Issue 1 – Bright 04 / Magazine Spring 11
sUGARCAnE | PhOtO BY ELEMEnt ADVOCAtE: BRIAn GABERMAn - ELEMEntEUROPE.COM 2 – Bright Magazine
Element Presents the limited edition GET BUSY LIVING BLU-RAY & DVD BOX sEt, including extra’s and QUATTRO, featuring Chad tim tim, Levi Brown, Darrell stanton and welcoming Mark Appleyard. In stores soon. scan for more information
3 – Bright Magazine
Get free App at: http://gettag.mobi
4 – Bright Magazine
W W W.A L LTO M O R R O W S.D E
5 – Bright Magazine
8/9 Editorial
Marco Aslim, Thomas Martini und der Sinn des Lebens!
32–37
My Bright Uniform Die Sales & Distributions-Darlings der Bright überzeugen auch im Winter durch rundum schnieke Outfits und eine ordentliche Prise Attitüde!
38–41
Porträt – The Agenda Show Und was machen die Anderen? Bright schaut über den Messezirkustellerrand. Diesmal: The Agenda Show
42/43
58–61
Feature – Handel kommt von Handeln
Die simple Regel für alle Retailer – vier Seiten Gratis-Motivation und Tipps für das Überleben an der Verkaufsfront.
62–73
Shoot – Curiosity killed the Cat Lars Borges kriegt sie alle! Der Bright Magazin-Veteran hat die coolen Kids der Hauptstadt vor seine Linse gezerrt und sie im Look der neuen Saison abgelichtet.
Porträt – Trust Nobody
10
Impressum
12/13 Mitmacher
14–29 News & Brands
30/31
Porträt – Jeff Staple Er ist einer der Macher der StreetwearIndustrie, für die aktuelle Edition der Bright illustrierte er das Anzeigenmotiv. Nada Carls hat Jeff Staple in seinem New Yorker Studio besucht.
6 – Bright Magazine
Es kann nur einen geben! In der Oberliga der internationalen StreetwearShops gibt es pro Metropole nur einen unbestrittenen Platzhirsch. In Barcelona ist es Trust Nobody – ein Hausbesuch.
46–57
Feature – PR heute
Reden ist Gold – so die oberste Prämisse für PR-Menschen. Dass nur reden heute nicht mehr reicht, erfuhr Jan Joswig während seiner Recherche über die neusten Trends in Sachen Public Relations. Plus: unsere liebsten PR-Ladies im Porträt.
74/75
Interview – Sem Rubio Sem Rubios Fotografien sind fester Bestandteil der Skateboard-Ikonographie. Im Interview verrät er seine Tricks und plaudert über den letzten Arbeitseinsatz in Brasilien.
77–91 Art Bright
Kunst in der Großküche der ehemaligen Stasi-Zentrale – ein Thema, das der Bright Tradeshow besonders am Herzen liegt. Internationale Galerien und Artists präsentieren sich mit aktuellen Werken.
100–103
Interview – Woody Sneaker Freaker
Das Magazin Sneaker Freaker gilt nicht nur unter Kicks-Jüngern als Institution. Mitte Dezember erschien die erste Ausgabe der deutschen Edition – Zeit für ein Gespräch mit Gründer Simon „Woody“ Woods.
104–115 Products
Sneakers, Tees, Gürtel und Sleeves – die schönsten Kleinigkeiten, die jetzt auf die Shopping-Liste müssen.
92–99 Berlin Nights
Sie sind legendär, voller Mythen, unplanbar, kopfschmerzgarantierend und immer lang. Katja Hentschel hat sich für Bright in den wichtigsten Clubs und Bars der Stadt rumgetrieben und die Nachtschwärmer porträtiert, die Berlin so besonders machen.
116/117
122
Skate Area Die Berliner Winter sind unbarmherzig frostig und schnee-verweht. Im neuen Indoor-Bereich kommt die Skate-Fraktion trotzdem auf ihre Kosten.
124/125
Bright Brigade
126
Redaktions-Blurb Der Weg zum Bright Magazin ist gepflastert mit Nie-wieder-machen-wir-das-Attacken und Zahnfleisch-Spaziergängen. Die besten Sprüche aus dem Alltag der Redaktion.
Interview – P-Rod
Er zählt zu den wichtigsten Skatern unserer Tage. Dass er darüber hinaus auch in anderen Lebensbereichen locker 1 und 1 zusammenzählen kann, durften wir im Gespräch mit Paul Rodriguez Junior erfahren.
118–121 Decks
128–130
Kontakte
Strictly artistic: mit Palace, MOB, Supreme und aNYthing wird hier der letzte Zweifel beseitigt, dass zeitgemäße Kunst die Bretterwelt erobert hat. Wir präsentieren eine exklusive Auswahl kreativer Decks und die Geschichten dahinter.
Inhalt
7 – Bright Magazine
Editorial
...und auf einmal macht alles Sinn
Eben noch waren alle beschäftigt, das Socializing lief auf Hochtouren, Morgens-Mittags-Abends-Nachts, jeder, jede und jedes war wichtig und wichtiger, es wurde gemailt, gebloggt, gesmst, getwittert, geluncht, gedinnert und alles für die Mode 24/7 im Online-Modus... Auf einmal steht die Zeit still, die Schwere fühlt sich leicht an und alles macht irgendwie Sinn... Unser wunderbarer Zirkus kommt zum Erliegen, kein Telefon, keine Mails, alles riecht nach Milch und ist ziemlich klein und manchmal laut, danke, du neues Leben! Willkommen Lilith! Willkommen Emil! Willkommen ihr Bright-Kinder zur All Tomorrows Party!
Marco Aslim & Thomas Martini
8 – Bright Magazine
9 – Bright Magazine
Impressum
Herausgeber
Bright GmbH & Co KG Hohenstaufenstrasse 13 – 27 60327 Frankfurt +49 (0)69 66962158 hello@brighttradeshow.com
www.brighttradeshow.com
www.brightmagazine.de
Kreativdirektion Marco Aslim, Thomas Martini
Sonstige Mitarbeiter Linda Ehrl, Marius Farwig, Pascal Prehn, Tobias Röttger, Thomas Schottenloher
Chefredaktion/Produktion Romy Uebel
Lektorat Florian Biedermann, Justin Beard
Produktionsassistenz Nada Carls
Übersetzung Galina Green, Paula Hedley
Art Direktion Tobias Friedberg, Paale Lüdcke
www.madebysolid.com Mitarbeiter Text Nikolaj Belzer, Hans-Christian Bussert, Nada Carls, Kai Frischemeier, Andreas Grüter, Lydia Heckl, Jan Joswig, Paul Kampfmann, Andreas Richter, Nicolette Scharpenberg, Roman Schönbichler, Michael Sohn, Romy Uebel
Fotografie Lars Borges, Michael Breyer, Robert Eikelpoth, Rufus Exton, Amos Fricke, Katja Hentschel, Julia Luka Lila Nitzschke, Julia Schoierer, Stefanie Suchy, Thomas Wolfzettel
10 – Bright Magazine
Print F&W Mediencenter GmbH Holzhauser Feld 2 83361 Kienberg
www.fw-medien.de
11 – Bright Magazine
Paula Hedley
Katja Hentschel
Mit 18 verließ Katja Hentschel ihr Heimatörtchen im Osten Deutschlands, um die nächsten neun Jahre in richtigen Städten zu verbringen. Zwischen San Francisco, Paris, New York, London, einem Besuch im Pub und einem Master in Entwicklungspsychologie beschloss sie irgendwann, Fotografin zu werden. Ein wichtiger Auslöser dafür war der Street Fashion Blog Glamcanyon.com, den sie vor vier Jahren ins Leben rief, um – mittlerweile kommerziell erfolgreich – aktuellen Zeitgeist und Straßenkultur für zukünftige Generationen festzuhalten. Für das Bright Magazine fotografierte sie die Schönen und Coolen des Berliner Nachtlebens. In den nächsten zehn Jahren hofft Katja, jedes Land mindestens einmal bereist, einen Kinofilm gedreht und eine Schule in Indien gebaut zu haben.
Paula Hedley fällt zweifelsfrei in die Kategorie „good planets are hard to find“ - und wir sind sehr froh, sie gefunden zu haben! Die Übersetzerin ist nämlich nicht nur überaus sympathisch, sondern vor allem zuverlässig, gründlich und nicht nur in Modefragen auf Zack. Kein Wunder also, dass die aus Newcastle stammende Wahlkölnerin bereits für unzählige, coole Mags und eine Heerschar Klamottenlabels die richtigen Worte gesetzt hat. Sie entdeckt sogar in den deutschen Textvorlagen noch Fehler und das, obwohl sie ihre Leidenschaft für Deutsch und Deutschland erst mit 13 auf einer Klassenfahrt entdeckte. Zur Ruhe setzen würde sie sich trotzdem lieber im Positano – um italienisch zu lernen, was sonst...
Aus 2 mach 1 – wie in ihrer BildFusion funktionieren Michael Breyer und Robert Eikelpoth als Duo optimal. Die beiden Fotografen lernten sich vor fünf Jahren in Berlin kennen und haben mittlerweile Düsseldorf zu ihrem persönlichen Nabel der Welt erklärt. Pragmatischer Grund: man ist mit einem Auto voll Equipment schnell in Amsterdam, Paris oder London. Wenn die Beiden
www.paula-hedley.de mal keine Editorials shooten, basteln sie in ihrem Labor herum oder testen ihre neu erworbene Entwicklungsmaschine. Wenn es um Jobs geht, überrascht sie längst nichts mehr. Ihr Motto: „in command and out of control“ – ein löblicher Ansatz, der sie für die Mitarbeit bei Bright Magazine geradezu prädestiniert. Zum zweiten Mal haben sich Michael und Robert unsere Sneakerseiten vorgenommen.
www.glamcanyon.com
www.eikelpoth.com
Mitmacher
12 – Bright Magazine
Michael Breyer & Robert Eikelpoth
Amos Fricke Pascal Prehn
Dass Pascal Prehn einmal Leistungssportler war, sieht man dem Hünen noch heute an. Ein weiterer netter Nebeneffekt seiner sportlichen Vergangenheit: sie legte den Grundstein für seine Sneaker-Leidenschaft und damit für seinen heutigen Job. Auf das erste Paar Schuhe (Modell adidas Stefan Edberg Pro) folgten unzählige weitere; besondere Schmankerl der heute umfassenden Sammlung sind unter anderem der Danny Way 1 Schuh von DC oder der Chad Muska SP98, damals noch éS. Nur logisch also, dass Pascal nach dem Studium ein Sneaker-Magazin startete, heute Turnschuh-Labels berät, Mitveranstalter der Sneakerness ist und
im Dezember den deutschen Ableger von Sneaker Freaker launchte. Für die Sneaker-Seiten von Bright Magazine hat Pascal erneut die Styles der Saison ausgewählt.
Tobias Röttger
HORT, HORT, immer wieder HORT – auf allerlei Umwegen sind wir in der nunmehr vierten Ausgabe des Bright Magazines erneut bei einem Mitglied des Berliner Grafik-Kollektivs gelandet. Es fällt aber auch nicht sonderlich schwer, denn auch bei Tobias Röttger stimmen Ästhetik, Philosophie und Sympathiefaktor. Der 29jährige zählt seit neun Jahren zur erlesenen HORT-Crew, hat mittlerweile einige Preise gewonnen, für diverse Kunden gearbeitet und bastelt seit Ende 2010 von London aus an neuen, eigenen Projekten.
www.tobiasroettger.de
13 – Bright Magazine
Der Wahlberliner Amos Fricke kann in vielerlei Hinsicht Neid schüren. Zum einen haben seine Eltern bei der Auswahl seines Vornamens mal wirklich Geschmack bewiesen, zum anderen zählt er zu den wenigen Ende der 1980er (!) geborenen Youngstern, die trotz ihres zarten Alters schon richtig was auf die Kette bekommen. Neben dem Studium der Visuellen Kommunikation mit Schwerpunkt Fotografie an der Universität der Künste arbeitet er bereits für diverse nationale und internationale Magazine. Seine besondere Ästhetik offenbart sich in Details wie etwa der äußerst feinsinnigen Auswahl von Models. Einen ganz persönlichen Eindruck seiner Sicht auf die Dinge gibt es unter:
outlooksinsights.amosfricke.com
News PRO–Keds PRO Zeitgeist
Text: Nikolaj Belzer
Folk Wir sind das FOLK
Text: Hans-Christian Bussert In Canvas-Parkas oder dicke Merino-Strickjacken gehüllt, träumt noch der blasseste Mann von einem Leben in der freien Natur. Das britische Label Folk taugt zum Ausstatter dieser modernen Großstadtutopisten, die statt einem wettergegerbten Gesicht oft eher einen Kunsthochschulabschluss und einen Job in der Kreativbranche vorzuweisen haben. Was diese Klientel an den Designs des 2001 in London gegründeten Labels reizt, sind vor allem die Details: Knöpfe aus der Corozo Nuss, abnehmbare Lederriemen (die Wäsche!) und nicht zuletzt das äußerst dezente Labeling. Die natürliche Konkurrenz des Folk-Mannes ist seine Freundin, die nur zu gern zu seinen Lieblingsteilen greift. Eine Tatsache, die das Team um Gründer Cathal McAteer längst registriert hat: eine eigene Frauenkollektion steht deshalb ganz oben auf der „To Do“-Liste. Bis es soweit ist, werden in den drei Londoner Läden neben der Hauptkollektion auch Schuhe unter dem Namen Shofolk für Männer und Frauen, sowie Accessoires und Frauenkollektionen anderer Labels verkauft. Ob auch die deutschen Mädels den Männern ihre Teile neiden, weiß man spätestens seit der Eröffnung des ersten Folk-Shops im November. Das Design der Münchener Adresse, in der vorerst ausschließlich „Men only" gilt, orientiert sich mit seiner Einrichtung aus „Secondhand“-Hölzern und großen Marmorköpfen jedenfalls klar an den Londoner Dependancen. Ganz getreu Cathals Motto: „If it ain´t broke, don‘t fix it“, ist für Herbst-Winter 2011 eine Fortsetzung all dessen geplant, was die Kollektionen von jeher so stark macht. Im Zentrum, Materialien, die man aus allen Teilen der Welt bezieht: Hemdenstoffe aus Japan, ein in Zusammenarbeit mit einer portugiesischer Spinnerei entwickelter „Spezialstoff“ und Handgenähtes aus Alpaka von peruanischen Produzenten.
www.folkclothing.co.uk
14 – Bright Magazine
Was haben Basketball-Legende Kareem-Abdul Jabbar und Hip-Hop-Großmeister Damon Dash gemeinsam? Beide waren zu ganz verschiedenen Zeiten Aushängeschilder der PRO-Keds Sneakerreihe. Zufall ist das nicht. Schließlich handelt es sich bei PRO-Keds, deren Geschichte 1949 mit der Abspaltung von der Muttermarke Keds begann, nicht nur um eine der ältesten, sondern mit Sicherheit auch um eine der prestigeträchtigste Sneakermarken. Alles begann mit dem „Royal“, bis heute eines der wenigen Modelle, die es in Sachen Geschichte, Langlebig- und Zeitlosigkeit sogar mit den legendären Converse Chucks aufnehmen können. Mit der Einführung des „Phantom“, sowie der vor knapp zwei Jahren begonnenen Weiterentwicklung zum „Royal Plus“, meisterte PRO-Keds den Sprung ins neue Jahrtausend. Die Basis bleibt der ursprüngliche „Royal“-Entwurf, hinzu kommen ab SS 2011 edles Glattleder oder gewachstes Canvas als Grundmaterialien. Die neuen Stoffe lassen den „Royal Plus“ wertvoller erscheinen, bei ein bisschen Abnutzung wird außerdem der Vintage-Look betont. Wer lieber Lo-Versionen trägt, der liegt im nächsten Sommer mit dem simplen und stilsicheren Royal CVO Canvas richtig. Der 69er, mit seiner soliden Ledersohle, der Ende der 1970er zu einem Symbol der Hip-Hop- und BreakdanceBewegung wurde, verdeutlicht am besten die Philosophie von PRO-Keds: Schlichtes, einfaches gleichwohl klassisches Design haben in der Regel eine deutlich längere Halbwertszeit als kometenhafte Trends.
www.keds.com
A Kind of Guise
Federation
First Rule – No Rules!
Text: Andreas Grüter Dass Mode aus München mehr sein kann als opulenter Luxuswahn oder krachledern-rustikale Mia san Mia-Traditionsbewahrung, beweisen A Kind of Guise. Im Frühjahr 2009 gegründet, bewegt sich das sowohl im Fashion- und Objektdesign als auch im Film-, Grafik- und Fotobereich beheimatete Kollektiv nicht nur mit unregelmäßig erscheinenden Projektarbeiten statt saisonabhängigen Kollektionsprogrammen jenseits jeglicher Branchennormen, sondern ist auch stilistisch durchaus schwer zu fassen. So wurde beispielsweise während eines Italienurlaubs die mit ‚01 09’ betitelte Premierenarbeit ausbaldowert, die sich um einen möglichst eleganten Re-Use von altem Medizinball-Leder in Taschenform bemühte. Nur wenige Monate später wurde das ‚02 09’ Projekt umgesetzt, mit einem handgestrickten Hoodie, nebst Gym-Sack und passendem Gürtel ganz unter dem Einfluss nordamerikanischem Indianerhandwerks. Überhaupt scheint das Thema Handwerkskunst neben der Schaffung von innovativen Freiräumen eine der wichtigsten Zugangskoordinaten zum A Kind of Guise Universum zu sein. „Das Label ist einem konstanten Work in Progress unterworfen, der viel eher von einer Liebe zu qualitativer Verarbeitung, robusten Stoffen und hochwertigem Design denn von einem konkreten Businessplan, den wir übrigens überhaupt nicht haben, gesteuert wird. Dass wir dabei oft auch unsere eigene Produktionsstätte sind, gehört einfach dazu und nimmt zudem den Druck“, ließ man auf Anfrage aus dem Headquarter verlauten. Kaum verwunderlich, dass bei so viel selbstbewusster Sperrigkeit gern auch gleichgesinnte Geister zum Spielen vorbeischauen. So ist man mit Harvest, Münchens erster Adresse für Streetfashion, längst nicht nur freundschaftlich sondern auch in Kollaborationsdingen eng verbunden. Auch zusammen mit den stilbewussten Dänen von WoodWood wurde schon per limitierter Kollektion gemeinsame Sache gemacht. Darüber, was im kommenden Jahr jenseits des im Rahmen der Berlin Fashionweek anstehenden ShowroomEvents zum Release der neuen Herrenlinie ansteht, wird zwar freundlich-bestimmtes Stillschweigen bewahrt, Gerüchten zufolge handelt es sich unter anderem um einige Kinderteile. Regelmäßige Besuche auf der Labelwebsite sind also – nicht zuletzt wegen der monatlich wechselnden ‚Piece of the Month’-Kleinsteditionen – dringend angeraten.
www.akindofguise.com
Avantgarde von unten
Text: Hans-Christian Bussert In der Mode ist das mit den zwei Erdhälften so eine Sache: Herbst/Winter bedeutet in der nördlichen Hemisphäre zwar das gleiche wie in der südlichen. Offen bleibt dabei aber, von welcher Kollektion dann jeweils die Rede ist und welche zuerst kommt. Federation aus Auckland, Neuseeland, lösen das Problem ganz selbstbewusst: die nördlichen HW 2011-Kollektionen sind ein Best-Of der vier, ein halbes Jahr zuvor für die Südhalbkugel produzierten Winterkollektionen (je zwei für Frauen und Männer). Wer will, kann daraus schließen, dass man uns in Down Under um eine Nasenlänge voraus ist, dass es sich bei Federation also um eine Art neuseeländischer Streetwear-Avantgarde handelt. Jenny und Nick Clegg, die das Label vor zehn Jahren ins Leben gerufen haben, wollen davon nichts wissen: „Wir entwerfen einfach das, was wir selbst gerne anziehen.“ Folgt man dieser Logik, so hat der typische FederationKunde vielleicht ebenfalls einen Background im Skateboarding (wie Ex-Skater Nick) und ein gesteigertes Interesse an mit Verstand designter Streetwear (wie Modedesignerin Jenny). Und er/sie fühlt sich wohl in den überlangen Hemden, den T-Shirts mit Sprayprints, den beschichteten Jeans und Jacken, die mehr Fashion als Street und dabei dennoch sehr tragbar sind. Nick selbst beschreibt die Marke als ein „bisschen verschroben, wie von Hand gezeichnet.“ Für 2011 haben die beiden Großes vor; Stichwort „internationales Wachstum“. Von Neuseeland aus soll die Welt erobert werden: in Italien, Kanada, Australien und Dänemark freuen sich bereits die jeweiligen Vertriebspartner. Auch in Dubai, Russland und Asien will man sich etablieren. Trotz Expansion: Federation legen Wert auf langfristige Kooperationen. Bester Beweis ist ihre langjährige Zusammenarbeit mit DJ Steve Aoki und dessen Plattenlabel „Dim Mak“ – auch 2011 wird es wieder die begehrten „Federation X Dim Mak“-T-Shirts geben.
www.federation.co.nz 15 – Bright Magazine
Supra Über Schuhe
Fenchurch Strictly London Street
Text: Nikolaj Belzer Auf seinem Höhepunkt beherbergte das britische Empire mehr als 450 Millionen Menschen auf einer Fläche, die in etwa einem Viertel der Landmasse der Erde entsprach. Zugegeben, Fenchurch Clothing lässt es ruhiger angehen, dennoch: In kaum zehn Jahren hat es die Marke von der Insel geschafft, in 24 Ländern vertreten zu sein und sowohl in den kleinen unabhängigen Skateshops als auch in größeren Ketten zu verkaufen. Selbst Kundschaft in Asien oder in den USA ist begeistert von der ur-britischen Identität. Angefangen hat alles 1999 im Süd-Osten Londons – genauer gesagt in der Fenchurch Street. Die kleine Straße ist vor allem für eines bekannt: ihren Bahnhof, der täglich von tausenden Pendlern genutzt wird. Sein verzweigtes Schienensystem lieferte den firmengründenden Skatern die Vorlage für das Logo ihrer Marke. Was diese Ecke der britischen Hauptstadt zudem so sympathisch macht, ist der immer noch spürbare Hauch von Tradition. Nur einen Katzensprung vom Ufer der Themse entfernt, finden sich alteingesessene Pubs, in denen sich Banker, Künstler aus den Galerien um Whitechapel
und eben Ur-East Londoner beim Feierabend-Pint zuprosten. Dieser standesübergreifende Dünkel färbt auf die Entwürfe von Fenchurch Clothing ab: Lockere Schnitte treffen auf klassische Stoffe, casual meets classic. Dieses Prinzip funktioniert mittlerweile auch in einer sehenswerten Schuhkollektion. Im Januar 2011 präsentieren die Londoner außerdem erstmals eine kleine, feine Denim-Range mit Basisschnitten in bodenständigen Waschungen und mit viel Sinn für Details.
Text: Nikolaj Belzer In wenigen Jahren hat es das recht junge Footwear Label Supra geschafft, dem Sneakermarkt mit frischen und überraschenden Designs seinen Stempel aufzudrücken. Ein internationales Team mit Homebase in Kalifornien, sowie eine gesunde Verortung innerhalb der Skatekultur, sind die Zutaten für eine Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht. Schuhe von Supra, was lateinisch ist und soviel wie „über“ bedeutet, erschienen 2006 erstmals am Markt und glänzten sofort mit Understatement. Nur der schlichte Schriftzug auf der Sohle und die kleine Krone fungieren als Erkennungsmerkmal, ansonsten dominiert natürlich-schickes Designs. Denn was Supra lange vor vielen anderen erkannte: Es geht nicht mehr darum, einen Schuh für die Straße, einen für die Arbeit und einen dritten fürs Ausgehen im Schrank zu haben. All-in-one ist die Ansage, lässig und dennoch edel. Modelle wie „Dixon“ oder „Thunder“ meistern diesen Spagat problemlos. Styles wie „Society“, ein hochgeschlossener Sneaker mit Komfortsohle und Klettverschluss über dem klassischen Hi-Top Design, beweisen außerdem, dass es den Machern von Supra weniger darum geht, erfolgreiche Sneaker-Modelle größerer Häuser zu imitieren, als konsequent nach vorne zu schauen. Was sind die Bedürfnisse des urbanen Kreativen? Der Typ, der mit dem Board in die Agentur fährt, dort vor Kunden Präsentationen hält und abends noch mal beim Edelitaliener vorbeischaut? Neben Bequemlichkeit und Multifunktionalität geht es vor allem darum, neue, interessante Wege in Sachen Schuhdesign aufzuzeigen. An der Spitze dieser Entwicklung steht der „Henry Boot Tuf“ für all jene, die beim Boot-Trend mitspielen und dennoch nicht aufs Sneakerfeeling verzichten wollen. Ein Schuh, bei dem die Macher die Robustheit eines echten Stiefels mit der Sportlichkeit eines Sneakers vereinen – denn der nächste schlimme Winter kommt bestimmt.
www.suprafootwear.com www.fenchurch.com 16 – Bright Magazine
Element Ontour
River deep, mountain high
Text: Nicolette Scharpenberg Du machst mit deinen Skatebuddies einen Ausflug zum Bergsee. Du hast deinen Rucksack dabei, trägst abgewetzte Jeans und Skateschuhe, suchst nach einem schönen Platz für dein altes Zelt und eine kleine Feuerstelle – das wäre jetzt der passende Auftritt für eine Jacke aus der Wolfeboro Kollektion von Element. Dass Johnny Schillereff äußerst naturverbunden ist, steht außer Frage. 1992 gründete er in Atlanta die Skateboardmarke Element – Wasser, Feuer, Erde und Luft sind bis heute ihr Fundament, Nachhaltigkeit und Umweltschutz feste Säulen der Firmenphilosophie. Aus Schillereffs Innovationsdrang heraus entstand 2010 die neue Jacken-Kollektion „Wolfeboro“. Sie ergänzt das Basissortiment an Outerwear und setzt klar auf Funktionalität, Robustheit und besonderen Tragekomfort. Als Inspiration dienten Schillereff die Erinnerungen an
On Strike!
Text: Lydia Heckl Die ausgiebigen Jubiläumsfeierlichkeiten und die krönende Five Years Birthday Bash Party, die im Oktober im heimischen Eindhoven stattfand, haben die Jungs von Ontour nicht davon abgehalten, ihre Entwürfe fürs neue Jahr fertig zu stellen. Zum Glück, schließlich hat sich das ehemals kleine T-Shirtlabel in wenigen Saisons zum global agierenden Brand entwickelt, das seine Träger durch die Verschmelzung von Streetwear, Fashion und Produktdesign zu einem stimmigen Ganzen überzeugt. Unter dem Motto „On Strike“ schicken die Labelbetreiber Etienne Dekkers und Remco van der Velden zum HW 2011 jede Menge schicke Shirts und Outerwear aus Biobaumwolle on Tour. Inspirieren ließ man sich „von dem Gefühl, das wir damals hatten, als wir Ontour gründeten – als wir unsere Jobs hingeschmissen haben und einfach frei und unabhängig waren.“ Den Nonkonformismus sieht man den Designs an: ungewöhnliche Formgebungen und eine starke Grafikaussage – das ist garantiert kein Mainstream! Die harmonische Aussage mag vor allem an der Umtriebigkeit des Labels in der benachbarten Musik-, Kunst- und Designszene liegen. So werden Menschen, Objekte und Events zur Quelle, aus der sich immer wieder neue Ideen zur Weiterentwicklung der Kollektionen schöpfen lassen. What goes Ontour stays Ontour.
www.ontour.nl
17 – Bright Magazine
die urige, kleine Hütte an einem Bergsee nahe Wolfeboro (New Hampshire), die sein Urgroßvater 1926 für seine Familie gebaut hatte und die ihr zu einem zweiten Zuhause wurde. Im Herbst 2010 wurde die Kollektion erstmalig ausgeliefert und ist seither fester Bestandteil des Sortiments. Mit VK-Preisen zwischen 100 und 180 Euro richtet sie sich sowohl an Core Skateshops als auch an Conceptstores und kleinere Street Boutiquen. Und auch stilistisch eignen sich die Wolfeboro-Teile nicht nur für ein Rendezvous am Bergsee. Für die kommende Herbst-Winter-Saison werden die Themen Hunting, Engineering und Mountaineering aufgegriffen. Schlupfjacken, Parkas, Woll-Dufflecoats, Collegejacken, Workwear-Jankerl, funktionale Wende-Daunenjacken und Westen aus gewachster Baumwolle und robusten Canvas-Stoffen zeigen sich äußerst vielseitig und: elementar.
www.elementeurope.com
Szenen einer Bilderbuch-Ehe
Text: Andreas Richter Im richtigen Leben würde man sagen: Etnies und Skateboarding nähern sich der Silberhochzeit. In der Welt der Decks, Halfpipes und Ollies ist es einfach nur eine Lovestory ohnegleichen. Etnies feiert im Jahr 2011 das 25jährige Firmenjubiläum, und mithin die Wechselwirkung mit seiner Szene, die mit jedem Jahr leidenschaftlicher, wissender und verständnisvoller wurde. Und mal ehrlich: von wie vielen Ehepaaren in diesem Alter kann man das schon behaupten? Den maßgeblichen Anteil am Erfolg der Marke darf sich ohne Zweifel CEO Pierre André Senizergues aufs Griptape taggen. Als Proskater hatte er sich in den ausgehenden 1980er Jahren einen Namen gemacht, als Schuhdesigner nahm er 1989 die Arbeit für das noch junge, zum Zeitpunkt der Gründung 1986 noch unter Etnics firmierende Label auf. Für das originär französische Brand mit Fokus auf europäische Skateund Surfmärkte öffnete Pierre André noch im selben Jahr die Vertriebswege in die USA. Vor allem die, wie man so schön sagt, strukturellen Transferleistungen festigten die Marke schnell. 1990 richtete Etnies den ersten Masters of Skateboarding Contest aus. Das Portfolio der für Etnies fahrenden Pros wuchs, Fahrer wie Natas Kaupas, Eric Dressen, Sal Barbier oder Jason Rogers waren zunächst auf den klassischen High–Top-Sneakers unterwegs. Die Designentwicklung orientiere sich klar an den Bedürfnissen der Skater, man verlangte schon bald nach Low-Tops – Etnies lieferte den Classic Lo-Cut, ein sofortiger Standard und eine Blaupause für etliche Nachfolgemodelle anderer Hersteller.
Wie es sich für eine ordentliche Ehe gehört, kamen bald die ersten Kinder auf die Welt. Pierre André launchte mit éS, Emerica und ThirtyTwo Tochterfirmen, die unter der im Jahr 1996 gegründeten Muttergesellschaft Sole Technology Inc. organisiert wurden – im Zuge der Produkt- und Vertriebsdiversifizierung erschienen Produkte auch für BMX- und MotocrossFahrer, Surfer und Snowboarder. Am Ausgang des Jahrtausends war Etnies zu einer der bedeutendsten und größten Marken der Skateszene gewachsen, das Headquarter befand sich nun in Lake Forest, Kalifornien. Dem Standort, von dem aus mit zunehmender geschäftlicher Expertise Aspekte wie Nachhaltigkeit, ökologische und soziale Verantwortung immer wichtiger wurden. 2003 entstand mit dem Lake Forest Skatepark unter der Schirmherrschaft von Etnies der größte Skatepark des Bundesstaates, Etnies engagierte sich in Benefizaktionen, kulturellen Sponsorships und regelmäßigen Spendenaktionen. Bis heute. Ganz aktuell wurden von Etnies Programme zur Aufklärung über und Bewältigung von Autismus und Brustkrebs aufgelegt. Eine Menge sozialer Verantwortung also, aber man darf wohl davon ausgehen, dass noch genügend Kapazität frei bleibt, um sich anlässlich des bevorstehenden Jubiläums gebührend selbst zu feiern. Im Interview erzählt Pierre André was der Geburtstag für ihn bedeutet.
Etnies
18 – Bright Magazine
Etnies feiert demnächst sein 25jähriges Jubiläum. Was bedeutet das für Dich, als Firmenboss aber auch als Skater und Privatperson? Geburtstage sind großartig, denn sie lassen einen innehalten und reflektieren, was man alles erlebt und erledigt hat. Es ist für mich der Wahnsinn, was wir alles in den letzten 25 Jahren geschafft haben. Nichtsdestoweniger haben wir beschlossen, das Jubiläum so zu feiern, dass wir nicht zurückschauen, sondern in die Zukunft blicken, um zu sehen, was die nächsten 25 so bringen werden. Wenn man darüber nachdenkt, wie viele Veränderungen Skateboarding in dieser Zeitspanne prägten, dann können wir nur spekulieren, was wohl im nächsten Vierteljahrhundert passiert.
Technologie und Umweltschutz sind die wichtigsten Aspekte heutzutage, wir werden beides stärker in die Zukunft des Skateboardings einfließen lassen. Als Skater ist es einfach unglaublich für mich, was wir alles erreicht haben. Ich habe Schuhe für Etnies in jenen Anfangstagen designt, als niemand sonst das für Skateboarder tat, bis dato hatte man uns nur die verkauft, die ohnehin auf dem Markt waren. Wir waren die ersten Skateboarder, die Schuhe für Skateboarder herstellten und schau Dir jetzt die Industrie an, die sich daraus entwickelt hat. Damals gab es einen wirklich großen Bedarf danach, der in den letzten 25 Jahren nicht nachgelassen hat und ich bin mir sicher, daran wird sich auch nichts ändern.
19 – Bright Magazine
Was ist das Geheimnis? Wie bewahrt Ihr Euch Euer jugendliches Image? Bleib Dir selbst treu, wir sind nicht 25 Jahre alt sondern jung, und wir tun wirklich nur das, was wir lieben.
Was würdest Du als die größten Herausforderungen der Firma für das nächste Vierteljahrhundert bezeichnen? Ich glaube fest daran, dass sich unser Planet in einem schrecklichen Zustand befindet, daher mache ich mir durchaus auch Sorgen, welche Herausforderungen sich uns in den kommenden 25 Jahren stellen werden. Wir erleben ja heute schon, wie die Umwelt kollabiert und das beeinflusst das Business. Aber es hat auch Auswirkungen auf das, was wir am liebsten tun – wir brauchen frische Luft zum Skaten, klares Wasser zum Surfen und wir benötigen Schnee zum Snowboarden. Daher bin ich der Meinung, dass jedes Unternehmen seine eigene Geschäftspraxis überdenken sollte und dabei unbedingt Umweltgesichtspunkte berücksichtigen muss. Wir sind auch nicht perfekt, aber wir haben uns vor längerem dazu entschlossen, diesen Weg zu gehen und sehen schon die ersten Resultate. Mehr Unternehmen können und müssen dies tun, und sie müssen jetzt damit beginnen, nicht erst in 25 Jahren. Eure Company ist dafür bekannt, sehr bewusst mit Umweltschutz umzugehen. Was würdest Du als Eure größte Bemühung in diesem Bereich bisher bezeichnen und wie wollt Ihr Euren Weg weitergehen? Wir haben damit angefangen, als es überhaupt noch nicht üblich war, dass sich eine Firma für ihre eigenen Umweltbelastungen interessiert. Damals, im Jahr 2000, war es wirklich hart, überhaupt heraus zu finden, wie man ein umweltfreundliches Headquarter baut und wie man Solarpanels installiert bekommt. Heutzutage gibt es in dieser Hinsicht ein viel größeres Bewusstsein und es ist viel leichter für die Leute, etwas für die Umwelt zu tun.
Was würdest Du sagen, ist das wichtigste, das Du in Deiner Karriere gelernt hast? In meinem Job muss ich viel rumreisen. Dadurch bin ich auf viele verschiedene Kulturen gestoßen, die meinen Blick geschärft haben. So habe ich viele neue Werte und Lebensweisen entdeckt. Ich habe gelernt, dass es trotz der Vielfältigkeit so viele Dinge gibt, die uns vereinen. Egal, in welcher Kultur man lebt, überall benötigt man vor allem Leidenschaft und Einsatz, um etwas voran zu bringen, um etwas zu verändern. Das allerwichtigste, was ich gelernt habe, ist aber, dass es im Leben vor allem darauf ankommt, wie viel man gibt.
www.etnies.com
Lakai Lang lebe Rick!
Text: Nada Carls
Brixton Hauptsache Hut Text: Hans-Christian Bussert Ob Elbsegler, Batschkapp oder Fedora – die Designer von Brixton aus Oceanside in Kalifornien machen vor keiner Form der Kopfbedeckung halt. Was sie eint, ist eine exzellente Verarbeitung bis hin zum liebevoll gestalteten Innenfutter aus Seide. Gerne arbeitet man bei Brixton auch mit Kreativen aus anderen Branchen zusammen – zuletzt mit den göttlichen Motorradschraubern von Deus Ex Machina aus Sydney. Seit ein paar Saisons liefert Brixton zudem den Rest zum Outfit – zumindest bis zur Gürtellinie. Auch hier dominiert ein zeitloser Look, der sich an amerikanischer Workwear orientiert: Lederjacken, wattierte Wollhemden, klassische Baseballjerseys. Der Fokus liegt dabei ganz klar auf der Herrenkollektion. Zwar werden auch einige Styles exklusiv für Ladies angeboten, zu einer eigenständigen Kollektion konnte man sich bisher allerdings noch nicht durchringen. Für den kommenden Sommer versprechen die BrixtonMacher die breiteste Kollektion bisher – das schließt auch ein größeres Angebot für Damen mit ein. Ansonsten heißt es wieder Hauptsache „Hut“. So können sich Surffans auf ein Canvaskäppi freuen, das in Zusammenarbeit mit Mitch Abshere, auch bekannt als „Captain Fin", entstanden ist. Weitere Kollaborationen mit den Künstlern Russ Pope, Dave Hansen und Rick Molinar unterstreichen den Anspruch des Labels, auch in Sachen Inspiration den Hut aufzuhaben.
www.brixton.com
Es wäre übertrieben, zu behaupten, dass Lakai aus der Not heraus gegründet wurde. Aber genau betrachtet ist ein Pro, der nun mal hauptberuflich Skateboard fährt, irgendwie schon notleidend, wenn er seine Schuhe nicht mag und mit ihrem Tragen auch noch zu wenig Sponsoren-Geld verdient. So gelaufen bei Mike Carroll und Rick Howard und Grund genug für sie, 1999 Lakai zu gründen. „The Shoes We Skate” ist bis heute das Mission Statement des kalifornischen Labels und laut Kelly Bird, Brand Manager von Lakai, der seit dem ersten Tag Teil des Managements ist, bestimmen Teamgeist, gute Laune und Ehrlichkeit den Spirit. Von der eigentlichen Bedeutung von Lakai (franz. „Fußsoldat“ oder „Gesinde“) ist hier also nichts zu spüren – im Gegenteil: Glücklich dürften all jene sein, die sich Mitglieder des Pro-Teams nennen dürfen. Erst kürzlich wurde Vincent Alvarez der Pro-Status zugesprochen, für zusätzlich frischen Wind sorgen Raven Tershy, Riley Hawk und Daniel Espinoza. Für Herbst 2011 steht bei Lakai einiges auf dem Plan: es erscheinen weitere Kollabos mit Girl, Chocolate und 4start, außerdem wird an den hauseigenen Sohlentechnologien Lakaitning und XLK getüftelt, die Premium-Linie Echelon erweitert und neue Modelle des MJ, Cairo und Rick Howard präsentiert. Offenbar immer noch gebrandmarkt von der Erfahrung schmerzender Füßen aus den anfänglichen Pro-Zeiten, sorgt Lakai heute für Verbesserung und Schadensbegrenzung in der Nachfolgegeneration. Und weil sich das leichte Sohlensystem XLK bei den Teamfahrern großer Beliebtheit erfreut, wird es künftig im neuen Rick Howard-Modell verarbeitet und bietet
damit eine ideale Funktions-Style-Kombination. Wildleder Obermaterial, Crystal-Gummisohle plus Styledetails machen aus dem Rick einen Skateschuh weit entfernt vom Basic-Kick. „Wer den Jericho von Lakai aus vorherigen Saisons kennt, kann den neuen Rick als seine langlebige Weiterentwicklung betrachten“; erklärt Bird. Unsere Empfehlung: like it and ride it!
www.lakai.com
20 – Bright Magazine
21 – Bright Magazine
Loreak Mendian Vom Flugzeugflügel zur Bergblume
Text: Andreas Richter Auch wenn man in hiesigen Breitengraden mehr als einmal über diesen Namen lesen muss, um ihn längerfristig abzuspeichern, ist er doch genau richtig gewählt. Loreak Mendian ist baskisch und bedeutet so viel wie Bergblume. Eine Semantik, die das 1996 in San Sebastian gegründete Label schließlich auch in seine Kollektionen übersetzt. Diese sind geprägt von einem besonders natürlichen Design, ohne sich dabei in grobmaschiger Fairtrade-Optik zu verheddern. Ihre Aktualität steckt in den Details, die Silhouetten hingegen wirken zeitlos, mit klarer Linie und erklärter Funktionalität. Gerade so wie die Flugzeugflügel, die Chefdesigner Xabi Zirikiain entwarf, bevor er sich für Loreak Mendian mit Kol-
lektions- und Logo-Gestaltung beschäftigte. Zugegeben, eine Jacke aus der baskischen Streetwearschmiede atmet mehr Zeitgeist, als es ein Flugzeugbauteil jemals könnte – umso erfreulicher ist es, dass es Zirikiain und sein Geschäftspartner Victor Serna fertig brachten, beide Welten, die des praktischen Nutzens und die der geschmackvollen Streetwear-Erscheinung, in ihren Kollektionen zu vermählen. Ein Ansatz, der auch schon Kollaborationen mit Vans oder Camper belebte und der auch in anstehenden Projekten als Leitidee verfolgt wird. Nebenbei wird im sich immer weiter ausdehnenden L.M.-Kosmos interdisziplinär gedacht, es ist nicht einfach nur ein Fashionlabel, es ist auch eine kulturelle Erscheinung, eine Schnittstelle zwischen Musik, Design und Architektur.
Knowledge Cotton Apparel The Organic Message
Texte: Lydia Heckl Die Geschichte des dänischen Familienunternehmens Knowledge Cotton Apparel entpuppt sich bei näherer Betrachtung als eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit dem Sujet Nachhaltigkeit. Sie begann 1969, dem Jahr, in dem der Unternehmer Jørgen Mørups eine kleine Textilfabrik in Jütland gründete. Er startete ganz bescheiden mit der Produktion einer limitierten Auflage an qualitativ hochwertigen Sporttextilien aus Baumwolle. Heute ist die J. Mørups Textilfabrik einer der größten Biobaumwoll-Produzenten Nordeuropas. Der gute Gedanke ist ansteckend und so überrascht es denn eigentlich auch kaum, dass Junior Mads Mørups, der seine Kindheit zwischen Ausspinnanlagen und Färbebädern verbrachte, in die Fußstapfen von Vater Jørgen trat. Mit der Gründung des Fashionlabels Knowledge Cotton Apparel schuf er seine eigene Vision von Qualität und Design und knüpfte dabei eng an Tradition und Familienhistorie an. Mit einer großen Portion Optimismus und Herzblut entwickelt er den Nachhaltigkeitsgedanken für die kommende Generation weiter. Ziel ist es, ökologisches Bewusstsein und soziales Engagement in die Köpfe der Träger zu meißeln. Wissen und Wissen weitergeben, so das konsequente Credo. Dass man hier eine klare Linie verfolgt, spiegelt sich in den smarten Casualstyles der HW 2011 Kollektion wider, die ausschließlich aus ökologisch verträglichen, recycelten, ressourcenschonenden und fair produzierten Materialien bestehen. Und die Mørups gehen noch einen Schritt weiter: Bis 2015 möchte man durch die Verwendung von 100 Prozent zertifizierter Biobaumwolle die Umwelt vor 150 Tonnen Pestiziden bewahren. Fazit: Sympathisches Family-Business mit Weltverbesserungsanspruch!
www.loreakmendian.com www.knowledgecottonapparel.com 22 – Bright Magazine
Mazine Everybody From Everywhere
Text: Nada Carls
Flaek Handmade in Germany
Text: Nada Carls Aus dem Thema für eine gemeinsame Abschlussarbeit entwickelte sich ein Konzept, auf das nur zwei studierte Mediendesigner, Blogger und Sneakernerds beim Bierchen in der Kneipe kommen können. Sven Matschinsky und Oliver Baumgart heißen die smarten Buben aus dem norddeutschen Oldenburg die 2009 auf den Trichter kamen, einen eigenen Sneaker zu entwerfen – Name: „Kaalen Hi", Label: Flaek! Mit einem offenen Geständnis zur Marken-Polygamie, einem guten Gespür für Onlinevermarktung und Nischenbildung im Web 2.0 und der Vision eines zeitlosen, hochwertigen und zu 100 Prozent in Deutschland produzierten Sneakers, tasteten sich die beiden Gründer des Sneakerblogs sneakerized. com auf einem Weg vor, den sie selbst im Vorfeld nicht definieren wollten: „Ob am Ende ein Label dabei herauskommt, das tatsächlich eine kleine Serie produzieren lässt oder es bei einer sehr limitierten Auflage von zwei Paar bleibt, ist uns erst mal egal," erklären sie. Damit Fans und Skeptiker jeden Schritt der über einjährigen Sneaker-Metamorphose verfolgen und kommentieren können, dokumentieren die beiden via FlaekBlog, Twitter und Facebook ihren Weg von den ersten Entwürfen über die Einzelteile von einer lokalen Traditionsmanufaktur bis hin zum Prototypen. Mit Erfolg: das finale Muster für den Kaalen Hi ist im Dezember 2010 fertig geworden, die Grundlage für die erste kleine Sneakerproduktion geschaffen. Nach nunmehr eineinhalb Jahren liebevoller Planung, wiederholten Feinschliffen, Ausbesserungen hinsichtlich Material und Verarbeitung, kann nun der erste ostfriesische Sneaker in der Turnschuhgeschichte „Handmade in Germany“ durchstarten und setzt dabei auf Hochwertigkeit wie das verwendete Kalbsleder als Innen- und Außenmaterial (sogar für die Innensohle!) zeigt. Zunächst erscheinen zwei Farbstellungen: Schwarz-Charcoal und Charcoal-Schwarz – Edles fernab von massenproduzierter Stangenware, denn wie der Ostfriese sagen würde: daat is een annern Snack!
www.flaek.com
23 – Bright Magazine
Seit mittlerweile zwölf Jahren ist Mazine eine verlässliche Größe in Sachen sportlicher Stylo-Streetwear aus dem vielleicht verkanntesten Untergrund Deutschlands, dem Ruhrpott. Der zur Region gehörende Lokalpatriotismus blieb auch auf den Fluren der Sommer-Bright nicht unbemerkt, als an einem Samstagnachmittag vom Mazine-Stand aus die Tore der Schalker schamlos brüllend bejubelt wurden. Dem Fußballfan-Dasein der Gründer Niko Sarantopoulos und Henry Canton ging in den 1990ern übrigens eine aktive Basketballkarriere voraus. Bei aller Sportlichkeit vergaßen die beiden glücklicherweise nie ihre Leidenschaft für Textiles und verstofflichten ihren guten Geschmack alsbald unter dem Namen Mazine. Kollektionen wie Marketing waren damals wie heute niemals mainstream, laut oder penetrant – im Gegenteil: Mazine steht für spannende Künstlerkollabos aus diversen Genres, kreative Schnitte und Grafiken, außerdem sind die Macher dafür bekannt, feine Events und Artists aus dem nicht-kommerziellen Bereich zu unterstützen. Kennt nicht jeder und soll auch nicht zwingend jedem gefallen: Trends hinterher rennen? Nein, danke! „Providing a home for those who connect by attitude and not by scene affiliation" – so schön klingt das dann in der Eigendarstellung. Und auch 2011 geht es vorbildlich weiter: auf dem Plan steht ein Re-Branding mit neuem, freshen Mazine Logo, eine Kollabo mit dem Hardcore Label „Reaper Records" und die Eröffnung eines neuen Showrooms in der Lower East Side in New York City, um auch in Übersee endlich Fuß zu fassen. Was zum Anziehen gibt’s natürlich auch noch: die SS 2011 Kollektion ist von Sportswear-Klassikern inspiriert und wird mit satten Farben, figurbetonten Schnitten und funktionalen Materialien dem Motto „Summer in the City" mehr als gerecht. From Schalke to New York City – wir sind gespannt!
www.mazine.de
Brett mit Kopf
Text: Michael Sohn Erfunden hat Jake Burton Carpenter das Snowboarding nicht, dafür wurde er ein paar Jahrzehnte zu spät geboren. Aber seit Jake 1977 anfing, in seiner Garage in Vermont die ersten Bretter zusammenzubasteln, war er doch maßgeblich daran beteiligt, aus einem exzentrischen Hobby für eine Hand voll Hasardeure einen von vielen Millionen geschätzten Breitensport zu formen. Heute ist seine 958 Mitarbeiter starke Company überall vertreten, wo Bretter über Schnee gleiten. Neben dem Headquarter in Burlington, Vermont gibt es seit 1986 die Burton Sportartikel GmbH in Innsbruck und eine weitere Niederlassung in Tokio. Da Snowboarding meist unter klimatischen Bedingungen ausgeübt wird, an die wir Menschen nicht unbedingt perfekt angepasst sind, und die wilden Tiere, deren Felle sich unsere Vorfahren überzogen, rar geworden sind, ist es ziemlich praktisch, dass Burton nicht nur Boards produziert. Sondern auch ein breites Spektrum an Softgoods im Angebot hat, die neben der Tatsache hübsch auszusehen auch technisch auf dem neuesten Stand sind. Greg Dacyshyn trägt den beeindruckenden Titel Chief Creative Officer und ist der Mann,
der dafür sorgt, dass der Nachschub an Innovativem nicht abreißt: „Gore-Tex bleibt ein wichtiges Thema, wird sogar mehr denn je in unserer Outerwear eingesetzt, selbst in niedrigeren Preissegmenten. Weiterhin featuren wir natürlich Burton’s Dryride 3L, 2L und Softshell. Thermacore-Wattierung wird noch bei einigen Outerwear-Pieces am unteren Ende der Preisskala oder bei Handschuhen eingesetzt, aber in vielen Styles doch eher 3M Thinsulate bis hin zu 3M X-Static mit antimikrobieller Wirkung im High-End-Bereich. 2012 werden wir in Burton-Jacken das Trail-Mapping-System einführen – ein neues cleveres System für Outerwear-Futter und -Wattierung.“
24 – Bright Magazine
Pioniergeist beweist Burton auch bei der Erschließung neuer Geschäftsfelder. Seit 1996 gründet oder kauft Burton eigenständige Unternehmen, die das Portfolio ergänzen: R.E.D. im Bereich der Protektoren (Helme usw.), Gravis etwas lifestyliger mit Schuhen und Taschen, ANON liefert Brillen für die Piste, Analog entließ 2003 die erste eigene Klamotten-Kollektion in die kalifornische Sonne. Unter dem Label „The Program“ fasste Burton die Snowboard-Brands Forum Snowboards, Special Blend, Foursquare und Jeenyus zusammen. Da nicht alle auf gefrorenem Wasser Sport treiben wollen, holte man sich die Surf-Spezialisten von Channel Islands ins Haus. Greg fungiert auch als Daddy der Brand-Familie. Jede einzelne Marke muss ihre eigene Identität bewahren: „Um ehrlich zu sein, kann ich mich nicht mehr so viel mit externen Brands beschäftigen, seit ich als Chief Creative Officer Burtons komplettes Produktdesign
und Marketing manage. Generell ist es wichtig, sich in die Denke eines potenziellen Kunden hineinzuversetzen. Jedes Label verfügt über seine eigene DNA und genau danach muss man das jeweilige Programm ausrichten. Die große Klammer bei Burton ist natürlich die Leidenschaft fürs Snowboarden, aber wir müssen immer an eine Vielzahl von Ridern denken, mit verschiedenen Fahrstilen, aus allen Altersgruppen, überall auf der Welt, mit den unterschiedlichsten Bedürfnissen.“
Burton
Ein weiterer wichtiger Faktor zur Schärfung des Profils, auf den niemand mehr verzichten mag: Kollabos mit Key Playern aus Fashion, Kunst und Sport. In diesem Bereich hat Greg schon einige Projekte eingetütet mit Playboy, adidas oder der Andy Warhol Foundation. Vor kurzem wurde das Board Whammy Bar Marley (mit Bildern der Reggae-Ikone Bob Marley) an ausgewählte Händler ausgeliefert. Streifen-Fan Paul Smith durfte schon zum vierten Mal ran: „Nachdem sich die ersten drei Koops um Softgoods gedreht hatten, war es der nächste logische Schritt, sich diesmal auf Hardgoods zu konzentrieren: das 2011 Burton Vapor Snowboard. Das bot sich an, da Paul Smith den innovativen Charakter des Boards sehr schätzt, und wir die Idee schön fanden, seine hohen Ansprüche an Verarbeitung und Raffinesse mit top-aktueller Snowboard-Technologie zu verbinden.“ Zu den auf der Bright präsentierten Produkten wollte Greg vorab nicht zu viel verraten, ließ sich lediglich die Themen einiger Kollektionen entlocken. „Bei den Männern werden ‚Twin Peaks’ und ‚Dark Horizon’ für Buzz sorgen, bei den Ladies ‚Boyish Charm’ und ‚Disparate Junkie’.“ Klingt düster, wird trotzdem recht sportlich daher kommen. Eine Frage, die jeden Kreativen interessiert: Wie gelingt es Greg, seit vielen Jahren immer wieder Trends zu setzen? „Mein Job ist es ja nun einmal, von etwas inspiriert zu werden – und das dann auch in der Kollektion umzusetzen. Also, was inspiriert mich: Reisen steht an erster Stelle, neue Orte entdecken. Es reicht aber nicht, irgendwo hinzufahren und dort shoppen zu gehen. Seit es Blogs und Online-Stores gibt, weiß jeder über alles Bescheid. Wenn du dir nur anschaust, was andere machen, hinkst du hoffnungslos hinterher. Unser Anspruch ist es, jeden Tag etwas Neues zu entwickeln. Ich stimme vollkommen mit Paul Smith überein, der sagt, dass man in allem und jedem Inspiration finden kann. Rausgehen, neugierig sein und alle Sinneseindrücke und Informationen in sich aufsaugen, das bringt mir am meisten.“ Klappt offensichtlich gut. Vielleicht auch weil Burton seinen Mitarbeitern Privilegien gewährt, die andere Companys dieser Größe nicht bieten: Wenn über Nacht mehr als ein halber Meter Neuschnee gefallen ist, dürfen die Angestellten blau machen und raus auf die Piste, mit einer von der Firma gesponserten Saisonkarte.
www.burton.com
25 – Bright Magazine
Les Ettes Schnee stinkt nicht
Text: Hans-Christian Bussert „It might be a man‘s world, but we make it smell better!“ müsste es heißen, würden Les Ettes den Welthit von James Brown frei interpretieren. Nun ist Les Ettes keine Band, sondern eine Kosmetikmarke; der Anspruch, die Welt nach den eigenen Wünschen zu formen, ist deswegen nicht kleiner – im Gegenteil. Nur haben die Frauen von Les Ettes erkannt, dass sich die immer noch männlich dominierte Welt des Brettsports besser mit leisen Düften, als mit dem lauten Mitgrölen des oft monotonen Songs von „T-Shirt, Jacke, Hose“ gewinnen lässt. Deshalb trifft es die Sache auch nicht ganz, wenn man aus dem gemeinsamen Background der Les Ettes-Girls im Snowboarding den Schluss zieht, dass sie einfach die Nase voll vom Gestank verschwitzter Boots hatten. Nein, bei der Gründung des Labels 2007 ging es ihnen viel mehr darum, Parfums zu produzieren, die ihren eigenen Vorstellungen entsprechen, als dem Kalkül der Kosmetikbranche zu folgen. Und so sind die Düfte Flor-ette, Want-ette, Sol-ette und Lov-ette allesamt leichte Düfte ohne Alkoholbasis, die auch alle möglichst umweltverträglich produziert werden. Das hat für Les Ettes – neben einem integeren Produkt – höchste Priorität. An zweiter Stelle steht die
produktive Zusammenarbeit mit Frauen aus ihrem Kosmos. Juli-ette etwa ist der „Signature“-Lipgloss der Ex-Snowboarderin, Ex-Metalmusikerin, Ex-Voguemodels und jetzt Fixed-GearProfis Juliet Elliott. Da ist es selbstverständlich, dass der Lipgloss neben einem frischen Rot auch noch genug Lichtschutzfaktor hat, um zarte Lippen vor der Gletschersonne zu schützen. Für 2011 setzen die Les Ettes auf smarte Kooperationen mit anderen Brands: zum Beispiel das mit Bataleon produzierte „Feelbetter“-Snowboard. Oder das in Zusammenarbeit mit Zimtstern entwickelte Beautycase, das praktischerweise gleich mit einem Flakon Want-ette bestückt ist. Und dem eingangs erwähnten „Stinkstiefel“ setzen sie die „Smelling Goggle“ entgegen, eine Goggle von Spy, die mit Love-ette parfümiert ist. Nächster Coup: Eine Kollaboration mit Bright. Watch Out!
www.lesettes.com
26 – Bright Magazine
Holden Return to the Soul
Text: Andreas Grüter Im um größtmögliche Unabhängigkeit bemühten Boardsport- und Streetwearsegment erregt der Schritt vom selbstbestimmten Indie-Brand zum Major-Anhängsel kaum mehr Aufsehen. Der umgekehrte Weg hingegen lässt durchaus aufhorchen. So auch im Falle des in Portland beheimateten Snowboard- und Outerwear-Clothing Labels Holden. 2002 von Profi-Snowboarder Mikey LeBlanc und Designer Scott Zergebel als exklusiver Spin-Off von Earth Products respektive K2 Sports gegründet, machte man sich vor allem mit stilistisch visionären, das damalige Baggy-Ideal weitestgehend negierenden Entwürfen, schnell einen Namen in der Szene. Fünf Jahre später nutzte das Duo die Querelen im Rahmen der Übernahme von K2 durch den US-Konzern Jarden, um sich endgültig vom Mainstream-Business freizuschwimmen. Ein, auch vor dem Hintergrund der aufziehenden Wirtschaftskrise, durchaus riskanter Schritt. Der sich rückblickend jedoch als goldrichtig erwiesen hat, und nicht nur durch 100-prozentige Selbstbestimmung, sondern auch durch diverse Preise für Design und nachhaltige Umweltverträglichkeit der teils aus Hanf und recycelten Plastikflaschen gefertigten Kollektion belohnt wurde. Zur HW 2011 Saison setzt man einmal mehr auf Styles, die zwar hochtechnisch aufgeladen sind, nach außen jedoch stets dezent wirken. Als Inspirationsquelle für die mittlerweile omnipräsente Streetwear-Linie dient Holden dabei vor allem das weite Feld der klassisch-zeitlosen American Heritage, das sowohl von Military- als auch von Football- und Baseball-Elementen geprägt ist.
www.holdenouterwear.com
Yackfou
Stue
Die Andersmacher
The Kids are Alright
Text: Nada Carls
Ambiguous Leben mit Stil
Text: Nikolaj Belzer Im Endeffekt möchten wir doch alle dasselbe: gut aussehen und uns dabei so wohl fühlen wie auf der heimischen Couch. Ambiguous Clothing – der Name lässt es erahnen – haben die Lösung parat: Ihre innovative und geschmackvolle Mischung aus Styling und Komfort sollte zunächst nur den eigenen Bedürfnissen genügen, doch schon bald war klar, dass mehr daraus würde. Mittlerweile verdient die Label-Crew aus Skatern, Musikern und Künstlern ihre Brötchen mit der Klamotten-Macherei, ihre Fangemeinde wächst kontinuierlich. Beim Blick durch die neue Kollektion fallen besonders die individuellen Verarbeitungsdetails, hochwertigen Materialien und eine gute Prise VintageTouch ins Auge. Dass die Macher sich nicht nur vom kreativen Leben inspirieren lassen, sondern auch zurückgeben, zeigen Initiativen wie die Bouil’hot Art Show. Hierfür verschickte man Wärmflaschen an Grafiker auf der ganzen Welt. Rechtzeitig zu Beginn der kalten Jahreszeit kamen dann kunstvoll gestaltete Einzelstücke zurück, bei deren Anblick nicht nur Designliebhabern warm ums Herz wurde. Im Rahmen der „ambiguous artists addicted association” (4A) unterstützt die Marke außerdem verschiedene Streetart Künstler bei ihrer Arbeit. Umgekehrt schafft es eines ihrer Werke zuweilen als Motiv auf ein Kleidungsstück. Es geht um mehr, als einen Lifestyle einfach nur abzubilden: man hält ihn am Leben.
www.ambiguousclothing.com 27 – Bright Magazine
Die zwei Typen aus Berlin haben’s richtig gemacht. Anders und trotzdem erfolgreich. Oder gerade deswegen. Als Martin Krusche und Tobias Herrmann 2003 als Yackfou anfingen, ihre Grafiken als tragbare Kunst eigenhändig auf T-Shirts zu drucken, hatten sie eigentlich nichts geplant: sonntäglicher Flohmarktverkauf statt ausgefuchstem Businessplan, ständige Typo-Neuauflage statt Logo, ID oder CI – also eigentlich alles, wovon der
Unternehmensberater wohlwollend abrät. Das unmittelbare Feedback der Kunden, ihr Selbstverständnis als Artists und ihre nichtabreißende Kreativität sind bis heute die primären Antriebe ihres Schaffens. Das Ergebnis: jährlich zwei Kollektionen mit Tees, Hoodies, Dress Sweatern und Accessoires, eine Abnehmer-Bandbreite, die vom lokalen Skateshop bis zum Bigplayer Planet Sports reicht, und der 2008 eröffnete eigene Yackfou Shop in Berlin-Friedrichshain. Ihre SS 2011-Kollektion kündigt sich mit vertrauten Themen wie narrativen Illustrationen, Logos und Zeichnungen in liebevoll-bunt aber auch simplen grafischen und geometrischen Elementen an, die sie zu Ornamenten und filigranen handgezeichneten Mustern werden lassen. On Top gibt’s Spielereien wie Glow-In-The-Dark-Effekte. Klingt nach „sich selbst treu bleiben“ – die sympathische Alternative zum wirtschaftlichen Konzeptionieren.
www.yackfou.com
Text: Nada Carls Als kleiner Mensch ist man ungewollt Teil einer benachteiligten Randgruppe: immer ist alles irgendwie zu groß, zu lang oder zu weit. Auch schlimm: nicht schnell genug wachsen und trotzdem schon ein ausgeprägtes Modebewusstsein haben! Dieses Problem stellt sich Kids mit Style, denn die Klamotten cooler Brands sind selbst in den kleinsten Größen zu groß und die passenden Kinderklamotten oftmals zu hellblau, zu rosa, zu uncool, zu mainstream. Die Streetwear-Industrie hat diese Ungerechtigkeit glücklicherweise vor einigen Jahren erkannt und begonnen, dagegen anzugehen. Immer mehr Labels stellen sich auf die Nachfrage ein und bieten Sneakers, Hoodies oder Logoprint-Strampler in eigenen Kidswear Ranges an. Und was für ein Glück für Eltern entnervter Teens, dass es Shops gibt, die genau den Nerv der Sache treffen: der Stue Store in Düsseldorf bietet Streetwear für Kids im Alter zwischen sechs und zwölf – von Bench, Ezekiel, Iriedaily, Paul Frank bis Volcom ist alles dabei. Sneakerlabels wie Asics, Onitsuka Tiger, adidas, Converse, DC, Nike 6.0 und Vans lassen in Sachen Mini-Schuhwerk keine Wünsche offen. Und das Wichtigste: das Corporate Design von Stue ist keineswegs kindlich, sondern im Gegenteil schlicht und im Prinzip ziemlich erwachsen. Seit Oktober bietet der Stue Store sein selektiertes Sneaker- und Streetwear-Sortiment inklusive Accessoires, BMX und Skatedecks auch online zum europaweiten Verkauf an. Ein großer Schritt für kleine Stylos.
www.stuestore.com
Djinns
Von Wallabees zu Wannabees
Text: Nada Carls Wenn Mütter zu ihren Kindern sagen: „Mecker nicht, mach's halt besser!" nervt das in der Regel. Wenn ein Retailer einen topselling Schuh hat, diesen seinen Kunden aber nur in drei Farben anbieten kann, nervt das auch und Muttis mahnende Worte können plötzlich zum Erfolgsrezept werden. Bei Jens Hüsken, Gründer des deutschen Schuhlabels Djinns könnte es im übertragenen Sinne so gelaufen sein. Als gelernter Einzelhändler mit traditionellem Background – Papa Textileinzelhandelskaufmann, Ausbildung an der Textilfachhochschule Nagold, erste Berufserfahrung bei Replay – eröffnete Hüsken 2001 seinen Streetwear Shop Orange County in Mülheim, kurz darauf eine weitere Filiale in Ratingen. Der Hip-Hop Schuhklassiker und Wu-TangLiebling „Clark's Wallabee" wurde zum Abverkaufsrenner in Hüskens Shops. Einziges Manko: zu wenige Farben und umso ärgerlicher, dass die Nachbarn in Holland auf eine viel breitere
28 – Bright Magazine
Farbpalette verweisen konnten. Hüsken machte aus dieser Not eine Tugend und gründete sein eigenes Label Djinns. Mit der Silhouette des Clark’schen Mokassin-Vorbilds entstand eine in Deutschland produzierte Kollektion mit sechs verschiedenen Modellen, die simpel und sinnig „Original Djinns Wannabee" getauft wurden. Hüsken erinnert sich an erste Ordermomente: „Es gab keine Muster, die Schuhe wurden anhand einer Zeichnung verkauft." Er beschreibt
Seit 2005 hat Hüsken die Djinns Produktpalette erfolgreich um Sneaker- und Bootsmodelle sowie Caps und Gürtel erweitert, die oftmals auch als Hook-Ups, zum Beispiel in Form des passenden Caps zum Schuh, erhältlich sind. Nach fast zehn Jahren Markengeschichte blickt Djinns heute auf zahlreiche Kollabos mit befreundeten Labels wie Hessenmob, DRMTM, Wemoto oder Artists wie Boris Hoppeck, Emil Kozak, Skwak und Henry Obasi zurück. 2011 wird es eine Kollabo mit dem kalifornischen Label „Breezy Excursion“ geben, sowie eine Abkehr von bunten Sneakermodellen; zurück zu den klassischen Farben und Formen des Wannabees.
www.djinns.eu
den Wannabee als „Anti-Sneaker – nicht Sport, nicht Fashion, nur Style, der keiner Mode untergeordnet ist“. Als zeitloser Weggebegleiter ist der Original Djinns Wannabee bis heute in fast 50 Designs produziert worden, darunter bedrucktes Leder, gelaserte Prägungen in allen möglichen Variationen und diverse Farbund Materialmixe.
R: MADS JONSSON P: BLOTTO 29 – Bright Magazine
WWW.BURTON.COM RIDER SERVICE EUROPE 00800 287 866 13 (TOLL FREE) VISIT US AT BRIGHT: BOOTH 154/1
Der Mann ist sehr beschäftigt. Kein Wunder, denn seine Vita ist quasi der American Dream des Streetwear Business’: vom Selbstmacher und -vermarkter bedruckter T-Shirts zum Gebieter eines 18-köpfigen Mini-Imperiums mit Kreativagentur, eigenem Label, Galerie und Multibrandstores in New York und Tokio. Sein Name ist Jeff Staple und wer über Street Culture oder Tauben reden möchte, ist in seinem Büro in der Lower Eastside an der richtigen Adresse. Jeff Staple wurde vor 36 Jahren in New Jersey geboren, ist entgegen häufiger Vermutungen kein Japaner, sondern Chinese, und beschreibt sich selbst als kreatives, nachtaktives Arbeitstier. Streetwearlegende Hiroshi Fujiwara zählt zu seinen besten Freunden, mit Futura philosophiert und diskutiert er regelmäßig über dessen Kunst. Seine unbedingte Identifizierung mit Street Culture, seine Designaffinität und nicht zuletzt seine ureigene Handschrift machten ihn zu einem der beliebtesten Kollaborateure für Kunden verschiedener Industriezweige – Nike, Microsoft, Lotus, Timberland, Mountain Dew, Sony, Oakley, Urban Outfitters – er hatte sie alle! Staple definiert Street Culture als Attitüde unabhängigen Denkens, spricht dabei gerne von „wir” und „uns”, der Einstellung, das zu tun, was man machen möchte, nicht was man sollte. Dass aus dieser Attitüde leider auch ein Image geworden ist, bedauert er und versteht sich vielmehr als Vertreter der Kreativköppe und DIY’ler. Schon deshalb hat er sich die Taube als Galionsfigur für sein Label herausgepickt: wo andere Pferde und Krokodile wählen, sieht er sich durch den hartnäckigen Streuner des urbanen Stadtbilds repräsentiert. Umso passender, gurrt doch an jeder Ecke New Yorks ein kleiner Staple im Rinnstein rum. 1997 begann Staple selbstproduzierte T-Shirts zu verkaufen, zu seinen ersten Abnehmern gehörten ein Shop aus Japan sowie die Ur-Streetwear Stores Union und Triple 5 Soul in SoHo, in denen er als junger Straßenpimpf selbst shoppen ging. Knapp 15 Jahre später und es zeigt sich ein ganz anderes Bild der New Yorker Streetwear-Szene: Union und Triple 5 Soul mussten schließen, Staples Shopping-Welt hingegen wächst und gedeiht. Seit 2003 gibt es seinen Multibrandstore Reed Space, der mit Labels wie Acronym, Stüssy, Carhartt, aNYthing, Crooks & Castles, The Hundreds, sowie einer buchhandlungs-ähnlichen Magazinabteilung mit feinster Street Culture Literatur, Musik und Toys in die Offensive geht. Staple entschied sich gegen einen Monostore, da er seine Entwürfe lieber in Gesellschaft der Brands, Artists, Musik und Magazine sieht, die ihn selbst inspirieren. 2006 eröffnete die Reed Space Dependance in Tokio, 2007 kam Reed Space Annex für Ausstellungen oder temporäre Pop-Up Stores hinzu. 2009 hielt der staplesche Gestalterdrang auch im Verlagswesen Einzug. Mit Reed Centre veröffentlicht er die eigene Publikation Reed Pages.
30 – Bright Magazine
Staple erklärt das forsche Tempo so: „New York ist heute wie eine Maschine, sobald etwas ‚cooles’ auftaucht, muss es schnell verarbeitet, verpackt und verkauft werden. Bremst du, spuckt sie dich aus. Kreative Prozesse können nicht mehr langsam und organisch wachsen. Berlin hingegen kann das noch. Ich liebe Berlin. Die Energie ist dope und erinnert mich an das New York der 1980er!” Zu dieser herzlichen Städte-Beziehung passt es gerade bestens, dass sich Staple der Gestaltung der Anzeigen der Bright Trade Show für den Winter 2011 angenommen hat. Ganz ohne Taube oder lautes Branding entstand das Design, das er selbst als abstrakte Assoziation mit der Messe verbindet. Und was bringt das neue Jahr sonst so? Für den kommenden Herbst hält das Multitalent die zukunfts- und technologieorientierte Kollektion „Autoshop” bereit, die in Zusammenarbeit mit einem Partner aus der Autoindustrie entstand. Neben Workwear-Anleihen bestimmen Grautöne und Schwarz das Bild, derbe Materialien wie Baustahlgewebe oder funktionelle Details geben Chinos und Buttondown-Hemden den rauen Look. Nachdem Staple 2010 erfolgreich einen Pop-Up-Store in Hawaii betrieb, folgt vielleicht sogar bald ein temporärer Reed Space in Berlin? Eine durchaus realistische Option, findet Herr Staple. Finden wir auch!
www.stapledesign.com www.thereedspace.com
Text: Nada Carls
I love Berlin to death
31 – Bright Magazine
Das T-Shirt ist fleckenfrei, die Schuhe geputzt und die Jeans eingetragen?! Dann ist der Messe-Wohlfühllook komplett und dem uneingeschränkten Sales-Erfolg steht ergo nichts mehr im Wege! Eine Auswahl unserer Lieblings-Distributeure und -Verkaufs-Profis zeigt sich auch diesmal wieder in ihren Bright-Uniformen, ob naturburschig im Wald, maritim am Meer oder rollend in der Ramp – best-dressed immer und überall!
„Stay true to yourself!” Heida Birgisdottir Nikita Reykjavik, Island Brands: Nikita Uniform: Schal: Nikita, Jacke: Nikita, Kleid: Nikita, Leggings: Nikita, Schuhe: Mentor by Rützau
www.nikitaclothing.com
32 – Bright Magazine
My Bright Uniform
„Das Gras wächst nicht schneller wenn man daran zieht“ Marco Frey R.O.U.G.H Distribution Bodelshausen, Deutschland Brands: Aeme, Alpinestars, Altamont, Brixton, Deathwish, Emerica, és, Innes, Ipath, Record, Santa Cruz, Shake Junt, World Industries Uniform: Cap: Brixton, Hemd: Brixton, T-Shirt: Santa Cruz, Hose: Altamont, Schuhe: Ipath
www.rough.de
„Life means change!” Kyung-Ah Meiers Obey Germany Bochum, Deutschland Brands: Obey Uniform: Schal: vom Dad, Strickjacke: Obey, Tee: Obey, Rock: Obey, Schuhe: adidas Sneakers on Tour
www.obeygermany.com
33 – Bright Magazine
„Design Unlikely Futures” Charlie Tidball Analog Clothing & Gravis Footwear Hossegor, Frankreich
„Wenn ned, dann ned“ Petra Schröckeneder Agentur schauRaum Salzburg, Österreich
Brands: Analog Clothing, Gravis Footwear Uniform: Beanie: Analog, T-Shirt: Analog, Denim: Analog, Schuhe: Gravis
www.analogclothing.com www.gravisfootwear.com
Brands: Hurley Uniform: Beanie: Brixton, Weste: Hurley, T-Shirt: Forvert, Hose: Hurley, Schuhe: Nike
www.hurley.at
34 – Bright Magazine
„Now or never“ Mike Sprunkel Mighty Distribution Wiesbaden, Deutschland Brands: Zoo York Hardgoods, Nomad Skateboards, Hype Skateboards, Venture Trucks, Industrial Trucks, Rush Bearings, Form Wheels, Elm Clothing, Slvdr, Bond Outerwear, Stepchild Snowboards, Airhole Facemasks Uniform: Beanie: Elm, Hemd: Elm, Hose: Slvdr, Schuhe: Stinky, Board: Zoo York
www.mightydistribution.com
Foto: Max Meusel
35 – Bright Magazine
„Don't take it for granted!” Anja Egger Trade Art / Volcom Clothing Stuttgart, Deutschland Brands: Volcom Clothing
Uniform: Hose: Volcom, Leggings: Volcom, T-Shirt: Volcom, Weste: H&M, Jacke: Volcom, Schuhe: Vans, Mütze: Woolmark, Tasche: Mis Cositas
www.volcomeurope.com „Forward ever, backward never!“ Marc Hausen boardjunkies Handelsagentur Braunschweig, Deutschland
Brands: éS Footwear, Brixton, Innes Uniform: Schieber: Brixton, Hemd: éS, T-Shirt: Innes, Jeans: Carhartt, Schuhe: éS, Bier: Wolters Pilsener
www.boardjunkies.de 36 – Bright Magazine
HarDGooDS in a WorLD oF CLotHinG
important
ADVISORY
aC Ht U nG ! W i r V Er K aU FEn n U r D i E EC H t E n p r oD UK t E ! Bi L L iG E FÄL SC H U n G En Un SEr E r mar K En z Um B E t r ü G En i H r Er K U nD En Er W Er B En Si E B it t E aU F EBaY B Ei D En B EK anntE n anB i E t Er n!
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Text: Michael Sohn
Und was machen die Anderen? Bright schaut Ăźber den Messezirkustellerrand. Diesmal:
The Agenda Show
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„Schwarze Nike Free 7.0, Levi’s Capital E Jeans, schwarzes AAA-Shirt, Gucci Titanium-Brille, Ledergürtel von Bottega Veneta und The Seventh Letter Crew-Ring, dazu eine Incase Messenger Bag, MacBook Pro und iPad.“ Das ist nicht der Wunschzettel einer kleinen Schulklasse, sondern lediglich das Outfit, in dem Aaron Levant in seinen Tag startet. Der 27jährige
Oder was man halt Messe nennt: Anfang 2003 verirrten sich etwa 30 Brands und 250 Buyer in das hastig angemietete Hinterzimmer eines Thai-Restaurants in Long Beach. Wie Levant selbst zugibt: „Nicht unbedingt der beste Ort, um eine Trade Show zu launchen. Es war furchtbar chaotisch. Aber gleichzeitig wurde viel geordert und von da an lief die Sache.“ Innerhalb weniger Jahre bauten Aaron und sein Cousin Seth Haber die Agenda zu einem kleinen Global Player auf: Zweimal pro Jahr schlägt die Messe in Huntington Beach auf, zweimal in New York und zwei Shows landen in Tokyo. Weitere sind momentan nicht geplant. Der Status quo ist arbeitsintensiv genug. Die letzte Show in Huntington besuchten mehr als 250 Brands und über 4.000 Einkäufer. Von Vans oder DC
Kalifornier gründete vor acht Jahren The Agenda Show. Heute ist die Messe – laut Eigenwerbung – der „einflussreichste Fashion Trade Event der USA im Segment Action Sports, Sneaker und Streetwear“. Marketing-Floskeln mal beiseite: Wie kommt ein Teenager dazu, eine Trade Show auf die Beine zu stellen, Aaron? „Mit 15 war ich ein richtig fieser Typ und bin unter anderem wegen Drogenbesitzes von der Schule geflogen.“ Kein High-School-Abschluss, kein College, Aaron musste Geld verdienen und hatte das Glück, auf Mentoren zu treffen,
die ihm den Einstieg in ein legales Business ermöglichten. Luis Pulido von GAT (später: GRN Apple Tree) holte sich den Tunichtgut zuerst als Praktikanten ins Haus. Aaron stieg zum Grafikdesigner auf, bevor er im Sales Department überzeugte. Dadurch wurde Rick Klotz von Freshjive auf ihn aufmerksam und übertrug dem flinken Kerl die Verantwortung für das Sales Management. Zuständigkeitsbereich: die ganzen Vereinigten Staaten. In den späten 1990er-Jahren experimentierte Aaron mit eigenen Brands und besuchte natürlich etliche Messen wie ASR oder Magic – oft mit seinem alten Mentor Luis Pulido. „Aber auf diesen ganzen Shows wurde vollkommen vergessen, junge Brands zu pushen. Just for fun entschieden wir uns, eine eigene Messe aufzuziehen.“
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Shoes, über Crooks & Castles, Matix, Lakai, Skullcandy, Volcom, Stüssy, Nike und adidas bis zu RVCA wollen alle dabei sein. Doch nicht jeder darf rein. „Labels wie Ed Hardy haben keine Chance. Wenn deine Marke die Uniform für den durchschnittlichen amerikanischen Vollproll herstellt, dann gibt es auf der Agenda leider keinen Platz für dich.“ Brands, die ins Konzept passen, werden hingegen bestens umsorgt. „Wer einen Stand bucht, hat nur mit mir oder Seth Kontakt und nicht mit dem Angestellten einer milliardenschweren Company, der im nächsten Jahr vielleicht schon nicht mehr auf seinem Stuhl sitzt. Wir haben kein Sales-Department. Seth und ich sind die einzigen, die jeden einzelnen Stand auf der Messe verkaufen.“ Auch nachdem die Fläche an den Mann gebracht ist, unterstützen die Agenda-Macher die Aussteller bei ihrer Mission, einen erfolgreichen Auftritt hinzulegen. Dabei hilft, dass durch die exklusive Auswahl „wirklich keine Lückenbüßer auf der Show sind. Was uns für Einkäufer attraktiv macht. Denn die müssen keine Zeit mit irgendwelchem Mist verschwenden, wenn sie über die Messe schlendern.“
Seinen frühen Rausschmiss aus der Schule sieht er heute als Wettbewerbsvorteil: „Viele Trade Shows haben sich von ihrem Publikum entfernt. Als ich die Agenda konzipierte, war ich gerade 19. Mit 27 gehöre ich immer noch zur Kernzielgruppe der Brands und Stores. Zudem kenne ich alle Facetten des Business', habe in Design, Marketing, Sales, PR und Retail gearbeitet.“ Mittlerweile hat sich Agenda etabliert, weiterkommen will Aaron trotzdem: Erst 2009 zog die Messe von San Diego nach Huntington, um von den US-Open of Surfing zu profitieren, die mehrere hunderttausend Leute anziehen. Als Bekenntnis zur Skate Section holte er sich das Skatepark- & Web-Wunder The Berrics als Partner ins Boot. The Seventh Letter Crew entwirft das Artwork und organisiert begleitende Kunst-Events. Rundum gut vernetzt also. Was steht für die nächsten Jahre auf der Agenda? „Ich will die Show so groß machen wie die Bread & Butter, aber möchte die intime, persönliche Atmo bewahren.“
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Alex Cruces’ Rat an alle Retailer ist denkbar einfach: „Sei immer freundlich.“ Der Trust-Nobody-Manager muss es wissen. Schließlich gilt der Shop in Barcelona als Streetwear-Institution. „Die Community erscheint auf den ersten Blick sehr unübersichtlich, aber nach einer gewissen Zeit stellst du fest, dass man überall die selben Gesichter sieht. Deswegen versuchen wir, uns so zu geben, wie wir tatsächlich sind: eine nette Crew, mit der man Spaß haben kann. Leute, mit denen man gerne chillt und arbeitet. Wenn es nicht so abgedroschen klingen würde, könnte man auch sagen: Du musst immer real sein. That makes you stronger.“
Aber natürlich stieg Trust Nobody nicht deswegen in die erste Shop-Liga auf, weil hier ein paar Jungs besonders gute Manieren an den Tag legten. Wie in den meisten Fällen war es ein langer, nicht immer bestens asphaltierter Weg zum Ruhm. Der wohl kaum beschritten worden wäre, wenn sich nicht jemand ein paar Gedanken gemacht hätte: „Carlos ist unser Mastermind. Ein 40jähriger, in Barcelona geborener und aufgewachsener Selfmade-Street-Veteran, der 1996 mit einem Tattoo-Studio den Grundstein für die Grupo LTW, so heißt das ganze Projekt, gelegt hat.“
1997 kam ein zweites TattooStudio dazu. Ein paar Japanreisen später und im Zuge einer recht virulent verlaufenden Begeisterung für Fashion im Allgemeinen und Sneakers im Besonderen reifte während der folgenden Jahre langsam der Plan heran, Trust Nobody zu gründen. Schließlich hatte Carlos in den frühen 1990ern schon einen kleinen Store gemanagt. Trust Nobody sollte jedoch mehr werden. Exklusiver, facettenreicher. 2005 war es so weit: Trust Nobody startete als reiner Sneaker-Store. „Wir profitierten von Nike SBs enormen Erfolg. Da wir der einzige Laden in ganz Barcelona waren, in dem
Text: Michael Sohn
Name mit Programm 42 – Bright Magazine
man alle Quickstrikes bekam, konnten wir uns schnell einen Namen machen. Außerdem organisierten wir ReleaseEvents, kümmerten uns um Kollabos, waren auf Messen vertreten. Als aktiver Teil der Sneaker-Community versuchen wir natürlich immer ein Stück weit, unsere Kunden zu erziehen, um diese Kultur noch weiter zu pushen.“
den Ring steigen.“ Gemeinsam kämpft es sich besser: Die Consulting Corporation Reversible hat sich unter dem Dach der Grupo LTW eingefunden. Und die geben richtig Gas: „Diese junge Company bietet Brand Consulting, PR und Marketing an, konnte schon unter anderem Crooks & Castles, Altamont oder Etnies Plus als Kunden gewinnen. Dazu produzieren sie die spanische Ausgabe des Sneaker Freaker Magazins.“
Heute stehen und hängen in den Verkaufsräumen in Downtown Barcelona außer Nike SB noch Brands wie Vans, Emerica, Etnies Plus, Nike NSW, Pointer, Carhartt, Acapulco Gold, Crooks & Castles, Nudie Jeans und Stone Island – ein Streetwear-Store mit hohem Sneaker-Anteil. Die Fantastic Four Mars, Chus, Manager Alex und Jurist Antonio – ein echter Anwalt – bündeln ihre Superkräfte und geben in Sale und Legal Affairs immer noch alles. Weit vorn war 2010 besonders Nike. „Auf technologischer Seite sind die unschlagbar. Ich fühle mich beinahe an meine Jugend erinnert, als Nike Air geruled haben. Und Vans haut gerade so viele coole klassische Styles raus, die dann wiederum alle kopieren … Besser geht’s nicht.“ 43 – Bright Magazine
Zu Beginn betrieb man neben dem Shop für einige Zeit auch eine Galerie, in der Künstler wie Methamphibian, Dave White oder local heroes wie die Fotografen Alberto Polo und Roger Ferrero ihre Werke präsentierten. Um das eigene Profil zu schärfen, sicher keine schlechte Idee, trotzdem konzentrieren sich Trust Nobody jetzt wieder auf ihre Kernkompetenzen. Denn Spanien hat die große Krise noch nicht überwunden. „Die Situation auf dem Arbeitsmarkt ist echt nicht schön. Unser Land geht durch ein tiefes Tal der Rezession. Viele haben keinen Job. Dadurch bleibt vielleicht mehr Zeit zum Skaten, doch Schuhe, Decks oder Wheels kosten auch Geld. Das ist für alle nicht einfach, ein ewiger Kampf. Aber schließlich muss auch in der nächsten Runde jemand in
Streetwear, Tattoo, Consulting, … und damit lange nicht genug. Zur WinterBright im Januar läuten die Jungs das Debüt einer neuen Messe-Area ein. Ab sofort wird im Foyer zu jeder Edition eine 60 Quadratmeter große SatellitenVersion eines internationalen Shops nachgebaut. Die Besucher können Konzept, Ladenbau, Sortiment und nicht zuletzt Philosophie und Arbeitsweise der Macher kennenlernen und nebenbei noch Klamotten, Schuhe und andere Nettigkeiten kaufen. Trust Nobody at Bright – klingt stimmig!
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Photo: Hendrik Herzmann
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PR-Arbeit im Umbruch
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Ein gutes Produkt allein garantiert in einem unübersichtlichen Markt keinen Erfolg. Es muss kommuniziert werden. Darum kümmern sich PR-Agenturen. Die wichtigsten Komponenten ihrer Arbeit – Markt, Medien, Konsumenten – sind durch Wirtschaftskrise und Internet in hektische Bewegung geraten. Noch nie war PR so wichtig. Aber sie war auch noch nie so sehr gefordert, ihre eigene Position, ihre eigenen Strategien zu überdenken. Über PR und PRler!
Beate Kroissenbrunner Work in Progress „No pain, no gain” Labels: Carhartt Look: Kleid: Rope Script Dress Carhartt, Strümpfe: Wolford Regular Readings: The Cure Lyrics, Jules Liebesemails, die Tags in den Straßen... Meine Must-Haves für den Sommer 2011: eine neue Tätowierung, ein camouflagefarbener Sonnenschirm, ein neuer Lieblingsplatz
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„Ein surfender Aussteiger hat 1922 die Marke nach einer Jugend voller Wellen, Weib und Gesang gegründet.“ Diese Historie zu Hollister, dem erst 2000 lancierten Teenie-Ableger von Abercrombie & Fitch, ist frei erfunden, ein dreist-frecher PR-Coup sondergleichen. Wenn sich auch viele PR-Agenturen von solcher Märchendichtung distanzieren würden, zeigt sich hier doch die wichtigste Tendenz in der Öffentlichkeitsarbeit: Das Produkt tritt in den Hintergrund, die Story zum Produkt drängt nach vorn. Einem Markt, um den immer mehr immer austauschbarere Produkte kämpfen, stehen so informierte und kritische Konsumenten wie noch nie gegenüber, die über eine Medienlandschaft im radikalen Wandel erreicht werden sollen. Klassische Kommunikation, Werbung in Massenmedien, kommt hier längst an ihre Grenzen. Zu hoch ist der Streuverlust. Aber auch der standardisierte Pressetext der PR-Abteilungen wird der Situation nicht mehr gerecht. Also werden Budgets vom Marketing in einen PR-Bereich verlagert, der immer ausdifferenzierter, kreativer und spezialisierter agieren muss. Je chaotischer die Zeiten, desto stärker die PR. „Durch den Wirtschaftsaufschwung nach der Krise wachsen die PR-Budgets. Deutschland ist nach Russland der größte Modemarkt in Europa. Das Modebewusstsein nimmt zu, immer mehr internationale Marken wollen auf diesen Markt. Die Unternehmen sehen, dass sie mit klassischer Kommunikation nicht weiterkommen. Das Marketing verschiebt die Budgets Richtung PR. Die PR-Agenturen kommen aus der Nische raus und lösen die Werber als Kommunikationsberater ab“, konstatiert Christoph Kamps, Gründer der PR-Agentur K-MB, die Marken wie Drykorn, Vans oder Absolut Vodka vertritt. Was Christoph Kamps für Deutschland beobachtet, gilt auch international. Johan Grönberg, der mit seiner Stockholmer Agentur A.World.Beneath Kunden wie Pendleton, WoodWood oder Burton betreut, bestätigt die Einschätzung aus schwedischer Sicht: „Die PR-Budgets wachsen definitiv. Und die Rolle der PR ändert sich gleichzeitig. Die Aktivitäten im digitalen Bereich, im Social-Media-Bereich werden von den Kunden in die Hände der PR-Agenturen gelegt.“ Die Unterscheidung in Print, Radio und TV funktioniere nicht mehr, ergänzt er, es gäbe verstärkt Mischformen, die mit der klassischen Pressemitteilung nichts anfangen könnten. Der „Mikroindividualisierung“ begegnet K-MB, indem sie jedes Medium anders bespielen. Auch Michael Müller, Gründer der PR-Agentur Krauts mit Kunden wie New Era, Keds oder Palladium, sieht diese zunehmende Individualisierung: „Mit einem klassischen Pressetext kommt man heute nirgends mehr hin. Ich kann nicht eine Geschichte rumschicken, die sich von Marke zu Marke wiederholt: ‚Ich habe meine ersten T-Shirts selbst bemalt.’ ‚Es fing in einer Garage an.’ Das Gespür dafür, ob eine Story echt ist oder bloß konstruiert, hat bei den Konsumenten stark zugenommen.“ „More inspirational“ sei eine Forderung, die Kunden immer öfter bei Pressetexten stellen würden, bestätigt Kerstin Geffert von Silk Relations mit Kunden wie Tiger of Sweden, Nike oder Scholl die Forderung nach mehr Kreativität. Karin Leiberg, Media & Trendconsultant, Journalistin für Sportswear International Magazine und Lehrbeauftragte am Modeinstitut der UdK Berlin steht auf der anderen Seite und begrüßt die 49 – Bright Magazine
Spezialisierung in der PR: „Ich hatte mit einigen Presseagenturen oft Probleme, nette Damen, die aber nicht mal zwischen Fach- und Publikumszeitschriften unterscheiden konnten. Es war ein Service nach dem gleichen Muster. Heute muss man alle Journalisten in persönlichem Ton anschreiben und auf die unterschiedlichen Medien individuell eingehen können. Du kannst nicht mehr nur eine Presserundmail verschicken und fertig. Es ist sinnvoll, den Redakteuren gleich noch eine interessante Geschichte vorzuschlagen und sie zu stimulieren. Du fährst am besten, wenn du ihnen eine Geschichte vorschlägst. Authentizität, Handwerk, du baust eine ganze Welt um das Produkt herum auf. Man muss selber Trendforscher sein, sehr gut Bescheid wissen, aktuelle Themen definieren und crossverlinken.“ Will man im klassischen Printsektor dem individuelleren und kritischeren Anspruch der Leser gerecht werden, muss man von den uniformen Anzeigenmotiven, die unterschiedslos in allen Medien gestreut werden, wegkommen. Print ist längst nicht tot, der Lifestyle-Markt wird hektisch bespielt. „Special Interest nimmt zu, Qualität nimmt zu“, freut sich Christoph Kamps. „Viele der aktuellen Nischenmedien treten mit dem Anspruch an, wir brauchen auch schnell Kohle“, dämpft Michael Müller die Euphorie, „als es noch mehr unabhängige Retailer gab, konnte man leichter ein Minimum an Geld verdienen. Heute wird es sehr schnell uncharmant. Die Medien sind in Vermarktungsverbünden organisiert und gehen über ihre Anzeigenabteilungen wesentlich offensiver vor.“ Eine zwiespältige Lösung für das Anzeigen-Problem bieten Advertorials, Strecken, die von der Redaktion umgesetzt, aber vom Kunden bezahlt (und abgenommen) werden. Solche werblichen Strecken werden oft entgegen des Pressegesetzes nicht als Anzeige gekennzeichnet und verwässern die Grenze von unabhängigem und gekauftem redaktionellen Inhalt. Sie können aber auch die Qualität eines Magazins heben. „Trendorientierte Leser mögen es, wenn im Gegensatz zu einer Anzeige der Magazincharakter widergespiegelt wird“, hält Julia Winkels, ehemalige Trendmarketingmanagerin bei Reebok und zusammen mit Svenja Evers Gründerin der Agentur Bold mit Kunden wie Sennheiser, Etsy, Current Elliott, fest: „Advertorials werden in Richtung PR gesehen. Früher war die Grenze zwischen gekauftem und redaktionellem Inhalt bei Hipstermagazinen verwässert, man konnte sich einkaufen. Heutzutage ist es viel strenger gekennzeichnet.“ Kerstin Geffert verweist darauf, dass zum Teil Anzeigenmotive gar nicht eingeplant werden, sondern das Budget komplett für Advertorials reserviert wird. „Auch wenn die Strecke als Promotion gekennzeichnet ist, kann sie eine andere, individuell aufs Magazin abgestimmte Bildsprache benutzen.“ „PR möchte etwas an Brandstory kommuniziert wissen. Das kann man mit der Abbildung eines Kollektionsteiles in einer Anzeige nicht erreichen“, betont Michael Müller den Vorzug eines Advertorials.
Fortsetzung Seite 53
Nora Karthausen Silk Relations „Hätt’ ich acht Arme, wär’ ich ’ne Krake!“ Labels: Nike Sportswear, Niketown, Urbanears, Coloud, Marshall Headphones und Freckles, mein eigenes veganes Kuchenlabel
Look: Jacke: Nike Sportswear, Hoodie: American Apparel, T-Shirt: „Back to the future“ Topshop (glaub’ ich), Kleid: American Apparel, Strumpfhose: H&M, Schuhe: Nike Sportswear Regular Readings: Lodown, Streetwear Today, Bright Magazine, Brigitte, bei der Gala bleibt man auch gern mal hängen, facebook, highsnobiety.com, verschiedene Blogs mit coolen Rezepten und viele Backbücher: My Sweet Vegan und The Joy of Vegan Baking kann ich sehr empfehlen. Meine Must-Haves für den Sommer 2011: Was gerade mega angesagt ist, ist mir egal... ich trage das, was ich mag, liebe Nike Sneakers und freu mich über meine neuen Marshall Headphones! Ansonsten ist am wichtigsten, dass in Berlin Sommer ist! 50 – Bright Magazine
Monika Bocian radar berlin „Lass jeden Tag bloß anderes sein...“ Labels: Stüssy, Stüssy Deluxe, Jeepers Peepers, Relentless Energy Look: Sweater: Girls Crew Stüssy, Denim: Uniqulo, Ring: Lou Savoir, Schuhe: Nike SB Regular Readings: The Skateboard Mag, Vogue, Hello und OK, und immer wieder „Life after God“ von Douglas Coupland
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Kristin Rosche K-MB „There´s no fun like work.“
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Meine Must-Haves für den Sommer 2011: Brielle Lederjacke von WeSC, Ancestor Sweater von Vans und dazu die Givenchy Nightingale Bag. Und jedes Teil aus der weißen Sommerkollektion von „New York's prince of downtown darkness” Alexander Wang
So einig sich die Profis beim Nutzen von Advertorials sind, umso stärker unterscheiden sich ihre Einschätzungen bei anderen traditionellen PR-Werkzeugen. Kerstin Geffert setzt weiterhin auf Limited Editions. „Für Limited Editions wird von beiden Kooperationspartnern PR gemacht. Wenn Markus Lupfer für Cointreau eine Tasche entwirft, schafft die es direkt in die Gala.“ Christoph Kamps hingegen hält das Thema für abgehakt: „Selbst Räucherlachs bei Lidl ist heutzutage limitiert.“ Eine Zuspitzung des Advertorial-Prinzips aus PR-Sicht sind Maglogs, eine Mischung aus Magazin und Katalog, die von den Modefirmen direkt umgesetzt werden. Man nutzt nicht unabhängige Magazine als Plattform, sondern schafft sich seine eigenen. Als hervorragendstes Beispiel geht das Acne Paper voran, das, finanziert von Acne, aber ohne Bevormundung in der Themenwahl und -umsetzung, die Möglichkeiten finanzieller Sicherheit in aller publizistischen Begeisterung ausschöpft. Bei Maglogs verdrängen allerdings Journalisten die PRAgenten aus den Entscheiderpositionen. Das Wöhrl-Magazin Mystyle wird von Stephan Huber, Chefredakteur des Fachmagazins Style In Progress, verantwortet. Kira Stachowitsch vom Indie Magazin steht dem Monki Magazin vor. Hauling ist der letzte Schrei im Internet. Privatpersonen stellen in Videos ihre Shopping-Beute vor. So schließt sich der Weg vom Produzenten zum Konsumenten endgültig kurz. Wenn die Konsumenten selbst die PR übernehmen, wozu dann noch PR-Agenturen? Zwischenschritte auf diesem Weg sind Blogs und Social-Media-Plattformen. PR muss immer seltener Journalisten als Mittler zwischen dem Kunden und seinem Produkt und dem Endverbraucher ansprechen. Sie muss immer öfter in die Selbstorganisation der Endverbraucher eingreifen. Blogs changieren in ihrer Vielfältigkeit zwischen Fan-Plattform und journalistischem Angebot. Der Naivität der Blogger steht die Naivität der Kunden im Umgang mit dem Internet gegenüber. Alle wollen rein, aber keiner weiß, wie genau. „Der Medienwandel bedeutet eine gigantische Umgewöhnung für die Kunden. Was in diesem Land mit Medien passiert, begreifen viele gar nicht. Sie setzen auf die klassischen Lifestylemagazine. Aber wenn du Onlineshops verfolgst, siehst du ganz gut, welches Clipping was bringt. Nur noch wenige Magazine wie zum Beispiel Gala und Instyle funktionieren im breiten Markt. Im Trendbereich passiert noch was. Aber viel spannender sind Blogs“, analysiert Christoph Kamps. „Die Kunden erwarten, dass man die Online-PR mit abdeckt. Im Vergleich zu den USA steckt dieser Bereich in Deutschland aber in den Kinderschuhen. Die Unternehmen denken sich: Wir probieren mal ein bisschen“, vergleicht Julia Winkels ihre Amerika-Erfahrungen bei Reebok mit der hiesigen
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Situation. Michael Müller kommt zu dem gleichen Schluss: „Bei Social Media sind die Kundenanfragen zum Teil höchst naiv. Mach’ mal ein bisschen Facebook … Klar kann man schnell einen Account aufziehen. Aber wie schafft man mittelfristig einen Inhalt, der über die reine Markenbotschaft hinausgeht, damit er den Nutzer nicht langweilt? Die Marken sagen, dann tätowiere den Leuten doch unsere Marken-DNA ein. Das muss aber sehr vorsichtig passieren. Du musst etwas transportieren, was einen neutralen Nutzen gibt. Manipulieren im Sinne einer Marke wird nur bedingt willkommen geheißen. Es gibt genug Online-Aktionismus, der nirgends hinführt.“ Viel Wirkung mit wenig Einsatz ist auch im Internet nicht möglich. Drei Schnürsenkel zu verlosen und zu erwarten, es würden sich 20.000 Internetnutzer darum reißen, ist illusorisch. Michael Müller mahnt: „Mit Facebook als Stand-alone-Lösung ohne weitere Kommunikationskanäle kommt man auf keine adäquate Anzahl an Usern.“ „Nur Social Media funktioniert nicht, man muss viele Kanäle in die Kommunikationsstrategie integrieren. Ein gelungener Mediamix ist wichtig: ein Kunden-Newsletter per Post, eine Guerillaaktion auf Facebook“, empfiehlt auch Karin Leiberg. Ernüchtert setzt sie nach: „Es gibt heute deutlich mehr freie Journalisten plus die vielen Blogschreiber. Das wird sich aussortieren und nur die inhaltlich interessanten Formate gewinnen an Relevanz. Irgendwann ist Schluss mit: Sind die süß. Blogs sind über direkte Einbindung für schnelles, billiges Product-Placement gut. Man schenkt den Bloggern ein Schaufenster, die verbreiten die Kunde im Netz, lassen ihre Community darüber abstimmen – und unterstützen somit die PR-Arbeit.“ Kerstin Geffert gibt zu bedenken: „Wenn man mit Blogs mit 500 Visits im Monat und schlechten Fotos arbeitet, muss man sich die Zusammenarbeit überlegen.“ Die Situation im Internet scheint in vielen Punkten dem Credo von Christoph Kamps zu widersprechen: „PR lebt von anspruchsvollem Storytelling. So macht man Marken unterscheidbar.“ Dennoch herrscht trotz vereinzelt einsetzender „Social Müdia“ die Einsicht, dass es die wichtigste Aufgabe der PR sein wird, auf die Veränderungen der Medienwelt zu reagieren. Wie auch in der Musikindustrie differenziert sich ein ehemaliger Mainstream in immer mehr Mode-Nischen mit Spezialinteressen und Spezialwissen aus. Das macht eine sensible PR für die Markenkommunikation umso wichtiger. „Advertorials oder Limited Editions sind austauschbare Werkzeuge, so etwas wie ein Hammer oder eine Säge beim Hausbau“, definiert Johan Grönberg: „Gute PR zeichnet sich vielmehr dadurch aus, dass sie Subkulturen versteht und respektiert.“ Die Zahl der PR-Agenturen in diesem Avantgardebereich nimmt rapide zu. Boutique-Agenturen nennt Christoph Kamps diese kleinen Dienstleister, die noch mehr Zeitgeist anbieten. Das macht eine sensible PR für die Markenkommunikation umso wichtiger. Und die Kunden hätten immer mehr Lust, Neue und Kleine auszuprobieren. Aus diesem Dickicht aus klassischer Kommunikation und Internet, aus Journalisten, Bloggern, Usern führe nur eine Formel auf die Erfolgsspur, schlägt Christoph Kamps vor: „Masse erreichen, trotzdem independent bleiben. Etwas Großes mikroindividualisiert denken.“
Sandra Haller Styleheads GmbH „Check yo’self before you wreck yo’self” Labels: Eastpak, Sir Benni Miles, Zoo York, Marc Ecko Cut & Sew, Ecko Unltd. Look: Jacke: Eastpak, T-Shirt: Zoo York Juniors, Hose: Lee Regular Readings: the-garden-berlin.net/blog, highsnobiety.com, lookylookyposse.de/blog Meine Must-Haves für den Sommer 2011: To drink: Rin Tin Tonic (Rhabarber trifft Gin und Tonic Water). To wear: Overall, Einteiler in allen Prints 54 – Bright Magazine
Denise Graff W.A.R.D. GmbH „Keep it simple and smart!” Labels: Iriedaily Look: Baskenmütze: Vintage, Jacke: Swinging Wool Jacket Iriedaily, Brosche: Liebetanz, Hemd: Bisou Shirt Iriedaily, Hose: Women Texas Pant Carhartt, Schuhe: Pointer
Meine Must-Haves für den Sommer 2011: Styles: Kleider und Hemden aus Chambray wie das Jeehaa Dress und Chambray Bisou Shirt von Iriedaily. Schuhe: Model Kate von Premium Shoes, Pointer Shoes, das Kleid Summer Shivo und die Tunika Sarah von Sessún
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Regular Readings: Lodown, Spex, BitchSlap Magazine, brandeins, Hear The World, H.O.M.E, Spiegel, spreeblick.com, hypebeast. com, justbreathe.de, „Mister Aufziehvogel“ von Haruki Murakami (im Grunde alles von ihm), „Erhörte Gebete“ von Truman Capote, „Der Brenner und der liebe Gott“ von Wolf Haas, The Furniture of Charles and Ray Eames, Reiseführer für Bali
Alina Barnstorf Schröder+Schömbs PR GmbH „Die Spitze erreichen, ohne die Basis zu verlieren – also der Spagat zwischen Nische und Kontaktzahlen.“ Labels: Converse, Wrangler Look: Top: Second Hand aus NY, Armreifen: re-design, Jeans: Wrangler, Schuhe: Converse Regular Readings: Style and the Family Tunes/ stylemag. net, Zoo Magazine, Lodown und am Donnerstag Gala, Grazia und Co. – natürlich rein beruflich Meine Must-Haves für den Sommer 2011: Lady All Star von Converse, ein neu aufgelegter Sneaker, der in den 30ern vom ersten Lady Basketball-Team getragen wurde. Und der Jack Purcell Helen: Zum ersten Mal gibt es den retro BadmintonSchuh als Modell nur für Mädels. Die Denim-Chino Jen von Wrangler hat die perfekte Sommer-Waschung und wenn es heißer wird, freue ich mich auf die Jeans-Shorts Ruby.
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赤 red
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黒
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MARK
IN THE SHOE
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スポーツは世界の言葉
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RETRO ROCKET 優勝 勝
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優勝
Handel kommt von Handeln Text: Nicolette Scharpenberg
… das sollte vor allem stationären Retailern klar sein. An dieser Stelle Gratis-Motivation und ein paar Überlebens-Tipps.
Keine Frage, der Druck durch den Onlinehandel wächst. Nahezu jede Woche gehen neue Mode-Web-Shops an den Start, der Anteil an im Netz shoppenden Verbrauchern steigt laut einer Studie des Fachmagazins ‚Textilwirtschaft‘ um jährlich 20 Prozent. Ergo: die Kundenfrequenz bei den Stationären sinkt, Umsätze bleiben aus, viele Läden mussten bereits Insolvenz anmelden. Um trotz E-Commerce-Flut und der immer noch grassierenden Wirtschaftskriselei attraktiv zu bleiben, erfordert es Kreativität und Einsatz. Kundenbindung lautet die Devise, Shop-Events sind das Zauberwort. Denn mit Hilfe von coolen, kreativen Veranstaltungen erreicht man seine Kunden auf der emotionalen Ebene, das Einkaufs-Erlebnis prägt sich ein – Relationship-Marketing schimpft sich das im Fachjargon.
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Um denjenigen den Wind aus den Segeln zu nehmen, die jetzt schon Dinge wie „zu aufwändig, zu teuer, kein Personal“ vor sich her murmeln: Liebe Händler, vielleicht war es Euch noch nicht bewusst, aber es gibt mittlerweile viele Marken, die ihren Partnern bei der Organisation solcher Aktionen tatkräftig zur Seite stehen und coole Ideen für kreative Shop-Events mitbringen. Paradebeispiel ist Volcom, die das komplette Equipment für eine saftige Grillparty inklusive Barkeeper und Streetartkünstlerin selber mitbringen oder Fenchurch, die tagsüber eine fette Kunst-Sause plus DJ im Store organisieren und sich für den Abend noch um eine gepflegte Party kümmern. Es ist also oft leichter als man denkt, und man kann auch mit kleinen Budgets viel bewirken. Alle ein bis zwei Monate mal eine kleine Party mit Drinks und Musik im Store ist das Mindeste, was man sich als Retailer auf die „regelmäßig machen“-Seite schreiben sollte. Für alle, die das Ganze noch ausgefallener gestalten wollen, haben wir hier die zehn coolsten Ideen gesammelt.
Volcom Grillfest bei Chicas in München
Bepackt mit Zelt, Grill, Bar und -keeperin lief die Volcom-Crew beim Münchner Boardsportshop Chicas auf, und verwandelte den Ladenvorplatz in ein BBQ Paradies. Dabei brutzelte das Sales Team höchstpersönlich Würstchen und mixte Schirmchendrinks. Für passendes Entertainment sorgte ein Hufeisenwurfcontest, bei dem die Gewinner Volcom Goodies mitnehmen durften. Das ganze Spektakel wurde von der Streetart Künstlerin Vera Costa aus Portugal getoppt, die extra für dieses Event einflog und die Spiegel im Store im Volcom Look bemalte.
Foto: Julia Luka Lila Nitzschke
Flower Pop-Up Store bei SOTO in Berlin Colettegym & Cooklette bei Colette in Paris Unter dem Titel „We ain’t got no flowers“ sorgte SOTO im vergangenen Sommer für Furore. Für zwei Tage verwandelte sich der Berliner Laden in einen Blumen Pop-Up Store. 4.000 weiße Blumen vom Großmarkt wurden an jene aufmerksamen Großstädter verteilt, die eine der schwarzen Katzen, die zuvor in der ganzen Stadt klebten, zu SOTO zurück brachten. Was diese Aktion eigentlich sollte, erfuhr man im wahrsten Sinne des Wortes durch die Blume, als Geschichte auf dem Einwickelpapier. Natürlich konnten Kunden, die ihrer Lady einfach nur eine Freude machen wollten, die Blumen auch käuflich erwerben. Wer die Aktion verpasst hat, kann die Geschichte und das Hörspiel „Die Katze” auch downloaden und anhören auf
www.weaintgotnoflowers.com
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Natürlich ist es erlaubt, in limitierten Vans, dem adidas by Jeremy Scott Jumpsuit oder im schicken Chloé-Kleidchen aufzukreuzen, jedoch geht es hier in erster Linie um Kochlöffel, Bratpfannen und Backförmchen. Cooklette heißt das Projekt vom Pariser Concept Store Colette. Regelmäßig werden den Kunden Kochkurse angeboten, bei denen sie zusammen mit den Verkäufern und einem Profikoch köstliche, auf die Jahreszeit abgestimmte Spezialitäten zaubern. Jeder der Lust hat, kann sich auf ihrer Website für die stilsichere Kochsession voranmelden. Und damit die Pfunde nicht auf die Hüfte wandern, bietet Colette sportliche Sessions beim Colettegym mit Yoga, Pilates oder im Sommer sogar Surfen – Ziel: schön schlank neue Klamotten shoppen!
Goldsprint Competition bei theflashgib in Stuttgart
Die „Goldsprint Competition“ im Stuttgarter Concept Store theflashgib fand im Rahmen der „J’ai mis un tigre dans mon vélo“ Ausstellung von Künstler Cédric Viollet, Guillaume Jolly und Jérôme Romain aka Cloben im Februar 2010 statt. In Kooperation mit RVCA lud theflashgib seine Kunden zu einem Fahrradrennen ein. Vor dem Store waren die schicken Fixies der Gäste geparkt, im Store standen den Gästen zwei Bahnräder für ein Kopf an Kopf-Rennen – genannt Goldsprint – zur Verfügung. Mittels elektronischer Messung wurde die Zeit genommen, die der Radler für eine bestimmte Strecke brauchte. Unter den 20 Teilnehmern gab es letztlich drei Gewinner, darunter sogar ein weiblicher Gast, die alle ein schickes Package sponsored by RVCA mit nach Hause nahmen.
AAL Ride Tour von Cleptomanicx bei Black Sheep in Dresden
Man nehme David Conrads, Dennis Laass, Lennie Burmeister, Niklas Speer von Cappeln und Tjark Thielker, Captain Clepto und Blockparty Entertainment, packt sie zusammen in einen Bus und schon rollt die AAL Ride Tour von Cleptomanicx. Bereits zum zweiten Mal waren die Herren unterwegs, um verschiedene Skateshops in ganz Deutschland zu besuchen. 2008 ging’s Richtung Süden, 2009 gen Osten nach Leipzig, Erfurt und Dresden. Konzept: das Clepto Skateteam fährt mit den Kids Skateboard vorm Laden, während die Blockparty-DJs EZ Iron Cee und Stoecker Stereo Mucke auflegen und Captain Clepto in seinem Geddogambling-Casino um Preise würfelt. In Dresden bei Black Sheep präsentierte Clepto sogar den hauseigenen Black Sheep Contest, der jedes Jahr am 1. Mai stattfindet, inklusive einer gepflegten Party am Abend im Fahrenheit 100 Club.
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PXA Basketball Tournament mit Soto x MADE, Pigalle, BRKW, and many more …
Berlin, Amsterdam, Paris – In diesen drei Städten trifft sich alljährlich die „Familie“ zum gepflegten B-Ball Turnier. Das PXA Basketball Tournament startete im Juli 2009 in Paris. Nike AM1 wandte sich an die Shop-Crews von BKRW (Black Rainbow) und POK (PainOchoKolat), um ein 3 gegen 3 Basketball Turnier für Männer und Frauen zu organisieren. Danach wurde das PXA Turnier auch in Berlin und Amsterdam organisiert. Heute spielen außerdem die Triumvirate von Soto x MADE, BRKW, Pigalle, Amsterdam Brigade, Colette, Nike Sportswear, Universal Music, Candy Berlin etc. mit, und natürlich weitere Teams aus den Dunstkreisen der verschiedenen Crews. Mittlerweile ist PXA für alle Teilnehmer zum festen Eintrag im Kalender geworden, um alte Freunde wieder zu treffen und gemeinsam Spaß zu haben.
Frühs(c)hoppen bei Cream in der M&V Bar in Hamburg
„Frühs(c)hoppen“ lautete die Devise bei Cream im Hamburger Stadtteil St. Georg im vergangenen Herbst. Als Hommage ans Oktoberfest bot Cream seinen Kunden in Zusammenarbeit mit der benachbarten M&V Bar ein zünftiges Weißwurstfrühstück, inklusive Brezel und Weizen für läppische fünf Euro. Zusätzlich konnten Klamotten- und Sneaker-Schnäppchen geschossen werden, Restposten und -größen von diversen Lieblingsmarken bis zu 70 Prozent reduziert. Eine definitiv coole Alternative zum simplen Summer Sale.
Foto: Julia Scheurer / Sneakerqueen www.SQ210.Blogspot.com
Artrebels Trailerpark
Wer richtig einen auf dicke Veranstaltung machen will, nehme sich ein Beispiel an den Artrebels aus Kopenhagen. Das Kollektiv aus Künstlern, Musikern, Illustratoren und Autoren betreibt einen Shop im Meatpacking District und organisiert alljährlich das so genannte Trailerparkfestival im Skatepark Enghavevej für ihre Charity Organisation „Heartrebels“. Es geht darum, allerlei kreative Disziplinen zusammenzufügen und daraus Synergien zu schöpfen. Bands & DJs sind am Start, es finden Livepainting Aktionen statt, Jungdesigner präsentieren ihre Mode. Der Erlös des Festivals dient einem guten Zweck und geht direkt an die „Heartrebels“ Organisation.
„In vino veritas – a superlative Spaghetti Session“ von WeSC bei Fuhrer Sports in Offenburg
In der vergangenen Herbst-Saison lief bei WeSC alles unter dem Motto „In vino veritas“. Passend zu Kollektion, Katalog und Kampagne hatte das Schweden-Label eine Tour mit mehreren Stopps in Deutschland und Österreich organisiert. Das WeSC Sales Team kochte im jeweiligen Store Spaghetti Napoli für die Kunden, dazu gab’s Rotwein satt (für die Kids natürlich Traubensaft und Wasser), aus eigens mit WeSC Logo gebrandeten Flaschen. Passend zum Thema wurden die Tische mit karierten Decken und Basilikumtöpfchen geschmückt – alles im Stil des typischen Ristorante Italiano. Erster Tourstopp war Fuhrer Sports in Offenburg. Das schöne Wetter machte es möglich, Tische und Kochstation draußen vorm Store aufzubauen. Ciao e buon appetito!
Fenchurch Day & Night Action bei Railslide in Frankfurt
Die Fenchurch Day and Night Action Tour ging erstmalig auch in Deutschland an den Start. Konzept ist es, den Partnershops der Marke ein allumfassendes Fenchurch Erlebnispaket zu bieten. Soll heißen, tagsüber steigt eine Action aus Kunst, Mode und Musik im Laden, abends geht die Feierei in einem coolen Club der Stadt weiter. Erster Tourstop der Railslide war Anfang Dezember in Frankfurt am Main. Am Tag gab es eine Kunstausstellung im Laden inklusive DJ, außerdem gestaltete das Fenchurch Merchandising-Team die Schaufenster. Abends gings dann weiter mit DJ Craze & DJ Passion im APT Club. Die Gäste wurden vor einer Fenchuch Posterwand fotografisch verewigt und natürlich gab’s auch ein paar nette Give-Aways. Unterstützt wurde das Ganze von L’Agentur und Yosoy Music. 61 – Bright Magazine
Laura: Schal – Aschön, Jacke – Obey, Tanktop – Lifetime Collective
Curiosity killed the Cat!!! 62 – Bright Magazine
64 – Bright Magazine
Laura Sophie: Jacke – Nike Sportswear, Body – Motel, Gürtel – Stylists own, Hose – Lifetime Collective, Armreif – Perry Gargano
Martin: Shirt – Lifetime Collective, T–Shirt – DVS, Hose – Carhartt, Uhr – G–Shock
65 – Bright Magazine
Tobi: Jacke – Wemoto, T-Shirt – Makia, Hose – Altamont, Sneakers – adidas original Skateboarding, Kette – Perry Gargano
Sarina: Jacke – WeSC, T-Shirt – Iriedaily, Hose – Nikita, Keychain – Esther Perbandt, Armreif – Perry Gargano
66 – Bright Magazine
67 – Bright Magazine
Theresa: Top grey – Element, Top white – Lifetime Collective, Mantel – WoodWood, Leggings – Models own
68 – Bright Magazine
Vincent: Jacke – Ezekiel, Shirt – Element, T-Shirt – Ambiguous, Shorts – Ezekiel, Uhr – G-Shock
Christopher: T-Shirt – Burton
70 – Bright Magazine
Dube: Jacke – Living Mutants, T-Shirt – Wemoto, Hose – adidas, Sneakers – Alife
71 – Bright Magazine
Helena: Shirt – Altamont, Shirt kariert – Cleptomanicx, Gürtel – Element, Shorts – Element, Armkettchen – AQ1 Arrondissement, Armreif– Perry Gargano
72 – Bright Magazine
Annika: Schal – Aschön, Shirt – Atticus, Hose – WoodWood, Armreif – Perry Gargano
Fotografie: Lars Borges Styling: Linda Ehrl Produktion: Romy Uebel, Tobias Friedberg, Paale Lüdcke Haare / Make-up: Manuela Kopp Produktionsassistenz: Nada Carls Stylingassistenz: Alex Cassimiro Fotoassistenz: Falko Saalfeld Models: Helena / Mega; Annika, Martin, Vincent / Seeds; Christopher, Tobi, Laura, Laura Sophie / UMA; Dube, Sarina / Izaio; Theresa / M4
73 – Bright Magazine
Through his eyes only Text: Roman Schönbichler
Sem Rubio
Kann sich noch jemand an die Bilder erinnern, die Craig Stecyk III in den 1970ern vom Zephyr Skate Team geschossen hat? Seine Darstellung von jungen Kids in zerschlissenen Hosen, die mit ihren Brettern bis ans Limit gingen, prägte die Ästhetik des Skateboardsports dieser Zeit. Heute wird diese Tradition vom spanischen Fotografen Sem Rubio solide weitergetragen – über die Jahre sind seine Werke zu einem festen Bestandteil der Skateboard-Ikonographie geworden Sems Werdegang nachzuverfolgen, gleicht einer CIAMission – impossible. Umso besser, dass wir die Gelegenheit bekamen, ihm persönlich ein paar Fragen zu stellen. Sem kehrte gerade von einer Tour aus Brasilien zurück, wo er mit dem adidas Skateteam gearbeitet hat – eine interessante Gelegenheit, das Land durch Sems Augen etwas näher zu betrachten. Señor Rubio bezeichnet sich selbst gar nicht als Künstler, eher als jemand, der reflektiert. Und obwohl seine bekanntesten Arbeiten vielmehr der Skateboardwelt zuzuordnen sind, liegt seine wahre Leidenschaft darin, Momentaufnahmen des Lebens auf den Straßen bildlich fest zu halten. Haupteinflüsse für seinen Stil sind Filme aus den 30ern und 40ern, sowie die Arbeiten des Straßenfotografen William Klein – das ist vielleicht auch einer der Gründe, warum eine Analogkamera mit Schwarz-WeißFilm seine bevorzugte Tatwaffe ist. Seine körnigen, teils unscharfen Bilder mit oft hohem Kontrast sprechen eine klare Sprache und beeindrucken nicht nur Skateboarder. 74 – Bright Magazine
Hi Sem, Du bist gerade aus Brasilien zurückgekommen. Wie war‘s? Es war phantastisch, wir haben nicht nur mit dem USsondern auch mit dem internationalen Skateteam gearbeitet, wir waren also eine Riesencrew. In diesem Land ist alles sehr „brasilianisch“, eben auch Skateboarding. Die Obstacles und Parks sind schon um einiges anders als wir es kennen und ich hoffe, ich habe die besondere Atmosphäre richtig einfangen können. Leider hatte ich wenig Zeit für persönliche Aufnahmen, aber ich habe mich einmal kurz abgesetzt und mein eigenes Ding durchgezogen. Du meinst Deinen Kurzurlaub? Ja, genau, wir haben einen recht riskanten Umweg über ein kleines Surfer-Nest namens Ubatuba gemacht, das liegt irgendwo zwischen Rio und São Paulo. Das war einfach nur das Paradies, ein Urwalderlebnis, das ich nie vergessen werde. Ganz zu schweigen von den gigantischen Killerwespen. Wie war es eigentlich, mit dem adidas Skate Team zusammenzuarbeiten? Gab es kulturelle Differenzen? Also, das war nicht das erste Mal, dass ich für adidas gearbeitet habe. Genaugenommen war ich früher selbst Skater. Nach einer Verletzung bin ich ausgeschieden und hatte das Glück, durch meinen alten Antiz-Teamkollegen Julien Bachelier das European adidas Skate Team kennenzulernen. Die haben mich für ein Shooting auf Teneriffa angeheuert und seither sind wir Partner. Dafür bin ich auch wirklich dankbar. Und wegen der Kultursache – ich bin der Meinung, dass Firmen solche Trips wesentlich öfter veranstalten sollten. Klar
gibt’s diese Momente, wo die Sprachbarriere verhindert, dass ein Witz oder eine Anweisung auch richtig rüberkommt, aber soweit ich weiß, hatte jeder eine gute Zeit. Und auch wenn wir alle aus verschiedenen Ländern kommen, sobald wir auf dem Brett standen verständigten wir uns durch unsere gemeinsame Muttersprache: Skateboarding! Du hast dort auch mit Mark Gonzalez gearbeitet, richtig? Erzähl doch mal... Ich muss zugeben, dass der Shoot mit Gonz einfach nur überwältigend war. Es war solch eine Ehre, endlich mit dem Street-Skate-Pionier überhaupt zu arbeiten und ich war beeindruckt von seiner Einstellung und seinen Skills. Wenn dieser Typ auf dem Brett steht, dann gibt er immer noch 100 Prozent – und er hat mir eine gehörige Lektion erteilt. Ach so? Yep, als wir an diesem echt geil aussehenden Ledge Spot angekommen waren, schaute er die ganze Zeit griesgrämig und ich fragte ihn: „Sieht nicht gerade nach einer spaßigen Session aus, hm?“ – keine gute Idee. Nachdem Chewy Cannon sich aufgewärmt hatte, gesellte sich Gonz dazu und mähte alles nieder. Ich musste wirklich meine Einstellung gegenüber Unterstellungen ändern. Wir haben auch seine Kunstausstellung besucht, wo wir den Großteil der Skate- und Kunstszene der Stadt trafen. War wirklich cool, überall „Gonz Art“ zu sehen, mein Favourite war ein Stück mit dem Titel „Mark’s Strip Club“ – genial!!! Du warst ja nicht der einzige Fotograf dort. Wie bist Du 75 – Bright Magazine
mit Deinen Kollegen klar gekommen? Tauscht Ihr Euch aus? Normalerweise ist das ein Problem, denn jeder hat seine eigene Technik und da kommt man sich nicht selten in die Quere, aber dieses Mal hat das super geklappt. Die Crew war easy und ich hab denen sogar eine Shotposition geklaut. Und wegen des Austauschs – keine Chance! Sabotage ist hier die sicherste Strategie! Sorry Jungs für eure kaputten oder fehlenden Kameras, aber ich muss eine Familie ernähren! (lacht) Welche waren Deine persönlichen Highlights auf dieser Reise? Abgesehen von meinem Ubatuba-Trip waren die Shots mit Gonz bei der Parkplatz Downhill Bomb sehr cool. Ein anderer Moment war der letzte Abend, an dem wir alle in diesen brasilianischen Club gingen und jeder zu den Samba Rhythmen abging. Wie siehst Du die Zukunft des Skateboardens? Skateboarden hat sich in den letzten Jahrzehnten erheblich verändert und das wird auch so weitergehen, für mich jedoch nur an der Oberfläche. Tricks, Trends, Frisuren, Klamotten, Schuhe sowie Boardgrößen und Shapes entwickeln sich ständig, die Seele des Skatens bleibt davon jedoch weitestgehend unberührt. Ich sehe also keinen Grund oder Anzeichen dafür, dass sich hier etwas so schnell verändern sollte. Und was die Zukunft angeht kann ich nur Dennis Busenitz zitieren: „Don’t use wax – go faster!“
Sem Rubios Arbeiten sind während der Bright am Stand von adidas Skateboarding zu sehen.
THE CAPITAL COLLECTION BY MATIX I N 19 6 5 , 9 5% O F T H E C LOT H I N G W O R N I N A M E R I C A WA S M A D E I N A M E R I C A . I N 20 0 9, O N LY 5% O F T H E C LOT H I N G W O R N I N A M E R I C A WA S M A D E I N A M E R I C A .
With companies continually moving production overseas, more and more American factories are disappearing and garment making is quickly becoming a lost art here in the United States.
Matix Capital Collection is proud to support the art of American clothing manufacturing, and stands behind the quality and craftsmanship of Made in USA goods. Each piece in the capsule is made exclusively of materials sourced domestically and is crafted in downtown Los Angeles.
V I S I T U S AT B O OT H 24 8
M AT I XC LOT H I N G .C O M
76 – Bright Magazine
ART BRIGHT
Winter 2011
Es ist angerichtet! In der exorbitanten Artist Kitchen der Bright Tradeshow steht es wie immer jedem Aussteller frei, sein ganz eigenes Kunstsüppchen zu kochen! Wieder werden die komplett gefliesten 400 Quadratmeter Fläche der ehemaligen Großküche des Stasi Headquarters zur Art Bright umfunktioniert, die Metakunstmesse der Bright Tradeshow sozusagen. Als besonderes Highlight stellen wir diesmal gemeinsam mit der West Berlin Gallery und Artig & Co das „Vector Lounge Bright Special“ im großen Kinosaal vor – ein Battle, bei dem einige unserer Artists aus dem Grafikbereich simultan illustrativ gegeneinander antreten werden. Gleich am ersten Tag der Messe heißt es also für die Illustrationsgegner:„An die Zeichenpads, fertig, los!“ und die anschließende Prämierung des Siegers bei einigen Bierchen dürfte jetzt schon Grund genug sein, diesen kreativen Kick-Off nicht zu verpassen. Wir freuen uns auf neue Gesichter wie alte Bekannte, aber in jedem Fall auf jede Menge neuen Kunst-In- und -Output!
T e x t :
N a d a
C a r l s
w w w . e m e r i c a . c o m T e x t :
Heath
Kirchart
Auch wenn er im August 2010 die große Bühne des ProSkatens verlassen und das Board erst einmal an den Nagel gehängt hat, ruhig ist es um Heath Kirchart deshalb noch lange nicht geworden. Synchron mit seinem KarriereEnde kam der Emerica-Film „Stay Gold“ auf den Markt, der ein wenig wie eine Hommage an Heath und seinen unnachahmlichen, dezent selbstzerstörerischen Fahrstil wirkt. Gleichzeitig, mit der feinen Heath-spezifischen Ironie erschien das Kirchart Commemorative Deck, also das Gedächtnisdeck auf dem Markt. Als sportlichen Ausgleich legte Heath in der Zwischenzeit mal so eben die gut 5.300 Kilometer von Los Angeles nach New York City mit dem Fahrrad in weniger als zwei Monaten zurück. Zur Winter Bright 2011 zeigt er uns nun exklusiv die „Heath Kirchart Commemorative Exhibition” – eine Retrospektive, die gemeinsam mit Emerica entstand und Bilder seiner Karriere, Product Shoots aus Alien Workshop-Archiven und viele weitere Erinnerungsstücke zeigt.
F l o r i a n
B i e d e r m a n n
Jeder Psychologe würde dem Künstler Pisa73 obsessives Verhalten attestieren. Genauer: Pisa73 hat eine Polizeiobsession. Seine jüngsten Arbeiten, die „Black Series“ und die „Grey Series“ zeigen fast ausschließlich Polizisten in Aktion: Polizisten beim Anwenden des Polizeigriffs, Polizisten, die Demonstranten am Boden „fixieren“ – überall nur Helme, Ganzkörperpanzerungen, schwere Stiefel. Fotografiert hat Pisa73 sie in der Walpurgisnacht am Boxhagener Platz in Friedrichshain oder am Tag danach in Kreuzberg und später im Studio dann mit Sprühfarbe auf Pappe übertragen. Dass in solchen Momenten zwischen legitimen Selbstschutz und Übergriffen in Uniform keine Zwischentöne mehr gelten, es nur noch Freund oder Feind gibt, demonstriert der Künstler recht deutlich durch die monochrome Farbgebung. Den Grund für eine so intensive Auseinandersetzung mit dem Thema in (s)einem Background als Graffitikünstler zu suchen, liegt nahe. Pisa73 selbst hüllt sich darüber in Schweigen. Fest steht: er kann nicht anders – eine Phalanx der deutschen Ordnungshüter hat es als Wandbild sogar bis nach Miami gebracht, wo er 2009 auf der Primary Flight ausstellte. Im Rahmen der Art Bright wird Pisa73 zeigen, dass er durchaus auch anders kann: nackte Frauen, der Schriftzug „Idiot“, ein gecrashtes Auto – alles vergleichsweise leichte Motive.
w w w . p i s a 7 3 . c o m T e x t :
H a n s - C h r i s t i a n
B u s s e r t
PISA73
BASEMENTIZID: Creative Coexistence
„Denk global, act lokal“ so der Leitsatz der Galerie Basementizid von Sergej Vutuc. Was man als Humor abtun könnte. Dabei beweist dieses Sprachdurcheinander doch nur eins: dieser Mann lebt, was er predigt. Er ist Kosmopolit, in Bosnien geboren und über Zagreb und Heilbronn zog er in die weite Welt hinaus. Als Skateboarder und Weltbürger hat er dabei seinen Blick trainiert für urbane Räume und wie die Menschen damit umgehen. Wie gut, dass Sergej nicht nur Galerist, sondern auch selbst Künstler ist. Und in dieser Doppelfunktion wird Sergej der Galerist auf der Art Bright die Fotoarbeiten Sergejs des Künstlers zeigen. Das ist konsequent, ist doch gerade seine Monografie „Something in Between“ erschienen, der die Bilder allesamt entnommen sind. Jocko Weyland schreibt im Vorwort über die schwarz-weißen, in der Dunkelkammer manipulierten und verfremdeten Werke, von einer sich in ihnen manifestierenden „unbehaglichen Koexistenz dieser Welt aus Stein auf der einen und allem Natürlichen auf der anderen Seite“. Zum Glück muss man sagen, denn von dieser Spannung leben die Arbeiten. Und ohne diese Spannung und den Zwang, sie irgendwie auszuhalten und sei es, indem er sie sichtbar macht, würde es wahrscheinlich auch den Künstler Sergej Vutuc gar nicht geben.
w w w . b a s e m e n t i z i d . c o m w w w . s e r g e j v u t u c . c o m T e x t :
H a n s - C h r i s t i a n
B u s s e r t
Ist Skateboarding Kunst? Ja, nein – who cares?! Skateboarding ist Skateboarding. Aber das Skateboards selbst Kunst sein können: unbestritten. Auch wenn der Grund sich ein Skateboard an die Wand zu hängen, primär wohl nicht im Kunstverständnis des „Sammlers“ zu finden ist. Julius Dittmann, Sohn von Titus Dittmann, verwischt die Grenze zwischen Skateboarding und Kunst mit seinen Skulpturen ein weiteres Mal. Mannshohe, aus alten Decks, Achsen und Rollen zusammengesetzte Figuren, die in typischer Pose pushen (Mr. Push) oder ein Rail grinden (Mr. Smith). Wer genauer hinguckt, der erkennt, dass Julius den beiden ein Herz „eingepflanzt“ hat. Und auch das Herz ihres Erschaffers sitzt am rechten Fleck: ihm geht es um den Arbeitsprozess, nicht darum, auf einmal Künstler zu sein. Er will einfach nur schweißen und schrauben, bohren und brechen. Demnächst vielleicht ein skateboardin‘ Skateboard beim Wallride?
J u l i u s D i t t m a n n : S K AT E BOARDIN‘ skateboards
T e x t :
H a n s - C h r i s t i a n
B u s s e r t
Die West Berlin Gallery zeigt auf der Winter Bright 2011 eine feine Auswahl ungebremster, kreativer Straßenaktivisten, die sich glücklicherweise für den Galeriebetrieb haben einfangen lassen. Mit Alias, Mymo, Prost, Peachbeach, Timrobot und Giacomo Spazio hat Guillaume Trotin, Kurator und Gründer der West Berlin Gallery, einen bunten Kreativtrupp von Berlinern und in Berlin tätigen Artists zusammengepfiffen. Seit 2009 zeigt er in seiner Galerie, nahe des ehemaligen Grenzstreifens zwischen Ost- und West-Berlin, monatlich wechselnde Ausstellungen. Für die Art Bright verspricht er eine Mischung unterschiedlicher Styles und Techniken, Exponate aus Schablonenkunst, Character- wie Graphicdesign und Illustration auf Materialien von Holz, Leinwand, Papier bis Metall. Im Fokus steht die Idee, sämtliche Spielarten der Urban Art Apparat abzubilden: unter anderem Tags, Stencils und Malerei.
WEST BERLIN Gallery
Vector lounge Special
BRIGHT
Ready, steady, go – es darf gegeneinander gemalt werden! Vector Lounge und Art Bright laden zum Auftakt der Messe zur Battle und präsentieren das „Vector Lounge Bright Special“. Das Grundprinzip der „Vector Lounge International“ geht so: zwei Teams à vier Grafik-Künstler treten in zwei Metropolen simultan illustrativ gegeneinander an. Dabei wird auf progressive Zeichentools und Videostreams gesetzt, so dass ein weltweites Publikum die Battle mitverfolgen kann – sowohl online als auch analog auf Leinwände projiziert. Für das „Vector Lounge Bright Special“ wird eine Auswahl Künstler der Art Bright am ersten Messetag auf der Bühne im großen Kinosaal gegeneinander antreten und ihre digitalen Zeichenpads so lange bearbeiten, bis der finale Gong ertönt. Auf einer großen Leinwand kann dieser Prozess vom Publikum verfolgt, bejubelt und verrissen werden! Im direkten Anschluss wird der Gewinner präsentiert und während einer netten Finissage mit viel Bier in den Räumen der Art Bright begossen. Wir danken der West Berlin Gallery und Artig & Co für die exklusive Zusammenarbeit und laden Euch alle ein, die antretenden Künstler zu unterstützen! 2 Teams, 4 gegen 4, 8 Kunstwerke, 1 Gewinner!
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T e x t :
T e x t : N a d a C a r l s F o t o s : J u l i a S c h o i e r e r w w w . j u l i a s c h o i e r e r . c o m
N a d a
C a r l s
Rallito X: Manipulated Society
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H a n s - C h r i s t i a n
B u s s e r t
Der Kopf ist überwuchert mit einer Vielzahl von Augen und mindestens zwei primären, männlichen Geschlechtsorganen – das ist der postmoderne Mensch, wie Rallito X ihn sieht. Das entspricht zwar nicht ganz der gängigen Vorstellung von Realität, ist doch aber nicht von der Hand zu weisen, will man sich mit den immer auch konzeptuellen Arbeiten des 33-jährigen Spaniers auseinandersetzen. Denn was auf der Straße in Form von Stencils, großformatigen Postern und teilweise gesprühten, teilweise mit der Rolle aufgetragenen Malarbeiten begann, bekommt einen zunehmend performativen Charakter. „JOIN THE PHALLIC REPOLUTION“ stand auf dem Banner, das eine Gruppe Peniskopf-Masken tragender Akteure bei einer der großen Demonstrationen in Spanien Ende September in die Welt hielt. Es ist davon auszugehen, dass sich Rallito X auch bei seinem Berlinbesuch im Rahmen der Art Bright sozialkritisch mit der Stadt auseinandersetzen wird. Diese „Interventionen“ an symbolträchtigen Orten werden von einem Kamerateam gefilmt und als audiovisuelle Arbeit auf der Messe präsentiert.
FAUXAMI: The Art Skatebaording
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H a n s - C h r i s t i a n
B u s s e r t
Jürgen Blümlein und Daniel Schmid sind die Skateboard-Kulturarbeiter Deutschlands. Als Kuratoren des Skateboard-Museums in Stuttgart gibt es wohl kaum mehr einen Aspekt des Skateboardings, den sie nicht mit einer Ausstellung gewürdigt hätten: „Freaks!“ – über die Spielformen des Gegenstands selbst (zu sehen auf der letzten Art Bright), „Made For Skate“ – die Geschichte des Skateschuhs, „The Mags We Read“ und jetzt eben „The Art of Skateboarding“. Ausgehend von dem Phänomen, dass skateboardfahrende oft auch kreative Menschen sind, stellen die beiden aus der Szene stammende Künstler aus. Deutsche, wie den Hamburger Illustrator Stefan Marx und den Streetartkünstler Flying Förtress aus München, aber auch den Ex-Skate-Pro Andy Howell, den „The Face“ schon mal als „Disney on drugs“ bezeichnete. Außerdem wird Jürgen Blümlein selbst mit seinen „Pixel Plastics“ genannten, wie zu dicht herangezoomt wirkenden Arbeiten vertreten sein. Und was haben die umtriebigen, auch unter dem Label FauxAmi firmierenden Kuratoren als nächstes vor? Die beiden verraten nur so viel: es wird ein Buch sein. Titel und Inhalt aber sind noch „streng geheim“...
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AnzeigeBerlin
Geradezu nach Alterswerk hört sich der Titel des Art Bright-Beitrags von Adam Sello an: „10 Jahre Anzeigeberlin – Dokumente und Bilder aus vergangenen Tagen von Adam Sello“. Auch die Auflistung seiner Exponate, „verschiedene Erinnerungsstücke, das neue Heft #35, unser Bildkalender für 2011“, klingt eher ruhig-bescheiden. Und genau das sind die Töne, die der Diplompsychologe, Filmer und Fotograf tendenziell anschlägt: er ist kein Mann des verbal produzierten Hypes – er überzeugt mit Bildern, großartigen, spektakulären, bewegten wie auch statischen Skatebildern. Letztere sieht man regelmäßig in dem von ihm gegründeten Magazin Anzeigeberlin, in dem die Zahl an gedruckten Worte durchaus überschaubar ist, das sich vor allem durch seine gut arrangierten und brillant aufgenommenen Fotos der Skatekultur Berlins einen Namen gemacht hat. Daher dürfte die Bright für ihn, der seit 1994 in der Hauptstadt residiert, in jeder Hinsicht ein Heimspiel werden. Für 2011 hält er ein Projekt geradezu historischen Ausmaßes bereit: „2010 habe ich gemeinsam mit Tobi Freitag viel Zeit in die Realisierung eines großen Traums gesteckt. Wir möchten aus recycelten Granitplatten vom abgerissenen Palast der Republik eine multifunktionale abstrakte Skulptur bauen, auf der geskatet werden kann, die aber sonst nichts mit einer herkömmlichen Skate-Anlage gemein hat. Nachdem es sich in den letzten Jahren als unmöglich erwies, hierfür im Stadtzentrum einen Ort zu finden, wird das Projekt in 2011 anscheinend Wirklichkeit. Auf dem Gelände des ehemaligen Flughafen Tempelhof dürfen wir im Rahmen des erlebnispädagogischen Projektes „Vogelfreiheit“ bauen und werden dabei sogar von der Stadt unterstützt. Ich bin gespannt, ob das jetzt endlich was wird.“
T e x t :
F l o r i a n
B i e d e r m a n n
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w w w . a l a c h a m p f e s t . c o m w w w . f i x e d g e a r l o n d o n . c o m T e x t :
N a d a
C a r l s
Champfest Magazine x FIXEDGEARLONDON pt. II
Auch diesmal reisen die fixen Freunde vom Champfest Magazine und Fixed-GearLondon (FGLDN) mit einer gemeinsamen Ausstellung von der Themse an die Spree. In einer exklusiven Präsentation mit Fotos und Artworks aus ihrer aktuellen Champfest Ausgabe 003 zeigen die Zwillingsschwestern Moni & Joanna Kawecki, worum es ihnen in ihrem vierteljährlich erscheinenden, unabhängig veröffentlichen Heft geht: Gleichgesinnten mit Fahrradobsession ein Stückchen gedruckte Kunst- und Designliebe ans Herz legen. Und wer sich schon immer mal sein eigenes Magazin zusammenbasteln wollte: mit der Aktion „Editor for a minute“ haben die Brightbesucher die Möglichkeit, sich aus bestehenden Seiten ihre ganz eigene Champfest Ausgabe mit Lieblingscontent zusammenzustellen und dabei ein Tässchen Bicycle Coffee Co. (frisch importiert aus San Francisco) zu schlürfen. Darüber hinaus präsentieren sie mit den Jungs von FGLDN gemeinsam eine Foto-Ausstellung – was die beiden Künstlergruppen eint, ist ihre Vorliebe für das gleiche Material, die ausschließliche Verwendung der charakteristischen Ricoh Filme. Das 2005 gegründete Fahrradkollektiv FGLDN um Andy Ellis packt in der Bright’schen Artist Area außerdem Fixed Gear Videos, schicke Rahmen, ihre aktuelle Klamottenlinie und die neuste Ausgabe 006 des Fixed Magazine aus.
20 jahre BRIGHT
intro
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Das Kölner Intro Magazin feiert 2011 sein 20jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass haben die Redakteure, Autoren, Künstler und Freunde des Hauses in ihren Kleiderschränken gewühlt und legendäre alte Shirts herausgekramt, die sich nun mitsamt begleitender Geschichten an den Bright Wänden finden. Die Intro begeht das Jubiläumsjahr mit einem Relaunch in komplett neuem Glanz. Und das mit deutlich mehr Umfang. Also noch mehr Kulturjournalismus für umsonst. Neben dem bisherigen und auch in Zukunft Schwerpunktthema Musik wird sich Intro noch intensiver mit den Themen Mode, Film, Kunst, Literatur und Games auseinander setzen, sowie Gesellschaftsthemen aufgreifen und kommentieren. Dazu gibt es ein generalüberholtes Layout inklusive schöner Fotostrecken. Bei der für die Bright konzipierten Ausstellung, zu sehen im dritten Stockwerk, und somit auf der größten bespielbaren Fläche des Hauses, darf es hingegen etwas weniger zeitgemäß und stilsicher zugehen, das lassen die versifften alten Shirts auch gar nicht zu. Aktuelle Fotos der Besitzer sowie erklärende Worte sorgen aber für die richtige Erdung. Präsentiert werden die (mittlerweile zu Unikaten gewordenen) Shirts prätentiös hinter quadratischen Glasscheiben.
w w w . i n t r o . d e T e x t :
K a i
F r i s c h e m e i e r
YOUR:OWN Gallery presents Louis Reith
Wenn schon nicht der Fußball, dann ist doch wenigstens die Kunst ein guter Grund für deutsch-holländische Beziehungen und Interessensaustausch. Journalist, Eventmacher und Kunstkommunikator Jeroen Smeets eröffnete im April 2010 seine Galerie YOUR:OWN in der Amsterdamer Altstadt; zuvor war YOUR:OWN ausschließlich als Kreativagentur für Kunden wie Nike Football, Altamont oder Red Bull tätig. Auch in Zukunft darf man Neues erwarten, denn für März 2011 ist der Launch eines, ganz im Sinne des restlichen Unternehmens, eigenen Kunstmagazins namens „eight“ geplant. Wir sind gespannt und freuen uns jetzt, dass Jeroen sich als Smutje in unserer bright’schen Artist Kitchen einbringt und uns einen echten Leckerbissen (zu-)bereitet: Mit den Bildern von Louis Reith präsentiert YOUR:OWN eine Auswahl an Arbeiten, die sich zwischen typografischen Elementen und Fine Arts bewegen. Nicht Worte, mehr aber Formen und Linien können hierbei in Reiths Werken „gelesen“ werden. Mit der Verarbeitung von Buchseiten in einigen seiner Arbeiten verfremdet er deren eigentliche Bedeutung und spielt mit einer ganz eigenen Form von Typo-Kunst. Reith stellte zuletzt in Gruppenausstellungen in Enschede, Eerst! Gallery und Nashville/ Tennessee, Paper Planes Gallery aus, umso mehr freuen wir uns auf seine Solo Show auf der Winter Bright 2011.
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N a d a
C a r l s
DD/MM/YYYY
a l e s s a n d r o z u e k s i m o n e t t i . b l o g s p o t . c o m w w w . z u e k p h o t o g r a p h y . c o m T e x t :
F l o r i a n
B i e d e r m a n n
Einer der aussagekräftigsten zeitgenössischen Fotografen der Street Culture ist der in New York wohnende, gebürtige Italiener Alessandro Zuek Simonetti. Seit seiner Jugend in den 1990ern in Italien begleitet er urbane Alltagssituationen mit seiner Kamera und hält sie auf sehr direkte, ungeschminkte Art und Weise, hauptsächlich in schwarz-weiß, fest. Diese ehrlichen wie schonungslosen Bilder erbrachten ihm nicht nur die Professoren-Würde am Kunstinstitut von Padua, sondern sorgten auch für zahlreiche Veröffentlichungen in internationalen Magazinen wie Rolling Stone, GQ, Warp Magazine Japan und Vice. Darüber hinaus kann Zuek auf großartige Kollabos mit Brands wie Carhartt, 55DSL, Lee, Evisu, Slam Jam zurückblicken oder auch die Sky High Pro Skateboard Serie mit Zoo York, für die er schwarz-weiße Architekturbilder New Yorks auf Decks bannte. Auf der Bright zeigt Signore Simonetti sein Projekt DD/ MM/YYYY – eine Art Tagebuch mit Fotos, die er mit einer Kompaktkamera, die er immer bei sich führt, in den letzten fünf Monaten in Europa aufgenommen hat.
91 – Bright Magazine
Distributed by ICC Distribution : T 0032(0)93244616 : www.iccdistribution.eu : www.supremebeing.com
Posh the Prince!, 28 Musiker und Performer aus New York HBC – Karl-Liebknecht-Straße 9, Berlin-Mitte
www.hbc-berlin.de
Or like Berlin, where they go another night, alright! 92 – Bright Magazine
Fotos: Katja Hentschel
www.glamcanyon.com
Anna, 23 Sängerin Bar Tausend – Schiffbauerdamm 11, Berlin-Mitte
www.tausendberlin.com
93 – Bright Magazine
Sara, 28 Club Promoter aus Madrid NBI Club – Schönhauser Allee 36, Berlin-Prenzlauer Berg
94 – Bright Magazine
Niki, 31 Promoterin und Fashion Editor Broken Hearts Club – wechselnde Locations
www.thebrokenheartsclubberlin.com
95 – Bright Magazine
Emmanuelle, 25 DJ Madame Claude – Lübbener Straße 19, Berlin-Kreuzberg
96 – Bright Magazine
Marlous, 31 Grafikerin aus Paris Smaragd Bar – Prinzenallee 80, Berlin-Wedding
Gerald, 32 Modedesigner HBC – Karl-Liebknecht-Straße 9, Berlin-Mitte
www.hbc-berlin.de
97 – Bright Magazine
Felix, 25 und Sarnai, 23 Redakteur und Designerin King Size – Friedrichstraße 112b, Berlin-Mitte
www.kingsize-berlin.de
98 – Bright Magazine
tough
Style.
Foto: camilo Gutierrez
Simple in Black or
white
you WAnT moRE? WWW.G-sHock.Eu/G-vEnTuRE
BRIGHT Winter 2011 – room 113
99 – Bright Magazine
GA-100A-7AER
GA-100-1A1ER
Interview + Text: Paul Kampfmann Fotos: Sneaker Freaker
Sneaker Freaker – Keep your laces loose!
100 – Bright Magazine
Sneaker Freaker – was 2002 als Spaßprojekt begann, ist mittlerweile zu einem internationalen Magazin mit 25tausender Auflage und diversen internationalen Ablegern gewachsen. Als Verkaufsstellen dienen Orte, die stylish sind: vom kleinen SneakerStore um die Ecke bis zu Global Playern wie Barnes & Noble oder Urban Outfitters. Mit der Plattform sneakerfreaker.com erzielt das Team um Gründer Simon „Woody“ Woods monatlich bis zu drei Millionen Seitenaufrufe und kann auf fast 60.000 aktive Foren-User verweisen. Zwischen Projekten für Puma, Nike, New Balance oder Lacoste wurde 2008 der spanische Ableger gegründet, 2009 kam die russische Ausgabe dazu. Ende 2010 erschien Sneaker Freaker zum ersten Mal auf deutsch, höchste Zeit für ein Gespräch.
BRIGHT: Herzlichen Glückwunsch zur 20. Ausgabe! Kommst Du überhaupt zum Feiern oder geht es mit Volldampf weiter? Woody: Pause ist nicht. Wenn man mit einer Ausgabe fertig ist, fängt schon die nächste an … Ich mache mir aber auch ein bisschen zu viel Arbeit, ich bin der totale Kontrollfreak. Jedes Bild, jedes Wort, jeder Schnürsenkel muss sitzen. Sneaker Freaker ist halt ein sehr persönliches Projekt, da bin ich gerne mit ganzem Herzen dabei. Print ist tot, Sneaker Freaker quicklebendig. Was ist da los? Es ist eine harte Zeit für Verleger, ganz klar, aber zum einen lieben uns die Leute, weil wir etwas handfestes, bleibendes schaffen. Zum anderen sehen die Sachen gut aus und finden sowohl bei den Sneaker-Heads als auch bei „normalen“ Leuten Anklang. Da wir nur dreimal im Jahr erscheinen, ist jeder Release-Termin ein Event. Um nicht in Konkurrenz mit den vielen, tagesaktuellen Blogs zu treten, müssen wir eng mit den Brands zusammenarbeiten, um dann eben doch das gewisse Etwas mehr zeigen zu können. 101 – Bright Magazine
Wir sind Puristen und fangen nicht an, uns mit Musik- oder Videoprojekten zu verzetteln, um mehr Kohle zu machen. Wir stecken eine Menge Arbeit in jede Ausgabe, damit der Mix aus KollaboProjekten, neuen Modellen oder Vintage-Sachen stimmt. Es ist lustig: wir sind als Magazin einzigartig, und genau das hält uns am Leben. Die Mega-Features über Nike ACG, Reebok PUMP, Steve Van Doren (Vans) oder die Retrospektiven mit Airwalk und Vision zeigen das. Niemand würde 10.000 Wörter online lesen. Gedruckt schon. Wieso Turnschuhe? Aus Spaß an der Freude! Es war der beste Weg, um an kostenlose Sneaker zu kommen. Am Anfang hatte ich weder einen Business-Plan, noch die Hoffnung auf eine zweite Ausgabe. Es kommt natürlich immer anders, als man 102 – Bright Magazine
denkt. Ich hätte mit Sicherheit nie erwartet, mich heute immer noch den ganzen Tag mit Schuhen zu beschäftigen, aber irgendwann merkte ich, dass die Sache größer ist, als angenommen. Und, was waren die ersten kostenlosen Schuhe? Ganz ehrlich: hab ich vergessen! Ist aber auch schon acht Jahre her … Aber das letzte Paar weiß ich noch: ein paar Converse, geschustert vom japanischen Designer sak. Es ist mir fast peinlich, aber um die habe ich gebettelt wie ein Baby. Danke noch mal an Ian Ginoza und Karin Hesselvik, die saks sind locker meine Lieblingssneaker des Jahres. Was hast Du davor gemacht? Ich komme aus dem Grafikdesign-Bereich. Ich habe jahrelang
müde oder ausgelaugt ist. Ich bin damit gut gefahren und es motiviert mich jedes Mal.
Werbung und Mode gemacht, auch mal was für Hollywood-Filme gestaltet. Am Anfang habe ich das Magazin komplett alleine gestemmt: texten, fotografieren, designen, einfach alles. Ganz schön krass, wenn ich darüber nachdenke. Mittlerweile sind wir zu fünft: Mafia, Anthony, James und Hans DC. Letzte Woche kam Alex aus Deutschland als Praktikant zu uns. Er ist über zwei Meter groß! Da scheint das Haus ja voll zu sein. Stressig? Es ist viel Arbeit, aber sie macht immer noch jede Menge Spaß. Ganz ehrlich: es gibt Schlimmeres, als um die Welt zu fliegen und sich mit Sneakern zu beschäftigen! Ich habe Spaß und treffe jede Menge guter Leute. Der beste Rat, den ich je bekommen habe: Niemals eine Entscheidung treffen, weil man 103 – Bright Magazine
Würdest Du etwas anders machen? Auf den ersten Ausgaben war ein bescheuertes Tag auf dem Titel. Sorry dafür.
Sind die Leute immer noch überrascht, dass Sneaker Freaker aus Melbourne kommt? Auf jeden Fall. Die New York Times wollte ein Interview machen und fragten, wann sie im Büro vorbei kommen könnten. Ich hörte leider nichts mehr von ihnen, nachdem ich meinte, dass ich am andern Ende der Welt sitze.
Was treibt Dich an? Vermutlich dasselbe wie auch andere Kreative: ich brauche die Anerkennung meiner Leute. Würde das Magazin nicht ankommen, würde ich vermutlich einpacken und was anderes machen. Ich liebe alte Ami-Schlitten, mein Hobby neben Sneakern. Aber es gibt schon 1000 Auto-Magazine. Also mache ich doch lieber das beste Sneaker-Mag der Welt!
Gib uns einen kurzen Überblick der Kollabos, die Du gemacht hast … Da waren einige: der Sharkskin „Blaze of Glory“ für Puma, den Puma „Geography Teacher“, die „Skippys“ aus Känguru-Leder für New Balance oder Flip-Flops für Quiksilver. Wir hatten den „Alvin Purple“ mit Asics … Danke an Helder und Luke an dieser Stelle! Im Dezember kommt ein Lacoste Boots-Schuh und mehr … darf ich nicht verraten.
Wann merktest Du, dass Du einen Nerv getroffen hast? Das ging gleich nach der ersten Ausgabe mit jeder Menge Anrufen und e-Mails los. Alle wollten Interviews, rund um den Globus. Dann fingen die ersten Läden an, das Magazin zu ordern, und ich werde nie den Allerersten vergessen: Colette in Paris.
Wie viele Schuhe besitzt Du? Wie jeder Sammler zähle ich nicht die Schuhe, die ich habe, sondern die fehlenden. Ich schätze, es sind 900 Paar… Egal wie viele ich weggebe: es tauchen immer neue auf. Dazu kaufe ich auch selbst noch Sneaker … Aber es könnte schlimmer sein. Wenn ich Größe 9 hätte, zum Beispiel.
Was ist im Heft? Dein eigener Geschmack oder allgemeiner Trend? Wir können nur zeigen, was es gibt. Wenn es gute Schuhe gibt, sieht das Magazin gut aus. Wir spiegeln also den Markt und allgemeine Trends. Wobei wir filtern müssen: zur Zeit befinden sich in unserem Büro 2.000 Schuhe – es riecht wie in einer chinesischen Klebstoff-Fabrik. Nur etwa 100 Schuhe können ins Heft – vermutlich ist es also geschmäcklerischer, als ich dachte …
Nach acht Jahren: Was ist Dein persönlicher Höhepunkt in punkto Schuh-Trivia? Adidas hat mal Hi-Top-Sneaker in Rumänien gemacht. Die hießen ernsthaft „Modell Dracula“.
Deine Einschätzung: Was ist das nächste große Ding? Leider sind die meisten Kids gerade super-konservativ, allen scheint Farbe peinlich zu sein. Also tragen sie schwarze Canvas-Sneaker oder Weiße vulkanisierte. Laaangweilig. Es ist schwer zu sagen, was kommt, aber ich schätze, dass flache Profile und Leinenschuhe bedauerlicherweise noch etwas bleiben werden. Aber wenn sie es so wollen… nichts bleibt für die Ewigkeit, es bleibt spannend. „History repeats itself“, auch und gerade bei Klamotten.
Wie sieht´s mit Deiner Expansion aus? Das ist das verrückteste: mit Puma oder New Balance Schuhe zu machen, ist schon heftig genug. Das Heft nun in verschiedenen Sprachen rauszubringen, ist echt krank. Wir gingen vor drei Jahren nach Spanien, das machte sehr viel Spaß. Anfang 2009 kam Russland dazu, Ende 2010 starteten wir in Deutschland (sneakerfreaker. de). Dort gibt es ja auch eine riesige Sneaker-Szene, ich freue mich … und muss wohl mein Deutsch polieren! Vielen Dank für das Gespräch!
www.sneakerfreaker.com
Sperry Top Sider Bahama Chukka
DC Match
Sneakers Vans Skate Hi Gorilla Biscuits
Element Hampton
Selektion: Pascal Prehn
www.sneakerness.com Fotos: Michael Breyer & Robert Eikelpoth
www.roberteikelpoth.com
104 – Bright Magazine
New Balance 574 Classic
Palladium Pampa Boot Stussy
Element Prescott Elite
Pro Keds 69er Lo
Kix DCAC
Pointer Conor
DVS Uno
Nike Air Max 1
Nike SB Blazer Mid
Nike Stefan Janoski
KangaRoos Combat Eco
Lakai Guy
DC Gatsby
106 – Bright Magazine
Nike SB Dunk Hi Hummel Stadil Hi Slimmer
WeSC Gobi
Supra TK Society
Nike Auto Trainer
Axion Liberty Onitsuka Tiger Himalayan Tiger
Boxfresh Swish
107 – Bright Magazine
Converse Chuck Hi Woolrich
adidas Stan Smith 2
Puma Suede
Hub Dexter
Onitsuka Tiger Saiko Runner
Asics SportStyle Gel Lyte III
Circa Valeo
108 – Bright Magazine
gsm europe: +33 5 58 700 700 spring 2011
109 – Bright Magazine
live . learn . grow – element eden.com
Forvert Hermes in store: März 2011
Emerica Sign Language in store: Februar 2011
Turbokolor PAU in store: März 2011
Analog Pla Johnny McCormack in store: März 2011
Iriedaily Mini Monk Tee in store: now
Zoo York Wheel in store: Februar 2011
Rhythm PT in store: Februar 2011
Crème Loud and Proud in store: Februar 2011
éS Timer in store: Februar 2011
Ucon Feed me in store: now
Ambiguous Brain Logo in store: Februar 2011
Ontour Shadow in store: Februar 2011
Makia Stargazer in store: Februar 2011
Forvert Theme in store: März 2011
Alias One Les Yeux de la Nuit in store: now
Zonders Doom in store: now
667 Magic Chair in store: Februar 2011
Iuter Shohei in store: März 2011
Back in Black
Wemoto Sneakerness in store: Februar 2011
111 – Bright Magazine
Lousy Livin’ Were you drunk or not in store: now
Obey Legion in store: Februar 2011
Stüssy DC Detective Tee in Store: März 2011
01 – Atticus L.A.M.F. Belt in stores: März 2011
06 – Element Luxy in stores: now
11 – Carhartt Palm in stores: now
16 – Fenchurch Razwina in stores: März 2011
02 – Vans Shakes in stores: Februar 2011
07 – Iuter Queue in stores: Februar 2011
12 – Lifetime Collective Mystery Braid in stores: Februar 2011
17 – Burton Studded Belt in stores: Februar 2011
03 – Analog Parole in stores: März 2011
08 – Globe Stockdale in stores: Februar 2011
13 – Lifetime Collective Hamptons in stores: März 2011
18 – Mazine Leather Belt in stores: Februar 2011
04 – Iuter Shutter in stores: März 2011
09 – Atticus Square Up Leather Belt in stores: März 2011
14 – és Weaver Belt in stores: Februar 2011
19 – Iriedaily FloBo Belt in stores: Februar 2011
05 – Vans Cable Leather Belt in stores: Februar 2011
10 – Obey Everyday Belt in stores: Februar 2011
15 – Cleptomanicx 2C CI Belt in stores: now
20 – Makia Canvas Belt in stores: März 2011
Arrangement: Marius Farwig
Belting Pot
01 20 19 02
18 03
17 04 16
05 06 07
15 08 14 09
13 10 11 12
112 – Bright Magazine
2011
We A cti v i s ts S HO T B Y C HE RY L D U N N www. we s c. co m
113 – Bright Magazine
COME SEE US AT BRIGHT!, 1st FLOOR, Room no.107
Thermonuclear Protection
Vans Laptop Sleeve; 14” in stores: now
Airbag Craftworks Cupertino Maritim; 13”, 15“ in stores: März 2011
AMOS King Ken Netbook Sleeve; 15” in stores: now
Carhartt Hazard Second Skin; 13”, 15”, 17” in stores: Februar 2011
SKFK Notebook second skin; 15“ in stores: now
Paul Frank Macbook Sleeve Skurvy core; 13“ in stores: now
Lapàporter Braid; 13” in stores: now
Henrik Vibskov Puddy Computerbag in stores: Februar 2011
Eastpak Reebot; 15“ in stores: now
Incase Neoprene Sleeve; 10.2” in stores: now
alkr Urban Protection Sleeve; 13”, 15” in stores: now
Kingdrips X Superhorstjansen Cherries for Gorgo, 13” in stores: auf Anfrage
114 – Bright Magazine
…and along came Paul!
Text: Roman Schönbichler Fotos: Stefanie Suchy
Was macht Paul Rodriguez Junior so besonders? Dass er schon fast jeden Contest gewonnen hat? Dass er zudem einer der besten Streetskater der Welt ist? Dass er wie ein Star aussieht? Dass er ein verdammt netter Kerl ist? Es ist das Komplettpaket! Der junge Herr aus Los Angeles beantwortet anstandslos und ausführlich jede Frage und was er so erzählt, zeigt, dass Ruhm, Geld und Erfolge ihm bislang nicht zu Kopf gestiegen sind. Auch wenn er wenig reist, nach Deutschland kommt er immer gern. Europäische Skater genießen seinen Respekt, denn im Gegensatz zu den Kids in seiner Heimat, die von perfekt gestalteten Parks und Spots verwöhnt sind, fährt man hier auch gerne Spots der rauheren Art. Andererseits, so erzählt er, leiden die Kollegen in den USA darunter, dass Skateboarden gesellschaftlich nach wie vor als geächtete
116 – Bright Magazine
Freizeitbeschäftigung gilt – nicht selten werden Skater von der Polizei gestoppt, durchsucht, verwarnt. Auch Paul kam bereits in den Genuss einer Verhaftung, wurde jedoch schnell erkannt und dann sogar eingeladen, an lokalen Schulen Vorträge zu halten. Scheinheiligkeit, die ihn sauer macht: „WAS jetzt!? Vor einer Sekunde noch wollten die mich in den Knast bringen und nun soll ich zu den Kids sprechen? Bin ich nun Krimineller oder Vorbild?“ Auch Pauls prominenter Vater, der Comedian und Schauspieler Paul Rodriguez Senior, war zunächst überhaupt nicht angetan vom Wunsch des Sohnes, Profiskater zu werden. Da das flotte Mundwerk in dieser Familie genetisch vererbt zu sein scheint, war Daddy jedoch alsbald überzeugt. Heute steht er seinem Sohn bei fast allen Entscheidungen mit Rat und Tat zur Seite. Vielleicht ist auch das der Grund für die Bodenständigkeit des Juniors. Denn bei aller Leidenschaft zum Brett – wichtig ist ihm vor allem seine Familie: Seine Tochter Heaven feierte kürzlich ihren zweiten Geburtstag und ist sein Ein und Alles. Was Mister P-Rod sonst antreibt, verriet er uns im Interview.
Paul, was macht Dich aus? Skaten, Skaten, Skaten, ich habe fast schon Angst vor dem Gedanken, eines Tages nicht mehr fahren zu können. Welchen Verantwortungen und Hindernissen muss man sich als Skateboard Profi stellen? Du musst wissen, dass sich deine Karriere fast ausschließlich auf deine Leistung reduziert. Viele zerbrechen sehr schnell am Ruhm, sobald sie Pros sind, weil sie sich auf ihren Lorbeeren ausruhen, faul werden oder den Fokus verlieren. Sie vergeuden ihr Talent und werfen ihre Karriere einfach weg, um nur noch Party zu feiern und weiter abzusinken. Was muss man eigentlich tun, um im Skateboardsport an sein Geld zu kommen? Das hängt in erster Linie von dir als Athlet und Geschäftsmann ab. Egal wie gut du bist, wenn du gesponsert wirst, solltest du gewissen Mechanismen folgen, dazu gehört die Teilnahme an Wettbewerben, Show-Auftritten, Demos, Autogrammstunden, Werbeshootings, etc. Wenn du das alles machst, fließt auch die Kohle von den Sponsoren. Ich tu das übrigens gern, denn ich finde es gehört einfach zum Job dazu!
Gibt es ein Limit für die Zahl der Sponsoren? Solange sich die Produkte der Sponsoren nicht überschneiden, kannst du dich zupflastern lassen, wie es dir gefällt. Zum Beispiel zwei Schuhhersteller zu haben – das geht nicht. Ansonsten ist es egal: Taschen, Uhren, Telefone, Trucks, Computer, Hörgeräte oder Kondome... (lacht). Apropos, es kursieren ja die wildesten Geschichten über Pro-Skater auf Tour. Hattest Du schon mal ein Problem mit Groupies? NEIN! EBEN NOCH NICHT! Und das nervt mich ordentlich an! Das größte Problem mit den Groupies ist, dass ich keine habe!
Wo auf diesem Planeten hältst Du Dich am liebsten auf? Meine Nummer 1 ist und bleibt Los Angeles! Aber es gibt noch ein paar andere coole Spots, zum Beispiel Australien: Gute Leute, gute Skateparks! Japan fasziniert mich aber auch. Dort kannst du deinen Geldbeutel liegenlassen, zwei Stunden später zurückkommen und er wird immer noch da liegen. Das Essen, das du bestellst, sieht tatsächlich so aus wie auf der Abbildung im Menü. In den USA bekommst du einen Matsch serviert, der überhaupt nichts mit dem Foto zu tun hat. Die Japaner sind viel höflicher, stolzer und gewissenhafter.
Ich habe das Glück, nicht allzu viel reisen zu müssen, so hab ich mehr Zeit, mich mit den Kulturen, Sprachen und Bräuchen zu beschäftigen, wenn ich mal unterwegs bin. Ich war ja zum Beispiel schon seit drei Jahren nicht mehr in Europa. Ach ja, Deutschland ist sowieso der beste Ort (lacht). Abschließend, wer in Deinem Umfeld ist wichtig für dich? Natürlich in erster Linie die Leute mit den ich skate: Daniel, Shane Nugget, Tory Pudwill und Terry Kennedy! Ich wäre aber nicht hier ohne die, die mich inspiriert haben: Eric Koston, Andrew Reynolds, Daewon Song, Tom Penny – als Kind war meine Wand mit ihren Fotos zutapeziert und jetzt kenne ich sie alle beim Vornamen – das ist schon Wahnsinn! Aber ich verehre sie immer noch, weil sie wirklich unglaublich gut sind.
„I skate and rest... until my body is ready to skate again – all day, every day“ Paul Rodriguez Jr.
117 – Bright Magazine
Decks Text: Nada Carls
www.momskitchen.de
Grafiken und Rollbretter – eine Kombi mit Geschichte. Spätest-ens seit der Dogtown-Ära ist die Skateboardindustrie in Sachen „kreative Brettgestaltung“ vorbildlich engagiert und bis heute hat sich an dieser löblichen Tradition im Prinzip nichts geändert. Oder vielleicht doch? Da, wo Skull-Designs, Fotoprints oder Neon-Brandings das Deck zierten, ist heute mehr Platz für Kunst. Kunst nicht im Sinne von „Ich-warmal-Profifahrer-und-mach-jetzt-mehr-so-in-Grafik“, sondern vielmehr Kunst etablierter Artists verschiedenster Stiltrichtun-
gen, die sich der Skateboards als Leinwandersatz bedienen. Ausstellungen künstlerisch gestalteter Decks sind längst keine Seltenheit mehr – das Deck hat sich im Kunstbetrieb förmlich verselbstständigt. Und zwischen bunten Brettern und Hardwareindustrie lassen sich auch immer wieder echte KollaboPerlen finden.
MOB x Jeff the Brotherhood
Rock’n‘Roll meets Skateboarding. Mitten in Hessen wohnt ein Typ mit lustigem Namen und guten Ideen: Cpt. Cracker heißt eigentlich Christian Roth, betreibt gemeinsam mit Michael Neuss MOB Skateboards in Gießen, fotografiert gern und so gut, dass er gerade jüngst seinen auf 500 Stück limitierten Fotoband „Control is always automatic” veröffentlicht hat. MOB hat mit Artists von Shepard Fairey über Michael Leon bis Helge Schneider zusammengearbeitet und eine Reihe großartiger Decks herausgebracht. Seine Meinung zu 118 – Bright Magazine
Kollabos ist eindeutig wie überzeugend: „Ich habe mir die Kollabos immer danach ausgesucht, was mir gefällt. Jeder Hinz und Kunz macht heute irgendwas mit irgendwelchen ‚bekannten’ Leuten, da habe ich keinen Bock drauf.“ Kurzum: Crackers derzeitige Lieblingsband „Jeff the Brotherhood“ aus Nashville ist in Europa noch höllenunbekannt und damit für ihn perfekt geeignet, das nächste MOB Deck zu gestalten. Die Seventies inspirierte heavy Post-Punk-RiffRock Band beschreibt der Rolling Stone als „sympathische Punk-Kumpels mit gutem Benehmen, die ihren eigenen, rotzigen Sound zwischen den Melvins und den Ramones ansiedeln”. Wir sagen: thank you for the music und freuen uns auf den Release des MOB Bretts im Frühjahr 2011.
www.mob-skateboards.com www.jeffbrotherhood.blogspot.com
Three Red Paintings, 1988 Black-and-white photographs and vinyl paint on board 94 ¼ x 128 ¼ in.
Supreme x Baldessari
„Coz there is always something to rise up against“, sagten die Bad Brains 2007 in einem Interview mit Supreme, und scheinen damit das ungeschriebene Mission Statement des Labels zu zitieren. Seit 16 Jahren verkörpert das New Yorker Skateboarding- und Streetwearlabel die schnoddrige DagegenAttitüde, beeinflusst von Punk, Hip-Hop, Skate und Art, die sie zu Meinungsmachern von rebellischen Kids und erwachsenen Andersdenkern macht. Der Name Supreme ist Programm, spürbar wird dies nicht zuletzt in ihrem Shop in der Lafayette Street unweit des Broadways in Manhattan, der für Fans und nicht zuletzt sie selbst als der Nabel der Welt gilt – hier wird urbane Skateboardkultur konsequent unbescheiden und selektiv repräsentiert. Noses & Ears, Etc.: Head (with Nose), 2006 Three-dimensional archival digital photographic prints and acrylic 54 1/8 x 47 ¼ in.
© 2007 Sidney B. Felsen
Zu Supremes Testimonials und Kollabo-Kollegas gehören neben den Bad Brains Artists wie RZA, Public Enemy, Malcolm McLaren oder Damien Hirst. Letzterer rief zum Launch seines Supreme Decks dazu auf, dieses nicht ins Museum zu hängen, sondern unbedingt zu fahren und shredden. Die Reihe der Einzig- und Andersartigkeiten bei Supreme setzt sich in der aktuellsten Zusammenarbeit mit dem zeitgenössischen Künstler John Baldessari fort. 1970 verbrannte der heute 79jährige Kalifornier im Rahmen seines „Cremation Project“ all seine zwischen 1953 und 1966 entstandenen Malereien, backte aus der Asche Kekse und versprach der Kunstwelt: „Ich mache keine langweilige Kunst mehr.“ Gesagt, getan: Nach insgesamt 50 Jahren kreativen Schaffens mit über 120 Einzelausstellungen und 300 Gruppenausstellungen ist jeglicher Zweifel an Baldessaris Standing in der Fine Arts Szene überflüssig, seine Kunst beinhaltet Bilder, Fotoarbeiten, Videoperformances, Collagen, Cut-Ups und Konzeptionelles. Und nun auch Skateboards. Mit Supreme entstand eine Serie, bestehend aus drei Decks mit Motiven seiner Gemini Series: Noses & Ears, ETC. von 2006. In Deutschland sind die Supreme x Baldessari Decks exklusiv bei Firmament in Berlin erhältlich.
www.supremenewyork.com www.baldessari.org www.am-firmament.com 119 – Bright Magazine
Skateboard deck showing a detail from: Noses & Ears, Etc.: The Gemini Series: Two Faces, One with Nose and Military Ribbons; One with (Blue) Nose and Tie, 2006 three layer, fourteen color screenprint, mounted on sintra with hand painting 34.75 x 36.75 x 3 inches Published by Gemini G.E.L., Edition of 45 Wrong, 1966 – 68 Photoemulsion and acrylic on canvas; 59 x 45 inches
Palace x Bankhead
„Crew love is true love“ – das wissen neben LookyLooky, Patta und anderen Cool-Kollektiven auch PWBC aus London. Der Palace Wayward Boys Choir ist das rollende Umfeld und die Plattform um Cliché, Stereo, Slam City Skate und einer weiteren Horde sich gegenseitig hypender, verrückter Menschen, zur Bande gehört auch Lev Tanjus’ Palace Skateboards. Das noch relativ junge Hardwarelabel veröffentlichte 2009 seine erste Bretterkollektion, unter anderem mit Carhartt-Teamrider Olly Todd, der seitdem auch von Palace gesponsert wird. Ein weiterer PalaceSupporter der ersten Stunde ist Will Bankhead, der seinerzeit Plattencover von DJ Shadow und Money Mark beim britischen Label Mo’Wax gestaltete. Bankhead arbeitet heute als freier Designer und Fotograf und betreibt das Tees’n’Tapes-Portal Trilogy Tapes. Das Design für Palace Skateboards ist wie vieles von ihm: ein bisschen scary, psychedelisch-absurd und böse. Lev kommentiert die Zusammenarbeit zwischen Bankhead und Palace charmant und selbsterklärend: „Ich kenne Will schon lange als Ur-Skater aus London.
120 – Bright Magazine
Hinter der Hammergrafik für unser Palace Deck steht eigentlich keine besondere Geschichte. Will hat bei sich zu Hause viele alte Bücher, unglaubliches Bildmaterial und jede Menge verrücktes Zeug rumstehen. Wenn ich heftigen Deadline-Stress habe und Dinge dringend fertig werden müssen, weiß ich, dass ich jederzeit in den 59er Bus springen kann und Will mir irgendeinen Killershit am Rechner zusammenbasteln würde. Cheers Will!“ Wenn das keine Crew Love ist …
www.palaceskateboards.com www.thetrilogytapes.com
aNYthing x Jumonji
Wer in Manhattan unterwegs ist und ein bisschen NY-SkateboardKredibilität finden möchte, sollte den aNYthing Shop in der Lower Eastside besuchen. Neben Büchern, den hauseigenen Entwürfen und Stickern stößt man dort bisweilen auch auf Überraschungen. Auf unsere Nachfrage nach einem aktuellen aNYthing Artistdeck etwa kam erst ein „Nein“ und dann folgte ein „Aber wir wollten eh‘ mal wieder eins machen!“ Drei Wochen später stand die Kollabo mit Skateboardlegende Harry Jumonji fest. Der Exzentriker, Artist und Brettästhet hat New Yorker Street-Geschichte geschrieben. Heute kümmert er sich um Skate Kids, postuliert den Bau einer Skateboardhalle in New York und plant ein gemeinsames Buch mit aNYthing-Macher A-Ron. Im Interview brachte er uns ein Stück New Yorker Skate-Historie näher: Harry, erzähl mal was von Dir! Ich kam 1982 nach New York City. Mein Dad holte mich zu sich, um mich besser zu erziehen als meine Mum. Zur Schule wollte ich nicht, stattdessen ging ich ’83 nach Kalifornien. Die Jungs, die ich beim Skaten bewunderte, waren diejenigen, mit denen ich später täglich fuhr – ich lernte also von den Besten. 121 – Bright Magazine
Zurück in NY arbeitete ich1986 mit Christian Hosoi für Andy Warhol’s Interview Mag. Zu der Zeit hatte ich keine Ahnung von Kunst, ich interessierte mich nur fürs Skateboarden. Ich hatte von Keith Haring nur gehört, der später mein Deck bemalte. Basquiat und Warhol, die den ganzen Laden schmissen, starben kurze Zeit später. Damals stand die Stadt Kopf. Skateboarding war nicht wirklich cool. Entweder hast du gebreakt, Graffiti gemalt oder du hast Punkrock oder Hardcore gehört. Hip-Hop wurde zu einer Art Monster. Wir skateten im schäbigen Skatepark Brooklyn Banks. Aber „echtes“ Skateboarden ging so: vom Washington Square Park runter zum Bankenviertel, superschnell den Broadway entlang, ohne Taxen, Busse, chinesische Ladies und Räder zu streifen – das ist wahres Street Skaten. Als ich nach NY kam, gab‘s nicht mal Skateshops! Wir haben uns im Park getroffen, uns breit gemacht und sind gefahren. In der Stadt war es ähnlich wie in dem Film „The Warriors“, die Kriminalitätsrate war auf dem Höhepunkt, Bürgermeister Koch scherte sich einen Dreck um die Lebensqualität der Bürger. Man hatte Angst nachts U-Bahn zu fahren, sie waren von oben bis unten vollgebombt, auch die Autos. Dreckig von innen und schön von außen anzusehen: komplett bunt. Am nächsten Tag konnten es alle vom Bahnsteig sehen und am übernächsten Tag: BOOM – war es weg. So geht Street Art! Ich denke, das hat die Stadt so interessant gemacht. Wie kam es zur Zusammenarbeit mit aNYthing? Ich kenne Kiernen und A-Ron, die Gründer von aNYthing, schon aus den frühen Tagen bei Supreme. Die Beiden waren immer cool und mir gegenüber immer loyal. Sie haben auch zu mir gehalten, als es nicht so gut lief. Ich hing auf der Straße rum, bin halbwegs abgestürzt. Sie haben sich nie von mir abgewendet. Heute sind viele Streetwearbrands zu sehr damit beschäftigt, cool zu sein. Ist uns völlig egal, wir sind die „downtown dirty officials“. Ganz im Ernst, ihr habt das alles von uns. Ich weiß, wo ich herkomme und zeige den Leuten meinen Respekt, die für mich da waren. Und viele davon sind tot. It’s a New York thing and it’s our thing, go do your own thing.
Abschließend ein paar Worte zum Artwork? Es geht um die Kultur, die Geschichte und die Wurzeln des NYC Wahnsinns, um alles was Downtown unterhalb der 14ten Straße liegt, und nicht die Upper West Side mit Blick auf Central Park. Das aNYthing x Jumonji Deck ist auf 100 Stück limitiert, erscheint im Mai 2011 und wird exklusiv bei aNYthing im New Yorker Store und online erhältlich sein.
www.anewyorkthing.com
On Friday the 21st, join the lord of the lines in the enchanted forest of relentless.
SATURDAY 22ND, BE READY FOR THE CASH FOR TRICKS COMPETITION IN THE ENCHANTED FOREST OF RELENTLESS.
THURSDAY 20TH MINIRAMP CHALLENGE IN MATT’S WORLD OF RELENTLESS.
Word or street? How much cake could you eat? Can you beat Cpt. Clepto? Registration (office): Thursday Ceremony (movie theater): Saturday
122 – Bright Magazine
Catch your personal challenge at the following spots: CLEPTOMANICX (253/2) DVS & MATIX (248) ELEMENT (265) ROUGH DISTRIBUTION (208) DNA / ALIEN WORKSHOP (216) ETNIES (118/D) NIKE SB (267) 24/7 DISTRIBUTION (159) GRAVIS / ANALOG (222/1) URBAN SUPPLIES (211/212) RELENTLESS SKATEBOARDING AREA
123 – Bright Magazine
Bright Winter 2011 — Room No. 253/2
fcstpauli.com cleptomanicx.com
Der Fotograf Thomas Wolfzettel wird auch in Berlin die unterschiedlichen Gesichter der Bright porträtieren. Halte nach seinem Studio oder einem Flyer Ausschau und werde „Member of the Bright Brigade“. Wenn Du’s schon bist, findest Du Dein Porträt auf
www.brighttradeshow.com
124 – Bright Magazine
Bright Brigade 125 – Bright Magazine
Blurb
Am Ende der Bright-Produktionszeit halten wir ein locker-flockiges Heftchen in den Händen, das uns meistens ziemlich gut gefällt – der Weg dahin ist allerdings gepflastert mit Nie-wieder-machen-wir-das-Attacken und Zahnfleisch-Spaziergängen. Sprüche aus dem Alltag der Bright-Redaktion …
Ich würde auch nicht mehr ans Telefon gehen, wenn ich anrufe …
Ich bin so nachtragend – ich vergeb’ mir ja selber nix!
I really like it but can you please change the colour and the design?
Der Typ kämmt sich morgens aber auch mit 'nem Hammer.
Coelho hat mal gesagt: „Wenn Sie kreativ sein wollen, vergessen Sie einfach, dass Sie Erfahrung haben!"
Wer bin ich und wenn ja wie viele?
We do the hustle and we do the hustle! Wenn Deadlines etwas bedeuten würden, hätte es heute VIELE Tote gegeben! Von geistigen Riesen umgeben … NOT
Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. No brain, no headache! Auf was für 'ner Neurosen-Plantage bin ich hier eigentlich gelandet? Which part of “just do it“ didn’t you understand?
Wer schreibt, der bleibt. Ich zieh jetzt mal wieder das TerrierKostüm an und hol ein paar Anzeigen rein!
Everything will be okay at the end. If it's not okay, it's not the end!
Irgendwie hatte ich PR als Dienstleistungsjob abgespeichert – WRONG …
Um mit Karls Worten zu sprechen: Stress? Was soll das sein? Ich kenn nur Strass!
Deadine behaviour – that's what separates the men from the boys.
Und immer dran denken: Grace against the machine! Und life is good! Oder so …
Ich bin heute absolut Pro-Everything! Der Erfolg schläft wieder kaum.
126 – Bright Magazine
127 – Bright Magazine
Aussteller Kontakte # 667 www.sixsixseven.net 101 Apparel www.101apparel.com 4Star www.fourstarclothing.com A ACE www.acetruckmfg.com Adidas Originals www.adidas.com Adio www.adiofootwear.com Aeme www.aemeclothing.com Alessandro Zuek Simonetti www.zuekphotography.com Alien Workshop www.alienworkshop.com Almost www.almostawebsite.com Alpinestars www.alpinestars.com Altamont www.altamontapparel.com Ambiguous www.ambiguousclothing.com Amok trucks www.havoc-distribution.com Amphetamine www.amphetaminebearings.com Analog Clothing www.analogclothing.com Anenberg www.anenberg.com Angelboy www.247dist.com Angst Skateboards www.angst-skateboards.com Antiz www.antizskateboards.com Anzeige Berlin www.anzeigeberlin.de Arty Farty www.artyfarty-gallery.com Asics SportStyle www.asics.de Atmosphere www.atmosphere-clothing.com Atticus www.atticusclothing.com B Baker www.bakerskateboards.com Baretta www.baretta.de basementizid www.basementizid.com berlinfashion.tv www.berlinfashion.tv Black Diamond www.havoc-distribution.com Black Label www.blacklabelskates.com Black Magic www.247dist.com Black-Panthers www.247dist.com Blast www.247dist.com
128 – Bright Magazine
Destructo www.destructotrucks.com
Girl + (Product) Red Art Auction www.theartdump.com/red
DGK www.dgk-skateboards.com
Given www.givenskateboards.com
Blind www.blindskateboards.com
Diamond www.diamondsupplyco.com
Globe www.globe.tv
Bliss www.blisscamp.com
Dickies www.dickies.eu
Gravis Footwear www.gravisfootwear.com
Blueprint www.blueprintskateboards.com
Dickies Footwear www.dickies-footwear.eu
Grind King www.grindking.com
Bones Bearings www.bonesbearings.com
Digital www.247dist.com
G-Shock www.gshock.com
Bones Wheels www.boneswheels.com
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Brewer www.247dist.com
Divine www.247dist.com
Habitat www.habitatskateboards.com
Brixton www.brixton.com
Djinns www.djinns.eu
Habitat Shoes www.habitatshoes.com
Buckle Down www.buckle-down.com
Dog Town www.dogtownskateboards.com
Burton www.burton.com
Doh-Doh www.247dist.com
Heath Kirchart www.emerica.com/team/ heath-kirchart
Burton Snowboards www.burton.com
Dooks www.247dist.com
C
Dregs-Longboards www.dregsskateboards.com
Cargo www.247dist.com
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Carhartt www.carhartt-streetwear.com
DVS Shoes www.dvsshoes.com
Celsius www.celsiussnow.com
E
Champfest www.alachampfest.com
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Chocolate www.chocolateskateboards.com
Element www.elementskateboards.com
City Stars Skateboards www.citystarsskateboarding.com
Element Shoes www.elementskateboards.com
Clan 010 www.clan010.com
Element Skateboard www.elementskateboards.com
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Elwood www.elwoodclothing.com
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Confusion www.247dist.com
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Cons www.converseskateboarding.com
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Converse www.converse.de
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Core Trucks www.core-trucks.com
Ezekiel www.ezekielusa.com
Crail Trucks www.crail.com.br
F
Creation www.creationskateboards.com
Fallen www.fallenfootwear.com
Creature www.creatureskateboards.com
Famous Stars and Straps www.famoussas.com
Creme www.cremeskateboards.com
Faux Ami www.fauxami.de
D
Femi Pleasur www.femipleasure.com
DNA www.ridedna.com
Flip www.flipskateboards.com
DC Shoes www.dcshoes.com
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Death www.247dist.com
Forvert www.forvert.com
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Dekline www.dekline.com
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Delight www.delightskateboards.de Dephect www.dephect.com
G Girl www.girlskateboards.com
H
Holden www.holdenouterwear.com Hollywood www.247dist.com Hoodlamb www.hoodlamb.com Hooligan www.hooligan.de Hoopla www.hooplaskateboards.com Horsefeathers www.horsefeathers.eu H-Street www.h-street.com Hubba www.hubbawheels.com hurley www.hurley.com I Icon www.iconsnowboards.com Imagine Skateboards www.imagineskateboards.com Independent www.independenttrucks.com Innes www.innesclothing.com Intro www.intro.de Ipath www.web.ipath.com Iriedaily www.iriedaily.de Iriedaily Wood www.iriedaily.de Iron Trucks www.pivot-distribution.de Iuter www.iuter.com J Jart www.jartskateboards.com Jessup www.griptape.com/news Julius Dittmann Just Junkies www.justjunkies.dk K Kingpin Skateboard www.247dist.com Kluster www.kluster-skateboards.com Kontrol Weehls www.kontrolwheels.com
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L Lakai www.lakai.com Lamono www.mono.la Layback www.247dist.com Les Ettes www.lesettes.com Lifetime Collective www.lifetimecollective.com Long Island www.pivot-distribution.de Loser-Machine www.losermachine.com Lousy Livin www.livincompany.de Lowcard www.lowcardmag.com Lowlife www.lowlife.com Luck Bearings www.luckybearingsco.com LWA www.lwa-wakeboards.com M Made for Skate www.madeforskate.com Magenta www.magentaskateboards.com Makia Clothing www.makiaclothing.com March www.marchskateboards.de Matix www.matixclothing.com Mazine www.mazine.de Mini-Logo www.minilogoskateboards.com Monster www.skateboardmsm.de Muckefuck www.muckefuckskateboards.com N Nike 6.0 www.nike6.com Nike SB www.nikeskateboarding.com Nikita www.nikitaclothing.com O Obey www.obeygermany.com Ogio www.ogio.com okapi www.okapi-caps.com Onitsuka Tiger www.onitsukatiger.com Ontour www.ontour.nl Orion www.oriontrucks.com Osiris www.osirisshoes.com P Palisades www.palisadesskateboards.com Paradise Longboards www.havoc-distribution.com Paris www.247dist.com
130 – Bright Magazine
Peter Grimm www.petergrimm.com
Sanuk www.sanuk.com
Thunder www.thundertrucks.com
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Satori www.satorimovement.com
Titus TV www.titus.tv
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Shake Junt www.shakejunt.com
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