Ostvision - November 2017

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546 | NOVEMBER 2017

Monatszeitschrift der Christlichen Ostmission

Persönlich Stephan Hauri | Tadschikistan Kirchen dienen den Ärmsten | Menschenhandel Opfer zu erkennen, wird schwieriger | Wer ist ...? Jenny Wirth


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ostvision ostvisionnovember 2017

editorial

ostvision

Angenommen, jemand sieht einen Bruder oder eine Schwester um Nahrung oder Kleidung bitten und sagt: «Lass es dir gut gehen, Gott segne dich, halte dich warm und iss dich satt», ohne ihnen zu essen oder etwas anzuziehen zu geben. Was nützt ihnen das? Es reicht nicht, nur Glauben zu haben. Ein Glaube, der nicht zu guten Taten führt, ist kein Glaube – er ist tot und wertlos. Jakobus 3, 15–17

Liebe Missionsfreunde Freuen Sie sich auf den Winter? Auf Spazier­ gänge durch verschneite, märchenhafte Landschaften? Auf gemütliche RacletteAbende nach sonnigen Wintersporttagen? In Osteuropa – nur wenige Flugstunden von der Schweiz entfernt – leben Menschen, de­ nen es ganz anders geht. Gedanken an den bevorstehenden Winter lösen in ihnen Exis­ tenzängste aus. Sie wissen nicht, ob sie den für unsere Begriffe sehr harten Win­ ter überleben werden. Es fehlt an Lebens­ mitteln und an Heizmaterial. Besonders bedürftig sind alte, schwache Menschen sowie alleinerziehende Mütter oder Väter mit ihren Kindern. In diesen Notsituationen hilft die Christliche Ostmission in Zusam­ menarbeit mit lokalen Partnerorganisatio­ nen durch das Verteilen von Lebensmittel­ paketen und Heizkohle. Diese Winterhilfe ist für die Ärmsten der Armen die einzige Überlebenschance.

Die Christliche Ostmission übernimmt für diese bedürftigen Menschen Verantwor­ tung im Sinne von Jakobus 3. Das ist nur möglich, weil Sie, geschätzte Missions­ freunde, durch Ihre Gebete oder Ihre finan­ zielle Unterstützung ebenfalls Verantwor­ tung übernehmen und handeln. Zusam­ men tragen wir dazu bei, dass Menschen die Liebe Gottes ganz praktisch erfahren und Hoffnung schöpfen. Im Namen all jener, die Winterhilfe erhalten und dadurch vielleicht die schönen Seiten des Winters wieder erkennen, bedanke ich mich herzlich bei Ihnen. Gott segne Sie!

wird monatlich herausgegeben von der CHRISTLICHEN OSTMISSION (COM), Worb

Nr. 546: November 2017 Jahresabonnement: CHF 15.– Redaktion: Georges Dubi, Beatrice Käufeler, Thomas Martin Adresse: Christliche Ostmission Bodengasse 14 3076 Worb BE Telefon: 031 838 12 12 Fax: 031 839 63 44 E-Mail: mail@ostmission.ch Internet: www.ostmission.ch Postkonto: 30-6880-4 Bankkonto: Spar + Leihkasse Münsingen, 16 0.264.720.06 Kontrolle der Bücher: Unico Treuhand AG, Burgdorf Spenden sind in allen Kantonen steuer­ abzugsberechtigt. Nähere Auskünfte er­teilt unser Sekretariat. Gehen für ein Projekt mehr Spenden als benötigt ein, werden diese für ähnliche Zwecke ein­gesetzt. Bildquelle: COM, Shutterstock (S 11.) Wenn nicht anders vermerkt, haben die abgebildeten Personen keinen Zusammenhang mit den erwähnten Beispielen. Gestaltung: Thomas Martin Druck: Stämpfli AG, Bern Papier: Das Magazin ist auf chlorfrei gebleichtem und FSC-zertifiziertem Papier gedruckt.

Lilo Hadorn Stiftungsratsmitglied

Geschäftsleitung: Georges Dubi, Missionsleiter Gallus Tannheimer Stiftungsrat: Mario Brühlmann, Orpund, Präsident Pfr. Thomas Hurni, Madiswil, Vizepräsident Lilo Hadorn, Selzach Pfr. Matthias Schüürmann, Reitnau Thomas Haller, Langenthal Beauftragter des Stiftungsrates: Günther Baumann

Die Christliche Ostmission hat den Ehrenkodex unter­zeichnet. Das Gütesiegel verpflichtet die Unterzeichner zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Ihrer Spende.

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persönlich

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Stephan Hauri Schweiz MENSCHEN unterwegs mit uns

Seit 2014 ist die COM ein geeigneter und verlässlicher Geschäftspartner des kleinen Vereins «gleis2 sozialwerk» in Worb, den ich präsidiere. Im Rahmen unseres Beschäftigungsprogramms konfektionieren Sozialhilfeempfänger und Asylsuchende Transportboxen aus Altholzpaletten. Die Boxen werden massgeschneidert für die grossen Sattelanhänger, mit denen die COM Hilfsgüter wie Kleider oder Weihnachtspäckli nach Osteuropa und Zentralasien führt. Mit den Transportboxen kann das Volumen der Sattelanhänger optimal ausgenutzt werden. Am Ziel verschiebt ein Stapler die Boxen vom Sattelanhänger in die Lagerräume. Nach Verteilung der Hilfsgüter werden die Transportboxen demontiert, die Empfänger verwenden das Material als Bau- oder Brennholz. Selbst die Schrauben sind so ausgewählt, dass sie wieder verwendet werden können. Jährlich fertigen unsere Programmteilnehmer für die COM rund 850 Transportboxen. Im August 2017 hatte ich Gelegenheit, Beat Sannwald, den Projektleiter von «Wir Kinder von Moldawien», nach Moldawien zu begleiten. In Chisinau sahen wir einige unserer Transportboxen und von Serghei, dem Pastor, erhielten wir Lob für die gute Qualität. Dieses Lob geben wir unseren Mitarbeitern gerne weiter. In Moldawien habe ich erlebt, wie die Leiter von verschiedenen christlichen Gemeinden durch Begegnungen und gegenseitige Vernetzung ermutigt werden. Mit Beat Sannwald besuchte ich die christliche Universität UDG,

die Organisation BOL und Gemeindeleiter in Chisinau, Ciniseuti, Chiriet-Lunga und Briceni. In Briceni haben sich weitere Leiter zur Zusammenarbeit mit «Wir Kinder von Moldawien» entschieden. Ich bin beeindruckt von der Treue der ehren­ amtlichen Gemeindeleiter und Mitarbeiter, die ich in Moldawien angetroffen habe. Sie lieben, was Gott liebt, und nehmen sich der bedürftigen Kinder nach ihren Möglichkeiten an. Die Gemeinden sind wie Leuchttürme in einem Land der Hoffnungslosigkeit. Mit der Vernetzungs- und Unterstützungsarbeit ist es wie bei einem Mosaik, das entsteht: Mit jedem Lichtpunkt wird das Bild der Güte Gottes in diesem Land deutlicher erkennbar.

Die Gemeinden sind wie Leuchttürme in einem Land der Hoffnungslosigkeit. Von Herzen wünsche ich allen am Projekt Beteiligten die Sicht, dass Jesus selber aktiv am Werk ist und sie mit Ihm erfüllen, was der himmlische Vater vorbereitet hat. Ich wünsche göttliche und menschliche Versorgung, kreatives Gelingen und die in Aussicht gestellte Freude in ihnen und in allen, die Jesus in Moldawien berufen hat.


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ostvision

R OSTEU N I E ÜRFTIG D E B FÜ R

OPA

«Mir fehlen die Worte, um zu erklären, was Ihre Hilfe für uns bedeutet. Dank Ihnen müssen wir diesen Winter nicht hungern und ich kann Geld für den Arzt beiseitelegen. Ohne medizinische Behandlung würde ich sehr schnell bettlägerig. Ich will eine gute Ehefrau und Mutter sein, solange Gott mir das Leben gibt. Mein Mann und die Kinder sollen mich nicht pflegen müssen. Ohne Sie wäre das alles unmöglich! Die Hilfe aus der Schweiz bewahrt unser kleines Familienschiffchen vor dem Absinken.» Alla S.


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Für viele Menschen in Osteuropa ist der Winter die schlimmste Zeit des Jahres. Besonders Alte, Kranke und alleinerziehende Mütter erleben es so. Mit ihren kümmerlichen Renten können sie kaum etwas zum Essen kaufen, geschweige denn die Heizkosten bezahlen. Es leiden aber nicht nur Rentnerinnen und Rentner. Eine Arbeitsstelle zu haben, bedeutet nicht, dass man überleben kann, weil viele Löhne extrem niedrig sind. Alla S. und ihr Mann leben mit ihren schulpflichtigen Kindern in einer bescheidenen Wohnung in der Stadt Balty. Beide haben eine Arbeitsstelle, was in Moldawien selten ist. Alla ist Putzfrau in einem international tätigen Grosskonzern mit Hauptsitz in der Schweiz. Ihr Mann arbeitet als Servicetechniker in einer Fabrik, die Kleider für den westlichen Markt herstellt. Trotzdem reicht es nicht, um die Familie durchzubringen. Die beiden Gehälter sind zu niedrig, besser bezahlte Arbeitsstellen gibt es nicht. Allas Arbeit ist kräftezehrend. Eigentlich ist sie überfordert, denn sie ist gesundheitlich angeschlagen. Damit sie überhaupt arbeiten kann, muss sie sich immer wieder in ärztliche Behandlung begeben und teure Medikamente einnehmen. Sogar das, was in Moldawien eigentlich gratis wäre, kostet viel Geld: die Schule der Töchter. Immer wieder werden

Alla S. mit ihren Töchtern

die Eltern in die Schule eingeladen und aufgefordert, Dinge zu finanzieren, für die eigentlich der Staat aufkommen müsste.

Sogar das, was in Moldawien eigentlich gratis wäre, kostet viel. Obschon beide eine Vollzeitstelle haben und sehr bescheiden leben, können sie sich überhaupt nichts leisten. Viele andere in ihrer Situa­tion verlassen den Ehepartner und die Kinder und suchen Arbeit im Ausland; andere ertränken die Probleme mit Alkohol. Für Alla und ihren Mann ist beides kein Thema. Sie wollen ihre Familienpflichten wahrnehmen und den Kindern ein behütetes Daheim bieten. Dank der Unterstützung aus der Schweiz werden sie diesen Winter eine warme Stube und genügend Kartoffeln haben.


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ostvision WIR HELFEN DIREKT in Notsituationen und Katastrophen

E FÜ R B

OSTEU N I E G I DÜ R F T

ROPA

Die Winterhilfe der Christlichen Ostmission besteht aus zwei Teilen. Sobald die neue Ernte auf dem Markt ist, werden rund 500 Tonnen Kartoffeln an Bedürftige verteilt. Sie stammen von lokalen Bauern und sind von guter Qualität. Ab November läuft der zweite Teil der Winterhilfe an: die Verteilung von Kohle und anderem Heizmaterial sowie Lebensmitteln. Die Winterhilfe geht an Bedürftige, die nicht bereits in einem Hilfsprogramm über das ganze Jahr versorgt werden. Die Empfänger werden in Zusammenarbeit mit lokalen Kirchen und Sozialämtern ausgesucht.

KOSTEN FÜR

LEBENSMIT TEL

KOSTEN FÜR

HEIZKOHLE

Für Familien

CHF 120.–

Für alleinstehende Rentner

CHF 45.–

1 Tonne für Familien und Alleinstehende

CHF 270.–


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«Die Einladung galt ernst.» Svetlana V. «Als ich einen Anruf erhielt und eine unbekannte Stimme mich einlud, Kohle abzuholen, dachte ich: Da treibt jemand Spass und verspottet mich. Deshalb reagierte ich zuerst nicht. Es war aber kein Spass, die Einladung galt ernst. Trotzdem ist es für mich auch heute noch wie ein schöner Traum.»

«Die Kohle wird die Kinder Tag und Nacht wärmen.» Dina S. «Die Frage, wie wir unser Haus heizen würden, brachte uns zur Verzweiflung. Aber Gott hat seine fürsorgliche, segensreiche Hand ausgestreckt. Er hat uns über Sie Kartoffeln und Kohle geschenkt. Nun können wir Essen zubereiten und die Kohle wird die Kinder Tag und Nacht wärmen.»


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ostvision WIR HELFEN DIREKT in Notsituationen und Katastrophen

KIRCHEN DIENEN DEN ÄRMSTEN TADSCHIKISTAN

Die Christliche Ostmission hilft Kirchen in Zentralasien, Mittagstische für Kinder zu betreiben. Das lindert viel Not, denn die Armut in diesen Ländern ist gross, besonders in ländlichen Regionen. Chinesische Firmen bauen in Tadschikistan Strassen und Häuser. Die Arbeitsstellen sind heiss begehrt, denn im Vergleich zu einheimischen Firmen bezahlen die Chinesen gut. So war die Freude bei Familie Djuraeva riesig, als die Nachricht eintraf, dass der Vater bei einer chinesischen Baufirma arbeiten konnte. Abseits der Zentren hat kaum jemand in ­Tadschikistan eine Arbeit, von der man leben kann. Eine Stelle bei einer chinesischen Firma ist darum wie ein Lottogewinn. Viele erhoffen ihn, doch nur ganz wenige schaffen es. Herr Djuraeva war der einzige Mann des Städtchens Taboschar, der eine der begehrten Stellen bekam. Die Nachbarn der Djuraevas wunderten sich, viele gaben auch ihrer Freude Ausdruck. Endlich konnte die Familie ohne grosse Sorgen leben, immer noch sehr bescheiden, aber doch wesentlich besser als ihre Nachbarn.

Schwester Tamara kümmert sich liebevoll um die Kinder.

Das Glück währte nicht lange. Frau Djuraeva litt oft an Bauchschmerzen. Es wurde immer schlimmer und schliesslich ging sie zum Arzt, der ein Magengeschwür feststellte. Eine Behandlung war möglich, kostete aber Geld. Das passte dem Ehemann und Vater gar nicht: Er wollte seinen Lohn nicht für Arztkosten seiner Frau ausgeben. Kurzerhand verliess er die Familie und setzte sich in einen anderen Landesteil ab.


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Plötzlich vor dem Nichts «Nachdem der Vater gegangen war, hatten wir weder Geld noch Lebensmittel. Mama hat oft nachts geweint», erzählt Elena*, die Tochter. «Dann kam eine Frau von der Kirche uns besuchen. Sie lud mich zum Kindermittagstisch ein. Mama sagte: ‹Elena, geh hin, wenigstens du wirst Essen bekommen, sonst sterben wir alle vor Hunger.› Seitdem besuche ich den Mittagstisch in der Kirche. Bald fing ich an, eine Konservendose von zuhause mitzunehmen. Ich tat jeweils etwas vom Mittagessen hinein. Mama und mein Onkel sollten doch auch essen können! Als die Betreuerinnen es bemerkten, sagten sie, dass das nicht nötig sei. Ich solle selbst genug essen, sie würden mir Essen für Mama und den Onkel mitgeben. Rettungsanker für die Familie Ich freue mich sehr, dass ich zum Mittagstisch kommen darf. Wir beten zusammen mit Schwester Tamara, singen Lieder über Gott, lernen Gedichte, spielen und geniessen einfach das Essen. Ich freue mich auch, dass ich für Mama und meinen kranken Onkel Essen mitnehmen darf. Die Mittagessen hier halten die Familie zusammen, obwohl Vater uns verlassen hat, sich nicht für uns interessiert und uns überhaupt nicht hilft.»

Elena* besucht den Mittagstisch der Kirche.

Übrigens wird die Arbeit der Kirchen von staatlicher Seite nicht gerne gesehen und oft behindert. Mit diakonischen Diensten haben die Kirchen jedoch die Möglichkeit, Mit­ menschen auf Gott aufmerksam zu machen. * Name zum Schutz der Betroffenen geändert

Gemeinsames Spielen und biblische Geschichten begeistern die Kinder.


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ostvision WIR SCHÜTZEN vor Frauen- und Kinderhandel

OPFER ZU ERKENNEN, WIRD SCHWIERIGER FRAUEN- UND KINDERHANDEL

Die Methoden der Menschenhändler verändern sich. Lange war Gewalt ihre wichtigste Waffe. Heute greifen sie vermehrt zu subtilen psychischen Tricks, um Menschen in die Falle zu locken. So wird es immer schwieriger, Opfer zu identifizieren. Die Methoden der Menschenhändler sind subtiler geworden. Mit Halbwahrheiten und scheinbar wohlwollenden Aussagen verunsichern und verwirren sie die Opfer, so dass es sehr schwierig wird, die Situation richtig einzuschätzen. Viele realisieren kaum, dass sie in eine Falle gelockt werden. Sogar im Nachhinein erkennen manche nicht, dass sie Opfer geworden sind. Andere merken es, melden sich aber nicht. Zu gross ist ihre Angst vor dem Händler, der

Händlerin. Eine Aussage könnte für sie und ihre Angehörigen schlimme Konsequenzen haben. Viele können ihrer Zwangssituation nicht entfliehen, immer weniger Opfer kehren in ihr Heimatland zurück. Die meisten Täter kommen ungeschoren davon. Das hat auch damit zu tun, dass die subtilen Methoden keine Gewaltspuren hinterlassen und somit nicht beweisbar sind. Besonders in osteuropäischen Ländern wie Moldawien sind die Auswirkungen der neuen Händlermethoden spürbar. Obschon es viele Frauen gibt, die dringend Hilfe bräuchten, wurden die meisten Aufnahmezentren für Opfer des Frauenhandels geschlossen. Hürden in der Schweiz Auch die Schweiz tut sich schwer, Opfer zu identifizieren. Dem soll der 2. Nationale


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Aktions­plan 2017–2020 mit seinen 28 konkreten Massnahmen abhelfen. Noch mehr Sensibilisierung und Schulung von Polizei, Staatsanwälten, Migrationsbehörden, Nichtregierungsorganisationen und Fachleuten soll dazu beitragen, dass Opfer schneller erkannt werden und die Strafverfolgung gestärkt wird. Das Augenmerk richtet sich nicht nur auf das Sexgewerbe, sondern auch auf Opfer im Asylbereich sowie auf Menschen, deren Arbeitskraft in der Hauswirtschaft, im Gastgewerbe, im Bausektor oder in der Landwirtschaft ausgebeutet wird. In diesem Jahr wurden in der Schweiz einige «Loverboy»-Fälle bekannt. Der Händler kommt dabei meist via Internet in Kontakt mit seinem Opfer. Er nutzt gezielt dessen Gefühle aus, zeigt sich verliebt, macht Kompli-

mente und isoliert es. Später zwingt er das Mädchen zur Prostitution.

Die meisten Täter kommen ungeschoren davon. Gebet ist wichtiger denn je Auch unter den erschwerten Umständen setzt die Christliche Ostmission zusammen mit ihren lokalen Partnern alles daran, Gefährdete und Opfer des Menschenhandels in Osteuropa und Asien aufzuspüren und ihnen zu helfen. Es braucht Gebete und Gottes Eingreifen, damit Opfer den Mut finden, Hilfe zu suchen, und unsere Partner Zugang zu Betroffenen bekommen, die es nicht wagen, sich zu melden.


ostvision porträt

WER IST ...? Vor vier Jahren auf einer Frauenkonferenz hörte ich das erste Mal etwas über den Menschenhandel. Ich war zutiefst erschüttert. Gott schenkte mir von einem Moment auf den andern eine unerklärliche Liebe für die Frauen, die unter­ drückt werden. Seit diesem Zeitpunkt setze ich mich mit dem Thema auseinander. Vor einiger Zeit entschloss ich mich, ehrenamtlich bei der Christlichen Ostmission (COM) mitzuarbeiten. Erst vor kurzem habe ich eine Homepage erstellt, auf der ich selbst gestaltete Karten verkaufe. 20% der Einnahmen gehen an die COM, welche die Spende im Kampf gegen den Frauen- und Kinderhandel einsetzt. Es wird auf der Homepage auch über Menschenhandel informiert. Mein Anliegen ist es, die Menschen für das Thema Menschenhandel und Prostitution zu sensibilisieren. Mit meinen Karten möchte ich besonders Frauen ermutigen und ihnen einen Wert geben. Es ist mein Wunsch, einmal mit meinen Karten Frauen, die in der Prostitution arbeiten oder gearbeitet haben, zu zeigen, wie kostbar sie sind – besonders in Gottes Augen. Jenny Wirth

SAMSTAG, 20. JANUAR 2018

INFOTAG FRAUEN- UND KINDERHANDEL ANMELDUNG INFORMATIONSTAG

EHRENAMTLICHE MITARBEITENDE GESUCHT

Ich bin interessiert, am Informati­onstag für ehrenamtliche Mitarbeit gegen Frauenund Kinder­handel vom 20. Januar 2018 teil­zu­nehmen. Bitte nehmen Sie mit mir Kontakt auf.

Der Menschenhandel lebt vom Schweigen. Für die verzweifelten Frauen und Kinder ist es entscheidend, dass andere ihre Stimme erheben und sich für sie einsetzen.

Name

Wir suchen Mitarbeiterinnen und Mitarbei­ ter, die uns dabei unter­stützen, ihr persön­ liches Umfeld sensibilisieren und das En­ gagement der Christlichen Ostmission be­ kannt machen.

Vorname Strasse PLZ Ort

Sind Sie interessiert? Am 20. Januar 2018 findet ein Informationstag für ehrenamtliche Mitarbeit gegen Frauen- und Kinder­handel statt. Melden Sie sich mit dem Talon für die­ sen Anlass an.

E-Mail

Gerne geben wir Ihnen näher Auskunft: mail@ostmission.ch | 031 838 12 12

Telefon

Talon einsenden an: Christliche Ostmission | Bodengasse 14 | 3076 Worb mail@ostmission.ch | www.ostmission.ch


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