PASSAUER STADTMAGAZIN
PASSAU E R S AI
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N gitarrenfestival „passauer saiten“ vom 22. februar bis 7. märz sonderthema > heiraten 2013 ohne worte > sebastian frankenberger Kino LADENporträt > antiquitäten poxleitner gastrotipp > weingut Bücher passauer stadtmusikanten > emily fultz geschichte > liebste clara!
UNBEZAHLBAR! februar 2013
15. JAHRG.
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editorial
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kcüR Ausblick
Liebe Leserinnen und Leser, das Editorial der ersten Ausgabe eines neuen PASTA! Jahres nutzen wir traditionell für einen (auch selbstkritischen) Blick zurück auf das vergangene Jahr und einen mutigen Ausblick auf das gerade begonnene neue Jahr. Wie immer habe ich am Neujahrstag 10 Vorsätze notiert und überprüfe nun nach Ablauf eines Jahres, was davon auch wirklich (ehrlich!) umgesetzt worden ist. Auch im letzten Jahr waren es bei weitem nicht alle Vorsätze, die umgesetzt wurden, aber unter immerhin 6 von 10 der Vorsätze für 2012 kann ich für mich einen Haken setzen (...und das mit dem Vorsatz „endlich Italienisch-Stunden nehmen“ wandert ganz automatisch auf meinen schlauen Zettel für dieses Jahr!). Besonders wichtig war mir für 2012, in Bezug auf die PASTA! kompromissloser zu sein. Aus meiner Sicht haben wir in diesem Zusammenhang einen großen Schritt nach vorne gemacht, auch wenn wir damit den ein oder anderen Kunden überrascht, irritiert oder sogar verprellt haben. „Nein sagen“ ist ja bekanntlich gar nicht so einfach, zumal es bei uns damit schlicht auch um den Verlust von Anzeigenkunden und damit direkt ans Portemonnaie geht, zumindest kurzfristig. Auf der anderen Seite sehen wir schon jetzt erste Erfolge der „Null-Toleranz-Politik“: Durch eben jene Kon-
sequenz, nicht alles abzudrucken, nicht alles zu akzeptieren und immer Ja und Amen zu sagen, haben wir auf der anderen Seite nämlich auch Kunden und Leser gewonnen. Ein Beweis dafür ist, dass wir zum neuen Jahr sowohl die Auflage der PASTA! gesteigert als auch unser Verteilgebiet signifikant ausgeweitet haben. Wir beliefern auf Wunsch unserer Leser und Kunden jetzt deutlich mehr Verteilstellen in Oberösterreich und Vilshofen und sind ab sofort auch im gesamten Bäderdreieck präsent. Und damit sind wir auch schon beim Ausblick für 2013: Wir wollen die Präsenz des Magazins sinnvoll ausbauen. Das ist nicht leicht in Zeiten sinkender Anzeigenerlöse, gerade bei sogenannten „Anzeigenblättern“ - zu deren Kategorie auch unser „unbezahlbares“ Magazin gehört. Egal ob STARE oder PRINZ, es hat viele Printtitel erwischt im letzten Jahr. Andere werden folgen. Können wir unsere Leser weiterhin begeistern? Investieren unsere Kunden aus Überzeugung einen Teil ihres Werbebudgets gerade in unser Magazin? Wir geben alles, unser Versprechen zu halten. Das ist doch schon mal eine ganz gute Basis. Den Rest entscheiden Sie – schreiben Sie uns! Rufen Sie an! Auf, auf in ein neues, spannendes Jahr!
cornelius lloyd martens redaktion@pastaonline.de
SCHREIBEN SIE UNS IHRE MEINUNG! FEBRUAR 2013
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Das rinnende rauschende Wasser Berauschte verwirrend die Stimmen Der Tr채ume, die blasser und blasser Im schwebenden Nebel verschwimmen. Hugo von Hofmannsthal
herbert grantelt
der schäschä herbert im reich der wirtstierparasiten
eine frage des geschmacks: Herbert Grantelt
VON CHRISTIAN GÖTZ
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ekanntlich vermehren sich sogenannte Schädlinge ja meist dann explosionsartig, wenn die Natur aus dem Gleichgewicht geraten ist. Man sieht das wunderbar am Borkenkäfer, der im Nationalpark die Fichten-Monokulturen weggeknabbert hat, für deren Existenz kein Geringerer als der größte Schädling der Erdgeschichte, der Mensch verantwortlich zeichnet. Jene Schädlingsgattung, die ihre bahnbrechende Intelligenz u.a. dadurch unter Beweis stellt, dass sie Tiere, die ihren Dreck beseitigen, für Schädlinge hält, weist wiederum ihrerseits furchterregende Schädlings-Untergattungen auf – die sogenannten Schädlings-Schädlinge. Diese Schädlings-Schädlinge (SchäSchäs) nennen sich häufig „Chef“, ernähren sich von den Errungenschaften ihrer Mitarbeiter und entladen die dadurch gewonnene überschüssige Energie über Letztere nicht selten in Gestalt ungerechtfertigter Kritik. Ihres Schädlingsbefalls nicht gewärtig werkeln sich die Gedemütigten bar jedes Selbstbewusstseins sehenden Auges in die totale Erschöpfung, bis sich der Schäschä ein neues dummes Wirtstier (DuWi) sucht. Angesichts der derzeitigen rapiden Ausbreitung der DuWis und SchäSchäs möchten die Herberts dieser Welt
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verzweifeln – ist diesen Ekelgestalten doch kaum beizukommen – außer, der SchäSchä (von dem mir jüngst ein befreundeter Kochlehrling berichtete und mich um Hilfe bat) ist selbst Wirt. Nachdem ich beim Gang um dessen Feinschmeckertempel bereits dessen Schreie und Beleidigungen aus der Küche vernommen hatte, mit denen er das dortige Personal traktierte, konnte ich mir im Lokal seiner vollen Aufmerksamkeit gewiss sein – hatte ich doch durch den gedemütigten Freund das Gerücht streuen lassen, ich sei ein STERN-Reporter auf der Suche ... nein, nicht nach sexistischen Andeutungen, sondern dem ultimativen Geschmackserlebnis. Ich wusste gar nicht, wie schön es sein kann, sich den ganzen Abend lang den Bauch vollzuschlagen und unter den bangen Blicken eines schwitzenden Sklaventreibers lesebebrillt in einer Sudoku-Tabelle herumzukritzeln. Natürlich hatte ich mir per SMS aus der Küche übermitteln lassen, welche der bestellten Speisen vom Chef selbst zubereitet worden waren – und so wusste ich, dass das Steak des Hauptgangs sowie das Dessert aus seiner Hand stammten. Es hatte ganz ordentlich geschmeckt – und so versicherte ich ihm auf seine schleimige Nachfrage schließlich
auch glaubhaft, dass ich selten so eine gute Suppe genossen hätte. Im Hauptgang habe die Gemüsebeilage die (von mir heimlich mittels Feuerzeug) angekokelte Schuhsohle im Hauptgang zumindest fast vergessen lassen – lediglich die (von mir eingebrachten) Eierschalenreste im Dessert seien etwas hart zu kauen gewesen. „Naja – also alles in allem war das gar nicht mal so gut, Herr Wirt. Wie sagte doch Heinz Bösl im Film „Indien“ einst so schön: ‚Dene schreib i jetz a Bewertung, die hom nächsts Joa nur mea Flüchtling‘, gell, haha - Scheaaaz. I schreib goa nix.“ Nachdem ich das Lokal verlassen hatte, hörte ich wieder Geschrei aus der Küche. Gegen manch Ungeziefer ist wohl sogar Herbert machtlos – und so bleibt mir nur der Trost in den Versen Ludwig Fuldas: „Verachten ist ein Wohlgefühl und fördert das Verdauen: So hoch und frei, so stolz und kühl vom Berg hinabzuschauen! Sogar der Käfer auf dem Mist blickt wohlgefällig tiefer und nennt, was dort versammelt ist, elendes Ungeziefer.“
Dene schreib i jetz a Bewertung, die hom
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Ohne [Worte] name k sebastian frankenberger geboren k 17.09.1981 beruf k ödp bundesvorsitzender, kostüm-erlebnisführer
Müssen Sie immer im Rampenlicht stehen?
Ist die Maybrit Illner eigentlich sexy?
Sie sind ja Vegetarier. Mögen Sie auch Mangold?
In zehn Jahren: Almbauer oder Entwicklungshelfer?
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fotointerview
M
it seinem Volksbegehren zum Nichtraucherschutz, das im Jahr 2010 völlig überraschend per Bürgerentscheid in ganz Bayern durchgeführt und umgesetzt wurde, hat es Sebastian Frankenberger geschafft, zum aktuell wohl bekanntesten Passauer zu werden. Ob als Talkshowgast bei „Hart, aber fair“, Maybrit Illner oder Peter Hahne – der 31-jährige gebürtige Passauer mit der markanten langen Mähne ist ein gefragter Interviewpartner, die Medi-
en reißen sich um den Polit-Rebell, der 2010 auch gleich noch zum Bundesvorsitzenden der ÖDP gewählt wurde. Schon immer hat Frankenberger polarisiert: Ob als Schülersprecher, katholischer Ministrant, Rekordhalter mit Guinness Buch der Rekorde-Eintrag für 44 Stunden Dauerdebattieren, Passauer Stadtrat oder eben als Verfechter des Nichtraucherschutzes – der staatlich geprüfte Fremdenführer, Busfahrer und Notfallseelsorger ist ein wahrer Tausendsassa. Beleidigungen, Dro-
hungen und Hausverbote erfährt er nach wie vor bayernweit in der Gastronomie, die ihn für Umsatzrückgänge verantwortlich macht, seit der in Deutschland strengste Nichtraucherschutz auf Initiative von Frankenberger eingeführt wurde. Vergessen dabei wird gerne, dass damals über 60 % der Wähler dafür waren, den Nichtraucherschutz einzuführen – für Frankenberger der bisher größte Sieg seiner politischen Karriere und ein Beweis für eine funktionierende direkte Demokratie.
Ist Ihnen der erste Versuch als Autor mit Ihrem Buch „Volk, entscheide“ peinlich?
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Ziehen Sie nicht doch ab und an gerne mal eine durch?
Gastronomen hassen Sie. In welchen Kneipen bekommen Sie noch etwas zu trinken?
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Starkbier Ein Bier mit Tradition und Zukunft
Helmut schleich alias f.j. strauSS.
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as Starkbier blickt in Bayern bereits auf eine jahrhundertealte Tradition zurück: „Trinken bricht das Fasten nicht“, sagten die Mönche und ergänzten während der Fastenzeit die karge Kost nahr- und vor allem schmackhaft mit Bier. Die Paulanermönche brauen zum Namensund Todestag ihres Ordensstifters bereits seit dem 18. Jahrhundert ein solches Festbier. Im Jahr 1751 erlaubte ihnen Kurfürst Maximilian III. Joseph, zum Ehrentag dieses nach Rezepten des Klosters Benediktbeuren gebraute Bier herzustellen und öffentlich auszuschenken. Bald wurde es üblich, den bayerischen Kurfürsten zum Anstich zu laden und ihm den ersten Krug zu reichen.
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peter götz als König ludwig II.
Monarchen bzw. „Großkopferte“ zum Anstich des Starkbiers einzuladen und ihnen den ersten Krug auszuschenken wurde zu einer Tradition, die heute so aktuell ist wie damals: Bei den hiesigen Starkbierfesten geben sich allerlei Prominente aus Politik und Wirtschaft die Klinke in die Hand – und lassen sich dabei sogar freiwillig „derblecken“. Heutzutage kommen auch „Normalsterbliche“ in den Genuss des gehaltvoll-würzigen Gerstensaftes – und amüsieren sich königlich über „die da oben“, wenn sie von Fastenpredigern oder Kabarettisten durch den Kakao gezogen werden. Die Brauerei Hacklberg feiert das „Humoratorfest“ bereits zum 32. Mal. Heuer wird eine königlich-bayerische Castingshow unter dem
manfred kempinger.
Motto „Da Kini sucht Frau“ geboten. Von 15.-17. Februar halten „da Kini“ und sein Oberst-Stallmeister Hof im Hacklberger Bräukeller – die „Schwaiger Buam“ sorgen für wahrhaft köstliche musikalische Unterhaltung. Das Innstadt-Starkbierspektakel ist ein weiterer kabarettistischer und gesellschaftlicher Höhepunkt der „starken“ Zeit. Vom 21.-23. Februar und vom 1.-3. März steigt in der X-Point Halle dieses außergewöhnliche Event: eine kabarettistische Abrechnung mit aktuellen lokalen, bayrischen und überregionalen Themen von und mit Manfred Kempinger, Wolfgang Krebs und Helmut Schleich alias F.J. Strauß. Da werden Erinnerungen wach an legendäre Aschermittwoche in der Dreiflüssestadt!
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wA GABRIEL.LLOYD MARTENS.GMBH, PASSAU © 2013
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Wir heiraten! Ist das die frohe Botschaft, die Sie Freunden und Verwandten gerade verkünden? Wie wunderbar, dass Sie aller Welt sagen: Wir gehören zusammen! Für immer! Und das soll gebührend gefeiert werden! Genau jetzt ist der richtige Zeitpunkt, Ihre Hochzeit für 2013 zu planen!
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ie Gegend rund um Passau ist wie geschaffen für eine Hochzeit. Hier verschmelzen die Flüsse Inn, Ilz und Donau zu einer Einheit, drei Länder haben gemeinsame Grenzen. Überbordende Natur, barocke Kirchen und mittelalterliche Schlösser bilden den passenden Rahmen für das Fest Ihres Lebens. In den letzten 10 Jahren hat sich – wie so vieles ein Einfluss, der aus den USA zu uns herübergeschwappt ist – eine regelrechte „Hochzeitsindustrie“ entwickelt. War das Wort „Weddingplaner“ vor einem Jahrzehnt
noch ein Fremdwort, buhlen heute allein in unserer Region mehrere Anbieter, die einen Hochzeits-Rundumservice versprechen, um die Gunst künftiger Brautpaare. Ob Fotografen, Catering, freie Hochzeitszeremonien, außergewöhnliche Flitterwochenziele oder atemberaubende Locations – es hat sich unheimlich viel getan in den letzten Jahren. Natürlich gibt es auch noch die traditionellen Hochzeiten auf dem Land mit Hunderten von Gästen in einem riesigen Festsaal. Parallel entwickelt sich aber auch der Trend zu immer mehr Exklusivität und Individualität: Trau-
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hochzeit feiern 2013
ungen im Grünen, eine eigene exklusive Feuerwerksshow oder ein Pianist für ein intimes Hochzeitsdinner nur für das Brautpaar: Es gibt fast nichts, was es nicht gibt. Das Passauer Land bietet fantastische Möglichkeiten, die Hochzeitsfeier wirklich zum schönsten Tag im Leben zu gestalten. Bereits die Auswahl an Hochzeitslocations in unserer Region ist atemberaubend: Von rustikalen Wirtshäusern und bodenständigen Landgasthöfen (wir empfehlen z.B. den Landgasthof Zum Müller in Ruderting, das Gutsbräu in Straßkirchen oder das Landres-
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taurant Feichtinger in Nammering) mit meist exzellenter Preis-Leistung über exklusive Restaurants (z.B. das Restaurant Schloss Ort in Passau, Feilmeiers Landleben in Schwarzhöring oder das 2-Sterne Restaurant Il Giardino im Columbia Hotel Bad Griesbach) bis hin zu ungewöhnlichen Örtlichkeiten wie dem Redoutensaal in Passau, der Scheune am Severinstor oder dem Fürstenbau Hacklberg, die dem Brautpaar bei der Wahl des Caterers freie Hand lassen: Das Passauer Land hat wirklich alles zu bieten! Das Angebot an Informationen zum Thema
Hochzeiten im Internet ist inzwischen kaum noch zu überblicken. Eine besonders gute, weil „regionale“ Website mit vielen Tipps, Locations und Informationen ist die Seite www.in-sachen-hochzeit.de. Das zweijährlich erscheinende, kostenlose Magazin „Hochzeitsideen für das Passauer Land“ ist prall gefüllt mit nützlichen Infos von Hochzeitsvorbereitungen bis zu Danksagungskarten. Das Magazin liegt an über 100 Verteilstellen in Niederbayern und Oberösterreich aus, kann bestellt werden unter: info@hochzeitsideen.info
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1.300 Paare geben sich in Deutschland
durchschnittlich täglich das Ja-Wort.
Wird mit etwa 300 Gästen gefeiert, erzeugt das circa
85 Tonnen CO2 Emissionen.
Das ist mehr, als der durchschnittliche CO2-Fußabdruck eines deutschen Paares im ganzen Jahr.
Im Durchschnitt investiert ein deutsches Brautpaar
14.800 Euro in ihre Hochzeitsfeierlichkeiten.
Das Brautkleid schlägt dabei mit 800 Euro zu Buche. Viel billiger und auch ökologischer ist es ein Brautkleid zu leihen oder sich auch das Kleid von der Frau Mama anpassen zu lassen.
Der Abbau der Menge an Gold, die für einen schlichten
Ring benötigt wird, bringt 20 Tonnen
Minenabfall mit sich. Ökologisch nachhaltig ist zum Beispiel ein Ring aus recyceltem Gold. Für die Garantie der sozialen Nachhaltigkeit sorgt das Siegel für faires Gold. Die wichtigsten
Siegel zu den ökologischen und sozialen Kriterien zur Planung der Hochzeit:
3,2 Milliarden Euro 82 % dieser Blumen werden importiert. Die Niederlande
Die Deutschen geben im Schnitt jährlich rund für Blumen aus.
ist Deutschlands Hauptlieferant, doch im Winter beziehen wir unsere Schnittblumen hauptsächlich aus südlichen Ländern, wie Kolumbien, Israel oder Kenia. Regionalität und Saisonalität sind auch hier die entscheidenden Faktoren. Also am besten den perfekten Brautstrauß von der Floristin mit den Blumen aus dem eigenen Garten zaubern lassen. Und für die Tischdekoraton? Topfblumen, die nach dem Fest bei den Gästen weiterleben können.
Eine willkommene Herausforderung für eine_n erfahrene_n Konditor_in kann beispielsweise eine vegane Torte sein! Und auch für das Festessen ist nicht nur an diesem besonderen Tag eine biologische und saisonal inspirierte Auswahl die beste Entscheidung.
Für das Erstellen der Gästeeinladungen fallen Unmengen an Papier an. Hier können die modernen Medien Abhilfe schaffen. Einladungen per E-Mail oder eine Hochzeits- Homepage sparen Aufwand, Papier und Transportkosten. Sollte man dennoch den traditionellen Weg wählen, ist auf Umweltpapier mit entsprechendem Siegel zu achten.
Für Hochzeitsgeschenke werden im Durchschnitt Die Industrie die sich inzwischen um das Liebesfest gebildet hat, steckt jährlich an die 2 Milliarden Euro ein. Übrig bleiben davon
166 Euro
ausgegeben. Eine gut kommunizierte Wunschliste schützt vor Bergen von unbrauchbaren Gegenständen. Und ein wunschlos glückliches Paar kann zur Feier gemeinnütziges
des Tages das Geld auch an ein Projekt spenden lassen.
nach dem rauschenden Fest bis zu
600 Liter Müll.
Illustration :: Ingrid Vehring :: atelier@bachstrasse.at Recherche & Text :: Andrea Hentschel/ ChristinE Braun Es muss nicht immer Mauritius sein.
Flitterwochen in wunderschöner Natur können auch so gestaltet sein, dass diese noch möglichst lange erhalten bleibt und dazu muss man nicht mal in einen Flieger steigen.
Wer bei der Hochzeitsplanung unter nachhaltigen, ökologischen und sozialen Gesichtspunkten noch weitere Tipps benötigt, ist herzlich eingeladen bei uns im besserwisser Zentrum vorbeizuschauen! besserwisser eG :: Laden & Zentrum Höllgasse 19 :: 94032 Passau Tel. (0851) 22 74 89 21 :: www.die-besserwisser.org
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verschieden zu sein!
5 Jahre Tagungshotel „Seminarkultur an der Donau“
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einst Sanierungsbedürftiges baudenkmal (oben), seit 2010 bestes tagungshotel oberösterreichs: DAS hotel „Seminarkultur an der Donau“ in wesenufer.
Informationen & Kontakt Tel.: 0043-7718/20090 www.seminarkultur.at www.facebook.com/ seminarkultur
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as Hotel „Seminarkultur an der Donau“ gehört zur oberösterreichischen non-profit Organisation ‚pro mente’ und liegt nur 30 Kilometer von Passau entfernt im idyllischen Donautal-Markt Wesenufer. Seit 2008 hat sich das Haus über die Landesgrenzen hinweg vom Geheimtipp zum veritablen‚ „place you have to see“ entwickelt. Zahlreiche Passauer Firmen, Verbände und Einrichtungen nutzen das in wunderbarer Lage direkt an der Donau gelegene Seminarhotel mit professioneller Ausstattung für Tagesklausuren, Seminare oder Workshops – und das zu unschlagbar günstigen Konditionen. Darüber hinaus locken die Lage (vom Hotel aus kann man bequem Radltouren starten und drei unterschiedliche Donausteig-Wanderungen beginnen), das hochwertige Speisenangebot und zahlreiche Kulturveranstaltungen Tagesausflügler, Hochzeitspaare und Radltouristen an, aber ebenso Gäste, die einfach nur mal entspannen und genießen möchten. Wirklich einzigartig ist Wesenufer aber vor allem deshalb, weil hier die aktive Partizipation von Menschen mit besonderen Bedürfnissen (z.B. aufgrund von Behinderungen) gefördert und gelebt wird: Menschen mit Beeinträchtigung arbeiten Hand in Hand zusammen mit Menschen ohne Beeinträchtigung – der Fokus liegt auf Inklusion, frei nach dem Motto: „Es ist normal, verschieden zu sein!“ Dass dieses „Miteinander“ im Seminarkulturhotel Wesenufer funktioniert, zeigt nicht zuletzt der hohe Grad an Akzeptanz und Begeisterung seitens der Gäste, Kunden und Besucher. Hier empfängt jeden eine Herzlichkeit und Unbefangenheit, die man so vielleicht noch nie erlebt
hat! Die Mitarbeiter sind dem Besucher stets aufmerksame Gastgeber. Behinderte bzw. beeinträchtigte Besucher wiederum schätzen - neben dem herrlichen Umfeld und der wohltuenden Gelassenheit der Natur im oberösterreichischen Donautal - vor allem den sorgsamen und offenen Umgang mit ihren Bedürfnissen sowie die vorhandene psychosoziale Infrastruktur. Die sympathische, entschleunigte Atmosphäre, mit der sich aufgeschlossene und verantwortungsbewusste Menschen immer mehr identifizieren, haben auch wir von der PASTA! schon mehrfach erleben dürfen – wir empfehlen unseren Lesern diesen besonderen Ort deshalb von ganzem Herzen. Übrigens: Das Hotel ist sowohl 2010 als auch 2011 zum besten Tagungshotel Oberösterreichs gewählt worden: HightechEquipment, flexible Räumlichkeiten, Rückzugsmöglichkeiten zum Entspannen (Wellnessbereich, herrliche Donauterrasse) und mit bestem Komfort ausgestattete Hotelzimmer (derzeit 15, ab Ende 2013 stehen dann fast 50 Zimmer zur Verfügung!) – ein unschlagbares Paket, und das zu mehr als fairen Preisen! Anlässlich des fünfjährigen Bestehens präsentieren die Verantwortlichen am 1. März 2013 ein besonderes Kulturhighlight: Der europaweit anerkannte Star-Autor Christoph Ransmayr liest aus seinem neuen Buch „Atlas eines ängstlichen Mannes“. Ein Teil der Einnahmen kommt der Sozialarbeit der pro mente OÖ bzw. von „Seminarkultur an der Donau“ zugute. Jeder Gast investiert durch seinen Besuch bzw. Aufenthalt gleichzeitig in sozialen Mehrwert, da in Wesenufer über 25 Menschen mit besonderen psychischen Bedürfnissen beschäftigt werden.
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PASTA! PASSAUER STADTMAGAZIN
Gastro
tipp
der wow-effekt
Zu Gast im
weingut text > cornelius lloyd martens fotos > florian weichselbaumer
M
it Neueröffnungen ist das immer so eine Sache: Die einen „hypen“ den Laden – eben gerade, weil er neu, frisch, trendy ist. Man lässt sich während der Anfangszeit mehrmals pro Woche sehen, testet, hält Hof, nimmt Freunde und Bekannte mit, präsentiert voller Stolz „seine“ Neuentdeckung. Oft ebbt diese Euphorie dann nach einigen Monaten merklich ab: Der Neu-Bonus ist verbraucht, und die Gastronomie ist im Handumdrehen wieder eine Option unter vielen. Die zweite Gruppe meint, sich nach einem einzigen Besuch, schlimmstenfalls gleich in der Eröffnungswoche, eine abschließende Meinung über das Lokal bilden zu können. Nur wenn der Gastronom Glück hat und exakt zum Testzeitpunkt alles reibungslos läuft (was in den ersten Wochen schlicht und ergreifend unrealistisch ist), erbarmt sich die erlauchte, selbsternannte Testerklientel wieder zu einem Besuch des Etablissements. Kleinste Unachtsamkeiten, technische Pannen, Wartezeiten oder personelle Defizite, die gerade beim Start einer neuen Gastronomie kaum zu vermeiden sind, werden hingegen peinlich genau registriert, seziert
und mit sofortiger Nichtbeachtung bestraft. Kurzum: Zwischen Erfolg oder Misserfolg eines neuen Konzeptes liegt ein denkbar schmaler Grat. So gesehen liegen die Startvoraussetzungen für das vor wenigen Wochen eröffnete Weingut in der Theresienstraße auf den ersten Blick gleich wie bei all den anderen „neuen“ Lokalitäten, die wir über die letzten Jahre testen und besuchen durften. Sieht man jedoch genauer hin, sprechen viele Indizien dafür, dass es sich hier tatsächlich um ein Konzept handeln könnte, das langfristigen Erfolg haben wird. Aber der Reihe nach: Der gelernte Koch und Sommelier Stephan Öller, vielen bekannt aus seiner Zeit in der „Waldschänke“ in Grieskirchen oder diversen Spitzenhäusern in Wels und Salzburg, hat Jahre gewartet, bis er diesen ersten Schritt in die Selbstständigkeit wagte. Das Konzept einer Vinothek und Weinbar für Passau hatte der heute 30-Jährige schon seit Jahren im Kopf. Und genau das merkt der Gast sofort, wenn er die Räumlichkeiten im ehemaligen „Natter-Haus“ (jetzt „Theresienhof“) betritt: Hier hat sich jemand mal richtig Gedanken gemacht und nicht etwa schnell-schnell
So funktioniert der PASTA! Gastro Wir stellen Ihnen jeden Monat ein neues Lokal vor. Es handelt sich beim Gastro Tipp, wie der Name schon sagt, um einen „Tipp“, nicht um eine „Kritik“. Grundsätzlich gilt: Gastronomie ist immer Geschmackssache. Jeder Gast hat seine eigene Wahrnehmung.
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eine Kneipe eröffnet. Die Zeit (und das Geld), die in dieses Schmuckstück geflossen sein müssen, wagen wir nicht zu beziffern. Die Einrichtung setzt jedenfalls schon mal ein großes Ausrufezeichen: Behaglichkeit durch Einsatz von Materialien wie Filz und Holz, warme Farben und gedimmtes Licht gekonnt mit moderner Architektur bzw. Inneneinrichtung zu verbinden ist eine Kunst: Hier ist sie fantastisch gelungen. Im Ergebnis mutet das Weingut trotz Wow-Effekt und „State of the Art“-Style schon jetzt irgendwie klassisch-zeitlos an. Der Lohn: Publikum jeden Alters sitzt an den erhöhten Bartischen oder auf der Empore. Auffällig ist, dass sich auch „ältere Semester“ hierher trauen und sich richtig wohl fühlen – die hiesigen Optionen in diesem Segment sind – abgesehen von Wirtshäusern und dem ScharfrichterHaus – bisher sehr überschaubar gewesen (im Gegensatz zum gastronomischen Angebot für junge Leute). Das Weingut positioniert sich an der Schnittstelle zwischen Vinothek, Weinbar und Bistro. Tagsüber kann man hier bequem den passenden Wein für daheim aussuchen und zu Vinothekpreisen mitnehmen. Gastronomisch möchte man bewusst kein Restaurant
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Tipp
Wir wollen die Vorzüge des jeweiligen Lokals hervorheben – PASTA! ist nicht der Gault Millau und will das auch nicht sein. Wir kennen und schätzen das Angebot der hiesigen Gastronomie seit über 15 Jahren und bringen Monat für Monat unzählige Gäste mit dem Gastro Tipp
„auf den Geschmack“. Schreiben Sie uns, ob Sie begeistert waren oder enttäuscht wurden. Sie kennen ein Lokal, welches wir unbedingt einmal vorstellen sollten? Schicken Sie uns Ihren Hinweis an redaktion@pastaonline.de
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Winterkabeljau auf Rukolapesto mit winterlichem Grillgem端se
der service im weingut: hier stimmt jedes detail
Giganti mit steinpilzfüllung
sein – und trotzdem isst hier früher oder spä- Sauce Rouille – jeden Wochentag lockt eine ter fast jeder Gast. Kein Wunder – die Karte ist andere, phantasievolle Komposition, mal mit zwar klein, aber äußerst fein. Auch wenn man Vorspeise, mal mit Dessert. Das hält nicht nur eigentlich nur auf ein gutes Glaserl Wein (200 die kulinarische Spannung aufrecht, sondern ausgesuchte Flaschenweine mit klarem Fokus sorgt dafür, dass es schon jetzt zahlreiche auf österreichische Top-Winzer plus zahlrei- Gäste gibt, die fast jeden Mittag hierher komche realistisch kalkulierte glasweise Optio- men, um sich immer wieder aufs Neue übernen) mit Freunden gekommen ist: Das, was raschen und richtiggehend verwöhnen zu lasin der winzigen, offenen Küche zu sehen und sen. Das nämlich ist präzise der Unterschied zu riechen ist und dann vom äußert freund- zu vielen anderen Mittagsangeboten: Im lichen Service an den Tisch gebracht wird, Weingut geht es mitnichten darum, möglichst lässt einem automatisch das Wasser im Mund schnell viel auf den Teller zu bekommen. Wer zusammenlaufen. Von früh bis spät bietet die kann, sollte die Mittagspause unbedingt voll „ImmerGut“-Karte kleine Snacks wie Flamm- ausreizen – belohnt wird man mit Essen auf kuchen, frisch aufgeschnittenen Schinken dem Niveau, der Kreativität und Optik (!) eioder köstlichen Käse. Ein wirkliches High- nes sehr guten Restaurants. Das gilt übrigens auch für die Abendkarlight ist die „Schnelle Nummer“: Wochentags wird ein täglich wechselndes zweigängiges te, die aus wenigen Vorspeisen, einer Suppe, Mittagsmenü angeboten. Wir lehnen uns so einer Handvoll Hauptspeisen und zwei Desweit aus dem Fenster und behaupten, dass es serts besteht. Kaum ein Gast, der spätestens für Euro 7,00 so eine Preis-Leistung weit und nach dem zweiten Glas nicht doch auf die breit kein zweites Mal gibt. Das, was hier ge- Idee kommt (wenn er nicht sowieso des guten boten wird, hat nämlich rein gar nichts mit Essens wegen gekommen ist), sich ein kleiMittagsrennern á la Schinkennudeln oder nes Beef Tartare (wo gibt es das heute noch?) Schnitzel mit Pommes zu tun. Ein willkürlich oder aber das asiatisch angehauchte Hühnherausgegriffenes Beispiel: Karottensalat mit chen im Knusper-Sesammantel mit GlasnuKoriander und Nüssen, gefolgt von gebrate- delsalat, Mango und Koriander zu bestellen. nem Loup de Mer im Bouillabaissefond mit Es braucht nicht einmal eine Flasche Grünen
Veltliner vom Weingut Stadt Krems, bis wir auch den Hauptspeisen komplett erliegen: Gebratene Perlhuhnbrust? Filet und Backerl vom Rottaler Stier oder Winterkabeljau mit Schwarzwurzeln? Zubereitung, Präsentation und Geschmack stehen dem von gehobenen Restaurants in nichts nach. Hier zeigt sich, dass der Chef in Top-Häusern viel Erfahrung gesammelt hat. Fazit: Ja, man kann wunderbar auf ein Gläschen ins Weingut gehen. Wenn jedoch die Küche weiterhin so ein hohes Niveau bietet, kommt man nicht umhin, hier auch zu essen.
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AM 14.02. GEÖFFNET VON 7-20 UHR!
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ans Lugstein, Küchenchef vom „1er Beisl im Lexenhof“ aus Nußdorf am Attersee, kocht auch heuer wieder im ScharfrichterHaus. Bereits zum 4. Mal „leihen“ sich die ScharfrichterMacher den österreichischen Spitzenkoch für einige Tage aus: Vom 06. bis 09. März 2013 präsentiert der Haubenkoch (u.a. 14 Punkte bei Gault Millau) zusammen mit dem Scharfrichter-Küchenteam um den jungen Koch Johannes Drasch (22) ein Attersee- und ein ScharfrichterMenü. Unter Verwendung hochwertiger, regionaler Produkte aus der herrlichen Gegend rund um den At-
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Die Legende vom Lexenhof ! “
tersee bzw. aus unserer Region entwickelt Lugstein einen unverwechselbaren Kochstil, der die Passauer Jahr für Jahr begeistert. Unbedingt sollten Sie im ScharfrichterHaus unter (0851) 35900 oder www.scharfrichterhaus.de ihren Tisch reservieren. Wenn Lugstein kommt, ist das ScharfrichterHaus schnell ausgebucht. Termin: Mittwoch, 06. März, bis Samstag, 09. März 2013, jeweils ab 17.00 Uhr. Wir von der PASTA! freuen uns schon auf einen kulinarischen Abend der Extraklasse – natürlich nur mit den passenden österreichischen Weinen! Haubenkoch Hans Lugstein in seinem Reich.
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die etwas andere volksmusik: Kofelgschroa
Vom Gstanzl-Punk zum Wienerlied Der Scharfrichter-Februar
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fehlsresistenter Bayer mit grobschlächtigem Charme, der in puncto schwarzem Humor und Aufmüpfigkeit die Kabarettszene aufmischen wird.
können. Das Dadaistisch-Komische, der Minimalismus und die Einfachheit, das Abgedrehte und Verträumte, das sind Kofelgschroa, die Band aus Oberammergau.
Kofelgschroa (02.02) Als „Kofelmusik“ spielten sie noch nahe an traditioneller Volksmusik und benannten sich nach dem Hausberg Oberammergaus, eben dem Kofel. Als dann aber das Geschrei dazu kam, änderte sich auch ihre Musik. Denn das „Gschroa“ oben auf dem Kofel ist für die Band auch ein Bild für ihren Heimatbezug, den sie selbst als schizophren bezeichnen. Von außen betrachtet kann man die KOFELGSCHROA-Musik am besten so beschreiHelmut A. Binser: ben: Der Dialekt markant, die Instrumente „Der Junge mit der Harmonika“ (01.02.) Er ist frech, spitzbübisch und provokant - der immer noch nah an einer typischen VolksmuScharfrichterBeil Teilnehmer aus 2012. Hel- sikbesetzung, der ein- bis dreistimmige Gesang mut A. Binser präsentiert in seinem Premie- trifft sich oder auch nicht, die Mollakkorde korrenprogramm skurrile Geschichten über den rigieren ganz plötzlich das Überschäumende Sinn und Unsinn des Lebens, teufelt mit Won- und Ausufernde in ihren langen und ganz lanne gegen die autoritären Windmühlen und pa- gen Stücken, wo die Länge dem Song die Tiefe rodiert sie mit herzerfrischend bösen Liedern, und die Qualität verleiht. Die Texte werden gesprochen, gerufen, gedie er mit Quetschn und Klampfe von der Bühsungen und dann gerne auch versetzt, zusamne schmettert. Binser ist Gstanzl-Punker, Provinzneuro- men und öfter. Ob nun die Wäsche an der Sonne tiker und Personal Coach in einem. Ein be- trocknet, der kleine Bub Ball mit der Hauswand spielt, oder Oberammergau zum nicht enden wollenden Mantra wird - das, was gesagt werReservierungen den will und muss, umgarnt und fesselt uns als Zuhörer und zaubert Bilder in unseren Kopf, unter 0851/3 59 00 oder auf die gepaart mit wunderschönen Melodien www.scharfrichterhaus.de zum Sog werden und einen tagelang begleiten
el mago masin: „Endstation Zierfischzucht“ (16.02) Tief verstrickt in alltäglichen und gerade nicht alltäglichen Nonsens rückt der Gitarrist und Wortakrobat den Begriff Liedermacher in ein ungewohntes, aber angenehm verrücktes Licht. „darauf hat die welt gewartet“, behauptete Masin im Titel seines Solodebüts. In seinem zweiten abendfüllenden Programm kommt er schon der „endstation zierfischzucht“ nahe. Bei el mago masin kann das nur bedeuten, dass wie der Zierfisch in der Baggerschaufel auch kein Auge trocken bleibt...
en Bogen vom Punk zum Wienerlied zu spannen scheint unmöglich, der Scharfrichter-Februar beweist jedoch das Gegenteil. Im kürzesten Monat des Jahres wartet das ScharfrichterHaus nämlich mit unglaublichen Musik-Kabaretts und Konzerten auf. Da sind Gstanzl-singende Provinzneurotiker genauso auf der Bühne zu finden, wie „schroade“ Volksmusiker, singende Zierfischzüchter und Altmeister des Wienerliedes. Das glauben Sie nicht? Kommen Sie doch im Februar ins ScharfrichterHaus und überzeugen Sie sich selbst von den folgenden Künstlern:
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Neuwirth & Extremschrammeln: „Aus’n Huat“ (28.02) Roland Neuwirth, der „Philosoph des Wienerliedes“ ist längst ein Aushängeschild des echten Wien. Er hat den deklarierten Hang zur Tradition, die nicht in Grinzing stecken geblieben ist. Im aktuellen Programm spielen Neuwirth und seine Extremschrammeln alte und neue Lieder aus 36 Jahren. Die bewährte Besetzung garantiert den unverwechselbaren Klang der Extremschrammeln: Schrammelig, ein wenig Blues, eine Ahnung Jazz, viele neue Töne. Vor allem Neuwirths Sprache verleiht dem Wienerlied jene scharfen Konturen, für die das moderne Wien fast jede Subtilität verloren hat.
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Passauer Saiten 2013 vom 22. februar
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und zum ErĂśffnungskonzert zwei UrauffĂźhrungen präsentieren. Dabei nimmt er Bezug auf Texte von Federico Garcia Lorca und Horacio Ferrer. Gemeinsam mit dem Klang der Gitarre steht bei beiden StĂźcken auch das gesprochene Wort im Vordergrund. FĂźr das Festival Musik zu schreiben und es zu begleiten bedeutet Castilla-Ă vila nicht nur Freude, sondern auch ein persĂśnliches Anliegen: „Meine Leidenschaft fĂźr Komposition kommt aus der Gitarre, ein Instrument, das ich lange Zeit spielte und mit dem ich meine ersten Kompositionen ErĂśffnungskonzert, 22.2. Gleich zum ErĂśffnungskonzert präsen- geschrieben habe. Ich verdanke der Gitarre tieren die Veranstalter, gemeinsam mit dem meine Liebe zur Komposition.“ Komponisten AgustĂn Castilla-Ă vila, Peter Neue Saiten, 24.2. Baumgardt (  Sprecher  ) und Josef FĂźrpass Das Konzert „Neue Saiten“ ist der Zukunft ( Bandoneon ) eine Noche Latina. Lateinamerika und Spanien haben mit groĂ&#x;artigen Tan- gewidmet: Die Studenten des Mozarteums, gos, Fantasien und Walzern der Gitarre ein der Passauer Florian Willeitner ( Geige ) und unerschĂśpfliches Repertoire melodischer und Danilo Cabaluz ( Gitarre ) aus Chile präsentierhythmischer Musik geschenkt, deren Tradi- ren sich mit einem feurigen Programm zwition von vergangenen Jahrhunderten bis in schen Paganini und Sarasate, zwischen klassischer und Popularmusik - und natĂźrlich auch die Gegenwart reicht. Der aus Jerez stammende „composer in re- mit einer Komposition von AgustĂn Castillasidence“ AgustĂn Castilla-Ă vila wird das Fes- Ă vila. tival mit seiner Musik und Person begleiten
ie Wiege der Gitarre“ beschreibt die Gitarre in ihrer Urform, als Instrument der Popularmusik, das in seiner Bescheidenheit sanftmĂźtig und bestimmt auch die BĂźhnen der klassischen Musik erobert hat. „Wir zeigen die traditionellen Wurzeln, gehen aber immer wieder den Weg zur Avantgarde“, sagt Yvonne Zehner, selbst Gitarristin, die im Duo mit JĂźrgen Schwenkglenks die Reihe veranstaltet.
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bis 7. märz 2013
a rra Nativa Die
Gismonti meets Dowland, 28.2. Crossover auf der Gitarre wird mit „Gismonti meets Dowland“ präsentiert: Kosho, Gitarrist der Band „Söhne Mannheims“ mit 3-Oktaven-Stimme, und Augustin Wiedemann, ein international bekannter Konzertgitarrist, sind auf der Suche nach dem wahren Crossover. Asia Iberica, 2.3. Die Philippinen bilden eine Brücke zwischen dem iberischen Europa und Asien. Der philippinische Ausnahmegitarrist Joseph Perez Mirandilla bietet bei den Passauer Saiten mit „Asia Iberica“ ein Programm, das genau diesen Austausch widerspiegelt. Zwischen spanischer Tradition und asiatischem Purismus wird er in diesem Konzert feurig virtuose aber auch meditativ anregende Musik beider Kontinente vorstellen. Höhepunkt wird eine Uraufführung des philippinischen Komponisten Jonas Baes sein.
Wiege der Gitarre
schen Sängerin Gudrun Olafsdottir verweist wieder auf den Anfang: Spanien ist die Wiege der Gitarre und ihrer Musik. Großartige Komponisten wie Isaac Albéniz, Pablo de Sarasate und Enrique Granados wurden von dem Instrument inspiriert und haben dafür geschrieben. Der schon zu Beginn des Bürgerkriegs ermordete Dichter und Musiksammler Federico García Lorca hat mit seinen Canciones Españolas Antiguas seiner Andalusischen Heimat und der Gitarre ein Denkmal gesetzt. Neben den Hauptkonzerten wird auch dieses Jahr ein großes Rahmenprogramm geboten. Musical Drawing, 24.2. In Zusammenarbeit mit dem Kinderschutzbund wird mit der Aktion „Musical Drawing“ ( 24.2.) Kindern und Jugendlichen Musik nähergebracht. Sie werden zu Musik malen, sie hören und entdecken, unabhängig davon, ob sie schon einmal ein Konzert besucht haben.
Mittagskonzerte Abschlusskonzert, 7.3. Die Mittagskonzerte mit dem Amandi GiDas Abschlusskonzert ( 7.3. ) mit dem spa) und Danilo Cabaluz nischen Gitarristen Francisco Javier Jáuregui, tarrenquartett ( 26.2. der Geigerin Elena Jáuregui und der isländi- ( 5.3. ) bringen die Gitarre in den Alltag der
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Passauer. Argentinische Tangos in allen Variationen präsentieren Lola Sheep ( 27.2. ) beim Seniorenkonzert in der der Redoute. Agustín Castilla-Ávila wird in einem Komponistengespräch ( 2.3. ) allen Neugierigen mehr über seine Musik erzählen und gerne Fragen beantworten. Workshop Alle begeisterten Gitarristen können in einem Workshop mit Joseph Perez Mirandilla ( 3.3. ) ihr Können auffrischen und verbessern. Das Repertoire reicht von Renaissancemusik bis zur Moderne, von Klassik bis Popularmusik.
Karten für die „Passauer Saiten“ sind bei allen Vorverkaufsstellen der Passauer Neuen Presse, Bücher Pustet und Musikhaus Weiler erhältlich. Weitere Infos und das gesamte Programm unter www.passauer-saiten.de
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neue serie
passauer
stadt
musikanten
„unter der dusche
singe ich nie.“
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zunächst nach Italien. In Mailand hatte ich Unterricht bei Janet Perry, einer amerikanischen Sopranistin, die unter anderem mit Herbert von Karajan zusammengearbeitet hat. Sie war zum damaligen Zeitpunkt auch in der Schweiz an der Berner Hochschule der Künste als Dozentin tätig. Dort habe ich dann meinen Master gemacht.
sonsten habe ich auf meinem iPhone eine Klavier-App. Mit der funktioniert es auch.
PASTA! Wie verbringst Du die Zeit vor einem Auftritt? FULTZ Am Tag selbst mache ich nicht allzu viel. In der Nacht zuvor versuche ich gut zu schlafen. Unmittelbar vor dem Auftritt singe ich mich dann ein. Die konkreten Übungen variieren, letztlich hängen sie von der Rolle ab. PASTA! Hast Du danach GesangsunterWichtig ist, schon beim Einsingen die Enerricht genommen? FULTZ Keinen richtigen Gesangsunter- gie zu finden, die man danach auf der Bühne richt, aber ich habe angefangen, Stücke aus braucht, um einen überzeugenden Auftritt Musicals, Operetten und Opern mit Klavier- hinzulegen. begleitung zu singen und so mein Repertoire zu erweitern. Nach der Schule habe ich dann PASTA! Singst Du Dich alleine ein? FULTZ Ja, meistens mache ich das in eiGesang in Santa Cruz studiert. Als ich meinen Abschluss in der Tasche hatte, bin ich nem Klavierzimmer – sofern es eins gibt. An-
PASTA! Wie studierst Du neue Rollen ein? FULTZ Am Anfang trenne ich Text, Melodie und Rhythmus. Nach und nach füge ich alles zusammen. Die eigentliche musikalische Arbeit beginnt erst jetzt. Ich feile dann zum Beispiel an der Dynamik und lasse Emotionen in die Musik einfließen. Wichtig ist mir dabei, das Charakteristische an meiner Rolle klar herauszuarbeiten.
mily Fultz, Sopranistin aus Los Angeles, hat seit Ende 2011 ein Engagement am Landestheater Niederbayern. In der aktuellen Spielzeit tritt sie in vier Produktionen auf. Sie singt die Rolle der Valencienne ( Die lustige Witwe ), der Serpetta ( Die Gärtnerin aus Liebe ), der Poussette ( Manon ) und der Gilda ( R igoletto ). Ein Gespräch über stimmliche Höhenflüge, fröhliche Beerdigungsmusik und Lady Gaga.
PASTA! War Musik Deine erste Liebe? FULTZ Oh ja, ich kann mich an keine Zeit in meinem Leben erinnern, in der ich noch nicht gesungen hätte. Schon als kleines Kind habe ich mir Geschichten ausgedacht und sie vor mich hin geträllert. Als ich zehn Jahre alt war, habe ich dann an der Schule in einem Musiktheaterstück die Arie der Königin der Nacht gesungen – in der Originaltonart. PASTA! Chapeau! Spätestens da dürfte Deinem Umfeld aufgefallen sein, dass Du eine außergewöhnliche Stimme hast. FULTZ Ja, nach der Aufführung ist der Schulleiter auf mich zugekommen, hat mich umarmt und gesagt: „Du bist ein echter Singvogel!“ Bis dahin war mir gar nicht bewusst, eine besonders schöne Stimme zu haben.
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PASTA! Welche Musik hast Du auf Deinem iPhone? Was hörst Du in Deiner Freizeit? FULTZ Verschiedenes. Meine Sammlung ist eklektisch, aber nicht geschmacklos. Darunter sind natürlich viele Opernarien, aber auch Jazz. Und wenn ich putze, höre ich ganz PASTA! Das klingt nicht nur nach Singvo- gerne Lady Gaga. Dann summe ich auch schon gel, sondern auch nach Zugvogel. In Passau mal die Melodie mit oder singe den Refrain. machst Du seit anderthalb Jahren Station. Besonders textsicher bin ich bei Popmusik alWas schätzt Du an der Stadt? Was stört Dich? lerdings nicht. FULTZ Was mir ein bisschen fehlt, ist die Energie, die in Großstädten in der Luft liegt. PASTA! Singst Du auch unter der Dusche? FULTZ Nein, unter der Dusche singe ich Da habe ich schon manchmal Entzugserscheinungen. Aber trotzdem fühle ich mich hier nie, höchstens mal ein paar Töne, um meine sehr wohl. Passau ist eine Stadt wie aus dem Tagesform zu testen. Als Kind habe ich im BaBilderbuch. Sie hat so was Niedliches, ist klein dezimmer gesungen. Heute singe ich nur noch und überschaubar. Auf der Straße sieht man unter der Dusche, wenn ich weiß, dass mich häufig bekannte Gesichter. Das gefällt mir, ge- niemand hören kann. Denn mittlerweile habe nauso wie die familiäre und internationale At- ich eben einen professionellen Anspruch an das, was ich singe. mosphäre bei uns am Theater.
PASTA! In Die lustige Witwe musst Du als Valencienne nicht nur singen, sondern gleichzeitig auch schauspielern und teilweise sogar tanzen. Dir scheint dieses Multitasking zu liegen.
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passauer stadtmusikanten
FULTZ Ja, ich mache das sehr gerne. Das ist für mich das Coole an Oper und Operette, dass einem auf der Bühne verschiedene künstlerische Ausdrucksformen zur Verfügung stehen; das eröffnet andere Dimensionen. Ich weiß zwar nicht, bis zu welchem Alter ich auf der Bühne Cancan tanzen kann, aber momentan macht es mir noch Spaß.
PASTA! Als Opernbesucher sitzt man hingegen in einem Stuhl fest, der spätestens nach zwei Stunden ziemlich unbequem wird, noch dazu sieht man sich oft mit einer verworrenen und hochdramatischen Handlung konfrontiert. Trotzdem kann Oper verzaubern. Wie funktioniert das? FULTZ Schwierig zu beantworten. Ob eine Oper verzaubert, hängt zum einen von der Musik und der Inszenierung ab. Zum anderen ist die Wirkung auch davon abhängig, was für ein Mensch man ist. Nicht alle sind hierfür gleich empfänglich. Aber grundsätzlich denke ich, dass jeder in einer Oper etwas finden kann, was ihn persönlich berührt. Zu der oft wunderbaren Musik kommen ja auch noch Themen wie Abenteuer, Liebe und Tod hinzu. Und in der Regel siegt das Gute über das Böse. Das funktioniert ähnlich wie bei einem James-Bond-Film, der ist auch nicht gerade alltagsnah, trotzdem hat er ein Millionenpublikum.
PASTA! In Opern geht es oft hochdramatisch her. Liebe, Intrige, Verrat, Verwechslung, Kampf, Krankheit und Tod gehören hier zu den Standardthemen. Kommt Dir der eigene Alltag da manchmal ein bisschen banal vor? FULTZ Mein Leben ist nicht so dramatisch wie eine Oper, das ist klar. Ich bin ein ziemlich entspannter Mensch. In meiner Heimat Kalifornien scheint quasi immer die Sonne. Das prägt. Aber ich bin trotzdem in der Lage, Rollen zu verkörpern, denen auf der Bühne Sachen passieren, die ich selbst nie erlebt habe und wahrscheinlich nie erleben werde. Als langweilig empfinde ich mein Leben deshalb PASTA! Auf der Opernbühne leiden Sopranicht, im Gegenteil. Allein die Tatsache, dass nistinnen ganz gerne an Schwindsucht. Hat sich meine Stimme mit den Jahren verändert, es Dich schon einmal erwischt? FULTZ Nein, aber bei den diesjährigen finde ich höchst spannend. Burgenfestspielen werde ich zum ersten Mal PASTA! Wie würdest Du Deine Stimme be- sterben, als Gilda in Rigoletto. Gilda opfert hier alles für die Liebe. Diese Emotion glaubschreiben? FULTZ Ich bin Koloratursopranistin. Das haft zu vermitteln ist eine echte Herausfordebedeutet, dass meine Stimme leicht, flexibel rung. Denn aus heutiger Sicht ist ihr Handeln und agil ist. Ich liebe hohe Töne. Am liebsten ja doch eher erstaunlich. Ich freue mich richwürde ich immer in der Stratosphäre bleiben. tig auf die Rolle. Die ist so herzzerreißend, da Letztes Jahr habe ich zum Beispiel die Fiaker- steht man wie auf einer Wolke aus Musik. milli gesungen, die Rolle einer Party-Queen. Das ist eine echte Koloraturpartie mit vielen PASTA! Welche Rolle möchtest Du denn unhohen Passagen, die mir sehr viel Spaß gemacht bedingt mal gesungen haben, bevor Du tatsächlich das Zeitliche segnest? haben. Da fliegst du quasi über die Bühne.
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FULTZ Ich wäre glücklich, wenn ich vorher die Zerbinetta in Ariadne auf Naxos singen könnte. Sie hat so viele Facetten. Sie ist einerseits lustig, andererseits aber auch tiefgründig und kompliziert. Und sie singt eine wunderbare Arie. Die Oper ist einfach großartig. PASTA! Auf Deiner Beerdigung soll wahrscheinlich auch Musik gespielt werden, oder? FULTZ Ja, auf jeden Fall. Aber es soll fröhliche Musik sein, bei der die Leute zusammen singen können. Ich hoffe zwar, dass sie traurig sein werden, weil ich tot bin, aber wichtig ist mir, dass mein Leben gefeiert und nicht mein Tod betrauert wird. PASTA! Und wie wird Deine Hochzeit? FULTZ Wenn ich mal heiraten sollte, würde ich mir wünschen, dass meine Freunde auch dort zusammen singen. Für Freunde Musik zu machen ist für mich ein sehr schönes, ehrliches Geschenk. Ich habe mal auf einer Hochzeit gesungen, bei der mehr musiziert als gegessen wurde. Da gab es kein großes Bankett, sondern ein großes Konzert und zwischen den Musikstücken ein bisschen Fingerfood. Das fand ich klasse. PASTA! Die abschließende Frage dürfte Dich nicht überraschen: Esel, Hund, Katze oder Hahn? FULTZ Hahn, ganz klar. Mit dem kann ich mich sehr gut identifizieren. Denn der Esel macht ihm ja das Angebot, sich ihnen anzuschließen, weil er so eine schöne Stimme hat.
Interview > Benedikt Kuhnen Foto > Florian Weichselbaumer 27
kulturtipps
Pamela Ecker
Piano im Gespräch
Komödie im Stadttheater
Blickpunkte unterwegs
Chopin – Nocturnes I-XII
AuSSer Kontrolle
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ie in Schärding geborene Künstlerin Pamela Ecker, deren Talent einst vom ehemaligen Direktor des Museums Moderner Kunst Passau, Gerwald Sonnberger, entdeckt worden war, baut in ihren Bildern mystische Atmosphäre auf. Gefühle und Stimmungen wie Dämmerung, Mondlicht, Winter und Kälte verflüchtigen sich in der Natur wie Nebel, Dampf, Hauch und Dunst. Nachtvisionen erzeugen einen Sog in die Tiefe endloser Räume. Der Energiefluss melancholischer Schönheit durchflutet in Lichtphänomenen, Wolkenformationen und atmosphärischen Erscheinungen den Bildraum. Die mehrfach preisgekrönte Malerin lässt durch die Ausdruckskraft der Farben und die abgestufte Dynamik ihres Auftrags das ätherische Spiel im Drama der elementaren Kräfte sichtbar werden.
eit mittlerweile zwei Jahrzehnten unterrichtet der Passauer Pianist und Klavierlehrer Elmar Slama die Nachtstücke Frédéric Chopins. Nun widmet er sich selbst mit umso größerer Freude jenen „intimsten und stillsten Momenten der Klavierliteratur“. Auf zwei Abende verteilt wird er sämtliche Nocturnes Chopins zu Gehör bringen – die ersten zwölf am 05. Februar, die restlichen am 20. Juni 2013. Dabei werden im Rahmen des Gesprächskonzerts neben dem musikhistorischen Hintergrund jener Gattung auch die einzelnen Lebensstationen des französischpolnischen Komponisten beleuchtet. Slama: „Stücke zu unterrichten ist eine wunderbare Entdeckungsreise mit den Schülern, sie selbst aktiv zu spielen aber noch eine ganz andere Dimension sinnlicher Erfahrung…“
olitiker gelten im Allgemeinen als eher weniger aufregende Repräsentanten unserer Spezies, es sei denn, ihre Fehlbarkeit (oder besser: Menschlichkeit) tritt offen zu Tage – man denke nur an unseren namensreichen adligen Ex-Minister zu Guttenberg. Ray Cooneys „Außer Kontrolle“ zeigt eine solch allzu menschliche Politiker-Persönlichkeit: Statt seine Zeit in einer anstrengenden Debatte im Parlament zu vergeuden, verbringt Staatsminister Richard Willey diese lieber bei einem Schäferstündchen mit der Sekretärin seines stärksten politischen Konkurrenten. Doch beim Betreten des noblen Hotelzimmers erwartet die beiden Turteltäubchen ein lebloser Körper – und das Publikum eine turbulente und abwechslungsreiche Komödie, die als Cooneys Meisterstück gilt.
vernissage > 2. februar, 19 Uhr DAUER > bis 28. februar
datum > 5. februar BEGINN > 19.30 Uhr Ort > piano mora
termine > 8. + 9. februar BEGINN > 19.30 Uhr
Ort > cafe museum, passau
Eintritt > ¤ 15 / ¤ 10 erm. KARTEN > 0851 / 966 100-0
Ort > stadttheater passau
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kulturtipps
Hosea Ratschiller
Zeughaus
Das gehört nicht hierher
Candelilla / Dropout Patrol Afro-Jazz-Dance-Party
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indestens 8 exklusive Triple-A-WeltWitze zum Merken und Weitersagen, bis zu 160 stilsicher dargebrachte Qualitätspointen, 2-7 teilweise indiskutable Kalauer, 1 todsicherer Brüller und 1 satirisches Gagfeuerwerk zum Ende der Geschichte – kurz: ein kabarettistisches Premium-Package, dargeboten vom Träger des Österreichischen Kabarettpreises und ScharfrichterBeil-Drittplatzierten 2012 Hosea Ratschiller. Noch kürzer: eine politische Familienkomödie und Liebesgeschichte bzw. Grabrede. Alternativer Titel: „Die allerletzten Tage der Menschheit - Jetzt geht´s erst richtig los!“ Und weil heute Ihr ganz persönlicher Glückstag ist, legen wir noch 1 wirklich schönen, 3 überraschend, 18 ziemlich, 11 relativ und 5 wahnsinnig interessante Momente drauf.
m 9. Februar beehren zwei grandiose Formationen das Zeughaus: Kein Song von Candelilla gleicht dem anderen, die vier Münchner Damen singen, schreien und philosophieren, dass es eine wahre Freude ist. Hier geht es um Wut im Bauch, emanzipatorische Freiheit, um künstlerische Freigeister, aber auch um verletzte Gefühle. Fans von Sonic Youth, Pixies aber auch Dresden Dolls kommen hier voll auf ihre Kosten. The Dropout Patrol liefern mit ihrer neuesten Platte ein erhabenes Manifest an die Melancholie. Irgendwo zwischen Weltschmerz und der Suche nach der Wärme einer Flasche Wodka erhalten hier verlorene, depressive Straßenlichtromantiker in Gestalt allerfeinsten Indie Post Rocks den Antriebstropfen für ihr Leben zurück. Gänsehaut garantiert!
Musik im Cafe Duftleben
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amuel Foday ist ein junger Musiker und Songwriter aus Sierra Leone, der sich auf seiner musikalischen Spurensuche neue Ausdrucksformen mit (west-)afrikanischen Stilmitteln erschließt. In seiner neuen Formation „Heart & Soul“, bestehend aus Matthias Elender an der Gitarre, Gerald Braumandl am Schlagzeug und Pedro Costa am Bass, entwickelt Samuel Foday eine einzigartige Fusion, die auf wunderbare Weise vielfältige musikalische Einflüsse aus Jazz, Funk und südamerikanischen Rhythmen integriert. Der Zauber des afrikanisch verwurzelten Sounds entfaltet sich dabei vor allem im Klang der mehrstimmigen Gesänge. Als zusätzliche Bereicherung wird der in Passau lebende Niederländer Peter Massink das Ensemble mit seinem grandiosen Saxophonspiel unterstützen.
DATUM > 8. februar BEGINN > 20 Uhr (einlass: 19 uhr)
DATUM > 9. februar BEGINN > 21 Uhr
DATUM > 11. februar BEGINN > 19 Uhr Ort > cafe duftleben,
Ort > scharfrichterhaus Eintritt > ¤ 20 / ¤ 15 erm.
Ort > zeughaus, heiliggeistgasse 12
theresienstraSSe 22 Eintritt > FREI
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LADEN PASSAU
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kulturtipps
Charmebereich
Claudia Koreck
Y. Owaki und J. Cembellín
Candlelight Schafkopfen Honu Lani Tour 2013
konzert für zwei klaviere
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und san´s scho, die gestandenen bayrischen Mannsbilder von Charmebereich, die sich mit herrlich altmodischem Sound in die Herzen ihrer Fans gespielt haben: Die vier hochtalentierten und mit jahrelanger Banderfahrung „gestählten“ Musiker – Andreas Wildenauer an den Gitarren, Max Dick am Bass, sein Bruder Stefan am Schlagzeug sowie Roman Wirthl, Sänger und Texter der Gruppe, am Piano – präsentieren einen bunten Strauß unterschiedlichster „Stilblüten“ von Pop über Funk, Blues und eine Prise Jazz bis zum Ausflug in Gefilde des Rock. Auf textueller Ebene werden von den bayerischen Luftikussen und Lebmännern vorwiegend Topoi des Alltags aufgegriffen – sei es eine Partie „CandlelightSchafkopfen“ oder auch ein liebevoll in den Schnee gebieseltes Herz.
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an muss offen sein für neue Wege“, sagt Claudia Koreck. Die bayerische Mundart-Sängerin beweist mit „Honu Lani“, dass man sich jederzeit neu erfinden und dabei doch treu bleiben kann. Wie der Name bereits vermuten lässt, sind die Songs zu Korecks viertem Album auf Hawaii entstanden. Im Haus in Kilauea auf der kleinen Insel Kauai, ohne Nachbarn, dafür mit Blick auf Strand und Meer, sind dreizehn Songs voller Wärme, Gefühl und Melancholie erwachsen. So verzaubert beispielsweise der Opener „Unter meiner Deckn“ durch sein luftiges CountryArrangement und die mehrstimmigen Harmonien. Gesang, Ukulele, Gitarre und improvisiertes Stampfen wurden original auf Kauai festgehalten – ebenso wie u. a. die gefühlsbetonten Visionen „Daucha“ oder „Meine Fiass“.
eit Jahren verbindet die beiden international renommierten Pianisten, den in Tokio geborenen Yoshio Owaki und den Spanier Javier Cembellín, eine intensive künstlerische Freundschaft, die sie immer wieder zu besonderen gemeinsamen Projekten zusammenfinden lässt. Ludwig van Beethovens (1770-1827) 5. Klavierkonzert in Es-Dur und Maurice Ravels (1875-1937) einziges Konzert für Klavier und Orchester in G-Dur zählen zu den beliebtesten Werken ihrer Gattung; dabei stellt die Fassung der beiden Werke für zwei Klaviere innerhalb der allgemeinen Aufführungspraxis eine Rarität dar, der sich die beiden jungen Künstler an diesem Konzertabend widmen werden. Dabei wird von einem der beiden exzellenten Pianisten jeweils der komplette Orchesterpart übernommen.
DATUM > 15. februar BEGINN > 20 Uhr Ort > Gutsbräu StraSSk�
DATUM > 15. februar BEGINN > 20 Uhr Ort > redoute, passau
DATUM > 21. februar BEGINN > 19.30 Uhr Ort > piano mora,
kirchen Eintritt > ¤ 19 / ¤ 17 Mitglieder
Eintritt > ¤ 22 tickets > alle bekannten vorverkaufsstellen
passau Eintritt > ¤ 15 / ¤ 10 erm. karten > 0851 / 966 100-0
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kulturtipps
Stefan Haider
Passauer Konzertverein
Dreiländerhalle Passau
Shake it, baby!
Bach: brandenb. konzerte
28. MEGA KNEIPEN-FESTIVAL
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ngeschüttelt geht niemand durchs Leben! Gerade war alles noch so schön geordnet, schon schüttelt dich die Welt wieder einmal ordentlich durch – und die Parole lautet: Zurück auf Los, nächster Versuch. Kann denn nicht einfach mal alles perfekt sein und dann für immer so bleiben?! Doch wer will schon Rührung, wenn man doch auch so herrlich geschüttelt werden kann? In Stefan Haiders sechstem Soloprogramm geht es wie immer um nichts weniger als die Liebe, den Sinn und das Glück. Als Religionslehrer kennt er sich in diesen Fragen natürlich bestens aus. Theoretisch zumindest. Und mit der richtigen Theorie lässt sich schließlich fast jede Praxis rechtfertigen! Das Leben verlangt von uns, dass wir tanzen, selbst wenn wir zwei linke Füße haben. Shake it, baby!
ach der begeisterten Resonanz auf die Konzerte des ersten Abends im November wird das Kammerorchester des Passauer Konzertvereins im Festsaal von Schloss Freudenhain sein hochkarätiges Programm am 24. Februar mit den Brandenburgischen Konzerten Nr. 4, 5 und 6 fortsetzen. Während sich im virtuosen Ausbau des Violinparts in Konzert Nr. 4, G-Dur nahezu ein Violinkonzert erkennen lässt, nimmt im 5. Konzert in D-Dur neben der Flöte (Silvia Denk) und der Violine (Margit Weinberger) das Cembalo (Walter Heimerl) den dominierenden Part ein. So ist dieses Konzert gewissermaßen als Vorläufer von Klavierkonzerten anzusehen. Das 6. Konzert in B-Dur basiert auf dem melancholischen Klang der tiefen Saiteninstrumente, insbesondere der Bratschen und Gamben.
uch in diesem Frühjahr verwandelt sich die Dreiländerhalle in eine pulsierende Partymeile! Dabei wird – wie gewohnt – auch in diesem Jahr ein musikalisches Feuerwerk präsentiert: Die Partyband Starmix (Freitag, 1. März) wie auch die Gruppe Highlife (Samstag, 2. März) garantieren allen Feierwütigen beste Partystimmung. Selbstverständlich sorgen auch beim diesjährigen Mega KneipenFestival wieder 16 Top-Gastronomen aus Passau und Umgebung für den entsprechenden Nachschub an Getränken und Speisen. Novum in diesem Jahr: Der Einlass ist ab sofort nur noch für Besucher ab 18 Jahren gestattet. Darüber hinaus gehören die Armbänder der Vergangenheit an, dafür haben die Kombitickets künftig zwei Kontrollabrisse, einen Abriss je Festival-Tag.
DATUM > 22. februar BEGINN > 20 Uhr (einlass: 19 uhr)
DATUM > 24. februar BEGINN > 17 Uhr Ort > schloss freuden-
dauer > 1. - 3. März karten > PaWo, Pa-Ticket, Tel: 0851/50 140
Ort > scharfrichterhaus, passau Eintritt > ¤ 20 / ¤ 15
hain karten > > AK oder Tel. 0851 / 560890 oder 0851 / 8516066
infos > www.mega-kneipen-festival.de
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PASSAUER GARTEN-EINSICHTEN
TILL GABRIEL freut sich über jeden Quadratmeter ungenutzter Fläche, den sich die Natur vom Menschen zurückerobert - und ist erstaunt darüber, welche Flora sich auf einem Bahndamm innerhalb weniger Jahre ansiedelt. Auch die Bewegung des „Guerilla Gardening“ verfolgt er mit Spannung - der Angriff naturverbundener Städter mit Saatbomben auf öde Brachflächen zeigt, wie wichtig grüne Oasen inmitten zugebauter Flächen für den Menschen sind. Als Herausgeber des Passauer Stadtmagazins PASTA! geht er mit offenen Augen durch die Dreiflüssestadt, um immer wieder aufs Neue festzustellen, dass die Natur die Leere verabscheut: In jedem Winkel ist Leben!
PASSAUER GARTEN-EINSICHTEN
Von romantischen
4 TEIL EUEN DER N IE SER
Gartenbahnen &
Bahngärten Wege zum Glück: Eisenbahnromantik im Garten
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aben Sie auch schon mal von Männern gelesen, die auf einem Güterzug durch ihren Vorgarten fahren? Ich bin sicher: Bei Youtube finden sich Videos, in denen gejätetes Unkraut mit Hilfe strombetriebener Mini-Radlader auf 40 cm lange Waggons verladen wird, um dann mit „echtdampfbetriebenen“ Lokomotiven abtransportiert zu werden - Endstation Kompost. Alternativ zum praktischen Nutzen kann so eine Bahn auch für den Transport schreiender, vor Glück jauchzender Kinder oder bratfrischer Grillwürstchen dienen - von der Gartenlaube zur Terrasse, mit kurzem Zwischenhalt an der „Senfstation“. Im Zweifel führt die Installation einer solchen Bahn alleine schon aufgrund des Geräuschpegels, verursacht durch eben genannte Kinderschreie und laute Pfeif- und Signaltöne, zu blutigen Nachbarschaftsfehden - ganz zu schweigen vom aufsteigenden Dampf und dem ständigen Geruch nach verbranntem Öl ... Um eine solche Gartenbahn, wie die mit Spurweite „0“ ausgestatteten FreiluftSpielzeugbahnen meist genannt werden, im eigenen Garten zu betreiben, muss man zunächst das Gelände entsprechend vorbereiten, wetterfeste Gleise verlegen und die Pflege des Gartens am Verlauf der Bahnstrecke orientieren. Ist es da nicht wesentlich einfacher, anstatt die Bahn in den Garten zu bauen, den Garten an die Bahnlinie zu verlegen? Das dachte sich wohl auch jener Gartenfreund, der an einem besonders zugewachsenen und verwilderten Streckenabschnitt der alten Bahnlinie Passau-Hauzenberg ein Stück Hang entlang des Bahndamms für seine Zwecke kultivierte und mit allerlei interessanten Objekten dekorierte. Anstatt vom Balkon eines unspektakulären Mehrparteien-Doppelhauses auf die Straße und parkende Autos zu schauen, genießt er nun ein paar Quadratmeter grünes Gartenglück - und zwar direkt neben den alten, rostigen Schienen, die, bis sie vom Jahrhunderthochwasser 2002 unterspült und mit einer an manchen Stellen bahnschwellendicken Schicht aus Flussschlamm bedeckt wurden, noch befahrbar waren. Sitzt der Gärtner ab und zu auf dem veralgten Plastikbänkchen und wartet auf den Zug? Wir wissen es nicht. Angenommen, die Bestrebungen für die Wiederaufnahme des Bahnverkehrs auf der dieser Strecke wären erfolgreich - würde der Gärtner dann kurz innehalten, die Hacke zu Boden sinken lassen und die Hand zum freundlichen Gruß an die Reisenden erheben, sobald der Schienenbus pfeifend um die Kurve fährt? Wir wissen es nicht. Nur eines ist sicher: Wenn die Gleise wieder freigeschnitten, die Weichen geschmiert, die Signale repariert und die Trasse wieder befahrbar ist, dann ist es hier vorbei mit der Idylle, dann rauschen die Güterzüge vorbei, bis die Pfannen klappern. Doch das kann dauern. Oder es passiert nie. Und solange die Brombeeren, Brennnesseln und Gräser die alten Gleise unter sich bedecken, kann unser kreativer Bahndammgärtner weiterhin seine Gartenidylle im Niemandsland genießen. Eisenbahnromantik im Garten kann so schön still sein ... till gabriel
sparte
María Victoria Gómez González Spanisch-Dozentin und Leiterin des spanischen Lektorats am Sprachenzentrum der Universität Passau
Ich vermisse das Gefühl nicht aufzufallen
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PASTA! PASSAUER STADTMAGAZIN
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NAHAUFNAHME María Victoria Gómez González
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aría Victoria Gómez González kam 2001 an die Universität Passau und arbeitete zunächst einige Jahre als Lektorin am Lehrstuhl für Romanische Literaturen und Kulturen - damals noch unter Leitung von Prof. Dr. Dirscherl - bis sie anschließend zum Sprachenzentrum wechselte, um dort die Koordination des spanischen Lektorats zu übernehmen.
PASTA! Señora Gómez González, wo sind Sie geboren und aufgewachsen? GÓMEZ GONZÁLEZ Ich wurde in Murcia geboren, das liegt im Südosten Spaniens. Das war aber eher ein Zufall, denn ursprünglich stamme ich aus Sevilla und bin auch dort aufgewachsen. Du darfst übrigens ruhig Du zu mir sagen, kein Problem. PASTA! Gut, gibt es etwas aus Deiner Heimat, das Du wirklich vermisst? GÓMEZ GONZÁLEZ Un montón de cosas! Ganz viele Sachen. Du solltest mich lieber fragen, was ich nicht vermisse, das wäre einfacher. Ich vermisse fast alles! Am meisten fehlen mir meine Eltern, meine Geschwister und natürlich meine Freunde, einfach das Leben an sich, das Licht, die Wärme! Vielleicht auch das Gefühl, sich nicht immer so fremd vorzukommen. In Sevilla laufe ich durch die Straßen und niemand schaut mich an, ich falle nicht auf – verstehst Du? Hier ist das anders: Ich weiß, dass ich nicht hierher gehöre. Ich merke das an der Art und Weise wie die Leute mit mir kommunizieren oder wie sie mich anschauen. Ich vermisse sozusagen das Gefühl, nicht aufzufallen – das lässt sich nur schwer erklären, aber so könnte man es beschreiben. Das Essen ist gar nicht mehr so sehr das Problem. Vor ein paar Jahren waren wir jedes Mal noch hin und weg, sobald wir irgendwo ein Produkt aus Spanien entdeckt haben, aber heute gibt es doch, bis auf ein paar ganz spezielle Sachen, so gut wie alles zu kaufen. Den Rest bringen wir einfach aus Spanien mit. Es ist
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wirklich erstaunlich, was alles so in einen Kof- geht letzten Endes immer um den Sinn, der dahintersteht. Die Frage nach den Bildern ist fer passt (lacht). eine Frage der Kultur. Jeder Mensch trägt verschiedene Dinge PASTA! Wie hat es sich ergeben, dass Du an die Universität Passau gekommen bist? Hat- in sich, so kannst Du beispielsweise mit betest Du von Anfang an einen konkreten Plan? stimmten Wörtern ein Bild in mir auslösen, GÓMEZ GONZÁLEZ Nein, das war auch das für Dich vermutlich ein ganz anderes wäre, Zufall, wie so vieles im Leben. Ich war vorher weil Du andere Hintergründe hast, weil Dein als Lehrbeauftragte an der Technischen Uni- Leben eben nicht mein Leben ist. Das passiert versität Dresden, als ich durch eine gute Freun- genauso unter Menschen aus ein und demseldin auf die freie Stelle hier in Passau aufmerk- ben Kulturkreis. Vielleicht liest Du jemanden sam gemacht worden bin. Im April 2001 habe wie Bertolt Brecht - oder wen auch immer ich Prof. Dr. Dirscherl kennengelernt - und so und die Assoziationen, die bei Dir hochkomhat sich eins zum anderen gefügt. Am Anfang men, sind nicht zwangsläufig die gleichen wie wollte ich nur für zwei Jahre bleiben, am Ende bei Deinem Nachbarn. Es hat also nicht nur mit der Sprache zu tun, sind daraus dann doch ein paar mehr geworden. sondern geht darüber hinaus. Ich glaube mittPASTA! Welche Funktionen übernimmst Du lerweile, jedes Lesen ist gleichzeitig auch ein an der Uni und wo liegen Deine wissenschaft- Übersetzen. lichen Schwerpunkte? GÓMEZ GONZÁLEZ Zum einen unterrich- PASTA! Was fasziniert Dich an Sprache bzw. te ich und zum anderen leite ich seit sieben Jah- wann hast Du gemerkt, dass Du etwas mit ren die Koordination des spanischen Lektorats. Sprache machen willst? GÓMEZ GONZÁLEZ Irgendwie hat mich Das ist eine Mischung aus ganz vielen verschiedenen Verwaltungsfunktionen. Ich organisiere Sprache immer schon fasziniert. Ich finde die Studienpläne von meinen Dozenten – wer Kommunikation zwischen Menschen bereits unterrichtet was, wie viele Fächer brauchen schwierig genug - und dann spielen auch noch wir, welche Niveaus können wir erwarten – au- die unterschiedlichsten Sprachen mit rein. Daßerdem bin ich für Personalfragen zuständig mals wollte ich Dolmetscherin werden und und an der Durchführung der UNIcert-Prü- konnte das als Studentin auch eine Zeit lang fungen beteiligt. Ich bin sozusagen die Schnitt- machen, bis ich irgendwann gemerkt habe, dass stelle zwischen dem Sprachenzentrum und der es mir eigentlich zu doof ist, die Wörter andeGruppe der Spanisch-Dozenten. In den letzten rer nur weiterzuleiten. Teilweise war ich auch Jahren habe ich mich außerdem intensiv mit überhaupt nicht einverstanden mit dem, was Übersetzungswissenschaft und den entspre- gesagt wurde, musste den ganzen Schmarrn dann aber noch wiedergeben! chenden Theorien beschäftigt. Die Faszination Sprache ist zum Glück gePASTA! Kann man überhaupt 1:1 übersetzen? blieben und so bin ich dazu gekommen, ÜberNehmen wir zum Beispiel einen literarischen setzen zu unterrichten. Das Übersetzen zu lerText, der wirklich tief in die Materie geht. Er- nen ist wiederum eine ganz andere Geschichte, zeugt dieser Text beim Leser nach der Über- hier geht es in erster Linie darum, seinen Kopf setzung noch die gleichen Bilder wie vorher für andere Menschen und ihre Kultur zu öffoder muss man immer mit Verlust rechnen? nen. Das macht mir unglaublich Spaß! GÓMEZ GONZÁLEZ Ich denke, genau das ist die Arbeit eines guten Übersetzers. Manch- PASTA! Was meinst Du damit, dass Kommal lässt sich nicht Wort für Wort genau über- munikation zwischen Menschen sowieso setzen, aber das muss auch nicht sein, denn es schon schwierig genug ist?
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GÓMEZ GONZÁLEZ Weißt Du, jeder Mensch hat andere Sachen im Kopf. Es gibt so viele Missverständnisse und so viele Dinge, die es zu klären und zu beachten gilt, wenn man reibungslos miteinander umgehen will. Unterschiedliche Sprachen können in diesem Sinne eine große Barriere sein. Mich interessiert deshalb sehr, was passiert, wenn diese Barrieren auf einmal brechen.
Der Deutsche ist direkter, da kriegt man auf die Frage „Wie geht es Dir?“ auch schon mal ein „Schlecht!“ als Antwort zurück.
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PASTA! Ich weiß von einem gemeinsamen Freund, dass Du einen jungen Sohn hast. Achtest Du bei ihm darauf, dass er beide Sprachen spricht? GÓMEZ GONZÁLEZ Ja klar, ich spreche nur Spanisch mit ihm. PASTA! Und Dein Mann Deutsch? GÓMEZ GONZÁLEZ Na, Bairisch! Es ist wirklich spannend zu sehen, wie er zwischen den Sprachen hin und her wechselt. Wenn die Oma am Telefon ist, weiß er sofort, dass jetzt Deutsch gesprochen wird. Wenn er zwischendurch wieder mit mir redet, schaltet er automatisch auf Spanisch um. Man kann aber noch viel mehr an ihm beobachten. Es geht dabei gar nicht nur um Sprache an sich, sondern vielmehr um das, was eigentlich dahintersteht. Ein Beispiel: Wenn ein Deutscher und ein Spanier von Brot reden, dann meinen sie in der Sache beide dasselbe, das ist mir klar. Aber, während der eine dunkles Brot meint, spricht der andere von Weißbrot. Für meinen Sohn - der grundsätzlich beide Einflüsse in sich trägt - ist Brot typischerweise dunkles Brot.
Da hat sich offensichtlich die deutsche Vorliebe durchgesetzt - und man sieht, Brot ist nicht gleich Brot (lacht). PASTA! Du meinst, es ist möglich, dass man verschiedene Kulturen in einer Identität miteinander verbindet? GÓMEZ GONZÁLEZ Natürlich! PASTA! Wie siehst Du die kulturellen Unterschiede in der Art, wie wir kommunizieren? Ich habe oft den Eindruck, dass Latinos grundsätzlich alle gleichzeitig reden, während die Deutschen eher nach dem Motto „Einer nach dem anderen“ vorgehen. GÓMEZ GONZÁLEZ Das stimmt. Wir reden wirklich alle gleichzeitig. Man merkt auch sofort, wer längere Zeit in Deutschland war, denn derjenige wartet und lässt dich erst mal aussprechen. Außerdem läuft Small Talk bei uns ganz anders. Wenn Dich jemand fragt „Hola, ¿qué tal?“, will er nicht wirklich wissen wie es Dir geht. Wir sagen sowieso immer nur: „Gut, gut, gut!“. Der Deutsche nimmt die Sache etwas ernster. Er ist direkter, da kriegt man auf die Frage „Wie geht es Dir?“ auch schon mal ein „Schlecht!“ als Antwort zurück. Das macht mich immer noch jedes Mal ganz betroffen, aber irgendwie ist es auch lustig. PASTA! María Victoria, vielen Dank, dass Du Dir Zeit genommen hast. Es hat wirklich Spaß gemacht, Dich kennenzulernen!
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campus
die „fünfte jahreszeit“ am campus
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er sich, wie ich, als Erstsemesterstudent gerade mal so einigermaßen im Leben am Uni-Campus zurechtgefunden hat, sieht sich jetzt, Anfang Februar, mit der bitteren Realität konfrontiert: Statt GW II Partys, Kino, Fiesta Latina und des verlockenden Angebots der hiesigen Gastronomie heißt es jetzt: „Klausurenzeit“. Ein Wort wie Donnerhall! Erstmals sieht man sich als Student in der Verantwortung, einen Lernplan aufzustellen, gewissermaßen eine Struktur in das eigene (Lern-)Leben zu bringen. Eine organisatorisch-logistische Herausforderung, bei der Erfolg und Frust, Verdrängung und Erleichterung immer wieder ganz dicht beieinanderliegen. Es gilt nämlich den inneren Schweinehund zu besiegen. Gar nicht so einfach, denn plötzlich scheinen auch ehemals ungeliebte Tätigkeiten wie die Entsorgung von Altglas, der Wohnungsputz oder - endlich - die Anmeldung bei der Stadt Passau zu erledigen im Vergleich zur Büffelei für die erste(n)
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Klausur(en) höchst attraktiv. Als Motivationshilfe für das eigene Lernen sind höhere Semester übrigens denkbar ungeeignet. Fragt man diese „alten Hasen“, kommen Antworten wie „Multiple Choice-Klausuren ja nicht unterschätzen!“, „Bloß nicht zu spät mit den Übungen anfangen!“, „Mehr als drei Klausuren pro Woche sind normal.“ Gewissensberuhigung sieht jedenfalls anders aus. Beginnt man dann tatsächlich, Party Party sein zu lassen und mit der Lernerei durchzustarten, stellen sich plötzlich ganz neue, bislang nicht bedachte Probleme ein: Bei der Führung zu Semesteranfang standen (Platz-) Angebot und (Studi-)Nachfrage noch in einem deutlich entspannteren Verhältnis. Und jetzt? Schließfächer, Ablagen oder gar Sitzplätze – die Bib gleicht in der Lernphase einem vollbesetzten ICE am Freitagnachmittag zwischen Nürnberg und Würzburg: Nach mehreren Runden durch den Lesesaal fühlt sich ein ergatterter Sitzplatz wie ein kleiner
Sieg an. Ob man dann allerdings auch all die Bücher mit klausurrelevanter (noch so ein Unwort!) Sekundärliteratur (dito!) findet, ist ebenfalls ein Vabanquespiel – die Erkenntnis, dass man eben nicht der einzige „Lernende“ ist, kommt schnell – und schmerzhaft. Das gilt auch für die kleinen Zwischenerfolge, die man meint, seinen Kommilitonen (quasi als Beruhigung des eigenen Gewissens) kundtun zu müssen. Die ersten paar Seiten sind gelesen, die ersten Musteraufgaben gelöst: Leicht euphorisch (aber betont lässig) berichtet man in der Cafete von den eigenen Lernerfolgen. Statt Bewunderung oder, noch besser, Neid zu erhaschen, erntet man von den Kommilitonen nur mitleidige Blicke: Man habe die entsprechende Lektüre bereits vor Wochen beendet, sämtliche Probeklausuren seit Einführung des Bachelor Studienganges schon mehrfach durchgearbeitet und feile selbst schon an der Vorbereitung des kommenden ErasmusSemesters. Die ungeschminkte Wahrheit: Es gibt noch viel zu tun!
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Antiquitäten Poxleitner
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and aufs Herz: Ich wohne jetzt seit 15 Jahren in Passau. Unzählige Male schon bin ich an diesem Antiquitätengeschäft vorbeigelaufen, schon oft habe ich über die schier unglaubliche Vielfalt im Schaufenster gestaunt. Aber ich habe mich nie getraut, hineinzugehen. Überwinden Sie sich, es lohnt sich. In dem Geschäft, das eigentlich schon seit fast einem Jahrzehnt „Antiquitäten Poxleitner“ heißt, dessen Beschilderung und Beklebung der Schaufenster (O-Ton: „I hob die Aufkleber ned abbracht!“) aber noch auf „Antiquitäten Haimerl“ hinweist, taucht man förmlich ein in eine andere Welt! Nur auf den ersten Blick sieht das verwinkelte Geschäft von Ludwig Poxleitner wie ein buntes, ungeordnetes Sammelsurium aus. Wer genau hinsieht, findet Ordnung im Chaos. Und dennoch dürfte es kein Geschäft in ganz Passau geben, in dem es so viele verschiedene Gegenstände zu kaufen gibt wie hier. Auf die Frage, wie viele Exponate Poxleitner denn sein Eigen nennt, weiß er keine Antwort – er schätzt, Hunderttausende. Briefmarken, Taschenuhren, Schallplatten, seltene Steine, Münzen, Kameras, Sessel, antike Waagen, Messer, die Auswahl ist unendlich groß – und das Unfassbare: Ludwig Poxleitner hat all seine Schätze schon in der Hand gehabt und weiß den Preis, den er für das jeweilige Stück nehmen kann – und das ganz ohne Internetforen, Vergleichsportale und ähnliches! Der gelernte Bankkaufmann (!) und gebürtige Innstädter hatte irgendwann die Schnauze voll vom „Anzugträgerdasein“ und übernahm kurzerhand vom alten Herrn Haimerl dessen Geschäft. „Die Einigung mit dem Kurt (Haimerl) hat genau drei Minuten gedauert, dann war‘s fix!“, sagt Poxleitner. Trauen Sie sich trotz „Put your griffels weg!“-Schildern in dieses einmalige Geschäft: Hier erleben Sie neben den Anekdoten des Inhabers eine ganze Menge, auch über die Geschichte Passaus!
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Antiquitäten Poxleitner Ludwig Poxleitner Schustergasse 17 94032 Passau Altstadt Tel. (0851) 361 73 Öffnungszeiten Mo – So: 10 bis 18 Uhr 39
Kinotipps
Jagd nach dem Phantom
Zero Dark Thirty
nach den anschlägen des 11. september 2001 war osama bin laden der meistgesuchte mann der welt, bis er 10 jahre später tatsächlich gefasst wurde. VON CLAUDIA KNOBLOCH
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aya ist eine junge CIA-Angestellte, die seit dem 11. September 2001 an einem einzigen Ziel arbeitet: der Erfassung des TopTerroristen Osama bin Laden. Schnell entwickelt sie sich von einem Neuling zu einer erfahrenden Fahnderin. In Pakistan verfolgt sie jahrelang die Spur eines Informanten, der angeblich für bin Laden arbeiten soll. Als Nachrichten über dessen Jahre zurückliegenden Tod auftauchen, scheint die Arbeit vergeblich. Doch Maya gibt nicht auf und ist sich schließlich zu 100% sicher, wo bin Laden sich aufhält. Kurz vor Beginn der Dreharbeiten 2011
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wurde Osama bin Laden tatsächlich entdeckt und getötet. Daraufhin schrieb Filmemacherin Kathryn Bigelow ein neues Drehbuch, das die jahrzehntelange Suche nach ihm umfasste und nicht nur, wie vorher geplant, die Schlacht um die Felsenfestung Tora Bora. Der Film, der für einige Oscars nominiert ist, erntete für seine Darstellung von Folterszenen Kritik. Sogar die CIA distanzierte sich deswegen von dem Film. Ansonsten wird die Arbeit der Spezialeinheit recht detailliert dargestellt: Die Abschlussszene im Film dauert fast so lange wie in Wirklichkeit. Auch der
Titel ist dem militärischen Sprachgebrauch entnommen: Er ist eine Zeitbezeichnung „00 dark 30“ (gesprochen „zero dark thirty“), die für eine unbestimmte Zeit in den frühen, noch dunklen Morgenstunden steht, aber auch für die Verschwiegenheit, unter der die Operation zur Erfassung bin Ladens ausgeführt wurde.
START > 31. JANUAR GENRE > Thriller IMDB > 7,7 darsteller > Jessica Chastain, Jason Clarke, Joel Edgerton
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kinotipps
Quellen des Lebens
Les Miserables
3096 Tage
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obert Freytag kehrt spät aus dem Zweiten Weltkrieg in seine fränkische Heimat zurück, was niemanden besonders begeistert. Als Produzent von Gartenzwergen wird er Teil des Wirtschaftswunders, sein Sohn Klaus träumt von einer Karriere als Schriftsteller in Berlin. Klaus kleiner Sohn Robert stört im Leben der Boheme allerdings und wird zurück in die Provinz geschickt. Regisseur Oskar Roehler (Elementarteilchen) hat in den „Quellen des Lebens“ die Geschichte seiner Familie verarbeitet, die er zuvor im Roman „Herkunft“ zusammengetragen hat. Er selbst bezeichnet den Film als Epos, der über drei Generationen hinweg unter die Oberfläche der Dinge schaue.
er Sträfling Jean Valjean kommt aus dem Gefängnis frei und will ein neues Leben beginnen – was sich als schwierig herausstellt. Erst mit einer neuen Identität und als er das Waisenkind Cosette aufnimmt, wird er zu einem besseren Menschen. Als 1832 in Paris der Barrikadenkampf tobt, wird Valjean von seinen Verfolgern entdeckt und muss wieder fliehen. Victor Hugos Roman „Die Elenden“ ist dem breiten Publikum nicht zuletzt wegen des Musicals „Les Miserables“ bekannt. Die Verfilmung wird vor allem Fans der Bühnenversion begeistern, weil sie quasi ungekürzt übernommen wurde und die Schauspieler allesamt mit ihren Gesangsleistungen positiv überraschen. START > 21. FEBRUAR GENRE > Musicalverfilmung IMDB > 8,0 MIT > Hugh Jackman, Russell Crowe, Anne Hathaway
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ien, 2. März 1998. Natascha Kampusch ist 10 Jahre alt, als sie auf dem Schulweg von dem Nachrichtentechniker Wolfgang Priklopil entführt wird. Er verlangt kein Lösegeld, sondern sperrt das Mädchen in einem 2 mal 3 Meter großen Kellerverlies ein, das er für diesen Zweck gebaut hat. Über achteinhalb Jahre erträgt sie Nahrungsentzug und Demütigungen ohne zu zerbrechen, bis ihr 2006 die Flucht gelingt. „3096 Tage“ will die persönliche Seite der Entführung von Natascha Kampusch zeigen. Nach vielen Gesprächen mit ihr und umfangreichen Recherchen begann Bernd Eichinger 2010 mit der Abfassung des Drehbuchs, das Ruth Toma nach dessen Tod im Jahr 2011 vollendete.
START > 14. februar GENRE > drama IMDB > ---
START > 28. februar GENRE > drama IMDB > ---
darsteller > Jürgen Vogel, Meret Becker, Moritz Bleibtreu
MIT > Antonia Campbell-Hughes, Thure Lindhardt, Amelia Pidgeon
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FOTO: Mark SELIGER
buchtipps
gesellschaftssatire
tom wolfe
Back to Blood Tom Wolfe hat in den 60er Jahren mit Truman Capote und Hunter S. Thompson den „New Journalism“ geprägt: Reportagen, die literarische Mittel und reale Vor-Ort-Recherchen verbinden. Sein erster Roman „Fegefeuer der Eitelkeiten“ von 1987 wurde zum Bestseller, sein aktuelles Buch erschien im Januar auf Deutsch.
Back to Blood
Josef Bierbichler
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GENRE > VERLAG > AUTOR > ISBN > PREIS >
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Roman Karl Blessing Verlag Tom Wolfe 978-3-896-67489-0 ¤ 24,99
iami – hier sind die weißen Amerikaner in der Minderheit, das Spanisch der kubanischen Einwanderer beherrscht die Straßen. Die Jugend feiert ohne an Morgen zu denken, Rentner beschäftigen die Schönheitschirurgen. Doch egal welche Hautfarbe die Menschen haben - alle sind auf der Suche nach dem amerikanischen Traum, vom Bürgermeister bis zum jungen Polizisten. Der neue Roman von Tom Wolfe zeichnet wie seine Vorgänger ein Sittengemälde der amerikanischen Gesellschaft, das in jeder Stadt des Landes angesiedelt sein könnte. Direkt, kurzweilig und in Teilen höchst vergnüglich, lesen sich die 768 Seiten wie im Flug.
MITTELREICH
Suhrkamp
GENRE > VERLAG > AUTOR > ISBN > PREIS >
Roman Suhrkamp Josef Bierbichler 978-3-518-46408-3 ¤ 9,99
Mittelreich
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as 20. Jahrhundert hält viele Katastrophen für eine bayerische Seewirtsfamilie bereit: Im Ersten Weltkrieg wird der älteste Sohn schwer verwundet, so dass dessen kleiner Bruder das Gasthaus übernehmen muss. Der wäre lieber Opernsänger, doch materielle Zwänge, ein weiterer Weltkrieg und ein riesiger Sturm überzeugen ihm von seinem Schicksal. Mit 63 Jahren hat der Schauspieler Josef Bierbichler („Im Winter ein Jahr“) mit „Mittelreich“ seinen ersten Roman geschrieben. Als Sohn eines Starnberger Seewirts kennt er sich in dem Milieu bestens aus, auch wenn er versichert, dass der Roman keine autobiographischen Züge trägt.
PASTA! PASSAUER STADTMAGAZIN
hörbuchtipps
timur vermes
don winslow
Er ist wieder da
Tage der Toten
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011, Berlin Mitte: Verwirrt erwacht Adolf Hitler auf einer Baubrache und wundert sich, wo der Führerbunker geblieben ist. Um ihn herum eine moderne Stadt mit Handys, Internet und jeder Menge Ausländern. Er erkennt: Dieses Land braucht einen Führer! Durch Zufall bekommt er in einer TV-Comedy-Show einen Auftritt und wird schnell zum Medienstar – als Hitler-Parodist, der die aktuelle politische Landschaft und deutsche Gesellschaft scharfsinnig kritisiert. Timur Vermes begibt sich mit seiner tiefschwarzen Satire auf dünnes Eis, findet aber die richtige Balance aus Ernst und Unterhaltung. Gelesen von Christoph Maria Herbst ein doppeltes Vergnügen.
VON > Timur Vermes LABEL > Lübbe Audio ISBN > 978-3-8387-7079-6 AUDIO-CDs > 6 PREIS > ¤ 13,33
D
gottfried august bürger
Münchhausen
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an Josef Liefers erzählt als Lügenbaron Münchhausen von seinen Abenteuern, vom Ritt auf der Kanonenkugel und von der Rettung aus dem Sumpf durch die eigene Hand. Schon die Entstehungsgeschichte der Lügengeschichten enthält viel Potenzial für verdrehte Wirklichkeiten: Ein anonymer Autor verfasste die Erzählungen 1781, dann wurden sie ins Englische übersetzt und schließlich von Gottfried Bürger zurück ins Deutsche gebracht. Immer mit entsprechenden Anpassungen. Die neue Version der Geschichten lehnt sich an die TV-Verfilmung an, die zu Weihnachten 2012 gesendet wurde, und überrascht durch die noch heute gültige Gesellschaftskritik.
er Roman zur amerikanischen Wirtschaftskrise: Miles Heller fotografiert und entrümpelt Häuser, die zwangsgeräumt wurden und noch voller Hinterlassenschaften ihrer alten Eigentümer sind. Als er nach einer Liebesbeziehung mit einer Minderjährigen von Florida zurück in seine Heimat New York flüchtet, landet er in einer heruntergekommenen WG im tristen Sunset Park, wo alle Bewohner um das wirtschaftliche Überleben und gegen das Scheitern kämpfen. Der neueste Roman von Paul Auster wurde von Kritik und Lesern mit gemischten Kommentaren aufgenommen, das von Burghart Klaußner gelesene Hörbuch ist dennoch ein Lichtblick auf dem Audiobuchmarkt. VON > don winslow LABEL > DAV ISBN > 978-3-86231-225-2 AUDIO-CDs > 16 PREIS > ¤ 39,99
VON > Gottfried August Bürger LABEL > Lübbe Audio ISBN > 978-3-8387-7132-8 AUDIO-CDs > 3 PREIS > ¤ 10,99
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DVDTipps
Babycall
A
GENRE > Thriller REGIE > Pal Sletaune FSK > ab 16 jahren MIT > Noomi Rapace, Kristoffer Joner, Vetle Qvenild Werring Filmszene aus «UFO in her eyes»
SPIELDAUER > 92 MIN.
UFO in her eyes
Starbuck
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GENRE > Drama REGIE > Xiaolu Guo FSK > ab 12 jahren MIT > Udo Kier, Ke Shi, Mandy Zhang SPIELDAUER > 110 MIN.
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n der Heimat von Kwok Yun, einem chinesischen Dorf, gehen die Bauern ihrer Arbeit nach, ohne vom Fortschritt gestört zu werden. Das ändert sich, als Kwok Yun ein erleuchtetes Flugobjekt sieht und ohnmächtig wird. Für die Dorfvorsteherin ist die Sache klar: Das war ein UFO! Schnell werden UFO-Touren angeboten und ein UFO-Vergnügungspark geplant. In wunderbar poetischen Bildern und als unterhaltsamere Mockumentary erzählt die Regisseurin Xiaolu Guo vom unbedingten Willen zum Fortschritt, der absurde Formen annimmt und nichts so lässt, wie es einmal war.
nna flieht mit ihrem achtjährigen Sohn Anders vor ihrem gewalttätigen Ehemann in eine sichere Wohnung in Oslo. Die ängstliche Mutter überwacht ihren Sohn nachts mit einem Babyphone, das aber auch Geräusche aus Nebenwohnungen überträgt. So glaubt Anna, dass ihr Sohn laut schreit und ermordet wird, während er aber friedlich schläft. Ist es Annas Paranoia oder passieren um sie herum wirklich schreckliche Dinge? Der norwegische Film „Babycall“ ist ein spannendes Vergnügen für nervenstarke Freunde von Psychothrillern mit unerwarteten Wendungen.
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GENRE > Komödie REGIE > Ken Scott
FSK > ab 12 jahren
MIT > Patrick Huard, Julie Le Breton, Antoine Bertrand SPIELDAUER > 99 MIN.
avid Wozniak ist 42 Jahre, aber im Herzen ein Teenager: Fußball ist sein Lebensinhalt, seinen Job als Fahrer macht er unzuverlässig. Erst als seine Freundin schwanger wird, will er sein Leben in die Hand nehmen. Da erfährt er, dass er bereits hundertfacher Vater ist – per Samenspende – und dass seine Kinder auf die Offenlegung seiner Identität klagen. „Starbuck“ war für mich eines der Kinohighlights 2012. Die kanadische Komödie findet die richtige Balance zwischen Melodram, Slapstick-Komödie und ernsthaften Tönen. Wer ihn verpasst hat – unbedingt anschauen!
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WEB, APPs und Co. OH HOW PINTEReSTING!
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SPOTTED: UNIVERSITY OF PASSAU
Meine Freundin meinte nur, sie sei „im Himmel angekommen“. Seitdem verschwindet sie regelmäßig hinter ihrem Laptop und taucht erst nach Stunden – mit viereckigen Augen – wieder auf. Sie ist aber offensichtlich kein Einzelfall, denn mittlerweile nutzen schon mehr als 10 Millionen Menschen das neue soziale Netzwerk. Was ist also dran an der „unendlichen Illustrierten“?
P
INTEREST.COM funktioniert wie eine virtuelle Hochglanz-Pinnwand, mit deren Hilfe sich all die tollen Dinge, denen Frau auf ihrem alltäglichen Streifzug durchs Internet so begegnet, organisieren, sammeln und teilen lassen. Bilder und Videos können über den „Pin It!“-Button hinzugeKategorie
C
neue medien
Digitale Pinnwand
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Kategorie
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Facebookseite
KOSTEN
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kostenlos
fügt und im typischen CollagenStil verbaut werden. Das Angenehme: Es gibt keine lästige Werbung. Hier stehen wirklich die User-Interessen im Vordergrund. Einen kleinen Haken gibt es aber: Man muss eingeladen werden. Bei Interesse kontaktiert uns einfach auf Facebook und wir erledigen den Rest! KOSTEN
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kostenlos
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eit Dezember 2012 gibt es eine Facebook-Seite, die uns in Sachen Liebe unter die Arme greift. Das Konzept ist denkbar einfach: Wer gern schaut, sich aber dann nicht traut, kann eine Nachricht an „Spotted“ verschicken, die anschließend ganz anonym auf der Pinnwand gepostet wird. Bereits über 5.000 Studenten gefällt das! Nettes Feature: Die gesamte Community hilft später bei der Suche. Es folgt die TOP3 der charmantesten Schmeicheleinheiten. Platz 3 „Hi, wer ist die Frau, die immer in den Vorlesungen ABWL, Mathe,
Rewe etc. ist und deren Aussehen Ähnlichkeit mit Julia Roberts hat?“ Platz 2 „Heute bin ich der Liebe meines Lebens begegnet, im Verwaltungsgebäude. Perfekte Lady, Kaffeeteint, Soulstimme und die schönsten Korkenzieherlocken der Welt. Wo finde ich dich wieder?“ Platz 1 „Dir unverfänglich sagen wie rücksichtslos schön du bist, wie fahrlässig du mir den Atem raubst, wie gefährlich oft du meine Sinne berauschst, ja das würde ich gern. Gestaltet sich nur schwer, da du eine Frau bist und ich auch.“
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LIEBSTE CLARA!
Passau, 12. Februar 1945
Liebste Clara!
- bei uns wird die ich hoffe, dieser Brief erreicht Dich noch lt, bald vermutlich Post nur noch einmal in der Woche zugestel klich schätzen, überhaupt nicht mehr. Du kannst Dich so glüc hast! Selbst kleidass Du auf dem Land eine Bleibe gefunden nun zum Ziel erne Städte wie unser geliebtes Passau werden er. Wie töricht barmungsloser Luftangriffe durch die Amerikan und der Rache dewaren wir, zu glauben, dass wir vom Hasse viel Leid gebracht rer verschont bleiben würden, denen wir so mmt man im Leben haben? Alles, aber auch wirklich alles beko denlang im Keller, wieder zurück. Gestern waren wir wieder stun haben unsere Gasweil die Sirenen geheult haben. Die Kinder Spielen verloren masken getragen, weil sie ihre eigenen beim aus Schlesien im haben. Wir haben mittlerweile zwei Familien - Hans sagt, das Erdgeschoß einen Platz zum Schlafen gegeben e, dann sollte er sei unsere „völkische Pflicht“. Nun, ich denk und ihnen Essen sich selbst um diese armen Kreaturen kümmern damals die Fahne kochen - schließlich war er derjenige, der rauszuhalten und mit dem Hakenkreuz gewählt hat, anstatt sich sich um seine Familie zu kümmern. Regensburg genommen Gestern hat er einen der letzten Züge nach morgen fährt kein - ob ich ihn jemals wiedersehe? Seit heute manchen Tagen fällt Zug mehr. Nachts gibt es keinen Strom, an wäre, dann würdie Wasserleitung aus. Wenn es nicht so kalt und mich irgendwo de ich mit den Kindern die Stadt verlassen Unsere Nachbarn in einer Hütte im Neuburger Wald verkriechen! em Leibe verbrannt sind beim letzten Luftangriff bei lebendig meisen hätten sie - selbst mit Mauerhaken, Schaufel oder Stem können. Vater sagt sich nicht mehr aus ihrem Keller befreien ist. Doch wann gibt schon seit Wochen, dass der Krieg verloren igerlich in den Hitler auf? Ich glaube, wir werden alle unwe t auf, dass bald Tod gehen. Aber ich gebe die Hoffnung nich sinn überleben. alles vorbei sein wird und wir diesen Wahn Es grüßt Dich voller Angst und Hilflosigkeit
Margarete
Margarete ist eine fiktive Passauerin, die die turbulente Zeit
zwischen
nde 1945 miterlebt Hitlers Machtergreifung im Jahre 1933 und dem Kriegse Gedanken zu den Vorund ihrer alten Schulfreundin Clara in Briefen ihre Briefen schildert, ihren in gängen in Passau mitteilt. Die Ereignisse, die sie sich immer auf n beziehe und orientieren sich an dokumentierten Fakten
aterial
historische Originaldokumente wie zum Beispiel Archivm
frei erfunden. Jede oder Dachbodenfunde. Die Personen wiederum sind n ist rein zufällig. Persone enen Ähnlichkeit mit lebenden oder verstorb Recherchiert und verfasst von Till Gabriel
LIEBSTE CLARA!
Passsauer Dachbodenfund: Merkblatt zum Verhalten bei Luftangriffen, ausgegeben von der NSDAP-Kreisleitung Passau.
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Mume Rumpumpels
Rache
Die totale Effemination - oder warum uns in absehbarer Zeit die Männer weghormonisiert werden
Z
ugegeben, meist überwiegt bei mir noch die Freude darüber, keine Frau geworden zu sein. Wenn ich mir bloß vorstelle, ich müsste mich in diese abscheulichen langen Unterhosen zwängen, die man ja gemeinhin „Leggins“ nennt, und dazu Ballerinas anziehen, nur weil irgendeiner dieser hecklastigen Modedesigner seine alten Strumpfhosen loswerden wollte; auch einmal im Monat bin ich unglaublich froh, nicht dem zarten Geschlecht anzugehören, ganz zu schweigen von der Zeit nach der allmonatlichen Zumutung: ein kleines Bäuchlein? Beim reifen Mann irgendwie normal, wenn nicht gar markant und gemütlich; beginnendes Ergrauen, Falten? So ein graumelierter, wettergegerbter Mittfünfziger – das hat doch was Weltläufiges, wenn nicht gar Verwegenes, wohingegen mein Dreijähriger beim Anblick einer graumelierten, wettergegerbten Mittfünfzigerin neulich im Bus laut fragte, ob es sich bei der Dame um die Mume Rumpumpel aus Preußlers „Kleine[r] Hexe“ handle.
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Vom wahren Mount Everest der Ungerechtigkeit brauche ich ja fast gar nicht zu sprechen: dem Gewebebereich. Hatte sich nicht eben noch pfirsichgleiche Haut um die gazellenhaften Körper so mancher Ortsschönheiten geschmiegt, die all jene, welche nicht mindestens eine 80-er fuhren und Beachvolleyball spielten, im Höchstfall mit einem mitleidigabschätzigen Blick bedachten? Kaum ein Jahrzehnt später haben diese ihre Gesichter gegen Lederäpfel eingetauscht, über einige Oberschenkel scheint so manche MG-Salve hinweggedonnert zu sein, und die Dorfheroen haben die solariumgedörrten Körper der welken Ex-Aphroditen bereits vor Jahren gegen korrosionsfreie Nachfolgemodelle ausgetauscht. Was ist das nur für eine Welt, die solches Unrecht zulässt? Hmmm.... Nein, das hat jetzt nichts mit Schadenfreude zu tun; nur habe ich mittlerweile erkannt, dass die Damenwelt für diese Schmach längst ihren Rachefeldzug angetreten hat - mit dem hehren Ziel, dass einst nur noch Frauen diesen
Planeten bevölkern werden, ganz unabhängig davon, was da phänotypisch an den Körpern herumbaumelt oder nicht. Ich kam dieser groß angelegten Verschwörung auf die Schliche, als mir unlängst ein Bekannter erzählte, sein Sohn habe für die Kopfnuss, die er einem schleimigen Streber verpasst hätte, einen verschärften Direktoratsverweis erhalten. Als ich diese pädagogische Armseligkeit meinem Vater berichtete, erzählte er mir mal wieder die Geschichte vom Goggomobil des Gymnasialprofessors Panzer, das er und seine Freunde über die Treppe auf das Podest vorm Schuleingang getragen hatten, um es dem Verwirrten in ehrerbietiger Geste schließlich wieder auf die Straße zu bugsieren, wo er „Lausbuben“ murmelnd seines Weges fuhr. Heute? Anzeige! Sachbeschädigung. In der lokalen Journallie dröhnte es lauthals vom jugendlichen Vandalismus. Doch keine Angst, das wird nicht passieren. Wer bereits für eine Maulschelle unter heranwachsenden Jungs einen verschärften Direk-
PASTA! PASSAUER STADTMAGAZIN
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toratsverweis kassiert, wird den Teufel tun und sich noch irgendeinen Lausbubenstreich überlegen. Da lässt man sich lieber kleinhalten, frisst die überschüssige Energie in sich hinein und erschießt alles, was sich regt (hoffentlich) auf dem Bildschirm - oder man(n) geht den bequemeren Weg und wird? Ein Mäderl, angepasst, zielstrebig, stromlinienförmig. Ist Ihnen das nicht aufgefallen, dass die Jungs immer eitler werden? Zwängen sich in enge Höschen, laufen ständig zum Friseur, zupfen sich die Augenbrauen… Ich hatte lange den Verdacht, dass dies an den weiblichen Hormonen liegt, die von den pilleschluckenden Frauen ins Abwasser gebieselt werden, das dann wieder aufbereitet in den Körpern der Jungs landet - doch es verhält sich viel schlimmer: Die Frauen haben fast die gesamte Jugend der Jungen unter ihr Regiment gestellt. Dass jener vollkommen überzogene Direktoratsverweis für eine harmlose Maulschelle mittlerweile zur Normalität gehört, ist dabei nur ein Glied in der Kette des Grauens, die bereits im Kindergarten beginnt: Männliche Erzieher? Fehlanzeige. Warum dort keine Männer arbeiten? Fragen Sie doch mal irgendeine Freundin, ob sie gerne mit einem Erzieher verheiratet wäre. Ein Softie mit schlechtem Einkommen? Eben hier beginnt der Widerspruch bereits, den die Damenwelt über das Gegengeschlecht stülpt: Im Kindergarten fangen sie mit der Weicheischmiede an, um sich darüber dann zwanzig Jahre später so laut zu beschweren, dass sich die Weichgespülten, wie derzeit, in einem Akt letzten Aufbäumens sogar Vollbärte wachsen
lassen, um wenigstens wieder ein bisschen „Jäger“-Atmosphäre zu verbreiten. Doch es geht ja noch weiter: Grundschule: Lehreranteil unter 10% - und das Ganze setzt sich – wenn auch gottlob noch leicht abgeschwächt – an Hauptschule, Realschule und Gymnasium fort. Muss es da verwundern, dass ein paar Prügel unter Jungs plötzlich zum Sinnbild zunehmender Verrohung werden? Dass sich immer mehr Buben vollkommen unverstanden und von den ehrgeizigen, durch ihre Lehrer-Artgenossinnen protegierten Lernsusen abgehängt fühlen? Als wäre es
total integrative Gruppendiskussion mit anschließender Umbenennung der „Kleine[n] Hexe“ in „Die junge Frau mit den besonderen Eigenschaften“ (das mit dem Negerkönig war erst der Anfag, verlassen Sie sich drauf). Brrrr. Kein Wunder, dass mehr und mehr dieser weichgespülten Kinderclowns unsere Schulen verlassen und sich die Wirtschaft über einen „Mangel an Persönlichkeiten“ beklagt. Ich weiß jetzt wenigstens warum. Doch Vorsicht, meine Damen, wenn das mal nicht nach hinten losgeht: Mag sein, dass es irgendwann nur noch Euch geben mag, selbst wenn
… schlimm genug, dass die Buben im Deutschunterricht Lektüren lesen müssen, die pädagogisch und politisch so korrekt sind, dass nach wenigen Seiten wohl sogar Hulk Hogan verklärten Blickes seine Beine übereinanderschlüge. nicht schon schlimm genug, im Deutschunterricht Lektüren lesen zu müssen, die, nach sorgfältiger weiblicher Prüfung, pädagogisch und politisch so korrekt sind, dass nach wenigen Seiten wohl sogar Hulk Hogan verklärten Blickes seine Beine übereinanderschlüge; nein, im Anschluss erfolgt dann natürlich noch die
phänotypisch noch leichte Unterschiede auszumachen sind. Doch spätestens nachts, wenn das augenbrauengezupfte Modepüppchen frisch geshaved, gepeelt und eingecremt neben Euch im Bett liegt, werdet Ihr merken, dass Ihr die befriedigende Wirkung der Rache etwas überschätzt habt. TEXT > CHRISTIAN GÖTZ
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