511 | DEZEMER 2014
Monats-Zeitschrift der Christlichen Ostmission
HEIMKINDER: DIE ZEIT DRÄNGT Persönlich Inna Prokopova | Vietnam Kleine Investition mit phantastischer Wirkung Indien 9-jährig und im Bordell zuhause | Moldawien Heimkinder: Die Zeit drängt
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ostvision ostvisiondezember 2014
editorial
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Und was du von mir gehört hast vor vielen Zeugen, das befiehl treuen Menschen an, die tüchtig sind, auch andere zu lehren. 2. Timotheus 2,2
Nr. 511: Dezember 2014 Jahresabonnement: CHF 15.–
Treu sein ist modern
Redaktion: Georges Dubi
Liebe Leserin, lieber Leser Es war vor 43 Jahren im Zürcher Oberland. Mein Glaube an einen lebendigen Gott war damals aufgrund schlechter Erfahrungen mit der Kirche und mangelnder Vorbilder erloschen. Dann sprach mich ein junger Mann auf der Strasse an. In einfachen und klaren Worten erklärte er mir in Kürze das Evangelium von Jesus Christus. Der Geist Gottes traf mich wie ein Pfeil. Er redete zu mir. Ich verstand die Botschaft und nahm das Erlösungsangebot unverzüglich und mit Freude an. Ein neues, spannendes Leben begann. Das Zentrum dieses neuen Lebens war nicht eine Religion, sondern dieser Jesus Christus. Seit jenem Tag haben viele erfahrene Christen in mein Leben gesprochen: Freunde, Prediger, Evangelisten. Ich habe zugehört, das Gute behalten und begonnen, die Frohe Botschaft anderen weiterzugeben. Zuerst zuhause in einer Jungschar. Später in meinem geschäftlichen Umfeld in der Schweiz. Und dann vielen Partnern der Christlichen Ostmission in diversen Ländern. Heute darf ich von Rumänien über Moldawien bis nach Vietnam Unternehmer und Unternehmerinnen anleiten, wie sie erfolgreich Geschäfte aufbauen und Arbeitsplätze schaffen können. Aber oft auch, wie sie ein erfülltes Leben mit Gott erhalten können. Diese Aufgabe ist faszinierend. Früher haben Menschen in mich investiert. Sie haben mein Leben erfüllt und reich gemacht. Heute darf ich die Botschaft weitertragen. Es ist eine gute Botschaft. Sie
wird monatlich herausgegeben von der CHRISTLICHEN OSTMISSION (COM), Worb
bringt Frucht in der heutigen Zeit und wirkt bis in die Ewigkeit. Und was geschieht heute – in diesen Wochen und Monaten – in Vietnam? Christliche Geschäftsleute beginnen, Hauskreise und Business-Clubs für Geschäfsleute zu gründen. Es sind treue Menschen, die bereit sind, die gute Botschaft weiterzutragen, bis in die entlegensten Dörfer. Ich bin begeistert. Diese Menschen sind treu. Sie suchen nicht nur ihr eigenes Wohl. Sie brennen für andere, für Arme, für Hoffnungslose, für Verlorene. Sie sind wahre Segensträger. Das Wort Gottes kommt nie leer zurück. Es hat Kraft. Es verändert Menschen und Lebensumstände. Es zieht Kreise. Von einer Strasse im Zürcher Oberland bis nach Vietnam. Danke, Jesus Christus, dass Du treue Menschen suchst und berufst, Deine einzigartige Heilsbotschaft in alle Ecken der Erde zu tragen. Danke Jesus, dass wir mit der Christlichen Ostmission Teil dieser Kette sein dürfen, und zwar alle: die Beter, die Spender, die Mitarbeiter und alle im Hintergrund wirkenden Menschen. Segne uns alle auch weiterhin und lass uns weiter ein Segen sein für viele.
Adresse: Telefon: Fax: E-mail: Internet:
Christliche Ostmission Bodengasse 14 3076 Worb BE 031 838 12 12 031 839 63 44 mail@ostmission.ch www.ostmission.ch
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30-6880-4 Spar + Leihkasse Münsingen, 16 0.264.720.06
Kontrolle der Bücher: Unico Treuhand AG, Burgdorf Spenden sind in allen Kantonen steuer abzugsberechtigt. Nähere Auskünfte erteilt unser Sekretariat. Gehen für ein Projekt mehr Spenden als benötigt ein, werden diese für ähnliche Zwecke eingesetzt. Bildquellen: COM Wenn nicht anders vermerkt, haben die abgebildeten Personen keinen Zusammenhang mit den erwähnten Beispielen.
Gestaltung: Thomas Martin Druck: Stämpfli Publikationen AG, Bern Papier: Das Magazin ist auf chlorfrei gebleichtem und FSC-zertifiziertem Papier gedruckt. Geschäftsleitung: Georges Dubi, Missionsleiter Günther Baumann Stiftungsrat: Mario Brühlmann, Orpund, Präsident Pfr. Thomas Hurni, Leutwil, Vizepräsident Christian Bock, Seedorf Thomas Haller, Langenthal Pfr. Jürg Maurer, Hirschthal
Frohe Advents- und Weihnachtsgrüsse
Mario Brühlmann Präsident Facebook
persönlich
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Inna Prokopova MENSCHEN unterwegs mit uns
Ich heisse Inna Prokopova und komme aus Minsk in Weissrussland. 1965 wurde ich als zweites Kind in eine Arbeiterfamilie geboren. Mein sieben Jahre älterer Bruder und ich wuchsen auf wie die meisten Kinder damals in der Sowjetunion. Der Alltag war geprägt von kommunistischer Propaganda, kommunistischer Jugendarbeit und dem Schulbetrieb. Nach der obligatorischen Schule besuchte ich eine Handelsschule. Anschliessend arbeitete ich in der Buchhaltung eines grossen staatlichen Kunstgeschäfts. In einem universitären Fernstudium bildete ich mich zur Betriebswirtschafterin weiter und arbeitete danach als leitende Buchhalterin.
«Tausende haben materielle und geistliche Unterstützung, Ermutigung und neue Hoffnung erlebt.» 1986 lernte ich Igor kennen und bald darauf heirateten wir. Wir verbrachten unsere Ferien gerne am Meer auf der Krim. Einmal mieteten wir ein Zimmer bei einer alten Frau, die Christin war. Wir beide waren überzeugte Atheisten und nahmen sie überhaupt nicht ernst. «Ich werde für euch beten, bis ihr Gott findet», sagte sie uns beim Abschied. Das ärgerte uns sehr, aber bald dachten wir nicht mehr daran. Einige Jahre später hatte Igor einen Arbeitskollegen, der Christ war. Er wurde nicht müde, uns von Jesus Christus und der Bibel zu erzählen. Einmal begleiteten wir ihn zu einem Gottesdienst, nur damit er uns in Ruhe liess. In der Predigt, die wir hörten, konnten wir keinen
Sinn erkennen. Kurz darauf zog der Kollege für zwei Jahre ins Ausland. Zum Abschied schenkte er uns eine Bibel. Wir lasen oft darin und mit der Zeit verstanden wir, worum es ging. Igor und meine Mutter bekehrten sich, ich selbst war noch nicht soweit. Als der Kollege wieder in Minsk war, baten wir ihn darum, uns in die Gemeinde mitzunehmen. Bereits nach dem ersten Gottesdienst verstand auch ich, wer Jesus Christus ist und was er für mich getan hat. Ich nahm ihn in mein Leben auf. Das war im Jahr 1993. Wir schrieben der alten Frau auf der Krim, die für uns gebetet hatte. Sie freute sich so sehr, dass sie unsere Geschichte am Sonntag in ihrer Gemeinde erzählte. Eine Woche später starb sie friedlich. 2002 wurde mir die Stelle als Buchhalterin des «Weissrussischen Wohltätigkeitsvereins» angeboten. Dieser Verein ist die Partnerorganisation der Christlichen Ostmission hier in Weissrussland. Zu unserer Arbeit gehören das Spitex-Projekt Bethanien, die Lebensmittelhilfe sowie die Hilfsgüterverteilung. Viele tausend Menschen haben in den vergangenen Jahren durch diesen Dienst materielle und geistliche Unterstützung, Ermutigung und neue Hoffnung erlebt. Ich bin sehr dankbar dafür. Täglich erlebe ich den Segen, der durch diesen Dienst fliesst. Auch den Austausch im Team schätze ich sehr. Ich habe meine Traumstelle gefunden!
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WIR BAUEN AUF durch Bildung und Gewerbeförderung
KLEINE INVESTITION MIT PHANTASTISCHER WIRKUNG Georges Dubi Missionsleiter
VIETNAM
Unzähligen Bauern in Vietnam gelingt der Schritt aus der Armut in ein gutes und würdiges Leben – dank der Kuhbank der Christlichen Ostmission. Innert weniger Jahre versetzt das Projekt Bauern in die Lage, selbst anderen zu helfen! Sie haben die Schulungen der Mission besucht und den Antrag gestellt, ins Kuhbankprojekt aufgenommen zu werden: Truong Thi Diep steht dem ärmsten Haushalt des Dorfes vor. Ihr Mann starb vor acht Jahren und sie musste ihre Kinder alleine grossziehen. Schon vorher war Truong Thi Diep an Spondylose erkrankt und konnte danach nicht mehr körperlich arbeiten. Als ihr Mann starb, musste sie ihre Kuh und ihren Büffel verkaufen um das Begräbnis zu bezahlen. Heute geht es ihr gesundheitlich wieder etwas besser. Mit dem Antrag an die Kuhbank soll ihr Leben wieder geordnet und finanziell unabhängig werden.
Das Kuhbankprojekt bedeutet für Bauern eine neue Lebensperspektive.
«Ich freue mich auf die Kuh, ich weiss wie man sie füttert und pflegt. Die Kuh wird ein Neubeginn für meine Familie sein.»
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Familie Chu lebt mit ihren beiden Kindern in einem einfachen Haus. Ihr Haupteinkommen stammt aus der Landwirtschaft, sie bebaut zwei Reisfelder in der Grösse von 720 m2. Mit Näharbeiten bessert Frau Chu das Einkommen der Familie etwas auf.
«Die Kuhbank ist unsere einzige Möglichkeit, unser Leben zu verbessern. Niemand sonst würde uns Geld zur Verfügung stellen, um eine Kuh zu kaufen.»
Luu Thi Hip lebt mit ihrer 90-jährigen Mutter und ihrer behinderten Schwester zusammen. Die fünf Reisfelder bearbeitet sie alleine. Doch die Einkünfte reichen nicht, um die Familie zu ernähren und Medikamente für die Schwester zu kaufen. Überleben können die drei Frauen nur, weil Nachbarn ihnen helfen. Nun wird Luu Thi Hip eine Kuh bekommen. Sie freut sich sehr und hat grosse Erwartungen.
«Ich werde endlich genügend Geld haben und ohne die Hilfe meiner Nachbarn überleben können.»
So funktioniert die Kuhbank: 500 Franken Startkapital für die Kuh bank – in Form von Spenden aus der Schweiz – ist nötig, um eine Familie ins Projekt aufzunehmen. Die Familie bekommt eine Kuh sowie Schulung und Beratung in der Vieh haltung und beim Ausbau ihres Bauern betriebs. Das erste weibliche Kalb, das die Kuh gebärt, geht an die Kuhbank. Damit wird diese weitergeführt und ausgebaut: Laufend erhalten weitere Bauerfamilien, die sich bei den Einführungskursen als geeignet erweisen, eine Kuh.
Kuhbank 500.–
Kuhbank
Kuhbank
Das Projekt schafft keine Abhängigkeiten! Nach rund fünf Jahren ist eine Kuhbank selbständig, die Dorfbewohner können sie ohne finanzielle Hilfe der Mission weiterführen. Bauern werden in Produktionsteams ausgebildet, damit sie die Schulungen und Beratungen ohne die Mission gewährleisten können.
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WIR SCHÜTZEN vor Frauen- und Kinderhandel
9-JÄHRIG UND IM BORDELL ZUHAUSE INDIEN
Nisha im Treppenhaus des Bordells.
Beatrice Käufeler Projektleiterin
Die indische Metropole Mumbai, eine der grössten Städte weltweit, hat viele Gesichter. Einer von zwei Einwohnern lebt auf der Strasse, in ärmlichsten Hütten oder Slums. Es gibt auch viele Rotlichtviertel, in denen Generationen von Kindern aufwachsen.
Süss und herzig ist sie, die 9-jährige Nisha*. Oft lacht sie und tollt herum, dann wieder ist sie in sich versunken. Nisha wohnt mit ihrer Mutter in einem Bordell in Kamathipura, einem schäbigen Rotlichtviertel. Da, wo sie zuhause ist, sind sexuelle Übergriffe, Kriminalität und Ausbeutung alltäglich, Täter machen auch vor Kindern keinen Halt!
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Das Rotlichtviertel befindet sich im südlichen Teil der Stadt Mumbai. Von den 15 Gassen gehören acht zur Zone, in der Prostitution grassiert. Viele Kinder werden dort geboren. Von Freiern gezeugt, wachsen sie vaterlos auf. Viele werden nie amtlich registriert und damit ist ihnen der Zugang zur Schule oder zu Sozialleistungen verwehrt. Viele Teenager arbeiten in umliegenden Restaurants oder Betrieben für wenig Geld. Andere werden Zuhälter oder prostituieren sich selbst. Hinter der schäbigen Kulisse Ein Blick in die Bordelle zeigt, wie unwürdig die Frauen und Kinder leben! Ein dunkler, schmaler Gang und eine leiterähnliche Treppe führen zur Kabine, wo Nisha mit ihrer Mutter lebt. Die Kabine, nicht breiter als eine Matratze, ist schäbig. Wenige Habseligkeiten hängen herum, an der Wand hat es ein Regal mit Toilettenartikeln, in der Ecke steht ein kleiner Ventilator, der die stickige, feuchtheisse Luft etwas abkühlt. Auf dem Boden steht ein Gaskocher, auf dem Essen zu-
Viele Kinder leben im Rotlichtviertel. bereitet wird. Es riecht nach Gewürzen, aber auch nach billigem Parfum und Urin. Ein Blickfang ist die schmuddelige Matratze mit dem bunten, wohl selten gewaschenen Lein-
Rotlichtviertel: kein Ort für ein Mädchen.
tuch, wo die Mutter bis tief in die Nacht ihre Freier bedienen muss. Nisha schläft dann im darunterliegenden Stauraum auf dem harten Boden zwischen Kochutensilien – oft mit Hilfe narkotisierender oder schlaffördernder Mittel. Ein sicherer Ort zum Schlafen Seit einem Jahr übernachtet Nisha in der Krippe, die zum Tageszentrum gehört, das die Christliche Ostmission gegründet hat. Tagsüber erhält sie dort schulische und psychologisch-medizinische Hilfe sowie warme Mahlzeiten. Abends hört sie biblische Geschichten und spielt mit den anderen Mädchen, die in der Krippe schlafen. Sie lacht und geniesst die freundliche, kindgerechte Atmosphäre. Dann legt sie sich schlafen. Ohne Schlafmittel und sicher vor Übergriffen. So wie es sich für Kinder gehört. Die Christliche Ostmission hilft vielen Kindern und Müttern, aus ihrer unwürdigen, gefährlichen und ausbeuterischen Situation auszusteigen. Ohne Hilfe hätten sie keine Chance, auszusteigen und ein neues Leben anzufangen.
In der Nachtkrippe fühlt sich Nisha sicher.
*Name aus Schutzgründen geändert
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WIR SCHÜTZEN vor Frauen- und Kinderhandel
MOLDAWIEN
HEIMKINDER: DIE ZEIT DRÄNGT Georges Dubi Missionsleiter
Auf Druck der EU und der UNO schliesst die moldawische Regierung ihre Kinderheime. Seit 2005 haben über 10’000 Kinder die Heime bereits verlassen. Von vielen weiss man nicht, wo sie sind und was aus ihnen geworden ist. In den nächsten Jahren werden die restlichen 4’500 Kinder gehen müssen. «Kinder sollen in ihrer Familie aufwachsen», sagen diejenigen, welche die Heimschliessungen angeordnet haben. Die Auffassung ist theoretisch richtig, lässt aber die Realität in Moldawien völlig ausser Acht: Die allermeisten Heimkinder haben keine Familie, die als gutes Umfeld zum Aufwachsen die-
nen könnte! Ganz im Gegenteil: Zerrüttete oder nicht existierende Familien waren der Grund, weshalb sie ins Heim kamen. Diese Tatsache passt nicht ins Konzept der internationalen Organisationen und Experten. Dringend gesucht: Moldawische Pflegefamilien Von vielen Kindern, die das Heim verlassen mussten, weiss man nicht, wo sie sind. Manche sind auf der Strasse gelandet oder einfach verschwunden. Für die Kinder ist es eine Tragödie – für Menschenhändler ein traumhaftes Geschäftsumfeld. In den letzten Monaten wurden die Heimschliessungen etwas verlangsamt. Aus den
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Dörfern, in welche die Kinder zurückgebracht werden, kommt Widerstand. Den Sozialämtern, die sich um die Kinder kümmern müssten, fehlt es an Personal und vor allem an Geld. Die Sorge um Moldawiens Heimkinder ist seit Jahren ein Schwerpunkt der Christlichen Ostmission. Intensiv suchen wir in Moldawien nach möglichst vielen Familien, die bereit sind, Heimkinder bei sich aufzuneh-
wir, dass Familien sich bereit erklären, Kinder bei sich aufzunehmen, obschon sie dies finanziell belastet. Die Christliche Ostmission begleitet und berät diese Familien und die Pflegekinder und unterstützt sie finanziell. Viele der Kinder haben in ihrem kurzen Leben schon Schweres oder gar Traumatisches erlebt. Darum ist eine intensive Begleitung aller Beteiligten vonnöten.
«Die moldawischen Heimkinder sind der Christlichen Ostmission ein Herzensanliegen.» men. Die Aufgabe ist in den letzten Monaten schwieriger geworden. Viele Direktoren von Kinderheimen wurden ausgewechselt und damit sind langjährige, gute Kontakte verloren gegangen. Vielfach sind die neuen Leute nicht interessiert, dass Heimkinder in Pflegefamilien kommen. Vielmehr sind sie bestrebt, die Schliessung ihres Heims plan mässig voranzutreiben. Trotz dieser widrigen Umstände sind dieses Jahr mehr Platzierungen zu Stande gekommen, als wir erwartet haben. Darüber freuen wir uns sehr. Immer wieder staunen
Ungewisse Zukunft für viele Heimkinder.
Die finanzielle Herausforderung ist gross Das Projekt «Familien für Heimkinder» ist eine grosse finanzielle Herausforderung für die Christliche Ostmission. Nur schon der Aufwand für die Rekrutierung der Pflegefamilien und die Beschaffung der notwendigen Dokumente und Bewilligungen ist gross. Dazu kommt, dass die Familien meist über Jahre finanziell unterstützt werden müssen. Doch die Investition lohnt sich. Es geht um die Gegenwart und Zukunft vieler Kinder. Es geht darum, dass Moldawien, das ärmste Land Europas, eine Zukunft hat.
Trotz Schwierigkeiten: Zwei Mädchen haben Pflegeeltern gefunden.
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DANKE!
Moldawien Swetlana Namesnic Lebensmittel-Verteilung Chisinau
Mit Ihren Spenden haben Sie uns geholfen, manche Not zu lindern. Mit Ihren Gebeten haben Sie beigetragen, dass vieles gelungen ist und Menschen neue Hoffnung gefunden haben. Für Ihr Mittragen danken wir Ihnen von Herzen. Möge Gott Sie segnen!
«Die COM ist ein grosser Segen und eine grosse Unterstützung für Moldawien. Ganz herzlichen Dank für Eure Hilfe. Gott segne Euch!»
Anatolij Tschumak Co-Leiter COM-Partnerorganisation Nothilfe
«Ich sehe die Zukunft Moldawiens wie ein offenes Meer, niemand weiss, wohin unser Land treibt. Die COM geht mit uns in schwierigen Zeiten. Vielen Dank für die praktische Hilfe, die für viele Menschen ein Rettungsring ist im Meer der Hoffnungslosigkeit.»
Sergej Namesnic Rektor Christliche Universität UDG, Chisinau
«Obwohl sich die COM in Westeuropa befindet, ist sie eine richtige OST-Mission. Ihre Mitarbeiter verstehen die Zusammenhänge, in denen wir hier in Osteuropa leben und arbeiten. Dieses Verständnis erleichtert und befruchtet die Zusammenarbeit.»
Vladimir Ubeivolc Leiter COM-Partnerorganisation Frauen- und Kinderhandel
«Die COM unterstützt Menschen in Not auf verschiedenen Ebenen. Materiell und geistlich. Mit Nothilfe, persönlichem Kontakt und (Aus-) Bildung. Das ist es, was Hoffnung schafft für Menschen im scheinbar hoffnungslosen Moldawien.»
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Indien Sachin Kamble Leiter COM-Partnerorganisation Frauen- und Kinderhandel
«Auf dem Weg zum Erfolg spielt die COM immer wieder eine Schlüsselrolle. Dank ihrer Unterstützung ist es uns möglich, Kindern und Frauen aus Rotlichtvierteln ganzheitlich zu helfen, sie aus ihrer Ausbeutungssituation zu befreien und ihnen einen Neustart zu ermöglichen. Wir sind sehr, sehr dankbar dafür.»
Liebevoll gezeichnet von Kindern aus Indien. Sie sind sehr dankbar und froh für alle Hilfe und Unterstützung.
Munni K. 3. Klasse
«Seit ich im Tageszentrum bin, hat sich mein Leben verändert. Ich bin sehr gerne hier. Ich danke Ihnen für Ihre Liebe, Ihre Gebete und Ihre Unterstützung.»
DANKE!
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«Danke, dass wir nicht alleine sind!» Vor zwei Jahren erlitt ich einen Schlaganfall. Ich konnte danach nicht mehr gehen und war völlig auf die Hilfe meiner Tochter Antonina angewiesen. Was genau passierte, bekam ich nicht mit. Ich weiss nur noch, dass mir klar war, dass ich bald sterben würde. Ich war bereit, zu meinem Herrn zu gehen und freute mich darauf. Alles andere war Nebensache für mich. Ganz unerwartet verbesserte sich im Januar 2014 mein Zustand. Ich kann mich seither wieder an alles erinnern, habe wieder gehen gelernt und bin von Tag zu Tag stärker und kräftiger geworden. Alle Menschen in meiner Umgebung haben nur gestaunt. «Warum tust du das?», fragte ich Gott. «Ich bin bereit, zu dir zu kommen. Ich bin alt. Was willst du noch von mir hier auf dieser Erde?» Am 2. Mai dieses Jahres wurde alles klar: Meine Tochter Antonina starb unerwartet im Alter von 60 Jahren. Ihre Tochter Dascha, meine Enkelin, ist 23 Jahre alt. Sie ist geistig und körperlich behindert auf die Welt gekommen. Bei uns in Moldawien haben solche Menschen ein schweres, ja unerträgliches Schicksal. Ohne Betreuung durch Verwandte kommen sie in schlecht geführte Heime und verkümmern. Nun verstand ich, dass Gott mich noch brauchen wollte, um meine Enkelin zu versorgen und zu betreuen. Das gibt mir neuen Lebensmut. Das Wunder, dass ich mich wieder gesund und kräftig fühle, hat Gott getan, um meiner Enkelin ein würdevolles Leben zu schenken. Ich tue diesen Dienst mit Freuden und bin getrost, dass Er auch einen guten Plan für Dascha hat, wenn ich einmal nicht mehr da bin. Ich bin von Herzen dankbar für die Lebensmittel, die ich regelmässig von der Mission bekomme. Die 65 Franken Rente pro Monat reichen nicht. Aber mit den Lebensmitteln, die wir erhalten, kommen wir durch. Wenn jeweils die Mitarbeiter der Mission vor der Türe stehen, macht mein Herz Luftsprünge vor Freude. Herzlichen Dank, dass wir nicht alleine sind! Dina S., 84 Jahre