mehr als nur eine alte Festung. Sie ist Zeuge der bewegten Geschichte von fast zweieinhalb Jahrhunderten. Die Besucher können den immensen menschlichen Aufwand erahnen, mit dem im 16., 17. und 18. Jahrhundert ein ausgedehntes Labyrinth unterirdischer Gänge gebaut wurde, in dem während der Belagerung durch die Spanier 1782 dreitausend englische Soldaten und Zivilpersonen sechs Monate unter der Erde verbrachten. Sant Felip bildet am Südufer des Hafens von Maó den Abschluss der weiten Bucht, die im 16. und 17. Jahrhundert ein strategisches Verbindungsglied zwischen Spanien und Italien war und später das britische Flottenarsenal zur Unterstützung von Gibraltar beherbergte. 6
BURG SANT FELIP
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FESTUNG MARLBOROUGH
PHOTO: CISCO MOLL 8
FESTUNG MARLBOROUGH FÜR BESUCHER GEÖFFNET Trägerschaft: Consell Insular de Menorca (Inselregierung Menorcas) Verwaltung: Fundació Destí Menorca Telefon: 902 92 90 15 Website: www.menorca.es Lage: Bucht von Sant Esteve Ortschaft: Es Castell
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39º51’47,69’’ N 4º18’05,67’’ E 9
FESTUNG MARLBOROUGH
Die Festung liegt an der Südseite der Hafeneinfahrt von Maó in der Bucht von Sant Esteve. Sie wurde zwischen 1720 und 1726 von den Briten errichtet und erhielt ihren Namen von Sir John Churchill, Herzog von Marlborough, dem bekanntesten britischen General jener Zeit. Zusammen mit der Burg von Sant Felip und dem Turm von Stuart oder von En Penjat diente sie dem Schutz der Hafeneinfahrt von Maó. 1782 wurde sie durch die Spanier teilweise zerstört und in der letzten britischen Herrschaftsperiode (1798-1802) mit einigen Änderungen wieder aufgebaut. Es handelt sich um ein kleines Fort mit einer zentralen, siebeneckigen Festungsmauer, das über verschiedene Artilleriegeschütze verfügte um mögliche Angreifer aufzuhalten. Die Anlage weist einen breiten Graben auf und einen in den Felsen gehauenen Gang mit Schießscharten. Vom oberen Mauerring aus genießt man eine glänzende Aussicht auf den historischen Teil des Hafens von Maó, der für die Seemächte der damaligen Zeit zweifellos zu den begehrtesten Häfen des westlichen Mittelmeers zählte. 10
FESTUNG MARLBOROUGH
Eine spezielle Erw채hnung verdient das Ausstellungs-Konzept: Mithilfe moderner Technologie wird dem Publikum die Zeit der Belagerungen auf der Festung Marlborough n채her gebracht. Die bewegte Geschichte des 18. Jahrhunderts in Menorca wie auch in Europa ist f체r die Besucher erl채utert.
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FESTUNG MARLBOROUGH
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TURM VON FORNELLS
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TURM VON FORNELLS FÜR BESUCHER GEÖFFNET Trägerschaft: Consell Insular de Menorca Verwaltung: Fundació Destí Menorca Telefon: 902 92 90 15 Website: www.menorca.es Lage: Landzunge von der Turm von Fornells (Punta) Ortschaft: Fornells
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40º03’41,59’’ N 4º07’50,06’’ E 14
TURM VON FORNELLS
Dieser anfangs des 19. Jahrhunderts von den Engländern gebaute Verteidigungsturm an der Küste sollte die Hafeneinfahrt von Fornells bewachen, die Landung feindlicher Schiffe verhindern und das nahegelegene Kastell von Sant Antoni schützen, welches zur Zeit restauriert wird. Von den Festungstürmen aus konnte das Küstengebiet überwacht werden. Sie verfügten über eine kleine Garnison, um eine eventuelle Landung feindlicher Schiffe zu verzögern. Der Turm hat die Form eines Kegelstumpfs und ist einer der größten der Insel. Er wurde aus Stein und Mörtel gebaut und außen durch Sandsteinblöcke verstärkt. Das Eingangstor befand sich ursprünglich im ersten Stock, und der Zugang erfolgte über eine hölzerne Treppe, die im Falle eines Angriffs heraufgezogen werden konnte. Der Turm verfügt über eine Zisterne, ein Lager für Waffen, Munition und Lebensmittel, ein Stockwerk, in dem die Garnison untergebracht war, und eine Plattform für Artilleriegeschütze. 15
TURM VON FORNELLS
Das Bauwerk stammt aus der letzten Phase der britischen Herrschaft und war somit Zeuge vieler Zusammenstöße mit Eindringlingen. Die einfache und sorgfältig aufgebaute Ausstellung führt den Besucher in den Kontext des beginnenden 19. Jahrhunderts ein und erläutert sowohl das tägliche Leben im Turm als auch die baulichen und militärischen Eigenschaften desselben.
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FORNELLS
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ILLA DEL REI (DIE KÖNIGS INSEL)
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ISLA DEL REY (DIE KÖNIGS INSEL) FÜR BESUCHER GEÖFFNET Trägerschaft: Stadtverwaltung Maó Verwaltung: Stadtverwaltung Maó und Stiftung Illa del Rei. Telefon: 609 161 662 Lage: Hafen von Maó Ortschaft: Maó
39º53’09,05’’ N 4º17’15,57’’ E 19
ISLA DEL REY
Die Insel, die auch als „The Bloody Island“ bekannt ist, befindet sich mitten in der Hafeneinfahrt, zwischen Maó und Es Castell. Ihr Name geht auf König Alfons II. von Katalonien und III. von Aragonien, den Liberalen, zurück. Dieser soll nach der Legende hier gelandet sein, als er 1287 die Insel von den Musulmanen zurückeroberte. Es gibt zwei architektonisch interessante Anlagen auf der Insel: Die Überreste der frühchristlichen Basilika, aus der unter anderem ein Mosaik im Museum von Menorca aufbewahrt wird, und das ehemalige Militärkrankenhaus. Dieser von den Briten errichtete Bau beherbergte vom 18. Jahrhundert bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts ein Militärhospital. Die Gebäude stehen auf dem höchsten Punkt der Insel und bedecken einen guten Teil ihrer Fläche. Sie haben die Form einer U und sind nach Osten ausgerichtet. 1964 wurde die Einrichtung aufgegeben und ein neues Militärkrankenhaus in der Stadt Maó bezogen. Zu jener Zeit verfügte das Krankenhaus über 40 Krankensäle, verschiedene Zimmer für Ärzte, Krankenpfleger und anderes Personal und alle nötigen Einrichtungen wie Wäscherei, Apotheke und Küchen sowie drei Zisternen und Badezimmer. Im Jahre 1784 richteten die Spanier eine Kapelle ein, die San Carlos gewidmet war. 20
ISLA DEL REY
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TURM VON ES CASTELLAR
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TURM VON ES CASTELLAR BESICHTIGUNG VON AUSSEN Trägerschaft und Verwaltung: Stadtverwaltung von Ciutadella Telefon: 971 381 050 Website: www.ajciutadella.org Lage: Wohnanlage Sa Caleta Ortschaft: Ciutadella
39º58’50,11’’ N 3º49’54,32’’ E 23
TURM VON ES CASTELLAR
Der Turm wurde 1799 von den Engländern gebaut und ist bekannt unter dem Namen Es Castellar de Sa Caleta. Er gehört zu den zahlreichen Festungstürmen englischer Bauart, weist aber als Besonderheit Verteidigungsstrukturen auf, die in den anderen Türmen nicht vorhanden sind. Der Bau hat eine nahezu zylindrische Form, besteht aus Steinmörtel und ist ganz bedeckt mit Sandsteinquadern. Die Turm ist vollständig umgeben von einem circa 6 m breiten Graben und einem Wall aus lockeren Steinen. Er ist 8 m hoch, und die Brüstung des Wehrganges steht rundherum über. Im Unterschied zu anderen Türmen führt sein Eingang durch einen unterirdischen Gang, der sich im unteren Teil des Grabens befindet und deshalb keinen Schutz benötigt. Durch die schmalen Öffnungen oder Schießscharten konnte man den ganzen Graben überblicken.
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TURM VON ES CASTELLAR
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TURM VON LA MOLA
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TURM VON LA MOLA BESICHTIGUNG VON AUSSEN Trägerschaft und Verwaltung: Consorcio del Museo Militar de Menorca y Patrimonio Histórico Militar Telefon: 971 362 100 Website: www.museomilitarmenorca.com Lage: Bucht Cala Teulera. Carretera de La Mola Ortschaft: Maó
39º52’27,84’’ N 4º18’27,53’’ E 27
TURM VON LA MOLA
Der vor Kurzem restaurierte Turm von La Mola wurde 1799 von den Engländern errichtet. Anfangs wurde er Turm von Saint Claire genannt. Er besteht aus Stein und Mörtel und ist außen von Quadern aus Kalkstein bedeckt. Seine Struktur ist ähnlich wie die kleinerer Türme. Im Jahre 1801 waren die Türme von Es Freus und Cala Teulera mit Waffen ausgerüstet, und es empfahl sich, eine Verbindungsmauer zwischen den beiden zu errichten. Militärisch bestand ihr Nutzen in der Verteidigung gegen einen Angriff auf La Mola, und gleichzeitig sollten sie Angriffe auf den Eingang zur Illa del Llatzerett (Llatzeret Insel) abwehren. An der gegenwärtigen Gestalt des Turms fällt auf, dass der Eingang im unteren Teil nicht original ist, sondern später gebaut wurde.
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TURM VON EN PENJAT
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TURM VON EN PENJAT NICHT ZUGÄNGLICH FÜR BESUCHER Trägerschaft und Verwaltung: Consorcio del Museo Militar de Menorca y Patrimonio Histórico Militar Telefon: 971 362100 Website: www.museomilitarmenorca.com Lage: Bucht von Sant Esteve Ortschaft: Es Castell
39º51’34,02’’ N 4º18’14,63’’ E 30
TURM VON EN PENJAT
Dieser Festungsturm zur Verteidigung der Küste wurde 1798 auf Befehl von General Stuart erbaut, der Militärgouverneur von Menorca war. Mit seinen Artilleriegeschützen diente er dem Schutz der Hafeneinfahrt von Maó und der unmittelbaren Umgebung, während der Bau der Burg Sant Felip fertiggestellt und somit die Festung Marlborough verstärkt wurde. Er steht auf dem Hügel von El Turco oder En Penjat (des Erhängten) und sollte verhindern, dass feindliche Truppen, die die Burg belagerten, an Land gelangen und ihre Belagerungswaffen in der strategisch wichtigen Bucht von Sant Esteve aufstellen konnten. Somit boten sich die drei Festungsanlagen (der Turm von Stuart oder von En Penjat, die Burg Sant Felip und die Festung Marlborough) gegenseitig Schutz und verteidigten den Hafen von Maó.
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ILLA PINTO (INSEL PINTO)
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ILLA PINTO (INSEL PINTO) NICHT ZUGÄNGLICH FÜR BESUCHER Lage: Flottenstützpunkt, Hafen von Maó Ortschaft: Maó
39º53’36,72’’ N 4º16’11,60’’ E
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ILLA PINTO (INSEL PINTO)
1708 wurde für die Bedürfnisse des britischen Heeres ein Flottenstützpunkt eingerichtet, zu dem auch die Illa Pinto gehörte. Es handelt sich um eine künstliche Insel, die von den Briten 1768 am Standort eines kleinen Eilands aufgeschüttet wurde, welches ihr seine heutige Form gab. Auf dieser Insel liefen zwischen 1786 und 1798 mehr als fünfzehn Schiffe vom Stapel, und der Schiffbau wurde bis weit ins 19. Jahrhundert hinein betrieben. Es war die Zone, in der schon vor 1708 die Unterseite der Schiffe der holländischen und englischen Flotte gereinigt wurde, denn es handelte sich um einen der sichersten und geschütztesten Orte der Hafenmündung von Maó.
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ILLA PINTO (INSEL PINTO)
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TURM VON RAMBLA
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TURM VON RAMBLA NICHT ZUGÄNGLICH FÜR BESUCHER Lage: Naturschutzgebiet Albufera des Grau Ortschaft: Maó
39º57’46,26’’ N 4º15’54,52’’ E
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TURM VON RAMBLA
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TURM VON RAMBLA
Der zwischen 1799 und 1802 erbaute Turm ist stark beschädigt, aber die ursprüngliche Struktur ist noch erhalten. Er verfügte im oberen Stock über eine drehbare Kanone. Wie in Sanitja gibt es in der Nähe des Turmes ein Gebäude, das als Unterkunft der „Dragones“ oder Kavallerie-Soldaten diente. Der Turm ist nicht restauriert, und wegen des schlechten Zustands wird davon abgeraten, sich dem Bau zu nähern oder ihn zu betreten.
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TURM VON SA MESQUIDA
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TURM VON SA MESQUIDA NICHT ZUGÄNGLICH FÜR BESUCHER Lage: Wohnsiedlung Sa Mesquida Ortschaft: Maó
39º54’50,06’’ N 4º17’10,35’’ E
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TURM VON SA MESQUIDA
Der Turm ist 1799 von den Briten erbaut worden und steht in bevorzugter Lage auf einem Hügel, der sich in der Mitte der Bucht erhebt. Das Besondere an ihm ist seine geschützte Plattform, von der aus man mögliche Angriffe eines Feindes vom Land her entdecken und abwehren konnte. Diese Schutzvorrichtung wurde verstärkt durch eine Brustwehr, die höher ist als normal und die Soldaten schützte, welche von da aus durch die Schießscharten genannten schmalen Öffnungen schießen konnten.
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TURM VON SANT FELIPET
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TURM VON SANT FELIPET NICHT ZUGÄNGLICH FÜR BESUCHER Lage: Illa del Llatzeret (Llatzeret Insel), Hafen von Maó Ortschaft: Maó
39º52’20,53’’ N 4º18’22,96’’ E
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TURM VON SANT FELIPET
Auf der Landzunge, auf der das Militärlazarett im Hafen von Maó steht, wurde am Ende des 17. Jahrhunderts ein kleines Fort mit einem Turm mit quadratischem Grundriss errichtet, welches die Spanier 1782 zerstörten. 1798 waren die Engländer erneut auf der Insel und bauten den Festungsturm, der heute noch zu sehen ist. Seine strategische Lage ermöglichte die Verteidigung des Eingangs zur Bucht Cala Teulera und Es Freus. Er verfügte über drei Stockwerke: Zuunterst waren die Lager für Schießpulver, Lebensmittel und Vorräte, darüber lagen die Unterkünfte der Garnison und der Zugang zum Turm, der eine Verbindung zur Terrasse und zum Erdgeschoss hatte. Der oberste Stock besteht aus einer runden, von einer Brustwehr umgebenen Terrasse, von der aus die Gefechte ausgetragen wurden.
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TURM VON CALA MOLÍ
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TURM VON CALA MOLÍ BESICHTIGUNG VON AUSSEN Lage: Hafen von Addaia Ortschaft: Mercadal
40º00’43,17’’ N 4º12’03,16’’ E
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TURM VON CALA MOLÍ
Der Turm steht zwischen die Bucht von Cala Molí und Addaia. Er wurde zwischen 1798 und 1802 von den Engländern erbaut und verfügte über dieselbe technische Ausrüstung wie die anderen Verteidigungstürme. Vor einigen Jahren wurde er restauriert. Bei diesen Bauarbeiten wurde der äußere Platz, der das ursprüngliche Eingangstor vor möglichen Angriffen schützte, entfernt. Der Turm verfügte über einen Raum für eine drehbare Kanone, eine Garnison aus 18 Soldaten und Lager für Vorräte, Lebensmittel und Schießpulver für einen ganzen Monat. Das Erdgeschoss und der erste Stock waren durch eine Öffnung im Boden verbunden.
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TURM VON SANITJA
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TURM VON SANITJA BESICHTIGUNG VON AUSSEN Lage: Hafen von Sanitja Ortschaft: Mercadal
40º04’24,34’’ N 4º05’02,47’’ E
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TURM VON SANITJA
Der Turm wurde im Jahre 1800 von den Engländern errichtet und schützte den Eingang zum natürlichen Hafen von Sanitja. Er besteht aus Steinen und Mörtel mit vertikalen Säulen aus Sandstein. Es ist dieselbe Bauweise, wie sie bei den meisten Verteidigungstürmen angewandt wurde. Dieser Turm ist etwas kleiner als der von Fornells. Im Unterschied zu den anderen Türmen hat hier das Erdgeschoss drei Räume, und die Verbindung zum ersten Stock besteht nicht aus einer Treppe sondern aus einer Öffnung. Die Materialien sind von der Erosion stark beschädigt, und das Bauwerk ist teilweise eingefallen. Deshalb wird davon abgeraten, sich dem Turm zu nähern oder ihn zu betreten. 51
TURM DER INSEL VON SES SARGANTANES
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TURM DER INSEL VON SES SARGANTANES NICHT ZUGÄNGLICH FÜR BESUCHER Lage: Auf der Insel Ses Sargantanes im Hafen von Fornells Ortschaft: Mercadal
40º02’51,71’’ N 4º08’11,31’’ E
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TURM DER INSEL VON SES SARGANTANES
Im Rahmen eines Verteidigungsplanes für die Häfen der Nordküste wurde dieser Turm zwischen 1801 und 1802 von den Engländern erbaut. Die Anlage besteht aus einem zylindrischen Turm an einem Abhang sowie einem Schutzwall. Der Bau war mit derselben Technik versehen wie die übrigen Türme. Nur befand sich hier der Platz der vier Kanonen im Erdgeschoss. Die innere Aufteilung des Gebäudes ist anders, und es weist zwei an den Turm angebaute Seitenflügel auf. Auf der anderen Seite der Insel treffen wir auf ein altes Gebäude, das eine Unterkunft für Offiziere war und an der Seite über zwei Brunnen und ein Kanalsystem zum Sammeln von Regenwasser verfügt. 54
TURM DER INSEL VON SES SARGANTANES
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KAPITEL 3 KOLONIALE ARCHITEKTUR
HAUS VON SON BONAVENTURA
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HAUS VON SON BONAVENTURA BESICHTIGUNG VON AUSSEN Trägerschaft: Privat Lage: Camí d’en Kane Ortschaft: Alaior
39º56’24,16’’ N 4º08’50,38’’ E
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HAUS VON SON BONAVENTURA
Son Bonaventura, ebenfalls bekannt unter dem Namen s'Albercoc liegt an der Camí d’en Kane, nahe bei der Camí de Loreto und dem gleichnamigen Steinbruch. Seine Fassade ist ein Beispiel neopalladianischer Architektur. Eine symmetrische Treppe bildet den Zugang zum Haus von Son Bonaventura, das aus drei klar abgegrenzten symmetrischen Bauteilen besteht. Das Gebäude war Eigentum der Historikerin Janet Sloss, die 1995 den Verlag The Buenaventura Press gründete. Sie förderte die Forschung zum Thema der Invasionen fremder Mächte in Menorca des 18. Jahrhunderts und veröffentlichte mehrere Werke über Geschichte, Kultur und Gastronomie der Insel. 59
HAUS VON SANT ANTONI
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HAUS VON SANT ANTONI FÜR BESUCHER GEÖFFNET Trägerschaft und Verwaltung: Privat Telefon: 971 3612 27 / 610 443 276 Website: www.sanantoniomenorca.com Lage: Hofgut Sant Antoni. Carretera de La Mola, km 3 Ortschaft: Maó
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39º53’46,76’’ N 4º17’05,55’’ E 61
HAUS VON SANT ANTONI
Sant Antoni ist ein Ort im Nordteil des Hafens von Maó, bekannt unter dem Namen „S'Altra Banda“ (die andere Seite). Nach der Legende war hier der Schauplatz der Liebesgeschichte zwischen Lord Nelson und Lady Hamilton. Aus diesem Grund wird das Haus auch Golden Farm oder The Nelson's House genannt. 62
HAUS VON SANT ANTONI
Die klassische Komposition der Fassade und die roten Wände machen die Besichtigung dieses Gebäudes in der Nähe des Hafens unumgänglich. Das Haus wird gewöhnlich als ein Beispiel kolonialer menorquinischer Architektur gezeigt. Der Turm über dem Haus wurde genutzt, um nach einfahrenden Schiffen Ausschau zu halten. So blieb genug Zeit, um zum Hafen zu laufen und die Taue zum Festmachen des Bootes an der Mole vorzubereiten.
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HAUS VON SANT ANTONI
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GEBÄUDE DER GESUNDHEITSEINRICHTUNG
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GEBÄUDE DER GESUNDHEITSEINRICHTU FÜR BESUCHER GEÖFFNET Lage: Sant Jordi Straße (Gebäude des örtlichen Gesundheitszentrums) Ortschaft: Es Castell
39º52’48,46’’ N 4º17’26,87’’ E
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GEBÄUDE DER GESUNDHEITSEINRICHTU
Das Gebäude wurde im 18. Jahrhundert gebaut und war früher ein großer Lagerraum für Lebensmittel. Die untere Halle in Form eines Rechtecks ist mit einem Tonnengewölbe gedeckt, während die obere ein Satteldach aus Holzgebälk hat, das auf Pfeilern steht. Die Fassade außen ist von einem Giebel abgeschlossen. Obwohl es sich scheinbar weit entfernt vom kolonialen, von Mackellar entworfenen Stadtzentrum befand, lag es günstig in der Nähe des Hafens von Cales Fonts, was die Ladearbeiten und die Lagerung vereinfachte. 67
SON GRANOT
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SON GRANOT FÜR BESUCHER GEÖFFNET Trägerschaft und Verwaltung: Privat Telefon: 971 355 555 Website: www.songranot.com Lage: Carretera Es Castell - Sant Felip s/n Ortschaft: Es Castell
39º52’19,87’’ N 4º17’36,23’’ E
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SON GRANOT
Dieses Landhaus im englischen Stil gehörte scheinbar Patrick Mackellar, dem Architekten, der beauftragt war, das Dorf Es Castell zu gestalten. Das Haus wurde 1712 gebaut und ist architektonisch und von der Lage her einzigartig auf der Insel. Es verfügt über eine wunderschöne Panoramaaussicht über die Hafenmündung von Maó. Das Grundstück hat eine Fläche von 75.000 m². Son Granot ist heute ein ländliches Hotel mit Charme, gestaltet im Stil der britischen Epoche, und verfügt über ein Restaurant.
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HOTEL DEL ALMIRANTE
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HOTEL DEL ALMIRANTE FÜR BESUCHER GEÖFFNET Trägerschaft und Verwaltung: Privat Telefon: 971 362 700 Website: www.hoteldelalmirante.com Lage: Carretera Maó - Es Castell s/n. Ortschaft: Es Castell
39º53’03,31’’ N 4º16’43,12’’ E
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HOTEL DEL ALMIRANTE
Admiral Collingwood nutzte dieses Wohnhaus um 1809 als seine Basis an Land, da es sich eine Meile südöstlich von Maó und abseits vom Trubel und den lärmigen Matrosen befand. Es ist ein prächtiges Gebäude im Kolonialstil mit Aussicht auf den Hafen, in dem das Schiff des Admirals vor Anker lag. Es war ein großes, komfortables Wohnhaus, das genügend Platz bot, um sich mit seinen Kommandanten und lokalen Politikern zu treffen. Es gab einen Weg zum Rande der Steilküste, wo speziell in den Felsen gehauene Steinstufen zur Bucht von El Fonduco führten. Von dort aus konnten ihn seine Matrosen mit wenig Aufwand zu seinem Schiff bringen. Heute ist es ein bezauberndes Hotel, in dem noch alle typischen Elemente und Veränderungen aus der Zeit des Admirals zu sehen sind. Im Sommer gibt es jede Woche eine Veranstaltung, an der der Eigentümer etwas über diese historische Persönlichkeit erzählt.
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DIE UHR DES RATHAUSES VON MAÓ
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DIE UHR DES RATHAUSES VON MAÓ BESICHTIGUNG VON AUSSEN Trägerschaft und Verwaltung: Stadtverwaltung Maó Telefon: 971 369 800 Website: www.ajmao.org Lage: Platz der Constitución (Gebäude des Rathaus) Ortschaft: Maó
39º53’22,58’’ N 4º15’51,83’’ E 75
DIE UHR DES RATHAUSES VON MAÓ
Die Rathausuhr von Maó wurde von Mr. Windonill in London gebaut. Im Jahre 1731 wurde sie im Auftrag von Richard Kane erworben und 1788 in der Fassade des Rathauses, im zentralen Turm eingebaut. Sie ist eingerahmt von Pfeilern mit ionischem Kapitell und wird überragt von einem Glockenturm. Oberhalb der Uhr ist ein Relief des Stadtwappens zu sehen. Man sagt, dass - abgesehen von Sonnenuhren – dies die erste Uhr in ganz Menorca war. 76
KIRCHE LA CONCEPCIÓN
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KIRCHE LA CONCEPCIÓN FÜR BESUCHER GEÖFFNET Trägerschaft und Verwaltung: Bischofsamt Menorca Lage: Cós de Gracia Straße Ortschaft: Maó
39º53’08,80’’ N 4º15’47,45’’ E
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KIRCHE LA CONCEPCIÓN
Während der ersten britischen Herrschaftsperiode existierte in Maó eine griechische Kolonie, die 1749 diese anfänglich Sankt Nikolaus von Myra gewidmete Kirche erbauen ließ. Seither wurde sie volkstümlich „die Kirche der Griechen“ genannt, denn die zahlreichen Griechen in der Stadt nutzten sie und behielten den Ritus des orthodoxen Christentums bei. Ihre Präsenz stand im Zusammenhang mit dem dank des britischen Impulses zunehmenden Handel im Hafen von Maó. Das Auffallendste an diesem Bauwerk ist sein auf Menorca einzigartiges Inneres. Das Verhältnis zwischen der Höhe der Decke und dem Grundriss und die Wirkung, die das natürliche Licht auf die Schattenflächen der zentralen Säulen hat, geben dem Inneren dieser Kirche eine sehr interessante und auf der Insel seltene Raumqualität. Es handelt sich um ein byzantinisches Bauwerk mit einem Grundriss in Form eines griechischen Kreuzes. 79
KIRCHE LA CONCEPCIÓN
Nach der Vertreibung der Griechen und Juden und der Beschlagnahmung ihres Eigentums einschließlich der Kirche San Nicolás de Mira, diente der Bau einige Jahre lang den Bürgern der Stadt, unter anderem als Turnsaal, Theater und Garage. Im Jahre 1868, als Bischof Mateo Jaume beschloss, die Kirche für den katholischen Gottesdienst zu öffnen, wurde sie neu eingeweiht und der Heiligen Concepción gewidmet. An der heutigen Fassade, deren Bau vermutlich im Jahre 1868 begann, wurden zwei Türme angebaut, von denen nur der rechte fertiggestellt wurde, damit die Kirche in einer Linie zur Straße steht. 80
HAUS DER MILITÄRREGIERUNG
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HAUS DER MILITÄRREGIERUNG BESICHTIGUNG VON AUSSEN Trägerschaft und Verwaltung: Verteidigungsministerium Lage: Straße Isabel II Ortschaft: Maó
39º53’24,74’’ N 4º15’46,79’’ E
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HAUS DER MILITÄRREGIERUNG
Es handelt sich um das ehemalige Haus des Königs an der Straße Isabel II in Maó, das von den Engländern zum Sitz des Gouverneurs umgebaut wurde. Von außen ist der kleine Platz zu sehen, um den herum das Gebäude angelegt ist, und der noch die charakteristische Linienführung seiner ursprünglichen Architektur aufweist: Erdgeschoss mit Vorbau, wo noch die Strebepfeiler der ursprünglichen Burg erhalten sind, und eine durchgehende Galerie im ersten Stock, von der aus man zu allen Innenräumen Zugang hat. Heute beherbergt das Gebäude den Sitz der Militärregierung der Insel Menorca.
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RATHAUS VON ES CASTELL
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RATHAUS VON ES CASTELL BESICHTIGUNG VON AUSSEN Lage: Platz Explanada Ortschaft: Es Castell
39º52’48,46’’ N 4º17’26,87’’ E
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RATHAUS VON ES CASTELL
Es handelt sich um das Herzstück der Stadtplanung vom Ende des 16. Jahrhunderts. Um einen großen Exerzierplatz herum, dem zentralen Element der Ortschaft, gruppieren sich Truppenunterkünfte. Das heutige Rathaus steht seitlich an der Kreuzung der zwei Hauptstraßen, was gegen eine starre Regel der barocken Raumplanung verstößt und den militärischen Charakter des Gebäudes noch betont, denn durch diese Form erscheint der Platz vom übrigen Dorf getrennt. In der Umgebung wohnten die Familien der Soldaten, Händler und Marktleute, Matrosen und andere Personen, die in irgend einer Art mit dem Fort zu tun hatten. Es wurde von den Briten gebaut, aber bis vor einigen Jahrzehnten auch von der spanischen Armee genutzt. In einem Teil der ehemaligen Truppenunterkünfte befindet sich heute das Militärmuseum Menorcas. 86
KAPITEL 4 MUSEEN
Sammlung HERNÁNDEZ SANZ-HERNÁNDEZ MORA
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Sammlung HERNÁNDEZ SANZ-HERNÁNDEZ MORA FÜR BESUCHER GEÖFFNET Trägerschaft und Verwaltung: Stadtverwaltung Maó Telefon: 971 350 597 Lage: Erster Stock des Klosters von El Carme Platz Miranda, 5 Ortschaft: Maó
39º53’19,31’’ N 4º15’57,96’’ E
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Sammlung HERNÁNDEZ SANZ-HERNÁNDEZ MORA
Die Sammlung Hernández Sanz - Hernández Mora des Museums befindet sich im ersten Stock des Klosters von El Carme in Maó. Joan Hernández Mora war ein Intellektueller, Geschichts- und Rechtsgelehrter, der 1902 in Maó zur Welt kam und 1984 starb. Es war Teil seines letzten Willens, seine Privatsammlungen der Stadtverwaltung von Maó zu stiften. Diese Sammlungen waren von seinem Vater Francisco Hernández Sanz (Maó, 1863-1949) begonnen worden, dem Historiker, Archivar und Direktor der Zeitschrift „Revista de Menorca“. Mit ihnen wurde das Museum begründet, das seinen Namen trägt. Die Ausstellung zum Thema Menorca besteht aus einer Sammlung grafischer Werke und Kunsthandwerk des 17. bis 20. Jahrhunderts (Möbel, Gegenstände, Gemälde und Karten). Ein Raum ist ausschließlich dem 18. Jahrhundert gewidmet. Auch eine schöne Sammlung alter Karten von Menorca und dem Mittelmeerraum ist zu sehen. Für Besucher, die Informationen über die Insel einholen möchten, ist es zudem möglich, die mehr als 7000 Werke zum Thema Menorca zu konsultieren. 90
MUSEUM VON MENORCA
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MUSEUM VON MENORCA FÜR BESUCHER GEÖFFNET Trägerschaft und Verwaltung: Regierung der Balearen Telefon: 971 35 09 55 Lage: Pla des Monestir Ortschaft: Maó
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39º53'27,88'' N 4º15'39,78'' E
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MUSEUM VON MENORCA
Das Museum von Menorca befindet sich in einem ehemaligen Franziskanerkloster aus dem 15. Jahrhundert, obschon das Gebäude in seiner heutigen Form auf das 17. und 18. Jahrhundert zurückgeht. Das Museum zeigt die Geschichte der Besiedlung Menorcas. Besonders erwähnenswert sind die Säle über Urgeschichte, die Geschichte der Antike und über das Menorca des 18. Jahrhunderts. Zudem gibt es einen Raum, der den traditionellen menorquinischen Berufen gewidmet ist, sowie eine Sammlung von Gemälden und Abbildungen des 18., 19. und 20. Jahrhunderts. In drei Ausstellungsräumen im ersten Stock ist die Handelsfreiheit erläutert, die unter britischer Hoheit hier herrschte, und die wirtschaftlichen Wohlstand und ein Aufblühen der Kultur, speziell auf dem Gebiete der Literatur und Malerei mit sich brachte. Die strategische Wichtigkeit Menorcas im 18. Jahrhundert wird aus den Karten und Plänen ersichtlich, die die verschiedenen Mächte Europas über die Insel, deren Häfen und Festungen erstellt hatten. Von speziellem Interesse ist dabei der Hafen von Maó und seine Verteidigungsanlagen.
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MILITÄRMUSEUM VON MENORCA
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MILITÄRMUSEUM VON MENORCA FÜR BESUCHER GEÖFFNET Trägerschaft und Verwaltung: Consorcio del Museo Militar de Menorca y Patrimonio Histórico Militar Telefon: 971 362100 Website: www.museomilitarmenorca.com Lage: Platz Explanada Ortschaft: Es Castell
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39º52’46,63’’ N 4º17’24,49’’ E 95
MILITÄRMUSEUM VON MENORCA
Das Museum befindet sich in einem Teil des ehemaligen Truppenquartiers am zentralen Platz von Es Castell. Das Gebäude wurde 1771 nach Plänen des englischen Obersten Patrick Mackellar von den Briten erbaut. Es beherbergte später die Akademie der Artillerie (1811) und danach, schon im 20. Jahrhundert, das Regiment der Küstenartillerie von Menorca. Das Museum besteht aus neunzehn permanenten Ausstellungsräumen. Es werden die Entwicklung und Geschichte Menorcas von der Urgeschichte bis ins 20. Jahrhundert dargestellt und die verschiedenen Epochen und Zeiten der Fremdherrschaft erläutert. Insgesamt 15 Säle sind dem 18. Jahrhundert gewidmet. Besonders interessant sind ein Raum über die Festung von La Mola, der eine schöne Sammlung von Originalplänen enthält, sowie die Säle, in denen technische Geräte zu sehen sind. In diesen Räumen ist auch eine schöne Sammlung alter Kanonen zu sehen sowie eine ganze Gruppe von Modellen menorquinischer Festungen. 96
KAPITEL 5 ANDERE SEHENSWÜRDIGKEITEN
CAMÍ D’EN KANE
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CAMÍ D’EN KANE FÜR BESUCHER GEÖFFNET Lage: Camí den Kane (Straße, die Maó mit Mercadal verbindet)
39º54’31,26’’ N 4º13’59,85’’ E
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CAMÍ D’EN KANE
Sir Richard Kane war ein irischer Brigadegeneral, der Menorca während der ersten zwei Besatzungszeiten regierte. Zwischen 1712 und 1717, der Zeit seiner Ankunft auf der Insel, begann er den Bau eines Straßennetzes, das anfänglich von Ciutadella zur Burg Sant Felip reichte. Sein Ziel war, die Kommunikation zwischen den Festungen von Maó und Ciutadella zu verbessern und soweit wie möglich Verbindungen zu schaffen zu abgelegenen Gegenden und Höfen, deren Früchte nur schwer zu den Märkten gebracht werden konnten. Einer dieser Wege trägt seinen Namen und gehört zu den wichtigsten Beiträgen Sir Richard Kanes an die öffentliche Infrastruktur der Insel. Heute noch erhalten ist der Abschnitt, der von Maó über Alaior nach Mercadal führt. Auf dieser Strecke, die sich auf der Osthälfte der Insel befindet, durchfährt man das ländliche Innere Menorcas. Es handelt sich um eine recht breite Straße in gutem Zustand. 100
OBELISK VON SIR RICHARD KANE
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OBELISK VON SIR RICHARD KANE FÜR BESUCHER GEÖFFNET Lage: Carretera Maó - Fornells Ortschaft: Maó
39º53’52,18’’ N 4º14’58,42’’ E
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OBELISK VON SIR RICHARD KAN
Das Monument wurde 1801 vom britischen Gouverneur Eduard Fox in Auftrag gegeben und steht in der Nähe des Hafens von Maó, wo die Straße, die Sir Richard Kane bauen ließ, entlangführt. Die lateinische Inschrift auf weißem Marmor lautet: „Diese königliche Straße, die eine Verbindung zwischen den zwei entferntesten Teilen der Insel schafft, wurde im Jahre 1720 eröffnet, dank des illustren Herrn Generals Richard Kane, eingesetzt durch den König und die Oberste Regierung von Menorca". 103
ZISTERNE VON ES MERCADAL
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ZISTERNE VON ES MERCADAL FÜR BESUCHER GEÖFFNET Trägerschaft und Verwaltung: Gemeindeverwaltung von Mercadal Telefon: 971 375 002 Website: www.aj-esmercadal.org Lage: Pla de Ses Eres s/n Ortschaft: Mercadal
39º59’17,33’’ N 4º05’28,27’’ E
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ZISTERNE VON ES MERCADAL
Diese große Einrichtung wird heute noch gebraucht und ist in sehr gutem Zustand. Es handelt sich um eine Zisterne von ungewöhnlicher Art und Größe. Ihr Bau wurde im Jahre 1735 auf Anordnung des englischen Gouverneurs der Insel Sir Richard Kane begonnen. In einem großen Behälter wird das Regenwasser gesammelt und in eine gedeckte Zisterne mit einer Kapazität von 273.000 Litern geleitet. Die Einrichtung diente der Wasserversorgung der Truppen zwischen Maó und Ciutadella und brachte mit dem Trinkwasser auch mehr Lebensqualität ins Dorf Mercadal. Die Zisterne befindet sich bei der Brücke an der Camí de Ciutadella. Es handelt sich zweifellos um eines der wichtigsten Elemente des englischen Erbes aus der Zeit der britischen Herrschaft über Menorca. 106
ZISTERNE VON ES MERCADAL
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Das britische Erbe auf Menorca ohDigital © 2013 www.ohdigital.cat
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