Ostvision - Oktober 2018

Page 1

557 | OKTOBER 2018

Monatszeitschrift der Christlichen Ostmission

10 000 KINDERFÜSSE SOLLEN NICHT MEHR FRIEREN Persönlich Sreyna Sam | Zentralasien «Gott sorgt für uns» | Moldawien Winterschuhe für Kinder | Nepal Hilfe für die Ärmsten trägt Frucht | Porträt Susanne Urfer


2

ostvision oktober 2018

editorial

ostvision wird monatlich herausgegeben von der CHRISTLICHEN OSTMISSION (COM), Worb

Ihr seid das Licht der Welt. Matthäus 5,14-16

Nr. 557: Oktober 2018 Jahresabonnement: CHF 15.– Redaktion: Georges Dubi, Beatrice Käufeler, Thomas Martin

Liebe Missionsfreunde Vor nicht allzu langer Zeit besuchte ich ein Tageszentrum unseres Projekts «Wir Kin­ der von Moldawien» ganz im Süden des Landes. Die Leiterin erzählte der grossen Kinderschar vom Licht. Mehrmals wurde der Bibelvers «Ihr seid das Licht der Welt» eindringlich wiederholt. Über 30 Kinder hörten gespannt zu. Was sie wohl dach­ ten? Was sind wir? Das Licht der Welt? In den Augen vieler Menschen, nicht zu­ letzt der Eltern, sind diese Kinder nicht un­ bedingt Lichter. Sie sind wohl eher müh­ sam und anstrengend, vielleicht überflüs­ sig oder gar ungewollt, verachtet. Das ist traurig. Aber auch die Eltern selbst füh­ len sich bestimmt nicht als Licht der Welt. Sie sehen sich gezwungen, ihr Geld un­ ter grossen Entbehrungen im Ausland zu verdienen. Sie erleben, wie Alkohol, Sor­ gen und Entbehrungen Familien zerstören. In den Augen des Staates zählen Kinder nicht. Kaum jemand kümmert sich um sie. Es ist ernüchternd, von moldawischen Pro­ jektverantwortlichen zu hören, dass Kin­ der den Behörden und Regierenden im Grunde egal sind. Jedes Licht braucht Energie Ganz anders tönt es in der Bibel: Ihr seid wertvoll. Ihr seid Lichter in dieser Welt. Diese Erkenntnis hat die Kraft, Kinder ra­

dikal zu verändern. Anstatt Dunkelheit se­ hen sie Licht, anstatt Entmutigung erle­ ben sie Freude und schöpfen sie Mut. Und nicht nur dies: Sie selbst werden zu Lich­ tern, Hoffnungsträgern in ihrem Land. Ge­ nau das erleben wir in unserer Arbeit. Aber wie jedes Licht brauchen auch diese Kinder Energie zum Leuchten. Einerseits müssen sie zu essen haben. Andererseits braucht auch die Seele Nahrung: Gebor­ genheit und Annahme. Nur schon ein er­ mutigendes Gespräch kann Wunder wir­ ken. Die vielen ehrenamtlichen Betreuungsper­ sonen in den Tageszentren brauchen eben­ falls Energie, wenn sie leuchten sollen. Un­ ser Gebet, unsere Unterstützung und un­ sere Spenden geben ihnen die nötige Kraft, sich um die vielen Kinder zu kümmern. Mit Ihrer Unterstützung profitieren noch viele weitere Kinder von der wichtigen Hilfe. Herzlichen Dank für Ihr Mittragen!

Gallus Tannheimer Leiter Projekte Mitglied der Geschäftsleitung

Adresse: Christliche Ostmission Bodengasse 14 3076 Worb BE Telefon: 031 838 12 12 Fax: 031 839 63 44 E-Mail: mail@ostmission.ch Internet: www.ostmission.ch Postkonto: 30-6880-4 Bankkonto: Spar + Leihkasse Münsingen, 16 0.264.720.06 Kontrolle der Bücher: Unico Treuhand AG, Burgdorf Spenden sind in allen Kantonen steuer­ abzugsberechtigt. Nähere Auskünfte er­teilt unser Sekretariat. Gehen für ein Projekt mehr Spenden als benötigt ein, werden diese für ähnliche Zwecke ein­gesetzt. Bildquelle: COM Wenn nicht anders vermerkt, haben die abgebildeten Personen keinen Zusammenhang mit den erwähnten Beispielen. Gestaltung: Thomas Martin Druck: Stämpfli AG, Bern Papier: Das Magazin ist auf chlorfrei gebleichtem und FSC-zertifiziertem Papier gedruckt. Geschäftsleitung: Georges Dubi, Missionsleiter Gallus Tannheimer Stiftungsrat: Mario Brühlmann, Orpund, Präsident Pfr. Thomas Hurni, Madiswil, Vizepräsident Lilo Hadorn, Selzach Pfr. Matthias Schüürmann, Reitnau Thomas Haller, Langenthal Beauftragter des Stiftungsrates: Günther Baumann

Das unabhängige Gütesiegel der Stiftung Ehrenkodex attestiert eine umfassende Qualität der Arbeit sowie einen sorgsamen Umgang mit Spendengeldern.

Facebook Twitter


persönlich

3

Sreyna Sam Kambodscha MENSCHEN unterwegs mit uns

Ich kam in einem thailändischen Flüchtlings­ lager zur Welt. Damals regierten in meiner Heimat Kambodscha die Roten Khmer. Die nationalistische Guerillabewegung richtete innert vier Jahren um die zwei Millionen Menschen hin. Ich war das erste Kind der Familie, später folgten noch vier Geschwister. Dann lernte mein Vater eine andere Frau kennen, ver­ liess uns und heiratete sie. Das tat sehr weh, vor allem meine Mutter kam fast nicht darü­ ber hinweg. Sie war untröstlich und verlor den Halt. Hoffnung keimte erst wieder auf, als ein Onkel uns vom Evangelium erzählte. Wir entschieden uns, an diesen Jesus Christus zu glauben, und vertrauten Ihm unser Leben an. 1992 kehrten wir nach Kambodscha zurück. Ich war damals zwölf. Die ersten Jahre in der Heimat waren schwer für uns, wir fan­ den kaum Arbeit. Ich wollte in einer Ziegel­ fabrik arbeiten und meine Familie unterstüt­ zen, bekam die Stelle aber nicht. Einzig auf dem Bau durften ich und meine Mutter arbei­ ten. Sie verdiente 2500 Riel pro Tag, was da­ mals etwa einem Schweizer Franken ent­ sprach. Mein Lohn betrug die Hälfte davon. Davon bezahlten wir die Schulkosten für uns Kinder. Danach blieb gerade noch genug für täglich einen Topf Haferbrei und manchmal etwas Reis. Ich ging damals nur halbtags zur Schule. Sehr schwierig wurde es, als ich von der fünften in die sechste Klasse wechseln sollte. Uns fehlte das Geld, um die Ausgaben

für die Schule zu bestreiten. Ich war sehr trau­ rig, träumte ich doch davon, einmal zu stu­ dieren. Abends, wenn die andern schliefen, sass ich oft vor der Haustüre. Ich weinte und betete zu Gott, Er möge mir helfen. Eines Tages besuchte mich ein junger Mann aus der Nachbarschaft. Er streckte mir 20 000 Riel entgegen. Ich solle das Geld für Schul­ gebühren und Bücher nutzen, sagte er. Wo­ her hatte er, der auch aus einer armen Fami­ lie stammte, das Geld? Ich wusste es nicht. Erst später fand ich heraus, dass er nach Phnom Penh gegangen war und eine Woche lang bei einem Hausabriss mitgeholfen hatte. Dafür hatte er 20 000 Riel erhalten. Ich war unendlich dankbar für seine Grosszügigkeit und dankte Gott, dass Er mein Flehen erhört hatte. So konnte ich die Grundschule beenden. Später besuchte ich eine Bibelschule in Phnom Penh. Dort lernte ich meinen künftigen Ehe­ mann kennen, er ist Pastor. Wir haben zu­ sammen drei Kinder, zwei Töchter im Teen­ ageralter und einen vierjährigen Sohn. Seit dreizehn Jahren arbeite ich bei einer Partnerorganisation der Christlichen Ost­ mission. Diese kümmert sich um Frauen und Kinder, die sexuelle Ausbeutung oder Gewalt erlebt haben. Zusammen mit einem Team helfe ich ihnen beim Aufarbeiten ihrer Ver­ gangenheit. Mein grosser Wunsch ist, dass sie Heilung erfahren und eine Zukunft ha­ ben. Dank Gottes Liebe stehe ich heute an diesem Punkt. Ich bin Ihm zutiefst dankbar.


4

ostvision

10 000 KINDERFÜSSE SOLLEN NICHT MEHR FRIEREN


5

Im Tageszentrum einer kleinen Stadt waren schon alle Kinder eingetroffen und warte­ ten freudig aufs Mittagessen. Draussen war es bitter kalt, ein eisiger Wind wehte und machte die Kälte unerträglich. Wer nicht un­ bedingt hinaus musste, liess es bleiben.

Sie werden bedürftigen Kindern kostenlos abgegeben. Es sind Kinder, die in die Tages­ zentren von «Wir Kinder von Moldawien» kommen, aber auch andere, deren Fami­ lien zu arm sind, um ihren Kindern warme Schuhe zu kaufen.

Da öffnete sich die Tür und unter dem Tür­ rahmen stand ein kleines Mädchen in einer dünnen Jacke, einem noch dünneren T-Shirt, zerlöcherten Strumpfhosen und viel zu gros­ sen Gummistiefeln. Vor Kälte zitterte es am ganzen Leib, seine Lippen waren blau. Keine der Mitarbeiterinnen kannte es, nie zuvor war es im Tageszentrum aufgetaucht. Svet­ lana, die Leiterin, nahm das Mädchen bei der Hand und führte es hinein. Eine Mit­ arbeiterin reichte ihm eine Tasse Tee, doch es konnte sie kaum halten, so sehr zitterte es. Svetlana nahm das Mädchen nahe zu sich, massierte es und versuchte, es irgendwie aufzuwärmen.

Die Christliche Ostmission lässt die Schuhe ganz bewusst vor Ort fertigen. Damit hilft die Aktion, Arbeitsplätze im Land zu erhalten. Zudem fallen so keine Transportkosten an.

Lilia heisst das Mädchen. Inzwischen kommt es regelmässig ins Tageszentrum, geniesst das gute Mittagessen, die Fürsorge der Mit­ arbeitenden und das Zusammensein mit an­ deren Kindern.

Ein Paar Winterschuhe für Kinder kostet 20 Franken. Das deckt die Herstellungskosten sowie die Verteilung an Bedürftige. Alle Mitarbeitenden in den Tages­ zentren arbeiten ehrenamtlich.

Das Geld reicht nirgends hin Die meisten Kinder, die in die Tageszentren von «Wir Kinder von Moldawien» kommen, stammen aus bitterarmen Verhältnissen. Zu­ hause bei Eltern oder Grosseltern gibt es nicht jeden Tag eine warme Mahlzeit, dafür fehlt schlicht das Geld. Auch warme Schuhe hat kaum eines der Kinder. Viele gehen in mehr oder weniger abgetragenen Sommerschuhen, Gummistiefeln oder Sandalen nach draussen oder zur Schule. Dabei sind die Winter in Mol­ dawien eisig. Kälteperioden von bis zu vierzig Grad unter null kommen immer wieder vor. Kinder wie Lilia sollen im Winter nicht frie­ ren müssen! Die Christliche Ostmission hat einen moldawischen Hersteller beauftragt, 5000 Paar warme Kinderschuhe zu fertigen.

Die Christliche Ostmission lässt die 5000 Schuhe bei einem moldawischen Hersteller produzieren.


6

ostvision

«GOTT SORGT FÜR UNS» ZENTRALASIEN


7

Der Mittagstisch in Taboschar in Tadschikis­ tan wird nicht in einer Kirche abgehalten, sondern in einer kleinen Zweizimmerwoh­ nung in einem Plattenbau aus sowjetischen Zeiten. Der Staat würde nie bewilligen, dass eine Kirche einen Mittagstisch betreibt. Doch von solchen Verboten lassen sich en­ gagierte Christen nicht abhalten, armen und verwahrlosten Kindern zu helfen. Umida kommt schon länger zum Mittags­ tisch, heute ist ihre Mutter dabei. Umida be­ deutet übersetzt Hoffnung, doch im Leben des Mädchens ist wenig Hoffnungsvolles zu sehen. Beide Eltern sind geistig behindert und bitterarm. Trotzdem kümmern sie sich rührend um ihre kleine Tochter und lieben sie innig. Sie führen ein sehr geordnetes Le­ ben, konsumieren weder Drogen noch Alko­ hol, sind fleissig – eine Vorzeigefamilie. Immer auf Arbeitssuche Viele Kinder am Mittagstisch kommen aus ganz anderen Verhältnissen, haben nieman­ den, der sich wirklich um sie kümmert. Umi­ das Vater hingegen tut alles, was er kann, um seine Familie zu versorgen. Allerdings setzt ihm seine Behinderung Grenzen. Manche trauen ihm nicht zu, dass er überhaupt etwas leisten kann, andere nutzen ihn aus. Auf der Suche nach Arbeit geht er zu Fuss oder fährt mit dem Bus in entfernte Dörfer, mäht Gras oder arbeitet auf dem Feld. Dass er auch mit grösster Anstrengung kaum in der Lage ist, für seine Familie zu sorgen, lässt ihn nicht aufgeben. Vielmehr ist er immer bemüht, Arbeit zu finden.

Mittagstisch kommen dürfen, müssen wir nicht mehr hungern. Mein Mann versucht, Brot für uns zu verdienen, doch leider gelingt es ihm nur selten. Aber Gott sorgt für uns: Wir dürfen hier zum Essen kommen. Das er­ mutigt uns sehr, Gott ist gut.» Christen gelten als staatsgefährdend Die Verfassung des zentralasiatischen Staa­ tes schützt die Religionsfreiheit, doch das hindert die Regierung nicht daran, alle reli­ giösen Aktivitäten zu überwachen. Sie sieht im christlichen Glauben einen staatsgefähr­ denden ausländischen Einfluss. Im Visier der Regierung stehen besonders evangelische Gemeinden, die den christlichen Glauben wei­ tergeben. Immer wieder erfolgen Razzien, bei denen Beamte christliche Schriften be­ schlagnahmen. Pastoren und Gemeindemit­ glieder werden inhaftiert und zu Geldstrafen verurteilt.

Immer wieder erfolgen Razzien. Die Christliche Ostmission arbeitet schon länger in Tadschikistan. Ihr Engagement um­ fasst humanitäre Hilfe, Mittagstische, Som­ merlager für Kinder sowie Gewerbeförde­ rung. Zudem macht sie es möglich, dass junge Christinnen und Christen Theologie studie­ ren können.

Mitglieder der Kirche wurden auf die Familie aufmerksam. Es berührte sie zu sehen, wie sich das Ehepaar bemüht, Geld zu verdienen, und wie es sich um seine Tochter kümmert. Sie luden die Mutter und ihre Tochter in die Suppenküche ein, die sie zweimal wöchent­ lich abhalten. «Ich bin so dankbar, dass meine Tochter und ich hier warmes und schmackhaftes Essen bekommen», sagt die Mutter. «Seit wir zum

Dank dem Mittagstisch müssen Umida und ihre Mutter nicht mehr hungern.


8

ostvision

HILFE FÜR DIE ÄRMSTEN TRÄGT FRUCHT NEPAL

Aus eigener Kraft haben die Badis kaum eine Chance, der Armut zu entkommen. Bildung hilft, darum engagiert sich die Christliche Ostmission in diesem Bereich.

«Die meisten von uns Badis sind arm und die anderen Leute schauen auf uns herab.»

Die meisten Badis leben in bitterer Armut. Als Angehörige der untersten Kaste haben sie kaum Aussichten, Arbeit zu finden. Viele Mütter sind alleinerziehend und haben zu wenig Geld, um ihre Kinder regelmässig in die Schule zu schicken. Die Christliche Ostmission ermöglicht BadiKindern den Schulbesuch und hilft Müttern, einen Familienbetrieb aufzubauen oder eine


9

Arbeitsstelle zu finden. Für Rishita und ihre Mutter hat sich dadurch vieles zum Guten ge­ wendet: «Wir waren sehr arm und wohnten zu zweit in einem kleinen, gemieteten Raum in Nepalgunj an der indischen Grenze. Die meisten von uns Badis sind arm und die an­ deren Leute schauen auf uns herab. Mit dem wenigen, was sie hatte, sorgte Mama so gut als möglich für mich. Ich ging in die staatli­ che Schule, aber manchmal fehlte ich, wenn wir gerade kein Geld hatten. Vor anderthalb Jahren wurde Mama krank. Sie hatte Nierensteine und sollte sich ope­ rieren lassen. Wie bezahlen? Mama machte sich grosse Sorgen. Sie bat Familienange­

hörige und Nachbarn um Hilfe. Jemand ge­ währte ihr ein Darlehen, doch es musste zu­ rückbezahlt werden. Wie konnte ich da noch zur Schule gehen? Wir mussten ja auch fürs ­Essen und die Miete aufkommen. Für mich war klar: Ich musste Mutter helfen. Darum ging ich nicht mehr zur Schule, sondern fing an, in einer Nähstube zu arbeiten. Ich war damals dreizehn Jahre alt. Die Wende zum Guten Nach der Operation hörten wir von einer Or­ ganisation, die Kindern aus der Badi-Kaste den Schulbesuch ermöglicht. Auch Mütter bekommen Hilfe, damit sie Arbeit finden oder einen Familienbetrieb aufbauen können. Das


10

ostvision WIR SCHÜTZEN vor Frauen- und Kinderhandel

ob alles gut laufe oder ob ich Unterstützung brauche. Ich habe keine Mühe in der Schule und bin sehr motiviert. Ich möchte eine hö­ here Ausbildung machen und Lehrerin wer­ den. Mutter hat bei einem Selbsthilfe- und Sparprogramm dieser Organisation mitge­ macht. Jetzt hat sie Arbeit in einer kleinen Druckerei und kann unseren Lebensunter­ halt bestreiten. Für das Schulgeld muss sie nicht mehr aufkommen, das übernimmt die Organisation. Wir sind sehr dankbar für die Hilfe.» Neue Schulbücher bereiten Freude.

liess uns Hoffnung schöpfen. Im Büro die­ ser Organisation baten wir um Hilfe. Wir mussten viele Fragen beantworten und je­ mand kam sogar zu uns nach Hause, um zu schauen, wie wir wohnen. Dann sagte man uns Unterstützung zu. Ich war froh, wieder in die Schule gehen zu können. Heute bin ich in der 9. Klasse. Mitarbeiter der Organisation besuchen uns immer wie­ der. Einer kommt regelmässig in die Schule und spricht mit den Lehrern. Er will wissen,

« Ich war froh, wieder in die Schule gehen zu können.» Momentan profitieren 40 Badi-Kinder vom Hilfsprogramm. 120 Schweizer Franken rei­ chen, damit ein Kind ein Jahr lang zur Schule gehen kann. Durch den Schulbesuch bekom­ men Kinder eine gute Ausgangslage, um der Armut zu entfliehen und eine Zukunft in Würde aufzubauen.

Rishita (links) zusammen mit anderen Schulkindern


11

«GANZ EINFACH DANKE FÜR ALLES!»

«Brot, Tee, Reis, Kartoffeln und Makka­ roni haben wir erhalten. Dazu noch warme Winterkleider, die mich und meinen Mann diesen und nächsten Winter wärmen werden. Gott behüte die Menschen in der Schweiz, die Geld für Notleidende spenden und für uns beten. Sie lassen uns nicht allein in unserer schweren Lage. Für uns hier im Kriegsgebiet in der Ukraine ist das wie im Märchen, nur besser: Es ist Wirklichkeit. Vielen Dank, Gott segne Sie.» Liudmila V., 70 Jahre


ostvision porträt

WER IST ...? Ich heisse Susanne Urfer, bin Mutter und Grossmutter und schon lange pen­ sionierte Allrounderin. Seit vielen Jahren helfe ich an verschiedenen Orten ehrenamtlich mit, in der Kirche bin ich auch im Frauen­dienst tätig. Wie bin ich eigentlich mit der Christlichen Ostmission in Kontakt gekommen? Gute Frage. Durch eine längst verstorbene Tante bin ich auf die COM auf­ merksam geworden. Ihr Arbeiten und Wirken hat mich sehr interessiert. Da­ rauf habe ich angefangen, Kleider zu sammeln, zu erlesen und nach Worb zu bringen. Viele Jahre habe ich auch Weihnachtspäckli eingesammelt. Dabei bin ich einmal angefragt worden, ob ich bei der Päckli-Annahme am Haupt­ sitz in Worb mithelfen möchte. Mit grosser Freude habe ich zugesagt. Beim Um- und Einpacken sind meine Gedanken immer bei den Menschen, die glücklich und dankbar so ein Geschenk in Empfang nehmen dürfen. Ehrenamtliche Arbeit bedeutet mir sehr viel. Kein Lohn kann die freudigen Augen oder ein dankbares Lächeln ersetzen. Ich freue mich jetzt schon auf wei­ tere Einsätze, soweit meine Gesundheit es zulässt. Susanne Urfer

DIE DREI SÄULEN DER COM

WIR HELFEN DIREKT in Notsituationen und Katastrophen

WIR BAUEN AUF durch Bildung und Gewerbeförderung

WIR SCHÜTZEN vor Frauen- und Kinderhandel


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.