Bright Magazine Issue02 Deutsch

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W W W. M AT I X C L O T H I N G . C O M / H E A D P H O N E S

BY M ATIX

M AT I X I S A R E G I S T E R E D T R A D E M A R K O F M AT I X C L O T H I N G C O M P A N Y .

Issue 02 / Spring 10 Issue 02 / Spring 10

FIND US AT : BRIGHT - ROOM # 228


Discover the secrets of the the big TANSU shoe at the ONITSUKA TIGER booth, Room 241 and have a look at the inspiring AW 2010 collection.


3 – Bright Magazine


4 – Bright Magazine


5 – Bright Magazine


Inhalt

8–10 Editorial

Die Bright wird zehn! Marco Aslim und Thomas Martini plaudern aus dem Nähkästchen

11

24–27

Story – der neue Lokalismus Jan Joswig berichtet, warum für Independent-Labels gerade die große Stunde schlägt und die Majors ihre Hausaufgaben machen müssen.

42–45

My Bright Uniform

Los Angeles, Merano, Bochum: Representing Headz aus Sale & Distribution zeigen sich im Vorzeigedress und offenbaren ihr persönliches Verkaufscredo.

Impressum

12/13 Mitmacher

28–37 Retailer Shoot

Einmal Einzelhandels-Vibe, bitte! Wir haben zehn Händler in Deutschland und Österreich besucht und gefragt, was gerade in ihren Regalen verdampft und was eher schwelt.

46–51

Feature – das Netz wächst

Die Zahlen im Online-Retailing gehen weiter durch die Decke. Wir haben mal nachgefragt, was die erfolgreichsten Plattformen richtig machen.

14–23 News & Brands

38–41

Interview – Acronym

Acro-wer? Es ist eine Schande, dass die Hightech-Wear-Auskenner aus München in Japan bekannter sind als in unseren Breiten. Bright stellt vor!

6 – Bright Magazine

52–63

Shoot – Wir können auch anders!

Bügeleisen raus und Schuhe poliert – Good bye Schlunz-Look!


64–67

Report – Crew Love is True Love Sie sind die coolen Hunde des Retail – Will Kemp erhielt Audienzen bei Norse, Slam Jam, Pigalle und Patta.

68–77

90 Feierei

Wer tagsüber ordert und networked, sollte nachts schwitzen, schwofen oder chillen. Wir zeigen, wo’s am besten geht: die Partys zur Messe.

Schluss mit dem Krisengeheule

Interview Silas Baxter-Neal Vom Landei zum Pro-Skater – Silas Baxter-Neal im Gespräch.

81

Bright Bowl Decks, Kameras und Ääääction, bitte! Contests & Demos während der Bright.

82–89 Art at Bright

Von ArtyFarty, Basementizid, Fixedgearlondon über Lodown zu Rock’n‘Roll Wrestling: 13 Kunst- und Meinungsmacher stellen im Foyer aus. Mit Special-Artistcollabos zum 10. Bright-Jubiläum!

7 – Bright Magazine

Bright Brigade

104–107 City Guide

FFM ganz ohne Touris und Bänker: vier Frankfurter zeigen ihre Lieblingsspots zum Essen, Rollen, Kunstgucken und Ausgehen in der Mainmetropole.

– wir kaufen die Regale leer! Unser bebilderter Wegweiser für sinnvolle Investitionen.

78–80

102

92

Best Booth

Materialschlacht deluxe: die werten Brightaussteller machen einfach die kreativsten Stände! Unerreicht, preisgekrönt und hier vorgestellt.

94–99 Mediapartner

Social Networking und digitale Präsenz - Segen oder Fluch? Unsere Mediapartner kommentieren Facebook & Co.

100/101

Interview Herman Dune Der Barde mit dem Rauschebart gibt Einblicke in all das, was seine wunderschöne Musik ausmacht.

108

Retailer-Blurb Zum Ordern verdammt? Wie sich Händler winden und wehren – die besten Ausreden der Einkäuferschaft.

110–112 Kontakte


Zehnmal Bright. Aber noch lange kein Grund für Thomas Martini und Marco Aslim die Füße hoch zu legen. Die Bright-Macher über die Anfänge, den Status Quo und darüber, wo die Reise hingeht.

8 – Bright Magazine


Editorial Zehnmal Bright, da ist eine Menge passiert. Was war der Auslöser für Euch, die Messe zu starten? Thomas: Wir waren damals bereits lange im Vertrieb tätig und standen, wie viele unserer Kollegen, vor dem Dilemma, uns auf keiner Messe richtig wohl zu fühlen. Das Streetwearund Skate-Segment war meistens nur das fünfte Rad am Wagen und die Darstellung uninteressant. Wir wollten das Produkt in den Mittelpunkt rücken und nicht den Stempel „Skatebrand“ oder „Streetbrand“ verteilen, weil wir glauben, dass viele Einzelhändler dadurch offener mit Marken umgehen. Es gab Bedarf für eine unabhängige, authentische Plattform, das spürten wir deutlich. 2003 zogen wir mit unserer Agentur KPP von Offenbach ins Polizeipräsidium nach Frankfurt und plötzlich gab es Platz UND eine Idee. Marco: Der Entschluss kam auf der Heimfahrt im Januar 2005 nach der Winter Bread&Butter, wo wir wirklich das Gefühl hatten, „so, jetzt machen wir das!“ und zwar im Alten Polizeipräsidium, was ganz Neues, keine Halle sondern Räume mit viel Atmosphäre. Erzählt mal von der ersten Veranstaltung! Thomas: Im April 2005 entschieden wir uns dazu, die Bright zu starten und hingen uns an die Telefone. Die Unterstützung der Marken und Agenten war überwältigend. Ich erinnere mich noch, wie Mirko Wagner von adidas abends 22.30 nach einem Fußballspiel mit seinen Kollegen anrief und unbedingt dabei sein wollte. Oder Ralf 9 – Bright Magazine

Schäfer von Made In Corp., der von Anfang an am Start war. Die Möglichkeit sich verwirklichen zu können, hat viele begeistert. Die erste Bright im Juli 2005 war mit 40 Brands auf anderthalb Stockwerken im Grunde lächerlich klein und sicherlich kein kommerzieller Erfolg. Aber unsere Aussteller haben an uns geglaubt und so haben wir weiter gemacht. Ich würde sagen, spätestens bei der fünften oder sechsten Bright, als über 3.500 Besucher kamen, war dann allen klar, dass es nicht um einen Kindergeburtstag, sondern um Business geht. Der familiäre Charakter blieb allerdings bis heute, das ist uns auch äußerst wichtig. Marco: Es war, wie bei allen fünf folgenden Messen, ein Wechselbad der Gefühle, zwischen absoluter Euphorie, Ängsten und Ratlosigkeit! Die Resonanz der Brands war wirklich positiv, doch die Ämter und Auflagen haben mich Nerven und Nächte gekostet. Habt Ihr eine Lieblingserinnerung aus den letzten fünf Jahren? Marco: Das erste Meet&Greet in unserem Showroom nach dem ersten Messetag, diese positive Energie und Freude, die alle versprühten, war schon einmalig. Oder als Matt Grabowski und Jörg Schaller sich im Winter 2007 bei uns im Showroom vier Wochen einnisteten und jeden Tag so 16 Stunden den Bowl bauten. Jeden Tag in Eiseskälte Suppe mit den Jungs zu essen und zuzusehen wie das Ding wächst, dann die „Jungfernfahrt“ mitten in der Nacht! Alle mit Glückstränen in den Augen, einfach nur fantastisch!


Thomas: Es passieren immer wieder Dinge, die uns bestätigen, dass das was wir tun, gut ist. Wenn ein Redakteur vom Spiegel anruft, ist man schon geehrt. Oder als uns die französische Botschaft kontaktierte, um mit Wirtschaftsförderungsgeldern französische Brands bei uns auszustellen. Neulich bekam ich eine Mail aus Argentinien, der Absender wollte uns besuchen und bat um einen Hoteltipp. Oder eine US-Vertriebsagentur, die nach den Terminen in Übersee fragte. Die Relevanz auch außerhalb unserer Szene oder Region ist toll, aber es sind vor allem die Kleinigkeiten, und ich freue mich bei jeder Messe wieder über neue Aussteller und über die positive Atmosphäre. Die Eure Augenringe ziemlich gut kaschiert... Thomas: Klar! Das Schulterklopfen ist der beste Dank. Es sind die vielen kleinen, persönlichen Geschichten, die uns irre freuen, denn die Bright fungiert auch als Kontaktbörse im privaten Bereich bestens. Mathieu von Podium zum Beispiel, hat auf der dritten Bright seine heutige Frau kennen gelernt. Marco: Bei den ersten Messen hatten wir 14 Tage vorher um die drei bis fünf Stunden Schlaf. Mit jedem Messebeginn ist mir eine Last von den Schultern gefallen, sodass mein Gang nur noch aufrecht sein konnte. Bis heute bin ich nach dem ersten Messetag gern noch ein, zwei Stunden für mich alleine im Gebäude. Da wird mir immer wieder bewusst, dass wir da echt was Besonderes aufgebaut haben. Wie seid Ihr eigentlich auf die Location gekommen? Thomas: Der Pächter des Geländes hatte in der Zeitung inseriert. Bei unserer ersten Besichtigung sah es in der alten Telefonzentrale, unserem jetzigen Office, wirklich wüst aus: die Scheiben waren kaputt, Wasser stand auf dem Boden, überall lag Müll rum, alles in allem echte Abbruchstimmung. Wir haben sechs Wochen renoviert. Marco: Es war alles kaputt. Wir haben uns den Flur mit chinesischen Wanderhändlern geteilt, die eine andere Vorstellung von Hygiene hatten als wir, aber es hatte Charme, reichlich Parkplätze und war günstig. Die ehemaligen Pächter haben auch keinen Wert 10 – Bright Magazine

auf Ordnung und Sauberkeit auf dem Gelände und in den Gebäuden gelegt. Als wir anfingen, den Altbau für die Bright in Beschlag zu nehmen, hat die Entsorgungsindustrie in Frankfurt Überstunden machen müssen. Die „Aufräumtruppe“ habe ich auch nicht beneidet, ich will gar nicht ins Detail gehen, was die da alles rausgeholt haben... Der DIY-Gedanke blieb ja dann auch bei Bright ein wichtiges Thema... Marco: Wir haben am Anfang überall mit angepackt, und so nach und nach ein super Team aufgebaut, das mittlerweile den ganzen Aufbau managet. Bei den meisten Ausstellern war das ähnlich: die haben auf den ersten Veranstaltungen wenig investiert, oft nur ein bisschen gestrichen, mittlerweile betreiben die meisten einen richtigen Standbau. Thomas: Die Konzessionierung für das Polizeipräsidium ist extrem. Das Gebäude entsprach nicht dem deutschen Versammlungsstätten-Standard und birgt natürlich zahlreiche Risiken. Das Go vom Bauamt kommt immer kurz vor knapp, im schlimmsten Fall kam es mal am Morgen der Messe. In der Nacht davor mussten wir Last-Minute noch 40 automatische Türschließer mit Brandmelder einbauen lassen. Geschichten wie diese haben wir reichlich. Der im vorderen Teil befindliche Club wurde an Weihnachten 2007 angezündet und unser Foyer stand in Flammen. Nachdem Typen in Schutzanzügen die Gifte von den Wänden abgesaugt hatten, wurde wieder gestrichen. Im vergangenen Winter platzten in der Nacht vorm Event die Rohre, obwohl wir das Wasser abgelassen hatten. Bei The Hundreds brach das Wasser an vier Stellen durch die Wand und auch beim DC-Stand war Land unter. Das klingt alles ziemlich stressig. Warum macht Ihr weiter? Thomas: Da könnte ich jetzt philosophisch werden. Meinem Charakter entspricht es wohl, Dinge durchzuziehen. Ich stelle mir diese Frage nicht. Und das bedeutet dann wohl, dass ich ganz zufrieden mit der Situation bin. Marco: Es macht mir Spaß, ich liebe das leicht nervöse Kribbeln, das zwei Monate vor der Messe anfängt und sich bis zur Euphorie aufbaut, die Ups und Downs vor jeder Veranstaltung.

Wie viele Leute seid Ihr denn mittlerweile? Thomas: Im Grunde sind es nur wir zwei, aber wir nutzen die Synergien: in den zwei Monaten vor der Messe sind die drei Mitarbeiter unserer Agentur auch die meiste Zeit mit Bright beschäftigt. Zum Glück haben wir viele Freunde die uns helfen, und beim Event selbst sind es dann um die 50 Mitarbeiter. Marco: Neben uns und den Leuten vor Ort gibt es eine Menge freier Mitarbeiter, die die Grafik, das Marketing oder die Redaktion dieses Magazins machen. An dieser Stelle vielen, vielen Dank für eure fantastische Mitarbeit in den letzten Jahren. Nun die Frage, auf deren Antwort alle gespannt warten. Wie geht es im Sommer weiter? Thomas: Wir gehen nach Berlin! Aller Wahrscheinlichkeit nach verlieren wir das Polizeipräsidium ohnehin als Location. Innerhalb Frankfurts umzuziehen wäre fast genauso anstrengend und wir haben das Gefühl, dass der Großteil der Leute will, dass die Bright nach Berlin kommt. Marco: In Zukunft geht es so weiter wie bisher: Bright bleibt Bright, egal wo wir hingehen. Ich glaube, die meisten Leute wissen das und haben mittlerweile großes Vertrauen in unsere Show. Gibt es noch Leute, denen ihr danken wollt? Ein dickes Dankeschön an all diejenigen, die uns die letzen fünf Jahre begleitet haben und die Bright zu dem gemacht haben, was sie ist: die Messe der Herzen! Danke, Danke und nochmals Danke! Marco & Thomas


Herausgeber Bright GmbH & Co KG Friedrich-Ebert-Anlage 13 60327 Frankfurt +49 (0)69 66962158 hello@brighttradeshow.com www.brighttradeshow.com

Kreativdirektion Thomas Martini, Marco Aslim

Illustration HIT Studio, Alan Woo

Chefredaktion/Produktion

Romy Uebel Produktionsassistenz Nada Carls Art Direktion Tobias Friedberg, Paale Lüdcke Mitarbeiter Text Carsten Bauer, Nikolaj Belzer, Florian Biedermann, Hans-Christian Bussert, Nada Carls, Cpt. Cracker, Andreas Grüter, Jan Joswig, Will Kemp, Reinhold Köhler, Michael Sohn, Romy Uebel Fotografie Lars Borges, Paale Lüdcke, Thomas Schweigert, Orendt Studio, Sabrina Theissen, Thomas Wolfzettel

11 – Bright Magazine

Lektorat Florian Biedermann Übersetzung Nikolaj Belzer, Fiona Bryson, Paula Hedley, Talena Templeton print F&W Mediencenter GmbH Holzhauser Feld 2 83361 Kienberg www.fw-medien.de


Torsten Orendt

Leidenschaft und Perfektion sind die Eckpfeiler, um die sich Torsten Orendts Jobphilosophie dreht. Der Spross einer Fotografenfamilie lernte sein Handwerk von der Pike auf. Nach einem Abstecher in die Agenturwelt gründete er 1999 die Orendt Studios, zu deren Portfolio mittlerweile auch Filmproduktion zählt. Dass fürs Shooting unserer Sneaker-Seiten dutzende Schuhkartons sein schickes Studio fluteten, nahm Torsten gelassen, schließlich entstehen unter seiner Regie regelmässig auch Bilder und Podcasts für viele tolle Labels, darunter Bright-Darlings wie New Balance, Jim Rickey, adidas, Nike und Pointer. Wirklich zu beneiden ist der ehemalige Profi-Radfahrer allerdings um den Blick aus seinem Bürofenster; Adresse: Kaispeicher D im Hamburger Hafen. Keine weiteren Fragen...

HIT

www.orendt.com

Sabrina Theissen

Sabrina Theissen konnte sich zunächst nicht entscheiden, ob sie Modedesignerin, Graphikdesignerin oder Fotografin werden sollte. Gott sei Dank wurde sie letzteres und kombiniert mit ihren Modeaufnahmen heute auf ihre ganz eigene Weise alle Disziplinen. Sie selbst wirkt meistens so sensibel, zart und geheimnisvoll wie ihre Bilder, am Set unseres Shootings durften wir allerdings erleben, dass die Berlinerin sehr wohl weiß, was sie will. Mit punktgenauen Anweisungen delegierte sie die Models und verpasste Bright-typischer Streetwear fast schon einen High Fashion Touch. Gerade baut Sabrina ihre Zelte in Berlin ab und plant eine Weile durch Europa zu tingeln – natürlich mit Kamera.

www.sabrinatheissen.de

12 – Bright Magazine

Mit HIT haben Annette Lux und Lina Grumm für ihr Grafikdesign-Studio nicht nur einen der coolsten Namen unter der Sonne gefunden, die beiden Absolventinnen der HGB Leipzig halten auch noch, was sie damit versprechen. Ob Design von Büchern, Plakaten, CIs oder Websites – sie meistern den Spagat zwischen klassischer Strenge und absolut hippem Zeitgeist und halten nebenbei auch noch so manchen Vortrag: am Corner College in Zürich, an der Folkwang Hochschule Essen oder bei der Bold Italic Convention in Gent. Und weil sie auch gerne mal online shoppen, illustrierten sie für unsere E-Business-Geschichte eine diffuse Welt voller verstreuter Begierden! Annette und Lina leben in London und Berlin.

www.hit-studio.co.uk


Thomas Schweigert

Michael Sohn

Irgendwann einmal studierte Michael Lebensmittelchemie, mit dem einzigen Ziel, einen probiotischen Joghurt-Drink zu erfinden, der die Abwehrkräfte gegen die Schweinegrippe stärkt und so die Menschheit vor dem Untergang rettet. Doch dann kam ihm seine Liebe zur Musik in die Quere. Er begann darüber zu schreiben und Journalistik zu studieren. Und ehe er wusste, wie ihm geschah, hatte er sein Diplom in der Plattentasche. Außerdem gab er zwischendurch eine Literaturzeitschrift heraus und war ein paar Jahre lang Inhaber eines Plattenlabels. Seine Interviewpartner Errolson Hugh und Jörg Haas (sieh Seite 38) waren ihm auf Anhieb sympathisch, da die beiden dieselbe Philosophie wie er vertreten: Immer flexibel bleiben, denn oft ist es nicht der direkte Weg, der zum Ziel führt. Aus Zufällen entstehen manchmal die interessantesten Projekte.

www.texteundso.de

Mitmacher 13 – Bright Magazine

Thomas Schweigerts Einsatz fürs Bright Magazine könnte unter dem Titel „junger Mann zum Mitreisen gesucht“ laufen, aber im Touren ist der Fotograf, der häufig Reisegeschichten produziert, ohnehin erprobt. Innerhalb von drei Tagen besuchte er Retailer in Aschaffenburg, München und Wien, zack noch drei in Berlin und endete mit einem Heimspiel in Hamburg. Da er selbst im größten Stress nie seinen legendären Charme und seine Selbstironie verliert, gelingt es ihm, seinen Motiven eine ganz persönliche Note abzuringen. Was ihn antreibt? Die ständige Suche nach Schönheit, Stärke und Melancholie der Menschen. Gefunden hat er diese bereits bei Karl Lagerfeld, Roisin Murphy oder Natalia Avelon. Eines seiner spannendsten HeartProjects: er porträtiert andere Fotografen wie etwa Pierre&Gilles, David LaChapelle oder Nobuyoshi Araki. Ein Besuch auf seiner homepage lohnt sich!

www.purephotography.de

Tobias Friedberg und Paale Lüdcke

Tobias Friedberg und Paale Lüdcke sind nicht nur die Grafiker und Schönmacher des Bright Magazines, sie haben auch sonst eigentlich alles im Angebot. Ein Auszug aus der Klaviatur ihres Könnens: „Egal für welche Farbe Du Dich entscheidest, das Resultat ist immer der Wahnsinn. Erdbeerrot, Kaugummiblau, Zitronengelb, Kokosnussweiss. Wenn Du Dich nicht entscheiden kannst, dann geben wir Dir einfach unser populäres Kalakoa, in allen Farben die Du willst. Die Bohnen sind der Wahnsinn. Wenn Du willst, bekommst Du Eiscréme mit den Bohnen und dann das Shave Ice obendrauf. Da flippst Du aus. Die Bohnen haben nichts mit grünen oder schwarzen Bohnen zu tun. Es sind japanische süße rote Bohnen. Die besten Läden der Welt sind wahrscheinlich Matsumotos und Aokis. Wir wissen nicht, warum die beiden so nah beieinander sind, vielleicht kennen sich die Familien? Was wir wissen, ist dass Matsumotos ihre Rezepte nicht rausrücken. Du denkst, Du bekommst ein normales Erdbeerrot oder Zitronengelb, aber die haben ihre ganz eigenen Methoden und Geheimrezepte. Wahnsinn!“


News Habitat Footwear VisVim Straßenkultur, Meissener Porzellan und Natur

Text: Carsten Bauer

Neuer Lebensraum für Skater-Füße

Text: Carsten Bauer Mit dem Alien Workshop durchkreuzte 1990 ein neuer Standard der visuellen Ästhetik den Mikrokosmos Skateboarding. Neun Jahre später beförderte das Mutterschiff den Ableger Habitat Skateboards in den Orbit. Heute, pünktlich zum zehnjährigen Jubiläum, wagt sich der Nachkomme daran, im Rollbrett-Universum seinen eigenen Fußabdruck zu hinterlassen – im wahrsten Sinne des Wortes. Sechs Modelle und ein eigenes Team von Testfahrern, namentlich Guru Khalsa, Marius Syvanen, Austyn Gillette und Alex Davis schickt Habitat auf den schwer umkämpften Skatesneaker-Markt. Startschuss: Februar 2010. Neben Habitattypischer Farbwahl und feinem Gespür für Details, will die Schuh-Linie vor allem durch Funktionalität überzeugen. Dass Snowboard-Gigant Burton die beiden Skate-Brands vor einiger Zeit unter seine Fittiche nahm, hat vielleicht nicht jedem geschmeckt. Der Qualität und, wie wir jetzt erleben, der Weiterentwicklung aber scheint dies nur gut zu tun. Mit dem Launch der Footwear Line geht auch ein Traum von Habitat-Mastermind Joe Castrucci in Erfüllung. Kürzlich verriet er im Monster SKATEBOARD Magazine, „dass ich das schon immer machen wollte. Die Leute bei Burton standen der Idee offen gegenüber, (…) die Dinge passten auf einmal gut zusammen“. Ebenfalls stimmig und außerdem den Bogen zur Hardware spannend, ist die Kollaboration mit Modart-Koryphäe Charley Harper. Seine Arbeiten greifen die naturinspirierte, graphische Handschrift von Habitat auf und überträgt sie auf Insoles und 7-Plys.

www.habitatskateboards.com

14 – Bright Magazine

VisVim Produkte und deren Schöpfer Hiroki Nakamura sind das, was man hip nennt. Und zwar hip in positiver Hinsicht. Es ist die vielschichtige Inspiration und die sorgsame Umsetzung, die den Kollektionen jenen besonderen Geist verleihen und sie derzeit rund um den Erdball populär machen. Hiroki wuchs in Tokio auf, liebte Rock, Punk und HipHopTunes, aber auch Klassik. Er stand das erste Mal auf einem Skateboard als er acht Jahre alt war und entdeckte später mit dem Snowboard seine Passion für die Schönheit der Natur. Bis heute reist der Vater einer kleinen Tochter und langjährige Burton-Kreative viel und entdeckte on the road unter anderem seinen Fable für Meissener Porzellan – eine Konsequenz seiner Begeisterung für Antikes mit einem Schuss Speziellem. Und genau so nähert er sich auch seinen Entwürfen: omnipräsent ist die ursprünglich, natürliche Form des Mokassins, ein ultimatives Handmade-Feeling, die besonders langstapelige ägyptische Baumwolle und ausgesuchtes afrikanisches Leder. Was man allerdings weder in der Footwear noch in der mittlerweile ansehnlichen Clothing- und Accessoire-Linie oder der neuen Kids-Kollektion findet, ist Chemie! Vis = Macht, Vim = überbordende Energie – eine Kombi, die nach mehr ruft.

www.visvim.tv


Garbstore X Mighty Healthy

Monsieur T. T wie T-Shirt, Monsieur für die Kunst

Ambiguous Clothing Addicted (Skater &) Artists Association

Text: Carsten Bauer Auch wenn der Name Ambiguous etwas anderes vermuten lässt, so ist die Message der Clothing Company aus dem kalifornischen Santa Ana durchaus eindeutig: Good clothing, good friends and good times. Die einfache Botschaft entspringt der ebenso simplen wie guten Idee, seinen Lebensunterhalt mit etwas zu bestreiten, an dem man Freude hat. In diesem Fall: Klamotten zu machen, die die besten Freunde gerne tragen. Da Brian Youngs Freunde allesamt entweder in der Musik- und Streetart-Kultur verwurzelt sind, oder aus purem Vergnügen auf Brettern aller Art erstaunliche Dinge anstellen, war die Zielgruppe schnell definiert. Und der Ambiguous-Chief weiß, wie diese tickt. Als Team-Manager von Split und Sixteen Skateboards, vor allem aber als langjähriger Pro bei Invisible, weiß er, wie unbehandelte, frische Styles aussehen müssen. Diese generieren sich nicht zuletzt aus der intensiven Zusammenarbeit mit einer ganzen Bandbreite hochinteressanter Streetartists wie beispielsweise dem KiltrV-Kollektiv aus Chile, Chema Skndl oder dem französischen Fotografen Kevin Metallier. Deren Kreativität findet sich nicht nur in den Kollektionen wieder sondern, neben dem beeindruckenden Output des Teams um Corey Duffel und Jason Adams, unter anderem auch in den äußerst schicken Online-Zines von Ambiguous.

www.ambiguousclothing.com 15 – Bright Magazine

Text: Carsten Bauer

March of equals

Text: Reinhold Köhler Was Tolles geschieht, wenn zwei Profi-Parteien zur Collabo antreten, zeigen das englische Streetwear-Label Garbstore und die New Yorker Marke Mighty Healthy. Garbstore, Baby des Londoner Designers Ian Paley, orientiert sich stilistisch an Schnittmustern der Nachkriegsmode und punktet vor allem mit aufwändigen Details. „Historically new“ nennt Paley seine Entwürfe folgerichtig, angesiedelt zwischen VintageRomantik und moderner Passform. Die guten Stücke gibt es mittlerweile nicht nur im markeneigenen Garbstore im Londoner Westen, sondern auch in ALiga-Läden wie The Three Threads oder Tokishirazo by United Arrows in Japan. Mighty Healthy widmet sich hingegen ganz dem Straßenleben der US-Metropolen. Zwar gehört es auch zum Selbstverständnis dieser Marke klassische Männerästhetik neu interpretieren zu wollen, die New Yorker aber bewegen sich dabei thematisch mehr im Jetzt als im Damals. Mit ihren bunten, oft comicartigen Designs wollen die Macher das Spannungsfeld zwischen Tragik und Freude darstellen, von dem der Alltag in den Straßen New Yorks geprägt wird. Gemeinsam bringen Garbstore und Mighty Healthy nun eine Reihe von insgesamt fünf T-Shirts auf den Markt, die beide Philosophien vereinigen. Klassische Motive im Comic-Stil treffen auf kubistisch anmutende Sketch-Prints und Weisheiten wie „at the right place in the wrong time”. Wir haben verstanden: wir werden verstanden!

www.garbstore.com www.mightyhealthynyc.com

Kurz vor der Jahrtausendwende verließ Quentin Nguyen, für seine Muse und spätere Frau Torie, Lyon und ging nach Portland, an die Nordwestküste der Vereinigten Staaten. Infiziert von einem Freund, einem Accessoire-Designer, befiel ihn das Kreativ-Virus – die Initialzündung für Monsieur T. Inspiration fand er unter anderem in der seinerzeit aufkeimenden Indie-Kunst-Szene Portlands und nicht zuletzt in den Erinnerungen an seine Heimat. Stereotyp gallische Prints von Weinflaschen, Käse und Baskenmützen,

Tour-de-France-Anleihen oder prägnante Pacific Coast Vintage-Designs waren vielleicht nicht jedermanns Geschmack, aber sie sorgten für Aufsehen auf der 2005er Agenda Show in San Diego. Mittlerweile haben zahlreiche Künstler aller Couleur ihre Handschrift auf den MT-Cottons hinterlassen, unter ihnen Zelluloid-Maestro und Lyon-Homie Fred Mortagne aka French Fred und Graffiti-Querulant Andrew Dickson. Neben klassischen Tees bietet Monsieur T. auch Hoodies und Headwear an und für die kommende Saison sind auch feine Styles für unterhalb der Gürtellinie geplant.

www.monsieurt.net


One True Saxon

Obey Hope and disobedience

Text: Reinhold Köhler

10 mal 10 ist..., Extrageburtstag!

Text: Andreas Grüter Normalerweise ist es ja allein dem Geburtstagskind vorbehalten, alle Geschenke einzuheimsen. Die Briten von One True Saxon drehen zum zehnjährigen Jubiläum den Spieß kurzerhand um und greifen tief in die Taschen ihrer Spendierhosen. Unter dem Motto ‚10 for 10’ werden in den kommenden zehn Monaten nicht nur jede Menge exklusive Kollabo-Styles und limitierte Editionen aus dem eigenen Hause, sondern auch ein Haufen Event-Einladung unter der Fangemeinde verlost. Wen es also schon immer gereizt hat, ein paar schnelle Runden mit einem Jaguar D-Type zu drehen oder den Release des One True Saxon x Giant Fixie vor allen anderen zu erleben, der sollte sich schleunigst auf der Website anmelden und sein Glück versuchen.

www.onetruesaxon.com

So richtig bekannt wurde der US-Designer Shepard Fairey durch ein Wahlplakat, das er in Eigenregie für seinen bevorzugten Präsidentschaftskandidaten entwarf. Es zeigt das holzschnittartige, ikonisierte Portrait Barack Obamas und wurde – zunächst illegal verklebt – erst zum Kultobjekt und dann zum Sinnbild für Hoffnung und Aufbruch. Hoffnung und Aufbruch – genau darum geht es Fairey, der gerade auf dem besten Weg ist, mit seiner 2001 gegründeten Streetwear-Marke Obey die Welt zu erobern. Er nutzt den globalen Trend zum zivilen Ungehorsam – ein Markenzeichen von Obey – geschickt, um Gutes zu tun. So gründete er bereits im Januar 2007 die Initiative „Helping Other People Everywhere“ (HOPE), mit der er gezielt die Problematik der Region Darfur ins öffentliche Interesse rückt und so mit hunderten befreundeten Künstlern in der Weltöffentlichkeit Zeichen setzt. Parallel dazu entwickelt der Designer seine Modekollektion kontinuierlich weiter, hin zu einem vollwertigen Fashion Label. 400 Teile umfasst seine Kollektion bereits und weitere sollen in Kürze folgen. So wird die Marke im kommenden Jahr erstmals Jeans auf den deutschen Markt bringen, nachdem ein Testlauf mit Levi’s in den USA bereits erfolgreich gestartet wurde. Zudem fertigt Obey das offizielle T-Shirt zur 10. Bright. Durchaus eine Ehre, denn die eigens designten Shirts gibt es nur in einer Auflage von 120 Stück, und die sind leider nicht zu kaufen. Für alle Fairey-Fans ist das Motiv jedoch als Poster erhältlich.

www.obeyclothing.com

16 – Bright Magazine


30 Jahre Stüssy

Das Chanel der Straße

Text: Carsten Bauer „Where Surf meets Rap“ titelte einst das renommierte Time Magazine über den Style der Company aus Laguna Beach, CA. Und tatsächlich geht das charakteristische Schriftlogo auf jene Zeit zurück, in der Shawn Stüssy seine hand-geshapten Surfboards zwecks Wiedererkennung mit einem Tag signierte. Um für diese zu werben, druckte er das Logo auf T-Shirts, Sweatshirts und abgeschnittene, übergroße Khaki-Pants – aus der Promotion-Idee wurde ein weltweiter Siegeszug, der in diesem Jahr sein 30. Jubiläum feiert.

„Ins Klamottengeschäft bin ich eher zufällig gerutscht,“ wird Stüssy später sagen. „Ich war zwar irgendwann mehr und mehr damit beschäftigt, Klamotten zu finden, die ich branden konnte. Aber mit einem echten Label

hatte das eigentlich nichts zu tun.“ Fand er, sein alter Surf-Kumpel Frank Sinatra Jr. (weder verwandt noch ver-irgendwas mit dem Entertainer) sah das anders und überzeugte Stüssy davon, das „Nebengeschäft“ zur Hauptsache zu machen. Frank, der gelernte Buchhalter, steuerte 5.000 Dollar bei, die beiden wurden Partner. Stüssy übernahm weiterhin den Kreativ-Part, Sinatra kümmerte sich um die Zahlen. Während die Klamotten reißenden Absatz fanden, nahm die Bedeutung der Boards ab. Lediglich noch zwei Dutzend Bretter wurden, mittlerweile per Lizenzgeschäft und damit außer Haus, pro Monat gefertigt. Und zu einem weit höheren Preis angeboten als qualitativ vergleichbare Boards – eine Folge des Marketings der Apparel Lines, denn auch die Klamotten und Accessoires sind und waren stets limitiert und damit exklusiver und teurer als die Produkte ähnlich positionierter Brands. Als das einstige Punk-RockBeach-Kid Shawn Mitte der 1980er schließlich New York City und seine Hip Hop-Szene für sich entdeckte und in den Folgejahren unzählige Male Japan und

Europa bereiste, formte sich aus einem weltweiten Netzwerk von Szene-Heads, das sich aus DJs, Musikern und Künstlern rekrutierte, der 'Stüssy Tribe'. Dabei bediente sich Stüssy ganz ähnlich kreativer Mechanismen; „samplete“ Designs und Graphics und

schaffte es, den klassischen BeachwearAnsatz mit Skate- und Work-Wear sowie einem Schuss Eleganz zu kombinieren. Mit über 50 Shops und einer mittlerweile 30jährigen Geschichte gehört die EdelStreetwear nicht nur zu den erfolgreichsten und stilsichersten Brands seiner Art, sondern wird in seiner Vorreiterrolle und als Inspirationsquelle für immer unerreichbar bleiben.

www.stussy.com 17 – Bright Magazine


Akomplice

DC

Conceptual Collaborations

Komplizen im Höhenflug Text: Will Kemp Text: Nada Carls

Irgendwo in den Höhen der Rocky Mountains überlegten sich die Brüder Mike und Patrick McCarney 2004, der in ihren Augen stigmatisierten Textilindustrie und ihren Styledogmen mit der Gründung von Akomplice gehörig den Mittelfinger zu zeigen. Losgelöst von Trends, selbstbewusst und vielleicht sogar ein bisschen abgehoben betraten die damals gerade 18 und 20jährigen die Streetwear-Bühne der USA und schwenken mit ihren Designs bis heute konsequent die HipHop-Fahne. In Akomplice’s Produktpalette finden sich T-Shirts, Denim, Hoodies, Skatedecks, Jacken, Mäntel, Schuhe, Kleider, Rugby Shirts, Polos und Accessoires. Sie wählten die Guerilla-Testimonial-Strategie und platzierten ihre Items nicht ungeschickt an HipHop Celebs wie Turtle von Entourage, The Game, Big Boi von Outkast oder NBA Star Nate Robinson und schafften sich somit Präsenz in Print und Fernsehen von MTV TRL bis zum Spin Magazine. Stolz droppen sie heute ihre Zahlen der vergangenen Jahre: rund 100.000 verkaufte Teile in über 200 Stores weltweit. Für 2010 stehen Collabos mit Wu Tang’s Vorzeige-Storyteller Raekwon, dem Shop und Label Leaders1354 sowie mit „Conveyor @ Fred Segal" an. Außerdem planen die Jungs „ihr“ 2010 im Zeichen des sechsten Brandjubilees mit symbolischen Aktionen und Events wie sechsmal Charity, sechs-mal Shopcollabos oder die VÖ von sechs verschiedenen Retrostyles. Neben Freizeitpimps und Satanisten freuen auch wir uns mit einem sechsfachen HIPHOP HOORAY!

www.akomplice-clothing.com 18 – Bright Magazine

10.deep The deep twist

Text: Reinhold Köhler Wie tief ist 10 tief? Kein Ahnung, jedenfalls ist das New Yorker Streetwear Label 10.Deep extrem tief in der urbanen Szene verwurzelt und hebt sich durch seine ausgefallenen Prints, ikonisierten Motive und plakativen Typographien von vielen seiner Mitbewerber ab. Unter dem Motto: „forget everyone and listen to yourself“ achten die Macher seit der Gründung der Marke 1995 nicht nur auf hohe qualitative Standards ihrer Stoffe, sondern folgen auch ihrem untrüglichen Gespür für die Trends der Straße und dem Verlangen der Zielgruppe nach einfachen, vordergründigen Botschaften. 2010 feiert 10.Deep sein 15-jähriges Bestehen und bringt dazu eine umfangreiche Anniversary-Kollektion auf den Markt, die ganz auf das Selbstverständnis der Marke ausgerichtet ist: „Strength lies in the hands of an individual (10 fingers), not in the approval of one’s peers.“

www.10deep.com

Mit der „Life Collection“ ist es DC gelungen, sich selbst auf ein neues Attraktivitätslevel zu setzen, ohne die Skateboard-Wurzeln zu verlieren. Gleich mehrere „übliche Verdächtige“ der Street Art-Szene gaben sich die Ehre und lieferten angenehme Kurzweil zum gängigen Kollabo-Einerlei. Als Profi des Sneaker-Customizing machte Nash Money mit dem „Nash Cad Well“ den Anfang: ein Schuh mit brandneuer Silhouette, hochwertig produziert und inspiriert durch Nashs Affinität zu klassischen Sneakern und traditionellen Jagd-Styles. Um dem Konzept bis zum bitteren Ende durchzuziehen, wurde der Schuh auf einem englischen Landsitz aus dem 19. Jahrhundert gelauncht inklusive des obligatorischen Tontaubenschießens. Unterdessen entwarf Sneaker-Head SBTG aus Singapur eine Capsule Kollektion, die auf seiner

eigenen Pionier-Skate-Crew „Circus of Mutants“ basiert. Die Designs sind eine Hommage an den Skater-Kollegen Lucas Ng, auch genannt „die Fliege“, und beinhalten Insekten-Prints auf Schuhen, Caps, T-Shirts und Board Shorts.Last but not least gesellte sich das französische Label Sixpack zum illustren Reigen und schickt sich mit seiner zweiten DC Kollaboration an, den internationalen Markt zu erobern. Verantwortlich für das Design der schnieken Schuhe, Hüte und T-Shirts ist der Schwede und Wahl-Tokioer PMFKA, seine Inspirationen: Mid-Neunziger Hip Hop und eine Leidenschaft für Schach.

www.dcshoes.com


Perks and Mini

Liebesnest als Kreativschmiede

Text: Carsten Bauer Das Melbourner Label Perks and Mini ist das liebenswerte Produkt einer nur allzu schnulzig klingenden Geschichte: vor zehn Jahren lernten sich Misha Hollenbach und Shauna Tooney kennen – und lieben. Und schon kurz nach ihrer Hochzeit erblickte mit der P.A.M.-Kollektion ihr erstes Baby das Licht der Welt. Was damals mit einem Clothing Label begann, ist längst ein bemerkenswertes Kreativ-Paket geworden, in das das Paar all seine Vorlieben für die schönen Dinge des Lebens behutsam eingeschnürt hat. Ihr Sinn für feines Interieur, Kunst, Musik und Film spiegelte sich in der Folgezeit in verschiedensten kreativen Ergüssen wider: neben klassischen Garments webten sie das, was sie der ihnen so lieb gewonnenen Welt zurückgeben wollten, in diverse Projekte ein. So publiziert ihr kleines Verlagshaus Pambooks konzeptionelle Kunst- und Design-Bücher auf limitierter Basis von maximal 1.000 Exemplaren. Ari Marcopoulos und Barry McGee gehören dabei ebenso zu den Autoren wie Deanna und Ed Templeton. Ihr Someday Store in Melbourne gleicht, wen wundert’s, eher einer Galerie, in der die beiden nicht nur ihrem eigenen Output eine Plattform bieten, sondern auch befreundeten Künstlern und Brands wie Don Pendleton oder Supreme eine Bühne geben. Dass Micha aka Perks, der sich sein Designrüstzeug übrigens seinerzeit in den USA beim Skate-Label Fuct aneignete, auch anders kann, zeigt die neue Pop! Eyes Kollektion. Die elegantere Fortführung der Perks-and-Mini-Sprache richtet sich voll und ganz an die holde Weiblichkeit. Die charmanten Stücke spiegeln P.A.M.s große Neugier auf andere, exotischere Kulturen wider. Pop! Eyes ist demnach nur der nächste logische Schritt in der P.A.M.-Philosophie, aller Anmut ein Forum geben zu wollen. Erst kürzlich öffnete P.A.M im Shopping Komplex Parco in Tokio die Türen eines weiteren Stores unter ihrem Namen. Dass sie ihre liebenswürdigen, eigenwilligen Wege mit der nächsten Shop-eröffnung nach eigenen Angaben „in den Orbit“ (O-Ton Misha) führen wird, darf wohl als Statement verstanden werden, dass guter Geschmack keine Grenzen kennt. Mehr?

www.pambook.com www.someday-store.com www.popeyestudio.com www.perksandmini.com

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Clae Das Sneaker-Bauhaus

Text: Andreas Grüter Clae-Gründer Sung Choi hat sich ganz dem Kampf gegen die schnelle Turnschuh-Nummer verschrieben. Dass dem gebürtigen Koreaner und WahlNew Yorker in seinen Bemühungen um nachhaltigen, gestalterischen Tiefgang im gummibesohlten Footwear-Segment nicht nur eine langjährige Erfahrung im Streetwear-Geschäft, sondern vor allem auch die intensiv gepflegte Vorliebe für klassische Bauhaus-Entwürfe und Post-War Advertisements zugute kommt, sollte auch non-sneakeraffine Designheads aufhorchen lassen.

Wer in den 1980er Jahren im Big Apple aufwuchs und mit einigermaßen neugierigen Augen durch die Welt ging, wird an der Geburt dessen, was wir heute Streetwear nennen, nicht vorbeigekommen sein. So auch Sung Choi, der, aus Seoul kommend, 1979 in New York aufschlug und, bevor er überhaupt ein Wort Englisch sprach, bereits in der

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väterlichen Herrenschneiderei arbeitete. Eine gute Schule, lernte er doch nicht nur die Vorzüge handwerklichen Könnens, sondern auch die feinsinnige Kunst der Detailarbeit zu schätzen. „Ich sog als Kind wirklich alles auf, was ich im Laden so mitbekam und natürlich hat mich das immens beeinflusst. Richtig interessant wurde es dann als ich auf die High School kam. Ich war andauernd unterwegs, hab mich in Clubs und auf Warehouse-Partys rumgetrieben und das Leben in der Großstadt genossen. Naja, und im Laufe der Zeit auch jede Menge Leute getroffen, die in irgendwelche kreativen Projekte verwickelt waren. Das ging von Mode über Musik und Film bis zu Kunst und Fotografie. Das Thema Sneakers war immer mit dabei und irgendwie gehörte damals eh alles zusammen“, beschreibt Sung seine Jugend in der Lower East Side, dem damaligen subkulturellen Zentrum New Yorks. Eine nachhaltige Sozialisation, die schließlich – dem, auf Wunsch der Eltern abgeschlossenen Wirtschaftsstudium zum Trotz – dazu führte, dass Sung nachdem er im Dunstkreis von damals frisch startenden Labeln wie Triple 5 Soul, Supreme und PNB Nation erste Erfahrungen im Business sammeln konnte 1997 seinen ersten Designjob für DC Shoes an Land zog. „Nach ein paar Projekten bin ich als fester Designer bei DC eingestiegen.

Eine wirklich lehrreiche Zeit, aber auch ein harter Knochenjob, weil es in erster Linie um Quantität und weniger um echtes Gestalten ging. Das war dann auch der Grund, warum ich 2001 schließlich, mit Unterstützung von Lakai Footwear, Clae gründete. Ich wollte weg von den klobigen Styles, weg von der Masse. Die Idee war, mit dem Label die Lücke zwischen klassischer Footwear und Sneaker zu füllen und ich glaube, das wir das mit unseren aktuell 16 Modellen auch ganz gut hinbekommen. Schnelles Wachstum interessiert mich dabei viel weniger als wirklich gute Qualitäten.“ Bleibt die Frage, wie stark das TrainersThema Clae heute überhaupt noch beeinflusst. „Ich habe 300 Paar Schuhe zu Hause und davon sind 95 Prozent Sneaker – natürlich beherrscht mich das Thema nach wie vor. Es war allerdings an der Zeit, neue Wege zu gehen und neue Einflüsse zuzulassen. Clae ist die moderne Umsetzung der Energie des alten New Yorks der 1980er, gepaart mit der cleanen Formsprache von Designern wie Eames, Tibor Kalman, Paul Rand und Dieter Rams – kurz: Das Beste aus Vergangenheit und Gegenwart für die Zukunft.“

www.clae.com


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Lifetime Collective

Kollektiv auf Lebenszeit

Text: Hans-Christian Bussert Lifetime Collective aus Vancouver erzählen eine (Kurz–) Geschichte: 2002 als T-Shirtlabel im DIY-Stil gegründet, jetzt weltumspannendes Künstlerkollektiv, das seine Kollektionen in über 300 Shops verkauft. „Für uns als Brand ist es unheimlich wichtig, eine Geschichte zu erzählen. Darüber transportieren wir unsere Ideen und unsere Kunden können leichter eine Beziehung zu uns aufbauen,“ so Reid Stewart, der Lifetime zusammen mit Trevor Fleming gegründet hat. Die Frage nach der Authentizität stellt sich für die Kanadier erst gar nicht. Bei Lifetime hat man die Idee der Community einfach immer ernst genommen. Und so besteht das weit reichende Netzwerk heute aus Künstlern und Musikern, genauso wie aus Snow- und Skateboardern. Die hier gebündelte kreative Energie entlädt sich neben einer eigenen Buchserie, den Lifetime Books, in Kollaborationen wie dem Lifetime Musica Project, bei dem zuletzt Broken Social Scene ein T-Shirt entwarfen, um mit dem Erlös aus dem Verkauf ein Frauenhaus in der Nachbarschaft zu unterstützen. Man muss sich trotzdem keine Sorgen machen, dass die Macher von Lifetime ihr „Kerngeschäft“, die nach nordamerikanischen Muster produzierten vier Kollektionen pro Jahr (Spring, Summer, Fall, Holiday), aus dem Auge verlieren. So schaffen auch die beiden Herbst/Winter-Kollektionen für 2010 wieder den labeltypischen Spagat zwischen modischer Informiertheit auf der einen und absoluter Unaufgeregtheit auf 22 – Bright Magazine

der anderen Seite: „Wir haben uns von unserer Herkunft inspirieren lassen. Wer im Winter in Vancouver lebt, braucht eine vielseitige Garderobe,“ sagt Reid hierzu. Warme Wollpullover, gewachste Huntingjackets, moderne Regenjacken – der Fokus der in dunklen Tönen gehaltenen Kollektionen liegt auf Materialien und Waschungen. Je nachdem schmiegen sich die Teile weich an den Körper oder sie vermitteln aufgrund ihrer festen Stoffstruktur ein Gefühl des Schutzes gegen die Witterung.

www.lifetimeclothing.com


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Der neue Lokalismus Der langjährige rote Vorsitzende hat Recht. Zwar gilt der kürzlich aus dem Amt geschiedene Franz Müntefering nicht gerade als Autorität in Streetwear-Fragen. Aber mit seinem deutlich formulierten Unmut gegenüber dem entfesselten globalen Kapitalismus hat der SPD-Politiker auch den Nerv der Mode-Gemeinde getroffen. Die multinationale Modeindustrie hat sich in ein Glaubwürdigkeits-Dilemma manövriert. ImageProfile verschwimmen, Produktionsmethoden werden anrüchig. Naomi Kleins „No Logo“ hört nicht auf seinen Schatten zu werfen. Die Großkonzerne haben allerspätestens seit der Wirtschaftskrise nicht nur ihren finanziellen, sondern auch ihren moralischen Kredit schwer belastet. Die Streetwear steht heute an der Wegscheide, an der sich schon die Musikindustrie Ende der 1970er befand. Bands wie Yes, Genesis oder Pink Floyd waren damals längst zu abgehobenen Unterhaltungs-Fabriken aufgeblasen, behaupteten aber weiterhin Subkultur-Nähe. Darauf antwortete ein tausendstimmiger Aufschrei: Punk mit seinen Independent-Strukturen. Wenn Reebok von Adidas geschluckt wird, Converse von Nike und Zoo York von Ecko, dann sieht sich der Käufer einem schwammigen Gebilde gegenüber, das nur schwerlich Identifikationsmöglichkeiten bietet. Dagegen setzen immer mehr kleine Marken auf ein Kumpel-Image. Sie sind lokal verortet, haben eine Hood, sie halten ihre Strukturen transparent, zeigen individuellen Charakter und stellen ganz einfach klar: Wir verarschen euch nicht. Die großen Konzerne suchen sich integere und greifbare Charaktere als Kollaborationspartner, um wieder Profil zu gewinnen (Jeremy Scott für Adidas, Parra für Nike, Philipp Starck für Puma…). Die kleinen, lokalen Marken stehen selbst glaubwürdig als diese integeren und greifbaren Charaktere da. Und sie werden immer erfolgreicher. „Wir sind aus Kreuzberg, wir leben hier und deshalb ist die Marke so, wie sie ist. So wird das ‚Kreuzberg-Image’ in jedem Teil, das von uns kommt, drin sein. Wir hauen damit allerdings nicht so auf den Putz“, gibt sich Daniel Luger, einer der Gründer von Iriedaily, so selbstbewusst wie gelassen. Und die Entwicklung spricht für ihn. „Unser Umsatz ist in den letzten zwei Jahren um gut zwanzig bis dreißig Prozent gewachsen“, kann er vermelden. Auch Dirk Beil, Chef des Titus-Skateshops in Berlin, resümiert: „Das Interesse an Independent-Marken hat bei uns auf alle Fälle zugenommen. In den letzten zwei Jahren ging es richtig los. Die kleinen Marken machen bestimmt vierzig Prozent des Gesamtumsatzes aus. Cleptomanicx, Iriedaily, Yack Fou, die Leute suchen nicht unbedingt danach. Aber wenn sie es sehen, springen sie darauf an. Touristen wollen

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kein Berlin-T-Shirt. Aber wenn man ihnen sagt, Iriedaily kommt aus Kreuzberg, das ist ein lokales Ding, dann finden sie das super.“ Die imposantesten Zahlen kann Pitt Feil von Cleptomanicx, der Hamburger Streetwear-Marke mit skurrilen Motiven wie Möwe, Toast und Zitrone, verkünden: „Wir haben seit 2006 ein jährliches Umsatzplus von fünfzig Prozent. Viermal hintereinander immer plus fünfzig Prozent.“ Dieses Wachstum entsteht nicht obwohl, sondern weil die Firma wie eine Slacker-Gang von der Waterkant rüberkommt. „Wir sind seit sechs Jahren ein festes Team von etwa zwölf Leuten“, bestätigt Pitt Feil, „Man kann sagen, wir sind eine Gang. Die Kernaussage von Clepto ist immer gleich geblieben.“ Wie man sich mit einem lokalen und personalisierten Image gegen die Übermacht der Großen behauptet, haben US-amerikanische Marken wie Stüssy und Volcom mit ihrer starken Betonung der Gründer-Figuren und ihres Umfeldes vorgemacht. „Stüssy ist die Mutter des Streetstyles. Die machen ihr Ding auch frei Schnauze“, erklärt Pitt Feil die Vorbildfunktion des kalifornischen Labels. Aber in Deutschland wäre die Erfolgsstory der Indie-Label wie Forvert, Ragwear, Mazine nicht denkbar ohne eine Sensibilisierung für die Produktherkunft aus einem ganz anderen Bereich. Der Siegeszug von Bio-Food gegenüber den Industrie-Lebensmitteln hat zu einem Treppenwitz

der Globalisierung geführt. Plötzlich gilt der Tante-EmmaLaden wieder etwas. Eine Kette wie Starbuck’s gibt die globale Corporate Identity auf und versucht neuerdings, individuelle Kiez-Cafés vorzutäuschen. Die kleinen, lokalen Mode-Brands sind so etwas wie die Tante-Emma-Läden der Streetwear. Auf Slow-Food folgt Slow-Wear. Und auch im erwachseneren, hochpreisigeren Bereich nimmt der Hang zu Marken mit klarer Verwurzelung zu. Man ist nicht mehr bereit, sich von einem konstruierten Phantom wie Hugo Boss etwas vormachen zu lassen. „Wir erzählen die Story, woher die Firma kommt. Das findet jeder Kunde interessant. Gerade in einem Laden wie unserem, in dem wir sehr ausgewählte Marken führen. Wir kennen die Leute hinter den Marken persönlich“, streicht Shane Brandenburg die Bedeutung heraus, die die Herkunftsgeschichte für den Erfolg einer Marke hat. Bei Burg & Schild in Berlin führt er zusammen mit Kay Knipschild ausgesuchte Americana-Marken wie Red Wing oder Stetson. „Red Wing ist natürlich genial. Es wird seit


hundert Jahren in Amerika produziert. Kay war dort. Die Leute sind stolz, da über Jahre zu arbeiten.“ Der Kunde will sich immer stärker mit Marken identifizieren, bei denen er überzeugt sein kann, dass sich auch die Mitarbeiter mit ihnen identifizieren. Mit solcher Handwerksromantik wie aus dem vorletzten Jahrhundert positioniert man sich erfolgreich gegen AsienProdukte. Man kann sein Image aber auch ganz leicht verspielen, wie Shane Brandenburg am Beispiel der französischen Jeansmarke Atelier LaDurance nachzeichnet. „Atelier LaDurance trat sehr authentisch auf, war qualitativ hochwertig, nicht zu teuer. Die Stoffe kamen aus Japan, produziert wurde in Japan. Irgendwann ist jemand ins Lager gekommen, hat alles durchgerechnet und gesagt: Das ist Wahnsinn, den Preis können wir nicht halten. Dann haben sie angefangen, in China zu produzieren. Gleiche Qualität, aber Made in China. Das ging durch die Foren. Jetzt ist die Firma eigentlich fast pleite.“ „Produktion ist in Deutschland möglich“, behauptet Paul David Rollmann dagegen. Er produziert die Taschen und Kleidungsstücke seiner Firma Airbag Craftworks mit zwölf festen Mitarbeitern im hessischen Kleestadt. Er schwärmt: „In Mailand auf der Stoffmesse liegt so viel Tradition in der Luft. Das will man für sein Label konservieren, mitnehmen und daraus was Feines machen. Ich spreche mit einem deutschen Stofflieferanten und er erzählt mir, er macht schon seit 120 Jahren Berufsbekleidungsstoffe und hat das Deutschleder erfunden. Mit so jemandem arbeitet man gerne zusammen und erzählt gerne die Geschichten, die damit zusammenhängen.“ Mit diesen Geschichten erreicht man weitaus mehr als ein Nischenpublikum, weiß Paul David Rollmann. „Man muss mit jedem einzelnen Kunden sprechen, ihm das Produkt erklären, dann bleibt auch was hängen, dann entwickelt sich eine Ehrfurcht gegenüber dem Produkt, selbst bei einem Klientel, bei dem man es nicht unbedingt erwarten würde. Sehr junge Leute machen sich extrem viele Gedanken darüber, wofür gebe ich hier mein Geld aus? Die überreden ihre Eltern und klären sie auf. Und Leute, die viele Jahre sehr Hipness-orientiert eingekauft haben, finden es auch klasse, dass es nicht nach Fernost riecht, sondern dass man etwas anderes spüren kann.“

Aber sind die Kunden nur an einem fairen Image interessiert, nur an dem Geruch vom überschaubaren, lokalen Betrieb, oder verlangen sie auch faire Strukturen, Fair Trade? Dirk Beil freut sich: „Organic Cotton ist ein Thema. Wenn wir es da haben, verkaufen wir es auch gut. Element oder Volcom machen gute Shirts. Auch wenn es vierzig oder fünfzig Euro kostet, die Leute nehmen das an.“ Und Paul David Rollmann beobachtet: „In Mailand fangen ganz klassische Oxford-Hemdenstoff-Hersteller an, auf Bio-Cotton zu setzen. Das hat man 26 – Bright Magazine

früher nicht oft gesehen.“ „Fair Trade wird immer mehr Thema“, bestätigt auch Pitt Feil, „wir gucken, was bei unserer Wirtschaftsgröße machbar ist, um zum Fair-Trade-Produkt zu kommen. Wir schauen vor allem im asiatischen Bereich, wie man dort mit Zertifikat produzieren lassen kann. Ab 2010 werden wir etwa vierzig Prozent unserer Kollektion mit Öko-Tex-Qualifikation ausstatten können.“ Shane Brandenburg gibt allerdings zu bedenken, dass der ethische Wohlfühl-Anspruch von Kundenseite nicht sehr konsequent durchgehalten wird: „Wenn wir erzählen, der Denim kommt aus Japan, will niemand wirklich wissen, wo es genäht wird. Ganz ehrlich, es interessiert keinen, wie es produziert wird.“ Und auch Daniel Luger hält das Thema

Fair Trade noch längst nicht für ausgereizt. „Als Unternehmen sehen wir da eine sehr große Verantwortung. Wir haben immer versucht, möglichst viele Artikel innerhalb Europas (bei uns Portugal) produzieren zu lassen, da dort die Arbeitsbedingungen denen entsprechen, die wir auch hier haben“, hebt er an – um desillusioniert nachzuschieben: „Bei unseren Kunden ist Fair Trade leider nicht so sehr gefragt …“ Die Käufer der Post-„No Logo“- und TurbokapitalismusZeiten sind aufgewacht, auch wenn sie eher Romantiker als Weltverbesserer zu sein scheinen. Sie wollen den Wein vom kleinen, familiären Winzer, bei dem das Gut auf dem Etikett auch wirklich das Besitzer-Gut abbildet. Aber ob die Trauben das Bio-Siegel haben, ist (bis jetzt noch) zweitrangig. Dennoch, das Tal der Ahnungslosen und Gleichgültigen ist durchschritten. Und solche Anekdoten wie diese hört man immer seltener: „An unserer Stickerbox bei Titus klebte ein Sticker von DC Shoes. Da bat ein 15-jähriges Kid mit Rucksack und Skateboard: ‚Ich hätte gerne so einen Dolce&Gabbana-Sticker.’“

Text: Jan Joswig Illustration: Alan Woo

www.alanwoo.ca


Jesse Hughes claiming the Bloodshed Parka. Glasgow, Movember 24th 2009. Makia flaming Bright in Room 154 & makiaclothing.com 27 – Bright Magazine


Retailer Fotos: Thomas Schweigert

www.purephotography.de

Search & Destroy Oranienstraße 198 10999 Berlin

Martin „Ente“ Zierdt Beanie: Spitfire, T-Shirt: Krooked (mit Radiosticker gepimpt)

Echt und ehrlich – so verstehen wir uns. Seit 18 Jahren sind wir in Kreuzberg am Start und jeder aus unserem vierköpfigen Sales Team, plus Chefetage mit Skatekoryphäe Klaas Kemner und Contest-Moderationsrotzröhre sowie Radio-Mitgründer Arne Krüger, kann mindestens einen Ollie am Bordstein hoch. Zu uns kommt vom zehnjährigen Skaterookie über Touris und Betties bis 28 – Bright Magazine

zum 35jährigen Berliner Skateatzen eigentlich jeder. Am besten gehen bei uns Sachen von Cleptomanicx, Shirts von Radio, Supra und der adidas Campus Vulc. Generell hängt hier nichts, was wir nicht selbst gut finden. Der Trend entwickelt sich wieder mehr in Richtung 1990s statt 1980s: weniger Röhren, Neon, weite Karohemden und große Sonnenbrillen, stattdessen Hip Hop und Baggies. Meine persönlichen Favs: Radio,

alles von Deluxe Distribution (Thunder, Spitfire, Krooked, Anti-Hero), Cleptomanicx, Etnies und Emerica.

www.myspace.com/searchanddestroyskateshop


CLV II Meinekestr. 5 10719 Berlin

Anne Ost Oberteil: Galliano Donna, Kette: Galliano Donna Unser Motto lautet Hype und Style, das heißt Streetwear, Fashion und Luxus schließen sich bei uns nicht aus, wir bieten ein Cross-Over. Unser Shop liegt in der Nähe des Ku’damms, das bedeutet viele Touristen und Laufkundschaft. Es kommen aber auch gezielt Kunden, weil sie sich für Labels aus unserem Sortiment interessieren. Besonders gut gehen adidas, Clae, Alife, Creative Recreation und Happy Socks, aber auch Hype Means Nothing, Casio, Y3, Joyrich und unser hauseigenes Label CLVII. Für 2010 sehen wir einen Trend von Mustern, zum Beispiel Animal-Prints wie Leopard oder Zebra, aber auch Fruits, außerdem dürften Gestuz, Hellz Bellz, Marc by Marc Jacobs und Ksubi Jeans einen Hype bekommen. Für die Zukunft werden wir weiter an unserer eigenen CLVII-Kollektion arbeiten und beobachten, wie sich die Finanzkrise entwickelt.

www.clvii-store.com

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Harvest Zieblandstraße 5 80799 München

Philip Stolte Hemd: Vintage, Longsleeve: Hanes, Uhr: Swatch Irony, Hose: Acne Jeans, Gürtelschnalle: Levi’s

Ich mache ein reines Männerkonzept, das man am besten mit den Schlagworten, englisch, schwedisch, College, Baseball, Country umschreiben kann. Das heißt nicht, dass ich hier Gürtelschnallen und Cowboyhüte verkaufe, es geht eher in die hippieeske Ethno-Schick-Richtung. Der Trend zu „good old“ ist generell spürbar, also neben dem ganzen Billigmassenkonsum die Tendenz zu bewussterem Konsumieren. In dieser Nische sehe ich mich. In München ist die Zielgruppe dafür recht überschaubar, zu mir kommen Architekten, Künstler, Bildhauer, ab und an mal ein Student. Mein Laden ist sehr klein und die Sachen schon deshalb sehr sorgfältig ausgewählt. Natürlich will ich hier nicht in Schönheit sterben und bin Trends gegenüber nicht völlig verschlossen. Karo ist ja gerade überall ein Thema, aber es gibt eben auch gutes 30 – Bright Magazine

und schlechtes Karo. Super funktionieren die Hemden und Knitwear von Folk und Our Legacy, die Hosen von Dunderdon, Schuhe von Shofolk. Ich selbst mag die Strick-Kleinstserien und customized Hosen von Marcus Priester und seinem Label Indnat. Ein gutes Denimbrand werde ich nächste Saison noch ins Sortiment nehmen.

www.hrvst.de


Amen Corneliusstraße 1 80469 München

Anastasia von Spreti Schal: American Apparel, Shirt: American Apparel, Hoodie: H&M, Jacke: Zara

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In Puncto Kaufverhalten stellen wir fest, dass viele Leute sich spürbar zurückhalten, lieber einmal mehr herkommen, um einen Schuh anzuprobieren und dann nur noch ihre persönlichen 'Must Haves' zu kaufen. Parallel dazu kann man aber auch einen Trend hin zu hochwertigen Produkten beobachten, deren Qualität sich auch im Preis zeigt. Darin erkennen wir auch die Tendenz hin zu cleanen, erwachsenen Casual Styles, besonders bei Schuhen zum Beispiel von Clae. Ob und wie limitiert ein Produkt ist, wird immer

uninteressanter, was zählt sind Qualität, der Look und der Komfort. Brands wie Clae und Russel Charcoal Wool sind unsere absoluten Topseller und unsere hauseigenen 'Amen' Shirts sind sehr gefragt. Unsere team-internen favs sind: die x-te Version von adidas Torsions oder Nike Air Trainers, Stone Island Shadow Jacken, Sixpack Artist oder Boy's Own X Firmament Shirts.

www.amen-store.com


rocket.store Reichenbachstraße 41 80469 München

Kirsten Almanstötter Mütze: Tjallamalla, Schal: Anina W., Kleid: Suit, Leggings: Sneaky Fox, Stiefel: Dico Copenhagen Generell verkaufen wir hochwertige Marken besser. Unser Kunde ist älter und informierter als noch vor zwei Jahren bei unserer Eröffnung. Das gibt uns mehr Spielraum, Trends schneller aufgreifen zu können, da sie vom Kunden auch gezielt nachgefragt werden. Viele junge Kunden kombinieren teuer mit günstig und kreieren dabei aber einen völlig anderen Look, als man ihn zum Beispiel in Berlin finden würde. Sehr gut gehen Schuhe von Swear und Dico Copenhagen, Jeans von April 77 und Cheap Monday, Cordhosen von Uniforms und Chinos von Junk de Luxe, sowie Jacken im Bikerlook, halblange, leichtere, schmale Mäntel oder kurze, doppelreihig geknöpfte Jackenvarianten. Außerdem Pencil Skirts mit hoher Taille, Bustiers und Overalls natürlich. Seit einiger Zeit laufen auch die Brands, die einen "dressed" Look anbieten, ziemlich an, wie Suit, Lyle & Scott und Resteröds. Trendmäßig zeigt sich für mich: Slim Fits bleiben, Schoolboy Shorts werden wichtiger und Jeansjacken und -westen kommen, auch das GrungeShirt kehrt zurück. Ich trage am liebsten Acne, A.P.C., Thomas Burberry, Dico Copenhagen, Stüssy und WoodWood. Und meine Einkaufpolitics für FW 2010? Kept secret...

www.rocket-store.de

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mono concept.store Rosenhofstraße 5, 20357 Hamburg

Özgür Aylikci Oberteil: Suit, Hose: mono concept,

Seit Gründung im September 2007 verbinden wir Kunst mit Fashion. Unsere Zielgruppe sind junge Erwachsene, die in entspannter, persönlicher Atmosphäre Mode zu vernünftigen Preisen shoppen wollen. In der integrierten mono gallery zeigen wir regelmäßig wechselnde Ausstellungen, vorrangig von Urban Artists. Neben unserem eigenen Label mono concept, das auf Basics wie Jeans und schlichte Oberteile für Jungs und Mädels setzt, bieten wir eine kleine Auswahl weiterer Brands und bieten Labels die Möglichkeit PopUp Sales bei uns zu machen, so wie es kürzlich mit Acne der Fall war. Als Trend spüren wir, dass die Skandinavienwelle mit Brands wie Suit, Pop, Red Collar Project und Rules by Mary boomt. Hosen im Chino-Style verkaufen wir sehr viel, bei den Schuhen ist Jim Rickey bei uns der absolute Bestseller. Im Frühjahr werden wir auf jeden Fall Gestuz mit ins Programm nehmen und sind noch im Entscheidungsprozess für ein weiteres großes Sneakerlabel, sowie ein Streetwearlabel in Richtung Wemoto, Björkvin und RVCA. Danach werden wir uns gezielt bei der nächsten Bright umschauen und uns die aktuellen Kollektionen ansehen.

www.mono-concept.com

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Frontline Mariahilferstraße 77 1060 Wien

Gülten Comak Knitshirt: Pussy DeLuxe Fridgy, Poncho: Bench Birdie, Denim: Herrlicher Lou, Schuhe: Iron Fist Zombie

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Das Einkaufsverhalten der Wiener schätze ich so ein: Basics müssen billig sein, für ausgefallene und originelle Teile greift man schon eher bisschen tiefer in die Geldtasche. Zum Glück haben wir durch ein paar Änderungen im Einkauf, Verkauf und Warenpräsentation ein gutes Umsatzplus. Ich glaube, dass bei Herren der „nordische Style“ noch anhalten wird, und dass bei Damen der Früh-Sixties Style und Kleider im Op-Art und Psychedelic-Style kommt. Kurz: Retro ist immer noch das Thema, denn was kann schon Neues kommen, wenn schon alles da war? Ich denke auch, dass sich bei den Preisen

einiges ändern muss, denn die Leute sind teilweise nicht mehr bereit für einen „Gebrauchsgegenstand“ viel Geld zu bezahlen, vor allem wenn die Qualität nicht dem Preis entspricht. Bei uns im Shop laufen alle britischen Labels gut, weil da der Look, die Qualität und der Preis stimmen. Unser absoluter Bestseller bei den Damen und Herren ist Bench. Ich mag am liebsten Labels wie Fly53, adidas Originals, G-Star, Diesel Denim, Fred Perry, Supremebeing, Gio-Goi und Revolution.

www.frontline.at


Stil Laden Lindengasse 51/2 1070 Wien

Christian “Chrisi“ Tanzer Hemd: Carhartt Harbor Der Trend bei uns geht zu Casual Styles, vor allem Skateboarder verzichten immer mehr auf grelle, laute Aufdrucke – Understatement ist gefragt! Auch der lang anhaltende Trend zur Röhre nimmt ab, dagegen setzen wir eher auf "normale" Hosen, die dem Schnitt einer Levi’s 501 gleichen, sowie auf Chinos im klassischem Khaki und Cordhosen. adidas Skateboarding verkaufen wir in letzter Zeit sehr gut, aber auch Pointer zieht stark an. Der Wiener Kunde ist

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traditionsgemäß konservativer, Neues wird hier nicht so schnell angenommen wie in anderen Städten. Die Mehrheit orientiert sich noch immer stark am Mainstream, aber eine langsame Trendwende ist zu beobachten und man wird immer "hipper". Markenmäßig werden wir uns an dem orientieren, was wir bisher im Laden haben, aber es kann durchaus passieren, dass wir die eine oder andere Marke, sofern das Konzept zu uns passt, aufnehmen. Ich persönlich

finde die Kollektionen von Converse Skateboarding sehr interessant und mag Elwood Clothing.

www.stil-laden.at


Kingpin Mariahilferstraße 77 1060 Wien

Günther Zach T-Shirt: Rock Steady, Gürtel: Zoo York In Wien sind fast alle Shops der Richtung Skate- und Streetwear auf fünf Häuserblocks im 6. und 7. Bezirk verteilt, das heißt die Kunden machen fast immer eine Tour und kommen nicht nur in einen „Lieblingsshop". Mir kommt es vor, als würde unsere Kundschaft (14-25 Jahre) nicht nach neuen, ausgefallenen Marken, sondern nach verlässlichen Specials schon bekannter Labels suchen: zum Beispiel kaufen sie eher ein Sondermodell von DC als einen Sneaker von Dekline. Unser topselling Style ist absolut „Californian" mit Labels wie Famous Stars & Straps, Element, Macbeth, Innes, Vans und Volcom. Die Krise spüre ich insofern, dass einfach weniger Leute kommen. Aber diejenigen, die kommen, interessieren sich weniger für die Preise. Bei uns im Shop sehe ich die Weiterführung vom Emo-Trend (buntes Tee, Kappe, Sneakers & tight-fit Jeans) und ich denke, dass viele auf den Hype von Famous Stars & Straps aufspringen werden.

www.kingpin.co.at

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Six Step Rossmarkt 10 63739 Aschaffenburg

Martin “Teasy” Giesbrecht Cardigan: Fenchurch, T-Shirt: The Zonders for Monkeydrive

Wir setzen auf Authentizität und Qualität, danach werden wir auch in Zukunft Ausschau halten. In Trendfragen gilt die alte Weisheit: „Nach dem Hype ist vor dem Hype!“ Ob Karo, Neon oder Camou – alles kommt immer einmal wieder. Bei uns gehen exklusive und limitierte Collabos besonders gut, hier leisten Marken wie Stüssy, Cleptomanicx und The Zonders einen guten Job. Am meisten gefragt sind die üblichen "Mietezahler" wie Carhartt, Volcom und Vans. Doch die wirklichen "Spaßbringer" sind Clepto, Obey, Wemoto und Zonders. Und Krise? Klar, spür' ich die Krise! Jeder redet davon und ich kann es nicht mehr hören! Wenn man seine Arbeit richtig macht, kann man mit Ups und Downs umgehen. Vertikalisierung ist hierbei ein wichtiges Schlagwort.

www.sixstep.blogspot.com www.thezonders.com

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Acronym Der Umweg ist das Ziel

Acronym entwickelt High-Tech-Apparel – wer jetzt an Astronautenanzüge für weltfremde Nerds denkt, liegt aber vollkommen falsch: Das kleine Münchener Label steht für Performancewear, mit der man sich in New York, Berlin oder Tokio gerne sehen lässt, die aber in puncto Funktionalität der Konkurrenz einige Ärmellängen voraus ist. Denn Acronym verblüfft immer wieder mit innovativen Details wie dem Forcelock, einem super praktischen magnetischen EarphonesHalter, oder den magischen Gravity Pockets. Mittlerweile vertrauen auch Big Player auf das Know-how des AcronymDesign-Teams: 2008 entwickelte zum Beispiel Stone Island gemeinsam mit ihnen die Männerkollektion Stone Island Shadow. Eigentlich betreibt Errolson Hugh, 38, die Acronym GmbH zusammen mit seiner Ex-Freundin Michaela Sachenbacher. Zum

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Interview brachte er aber Jörg Haas mit. Der 36jährige macht nicht nur das Online-Magazin Beinghunted, sondern auch den Store Firmament in Berlin-Mitte und den Web-Shop The Glade – und kennt deswegen die Zielgruppe von Acronym beinahe besser als Designer Errolson. Die letzte Acronym-Kollektion wurde im Firmament präsentiert, und auch sonst hatte Jörg bei Acronym schon oft seine Finger im Spiel. Aber das sollen die Beiden mal selbst erzählen.


Errolson, wie ging das mit Acronym überhaupt los? Errolson: Seit 1994 hatten Michaela und ich unter dem Namen eine Agentur für Freelance Design und haben unter anderem viel für Burton Snowboards gemacht. Vor etwa zehn Jahren beschlossen wir, unser technisches Wissen in anderen Bereichen einzusetzen: für Kleidung für den täglichen Gebrauch. Wir fragten einfach alle, die einen Laden haben, ob sie nicht unsere Produkte in ihr Sortiment aufnehmen wollten. So lief das sehr organisch. Wir stellen extrem kleine Auflagen her – und unsere Produkte sind sehr teuer. Nicht jeder kann das verkaufen. Ihr setzt also nicht auf Expansion um jeden Preis. Auch von dem Firmament x Acronym T-Shirt zur Präsentation der Kollektion gab es offiziell nur 15 Stück. Jörg: Wir haben natürlich mehr gemacht. Eigentlich wollten wir nur gute Kunden und Freunde bedienen, haben dann aber so viele Anfragen bekommen, dass wir ein paar verkauft haben. Trotzdem haben wir kein Geld damit verdient. Wie viel hat so ein Shirt gekostet? Jörg: 45 Euro. Wie schnell gingen die weg? Jörg: An einem Tag – und wir hätten viel mehr los bekommen. Versucht Ihr, durch künstliche Verknappung die Nachfrage anzuheizen? Jörg: Nein, das ist schlicht eine finanzielle Geschichte, weil wir alles vorfinanzieren müssen. Wir gehen lieber auf Nummer sicher. Errolson: Das ist generell die Philosophie bei Acronym. Viele denken, dass wir das künstlich begrenzen, aber es ist produktionstechnisch nicht mehr hinzukriegen. Unsere Teile sind schwierig herzustellen. Welche Stückzahlen produziert Ihr? Errolson: Aus dem Kopf kann ich das nicht sagen. Aber ich weiß, dass die Vertretermuster bei anderen Marken schon in größeren Auflagen hergestellt werden als bei uns die eigentliche Kollektion. Seit ein paar Jahren haben wir unsere eigene Fabrik in Tschechien, wo alle Woven Fabrics produziert werden. Und der Rest? Errolson: Die Taschen in Berlin von Bagjack. Leder, Strick und Jersey kommen aus Japan. Nicht gerade die klassischen Billiglohnländer. Errolson: Dort könnten wir das nicht machen. Wir erreichen nicht die nötigen Stückzahlen. Acronym ist absolut independent, nur von unserem eigenen Geld finanziert. Die Firma besteht ja im Grunde nur aus Michaela und mir.

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Wie viel produziert Ihr zum Beispiel von dem Varsity Jacket, das für 1.200 Euro im Laden hängt? Jörg: Wir hatten vier von den Varsity Jackets. Insgesamt gab es 30 bis 35 Stück. Ein Großteil der Jacken landet aber gar nicht im Verkauf, weil die Eigentümer von vielen Läden die Teile für sich selbst bestellen. Wirklich käuflich zu erwerben sind von den 35 Jacken nur etwa 20. Wie sieht der typische Acronym-Käufer aus? Jörg: Wir haben Musiker, DJs, Designer... Wenn man sich eine Gore-Tex-Jacke wie die GT-J14 anschaut. Da hatte ich vor ein paar Tagen den für mich – zumindest in Deutschland – typischen Kunden: Ein Student, der sich selten was gönnt, vorher aber Research betreibt. Der will nicht online kaufen, sondern kommt in den Laden. Er lässt sich eine Stunde lang beraten und hat am Ende aber genau die Jacke, die er braucht. Den werden wir wahrscheinlich zwei Jahre nicht mehr sehen. Das ist die eine Gruppe. Und dann haben wir auch Kunden, die so viel Geld haben, dass der Preis keine Rolle spielt. Errolson: Man muss dazu sagen, dass Acronym wirklich keine normale Marke ist. Wir betreiben keinerlei Marktanalyse, haben keinen Endverbraucher im Kopf, wenn wir etwas entwerfen. Wir konzentrieren uns wirklich nur auf das Produkt. Und wenn es fertig ist, schauen wir, ob wir es verkauft kriegen. Ziemlich riskant. Jörg: Heute nicht mehr so sehr. Früher musstest du wirklich in die Läden gehen, zu SlamJam oder Hideout und den Einkäufer überzeugen. Heutzutage postest du ein T-Shirt und innerhalb von 24 Stunden hat das weltweit die Runde durch die Blogs gemacht. In welchem Territorium verkauft sich Acronym am besten? Errolson: Japan. Am Anfang hat der japanische Markt beinahe 70 Prozent ausgemacht, heute noch circa 40 Prozent. Der Rest ist über die ganze Welt verstreut. Unser Vertriebssystem haben wir zusammen mit Jörg entworfen. Subnet-Mask, eine Dealer-Website. Wegen dieses Tools ist das Vertriebsnetzwerk... Es ist eigentlich kein Netzwerk... Jörg: Chaotisch trifft es besser. (lacht) Errolson: Non-linear würde ich sagen. Die Leute, die die Geschäftsbedingungen erfüllen, können sich einloggen und einkaufen. Es gibt keine geographischen Grenzen. Dann ist tatsächlich keine größere Nachfrage vorhanden? Jörg: Bei Acronym hast du so hohe Einkaufspreise, dafür bekommst du bei anderen Marken die doppelte oder dreifache Menge. Errolson: Eine wirkliche Grenze ist momentan die


Produktionskapazität. Wir haben nicht genügend Näherinnen, um mehr zu produzieren. Dieses Problem müssen wir bald lösen. Ein wichtiger Grundsatz ist aber: wir machen nichts, was wir nicht können. Und wir betreiben keine Fließbandproduktion. Wenn man sich den Zuschnitt einer Acronym-Jacke anschaut, ist das wie ein dreidimensionales Puzzle. Jörg: Das erkennen viele Leute nicht. Da vergleicht mancher eine Acronym-Jacke mit einer von North Face und meint, er bekommt das Gleiche für den halben Preis. Das ist, wie wenn du einen Porsche mit einem Golf vergleichst. Woher kommt Dein Faible für Funktion? Errolson: Wahrscheinlich, weil meine Eltern beide Architekten gewesen sind. Außerdem bin ich in Edmonton in Kanada aufgewachsen. Dort sind die Winter sehr hart, -35 Grad sind keine Seltenheit.

Jörg: Bei uns ist es definitiv so. Errolson: Wir produzieren nur so viel, wie bestellt ist. Denn wir können es uns nicht leisten, mehr zu machen. Gibt es Investoren, die sich für Euch interessieren? Errolson: Wir hatten schon einige Anfragen. Aber das lehnt Ihr kategorisch ab? Errolson: (seufzt) Das Geschäft ist super komplex geworden. Das Problem ist, dass alles gleichzeitig wachsen muss: Produkt, Nachfrage, Vertriebskanäle, Infrastruktur. Wenn ein Bereich zu schnell wächst, bricht das ganze System zusammen. Auch mit Investoren würden wir nicht von heute auf morgen überall zu kriegen sein.

Siehst Du Dich denn überhaupt als Modedesigner? Oder eher als Produktdesigner? Errolson: In gewisser Weise kann man Form und Funktion nicht trennen. Kommunikation ist eine Funktion. Stil ist eine Funktion. Die soziale Funktion von Mode ist ganz wichtig. Ich ziehe also keine Grenzen, beschränke mich nicht nur auf einen Bereich. Das Material spielt bei Euch eine wichtige Rolle. Welche neuen Entwicklungen sind zu erwarten? Errolson: Der Trend geht in Richtung Verfeinerung. Die Funktionen bleiben gleich: wasserdicht, atmungsaktiv, ... Aber man kann den Unterschied zwischen Funktionsstoff und normalem Stoff nicht mehr erkennen. Wir sagen schon lange, dass Technology bei qualitativ hochwertiger Ware irgendwann einfach dazugehören wird. Jörg: Durch Acronym sind viele Marken darauf aufmerksam geworden, dass man mit diesen Materialien noch andere Sachen machen kann als nur eine Snowboardhose. Wie viele Modelle umfasst heute eine Kollektion? Errolson: Mittlerweile 41 Teile, darunter etwa 20 verschiedene Taschen. Die Sommerkollektion ist ein bisschen kleiner, aber eigentlich hängt es immer nur davon ab, wie viele gute Ideen wir haben. Wir machen keine Filler. Stimmt es, dass Wartelisten existieren? Errolson: Teilweise. Wenn man nicht weiß, wo man das Zeug kaufen kann, ist es schwierig, die richtige Größe zu bekommen.

Text: Michael Sohn

www.texteundso.de

Könntest Du Dir selber Deine Klamotten leisten? Errolson: Wenige davon (lacht). Zumindest nicht in Japan. Wenn ich meinen eigenen Bestelltermin verpasse, kriege ich auch nichts. Das ist schon zweimal passiert. Woraus beziehst Du die Inspiration für Deine Arbeit? Errolson: Aus vielen Quellen. Wenn wir eine Kollektion machen, wissen wir mittlerweile aber schon, was im nächsten Jahr passieren wird. Was wir ausprobieren wollen. Kannst Du ein aktuelles Beispiel nennen? Errolson: Eine wichtige Entwicklung der letzten Saison war das Suspensor Jacket. Ein Hybrid aus Tasche und Jacke. Die Jacke ersetzt einen kleinen Rucksack, ohne dass man das von außen sieht. Meine letzte Frage wäre eigentlich gewesen: Was sind Eure Pläne? Aber so wie ich Euch kennen gelernt habe, vermute ich fast, Ihr lasst Euch eher treiben... Jörg: Doch es gibt Pläne, aber die sind neben dem Tagesgeschäft oft nur schwer zu verwirklichen. Man wird immer umgelenkt oder abgelenkt von dem Plan, den du eigentlich hast. Ich glaube aber, wenn wir versuchen würden, schneller zum Ziel zu kommen, dann würde vieles nicht passieren.

Fotos: Lars Borges

www.larsborges.de

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www.acronym.de


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My Bright Uniform Always in shape

So und nur so kennen wir unsere werten Bright-Aussteller. Auch diesmal stellen wir in unserer Kategorie ‘My Bright Uniform’ einige Representing Headz aus den Bereichen Sale & Distribution vor und zeigen, wie sie sich herausgeputzt haben und höchstmotiviert der fiesen Fratze Winter 2010 stellen. Plus: die Jubiläums-Uniform der BrightFamily!

Bright Uniform

Larissa Windmeier: Hoodie: Turbokolor, T-shirt: Obey, Jeans: reell nina, Schuhe: Vans era lopro Jens Ole Engisch: Hoodie: Turbokolor, T-shirt: Obey, Hose: Dickies flat-front workpants, Schuhe: Vans 106 vulcanized

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“Ran an die Wurst!“ Unique Stuff, Schladming Julia Hafemann Brands: Fenchurch, Horsefeathers, Makia, The Hundreds, Sanük, Femi Pleasure, Clast Uniform: Jacke: Fenchurch Cheekie Jacket, T-Shirt: Fenchurch Nicole Tee, Uhr/Kette: Nixon

www.unique-stuff.at Foto:

www.simon-vanhal.com

“It's never too late!” Matix, Los Angeles Etienne Pinon Brands: Matix

"Der Teufel steckt im Detail.“ Flux Factory, Frankfurt Zeeshan Chaudhary Brands: Lifetime Collective, Whyszeck, Denim Is Everything, Lagom, Qhuit, Frost Birgens Uniform: Blazer: Red Collar Project, Weste: Lifetime Collective, Shirt: Whyred, Jeans: Denim Is Everything, Schuhe: Marc Jacobs Uniform: well, this looks like a Matix uniform… Cap: Matix, T-Shirt: Matix, Hemd: Matix, Jacke: Matix, Underwear: Matix, Jeans: Matix, Socken: Matix, Schuhe: Lakai, Skateboard: Girl

www.matixclothing.com

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www.flux-factory.com


“Be who you are.” Fresco Sales Agency - Meran Franz J. Hoeller Brands: DVS Shoes, Lakai Footwear, Matix Clothing, The Hundreds, Alprausch, Fourstar, Girl, Chocolate, Flip, Deluxe Uniform: Hoodie: DVS, Shirt: The Hundreds, Jacke: Modern Amusement, Hose: WESC, Gürtel: Matix, Schuhe: Lakai Telford www.frescodist.com

“Don’t count the days - make the days count.” Säck & Nolde, Bochum Manfred Säck Klaus Nolde Brands: AMOS, Stüssy, UNDFTD, Jeepers Peepers, ALIFE, Manhattan Portage, X- Large, Uglydoll, TUK, Blunt Wraps, Honey Rose Uniform Mannie: Jacke: Stüssy Deluxe, Hose: UNDFTD, Hemd: AMOS, Schuhe: Stüssy Uniform Klaus: Jacke: AMOS, Hose: Stüssy Deluxe, Hemd: UNDFTD, Schuhe: ALIFE

www.saeckundnolde.de

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“Never on schedule but always on time!”

"Actions speak louder than words."

UCON Acrobatics, Berlin Jochen Smuda

Bzwei, Offenbach Katarina Vick

Brands: UCON Uniform: Cap: Dan Cap, Jacke: Ucon Down Jacket, T-Shirt: Ucon Artist Shirt x Chris Grey, Hose: Ucon J1 Jeans Raw Denim Blue

Brands: Burton, Analog, Gravis, Anon, Red Uniform: Cardigan: Analog City, Kleid: Sessun, Top: Burton Essential Tank, Gürtel: Burton Perforated Belt, Schuhe: Gravis Tasha

www.bzwei.com www.ucon-acrobatics.com

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Das Netz wächst Texte: Romy Uebel Illustration: HIT www.hit-studio.co.uk

Das Gezeter und Gejammer des Handels zählt zum Alltagsbrot eines jeden Fachjournalisten. Wer positive Vibes spüren will, spricht stattdessen besser mit Online-Retailern. Schlagworte hier: steigende Umsätze, Expansion, Neueinstellungen, Lagererweiterungen, Investitionen. Bright hatte Lust auf gute Laune und hat fünf der bedeutendsten Plattformen unter die Lupe genommen.

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frontlineshop – Get the basics right!

1986 legte Torsten Lange mit Fun House Records, einem Musikmailorder für Punk- und Underground-Importware, den Grundstein für das Unternehmen frontlineshop, das sich mittlerweile zum bedeutendsten deutschen Streetfashion-Mailorder entwickelt hat. Der Erfolg liegt, laut Geschäftsführer Stefan Puriss, im eigenständigen Look&Feel der Marke. Jedes Bild auf der Homepage oder im Lookbook wird eigens produziert, die CI der Lieferanten ins hauseigene Konzept übersetzt. Die Sortiments-Cluster Fashion, Streetwear und Action Sport bei den Herren, sowie Fashionista und Street Couture bei den Ladies, werden durch Emotionen aufgeladen und klar als Lifestyle-Welt mit Premiumcharakter definiert. 90 Prozent des Umsatzes generiert heute der Webshop, 2008 wurden Logistik, Backend, Callcenter und Service ausgetauscht, der Firmensitz nach Hamburg in ein schickes Büro an der Elbe verlegt. Wie wichtig der Standort auch für ein Unternehmen mit Schwerpunkt Etailing ist, erklärt Puriss folgendermaßen: „Wir reden von Lifestyle, also sollte ich den auch schnuppern können. Dazu braucht es eine Metropole. Seit unserem Umzug können wir höher qualifiziertes Personal rekrutieren. Besonders für Leute aus den Bereichen Marketing und Technik sind die Stadt und speziell unsere Location Incentives. In Hamburg stimmt außerdem die Infrastruktur für den Versandhandel, was schnelles Wachstum unterstützt.“

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Das urbane Denken und die Dynamik übertragen sich auch auf das Image des Unternehmens, davon ist Purriss überzeugt. Und Querdenken ist bei frontlineshop ohnehin Programm. So beschäftigt sich das 2007 gelaunchte frontlineshopTV in anspruchsvollen Kurzfilmen nicht nur mit Fashion, sondern auch mit Kunst und Musik. 2009 eröffnete man für zwei Wochen einen stationären Pop-Up Store, um das Konzept der Firma für Online-Muffel spürbar zu machen. Der Eventcharakter des Konzeptstores begeisterte über 3.500 Kunden. Trotz innovativer Sideprojects wie diesem stand 2009 ganz im Zeichen der Konsolidierung und Entschleunigung. „Unser Motto war erstmal ‚get the basics right’,“ erklärt Puriss. „Jetzt konzentrieren wir uns darauf, unseren Premiumcharakter weiter zu promoten, aber auch unser Outlet-Konzept zu emanzipieren. Dieser Wertkettenansatz, Second Season-Ware über unser Portal und das gleiche Lager, ohne weitere Transaktionen vermarkten zu können, ist vollkommen neu und für unsere Lieferanten hoch attraktiv.“ Aktuell sucht frontlineshop weiter Mitarbeiter – man darf also davon ausgehen, dass weitere Neuerungen ins Haus stehen.

www.frontlineshop.com

Unternehmenssitz: Hamburg Umsatz 2009: 34 Millionen Euro Site-Visits pro Tag: 90.000 Verkaufte Teile am Tag: 2.000 – 6.000 Retourenquote: 40% Mitarbeiteranzahl: 65 Alter Kernzielgruppe: 14 – 35 Jahre Zielgruppe: 46% Frauen, 54% Männer Onlinesortiment: 13.000 Artikel von 300 Marken Topselling Brands Textil: adidas Originals, Carhartt, Fornarina, Boxfresh, Levi‘s® Topselling Brands Schuhe: adidas Originals, Boxfresh, Vans, Vagabond, Dico, Nike, Asics/ Onitsuka Tiger


www.kolibrishop.com

Kolibri – der flinke Vogel

„Wir entscheiden viele Dinge aus dem Bauch heraus und grundsätzlich spiegelt unser Sortiment das wider, was wir gut finden und selbst auch tragen würden.“ Das Bauchgefühl findet in Gesprächen mit Kolibri-Geschäftsführer Sascha Coldewey immer wieder Erwähnung. Als es darum ging, 2005 einen Namen für den Onlineshop zu finden, folgte man diesem inneren Instinkt. Eifrig und agil wie der kleine Vogel präsentiert sich das rasant wachsende Etailing-Konzept seither. Grundtenor: schnell und effizient agieren und den Trend setzen, bevor es andere tun. Erste Erfahrungen im E-Business sammelte Coldewey bereits 2000 mit einer Plattform für Graffitibedarf, es folgte Sneakersworld für Schuhfans, seit vier Jahren konzentriert sich seine Aufmerksamkeit auf Kolibrishop. „Ursprünglich hatten wir viele Skate- und Streetwearmarken, aber mit unserem persönlichen Geschmack hat sich auch das Angebot verändert. Wir setzen klar auf Fashion, viele Updates kommen aus Skandinavien“, erklärt er. Erwachsener und modischer soll es in Zukunft zugehen, statt aktuell 120 will Kolibirishop die Anzahl der Labels auf etwa 60 reduzieren. „Es macht keinen Sinn, zu viele Brands anzubieten“, erklärt Coldewey. „Wir setzen lieber auf starke Marken wie Bench oder auch Levi’s und stellen spannende, kleine Labels dazu. Gerade die Mädels kaufen viel über den Look, nicht über den Namen – das merken wir am Erfolg unserer eigenen Linie.“

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Bei der Präsentation der Waren setzt Kolibrishop eher auf Reduktion und Rationalität. Models werden ohne Kopf abgebildet, das spart Produktionszeit und lenkt den Blick auf das Wesentliche. Obgleich eine Multilanguage-Seite demnächst für mehr internationale Kundschaft sorgen soll, gibt sich Coldewey bei der Standort-Frage des eigenen Unternehmens eher pragmatisch: „Wir sitzen mit unserem Office buchstäblich auf der grünen Wiese. Ich bin der Meinung, dass Mietpreise im E-Commerce eine entscheidende Rolle spielen. Durch unsere Bekanntheit funktioniert das.“ Der eigene Charakter sowie die Kundenbindung sollen in Zukunft über einen optimierten Social Commerce Bereich weiter gestärkt werden. Über einen User-Account können so beispielsweise Artikel bewertet, Bilder hochgeladen oder der eigene Kleiderschrank präsentiert werden. Videos kommen dazu und auch sonst hat man noch einige Ideen in der Pipeline – der kleine Vogel fliegt!

Unternehmenssitz: Mainz Umsatz 2009: keine Angaben Site-Visits pro Tag: 50.000 Verkaufte Teile am Tag: ca. 500 Retourenquote: 30% Mitarbeiteranzahl: 25 Alter Kernzielgruppe: 25 – 35 Jahre Zielgruppe: 30% Frauen, 70% Männer Onlinesortiment: 5.000 Artikel von 120 Marken Topselling Brands Textil: Billabong, Levi’s, Bench, adidas, Nike Topselling Brands Schuhe: adidas, Puma, Nike, Boxfresh, Fornarina


Bei Titus Skateboarding

Vor mehr als 30 Jahren verkaufte Titus Dittmann die ersten Rollbretter aus seinem Keller heraus, gründete später ein kleines Wholesale-Imperium und gilt zu Recht als der Skateboarding-Urvater in Deutschland. Nach wechselvollen Jahren ist die Titus GmbH heute das weltweit größte Einzelhandelskonzept im Bereich Skateboarding. Von Münster aus unterhält man zehn eigene Shops und 28 Franchise-Läden sowie fünf Outlets, jährlich erscheinen sieben MailorderMagaloge, fast die Hälfte des Umsatzes wird allerdings über den 1997 gelaunchten Webshop generiert. „Unsere vier Einkäufer, die bei uns Produktmanager heißen, kaufen für alle Channels ein, das breiteste Angebot bildet dabei der Webshop mit etwa 8.000 Artikeln ab“, erklärt PV Schulz, seit 2008 operativer Geschäftsleiter bei Titus. „Im Zentrum steht klar Streetwear mit Skateboardinghintergrund. Unsere Kunden interessieren sich meist auch für den damit verbundenen Lifestyle, fünf Prozent der Verkäufe fallen auf Hartware.“ Während für die Magaloge aufwendige Fotostrecken produziert werden, setzt man im Online-Shop auf eher pragmatische Stills, der Übersichtlichkeit und Vergleichbarkeit wegen. Tauchen Models auf, sind diese meist aus dem eigenen Fahrer-Pool oder aus Zuschriften ambitionierter Laienmodels unter den Konsumenten gecastet. „Der Community-Gedanke ist bei Titus äusserst wichtig. Vor Facebook und Studi-VZ hatten wir tatsächlich die größte Onlinegemeinde in Deutschland. 20.000 registrierte User sind es aktuell“, erzählt Schulz. Sechs Mitarbeiter im Fotobereich und ebenso viele ITler stellen jeden Tag Produkte online, ein Team von zusätzlich vier Redakteuren betreut die Newsseite, die täglich aus den Bereichen Sport, Mode, Games und Musik berichtet. „Im Laufe des nächsten Jahres launchen wir den Webshop neu, der dann sehr viel

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lifestyliger und näher an der Ästhetik unserer Magaloge sein wird. Die Kommunikation mit dem Endverbraucher wird verbessert, interaktive Elemente wie Produktrezensionen eingeführt. Wir werden die einzelnen Handelsformen weiter angleichen und das Bild von Titus als Marke vereinheitlichen.“ Vor vier Jahren kehrte Titus Dittmann ins operative Geschäft zurück, um die Kernkompetenzen aufzupolieren und sein Schiff wieder auf Kurs zu bringen. In Zukunft will er sich sukzessiv aus dem Unternehmen zurückziehen, allerdings nicht etwa um dem süßen Müssiggang zu frönen. Der nimmermüde 60jährige will sich verstärkt um seine Stiftung ‚Skate-Aid‘ kümmern, die Jugend aufs Brett bringen und weiter den Gemeinschaftsgedanken von Skateboarding in die Welt hinaus tragen.

www.titus.de

Unternehmenssitz: Münster Umsatz 2009: 45 Millionen Euro, davon 20 Millionen im E-Commerce-Bereich Site-Visits pro Tag: 80.000 Verkaufte Teile am Tag: ca. 6.000 Retourenquote: 25% Mitarbeiteranzahl: 200 Vollzeitmitarbeiter im gesamten Unternehmen Alter Kernzielgruppe: 14 – 28 Jahre Zielgruppe: 30% Frauen, 60% Männer (10% verfallen auf Accessoires und Hartware) Onlinesortiment: 8.000 Artikel von 200 Marken Topselling Brands Textil: die Eigenmarken Titus und Rules, Carhartt, Mazine, Volcom Topselling Brands Schuhe: Vans, Osiris, És, Emerica, Globe


Das Supernova-Prinzip

Hätte sich ein findiger PRler den Werdegang von Planet Sports ausgedacht, man würde ihm wahrscheinlich nicht glauben. Die Erfolgsgeschichte geht so: 1993 eröffnen zwei junge Kerle den Boardsport- und Sportfashion-Shop Planet Sports am Ammersee, weitere Filialen in Weilheim und Starnberg folgen. 1997 entsteht der gleichnamige Online-Shop, die beiden packen selbst die ersten Pakete. Heute können Sven Horstmann und Marcel Peters von sich behaupten, mit ihrem kleinen Planet SportsImperium eines der bedeutendsten Einzelhandels-Konzepte und E-Commerce-Unternehmen in Europa gegründet zu haben. Über 100 Mitarbeiter sind mittlerweile fest angestellt, 2009 wurde ein 500 Quadratmeter-Store in bester Münchner City-Lage eröffnet, sowie der Shopping-Club Clubsale.de gelauncht. Besonders im Onlinebiz, dem stärksten Geschäftsbereich von Planet Sports, verdoppeln sich die Umsätze seit Jahren, 20 Prozent werden bereits im Ausland generiert. „Auch wenn wir mittlerweile ein großes Unternehmen sind und Majors wie G-Star oder Bench zu unseren Bestsellern gehören, haben wir unsere Glaubwürdigkeit nicht verloren“, weiss Sven Schlager, Head of E-Commerce. „Das ist in erster Linie der Tatsache zuzuschreiben, dass die Gründer aktiv als Geschäftsführer im Unternehmen tätig sind und beide tiefe Wurzeln in der Szene haben.“ Planet Sports gibt der Basis etwas zurück: sponsert Athleten wie Wolle Nyvelt im Snowboarding oder Marlon Lipke im Surf-Bereich, unterstützt zwei Snowboard-Parks in Kitzbühel und ist Partner beim Air&Style Contest.

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Aber auch bei der Brandauswahl heißt es „never forget where you’re comming from!“ „Wir nehmen jedes Jahr zwischen zehn und 15 neue, kleine Brands ins Sortiment auf. Bei unserer Traffic-Menge kann das sehr schnell großen Erfolg für die Labels bedeuten. Im vergangenen Jahr hat uns United Skateboard Artists extrem positiv überrascht. Ein Topselling-Shirt ging über 100 Mal weg, die Jungs mussten ordentlich nachproduzieren“, erklärt Sven Schlager. 2010 erweitert der sportive Planet seine Umlaufbahn: spezielle MarketingAktivitäten zielen bewusst auf internationale Kunden ab und auch eine neue Homepage steht bereits in den Startlöchern.

www.planet-sports.de

Unternehmenssitz: Starnberg Umsatz 2009: keine Angaben Site-Visits pro Tag: 70.000 Verkaufte Teile am Tag: ca. 4.500 Retourenquote: 20 – 25% Mitarbeiteranzahl: 108 Alter Kernzielgruppe: 16 – 32 Jahre Zielgruppe: 52% Männer, 48% Frauen Onlinesortiment: über 250 Brands Topselling Brands Textil: Bench, Carhartt, Burton,Volcom, G-Star Topselling Brands Schuhe: Vans, adidas, Nike, Converse, Etnies


Die Pro-Filer

Es gab eine Zeit, da nannte sich noch nicht jeder, der einen Stift halten konnte, Artist und Graffiti war nicht zwangsläufig Urban- oder Street Art. Damals, so Ende der 1990er, kamen zwei findige Writer und Auskenner, namentlich Jörn Stiller und Markus Christl, auf die Idee, ein Magazin zur Dokumentation der Szene an den Start zu bringen. 1999 präsentierten sie die erste Ausgabe von Stylefile. Zehn Jahre und 30 Issues später gilt Stylefile international als Instanz in Sachen urbaner Kunst, die Auflage beträgt stattliche 10.000 Hefte und die beiden Gründer sind längst Chefs über ein kleines Retail- und Verlagsimperium. Mit Publikat betreiben sie einen feinen Verlag zu dessen durchweg empfehlenswerten Veröffentlichungen unter anderem die Bücher „Banksy” (2006), „Art of Rebellion 2” (2006) oder „Herakut” (2009) zählten. Das 2.500 Quadratmeter große Lager in Mainaschaff bei Aschaffenburg, wo das Unternehmen von jeher zu Hause ist, beherbergt längst nicht mehr nur Dosen, Marker und Printerzeugnisse – finanziell spielt die Musik längst im Bereich der Streetwear und Sneakers. „2000 ging unser Onlineshop ins Netz und es erschien uns nur logisch, dass unsere Kunden neben dem GraffitiBedarf auch coole Streetwear brauchten“, erzählt Jörn Stiller rückblickend.

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„Was mit einer Handvoll Brands begann, macht heute 90 Prozent unseres Umsatzes aus. An der damaligen Einstellung hat sich im Grunde nichts geändert. Wir rennen keinen kurzfristigen Trends hinterher, sondern streben nachhaltige, gute Partnerschaften mit unseren Lieferanten an.“ Der Mix aus Majors und kleinen, charmanten Labels macht die Authentizität vom Stylefile Mailorder aus. Das haben längst auch Fans in ganz Europa erkannt, die über eine französische und englische Website versorgt werden. Alle Models werden im Freundes- und Bekanntenkreis rekrutiert, IT, Logistik und auch die Eigenlinie Eight Miles High komplett inhouse realisiert. In Zukunft will man weiter organisch wachsen, vor allem im Ausland – wer Style hat, der kann!

www.shop.stylefile.de

Unternehmenssitz: Mainaschaff Umsatz 2009: 7 Millionen Euro Site-Visits pro Tag: 25.000 Verkaufte Teile am Tag: 600 – 1.000 Retourenquote: 20 – 25% Mitarbeiteranzahl: 50 Alter Kernzielgruppe: 15 – 30 Jahre Zielgruppe: 60% Männer, 40% Frauen Onlinesortiment: 3.500 Artikel von 50 Marken Topselling Brands Textil: adidas Originals, Bench, Carhartt, Eight Miles High, Mazine Topselling Brands Schuhe: adidas Originals, Asics/Onitsuk Tiger, Converse, Nike, Vans


Wir können auch anders

Tim R.: Jacke – Vans, Pullover – 667, Jeans – Lifetime Collective, Sneaker – DC / Eddie: Hemd – Cleptomanicx, Tanktop – Insight, Shorts – Joop!, Sneaker – Nike SB Tim J.: Jacke – Vans, T-Shirt – WoodWood, Jeans – Lifetime Collective, Schuhe – Volta

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Fotografie: Sabrina Theissen Styling: Christian Stemmler / Bigoudi Produktion: Romy Uebel Haare / Make-up: Jens Gabor / Perfectprops Produktionsassistenz: Nada Carls Fotoassistenz: Silke Borek Models: Paula und Tim J. / Seeds Eddie / Viva Tim R. / ANC

Paula: Jacke – Sessun, Top – WoodWood, Hose – Vans

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Tim J.: Kopfhörer – Matix, Rucksack – Carhartt, Tanktop – Vans, Hose – Vans / Eddie: Brille – Ray Ban, Tanktop – Lifetime Collective, Hose – Iriedaily, Tasche – Makia


Tim R.: Kopfhörer – Matix, Rucksack –­ Airbag Craftworks, T-Shirt – Addict, Joggingpant – Airbag Craftworks / Eddie: T-Shirt – Altamont, Shorts – Carhartt Paula: Tanktop – 667, Tanktop drunter – Brixton, Rock – Sessun / Tim J.: Hut – Brixton, T-Shirt – DC, Shorts – Stüssy

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Eddie: Jacke – Makia, Tanktop – Tiger Jeans, Hose – Stüssy

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Paula: Overall – Henrik Vibskov, Schuhe – Feiyue / Tim R.: T-Shirt – Humör, Hose – Humör, Schuhe – Clae Eddie: Hemd – WoodWood, Jeans – Reell, Socken – Camel Active, Schuhe – Fenchurch

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Tim J.: Cardigan – Homecore, Longsleeve – Homecore, Shorts – Homecore

59 – Bright Magazine


Eddie: Pullover – Stüssy, Shorts – WoodWood, Kette – Reality Studio, Schuhe – Fenchurch Tim R.: Shirt – Vans, Shorts – Stüssy, Schuhe – Jack Purcell

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Paula: Hemdblusenkleid – Sessun, Trench – Lifetime Collective, Kette – Arielle de Pinto

61 – Bright Magazine


Paula: Shirt – Vans, Rock – WoodWood / Tim J: Hemd – Brixton, Hose – Homecore

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Tim R.: Jacke – Wemoto, T-Shirt – Wemoto, Shorts – Wemoto, Sneaker – Jim Rickey

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Crew love is true love

Kann es sein, dass früher irgendwie alles einfacher war? Damals war ein Klamottenladen ein Laden, zu dem man ging, um Klamotten zu kaufen. Der Einzelhändler an der Ecke, wie man ihn aus der guten, alten Zeit kennt, hat ausgedient. Heutzutage handeln Shops nicht mehr nur mit Marken; sie selbst sind die Marken. Zusammen mit dem Dunstkreis aus Freunden, Partnern, Künstlern und DJ-Teams hat die neue Shop-Generation heute ebenso loyale Fans wie die Labels, die sie verkaufen. Mit wachsendem Status erhielten sie immer mehr Macht über den Konsumenten, erweckten die Begehrlichkeit in ihnen, Teil der Store-Crew sein zu wollen und kreierten Lifestyle-Pakete, in die sich die Kunden buchstäblich „einkaufen“ wollten. Bright Magazine hat vier der erfolgreichsten Protagonisten unter die Lupe genommen. Von Clubnächten über Collabs über Mixtapes bis hin zu Merchandising, diese Jungs haben ihre Finger eigentlich überall drin.

Patta: die Kollaborateure

Patta ist ein Parade-Beispiel, wenn es um die Zusammenarbeit mit anderen Kreativen geht. Ihr Ladenlokal in Amsterdam liegt im selben Gebäude wie der Skateshop Ben-G und das Studio von Künstlerkollege Parra. Der Store eröffnete 2004, die Leute dahinter waren zu diesem Zeitpunkt schon lange befreundet. Mitinhaber Guillaume „Gee“ Schmidt erklärt: „Wir arbeiten zusammen, weil wir auch persönlich gut miteinander auskommen.“ Der Store ist dabei nur ein Aspekt des großen kreativen Ganzen: „Egal ob Schuhe, TShirts, Mixtapes, Parties oder Ausstellungen – für uns sind dies alles Wege, uns irgendwie kreativ auszudrücken.“ Patta wurde ins Leben gerufen, um eine Gruppe von Freunden mit den Styles zu versorgen, die sie selbst gerne haben wollten. Schnell wuchsen das Ansehen des Stores und damit die Möglichkeiten für das Team, einen Schritt weiter zu gehen. Im Klartext heißt das, aktiv mit den großen Marken 64 – Bright Magazine

zusammenzuarbeiten, statt sie nur anzubieten. Wie Gee ausführt: „Es ging und geht uns um Collabs, von denen beide Parteien gleichermaßen profitieren.“ Für Patta bedeuteten die Projekte einen enormen Profilgewinn, die multinationalen Konzerne ihrerseits erkauften sich Glaubwürdigkeit und fassten Fuß in der Fangemeinde der kleinen, unabhängigen Instanz Patta. Dass die Majors mit den Jahren immer dreister und Kollaborations-Konzepte wie Limited und Special Editions inflationär wurden, ist heute hinreichend bekannt. Die Kollegen von Sneaker Freaker Magazin schufen dafür den denkwürdigen Term „collabortions“… Wie also gelang es Patta, bis heute den Unantastbarkeitsstatus zu bewahren? Für Gee steht der anhaltende Erfolg in direktem Zusammenhang mit dem jeweiligen Konzept hinter den Produkten: „Kollaborationen können dir helfen, dich aber auch komplett zerstören – es sind die Ideen und die Leute hinter den

Ideen, die den Unterschied ausmachen.“ Ehrlichkeit und langjährige Erfahrungen halfen den Jungs, aus der Masse von Collabs herauszustechen: „Wir bleiben uns selbst stets treu. Und das Know-How für das Produkt ist wichtig.“ Außerdem betrachten sie diese Projekte als ein Sprungbrett, in Zukunft eine eigene Marke zu etablieren. Im Endeffekt geht es bei Patta vor allem um die Menschen, ob es enge Kollegen sind („es ist einfach sehr natürlich mit solchen Leuten zu arbeiten – das sind Freunde“) oder andere Stores, die sie sehr mögen. Im Moment planen die Jungs sogar ihre Crew noch zu erweitern: ein neuer Shop mit Namen „&plus“ sowie ein Amsterdamer StüssyLaden sind in Vorbereitung. Am Ende dieser Entwicklung steht die eigene Klamottenmarke. Natürlich alles unter einem Dach …

www.patta.nl


Norse Projects: das Kollektiv

Einer der Shops, die sich bereits erfolgreich zur funktionierenden Klamottenmarke gemausert hat, ist Norse Projects aus Kopenhagen. Dessen Gründer kamen aus den Bereichen Vertrieb, Design, Verkauf und Kunst; schmeißen neben Norse die legendären Street Machine Stores, sowie den Vertrieb für California Sports. Die Grundidee bei der Gründung des Ladens war es, eine Plattform für alle Bereiche zu schaffen; dementsprechend wurde der Name gewählt, wie Mitgründer Mikkel Grønnebæk erklärt: „Wir haben uns direkt zu Beginn für den Namen Norse Projects entschieden. Der Grund hierfür war, dass wir eben nicht ‚nur’ als ein Store oder eine Marke auftreten wollten. Wir kommen alle aus verschiedenen Richtungen und uns ist sehr daran gelegen, diese unterschiedlichen Interessen zu kombinieren.“ Wenn man sich die bemerkenswerte Reputation von Norse und das Angebot in ihrem Laden anschaut, könnte man meinen, dass es sich hier um die Neugründung einer Marke handelt, die

die Connections und das Vertriebsnetzwerk der Macher für den kurzfristigen Erfolg ausnutzen. Tatsächlich wurde die Marke zeitgleich mit der Eröffnung des Stores geplant, der ursprüngliche Ansatz des Ganzen war dabei ziemlich relaxt. Nachdem der Soft-Launch mit einer relativ bescheidenen Auswahl von T-Shirts und Caps begonnen hatte, war es für die Betreiber an der Zeit, einen Schritt weiter zu gehen. Nicht zuletzt, um den eigenen, mit steigendem Alter veränderten, persönlichen Geschmack zu bedienen. Oder wie Grønnebæk es ausdrückt: „Wir hatten einfach die Schnauze voll von California Print-Looks. Es war an der Zeit, unsere eigene Linie mit eher skandinavischem Einschlag herauszubringen.“ Auch ihr Ansatz in Sachen Hype und Collaborations kommt erfrischend persönlich daher. Ganz anders als es die regelmäßige Berichterstattung und ihr Blog auf der High Snobiety Webseite vermuten lassen, scheinen die Jungs sich selber relativ wenig um Online-Marketing zu scheren: „Einen Blog zu haben

macht Spaß und es ist ein guter Ansatz, um die Leute da draußen auf einem eher persönlichen Level daran teilhaben zu lassen, an welchen Projekten Du gerade arbeitest, welche Musik Du hörst oder was Du letzte Nacht gemacht hast. Wir hatten aber trotzdem nie einen Myspace- oder Facebook-Account.“ Bei Kollaborationen gilt derselbe Ansatz: „Collabs sind ‚ne feine Sache. Manche Projekte sind sicher gut für die Pressearbeit, aber wir arbeiten auch gerne mit weniger bekannten Marken und Künstlern zusammen.“ Obwohl die Liste der Läden, die Norse Projects vertreiben, sich wie das Who-is-who der Elitestores liest, möchte man offen bleiben. „Unsere Kunden sind alle sehr verschieden,“ sagt Grønnebæk. „Es sollte für jeden etwas dabei sein.“ Unabhängig vom ganzen Hype scheint es einfach richtig, dass die Norse Crew Jungs genau das tun, was ihnen Spaß macht – sogar wenn es mal ein wenig komplizierter wird. „Es gibt jeden Tag einen Haufen Probleme zu lösen“, sagt Grønnebæk. „Aber das ist auch das, was den Spaß ausmacht: es immer noch ein bisschen besser machen zu wollen und am Ende heißt es stets: weiter so!“

www.norsestore.com

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Slam Jam: die Urväter

Blicken wir zurück auf eines der ältesten Beispiele der Shop-Extensions: Luca Benini gründete seine Firma Slam Jam 1989 als natürliche Erweiterung der eigenen Interessen – oder wie er sagt: „Ich bin einfach meiner eigenen Leidenschaft für Musik und Mode sowie meiner damaligen Neugier für Jugendkultur nachgegangen.“ Benini begann vielversprechende Marken wie Stüssy, Freshjive und Carhartt zu verkaufen und blieb so dem eigenen Geschmack treu, in der Hoffnung, dass andere diesen irgendwann teilen würden.

manchmal ging das so weit, dass ich sogar bestimmte Trends voraussehen konnte.“ Dennoch bleibt er bescheiden und schreibt den Großteil seines Erfolgs den Marken und den Leuten, mit denen er arbeitet, zu: „Jedes Projekt spiegelt natürlich meinen Geschmack und meine Interessen wieder. Aber im Endeffekt verdankt Slam Jam sehr viel den Marken, die wir anbieten, deren Produkten und deren Philosophie. Das Zusammenspiel dieser zwei letzten Punkte verstärkt auch das Vertrauen von Kundenseite.“

Offensichtlich zahlte sich das Ganze aus. Neben dem Vertriebsgeschäft unterhält Slam Jam inzwischen ein Pressebüro, betreibt verschiedene Ausstellungen und drei Läden in Ferrara, Mailand und Verona. Beninis Background half ihm, als es um den Verkauf ging: „Dank meiner Erfahrung im Vertrieb wusste ich was der Markt verlangt;

Gut 20 Jahre nach ihrer Gründung hat sich die Firma in viele Richtungen entwickelt und deckt inzwischen ein weites Feld von Mode bis Kultur, von „Street“-Ansätzen (wie den Slam Tricks Skate Competitions und den Carhartt Stores) hin zu den eher High-End-Modemarken und Kunstshows ab. Zu diesem Zweck wurde die Slam Jam Crew frühzeitig in verschiedenen, miteinander verknüpften Sektionen strukturiert: „Mein Mitarbeiterstab ist in Teams unterteilt, um sich besser auf die verschiedenen Zielsetzungen konzentrieren zu können. Gleichzeitig kommunizieren diese

66 – Bright Magazine

Teams ihre Ideen untereinander und arbeiten ständig zusammen, um ein stimmiges Gesamtbild abzuliefern.“ Helfen die gänzlich verschiedenen Projekte auch dabei, sich gegenseitig nach vorne zu pushen? „Definitiv ja,“ stimmt Benini zu und fügt hinzu, dass der Imagegewinn durch derartige Aktivitäten definitiv hilft, wenn es darum geht, die Umsätze zu steigern oder das Profil der Firma insgesamt zu verbessern. Trotzdem, seit 1989 hat sich der Streetwear Markt zu einem hart umkämpften Feld entwickelt. Beninis Tipps, sich von der Masse abzuheben? „Man muss sich einfach mehr Mühe mit den Kunden sowie mit der Auswahl und Qualität der angebotenen Produkte geben. Auch wenn der heutige Markt überlaufen und vielleicht sogar ein bisschen langweilig ist, die Kunden suchen immer noch nach den Dingen, die ihre Bedürfnisse befriedigen, Items, die Andere eben nicht haben.“

www.slamjam.com


Pigalle: frisches Blut

Der Pariser Store Pigalle mag gegen Slam Jam ein Frischling sein, aber auch wenn er erst ein Jahr alt ist, hat er doch schon deutliche Spuren hinterlassen. Pigalle-Inhaber Stéphane Ashpool ist auch der Gründer der Crew PainOchoKolat – Liebling aller HypeBlogs. Von Beginn an nutzte er seine Connection, um den Ruf des Shops zu steigern: „Pigalle ist ein Soloprojekt, es bleibt aber in der Familie. Pigalle, POK, ich, das ist alles dasselbe und stets voller Energie.“ Ashpool eröffnete seinen Store, um die Lücke zwischen Street Culture und Haute Couture zu schließen, in seinem Wortlaut ein Mix aus „dem heißesten Scheiß von der Straße bis zum High-End“. Seine anderen Projekte haben einen ähnlich übergreifenden Ansatz: mit den Flagschiffen Pigalle, POK und Via 9 (eine Firma, die er mit seiner Mutter betreibt) schafft es Ashpool, alles vom Bürgersteig bis zum Laufsteg, 67 – Bright Magazine

vom DJing bis zur Tanzperformance, von der Kunst bis hin zum Sport thematisch abzudecken. Er begründet seine Allround-Ambitionen mit „ganz viel Neugier“ und dem guten Einfluss seiner Freunde und Familie, wobei all diese unterschiedlichen Pole zusammenhängen: „Es funktioniert auch so gut, weil Nachtleben, Klamotten, Musik und Kunst sich zusammen entwickeln – es ist eine Szene.“ Pigalle hat schon jetzt eine Welle der Begeisterung losgetreten, um die sie viele andere etablierte Shops beneiden würden. Ashpool schreibt dies zum Großteil der extremen Webpräsenz seiner Crew zu: „Es sind zumeist Freunde, die auf den Blogs für Aufsehen gesorgt haben – die bringen wirklich gute Stories, aber im Grunde sind das nur 50% der Aktivitäten im Hintergrund.“ Auch wenn die Öffentlichkeitsarbeit nicht notwendigerweise die Verkäufe ankurbelt, stärkt sie mit Sicherheit Ansehen und Glaubwürdigkeit. Und

das ist in einem Markt, in dem Kunden gerne mit den neuesten, coolsten Trends in Verbindung gebracht werden, sicherlich von Vorteil. Die Medienpräsenz zog bereits einige bemerkenswerte Kollaborationen unter anderem mit Stüssy nach sich. Gemeinsam mit Nike entwarf man einen Basketballplatz; passend, schließlich beschreibt Stéphane das POK collective als etwas, das „wie ein Basketballteam funktioniert“, wobei jedes Teammitglied einen Part übernimmt, um die Crew als Ganzes zu unterstützen. Dabei hat alles gerade erst angefangen: neue Projekte wie etwa eine vollwertige Pigalle-Klamottenmarke stehen schon in den Startlöchern. Nur einen Shop zu führen, würde Ashpool nicht reichen: „Einfach nur einen Streetwear-Laden zu machen, hört sich für mich wie ein ganz schlimmer Alptraum an – auf keinen Fall! Meine Devise: ganz oder gar nicht!“


Nike Blazer High Vintage ND Suede in store: April 2010

Sneaker

Nike Blazer High Vintage ND Suede in store: April 2010

adidas Trimm Trab Table Football in store: April 2010

adidas Gazelle OG Suede/Leather in store: Februar 2010

Nike Challenger in store: now adidas Gazelle OG Suede/Leather in store: Februar 2010

adidas SL 72 Nylon/Suede in store: Februar 2010

Nike Challenger in store: now

Onitsuka Tiger Mexico 66 DX LTH/SU in store: März 2010

adidas SL 72 Nylon/Suede in store: Februar 2010

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01 Clarks Desert Boot Suede in store: Februar 2010 02 Clae Parker Khan LTH in store: Februar 2010 03 One True Saxon Butty in store: Februar 2010 04 One True Saxon Butty in store: Februar 2010 05 Clarks Desert Boot Suede in store: Februar 2010 06 One True Saxon Tatting in store: Februar 2010 07 adidas A.039 Double Play Leather in store: Januar 2010 08 HUB Subway Canvas in store: Februar 2010

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01 Pointer Benson NU/LTH – in store: März 2010, 02 Clae Zissou CA – in store: April 2010, 03 Sperry Topsider Authentic orginal – in store: Februar 2010 04 Vans Chukka del Barco – in stores: now, 05 Onitsuka Tiger Carrack LTH – in store: März 2010, 06 Sperry Topsider Authentic orginal – in store: Februar 2010 07 Clae Zissou CA – in store: April 2010, 08 Clae Zissou CA – in store: April 2010, 09 Sperry Topsider Authentic orginal – in store: Februar 2010

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01 DVS Milan CT Suede in store: April 2010 02 Supra Vaider Patent Leather in store: März 2010 03 Supra Dixon Suede in store: März 2010 04 adidas Culver Vulc LTH/SU in store: Mai 2010 05 Nike 6.0 Zoom Oncore 2 Vint. LTH/SU in store: Januar 2010 06 DC Pure Slim LTH/SU in store: Februar 2010 07 Supra Vaider Canvas PAT in store: April 2010 08 DC Trust SU in store: März 2010 09 Globe Encore-2 Cleptomanicx Suede/Leather in store: Februar 2010 10 Nike 6.0 Melee Suede in store: Mai 2010

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01 Nike Toki Canvas ND - in store: Juni 2010, 02 Gravis IVSK8 Filter TX – in store: April 2010, 03 Nike Toki Canvas ND – in store: Juni 2010 04 Vans LPE – in store: now, 05 Vans LPE – in store: now, 06 Keds Champion – in store: now 07 Asics Aaron CV CA/LTH – in store: Januar 2010, 08 Nike Capri SI Canvas – in store: April 2010. 09 Nike Capri SI Canvas – in store: April 2010 10 Gravis Slymz CA – in store: April 2010, 11 Gravis Slymz CA – in store: April 2010, 12 Keds Champion – in store: now 13 Nike Capri SI Canvas – in store: April 2010, 14 Gravis IVSK8 Filter TX – in store: April 2010, 15 Vans Authentic – in store: now

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Fotos: Orendt Studios

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www.orendt.com

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01 Ascis Aaron MT CV – in store: August 2010,02 Onitsuka Tiger Fabre Light – in store: August 2010 03 New Balance M1300 – in store: Juli 2010, 04 Onitsuka Tiger California 78 – in store: August 2010 05 Puma DR Clyde Mash Up – in store: August 2010, 06 New Balance M1300 – in store: Juli 2010 07 Puma Fast Rider – in store: August 2010, 08 Ascis Ayaka CV – in store: August 2010 09 New Balance M1300 – in store: Juli 2010, 10 Puma Dallas – in store: August 2010 11 Puma Dallas – in store: August 2010

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01 Boxfresh Swich in store: August 2010 02 Pointer Barajas II MID in store: August 2010 03 Pointer Barajas II in store: August 2010 04 Pointer Benson in store: August 2010 05 New Balance M577 in store: August 2010 06 New Balance M577 in store: August 2010 07 Boxfresh Keel Womens in store: Juli 2010 08 Boxfresh Keel Womens in store: Juli 2010 09 Boxfresh Swich Womens in store: März 2010 10 Boxfresh Swich Womens in store: März 2010 11 Sperry Topsider Band of Outsiders in store: August 2010 12 Sperry Topsider Band of Outsiders in store: August 2010

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Ausgewählt von André Gerber, Product Manager & Buyer, frontlineshop.com

Andrés erstes wissentliches Paar Sneaker stammte aus dem Hause Puma und hieß TKKG – damals war er fünf Jahre alt. Später wuchs seine Sammlung mit begehrten Styles wie adidas Edberg, Nike Flight oder Vans Authentic. Seine 71 – Bright Magazine

Leidenschaft lebt er heute privat wie beruflich aus, denn: „Schuhe sind individuell, einzigartig und charakterreich, wie die Menschen die sie tragen, deswegen macht es so viel Spaß!"


T-Shirts

Makia Cap Man in store: August 2010

Aveal Skate-o-fant in store: Februar 2010

Altru Palm Tree Flat in store: Januar 2010

Topdollar Fat in store: März/April 2010

Foundation Sharpie in store: April 2010

The Zonders We Run Things in store: Februar 2010

Ezekiel Oceanic in store: September 2010

Upper Playground Broads by Estevan Oriol in store: Februar 2010

LRG Grass Roots Henley in store: Februar 2010

Amos Revolver in store: Februar 2010

Converse Star Chevron Flag in store: Juli 2010

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Homecore Tabac in store: Februar 2010

Toy Machine Sectflag in store: April 2010

Airbag Craftworks Mydeer Seafoam in store: Februar 2010

Altamont Fader in store: Februar 2010

People’s Market Rebel in store: Februar 2010

Éveil Fred Rapid in store: März 2010

Stüssy Black Sheep in store: Februar 2010

UNDFTD A Win is a Win in store: Februar 2010

Cleptomanicx Fuzzy Eye Drifter by Marok in store: Februar 2010

Obey No Justice, No Peace in store: Februar 2010

RVCA Come Visit in store: April 2010

Iuter Not a Crime in store: März 2010

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Bag for Good 02

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01 – Mishka Strummer Dufflebag II in store: März 2010 02 – Starstyling Trecolori in store: now 03 – Sessun Samana in store: März 2010 04 – Gabriel Schwan Le Sac Midi in store: now 05 – Forvert Backpack New Louis in store: August 2010

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06 – Airbag Craftworks Easy Jet Warm 02 Huge Oxford in store: now

10 – Superhorstjansen Reisetasche SHJ in store: now

07 – Cleptomanicx TAALking Reversible Bag in store: Februar 2010

11 – Amos Peace Tote Bag in store: Februar 2010

08 – Roxy Rock it in store: November 2010 09 – Homecore Pyramide Weekender in store: Februar 2010

12 – Burton Wheelie Sub in store: August 2010 13 – Converse Star Chevron Backpack Skate in store: Juli 2010

14 – Iriedaily Toshi Bag in store: Februar 2010 15 – AD Deertz Tote Bag in store: März 2010 16 – Matix Randall Backpack in store: August 2010


AN AMERICAN ORIGINAL SINCE 1935

A PASSION FOR THE SEA

VISIT US AT: Bright (16-17 January Frankfurt), room 358 and 360 - Bread & Butter (20-22 January Berlin), booth S 23.1 FOR MORE INFORMATION: Collective Brands Performance + Lifestyle Group Tel. +31 (0)72 5718100 75 – Bright Magazine

www.sperrytopsider.com


nitty-gritty odds and ends 01 – Forvert Ashley in store: August 2010

05 – Roxy Oahu Superset in store: Februar 2010

10 – Element Nello in store: Juni 2010

02 – Casio Baby-G MSG-301C-7BER in store: now

06 – Brixton Smolder in store: Februar 2010

11 – Iuter Thimble Jacket in store: März 2010

03 – Cogama Kiss Ballerina in store: Januar 2010

07 – LookyLooky Crew Love is True Love in store: Januar 2010

12 – Reality Studio Ana Cape in store: März 2010

04 – Gabriel Schwan Knot in store: now

08 – Cleptomanicx Sailor Top in store: Februar 2010

13 – Starstyling I Love Both Button in store: now

09 – Sessun Marshan Sundance in store: Februar 2010

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Silas Baxter-Neal Natural Born Skater

Dass Silas Baxter-Neal heute wie ein Ostküsten-Pro skatet, ist insofern erstaunlich, da der 25jährige im verschlafenen Nest Eugene/Oregon fernab jeglicher Urbanität aufwuchs. Im vergangenen Jahr sahnte er den Titel „Transworld Skateboarding´s Best Rookie 2008“ ab, Trasher wählte ihn gar zum „2008 Skater of the Year”.

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Silas´ zahlreiche Auftritte, unter anderem in Seasons 2, dem tollen Eröffnungspart in Habitats „Inhabitants“ oder Trashers „Rocket Science“ vermitteln den Eindruck, dass er eigentlich fortlaufend reist, Filme dreht und Fotos macht. Für Bright fand der talentierte Naturbursche dennoch Zeit für ein Interview.


Du bist den Großteil des Jahres unterwegs. Hast Du überhaupt schon Zeit in Deiner neuen Heimat Chicago verbracht? Seit meinem Umzug lief alles ziemlich verrückt. Ich glaube, ich habe noch nie so viel Zeit unterwegs verbracht. In den letzten zwei Monaten war ich aber öfter zu Hause und hoffe, dass es in den kommenden Monaten ähnlich sein wird. Hat sich schon ein Gefühl von Heimat eingestellt? Mein Haus fühlt sich schon ein wenig nach Heimat an. Ich erkunde noch immer meine Nachbarschaft. Keine Ahnung, ob der mittlere Westen je meine Heimat wird. Aber ich bin in den letzten Jahren so oft umgezogen, dass ich gar nicht mehr weiß, wie sich das anfühlen sollte.

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Kann man denn in Chicago gut skaten? Es ist ganz nett. Ich suche noch nach Spots und guten Leuten, mit denen ich fahren will. Hast Du schon einen Lieblings-Spot? Nicht wirklich. Es macht Spaß, an einem sonnigen Tag an der C-Wall herumzuhängen, aber was Tricks angeht, ist man da ziemlich eingeschränkt. Ich skate öfter im Wilson Skate Park und das macht richtig Freude. 2009 kam Dein erster Signature Campus Vulc mit Artwork von Tribute Skate aus Portland. Was steckt hinter dieser Connection? Es sind halt meine Homies aus Portland. Sie sind gute Freunde von mir. Ich mag was sie machen, und sie wohl auch, was ich so tue. Andy Westhusing entwickelt alle Grafiken für sie und hilft mir, wenn ich Design-Ideen liefern soll.


Du hast mit adidas Deinen ersten Pro Schuh erarbeitet. Wie lief das ab? Zuerst wollte ich mir alle Schuhe im Lager von adidas ansehen, bekam aber dann eine CD mit allen Schuhen, die adidas jemals designed hat. Die hab ich mir angesehen und danach sortiert, was mit gefällt. Danach hab ich mich mit Danny (Schuhdesigner bei adidas) getroffen und er versuchte das zu zeichnen, was ich ihm beschrieben hatte. Wir haben so lange rumprobiert, bis wir ein Design hatten das uns beiden gefiel. Können wir auf noch weitere Tribute Collaborationen des neuen Schuhs hoffen? Mal schauen, ich hoffe es...

Und wie viele davon waren Nachts? Nicht so viele, vielleicht zehn oder 20... Normalerweise beschäftige ich mich nach Sonnenuntergang mit anderen Post-Teenager Aktivitäten. Ich habe gehört, Ihr arbeitet an einem neuen Habitat Video. Wirst Du eine Rolle darin spielen? Ja, wir arbeiten an einem neuen Video für das zehnjährige Jubiläums. Ich denke, dass es nicht ganz an die Produktion von „Inhabitants“ ran kommt, da wir keine fünf Jahre rein investieren können, aber es wird sicher richtig gut werden. Wir haben ein paar neue Dudes, die unglaubliche Parts haben. Mit Marius und Austyn kann es keine schlechte Sache werden. Auf einer Skala zwischen 1 und 10, wie viel Hippie bist

Wie oft hast Du am Zoobomb (lustiger Downhill Bike Event) in Portland teilgenommen? Keine Ahnung, aber mit Sicherheit über 100 Mal...

Du? Ich denke, dass ist Definitionssache. In meinen Augen vielleicht so zwischen 3 und 4, für alle anderen bin ich wahrscheinlich eher bei einer 7 oder 8. Du hast ein Cruiser Board, was ist der Reiz daran? Es macht einfach Spaß, die Dinger selbst zusammenzustellen, mit unterschiedlichen Shapes, Größen von Boards, Rollen und Achsen zu experimentieren und dann geschmeidig damit rum zu pushen. Was ist Dein nächstes Projekt? Im Moment weiß ich nur vom „Habitat“ Video.

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Bright Bowl Contest Bowlcontest

Samstag 15:00 – Qualifikation Sonntag 15:00 – Finale Preisgeld 1.500,– Euro Hosted by Limited

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Art at Bright

Fixedgearlondon x Bright

Text: Nada Carls Wir kennen sie mittlerweile gut, die waghalsigen Bicyclisten auf ihren minimalistischen Fixed Gear Bikes. Die liebevoll gehegte, stählerne Beziehung zwischen Fixies aus Frankfurt und London wird seit einigen Jahren durch die Bright intensiviert. Bereits auf der vergangenen Sommerveranstaltung stellten die Londoner Jungs einige ihrer Spezialrahmen aus und ließen es sich natürlich nicht nehmen, bei der Gelegenheit ein paar Moves zu zeigen. Andy Ellis und Ted „SuperTed” James gründeten aus Liebe zum Fahren 2005 Londonfixedgear, eine der wichtigsten Fixed-Gear-Crews. Ted machte sich mit seinem aggressiven Fahrstil zur weltweit respektierten Fixed-Gear-Ikone, Andy als Co-Gründer des Fixed Magazines einen ebenso großen Namen. Gemeinsam haben sie Kollabos mit Vans, 14 Bike Co, Lifeact, Continental, SAGlife, Charge und vielen anderen realisiert. Im Januar zeigen sie eine Fotoausstellung, die ihren Trip nach Tokio dokumentiert. Außerdem haben die Jungs für die zehnte Bright im Januar ein besonderes Schmankerl ausgetüftelt: Fixedgearlondon x Bright. Gemeinsam mit 10 Artists (unter anderem Jeremy Fish und Marok) werden zehn verschiedene Rahmen gestaltet, die anschließend versteigert werden und deren Erlöse an Kinderheime in Rumänien gehen.

www.fixedgearlondon.com www.fixed-mag.com 82 – Bright Magazine


ArtyFarty

Text: Nada Carls “They might be silent but deadly though we promise whatever it is we’re showing, it sure won’t stink.” Mit dieser Ansage lassen sie uns einfach mal alleine, die Artyfartees aus Köln. In ihrer Galerie in einem Kölner Kellergewölbe zeigen sie zeitgenössische und urbane Kunst und stehen nach eigenen Angaben für guten Stil und Qualität ohne Kompromisse. Das bewiesen sie bereits im vergangenen Oktober auf der weltweit ersten Urban Art Messe „Stroke.01“ in München mit einem riesigen, eindrucksvollen und durchaus provokanten artpiece von Wayne Horse und Herrn Schulze. In ihren letzten Ausstellungen präsentierten sie „Prick Wall“ mit William Head, The Boghe und Morcky, „Carne Tour“ mit Doma und Fase

83 – Bright Magazine

aus Argentinien, „More Human than Human“ mit El Bocho und „Inside the Magic Puff“ mit Will Barras, Steff Plaetz und Swanski. Für Januar kündigen sich die Jungs von ArtyFarty mit gespannt erwarteten Painting Actions in den Räumen und Gängen der Bright an und zeigen uns einige Drucke und Shirts aus Eigenproduktion. Watch out for more arty farts to come!

www.artyfarty-gallery.com


The Lodown Icons

Basementizid

Text: Nada Carls Als gern gesehener Wiederkehrer und Kunst-Allrounder ist BasementizidBetreiber Sergej Vutuc aus Heilbronn mittlerweile fester Bestandteil der Art at Bright-Kuratoren, die ihre kreative Nische im Erdgeschoss Sommer wie Winter mit interessantem Output bestücken. Ob auf Reisen in ferne Länder oder Kunstwelten, seine Attitüde als SkateCorePunk verliert er nie und wird uns auch diesen Winter daran teilhaben lassen. Die drei Hauptbestandteile der neuen Sammelausstellung sind Arbeiten von Herrn Schulze, der nicht selten mit dem Schockmoment à la „Gewalt trifft Humor“ seiner Rezipienten spielt, eine Ausstellung von Vutuc selbst, die tagebuchähnlich Momentaufnahmen aus „seinem“ persönlichen 2009 zeigt, sowie ein dokumentarischer Abriss in Form eines Behind-the-Scenes der letzten vier Jahre Basementizid, mit über 30 Artists wie Vincent Gootzen, Bertrand Trichet, Evol & Pisa73, Klub7 und Danny Gretscher.

www.basementizid.com

Text: Nada Carls Lodown Magazine ist nicht erst seit gestern für viele „State of the Art“ in Wort und Bild über Mode, Designs, Musik, Film, Architektur, Bewegungskunst und allem, was im urbanen Lebensraum relevant ist. Und gerade wer lieber guckt als liest, kann, mit entsprechender Sensibilität für Graphisches und Visuelles ausgestattet, beim Durchblättern durchaus das ein oder andere warme Gefühl in der Leistengegend verspüren. Seit Ausgabe #48 gibt es für die festen Rubriken des Hefts wie „Oddz“, „Pressed“, „Sneaks“, „Our Fave“ und „Audictive Bunch“ jeweils neue Logos; mit jeder Ausgabe ändern sich das Layout, sämtliche Schriften, Sonderfarben, Papiersorten, freie Mitarbeiter und so auch alle Logos. Nicht stehenbleiben und sich selbst neu erfinden - die Jungs scheinen zu wissen, wie das geht. Mit „The Lodown Icons“ widmet sich das Printmagazin ausschließlich den Logos seiner vergangenen 20 Ausgaben und released hierzu einen auf 1.000 Stück limitierten Katalog. Die Macher der Bright freuen sich im Januar eine Preview-Ausstellung mit ausgewählten Motiven der Veröffentlichung präsentieren zu können. What‘s up in 2010? „Relevant, einflussreich und progressiv bleiben.“ lautet die Antwort. Mit dieser gesunden Portion Selbstbewusstsein und -reflexion dürfen sich Marok, Fortmann & Co. selbst feiern und sich „15 years of influential independent publishing” auf die Fahne schreiben. Keep it up, guys!

www.lodownmagazine.com 84 – Bright Magazine


The Rock’n‘Roll Wrestling Bash

Text: Nada Carls Rock’n’Roll, Mexican Wrestling & Trash sind die Elemente, die Carlos Martinez schwitziges, blutrünstiges und hochgradig amüsantes Showprogramm „The Rock’n’Roll Wrestling Bash“ beschreiben. Der 28jährige war beruflich im Musik- und Streetwear-Bereich unterwegs (Roadrunner Records, Made in Corp.), bevor er 2003 seine Firma Bloody Baron Records gründete. Seitdem ist er ausschließlich sein eigener Chef. Als Gründer der Wrestling Liga “Galactic Trash Wrestling Alliance” ringt er höchstpersönlich als gnadenloser Charakter El Brujo mit den bösen Buben beim Rock’n’Roll Wrestling Bash. Im Januar können die Bright-Besucher mehr über die Show (next date: 05.03.2010 im Gloria Theater, Köln), das Release des neuen Chicano Shirt Brands „Santa Sangre“ erfahren und sich tätowieren lassen. Santa Sangre und G.T.W.A. Tattoos gibt es for free!

www.rockandrollwrestlingbash.com

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Monkeydrive x Zonders

Text: Nada Carls „Drucksiebe sind wie Rockstars. Beide haben ein kurzes, aber exzessives Leben. Was nach ihrem Ende weiter besteht, ist Kult für die Fans oder Futter für den Reißwolf.“ Wow. Dass die Produktion von Bandshirts philosophische Allegorien mit sich bringen kann, wussten wir bisher nicht, erklären uns hiermit aber die Jungs von Monkeydrive. Die Textildruckerei wurde 1995 vom Metroschifter Trommler Chris Reinstatler und Skater Chris Holland in Louisville/USA gegründet und hat sich mit Kundschaft wie der Band The Get Up Kids und Labels wie Alien Workshop und Habitat einen Namen gemacht. Zwischen der europäischen Zweigstelle von Monkeydrive in Frankfurt und ihrem Lieblings-Artistkollektiv „The Zonders“ (estbl. 2008) gibt es ab jetzt eine langfristig angelegte Zusammenarbeit. Auf der diesjährigen Winter-Bright präsentiert man gemeinsame Arbeiten sowie eine Sammlung von kryptischen Metal-Shirts bis hin zu absurden Punk-Designs aus den letzten zehn Jahren Monkeydrive.

www.thezonders.com www.monkeydrive.de

Turbokolor

Text: Nada Carls Mit Gründung des Streetwearlabels Turbokolor erfüllte sich der gebürtige Warschauer Pawel „Swanski“ Kozlowski einen Kindheitstraum. Nach dem Abi ging der Artist und Grafikdesigner für einige Jahre nach Deutschland und arbeitete hier für diverse Skateboardfirmen. Zurück in Warschau setzte er seine ganze Leidenschaft für Skateboarddesigns, Kunst und Graphic Art für das Set-Up von Turbokolor ein, mit dem er mittlerweile freshe Kollabos mit Artists wie Jeremy Fish und Will Barras sowie den US-Labels Akomplice, Foreign Family und Official an den Start gebracht hat. In seinem Art Space bei der Bright im Januar stellt Swanski seinen Label-Kosmos vor und präsentiert eine Retrospektive aus zehn Jahren seiner Skateboardgraphics mit Decks für Brands wie Cliché, Listen, Hessenmob, Nomad, Creation. Als Artist zeigte er 2009 seine Ausstellungen „Kosmodrom 3000“ in Warschau und „Inside the Magic Puff“ in Köln. Und 2010? More to come!

www.turbokolor.com

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Stw2d x Lozza

Text: Nada Carls

Dropmobile x Erste Liebe

Text: Florian Biedermann Die erste Liebe des Menschen besitzt mannigfaltige Form und Gestalt, sei es der Nachbarsjunge oder die Holde mit den Zöpfen aus der B-Klasse, oder aber auch das erste eigene Skateboard. Eher letzteres war wohl die Grundidee der Kreativagentur Dropmobile für die Ausstellung, die sie während der Bright unter dem amourösen Titel „Erste Liebe“ präsentieren. Die kreativen Macher bzw. Kuratoren der Ausstellung Martin Groeger und Che Andre Bergendahl führen uns dabei eine äußerst delikate und interessante Mischung an Bildern vor Augen. Denn „Erste Liebe“ ist eine fotografische Retrospektive aus 30 Jahren Skateboarding in Deutschland. Das Duo brachte viele bekannte Skater aus der Szene dazu, sich in die tiefsten Tiefen ihrer Keller zu bewegen und die schon etwas weiter hinten lagernden Fotoboxen zu entstauben. Ausgegraben haben sie spannende Unikate, die „Erste Liebe“ nun zur Schau stellt. Für das weitere Jahr planen die Jungs dieses Projekt mit Skatefilmen aus den 1970ern zu ergänzen.

www.dropmobile.com/ersteliebe www.ersteliebe.wordpress.com

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Lozza Gian Paul aka Lozza hat schon einiges gemacht: Als bekennender Workaholic hat er neben Architektur, ein wenig Politikwissenschaft und Publizistik studiert, das Word Magazine als Photo Director mitgestaltet, zusammen mit Monica Pozzi und Donovan Gregory die Wordless Ausstellungen organisiert, das Buch „Nature of Snowboarding“ herausgegeben und war Besitzer von „Grand“, einem Streetwear Shop inklusive Galerie in Zürich. Sein eigentliches Steckenpferd ist allerdings die Snowboardfotografie. Heute ist er „nur“ noch Fotograf, und dabei sowohl künstlerisch als auch kommerziell tätig. Auf der Bright präsentiert er gemeinsam mit STW2D sein aktuellstes Projekt: er hinterfragt die klassische Snowboardfotografie mal in herkömmlichen, mit dem Objektiv eingefangenen Shots, mal in grafisch geschaffenen Fotoillusionen.

www.lozzaphoto.com www.stw2d.com


Made For Skate

Text: Florian Biedermann Gäbe es eine Professur in Skatewissenschaft so müssten diese beiden Herren definitiv die Lehrstuhlinhaber sein: Daniel Schmid und Jürgen Blümlein, die Gottväter und Allessammler rund ums Rollbrett und seine Kultur. Sie sind die Gründer und Kuratoren des Stuttgarter Skateboard Museums und haben Anfang 2009 mit MADE FOR SKATE - „The illustrated history of skateboarding footwear“ das wohl größte Standardwerk rund um den Skateschuh veröffentlicht. Und und und... Auch auf der Bright sind die Beiden Dauergäste, weshalb sie uns diesmal eine Retrospektive ihrer bisherigen neun Auftritte in Frankfurt geben, mit Highlights wie z.B. „Censorship is Weak as Fuck“ oder ihre legendäre „Made For Skate“ Ausstellung. Darüber hinaus hat das Duo sich im vergangenen Jahr mit der Entwicklung von iPhone Apps beschäftigt. Herausgekommen ist dabei auch das App „THE SHOE! THRASHER“, bei dem, wie sollte es auch anders sein, Skateboardschuhe mit dem Finger virtuell ordentlich abgenutzt werden können. Zum Thema „App Phone“ werden die beiden auf der Bright auch jeweils Samstag und Sonntag um 14 Uhr einen Vortrag halten.

www.made-for-skate.com

History of Sneaker Ads

Text: Nada Carls www.momskitchen.de Der König ist tot, lang lebe der König! Sozusagen als höchster monarchischer Würdenträger des sportiven Fußkleides eröffnete Stefan Roepke alias Pomo im Jahr 2000 den Shop „Sneakerking“ in der Frankfurter Innenstadt. Schon von Kind auf in Sport- und Turnschuhkultur vernarrt, ist der 43jährige seit 1996 beruflich mit Sneakern verbandelt und hat wahrscheinlich mehr Kicks gesehen als manch Anderer. Heute ist der geläuterte Monarch Inhaber des BMX Shops 2Four7 in Frankfurt, natürlich mit Sneakerabteilung. Zur Bright 2010 zeigt er dem willigen Fußvolk einen spannenden Abriss kommerzieller Sneakergeschichte: mit der „History of Sneakerads“ präsentiert Pomo in einer Ausstellung 300 verschiedene originale Werbeanzeigen von 15 Brands aus alten Magazinen der 1960er bis 1990er Jahre. Eine würdevolle Retrospektive der Sneaker-Werbegeschichte und ein spannender Einblick für die „Generation Kicks“.

www.2four7.de 88 – Bright Magazine


Espadrij x Bright

Text: Florian Biedermann Aus einem kleinen gallischen Dorf kommt nicht nur der comic-umworbene Zaubertrank, sondern auch jene Leinenschuhe mit der Pflanzenfaser-Sohle, die die sommerlichen Füße eines jeden Poppers und Normalsterblichen der 1980er zierten, die Espandrilles. Lange galten sie als ausgestorben, doch nun hat der Halbfranzose und Düsseldorfer Felix Staeudinger sie in einem Dorf in den französischen Pyrenäen wiederentdeckt und den hand- oder auf alten Maschinen gefertigten Canvas-Schühchen wieder Leben eingehaucht, indem er das Label [Espadrij] gründete. Für die Bright hat sich Felix dazu eine einfache wie geniale Aktion einfallen lassen: Da die Messe ihr 10. Jubiläum feiert, sollen zehn Paar [Espadrij] in den BRIGHT CI-Farben der vergangenen zehn Tradeshows von zehn verschiedenen Künstlern völlig frei gestaltet werden. Diese Unikate können dann nach Absprache mit dem Künstler erstanden werden, wobei alle Einnahmen den sozialen Einrichtungen des RumänienCharity-Projektes der „Art at Bright“ zukommen.

www.espadrij.com

Fixiestube

Text: Florian Biedermann Schlicht, puristisch und wunderschön – mit diesen Worten kann man Fixies oder Single Speed Bikes wohl am besten charakterisieren. Ohne Schaltung, Bremse, Licht oder anderen (un-)nötigen Schnickschnack haben sich diese Bikes langsam ihren Weg von den Bahnrennen über die Fahrradkuriere hin ins alltägliche Straßenbild geebnet. Was genau den Reiz dieser Eingangfahrräder, neben ihrem sportlichen Charakter und ihrer zeitlos schönen Gestaltung ausmacht, können wohl am ehesten Menschen wie Florian Ebert und Frederik Stautz von der Fixiestube in Frankfurt beurteilen. Die beiden sind seit Jahren Fahrenthusiasten und -spezialisten und bieten in ihrer Fixiestube in Frankfurt alles an, was Cyclistenherz begehrt. Mit Accessoires wie Taschen über Bike Fashion bis hin zu ihren Customized Bikes werden sie auf der Bright sozusagen einen kleinen, gemütlichen Fahrradshop à la Fixiestube nachbauen. Darüber hinaus stellen sie ein paar ihrer Nebenprojekte wie beispielsweise Auszüge des WheelzUp! Fahrrad Film Festivals vor.

www.fixiestube.com

89 – Bright Magazine


The BRIGHT Experience Extraordinaire – Part III

What? Indie, Tronics, Trash & Dancing Beats

Who? DJs Caulfield (Agenda Suicide Club/ Cologne) & Damned Dan (getaddicted/ Cologne/ Dortmund)

When? Samstag, 16.01.2010, 22 Uhr

Where?

The Message is Feierei, Alder! Carhartt Store Frankfurt presents: A BRIGHT Night.

What? Soul, Funk, Disco & Beats

Who? Linn & Freddie Cruger live PA (Sweden), Red Astaire & Michael Rütten DJ Sets

When? Samstag 16.01.2010, 22 Uhr

Where? ENZO e.V., Hohenstauffenstraße 13-27, Frankfurt

How? Eintritt nur mit Welcome Card - werden auf der Bright verteilt.

Schon in den vergangenen Jahren bewiesen ENZO e.V. und Carhartt, dass sie sich gut verstehen und präsentierten gemeinsam Mr. Scruff und Eddy meets Yannah in Frankfurts Partykeller. Dieses Jahr haben ENZO und der Frankfurter Carhartt Store schwedischen Soul im Gepäck: Supremo aus Stockholm, Freddie Cruger aka Red Astaire aka Hans Dampf in allen Beatgassen feat. Soullady Linn & Band performen live vom aktuellen Album "Waiting For Spring", das ganz DIY auf dem eigenen 90 – Bright Magazine

Home Grown Label erscheint. Im Anschluss daran grooved Freddie back2back mit ENZO–Host Michael Rütten. Bei dieser Session wird mit Sicherheit auch der legendäre Bootleg D'Angelo Klassiker "Follow Me" zu hören sein, den Cruger unter dem Moniker Red Astaire auf Gamm Enterprises veröffentlichte. Exklusiv-Date zur Bright Tradeshow, watch out for the Pudel!

Club Mokambo, Friedrich-Ebert-Anlage 13, (direkt im ehemaligen Polizeipräsidium), Frankfurt

How? Einlass nur mit Einladung! Achtung! Das Kontingent ist begrenzt und die Karten gibt es ausschließlich beim Monster Skateboard Magazin (Raum 275) und bei Ezekiel (Raum 227).

Nachdem Monster Skateboard Magazin, Intro Magazin, Ezekiel, Atticus und Ambiguous nun schon zweimal den Club Mokambo in Schutt und Asche legten, steht nun zum dritten Mal eine Bright-AfterTRADEshow-Party im gewohnten Schwitzhüttenzeremoniell auf dem Plan. Musikalisch bieten Caulfield und Damned Dan wieder einen wilden Mix aus Indie, A Kind Of Pop, Rock, Trash und einer Prise Elektronik. Quasi alles, was auch zur Vertonung eines guten Skatevideos verwendet werden würde. Mit kühlen Drinks und einer Tüte BUSSYPopcorn ist das hochgradig tanz- bis pogofreudige Publikum sicherlich schnell in Stimmung zu bringen, um letztlich sämtliche Hemmungen und überflüssigen Kleidungsstücke fallen zu lassen.

Niemand VICE nix - kurz vor Redaktionsschluss kursierten die Gerüchte, dass auch unsere geschätzten Kollegen ein kleines Fest feiern werden. Watch out!


91 – Bright Magazine

skate.vans.com - Š2009 Vans, Inc.


Best Booth at Bright Kreative Quadratmeter mit Herz

Klassisches Messebesucherszenario: stundenlanges Gängeabwandern, vorbei an gleichförmigen Parzellenansammlungen, der Überblick und das rege Interesse schwinden. Zum Glück gibt es auf der Bright stattdessen Zellen der Kreativität, denn jede Saison verwandelt unsere geliebte Ausstellerfamilie das Alte Polizeipräsidium in erfindungsreichen Materialschlachten in ein buntes Battlefield begehbarer Installationen. Seit dem Winter 2007 wird das Engagement belohnt und der einfallsreichste Stand mit dem Award „Best Booth“ prämiert.

Die Jury, bestehend aus den Bright-Headz Thomas Martini und Marco Aslim plus einem wechselnden, freien Journalisten wählt dabei jeweils ihren Favoriten aus, wobei künstlerische Kreativität und Einzigartigkeit des Messestandes den Ausschlag geben. Der Gewinner darf sich ein halbes Jahr den von Urban Artistin MyMo gestalteten Wanderpokal auf dem Kaminsims stellen und kassiert einen Freischein für die kostenlose Standmiete zur nächsten Bright. Mazine räumten den ersten Award im Winter 2007 ab, die mit einer aufwendigen Installation im ruhrpottlerischen Trinkhallen-Stil überzeugten und buchstäblich die Puppen tanzen ließen. „Die Figuren aus Span oder KAPA haben wir mit Rolladenmotoren auf Schienen in Bewegung gleiten lassen“, erklärt Mimmie Annuß von Mazine. „Wir entwickeln die Ideen selbst, um so nah wie möglich an der Marke zu sein und die Sache mit Herz zu realisieren.“ Die Gewinner der Folgejahre seien an dieser Stelle herzlichst präsentiert: Sommer 92 – Bright Magazine

07: Mazine, Winter 08: Suenos, Sommer 08: Supremebeing, Winter 09: The Hundreds (auf gleichem Rang mit Nike, die den Gewinn aber an TH abgaben). Amtierender Best Boothler des Sommer 09 sind Forvert, die in Zusammenarbeit mit dem Design-Diplomanden Marcel Bleeck ihr zehnjähriges Labeljubiläum in einer ausgefuchsten, schwarz-weiß Typo-Installation aus Holz und Stoff spiegelten, die die Buchstaben von „FORVERT“ und die Ziffer „10“ unkonventionell im Stand lesen ließ. „Wir wollten Bewegung haben und eine puristische Ästhetik entwickeln und das ist uns Dank ganz viel Herzblut und künstlerischer Kreativität gelungen“, erklärt Sabine Rochholz von Forvert. An dieser Stelle ein großes DANKESCHÖN an alle Ideenreichen Bohrer und Bastler – wir freuen uns auf die nächste bunte Runde!

Text: Nada Carls

www.momskitchen.de


www.iriedaily.de • info@iriedaily.de • iRiedailY is a trademark of W.a.R.d. gmbH. Styled in Berlin

93 – Bright Magazine

Bright tradeshow FrankFurt/Main 16.01.-17.01.10 • Room 273 - 2nd FlooR

BRead & ButteR BeRlin 20.-22.01.10 • SpoRt & StReet HangeR 1 – BootH: S 12.3


Mediapartner

Monster Skateboard Magazine Eric Mirbach, Fotograf & Redakteur

Staf Magazine Juan José Moya, Chefredakteur

Killt Internet the Magazine Star? Wie sieht das Magazin der Zukunft aus? Wer weiß? Ich glaube, dass Magazine mit guten Inhalten, die mit Engagement und Liebe gemacht wurden, immer Leser finden werden. Paper is a classic! Die Leute mit der Kohle interessiert das, was Menschen wie ich und echte Magazinfans machen, allerdings wenig. Es gibt das Internet und es wächst jeden Tag, auf der anderen Seite sieht man aber auch mehr Magazine als je zuvor. Ich glaube nicht, dass das Internet Printmagazine in Zukunft ersetzen wird. Falls es doch so kommt, dann weil die großen Geldsäcke das so steuern. Habt Ihr eine Online-Version? JA! Es gibt www. stafmagazine.com und man kann auf www.issuu.com die Ausgaben durchblättern. Wir haben keine wirkliche Website, mehr eine Plattform um dem Rest der Welt zu zeigen, was um das Magazin herum passiert: unser kulturelles Umfeld, News, Videos, Photos, Kunst... Wir haben keine Foren oder so Zeug, mehr News und Veranstaltungstipps.

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Welche Rolle spielen Social Media Plattformen für Eure Arbeit? Wie integriert Ihr sie? Welche? Unsere Freundin Malin Sevelin aus Brooklyn arbeitet an einem Facebook-Profil von Staf. Wir sind nicht wirklich große Fans von Dingen wie Facebook oder Myspace, weil unsere eigene Seite schon in Richtung Community Plattform geht, wo man Freunde treffen oder mit anderen Leuten kommunizieren kann. Und wie würde die Facebook-Statusmeldung für Eure nächste Aufgabe lauten? FIRST ANNUAL PHOTO ISSUE is out!!! Staf 42 is out in January 2010. Cover design by Thomas Campbell!!!

Killt Internet the Magazine Star? Wie sieht das Magazin der Zukunft aus? Das Internet killt höchstens den Overkill. Wo der Markt schrumpft, muss einfach nur die Messlatte höher gelegt werden. Das Magazin der Zukunft kommt von Liebhabern eines überholten Mediums für Liebhaber eines überholten Mediums und ist somit wertig, elitär, nostalgisch, nicht gerade preiswert und vor allen Dingen ziemlich alleine im Regal des längst überflüssig gewordenen Zeitschriftenhändlers. Zum Glück ist unsere Zielgruppe so scharf auf ein knisterndes, haptisches Lesevergnügen, dass es nicht das Gros seiner Freizeit auf Youtube oder bei den Berrics verbringt. Räusper. Habt Ihr eine Online-Version? Auf www.skate-

boardmsm.de pflegen wir unser Archiv und den Redaktions- und Productblog genauso wie die News (die dafür im Heft inzwischen sehr kurz abgehandelt werden) gewissenhaft. Die Pöbeleien

unter den Videoclips im Player helfen in punkto Page Impressions (ca. 530.000 / Monat) genauso weiter wie das Leserfeedback im Mail Department. Heftinhalte teasen wir lediglich an, den vollen Artikel gibt es ausschließlich in der Printversion. Andererseits können wir längere Berichte, die im MSM keinen Platz finden, hier in voller Länge bringen oder auch ein begleitendes Video mit anbieten – insofern ist die Website durchaus eine sinnvolle Ergänzung unseres Heftes. Welche Rolle spielen Social Media Plattformen für Eure Arbeit? Wie integriert Ihr sie? Welche? Wir sind mit dem Monster Magazine auf Myspace und Facebook vertreten, posten Updates oder das neue Cover. Über unsere Website kann jeder Besucher mit einem Knopfdruck Inhalte wie Videos oder Blogeinträge unkompliziert und schnell bei Facebook posten. Abgesehen davon ist ein Großteil der Redaktion bei Facebook angemeldet, pflegt halbherzige, virtuelle Dreiviertelfreundschaften und lässt auch einen Teil der internen Kommunikation über die Plattform laufen. Und wie würde die Facebook-Statusmeldung für Eure nächste Aufgabe lauten? Fertig!


Verve

Playboard

Ralf Bernert, Herausgeber

Jochen Bauer, Chefredakteur

Killt Internet the Magazine Star? Wie sieht das Magazin der Zukunft aus? Ja! Klassische Printmassenmedien werden teilweise eher früher als später aussterben und nur noch in Bereichen wo es auf die großformatige Präsentation und die Haptik ankommt eine Relevanz haben. Warum sollen in Zukunft noch Bäume gefällt werden und ein immenser logistischer Aufwand betrieben werden, um Inhalte auf Papier zu drucken, das am Ende des Tages ein Müllproblem verursacht, nur um Content zu publizieren, der zur Veröffentlichung bereits veraltet ist? Und wer will noch Geld für Werbung in die Hand nehmen, ohne in Echtzeit deren Erfolg messen zu können? Hochwertige GlossyMagazine, die man ins Regal stellt, weil die Inhalte und die Aufmachung des Magazins eine gewisse Nachhaltigkeit haben, werden sicher weiter existieren und auch als Werbemedium attraktiv bleiben, weil hier Werbung aus Image-Gründen geschaltet wird. Die Akzeptanz des Mediums Internet, das noch gewissen technischen Restriktionen unterliegt, wird sich in den nächsten Jahren durch höhere Bandbreiten sowie handlichere und intuitiver zu bedienende Endgeräten mit kleinen

zusammen- und ausfaltbaren Folien-Touchscreens deutlich vergrößern. Habt Ihr eine Online-Version? Verve wurde als reines Online-Magazin gelaunched und das sogar in einem recht Internet-untypischen Format, da wir auf rein visuelle und großformatige Inhalte gesetzt haben. Erst seit 2009 gibt es zweimal im Jahr die Highlights in Form eines Print-Magazins – die ausführlichen Features und Modestrecken nur im Online-Magazin. Wir sehen das Print-Mag als Ergänzung und offline-Teaser für das Online-Magazin. Der Erfolg von Verve basiert ausschließlich auf Mundpropaganda – wir konnten uns in den letzten Jahren international einen sehr soliden Fan-Kreis aufbauen. Welche Rolle spielen Social Media Plattformen für Eure Arbeit? Wie integriert Ihr sie? Welche? Wir nutzen Xing fürs Networking, Facebook und Twitter für Online-Marketing, allerdings momentan nur für den Verve-Shop. Beim Magazin haben wir unsere Fan-Gemeinde vor dem Facebook- und Twitter-Age aufgebaut und sind daher nicht wirklich auf die Social-Media Plattformen angewiesen. Und wie würde die Facebook-Statusmeldung für Eure nächste Aufgabe lauten? fashion is therapy

95 – Bright Magazine

Killt Internet the Magazine Star? Wie sieht das Magazin der Zukunft aus? Nicht zwangsläufig. Ich denke, man muss beide Sparten klar voneinander trennen und unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Playboard setzt klar auf recherchierte Artikel im Print-, wie auch im Webbereich und versucht diese gekonnt miteinander zu verknüpfen. Die Verweildauer in einem Magazin hat das Web noch nicht geknackt, daher halte ich die Printausgaben nach wie vor für eine schöne Geschichte, die unseren Sport bestmöglich transportiert. Unsere Branche lebt von actionreichen und lebendigen Fotos im Großformat und das kann mir ein Bild im Web bislang nicht geben! Man muss auch gestehen, dass die Onlinefotos meist aus B-Footage der Fahrer bestehen und die Highlights in den Mags zu finden ist. Habt Ihr eine Online-Version? Unsere Printausgabe gibt es nicht eins zu eins als Webmag-Variante. Vielmehr wollen wir beide Bereiche bündeln und Synergien nutzen. Dem User wollen wir andere Inhalte vermitteln, als dem klassischen Zeitschriftenleser. Was auch wichtig ist, denn ein Printmedium kann längst nicht so aktuell sein, wie eine Homepage. Hingegen muss eine

Homepage immer aktuell sein, denn sonst verlieren die Leser ihr Interesse an der Seite. Daher haben wir ein unterschiedliche Redaktionsteams für Web und Print und können so verschiedene Inhalte schnellstmöglich umsetzen und medial aufbereiten. Wir haben 2009 viel Geld in unseren neuen Webauftritt gesteckt und dieser macht sich jetzt voll bezahlt. Die Userzahlen sind in den Himmel geschossen und Playboard.de ist ein eigenständiges Webmag mit unterschiedlichen und, vor allen Dingen, zusätzlichen Inhalten geworden. Welche Rolle spielen Social Media Plattformen für Eure Arbeit? Wie integriert Ihr sie? Welche? Mit Playboard sind wir überall vertreten. Damit wollen wir unsere Freunde mobilisieren und auf unser Print- und Onlinemag hinweisen. So sind sie immer bestens informiert, wenn herausragende Events, Contests, News oder Playboard Artikel anstehen. Egal ob fürs Web oder Print, in der heutigen Zeit sind die Plattformen ein wichtiges Marketingtool. Und wie würde die Facebook-Statusmeldung für Eure nächste Aufgabe lauten? Hawaii 5.0 – denn wir schicken Max Beinhofer, Denny Pham, Samuel Beyer und Alex Mizurov auf die Pazifikinsel. Auf diesen Playboard Bericht freue ich mich jetzt schon!!!


Sleaze

Kinki

Danilo Opitz, Herausgeber und Chefredakteur

Matthias Straub, Chefredakteur

Killt Internet the Magazine Star? Wie sieht das Magazin der Zukunft aus? Eindeutig nein. Es wird nur wie immer, wenn ein dominantes neues Medium auftaucht – der Rest muss was abgeben, nicht mehr Relevantes, wie Tagestipps in einer Zwei-Wochen-Zeitschrift, verlagert sich. Magazine der nahen Zukunft sehen aus wie heute. Die Konvergenz wird weiter wachsen, die Akzeptanz von Online-Medien wachsen. Ebenso das Multimediale. Spannender sind die Magazine in ferner Zukunft. Das Handy wird zum DigiReader, leicht lesbar durch eingebaute Beamer z. B., nur Langfristiges, Hochwertiges macht noch Sinn, gedruckt zu werden. Darum werden im Print am ehesten Tageszeitungen verschwinden, Magazine je nach Anspruch, hochwertige Bücher haben am wenigsten zu befürchten. Habt Ihr eine Online-Version? Wir haben unsere Print-Version online, als pdf, aber auch die Variante zum Blättern bei Issuu.com. Issuu ist ein traumhaftes Tool, wofür ich die Macher noch mal ausdrücklich loben möchte. Die Seite wird super angenommen, obwohl sie zurzeit eher als Hobby betrieben wird. Das sieht man

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ihr auch an – wird nächstes Jahr geändert. Es steht ein Relaunch an, der die vielen Möglichkeiten der SocialMedia-Angebote nutzen wird. Welche Rolle spielen Social Media Plattformen für Eure Arbeit? Wie integriert Ihr sie? Welche? Wir sind bei den Standard-Plattformen wie Facebook, Myspace, Twitter usw. Wir nutzen gerade Facebook sehr stark, allerdings mehr, weil es Spaß macht, und nicht so sehr um Kundenbindung zu erzielen. Der Spaßgedanke steht eindeutig im Vordergrund. Das Ganze ist sehr zeitaufwändig, andererseits eine schöne Möglichkeit, sich mit Lesern und Interessierten auszutauschen. Die Einbindung besteht zurzeit lediglich in der Vernetzung. Nach dem bereits erwähnten Relaunch wird das aber ganz anders aussehen. Wer unser Magazin kennt, weiß, dass wir den Anspruch haben, uns etwas abseits des Mainstreams auszudenken. Und wie würde die Facebook-Statusmeldung für Eure nächste Aufgabe lauten? Sleaze zieht den Ausgeh-Schlüppa an und präsentiert ihn sportlich-modisch auf den Messen Bright, B&B und ISPO.

Killt Internet the Magazine Star? Wie sieht das Magazin der Zukunft aus? Dem Automobil wurde Anfang des letzten Jahrhunderts keine Zukunft vorausgesagt und nach Einführung des Fernsehens für die breite Bevölkerung wurde das Buch totgesagt. Tatsächlich gibt es sowohl das Auto, als auch das Buch noch, beide mit steigender Popularität. Ebenso verhält es sich mit Zeitschriften, die einen festen Platz in der Medienlandschaft gefunden haben. Wichtig wird allerdings die dichte Vernetzung verschiedener Präsenzen, da sich die Leser auch an viele Medienformen gewöhnt haben und jedes Medium nach seinen Stärken nutzt. Das Magazin der Zukunft ist auf allen Medienkanälen präsent und brilliert durch seine intelligente Vernetzung. Habt Ihr eine Online-Version? Ja, sogar gleich mehrere. Auf www.kinkimag.

com gibt es zu jeder Ausgabe exklusive Artikel und Fotostrecken, sowie einen Videokanal, Blog und Künstlerporträts. Sehr populär ist unsere „Klagemauer“, auf

der unsere User ihren Dampf ablassen können. Außerdem haben wir das Print-Magazin als E-Magazine eingebunden, das man sich kostenlos ansehen kann – dieses Angebot hat den Verkaufs- und Abozahlen keinen Abbruch getan. Im Gegenteil. Jedes Medium hat Vorteile, im Heft kann man keine Videos angucken oder in Echtzeit diskutieren. Allerdings wirken große Fotos in einer Zeitschrift einfach viel cooler und eine Magazinsammlung ist etwas anderes als eine Bookmark-Liste. Welche Rolle spielen Social Media Plattformen für Eure Arbeit? Wie integriert Ihr sie? Welche? Unsere Präsenz bei Facebook, Myspace und Twitter wird von den Lesern sehr goutiert und bietet weitere Plattformen für direkte Interaktion mit Kinki Magazine. Und wie würde die Facebook-Statusmeldung für Eure nächste Aufgabe lauten? kinki magazine shines bright again!


Boardsportsource

Place

Clive Ripley, Marketing

Benjamin Markstein, Chefredakteur

Killt Internet the Magazine Star? Wie sieht das Magazin der Zukunft aus? In der Zukunft wird der Anteil elektronischer Inhalte wachsen, außer vielleicht in spezifischen Nischenmärkten. Was wird online gefragt sein und was wird bedient? Vielleicht Blogs, vielleicht Magazine, vielleicht etwas ganz Neues. Die Präsentation von Inhalten im Web muss sich noch finden. Das Hauptproblem ist, dass kaum eine Seite sich finanziell trägt, weil Suchmaschinen-Anzeigen und kostenpflichtie Artikel, die bisher einzigen Einnahmequellen sind, die wirklich funktionieren. Somit werden gerade auf dem Action Sports Markt die Brands und Konsumenten von nur sehr wenigen unabhängigen Qualitäts-Sites bedient. Unsere neue Source Webseite haben wir so konzipiert, dass der Kunde sie möglichst einfach nutzen kann, wenig blinkende Bildchen und eine wirklich einfache Navigation. Die Site bietet auch ganzseitige Werbeanzeigen neben redaktionellen Inhalten, was für unsere Werbekunden von großer Bedeutung ist, das Konzept wurde sozusagen direkt vom traditionellen Magazin auf das Website-Design übertragen.

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Habt Ihr eine Online-Version? Ja, haben wir und zwar als 1zu1-Kopie. Das hilft uns immens dabei, mehr Leute zu erreichen. Da wir sehr faktenlastig sind und nicht nur bunte Bildchen zeigen, mögen besonders unsere Nutzer aus der Industrie die Papier-Variante. Die Website benutzen wir in erster Linie, um Bilder und Artikel zu zeigen, die den Magazininhalt unterstützen und dann, wenn es darauf ankommt, tagesaktuell zu berichten. Online-Foren sind nur sinnvoll, wenn man eine ordentliche Anzahl an Leuten zusammen bekommt, allerdings haben nur wenige Seiten genügend Traffic. Welche Rolle spielen Social Media Plattformen für Eure Arbeit? Wie integriert Ihr sie? Welche? Wir arbeiten sowohl mit Business als auch mit Consumer Media Plattformen. Sie sind nützliche Marketingtools und gute Alternativen, um Inhalte zu verbreiten. Allerdings muss man aufpassen, dass man die Grenzen zwischen Business und Endverbraucher einhält. Und wie würde die Facebook-Statusmeldung für Eure nächste Aufgabe lauten? BoarsportSOURCE: it‘s trade show time, see you in Frankfurt, Manchester, Berlin and Munich!

Killt Internet the Magazine Star? Wie sieht das Magazin der Zukunft aus? „Skatemags“ sind ein sehr großer Teil unserer Kultur und das wird sich auch nicht ändern. Die Haptik ist natürlich der wesentliche Punkt und so werden Magazine auch für Companies immer begehrte Anzeigenplätze bleiben. Wir glauben an das Magazin der Zukunft, so wie es jetzt ist und auch eBooks werden das nicht ändern können. Leute bewahren Magazine auf und verbinden damit Erinnerungen. Blogeinträge speichert sich wohl kaum jemand ab. Habt Ihr eine Online-Version? Unser „Place for Skateboard Culture“ besteht aus den drei Medien: Print, Video und Web. Alle drei Komponenten sind miteinander vernetzt und so finden sich unsere Inhalte auf allen drei Kanälen wieder. Unsere Webseite ist eine der meistbesuchten und aktuellsten Seiten in der deutschsprachigen Skateboard-Community. Nach einer gewissen Zeit haben wir die Kommentarund Forumsfunktion abgeschafft, da einfach zu viele Leute keine ernst gemeinten Meinungen, sondern größtenteils anonymen Durchfall gepostet haben. Neben dem entstandenen, erhöhtem Administrationsaufwand möchten wir diesen Leuten einfach keine Plattform für Nonsens bieten.

Welche Rolle spielen Social Media Plattformen für Eure Arbeit? Wie integriert Ihr sie? Welche? Wir haben eine Myspace Seite, über die wir in der Vergangenheit viel und direkt mit unseren Lesern kommuniziert haben. So hatten wir z.B. die Rubrik „Switch Leserbriefe“, über die wir gezielt Kids zu bestimmten Themen angesprochen und um Meinungen befragt haben, was gut angenommen wurde. Eine Facebookseite ist in Planung, aufgrund unserer örtlichen Umstrukturierung aber noch nicht zustande gekommen. Diese Plattformen sind aufgrund von Informationsfluten Fluch und Segen zugleich, denn natürlich ist es der beste Weg, sein Klientel direkt und sofort über Ereignisse zu informieren, auf der anderen Seite wird man aber auch mit Datenmüll zugebombt. Eine Neuigkeit via Social Media Plattform wird trotzdem eher konsumiert, als ein Newsletter im Posteingang, außerdem kann der Leser so aktiv Kommentare schreiben und Teil der News werden. Bei Twitter hört der Spaß allerdings irgendwann auf. Und wie würde die Facebook-Statusmeldung für Eure nächste Aufgabe lauten? Burn, Baby, burn – Issue 20 out now!


Limited

Vice

Christian Koch aka. Dr. Horst Relations, Chief Executive Officer for bright relations und nicht-zertifizierter abhängiger Medienberater der Limited-Gruppe

Benjamin Ruth, Herausgeber

Killt Internet the Magazine Star? Wie sieht das Magazin der Zukunft aus? Aber sowas von nicht wird das klassische Printformat gekillt! Und was heißt hier überhaupt Zukunft? 2012 ist ja nu‘ eh alles vorbei, laut Herrn Emmerich und diversen Weltuntergangsaposteln. So sieht das mal aus. Sollten wir diese Aktion überleben, dann können wir getrost sagen: die Limited ist so potent und wird so gut von der Zielgruppe angenommen, dass wir locker bis Mitte 2013 mit diesem Format kein Problem haben werden. Wenn ihr mit „Zukunft“ irgendwas im Jahr 3012 meint, ja dann, dann ist uns das mal richtig Wurst, weil, bis dahin leben wir ja gar nicht mehr, also die Redaktion meine ich. Allerdings ist davon auszugehen, dass auch in 1000 Jahren die Limited immer noch als mit Tittenbildern aufgewertetes, superpotentes und bis dahin auch weltumspannend meinungsführendes Organ in Printfassung erscheinen wird. Geschätzte Auflage, ca. 12 Milliarden! Das demographische Problem ist dann übrigens keines mehr, weil alle weit bis ins 120ste Lebensjahr Extremsport treiben werden, fast wie Jopi Hesters heute – dieser alte Haudegen, einen Schnaps auf Jopi!

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Bezieht sich „Zukunft“ auf einen x-beliebigen Zeitraum zwischen den oben beschriebenen, so können wir davon ausgehen, dass wir absolut keinen Plan haben, wie sich die Sache entwickeln wird. Habt Ihr eine Online-Version? Ja und Nein. Wir stellen die alten Schinken ins Web. Dann können die ganzen alten Säcke, die uns vor gefühlten 100 Jahren schon gelesen haben, über alte Zeiten sinnieren und sich einen in die Tasche heulen, wie schäbig man ab 30 abbaut. Die jüngeren Leser können sich über die beschissene Mode und den abgefuckten Style amüsieren, lernen aber dann auch gleichzeitig was über die Historie des Skateboardings. Man könnte also sagen, wir kommen im Web einem sinnvollen Dokumentations- und Bildungsauftrag nach. Wer kann das heutzutage noch von sich behaupten? Übrigens: Noch ein Forum braucht keine Sau. Davon hat es schon zu viele. Außerdem macht so ein Mist nur unnötig Arbeit, weil es ständig voll mit Scheiße ist. Also: absolut keine sinnvolle Ergänzung.

Viel sinnvoller ist eine Webcam, die einen Einblick in den Alltag der Red gibt. Da gibt es dann auch mal den ein oder anderen nackten Arsch zu sehen, völlig gratis! Das (s)pornt den Leser an und generiert mächtig Traffic, den wir natürlich nicht für Werbemaßnahmen nutzen, weil wir betriebswirtschaftlich so was von unterbelichtet sind. Last, but not least: wir haben noch dieses beschissene Webformular, in dem uns unsere treuen Leser Botschaften zukommen lassen, die uns wirklich permanent zum Heulen bringen. Daher auch hier: Ein Kontaktformular ist unglaublich beschissen, steigert aber die Leserbindung und die Bereitschaft zum Feedback, leider... Welche Rolle spielen Social Media Plattformen für Eure Arbeit? Wie integriert Ihr sie? Welche? Keine, braucht kein Mensch. Außer ‘ne Spycam. Die ist aber eher asozial. Und wie würde die Facebook-Statusmeldung für Eure nächste Aufgabe lauten? Facewhat? Youface, Facetube und wasauchimmer, alles Bockscheiße. Analoge Grüße, die Red.

Killt Internet the Magazine Star? Wie sieht das Magazin der Zukunft aus? So wie heute. Habt Ihr eine Online-Version? Ja, www.viceland.de und www.vbs.tv. Welche Rolle spielen Social Media Plattformen für Eure Arbeit? Wie integriert Ihr sie? Welche? Sehr wichtig. Und wie würde die Facebook-Statusmeldung für Eure nächste Aufgabe lauten? New Issue Online Read Now.


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Der Nabel der Welt wurde für mich “Shrimper California“ – ein super Indie Kassetten Label

Text: Cpt. Cracker

Herman Dune David Ivar Herman Dune ist Singer-Songwriter. Er ist Künstler, hat einen Bart und natürlich lebt er in Frankreich. Er bereist die Welt mit seiner Musik, die sehr persönlich und intim ist, und einem das Gefühl vermittelt, als säße man irgendwo gemütlich an einem sanft flackernden Lagerfeuer, jemand nimmt die Gitarre zur Hand und fängt an zu singen. Keine Erwartungen. Einfacher Sound und Melodien, die Momente perfekter Harmonie auslösen, unabhängig von Zeit und Raum... Bitte erzähle uns etwas über Deine Herkunft! Ich bin in einem eher künstlerisch geprägten Elternhaus aufgewachsen. Meine Mutter war Künstlerin, sie hat gezeichnet, gemalt und Radierungen gemacht. Mein Vater hat gesungen und Klavier und Gitarre gespielt, obwohl er eigentlich Arzt war. Schwedische Maler wie Carl Larsson und Anders Zorn waren Ikonen unserer Familie. Meine Mutter hat mir das Zeichnen beigebracht, mein Vater das Singen und Gitarre spielen – allerdings ausschließlich Bob Dylan Songs und traditionelle spanische Lieder. Radierungen haben mich seit jeher fasziniert. Das erste Buch, das ich bekommen habe, war „Zlateh die Ziege” von Isaac Bashevis Singer, die Illustrationen dazu von Maurice Sendak gehören bis heute zu meinen absoluten Favoriten. Mein Geschmack hat sich seitdem nicht wirklich weiterentwickelt: Dylan, Zorn, Sendak und Larsson gehören noch immer zu meiner unmittelbaren audiovisuellen Umgebung.

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Viele Aspekte Deiner Kunst (und auch Deiner Musik) sind mit der jüdischen Kultur verknüpft. Was ist für Dich, neben Deinen jüdischen Wurzeln, so faszinierend an der Tora? Die Tora, das Buch der Propheten und die Ketuvim sind die zentralen Bücher des Judentums. Ich begann eine starke Verbindung zu diesen Büchern aufzubauen, als mein Großonkel Israel mir eine Ausgabe der Tora mit Kommentaren von Rashi gab. Je öfters ich diese Kommentare lese, umso näher scheine ich dem Ganzen zu kommen. Die Bibel hat so viele Ebenen in ihren Geschichten, Charakteren und Lehren. Mich fasziniert, dass das Konzept von Gut und Böse, Wahrheit und Lüge eigentlich unabhängig davon existiert, wie wir darüber denken. Die Annahme, dass in der Welt eine eigenständige Ordnung existiert, die unabhängig davon ist, was von ihr halten oder ob wir sie verstehen, beruhigt mich und nährt die Hoffnung, dass alles, was verkehrt läuft, behoben werden kann. Du stammst nicht aus Frankreich, aber glaubst Du, dass die Tatsache, dass Du dort lebst, Deine Musik beeinflusst hat? Frankreich hat auf mich viele Einflüsse, aber um ehrlich zu sein, keiner davon war musikalischer Natur. Es hat sich mittlerweile vielleicht einiges getan, aber als ich aufwuchs, war Frankreich ein Land mit einer sehr dürftigen musikalischen Szene. Das Fehlen dieser Szene hat sich besonders im Stil der Musik, die mir am Herzen lag, geäußert, alles Lieder, die auf Englisch geschrieben wurden. So stark wie die Filmindustrie oder Literaturszene in Frankreich war, so schwach war die Musik. Als ich in Paris lebte, gab es keinen Ort, wo man sich Konzerte oder Shows ansehen konnte. Und womöglich hat diese Sehnsucht nach Musik, gepaart mit der Isolation, als Kind die einzige Person weit und breit zu sein, die Lieder schreibt, mich sehr stark geprägt. Es gab keine Gleichaltrigen, mit denen ich mich vergleichen konnte, also musste ich mir alles selbst beibringen... Lyrisch klingen die Songs auf Deiner letzten Platte für mich wie “Postkarten von unterwegs”. Profitiert Deine Musik und Deine Kunst von den Reisen oder umgekehrt? Ich nutze meine Reisen, um Liebeslieder oder Lieder über die Liebe zu schreiben, in verschiedenen Zusammenhängen, unterschiedlichen Umgebungen. Tatsächlich ist es sehr praktisch, ständig herumzureisen, da ich nichts herstellen muss, ich ziehe alles aus dem heraus, was mir unterwegs begegnet. Du hast kürzlich eine Skateboard-Grafik für MOB Skateboards gemacht, und wir haben gehört, dass Du Skateboards liebst. Wann, wie und warum hast Du Dich in das Stuntbrett verliebt? Meine Mutter und eine ihrer Freundinnen haben in den 1970ern einen Skateboardladen eröffnet, von dem sie behaupten, es sei der erste Frankreichs gewesen. Ich besitze noch immer ein GT Grentec Spinner aus ihrem Laden – es ist unglaublich. Ich habe Skateboards immer gemocht,


jedenfalls die Idee zu fahren, sehr schnell unterwegs zu sein. Neulich habe ich mir dabei aber mein Handgelenk ziemlich schwer verletzt. Wenn ich viel auf Tour bin, macht mich das Skaten eher nervös. Und nervös auf ein Board zu steigen, ist so ziemlich der größte Fehler, den man machen kann. Daher freue ich mich darauf, bald mal eine Pause mit der Tour zu machen, um zurück aufs Board steigen zu können. In Deiner Musik und Kunst verkörperst Du die gleiche DIY-Grundhaltung wie beim Skateboarding - diese bestimmte Unschuld und Sorglosigkeit. Erinnerst Du dich daran, als Du als Kind zum ersten Mal gedacht hast „Das mach ich jetzt alleine” oder „Das kann ich auch“? Ich weiß es noch ganz genau! Ich habe immer sofort einen Song aufgenommen, sobald ich ihn spielen konnte. Als ich zehn war, hat mein älterer Bruder ein Doppel-Kassettendeck gekauft, mit dem man mehrere Spuren auf ein Band aufnehmen konnte. Das bedeutete, dass man etwas aufnehmen und dann eine neue Spur darüber legen konnte – das war fantastisch. Also haben wir ziemlich früh angefangen

101 – Bright Magazine

damit aufzunehmen. Und, um ehrlich zu sein, habe ich wenig später angefangen Sebadoh, The Mountain Goats und Daniel Johnston zu hören, wodurch mir letztlich bewusst wurde, dass auch meine eigenen Aufnahmen gut anzuhören waren, und dass man sie, so wie sie waren, veröffentlichen konnte. Womit sich die Idee eines professionellen Demo-Tapes sofort in Luft auflöste, und ein Song, der im Schlafzimmer meines Elternhauses aufgenommen wurde, war für mich ebenso glamourös wie eine Abbey Road Aufnahme. Bald darauf wurde Shrimper California, ein großartiges Indie-Kassetten-Label, der Nabel der Welt für mich, denn ich schickte ihnen meine Tapes und sie gefielen ihnen und wurden veröffentlicht. Seit damals produziere ich immer alle Lieder, die ich aufgenommen habe.

www.hermandune.com www.yayayart.blogspot.com


I’m a member of the Bright Brigade Fotos: Thomas Wolfzettel

102 – Bright Magazine

„I’m a member of the Bright Brigade“ ist der Claim für die Brightcommunity. Er steht fürs Geschäft, aber auch für Freundschaften, gemeinsame Erlebnisse, Ideen, Sport, Kunst, Musik, Mode, Marketing, Streetculture und Medien. All diese Teile unseres Lebens verlinken die Members of the Bright Brigade. Join us in room 41!


GSM EUROPE: +33 5 58 700 700 P R E S E N T I N G T H E T I M B E R C O L L E C T I O N , B Y E L E M E N T A D V O C AT E C H A D E AT O N

103 – Bright Magazine

ELEMENTEUROPE{COM}


City Guide Frankfurt

Skate-Tag mit Paul

Ollie Heinzenberger fährt seit 20 Jahren Skateboard und hat gerade sein Kunststudium an der Städelschule Frankfurt abgeschlossen.

Neulich schlenderte ich so über den Flohmarkt am Sachsenhäuser Ufer (alle zwei Wochen, Samstags, 9-14 Uhr) und erblicke es: mein erstes Skateboard! Das erste richtige, denn ich zähl erst ab „keine Nose und Tail-Schoner“. Da steht es, mein schwarzes Powell Peralta Skull and Sword mit Ventures und den 62er Speedwheels. Wie ein Wiedersehen mit einem alten Freund. Ich zögerlich: „Was kost’ denn das Powell?“ Er: „Paul wer?“ Yes, er hat keine Ahnung. Aber ich lass mir nix anmerken und kaufe das Verschollene für einen Fünfzehner zurück. Weit genug weg, grinse ich über beide Backen und male mir aus, wieder an die alten Spots zu fahren. Die „August“ (August-Gräser Schule, Gerolsteiner Straße 2), wo ich Ollies und Boardslides lernte, oder an die Schaukel in der Geisenheimer Straße wo sich das Board das erste Mal unter mir geflippt hat. Mit festhalten natürlich. Bürostadt? Nein, Geistesblitz. ICH SKATE ZUR BOCKI (U-Bahn U4, Haltestelle Bockenheimer Warte)! Ich seh’ mich schon wie Don und Stevie die Banks abcruisen, als wären sie aus Salzwasser. Die Bockenheimer Landstraße ist gepflastert von guten Spots. Hier ein Wheelie, dort 'ne kleine Bank und da noch eine. Das neue Wasser-Gap (Bockenheimer

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Landstraße 10) geht auch mit der alten Planke. Wasser-Planke? Ich lach' mich tot. Der Plan steht, aber ich muss schnell noch zum portugiesischen Supermarkt in der Brückenstraße (Casa de Portugal, Brückenstraße 60). Ohne Guarana-Power und leckere Nata-Törtchen brauche ich erst gar nicht los. Auf dem Weg lasse ich schon mal ein paar NoComplys raus und fühle mich wie Ray Barbee auf dem Weg zum BanThis-Dreh. Mit den großen Rollen bin ich mit nur ein paar Pushs an der Warte und ich fahr die Banks, als wären sie über Nacht flacher geworden. Normalerweise schmerzt mein Rücken schon nach dreimal hoch- und runterfahren. Nach und nach trudeln auch die anderen Locals ein, und wir: „Klack, grsch, klack, griiing, usw.“ Abends muss ich unbedingt Daniel, meinem ersten Skate-Buddy, von dem phänomenalem Tag erzählen. Ich also: „…Flohmarkt…Nocomply…cruisen… Bocki!“ Und er: „Nee, geht net!“ ich also „Do-och!“ doch er: “Ollie! Dein Powell ist damals an der Endhaltestelle vom Auto überfahren worden und zerbrochen!“


Ein verfressener Samstag in einer Stadt mit vielen Türmen...

Frank Landau ist Liebhaber schöner Dinge und Selfmade-Millionär. Am liebsten besuche ich direkt nach dem Aufstehen den Erzeugermarkt (Konstablerwache), um mit einer leckeren Waffel und einem anständigen Kaffee in den Tag zu starten. Nachdem ich dann den wöchentlichen Einkauf erledigt habe, trinke ich immer eine leckere UN-Krautlimonade bei meinem Lieblingsstand auf Höhe des H&M. Die beste Bratwurst gibt es übrigens gleich gegenüber bei einem Metzger aus dem Vogelsberg. Gut gestärkt geht es dann meist Richtung Flohmarkt am Mainufer oder in diverse Plattenläden Pro Vinyl (Alte Gasse 38) oder No. 2 (Wallstraße 15). Wenn ich mir die Wallstraßen-Nummer gebe, gehe ich im Viertel in den kleinen Shops und Boutiquen stöbern und ende meist gegen Mittag in einer Äpplerkneipe, um den ersten Schoppen zu trinken und eine Frankfurt-obligatorische, grüne Soße zu essen. Meine Favoriten: Kanonesteppel (Textorstraße 20) oder Fichtekränzi (Wallstraße 5). Wenn ich mich mehr

nach Kuchen und einem zweiten Kaffee fühle, ziehe ich ins Moloko (Kurt-Schumacher-Straße 1) oder ins Maingold (Zeil 1). In beiden Läden kann man zur späteren Stunde auch was zu Abend essen. Im Maingold gibt es für Frankfurter Verhältnisse eine recht gute Bierauswahl, mein Lieblingsbier dort ist das „Tegernseer Spezial“. Das beste Restaurant für mich ist das Größenwahn (Lenaustraße 97), dort gibt es einen Top eingelegten Ziegenkäse, Rote Beete-Salat und eine sehr gute Tageskarte. Die Preise sind fair und das Ambiente sehr nett. Und schon sind wir beim Absacker angekommen! Zu empfehlen sind die Rote Bar (Mainkai 7) für Cocktails und Longdrinks oder mal ganz ehrlich Korn & Musikbox mitten im Bahnhofsviertel Moseleck (Moselstraße 21). Prost und viel Spaß in Frankfurt!

Fotos: Tobias Friedberg & Paale Lüdcke

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Auswahl ohne Auswahl

Hannibal Tarkan Daldaban, 19 ( +12 ) Ex-Bürgermeister und Minister für Nacht und Kommunikation Es ist Samstagabend in der Stadt am Main, die so viele Hochhäuser hat wie eine Provinzhauptstadt im Süden Chinas. Als Exempel-Stadt verschrien, wird behauptet, Frankfurt hat von allem etwas, aber keine Auswahl. Dem kann ich nur zustimmen, jeder Geschmack wird bedient, nur die Wahl hat man trotzdem nicht... was einen als Local häufiger mit dem Problem konfrontiert, dass so manche Option flach fällt, wenn man die Macher nicht mag. Mit 70% Angestellten aus Banken und VersicherungsAgenturen sieht auch das Nachtleben ziemlich fade aus. Fangen wir an.... Living (Kaiserstraße 29, Willy-Brandt-Platz), Club 101 (Taunustor 2-4, Japancenter), Eurotheum (Neue Mainzer Straße 66-68), Nightcrawler (Bristol Hotel, Ludwigstraße 15), Appartment (Hanauer Landstraße 186-190), ... und noch viel mehr Läden bedienen den Apparat ganz gut. Wer nicht zu verschlossen ist, kann mit Anzugträgern im Feierabend-Modus aber auch viel Spaß haben. Irgendwie dazwischen, aber auch nicht, positionieren sich Monza (Berliner Straße 74), Robert Johnson (Nordring 131, 63067 Offenbach), Cocoon (Carl-Benz-Straße 21), Cookies (Am Salzhaus 4) und Nusoul (Sonnemannstraße 6).

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Die wenigen Kulturschaffenden und Künstler begegnen sich immer wieder in den selben Locations: Lola Montez (Breitegasse 24 oder ihre Parties in der Rizbar / Pikdame im Bahnhofsviertel), IWI (Kettenhofweg 130), Tanzen und Ficken (in immer wechselnden Locations), Harzwerk, Dorabrilliant und wie sie alle heißen auf'm Milchsackgelände (Gutleutstraße 294), O25 (Ostparkstraße 25), Silbergold (Heiligkreuzgasse 22) oder Club Voltaire (Kleine Hochstraße 5). Für all jene, die sich aktuell über das Frankfurter Nachtleben informieren wollen, empfehle ich die Ausgehtipps von Guannan bei RADIO X (97,1 FM Kurzwelle) - X wie raus, von 18-19 Uhr. Enjoy your stay und zum Glück gibt es während der Bright ja noch ein paar Events von Auswärtigen...


Galerie-Hopping

Sandra Havlicek studiert an der Städelschule Frankfurt in der Bildhauereiklasse bei Tobias Rehberger.

Das schöne an einem Tag mit Kunst ist, dass man nicht sonderlich früh aufstehen muss, um am aktuellen Geschehen teilzuhaben. Ich schlendere gemütlich gegen zwölf in die Kantine der Städelschule. „Na Bouhlou, alles fit?" „Natürlich, wie immer. Was willst’n?" Gnocchi,...Suppe, nee keine Suppe, ah Schweinebraten mit Reis und Salat. „Ich nehm’ einmal das Fleisch!" Ich schnapp das Essen und suche mir einen Platz bei Leuten, von denen ich weiß, dass sie wissen, was heute noch „so geht". Es dauert sechs Minuten, dann bin ich im Bilde. Das wird ein klassischer Galerien-Hopping-Abend. Fein. Aber bevor der Eröffnungswahnsinn am Abend startet, tut etwas Zeit in der Buchhandlung Walther König (Domstraße 6) gut. Ich kann dort stundenlang in Kunstbüchern stöbern, es riecht nach Papier und ich stelle mir vor, wie all die großen Kunstgeister hier unter der Decke hängen und mich beobachten. Die abendliche Tour beginnt in der etablierten Galerie Grässlin (Schäfergasse 46 b). Dort ist es meistens so voll, dass 107 – Bright Magazine

ich nicht gerne lang bleibe, dafür gibt es den besten Wein. Danach machen wir uns auf in Richtung 1822-Forum (Töngesgasse 40), wo wechselnd studentische Arbeiten präsentiert werden. Da die meisten Leute draußen stehen, kann man sich drinnen immer ganz gut umschauen. Nach noch einem Schluck Wein und ein paar Häppchen geht es weiter in den Frankfurter Kunstverein (Steinernes Haus am Römerberg, Markt 44): Zweieinhalb Etagen reger Ausstellungsbetrieb. Komischerweise will hier die Stimmung nie so richtig in Schwung kommen. Nach der ersten Etage merke ich, dass ich kaum noch aufnahmefähig bin für noch mehr Kunst. Trotzdem schaue ich mir alles bis zum Ende an. „Wir gehen jetzt noch ins Central", höre ich jemanden sagen. Die Unermüdlichen gehen also noch in die Central Bar (Elefantengasse 13). Da gibts noch lange gute Drinks und man kann rauchen.


Der Tod eines Handelsreisenden... oder das Best-Of der Einkäufer-Sprüche

Die Kollektion frisch gebügelt, schnell die Wollmäuse weggesaugt, Tisch gewischt, ein paar Mini-Twix-Bountys-Mars drapiert, kühle Drinks bereitgestellt. Es ist angerichtet, der Termin kann kommen! Und dann das...

Retailer Blurb

Das Teil habe ich schon bei fünf anderen Marken gekauft.

Das habe ich nie bestellt!

Hätte ich gewusst, dass die Kollektion so stark ist, hätte ich mehr Budget zurückgehalten.

Ich nehme den Auftrag mit und schicke ihn dir die Tage zu. Nehmen eure Designer jetzt Drogen?

Sieht doch mittlerweile alles gleich aus, zeig mir mal was Neues.

Auf Kommission nehme ich es.

Dann schreib ich 2.000, aber habe ich dann auch exklusiv, oder?

Das verkaufe ich immer noch super, aber ich kann’s nicht mehr sehen!

Notiere mal meinen Namen auf dem Sample!

Wir können nicht mehr so viel vorordern, wir wollen jetzt viel mehr nachbestellen!

Enge Hosen und Tees über 30 Euro laufen bei uns nicht und Karohemden habe ich auch schon zu viele gekauft.

Das gibt’s bei H&M für die Hälfte.

Vorkasse mache ich generell nicht!

Wenn’s läuft machen wir nächstes Mal richtige Geschäfte.

Hättet ihr das Teil jetzt nicht mit der roten sondern einer blauen Naht gemacht, wäre das der Hammer.

Habe ich super verkauft, mach mal 1, 1, 1...

Naja, 90 Tage über Zahlungsziel – kann doch mal passieren! 108 – Bright Magazine


if there were no keds there would be no sneakers

in 1916, keds created a rubber soled shoe that was so quiet that you could “sneak” up on someone whilst wearing them. and so the “sneaker” was born.

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Altru philippe nowotny dstribution 0049 171 4741334 pnowotny@ic.vkn.de www.altruapparel.com

Berlinwood blackriver 0049 9284 801590 martin@blackriver-ramps.com www.blackriver-ramps.com

Chocolate Urban Supplies OHG 0049 611 9287811 fstephan@urbansupplies.com www.girlskateboards.com

Ctrl Majestic Hearts Distribution 0049 160 94650899 tobi@majestic-hearts.de www.ctrlclothing.com

101 Apparel philippe nowotny dstribution 0049 171 4741334 pnowotny@ic.vkn.de www.101apparel.com

Ambiguous Made In Corporation GmbH 0049 221 5005570 info@madeincorp.com www.ambiguousclothing.com

Björkvin Our Fashion GmbH & CO.KG 0049 40 85192260 timmy@ourfashion.eu www.bjorkvin.com

City Skateboards 24/7 Distribution 0049 251 91989247 n.gebbers@247dist.com www.thecitystreets.com

DC Shoes Kauai Textilvertriebs GmbH 0049 89 32226943 stefan.lehnert@dceurope.com www.dcshoes.com

2SickBastards 667 Brückmann Kühne Schulte GbR 0049 211 69990755 tim@team667.com www.2sickbastards.blogspot.com

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DCMA Collective Majestic Hearts Distribution 0049 160 94650899 tobi@majestic-hearts.de www.majestic-hearts.de

4Star Urban Supplies OHG 0049 611 9287811 fstephan@urbansupplies.com www.fourstarclothing.com

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Cliché 24/7 Distribution 0049 251 91989247 n.gebbers@247dist.com www.clicheskate.com

Destructo Urban Supplies OHG 0049 611 9287811 fstephan@urbansupplies.com www.destructotrucks.com/

Adio ADIO Footwear & Planet Earth 0044 8856 901 185 bernicke@earthproducts.de www.adiofootwear.com

Angst HAVOC-distribution GmbH 0049 30 306454700 lenny@havoc-distribution.com www.angst-skateboards.com

Bones Bearings 24/7 Distribution 0049 251 91989247 n.gebbers@247dist.com www.bonesbearings.com

Coastel Huesken Distribution 0049 208 3770271 hueskendis@aol.com www.coastal-caps.com

DICKIES Williamson-Dickie Europe GmbH 0049 40 2000060 INFO@DICKIES.EU www.dickies.eu

Aeme R.O.U.G.H Sportartikel & Marketing GmbH 0049 7471 96200 info@rough.de www.aemeclothing.com

Anti Hero Jefferson OHG 0049 611 9287811 lutzi@jeffersondist.com www.antiheroskateboards.com

Bones Wheels 24/7 Distribution 0049 251 91989247 n.gebbers@247dist.com www.boneswheels.com

Cons All Star D.A.CH GmbH 0049 2131 7496386 fgottesmann@converse.de www.converseskateboarding.com

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Brixton R.O.U.G.H Sportartikel & Marketing GmbH 0049 7471 96200 info@rough.de www.brixton.com

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DNA Burton Sportartikel GmbH 0043 512 230620 info.europe@burton.at www.ridedna.com

Bullet Jefferson OHG 0049 611 9287811 lutzi@jeffersondist.com www.skatebullet.com

Core Trucks HAVOC-distribution GmbH 0049 30 306454700 lenny@havoc-distribution.com www.core-trucks.com

Dog Town HAVOC-distribution GmbH 0049 30 306454700 lenny@havoc-distribution.com www.dogtownskateboards.com

Bummer High Skateboards Mighty Distribution 0049 611 4118021 msprunkel@mightydistribution.com www.mightydistribution.com

Crail HAVOC-distribution GmbH 0049 30 306454700 lenny@havoc-distribution.com www.crailtap.com

Draven SELECT DISTRIBUTION 001 949 7228556 cita@DRAVEN.COM www.draven.com

Burton Burton Sportartikel GmbH 0043 512 230 614 christinee@burton.at www.burton.com

Creative Recreation Grube Logistik GmbH 0049 471 9734221 cardoso@grubelogistik.de www.grubelogistik.com

Drop Dead IMPERIAL CLOTHING OHG 0049 341 21829020 u.schroeter@imperial-clothing.de www.iheartdropdead.com

Carhartt Work in Progress Textilhandels GmbH 0049 7621 966515 info@carhartt-streetwear.com www.carhartt-streetwear.com

Creature Jefferson OHG 0049 611 9287811 lutzi@jeffersondist.com www.creatureskateboards.com

Dropmobile www.dropmobile.com

Candy for rich men Candy For Richmen 0033 665 017687 david@candyforrichmen.com www.candyforrichmen.com

Creation HAVOC-distribution GmbH 0049 30 306454700 lenny@havoc-distribution.com www.creationskateboards.com

Carrot Clothing PanSport Distribution GmbH 0049 931 4041178 ds@pansport-distribution.com www.carrotclothing.net

Creme Crème International Corp. 0043 512 589250115 daniela@gotcreme.com www.cremeskateboards.com

Chico Clothing 0049 221 5699114 mail@chico-clothing.de www.chico-clothing.de

Crooks & Castels Star & Wings GmbH & Co. KG 0049 6234 9261534 kathrin.becker@j-m-s.net www.crooksncastles.com

AIRWALK Royer Deutshland GmbH 0049 2336 444740 marc@royerdeutschland.de www.airwalk.com Akomplice Akomplice Clothing 001 970 9484343 sales@akomplice-clothing.com www.akomplice-clothing.com alife SÄCK & NOLDE GMBH & CO KG 0049 234 893980 info@saeckundnolde.de www.alifenyc.com/ Alien Workshop Burton Sportartikel GmbH 0043 512 230 620 info.europe@burton.at www.alienworkshop.com Almost Urban Supplies OHG 0049 611 9287811 fstephan@urbansupplies.com www.almostawebsite.com Alphanumeric Agentur Equipe - Tim Heinemann 0049 030 62709511 tim@agentur-equipe.de www.alphanumericbrand.com Altamont R.O.U.G.H Sportartikel & Marketing GmbH 0049 7471 96200 info@rough.de www.altamontapparel.com/

Armed Angels Agentur Jens Kohlen 0049 172 6555331 j_kohlen@yahoo.de www.armedangels.de ASICS SPORTSTYLE ASICS Deutschland GmbH 0049 21 31 38020 r.preusser@asics.d www.asics.de Atm R.O.U.G.H Sportartikel & Marketing GmbH 0049 7471 96200 info@rough.de www.atmclick.com Atticus Made In Corporation GmbH 0049 221 5005570 info@madeincorp.com www.atticusclothing.com Aveal Aveal Europe 0049 711 93389540 christian@aveal.de www.aveal.de Baker Urban Supplies OHG 0049 611 9287811 fstephan@urbansupplies.com www.bakerskateboards.com Bellows Skateboards Swedish Skate Distibution AB 0046 701 096151 henrik@swedishskatedist.com www.bellowsskateboards.com Bewol Candy For Richmen 0033 665 017687 david@candyforrichmen.com www.bewol.com

110 – Bright Magazine

Dualite Wheels Mighty Distribution 0049 611 4118021 msprunkel@mightydistribution.com www.mightydistribution.com DVS Shoes Podium Europe 001 1149 310 7158300 tborregaard@freshdist.de www.dvsshoes.com Element GSM EUROPE 0033 558 700700 phil@elementskateboards.fr www.elementskateboards.com


Elm Clothing Mighty Distribution 0049 611 4118021 msprunkel@mightydistribution.com www.mightydistribution.com

Fury Urban Supplies OHG 0049 611 9287811 fstephan@urbansupplies.com www.furytruckcompany.com

Im King Majestic Hearts Distribution 0049 160 94650899 tobi@majestic-hearts.de www.imking.com

Krux Jefferson OHG 0049 611 9287811 lutzi@jeffersondist.com www.kruxtrucks.com

Momentum R.O.U.G.H Sportartikel & Marketing GmbH 0049 7471 96200 info@rough.de www.momentumskate.com

Elwood Clothing 0033 621 996484 muriel.elwood@gmail.com www.elwoodclothing.com

G-SHOCK CASIO Europe GmbH 0049 40 528 65 578 helms@casio.de www.g-shock.eu/de/

Independent Jefferson OHG 0049 611 9287811 lutzi@jeffersondist.com www.independenttrucks.com

Lakai Podium Europe 001 1149 310 7158300 tborregaard@freshdist.de www.lakai.com

Monster 0049 221 9140020 redaktion@skateboardMSM.de www.skateboardmsm.de

Gämble trashmark merchandising GmbH 0049 231 9371110 nicole@trashmark.com www.trashmark.com

Industrial Trucks Mighty Distribution 0049 611 4118021 msprunkel@mightydistribution.com www.mightydistribution.com

Les Ettes 0043 650 9228895 carmela@lesettes.com www.lesettes.com

MrLacy Family Distribution & Agency 0049 251 23928901 info@familydistribution.de www.mr-lacy.com

Girl Urban Supplies OHG 0049 611 9287811 fstephan@urbansupplies.com www.urbansupplies.com

Innes R.O.U.G.H Sportartikel & Marketing GmbH 0049 7471 96200 info@rough.de www.innesclothing.com

Lifetime Collective FLUX FACTORY 0049 69 26494726 info@flux-factory.com www.lifetimecollective.com

Navigator HAVOC-distribution GmbH 0049 30 306454700 lenny@havoc-distribution.com www.navigatortrucks.com

Globe Family Distribution & Agency 0049 251 23928901 info@familydistribution.de www.globe.tv

Ipath R.O.U.G.H Sportartikel & Marketing GmbH 0049 7471 96200 info@rough.de www.ipath.com/blog/

Limited Urban Supplies OHG 0049 611 9287811 fstephan@urbansupplies.com www.limitedmag.de

New Balance 0040 800 3001349 Till.Jagla@newbalance.de www.newbalance.de

Gravis Footwear Burton Sportartikel GmbH 0043 676 6777891 charliet@burton.at www.gravisfootwear.com

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Grind King HAVOC-distribution GmbH 0049 30 306454700 lenny@havoc-distribution.com www.grindking.com

Iron Fist 24/7 Distribution 0049 251 91989247 n.gebbers@247dist.com www.ironfist.tv

H-Street 24/7 Distribution 0049 251 91989247 n.gebbers@247dist.com www.h-street.com

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Habitat Burton Sportartikel GmbH 0043 512 230 620 info.europe@burton.at www.habitatskateboards.com

JART Pivot Distribution GbR 0049 221 4740812 propfe@pivot-distribution.de www.jartskateboards.com

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Emerica R.O.U.G.H Sportartikel & Marketing GmbH 0049 7471 96200 info@rough.de www.emericaskate.com Enjoi Urban Supplies OHG 0049 611 9287811 fstephan@urbansupplies.com www.enjoico.com És R.O.U.G.H Sportartikel & Marketing GmbH 0049 7471 96200 info@rough.de www.esfootwear.com Etnies HOLY SPORT 0049 89 99156917 franck@holysport.de www.etnies-germany.com Etnies Girl HOLY SPORT 0049 89 99156917 franck@holysport.de www.etnies-germany.com exact science philippe nowotny dstribution 0049 171 4741334 pnowotny@ic.vkn.de www.exact-science.com Ezekiel Made In Corporation GmbH 0049 221 5005570 info@madeincorp.com www.ezekielusa.com Fallen Jefferson OHG 0049 611 9287811 lutzi@jeffersondist.com www.fallenfootwear.com

Jeepney Agentur Equipe - Tim Heinemann 0049 30 62709511 tim@agentur-equipe.de www.jeepneyclothing.com Jim Rickey KPP Agentur 0049 69 7421822 info@kpp-showroom.de www.jimrickey.com

Flip Urban Supplies OHG 0049 611 9287811 fstephan@urbansupplies.com www.flipskateboards.com

Hooligan 0049 69 24277581 a.backer@hooligan.de www.hooligan.de

Kangaroos KangaROOS SuperShoes 0049 221 94526714 frischemeier@whisprmedia.com www.kangaroos.com

Forvert Forvert GmbH 0049 221 5718899 hans@forvert.com www.forvert.com

Hub Footwear Hub Bub bv 0031 174 294311 huub@hubfootwear.com www.hubfootwear.com

Keds StrideRite Deutschland Vertriebs GmbH 0049 2821 719840 michael_zoller@striderite.com www.keds.com

Foundation 24/7 Distribution 0049 251 91989247 n.gebbers@247dist.com www.fosko.com

Hubba 24/7 Distribution 0049 251 91989247 n.gebbers@247dist.com www.hubbawheels.com

Keregan 0049 30 29365803 anke@keregan.de www.keregan.de

Fred Perry rwalshe@fredperry.com www.fredperry.com

Hümor numph & humör 0045 7631 4300 mario@numph.de www.numph.dk

FREEDOM Pivot Distribution GbR 0049 221 4740812 propfe@pivot-distribution.de www.freedombmx.de Frisur Clothing Mintstyle GbR 0049 151 10724496 thies@frisurlounge.com www.frisurlounge.com

hurley jan arend 0049 221 50065891 jan@friendly-products.net www.hurley.com Hype Skateboards Mighty Distribution 0049 611 4118021 msprunkel@mightydistribution.com www.mightydistribution.com

111 – Bright Magazine

Kingtide HAVOC-distribution GmbH 0049 30 306454700 lenny@havoc-distribution.com www.kingtide.de Kontrol Wheels Pivot Distribution GbR 0049 221 4740812 propfe@pivot-distribution.de www.kontrolwheels.com KR3W Rubicon 0049 641 97190804 pschmidt@rubicon-marketing.com www.kr3wapparel.com

Lodown info@lodownmagazine.com www.lodownmagazine.com LONG ISLAND Pivot Distribution GbR 0049 221 4740812 propfe@pivot-distribution.de www.skateboardlongisland.com Lousy Livin cleptomanicx gmbh & co.kg 0049 40 43254300 martin@cleptomanicx.de www.livincompany.de LOVEM 667 Brückmann Kühne Schulte GbR 0049 211 69990755 tim@team667.com www.loveskateboardsblog.blogspot.com Lowlife Made In Corporation GmbH 0049 221 5005570 info@madeincorp.com www.lowlife.com

Nike 6.0 Nike Deutschland GmbH 0049 69 689789221 holger.carl@nike.com www.nike6.com Nike SB Nike Deutschland GmbH 0049 69 689789221 holger.carl@nike.com www.nikeskateboarding.com Nomis R.O.U.G.H Sportartikel & Marketing GmbH 0049 7471 96200 info@rough.de www.nomisdesign.com Numph numph & humör 0045 7631 4300 mario@numph.de www.numph.dk Oakley Oakley GmbH 0080 6255 3938 arieger@oakley.com www.oakley.com

LUCKY Bearings Pivot Distribution GbR 0049 221 4740812 propfe@pivot-distribution.de www.luckybearingsco.com

Obey 0049 151 22661826 cem@hypegallery.net www.obeygermany.com

LRG Agentur Equipe - Tim Heinemann 0049 30 62709511 tim@agentur-equipe.de www.l-r-g.com

Ogio N@t Media GmbH 0049 40 57002670 fahrens@ogio.com www.ogio.com

Macbeth Family Distribution & Agency 0049 251 239 289 01 info@familydistribution.de www.macbeth.com

One True Saxon Brandconnection GmbH 0049 221 58980629 alex.heinsberg@brand-connection.de www.onetruesaxon.com

Makia Clothing 0035 840 5648169 totti@makiaclothing.com www.makiaclothing.com

Onitsuka Tiger ASICS Deutschland GmbH 0049 21 3138020 r.preusser@asics.d www.onitsuka tiger.com www.asics.de

Manhatten Portage SÄCK & NOLDE GMBH & CO KG 0049 234 893980 info@saeckundnolde.de www.manhattanportage.com March HAVOC-distribution GmbH 0049 30 306454700 lenny@havoc-distribution.com www.marchskateboards.de Matix Podium Europe 001 1149 310 7158300 tborregaard@freshdist.de www.matixclothing.com Mazine mazine who are you gmbh 0049 208 3056780 shop@mazine.de www.mazineshop.de Merc Merc Clothing Limited 0044 207 4958538 lloyd@merc.com www.merc.com

ONTOUR 667 Brückmann Kühne Schulte GbR 0049 211 69990755 tim@team667.com www.ontour.nl Osiris 24/7 Distribution 0049 251 91989247 n.gebbers@247dist.com www.osirisshoes.com Oxbow Lafuma Group GmbH 0049 7023 951120 tschlossbauer@oxbow.fr www.oxboworld.com Paint the Stars IMPERIAL CLOTHING OHG 0049 341 21829020 u.schroeter@imperial-clothing.de www.paintthestars.co.uk PF Flyers 0049 171 9381422 Till.Jagla@newbalance.de www.pfflyers.com


Phantom 24/7 Distribution 0049 251 91989247 n.gebbers@247dist.com www.phantomtrucks.com

Real Jefferson OHG 0049 611 9287811 lutzi@jeffersondist.com www.realskate.com

Satori HAVOC-distribution GmbH 0049 30 306454700 lenny@havoc-distribution.com www.satorimovement.com

Supra Rubicon 0049 641 97190804 pschmidt@rubicon-marketing.com www.suprafootwear.com

Pirate Skateboards Swedish Skate Distibution AB 0046 701 096151 henrik@swedishskatedist.com www.pirateskateboards.se

Record R.O.U.G.H Sportartikel & Marketing GmbH 0049 7471 96200 info@rough.de www.recordclothing.net

Saucony Originals StrideRite Deutschland Vertriebs GmbH 0049 2821 719840 michael_zoller@striderite.com www.saucony.com/originals

SvartKult HAVOC-distribution GmbH 0049 30 306454700 lenny@havoc-distribution.com www.svartkultskateboards.com

Piz Gloria 0049 69 24277581 a.backer@hooligan.de www.piz-gloria.com

Red Dragon 24/7 Distribution 0049 251 91989247 n.gebbers@247dist.com www.reddragonapparel.com

Sessun philippe nowotny dstribution 0049 171 4741334 pnowotny@ic.vkn.de www.sessun.com

Sweet Skateboards Swedish Skate Distibution AB 0046 701 096151 henrik@swedishskatedist.com www.sweetskateboards.com

Reell REELL Denim Company 0049 2826 917575 thomas@reelljeans.com www.reelljeans.com

SHISHA Brand 0049 431 5708954 christoph@shishabrand.com www.shishabrand.com

T.I.T.S Majestic Hearts Distribution 0049 160 94650899 tobi@majestic-hearts.de www.twointheshirt.com

Place Monday Publishing GmbH 0049 221 9452670 contact@place.tv www.placeskateboarding.de Plan B Jefferson OHG 0049 611 9287811 lutzi@jeffersondist.com www.planbskateboards.com Planet earth ADIO Footwear & Planet Earth 0044 8856 901185 bernicke@earthproducts.de www.planet-earth-clothing.com Plex HAVOC-distribution GmbH 0049 30 306454700 lenny@havoc-distribution.com www.plexskateboard.com Pointer Shoes Pointer (Work in Progress) 0049 211 86206924 dominik@pointerfootwear.com www.pointerfottwear.com Powell 24/7 Distribution 0049 251 91989247 n.gebbers@247dist.com www.powellskateboards.com Premium HAVOC-distribution GmbH 0049 30 306454700 lenny@havoc-distribution.com www.premiumskateboards.com PRO-Keds StrideRite Deutschland Vertriebs GmbH 0049 2821 719840 michael_zoller@striderite.com www.prokeds.com Pro-tec VF Germany Textil- Handels GmbH 0049 89 350945 0 info@vans.de www.pro-tec.net Puma 0049 91 32810 info-de@puma.com www.puma.com Pyknic IMPERIAL CLOTHING OHG 0049 341 21829020 u.schroeter@imperial-clothing.de www.pyknicwear.com Pyromaniac Brainmade GmbH 0049 6221 7276210 kg@pyromaniac-clothing.com www.pyromaniac-clothing.com Quicksilver Kauai Textilvertriebs GmbH 0049 89 32226943 info@quiksilver-europe.com www.global.quiksilver.com ragwear wb compagnie gmbh 0049 99 73500224 info@ragwear.com www.ragwear.com Rasa Libre 24/7 Distribution 0049 251 91989247 n.gebbers@247dist.com www.rasalibre.com Ray Ban Luxottica Fashion Brillen Vertriebs GmbH 0049 8945691556 johanna.wehselau@de.luxottica.com www.luxottica.com

Refined KPP Agentur 0049 69 7421822 info@kpp-showroom.de www.refined-by-bb.com Reflex Burton Sportartikel GmbH 0043 512 230620 info.europe@burton.at www.reflexbearings.com Ritme numph & humör 0045 7631 4300 mario@numph.de keine, evtl. www.numph.dk Riviera 24/7 Distribution 0049 251 91989247 n.gebbers@247dist.com www.rivieralongboards.com ROBOTRON Pivot Distribution GbR 0049 221 4740812 propfe@pivot-distribution.de www.pivot-distribution.com Rockett IMPERIAL CLOTHING OHG 0049 341 21829020 u.schroeter@imperial-clothing.de www.ridetherockett.com Rogue Status west coast distribution ltd 0044 133 2811455 sales@westcoastdistribution.co.uk www.roguestatus.com ROXY Kauai Textilvertriebs GmbH 0049 89 32226943 info@roxy-europe.com www.roxy-europe.com Royal Urban Supplies OHG 0049 611 9287811 fstephan@urbansupplies.com www.royalskateboardtruck.com Rush Bearings Mighty Distribution 0049 611 4118021 msprunkel@mightydistribution.com www.mightydistribution.com RVCA ANP GERMANY LTD. (RVCA) 0049 711 16917910 jessica.schneider@rvca.de www.rvca.com Sabre Vision Majestic Hearts Distribution 0049 160 94650899 tobi@majestic-hearts.de www.sabre.fm Salt Rock Our Fashion GmbH & CO.KG 0049 40 85192260 timmy@ourfashion.eu www.ourfashion.eu Santa Cruz R.O.U.G.H Sportartikel & Marketing GmbH 0049 7471 96200 info@rough.de www.santacruzskateboards.com Sanuk Jefferson OHG 0049 611 9287811 lutzi@jeffersondist.com www.sanuk.com

112 – Bright Magazine

Shorty´s 24/7 Distribution 0049 251 91989247 n.gebbers@247dist.com www.shortysinc.com SkateMafia Urban Supplies OHG 0049 611 9287811 fstephan@urbansupplies.com www.sk8mafia4life.com SKULLCANDY Element Sports GmbH & Co KG 0049 8031 2341151 korbi@element-sports.de www.skullcandy.com Slave Urban Supplies OHG 0049 611 9287811 fstephan@urbansupplies.com www.worldwideslave.com

Technine R.O.U.G.H Sportartikel & Marketing GmbH 0049 7471 96200 info@rough.de www.technine.com Tensor Urban Supplies OHG 0049 611 9287811 fstephan@urbansupplies.com www.tensortrucks.com The Hundreds A-Game 0049 69 37308372 aylin@a-game.de www.thehundreds.com The Skateboard Mag 24/7 Distribution 0049 251 91989247 n.gebbers@247dist.com www.theskateboardmag.com

SLVDER Clothing Mighty Distribution 0049 6114118021 msprunkel@mightydistribution.com www.slvdr.com

The Zonders 0049 6021 15926 teasy@thezonders.com www.thezonders.com

Sneakers Monday Publishing GmbH 0049 221 9452670 contact@sneakers-magazine.com www.sneakers-magazine.com

Think 24/7 Distribution 0049 251 91989247 n.gebbers@247dist.com www.thinkskateboards.com

Sound R.O.U.G.H Sportartikel & Marketing GmbH 0049 7471 96200 info@rough.de www.soundsnowboarding.com

Thirty Six trashmark merchandising GmbH 0049 231 9371110 nicole@trashmark.com www.thirtysix.de

Source 0044 20 79543488 denis@boardsportsource.com www.boardsportsource.com

Thrasher 24/7 Distribution 0049 251 91989247 n.gebbers@247dist.com www.trashermagazine.com

Sperry Top Sider Stride Rite Deutschland Vertriebs GmbH 0049 06 13140681 jacqueline.vaneeten@striderite.com www.sperrytopsider.com

Thunder Jefferson OHG 0049 611 9287811 lutzi@jeffersondist.com www.thundertrucks.com

Sportswear int. Deutscher Fachverlag GmbH 0049 69 7595 2663 info@sportswearnet.com www.sportswearnet.com

TOPDOLLAR 0049 176 62077914 romina@topdollar.de www.topdollar.de

Stereo 24/7 Distribution 0049 251 91989247 n.gebbers@247dist.com www.stereosoundagency.com

Toy Machine 24/7 Distribution 0049 251 91989247 n.gebbers@247dist.com www.toymachine.com

Stereo Panda La Finca GmbH 0049 4402 9745421 krishy@la-finca-distribution.de www.stereopanda.com

Tracker Trucks 24/7 Distribution 0049 251 91989247 n.gebbers@247dist.com www.trackertrucks.com

Streetwear Today b&d Verlag GmbH 0049 234 5880850 info@bdverlag.de www.stw2d.com

Transworld 24/7 Distribution 0049 251 91989247 n.gebbers@247dist.com www.skateboarding.transworld.net

Striipe Our Fashion GmbH & CO.KG 0049 40 85192260 timmy@ourfashion.eu www.ourfashion.eu

Tricks Skateboards Pivot Distribution GbR 0049 221 4740812 propfe@pivot-distribution.de www.pivot-distribution.com

SuburbanBliss 667 Brückmann Kühne Schulte GbR 0049 211 69990755 tim@team667.com www.suburbanbliss.net

TSG 24/7 Distribution 0049 251 91989247 n.gebbers@247dist.com www.ridetsg.com

Turbokolor 0048 605 821309 pawel@turbokolor.com www.turbokolor.com Ucon Acrobatics 0049 30 89204861 jochen@Ucon-Acrobatics.com www.Ucon-Acrobatics.com Unbreakable 0046 704 759988 jonsson_magnus@hotmail.com www.unbreakable.se Upper Playground Agentur Jens Kohlen 0049 172 6555331 j_kohlen@yahoo.de www.upperplayground.com US Blanks 0049 2183 441633 axel.brake@us-blanks.de www.us-blanks.de Vanilla wheels HAVOC-distribution GmbH 0049 30 306454700 lenny@havoc-distribution.com www.vanillawheels.com Vans VF Germany Textil- Handels GmbH 0049 89 3509450 info@vans.de www.vans.de Venture 001 415 8460423 thinkone@aol.com www.venturetrucks.net Verve contact@verve-magazine.com www.verve-magazine.com Vice Mag 0049 30 400544910 tom@viceland.de www.viceland.com Vision Streetwear mcbase Marketing GmbH 0049 177 5556620 hakan@kingpin.de www.visionstreetwear.com Vogelwerk 0049 40 87874711 daniel@vogelwerk.net www.vogelwerk.net Vox Footwear PanSport Distribution GmbH 0049 931 4041178 ds@pansport-distribution.com www.voxfootwear.com Wemoto wemoto / garkisch 0049 6131 6278337 gregor@wemoto.de www.wemoto.de WeSC WeSC / ACN Distribution 0046 846 505000 infol@wescgermany.com www.wesc.com Woodchuck HAVOC-distribution GmbH 0049 30 306454700 lenny@havoc-distribution.com www.woodchucklaminates.com X-Treme Video 24/7 Distribution 0049 251 91989247 n.gebbers@247dist.com www.x-tremevideo.com Yackfou Krusche&Herrmann GBR 0049 30 60502530 info@placed-berlin.de www.yackfou.com Zero Urban Supplies OHG 0049 611 9287811 fstephan@urbansupplies.com www.blackboxdist.com Zoo York Skateboards Mighty Distribution 0049 6114118021 msprunkel@mightydistribution.com www.zooyork.com


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