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OWEN BELTON

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CRYSTAL PITE

CRYSTAL PITE

Komponist

Der kanadische Komponist Owen Belton lebt in Vancouver. Er studierte Fine and Performing Arts an der Simon Fraser University sowie Akustik und Computer Music Composition bei Owen Underhill und Barry Truax. Seit 1994 komponiert er Ballettmusik. Damals schrieb er Shapes of A Passing für Crystal Pite und das Ballet Jorgen in Toronto. Es folgten zahlreiche Werke für internationale Ballettcompagnien wie Kidd Pivot, das Kanadische Nationalballett, das Nederlands Dans Theater, das Ballett der Opéra de Paris, das Cullberg Ballet, das Ballett Nürnberg, das Oregon Ballet Theatre und die Compagnie «420 People» in Prag. Darüber hinaus entstanden Sounddesigns und Kompositionen für Theater. Ausserdem schrieb er die Musik zu diversen Fernseh­ und Kurzfilmproduktionen. Für seine Musik zu Emergence wurde Owen Belton 2009 mit dem kanadischen Dora Mavor Moore Award für die beste Ballettpartitur ausgezeichnet.

Tschaikowskis Liturgie Des Heiligen Chrysostomos

«Die Liturgie des Hl. Johannes Chrysostomos ist eines der grossartigsten Kunstwerke», schrieb Pjotr I. Tschaikowski an Nadeschda von Meck und bekannte, dass sie ihn die religiösen Texte im tiefsten Inneren berühren. Wenig später, im Laufe des Jahres 1878, hat er die Liturgie vollständig vertont – als Folge von 15 Gesängen für gemischten a cappella­Chor, die jeweils auf Gebete oder Fürbitten des Priesters antworten.

Tschaikowskis Liturgie des Heiligen Chrysostomos schlägt den Bogen zur orthodoxen geistlichen Musik. Die polyphonen Bearbeitungen des Komponisten wichen jedoch vom orthodoxen Ritus des traditionellen Kirchenliedbuches ab und lösten deshalb einen Skandal aus. Damals besass die Kaiserliche Hofkapelle in St. Petersburg das alleinige Recht, Kirchenmusik zu schreiben. Erst nach einem einjährigen Rechtsstreit, den Tschaikowskis Verleger Jürgenson schliesslich gegen das kirchliche Monopol gewann, konnte das Werk publiziert und 1879 uraufgeführt werden.

Trotz revolutionärer Anklänge steht Tschaikowskis Liturgie doch ganz in der russisch­orthodoxen Chortradition. Höchst geheimnisvoll scheinen die Cherubim selbst in ihrem Gesang (Nr. 6) vom Himmel herab zu singen, bevor sie stolz und majestätisch die Herrlichkeit Gottes lobpreisen.

Tschaikowski verstand es, romantische Zärtlichkeit und individuelle Steigerung der Emotion mit der strikten Ordnung des orthodoxen Kirchenchorals in einzigartiger Weise zu verschmelzen, und schuf so ein Werk, das sich bis heute über alle Grenzen hinweg Gehör verschafft.

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