Ostvision - September 2018

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556 | SEPTEMBER 2018

Monatszeitschrift der Christlichen Ostmission

300 TONNEN KARTOFFELN FÜR DEN WINTER Persönlich Sushila Badi | Sommerlager Saschas grosse Familie | Osteuropa 300 Tonnen Kartoffeln für den Winter | Nepal Vom Nichtsnutz zum Restaurantbesitzer


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ostvision september 2018

editorial

ostvision wird monatlich herausgegeben von der CHRISTLICHEN OSTMISSION (COM), Worb

Nr. 556: September 2018 Jahresabonnement: CHF 15.– Redaktion: Georges Dubi, Beatrice Käufeler, Thomas Martin

Liebe Missionsfreunde Mir fällt immer wieder auf, wie wichtig beim Helfen die Art und Weise ist, wie Helferinnen und Helfer den Menschen begegnen. Liebe, Respekt, freundschaftliche Zuneigung, Freundlichkeit, Wohlwollen, Güte, Anteilnahme: Ist die Hilfe darin eingebettet, davon begleitet, ist sie viel wirkungsvoller. Ob ich Kartoffeln mit teilnahmsloser Miene ausgehändigt bekomme, ist nicht dasselbe, wie wenn ich sie aus gütigen Händen empfange, von einem Menschen, der mir im genannten Geist und Sinn begegnet.

authentisch von ihnen ausstrahlen. Vielfältige Rückmeldungen bestätigen es.

Wesentlich bei der Hilfe ist nicht nur die Linderung körperlicher Not. Es bedarf auch des Balsams für die seelische und geistige Not. Spüren die Menschen beim Gegenüber diese Eigenschaften, gibt das ihnen Hoffnung, lässt sie innerlich aufatmen. Mit der Hilfe für den Leib ist dann Gutes für die Seele und das Herz verbunden.

Gott sieht in die Herzen, er segnet jede Spenderin und jeden Spender und die ganze Gemeinschaft der Mission für alle Güte und alle positiven Motive, die mit dem Spenden verbunden sind. Auf diese Art wirken Spenden nicht allein leiblich, sondern auch nach ihrer geistigen Dimension in jedem Teil des grossen Ganzen.

Darin liegt das grosse Potenzial von Organisationen wie der unseren, die im Namen Jesu unterwegs sind. Weil Jesus die Herzen im genannten Sinn bildet, tragen die Helferinnen und Helfer dieses Potenzial in sich. So kann Gutes ganz natürlich und

Herzlich grüsst Sie

Spenden sind ebenfalls Ausdruck von Regungen des Herzens, die der Glaube an Jesus Christus bewirkt. Auch wenn Spendenempfängerinnen und -empfänger uns nicht direkt begegnen, so spielt doch neben der materiellen Hilfe, welche dank Spenden möglich ist, die damit verbundene geistige Dimension eine grosse Rolle. Ja, sie wirkt sich auf das ganze Engagement unserer Mission aus. Davon bin ich überzeugt.

Adresse: Christliche Ostmission Bodengasse 14 3076 Worb BE Telefon: 031 838 12 12 Fax: 031 839 63 44 E-Mail: mail@ostmission.ch Internet: www.ostmission.ch Postkonto: 30-6880-4 Bankkonto: Spar + Leihkasse Münsingen, 16 0.264.720.06 Kontrolle der Bücher: Unico Treuhand AG, Burgdorf Spenden sind in allen Kantonen steuer­ abzugsberechtigt. Nähere Auskünfte er­teilt unser Sekretariat. Gehen für ein Projekt mehr Spenden als benötigt ein, werden diese für ähnliche Zwecke ein­gesetzt. Bildquelle: COM Wenn nicht anders vermerkt, haben die abgebildeten Personen keinen Zusammenhang mit den erwähnten Beispielen. Gestaltung: Thomas Martin Druck: Stämpfli AG, Bern Papier: Das Magazin ist auf chlorfrei gebleichtem und FSC-zertifiziertem Papier gedruckt. Geschäftsleitung: Georges Dubi, Missionsleiter Gallus Tannheimer

Pfarrer Thomas Hurni Vizepräsident

Stiftungsrat: Mario Brühlmann, Orpund, Präsident Pfr. Thomas Hurni, Madiswil, Vizepräsident Lilo Hadorn, Selzach Pfr. Matthias Schüürmann, Reitnau Thomas Haller, Langenthal Beauftragter des Stiftungsrates: Günther Baumann

Das unabhängige Gütesiegel der Stiftung Ehrenkodex attestiert eine umfassende Qualität der Arbeit sowie einen sorgsamen Umgang mit Spendengeldern.

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persönlich

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Sushila Badi Nepal MENSCHEN unterwegs mit uns

Mein Name ist Sushila Badi. Ich wohne in Nepalgunj in Nepal. Vor neun Jahren hatten wir als Familie grosse Probleme. Wir lebten in sehr ärmlichen Verhältnissen. Mein Mann hatte seine Arbeitsstelle verloren und wir wussten nicht, wie wir überleben und das Schulmaterial unserer zwei Kinder bezahlen sollten. Eines Tages besuchten uns mein Bruder Ke­ shab und seine Frau Laxmi. Sie erzählten von Jesus Christus, doch das interessierte uns nicht. Bis zu jener Nacht, als ich im Traum eine flüsternde Stimme sagen hörte: «Ich bin die Wahrheit, glaube, dass Gott dir hilft.» Ich wachte auf und schaute mich im Zimmer um. Da war niemand. Mir fiel es schwer, das zu glauben, denn ich war im hinduistischen Glauben verwurzelt. Zudem hatte ich Angst davor, wie meine Familie, Verwandte und Nachbarn reagieren würden, sollte ich mich diesem Jesus Christus zuwenden. Das hinderte mich, eine Entscheidung zu treffen. Die Stimme liess mich nicht mehr los Bald darauf hörte ich nachts im Traum wieder die flüsternde Stimme. Das Erlebnis liess mir keine Ruhe und ich erzählte es meinem Mann. Wir beschlossen, in eine Kirche zu gehen. Was wir dort hörten, überzeugte uns. Wir nahmen Jesus Christus als unseren Erlöser an und liessen uns taufen. Von da an besuchten wir regelmässig den Gottesdienst. Obwohl sich unsere finanzielle Situation

nicht änderte, fühlten wir einen inneren Frieden. Wir fingen an, für eine Arbeitsstelle zu beten. Nach und nach veränderte sich unser Leben zum Guten. Manchmal erlebten wir buchstäblich Wunder. Nach ein paar Monaten fand mein Mann Arbeit. Viele Sorgen, die uns vorher niedergedrückt hatten, verschwanden.

Manchmal erlebten wir buchstäblich Wunder. Andere sollen Gott kennen lernen Heute arbeite ich im Verein meines Bruders Keshab mit. Wir setzen uns für Frauen und Kinder aus unserer Badi-Kaste ein, die Gefahr laufen, sexuell ausgebeutet zu werden. Die Badis sind eine der niedrigsten Kasten und werden seit jeher diskriminiert und verachtet. Meine Aufgabe ist, Frauen in ihren existenziellen Nöten und bei persönlichen Problemen seelsorgerlich zu beraten und zu unterstützen. Bereits sehen wir, wie sich das Leben einiger verändert. Ich erzähle den Frauen auch von Jesus Christus, der mein Leben verändert hat. Heute bin ich stolz, Christin zu sein, und es ist mein tiefstes Anliegen, dass das alle wissen und dass viele erfahren, dass es einen Gott gibt, der hilft.


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WIR BAUEN AUF durch Bildung und Gewerbeförderung

SASCHAS GROSSE FAMILIE Ein Sommerlager ist für die teilnehmenden Kinder ein Ort zum Aufatmen und Auftanken. So hat es auch Sascha erlebt. Fröhlich erzählt Sascha von seiner Familie. Einmal hat er sieben Geschwister, beim nächsten Mal dreizehn. Der Vater arbeite auf einem hohen Kran, die Mutter sei sehr lieb. Die Begeisterung des Achtjährigen ist bemerkenswert. Nur: Sascha hat gar keine Familie. Das Drama begann, als Sascha noch ganz klein war. Die Eltern machten finanzielle Schwierigkeiten geltend, um eine vorübergehende Bleibe in einem staatlichen Wohnheim zu erhalten. Ihrer Bitte wurde entsprochen. Doch sie waren gar nicht an der Wohnung interessiert, vielmehr wollten sie Sascha loswerden! Ihn einfach irgendwo auf der Strasse auszu-

setzen, war nicht möglich, ihn im Wohnheim zurückzulassen hingegen schon. Verschmäht und verlassen Dem Schein nach zogen sie in ihre Wohnung ein. Stunden später wurden Mitarbeitende der Einrichtung auf ein weinendes Kind aufmerksam. Als sie nachschauten, sahen sie den kleinen Sascha auf dem Bett, von den Eltern keine Spur. Es dauerte einen Monat, bis die Polizei sie fand. Sie waren verärgert und machten klar, dass sie nichts von ihrem Kind wissen wollten. Alle Beteiligten, von den Behördenmitgliedern bis hin zu den Polizisten, waren schockiert. Sascha wurde in ein Kinderheim gebracht, wo er noch heute lebt. Obwohl der Junge von seinen Eltern nur Ablehnung erfahren hatte, vermisste er sie sehr. Eines Tages riss er aus dem Heim aus


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Über 8000 Kinder haben diesen Sommer an einem Ferienlager teilgenommen.

und machte sich auf die Suche nach ihnen. Nach Tagen schaffte er es und fand sie. Was darauf folgte, wird er wohl nie vergessen können: Seine Eltern machten ihm klar, er solle schleunigst verschwinden und sich nie wieder blicken lassen. Trotz so dramatischer Erlebnisse ist Sascha ein fröhliches Kind. Wenn er von seiner Mutter, seinem Vater und vielen Geschwistern erzählt, meint er damit Mitarbeitende und Kinder im Heim. Und manchmal ist es dann für ihn eben wichtig, dass sein Vater auf einem hohen Kran arbeitet, auch wenn es diesen nur in seiner Fantasie gibt. Dass er in den Sommerferien ins Kinderlager gehen darf, ist für ihn eine grosse Freude. Noch mehr Väter und Mütter und noch mehr Schwestern und Brüder!

Ich bete zu Gott, dass ich noch oft ins Lager fahren darf Sascha: «Das Lager mag ich sehr. Wir sind genügend Kinder, um ganze Fussball- und Basketballmannschaften zu bilden. Alle, Betreuer und Köchinnen, sind so gutherzig, kümmern und sorgen sich um uns. Im Lager habe ich einen Freund und eine Freundin gefunden. Ich hoffe, mit ihnen in Kontakt zu bleiben, bis ich alt bin. Jeden Morgen werden wir mit Musik geweckt und machen dann gleich Morgengymnastik. Ich finde das interessant, aber auch etwas komisch. Ich habe in meinem Leben bisher nie so etwas getan.

«Das Lager mag ich sehr.» Ich freue mich sehr und danke dem Herrgott, dass es dieses Lager gibt und ich dabei sein darf. Ich erlebe hier so viel Schönes, das ich nie vergessen werde. Ich kann noch nicht so gut beten, aber ich bete oft und bitte Gott darum, dass das Lager Vifania noch viele Jahre bestehen bleibt und ich noch oft hierher kommen darf. Hier fühle ich mich daheim und wie in einer Familie.»


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300 TONNEN KARTOFFELN FÜR OSTEUROPA


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Winterhilfe der Christlichen Ostmission läuft an 300 Tonnen Kartoffeln sind bei lokalen Bauern und Lieferanten bestellt. Rechtzeitig vor dem Wintereinbruch werden sie zu den Bedürftigen gebracht. Die Verteilung der Kartoffeln erfolgt auch dieses Jahr wieder durch langjährige, verlässliche Partner: Kirchen und Sozialämter. So kann eine gerechte Verteilung sichergestellt werden.

Seit Jahren bewährt sich die Winterhilfe der Christlichen Ostmission, sie wird extrem geschätzt. Für die Begünstigten sind die Kartoffeln weit mehr als eine Überlebenshilfe. Ebenso zählt für sie, dass sie trotz ihrer Armut und Bedeutungslosigkeit nicht vergessen sind. Dass Menschen in der Schweiz helfen, macht Notleidenden Mut und gibt ihnen neue Kraft, um den harten Alltag zu meistern.

«Die meisten Lebensmittel können wir uns nicht leisten.» Irina T.

«Mein Lohn ist sehr tief und so verzichten wir auf Warmwasser. Das Geld reicht einfach nicht, um dafür zu zahlen. So tragisch ist das aber nicht. Viel schlimmer ist, dass im Winter, wenn wir fürs Heizen zahlen müssen, kaum Geld fürs Essen übrig bleibt. Hauptsächlich essen wir dann Brei, Grütze und Milch, denn die meisten anderen Lebensmittel können wir uns nicht leisten. Wir haben kein Geld, um einen Sack Kartoffeln zu kaufen. Dass wir nun dank Hilfe aus der Schweiz Kartoffeln erhalten haben, freut uns riesig. Ich kann kaum passende Worte finden, um zu erklären, wie wichtig diese Hilfe für Menschen wie uns ist. Ich habe keine Verwandten, die helfen könnten. Der Staat ist korrupt und unsere Beamten interessieren sich nicht für uns. Sie aber, die Sie aus einem anderen Land kommen, helfen uns. Das ist grossartig.»

HELFEN SIE MIT? TUN SIE ETWAS GUTES!

25.– 100 kg

Mit 25 Franken verhelfen Sie einer alleinstehenden Person zu 100 Kilogramm Kartoffeln.

95.– 400 kg

Mit 95 Franken verhelfen Sie einer Familie zu 400 Kilogramm Kartoffeln.

Vielen herzlichen Dank!


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ostvision WIR HELFEN DIREKT in Notsituationen und Katastrophen

«Dank dieser Hilfe haben wir wieder Hoffnung.» Nina E.

«Mir fehlen die Worte, um den Menschen in der Schweiz, die unsere Familie mit Kartoffeln versorgt haben, meinen Dank auszudrücken. Dank dieser Hilfe haben wir wieder Hoffnung, dass wir alles überstehen und unsere Kinder grossziehen können. Trotz aller Schwierigkeiten werden wir es schaffen. Vielen Dank nochmals für die Kartoffeln.»

«Die Kartoffeln sind für uns eine grosse Hilfe und Freude!»

Die Ciobanus waren eine glückliche Familie. Diana und ihr Mann hatten zwei Kinder, die sie sehr liebten und umsorgten. Finanziell war die Familie nicht auf Rosen gebettet, aber man hatte genug zu essen und schlug sich einigermassen durch. Dann stellte sich heraus, dass Alexander, eines der Kinder, an einer Herzkrankheit litt und für Jahre auf eine kostspielige Behandlung angewiesen sein würde. Der bescheidene Lohn des Vaters reichte bei weitem nicht, um die Behandlung zu finanzieren. Also machte er das, was viele in Moldawien tun müssen: Er suchte Arbeit im Ausland. In Russland wurde er fündig und dank dem Einkommen, das er dort erzielte, konnte die Familie den kranken Sohn behandeln lassen. Alles schien gut, aber dann begann der Mann über starke Kopfschmerzen zu klagen. Eines Tages suchte er einen Arzt auf und erhielt eine erschütternde Diagnose: Krebs im fortgeschrittenen Stadium. Nur wenige Monate später musste sich Diana auf dem Friedhof von ihrem Mann verabschieden.


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«Ohne diese Hilfe würden wir im kommenden Winter hungern.» Anna A.

«Die Kartoffeln sind wie Medizin gegen das Verzweifeln.» Evgenia W.

«Ich bin sehr dankbar für die guten Menschen in der Schweiz, die mir zu wunderbaren Kartoffeln verhelfen.» Valentina N.

Der Schmerz und die Trauer waren gross. Immerhin hatte die Mutter mit ihren zwei Kindern ein Dach über dem Kopf, denn gleich nach der Hochzeit war das Paar ins Haus der Schwiegereltern gezogen. Immer wieder hat Diana versucht, Arbeit zu finden. Aber als Ungelernte ist sie auf dem Arbeitsmarkt nicht gefragt. Trotzdem ist sie nicht untätig. Sie nimmt jede Gelegenheit wahr, um als Putzfrau in Privathaushalten etwas zu verdienen. Aber der tägliche Kampf ums Überleben ist hart und zermürbend.

Der tägliche Kampf ums Überleben ist hart und zermürbend. Gerade hat Alexander eine Herzoperation überstanden. Nun braucht er zusätzliche Medikamente. Das bedeutet, dass Diana und die Kinder noch weniger essen werden. Es wird immer schwieriger für Familie Ciobanu.

Die Christliche Ostmission hilft Diana in dieser schwierigen Zeit mit Lebensmitteln und Kleidern. Im Rahmen der Winterhilfe wird Diana, wie bereits letztes Jahr, Kartoffeln erhalten, damit die junge Familie sich ausreichend ernähren kann. «Die Kartoffeln der Christlichen Ostmission sind für uns eine grosse Hilfe und Freude! Es gibt bei uns Kartoffeln als Vorspeise und als Hauptgang. Jetzt kann ich meine Kinder ausreichend ernähren und bin sicher, dass sie im Winter nicht hungern werden. Dank der geschenkten Kartoffeln kann ich etwas Geld für Alexanders Medikamente zur Seite legen. Er braucht sie täglich. Diejenigen, die es möglich gemacht haben, dass wir Kartoffeln erhalten, sind wie Ärzte für uns. Weil sie uns Lebensmittel schenken, helfen sie uns, Geld für Medikamente zu sparen. Ich bin ihnen sehr dankbar dafür. Gott segne sie, gebe ihnen Gesundheit und vergelte ihnen all das Gute, das sie für uns hier in Moldawien tun.»


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VOM NICHTSNUTZ ZUM RESTAURANTBESITZER NEPAL


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Früher war ich ein Nichtsnutz. Ich arbeitete nie, trank viel und prügelte mich oft und gerne mit anderen. Wirklich Gefallen an diesem Leben fand ich zwar nicht, aber ich sah keinen Grund, etwas zu verändern. Andere schufteten, um sich über die Runden zu bringen, und das schien mir nicht erstrebenswert. So war ich mit meiner Situation ganz zufrieden.

«Ich sah keinen Grund, etwas zu verändern.» In unserer Gegend gibt es viele Christen. Das bleibt niemandem verborgen, denn sie mischen sich unter die Leute und sprechen sie an. So ist es nicht verwunderlich, dass das auch mir passierte. Religiös war ich damals nicht, doch meinte ich, es könne nicht schaden, die Götter hie und da gnädig zu stimmen. Daher opferte ich regelmässig und nahm an religiösen Festen teil. Dann aber sprach einer dieser Christen mich an und erzählte mir von seinem Gott. Was mich erstaunte: Für ihn gab es nicht tausende Götter, sondern einen Gott. Zu diesem Gott könne man sogar beten, sagte der Christ. Man müsse keinen Priester bezahlen, der für einen betet, und man müsse auch nicht opfern. Unglaublich! Arbeit als neue Erfahrung Es dauerte nicht lange und ich entschied, diesen Gott kennen zu lernen. Das hat mein Leben komplett verändert, innerlich und äus­ serlich. Nichtstun, trinken und prügeln waren kein Thema und kein Bedürfnis mehr. Ich musste anfangen zu arbeiten, was ich noch nie getan hatte. Hier in der Gegend ist es schwierig, Arbeit zu finden, so nahm ich ein Angebot an, in einer Flaschenfabrik in Malaysia zu arbeiten. Erstmals in meinem Leben hatte ich Verpflichtungen. Das war hart und es dauerte nicht lange, bis ich ernsthaft erkrankte.

Shyams kleines Restaurant

Da machte mich ein Pastor darauf aufmerksam, dass es auch in Nepal Möglichkeiten gebe, Geld zu verdienen. Ich verliess Malaysia, denn ich wollte versuchen, mir zuhause eine Existenz aufzubauen. Hira Shrestha, unser Pastor, half mir dabei. Er wurde von der Christlichen Ostmission ausgebildet, um Menschen wie mir zu helfen, einen eigenen Betrieb aufzubauen. Den Gästen von Gott erzählen Schliesslich konnte ich hier auf dem Pass ein eigenes kleines Restaurant eröffnen. Meine Kunden sind überwiegend Lastwagenfahrer und Reisende. Gerne serviere ich ihnen ein gutes Essen, aber nicht nur ihre körperlichen Bedürfnisse sind mir wichtig, sondern auch ihre geistigen. Ich erzähle meinen Gästen von Gott und dem, was ich mit Ihm erlebt habe. So hören sie von meinem Weg vom Nichtsnutz zum Restaurantbesitzer. Shyam S., Nepal


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EHRENAMTLICHE MITARBEIT FRAUEN- UND KINDERHANDEL

WI R CHEN BRAU

SIE!

Möchten Sie sich ehrenamtlich gegen Menschenhandel einsetzen? Dann laden wir Sie herzlich zu unserem Anlass ein. Samstag, 27. Oktober 2018, 10 – 16.30 Uhr Ehrenamtlich Mitarbeitende werden über Ihre Tätigkeit berichten. Zudem findet ein Fachvortrag von Vertretern von trafficking.ch – Trafficked Victim Unit statt.

✁ Informieren Sie sich unverbindlich über unsere ehrenamtliche Mitarbeit und melden Sie sich für diesen Anlass an. Anmeldeschluss: 20. Oktober 2018

Name Vorname

oder mail@ostmission.ch

Strasse PLZ Ort Telefon E-Mail

OV 09/18

ANMELDUNG

Talon einsenden an: Christliche Ostmission Bodengasse 14 3076 Worb

WIR SCHÜTZEN vor Frauen- und Kinderhandel


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