Ostvision - Juli 2016

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530 | JULI 2016

Monatszeitschrift der Christlichen Ostmission

VOM WAISENKIND ZUM UNTERNEHMER MIT HERZ Persönlich Dumitru Joacabine | Zentralasien Der Islam ist in der Nachbarschaft angekommen | Nepal Vom Waisenkind zum Unternehmer | Porträt Karin Grütter


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ostvision ostvisionjuli 2016

editorial

ostvision

«Hab keine Angst, denn auf unserer Seite stehen mehr Streiter als bei ihnen.» 2. Könige 6,16

wird monatlich herausgegeben von der CHRISTLICHEN OSTMISSION (COM), Worb

Nr. 530: Juli 2016 Jahresabonnement: CHF 15.– Redaktion: Georges Dubi

Liebe Missionsfreunde Haben wir eine Sicht für die Macht Gottes in der unsichtbaren Welt? So oft sind unsere Augen durch Angst getrübt, und dann können wir die mächtigen himmlischen Heerscharen nicht erkennen, die Gott uns zum Schutz zur Seite gestellt hat. In Psalm 91,11 heisst es: Gott hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich beschützen auf allen deinen Wegen!

Auch wir als Nachfolger Christi brauchen immer wieder – besonders in schwierigen Situationen – dieses Bewusstsein: Mit Gott auf meiner Seite habe ich ein mächtiges Heer der himmlischen Streitkräfte hinter mir! Wir sollen wachsam sein, denn der Widersacher Gottes, Satan, geht umher wie ein brüllender Löwe und versucht, die Gläubigen zu vernichten. Der Apostel ­Petrus sagt: Dem widersteht, fest im Glauben! (1. Petrus 5,8–9). Als Nachfolger Christi haben wir eine Autorität mit göttlicher Vollmacht bekommen. Mit der Gewissheit, dass auf unserer Seite viel mehr Streiter stehen, sollen wir dem Teufel widerstehen (Jakobus 4,7).

Im Buch der Könige wird vom Propheten Elisa berichtet. Er hatte die Fähigkeit, in die unsichtbare Welt hineinzusehen, und war dadurch voller Glaubenszuversicht. Streitkräfte der Aramäer hatten die Stadt Dothan umzingelt, Elisa und sein Diener waren in höchster Gefahr. Doch weil Elisa gewiss war, dass sie unter Gottes Schutz In einem schönen Lied heisst es: Öffne mir standen, konnte er seinen ängstlichen Die- die Augen, ich will Jesus sehen, mich ausner Gehasi, den «Angsthasi», beruhigen strecken zu ihm und sagen: Ich lieb dich! und ihm sagen: Hab keine Angst vor den Ja, das darf unser Gebet sein, dass Gott Streitkräften der Aramäer – auf unserer uns durch seinen Geist die Augen öffnet, Seite stehen noch viel mehr: Die unzäh- damit wir die Wunder seiner Macht erkenligen Streiter der himmlischen Heerscha- nen. ren! Und auch Gehasi durfte einen kurzen Blick in diese Realität Gottes tun und plötzlich wurde er zum «Muthasi»: Ja, Elisa, mit den vielen Engeln auf unserer Seite sind Matthias Schüürmann Stiftungsratsmitglied wir stark!

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Kontrolle der Bücher: Unico Treuhand AG, Burgdorf Spenden sind in allen Kantonen steuer­ abzugsberechtigt. Nähere Auskünfte er­teilt unser Sekretariat. Gehen für ein Projekt mehr Spenden als benötigt ein, werden diese für ähnliche Zwecke ein­gesetzt. Bildquellen: COM Wenn nicht anders vermerkt, haben die abgebildeten Personen keinen Zusammenhang mit den erwähnten Beispielen. Gestaltung: Thomas Martin Druck: Stämpfli AG, Bern Papier: Das Magazin ist auf chlorfrei gebleichtem und FSC-zertifiziertem Papier gedruckt. Geschäftsleitung: Georges Dubi, Missionsleiter Gallus Tannheimer Stiftungsrat: Mario Brühlmann, Orpund, Präsident Pfr. Thomas Hurni, Madiswil, Vizepräsident Lilo Hadorn, Selzach Pfr. Matthias Schüürmann, Reitnau Dr. Christian Bock, Seedorf Thomas Haller, Langenthal Beauftragter des Stiftungsrates: Günther Baumann

Die Christliche Ostmission hat den Ehrenkodex unter­zeichnet. Das Gütesiegel verpflichtet die Unterzeichner zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Ihrer Spende.

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persönlich

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Dumitru Joacabine MENSCHEN unterwegs mit uns

Mein Name ist Dumitru Joacabine, geboren und aufgewachsen bin ich hier in Hijdieni (Moldawien). Wir waren sehr arm. Meinen Vater habe ich nie gekannt, aber meine Mutter bemühte sich sehr um uns. Als ich meine erste Arbeitsstelle antrat, lernte ich eine neue Welt ken­ nen. Gearbeitet wurde zwar auch, doch wichtiger waren Alkohol und Tabak. Anfangs gab mir der Alkohol ein neues Lebensgefühl, doch schon bald war ich süchtig. Mein Leben bestand nur noch aus Trin­ ken. Dabei war ich glücklich verheiratet und hatte zwei liebe Kinder. Ich hatte gesundheitliche Probleme, die durch den Alkohol schlim­ mer und sogar lebensbedrohend wurden. Mir war klar, dass ich nicht mehr lange leben würde. Eines Sonntagmorgens fand mich der Pas­ tor auf der Strasse und nahm mich mit in die Kirche. Dort hörte ich erstmals, dass ich ohne Gott verloren war. Mit dem Tod hatte ich mich abgefunden, aber in die Hölle wollte ich nicht! Am folgenden Samstag lud ich meine Kumpane zu einem Abschieds­ trinken ein. Ich sagte ihnen, dass ich mich am Sonntag bekehren würde, was ich dann auch tat. Mit der Bekehrung verschwand mein Drang nach Alkohol! Das ist zwanzig Jahre her – und seither habe ich nie mehr Alkohol getrunken. Wegen meiner Sucht wollte meine Frau mich verlassen. Als ich mich bekehrte, wollte sie erst recht gehen. Ich betete viel für meine Frau. Einmal an einem Sonntag betete die ganze Gemeinde für sie. Als ich vom Gottesdienst heimkam, sagte sie mir, dass sie ihr Leben auch Gott übergeben wolle! Gott ist gut. Seither engagieren wir uns bei­ de in der Gemeinde. Ich rechnete damals wirklich damit, nicht mehr lange zu leben, und versprach Gott, mich Ihm in der verbleibenden Zeit ganz zur Verfü­ gung zu stellen. In der Gemeinde half ich, wo ich nur konnte. Doch ich starb nicht. Mit meiner Gesundheit ging es wieder bergauf. Mein Pastor meinte, ich solle auf die Bibelschule gehen und Pastor werden, die Kirche brauche Leute wie mich. Das tat ich dann auch.

Allerdings gab es ein Problem: Ich konnte weder lesen noch schreiben! Gott ist gnädig: Auf der Bibelschule lernte ich es und konnte nach vier Jahren den gleichen Abschluss ma­ chen wie alle anderen!

«Das ganze Dorf sieht, dass es etwas anderes als Alkohol und Hoffnungslosigkeit gibt.» Viele Leute im Dorf haben meine Verände­ rung gesehen. Manche sind dadurch zu Gott gekommen und die Gemeinde ist gewachsen. Hier leben viele Kinder verwahrlost und in grosser Armut. Für sie setzen wir uns ganz be­ sonders ein. Wir wollen ihnen zeigen, dass es eine andere, eine gute Welt gibt. Im R ­ ahmen des Projekts «Wir Kinder von Moldawien» laden wir täglich Kinder zum Mittagessen ein und bieten ihnen ein Nachmittagspro­ gramm. Wir helfen ihnen bei den Hausauf­ gaben, erzählen ihnen von Gott und geben ihnen Gelegenheit zum Spielen. Nicht nur für die Kinder ist das ein grosser Segen; das gan­ ze Dorf sieht, dass es etwas anderes als Alko­ hol und Hoffnungslosigkeit gibt. Den vielen Betern und Spendern aus der Schweiz dan­ ken wir von Herzen. Mit ihrer Verbundenheit helfen sie mit, dies alles möglich zu machen.


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WIR BAUEN AUF durch Bildung und Gewerbeförderung

DER ISLAM IST IN DER NACHBARSCHAFT ANGEKOMMEN Mihai Malancea* Chisinau

Einst war der Islam weit weg und exotisch, heute ist er mitten unter uns. Das eröffnet ganze neue missionarische Möglichkeiten. Wir leben in einer einzigartigen Zeit. Wenn wir den Islam anschauen und die Entwick­ lung seit dessen Entstehen vor 1400 Jahren mit dem heutigen Geschehen vergleichen, zeigen sich grundlegende Veränderungen. Früher begegnete man Muslimen nur in isla­ mischen Ländern; heute sind sie überall, ei­ nige sind vielleicht sogar unsere Nachbarn. Geografische Barrieren zwischen der christ­ lichen und der muslimischen Welt sind be­ seitigt worden. Diese Umstände haben viele fundamentalistische Bewegungen hervor­ gebracht. Manche haben sich in den letzten fünfzig Jahren zusammengeschlossen und sind zu einer terroristischen Bewegung ge­ worden, die eine globale Bedrohung darstellt.

Neue missionarische Möglichkeiten Was bedeutet das für die christliche Gemein­ de, die Wert darauf legt, das Evangelium in Wort und Tat zu verkünden? Die Situation fordert uns heraus und bietet gleichzeitig die Chance, unter Muslimen zu evangelisieren. In dieser Krisenzeit haben sich die missiona­ rischen Möglichkeiten vervielfacht. Bedeu­ tet die Krise vielleicht gar, dass Gott Seinem Volk oder einer bestimmten Region verstärk­ te Aufmerksamkeit schenken will? Weshalb, so können wir fragen, geschehen diese Dinge und wie soll die christliche Gemeinde reagie­ ren? Wir können menschlich reagieren, uns mit der Welt zusammentun und mit densel­ ben Mitteln zurückschlagen. Doch ist das die Reaktion, die Gott von uns erwartet? Während Hass, Wut und Gewalt die Armee des Islami­ schen Staats einen, sollte unsere Antwort dar­ in bestehen, den guten Kampf aufzunehmen, so wie der Apostel Paulus es in der Bibel sagt.


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Die Welt hat bisher die Zeit in zwei Abschnitte geteilt: vor Christus und nach Christus. Heute benutzen die Menschen ein anderes Zeit­ mass: vor dem 11. September und nach dem 11. September. Wirtschaftliche Faktoren so­ wie die Globalisierung und die Liberalisie­ rung haben zum Wandel beigetragen. Die Möglichkeit des fast uneingeschränkten Rei­ sens, die Marktwirtschaft und die Globali­ sierung haben in der islamischen Welt un­ terschiedlichste Reaktionen hervorgerufen und den Islam entzweit. Die eine Seite befür­ wortet die Globalisierung, die andere ist da­ gegen. Das hat zu einer der grössten Krisen seit der Entstehung des Islams geführt. Eine Krise ähnlichen Ausmasses hat der Islam in seiner Geschichte vorher nie erlebt.

Uigun Timirov hatte genug von seinem sünd­ haften Leben, gleichzeitig war er fasziniert von der kommunistischen Ideologie und der islamischen Religion. Da wurde er in eine evangelische Gemeinde in Taschkent einge­ laden. Während seines Besuchs gab ihm je­ mand eine Bibel. Diese hat sein Leben für im­ mer verändert. Er studierte sie, nahm Jesus als seinen Herrn und Retter an und fing an, seinen Brüdern und Schwestern das Evange­ lium zu erläutern. Darauf wurde er vom Lei­ ter der islamischen Gemeinde verfolgt und verlor seine Stelle. Der grösste Schlag jedoch kam von der Familie: Seine eigenen Leute warfen Uigun aus dem Haus, schlugen ihn zusammen und liessen ihn bewusstlos am Strassenrand liegen.

Zerstrittener Islam Infolge der raschen Globalisierung steht der Islam in Konflikt mit der westlichen Zivilisa­ tion. Fundamentalistisch denkende Anfüh­ rer halten alles, was aus dem Westen kommt, für korrupt, sündhaft und unmoralisch. Da­ neben ist der Islam auch intern zerstritten: Sunniten stehen gegen Schiiten, Araber ge­ gen Perser, Hisbollah gegen den IS, der IS ge­ gen Schiiten, Schiiten gegen Kurden, Hamas gegen Fatah sowie alle, die mit dem Westen kooperieren. Schliesslich steckt der Islam in einer politischen Krise. Die Konflikte in Irak und Syrien unterstreichen die politische Kri­ se in diesem Teil der Welt. Inmitten des Auf­ ruhrs und der tiefen Krise sind Muslime vom Islam enttäuscht und suchen Antwor­ ten im Christentum. Wenn Muslime entde­ cken, dass das biblische Christentum anders ist als das Bild, das die islamische Welt vom Christentum hat, kommen sie ins Staunen. Wenn sie echten Christen begegnen, welche die Gute Nachricht verkünden, dass der Herr allen, die zu Ihm kommen, ihre Sünden ver­ gibt, dann nehmen Muslime Jesus an. Dafür sind sie bereit, einen hohen Preis zu bezahlen.

«Seine eigenen Leute warfen ihn aus dem Haus.»

Der Preis der Jüngerschaft Die Geschichte von Uigun Timirov ist ein gutes Beispiel. Sie zeigt, welch hohen Preis ein ehemaliger Muslim zu zahlen bereit ist.

Uigun überlebte. Schliesslich kam er nach Moldawien, um an der Universität Divitia Gratiae Missionswissenschaft zu studieren. Seine Familie beobachtete Uigun. Nachdem sie seine Verwandlung gesehen hatten, ba­ ten ihn seine Angehörigen um Vergebung. Uiguns Familie zählt mehr als 100 Mitglie­ der, heute sind alle Kinder Gottes und sie dienen in verschiedenen Regionen der Welt.

*Mihai Malancea ist Rektor der Christlichen Universität UDG in Chisinau, Moldawien, der wichtigsten Ausbildungs- und Förderungsstätte der Kirche Zentralasiens. Die Ausbildung von Menschen aus und in Zentralasien ist eine Kernaufgabe der UGD. Die Christliche Ostmission ist seit vielen Jahren ein Hauptpartner der Universität und unterstützt ihre Missionstätigkeit in Zentralasien.


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WIR BAUEN AUF durch Bildung und Gewerbeförderung

VOM WAISENKIND ZUM UNTERNEHMER MIT HERZ NEPAL

Melanie Keller Kathmandu

Chakra Pariyar, 41, lebt in Bardia an Nepals Grenze zu Indien. Er arbeitet als Pastor, hat ein eigenes Schneideratelier und betreibt ein Ausbildungszentrum für junge Frauen. Sein sonniges Gemüt deutet so gar nicht auf seine schwere Kindheit hin. Chakra verbrachte seine Kindheit im Distrikt Surkhet in Westnepal, seine Eltern waren er­ folgreiche Schneider. Mit sechs Jahren ver­ lor er seinen Vater. Danach sorgte die Mut­ ter alleine für die Kinder. Doch sie litt unter Asthma und es vergingen wenige Jahre, bis auch sie aus dem Leben gerissen wurde. So stand Chakra mit zwölf Jahren ohne V ­ ater und ohne Mutter da. Weiter zur Schule ge­ hen konnte er nicht, denn nun war es an ihm, für das Überleben der Familie zu sor­ gen. Der Teenager beschloss, die Familien­ tradition weiterzuführen und das Schneider­ handwerk zu erlernen. Seine Grundausbil­ dung machte er im 200 Kilometer entfernten Tikapur. Nach seiner Rückkehr nach ­Surkhet

arbeitete Chakra in einer Schneiderwerk­ statt. Sein Chef bezahlte ihm pro genähtes Kleidungsstück gerade mal 10 bis 20 Rupien (10 bis 20 Rappen). Aufbau einer eigenen Existenz Mit 18 Jahren heiratete Chakra und bereits zwei Jahre später eröffneten er und seine Frau eine eigene Schneiderei, die sie ­«Surkhet Tailor» nannten. Sein Schwiegervater gab ihm ein Darlehen in Form von fünf Nähma­ schinen. Innerhalb von fünf Jahren gelang es Chakra, die Schulden abzubezahlen. Al­ les wäre gut gewesen, wäre nicht seine Frau psychisch krank geworden. Der verzweifelte Mann, inzwischen Familienvater, brachte sie ins Spital. Doch ihr Zustand verbesserte sich nicht. Chakra gab nicht auf. Mit letzter Hoffnung brachte er seine kranke Frau in die Dorfkirche, wo der Pastor für sie betete. Das brachte die Wende. Langsam aber sicher wurde die Frau gesund. Chakra und seine Fa­ milie erlebten die Genesung als ein Wunder und erkannten dadurch Gottes Grösse, Liebe


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Anderen helfen Ein Pastor in der Nähe kaufte vier Nähmaschinen. Er hörte von ­Chakras Fähigkeiten und fragte ihn, ob er bereit wäre, Frauen aus dem Dorf ins Schneiderhandwerk einzuführen. Nun werden zwölf Frauen aus­ gebildet, darunter neun Christinnen. Viele verheiratete Frauen im ländlichen Nepal leben alleine. In den Dörfern gibt es kaum Verdienstmöglichkeiten und so ziehen die Män­ ner in die Hauptstadt Kathmandu oder ins Ausland. Dank der Fähig­ keiten, welche die Frauen bei Chakra erwerben, wachsen sie in eine gewisse Unabhängigkeit hinein, die auch ihren Familien dient. Der Unternehmer freut sich über die positive Wirkung seiner Initiative. Die Frauen bezahlen 500 Rupien (rund 5 Franken) für die Ausbil­ dung. Viele Leute aus dem Dorf haben Chakra mittlerweile gebeten, er möge sie auch ins Ausbildungsprogramm aufnehmen. Er muss schauen, dass er seine Zeit als Pastor, Lehrer, Schneider und Famili­ envater verantwortungsvoll einteilt. Als Pastor und Geschäftsmann hat er eine besondere Stellung: Die Leute achten ihn und sehen ihn als Mann, bei dem man Rat findet und Hilfe bekommt.

Die Schneiderkurse für Frauen sind beliebt.

und grenzenlose Macht. Sie entschieden sich für ein Leben mit Gott. Damit allerdings zog die Familie den Hass von Chakras Geschwis­ tern auf sich.

Was er gelernt hat, setzt er in seiner eigenen Schneiderei um. Nach intensiven Gebeten verkauften sie al­ les, was sie hatten, und zogen nach Bardia. Dort bauten sie sich ein Haus mit Atelier und begannen wieder zu schneidern. Als einzi­ ger Laden im Dorf fertigt «Surkhet Tailor» sowohl Herren- als auch Damenbekleidung. Chakra Pariyar ist Pastor der einzigen Kirche im Dorf, die Familie schaut einer glücklichen Zukunft entgegen.

COM-Schulung war entscheidend Chakra hat an den Schulungen für Familienbetriebe teilgenommen, welche die Christliche Ostmission (COM) in Kathmandu durchführt. Was er gelernt hat, setzt er in seiner eigenen Schneiderei um. Zudem gibt er das Wissen seinen Schülerinnen weiter. Neben dem Schnei­ dertraining leitet er Frauen auch beim Aufbau von Familienbetrieben an. Einer Frau, die bereits einen Dorfladen betreibt, hilft er ganz ge­ zielt mit seinem Finanzwissen. Chakra träumt davon, in seiner Schneiderei zehn Personen aus dem Dorf anstellen zu können. In der COM-Ausbildung hat er Kenntnisse erworben, die für einen Unternehmer wesentlich sind, zum Beispiel Finanz- und Zeitmanagement. Darüber hinaus hat ihm das Training die Augen geöffnet für die Wichtigkeit, das Wissen nicht nur selbst anzuwenden, sondern auch weiterzugeben.

Chakra Pariyar leitet Frauen auch beim Aufbau von Familienbetrieben an.


ostvision porträt

WER IST ...? Nach einem schweren Schicksalsschlag (Krankheit) verlor ich fast alles. Dafür konnte ich den Sinn des Lebens erkennen und gab mein Leben Jesus Christus. Meine Denkweise veränderte sich total. Für die Stelle als Buchhalterin in der Christlichen Ostmission bin ich Gott sehr dankbar. Nebenbei eröffnete ich mein eigenes Treuhandbüro. In meiner Freizeit beschäftige ich mich mit meinen Hunden. Meine Hobbys sind Tauchen und Reiten. Aus gesundheitlichen Gründen muss ich jedoch zurzeit noch darauf verzichten. Karin Grütter

«Als kleiner Familienbetrieb hatten wir früher grosse Mühe, die Firma zu führen. Hier half uns die Ausbildung der Christlichen Ostmission und so haben wir uns weiterentwickeln können. Dafür sind wir sehr dankbar.» Nguyen Duy Phuong, Vietnam

DIE DREI SÄULEN DER COM

WIR HELFEN DIREKT in Notsituationen und Katastrophen

WIR BAUEN AUF durch Bildung und Gewerbeförderung

WIR SCHÜTZEN vor Frauen- und Kinderhandel


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