Parallel Skateboard Magazin 04

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Ausgabe 04 || Frühjahr 2016

SK AT EBOA R D M AGA ZI N

• kostenlos •

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Parallel Skateboard Magazin – 04


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Parallel Skateboard Magazin – 04


EDI T ORI A L Hallo Ausgabe 4 und auf (Nimmer-) Wiedersehen Editorial! Mit diesem Heft möchten wir uns von jemandem verabschieden, der es uns bei allen vier Ausgaben immer wieder schwer gemacht hat, ihn zu mögen. Er war der Punkt, der auf der To-Do Liste absichtlich immer wieder nach ganz unten geschoben wurde und erfreute sich ähnlicher Beliebtheit wie "den Müll rausbringen" oder "Wäsche aufhängen". Wobei wir einige Male lieber mehrmals den Müll rausgebracht und danach Körbe an Wäsche aufgehangen hätten, anstatt Haare raufend vor diesem Text zu sitzen. – Und ob ihn überhaupt jemand gelesen hat sei dahingestellt. Deswegen wollen wir ihm nun auch keine weitere Aufmerksamkeit schenken und uns an dieser Stelle kurz und knackig auf das Wesentliche beschränken: Dies ist die vierte Ausgabe unseres Heftes, für das wir uns vier Interviewkandidaten aus allen vier Himmelsrichtungen gesucht haben. Sie hatten in den großen deutschen Magazinen bisher noch nicht die Möglichkeit zu Wort zu kommen. Es wird Zeit euch Dennis Behrens aus Hamburg, Erik Groß aus Dresden, Daniel Trautwein aus Stuttgart und Leon Moss aus Aachen näher vorzustellen. ||

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INH A LT

Daniel Pannemann Bs Tailslide, Berlin © Friedjof Feye

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Interview Dennis Behrens

14 – 21

Interview Erik Groß

22 – 29

Galerie #04

30 – 46

Interview Daniel Trautwein

50 – 59

Interview Leon Moss

60 – 69


Leon Moss Bs Lipslide, Eschweiler © Robert Christ

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Mark Frölich Bs Tailslide Bs Flip to Fakie, Köln © Willi Nothers

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interview

DENNIS BEHRENS Vor acht Jahren hieß es für Dennis „Goodbye“ Heimatdorf und „Hallo“ Hafenstadt. In Hamburg scheint er sich gut eingelebt zu haben und findet im Fulltime-Job Verständnis für sein Hobby. Trotzdem beschäftigt ihn seit längerem der Gedanke an mehr Zeit für Skateboarding und die „schönen“ Dinge im Leben. – Es wird Zeit für das nächste Kapitel. RC F o t o s: F r ied jof F e y e | In t erv ie w : Nik l a s Sp eer v on C a p p el n

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Ich bin etwas aufgeregt! (lacht) Ja ich auch! Ok legen wir los…! Hey Dennis! Erzähl doch mal, wer du bist, was du in Hamburg machst

Also folgst du nur Trends? (lacht) Würde ich jetzt nicht sagen. Was man anzieht kommt halt daher, was man sieht. Wenn du andere Einflüsse hast und dir nicht den ganzen Tag nur Skaten anguckst, siehst du eben auch anders

und wo du so herkommst. Ich bin 28 Jahre alt und komme aus SchleswigHolstein, um genau zu sein aus einem kleinen Kaff namens Kellenhusen. Dort leben 500 Einwohner und ich hab da gewohnt, bis ich 20 war. Dann bin ich nach Hamburg gezogen.

aus. Wir sind ja auch beide Typen, die nicht nur über Skaten reden und das war mir auch schon immer wichtig. Ich hatte schon immer Freunde, die nichts mit Skaten zu tun haben. Vom Herzen her bin ich Skater, aber ich muss mich nicht 24/7 damit beschäftigen.

Ich hab dich kennengelernt, da hast du in einer ziemlich turbulenten WG gewohnt. Erzähl mir doch mal, wie du mit deinem Freund Roy deine Mitbewohnerin kennengelernt hast.

Mir ist damals aufgefallen, dass du unaufgeschlossen für neue Essenvariationen bist. Wieso wolltest du nie neue Sachen ausprobieren? Ich komm vom kleinsten Dorf und meine Eltern waren immer viel arbeiten. Da war Junkfood angesagt. Daher hab ich nichts anderes gegessen und ausprobiert. Als ich hier meine erste eigene Wohnung hatte und das erste Mal kochen musste, hat sich das geändert. Heute esse ich alles.

(Beide Lachen!) Fuck you! (lacht) Ist das was für das Interview? Ähhmm… ja… wir haben uns auf einer Party kennengelernt. Das kann ich nicht erzählen. Meine Schwiegereltern sollen das noch lesen. Dann wohl besser nicht. (lacht) Anderes Thema also. Du bist äußerlich nicht gerade ein Aushängeschild für einen Skater. Ist das so ein Style-Ding oder willst du nicht als Skater abgestempelt werden? Das sind eher andere Einflüsse. Ich höre viel Musik und gehe zu vielen Konzerten. Wenn du dann Bands siehst, die du geil findest, wirst du auch von deren Kleidung inspiriert.

Aber Currywurst Pommes nach einer Party muss immer noch sein? Das muss auf jeden Fall sein! Manche Dinge ändern sich einfach nicht. Deine Job-Situation allerdings schon. Du hast gerade gekündigt. Warum genau? In Hamburg habe ich sofort angefangen, Vollzeit zu arbeiten. Das war die ersten Jahre noch ganz ok, weil ich nur im Lager unterwegs war und die auch mit Skaten gut klar gekommen sind.

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Mit meinem Chef habe ich abgemacht, dass ich nachmittags um vier gehen kann. Dann hatte ich mein Board immer dabei, habe nach Feierabend alle angerufen und bin zum Spot gefahren. Dann ist das mit der Arbeit aber immer mehr geworden und irgendwann ging das so nicht mehr. Nach acht Jahren war es also Zeit für einen Neuanfang. Heißt das für dich also auch mehr Skaten? Auf jeden Fall! Das ist eines der Dinge, warum ich das gemacht habe. Je älter du wirst, desto mehr Sachen lenken dich ab. Du kannst auch nicht mehr jeden Tag losgehen und einfach nur skaten. Nach der Arbeit musst du immer irgendwelche Sachen machen, ob es nun wichtige Dinge sind oder einfach nur Einkaufen. Dadurch, dass ich mit der Arbeit aufhöre, habe ich deutlich mehr Zeit. Ich kann im Moment höchstens ein oder zweimal die Woche skaten. Das ist kacke für den Kopf, wenn du weißt du hast Bock aber schaffst es nicht. Hat dich das auch dazu veranlasst, deine Boards, die du von Robotron bekommen hast, an andere zu geben? Nur weil du zu wenig Zeit zum Skaten hattest? Stattdessen hast du ja mich gefragt, ob du mir Boards abkaufen kannst. Ich dachte einfach, ich könnte damit Leute pushen, die mehr skaten gehen. Ich wollte fürs Nichtstun keine Bretter kriegen. Ich arbeite seit acht Jahren und kann es mir leisten, ein Board zu kaufen. Dann gebe ich lieber einem kleinen Kiddy ein Board, das voll Bock hat, aber keine Kohle sich eins zu kaufen. Sehr sozial! Ich wollte einfach nie die Kuh melken, wenn man das so sagen kann. >> weiter auf Seite 21

Fs Bluntslide, Hamburg

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Switch 270 No Comply, Hamburg

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Hast du denn schon irgendwelche Pläne für die Zeit, wenn dein Job vorbei ist? Auf jeden Fall ein paar Freunde besuchen in Berlin und Köln. Dann nehme ich mir zwei Wochen Auszeit und fahre zu meinen Eltern. Die wohnen in unmittelbarer Nähe vom Strand und ich werde mir dann mal ein wenig Gedanken machen, was ich in der Zukunft so machen werde. Dann würde ich auf jeden Fall gerne noch verreisen. Vielleicht geht es nochmal nach Bali. Freunde von uns haben dort eine Art Villa in der wir kostenlos wohnen können. Du warst ja vor kurzem schon mal da. Hast du eine gute Story auf Lager oder vielleicht ein besonderes Erlebnis? Das erste Mal Surfen auf jeden Fall. Auf dem Board stehen und die erste Welle reiten. Das ist unglaublich geil. Wir waren einen Monat da und hatten genug Zeit. Das war einer der krassesten Momente. Erst hast du gar keine Ahnung, wie das überhaupt geht, genau wie beim Skaten damals und dann klappt es einfach. Danach hast du Bock auf mehr. Generell war das Leben dort total super. Nach der Zeit dort waren wir völlig tiefenentspannt. Ich habe dafür zwar meinen ganzen Jahresurlaub genommen, doch das hat sich gelohnt. Du bist ja auch am Meer groß geworden. Könntest du dir vorstellen wieder zurück zu ziehen oder irgendwo in Richtung Sonne, Strand und Meer? Auf jeden Fall nicht zurück nach Kellenhusen. Die Entscheidung wegzugehen war richtig. Ich hätte schon Bock mehr zu surfen. Es ist komplett neu und man kann noch jede Menge lernen. Jetzt freu ich mich allerdings erst mal auf die freie Zeit und das, was auf mich zukommt. ||

Fifty / Fifty, Hamburg

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Š Carsten Beier

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i n t erv i ew

ERIK GROSS Schon bei unserem ersten Telefonat hat Erik einen sympathischen Eindruck hinterlassen und ich war zufrieden mit der Wahl unseres Interviewkandidaten aus dem Osten. Erik strahlt eine angenehme Gelassenheit aus und hat seinen Kurs gefunden, der ihn über Umwege vom Skateboarding zur Fotografie geführt hat. „Leider“ konnte man in letzter Zeit eher sein Talent hinter der Linse bewundern. Umso mehr freuen wir uns über dieses Interview, Denn auch sein Skaten ist mehr als ansehnlich. RC F O T O S: C A R S T EN BEIER & A NDR E A S M A NECK E | IN T ERV IE W: SEB A S T I A N L IND A

Legen wir doch gleich mal los. Bist du mehr Prozent Skater oder mehr Prozent Fotograf? Was ist das denn für eine Einstiegsfrage? (lacht) Für mich geht beides ineinander über. Wenn man Skaten geht, dann kann man fotografieren. Ich bin vom Skateboarding überhaupt erst zur Fotografie gekommen und da ich anstrebe, dass die Fotografie mein Hauptberuf wird, kann ich das auch nicht in Prozenten ausdrücken. Skateboarding wird immer der Sport sein, den ich machen will und Fotografie ist der Ausgleich, bei dem ich mich kreativ und gefühlsmäßig ausdrücken kann. Du brauchst also einen Ausgleich vom Skaten? Natürlich, den braucht jeder! Egal, ob das jetzt ein anderer Sport oder Bücher lesen ist. Ich finde, es ist wichtig, dass man auch mal was anderes macht, als über Skaten denken und reden. Was denkst du, wie skaten dein Denken beeinflusst hat? Ich glaube ziemlich stark. Ich komme aus einer konservativen und geradlinigen Familie, bei der alles immer nach Plan gemacht wurde. Das ist zwar irgendwie gut und man hat so sein geregeltes Leben aber skaten hat mir gezeigt, dass man auch daraus ausbrechen kann. Man lernt dieses

Leben kennen vom freiheitsliebenden Skater und nimmt davon das mit, was man gut findet. Was wäre ein praktisches Beispiel für dich, wo du dein "Skatedenken" auf etwas anderes überträgst? Du hast ja einen ziemlichen Perfektionsdrang oder? Also ich bin schon sehr ehrgeizig und genauso perfektionistisch wie ich beim Skaten bin, bin ich auch bei der Fotografie oder in anderen Bereichen. Egal was ich mache, ich will für mich das Beste in dem jeweiligen Bereich machen. Wenn ich jetzt anfangen würde leidenschaftlich Klavier zu spielen, wäre ich wahrscheinlich auch da ehrgeizig und würde es unbedingt gut können wollen. Durch das Skaten lernst du auch Niederschläge einzustecken. Man fällt hin, steht wieder auf und versucht es nochmal. Auch wenn ein Trick nach 100 Versuchen nicht geklappt hat, man nach Hause geht und sich ärgert, versucht man es beim nächsten Mal wieder und schafft es dann. Man lernt dadurch, dass manche Sachen Zeit oder Fehler brauchen und das kann man ja wieder auf das Leben übertragen. Ich habe viele Menschen kennengelernt, die einfach keine Fehler machen wollen, die nicht wissen, dass Fehler etwas Gutes sein können und man aus diesen erst wirklich gut wird.

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Denkst du, dass du durch Skaten in der Fotografie gut geworden bist? Irgendwo müssen ja dein freieres Denken und eine andere Herangehensweise herkommen. Glaube schon, ja. Man wird mutiger und probiert viele neue Sachen aus. Ich sehe das ja auch an anderen Menschen, die nicht vom Skaten kommen und anfangen zu fotografieren. Bei denen ist es eine ganz schön lange Zeit ziemlich gradlinig. Entweder sie haben selber irgendwas besonderes Menschliches an sich und machen daraus etwas Gutes oder sie bleiben gewöhnlich, so wie 1000 andere Fotografen auch. Wenn man aus dem Skaten kommt, hat man dieses kreative Denken, das aus dem Skaten so mitschwimmt. Ich glaube, dass man einfach offener ist, vor allem auch für andere Bereiche. Ich fotografiere auch nicht nur Skaten und es wird immer vielfältiger. Gerade jetzt haben wir Breakdancen fotografiert und gefilmt. Du hast gesagt Skaten sei sehr kreativ. Ist Skaten heute noch so kreativ wie es einmal war? Ja auf jeden Fall. Skateboarding entwickelt sich gerade mega rasant in alle Richtungen, Kreativität ist groß geschrieben und jeder versucht irgendwas Neues zu erfinden. Ich glaube, dass die Kreativität im Skaten momentan vielleicht sogar größer ist denn je. Die Leute haben schon alles gesehen und versuchen immer wieder sich selbst zu pushen und andere Sachen zu entwickeln. Heute siehst du wie zum Beispiel Leute in Frankreich am Republique Platz jeden Tag neue Tricks erfinden. Das haben die vielleicht vor zehn Jahren auch gemacht, weiß man aber nicht, da man es nicht gesehen hat. Findest du, das ist in Deutschland genauso? Leider ist es in Deutschland nicht so. Ich finde, dass Deutschland ziemlich eingeschlafen

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360 Flip, Hamburg Š Andreas Manecke

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Fs Noseslide, Dresden Š Carsten Beier

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ist, was Weiterentwicklung im Skaten angeht. Es wird einfach nur nachgemacht, was andere Leute erfinden. Klar gibt es ein paar Ausnahmen aber größtenteils finde ich nicht, dass Skaten in Deutschland wegweisend ist im Vergleich zu anderen Ländern, selbst im Vergleich zu anderen europäischen Ländern. Ich weiß aber nicht warum. Vielleicht liegt es an der Kultur? Ja, vielleicht denken die Menschen hier zu geradlinig. Welche Ziele hast du denn mit deinen 29 Jahren noch im Skaten? Eigentlich nach wie vor genauso fit zu sein, wie ich es bisher war und viel Skateboard zu fahren. Ich spüre noch nicht, dass ich 29 bin und älter werde. Eher im Gegenteil. Ich lerne nach wie vor neue Tricks, nur geht es in eine andere Richtung. Ich bin früher mehr irgendwo runtergesprungen. Das macht man irgendwann nicht mehr und das ist auch ganz normal, da es einfach zu anstrengend für den Körper ist. Zum Glück gibt es aber tausend andere Möglichkeiten, wie man sich weiterentwickeln kann. Ich habe jetzt aber keine Ziele, wie dass ich den COS Cup gewinne oder so. Wenn dann ein Interview wie dieses hier, bei dem man immer noch ein bisschen zeigen kann, dass man präsent ist. Warum bist du nicht in Berlin, wenn du so viel skaten willst? Ist doch dreckig, hässlich und so. (lacht)

Ich bin von Rostock nach Dresden gezogen, weil ich einen Studienplatz bekommen habe. Ich wollte tatsächlich nach Berlin damals, aber hab keinen Platz bekommen. Ich bin dann auch nach Dresden gegangen, weil meine Freundin Hoffnung hatte hier einen Studienplatz zu kriegen, was dann leider nicht geklappt hat. Ich bin hier gelandet und bin glücklich darüber. Allerdings habe ich das erst so wirklich gemerkt, als ich erwachsen war. Ich mag die Szene hier und wir sind super viel zusammen unterwegs. Irgendwann sind dann auch noch die Beasts entstanden und das war immer eine Dynamik, die ich mochte. Ich finde es angenehmer, wenn es eine kleine Skateszene gibt, die zusammenhält und nicht 20 Grüppchen, die alle ihr eigenes Ding machen. Da bin ich kein Fan von. Außerdem mag ich es auch einfach nicht, wenn Städte zu groß sind. Rostock ist schon ziemlich klein und Dresden ist so ein Mittelding zwischen Rostock und Berlin. Was ist denn für dich das Tolle an Dresden? Etwas, dass man jemanden erklären kann, der Dresden nicht kennt? Dresden hat einfach so eine besondere Atmosphäre. Ich mag diese Mischung der Baustile, die Elbe und die Nähe zur Sächsischen Schweiz. Die ganze Umwelt hier ist einfach schön, wenn man jetzt mal von der politischen Situation absieht. Nichtsdestotrotz bin ich auch sehr heimatverbunden und finde auch Rostock mit der Ostsee toll. Größere Städte reizen mich einfach überhaupt nicht. Das ist mir dann zu viel Trubel.

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Dein Studium hast du ja in einem anderen Bereich gemacht als Fotografie. Erzähl doch mal. Ich hab vor zwei Jahren meinen Master in Geografie gemacht. Ich habe mich dann über einen langen Zeitraum entschieden, dass ich das nicht weitermachen will. Ich habe in dem Job gearbeitet und es war einfach nicht abwechslungsreich. Ich habe momentan noch einen Nebenjob bei H&M, so lange bis ich wirklich auf eigenen Füßen stehen kann. Letztendlich hast du mich ja dazu gebracht, weiter zu fotografieren. Wodurch denn? Erzähl doch mal, was wir gemacht haben? Das erste große Ding war "Journey of the Beast". Da war ich dabei als Fotograf. Das nächste Projekt war dann "Travel Where You Live", welches ein Projekt für das Bundesland Sachsen war. Dabei durften wir Sachsen erkunden und ich hatte fotografisch komplette Freiheiten. Das war für mich ganz schwierig am Anfang, weil ich nicht wusste, was ich machen soll. Dadurch habe ich aber gelernt, dass ich das eigentlich kann und weiter ausbauen muss. Als letzte Frage noch. Was ist der größte Spaß für dich am Fotografieren? Dem Menschen so nahe zu kommen. Ich liebe es, Menschen zu fotografieren, immer wieder neue Persönlichkeiten zu sehen, immer wieder in neue Situationen zu kommen und sich da anzupassen. Das ist echt das Schönste daran. Ich wäre auf jeden Fall kein guter Landschaftsfotograf. Das ist mir einfach zu unpersönlich. Das war ein schöner Schlusssatz! "Dankeschön" machen wir auf keinen Fall. Das sind verschwendete Zeichen. (Erik lacht). ||

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Switch Kickflip, Hamburg © Andreas Manecke

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G A L E R I E

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#04

N U M M E R

V I E R

Eric Liebisch Bs Boardslide, Wuppertal Š Hendrik Herzmann

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Joscha Aicher Gap to Fs Noseslide, München © Florian Hopfensperger

Fabian Gehring Fs Smithgrind, München © Leo Preisinger

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Daniel Ledermann Fakie 360 Flip, Leverkusen Š Leo Preisinger

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Maurice Bröxkes Bs Hurricane, Krefeld

© Robert Christ


Jakob Dohse Fs Nosebluntslide, Kelsterbach Š Fabian Reichenbach

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Mario Ungerer Switch Bs Tailslide, München © Leo Preisinger

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Nizan Kasper Wallride Nollie Out, Hamburg © Christopher Shaw

Henri von Stanislawski Bs Smithgrind, Hamburg © Christopher Shaw

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Willow Heelflip, Köln © Janosch Pugnaghi

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André Gerlich Fs Shove-It, Dortmund © Robert Christ

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Octavio Trindade Bs Lipslide, Berlin © Dennis Scholz

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Yannick Siegler No Comply, Mannheim Š Fabian Reichenbach

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Thomas Gietl Fs Crooked from Flat, Mönchengladbach © Robert Christ

Robin Wulf Bs Powerslide, Stuttgart © Thomas Gentsch

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Malte Spitz Bs Wallride, Potsdam © Henrik Biemer

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Lukas Rosen Fs Bluntslide, Aachen © Robert Christ

Samuel Beyer Varial Heelflip, Aachen © Robert Christ

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Max Geisinger Fs Smithgrind, Hamburg Š Michel Lang

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Simon Weißer No Comply Bigspin Heelflip, Freiburg ©Phil Gehrke

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i n t erv i ew

DANIEL TRAUTWEIN Leider wurde Daniel in letzter Zeit durch einige Verletzungen immer wieder zurückgeworfen, was ihn nicht davon abhält die Zeit zwischen den Pausen produktiv zu nutzen. Während des Interviews sitzt Daniel mit Sonnen­ brille und Gitarre oberkörperfrei auf einem Stuhl und widmet sich einem seiner neuen Hobbys: Mit musikalischer Untermalung erzählt er von seinen Lieblingsbeschäftigungen, dem „Skatelife“ in Stuttgart und Zukunftsplänen. RC F o t o s: D a niel Wa gner , L eo P r eisinger & F l or i a n hop f ensp erger In t erv ie w : Fa bi a n Gehr ing

<< © Florian Hopfensperger

Hey Daniel, erzähl doch mal kurz, woher du kommst, wo du wohnst und was du so treibst. Ich komm aus Besigheim, eine halbe Stunde von Stuttgart weg. Mit 20 bin ich nach Bad Cannstatt gezogen und seit ich 21 bin, wohne ich hier in Stuttgart. Momentan studiere ich Medien-Management, bin im letzten Semester und es steht nur noch die Bachelorarbeit an. Wieso hat es dich nach Stuttgart gezogen und nicht in eine andere Stadt? Im Nachhinein wäre ich auch woanders hingezogen. Damals hatte ich aber voll Bock auf Stuttgart, weil ich hier schon viele Leute kannte und ständig zum Skaten hier war. Zufällig wurde auch ein WGZimmer frei, welches mir D-Wag (Daniel Wagner) abgecheckt hat. Für einen Studienplatz habe ich mich auch in anderen Städten beworben, wurde aber nur in Stuttgart genommen. Wie würdest du die Stuttgarter Szene beurteilen? Es gibt viele verschiedene Crews, in denen jeder ein Stück weit sein eigenes Ding macht. Am Ende ist es aber dennoch eine große Familie. Man kennt sich eben im Kessel. Das merkt man besonders, wenn mal wieder ein Event ist. Da kommen dann alle zusammen und die Stimmung ist super. Du bist einer, wie so viele aus der Stuttgarter Szene, die etwas professioneller Skateboard fahren, aber nicht ursprünglich aus Stuttgart kommen. Was glaubst du, woran liegt es, dass gerade Leute von außerhalb die Motivation mitbringen, ein wenig mehr daraus zu machen? Schwer zu sagen. Ich komm aus einer kleinen Stadt, in der es nicht so viel gab und dadurch ist man eben super gehyped, die ganzen Spots in der großen Stadt zu skaten. Ich war dann auch voll motiviert, als ich hier mit D-Wag losziehen konnte, um Fotos zu schießen. Im Dorf waren wir halt einfach die Kids, die im Skatepark abhingen. Da gab es so was einfach nicht und umso geiler war es dann, in Stuttgart die ganzen bekannten Spots zu skaten und Fotograf und Filmer am Start zu haben.

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Wenn man dein Skaten heute mit dem von vor fünf Jahren vergleicht, hat sich da einiges geändert. Woran liegt es? Skateboarding entwickelt sich weiter und alte Styles kommen wieder hoch. Da entwickelt man sich halt einfach mit. Dementsprechend macht man so Trends dann auch ein Stück weit mit. Ich selbst bin über die Zeit einfach kreativer geworden. Früher bin ich hauptsächlich Gaps gefahren und hab mich überall runtergeschmissen. Jetzt schau ich, dass ich kreativer skate und untypischere Spots fahre. Was sagt dein Körper heute zu den Mosherzeiten von früher? Haha… Ich bin sicher nicht mehr der fitteste. Man merkt es krasser, wenn man Moshen war. Hab 2015 viele Probleme mit meinem Rücken gehabt, was jetzt aber nicht nur mit Skaten zu tun hatte. Deswegen bin ich auch gezwungen mein Skaten zu wandeln. Ich kann nicht mehr 30 mal irgendwo runter. Wir sind ja auch schon halbe Skateopas. Dementsprechend muss man jetzt auch viel mehr für seinen Körper tun. Du hattest in letzter Zeit ja einige Projekte, an denen du gearbeitet hast, inwieweit hat dich dein Körper hierbei beeinträchtigt und wie zufrieden bist du damit? Leider hab ich mich ja am Rücken verletzt und war deswegen die letzten vier bis fünf Monate des Jahres nicht fit. Ich musste viel Physio machen, MRT und so Sachen. Jeder Skater kennt es, dass man von seinen eigenen Sachen meistens nie komplett überzeugt ist. Ich fand es natürlich schade, weil ich noch ein paar Tricks auf der Liste hatte, die ich unbedingt machen wollte, aber eben nicht probieren konnte. Am Ende war die Zeit, in

der wir an dem DVS Video gearbeitet haben aber geil und das Gesamtbild war hammer. Hier ein fettes Danke an Johannes. Was kann man von dir und dem Favorite Video erwarten? Das Daggers Video kommt gegen Mai raus. Leider konnte ich auch hier nicht voll abliefern und war auch schon auf zwei Touren nicht dabei wegen einem Bänderriss. Dann musste ich ja auch parallel für zwei Parts filmen, weshalb es von mir keinen Full-Part geben wird. Ich habe Footage im Video, aber eben keinen eigenen Part. Dafür werden die anderen Full-Parts aber viel zu krass. Gerüchte aus der Unterwelt sagen, du hättest ein kleines Problem das richtige Outfit zu finden, bevor es vor die Tür geht. Was sagst du dazu? Mein Outfit? Haha. Ich weiß, worauf du anspielst. Manchmal brauch ich ein bisschen länger bis ich mich angezogen hab, fertig bin und das Outfit ausgecheckt hab. Ist aber nur manchmal so. Lassen wir das. Ein anderes Interessantes Thema wäre auch der Rückenschwimmer! Erzähl uns doch mal davon. Eigentlich legst du dich, egal wo du gerade bist, auf den Rücken und fängst an, so zu tun, als würdest du auf dem Rücken schwimmen. Die verstörten Blicke der Leute sind da garantiert. Der war eine Zeit lang wirklich eine Legende. Den hab ich immer gemacht, wenn wir vom Feiern nach Hause kamen und leider hab ich den erst vor drei Tagen wieder performed. Ich hoffe aber, dass es sich nicht zu weit verbreitet. >> weiter auf Seite 56

Fs Smithgrind, Stuttgart >> © Daniel Wagner

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Nollie 5 / O, Thessaloniki Š Leo Preisinger

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Studium, Skaten und Rückenschwimmen haben wir abgehakt. Was sind abseits davon deine Lieblingsbeschäftigungen? Fotografieren, Dart zocken und jetzt, wo sich mein Cousin breitschlagen ließ mir Unterricht zu geben, auch Gitarre spielen. Dann noch allgemein Sport treiben, Joggen gehen und Schwimmen, um sich fit zu halten. Meine Freundin in Wien besuchen gehört natürlich auch zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Fotografierst du schon seit längerer Zeit oder bist du noch Frischling? Hab schon früher viel fotografiert, es dann schleifen lassen und jetzt wieder für mich entdeckt. Im Rahmen meiner Bachelorarbeit mache ich auch ein Projekt, das mit Fotografie zusammenhängt. Früher hab ich mit einer digitalen Kamera geschossen, heute schieß ich aber analog. Hab mir anfangs so Kameras auf Flohmärkten gekauft, die haben aber leider nie so richtig funktioniert. Jetzt hab ich den Klassiker AE1, mit der ich jetzt auch echt super happy bin und werde da in nächster Zeit auch einiges machen. Wo siehst du dich in Zukunft? Skatetechnisch, Dartprofi, 9 to 5 Job, Gitarrist oder doch was ganz anderes? Genau weiß ich das noch nicht. Ich möchte nach dem Bachelor aber erstmal für eine längere Zeit verreisen und natürlich so viel Skaten, wie es der Körper zulässt. Dann auf jeden Fall was für Favorite starten, da es ja nicht mit einem FullPart geklappt hat. Mit DVS ist auch wieder etwas geplant. Außerdem würde ich gerne nochmal zu meinem Onkel nach China und Südamerika würde ich auch gerne noch bereisen. ||

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Bs Feeblegrind Pop Over, Düsseldorf © Florian Hopfensperger

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Ollie Into Bank, Ludwigshafen Š Florian Hopfensperger

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interview

LEON MOSS Mein erster Besuch in Aachen ist nun einige Jahre her und ich muss zugeben, dass ich die Stadt nie so wirklich auf dem Schirm hatte. Ob es am schlechten Ruf gelegen hat oder der Lage, Aachen war lange Zeit kein typisches Ausflugsziel für einen Skatetrip. Heutzutage bin ich immer wieder überrascht über die Spotvielfalt und Skater, die die Stadt zu bieten hat. Zurzeit tut sich etwas in Aachen und Leute wie Leon, der zusammen mit Lukas Rosen für die Brainhxstle Videos verantwortlich ist, prägen einen neuen Stil der Szene vor Ort. RC Fotos: Robert Christ | Interview : Lukas Rosen

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Hey Brudi, alles gut bei dir? Ja Mann, habe mir eben die beste Kappe im 50Cent Laden gekauft (zeigt Kappe mit Apple Logo). Haha hipper shit! Sag mal ein paar Sätze über dich für die Leser. Wer du bist, was du machst usw. Also ich bin Leon Moss aus Aachen. Momentan mache eigentlich nicht so viel. (lacht) Viel Skaten und viel chillen. …und auch saufen. Das sowieso. "Skaterleben" halt. Apropos "Skaterleben". Beschreib mal die Aachener "Skaterszene". Ist die Szene groß? Es ist schon eine große Szene, aber wenn es um Streetskaten geht, muss man den Leuten auf jeden Fall in den Arsch treten. Ich glaube, es spielen viele Faktoren eine Rolle, wenn man nicht unbedingt eine Millionenstadt ist. Hier in Trier zum Beispiel ist die Streetszene sau klein, weil wir die fetteste Halle haben. Ja genau. Ich hab jetzt auch schon öfters von Köln gehört, dass die Streetszene da voll klein ist und alle immer in den tausenden Parks rumlungern, obwohl Köln ja echt groß ist. Ich nenn das auch immer gerne Feierabendskaten. Leute, die halt einfach nicht aus ihrer Komfortzone rauskommen. Das ist irgendwie ähnlich wie Fußball oder so. Total, aber dann gibt‘s halt auch wieder so geile Crews wie die Europe Jungs, die einfach komplett auf Street sind.

Der Pott ist eh eine riesige Großstadt, finde ich. Aus dem Pott kam sowieso zu lange nichts Geiles. Da waren immer nur diese Schönling-Montagen, die man irgendwie nur belächeln konnte. Deswegen finde ich es auch eine geile Entwicklung wieder zurück zu so etwas roughem. Aachen war ja auch immer für roughe Spots bekannt und als Skateziel irgendwie nicht so angesehen. Mittlerweile sehe ich in sämtlichen Magazinen und Videos irgendwelche Spots aus Aachen. Hast du eine Ahnung, woran das liegen könnte? In Aachen wird halt mega viel neu gebaut. Dauernd gibt es irgendwelche neuen Spots. Zudem hatten wir ja schon immer richtig krasse Dinger hier. Ich würde jetzt auch einfach mal behaupten, dass wir mit unserem letzten Video Aachen so ein bisschen auf die Map gebracht haben. Da haben die Leute halt geahnt, dass hier was geht. Willst du denn in Aachen bleiben, oder lieber in eine größere Stadt? Ich finde die Szene in Berlin natürlich attraktiv, aber das wäre, glaube ich, momentan einfach zu viel für mich. Ich mache hier schon nichts und da sind die Möglichkeiten einfach noch viel größer, jeden Tag zu skaten und zu saufen. Ich finde es auch geiler, wenn man in seiner Szene bleibt. Es ist immer so schade anzusehen, wenn irgendein geiles Video aus irgendeiner kleineren Stadt rauskommt, dann werden ein paar Leute bekannt und die nächstbeste Lösung ist dann, nach Berlin zu ziehen. Das ist auf jeden Fall schade. Es wäre viel geiler, wenn mehr Kram aus den kleinen Städten

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kommt, die Sachen haben halt immer ihren eigenen Charakter. Außerdem finde ich es immer geiler zu sehen, was Leute aus einer Stadt mit weniger Spots machen. Da kommt die Kreativität am meisten raus. Leute machen ja auch Städte aus und wenn alle immer wegziehen, gibt es ja irgendwie gar keine Chance, dass da dauerhaft Szenen entstehen. Was würdest du dir denn für die Aachener Skateszene wünschen? Definitiv mehr Leute, die was in Bewegung setzen. Solche Leute sind die wichtigsten und halten die Szene. Davon gibt es hier schon ein paar, sowie Lubo (OG Pav) und Baum (Lars Brunswicker). Es wäre geil, wenn es hier noch einen Filmer geben würde, der so auf unserem Film ist. Kann es so was denn in einer Stadt in der Größe von Aachen geben? Bevor wir beide angefangen haben mit dem „Brainhxstle“ Ding, war ich ja auch mit meiner damaligen Crew „Bluesocks“ unterwegs. Die haben dann aber fast alle aufgehört zu skaten. Es hängt halt meist von einer treibenden Kraft ab, ob so etwas entsteht. Total! Ich finde aber auch in Aachen geil, dass es hier in der Szene null Beef gibt und alle cool miteinander sind. In Aachen gibt es halt einen krassen Zusammenhalt! Das merkt man vor allem bei so Sachen wie unserer Videopremiere oder dem Bau vom DIY-Spot. << Bs Lipslide Fs Revert, Eschweiler

Und wie stehst du zur deutschen Skateszene im Allgemeinen? Ich feier auf jeden Fall viele von den Crews da draußen. So Sachen wie den C.O.S Cup finde ich aber todeslangweilig. Da fahren immer die zehn gleichen Leute den gleichen Run. Sogar der Park ist immer der gleiche. Die Jungs, die mal da waren erzählen auch immer von der scheiß Stimmung da.

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Jeder fährt halt auf Ego mit seinen Kopfhörern da rum, wie in einer Trainingsbasis. Ich finde gerade bei Contests sollte das anders laufen. Das geilste daran finde ich eigentlich immer die Session davor und danach, wenn man Leute wiedertrifft,

gechillt. Das ging dann den ganzen Sommer so und so langsam steht das Ding. Da hängen dann auch nicht nur Skater. Das ist einfach ein Platz wo sich alle treffen, die einfach Bock haben cool miteinander abzuhängen.

zusammen säuft und so weiter. Wen interessiert denn, ob Alex Mizurov zum fünften Mal in Folge den gleichen Run da fährt und gewinnt. Wer hat denn Bock das zu gucken?! Ich glaube man könnte den Mizurov Run von vor 5 Jahren einfach dieses Jahr einblenden und es würde mehr oder weniger niemandem auffallen. Ich denke mal, wegen so etwas sinken da auch die Teilnehmer- und Zuschauerzahlen. Erzähl mal die Geschichte Vom DIY Spot in Aachen. Wie kam es dazu und wie wurde das Ding finanziert? Tobi Kleinschmidt hatte letztes Jahr durch Zufall so einen leerstehenden Platz entdeckt, der ziemlich zentral liegt und es stand schon lange in der Runde mal etwas zu bauen, zumal wir ja auch nur einen Skatepark hier in Aachen haben. Wir haben dann bei Facebook eine Gruppe gegründet und die Skater eingeladen. Innerhalb von zwei Tagen stand dann das erste Obstacle. Der Baum hat eine Menge Kohle vorgestreckt, wir haben dann eine Party organisiert und es ist richtig viel Kohle wieder reingekommen. Die Stadt hat das dann sogar toleriert, dass wir da was machen. Am Spot war das richtig krass. Auf einmal hingen da 40 Skater ab und man hat zusammen gebaut und

Ich finde dieses „Skater unter sich“ Cliché eh total hängengeblieben. Skaten ist halt ein Medium sich auszudrücken und es gibt noch so viel andere geile Scheiße. Es gibt super viele Sachen, die total nah an Skaten sind. Voll viele von meinen Homies malen auch und ich find zum Beispielt die Graffiti Szene interessant und voll das geile Ding. Oder Leute wie die Jungs, die für unser neuestes Video die Mucke gemacht haben. Musik, Graffiti, Skaten oder was auch immer, künstlerische Leute sind einfach eine geile Sache und solche Leute sollten sich zusammenschließen, damit was noch geileres entsteht. Ich könnte auch kotzen, wenn ich bei Facebook so Memes sehe wie „wir sind Skater wir geben euch den nächsten Trend“. Das ist einfach Schwachsinn. Skater sind genauso von anderen Leuten beeinflusst, wie die von uns und das ist auch gut so. Das war ja auch irgendwie die Thematik von unserem neuesten Video „Fancy Footwork“, Künstler zu vereinen, um was Neues zu erschaffen. Was geht denn mit dem Brainhxstle Projekt, was können die Leute erwarten? Wir wollen auf jeden Fall in der selben Richtung bleiben. Unser erstes Video war ja mit Einspie>> weiter auf Seite 68

Parallel Skateboard Magazin – 04


Polejam, Aachen

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Noseblunt Drop-In, Aachen

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Bs Hurricane, Aachen

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lern von Arthaus filmen. Das hat auf jeden Fall richtig Bock gemacht und ist ein geiles Video geworden. Die Entwicklung zu eigenen Visuals, eigener Musik und eigenen Animationen, die wir jetzt bei „Fancy Footwork“ gemacht haben,

Ein Skater, der filmt, ist für mich auch ein Künstler. Man filmt ja auch, damit etwas entsteht wo mehr hinter steht als das Filmmaterial an sich. Quasi die Dokumentation einer Szene.

ist halt einfach noch um einiges fresher, weil es im Gesamtpaket unser Ding ist.

Ich filme auf jeden Fall nicht für Profit oder so. Es gibt ja auch Leute die filmen nur Leute die Sponsoren haben. Die wollen halt auch Kohle damit machen. Ich filme die, mit denen ich cool bin und damit eine geile Session entsteht.

Unser altes Video war an einem gewissen Stil orientiert, der halt jetzt gerade in ist. "Fancy Footwork" ist eine Stilvorgabe. Wir haben aber auch Glück, dass die Brudis so geile Mucke produzieren. Geht da eigentlich auch was mit Skateboards und Kleidung dann? Der Plan ist auf jeden Fall, dass Brainhxstle eine Plattform wird, wo sich jeder künstlerisch einbringen kann, der Bock drauf hat. Keine typische Boardfirma, die ihre Promodells rausbringt. Ich denke da an kleine Boardauflagen und Klamotten, die über dieses Standard Merch-Level hinausgehen. Es gab ja jetzt schon diese kleine Auflage an DVD´s, Shirts und Sweatern. Ich finde, so kann man ruhig weiter machen. Auf den kreativen Prozess bezogen, siehst du dich eher als Filmer oder als Skater? Es gab definitiv eine Zeit, in der ich eher zum Filmen tendiert habe. Da hab ich auch mein Skaten richtig krass vernachlässigt und so gut wie keine Fortschritte gemacht. Ich merke auf jeden Fall oft, dass ich beim Filmen schnell keinen Bock habe, weil ich eben selbst skaten will. Ich bin also eher ein Skater, der filmt und kein Filmer, der skatet.

Im Endeffekt filmen wir also, weil „irgendwer muss es halt machen“, haha. Voll, es macht auf jeden Fall Spaß, aber ich find es auch super geil, gefilmt zu werden. Deswegen fand ich es auch cool, als Niels von Europe so motiviert war, mit uns beiden diesen Part zu filmen. Klar, das ist jetzt kein Riesenpart aber aus den paar Sessions ist halt was Geiles entstanden. Das war cool auch mal auf der anderen Seite zu stehen. Ich finde so Crews, die sich gegenseitig feiern, sollten auch einfach was miteinander machen, damit wieder neuer geiler Scheiß entsteht. Cool, dann geb doch noch ein paar Shout-outs an die Brudis und Sissis. Shout-outs gehen raus an Robbi und Fabio, die den Print alive-keepen, an dich und alle Aachener Brudis, an den Burn Skateshop, an Niels und die Europe bratkos, an die Dshild crew, an Schund und alle anderen Crews. Wen kann man denn noch shout-outen? – Shout-out an meine Eltern. Shoutout an $ono$ Cliq, an AA'$ Retroshack und an alle Brudis, die in irgendeiner Form Vandalismus und Sachbeschädigung betreiben. ||

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IMP RE S SUM Redaktion Robert Christ, Fabio Schöneweihs Grafik Fabio Schöneweihs Fotografen dieser Ausgabe Andreas Manecke, Carsten Beier, Christopher Shaw, Daniel Wagner, Dennis Scholz, Fabian Reichenbach, Florian Hopfensperger, Friedjof Feye, Hendrik Herzmann, Henrik Biemer, Janosch Pugnaghi, Leo Preisinger, Phil Gehrke, Robert Christ, Thomas Gentsch Mitarbeiter dieser Ausgabe ( Text ) Lukas Rosen, Sebastian Linda, Fabian Gehring, Niklas Speer von Cappeln Auflage 1.000 Stück Redaktionssitz mönchengladbach Eickener Str. 113 41063 Mönchengladbach & hamburg Lippmannstr. 57 22769 Hamburg Kontakt / Anzeigen info@parallel-skateboardmag.de www.parallel-skateboardmag.de DANKE! An alle, die uns geholfen haben, dieses Heft auf die Beine zu stellen. Parallel Skateboard Magazin … … erscheint so häufig es uns möglich ist.

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Nino Schöneweihs Fs Feeblegrind, Hamburg © Robert Christ

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20 JAHRE BURN AACHEN

WWW.BURN-SKATE.DE


PHOTO: CHRIST

RUBEN LÜCKE

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Matze Wieschermann Switch Bigspin Heelflip, Wiesbaden © Thomas Gentsch

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© Erik Groß

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S E E A L L C O L O R S AT L A K A I . C O M / i N S TA : @ L A K A I LT D

I N T R O D U C I N G T H E V I N C E N T A LVA R E Z I I F E AT U R I N G T H E L U X- L I T E C U S H I O N I N G S Y S T E M

WA L L I E S W I TC H C R O O K / P H OTO : CO L E N

NAME: I N S P I R E D B Y:


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