Issue #66
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All-Star-Weekend 2010
Everything’s
BiinggTexaser
Das Rekordspiel im Stadion der Dallas Cowboys vor mehr als 100.000 Zuschauern entschädigte für einige Längen in den Tagen zuvor … und wäre der letzte Spielzug anders gelaufen, hätte es auch einen deutschen Helden geben können.
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irekt nach der Schlusssirene gab es natürlich nur ein Thema: den letzten Spielzug der Partie. Bei fünf Sekunden und 141:139 für den Osten hatte der Westen Einwurf von der Seitenlinie gehabt. Nach einem Downscreen vom Dirkster für Carmelo Anthony waren beide anspielbar gewesen, aber der Ball war eben nicht zu Nowitzki in den Lowpost gegangen (der zugegebenermaßen von Chris Bosh ziemlich bedrängt worden war), sondern zum Swingman der Nuggets. Der hatte nach ein paar Dribblings auf der Stelle einen unglücklichen Wurf im Vorwärtssprung gegen Dwyane Wade genommen, und der Ball hatte gerade mal so den Ring gestreift. Ein plötzliches Ende, das für die meisten der Zuschauer einen faden Beigeschmack hatte – vor allem die Besucher aus Dallas und Umgebung hätten es natürlich lieber gesehen, wenn der deutsche
Star der Mavs mit einem letzten Wurf die Chance gehabt hätte, als Local Hero die Partie zu entscheiden. Auf der Pressekonferenz danach war deshalb auch die wichtigste Frage, wie der letzte Spielzug in der Auszeit zuvor von Trainer George Karl geplant worden war, wer den Wurf hatte nehmen sollen. Nowitzki erschien dort als Erster vor den Mikrofonen, beantwortete aber nur ein paar schnelle Fragen, da er zügig hoch in die Loge wollte, in der seine aus Deutschland angereisten Verwandten und Freunde warteten (siehe Kasten unten). Es machte aber schon den Eindruck, dass er gerne die Chance für den entscheidenden Wurf bekommen hätte. Anthony, der danach erschien, verkündete selbstbewusst, dass „die anderen All Stars in der Auszeit George gesagt haben, dass
Heimspiel für den Dirkster W
as für viele All Stars willkommene Abwechslung ist, hätte sich Dirk Nowitzki lieber erspart. Als Franchise-Player der Mavericks ist es sein Job, als Gastgeber für die Basketballwelt zu fungieren. „Wer Dirk kennt, weiß natürlich, dass es nicht seine Sache ist, vor mehr als 100.000 Zuschauern in der Halle und einigen weiteren Millionen vor den Fernsehern ans Mikro zu gehen, alle zu begrüßen und das Ganze mit ein paar Sprüchen aufzulockern“, sagte Steve Nash. „Aber das ist nun mal sein Job an diesem Wochenende. Und ganz im Ernst … lieber er als ich.“ Bei der Begrüßung der Massen direkt vor dem Tip-Off bringt es Nowe dann doch auf rund fünf Sätze – in der Umkleide scheint es Quasselwasser gegeben zu haben. Aber die Kürze der Rede sei ihm vergeben, schließlich hatte er vorher bereits ein amtliches Pensum absolviert. Am Donnerstag eröffnet der Star der Mavs, dessen riesiges Konterfei (teilweise mehr als hundert Meter hoch) übers Wochenende auf mehreren Hochhäusern in Dallas zu sehen war, zusammen mit David Stern die Jam Session. Am Freitag steht erst die Medienstunde an, und anschließend renoviert er mit anderen All Stars die Häuser bedürftiger Familien
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in Dallas. Abends geht es mit Nadelstreifenanzug und Krokodillederschuhen auf die Party, die er zusammen mit Jason Terry in einer Halle des Flughafens Love Field ausrichtet. Da sich rund 20 Freunde und Verwandte bei ihm einquartiert haben, schläft er ebenso wie die anderen All Stars im Hotel und muss fürs Spiel rund 60 Karten besorgen. Und „außerdem musste ich meinen Leuten natürlich auch ein wenig das Nachtleben in Dallas zeigen“, wie er sagt … schon klar, der Job ist hart, aber einer muss ihn ja machen. Am Samstag gibt es vormittags Training und erneute Fragestunde mit der Medienmeute. Abends gewinnt er mit dem früheren Rockets-Aufbau Kenny Smith und WNBA-All-Star Becky Hammon von den San Antonio Silver Stars als Team Texas den Wurfwettbewerb der Shooting Stars. Sonntags geht es gegen vier Uhr mit dem Bus zum Stadion. Da steht auch schon fest, dass er für Kobe starten wird. Als George Karl ihm diese Nachricht zwei Tage zuvor mitteilt, kommt es zu einem denkwürdigen Wortwechsel. Karl: „Du startest übrigens … und wirst dann LeBron decken.“ Dirk: „Oh … sweet!“ Hoffnungen auf den MVP-Award – schließlich wird oft für den Lokalhelden gespielt – macht
er sich da noch nicht. „Wir wissen doch, dass es beim All-Star-Game um Show und Unterhaltung für die Fans geht“, sagt er. Da lege niemand gesteigerten Wert auf einen Sevenfooter, der Sprungwürfe nehme. Kobe dagegen ist davon überzeugt, dass Nowe MVP wird und die All Stars also versuchen werden, der Tradition zu folgen, einen Spieler aus der austragenden Stadt auf den Thron zu hieven. „Er sollte rauskommen und einfach so spielen wie sonst auch“, rät Bryant. Bei der Teamvorstellung wird Nowitzki als letzter Spieler aufgerufen, erhält den größten Applaus und bekommt gleich die ersten beiden Würfe: beides Jumper, beide sitzen. Sein Kumpel Nash sucht ihn bei jeder Gelegenheit. Er trifft sechs von sechs Freiwürfen in den letzten drei Minuten, liefert mit 22 Punkten (8/15) einen neuen persönlichen All-Star-Rekord. Dennoch reicht es nicht. Zum zweiten Mal nach 2006 entreißt Dwyane Wade (28 Punkte, elf Assists, sechs Rebounds und fünf Steals) dem Deutschen einen MVPAward. Montags steht erst Training mit den Mavericks an, abends um sieben geht der Flieger nach Oklahoma zum nächsten Spiel gegen die Thunder.
Fotos: NBA Photo/NBAE/getty images/Nathaniel S. Butler/Andrew D. Bernstein/Joe Murphy/Glenn James/Layne Murdoch/Bill Baptist
Text: André Voigt und Sven Simon
All-star
Log Sven und Dré treffen sich morgens um 05.30 Uhr am Kölner Bahnhof – ausgerechnet an Weiberfastnacht, dem Auftakt der besten Partywoche des Jahres. Aber hilft ja nichts, All-Star-Weekend heißt Großkampfwochenende, Interviews en
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Living Legends: Kobe Bryant
Es war nie einfach, Kobe Bryant zu mögen. Dafür war der Lakers-Star zu seltsam, zu kantig, zu sehr Ego. Anstelle von Sympathie bekommt er Respekt. Tiefsten Respekt dafür, dass er nichts möchte, auSSer der perfekte Basketballer zu sein. Dafür, dass er mehr will.
Dass er hungrig ist. Oder auch …
wir s“ widmen ing Legend Legenden Reihe „Liv en r re nd le se ie un In n sp wart und henfolge de e die Gegen wollen in loser Rei e Artikel, di ir W ch . is en ep ht A B uc der N rs bele e uns seit eit der Sta ommen, di rk Vergangenh he er el sind. die Spi o sie jetzt zeigen, wo ten, und w ei gl be en Jahr
Besessen! Text: Jan Hieronimi
Foto: NBA Photo/NBAE/getty images/NBA Photos/Andrew D. Bernstein
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rei Meisterschaften. Zehntausende Punkte. All die Auszeichnungen und Rekorde – alles behaftet mit einem 2,18 Meter großen, 140 Kilogramm schweren Makel. Eine Karriere, die geradewegs in die Ruhmeshalle führen würde, auf Augenhöhe mit den Größten seiner Zunft – befleckt durch eine einzige Lücke im Trophäenschrank. Ein Sportlerleben, das scheinbar perfekt war – und dem doch etwas Zentrales fehlte. Und fünf lange Jahre jagte Kobe Bryant diesem Druckfehler im Lebenslauf nach, quer durch die Liga, besessen von seiner Idee des ultimativen Erfolgs: dem Traum, seine erste Meisterschaft als erklärter Superstar seiner Mannschaft, als Alphatier des Rudels zu gewinnen. Nicht so wie bei den drei Titeln zuvor mit Los Angeles, als er als Nummer zwei neben Shaquille O’Neal gegenüber dem Älteren zurücktrat, wenn es drauf ankam. Drei Titel, die ihm daher von vielen nicht voll angerechnet wurden. 2004 fiel das zerstrittene Duo auseinander, seither wollte Kobe sein eigener Herr sein. „Chinesische Wasserfolter“ nennt Bryant die Jahre der Jagd nun rückblickend. „Als würde mir stetig ein Wassertropfen auf den Kopf fallen. Jedes Mal zuckte ich zusammen.“ Die Folter dauerte bis 2009. Dann endlich – nach zahlreichen PlayoffNiederlagen, einem Jahr ohne Endrunde sowie der Finalniederlage 2008 gegen Boston – kam die Erlösung in Form seiner vierten Meisterschaft, der ersten eigenen. 32,4 Punkte im Schnitt im Finale trug er zu seiner Erlösung bei. „Diese Herausforderung beantwortet zu haben, nachdem so viele Leute sagten, ich könnte es nicht ohne Shaq schaffen – dieses Gefühl fühlt sich so gut an, weil ich diesen Leuten das Gegenteil bewiesen habe“, sagt er am Tag seines Triumphes. Wie befreiend der deutliche 4-1-Erfolg im Finale gegen Orlando wirklich ist, das lässt er erst jetzt erkennen. Immer hatte er abgestritten, wie wichtig dieser erste Solotitel für ihn sein würde. „Ich konnte es kaum erwarten, dass die Uhr ablief, damit dieser eine Moment endlich da war“,
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sagt er später. Dann ist der Moment gekommen, Bryant springt in die Luft, so hoch die müden Beine können, seine Faust reckt er nach oben, immer wieder, im Gesicht das ehrlichste Lächeln, das man vom notorisch kontrollierten Star je sah. Er ist da, wo er hinwollte. Champion ohne Shaq. Der Makel auf dem Resümee ist getilgt, der Fleck bereinigt, die Karriere endlich – perfekt? Der Hunger – gesättigt?
Niemals satt
Acht Monate später hat Kobe Bryant miese Laune. Denn Perfektion sieht anders aus. Fünf von zehn Begegnungen gingen im Monat Januar zwischenzeitlich verloren. Das beste Team im Westen schwächelt, auch das Prestigeduell gegen LeBrons Cavaliers verlor L.A. mit 87:93. Keine wilde Sache eigentlich, wenn du als Superstar endlich deinen Frieden gefunden hast, wenn du über den Dingen stehst, wenn … ja, wenn. „Ich gehe morgen zum Training und werde jeden Mitspieler einzeln erwürgen. Sie wissen, dass ich angepisst bin“, kommentiert er die Schwächephase, er meint es nur halb im Scherz. „Cleveland war hungriger als wir.“ In der Folge gibt es vier Siege aus fünf Spielen, dazu den Besuch im Weißen Haus, wo der US-Präsident alljährlich den amtierenden Champ empfängt. Kobe darf sogar tags darauf noch mal zum privaten Frühstück kommen. Die Stimmung ist besser, doch die Wut ist immer da. Wut über zu viele Niederlagen. Jede sticht wie eine Nadel. Denn der Hunger ist geblieben, die Jagd geht weiter. Überall sind neue Makel, die beseitigt werden müssen. Der Perfektionsdrang, er ist sowohl Fluch als auch Treibstoff. „Kobe ist geisteskrank“, sagt Phillys Andre Iguodala, der regelmäßig mit Bryant trainiert, und er meint es als Kompliment. „Er hat sich völlig dem Basketball verschrieben. Kobe ist nur darauf fokussiert, ein besserer Spieler zu werden. Dazu musst du dich zwingen, du brauchst jederzeit einen Killerinstinkt. Und darum fordert er sich selbst und seinen Mitspielern alles ab.“
Living s Legend
Bereits 2000 kündigte Kobe seine Absicht an, nicht länger die zweite Geige zu spielen. Mit ihm als Nummer eins werde L.A. in den Playoffs kein Spiel verlieren. Nun: O’Neal blieb hauchdünn Topscorer, mit einer 15-1-Bilanz ging es zum Titel.
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Memphis Grizzlies
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Rudy Gay
Gegen jede Regel
Sie haben alles falsch gemacht – und es war doch richtig. Die Memphis Grizzlies überraschen die Basketballwelt, befinden sich auf Playoffkurs. Und alle fragen sich: Wie kann das sein? Text: Maximilian Rau
Foto: NBA Photo/NBAE/getty images/NBA Photos/Joe Murphy
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gal, worum es geht – ob Spielertypen, Management- oder Offensiv- bzw. Defensivphilosophien: Die NBA ist eine Liga der Innovatoren, der Nachahmer und der Teams, die auf ihre Visitenkarten Michail Gorbatschows berühmten Satz „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“ drucken könnten. Wenn es zum Beispiel um einen Masterplan zum Wiederaufbau einer Franchise geht, gelten aktuell die Oklahoma City Thunder als Blaupause. General Manager Sam Presti zeigt dort seit der Entführung des Teams aus Seattle, wie durch intelligente Draftpicks, gewitzte Trades und cleveren Umgang mit den Finanzen in nicht einmal drei Jahren ein ernsthafter Playoffkandidat mit der Perspektive „Meisteranwärter“ geschaffen werden kann. Die ganze NBA schaut auf der Suche nach dem nicht ganz so geheimen Erfolgsrezept also nach OKC. Dabei sind es nicht die Thunder, die als absolutes Überraschungsteam der NBA gelten, obwohl Kevin Durant und Co. bereits bis Ende Januar mehr Siege (24) einfuhren als in der gesamten Spielzeit 2008/09. Nein, es ist ausgerechnet eine Franchise, deren Personalentscheidungen des Sommers 2009 komplett verrissen wurden, welche die Liga in Atem hält: die Memphis Grizzlies. Eigentlich hatten die Verantwortlichen aus der ElvisStadt den Wagen komplett gegen die Wand gefahren … und dabei vorher noch extra das Auto gewaschen, neue Reifen aufgezogen und vollgetankt. Alles begann im Februar 2008 mit dem Trade von Pau Gasol zu den Lakers für das Skelett von Aaron McKie, Javaris „Wild West“ Crittenton, Kwame „#1“ Brown, die Rechte an Marc „der Bruder“ Gasol und zwei Draftpicks. Mit anderen Worten: Pau Gasol, mit der Gesamtsituation unglücklicher Franchise Player, wurde verschenkt. Klar, der Klub (und vor allem Besitzer Michael Heisley) musste sparen, ein Verkauf der Franchise stand auf der ToDo-Liste. Das wussten auch die Manager der anderen Klubs und warfen nicht gerade üppige Angebote in den Ring. Gasol dennoch derart zu verscherbeln, wird als fahrlässigster Deal der letzten Jahre in die NBA-Geschichte eingehen – als Deal, der die ganze Liga auf einen Schlag veränderte.
Nur zwölf Monate später wurde außerdem in einem nur wenig beachteten Deal der äußerst talentierte Point-Guard-Ersatz und Energizer Kyle Lowry ebenfalls für fast nichts an die Houston Rockets abgegeben, bevor Heisley an der Seite seines Marionetten-Managers Chris Wallace im letzten Sommer zwei Deals einfädelte, die selbst unter NBA-Experten für ungläubiges Staunen sorgten. Zu diesem Zeitpunkt verfügten die Grizzlies über einen relativ vielversprechenden Kern an jungen Spielern. Mike Conley (22 Jahre) reifte auf der Eins zu einem NBA-Starter heran, Shooting Guard O.J. Mayo (22) zeigte schon als Rookie einen blitzsauberen Distanzwurf nebst Scoringinstinkt. Als Small Forward etablierte sich Rudy Gay (23) als eines der Toptalente auf seiner Position. Selbst Marc Gasol (25), lange nur als dicker Bruder von Pau bekannt, lieferte als Rookie solide Leistungen als Center. Die Marschroute in Memphis im Sommer 2009 schien also klar zu sein: den Nukleus der Youngsters mit etablierten, preiswerten Veteranen weiter verstärken, vielleicht den einen oder anderen Draftpick horten – eben so, wie es Oklahoma City schon länger vormacht. Wallace und Heisley hatten andere Pläne … Mit Zach Randolph und Allen Iverson verpflichteten die Entscheider zwei der – gelinde gesagt – umstrittensten NBA-Stars dieses Jahrzehnts. Damit stellten sie einem talentierten jungen Kern zwei ausgewiesene Teamzerstörer an die Seite, die den Ball in ihren Händen brauchen, um damit zu werfen, und auch mal gern mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Und hatten wir erwähnt, dass beide gern werfen? Wie sollten sich die Talente an der Seite zweier ausgewiesener „Nach mir die Sintflut“-Spieler entwickeln? Randolph kam außerdem mit einem Gehaltsanspruch in die Stadt (insgesamt 33,3 Millionen US-Dollar bis 2011), der dem von Pau Gasol in nichts nachstand … In der Draft 2009 zog Wallace schließlich an zweiter Position statt Lokalheld Tyreke Evans (der als perfekter Sechster Mann Punkte von der Bank gebracht hätte) Center-Projekt Hasheem Thabeet, der dann in der Summer League nur durch seine 5,2 Fouls pro Partie (!) auffiel.
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NBA-Rankings 2010
die
besten 2010
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In FIVE #65 gaben wir euch den NBA-Halbzeitreport. Schön und gut. Eine Sache unterschlugen wir jedoch damals: unsere Positions-Rankings der Saison 2009/10. Deshalb bringen wir euch hier die zehn besten Spieler auf allen fünf Positionen von Point Guard bis Center.
Fotos: NBA Photo/NBAE/getty images/NBA Photos/Ned Dishman/Layne Murdoch
Text: André Voigt
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# Point
Guards A
ufbauspieler sind eine ganz spezielle Basketballer-Gattung. Einerseits sollen sie das Spiel organisieren und des Trainers Willen auf den Platz tragen. Gleichzeitig sind sie Taktgeber des Angriffs, müssen das Spiel denken, aber auch Korbgefahr von der Dreierlinie sowie per Zug zum Brett ausstrahlen. Zu guter Letzt sind sie die Speerspitze der Verteidigung, die idealerweise den gegnerischen Ballvortrag stört und nicht von größeren Gegenspielern im Lowpost für mangelnde Physis bestraft wird. Die Jobbeschreibung der Top-Point-Guards ist also anspruchsvoll – so anspruchsvoll sogar, dass es eigentlich nur einem
Playmaker gelingt, sie in allen Facetten zu erfüllen: Chris Paul. Beim Rest der Aufbaugilde findet sich eigentlich immer die eine oder andere Schwäche. Paul hingegen fügte seinem Offensivarsenal endgültig den Dreier hinzu. 40,8 Prozent seiner Distanzwürfe trifft der New Orleans Hornet – ein absoluter Karrierebestwert! Außerdem ist der Mann ein exzellenter Defensivrebounder für seine Position! Wenn Paul überhaupt ein Defizit attestiert werden kann, dann die mangelnde Größe. Seine 1,80 Meter setzen ihm Grenzen, wenn es darum geht, größeren Gegenspielern den Wurf schwer zu machen. Darüber zu klagen, wäre allerdings fahrlässiges Jammern auf zu hohem Niveau.
1. Chris Paul, Hornets Stats: 19,9 PPG, 11,2 PPG, 49,6 FG%, 40,8 3P%, 26,0 PER Die unangefochtene Nummer eins auf der Eins. Wenn er nun noch bei einem Favoriten spielen würde, wäre er in der MVP-Diskussion …
6. Derrick Rose, Bulls Stats: 19,6 PPG, 5,9 APG, 47,4 FG%, 25,0 3P%, 17,7 PER Der Dreier lässt auf sich warten … die Athletik und der Speed nicht. Im Januar war Rose nicht zu stoppen: 23,3 PPG, 6,5 APG, 4,5 RPG.
2. Steve Nash, Suns Stats: 18,4 PPG, 11,0 APG, 53,1 FG%, 42,0 3P%, 23,5 PER Bester Schütze der Liga (94,5 FT%), der personifizierte Fastbreak und Aufbausuperhirn. Defense? Äh … also … nee, spielt er nicht.
7. Baron Davis, Clippers Stats: 16,0 PPG, 8,1 APG, 39,9 FG%, 26,9 3P%, 18,7 PER Hat das Charisma, das Talent, die Größe, doch die Quoten sind katastrophal. Passt nicht ins Halbfeldsystem der Clippers.
3. Deron Williams, Jazz Stats: 18,9 PPG, 9,6 APG, 49,0 FG%, 39,3 3P%, 20,6 PER Mittlerweile unterbewertet. Sein Crossover und das Auge für den freien Mann sind Weltklasse! Der Grund, warum es in Utah weiter gut läuft.
8. Tony Parker, Spurs Stats: 17,1 PPG, 5,7 APG, 48,8 FG%, 27,3 3P%, 17,2 PER Enttäuschte wegen einer Knöchelverletzung in der laufenden Saison. Auch hier gilt: viel Speed, stark im Drive, kein Dreier.
4. Chauncey Billups, Nuggets Stats: 18,9 PPG, 5,8 APG, 42,2 FG%, 41,8 3P%, 21,0 PER Kein anderer Aufbau findet so oft den Weg an die Freiwurflinie. Smart, treffsicher, Floor General. Bulliger Körper, nicht abhängig von Athletik.
9. Jason Kidd, Mavericks Stats: 8,8 PPG, 9,3 APG, 42,2 FG%, 40,5 3P%, 16,5 PER Trifft seine Dreier, lenkt den Mavericks-Angriff perfekt1, kreiert massig Wurfchancen im Halbfeld. Defensiv anfällig.
5. Rajon Rondo, Celtics Stats: 14,1 PPG, 9,6 APG, 53,1 FG%, 17,9 3P%, 19,9 PER Extrem schnell, schaut immer zuerst auf den Pass, lange Arme, große Hände, hochintelligent. Seine Achillesferse: der Wurf.
10. Jose Calderon, Raptors Stats: 11,4 PPG, 5,8 APG, 50,7 FG%, 41,5 3P%, 17,5 PER Verlor seinen Startplatz wegen einer Verletzung. Egal: Calderon ist effizient und trifft seinen Wurf. Playmaker mit Defensivschwäche.
1. Seit Januar 2007 wurden zehn Spiele der Mavs mit nur einem Punkt Differenz entschieden. Dallas gewann jede dieser Partien!
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Foto: DBB/wolterfoto.de
Eli a s Harri s im Interview:
Storys: Loui s Campbell Karsten Tadda Allstar Day Ulm i n Chi n a Ronald Ross marcus goree Aubrey Reese Blagota Sekulic