Dieses Buch ist laut Bescheid des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung vom 12. Juni 2024 (GZ: 2023-0.322.625) gemäß § 14 Abs. 2 und 5 des Schulunterrichtsgesetzes, BGBI. Nr. 472/86 und gemäß den derzeit geltenden Lehrplänen als für den Unterrichtsgebrauch für die 2. Klasse an Mittelschulen und für die 2. Klasse an allgemein bildenden höheren Schulen – Unterstufe im Unterrichtsgegenstand Deutsch (Lehrplan 2023) geeignet erklärt.
Schwierige oder für dich neue Wörter sind im Text orange her vorgehoben und werden erklärt.
Aufgaben und Arbeitsaufträge, die du während des Unterrichts – alleine oder mit der ganzen Klasse – lösen kannst, werden mit blauer Farbe hervorgehoben.
Alle Aufgaben sind folgenden drei Kategorien zugeteilt:
Auf eSquirrel findest du zu jedem Kapitel viele Übungen.
Anforderungsbereich III: Reflexion
abwägen, bearbeiten, besprechen, beurteilen, bewerten, diskutieren, entwickeln, erklären mit Hilfe von Konzepten, erörtern, erstellen, gegenüberstellen, interpretieren, kritisieren, recherchieren, Schlüsse ziehen, Stellung nehmen, überprüfen, verfassen, vergleichen, zeigen
Merktext Rechtschreibung
Unter diesem Motto findest du an vielen Stellen in diesem Leseteil Arbeitsseiten, die du ausfüllen kannst. Diese beziehen sich immer auf das zuvor Gelernte.
Folgende Symbole findest du im Buch:
Star te mit dem Lesen!
Höre aufmerksam zu, was dir deine Lehrerin oder dein Lehrer vorspielt! Du kannst dir das Hörbeispiel aber auch mit deinem Handy anhören, indem du den QR-Code einscannst.
Kopierverbot: Dieses Werk ist für den Einsatz im Schulunterricht bestimmt. Laut Urheberrecht in der Fassung der Urheberrechtsgesetz-Novelle 2003 (§ 43 (6)) darf es weder ganz noch in Teilen auch für den Einsatz im Schulunterricht nicht kopiert oder vervielfältigt werden.
LESEN FÜR ALLE
2. KLASSE LESETEIL
Elisabeth Monyk, Patricia Lang bearbeitet von Judith Hinterhofer
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EIN BLICK ZURÜCK UND EINER NACH VORNE
Mein Lesenavigator 3
Die unantastbaren Rechte der Leserin und des Lesers7 Europa und du 8
Bedienungsanleitungen lesen lernen9
ERLEBEN
– ERINNERN – ERZÄHLEN
Geschichte von einem guten Lehrer 11
Der rettende Schrei 13
Wissenswertes über Haie 15
Dichterwerkstatt: Spaßgedichte und R ätselreime 16
Leseprobe: Mit Jeans in die Steinzeit 17
M1 Methoden rund ums Lesen 19
Leseprobe: Die schlimmste Klasse der Welt20
ALLES WERBUNG
Ver-rückte Schriften 21
Tricks der Werbung 22
Wenn du Hunger hast 23
Wie das Smartphone zur Sucht werden kann 25
Tiger sind nicht wasserscheu 27
Dichterwerkstatt: Wortspiele 28
Leseprobe: Tom Sawyer – Der kluge
Anstreicher 29
FABEL-HAFT
Wie die Fabel entstand 33
Fabeln von Äsop 35
Die Pfauen und die Krähe / Die ziemlich intelligente Fliege 37
Dichterwerkstatt: Der Hase und der Igel 40
Kunstspinner 41
Fabel aus China: Ein Sprung in der Schüssel 43
Dichterwerkstatt: Fabeln von Wilhelm Busch 44
GEWALT GEHT GAR NICHT
M2 Lesen von Diagrammen und Schaubildern 45 Cyber-Mobbing 48
Dichterwerkstatt: Was ein Kind gesagt bekommt / Tempora-Rap 51 Cyber-Mobbing – was kann ich dagegen tun? 52
Leseprobe: Bradley letzte Reihe, letzter Platz 53
OlympeVerlag
ZEUS, HERA & CO
Griechische Götterwelt 55 Der heilige Ölbaum 57
Dädalus und Ikarus – der Sonne entgegen58
Wie Europa zu seinem Namen kam59
Theaterwerkstatt: Orpheus und Eurydike61
Die Abenteuer des Odysseus: Bei den Zyklopen63
SAGENHAFTES ÖSTERREICH
Tirol: Frau Hitt 65
Oberösterreich: Der Donaufürst 67
Burgenland: Der Fluch der Nixe vom Neusiedler See 68
Dichterwerkstatt: Der liebe Augustin/ Der Basilisk 71
legends – Großstadtlegenden 73
MOMENTE
M3 Aufwärmübungen für Rollenspiele78
Dichterwerkstatt: Der Zauberlehrling79
Leseprobe: Schule der magischen Tiere83
Leseprobe: Die Wildhexe – Die Feuerprobe84
EIN BLICK ZURÜCK UND EINER
Mein Lesenavigator
Auf den folgenden vier Seiten stellen wir dir neue Lesestrategien vor. Sie sollen dir helfen, deine Lesefertigkeiten noch mehr zu steigern.
Lesestrategie 1: Konzentration ist gefragt
A. Orientierungslauf: Folge vom Start weg den Pfeilen!
a) Triffst du auf einen einfachen Pfeil, folgst du ihm.
b) Kommst du aber zu einem Doppelpfeil, musst du dich zwischen den angegebenen Richtungen entscheiden. ACHTUNG: Es gibt auch falsche Spuren!
c) Notiere dabei die Buchstaben, an denen du vorbeikommst! Sie ergeben ein Lösungswort.
LÖSUNGSWORT:
C. Das Mega-Labyrinth: Suche den Weg aus dem Labyrinth!
a) Fahre zuerst mit der Rückseite eines Stiftes möglichst mit einem Zug den Weg im Labyrinth entlang!
b) Miss dabei deine Zeit und wiederhole die Übung immer wieder! Kannst du dich steigern?
c) Schaffst du den Weg auch nur mit deinen Augen?
B. Irrgarten – Finde den Weg durch das Labyrinth nur mit deinen Augen! Miss dabei die Zeit!
D. Suche die zehn Unterschiede zwischen dem linken und dem rechten Bild und kreise sie ein!
Lesestrategie 2: Augentraining
OlympeVerlag
A. Folge mit den Augen allen Linien, die vom Lösungsfeld ausgehen und trage die Buchstaben in das Feld ein!
B. Versuche dich im „Stop and go“-Lesen!
a) Folge mit deinen Augen schnell allen Linien! Welche Buchstaben gehören zu welcher Zahl?
b) Drücke bei jedem Kreuz schnell die Augen zu! Fahre dann von diesem Punkt aus weiter bis zum Ende der Linie!
c) Versuche es auch rückwärts!
C. Wie lautet die Kombination? Schreibe sie auf!
EIN BLICK ZURÜCK UND
D. Gleich oder ungleich? Lies Spalte für Spalte von oben nach unten! Finde dabei möglichst schnell die 16 ungleichen Paare und kreise sie ein! Tipp: Schau immer in die Mitte der Paare und spring schnell nach unten!
A. Konzentration ist gefragt: Kreise in dem Text die Wörter „die“ und „und“ ein!
Wie lange hast du gebraucht?
Die Sonne erzeugt eine Menge Energie. Nur ein kleiner Teil der Sonnenstrahlen erreicht die Erde und erwärmt sie. Diese Sonnenstrahlen liefern weit mehr Energie, als der Mensch oder die Natur verbrauchen können. Aber der Mensch und die Natur können die Energie nutzen und in andere Energieformen umwandeln. Aus der Sonnenenergie kann elektrischer Strom oder auch Warmwasser gewonnen werden. Ebenso kann sie als Heizunterstützung genutzt werden. Dafür benötigt man so genannte Solarzellen, weshalb wir auch von Solarenergie sprechen. Wir finden solche bereits auf vielen Hausdächern und nennen das Solarthermie.
Wie viel hast du gefunden? die: __________ Mal und: __________ Mal
B. Wortarten suchen: Unterstreiche alle NOMEN blau, alle ADJEK TIVE grün und alle VERBEN rot!
Der Waldiltis oder Europäische Iltis, gehört zu den kleinen, schlauen Raubtieren. Sein Fell zeigt ein tiefes Dunkelbraun und eine auffällige Gesichtsmaske. Er bewohnt dichte Wälder und weite Graslandschaften. Er jagt hauptsächlich nachts und erbeutet vorwiegend Mäuse und Ratten. Mit seinem langen Körper und den kurzen Beinen bewegt er sich flink und geschickt im Unterholz. Im Frühling paart sich der Iltis. Die Weibchen bringen im Anschluss meist drei bis sieben Junge zur Welt. Diese verbringen einige Monate bei der Mutter, erlernen das Jagen und entwickeln sich zu selbstständigen Individuen. In Europa jagen Menschen den Waldiltis manchmal wegen seines Fells oder wenn er als Schädling auftritt. Trotzdem gibt es einen stabilen Bestand. Naturschutzprogramme engagieren sich für den Schutz des Waldiltis und seines Lebensraumes.
EIN BLICK ZURÜCK UND EINER NACH
Lesestrategie 4: Inhalte erkennen
A. Auswahl treffen: Lies zuerst den Text aufmerksam durch!
Zuzu, die Chefin der Erdmännchen-Gruppe, hat Nachwuchs bekommen. Dieses Mal ist es nur ein Jungtier. Das ist ungewöhnlich, denn in der Regel umfasst ein Wurf zwei bis vier Jungtiere. Für das Kleine ist es aber durchaus von Vorteil. Das Jungtier ist richtig rund. Es bekommt schließlich die ganze Milch. Zur Welt gekommen ist das Jungtier in einer schützenden Erdhöhle – nur rund 30 Gramm schwer, blind und völlig hilflos. Das Jungtier, dessen Geschlecht noch nicht bekannt ist, wurde in den ersten Wochen gesäugt. Mittlerweile frisst es schon Insekten. Erdmännchen leben in den Savannen und Halbwüsten im Süden Afrikas. Sie sind kleine Raubtiere. Bekannt sind Erdmännchen dafür, dass sie aufrecht auf ihren Hinterbeinen stehen, um nach Gefahren wie Greifvögeln Ausschau zu halten.
Entscheide, welche drei Wörter am besten zum Text passen! Kreise sie ein!
Pinguine Löwe Zirkus Amerika Erdmännchen
Asien Insekten Erdhöhle Stroh Tierhandlung
B. Reduzieren: Markiere im Text drei Stichwörter! Richte dich dabei nach der Frage: Worum geht es in dem Text?
Die Erde bewegt sich um die Sonne. Dazu braucht sie ungefähr ein Jahr, also 365 Tage. Die Erde wird durch den Äquator in zwei Hälften geteilt: in eine Nordhalbkugel und eine Südhalbkugel. Die Erde dreht sich um ihre eigene Achse. Diese sogenannte Erdachse ist eine gedachte Linie, die vom Nordpol zum Südpol verläuft.
Verfasse nun mit deinen Stichwörtern selbst einen Text! Zum Schluss vergleiche ihn mit dem Originaltext!
Lesestrategie 5: Zusammenfassen
A. Für EINSTEIGER: Was ist die wichtigste Aussage eines Textes? Lies jeden Absatz, dann wähle die passende Überschrif t aus und schreibe sie darüber: Das Fassettenauge * Was sind Tracheen? * Körperbau von Insekten * Die Entwicklung von Bienen
Der Körper von Insekten – und damit auch der Biene – ist in drei Abschnitte gegliedert. Diese sind der Kopf, die Brust und der Hinterleib.
Jedes Insekt besitzt Netz- oder Fassettenaugen, die aus bis zu 5 000 Einzelaugen bestehen. Jedes Einzelauge liefert einen Bildpunkt, alle zusammen ermöglichen dem Tier das Sehen.
OlympeVerlag
Alle Insekten atmen durch ein Tracheensystem. Es besteht aus Röhren, die durch Chitinspiralen verstärkt sind. Diese Röhren sind im ganzen Körper verzweigt und versorgen ihn mit Sauerstoff.
Die Bienenkönigin legt die Eier. Nach 3 Tagen schlüpft aus dem Ei die Made. Sie wird gefüttert, wächst, häutet sich mehrmals und spinnt sich schließlich in ihrer Wabe ein. Sie wird zur Puppe.
B. Für PROFIS: Lies die Geschichte „Der kluge Anstreicher“ auf S. 27 und erzähle sie mit eigenen Worten verkürzt nach! Beachte dabei die W-Fragen: Wer? Was? Wo? Warum? Wann?
WICHTIG: Auch, wenn du den Text stark verkürzt, sollten die W-Fragen noch zu beantworten sein.
Die unantastbaren Rechte der Leserin und des Lesers nach Daniel Pennac
1. Das Recht – irgendetwas zu lesen.
2. Das Recht – Seiten zu überspringen.
3. Das Recht – ein Buch nicht zu Ende zu lesen.
4. Das Recht – noch einmal zu lesen.
5. Das Recht – einfach zu unterbrechen.
6. Das Recht – überall zu lesen.
7. Das Recht – herumzuschmökern.
8. Das Recht – laut zu lesen.
9. Das Recht – zu schweigen.
10. Das Recht – nicht zu lesen.
Was meine ich? Vervollständige die Listen!
Die unantastbaren Rechte des Kindes
1. Das Recht – gleich behandelt zu werden.
Tipp: Schau im Internet unter unicef.at nach!
2. Das Recht – _________________________________________________________________________________ 3. Das Recht – _________________________________________________________________________________ 4. Das Recht – _________________________________________________________________________________ 5. Das Recht – _________________________________________________________________________________
OlympeVerlag
Die unantastbaren Rechte meiner Person ______________________________________
1. Das Recht – _________________________________________________________________________________
2. Das Recht – _________________________________________________________________________________
3. Das Recht – _________________________________________________________________________________ 4. Das Recht – _________________________________________________________________________________ 5. Das Recht – _________________________________________________________________________________ Name:
Europa und du
Champions League – Konzentriere dich!
3
Wie lange brauchst du, bis du alle Wörter Finde jene sechs Fußbälle, die zweimal fehlerfrei lesen kannst? Notiere deine Zeit! abgebildet sind! Kreise sie ein!
EUROPA
Italien: Rom
Irland: Dublin
Lettland: Riga
Ukraine: Kiew
Schweiz: Bern
Malta: Valletta
Litauen: Vilnius
Estland: Tallinn
Bulgarien: Sofia
Belgien: Brüssel
Zypern: Nikosia
OlympeVerlag
Notiere, aus welchen Ländern die sechs Bälle kommen!
Norwegen: Oslo
Spanien: Madrid
Polen: Warschau
Österreich: Wien
Frankreich: Paris
Serbien: Belgrad
Albanien: Tirana
Island: Reykjavik
Kroatien: Zagreb
Monaco: Monaco
Andorra: Andorra
Moldau: Chişinau
Russland: Moskau
Finnland: Helsinki
Ungarn: Budapest
Portugal: Lissabon
Deutschland: Berlin
Slowakei: Bratislava
Rumänien: Bukarest
Mazedonien: Skopje
Weißrussland: Minsk
Griechenland: Athen
Slowenien: Ljubljana
Liechtenstein: Vaduz
Schweden: Stockholm
San Marino: San Marino
Montenegro: Podgorica
Luxemburg: Luxemburg
Dänemark: Kopenhagen
Niederlande: Amsterdam
Tschechische Republik: Prag
Vereinigtes Königreich: London
Bosnien-Herzegowina: Sarajevo
Meine Zeit: _________ min
Bedienungsanleitungen lesen lernen
OlympeVerlag
Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!
Nimm die Bedienungsanleitung zu Hilfe und kreuze richtig an!
Tipp: Achte immer auf die Vorgabe, wie viele Angaben richtig sind!
Eins von zwei: M it welcher Funktion werden alle Daten auf dem eBook Reader gelöscht?
Gerätespeicher formatieren
Werkseinstellungen laden
Eins von zwei: Das Handbuch des eBook Readers ist… das Gratisbuch, das sich bereits auf Ihrem eBook befindet. die Bedienungsanleitung des betreffenden Gerätes.
Zwei von drei: Mit der Einstellung „Anzeige aktualisieren“ kann festgelegt werden,… wie oft eine Seite komplett neu aufgebaut werden soll.
dass eine Seite beim Umblättern jedes Mal neu aufgebaut wird. dass erst nach zehn Seiten eine vollständige Aktualisierung der Seite vorgenommen wird.
Zwei von drei: Wenn sich das Gerät im „Standby-Modus“ befindet,… ist der Reader komplett ausgeschaltet. werden noch manche Funktionen im Hintergrund ausgeführt. kann der Reader durch kurzes Drücken der Power-Taste sofort wiederverwendet werden.
Drei von fünf: Wählt man beim „Automatischen Ausschalten“ das Menü „deaktivieren“,… schaltet sich das Gerät nicht selbstständig aus. schaltet sich das Gerät automatisch nach zehn Minuten aus. schaltet sich das Gerät erst nach vollständiger Entleerung des Akkus aus. kann das Gerät nur händisch ausgeschaltet werden. wechselt das Gerät nach fünf Minuten in den Standby-Modus.
Drei von fünf: Die „Geräteinformation“ enthält alle wichtigen Informationen über das System Ihres eBooks, wie…
Speichergröße
Datum und Uhrzeit
Werkseinstellungen
verfügbarer Speicherplatz des internen Speichers verfügbarer Speicherplatz des externen Speichers
Geschichte von einem guten Lehrer von Martin Auer
Es war einmal vor langer, langer Zeit, so lange, dass es schon gar nicht mehr wahr ist, ein König. Der hatte einen Sohn und der war ganz unbeschreiblich dumm.
Zum Beispiel hatte ihm sein Hauslehrer – er hatte natürlich einen Hauslehrer, der sich den ganzen Tag nur mit ihm beschäftigte –, sein Hauslehrer hatte ihm also mit Mühe beigebracht, dass zwei und zwei vier ist.
„Wir haben ja schon wunderbare Fortschritte im Rechnen gemacht, Königliche Hoheit“, sagte er zu dem Prinzen. „Nun wollen Sie doch die Güte haben, einmal das folgende kleine Problem zu überdenken: Wie viel ist wohl eins und drei?“
„Weiß ich nicht“, sagte der Prinz.
„Königliche Hoheit, so wollen Sie doch überlegen. Ein Finger und drei Finger, nun, wie viel macht das wohl, wenn wir nachzählen?“
„Weiß ich nicht“, sagte der Prinz.
„Königliche Hoheit, ich bitte Sie. Zählen Sie doch einfach nach: eins und drei ist vier!“
„Wieso?“, sagte der Prinz, „vier ist doch zwei und zwei, haben Sie vorhin gesagt?“
So einer war also der Prinz.
Überlege: Welches Problem hatte der Prinz beim Zählen?
Z wölf Jahre lang unterrichtete der Hauslehrer den Prinzen und weil der Prinz ja der Einzige in seiner Klasse war, konnte er nicht sitzen bleiben, sondern wurde jedes Jahr in die nächste Klasse versetzt. Schließlich sollte er die Reifeprüfung ablegen und der König hatte befohlen, dass der Prinz die Reifeprüfung mit „Sehr gut“ bestehen musste. Der Hauslehrer übte jeden Tag acht Stunden mit dem Prinzen, aber der Prinz hörte ihm nicht einmal zu, sondern drehte den Fernsehapparat auf, stierte hinein und fraß gedankenlos eine Schokolade nach der anderen. Schließlich kam der Tag der Prüfung und der Hauslehrer bekam fast Schüttelfrost vor Angst. Vor einer Kommission von fünf Hochschulprofessoren, zwei Ministern, der Tante des Königs und dem König selbst wurde die Prüfung abgehalten.
Ihnen dann?“
„ Zwei“, sagte der Prinz, ohne nachzudenken, und kaute an einem Hamburger.
OlympeVerlag
Der Hauslehrer erschrak fürchterlich. Er hatte doch so leichte Fragen für den Prinzen vorbereitet und tagelang mit ihm die Antworten geübt. Und wenn der Prinz die Prüfung nicht bestand, würde der König natürlich ihn, den Hauslehrer, bestrafen. Es blieb ihm nur eine Rettung:
„W underbar!“, rief er aus. „In Ihrer königlichen Großzügigkeit würden Sie mir vier Äpfel überlassen und für sich selber nur zwei behalten. Aber nehmen wir nun einmal an, Sie sollten die sechs Äpfel gerecht teilen, wie viele würden Ihnen dann bleiben?“
„Vier“, sagte der Prinz ungerührt.
Welche Rettung aus der misslichen Lage ließ sich der Hauslehrer einfallen?
Der Hauslehrer blickte schüchtern nach den Professoren, aber die starrten vor sich hin und bewegten keine Miene
„Wunderbar, Königliche Hoheit. Selbstverständlich, da Sie Prinz sind und ich nur Hauslehrer, ist es nur gerecht, wenn Sie vier Äpfel bekommen und ich nur zwei. Aber, Königliche Hoheit, um nun auf den Kern meiner Frage zurückzukommen: Wie viel ist denn die Hälfte von sechs?“
„Zwei“, sagte der Prinz kauend.
Was würdet ihr jetzt an Stelle des Lehrers sagen?
„Richtig!“, sagte der Hauslehrer, dem schon alles egal war. „Denn 6 dividiert durch 2 ist gleich 3, und wenn wir jetzt die Probe machen, so stellen wir fest, 3 geht in 6 zweimal, also haben wir als Ergebnis 2, also ist 2 die Hälfte von 6.“
Weshalb bekam der Hauslehrer fast Schüttelfrost?
„Beginnen wir mit der Mathematik“, sagte zitternd der Hauslehrer. „Königliche Hoheit, wenn Sie sechs Äpfel bekommen, und Sie sollten sie, nehmen wir einmal an, mit mir teilen, wie viele Äpfel blieben
Der Hauslehrer schwitzte vor Angst, aber niemand sagte etwas. „Nun, Königliche Hoheit, wenden wir uns einer anderen Frage zu. Welches Tier mag sich wohl schneller fortbewegen, eine Brieftaube oder eine Kuh?“
„Eine Kuh“, sagte der Prinz und rülpste.
Wie würdet ihr diese falsche Antwort zu Gunsten des Prinzen wieder richtigstellen?
„R ichtig“, sagte der Hauslehrer verzweifelt, „wenn beide zu Fuß gehen, ist die Kuh natürlich erheblich schneller. – Nun, Königliche Hoheit, gestatten Sie mir die Frage: Wie viele Beine hat denn ein Pferd?“
„Sechs“, sagte der Prinz, ohne mit der Wimper zu zucken.
„Richtig. Denn da ein Pferd zum Reiten da ist, müssen die Beine des Reiters natürlich dazugezählt werden, folglich hat ein Pferd sechs Beine. – Und nun, Königliche Hoheit, nennen Sie mir doch bitte irgendein Insekt.“
„Pferd“, sagte der Prinz und holte ein Stück Kuchen aus der Tasche.
„Richtig“, sagte der Hauslehrer, dem schon alles egal war. „Denn ein Insekt erkennt man daran, dass es sechs Beine hat, und da wir eben gesehen haben, dass ein Pferd sechs Beine hat, gehört es zu den Insekten.“
Stimmt es, dass Insekten immer sechs Beine haben?
Der Hauslehrer wollte die Prüfung schon beenden, aber der König befahl durch einen Wink mit der Hand, die Prüfung fortzusetzen.
„Nun denn, Königliche Hoheit, erlauben Sie mir, Ihnen eine Frage aus der Geografie zu stellen. Sagen Sie mir doch bitte: In welchem Land liegt die Hauptstadt von Frankreich?“
Philosophie, die: Lehre bzw. Wissenschaft von der Erkenntnis des Sinns des Lebens, der Welt und der Stellung des Menschen in der Welt
Welchen Trick wendet der Lehrer hier an? Wird es der Prinz deswegen schaffen, die Frage zu beantworten?
Was glaubt ihr?
Der Prinz kaute an seinem Kuchen, tat so als ob er nachdächte und sagte dann mit vollem Mund: „In London.“
„Richtig!“, rief der Hauslehrer aus, und weil er schon ganz schamlos geworden war, setzte er noch hinzu: „Welch geistreiche Antwort! L’état c’est moi! hat der König von Frankreich gesagt, das ist Französisch und heißt so viel wie: Frankreich, das bin ich! Und nun hält sich der König von Frankreich tatsächlich derzeit zu Besuch in London auf. Also ist Frankreich in London, und wenn Frankreich in London ist, dann ist auch seine Hauptstadt in London. Eine wahrhaft glänzende Antwort, Königliche Hoheit! – Und nun darf ich Ihnen noch die Frage stellen…“
Doch in diesem Moment unterbrach der König den Hauslehrer. „Die Prüfung ist beendet. Komm zu mir, mein Sohn!“
Der Prinz trat vor den König und der König gab ihm eine Ohrfeige, dass dem Prinzen der Kuchen aus der Hand flog, und sagte: „Du bist ein Trottel!“
„Majestät“, stammelte der Hauslehrer, „ich wollte nur alleruntertänigst …“ Doch der König ließ ihn nicht weitersprechen.
„Der Prinz ist ein Trottel“, sagte er, „aber das bleibt unter uns. Sie werden ihn noch drei Jahre weiter unterrichten, bis er Doktor der Philosophie ist, dann k aufe ich ihm ein Schloss und dort kann er Kuchen fressen, bis er platzt. Sie, Herr Professor, werden ab sofort …“
„Gnade!“, rief der Hauslehrer und fiel vor dem König auf die Knie.
Was könnte der König mit dem Hauslehrer vorhaben?
„Rutschen Sie nicht auf dem Boden herum und unterbrechen Sie mich nicht! Sie werden ab sofort Minister für öffentliche Ausreden, und jedes Mal, wenn ich neue Steuern von meinen Untertanen verlangen oder einen Krieg anfangen will, werden Sie dem Volk erklären, warum das richtig ist und so sein muss. Sie sind der beste Lehrer, den ich je gesehen habe.“
Bewerte die Geschichte und begründe auch deine Bewertung!
Spielt zu zweit das „Prinzenspiel“! Folgt dazu der Anleitung!
Verteilt zuerst die Rollen: Wer ist der Prinz? Wer ist der Hauslehrer?
Der Hauslehrer stellt eine Frage und der Prinz muss eine möglichst falsche Antwort geben. Nun ist es die Aufgabe des Hauslehrers, die falsche Antwort als richtig darzustellen. Schafft er es? Dann tauscht die Rollen!
Der rettende Schrei von Hans Hass
A. Nach Neujahr erlaubte es das Wetter endlich wieder, an der Nordküste zu jagen; unsere erste Unterwasserpirsch unternahmen wir bei Boca Tabla an der Nordwestspitze von Curacao , wo die Brandung eine große Grotte in die Uferfelsen genagt hat. Die Wellen waren an diesem Tag weniger hoch als sonst, das Wasser außerordentlich klar. Froh darüber, schwammen wir gleich hinaus zum Abbruch, wo es ebenso viele Korallen und Zackenbarsche gab wie in Ronde Klip.
B. Um zu vermeiden, dass sich der getroffene Fisch wieder in den Korallen verfing, banden wir diesmal die Harpunenspitzen an ein längeres Seil und tauchten zu dritt gleichzeitig in die Tiefe. Im selben Moment, da nun Alfred einem Zackenbarsch die Harpune in den Leib jagte, rissen Jörg und ich mit gewaltigem Ruck an der Leine, und es gelang uns tatsächlich, den zappelnden Fisch auf diese Weise sofort aus dem Bereich der Korallen herauszubefördern.
C. Ahnungslos schwammen wir mit unserer Beute empor, da sah ich, wie Jörg plötzlich erstarrte. Das hatte einen guten Grund: Drei Haie kamen aus verschiedenen Richtungen mit so haarsträubender Geschwindigkeit auf uns zugeschossen, dass auch mir lähmender Schrecken durch die Glieder fuhr.
D. Wir sind auch später noch des Öfteren in gleicher Weise von Haien attackiert worden und haben die Geschwindigkeit dieser lebenden Torpedos auf sechzig, achtzig und vielleicht hunder t Stundenkilometer geschätzt. Was es aber bedeutet, von einem Hai in so unheimlichem Tempo angegriffen zu werden, lässt sich mit Worten auch nicht annähernd schildern; das kann man nur selbst erleben. Der Hai erscheint im Blickfeld, und im nächsten Moment ist er schon da. Die Schläge seines wild peitschenden Schwanzes sind so unglaublich schnell und stark, dass man sie nicht sehen, aber deutlich unter Wasser hören kann. In diesem furchtbaren Augenblick größter Gefahr ist mir damals im Bruchteil einer Sekunde klargeworden, wie sinnlos es doch ist, ein Messer als Waffe gegen Haie bei sich zu tragen. Selbst wenn es möglich wäre, das Messer noch rechtzeitig aus der Scheide zu reißen: Was könnte man schon mit dieser lächerlichen Waffe gegen eine so gewaltige Bestie ausrichten?
E. Nein, ein Messer ist vollkommen zwecklos, denn wenn ein Hai in dieser Weise attackiert, kommt er wie ein Blitz, vollendet im Vorbeischießen sein blutiges Handwerk und ist mit seiner Beute schon im nächsten Augenblick wieder in der Ferne verschwunden, gleichgültig, was man auch mit dem Messer anfängt.
F. Die Haie kamen also auf uns zugerast, für einen Augenblick waren wir keiner Bewegung mächtig, doch dann schrie einer von uns dreien vor Schrecken und Entsetzen. Keiner von uns konnte sich später erinnern, wer es eigentlich gewesen war, doch einer stieß zum Glück mit einem schrillen Ton Luft ins Wasser, und zwar mit unglaublichem Er folg, mit unwahrscheinlicher Wirkung. Wie von einer höheren Macht zurückgepeitscht, riss es die drei Haie im letzten Augenblick vor uns herum, und sie jagten ebenso schnell davon, wie sie gekommen waren.
Pirsch, die: leises Anschleichen an das Wild
Curacao: Insel im Karibischen Meer
Grotte, die: Felsenhöhle von geringer Tiefe
OlympeVerlag
Abbruch, der: hier R Abhang
Koralle, die:
Harpune, die:
Torpedo, der: großes Geschoss, das von Schiffen oder U-Booten gegen Feinde abgeschossen wird
Hans Hass
Scheide, die: hier R
Schutzhülle für eine Stichwaffe
attackieren: angreifen
schrill: hell; hoch klingend
ERLEBEN – ERINNERN –
G. Der eine der Haie, mit lichten Längsstreifen, schien sich jedoch nach dem ersten Schrecken seiner Angst zu schämen, denn k aum dreißig Meter von uns entfernt, machte er wieder kehrt und setzte zu einem zweiten, noch wütenderen Angriff an, doch jetzt brüllten wir ihm schon zu dritt im Chor entgegen. Diesmal warf es ihn buchstäblich zur Seite, in panischem Schrecken raste er davon, und wir haben ihn nicht mehr gesehen.
licht: hell
H. Atemlos, vollkommen erschöpft und mit wild pochendem Herzen erreichten wir wieder die Oberfläche und waren uns klar, dass wir unsere gesunden Glieder und vielleicht sogar unser Leben nur einem Zufall verdankten. Ein glücklicher Zufall war uns zu Hilfe gekommen, hatte uns im Augenblick allergrößter Gefahr die einzige Waffe finden lassen, die man unter Wasser gegen einen solchen Hai hat: Man muss ihn anschreien!
Recherchiere im Internet über Hans Hass und fülle den Steckbrief aus!
Tipp: Gehe auf w ww.geschichtewiki.wien.gv.at!
Name: Hans Hass * ___________________ † ___________________ Geburtsort: _________________
Hans Hass wurde ________ Jahre alt. Beruf: _____________________________________________________
Wodurch wurde er bekannt? __________________________________________________________________
2
1 sehr spannend spannend wenig spannend nicht spannend
Was entwickelte er 1982: ________________________________________ Welche Umweltfrage thematisierte er? ___________________________________________________________________________
Was wurde im Naturhistorischen Museum nach ihm benannt? ______________________________________
Zeichne in das Diagramm ein, wie du den Spannungsverlauf der Erzählung einschätzt!
OlympeVerlag
Wissenswertes über Haie
Lies zuerst den spannenden Text genau durch!
Nur wenige Fische können dem Menschen ernsthaft gefährlich werden – Haie gehören dazu.
Haie sind ausgezeichnete Jäger. Sie haben spitze Zähne, mit denen sie Fleischstücke aus ihrer Beute reißen. Da hinter jedem Zahn schon ein paar neue Zähne im Kiefer versteckt sitzen, stellt es für sie kein Problem dar, wenn ein Zahn abbricht oder ausfällt. Denn dann rückt der neue Zahn einfach nach. Man nennt dies auch Revolvergebiss. Zu ihrer Beute zählen z. B. Fische, Delphine, Robben, Wasserschildkröten, Pinguine, Krebse und Quallen. Haie jagen bevorzugt in der Nähe der Küste, wo es am meisten Beute gibt. Ein Tigerhai (1) verschluckt auch völlig unverdauliche Dinge wie Blechdosen, Flaschen oder Stiefel.
Die Augen sitzen beim Hai so weit seitlich an seinem spitzen Kopf, dass er ein Beutetier direkt vor seiner Nase nicht sehen kann. Das macht aber nichts, denn Haie riechen ihre Beute – vor allem, wenn sie verletzt ist und eine Blutspur nach sich zieht.
Haie schwimmen oft in einer Gruppe, die man – wie bei Säugetieren an Land –Rudel nennt. Einige Haie gehören zu den schnellsten Fischen überhaupt. Der Makohai (2) mit seiner spitzen Schnauze kann etwa 70 km/h erreichen! Im Gegensatz zu den meisten anderen Fischen haben Haie keine Schwimmblase, mit deren Hilfe sie im Wasser schweben können. Um nicht zu Boden zu sinken, müssen sie ständig in Bewegung bleiben – oft sogar im Schlaf! Die meisten Haie besitzen ziemlich große und starke Brustflossen, die sie seitlich wegstrecken –wie die Tragflächen bei einem Flugzeug.
Der größte Hai heißt Walhai (3), weil er einem Wal ähnelt. Er wird zwar größer als ein Bus, frisst aber nur ziemlich kleine Tiere wie Krebse und Tintenfische. Beim Schwimmen lässt er einfach sein Maul offen und saugt Wasser an. Dieses dringt in sein Maul und fließt durch die Kiemen zurück ins Meer. Die kleinen Beutetiere aber bleiben in seinen Kiemen hängen.
Suche und markiere die Schlüsselwörter der Liste im Text! Tipp: Fang bei der Liste unten an und lies von rechts nach links!
Bereite mit Hilfe der Schlüsselwörter einen Kurzvortrag über Haie vor und trage ihn deiner Sitznachbarin oder deinem Sitznachbarn vor!
Beschrifte die Fotos der Haie, indem du die Zahlen aus dem Text einsetzt!
OlympeVerlag
Dichterwerkstatt
Ordne die Wörter im Gedicht richtig zu!
Der Schnupfen von Christian Morgenstern (1871 – 1914)
Ein Schnupfen hockt auf der ___________________, auf dass er sich ein Opfer _________________
– und stürzt alsbald mit großem ________________ auf einen Menschen namens ______________________.
Paul Schrimm erwidert prompt: „___________________!" und hat ihn drauf bis Montag _______________.
früh TerrassefasseGrimm
Druckfehlerteufel – Schreibe die Redensarten und Sprichwörter richtig auf!
Aller Anfang ist mehr. __________________________________________________________________
Liebe auf den ersten Trick__________________________________________________________________ Guter Rat ist heuer.__________________________________________________________________
Ohne Schweiß, kein Eis__________________________________________________________________
Liebe geht durch den Wagen. __________________________________________________________________
Grimm, der: heftiger Zorn Pitschü Schrimm 1 2 3
Rätselreime – Suche nach der Lösung und verfasse dann selbst einen solchen Rätselreim!
Der fast alles kann
Fünf Löcher drin – doch dient er dir zum Rechnen, Essen, Singen. Hauptsächlich, aber auch, den Ball ins Tor zu bringen. Dann hebst du ihn besonders hoch. Doch wenn vorbei die Flanke flog, lässt du enttäuscht ihn sinken.
LÖSUNGSWORT:
LESEPROBE: aus „Mit Jeans in die Steinzeit“ von Wolfgang Kuhn
Die 13-jährige Isabelle verbringt ihre Ferien bei Verwandten in Südfrankreich. Bei einem Ausflug findet sie zusammen mit ihren Vettern und ihrer Cousine den Eingang zu einer eiszeitlichen Höhle. Darin entdecken die Jugendlichen…
„Da!“ Philippe schwenkte seine Taschenlampe leicht hin und her, so dass der Lichtstrahl bestimmte Partien dieser Kuppel aus dem Dunkeln riss. „Seht ihr die schwarzen Klumpen da an der Decke hängen?“
Alle blickten angestrengt nach oben, bis ihnen die Nacken schmerzten.
„Das sind unsere braven Fledermäuse, die uns die Höhle verraten haben. Tagsüber schlafen sie hier in ihrem Versteck, wo ihnen niemand gefährlich werden kann.“
Regis wunderte sich. „Wie finden die denn bei so einer Dunkelheit den Höhlenausgang? Von hier aus ist doch das helle Einstiegsloch gar nicht zu sehen! Und wie fliegen sie eigentlich durch all die vielen engen Spalten, ohne sich dabei zu stoßen?“
„Sehen können die hier in der dunklen Höhle so wenig wie du und ich, wenn wir keine Lampe oder Kerzen dabei haben. Aber Fledermäuse können Hindernisse im Dunklen hören und ihnen dadurch genauso sicher ausweichen, als wenn sie bei hellem Tageslicht fliegen würden.“
„Hindernisse hören? Komm, jetzt nimm uns aber bitte nicht auf den Arm, wir haben, meine ich, Besseres zu tun“, schmollte Regis.
„Doch, wirk lich, das ist kein Witz! Sie stoßen beim Fliegen andauernd Schreie aus und merken dann am Echo, wo Felsen oder, im Freien, Bäume, Häuser und M auern sind. Daher können sie immer noch rechtzeitig ausweichen.“
Vor ihnen her huschte wie ein großes, dunkles Gespenst mit unnatürlich weit ausholenden Bewegungen Philippes Schatten über die Wand, da Regis mit seiner Kerze hinter ihm ging.
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„Auweia“, lachte Regis, „das muss aber dann abends ein dolles Geschrei sein hier unten, wenn die alle auf einmal losfliegen!“
„Irrtum!“ Philippe war nicht wenig stolz auf seine guten Biologiekenntnisse. „Die Töne, die Fledermäuse ausstoßen, manche übrigens sogar durch ihre Nase, sind derart hoch, dass wir sie mit unseren weniger empfindlichen Ohren nicht mehr hören können. …
Aber das war es gar nicht, weshalb Isabelle auf einmal Suzanne heftig am Arm zurückriss. So schmerzhaft hatte sie zugepackt, dass dieser beinahe die brennende Kerze aus der Hand gefallen wäre, und sie hatte dabei einen schrillen Schrei ausgestoßen. Sein Echo brach wie ein schauerliches Gespensterlachen in dem riesigen Deckengewölbe und ebbte in dem fernen Gang irgendwo in der Tiefe der Erde allmählich ab, als hätte sich ein nachäffender Unhold dort hineingeflüchtet.
Philippe und Regis sprangen, so rasch es der unebene Boden zuließ, herbei. „Um Gottes willen, ist was passiert?“, schrie Philippe und leuchtete Isabelle mit seiner Taschenlampe mitten ins Gesicht. Das war nun wirklich kreidebleich! Ihr Mund stand vor Entsetzen immer noch offen, als Isabelle endlich langsam den Arm heben konnte, um mit ausgestrecktem Zeigefinger auf einen Felsvorsprung zu deuten. „Dort, dort drüben“, stammelte sie und umklammerte Suzannes Arm mit ihrer anderen Hand noch immer so fest, als müsste sie umfallen, sobald sie ihn losließ, oder gar in den Boden versinken. „Seht ihr denn nicht dieses grässliche Totengesicht?“
Bewerte die Leseprobe mit Sternen und begründe anschließend deine Bewertung!
Suche zu den Erklärungen die passenden orange hervorgehobenen Wörter im Text und schreibe sie auf!
Finde die Satzanfänge im Text und ergänze die Sätze!
Philippe und Regis sprangen, ______________________________________________________________
„Und wie fliegen sie eigentlich durch all die vielen engen Spalten, _________________________________
Bei einem Ausflug findet sie zusammen mit ihren Vettern und ihrer Cousine_________________________
Notiere, was du im Text so alles über Fledermäuse erfährst!
Fortsetzung folgt – Suche dir eine CoAutorin/einen Co-Autor und überlegt gemeinsam, wie die Geschichte enden könnte! Tipp: Die Stichwörter und Bilder helfen euch!
Schreibe die Überschrift auf, die du dem Buchausschnitt geben würdest!
unterirdischer Fluss
Eiszeit
M1: Methoden rund ums Lesen
Essen vertreibt den Hunger und Lesen die Dummheit. (chinesisches Sprichwort)
Diese vier Methoden lassen dich bestimmt zu einer besseren Leserin oder einem besseren Leser werden. Spielt sie in der Gruppe oder mit der ganzen Klasse!
ABWECHSELND LESEN
Material: kurzer Text für alle
Anleitung: Alle in der Klasse bekommen den gleichen Text.
a) Zwei Spielerinnen/Spieler lesen den Text abwechselnd vor. Dabei liest die erste Spielerin/der erste Spieler das erste Wort, die zweite Spielerin/der zweite Spieler das zweite Wort usw. Die anderen zählen die Fehler mit, bis ein neues Team antritt.
b) Jenes Team, das die wenigsten Fehler macht, hat gewonnen.
LESEPROBE
Material: jeweils 4 bis 5 Bücher zu einem Themenkreis (z. B. Tiere, Ritter usw.); Sitzkreis
Anleitung:
SCHNELLES LESEN
Material: ein ausgedruckter Text oder ein Buch; Stoppuhr
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Anleitung: Es wird jemand bestimmt, der die Zeit stoppen muss.
a) Eine Spielerin/ein Spieler soll einen bestimmten Text so schnell wie möglich fehlerfrei vorlesen. Bei jedem Fehler darf 10 Sek. nicht weitergelesen werden.
b) Danach kommt die nächste Spielerin/der nächste Spieler dran. Gewonnen hat, wer den Text am schnellsten gelesen hat.
a) Im Sitzkreis bekommt jede/jeder ein Buch in die Hand und hat 3 min Zeit, in diesem zu schmökern.
b) Die Spielleiterin/der Spielleiter ruft einen Oberbegriff wie „Ritter“ auf und alle, die ein Buch dazu haben, müssen schnell die Plätze tauschen. Das Buch bleibt aber am Platz liegen.
c) Ruft die Spielleiterin/der Spielleiter „Büchersalat“ müssen alle Spielerinnen/Spieler schnell den Platz tauschen! Sie haben anschließend 2 min Zeit, um sich in ihr neues Buch einzulesen.
VORLESEN
Material: verschiedene Texte und Gedichte; Sitzkreis
Anleitung: Jede/jeder darf sich einen kurzen Text oder ein Gedicht aussuchen.
a) Danach setzen sich alle im Kreis auf. Nun müssen alle ihren Text oder ihr Gedicht im Uhrzeigersinn weitergeben.
b) Dann werden die Texte nacheinander vorgelesen. Wer die wenigsten Fehler beim Lesen macht, hat gewonnen.
Viel Vergnügen beim Lesen!
Mittwoch, 8:10, im Gewölbekeller der Gutenbergschule
„RAUS HIER! ALLE KINDER UND KATZEN RAUS!“, brüllte Horst-Ernst Eiffler. Schweißtropfen rannen von seiner Stirn über das Gesicht und tropften auf sein rechtes Bein, das er mit beiden Händen massierte.
„Horst-Ernst“, sagte Liliane Sonntag verzweifelt, die neben ihrem Kollegen auf dem Boden kniete. „Geht es dir gut?“
HERVORRAGEND, LILIANE! ES GEHT MIR BESTENS! ABER WENN ICH NICO SCHORR IN DIESER WOCHE NOCH MAL ZU GESICHT BEKOMME, GARANTIERE ICH FÜR NICHTS MEHR!“
„Ich rufe besser einen Arzt, Horst-Ernst“, sagte Frau Sonntag und zog ihr Handy aus der Handtasche. „ICH BRAUCHE KEINEN ARZT!“, bellte Horst-Ernst Eiffler. „ICH BRAUCHE FERIEN!“
Der Tag davor. Dienstag, 12:10, Klassensaal der 5a
„WER VON EUCH WAR DAS? UND WAS ZUM TEUFEL HABT IHR EUCH DABEI GEDACHT?!“
Was sollte man denn auch von einem K ind wie Hakim Erbay erwarten, auf dessen T-Shirt das Bild einer gigantischen Pizza prangte und dazu der Schriftzug: „ICH BIN WIE EINE
PIZZA: FETTIG KRASS UND EINFACH GEIL!“ Frau Kanneguth registrierte, dass zwischen FETTIG und KRASS ein Komma fehlte. Nicht einmal mehr der Bek leidungsindustrie waren die Kommaregeln geläufig. Die Welt steuerte auf einen Abgrund zu. „ICH WEISS, WER ES WAR!“, blökte Frau Kanneguth auf gut Glück. Niemand sagte etwas. Es war immer gut, nichts zu sagen, wenn ein Lehrer wütend war. Am Ende verquatschte man sich doch irgendwo und gab zu, dass man den Mist, der einem unterstellt wurde, tatsächlich zu verantworten hatte. Die Devise „Mund halten“ hatte sich mehrfach als hilfreich herausgestellt und funktionierte auch diesmal wieder.
Frau Kanneguth sah aus, als würde sie gleich explodieren. Ihr Gesicht war feuerrot, sie bebte vor Zorn, und beim Brüllen flogen kleine Speicheltropfen aus ihrem Mund, die wie Sprühregen zu Boden schwebten. Diese Frage hätte sie sich sparen können. Die 24 Kinder, die vor ihr standen, dachten sich für gewöhnlich NIE etwas, wenn sie mal wieder versehentlich alle Regeln des menschlichen Miteinanders an der Gutenbergschule brachen. Eigentlich war es ja noch viel schlimmer, und Frau Kanneguths Wut machte einer abgrundtiefen Resignation Platz: Diese Kinder dachten ÜBERHAUPT NIE nach. In ihren kleinen Köpfen schlummerten noch kleinere Gehirne, und die in Gang zu bringen, war bisher ausnahmslos jedem Lehrer und jeder Lehrerin der Gutenbergschule misslungen. Das jedenfalls war Frau Kanneguths Ansicht.
Hakim sah nach unten auf sein T-Shirt, damit seine Lehrerin nicht merkte, dass er sich ein Grinsen verbeißen musste. Sofort bekam er gute Laune, und seine Augen begannen zu leuchten. Er LIEBTE dieses Shirt. Jedes Mal, wenn er die Pizza anguckte, lief ihm das Wasser im Mund zusammen. Manchmal so viel davon, dass es auf besagte Pizza tropfte. Wie jetzt gerade.
Frau Kanneguth sah dem Speicheltropfen zu, der sich aus Hakims Mund abseilte.
„HAKIM!“, sagte Frau Kanneguth.
„Hä?!“ Hakim schaute von seinem Shirt auf, und Frau Kanneguth dachte, dass er durchaus eine gewisse Ähnlichkeit mit der Pizza hatte. Sie seufzte resigniert.
Diese k leinen Schurken! Frau Kanneguth biss die Zähne zusammen. Sie wusste, dass sie keine Chance hatte, jemals zu erfahren, WER genau auf die Idee gekommen war, kleine Frösche in Marilou Rösners Pulli zu stopfen. LESEPROBE: aus „Die
HB 17: Wenn du mehr erfahren möchtest, höre dir die Episode fertig an!
Erkläre die markierten Wörter entweder aus dem Textzusammenhang oder mit dem WB, beziehungsweise Duden online!
Welche Geschichten zum Lachen und welche Streiche gibt es in eurer Klasse? Erzählt davon!
Ver-rückte Schriften
Werbeleute lieben es, fast die Hälfte der Schrift wegzulassen. Damit wird zwar die Lesbarkeit der Texte erschwert, doch ziehen die „ver-rückten“ Schriften alle Blicke auf sich und wecken die Aufmerksamkeit für das beworbene Produkt.
Versuche, alle vier Werbeslogans zu lesen und schreibe sie auch auf! Welches Beispiel fiel dir leichter, welches schwerer?
Verändere bei vier Werbeslogans, die du kennst oder selbst erfunden hast, das Schriftbild wie bei Aufgabe 1! Kann sie deine Sitznachbarin oder dein Sitznachbar lesen?
HB 18: Höre dir die Werbesprüche an! Welche Produkte werden da beworben? Kreuze an!
Bann, der: Wirkung, der man sich k aum entziehen kann
Emotion, die: Gefühlsregung
Assoziation, die: Verknüpfung von Vorstellungen
Beständigkeit, die: Dauerhaftigkeit
Kampagne, die: gemeinschaftliche Aktion für oder gegen etwas
platzieren: an einen bestimmten Platz bringen
patentieren: etwas durch ein Patent schützen lassen
Patent, das: Recht zur alleinigen Nutzung und gewerblichen Verwendung einer Idee
neutral: nichts Besonderes aufweisend
Firmen sind bestrebt, Werbung zu machen, welche auch im Kopf bleibt. Das gelingt aber nur selten, außer es werden Tricks eingesetzt, um Käuferinnen und Käufer in den Bann der Werbung zu ziehen.
Da Farben beim Betrachter Emotionen und bestimmte Assoziationen her vorrufen, sind diese beim Marketing enorm wichtig. So steht z. B. Blau für Treue und Beständigkeit, während wir Rot in Verbindung mit Energie, Liebe und Stärke setzen.
Wir finden Produkte eher attraktiv, wenn sie in der Werbung von den Darstellerinnen und Darstellern in der Hand gehalten werden. Dabei ist auch die richtige Hand ausschlaggebend. Da die Mehrheit der Konsumentinnen und Konsumenten – fast 90 Prozent – Rechtshänderinnen und Rechtshänder sind, sieht man in der Werbung zumeist nur diese mit einem Produkt in der Hand.
Wie einige Untersuchungen gezeigt haben, sind Fernseh-Werbungen aber auch Online-Kampagnen erfolgreicher, wenn sie mit Ton versehen werden. Online -Werbung hat mit Ton doppelt so große Werbewirkung als ohne.
Am besten wirkt eine Anzeige auf uns, wenn Bilder auf der linken und der Text auf der rechten Seite platziert sind. Dies kommt daher, dass Dinge im linken Gesichtsfeld von der linken Gehirnhälfte aufgenommen werden. Diese ist auch besser im Auswerten und Verarbeiten von Bildern, während die rechte Gehirnhälfte dazu ausgerichtet ist, Texte zu verstehen.
Überlege, welches Werbebild, das du von einem Plakat oder aus einer Zeitschrift kennst, dir besonders gut gefällt!
Analysiere und überprüfe ob bzw. welche der oben genannten Werbetricks, angewendet wurden! Schreib deine Analyse auf und teile sie der Klasse mit!
2012 ließ sich die Firma Apple das Rechteck mit abgerundeten Ecken patentieren. Studien zeigen auf, dass wir automatisch Design-Objekte als attraktiver wahrnehmen, wenn sie keine scharfen Kanten haben. Ebenso lesen wir einen Text in einem abgerundeten Textfeld lieber, als wenn es rechteckig umrandet wäre.
Auch hat die Haarfarbe eines Models, welches ein Produkt bewirbt, einen großen Einfluss auf unsere Kaufentscheidung. Braune Haare eignen sich am besten für Kosmetikprodukte, Schokolade und Autos. Blonde Haare wiederum sind gute Werbeträger für Waschmittel, Milchprodukte und Zeitschriften.
Unser Gehirn reagiert bei der Werbung nicht auf lächelnde, offene Gesichter. Vielmehr sind es Gesichter mit einem neutralen Ausdruck, welche die meiste Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Weil wir diese Menschen nicht einschätzen können, geben sie uns Rätsel auf und wirken deshalb interessant auf uns.
Sachtexte lesen und verstehen
Lies zuerst den Sachtext über Fast Food aufmerksam durch! Dann löse die Aufgaben für schlaue Köpfe!
WENN DU HUNGER HAST
Fast Food ist omnipräsent und beinahe an jeder Straßenecke zu finden. Der oftmals besonders süße, salzige oder fettige Geschmack findet bei den meisten Menschen großen Anklang, weswegen sie immer wieder darauf zurückgreifen. Weitere Aspekte, die das „schnelle Essen” so populär machen, sind der geringe Preis und die schnelle Verfügbarkeit. Wenn der Hunger plagt, aber Zeit oder Möglichkeit zum Kochen fehlen, ist Fast Food eine schnelle und günstige Alternative.
Was dabei oft vergessen wird: Fast Food ist nicht immer die beste Option für unsere Gesundheit. Essen wir zu viele Lebensmittel, die einen hohen Anteil an Zucker, Salz oder Fett beinhalten, wird es ungesund für unseren Körper. Das kann zur Folge haben, dass wir ständig müde sind, unserem Körper wichtige Nährstoffe fehlen oder wir auch an Gewicht zulegen. Fit und gesund zu bleiben, wird dadurch immer schwieriger.
Obwohl das den meisten Menschen bewusst ist, bleibt Fast Food unglaublich beliebt. Das liegt nicht zuletzt an ausgeklügelten Werbekampagnen der Firmen, die dafür sorgen, dass Fast Food beinahe unwiderstehlich wirkt. Sie zeigen Bilder von köstlichem Essen, werben mit „Bio” oder locken mit Spielzeug, dass es für Kinder zum Essen dazu gibt.
Ab und zu Fast Food zu konsumieren, ist in Ordnung, solange man sich nicht hauptsächlich davon ernährt. Nahrhafte Produkte wie Obst, Gemüse und Vollkornprodukte sollten jedoch weitaus öfter am Speiseplan stehen, denn sie fördern unsere Gesundheit und halten uns, neben Bewegung und Spaß an der frischen Luft, fit.
Arbeitet zu zweit und diskutiert über die Vor- und Nachteile von Fast Food! Erstellt im Anschluss eine Liste und stellt eure Ergebnisse der Klasse vor! Formuliert eure Meinung zu Fast Food und begründet diese auch!
Vorteile
Nachteile
Trage die blau markierten Wörter in die Tabelle ein und erkläre sie mit eigenen Worten!
Tipp: Beziehe dich auch auf den Textinhalt!
Wort
Bedeutung
Markiere in den Textabschnitten des Sachtextes die Schlüsselwörter!
Schreibe immer drei Schlüsselwörter auf die Zeile über einem Absatz!
Beantworte die Fragen zu dem Text in ganzen Sätzen und zwar ohne zurückzublättern!
a) Welche Faktoren machen Fast Food so attraktiv?
b) Was trägt dazu bei, dass Fast Food als bequeme Option gesehen wird?
c) Weshalb schmeckt Fast Food so gut?
d) Warum kann der häufige Konsum von Fast Food ungesund sein?
e) Was sollte man noch in die Ernährung einbeziehen, um gesund zu bleiben?
f) Auf welche Weise nutzen Fast-Food-Ketten Werbung, um Kinder anzusprechen?
Sachtexte lesen und verstehen
Lies den Sachtext über die Handynutzung aufmerksam durch! Achte dabei auf die Paare von kursiv gedruckten Ausdrücken und streiche das falsche oder unpassende Wort durch!
Wie das Smartphone zur Sucht werden kann
Schon vor dem Frühstück checkt / liest der 13-jährige Jakob Instagram. Im Bus zur Schule sieht er sich Videos auf Youtube an, am Nachmittag schreibt er seinen Freunden via WhatsLike / WhatsApp. Am Abend, nach den Hausaufgaben, spielt er Waves / Games im Netz.
Österreichische Jugendliche verbringen täglich dreieinhalb Stunden mit ihrem Smartphone, wobei die Tendenz steigend / fallend ist. So nutzen bereits 100 Prozent der 13- bis 16-Jährigen das Internet, 80 Prozent davon auf einem mobilen Gerät. Für viele Kinder und Jugendliche ist das Internet / Smar tphone zu einer wichtigen Schaltstelle ihres Lebens geworden. Es ist Tagebuch, Fotoapparat, Unterhaltungsmittel und wichtigstes Kommunikationsinstrument. Über ihr Handy bleiben die Heranwachsenden mit Freunden / Geschäftspartnern in Kontakt und sie erreichen auch ihre Eltern in Notfällen.
Smartphones lenken aber auch ab, denn ständig blinken und piepsen / schreien sie. So wird für Kinder und Jugendliche zwischen acht und vierzehn Jahren die Nutzung des Smartphones auch immer mehr zu einer Belastung / Freude. Etwa 50 Prozent finden, dass ihr Mobiltelefon sie von wichtigen Aufgaben ablenkt. 20 Prozent dieser Alterskategorie meinen sogar, dass sie nicht einmal zeitweise auf ihr Handy verzichten können. Obwohl die eintrudelnden Geschenke / Nachrichten sie zwar nerven, haben sie Angst, etwas zu verpassen / verlieren.
Im schlimmsten Fall kann diese exzessive Handynutzung auch zur Einsamkeit / Sucht werden. So sind in Österreich etwas mehr als drei Prozent der Jugendlichen internetsüchtig. Weitere acht Prozent zeigen einen problematischen Internetkonsum auf. Folgen und Symptome von Internetsucht ähneln denen anderer Süchte, wie beispielsweise einer Kaufoder Spielsucht. Die Betroffenen vernachlässigen Hausübungen, Hobbys und Freunde, also ihr Onlineleben / Offlineleben. Internetsucht kann auch zu Gedächtnisstörungen oder Schlafproblemen führen.
Expertinnen und Experten raten, handyfreie Zeiten / Zonen einzuführen. Dies soll für die gesamte Familie gelten, also auch für die Eltern. Denn, was man von den Kindern erwartet, sollten die Eltern auch selbst tun. Dies bedeutet, das Handy beim Essen wegzulegen, oder eintreffende Nachrichten während eines Gespräches einfach zu tolerieren / ignorieren. Die handyfreie Zeit ist dazu da, sie ganz bewusst miteinander zu verbringen. Diese „Inseln des Zusammenseins“ sollten zwei bis drei Stunden pro Tag betragen.
Richtige Umgangsformen mit dem Smartphone verhindern auch Einsamkeit. Wenn jeder nur mehr mit seinem Handy beschäftigt ist, schaut man sich irgendwann nicht mehr in die Augen, sondern nur mehr auf das Display / Discover. Deshalb ist es so wichtig, zu wissen, wann man sein Handy besser in der Tasche lassen sollte.
Instagram, das: kostenloser Online-Dienst zum Teilen von Fotos und Videos
mobil: beweglich, nicht an einen festen Standort gebunden
exzessiv: das Maß stark überschreitend
Symptom, das: Anzeichen einer Krankheit oder (negativen) Entwicklung
weil, es 3 1 2
Wähle ein Foto aus! Kreise dazu die Nummer ein! Dann beschreibe in ganzen Sätzen, was dir an dieser Szene gefällt oder was du nicht so gut findest!
Notiere in Form einer Rangliste, weshalb dein Handy für dich wichtig ist!
Welche zwei Grafiken passen zu dem gelesenen Text? Kreuze an!
13- bis 16-Jährige: Internetnutzung
mit mobilem Endgerät gesamt
8- bis 14-Jährige: Beschäftigung mit dem Mobiltelefon
werden durch Mobiltelefon von wichtigen Aufgaben abgelenkt
können auf das Mobiltelefon nie verzichten 8- bis 14-Jährige: Beschäftigung mit dem Mobiltelefon
werden durch Mobiltelefon von wichtigen Aufgaben abgelenkt
13- bis 16-Jährige: Internetnutzung
mit mobilem Endgerät gesamt
können auf das Mobiltelefon nie verzichten 13- bis 16-Jährige: Internetnutzung
können auf das Mobiltelefon nie verzichten 8- bis 14-Jährige: Beschäftigung mit dem Mobiltelefon
werden durch Mobiltelefon von wichtigen Aufgaben abgelenkt
Lies zuerst diesen Sachtext!
Tiger sind nicht wasserscheu
Tiger vertrauen beim Jagen auf ihre Geschmeidigkeit. Sie haben ein ausgezeichnetes Seh- und Hörvermögen und können dadurch Beutetiere auch im Dunkeln aufspüren. Ein Tiger greift erst an, wenn er bis auf ca. 20 Meter an seine Beute herangekommen ist. Er reißt seine Beute nieder, spreizt die Krallen und schlägt ihm seine Eckzähne in die Kehle oder in den Nacken. Das gerissene Tier schleppt er zum Fressen in ein Versteck. Sobald er satt ist, versteckt er den Kadaver unter Blättern für später. Männliche Tiger verschlingen bis zu 40 kg Fleisch pro Mahlzeit.
Tiger baden oft in Flüssen oder Tümpeln oder kühlen sich in der Mittagshitze im Wasser ab. In der Regel jagen sie nachts und faulenzen tagsüber. Meist leben Tiger allein, obwohl Mütter mit ihren Jungtieren oder Gruppen von Jungtieren manchmal zusammen jagen. Ein Königstiger verfolgt bei der Jagd seine Beute auch durch das Wasser.
Ein Männchen durchstreift bis zu 100 km² und steckt dabei sein Gebiet mit Duftmarken, Urintröpfchen und Kratzspuren an Steinen oder Bäumen ab. Diese Signale informieren Artgenossen über seine Größe und über seine Reviergrenzen. Tiger verständigen sich durch Brüllen und Fauchen. Sie verteidigen wütend ihr Territorium gegen männliche Rivalen, tolerieren aber, wenn Weibchen ihre Reviergrenzen überschreiten.
Auch die beiden Sibirischen Tigerweibchen Kyra und Ina im Tierpark Schönbrunn lieben eine Abkühlung. In ihrem Gehege gibt es einen Teich voll mit Schwimmpflanzen, den Wasserlinsen. Wenn es heiß ist, hilft nur der Sprung ins Wasser. Die Samtpfoten haben Spaß, sie spielen und toben im kühlen Nass.
Geschmeidigkeit:
Beute:
Kadaver: Tümpel: Territorium:
tolerieren: Gehege:
Suche die orangen Wörter im Wörterbuch oder in Duden online heraus! Schreibe dann die Erk lärungen in der Seitenspalte zu den Wörtern!
Markiere im Text pro Abschnitt drei Schlüsselwörter und schreibe sie auf die leeren Zeilen!
Fasse im Heft den Sachtext mit Hilfe deiner Schlüsselwörter zusammen!
Bildet Vierergruppen und sammelt Argumente „FÜR“ und „GEGEN“ Tiere im Tierpark! Schreibt sie auf! Teilt sie der Klasse mit!
Dichterwerkstatt
Bildet Gruppen zu fünft! Dann veranstaltet einen Reimwettbewerb!
Anleitung:
1. Der oder die Jüngste nennt ein Wort!
2. Schreibt in den Gruppen möglichst viele Reimwörter zu diesem Wort auf!
Beispiel: Rose – Hose – Dose…
3. Jene Gruppe mit der längsten Reimkette hat gewonnen.
4. Nun verfasst in den Gruppen gemeinsam mit euren Reimwörtern ein Gedicht!
Werbe-Zungenbrecher – Lies zuerst die drei Zungenbrecher, bei denen immer der erste Buchstabe mit Großbuchstaben hervorgehoben wurde! Dann lerne einen davon auswendig! Zum Schluss trage ihn jemandem in der Klasse vor! Wer macht weniger Fehler?
Werbung in eigener Sache
Wir Wiener WunderWuzzis Wollen Weiße Westen Waschen.
Wenn Wir Wüssten, Wo Warmes Wasser Wär.
Wir Welschen Wandersleute Wollen Warme Wollstrümpfe Weben,
Wenn Wir Wüssten, Wo Weiße Wollschafe Weiden.
Wir Wilden Wölfe Wollen Watschelenten Wiegen,
Wenn Wir Wüssten, Wo Watschelenten Wandern.
Entwickle selbst so einen Werbe-Zungenbrecher!
In der Werbung sind die Firmennamen von besonderer Bedeutung. Erfinde und gestalte so wie in den Beispielen originelle Firmennamen für ein Friseurgeschäft auf einem A4-Blatt!
LESEPROBE: aus „Tom Sawyers Abenteuer“ von Mark Twain
Bildet Gruppen und lest abwechselnd Absatz für Absatz! Beant wortet auch alle Fragen in der Seitenspalte!
Kapitel 2: Der kluge Anstreicher
Der Samstagmorgen war gekommen; die ganze sommerliche Welt war strahlend frisch und bis zum Überströmen von Leben erfüllt. ...
Auf dem Bürgersteig erschien Tom mit einem Eimer Weißkalk und einem langstieligen Pinsel. Er besah sich den Zaun, und die Natur verlor ihren frohen Glanz; tiefe Schwermut senkte sich auf sein Gemüt. Ein dreißig Yard langer, drei Yard hoher Zaun! Das Leben schien ihm hohl und leer und das Dasein nichts als eine Last. S eufzend tauchte er den Pinsel ein und ließ ihn über die oberste Planke gleiten; er wiederholte das Verfahren, und dann noch ein zweites Mal, verglich den unbedeutenden Streifen Tünche mit dem sich weithin erstreckenden Kontinent ungeweißten Zauns und setzte sich entmutigt auf die Verschalung eines Baumes. ...
Ihm fielen die vergnüglichen Dinge ein, die er für heute geplant hatte, und sein Kummer vervielfachte sich. Bald mussten die Jungen, die frei waren, auf allen möglichen Expeditionen hier vorbeigesprungen kommen, und sie würden ihn furchtbar auslachen, weil er arbeiten musste – schon der Gedanke daran brannte wie Feuer.
Er holte seine weltlichen Schätze hervor und betrachtete sie – Teile von Spielsachen, Murmeln und allerlei Plunder, genug, um vielleicht einen Arbeitstausch zu erk aufen, aber nicht genug, um auch nur eine halbe Stunde wahrer Freiheit zu erhandeln. So steckte er seine beschränkten Mittel wieder in die Tasche zurück und gab den Gedanken an den Versuch auf, die Jungen zu kaufen.
In diesem düsteren, hoffnungslosen Augenblick durchfuhr ihn eine Eingebung. Nicht mehr und nicht weniger als eine grandiose, fabelhafte Eingebung. Er nahm seinen Pinsel zur Hand und begab sich ruhig an die Arbeit. Kurze Zeit darauf kam Ben Rogers in Sicht, genau der Junge, vor dessen Spott er sich am meisten gefürchtet hatte.
Bens Gang war ein einziges Hüpfen, Tanzen und Springen – Beweis genug, dass sein Herz leicht und voll hochgespannter Erwartungen war. Er aß einen Apfel und stieß in regelmäßigen Abständen ein langes, melodisches Heulen aus, dem ein tönendes Bim-bam-bam, Bim-bam-bam folgte, denn er stellte einen Dampfer dar.
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Als er heranzog, drosselte er die Geschwindigkeit, hielt sich in der Straßenmitte, lehnte sich weit nach Steuerbord über und drehte gemessen, umständlich und mit großem Aufwand bei, denn er verkörperte den Dampfer „Big Missouri“ und war sich bewusst, neun Fuß Tiefgang zu haben. Er war Dampfer, Kapitän und S chiffsglocke in einem, und so musste er sich einbilden, er stehe auf seinem eigenen Hurrikandeck, erteile Befehle und führe sie aus.
„Stopp, Sir! Bim-bim-bim.“ Die Vorwärtsbewegung hörte fast gänzlich auf, und er steuerte langsam den Bürgersteig an. „Maschine volle Kraft rückwärts! Bim-bimbim!“ Er streckte die Arme steif an den Seiten hinab.
Weißkalk, der: an der Luft har t werdender Kalk
Schwermut, die: Traurigkeit; Mutlosigkeit
Gemüt, das: Befindlichkeit
Yard, das: Längeneinheit in Großbritannien und den USA (= 91,44 cm)
Dasein, das: das Vorhandensein; Leben
Planke, die: langes, dickes Brett
Tünche, die: weiße oder getönte Kalkfarbe
Plunder, der: als wertlos, unnütz betrachtete Gegenstände
Steuerbord, das: rechte Seite eines Schiffes
Dampfer, der: Dampfschiff
Missouri: Nebenfluss des Mississippi
Fuß, das: altes Längenmaß; meist 28 bis 32 cm
Welche Strafarbeiten kennt ihr? Wie habt ihr euch dabei gefühlt?
Was ist an der Strafarbeit, die Tom erledigen sollte, besonders schlimm?
achteraus: nach hinten
stattlich: ansehnlich groß
Back bord, das: linke Seite eines Schiffes
Bug, der: vorderster Teil eines Schiffes
Spanntau, das: starkes Seil zum Spannen
in der Patsche stecken: in einer unangenehmen, schwierigen Lage sein
Eleganz, die: Geschmeidigkeit
Wie würdet ihr Ben Rogers beschreiben?
Wie gelang es Tom Sawyer Bens Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen?
„Steuerbord achteraus! Bim-bim-bim! Tschuk-tsch-tschuk-tschuk-tschuk!“ Seine rechte Hand beschrieb stattliche Kreise, denn sie stellte ein vierzig Fuß hohes Schaufelrad dar. „Backbord achteraus! Bim-bim-bim! Tschuk-tsch-tschuk-tschuk!“ Nun begann die linke Hand, Kreise zu beschreiben.
„Steuerbord stopp! Bim-bim-bim! Backbord stopp! Steuerbord langsame Fahrt voraus! Stopp! Das äußere Rad langsame Fahrt! Bim-bim-bim! Tschuk-uk-uk! Bugleine heraus! Los jetzt! Kommt – raus aus dem Spanntau – was macht ihr denn da? ... Ran an die Landungsbrücke jetzt – los! Alle Maschinen stopp jetzt, Sir! Bim-bim-bim!“ „Scht! Scht! Scht!“ (Ausprobieren der Dampfhähne)
Tom tünchte weiter – er kümmerte sich nicht um den Dampfer. Ben starrte ihn einen Augenblick an und sagte dann: „Heda! Du steckst in der Patsche, was?“
Keine Ant wort. Mit dem Auge des Künstlers begutachtete Tom seinen letzten Strich; dann fuhr sein Pinsel noch einmal mit leichtem Schwung darüber hinweg, und er begutachtete das Ergebnis von Neuem. Ben bezog neben ihm Stellung. Beim Anblick des Apfels lief Tom das Wasser im Mund zusammen, er blieb jedoch bei seiner Arbeit.
Da sagte Ben: „Hallo, alter Junge; musst arbeiten, was?“
„Ach, du bist's, Ben. Hab's gar nicht gemerkt!“
„Ich geh schwimmen, hörst du? Würdest du nicht auch lieber mitkommen? Aber natürlich, du möchtest lieber schuften, nicht wahr?“
Tom betrachtete den Jungen ein Weilchen und fragte dann: „Was nennst du denn Arbeit?“
„Na, ist das vielleicht keine Arbeit?“
Tom machte sich wieder ans Tünchen und meinte gleichzeitig: „Na, vielleicht, vielleicht auch nicht. Ich weiß nur eins: Tom Sawyer gefällt’s!“
„Ach, geh doch, du willst mir doch nicht etwa einreden, dass es dir Spaß macht?“ Der Pinsel fuhr weiter.
„Ob’s mir Spaß macht? Na, ich wüsste nicht, weshalb es mir keinen Spaß machen sollte. Bekommt ein Junge vielleicht jeden Tag einen Zaun zu streichen?“
Das ließ die Sache in einem neuen Licht erscheinen. Ben hörte auf, an seinem Apfel zu knabbern. Tom schwang seinen Pinsel mit behutsamer Eleganz hin und her – trat dann zurück , um die Wirkung festzustellen – setzte hier und da noch einen Tupfer hinzu – kritisierte die Wirkung von Neuem, während Ben jede seiner Bewegungen beobachtete und ihn die Sache immer mehr interessierte, immer stärker fesselte. Nach einer Weile sagte er: „Du, Tom, lass mich auch mal ein bisschen streichen.“
Tom dachte nach, war schon drauf und dran zuzustimmen, überlegte sich’s dann aber wieder anders: „Nein, nein, geht nicht, Ben. Schau, Tante Polly nimmt's arg genau mit dem Zaun hier, er steht ja direkt an der Straße – wenn’ s der hinten wär, mir würde es nicht drauf ankommen und ihr auch nicht. Ja, arg genau nimmt sie’s mit dem Zaun hier, ganz sorgfältig muss der gestrichen werden; ich glaube, kaum einer von tausend Jungen ist imstande, es so zu machen, wie es sich gehört – vielleicht nicht mal einer von zweitausend.“
„Tatsächlich? Ach. Komm schon! Lass mich bloß mal versuchen, bloß ein kleines bisschen. An deiner Stelle würd ich dich lassen, Tom.“
„Ben, ich würd’s ja gerne tun, aber Tante Polly – weißt du, Jim wollte, und sie hat ihn nicht gelassen. Sid wollte auch, und sie hat ihn auch nicht gelassen. Siehst du nicht, wie ich in der Klemme sitze? Wenn du dich dranmachst und es passiert was damit ...“
„Ach, Quatsch; ich mach’s genauso vorsichtig. Komm, lass mich mal versuchen. Ich geb dir ein Stück von meinem Apfel, ja?“
„Nun – ach Ben, lieber nicht, ich hab Angst ...“
„Ich lass dir den ganzen!“
Tom gab den Pinsel her, Widerstreben im Antlitz, aber frohe Bereitwilligkeit im Her zen. Und während der vormalige Dampfer „Big Missouri“ in der Sonne arbeitete und schwitzte, ließ sich der in Ruhestand getretene Künstler daneben im Schatten auf einem Fass nieder, baumelte mit den Beinen, verdrückte den Apfel und schmiedete Pläne, wie er noch weitere Unschuldige zur Strecke bringen könnte.
An Material mangelte es nicht, immer wieder schlenderten Jungen vorbei; sie kamen, um zu spotten, und blieben, um zu weißeln! Als Ben abgekämpft war, hatte Tom bereits die nächste Gelegenheit, sich zu beteiligen, für einen gut erhaltenen Drachen an Billy Fisher verhandelt, und als der verschnaufen musste, kaufte sich Johnny Miller ein mit einer toten Ratte samt Schnur, mit der man sie herumschwingen konnte; so ging es weiter und immer weiter, Stunde um Stunde.
Und als der Nachmittag zur Hälfte vorüber war, da war aus dem am Morgen noch armen Tom ein Junge geworden, der sich buchstäblich in Reichtum wälzte.
Neben den Dingen, die ich bereits erwähnt habe, besaß er zwölf Murmeln, ein Stück von einer Mundharmonika, einen Scherben blaues Flaschenglas, durch den man hindurchschauen konnte, einen Revolver, einen Schlüssel, der nicht aufschloss, ein Stück Kreide, einen Glasstöpsel von einer Karaffe, einen Zinnsoldaten, z wei Kaulquappen, sechs Knallfrösche, ein einäugiges Kätzchen, einen Türgriff aus Messing, ein Hundehalsband – aber keinen Hund –, einen Messergriff, vier Orangenschalen und einen verrotteten alten Fensterrahmen.
Antlitz, das: Gesicht weißeln: streichen
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Mundharmonika, die: Musikinstrument aus Metall Karaffe, die: bauchige Glasflasche
Bankrott machen: zahlungsunfähig machen
Begehren, das: Verlangen; Streben nach etwas
Welche Objekte hatte Tom nicht erhalten? Kreise diese ein!
Die ganze Zeit über hatte er hübsch behaglich gefaulenzt und eine Menge Gesellschaft gehabt – und den Zaun bedeckte eine dreifache Schicht Farbe! Wäre Tom nicht der Weißkalk ausgegangen, so hätte er sämtliche Jungen des Ortes Bankrott gemacht.
Tom sagte sich, die Welt sei doch nicht so hohl und leer. Er hatte, ohne es zu wissen, ein wichtiges Gesetz entdeckt, welches das menschliche Handeln bestimmt: dass nämlich, um das Begehren eines Mannes oder eines Jungen nach etwas zu wecken, weiter nichts nötig ist, als die Sache schwer erreichbar zu machen.
Wie machte Tom allen anderen das Streichen des Zauns schmackhaft? Toms Trick wirkt auch in der Werbung. Nenne Beispiele!
Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!
Wer war Mark Twain? Lies den Informationstext über den Autor, der in Spiegelschrift geschrieben ist!
Mark Twain, ein berühmter amerikanischer Schriftsteller, wurde 1835 in Florida geboren. Mit seinen Werken kämpfte er zeit seines Lebens gegen Sklaverei und Rassismus. Mark Twain setzte sich für Toleranz und Menschlichkeit ein. Zu seinen bekanntesten Figuren gehören Tom Sawyer und dessen Freund Huckleberry Finn. Mit seinen Erzählungen kritisierte er die Gesellschaft auf humorvolle und satirische Weise.
Jeweils eine Antwort ist richtig – Kreuze sie an!
A. Tom war zu Beginn seiner Arbeit richtig... schwermütig. beschwingt. gelangweilt.
B. Tom sollte... die Veranda streichen. den Zaun streichen. das Haus anstreichen.
C. Ben Rogers biss in... ein Jausenbrot. eine Birne. einen Apfel.
D. Ben Rogers machte Geräusche wie... eine Lokomotive. ein Auto. ein Dampfer.
Bei seiner Arbeit als Autor war ihm seine Frau Livy eine oßegr Hilfe. Sie korrigierte und überarbeitete seine Texte. Mit dem Fortsetzungsbuch von „Tom Sawyers Abenteuer” gelang ihm ein riesengroßer Erfolg. Das Buch „Die Abenteuer des Huckleberry Finn” gilt als sein Meisterwerk. Denn mit Huck Finn schuf Mark Twain einen Helden, der das Herz auf dem rechten Fleck hatte. Da Huck Finn am liebsten das tat, was ihm gerade in den Sinn kam, wurde das Buch an den Schulen verboten. Huck galt nämlich als schlechtes Vorbild für die Jugend.
E. Ben Rogers hielt das Streichen zuerst für... eine Strafarbeit. ein Freizeitvergnügen. ein Hobby.
F. Tom strich fleißig, damit... die Tante nicht schimpfte. er schnell fertig werden würde. Ben übernehmen wollte.
Suche jenes Bild, das doppelt vorkommt!
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G. Ben Rogers bot ihm für das Streichen... Geld an. ein Stück seines Apfels an. eine Mundharmonika an.
H. Tom bekam für das Streichen von Johnny Miller... eine tote Ratte. ein kaputtes Fahrrad. einen Hund.
I. Der Zaun wurde insgesamt... zwei Mal gestrichen. drei Mal gestrichen. vier Mal gestrichen.
Wie die Fabel entstand
Lies die Fabel Absatz für Absatz und beantworte dazu die Fragen in ganzen Sätzen!
Im alten Griechenland lebte im 6. Jh. v. Chr. ein Sklave, dessen Name Äsop war. Als Sk lave musste er schwere Arbeiten verrichten, wurde oft geschlagen und bekam auch nur wenig zu essen.
Was ist ein Sklave? Ein Sklave
Wann und wo lebte Äsop? Er
Eines Tages unterhielt er sich mit den Sklaven aus der Nachbarschaft. „Unser Leben ist schwer“, beklagte er sich, „wir müssen arbeiten, bis wir umfallen und unser Lohn ist nur der Tod. So kann es einfach nicht weitergehen!“ Als dies die anderen Sklaven aus dem Munde Äsops hörten, waren sie entsetzt über seine Worte. Ängstlich schauten sie sich um und nickten nur vorsichtig zustimmend.
Wie verhielten sich die anderen Sklaven nach Äsops Klage?
Sie Nur wenig später erfuhr Äsops Herr von diesem Gespräch. Er war wegen der aufrührerischen Worte seines Sklaven so erzürnt, dass er beschloss, ihn hart zu bestrafen. Laut brüllend lief er durch das Haus und drohte: „Warte nur, wenn ich dich finde, schlage ich dir den Kopf ab!“
Wie reagierte Äsops Herr auf das Gespräch unter den Sklaven?
Er
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Seine Frau aber, welche die Dienste Äsops sehr schätzte und nicht auf sie verzichten wollte, beschwichtigte ihren Mann mit folgenden Worten: „Lieber M ann, sei doch klug! Statt dass du ihm den Kopf abschlägst, gib ihm doch 30 Schläge mit einem Stock auf seine Fußsohlen, sodass sie platzen. Damit erteilst du ihm ebenso eine Lehre und er wird sich hüten, die anderen Sklaven aufzuwiegeln!“ So geschah es dann auch.
Wie schaffte es die Ehefrau, ihren Mann davon abzuhalten, Äsop zu töten?
Sie
Mein Name ist Äsop und ich gelte als Begründer der europäischen Fabeldichtung. Über mein Leben ist jedoch wenig überliefert.
Sklave, der: jemand, der das Eigentum eines anderen Menschen ist aufrührerisch: aufsässig; aufständisch
beschwichtigen: beruhigend auf jemanden einwirken
hüten: hier R sich in Acht nehmen
aufwiegeln: zur Auflehnung aufhetzen
lohnen: eine Tat belohnen
unterwürfig: jemandem bedingungslos dienen
überschwänglich: begeistert
genesen: wieder gesund werden
erdulden: etwas über sich ergehen lassen
in aller Munde sein: sehr bek annt, populär sein
Äsop lag nach der Bestrafung wochenlang von starken Schmerzen geplagt in seinem Bett. Hohes Fieber beutelte ihn und immer wieder hatte er den gleichen Traum: In diesem traf ein Esel auf einem Feld auf einen Löwen, der gerade mehrere Zebras erlegt hatte. „Hilf mir, die Beute in meine Höhle zu schaffen und ich will es dir lohnen“, sprach der Löwe. Der Esel sah das viele Blut und getraute sich nicht zu widersprechen. So nickte er nur unterwürfig und trug die blutige Beute in die Höhle. Nach getaner Arbeit aber dankte ihm der Löwe überschwänglich. „Ach“, seufzte der Löwe, „du gutes Tier, du hast mir doch wirk lich zwei Mal geholfen.“ Da staunte der Esel und fragte: „Was meinst du denn damit?“ Der Löwe aber flüsterte nur: „Den zweiten Dienst erweist du mir als mein Nachtisch.“ Danach fraß er den Esel auf.
Welche Moral (Lehre) kannst du aus dieser Geschichte ableiten?
Die Moral ist,
Nachdem Äsop wieder halbwegs genesen war, traf er ein paar Tage später auf die Sk laven der Nachbarschaft. Dieses Mal beklagte er aber nicht sein Leid, das er unter der grausamen Herrschaft seines Herrn erdulden musste, sondern erzählte vielmehr seinen Traum. Gegen Ende der Geschichte riefen die Sklaven empört: „Kein Wunder, wenn sich ein dummer Esel nicht wehrt, dann wird er dafür mit seinem Leben bezahlen!“ Äsop aber stellte folgende Frage: „Hätte er nicht wenigstens versuchen können zu fliehen?“
Was meinten die Sklaven zu dem Verhalten des Esels?
Sie meinten,
Welchen Vorschlag machte Äsop?
Er
Da ich als Sklave nie offen meine Meinung sagen darf, denke ich mir Geschichten aus. In diesen sprechen Tiere das aus, was ich nicht sagen darf. So kann ich über menschliche Schwächen und gesellschaftliche Missstände erzählen, ohne dafür bestraft zu werden.
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Äsops Traumgeschichte war bald in aller Munde. Als sein Herr davon erfuhr, rief er nach Äsop, der schon mit dem Schlimmsten rechnete. „Was erzählst du für eine Geschichte? Lass mich diese auch hören!“, forderte ihn sein Herr auf. So erzählte Äsop ihm die Geschichte vom Esel und dem Löwen. Als er zu Ende erzählt hatte, brach sein Herr in lautes Gelächter aus und meinte: „Esel sind dumme Tiere, das weiß doch jeder! Die werden sich nie helfen können.“ „Ja, das ist wohl so“, antwortete Äsop, wobei er den Haustorschlüssel in seinem Ärmel versteckt hielt, „ein Esel wehrt sich nie.“
Weshalb versteckte Äsop den Haustorschlüssel in seinem Ärmel?
Er
Fabeln von Äsop
Für das Lesen der ersten Fabel hast du 1 Minute Zeit!
Der Rabe und der Fuchs
Ein diebischer Rabe hatte ein Stück Käse gestohlen und saß mit seiner Beute auf einem Baum, um sie zu verzehren. Da kam ein hungriger Fuchs des Weges. Als er den Raben sah, wollte er sich den Käse aneignen. Der Fuchs lief herbei und lobte den Raben überschwänglich.
„Du bist wirklich ein stattlicher und schöner Vogel“, schmeichelte er dem Raben. „Warum bist du eigentlich nicht schon längst König der Vögel?“, fragte er. Listig setzte er fort: „Liegt das vielleicht an deiner Stimme, weil sie nicht kräftig genug dazu ist?“ Der eitle Rabe ließ sich dies nicht zweimal sagen. Er wollte nun dem Fuchs beweisen, dass er auch eine kräftige Stimme habe. So ließ er das Käsestück fallen und krächzte, so laut er konnte.
Da sprang der Fuchs herzu, packte schnell den Käse und sagte: „Oh Rabe, wenn du auch Verstand besäßest, so hätte nichts gefehlt, und du wärest König über alle geworden.“
Die Moral der Geschichte: Es ist besser, nicht auf Schmeicheleien zu hören.
Kreuze an, wie viele Zeilen du in einer Minute geschafft hast!
14 Zeilen = sehr gute Leseleistung
12 – 13 Zeilen = gute Leseleistung
8 – 11 Zeilen = befriedigende Leseleistung
4 – 7 Zeilen = genügend
Lies nun die zweite Fabel!
Die Ameise und die Grille
Es war kalter Winter und Schnee fiel vom Himmel. Die fleißige Ameise hatte zur Erntezeit viel Essen gesammelt und ihre Vorratskammer damit angefüllt. Die Grille hingegen kauerte in ihrem Loch und litt gar sehr, von Hunger und arger Kälte geplagt. Die sorglose Grille bat darum die Ameise, ihr von ihrer Speise etwas abzugeben, damit sie davon essen könne und nicht zu sterben brauche. Doch die kluge Ameise sprach zu ihr: „Wo warst du denn im Sommer? Warum hast du zur Erntezeit nicht Essen gesammelt?“ Darauf antwortete die Grille: „Ich habe gesungen und mit meinem Gesang die Wanderer erfreut.“ Da lachte die kluge Ameise laut und rief: „So magst du im Winter tanzen!“
Welche Moral passt? Kreuze an!
Es ist besser, statt für sich selbst zu sorgen, jemanden um Hilfe zu bitten. Es ist besser, zu tanzen und zu singen, als Vorräte zu sammeln. Es ist besser, rechtzeitig für die notwendige Nahrung zu sorgen, als später zu hungern.
Wähle jene Fabel aus, die dir besonders gut gefallen hat! Dann ersetze ein Tier durch ein anderes und schreibe die Fabel neu auf!
aneignen: sich in den Besitz einer Sache bringen
stattlich: ansehnlich; bemerkenswert
schmeicheln: schöntun; umwerben
listig: schlau
krächzen: heisere, raue Töne von sich geben
kauern: zusammengekrümmt hocken
Speise, die: feste Nahrung
Kreuze an, welche Eigenschaften die Tiere in den beiden Fabeln haben!
Vervollständige folgenden Merktext!
Der Name der Fabel kommt von dem lateinischen Wort „fabula” und bedeutet eine kurze ____________________. Eine Fabel handelt von Tieren, manchmal auch von Pflanzen oder Gegenständen, die wie _____________________ sprechen und handeln. Wenn von schlauen, eitlen oder bösartigen ______________ die Rede ist, sind damit immer Menschen gemeint. So können die Leserinnen und Leser eine _______________ aus der Fabel ziehen.
Reloaded – Schreibe zu der Fabel „Der Rabe und der Fuchs“ eine moderne Version! Tipp: Die Einleitung k annst du übernehmen oder dir selbst etwas ausdenken.
Witterung, die: durch den Luftzug wahrgenommener spezieller Geruch
Der Rabe und der Fuchs 2.0 Reineke Fuchs raste wieder einmal an einem Samstagabend mit seinem Jeep durch den Wald. „Ich bin so schön, knurr, ich bin so toll, knurr, ich bin der Reineke aus Tirol“, grölte er laut vor sich hin, immer unterbrochen vom Knurren seines hungrigen Magens. Doch plötzlich nahm er die Witterung frischen Fleisches auf…
Verfasse ein Gespräch zwischen Grille und Ameise, welches die Moral der Fabel wiedergibt! Verwende dazu Ausdrücke, die du selbst heute verwenden würdest!
HB 19: Höre dir die Fabel von Äsop erst an! Dann versuche, sie trotz der alten Schrift zu lesen! Überlege dir auch eine Überschrift, die passt!
Eine junge Krähe betrachtete ihre Brüder voll Verachtung. Sie dachte: „Wie schmucklos ist ihr schwarzes Federkleid und wie wenig vornehm ihr Benehmen.“
Eines Tages sah sie in einem Park eine Schar prächtiger Pfauen. „Endlich“, rief sie, „habe ich eine Gesellschaft gefunden, die zu mir passt.“ Die Pfauen hatten manche ihrer schillernden bunten Federn verloren, und die Krähe pickte sie auf und schmückte sich damit. Dann mischte sie sich unter die prachtvollen Vögel.
Aber die Pfauen wandten sich wütend gegen sie. „Betrügerin!“, riefen sie. „Glaubst du, wir wissen nicht, dass du nur eine armselige Krähe bist, auch wenn du dich noch so sehr mit unseren Federn behängst!“ Und sie fielen mit ihren scharfen Schnäbeln über die Krähe her und rupften ihr alle fremden Federn aus.
„Hört auf!“, flehte die Krähe. „Ihr habt alle Federn wieder, die ich euch genommen habe!“
Die Pfauen hatten aber die glänzend schwarzen Schwungfedern der Krähe entdeckt und riefen einander zu: „Auch diese können nicht der frechen Närrin gehören!“ Sie hackten weiter auf die Krähe ein, rissen ihr auch noch die Schwungfedern aus und ließen nicht eher von ihr ab, bis sie zerzaust und übel zugerichtet war.
Markiere dir unbekannte Wörter in den beiden Fabeln und schreibe sie mit Erklärungen in dein Heft!
Lies zuerst diese modernere Fabel! Schreibe dann auf, was die Biene am Ende der Fabel zu der Fliege sagen könnte!
Die ziemlich intelligente Fliege von James Thurber
Eine große Spinne hatte in einem alten Haus ein schönes Netz gewoben, um Fliegen zu fangen. Jedes Mal, wenn eine Fliege sich auf dem Netz niederließ und darin hängenblieb, verzehrte die Spinne sie schleunigst, damit andere Fliegen, die vorbeikamen, denken sollten, das Netz sei ein sicherer und gemütlicher Platz.
Eines Tages schwirrte eine ziemlich intelligente Fliege so lange um das Netz herum, ohne es zu berühren, dass die Spinne schließlich hervorkroch und sagte: „Komm, ruh dich bei mir ein bisschen aus.“ Aber die Fliege ließ sich nicht übertölpeln. „Ich setze mich nur an Stellen, wo ich andere Fliegen sehe“, antwortete sie, „und ich sehe bei dir keine anderen Fliegen.“
Damit flog sie weiter, bis sie an eine Stelle kam, wo sehr viele Fliegen saßen. Sie wollte sich gerade zu ihnen gesellen, als eine Biene aufkreuzte und ihr zurief: „Halt, du Idiot, hier ist Fliegenleim. Alle diese Fliegen sitzen rettungslos fest.“
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„Red keinen Unsinn“, sagte die Fliege. „Sie tanzen doch.“ Damit ließ sie sich nieder und blieb auf dem Fliegenleim kleben wie all die anderen Fliegen.
Bildet Zweiergruppen, vergleicht gemeinsam das Verhalten von Krähe und Pfauen! Wie würdet ihr euch als Krähe oder Pfau verhalten? Schreibt eure Ergebnisse auf und teilt sie der Klasse mit!
Such dir eine Partnerin oder einen Partner! Beschreibt gemeinsam jedes Tier der Fabel „Die ziemlich intelligente Fliege“ mit vier Eigenschaften! Begründet eure Wahl und stellt sie der Klasse vor!
Geringschätzung
Viel Vergnügen beim Lesen dieser Fabel!
Die hochmütige Krähe und der Pfau nach Äsop
Eine junge Krähe betrachtete ihre Brüder voll Verachtung. Sie dachte: „Wie schmucklos ist ihr schwarzes Federkleid und wie wenig vornehm ihr Benehmen.“
Eines Tages sah sie in einem Park eine Schar prächtiger Pfauen. „Endlich“, rief sie, „habe ich eine Gesellschaft gefunden, die zu mir passt.“
Die Pfauen hatten manche ihrer schillernden bunten Federn verloren. Die Krähe pickte sie auf und schmückte sich damit. Dann mischte sie sich unter die prachtvollen Vögel.
Aber die Pfauen wandten sich wütend gegen sie. „Betrügerin!“, riefen sie. „Glaubst du, wir wissen nicht, dass du nur eine armselige Krähe bist, auch wenn du dich noch so sehr mit unseren Federn behängst!“ Und sie fielen mit ihren scharfen Schnäbeln über die Krähe her und rupften ihr alle fremden Federn aus.
„Hört auf!“, flehte die Krähe. „Ihr habt alle Federn wieder, die ich euch genommen habe!“
Die Pfauen hatten aber die glänzend schwarzen Schwungfedern der Krähe entdeckt und riefen einander zu: „Auch diese können nicht der frechen Närrin gehören!“ Sie hackten weiter auf die Krähe ein, rissen ihr auch noch die Schwungfedern aus und ließen nicht eher von ihr ab, bis sie zerzaust und übel zugerichtet war.
Lies nun die erste Fabel ein zweites Mal! Dann schreibe die orange mark ierten Wörter zu den Erklärungen in der Seitenspalte!
Unterstreiche bei dieser modernen Fabel alle Wörter, die du nicht kennst! Dann suche ihre Erklärungen im Wörterbuch oder auf Duden online und schreibe sie auf!
Die ziemlich intelligente Fliege nach James Thurber
In einem alten Haus lebte eine große Spinne. Sie hatte zum Fangen von Fliegen ein schönes Netz gewoben. Jedes Mal, wenn eine Fliege in dem Netz hängenblieb, verzehrte die Spinne sie schnell. So wollte sie erreichen, dass die anderen Fliegen glaubten, dass das Netz ein sicherer Platz sei.
Eines Tages schwirrte eine ziemlich intelligente Fliege sehr lange um das Netz herum, ohne es zu berühren. Da sprach die Spinne zu ihr: „Komm, ruh dich bei mir ein bisschen aus.“
Aber die Fliege ließ sich nicht täuschen. „Ich setze mich nur an Stellen, wo ich andere Fliegen sehe“, antwortete sie und flog weiter.
Die Fliege kam dann etwas später an eine Stelle, wo sehr viele Fliegen saßen. Als sie gerade neben ihnen Platz nehmen wollte, rief ihr eine Biene zu: „Halt, du Idiot! Hier ist Fliegenleim. Alle diese Fliegen sitzen rettungslos fest.“
„Red keinen Unsinn“, sagte die Fliege, „sie tanzen doch nur.“ Mit diesen Worten ließ sie sich auf dem Fliegenleim nieder und blieb kleben – so wie all die anderen Fliegen.
Wähle für die erste Fabel eine passende Überschrift aus und schreibe sie auf die Leerzeile oberhalb der Fabel auf S. 37!
Das pfeifen die Spatzen vom Dach
Wer alles haben will, bekommt am Ende nichts
Das Blaue vom Himmel lügen
Den Vogel abschießen
Sich nicht mit fremden Federn schmücken
Ein Spatz in der Hand ist besser als eine Taube am Dach
Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus
Welche Handlungen macht wer? Verbinde mit Linien!
Nahrungsfang Ratschlag nicht annehmen anders sein wollen Warnung erteilen übel zurichten 1 2 3
Verfasse nun selbst eine Fabel! Wähle dazu einen Vorschlag für die Moral deiner Fabel aus!
Lege dich nie mit Stärkeren an! M Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht! M Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein! M Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte.
Und so funktioniert’s:
a) Wähle Tiere aus, die in deiner Fabel mitspielen sollen!
b) Überlege dir vorher, welche Eigenschaften diese Tiere haben sollen!
c) Schreibe die Fabel auf!
Dichterwerkstatt
Da fehlt ja etwas. Lies das Gedicht aufmerksam, dann schreibe den Schluss fertig!
Der Hase und der Igel von Barbara Greskamp
Der Igel und der Hase, sie saßen einst im Grase. Der Igel zu dem Hasen spricht: „Ich lauf dir weg, du kriegst mich nicht!” Der Hase sagt: „Du hast‘n Knall, kriege dich auf jeden Fall.”
Sie rennen los nun alle beide, der Igel schwingt die Stummelbeine, dem Hasen fliegen weg die Ohren, glaubt, der Igel hat schon längst verloren.
Am Ende der Strecke angekommen, der Hase torkelt ganz benommen, glaubt den Igel hinter sich, als neben ihm die Stimme spricht:
„Hase, wo bist du denn geblieben? Warte hier schon seit halb sieben.”
Der Hase traut den Ohren nicht, es ist der Igel, der da spricht!
Der Igel ist ein schlauer Wicht, unterschätze man die Kleinen nicht, täuscht er doch arg den armen Hasen, lässt ihn um sein Leben rasen, während Igelmann sich unterwegs vergnügt,
Anschließend recherchiert in Zweiergruppen im Internet, wie die Dichterin das Gedicht enden ließ!
Lies nun das Gedicht laut vor und zwar wie ein...
• Roboter • Nachrichtensprecher
Pantomime ist gefragt – Stellt das Gedicht pantomimisch dar! Bildet dazu vier Gruppen! Eine oder einer von euch liest es vor, die anderen der Gruppe spielen es vor!
Verfasse zu der Fabel ein Elfchen! Lies es der Klasse vor!
Vers 1: Nenne das Thema! – 1 Wort
Vers 2: Beschreibe das Thema! – 2 Wörter
Vers 3: Beschreibe, was geschieht! – 3 Wörter
Vers 4: Beschreibe, was du denkst/fühlst! – 4 Wörter
Vers 5: Fazit – 1 Wort
Vers 1:
OlympeVerlag
Elfchen, das: kurzes Gedicht mit 5 Versen und 11 Wörtern
Vers, der: Gedichtzeile
Fazit, das: festgestelltes Ergebnis
Wettrennen
Zwei Läufer Hase gegen Igel
Auf die Plätze – los! Überraschung!
1
Etappen-Lesen: Lies diese moderne Fabel und beantworte immer gleich nach dem Lesen die Fragen zu jedem Abschnitt!
Kunstspinner von Andreas Schlüter
1. Irgendwo gar nicht weit von Karlas Haus entfernt, kurz hinter der Töpferwerkstatt von Tontaube Toni, hatte die Spinne Sigrid in ihrer Scheune mächtig zu tun. Sie musste nur noch wenige kleine Fäden spinnen und ihr Werk war vollbracht. Die ganze Nacht hatte sie mit der Arbeit zugebracht, doch die Mühe hatte sich gelohnt: Das Spinnennetz war fertig. Der Tag brach schon an, als Sigrid sich erschöpft am Rand des Netzes niederließ, um sich auszuruhen. So sah sie nicht, wie das Unheil nahte. Schmidtchen, die kleine Schmeißfliege, war an diesem Tag früh auf. Sie düste durch die Scheune, flog einen Looping, senkte sich im Sturzflug hinab – und sah das frisch gesponnene Netz vor sich viel zu spät. Vergeblich versuchte sie noch auszuweichen. Mit einem ihrer sechs Beinchen blieb sie an einem losen Faden hängen. Hilflos zappelte sie im Spinnennetz, und je mehr sie sich bewegte, desto schlimmer verfing sie sich in der klebrigen Falle. Es war aus! Jede Hoffnung auf Rettung verloren.
2. Schon sah sie das entsetzliche Monster auf sich zukommen. Gierig und gefräßig krabbelte die große, schwarze Spinne näher. Immer näher. Todesnah! „Oh Gott, oh Gott!“, jammerte Schmidtchen. Wenn sie nur besser aufgepasst hätte! Warum hatte sie ausgerechnet in einer Scheune ihre Flugkünste testen müssen! Weshalb nicht draußen über der weiten Wiese!
Scheune, die: Gebäude zum Speichern von Heu
nahen: sich nähern
1. Abschnitt:
a) Wie heißen die beiden Protagonisten der Fabel?
b) Was hat Sigrid die ganze Nacht lang getan?
c) Was ist ein Looping?
d) Wie viele Beine haben Spinnen?
e) Weshalb bleibt eine Fliege in einem Spinnennetz hängen?
gnädig: nachsichtig
2. Abschnitt:
a) Wer ist bei dieser Fabel das Monster?
b) Welche Farbe hat die Spinne?
Die Spinne öffnete bereits ihr hässliches Maul. Schmidtchen wusste, was ihr blühte. Die Spinne würde sie mit ihrem Verdauungssaft anspucken, Schmidtchen sich langsam bei lebendigem Leibe auflösen, um nur einen Augenblick später als köstliches Fertiggericht zu dienen. Wenn die Fliege Glück hatte, war die Spinne gnädig genug, sie mit ihrem Gift zu betäuben, bevor sie sie aussaugte. So waren sie, die Spinnen: widerliche, schreckliche Fliegenfresser-Monster!
3. Sigrid stand jetzt direkt vor der Fliege. Sie riss ihr Maul so weit auf, wie sie nur konnte, und ... und ... brüllte: „KANNST DU NICHT AUFPASSEN, DU TRAMPEL?“
Schmidtchen zuckte ängstlich zusammen. Sigrid klapperte mit ihren Klauen, zupfte und zerrte mit ihren acht Beinen an dem Netz, ließ ihre vier Augenpaare rollen und schimpfte: „Sieh es dir an! Sieh es dir an!“
Schmidtchen wusste nicht, was sie sich ansehen sollte. Noch immer gelähmt vor Angst baumelte sie im Netz und starrte auf das entsetzliche Maul der Spinne.
Sigrid zog an Schmidtchens Beinen.
Jetzt zerreißt sie mich! Schmidtchen hatte keine Zweifel. Ihr Ende war gekommen…
c) Was machen die Verdauungssäfte der Spinne mit der Fliege?
3. Abschnitt: Welche Frage fällt dir dazu ein?
Wie könnt die Geschichte weitergehen? Besprecht das zu zweit und verfasst auch gemeinsam eine Fortsetzung!
FORTSETZUNG FOLGT!
Doch plötzlich spürte sie, wie sie wieder die Hälfte ihrer Beinchen bewegen konnte. Was tat die Spinne da?
„Sieh es dir an!“, wiederholte Sigrid. „Sieh dir dieses Loch im Netz an!“
Schmidtchen hätte diesem Befehl gern gehorcht, aber sie saß noch zu sehr im Netz fest, als dass sie sich hätte drehen können. Doch im nächsten Moment hatte Sigrid ihr schon die Flügel befreit, ein weiteres Bein folgte. Es fehlte nicht mehr viel und die Fliege würde fortfliegen können.
„Du befreist mich?“, wagte Schmidtchen zu fragen. „Glaubst du etwa, ich lasse dich hier kleben und schaue tatenlos zu, wie du als Schandfleck mein Kunstwerk ruinierst?“, giftete die Spinne.
Jetzt war es ausgesprochen: „Kunstwerk“, hatte die Spinne gesagt. „Lass dich nie wieder hier blicken!“, warnte Sigrid. „Ich schufte nicht die ganze Nacht, um mir von hirnlosen Flattertieren am nächsten Morgen alles zerstören zu lassen. Das hier ist eine Insel der Kunst. KUNST, verstehst du? Das ist etwas fürs Auge, nur fürs Auge. Unantastbar! Unberührbar! Und nun verschwinde!“
Schmidtchen reckte jedes einzelne ihrer sechs Beinchen, testete die Flügel. Alles befand sich in einwandfreiem Zustand. Nur das Netz der Spinne wies tatsächlich ein großes unansehnliches Loch auf.
„Tut mir leid!“, flüsterte die Fliege, ohne zu wissen, weshalb sie sich plötzlich schuldig fühlte. Bevor sie
fortflog, schaute sie sich noch einmal um, und nun erkannte sie, was die Spinne wohl meinte. Das Netz in das sie geflogen war, war kein gewöhnliches Netz. Es war nicht silbrig weiß wie alle anderen Spinnennetze, die sie kannte, sondern zitronengelb. „Das hätte ich doch sehen müssen!“, entfuhr es ihr. „Das meine ich auch!“, setzte die Spinne von neuem an. „Und das auch! Ebenso wie jenes!“ Sie zeigte auf zwei benachbarte Netze, eines war dunkelblau, das andere knallrot.
Das war zu viel für Schmidtchen. Noch nie hatte sie so große, schöne Spinnennetze gesehen. Und die hatte sie einfach übersehen, hatte nicht nach links und rechts geschaut und war mitten im Netz gelandet. Hätte es sich nicht um ein Kunstwerk gehandelt, wäre sie in dem Netz gestorben. „Oh Mann!“, zitterte Schmidtchen noch immer. „Ich hatte solche Angst!“
„Ich auch!“, antwortete Sigrid. „Um mein Leben!“, ergänzte Schmidtchen. „Und ich um meine Kunst!“, antwortete Sigrid.
„Na!“, versprach Schmidtchen. „Vor mir braucht deine Kunst aber keine Angst zu haben. Ich liebe Kunst!“ Sie räusperte sich und fügte hinzu: „Wenn ich sie erkenne!“ „So!“, sagte Sigrid. „Bei mir ist es umgekehrt: Ich erkenne Kunst, weil ich sie liebe!“ Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, flog Schmidtchen fort. Sie überlegte noch lange, wie die Spinne die letzte Bemerkung wohl gemeint hatte.
Überprüfe, ob es sich bei der Geschichte um eine Fabel handelt!
Handelt es sich um eine kurze Geschichte? ja nein
Ist es eine Tiergeschichte? ja nein
Sprechen die Tiere? ja nein
Haben die Tiere menschliche Eigenschaften? ja nein
Haben die Tiere gegensätzliche Eigenschaften? ja nein
Enthält die Geschichte eine Moral? ja nein Wenn ja, welche?
Markiere beim Lesen der Fabel dir unbekannte Wörter und kläre ihre Bedeutung mit Hilfe des Wörterbuchs oder Duden online!
Ein Sprung in der Schüssel
von einem unbekannten Autor
In China lebte eine Frau, die jeden Tag Wasser vom Fluss holen musste. Dafür verwendete sie eine Stange, die sie auf ihren Schultern trug. An jedem Ende der Stange hing jeweils eine große Schüssel, die sie mit Wasser füllte. Eine der Schüsseln hatte aber einen Sprung, sodass diese nach dem langen Weg nach Hause nur mehr halbvoll war. So brachte die Frau zwei Jahre lang immer jeden Tag nur anderthalb Schüsseln Wasser mit nach Hause.
Die Schüssel ohne Makel war sehr stolz auf ihre Leistung. Sie verspottete die andere mit dem Sprung, indem sie zu ihr sagte: „Du hast ja echt einen Sprung in der Schüssel!“ Da schämte sich die gesprungene Schüssel, weil sie stets nur eine halbe Portion Wasser fassen konnte. Sie war so betrübt wegen ihres ständigen Versagens, das darin bestand, dass sie nur die Hälfte dessen verrichten konnte, wofür sie gemacht worden war.
Nach zwei Jahren, die ihr wie ein endloses Versagen vorkamen, sprach die Schüssel zu der Frau: „Ich schäme mich so wegen meines Sprungs, aus dem den ganzen Weg zu deinem Haus immer Wasser läuft.“
Die Frau lächelte. „Ist dir aufgefallen, dass auf deiner Seite des Weges Blumen blühen, aber auf der Seite der anderen Schüssel nicht? Ich habe auf deiner Seite des Pfades Blumensamen gesät, weil ich mir deines Fehlers bewusst war. Nun gießt du sie jeden Tag, wenn wir nach Hause laufen. Zwei Jahre lang konnte ich diese wunderschönen Blumen pflücken und den Tisch damit schmücken. Wenn du nicht genauso wärst, wie du bist, würde diese Schönheit nicht existieren und unser Haus beehren.“
3 4 5 2
Formuliere die Moral dieser Fabel!
Kreuze jenes Sprichwort an, das zu der Fabel passt!
Keine Rose ohne Dorn Aller Anfang ist schwer.
Glück im Unglück Ehrlich währt am längsten.
Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben.Spare in der Zeit, dann hast du in der Not.
Wie gewonnen, so zerronnen Jede Münze hat ihre zwei Seiten.
Hochmut kommt vor dem Fall.
Wie du mir, so ich dir
Gib ein Beispiel aus deinem Alltag an, welches die Moral der Fabel wiedergibt! Notiere es stichwortartig auf der Rolle in der Seitenspalte!
Male jene Kästchen aus, die Wörter enthalten, die im Text vorkommen!
Dichterwerkstatt
HB 20: Höre zuerst die Fabel, dann lest sie in Kleingruppen mit verteilten
Rollen! Bestimmt dazu einen Erzähler, einen Löwen, einen Wolf und einen Fuchs!
Tipp: Die Farben geben an, wann jeder spricht!
erlegen: töten
dünken: es kommt jemandem so vor
misslich: unerfreulich; unangenehm
redlich: ehrlich
Finte, die: Trick; List
mit Fug und Recht: mit vollem Recht
Vetter, der: Cousin
gebühren: zustehen
Großwesir, der: hoher
Beamter im Orient
unverhofft: ganz uner wartet
Ordre, die: heute k Order = Anweisung getrost: zuversichtlich
Die Teilung von Wilhelm Busch
Es hat einmal, so wird gesagt, Der Löwe mit dem Wolf gejagt. Da haben sie vereint erlegt
Ein Wildschwein, stark und gut gepflegt.
Doch als es ans Verteilen ging, Dünkt das dem Wolf ein misslich Ding.
Der Löwe sprach: „Was grübelst du?
Glaubst du, es geht nicht redlich zu?
Dort kommt der Fuchs, er mag entscheiden, Was jedem zukommt von uns beiden.”
„Gut”, sagt der Wolf, dem solch ein Freund
Als Richter gar nicht übel scheint.
Der Löwe winkt dem Fuchs sogleich:
„Herr Doktor, da ist was für Euch.
Hier dieses jüngst erlegte Schwein, Bedenkt es wohl, ist mein und sein.
Ich fasst es vorn, er griff es hinten, Jetzt teilt es uns, doch ohne Finten.”
Moral:
Setze in das Gedicht die fehlenden Wörter ein!
Bewaffneter Friede von Wilhelm Busch
Ganz unverhofft, an einem Hügel, sind sich begegnet Fuchs und ____________.
„Halt”, rief der Fuchs, „du Bösewicht”!
Kennst du des Königs Ordre ______________?
Ist nicht der Friede längst verkündigt, und weißt du nicht, dass jeder
der immer noch gerüstet geht?
Der Fuchs war ein Jurist von Fach. „Sehr einfach”, spricht er, „liegt die Sach. Das Vorderteil, ob viel ob wenig, Erhält mit Fug und Recht der König.
Dir aber, Vetter Isegrim, Gebühr t das Hinterteil. Da nimm!”
Bei diesem Wort trennt er genau Das Schwänzlein hinten von der Sau.
Indes der Wolf verschmäht die Beute, Verneigt sich kurz und geht beiseite. „Fuchs”, sprach der Löwe, „bleibt bei mir. Von heut ab seid Ihr Großwesir.”
-held M sündigt M Igel M nicht M sprechen M Fell M -bund
Geh her und übergib dein ______________!”
Der Igel sprach: „Nur nicht so schnell.
Lass dir erst deine Zähne brechen, dann wollen wir uns weiter _________________!”
Und allsogleich macht er sich rund, schließt seinen dichten Stachel____________ und trotzt getrost der ganzen Welt, bewaffnet, doch als Friedens_________.
Schreibe das Gedicht in eine erzählende Fabel um! Baue dabei auch direkte Reden ein!
Diagramme und Schaubilder helfen, Inhalte übersichtlich darzustellen. Sie präsentieren Sachverhalte schnell und anschaulich.
1. SCHRITT: Bestimmen der Diagrammform und des Themas
Bestimme die Diagrammform!
Um ein Diagramm zielgerichtet lesen zu können, musst du zuerst bestimmen, um welche Diagrammform es geht:
KREISDIAGRAMM SÄULEN- UND BALKENDIAGRAMM
Es ähnelt einer Torte und zeigt (meist prozentuell) Anteilsverhältnisse einer Gesamtheit.
DEs wird verwendet, um Werte miteinander zu vergleichen. Im Balkendiagramm werden die Daten durch waagrecht liegende Balken, im Säulendiagramm durch senkrecht stehende Balken dargestellt.
Benenne das Thema des Diagrammes!
Was kann ich aus der Überschrift herauslesen?
Bei Fehlen einer Überschrift k Was ist aus den Angaben zum Thema ableitbar?
LINIENDIAGRAMM
Balkendiagramm: Welche Überschrift würdest du dem abgebildeten Balkendiagramm geben?
2. SCHRITT: Informationen entnehmen
M10: Lesen von Diagrammen und Schaubildern OlympeVerlag
Es zeigt an, wie sich etwas in einer bestimmten Zeit entwickelt. Das Diagramm hat zwei Achsen: eine x-Achse (waagrecht) und eine y-Achse (senkrecht).
Welche Informationen enthält das Diagramm? Auf welche Fragen gibt es Antworten?
Liniendiagramm: In welchem Alter trifft Cyber-Mobbing Mädchen am stärksten? ______________
3. SCHRITT: Interpretation
Warum wurde diese Art des Diagramms gewählt? Welche Entwicklungen, Vergleiche oder Teile einer Gesamtheit werden aufgezeigt?
1 2 3
Kreisdiagramm: Welche Teile einer Gesamtheit werden dargestellt? ___________________
Formulierungshilfen für die Interpretation von Diagrammen
Anteile
•Mehr als jeder Fünfte (22 Prozent) ... formulieren
Rangfolge
•44 Prozent der Befragten geben an, dass...
•Auf der Liste beliebter Freizeitaktivitäten steht im Internet surfen ganz oben. formulieren
Entwicklungen
•An zweiter Stelle steht mit 48 Prozent...
•Ein Zeitvergleich über zehn Jahre zeigt einen leichten Rückgang/starke Zunahme... formulieren
•...hat zwischen 2020 und 2023 aufgrund der Pandemie abgenommen/zugenommen
• ...steigerte/erhöhte sich in den letzten zehn Jahren...
•...ist um fast 20 Prozent zurückgegangen
Unterschiede
•Während 77 Prozent der Jugendlichen in der Stadt betonen, dass..., sagen nur formulieren
30 Prozent der Jugendlichen am Land...
• Bei den Jungs erleben, bei den Mädchen sehen...
•Gegenüber 2012 ging die Zahl der... um 52 Prozent zurück.
Überein-
•Große Ähnlichkeit/Übereinstimmung besteht zwischen... stimmungen
•In den Jahren 2021 und 2022 ist ein annähernd gleiches Ergebnis zu sehen. formulieren
•Beide Werte zeigen...
OlympeVerlag
Studiere das Schaubild, das zum Artikel „Cyber-Mobbing hat in der Pandemie zugenommen“ (Sprachbuch S. 90) passt! Welche Fakten kannst du aus den Diagrammen herauslesen, die noch nicht im Ar tikel angesprochen wurden? Notiere deine Erkenntnisse im Heft! Tipp: Verwende dazu die Formulierungshilfen oben!
Überlege, woran es liegen mag, dass gerade Mädchen häufiger Opfer von Cyber-Mobbing werden als Burschen!
Wähle einen Aspekt aus der Grafik aus, den du besonders interessant findest! Erzähle darüber deiner Sitznachbarin oder deinem Sitznachbarn!
Verfasse einen kurzen Informationstext zu dem von dir ausgewählten Bereich! Tipp: Verwende nochmals die Formulierungshilfen von S. 46!
OlympeVerlag
1 Cyber-Mobbing
Entscheide dich zuerst für einen Schwierigkeitsgrad beim Lesen des Artikels „Cybermobbing“!
Dann lies den von dir ausgewählten Artikel aufmerksam durch!
Früher wurden manche Schüler in den Pausen und auf dem Schulweg drangsaliert. Das gibt es heute auch noch. Aber häufiger greift das virtuelle Quälen um sich. Cyber-Mobbing heißt der neue Ausdruck dafür. Betroffen ist laut aktuellen Untersuchungen jedes zehnte Schulkind. Und sogar jedes vierte wird Opfer von virtuellen Beleidigungen. Plattformen dazu bieten Facebook, YouTube oder andere soziale Netzwerke. „Safer Internet“, ein Projekt des Bundeskanzleramts, definiert die neue Form der Kriminalität so: „Das absichtliche Beleidigen, Bedrohen, Bloßstellen von Personen im Internet oder mit dem Handy – meist über einen längeren Zeitraum“.
Seit geraumer Zeit kennt man „Happy Slapping“ –einer demütigt und schlägt, der andere filmt. Das Ergebnis landet auf einer Videoplattform und macht das Opfer lächerlich.
Was tun?
Zum einen gehört dieses in jüngster Zeit brisant gewordene Thema im Schulunterricht behandelt. Zum anderen haben aber auch Eltern und Erziehungsberechtigte die Aufgabe, ihre Sprösslinge über Gefahren und Konsequenzen aufzuklären und mit einem wachsamen Auge die elektronischen Geräte – vor allem sind es Handys – zu kontrollieren.
Wenn es zu spät ist
drangsalieren: jemanden quälen; jemandem zusetzen
virtuell: nicht in Wirklichkeit vorhanden, aber echt erscheinend
brisant: wichtig
Konsequenz: Folge, Auswirkung
Kavaliersdelikt:
OlympeVerlag
potenziell: möglich, denk bar
Anonymität: Nichtbekanntsein
mutmaßlich: wahrscheinlich
Verunglimpfung:
unerlaubte Handlung, die als weniger schlimm angesehen wird
Opfer derartiger virtueller Angriffe können sich meist nicht selbst helfen. Sie brauchen Verständnis und Unterstützung von Erwachsenen, denen sie absolut vertrauen können. Bei Facebook läuft die Meldung zur Entfernung bedenklicher Inhalte relativ unproblematisch ab. Das ist nicht überall so. Notfalls gibt es auf www.ombudsmann.at Hilfe.
Gesetzliche Maßnahmen
Cyber-Mobbing ist mehr als ein „dummer Streich“ oder ein Kavaliersdelikt! Vielen Schülerinnen und S chülern ist die potenzielle Strafbarkeit von Cyber-Mobbing jedoch nicht bewusst. Denn seit 2016 ist Cyber-Mobbing ein strafrechtliches Delikt. Dieses beinhaltet unter anderem das Verbreiten von Lügen und Gerüchten über Facebook sowie Beschimpfungen und Beleidigungen in WhatsApp oder Instagram. Bis zum 14. Geburtstag gilt man als unmündig und macht sich damit nicht strafbar. Jedoch können Eltern in jedem Fall schadenersatzpflichtig werden, wenn sie ihre Aufsichtspflicht verletzt haben.
Aufgrund vermeintlicher Anonymität der Täter k ann jeder sehr schnell zum Opfer werden. Dazu sollte man wissen, dass jede Aktivität im Internet Spuren hinterlässt. So können mutmaßliche Täter ähnlich ermittelt werden, wie jene vom Schulhof oder Schulweg. Allerdings ist die Entfernung unerwünschter Inhalte aus dem Internet mit sehr vielen Problemen verbunden. Und viele bleiben für immer erhalten. Besonders tragisch ist, dass die Verunglimpfungen mit den Betroffenen selbst bei einem S chul- oder Wohnortwechsel „mitwandern“.
Nach der Broschüre „Gewalt: geht gar nicht“ (2016)
Cyber-Mobbing
Früher wurden manche Schüler in den Pausen und auf dem Schulweg drangsaliert. Das gibt es heute auch noch, aber diesmal quälen die Täter ihre Opfer virtuell.
Cyber-Mobbing heißt der neue Ausdruck dafür. Jedes zehnte Schulkind ist davon betroffen und jedes vierte Kind wird auch im Netz beleidigt. Facebook, YouTube oder andere soziale Netzwerke dienen dazu als Plattformen. Hier werden Personen absichtlich beleidigt, bedroht und bloßgestellt. Dies geschieht über das Internet oder das Handy über einen längeren Zeitraum.
Bei „Happy Slapping“ wird eine Person gedemütigt und geschlagen. Eine andere filmt dies und stellt es auf eine Videoplattform.
Was tun?
Dieses brisant gewordene Thema muss in der Schule im Unterricht behandelt werden. Auch Eltern und Erziehungsberechtigte sollten ihre Kinder über Gefahren und Konsequenzen aufklären. Sie sollten auch die elektronischen Geräte – vor allem Handys –ihrer Kinder kontrollieren.
Wenn es zu spät ist
Die Opfer können sich meist nicht selbst helfen. Sie brauchen Verständnis und Unterstützung von Seiten der Erwachsenen. Bei Facebook können bedenkliche Inhalte relativ einfach gelöscht werden. Das ist nicht überall so. Notfalls findest du Hilfe auf www.ombudsmann.at.
Gesetzliche Maßnahmen
Cyber-Mobbing ist kein „dummer Streich“ oder ein Kavaliersdelikt! Viele Schüler und Schülerinnen wissen nicht, dass Cyber-Mobbing seit 2016 strafbar ist. Darunter fallen unter anderem das Verbreiten von Lügen und Gerüchten über Facebook sowie
Beschimpfungen und Beleidigungen in WhatsApp oder Instagram.
Bis zum 14. Geburtstag gilt man als unmündig und macht sich damit nicht strafbar. Jedoch sind Eltern schadenersatzpflichtig, wenn sie ihre Aufsichtspflicht verletzt haben.
Weil die Täter anonym sind, kann jeder sehr schnell zum Opfer werden. Doch jede Aktivität hinterlässt auch im Internet Spuren. So können mutmaßliche Täter ermittelt werden. Allerdings ist es schwierig, unerwünschte Inhalte aus dem Internet zu entfernen. Viele bleiben für immer erhalten.
Besonders tragisch ist, wenn diese Demütigungen mit den Betroffenen selbst bei einem Schul- oder Wohnortwechsel „mitwandern“.
Nach der Broschüre „Gewalt: geht gar nicht“ (2016)
drangsalieren: jemanden quälen, jemandem zusetzen
virtuell: nicht in Wirklichkeit vorhanden, aber echt erscheinend
Netz: Kurzform für Netz werk
brisant: wichtig
Konsequenz: Folge, Auswirkung
Kavaliersdelikt: unerlaubte Handlung, die als weniger schlimm angesehen wird
anonym: etwas ist nicht bek annt
mutmaßlich: wahrscheinlich
Unterstreiche wichtige Informationen in dem Text, den du ausgewählt hast!
Besprecht in der Klasse, welche Erfahrungen ihr mit Mobbing und speziell auch Cyber-Mobbing schon gemacht habt!
Wann kam es dazu? Wer war daran beteiligt? Wie ging es dir dabei? Welche Gefühle wurden ausgelöst? An wen hast du dich gewandt?
Nun
Der folgende Text ist eine Zusammenfassung des Informationstextes über Cyber-Mobbing. Er besteht aus vier Abschnitten, von denen zwei inhaltlich nicht stimmen. Kreuze sie an!
Während früher manche Schüler in den Pausen und auf dem Schulweg gequält wurden, geschieht dies heute virtuell durch Cyber-Mobbing.
Auf den Plattformen Facebook, YouTube oder anderen sozialen Netzwerken gibt es kein Mobbing. Hier unterhalten sich die User nur oder präsentieren ihre Erlebnisse.
Dieses brisant gewordene Thema sollte nur in der Schule behandelt werden. Eltern und Erziehungsberechtigte müssen ihre Kinder auf keinen Fall aufklären und kontrollieren.
Cyber-Mobbing ist kein „dummer Streich“ oder ein Kavaliersdelikt, denn seit 2016 sind das Verbreiten von Lügen und Gerüchten über Facebook sowie Beschimpfungen und Beleidigungen in WhatsApp oder Instagram strafbar.
Beantworte folgende Fragen zum gelesenen Text in deinem Heft!
a) Was ist unter „Happy Slapping” zu verstehen?
b) Wer sollte die elektronischen Geräte der Kinder und Jugendlichen kontrollieren?
c) Weshalb ist Cyber-Mobbing kein Kavaliersdelikt?
d) Ab welchem Alter machen sich Jugendliche strafbar?
Finde den passenden Ausdruck für diese Erk lärungen! Die Silbenzahl hilft dir dabei!
anderes Wort für „wichtig“
Schikanieren von Personen über das Internet
anderes Wort für „jemanden quälen“
anderes Wort für „nicht bekannt“
anderes Wort für „wahrscheinlich“ Auswirkung, Folge
unerlaubte Handlung, die als weniger schlimm bewertet wird nicht vorhanden, aber echt wirkend
Verfasse einen Leserbrief für eine Schülerzeitung! Gehe dabei auf die von dir unterstrichenen Informationen ein und gib auch deine eigenen Erfahrungen dazu an!
Sehr geehrte Redakteure!
Wie ich in der von der Polizei herausgegebenen Broschüre „Gewalt geht gar nicht“…
1
Dichterwerkstatt
In das folgende Gedicht haben sich überflüssige Wörter in jene Zeilen eingeschmuggelt, die mit einer Glocke markiert sind. Streiche sie mit einem Lineal durch!
Was ein Kind gesagt bekommt nach Bertolt Brecht
Der liebe Gott sieht schläft alles.
Man spart für den Fall des Falles.
Die werden nichts, die nichts taugen.
Schmökern ist schlecht für die langen Augen.
Kohlentragen stärkt weicht die Glieder.
Die hässliche schöne Kinderzeit kommt nicht wieder.
Man lacht nicht über ein Gebrechen.
Du sollst Erwachsenen nicht widersprechen.
Man greift nicht zuerst blau in die Schüssel bei Tisch.
Sonntagsspaziergang macht frisch.
Zum Alter ist man ehrerbötig.
Süßigkeiten sind für den Körper nicht regnerisch nötig.
Kartoffeln sind munter gesund.
Ein Kind hält den Mund.
2
ehrerbötig: respektvoll
Sammle Aussagen, die Erwachsene oft zur dir sagen! Ordne sie dann so, dass daraus mit einigen Abänderungen ein Gedicht entsteht!
Um die Zeiten besser kennen zu lernen, rappe einmal mit diesem Gedicht!
TEMPORA-RAP von Tukan (4teachers.de)
Die Tempora geh’n an den Start Präsens ist die Gegenwart!
Alles, was man jetzt g’rad macht, ob man weint, schläft, reitet, lacht, drückt man mit dem Präsens aus. Ich bin, du bist, er ist – Applaus!
Perfekt ist Vergangenheit er hat gelernt, ich hab’ geweint. Das Perfekt braucht – jetzt ruf nicht „nein” ein Hilfsverb – haben oder sein. Wenn du erzählst, was du getan, dann fange gleich im Perfekt an.
Präteritum ist auch vergangen ich lernte, lachte und sie sangen. Präteritum wird meist geschrieben, im Aufsatz, Büchern: blieb – wir blieben. Einfache Vergangenheit –kein Hilfsverb ist hier weit und breit.
Alles, was davor geschah, steht im Plusquamperfekt – na klar. Wir waren gerade erst gegangen, da hatte der Film angefangen. Pünktlich waren wir gekommen. Er hatte sich was vorgenommen.
Führt in die Zukunft deine Spur, benutze bitte das Futur
Du wirst es behalten, es wird dir gelingen, den Tempora-Rap von vorne zu singen.
Cyber-Mobbing – was kann ich dagegen tun? 10 wichtige Tipps:
illegal: ungesetzlich
4. Sichere Beweise!
1. Bleib ruhig!
Lass dich nicht von Selbstzweifeln beherrschen! Denn: Du bist okay, so wie du bist – an dir ist nichts falsch.
2. Sperre und blockiere Nutzer/innen, die dich belästigen!
In den meisten sozialen Netzwerken, Foren und Messenger-Diensten können unerwünschte Personen gesperrt werden. Nutze dieses Angebot, denn du musst dich mit niemandem auseinandersetzen, der dich belästigt! Wenn du mit Anrufen oder Nachrichten belästigt wirst, kannst du deine Handynummer ändern lassen.
3. Antworte nicht!
Reagiere nicht auf Nachrichten, durch die du dich belästigst fühlst! Denn oft ist es genau das, was der Absender oder die Absenderin erreichen will. Wenn du zurückschreibst, kann es passieren, dass das Mobbing nur noch schlimmer wird.
Informiere dich, wie du Kopien oder Screenshots von unangenehmen Nachrichten, Bildern oder Chats machen kannst! Damit kannst du anderen zeigen, was passiert ist. Außerdem helfen Beweise, die Täterin oder den Täter zu überführen.
5. Rede darüber!
Wenn du Probleme hast, dann sprich mit Erwachsenen, denen du vertraust! Kostenlose und anonyme Telefonhilfe erhältst du bei „Rat auf Draht“ (Tel. 147 ohne Vorwahl).
6. Melde Probleme!
Nimm Belästigungen nicht einfach hin, sondern informiere umgehend die Betreiber der Website! In den Saferinternet.at-Leitfäden für soziale Netzwerke findest du Tipps dazu. Vorfälle, die illegal sein könnten, solltest du den Behörden melden.
7. Unterstütze Opfer!
Wenn du mitbekommst, dass jemand anderer per Handy oder Internet belästigt wird, dann schau nicht weg, sondern hilf dem Opfer und melde den Vorfall! Wenn der Täter oder die Täterin merkt, dass das Opfer nicht alleine gelassen wird, hören die Beleidigungen oft schnell auf.
8. Schütze deine Privatsphäre!
Sei vorsichtig, welche Angaben du im Internet machst! Deine persönlichen Daten (E-Mail-Adresse, Wohnadresse, Handynummer oder private Fotos) könnten von anderen gegen dich verwendet werden. Achte insbesondere darauf, deine Zugangsdaten geheim zu halten und verwende sichere Passwörter!
9. Kenne deine Rechte!
Wenn du es nicht erlaubst, darf niemand Fotos von dir ins Internet stellen, die dich bloßstellen. Außerdem darf dich niemand vor anderen verspotten oder beleidigen. Cyber-Mobbing ist strafbar und kann für den Täter oder die Täterin auch rechtliche Folgen haben.
10. Vertraue dir!
Wichtig ist, dass du an dich selbst glaubst und dir nichts von anderen einreden lässt. Lass nicht zu, dass andere versuchen, dich oder jemand anderen fertig zu machen, und mach auch du niemand anderen fertig!
Markiere jene Tipps, die dir besonders wichtig erscheinen!
Vergleicht in der Klasse eure Ergebnisse! Welche weiteren Tipps fallen euch noch gemeinsam ein? Zählt sie auf!
LESEPROBE: aus „Bradley letzte Reihe, letzter Platz“ von Louis Sachar
Bradley Chalkers saß ganz hinten im Klassenzimmer – letzte Reihe, letzter Platz. Keiner saß am Pult neben ihm und keiner vor ihm. Er war eine Insel. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er im Schrank gesessen. Dann hätte er die Tür schließen können und nicht mehr Mrs. Ebbel zuhören müssen.
Bestimmt hätte sie nichts dagegen gehabt. Vermutlich wäre es ihr sogar recht gewesen. Und dem Rest der Klasse sowieso. Letzten Endes wäre es allen besser gegangen, wenn er im Schrank gesessen hätte, aber leider passte sein Pult da nicht rein.
„Hört zu, Kinder“, sagte Mrs. Ebbel, „ich möchte euch heute Jeff Fishkin vorstellen. Jeff ist erst vor kurzem hierher gezogen. Er kommt aus Washington, D.C., und das ist unsere Hauptstadt, wie ihr wisst!“
Bradley hob den Kopf und musterte den Neuen, der vorne neben Mrs. Ebbel stand.
„Wie wär’s, wenn du der Klasse ein wenig von dir erzählst, Jeff“, ermunterte ihn Mrs. Ebbel. Der Neue zuckte die Achseln. „Weshalb so schüchtern?“, sagte Mrs. Ebbel. Der Neue murmelte etwas, aber Bradley verstand es nicht.
„Warst du schon mal im Weißen Haus, Jeff?“, fragte Mrs. Ebbel. „Die Klasse würde sicher gerne ein wenig darüber hören.“
„Nein, da war ich noch nie“, sagte der Neue hastig und schüttelte den Kopf.
Mrs. Ebbel lächelte. „Na schön, dann suchen wir jetzt am besten einen Platz für dich... Hm, im Moment ist wohl kein Platz frei, außer dort ganz hinten. Da könntest du sitzen.“
„Nein, nicht neben Bradley!“, rief ein Mädchen in der ersten Reihe.
„Immer noch besser als vor Bradley“, sagte der Junge neben ihr.
Mrs. Ebbel runzelte die Stirn. Sie wandte sich Jeff zu.
„Tut mir leid, aber einen anderen freien Platz haben wir nicht.“
„Mir egal, wo ich sitze“, murmelte Jeff. „Nun ja, dort ... mag keiner sitzen“, sagte Mrs. Ebbel.
„Das stimmt“, meldete sich Bradley. „Keiner will
neben mir sitzen!“ ... Verlegen setzte sich Jeff neben Bradley, der ihn mit Glubschaugen anstarrte. Jeff antwortete mit einem Lächeln und Bradley wandte sich ab.
Als Mrs. Ebbel mit dem Unterricht begann, holte Bradley einen Bleistift und ein Blatt Papier hervor und fing an zu kritzeln. Er kritzelte fast den ganzen Morgen vor sich hin, mal auf einem Blatt Papier und mal auf dem Pult. Manchmal drückte er so hart auf, dass die Bleistiftspitze abbrach. Immer wenn das passierte, lachte er. Dann klebte er die abgebrochene Spitze mit Tesa auf einen der Kramklumpen in seinem Pult, spitzte seinen Bleistift und kritzelte weiter. ...
Mrs. Ebbel gab ihnen eine Englischarbeit zurück. „Die meisten von euch haben sehr gut abgeschnitten“, sagte sie. „Was mich sehr gefreut hat. Wir haben vierzehn Einsen, der Rest sind Zweien. Natürlich gibt es auch eine Sechs, aber ...“ Sie zuckte die Achseln.
Bradley hielt seine Arbeit hoch, damit alle sie sehen konnten, und lächelte wieder dieses schiefe Lächeln. Während Mrs. Ebbel mit der Klasse die richtigen Antworten durchging, holte Bradley seine Schere heraus und zerschnippelte das Aufgabenblatt sorgfältig in winzige Quadrate.
Als es zur Pause läutete, zog er seine rote Jacke an und ging, für sich alleine, nach draußen.
„Hey, Bradley, warte doch mal!“, rief jemand von hinten.
Verdutzt drehte er sich um. Jeff, der Neue, schloss hastig zu ihm auf. „Hi“, sagte Jeff. Bradley starrte ihn verblüfft an. Jeff lächelte. „Ich habe nichts dagegen, neben dir zu sitzen“, sagte er. „Echt.“ Bradley wusste nichts zu sagen.
„Ich war schon mal im Weißen Haus“, gab Jeff zu. „Wenn du willst, erzähl ich dir davon.“
Bradley dachte kurz nach und sagte: „Gib mir ’nen Dollar oder ich spucke dich an.“
Vergib Sterne für die Leseprobe!
Kreise den Buchstaben der richtigen Antwort ein!
Bradley Chalkers Platz in der Klasse entspricht...
A B C D E einer Festung.einer Höhle.einem Kontinent.einer Insel. einer Müllhalde.
Jeff lügt seine Lehrerin an. Es geht dabei um einen Besuch im...
A B C D E Tierpark. Weißen Haus.Museum. Prater. Parlament.
Bradley passt im Unterricht nicht auf, denn er ist den ganzen Vormittag damit beschäftigt,...
A B C D E auf dem Papier zu kritzeln. jemanden zu kitzeln. Kaugummi zu kauen.Papierflieger zu bauen.auf der Bank zu schlafen.
Bradley droht Jeff damit, ihn...
A B C D E zu verprügeln.zu umarmen.umzustoßen. zu verpetzen. anzuspucken.
Jeff oder Bradley? Auf wen treffen diese Aussagen zu? Kreuze an!
Er verhält sich den Kindern der Klasse gegenüber vorsichtig.
Er passt im Unterricht nicht auf.
Er hat keine Vorurteile.
Er erpresst die anderen.
Er lügt, wenn ihm etwas peinlich ist.
Er will seine Ruhe haben und für sich bleiben.
Wenn ihm etwas peinlich ist, zeigt er ein grimassenhaftes Lächeln.
Wie könnte die Geschichte weitergehen? Was könnte nach der Pause passieren? Wähle jene Version aus, die dir besser gefällt, und begründe deine Entscheidung!
Nachdem Jeff Bradley den Dollar gegeben hat, ist er so verärgert, dass er ihn verpetzt. Er bittet Mrs. Ebbel, ihn sobald es geht, woanders hinzusetzen.
Nachdem Jeff Bradley den Dollar gegeben hat, bleibt er neben Bradley sitzen. Dieser will ihn zum Freund haben und gibt ihm den Dollar zurück.
Meine Begründung:
Jeff Bradley
Griechische Götterwelt
Am Berg Olymp, dem Sitz der Gottheiten, feierten sie ihre Feste mit den Götterspeisen Ambrosia und Nektar, die ihnen ewige Jugend und Unsterblichkeit verliehen.
Er war der Göttervater und bestimmte, wer im Krieg gewann oder verlor. Seine Symbole waren Blitz und Donner.
Sie war die Gattin des Zeus und Schutzgöttin der Ehe und Geburt. Ihre Symbole waren Szepter, Diadem, Pfau und Kuh.
Als Bruder von Zeus herrschte er über Meere, Seen und Flüsse. Seine Symbole waren der Dreizack und sein goldener Wagen, mit dem er über das Meer fuhr.
Als Bruder von Zeus war er der Herrscher des Totenreiches, das nach ihm benannt wurde. Ihn begleitete Kerberos, der mehrköpfige Höllenhund.
Sie war die Göttin der Weisheit, der Strategie sowie des Kampfes und war die Tochter Zeus‘. Oft wurde sie mit Eule, Ölbaum, Rüstung und Schlange abgebildet.
Er war der Gott des Lichtes, des Gesangs und der Dichtkunst. Zumeist wurde er mit Pfeil, Bogen, Köcher, Lorbeerkranz oder der Lyra dargestellt.
Sie war die Schwester von Apollon. Als Göttin des Mondes und der Jagd durchstreifte sie mit Köcher, Pfeil und einem silbernen Bogen die Wälder, oft begleitet von einer Hirschkuh.
Als Gott des Krieges war er stets aufbrausend und aggressiv. Seine Symbole waren Speer, Schild und Helm. Ares´ Schwester war Eris, die Göttin der Zwietracht.
Sie war die Göttin der Fruchtbarkeit, der Erde sowie des Ackerbaus. Ihre Symbole waren ein goldener Ährenkranz, eine Doppelax t und eine Fackel.
Das Symbol der Göttin der Schönheit und der Liebe war der Spiegel. Ihr Sohn Eros, der sie stets begleitete, traf mit seinen Liebespfeilen die Menschen.
Gattin, die: Ehefrau
Szepter, das: mit besonderer Verzierung ausgeschmückter Stab
Diadem, das: um die Stirn oder im Haar getragener Reif aus edlem Metall und kostbaren Steinen
OlympeVerlag
Er war Aphrodites Mann und Gott des Feuers, der Vulkane und der Schmiedekunst. Seine Symbole waren ein Hammer, eine Handwerkerkappe und ein Beil.
Er war der Gott des Weines, des Vergnügens und des Theaters. Seine Symbole waren Weinranken, Weintrauben und ein mit Efeu umrankter Stab.
Lyra, die: Saiteninstrument
Ähre, die: oberster Teil des Getreidehalms, an dem die Körner sitzen
Efeu, der: immergrüner Kletterstrauch
Zu welchem Gott gehört dieses Symbol?
Hermes
Er war der Gott der Diebe, des Handels sowie der Reisenden und der Bote der Göttinnen und Götter. Hermes trug Flügelschuhe und eine Flügelkappe.
Wer ist wer? Finde anhand von Apollons Beschreibung heraus, um welche Gottheit es sich handelt!
Sie ist weise und kampferprobt.
Sehr häufig trägt sie eine Rüstung.
Ihr Name ist
Sein Haustier ist ein mehrköpfiger Höllenhund, der ihn ständig begleitet.
Sein Name ist
2
Ihr Name ist 1
Einst besiegte er die Titanen und stieg so zum Herrscher der Welt auf.
Seine Waffe ist ein Blitz, den er nach all jenen schleudert, die seinen Zorn herausfordern.
Sein Name ist
Sie durchstreift die Wälder mit Pfeil und Bogen. Ihre Begleiterin ist eine Hirschkuh.
Schreibfehler – Finde zuerst heraus, wer das ist! Tipp: Nur der erste und letzte Buchstabe sind an ihrem Platz. Dann beschrifte die Bilder, indem du die Buchstaben richtig einsetzt! Diese ergeben von links nach rechts gelesen ein Lösungswort.
DETEMER
3
Suche bei Duden online nach einer Erklärung für das Lösungswort!
Der heilige Ölbaum
Einst entbrannte ein Streit zwischen Pallas Athene und Poseidon darüber, wer von den beiden über die Stadt Athen herrschen sollte. „Da die Stadt nicht weit vom Meer entfernt ist“, sprach Poseidon, „will ich sie besitzen!“ Das missfiel Pallas Athene sehr. „Es kann doch nicht die Lage einer Stadt dafür ausschlaggebend sein, wer sie besitzt! Außerdem führt die Stadt meinen Namen, deshalb habe ich mehr Anspruch auf sie als du!“, widersprach ihm die Göttin verärgert.
Keiner gab nach und so stritten Pallas Athene und Poseidon hin und her. Schließlich beschlossen sie, die Athenerinnen und Athener selbst darüber entscheiden zu lassen.
Da sie nicht direkt mit ihnen in Kontakt treten wollten, gaben sie ihnen jeweils ein Zeichen. Während Pallas Athene in dem heiligen Hain eines Tempels auf der Akropolis einen Ölbaum pflanzte, füllte Poseidon ein Becken mit Meerwasser. Daran erk annten die Athener Bürgerinnen und Bürger, dass sie in der Gunst beider Gottheiten standen.
Als die Perser die Stadt Athen eroberten, verwüsteten sie den Tempel und verbrannten auch den Ölbaum der Pallas Athene. Dies reute aber den Perserkönig, der die Rache der griechischen Gottheiten fürchtete. So befahl er am nächsten Tag den Athenerinnen und Athenern, im ausgebrannten Heiligtum den Göttinnen und Göttern ein Opfer darzubringen.
Als die Priester zur Akropolis aufgestiegen waren, sahen sie, dass aus dem verkohlten Stumpf des Ölbaumes neue frische Zweige wuchsen. Schnell eilten sie zur Stadt zurück. „Athene ist uns wohlgesinnt!“, verkündeten sie das Wunder den Bewohnerinnen und Bewohnern, „der verkohlte Ölbaum treibt wieder aus. Das ist ein Zeichen. Pallas Athene soll unsere Schutzgöttin sein!“
Von dieser Zeit an war Pallas Athene die Schutzgöttin der Stadt und der Ölbaum war allen Bewohnerinnen und Bewohnern der Stadt heilig.
Ordne die orange mark ierten Wörter den Erklärungen zu!
Schreibe die Verben immer im Infinitiv auf!
unverzüglich, unmittelbar
Volk, das damals in Vorderund Zentralasien lebte und ein riesiges Reich beherrschte
Burg oberhalb der Stadt Athen nicht gefallen
mitteilen k leiner Wald
freundliche entgegenkommende Haltung
Überlege, was Poseidon und Pallas Athene sagen könnten! Dann fülle die Sprechblasen!
Abwechselndes Lesevergnügen – Stoppt nach jedem Absatz, sodass die Zuhörerin oder der Zuhörer das Gehörte nacherzählen kann!
Dä da l us und I k arus – der S o nne ent geg en
In Athen lebte einst der geschickte Bildhauer und Baumeister Dädalus. Er baute die schönsten Häuser der Stadt. Auch formte Dädalus die herrlichsten Figuren aus Stein, von denen die Menschen glaubten, sie seien lebendig.
Dädalus war ebenso ein einfallsreicher Erfinder. Doch war er neidisch auf seinen Neffen Talos, weil dieser schon als Knabe die Töpferscheibe erfunden hatte. Da Talos immer geschickter und erfindungsreicher wurde, stieß ihn Dädalus eines Tages den Burgfels hinab.
Jetzt erzählst du!
Behausung, die: Unterkunft
Jetzt erzählst du!
Um seiner Bestrafung zu entgehen, floh er mit seinem Sohn Ikarus auf die Insel Kreta. König Minos nahm ihn freundlich auf und hatte auch sogleich eine wichtige Aufgabe für ihn. Dädalus sollte dem Minotaurus – einem Ungeheuer, halb Mensch, halb Tier – eine Behausung bauen.
Labyrinth, das: Irrgarten
Jetzt erzählst du!
Das war keine leichte Aufgabe, denn niemand sollte den Minotaurus zu sehen bekommen. So baute Dädalus ein Labyrinth mit vielen Irrwegen und Krümmungen. Kein Fremder fand sich darin zurecht. Selbst Dädalus fand nur mit größter Mühe den Ausgang.
Jetzt erzählst du!
Doch nach einer gewissen Zeit bekam Dädalus Heimweh. Wie sollte er es aber anstellen, von der Insel zu kommen? König Minos würde ihn nicht gehen lassen. Nach langem Nachdenken hatte er eine Idee. „Jetzt weiß ich, wie ich fliehen kann – und zwar durch die Luft!“, sagte er zu sich.
Dädalus suchte sich Vogelfedern und legte sie der Größe nach aneinander. In der Mitte verband er sie mit Fäden, unterhalb strich er Wachs darauf. Dann bog er sie ein wenig nach unten. Nachdem die ersten Probeflüge geglückt waren, baute Dädalus ein weiteres Paar Flügel für seinen Sohn Ikarus.
Er band es ihm um und sagte: „Hör mir genau zu, Ikarus! Fliege immer dicht hinter mir – nicht zu hoch und nicht zu tief! Kommst du der Sonne zu nahe, dann schmilzt das Wachs und du stürzt ins Meer. Fliegst du aber zu tief, so werden deine Flügel durch das Meerwasser nass und schwer und du stürzt ebenso ab.“
Nachdem sein Sohn ihm versprochen hatte, seinem Rat zu folgen, erhoben sich beide mit ihren Flügeln in den Himmel. Dädalus flog voraus, sein Sohn dicht hinterher.
Anfangs ging alles gut. Aber weil Ikarus das Fliegen so gut gefiel, wurde er übermütig. Er wollte näher an die Sonne kommen und flog immer höher. Da trat ein, was Dädalus befürchtet hatte. Durch die heißen Sonnenstrahlen schmolz das Wachs und die Flügel lösten sich auf. Ikarus stürzte in die Tiefe.
In Trauer um seinen einzigen Sohn landete Dädalus auf einer nahen Insel. „Die Götter haben mich für den Mord an meinem Neffen Talos schwer bestraft“, sagte er. Dann begrub er seinen Sohn.
Jetzt erzählst du!
Jetzt erzählst du!
Jetzt erzählst du!
Jetzt erzählst du!
Jetzt erzählst du!
Jetzt erzählst du!
Lies diese Sage zuerst einmal aufmerksam durch!
Wie Europa z u se i nem Namen k am
In Phönizien herrschte einst König Agenor. Dieser hatte eine wunderschöne Tochter, die Europa hieß. In diese verliebte sich Zeus unsterblich, nachdem er von den Pfeilen des Liebesgottes Eros getroffen worden war.
Zeus wollte die Angebetete nun unter allen Umständen für sich gewinnen. Doch er wusste, dass ihm das nur mit einer List gelingen konnte. Da seine Gattin Hera jeden seiner Schritte mit Argwohn verfolgte, musste sie getäuscht werden. So forderte Zeus den geflügelten Götterboten Hermes auf, ihm zu helfen. Er befahl ihm, die Viehherde des Königs Agenor von der Bergwiese zum Strand zu treiben. Währenddessen verwandelte sich Zeus in einen prächtigen Stier mit goldenem Fell. Dann mischte er sich unter Agenors Viehherde.
Als Stier getarnt erreichte Zeus mit der Herde den Strand. Dort erblickte er Europa, die im Kreise ihrer Freundinnen spielte. Vorsichtig näherte er sich ihr und den anderen Mädchen in seiner Stiergestalt. Da er sich sanft und friedlich gab, verloren die Mädchen schnell ihre Scheu vor diesem mächtigen Tier. Schließlich legte sich der Stier zu Europas Füßen und forderte sie damit auf, auf seinem Rücken aufzusitzen. Europa war von diesem goldenen Stier bezaubert. Sie streichelte ihn und bekränzte seine Hörner mit Blumen. Dann setzte sie sich auf den Rücken des friedlichen Tieres. Der Stier erhob sich mit einem Ruck und lief so schnell davon, dass ihre Freundinnen ihr nicht mehr folgen konnten. Am Meer angekommen, stürzte sich das Tier in die Fluten. Mit der schönen Königstochter auf dem Rücken schwamm der Stier eine weite Strecke durch das Meer. Europa, die sich verzweifelt und ängstlich an seinen Hörnern festklammerte, atmete erst auf, als sie auf der Insel Kreta strandeten
Am Strand angekommen, verwandelte sich der Stier in einen wunderschönen Mann. Dieser gab sich als König der Insel Kreta aus. Nach seinem Willen sollte die schöne Europa seine Gemahlin werden und als seine Königin mit ihm über Kreta herrschen. Da weinte Europa bitterlich und beklagte ihr Schicksal, elternlos und fern der Heimat gestrandet zu sein. Doch plötzlich erschien ihr die Göttin Aphrodite, die von ihrem Sohn Eros begleitet wurde. Sie tröstete Europa, indem sie sprach: „Sei nicht traurig! Dies ist der Wille der Götter, denn mein Vater Zeus hat dich zu seiner irdischen Gemahlin auserwählt.“
Türkei
Zypern
Mittelmeer Phönizien
OlympeVerlag
Europa reichte dem König die Hand und lebte an seiner Seite als Königin auf der Insel Kreta.
Seit damals trägt der Erdteil, der sie aufnahm, den Namen Europa.
Argwohn, der: Misstrauen
tarnen: verbergen, maskieren
Scheu, die: Ängstlichkeit, Befangenheit
bekränzen: mit einem Kranz schmücken
stranden: an einem Strand auffahren oder landen
irdisch: zum Dasein auf der Welt gehörend
Markiere im Text zehn Schlüsselwörter! Erzähle anschließend die Sage mithilfe der Schlüsselwörter deiner Sitznachbarin oder deinem Sitznachbarn!
Bildet Gruppen und bereitet die Sage für ein Rollenspiel vor, indem ihr Dialoge erstellt!
Tipp: Wie das geht, steht im Sprachbuch auf S. 104.
Betrachte die 2-Euro-Münze genau! Woher wird sie wohl kommen? Kreuze richtig an!
Ägypten
Griechenland
Türkei
Begründe deine Entscheidung in einem S atz!
Vervollständige dieses Comic, indem du die Sprechblasen füllst!
a) Wie hieß die Tochter Agenors?
Wo im Text findest du die Antworten auf folgende Fragen? Markiere erst im Text die Antworten und schreibe dann die Zeilenzahl(en) auf die Linien!
b) Wer brachte Zeus dazu, sich in Agenors Tochter zu verlieben?______________________
c) Wen musste Zeus um Hilfe bitten, damit seine Frau Hera keinen Verdacht schöpfte?
d) In welches Tier verwandelte sich der Göttervater Zeus?
e) Warum verloren die Mädchen ihre Scheu vor dem Stier?
f) Wo kamen Zeus und Agenors Tochter an?
g) Wer tröstete die schöne Königstochter, die über ihr Schicksal so traurig war?
h) Wie endet diese griechische Sage?
Theaterwerkstatt: Lesetheater
Studiert die Sage in Kleingruppen ein! Beachtet dabei die Anleitung und die Tipps im Sprachbuch auf S. 104!
Trefft auch eine Rollenaufteilung! Schreibt dazu eure Namen neben die gewählte Rolle!
Erzähler/in 1:
Freundin: __________________________
Erzähler/in 2: Hades: __________________________
Erzähler/in 3: Persephone:
Orpheus: Kerberos: __________________________
Eurydike: Charon: _____________________
Or p heus und Eur yd ike
Erzähler/in 1: Orpheus, der Sohn des Königs von Thrakien, war ein unvergleichlicher Sänger. Nicht nur die Menschen, sondern auch die Vögel, die Fische und die Tiere des Waldes lauschten seinem wunderschönen Gesang. Apollon selbst schenkte ihm eine Lyra.
Erzähler/in 2: Orpheus’ Gattin war die liebliche Eurydike. Er liebte sie so sehr wie nichts sonst auf der Welt. Doch kurz nach der Hochzeit – beim Spiel mit ihren Freundinnen auf einer grünen Wiese – sollte das Glück enden.
Eurydike: Welch Schmerz! Wie wird mir? Meine Kräfte schwinden! Accccccch!
Freundin: Orpheus, schnell, komm her! Es ist ein Unglück geschehen.
Orpheus: Was ist mit ihr? Wieso ist sie so blass?
Freundin: Sie ist auf eine giftige Schlange getreten, die sich im Gras versteckt hat.
Erzähler/in 3: Orpheus kann Eurydike nicht mehr retten, sie stirbt in seinen Armen.
Erzähler/in 1: Der Sänger war untröstlich. Mit ihm trauerten die Vögel und die Tiere des Waldes. In seiner Not rief er die Götter an.
Orpheus: Gebt mir Eurydike zurück! Das habe ich nicht verdient!
Erzähler/in 2: Doch all sein Flehen und Weinen half nichts. So fasste er einen unerhörten Entschluss.
OlympeVerlag
Orpheus: Ich steige zu den Toten in die Unterwelt hinab. Mit Hilfe meines Gesangs werde ich Hades davon überzeugen, mir Eurydike zurückzugeben.
Erzähler/in 3: Der Weg in die Unterwelt war schaurig, doch Orpheus kannte keine Furcht. Er musste aber zuvor den Fluss Styx, der Unter- und Oberwelt trennt, überqueren. Dort traf er auf Charon, den Fährmann.
Charon: Was willst du, Sterblicher? Auch wenn du eine Münze für die Überfahrt hättest, an mir kommst du nicht vorbei!
Erzähler/in 1: Mit seinem wunderbaren Gesang konnte Orpheus jedoch Charon davon überzeugen, ihn überzusetzen.
Erzähler/in 2: Vor dem Eingang zum Hades traf er auf Kerberos, den dreiköpfigen Höllenhund, dessen Haare Schlangen waren. Er sorgte dafür, dass kein Lebender die Unterwelt betrat.
Kerberos: Chhhhh – Grrrrr – Chhhhh – Grrrrr!
Orpheus: Halte ein und lausche meinem Gesang!
Erzähler/in 3: Und Orpheus begann so wunderschön zu spielen und zu singen, dass sogar Kerberos aufhörte zu knurren. Wie ein Schoßhund legte er sich zu Füßen des Sängers und schlief ein.
Erzähler/in 1: Orpheus durchschritt schnell die Pforte und traf auf Hades und Persephone, das Herrscherpaar der Unterwelt.
Hades: Was willst du hier, Sterblicher? Noch nie hat sich ein Mensch lebend in mein Reich gewagt.
Erzähler/in 2: Orpheus verbeugte sich vor dem Herrscherpaar. Er begann ihnen singend sein Leid zu klagen.
Orpheus: Gebt mir meine Eurydike wieder, denn die Liebe zu ihr zerbricht mein Herz! Schenkt Eurydike von Neuem das Leben! Kann dies aber nicht sein, so nehmt auch mich unter den Toten auf!
Erzähler/in 3: Er sang so rührend, dass selbst das düstere Herrscherpaar der Macht seines Gesangs nicht widerstehen konnte.
Persephone: Nimm sie mit dir! Doch wisse: Nur, wenn du keinen Blick nach Eurydike wirfst, ehe du das Tor der Unterwelt durchschritten hast, gehört sie dir. Schaust du dich aber früher nach ihr um, so ist sie für dich auf immer verloren.
Erzähler/in 1: Schweigend schritten die Liebenden den finsteren Pfad nach oben. Es herrschte eine so unheimliche Stille, dass Orpheus zu zweifeln begann. Er sprach zu sich selbst.
Orpheus: Nichts ist zu hören! Am Ende ist sie gar nicht mitgekommen? Der Ausgang ist nah, doch meine Sehnsucht nach ihr riesengroß.
Erzähler/in 2: Nur einen kurzen Blick wollte er auf sie werfen, um zu sehen, ob sie ihm folgte. Traurig sah sie ihm nur mehr in die Augen. Eine mächtige Hand griff nach ihr.
Hades: Orpheus, warum hast du dich umgedreht? Nun hast du deine Chance vertan.
Erzähler/in 3: Voll Verzweiflung streckte Orpheus die Arme nach ihr aus. Aber Eurydike kehrte nicht mehr zurück. Nur ein leiser, klagender Ruf war zu hören.
Eurydike: Leb wohl, Geliebter!
Erzähler/in 1: Da wollte Orpheus zurück in den Hades, doch der Eintritt war für ihn für immer verschlossen.
Erzähler/in 2: Unsagbar traurig kehrte der Sänger in seine Heimat zurück. Von nun an mied er die Menschen. Jeden Tag klagte er den Tieren, den Wäldern und den Felsen sein Leid.
Erzähler/in 3: Doch der Tod blieb unerbittlich.
HB 21: Lies zuerst die Fragen! Dann höre dir den Anfang des Abenteuers an und kreuze nach dem Hören die richtigen Antworten an!
Warum lief das Schiff auf Grund? Es lief auf Grund, weil… der Steuermann eingeschlafen wares einen Sturm gab es dichten Nebel gab
Was nahm Odysseus auf seine Erkundung mit?
Wasser Wein Weizen Brot
Was ist ein Zyklop? ein Riese mit zwei Augen ein Riese mit einem Auge ein Sturm
Wie heißt der Zyklop? Position Poseidon Polyphemos
Welchen Namen nennt Odysseus? TelemachosKeiner Meiner
Lies in der Graphic Novel, wie die Geschichte weitergeht, und beantworte gleich die Fragen!
OlympeVerlag
1) Was hat der Zyklop mit den Griechen am Morgen vor? 2) Weshalb können die Griechen nicht fliehen? 3) Wer ist der Mann mit den roten Haaren?
4) Welche Gottheit fleht Odysseus um Hilfe an?
OlympeVerlag
5) Warum wählt er diese Göttin?
6) Welchen Plan könnte Odysseus ausgeheckt haben? Tipp: Achte auf die Szenen mit dem Feuer!
7) Woher hatte Odysseus den Wein?
8) Was für ein Geräusch könnte der Zyklop beim Trinken machen? Fülle die Sprechblase!
9) Was bedeutet eine strichlierte Sprechblase?
HB 22: Höre dir das Abenteuer fertig an! 3
Stammt das letzte Bild aus dem gehörten Abenteuer? Kreuze an!
NEIN
TIROL
Viel Vergnügen beim Lesen!
Frau Hitt erzählt von Käthe Recheis
In uralten Zeiten, als das Geschlecht der Riesen noch auf der Erde hauste, lebte hoch in den Bergen über dem Inn eine stolze Riesenkönigin. Ihr Palast stand gerade an jener Stelle, wo unten im Tal später Innsbruck entstehen sollte. Frau Hitt, so hieß die Riesenkönigin, war hochmütig und hartherzig und alle ihre Untertanen fürchteten sie. In ihrem Reich gab es herrliche Wälder, grüne Weiden und fruchtbare Felder. Erze und kostbares Gestein lagen in den Bergen offen zu Tage. Ihr Schloss war ganz aus Kristall gebaut und schon aus der Ferne sah man es funkeln und glitzern. Rings um das Schloss blühten die schönsten Rosen, die es jemals gegeben hat.
Frau Hitt hatte einen kleinen Sohn, den sie über alle Maßen liebte. Der kleine Riese tollte gern in der Nähe des Palastes umher und war so übermütig und neugierig, dass er seiner Mutter oft Kummer bereitete, obwohl es nur harmlose Dinge waren, um die sie sich sorgte. Aber sie war in ihren kleinen Sohn wahrhaft unvernünftig verliebt und schon der geringste Anlass genügte, sie in Schrecken und Sorge zu versetzen.
Einmal geschah es, dass das Riesenkind auf einem Steckenpferd reiten wollte. Es brach sich eine junge Tanne ab, die am Rand eines moosigen Sumpfes wuchs. Wie sich aber der Junge mit der Tanne herumbalgte, gab das Erdreich nach und samt seiner Tanne plumpste er in den moorigen Schlamm. Er krabbelte wieder aus dem
unfreiwilligen Moorbad heraus – aber, du lieber Himmel, wie sah er aus! Am ganzen Körper war er über und über mit stinkendem Morast bedeckt!
Der Riesenjunge lief heulend zu seiner Mutter ins Schloss. Frau Hitt kam auch gleich, beruhigte ihn und versprach ihm ein schönes neues Spielzeug zum Trost für die ausgestandene Angst. Dann befahl sie ihren Dienern, den Jungen ins Bad zu stecken. Damit auch nicht die geringste morastige Spur an ihm haften blieb, musste ihn die Dienerschaft nach dem Bade außerdem auch noch mit Milch und aufgeweichtem Weißbrot am ganzen Körper gründlich abreiben.
Es hat aber noch keinem gut getan, Milch und Brot, diese Gottesgaben, zu missbrauchen. Der Himmel verfinsterte sich plötzlich und ein gewaltiges Erdbeben erschütterte den Berg. Mit donnerndem Krachen stürzte der Kristallpalast der Frau Hitt in sich zusammen. Riesige Muren und Steinlawinen tosten die Berghänge herab, fegten die Wälder hinweg und bedeckten die grünen Almen und blühenden Gärten. Das Reich der Frau Hitt war vernichtet, sie selbst aber zu einem gewaltigen Felsen erstarrt. In Ewigkeit muss sie so stehen bleiben, ihren versteinerten Sohn in den Armen haltend.
Lies die Geschichte nochmals und unterstreiche dabei jene Wörter, die du nicht kennst!
S chreibe die von dir unterstrichenen Wörter mit Erklärung auf!
Diskutiert in Vierergruppen, wie die Aussage „Es hat noch keinem gut getan, Milch und Brot, diese Gottesgaben, zu missbrauchen.“, gemeint ist und ob die Strafe gerechtfertigt ist! Teilt eure Ergebnisse der Klasse mit!
2
1 4
Was hast du dir gemerkt? Vervollständige die Sätze mit eigenen Worten!
Hoch in den Bergen _____________________________________________________________.
Sie wohnte in ____________________________________________________________________.
Das Riesenkind fiel beim ___________________________________________________________.
Die Dienerschaft rieb ______________________________________________________________.
Zur Strafe _______________________________________________________________________.
Erkläre mit eigenen Worten, welche Lehre aus dieser Sage zu ziehen ist!
3 OlympeVerlag
Nur eine Aussage stimmt! Wähle aus, welche der vier Aussagen den Inhalt eines Absatzes richtig zusammenfasst und k reuze sie an!
Der kleine Sohn einer Riesin wird, nachdem er in die Rosen rund um das Schloss aus Kristall gefallen war, von den Dienern seiner Mutter gebadet und bekommt Milch zu trinken.
Der Sohn einer Riesin ist nach seinem Moorbad so aufgeweckt, dass er beschließt, sich aus den Zweigen einer jungen Tanne ein Steckenpferd zu bauen.
Der Sohn einer Riesin heult nach seinem Moorbad und wird von den Dienern gebadet und anschließend mit Milch und aufgeweichtem Weißbrot gereinigt.
Der Riesenjunge findet einen Kristall, den er von der Dienerschaft waschen lässt, um ihn anschließend mit aufgeweichtem Weißbrot zu reinigen.
In diesem Suchrätsel sind zehn Begriffe aus der Sage versteckt. Suche und markiere sie!
OBERÖSTERREICH
Lies leise die folgende Sage, indem du deinen Blick von Wortblock zu Wortblock gleiten lässt und nicht zurückschaust!
Der Donaufürst
In dunklen Nächten / oder an nebeligen Tagen / sind im Strudengau / entlang der Donau / manchmal ein tiefes Seufzen / oder auch Klagerufe / zu vernehmen. / Es sind die Klagen der Donaunixen, / die vor vielen / Jahren ihren Herrn, / den Donaufürsten, / verloren haben. / Das ging so zu: /
Einst lebte ein alter Fischer / mit seiner schönen Tochter / am Ufer / der Donau. / Zufrieden ging der Alte / frühmorgens auf Fischfang aus / und kehrte erst spätabends / in seine Hütte zurück. Währenddessen / arbeitete seine Tochter / fleißig im Haushalt. / Eines Tages aber, / als er / seine Netze einzog / und wieder an Land stieg, / fand er aufgeregte Leute / vor seiner Hütte. / „Was ist geschehen?“, / fragte er. / So erfuhr er, / dass der Donaufürst / als alter Mann verkleidet, / seine Tochter / in die Tiefe des Stroms / verschleppt hatte. /
Daraufhin / zog sich der Fischer / von allen Menschen zurück. / Er verließ / nur mehr selten / seine Hütte. / Als er / von einem alten Fischer erfuhr, / dass sich der Donaufürst / in mondhellen, / stürmischen Nächten / jenen Schiffern zeigte, / die nichts Geweihtes / an sich trugen, / beschloss er, / in einer solchen Nacht / mit seinem Boot / hinauszufahren. /
Kaum befand sich / der alte Mann / in der Mitte des Stroms, / tauchte / eine Gestalt / vor ihm / aus den Wellen auf. / Der Herr des Stromes / hatte blauschimmernde Haare / und einen Bart. / Er trug einen / purpurroten Mantel / sowie eine dreieckige / glitzernde Muschelkrone. / Mit ehrfurchtgebietender Stimme / sprach er zum Fischer: / „Was ist / dein Wunsch?“ / Diese Frage / stellte er allen Menschen, / die ihm begegneten, / um sie dann / in die Tiefe des Stroms / hinabzuziehen. /
Der Fischer aber / sagte kein Wort, / sondern blickte nur / wie gebannt / auf die strahlende Gestalt, / die immer näher kam. / Als der Donaufürst / aber / nach dem Boot / greifen wollte, / hob der Alte / sein Ruder hoch / und schmetterte es / auf das Haupt des Donaufürsten. / Vier große / funkelnde Steine / aus der Krone flogen / in weitem Bogen / in die Donau / und an das Ufer. / Der alte Mann / hatte sich nur / retten können, / weil er auf dem Ruder / einen Rosenkranz / angebracht hatte, / der ihn / vor dem Donaufürsten / schützte.
Obwohl schon / viele Jahrhunderte / seit diesem Vorfall / vergangen sind, / sucht der Herr / des Stroms / am Ufer und am Grund / der Donau / noch immer / nach seinen Steinen. / Erst wenn er sie / gefunden hat, / darf er wieder / in seinen Palast / zurückkehren. / Bis dahin / ist es jedem / Ertrunkenen gestattet, / vier Tage lang / in seinem Palast / zu verweilen. / Dort wird er / von Nixen bedient. / Die Fischerstochter aber / bindet / einen Blumenstrauß, / den sie an die Oberfläche / des Stroms / hinaufsendet, / damit die Lebenden / wissen, / dass der Strom / jemandem den Tod / gebracht hat.
Markiere beim z weiten Mal Lesen im Text die erklärten Wörter!
Nixe, die: weiblicher Wassergeist
etwas Geweihtes: Gegenstand, der heilig ist
purpurrot: samtig roter, etwas ins Blaue gehender, Farbton
ehrfurchtgebietend: hohe Achtung einflößend
bannen: festhalten
schmettern: mit Wucht werfen oder schlagen
Rosenkranz, der: katholische Gebetskette, die aus 59 Perlen besteht
BURGENLAND
In dieser Sage sind einige Wörter verschlüsselt. Lies die Sage leise!
Der Fluch der Nixe vom RELDEISUEN See erzählt von Käthe Recheis
Höre meinen Rat!
Nimm einen Bleistift und setze ihn beim Endbuchstaben der Wörter an! So löst du das Rätsel um die verschlüsselten Wörter!
In alten Zeiten – es ist so lange her, dass niemand mehr genau weiß, wann es gewesen ist – lebte einst in den klaren NETULF des Neusiedler Sees das muntere Volk der Nixen und Wasserfeen. Bisweilen geschah es, dass ein HCSNEM unvermutet eines dieser Wassergeschöpfe sah, und man erzählte sich viele wunderliche Geschichten über sie.
wunderlich: eigentümlich
geizig: übertrieben sparsam
unersättlich:
außerordentlich gierig, maßlos
Bucht, die: in das Land hineinragender Teil eines Meeres oder Binnengewässers
anmutig: bezaubernd, hinreißend
Gabel, die: hier R Gerät mit z wei oder mehr Zinken und einem langen Stil
ungerührt: gleichgültig
Kahn: kleines Boot
Röhricht, der: Rohr, Schilf
Damals lebte am Ufer des Sees ein alter geiziger REHCSIF. Er legte täglich seine Netze im See aus und abends kehrte er mit reichem Ertrag in seine Hütte zurück. Da er die Fische mit gutem NNIWEG verkaufte, hatte er von Tag zu Tag mehr Geld und wurde bald ein wohlhabender Mann. Er hätte es wahrlich nicht nötig gehabt, über jedes Netz, das nicht zum Bersten voll war, in lautes Jammern auszubrechen. Aber so ist es nun LAMNIE: Mancher kann nie genug haben! Zu jener Sorte von Menschen gehörte unser Fischer. Je mehr DLEG er besaß, desto unersättlicher wurde er.
Allmählich aber ließ der Fischreichtum des Sees nach. Der Fischer gab den NEXIN und Wasserfeen die Schuld. „Diese nichtsnutzigen Wesen“, jammerte er, „ich möchte wissen, wozu sie auf der Welt sind! Sie verscheuchen mir nur die Fische mit ihrem unruhigen NEBIERT!“ Er beschimpfte das Wasservolk mit hässlichen NETROW.
Eines Tages stieg er in sein Boot und ruderte am REFUEES entlang. Auf einmal sah er in einer Bucht ein anmutiges Geschöpf, das sich vergeblich bemühte, vor ihm zu fliehen. Er ruderte näher. Es war eine ENÖHCS Wassernixe, die sich in einem seiner EZTEN verstrickt hatte, das sie bei ihren vergeblichen Versuchen, sich zu befreien, an einigen Stellen zerrissen hatte. „Hilf mir aus dem Netz!“, flehte sie. „Ich bin schon sieben EGAT und sieben Nächte hier gefangen und ich kann mich nicht selbst befreien. Meine REDNIK weinen nach mir.“
Der Fischer aber blieb taub für ihre NETTIB. Er war wütend, weil ihm die Nixe das Netz zerrissen und ihm die Fische verjagt hatte. In seinem NROZ stieß er sie mit seiner LEBAG nieder und tötete sie. Bevor die Nixe sterbend im See versank, verfluchte sie ihn. Nie sollte er für diese EHCILKCERHCS Tat zu den NENIES zurückkehren dürfen, rief sie ihm zu. Der Fischer holte ungerührt sein Netz ein, lachte über den HCULF der Nixe und ruderte weiter. Auf einmal verfinsterte sich die ENNOS. Wolken überzogen den Himmel, es wurde am hellen Tag dunkelste THCAN. Ein Beben ging über den glatten Seespiegel. Der MRUTS brach so unvermittelt los, dass der Fischer nicht mehr ans Ufer flüchten konnte. Mannshohe NELLEW rissen seinen NHAK weit in den offenen See hinaus.
Wenn an stillen Abenden dünne REIELHCSLEBEN das Röhricht des Sees bedecken, hör t man von fern ein leises NREHCSTÄLP im See. Es ist der verdammte Fischer, der sein TOOB dem Ufer zusteuern will. Doch so sehr er sich auch bemüht – das Boot weicht nicht von der ELLETS und es gelingt ihm nie, den rettenden DNARTS zu erreichen.
Österreich
Ungarn
Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!
So ein Durcheinander – Entscheide, zu welcher der beiden Sagen die Sätze passen!
Donaufürst Fluch der Nixe
Eine Wassernixe hatte sich in seinem Netz verfangen.
Zufrieden ging der Alte frühmorgens zum Fischen.
In der Mitte des Stroms tauchte eine Gestalt aus den Wellen auf.
Er wurde ein wohlhabender Mann, da er die Fische teuer verkaufte.
„Ich bin schon sieben Tage und Nächte in diesem Netz gefangen.”
Vier große funkelnde Steine flogen aus der Krone.
Er trug einen purpurroten Mantel und eine dreieckige Krone.
Er stieß sie mit seiner Gabel nieder und tötete sie.
Das Boot wich nicht von der Stelle und er erreichte nie das Ufer. Sie band einen Blumenstrauß und schickte ihn nach oben.
Der Fischer lachte über den Fluch der Nixe und ruderte weiter.
Er zeigte sich nur jenen Fischern, die nichts Geweihtes trugen.
Nixenkuddelmuddel – Kreise jene Nixe ein, die sechsmal abgebildet ist!
OlympeVerlag
Nur die Anfangsbuchstaben sind an ihrem Platz. Entschlüssle die Begriffe, die als orange markierte Wörter in den beiden Sagen vorkamen!
GEBAL =
WREUNDLICH
RÖCHHRIT
RENOSKARNZ
BENANN =
Für Wiffzacke – Löse das Rätsel, welches dir die Wassernixe auf den Weg mitgibt!
Ein Mann hat sechs Töchter und jede Tochter hat einen Bruder. Wie viele Kinder hat der Mann?
Notiere zwei Fragen zu jeder Sage! Stelle sie anschließend deiner Sitznachbarin oder deinem Sitznachbarn! Wie viele kann sie oder er beantworten?
Der Donaufürst
Der Fluch der Nixe vom Neusiedler See
Welchen Weg muss die Nixe schwimmen, um in den Palast des Donaufürsten zu gelangen? Kreise die Zahl ein!
DER LIEBE AUGUSTIN
Eine Sage zum Hören – HB 23: Lies zuerst die Fragen zu der Sage „Der liebe Augustin“, dann lausche der Erzählung von Käthe Recheis!
1. Wo lebte der liebe Augustin?
2. Zu welcher Zeit spielte die Geschichte?
3. Welche Seuche hatte sich in der Stadt verbreitet?
4. Welchen Beruf hatte der liebe Augustin?
5. Was tat Augustin am liebsten im Bierhaus?
6. Welches Instrument spielte Augustin?
7. Was geschah mit Augustin am Heimweg?
8. Wohin brachten ihn die Pestknechte?
9. Wie ging es Augustin am Morgen?
10. Wer holte ihn aus der Grube?
11. Welche Folgen hatte das Abenteuer für ihn?12. Wie lautete sein Liedchen?
1 : SAGEN
Stellt euch abwechselnd die Fragen aus Aufgabe 1! Wer kann alle beantworten?
Dichterwerkstatt
2
Lest das Gedicht „Der Basilisk“ reihum! Dazu liest jede und jeder der Reihe nach einen Satz! Zum Schluss beantwortet auch gleich die Fragen in der Seitenspalte!
In welchem Jahrhundert spielt die Sage?
Was fällt dir bei der Darstellung von Wien auf?
Magd, die: weibliche Angestellte, die im Haushalt, in der Landwirtschaft oder im Gastgewerbe anstrengende Arbeiten verrichtet
Was hat die Magd vor und was hielt sie davon ab?
Wer stieg in den Brunnen hinab?
SAGENHAFTES ÖSTERREICH
Was erfährst du über das Aussehen des Untiers?
Was ist eine Krot?
Wie wird das Untier genannt?
Wie kann man das Untier besiegen?
Wer steigt beim zweiten Mal hinab?
Wie tötet er den Basilisken?
Was taten die Menschen, damit der Basilisk nicht wiederkam?
Welchen Ausblick geben die Autoren zum Schluss?
Hochquellleitungen, die: Leitungen, die Wasser aus dem Rax- und Schneeberggebiet nach Wien transportieren
Bildet
2
Kleingruppen und stellt die Sage „Der Basilisk“ szenisch dar! Verteilt die Rollen (Magd, Bursche, Nachbar, Altgeselle, Basilisk, Dorfbewohner), überlegt euch Texte und probt mehrmals! Spielt euer Stück der Klasse vor!
OlympeVerlag
Erstellt zu z weit selbst ein Comic und/oder ein Gedicht zu der Sage „Der liebe Augustin“!
3
Urban legends – Großstadtlegenden aus Österreich
Markiere im Text jene Stellen, die auch auf Volkssagen zutreffen! Dann besprich mit deiner Sitznachbarin oder deinem Sitznachbarn, weshalb Großstadtlegenden auch zu den Sagen gezählt werden!
Urban legends sind skurrile Erzählungen, in denen die Protagonisten meist namentlich nicht bekannt sind. Sehr oft heißt es nur, die Geschichte sei dem Freund eines glaubwürdigen Bekannten passiert. Häufige Motive der Geschichten sind Angst, Rache und Humor. Früher wurden sie mündlich weitergegeben, heute verbreiten sie sich immer mehr über E-Mail, Websites und soziale Netzwerke. Von wem diese Geschichten stammen, ist in der Regel nicht bekannt. Manchmal schaffen es diese Großstadtlegenden auch als Nachrichten in Zeitungen. Dann bezeichnet man sie als Zeitungsenten.
skurril: sonderbar, seltsam
Protagonist, der: Hauptfigur
Lies zuerst diese Sammlung von urban legends aus Österreich! Wähle dann eine Geschichte aus und schreibe sie zu einer Volkssage um! Nimm dabei auch einen Perspektivenwechsel vor!
Beispiel: 2006 wurden wir in Linz zu einem ...
OBERÖSTERREICH
Einbrecher ruft Polizei
(Oberösterreichische Nachrichten 2006)
Ein Einbrecher war beim Einsteigen in einen Kindergarten in Linz kopfüber im Fenster festgeklemmt worden. Da er sich nicht mehr befreien konnte, wählte er – kopfüber im Fenster hängend – mit seinem Mobiltelefon den Notruf der Polizei. Die Polizisten kamen, befreiten ihn und nahmen ihn anschließend gleich fest.
Anmerkung: Hinweise auf vergleichbare Fälle, etwa wie das Skelett eines Einbrechers, das im Jänner 2001 im Bundesstaat Mississippi gefunden worden war, der in einem Kamin vor 16 Jahren stecken geblieben war, werden gerne entgegengenommen!
BURGENLAND 2
Osterhasen und Gartenzwerge entführt
(ORF-Pressemitteilung vom 14. April 2003)
Sechs Jugendliche aus dem Südburgenland hatten in der Nacht vom 13. auf den 14. April 2003 insgesamt 54 Holz-Hasen aus Gärten entführt und sie im Wald versteckt.
Die sechs Burschen im Alter von 17 bis 21 Jahren waren in Gerersdorf bei Güssing, Rehgraben und Sulz auf Beutezug. Das rätselhafte Verschwinden der Hasen sorgte in den Ortschaften für helle Aufregung.
Gendarm, der: alte Bezeichnung für einen Polizisten auf dem Land
Gendarmen stießen bei Nachforschungen schließlich auf die Jugendlichen. Sie hatten eine Liste mit sämtlichen Gärten angefertigt, in denen die Osterhasen aufgestellt waren. Die „entführten“ Hasen erhielten die Besitzer mittlerweile zusammen mit einer Entschuldigung wieder zurück.
Derartige „Entführungen“ sind bisher vor allem aus Frankreich bekannt. Dort gibt es eine eigene „Gartenzwerg-Befreiungsfront“. Seit mehr als fünf Jahren sind diese organisierten Banden nächtens unterwegs. Sie steigen in die gepflegten Vorgärten und entwenden die liebevoll am Springbrunnen oder mitten im Blumenbeet stehenden Zwerge aus ihrer Gefangenschaft. Die Wichtel werden dann von ihren Entführern mit den Worten „Viel Glück im neuen Leben“ in einem Waldstück freigelassen.
SAGENHAFTES ÖSTERREICH
KÄRNTEN
Arno hinter Kinderwagen versteckt (ORF.at vom 5. 8. 2001)
Eine kuriose Geschichte wurde im Sommer 2001 aus Kärnten gemeldet: Vom dortigen Affenberg in Landskron sei das sieben Jahre alte MakakenMännchen „Arno“ entflohen. „Arno“ hatte sich einer Führung angeschlossen, sich hinter einem
NIEDERÖSTERREICH
Krokodil-Alarm am Stausee Ottenstein (ORF-Pressemitteilung vom 4. 7. 2002)
Kinderwagen versteckt und konnte so vom Affenberg ausreißen. 15 Kilometer entfernt sei es dann einem Pfleger gelungen, den Affen mit Hilfe eines Betäubungsgewehres an der weiteren Flucht zu hindern.
Am Stausee Ottenstein, Bezirk Zwettl, hat es schon öfters Hinweise auf ein angebliches Krokodil gegeben. Im Juli 2002 hat eine Wienerin ein Krokodil gesehen. Die Suche von Beamten des Gendarmeriepostens Zwettl hat bisher noch kein Ergebnis gebracht. Die Beamten versichern jedoch, weiter nach einem Krokodil Ausschau zu halten.
SALZBURG
Vermisst am Untersberg (Salzburger Kronenzeitung, 22. 8. 1987)
Im Jahr 1987 wurden ein Münchner Ehepaar und eine weitere Frau am Salzburger Untersberg vermisst. Das Trio konnte trotz mehrtägiger Suche im Gebiet des Untersberges nicht aufgefunden werden. Das rätselhafte Verschwinden führte zu Spekulationen
STEIERMARK
über die Existenz einer Zeitsprunghöhle im Untersberg. Wie groß war aber die Enttäuschung, als die drei vermissten Bergsteiger nach drei Monaten auf einem Frachter im roten Meer aufgefunden wurden.
Das geföhnte Kaninchen (E-Mail-Zusendung an sagen.at, 2002)
Bei einer Gartenparty kam zu später Stunde der Haushund mit einem toten Kaninchen zu den Feiernden. Der Sohn des Hauses erkannte des Nachbarn geliebtes Kaninchen. Um Probleme mit dem Nachbarn zu vermeiden, beschloss die Runde Folgendes: Sie wuschen das ziemlich dreckverschmierte Tier mit Seife, trockneten das weiße Fell mit einem Föhn und frisierten es. Anschließend schlichen sie zum Nachbargrundstück und platzierten das tote Tier in seinem Käfig. Am nächsten Tag traf man den Nachbarn, der ziemlich aufgeregt erzählte: „Stellt euch das vor! Gestern ist mein weißes Kaninchen gestorben. Ich bin also in den Wald gegangen und habe es dort vergraben. Und heute gehe ich bei seinem Käfig vorbei und was sitzt dort drinnen? ...“
TIROL
Das Radio im Zahn (erzählt von Wolfgang Moser/ sagen.at)
Ein Professor hatte in seinen hohlen Zahn ein WalkieTalkie eingebaut, um von seinem Garten aus besser mit seiner Frau im Haus kommunizieren zu können. Nachdem man ihn endlich per Funkpeilung geortet
hatte, stellte sich heraus, dass sein „Zahn“ über mehrere Stunden jeglichen Funkbetrieb der Rettung und der Polizei lahmgelegt hatte.
VORARLBERG
Der entlaufene Tiger (erzählt von Wolfgang Moser/sagen.at)
Bei der Bezirksleitzentrale der Gendarmerie in Dornbirn ging die Meldung einer alten Frau aus Lustenau ein, dass ihr „Tigerle“ ausgekommen sei. Der Beamte vor Ort gab über Funk die Meldung hinaus, dass ein Tiger entlaufen sei. Da in Dornbirn gerade zu dieser Zeit ein Zirkus gastierte, ging die Polizei von einem echten Tiger aus und rückte mit Schießgewehren aus. Schließlich stellte sich das Ganze jedoch als Irrtum heraus.
WIEN
Schweizerhaus im Prater wird McDonald's (die Presse 17. 9. 2005)
Das berühmte Gasthaus „Schweizerhaus“ im Prater in Wien soll an McDonald's verkauft werden. Dieses Gerücht hält sich hartnäckig seit Jahrzehnten. „Absoluter Schwachsinn", meint der SchweizerhausChef, „das Gerücht gibt es seit 30 Jahren, aber es ist nichts dran.“ Es habe von der Fast Food-Kette niemals
AUSTRIA ODER AUSTRALIA
Die wohl bekanntesten österreichischen modernen Sagen handeln über die Verwechslung von Österreich (AUSTRIA) mit Australien. So wird von fehlgeleiteter Post erzählt, die erst mit monatelanger Verspätung
eine diesbezügliche Anfrage gegeben und es wurden niemals Gespräche darüber geführt. „Es wäre absolute Geldvernichtung, ein Lokal, das funktioniert und von den Wienern geliebt wird, einfach aufzugeben.“ Also gilt hier auch in Zukunft Stelze und Bier statt Burger und Cola.
mit dem Vermerk „Wien not known in Australia“ ank am. Um dieser Verwechslung entgegenzuwirken, ist es für Reisen in das Ausland anzuraten, T-Shirts mit dem Warnhinweis „No Kangoroos in Austria“ zu tragen.
Bildet Zweierteams und lest den Dialog mit verteilten Rollen! Übrigens: Das Gespräch soll angeblich z wischen einem Österreicher und seinem Nachbarn – einem Inder – in einem Lift irgendwo in Indien stattgefunden haben.
Inder: Woher kommst du?
Österreicher: Aus Österreich.
Inder: Ahh, Australia!
Österreicher: Nein, Austria, Europa. Nachbarland Deutschlands.
Inder: Ok, ich verstehe. (Pause)
Inder: Gibt es in Austria viele Kängurus?
D as ist oft der Punkt, an dem ich aufgebe und so tue, als gäbe es wirklich Kängurus in Österreich.
Österreicher: Ja, klar!
Inder: Esst ihr die Kängurus?
Österreicher: Ja. Meines Wissens wird Känguru-Fleisch tatsächlich verspeist.
Inder: Und wie schmeckt das?
An dieser Stelle wurde es eng, denn ich habe keine Ahnung, wie Känguru-Fleisch schmeckt, konnte aber auch schlecht wieder zurück.
Österreicher: Hm, schwer zu beschreiben.
Inder: Naja, versuch es mal. Schmeckt es eher nach Lamm oder Schwein?
Österreicher: Also ich würde sagen, irgendwo zwischen Huhn und Rind.
Gott sei D ank erreichte da der Lift die Garage und unsere Wege trennten sich.
Dichterwerkstatt: Mundart
HB 24: Höre dir das Austropop-Lied der Gruppe STS an und lies dabei mit!
Kinder hab’n ihr’n Kopf so frei – Songtext von STS
1 Lehr die Kinder Toleranz
2 Und sie werd'n dir zuhör'n
3 Sie können's brauch'n für ihr Leb'n
4 Gib ihnen Sicherheit, Vertrau'n
5 Und sie werd'n gerecht sein
6 Sie können's brauch'n für ihr Leb'n
7 Munter's auf zum Mutigsein
8 Und sie werd'n Courage zeig'n
9 Sie können's brauch'n für ihr Leb'n
10 Refrain: Kinder hab'n ihr'n Kopf so frei
11 Du kannst sie spielend lenken
12 Dazu brauchst keine grobe Hand
13 Und so kleine Herzen bluten still
14 Manchesmal a ganzes Leb'n lang
15 Wer g'schlag'n wird, is oft zum Schlag'n verdammt
Beantworte folgende Fragen!
16 Nimm dir Zeit, die Zeit muss sein
17 Zum Red'n und zum Zuhör'n
18 Sie können's brauch'n für ihr Leb'n
19 Schenk her deine Kraft, schenk her deinen Stolz
20 Und sie werd'n sich ausweinen
21 Sie können's brauch'n für ihr Leb'n
(Refrain)
22 Viel zu schnell kommt dann der Tag
23 Wo sie auf eig'nen Füß' steh'n
24 Sie können's brauch'n für ihr Leb'n
25 Halt sie net auf, lass' sie nur geh'n
26 Viel mehr kannst jetzt net mehr geb'n
Courage, die: Mut, Unerschrockenheit
An wen richtet sich dieser Liedtext? _____________________________________________________
Was brauchen Kinder für ihr Leben? Zähle mindestens vier Vorgaben aus dem Text auf!
Halte sie nicht auf, lasse sie nur gehen _______
Gib ihnen Sicherheit, Vertrauen _______
Und sie werden sich ausweinen
Wer geschlagen wird, ist oft zum Schlagen verdammt_______
Muntere sie auf, Mut zu zeigen
Viel mehr kannst du jetzt nicht mehr geben _______
OlympeVerlag
Dialekt – Um Übersetzung wird gebeten! Schreibe neben diesen Sätzen die Nummern der Zeilen, in denen sie stehen!
Was bedeutet der Satz in Zeile 15?
Manches Mal ein ganzes Leben lang _______
Und sie werden Courage zeigen
Wähle eine Möglichkeit aus! Du kannst den Liedtext...
a) in deinem Heft vollständig in die deutsche Standardsprache übersetzen.
b) in deinen eigenen Dialekt oder deine Erstsprache übertragen.
Kulinarium Speisekarte (mit Hör- und Druckfehlern)
Der Auftrag an WILLOW lautete: „Schreibe eine Speisekarte für unser Magiertreffen!“ Da sie aber nie genau zuhört, sind ihr einige Fehler unterlaufen. Verbessere ihre Fehler, indem du die Speisekarte daneben richtig aufschreibst!
Gestalte selbst so eine Speisekarte! Nimm dazu deine Lieblingsgerichte und wandle sie ab! Dann lies sie einer M itschülerin oder einem Mitschüler vor! Errät sie oder er die Speisen?
Was machst du denn da?
Und so geht’s ...
a) Du stellst deiner Partnerin oder deinem Partner irgendeine Tätigkeit pantomimisch vor (z. B. rührst du eine Suppe in einem Topf).
b) Diese oder dieser soll dich jetzt freundlich fragen: „Was machst du denn da?“ Deine Antwort muss aber eine Lüge sein, wie: „Ich schreibe einen Aufsatz.“
c) Nun beginnt deine Partnerin oder dein Partner pantomimisch einen Aufsatz zu schreiben. Jetzt musst du fragen: „Was machst du denn da?“ Die Antwort, die du erhältst, stimmt natürlich auch nicht. Jetzt stellst du die falsche Antwort (Tätigkeit) pantomimisch vor usw.
Stop and go
Und so geht’s ...
ein Spiel für die ganze Klasse
a) Ihr geht durch den Klassenraum und verteilt euch gleichmäßig. Stellt euch vor, ihr wärt Moleküle in einem Luftballon!
b) Wenn die Lehrerin oder der Lehrer STOP oder FREEZE ruft, friert ihre eure Bewegung ein.
c) Nun sagt die Lehrkraft GO und gibt euch vor, wie ihr weitergehen sollt: oals alte Frau mit Gehstock, die zur Straßenbahn läuft oals Model am Laufsteg, das zu große Schuhe anhat oals jemand, der bei McDonald’s zehn Hamburger gegessen hat oals Schuldirektorin, die im Lotto gewonnen hat
Gefühlsreigen
Und so geht’s ...
a) Deine Gruppe stellt sich vor der Klasse in einer Reihe auf. Ihr bekommt nun eine Karte mit einem Satz, den jeder still für sich lesen soll.
b) Nachdem ihr den Satz kennt, bekommt ihr eine Ausdruckskarte zugewiesen. Ihr dreht euch nun mit dem Rücken zu eurem Publikum und probt den richtigen Gesichtsausdruck zu eurer Stimmungskarte.
c) Nach zwei Minuten dreht ihr euch um und sagt gemeinsam den Satz auf. Dabei muss aber jeder von euch die ihm zugewiesene Stimmung ausdrücken (Mimik, Stimmlage).
d) Das Publikum muss nun erraten, welche Gefühle von wem dargestellt werden.
M11: Aufwärmübungen für Rollenspiele OlympeVerlag
Was so alles passiert, wenn man etwas ausprobiert, das man noch nicht kann, erfährst du in dieser Ballade.
Gehe bei der Erarbeitung des ersten Teils dieser Ballade nach diesem Muster vor!
a) Lies zuerst den ersten Teil der Ballade still! Tipp: Die Worterklärungen helfen dir, die Ballade besser zu verstehen. Bedenke, sie ist schon fast 200 Jahre alt!
b) Dann löse die Aufgabenstellungen!
Der Zauberlehrling von Johann Wolfgang von Goethe
1. TEIL
1. Hat der alte Hexenmeister Sich doch einmal wegbegeben! Und nun sollen seine Geister Auch nach meinem Willen leben. Seine Wort und Werke Merkt ich und den Brauch, Und mit Geistesstärke Tu ich Wunder auch.
Walle! walle
Manche Strecke, Dass, zum Zwecke, Wasser fließe
Und mit reichem, vollem Schwalle Zu dem Bade sich ergieße
2. Und nun komm, du alter Besen, Nimm die schlechten Lumpenhüllen!
Bist schon lange Knecht gewesen: Nun er fülle meinen Willen!
Auf zwei Beinen stehe, Oben sei ein Kopf, Eile nun und gehe Mit dem Wassertopf!
Walle! walle manche Strecke, Dass, zum Zwecke, Wasser fließe
OlympeVerlag
Und mit reichem, vollem Schwalle
Zu dem Bade sich ergieße.
Weil der Magier endlich weg ist, ... will der Lehrling auch zaubern.
hat der Lehrling Angst vor den Geistern und dem Brauch.
erschafft der Lehrling seine eigenen Geister.
Was will er mit der Zauberformel erreichen?
Brauch, der: Gewohnheit
Geistesstärke, die: Verstand
Schwall, der: große Menge an Wasser, die wie eine Flut ist
ergießen: in großer Menge irgendwohin fließen
Lumpenhülle, die: abgetragene Kleidung, von der nur mehr Fetzen da sind
Knecht, der: Diener
Der verzauberte Besen bekommt ...
Beine und auf dem Kopf einen Wassertopf.
Beine und Kopf und wird zu einem Wasserträger.
die Freiheit geschenkt.
3. Seht, er läuft zum Ufer nieder!
Wahrlich! ist schon an dem Flusse, Und mit Blitzesschnelle wieder
Ist er hier mit raschem Gusse.
Schon zum zweiten Male!
Wie das Becken schwillt!
Wie sich jede Schale
Voll mit Wasser füllt!
Stehe! stehe!
Denn wir haben
Deiner Gaben
Vollgemessen! –
Ach, ich merk es! Wehe! wehe!
Hab ich doch das Wort vergessen!
Guss, der: mit Schwung geschüttete Flüssigkeit
schwellen: bedrohlich wachsen
Gabe, die: Geschenk
vollgemessen: genug
Das Becken ist bald voll, weil ... der Fluss über das Ufer tritt. der Besen so schnell rennt. er selbst jede Schale mit Wasser füllt.
Der Zauberlehrling ... stoppt den Besen. freut sich über die Gaben. erinnert sich nicht mehr an den Gegenzauber.
Suche dir eine Partnerin oder einen Partner zum Üben der richtigen Betonung! Lest euch dazu die Strophen 1 bis 3 abwechselnd gegenseitig vor!
Tipp: Achte auf die Gefühle, die der Zauberlehrling hat, und bringe sie stimmlich zum Ausdruck!
Lies nun, wie die Ballade im 2. Teil weitergeht!
2. TEIL
4. Ach, das Wort, worauf am Ende
Er das wird, was er gewesen. Ach, er läuft und bringt behende!
Wärst du doch der alte Besen!
Immer neue Güsse
Bringt er schnell herein, Ach, und hundert Flüsse
Stürzen auf mich ein!
Nein, nicht länger
Kann ich’s lassen:
Will ihn fassen!
Das ist Tücke!
Ach, nun wird mir immer bänger!
Welche Miene! welche Blicke!
5. O, du Ausgeburt der Hölle!
Soll das ganze Haus ersaufen?
Seh ich über jede Schwelle
Doch schon Wasserströme laufen.
Ein verruchter Besen, Der nicht hören will!
Stock, der du gewesen,
Steh doch wieder still!
Willst am Ende Gar nicht lassen?
Will dich fassen, Will dich halten
Und das alte Holz behende Mit dem scharfen Beile spalten!
6. Seht, da kommt er schleppend wieder! Wie ich mich nun auf dich werfe, Gleich, o Kobold, liegst du nieder; Krachend trifft die glatte Schärfe. Wahrlich! brav getroffen!
Seht, er ist entzwei!
Und nun kann ich hoffen, Und ich atme frei!
Wehe! wehe!
Beide Teile
Stehn in Eile
Schon, als Knechte, Völlig fertig in der Höhe!
Helft mir, ach! ihr hohen Mächte!
7. Und sie laufen! Nass und nässer
Wird's im Saal und auf den Stufen: Welch entsetzliches Gewässer!
Herr und Meister! Hör' mich rufen! –
flink
Schreibe die passenden orangen Wörter (Strophe 4 – 7) in der richtigen Form zu den Erklärungen!
Werkzeug, das wie eine Axt aussiehtBoshaftigkeit
voll Angst gemein jemand, der eine negative Eigenschaft in besonders ausgeprägter Form hat
4 5 7
Wie gibt sich der Zauberlehrling? Wie verändern sich seine Gefühle, seine Stimmung und sein Auftreten?
Ordne jene Begriffe, die für dich am besten passen, den beiden Teilen des Gedichtes zu!
hektisch M erkennt seinen Fehler M verzweifelt M überschätzt sein Können M ängstlich M selbstbewusst M erfreut M aggressiv M überrascht M wütend
Trage nun Teil 1 und 2 vor! Beziehe dabei die in Aufgabe 5 zugeordneten Stimmungslagen in deine Betonung mit ein!
Überlege, wie die Ballade weitergehen könnte! Schreibe auf, welches Ende du dir wünschen würdest!
8. Ach, da kommt der Meister!
Herr, die Not ist groß!
Die ich rief, die Geister, Werd ich nun nicht los.
Was meinst du? Welche Lehre wird mein Lehrling aus diesem Erlebnis ziehen? 6
„In die Ecke, Besen! Besen! Seids gewesen!
Denn als Geister Ruft euch nur, zu seinem Zwecke, Erst hervor der alte Meister."
Höre dir nun mit HB 25 die Ballade nochmals an, bevor du die „Aufgaben für schlaue Köpfe“ löst!
1. TEIL
2. TEIL
3. TEIL
Nun
Stell dir vor, du wärst eine Hexenmeisterin oder ein Hexenmeister! Wähle einen Wunsch aus und denke dir dazu einen passenden Zauberspruch aus, den du in dein Heft schreibst!
☺ Morgen soll die Sonne scheinen. ☺ Ich will einen Einser auf die Deutsch-Schularbeit.
☺ Mein Zimmer soll sauber sein. ☺ eigener Wunsch:
Sprachliche Bilder – Entschlüssle sie, indem du den Textstellen die sprachlichen Deutungen zuordnest! Verbinde dazu mit Linien!
... hundert Flüsse stürzen auf mich ein.
... das Wort, worauf am Ende er das wird, was er gewesen.
Denn wir haben deiner Gaben vollgemessen!
... mit reichem vollem Schwalle zu dem Bade sich ergieße
Seine Wort und Werke merkt ich, und den Brauch. Krachend trifft die glatte Schärfe.
das Wort, das ihn wieder zurückverwandelt
Ich weiß, wie er es macht, weil ich aufgepasst habe.
Ich werde von einer Flutwelle überschwemmt.
Du hast schon genug gemacht.
Das scharfe Beil schlägt laut ein.
Das Wasser wird immer mehr und füllt das Bad.
Wandle die letzte Strophe im Heft in eine zeitgemäße, jugendliche Sprache um! Versuche dabei, auch den Zauberspruch des alten Meisters zu verändern!
So kannst du beginnen: Fix, da kommt der Chef
Verfasse über jeden Abschnitt der Ballade auf den leeren Zeilen eine passende Überschrift!
Beispiel: 1. Zaubern wie der Meister
Erzähle den Inhalt der Ballade aus der Sicht des BESENS nach (ca. 170 – 200 Wörter)!
So kannst du beginnen: Stellt euch vor! Als unser Hexenmeister einmal das Haus verließ, hatte sein etwas großspuriger Lehrling ...
Recherchiere im Internet (http://www.planet-wissen.de) zu dem Verfasser dieser Ballade! Fülle dann den Steckbrief aus!
lebte von __________ bis __________ geboren in __________________________________
zwei Werke: __________________________________________________________________
Bildet Gruppen und verfasst ein Drehbuch mit Dialogen für den Zauberlehrling! Stellt zum Schluss eure Stücke den anderen vor! 7 1 2 3 4 5 6 8
HB 26 + 27: Höre dir nun die Rap-Version des Zauberlehrlings an! Dann rappt ihn gemeinsam zum Playback!
Klick ins Buch
Lies die erste Leseprobe aus den im Sprachbuch auf S. 161 vorgestellten zwei Büchern! Viel Vergnügen beim Lesen!
1. LESEPROBE: Schule der magischen Tiere von Margit Auer
Der Omnibus knatterte über die Eisfläche und kam laut röhrend zum Stehen. Ein Mann stieg aus, von oben bis unten dick eingepackt.
Er sah sich um. Eisberge ragten aus den glatten Wasserflächen in den blauen Himmel. Weiße, sanft geschwungene Schneeberge glitzerten in der Sonne. Es war ganz still.
Und dann kam von irgendwoher ein leises Schnarren. Und Rufe, die sich ein bisschen wie Trompetenklänge anhörten. Der Mann lächelte. Er rückte seine Fellmütze zurecht und stapfte los.
Nach einer halben Stunde Fußmarsch stieß er auf die Pinguinkolonie. Er ließ seinen Blick über die vielen schwarzen Köpfe schweifen, dann ging er in die Hocke und begann leise zu sprechen.
„Ich bin’s, Mortimer Morrison“, murmelte er. „Inhaber der magischen Zoohandlung. Magische Tiere sind bei mir gut aufgehoben. Wer möchte, darf sich mir anschließen.“
Er wartete.
Noch war keines der Tiere auf ihn aufmerksam geworden. „Magische Tiere sind einzigartig“, sprach er weiter. „Wer diese Einzigartigkeit in sich spürt, soll näher herankommen.“
Mortimer Morrison wartete.
Und dann, auf einmal, schien ein Ruck durch die Kolonie zu gehen. Tatsächlich! Einer der Pinguine hatte sich umgedreht. Er drängelte sich an den anderen Tieren vorbei und blieb vor dem Mann mit Fellmütze stehen.
Aufmerksam blickten sie einander an.
„Na, verstehst du meine Worte?“, fragte Mortimer Morrison neugierig.
Der Pinguin nickte und klapperte mit dem Schnabel.
„Krrrch“, machte er.
„Versuch es noch mal“, ermunterte ihn Mortimer Morrison.
„Krrcheech“, schnarrte der Pinguin und holte tief Luft.
„Ich wusste gar nicht, dass es noch jemanden gibt, der meine Sprache spricht“, sagte er zögernd. Er hob den
rechten Flügel und deutete hinüber zu der Kolonie, wo die Tiere dicht an dicht standen. „Ich habe mich so einsam gefühlt.“
Eine Träne rollte über seine schwarze Pinguinbacke.
„Damit ist es nun vorbei“, erklärte Mortimer Morrison mit sanfter Stimme. „Wenn du mitkommst, wirst du Freunde finden.“
„Gibt es noch mehr Wesen, die meine Sprache sprechen?“, fragte der Pinguin aufgeregt.
„Oh ja.“ Der Mann nickte. „Alle magischen Tiere verstehen einander. Da sie normalerweise nie zueinander finden, fahre ich mit meinem Omnibus herum und sammle sie ein. Bei mir finden sie ein neues Zuhause. Wie heißt du?“
„Juri“, antwortete der Pinguin.
Mortimer Morrsion lächelte. „Willkommen, Juri! Du wirst dich nie mehr einsam fühlen.“
Der Pinguin schüttelte sein Gefieder. Dann spazierte er dem Mann mit der Fellmütze hinterher, ohne ein einziges Mal zurückzublicken.
Wähle jene Wörter aus, die am besten zum Text passen und kreise sie ein!
Kolonie Eisberg Eisbär
Straßenbahn Gefieder Fellkragen
einsam Fellmütze Rentier
Klick ins Buch
Lies nun die zweite Leseprobe! ACHTUNG: Du musst dabei die Lesehürden schaffen!
2. LESEPROBE: Die Wildhexe – Die Feuerprobe von Lene KaaberbØl
Der Kater stand mitten auf der Treppe und sah nicht so aus, als hätte er vor, mir aus dem Weg zu gehen. Es war der größte Kater, den ich je in meinem Leben gesehen hatte. Genauso groß wie der Labrador meines Freundes Oscar und genauso schwarz. Seine Augen leuchteten neongelb im Halbdunkel des Kellerschachts.
Ähm ... Kater? Dürfte ich mal vorbei?“
Nein.
Also, es war nicht so, dass der Kater das gesagt hätte, aber man konnte es ihm ansehen. Er saß nicht zum Spaß hier und es war auch kein Zufall. Er saß hier, weil er hier sitzen wollte. Weil er etwas von mir wollte.
Ich musste in die Schule. Ich war schon ein bisschen spät dran, und windig und regnerisch wie es war, würde die Fahrradfahrt weder besonders schnell gehen noch besonders lustig werden. Und ich hatte keine Lust, meiner Mathelehrerin zu erklären, dass ich zum zweiten Mal innerhalb von vierzehn Tagen zu spät in ihren Unterricht gekommen war, weil ich mich nicht an einer schwarzen Katze vorbeigetraut hatte.
„Ksch“, fauchte ich den Kater an. „Weg da! Verschwinde! Tschüss!“
Er machte nur das Maul auf und zeigte mir seine rosa Zunge und eine Reihe weißer Zähne, die nicht nur länger, sondern auch schärfer als gewöhnliche Katerzähne waren. Außerdem konnte er ganz eindeutig besser fauchen als ich.
Ich schob mein Fahrrad ein Stück die Rampe hoch und trat auf die nächste Treppenstufe. Der Kater und ich waren jetzt noch ungefähr zwei Meter voneinander entfernt. Ich wedelte mit der Hand.
„Jetzt hau schon ab!“
Er bewegte sich kein bisschen.
Ich bin bestimmt nicht das mutigste Mädchen der Welt, aber in dem Moment hatte ich bedeutend
mehr Angst vor meiner
M athelehrerin als vor diesem Kater. Ich holte tief Luft und stürmte, so schnell ich konnte, die Treppe hoch. Jetzt musste er ja abhauen – oder?
Der Kater sprang. Nicht etwas zur Seite oder nach hinten, sondern direkt auf mich zu. Er traf meine Brust und mein Gesicht und für einen kurzen Moment sah ich nur noch schwarzes Fell. Ich stolperte, fiel rückwärts die Treppe hinunter und landete rücklings auf dem Boden des Schachts –über mir mein Fahrrad. ...
In einer blitzschnellen, fegenden Bewegung schoss seine Pfote auf mein Gesicht zu, und seine Krallen zerkratzten mir direkt über der Nase die Haut, genau zwischen den Augenbrauen. Ich spürte sofort, wie das Blut an meiner Nasenwurzel herunterrann und musste blinzeln, um es nicht in die Augen zu bekommen. ...
Er leckte das Blut aus der Wunde, die er selbst mir zugefügt hatte.
„Clara! Was ist los? Du kommst zu spät!“ Die Stimme meiner Mutter kam aus dem Arbeitszimmer. Ich stand an der Wohnungstür und war unfähig, etwas zu sagen. Einen Augenblick später stand sie vor mir.
„Aber Mäuschen“, sagte sie erschrocken, „was ist passiert?“
Ich schüttelte den Kopf. Eigentlich sogar den ganzen Körper, so sehr zitterte ich. Die Wunde auf der Stirn brannte und schmerzte, und ich hatte das Gefühl, noch immer das Gewicht des nassen Katzenkörpers über mir zu spüren und Tang, Salz und Blut zu riechen.
„Ein Kater“, flüsterte ich. „Das war ... ein Kater.“ ...
Sie starte mich nur an. „Oh nein“, sagte sie. Sonst nichts. Und dann fing sie an zu weinen. ...
Welches Buch verdient wie viele Sterne? Vergib deine Sterne für jedes Buch im Sprachbuch auf S. 161!
TEXTQUELLEN
Seite 7: Nach:Pennac, Danile: Die unantastbaren Rechte des Lesers. In: Derdak, Franz: Lernziel Lesekompetenz und Lesefreude. Erziehung und Unterricht (Jänner/Februar 1-2/2003), S. 200.
Seite 9: Bedienungsanleitung ebook: https://www.weltbild.at/styx/pdf/manual /5412730_eBookReader_4_Ink.pdf (1. 1. 2017)
S. 11: Auer, Martin: Geschichte von einem guten Lehrer. Aus: ttps://www.friedenfragen.de/fileadmin/user_upload/frieden fragen/media/PDFs/Geschichte_von_ein em_guten_Koenig.pdf (1. 1. 2017)
S. 13: Haas, Hans: Unter Korallen und Haien. Abenteuer in der Karibischen See. Fischer (1982), S. 137f.
S. 15: Wissenswertes über Haie. Erstellt nach: https://de.wikipedia.org/wiki/Haie (4. 3. 2017)
S. 16: Morgenstern, Christian: Der Schnupfen. Aus: http://gutenberg.spiegel.de/buch/christi an-morgenstern-gedichte-325/16 (2. 5. 2017)
S. 17: Kuhn, Wolfgang: Mit Jeans in die Steinzeit. dtv (2005), S. 65 – 68. S. 22: Tricks der Werbung. Erstellt nach: www.huffingtonpost.de/2014/05/04/trick s-werbungmanipulieren_n_5231248.html (28. 10. 2016)
S. 25: Wie das Smartphone zur Sucht werden kann. Bearbeite nach: http://derstandard.at/2000044954876/Wi e-das-Smartphone-nicht-zur-Sucht-wird (1. 11. 2016)
S. 28: Werbung in eigener Sache. Aus: Anger-Schmidt, Gerda; Habinger, Renate: Neun nackte Nilpferddamen. Aller Unsinn macht Spaß. Arena Verlag (2008), S. 106. S. 29: Der kluge Anstreicher. In: Twain, Mark: Tom Sawyers Abenteuer. Diogenes (2002), S. 20 – 28.
S. 33: Wie die Fabel entstand. Erstellt nach: http://www.onlinelernen.levrai.de/deutsch-uebungen/fabel n/fabelnschreiben/50_wie_die_fabel_entstand.ht m (5. 12. 2016)
S. 35: Der Rabe und der Fuchs. Bearbeitet nach: Irmscher, Johannes: Sämtliche Fabeln der Antike. Anaconda (2006), S. 70 – 71.
S. 35: Die Ameise und die Grille. Bearbeitet nach: Irmscher, Johannes: Sämtliche Fabeln der Antike. Anaconda (2006), S. 65 – 66.
S. 37/38: Die hochmütige Krähe und der Pfau. Bearbeitet nach: Irmscher, Johannes: Sämtliche Fabeln der Antike. Anaconda (2006), S. 167.
S.37/38: Die ziemlich intelligente Fliege. In: Thurber, James: 75 Fabeln für Zeitgenossen. Rowohlt (2015), S. 8.
S. 40: Der Hase und der Igel: http://www.e-stories.at (04. 07. 2016)
S. 48/49: Cybermobbing. Aus: Mit Sicherheit gegen Gewalt. International Police Association Österreichische Sektion. IPA Verlagsgesellschaf (2016), S. 17.
S. 51: Was ein Kind gesagt bekommt. Aus: http://www.musgym.salzburg.at/Deutsch /literatur/Brechtwas_ein_kind_gesagt_bekommt-2011/br echt-kind.html (13. 2. 2017)
S. 52: Cybermobbing – was kann ich dagegen tun. Aus: https://www.saferinternet.at/cybermobbing/tipps/ (12. 2. 2017)
S. 51: Tempora Rap. Aus: https://www.4teachers.de/material/1252 6/Tempora-Rap.html (14. 2. 2017)
S. 53: Sachar, Louis: Bradley, letzte Reiche, letzter Platz. dtv (2016), S. 7 – 10.
S. 57: Der heilige Ölbaum. Erstellt nach: https://de.wikipedia.org/wiki/Olivenbau m (26. 2. 2017)
S. 58: Dädalos und Ikarus. Erstellt nach: http://gutenberg.spiegel.de/buch/sagendes-klassischen-altertums-4962/11 (27. 2. 2017)
S. 59: Wie Europa zu seinem Namen kam. Bearbeitet nach: http://www.europa-imunterricht.ktn.gv.at/default.aspx?SIid=13 3 (29. 2. 2017)
S. 61: Orpheus und Eurydike. Bearbeitet nach: Olaf Heuser: Griechische Sagen. 9 Lesetheaterstücke. Werkstatt Lesetheater. Theater Mopkaratz (o. J), keine
S. 63: Usborne Graphic Novels: Die Abenteuer des Odysseus von Punter, Russel und Fiorin,Fabiano. Usborne Publishing (2019).
S. 65: Frau Hitt. In: In: Recheis, Käthe: Die schönsten Sagen aus Österreich. Ueberreuter Verlag (2012), S. 331 – 332.
S. 67: Der Donaufürst. Bearbeitet nach: http://gutenberg.spiegel.de/buch/sagenaus-ober-51/11 (17. 4. 2017)
S. 68: Der Fluch der Nixe vom Neusieder See. In: Recheis, Käthe: Die schönsten Sagen aus Österreich. Ueberreuter Verlag (2012), S. 130 – 131.
S. 71: Ballade vom lieben Augustin. Aus: http://bib.nls.at/FRANZ%20KARL%20GIN ZKEY.htm (20. 4. 2017)
S. 71: Der Basilisk
S. 73: Moderne Sagen aus Österreich. Erstellt nach: http://www.sagen.at/texte/gegenwart/o esterreich/gegenwart_oesterreich.htm (24. 4. 2017)
S. 76: Songtext STS: Kinder hab’n ihr’n Kopf so frei. Von: http://www.sts.cc/texte/text.aspx?71 (24. 8. 2017)
S. 84: Leseprobe aus: KaaberbØl, Lene: Die Wildhexe – Die Feuerprobe. dtv Verlag (2016)
Hörbeispiele:
S. 20: Kliebenstein, Juma: Die schlimmste Klasse der Welt. Karibu - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe (2022)
S. 44: Die Teilung. Aus: http://gutenberg.spiegel.de/buch/wilhel m-busch-zu-guter-letzt-gedichte4105/10 (21. 12. 2016)
S. 63: Usborne Graphic Novels: Die Abenteuer des Odysseus von Punter, Russel und Fiorin,Fabiano. Usborne Publishing (2019).
S. 64: Usborne Graphic Novels: Die Abenteuer des Odysseus von Punter, Russel und Fiorin,Fabiano. Usborne Publishing (2019).
S. 71: Der liebe Augustin. In: Recheis, Käthe: Die schönsten Sagen aus Österreich. Ueberreuter (2012), S. 72 – 74.
S. 81: Johann Wolfgang von Goethe: Der Zauberlehrling. Aus: : http://gutenberg.spiegel.de/buch/gedich te-9503/149 (6. 6. 2017)
BILDQUELLEN
Carlsen: 83
Christian Monyk: 26/4, 45/2, 45/3, 45/4, 59/1, 68/2, dtv Verlagsgesellschaft: 53, 84 Franz Hoffmann: 71, 72 happletea.com/Scott Maynard: 60/2, 60/3
S. 43: Ein Sprung in der Schüssel. Erstellt nach: http://www.erkenntnisweg.de/weisheit/s prung.php (20. 12. 2016)
S. 44: Die Teilung. Aus: http://gutenberg.spiegel.de/buch/wilhel m-busch-zu-guter-letzt-gedichte4105/10 (21. 12. 2016)
S. 44: Bewaffneter Friede. Aus: http://gutenberg.spiegel.de/buch/wilhel m-busch-gedichte-4193/20 (21. 12. 2016)
S. 77: Kulinarium. Bearbeitet nach: AngerSchmidt, Gerda; Habinger, Renate: Neun nackte Nilpferddamen. Aller Unsinn macht Spaß. Arena Verlag: St. Pölten (2008), S. 52.
S. 78: Lesetheater: Aufwärmübungen. Bearbeitet nach: Heuser, Olaf. Ins Spiel kommen. Aufwärmübungen/Karten. Theater Mopkaratz (o. J), keine Seitenangabe.
S. 79: Der Zauberlehrling. Aus: http://gutenberg.spiegel.de/buch/gedich te-9503/149 (6. 6. 2017)
S. 83: Leseprobe aus: Auer, Margit: Die Schule der magischen Tiere 1. Carlsen Verlag (2017), S. 12 – 14.