MAGAZIN FĂœR PASSAU
kostenlos . nr 13 . dezember 2012 . paul-lesen.de
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inhalt.DEZEMBER 2012 06 08 09 10 12 14 18 20 24 28 32
Passauer Weihnachts geschenke Die Seifenbombe
Mister Marmelade
Creperie
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WEIHNACHTSWELTREISE
SCHWIMMENDER CHRISTKINDLMARKT
CD-RENZENSION: Simeon Soul Charger
SNEAKPREVIEW: 7 PSYCHOS
kneipentour
SNEAKPREVIEW: COLD BLOOD
Sperrstunde
WEIHNACHTEN A LA SALVADOREÑA
DER ZERBROCHENE KRUG
HELDEN UNSERER KINDHEIT
Quietschi – Eine Bestandsaufnahme
Advent, Advent, die Küche brennt
JETZT HEISST ES: Warm anziehen
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HAUSHALTTIPPS
SO VIEL LIEBE: Maco-Concept
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BUCHTIPP: TODESHERZ
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Herausgeber:
Chefredaktion:
Anzeigenleitung:
Titelbild:
paul.Verlag
Thomas Raab
Thomas Raab
Max Philipp Brüchmann
Thomas Raab & Martin Schwenke GbR Thundorferstr. 10 93047 Regensburg www.paul-verlag.de info@paul-verlag.de
Redaktion HSG:
anzeigenleitung@paul-verlag.de
Katharina Bertram
Anzeigenakquise:
Julia Endrös
Colin Bertrand
Auflage: 8.000
colin.bertrand@paul-verlag.de
Druck: Thomas Raab Satz & Layout: Constanze Fleischmann
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paul.passau 4
SUSANNE JUST STUDIERT: European Studies (3. Semester) BEI paul.: seit Februar 2012
JULIA ENDRÖS STUDIERT: Medien & Kommunikation BEI paul.: seit April 2011 ZUSTÄNDIG: Chefredakteurin
SIMONE LIEGL STUDIERT: Medien & Kommunikation BEI paul.: seit April 2012 ZUSTÄNDIG FÜR: wenn ich das wüsste
Wir stellen euch in jeder Ausgabe drei paul.Mitarbeiter vor
ZUSTÄNDIG FÜR: die Alternative
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Passauer Weihnachtsgeschenke der extraklasse
Text: Irina Schroll FOTO: MAX BRÜCHMANN
"Verschenke nur das, was du auch selbst behalten würdest", besagt ein weises Sprichwort. Meiner Oma kann ich allerdings schlecht ein Paar Highheels schenken, genauso wenig meinem kleinen Bruder ein Poster von Ryan Gosling. Der Countdown zur Suche nach dem passenden Weihnachtsgeschenk läuft, denn Heiligabend lässt nicht mehr lange auf sich warten. Alle Jahre wieder stellt man sich also die wohl berüchtigtste Frage in der besinnlichen Jahreszeit: WEM schenke ich WAS? Dicht gefolgt von: Verschenke ich überhaupt etwas?
dieseifenbombe
Mistermarmelade
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Creperie
Wer findet sich nicht in diesem peinlichen Szenario wieder, der Familie eine nette Weihnachtskarte geschrieben zu haben, um als Dankeschön mit überteuerten Geschenken überhäuft zu werden? Damit solche Fauxpas dieses Jahr elegant umgangen werden und es nicht immer auf eine Schachtel Pralinen, eine DVD oder diverse Sorten von Gutscheinen herausläuft, hat sich paul. für euch in der weihnachtlichen Dreiflüssestadt auf die Suche nach Geschenken der besonderen Art gemacht. Anstatt einer langweiligen Weihnachtskarte schickt man der besten Freundin einfach die "Badepost", ein Glas Marmelade ist die neue Pralinen-Schachtel und die Weihnachtsgans wird von einem leckeren Schoko-Crêpes abgelöst. Im Folgenden möchten wir euch einige Geheimtipp-Läden in der Passauer Altstadt vorstellen. Dort findet ihr garantiert den absoluten Hingucker unter dem diesjährigen Weihnachtsbaum!
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Vonbadebombebis Zellulite-Schwamm
– Die Seifenbombe
"Riechen Sie sich einfach durch!" sagt eine freundliche Stimme. Und das ist hier wirklich ein Erlebnis. Düfte aus tausend und einer Seife schleichen um die Nase. Wohin man das Riechorgan auch streckt, es kommen einem immer neue Duftnoten entgegen. Hier ein wenig Mandarin, da Moschus, ein bisschen weiter sehr blumige Düfte. Auf dem großen Tisch in der Mitte des kleinen Geschäfts im Steinweg in Passau befinden sich zahllose Geruchssorten verschiedener Seifen. Von Kaugummi über Babypuder bis hin zur Azuki Bohne – alle nur vorstellbaren Kombinationen von Düften sind vorhanden. Dabei werden nur rein pflanzliche Produkte angeboten, die nicht an Tieren getestet wurden.
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Auf den knapp zwanzig Quadratmetern präsentiert "Die Seifenbombe" über hundert Seifen und noch viel mehr, teilweise auch ausgefallene Arti-
Text & Fotos: Katharina Bertram
kel rund ums Baden. Da gibt es beispielsweise den "Exer Scrub". Ein rauer Schwamm im Inneren mit besonderen Aromen gefüllt, der gegen Zellulite und Fetteinlagerungen helfen soll. Oder die Badepost – ein Brief mit einer Bade-Überraschung für den Empfänger. Gerade zu Weihnachten sind solche Kleinigkeiten ein Geschenk der besonderen Art. Zwischen 2,50 und 4,50 Euro kosten die Seifenstücke. Damit sind sie sogar für den kleinen Geldbeutel geeignet. Das Sortiment wird dabei permanent erweitert. Die neuen Eigentümer, Familie Feldmann, bestellt auf internationalen Messen Designerhandseifen, Kuhmilchseifen aus dem Allgäu oder auch mal Seife aus England. Besondere Renner sind dieses Jahr die Geldseife und die Badebomben. Wer also Lust auf ein sprudelndes Bad oder einfach eine kleine Geruchsreise hat, sollte der Seifenbombe unbedingt mal einen Besuch abstatten.
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Mister Marmelade
Text: Tamara Sliwke Fotos: Max Brüchmann
Das „Marmeladen-Haus“ liegt fast ein wenig versteckt in der gemütlichen Altstadt von Passau. Mit einem herzlichen „GrüSS Gott“ wird von Inhaber Gerhard Klose jeder empfangen, der neugierig an einem kleinen Stehtisch mit Marmeladenpröbchen stehen bleibt und von den Köstlichkeiten naschen möchte. Auf den 10m² Verkaufsfläche stapeln sich auf Holzregalen die liebevoll hergestellten Marmeladen, wie zum Beispiel ‚Marille mit Bourbon Whiskey‘ oder jetzt für die Weihnachtszeit ‚Lebkuchen-Holunder‘, ‚Bratapfel‘ und ‚Pflaumen-Rotwein-Zauber‘. Dass der kleine Familienbetrieb jetzt überhaupt ‚Am Rindermarkt 7‘ zu finden ist, ist eine Reihe „so vieler Zufälle, dass man gar nicht mehr von Zufall sprechen kann“, erzählt Klose lachend. Der studierte Maschinenbauer war jahrelang als Führungskraft in der Industrie tätig. Als ihm das keine Freude mehr bereitete, begann er zusammen mit seiner Frau, die die Leckereien kocht, über www.marmeladen-haus. de den Versand von Marmeladen aus eigener Produktion. Bei einem Herbstbesuch in Passau entdeckten die Kloses dann den leer stehenden Laden. Aus der gesponnenen Phantasie,
„man könne ja ein kleines Geschäft aufmachen“, wurde binnen fünf Wochen Realität. Am 27.11.2010 öffnete das „Marmeladen-Haus“ seine Türen – und durfte seither fast 20.000 Kunden begrüßen. Ein jeder Kunde bekommt nach seinem Einkauf immer noch ein paar Tipps mit auf den Weg, wie zum Beispiel aus den Marmeladen auch herrliche Dressings und Marinaden gezaubert werden können. Er grinst und ergänzt „Hier kauft man nicht nur Marmelade - hier kauft man Ideen, Kreativität und Genuss!“
Fruchtige Marmeladen Tolle Geschenkideen beit ndar Reine Imkerhonige 100%dHera eigenuer n aus nufakt Ma Pikante Chutneys Marmeladen-Haus Rindermarkt 7 94032 Passau www.marmeladen-haus.de
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Der Ort, an dem jeder
text: Nina Lipp FOTO: MICHAEL HAUPT
Geschmackssinn befriedigt wird
Egal ob man eher der herzhafte oder süSSe Typ ist- in der CrÊperie Rive gauche erleben die Geschmacksnerven ihren Höhepunkt. Dafür sorgen die traditionell französischen Buch weizen pfannkuchen, die dort von Doris Kapfer liebevoll per Hand und immer frisch zubereitet werden. Die genaue Teigrezeptur, die sie selbst vor 30 Jahren im Urlaub in Frankreich erlernte, bleibt geheim. Dafür kann gerne jeder die Zubereitung Schritt für Schritt beobachten. Seit Frau Kapfer zusammen mit ihrem Mann vor sechs Jahren die Crêperie eröffnet hat, gießt sie gekonnt zuerst den flüssigen Teig auf die heiße Eisenplatte und nur wenige Sekunden später
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wird der dünne Teig dann zusammengeklappt. Zuvor jedoch der wichtigste Schritt : Die Füllung! Die sogenannten Gallettes, die aus dem dunklerem Teig entstehen, serviert sie mit pikanter Füllung, wie z.B. den L´Alsacienne mit Schinkenwürfel, Emmentaler, Spiegelei und Frühlingszwiebeln. Die Bestseller der süßen Crêpes sind die „Zimt/Zucker“- oder „Nutella“-Variante. Die Speisekarte bietet jedoch noch mehr, denn beispielsweise auch gefüllte Toasts bekommen auf der heißen Eisenplatte eine ganz besondere Note. Da sie nicht zusammengedrückt, sondern auf jeder Seite cross gebraten werden, sind sie innen immer noch weich und außen schön knusprig.
Und wer hats erfunden? Den Ursprung der Idee hatten dabei schon unsere Vorfahren der frühen Steinzeit. Damals stellten die Menschen aus den Resten der Buchweizensuppe den Pfannkuchen her und daraus wurden die Galettes. Später wurde es zum bretonischen Nationalgericht und hatte von da an nichts mehr mit einem Arme-Leute-Essen zu tun. Nicht ganz so alt wie das Verfahren ist das Gebäude neben der Marienbrücke, in dem das französische Nationalgericht zubereitet wird. Dieses wurde im 16. Jahrhundert erbaut und hatte unter anderem schon als Besitzer
einen Schmied, Uhrenmacher, Blumenbinder und Antiquitätenhändler. Während diese die Innenaufteilung seither einige Male änderten, sind die Außenfassade und die Decken noch original und stehen deshalb unter Denkmalschutz. Obgleich die Besucher draußen oder drinnen Platz nehmen, sie können das urige, gemütliche und einladende Ambiente spüren und zugleich den Ausblick auf den Inn genießen. Letztendlich ist es auch egal für was man sich entscheidet: etwas Herzhaftes, Süßes oder beidesSie genießen auf alle Fälle etwas Besonderes!
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TexT & Fotos: Verena Braun
„Auf die Jacken, fertig, los!“ Vom Gasthaus über die Cocktailbar zur Spielunke: Vor der Adventszeit gibt es erst einmal Gastro-Vielfalt mit der Innstädter Kneipentour. paul. hat sie einmal näher ins Auge gefasst.
Neun Jahre, acht Wochen und 6000 Pässe: Zwei Monate lang zogen die Passbesitzer von Kneipe zu Kneipe, um sich die diesjährige Innstadt-Jacke der neunten Kneipentour zu erspielen; und die können sich die glücklichen Kneipengänger jetzt vom 02. bis zum 16. Dezember abholen. Weiß mit senkrechter schwarzer Schrift, so fällt das 2012er-Modell aus. Das Design legen die Innwirte jedes Jahr gemeinsam neu fest. Schlicht muss es sein, für beide Geschlechter tragbar kurz und gut, sie soll jedem gefallen. Dieses Jahr, so Klaus Kubitschek, Besitzer der Innstadt-Bar
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„Colors“, gab es sogar ein Voting im Internet, bei dem die Nutzer aus mehreren Vorschlägen über ihr Lieblingsdesign abstimmen konnten. Auch mit der diesjährigen Kneipentour zeigen sich die Innwirte zufrieden. „Es lief heuer bisher alles friedlich ab“, urteilt Severin Schneider, „Nixnutz“Chef. Und das trotz 6000 stempelwütiger Kneipenfreunde, was auf zwei Monate verteilt im Durchschnitt immerhin 100 Besucher pro Tag machen würde. Die tummeln sich aber vor allem am Wochenende in den Lokalen – und das kann dann auch mal stressig werden, und voll. „Mit den 6000
ausgegebenen Pässen sind wir am Limit. Mehr möchten wir nicht austeilen“, fügt Schneider an. „Wir haben ja auch eine Verantwortung gegenüber der Nachbarschaft“, erklärt Uwe Nickel, „venti tre“-Wirt. „Wir nehmen das sehr ernst.“ So versuche man jährlich, den Anwohnerschutz weiter zu verbessern und Kritik auch umzusetzen. Dabei wäre wohl durchaus noch mehr Kundschaft drin, schließlich erfreut sich die Kneipentour inzwischen überregionaler Bekanntheit. Von Regensburg, „aus dem Wald“, ja, sogar aus Österreich kommen die Tourliebhaber und das aus allen Altersgruppen und Schichten. „Manche rücken in ganzen Reisebussen an und wollen an einem Tag alle zehn Lokale machen“, erzählt Kubitschek. Zwar sei natürlich jeder Kunde wichtig, aber „wir wollen hier auch kein Alkoholrennen veranstalten“, so der „Colors“-Chef. Ziel der Kneipentour sei es schließlich, den Besuchern die Innstädter Gastroszene näher zu bringen. „Wir möchten, dass die Leute sitzen bleiben und wiederkommen“, meint auch Nickel. Es gehe hier nicht rein um den Profit, da sind sich die Innwirte einig. Schließlich sind mit dem Mindestverzehr von 2,50€ pro Lokal gerade einmal die Mehrausgaben, die die Kneipentour mit sich bringt, gedeckt. Aber noch immer kommt die Aktion bei Passauern, Studenten und Auswärtigen gut an, vielleicht auch, weil sie ein klein wenig einzigartig ist. „Die Aktion wird von uns Innwirten auf die Beine gestellt, wir sind hier ein guter Mix und keiner ist neidisch auf den anderen“, lobt Schneider die Zusammenarbeit. „Es würde auch nicht funktionieren, wenn wir uns alle bekriegen würden“, stellt Nickel fest. Und während sich im Dezember die Kneipengänger noch ihre Jacken abholen, planen die zehn
Innwirte von Joe’s Garage, Zeche 14, Innbraeu, Wahn’s Inn, Colors, venti tre, Cantina Ensenada, Nixnutz, blue notes und espresso schon die nächste Tour. Schließlich müssen wie jedes Jahr bis zum Sommer neue Fotos für das nächste Stempelheft her, neue Jacken - und hoffentlich bald darauf ein paar neue Gäste. Denn, das meint auch Severin Schneider, „nach der Tour ist vor der Tour.“
HEYwasgehtab –
Wir feiern die ganze
TexT: Stephanie Amler, Julia Huber Fotos: Max Brüchmann
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Nacht? Kommt sie nun, die Sperrstundenverlängerung? Ja oder nein? Das Thema ist in Passau der absolute Dauerbrenner. Seit über anderthalb Jahren sind Stadtrat, Wirte, Anwohner und Partyfreudige am Diskutieren. Da kann man schon mal den Überblick verlieren. Wir zeigen euch, was bisher geschah, welche Meinungen es gibt, und wie es weiter geht:
Das Passauer Partyvolk feiert in den späten Abendstunden zu laut und exzessiv, so der Vorwurf. Immer öfter beschwerten sich Anwohner über den Lärm der Feierlustigen. Häufiger als in den Jahren zuvor musste die Polizei nachts für Ordnung sorgen. Von 2006 bis 2011 ist die Zahl der Körperverletzungen in der Innenstadt von 85 auf 131 Fälle gestiegen. Besonders an Wochenenden und Feiertagen ab zwei Uhr müsse die Polizei verstärkt eingreifen, berichtete Hauptkommissar Martin Pöhls. Die meisten Gewaltdelikte gab es zwischen zwei und vier Uhr. Darauf reagierte der Stadtrat mit einem Vorschlag zur neuen Sperrzeitregelung: Zwischen Paulusbogen und Ludwigsplatz sollte an Wochentagen nur bis zwei Uhr, am Wochenende nur bis drei Uhr gefeiert werden dürfen. Dann müssten alle Kneipen, Bars und Diskotheken schließen, die Feiernden sollten nach Hause gehen. Eine erste Abstimmung darüber folgte im März 2012. Der Ordnungsausschuss lehnte zunächst die neue Sperrzeitregelung ab. Mit sieben zu sechs Stimmen entschied er, dass alles beim Alten bleiben sollte. Doch damit war es nicht getan. Ein ÖDP-Vertreter hatte im falschen
Moment die Hand gehoben und aus Versehen gegen eine Sperrzeitverlängerung gestimmt. So wurde das Thema im Stadtrat neu aufgerollt. Bei einer neuen Abstimmung am 10. Juli 2012 beschloss der Ordnungsausschuss eine noch härtere Regelung als zuvor. Für ein Jahr auf Probe sollte die Sperrzeit nun wochentags ab zwei Uhr und am Wochenende ab drei Uhr gelten - für sämtliche Nachtlokale der Innenstadt. Damit waren auch alle Kneipen, Bars und Clubs abseits des Ludwigsplatzes eingeschlossen. Ein Schock für alle Betroffenen. Wirte und Gastronomen konnten es kaum glauben. „Eine solche Regelung ist für mich existenzbedrohend. Die Leute gehen nun mal erst ab zwölf , halb eins zum Feiern. Da könnte ich meine Läden gleich zusperren“, sagte Björn Andresen, Besitzer des „Go Danceclub“ und des „Babes“. Auch Studenten und Nachtschwärmer reagierten empört. „Passau soll sich einfach entscheiden, ob es eine Studentenstadt sein will oder nicht!! Wenn ich nachts maximal einen ‚Muuuh’-Laut dulde, dann darf ich mir nicht 10.000 Studenten holen!!!“, schimpfte ein User im sozialen Netzwerk Facebook. Dort hatten 1.442 User angekündigt, bei
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der endgültigen Abstimmung des Stadtratsplenums über die Sperrzeitverlängerung aufzutauchen, um ihre Protesthaltung zu demonstrieren. Ganz so viele waren es dann doch nicht bei der Abstimmung Ende Juli. Unbeirrt davon entschied sich das Stadtratsplenum für eine Verlängerung der Sperrzeit. Ab 1. November sollte sie in Kraft treten. Doch so einfach wollten sich die Wirte nicht mit dem Beschluss abfinden. Ein Studentenclub kündigte via Facebook an, dagegen vorzugehen: „Unsere geliebten Gastroväter aus den bekannten und betroffenen Clubs, Bars, etc. geben uns nicht so einfach auf und werden jetzt noch mal richtig aktiv, um diesen Wahnsinn zu stoppen.“ In der Folge taten sich sechs Passauer Wirte zusammen, sie klagten vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof (BayVGH) in München gegen die Verordnung. Mit Erfolg – denn am 3. November, nur zwei Tage nach Inkrafttreten der neuen Sperrstunde, kippte das Gericht die Regelung in einem Eilentscheid. Die Begründung: Die SperrzeitBestimmungen seien zu ungenau, die Stadt habe „keine ausreichend belastbaren Feststellungen zum Vorliegen der gesetzlichen Voraussetzungen für eine Sperrzeitverlängerung“ getroffen. Es bestünden Zweifel, ob die gesetzlich
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vorgeschriebenen Bedingungen „im gesamten Stadtgebiet“ von Passau vorlägen. Bis zu einer endgültigen Entscheidung des BayVGH bleibt es bei der alten Sperrzeitverordnung. Ernüchterung bei Anwohnern und SperrzeitBefürwortern. Jubel bei Wirten und Partyfans. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die frohe Kunde bei Studenten und Nachtschwärmern. Das „Frizz“ triumphierte auf seiner FacebookPinnwand: „Wir wussten es! Alle Mitarbeiter des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs trinken den Rest des Monats bei uns kostenlos!“ Andresen, der einer der sechs klagenden Gastronomen ist, atmete auf. „Ich bin sehr erleichtert. So schnell wie das Verwaltungsgericht uns Recht gegeben hat, bin ich mir sicher, dass wir auch in der Hauptverhandlung gewinnen werden“, freut sich der Clubbesitzer. Doch wie soll es jetzt weitergehen? Bleibt alles beim Alten? Oder kommt es letztendlich doch zu einer Sperrzeitverlängerung? Passaus Oberbürgermeister Jürgen Dupper sagte dazu: „Wir werden nun die Urteilsbegründung des Gerichts sorgfältig prüfen und mit den Stadtratsfraktionen Gespräche führen.“ Es bleibt also abzuwarten, wie lange das Passauer Partyvolk in Zukunft feiern darf.
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Vom Krug ist hier schon lang nicht mehr die Rede
Text: Doris Fuchshuber & Katharina Berr
Der Fall: Ein wahrer Scherbenhaufen Der Richter: Hat einen Sprung in der Sch체ssel Das Urteil: F채llt ihr euch am besten selbst!
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Worum es geht: Marthe Rull beschuldigt ihren zukünftigen Schwiegersohn Ruprecht, nachts in das Zimmer ihrer Tochter Eve eingebrochen zu sein und dabei einen wertvollen Krug zerbrochen zu haben. Dieser streitet hingegen alles ab und geht noch weiter: Er unterstellt seiner Verlobten sogar, ihn mit dem eigentlichen, noch unbekannten Übeltäter betrogen zu haben. Auch Dorfrichter Adam wirkt auffällig angespannt. Vielleicht weil sich Gerichtsrat Walter zu Visite angemeldet hat? Oder hat er etwa noch mehr zu verbergen? Provokant überzogen präsentiert uns das Ensemble des Landestheaters Niederbayern den „Zerbrochenen Krug“ von Heinrich von Kleist. Dem Regisseur gelingt mit seiner neuesten Interpretation eine durchaus interessante Mischung aus klassischem Drama und moderner Reality Show. Geschickt verpackt er die Kleistsche Sprache in ein neues Gewand.
weinerlicher Stimme spielt Ines Schmiedt diese Rolle so überzeugend, dass man als Zuschauer am liebsten auf die Bühne springen und sie in Schutz nehmen will.
Über seinen Modegeschmack lässt sich jedoch streiten. Sweatshirt-Jacke zu Spitzenkleid, ein pornografisches Zimmermädchenoutfit zu pinken Mörder-High Heels und der Jeans-Overall für Mutter Marthe (Paula-Maria Kirschner) sind dann doch eher ein Dorn im Auge des Betrachters. Anstatt die Charakterzüge der einzelnen Figuren zu unterstreichen, lenken die Kostüme einfach nur vom Wesentlichen ab.
Aber auch die humorvollen Charaktere, wie Gerichtsrat Walter (Olaf Schürmann) und Gerichtsschreiber Licht (Jochen Decker) lassen keine Wünsche in Sachen Komik offen. Darüber hinaus bieten sie einen interessanten Gegenpol zur tragischen Gerichtsverhandlung.
Im Gegensatz dazu steht das schwarze und karge Bühnenbild. Der Zuschauer blickt auf einen Gerichtssaal, der mit streng angeordneten Stuhlreihen strikte Ordnung widerspiegelt. Den Eindruck von Recht und Ordnung bekommt man von dem ebenso kahl- wie hitzköpfigen Richter (Reinhard Peer) aber nicht. Willkürlich schlägt er sich auf die eine oder andere Seite, legt Zeugen Worte in den Mund und will andere zum Schweigen bringen. Seine lautstarken Versuche, von sich ab zu lenken, wirken aber manchmal übertrieben. Im Mittelpunkt des Geschehens steht schlussendlich aber Eve. Ängstlich zitternd und mit
Wenn ihr Verlobter Ruprecht (Tobias Ulrich) sie vor Allen als Schlampe bezeichnet, bleibt dem Publikum vor lauter Mitleid fast das Herz stehen.
Insgesamt überzeugen geballte Spannung, skurrile Situationskomik und leidenschaftliche Schauspieler, die nicht nur zum Lachen, sondern auch zum Mitdenken verleiten. Dieser „Zerbrochene Krug“ ist somit nicht nur für Germanistik-Studenten und angehende Juristen ein Muss! Aufführungstermine Stadttheater Passau: 4. & 5. Januar 22. & 26. Februar 12. April
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so viel liebe und so wenig Polyester wie möglich.
Steckbrief Label: Maco-Concept Gegründet: Oktober 2011 Designerin: Marie-Colette Ngombe Vorbilder: Burberry, Vivienne Westwood Prinzip: in Deutschland produzierte Unikate, die verschiedene Kulturen vereinen Für wen: Frauen, die Qualität und Handgemachtes schätzen und etwas Besonderes sein wollen
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Erhältlich: bei BigDandy in Passau und im Online-Shop unter maco-concept.com
TexT: Susann Wenke, Theresa Bergbauer
Fotos: maco-concept / joschi bauer
Nachhaltigkeit und soziales Engagement – das sind die Prinzipien, die sich das junge Passauer Label „Maco-Concept“ auf die Fahne geschrieben hat. Dahinter stehen Marie-Colette Ngombe, Modedesigner aus Kamerun, und ihr Ehemann Joschi Bauer, Fotograph und Mediengestalter. Die beiden sind seit zwei Jahren verheiratet und bilden ein Team, das sich sehr gut ergänzt. Marie-Colette ist, was das Label angeht, der kreative Kopf, während Joschi eher für die Organisation und die Gestaltung des Internetauftritts zuständig ist. „Wir haben gemerkt, dass es schwierig wird, wenn wir beide in denselben Bereichen kreativ sein wollen. Das würde kollidieren. Deswegen lasse ich Marie in dieser Hinsicht freie Hand und versuche ihre Ideen umzusetzen“, meint der Passauer. Die junge Designerin holt sich die Inspiration für ihre Kollektionen vor allem auf Flohmärkten, durch Werbung aus den siebziger Jahren und Vintage-Mode. Es fließen aber auch Ideen aus Mode- und Dekorationszeitschriften ein. „Am liebsten mag ich schöne und mit Liebe gestaltete Sachen. Beim Entwerfen meiner Kleidung versuche ich Traditionen und Kulturen zu verbinden und Geschichten zu erzählen“, sagt MarieColette. Wie viel Liebe zum Detail sie in jedes einzelne ihrer Kleidungsstücke hineinsteckt, zeigt der enorme Zeitaufwand, den jeder Entwurf mit sich bringt. „An manchen Dingen sitze ich bis zu sieben Stunden. Da ich die alleinige Verantwortung für Schnitte und Farben trage, will ich, dass wirklich alles passt“, sagt die Jungdesignerin. Zudem ist es ihr wichtig, nur qualitativ hochwertige Stoffe und so wenig Polyester wie möglich zu verwenden.
sich geht. Marie-Colette hat ein Gespür dafür, Trends zu erahnen. Ihre Vorbilder sind das Label „Burberry“ und die Designerin Vivienne Westwood. An dieser fasziniert sie vor allem die Vision und die Unangepasstheit an die Gesellschaft. Marie-Colettes Traum ist es, durch ihre Mode die Welt ein bisschen besser und schöner zu machen. Deswegen ist es ihr auch ein Anliegen, karitative Projekte zu fördern. Derzeit unterstützt „Maco-Concept“ das Programm „From Nobody toSomebody“, bei welchem der Verkaufserlös von recycleten Papierketten Witwen und Waisen in Uganda zu Gute kommt. Auch in Passau sind Projekte zur Unterstützung sozial schwacher Gegenden geplant. „Marie ist bedingt durch ihre Herkunft, ihr Studium in Paris und ihre Arbeit als Modedesignerin sehr viel in der Welt herumgekommen. Ich denke, dass sie deswegen diesen Weitblick besitzt“, so Joschi.
Sie bezeichnet sich selbst als „Sponge“, der alles aufsaugt, was in der Welt und der Natur vor
In Zukunft wird man sicher noch einiges von „Maco-Concept“ in Passau zu hören bekommen.
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Weil Musik noch mehr sagt als Worte.
JULIA ENDRÖS Weil es nichts schöneres als ein neues paar Schuhe gibt!
SIMONE LIEGL Weil dieser kleine Ball meine gesamte Freizeit ausfüllt!
Warum hast du dir den Gegenstand ausgesucht, mit dem du fotografiert wurdest?
SUSANNE JUST
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„Quietschie“Eine Bestandsaufnahme Fotos: Max Brüchmann
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TEXT: Lisa Feldmann
Passau?! Niemals. Auf gar keinen Fall. Ich hab doch mein Leben lang von einem Studentenleben in einer groSSen Stadt geträumt, die niemals schläft, in der ich von den Dächern der Stadt auf eine Lichterflut hinabblicke und die Nächte auf schwarzen Pumps durchtanze. Aber mein Schicksal machte mir einen schwarzen Strich durch die Rechnung, als ich meinen Traumstudiengang „Medien und Kommunikation“ im Internet entdeckte: In Passau im „Freistaat Bayern“. Der Studiengang leistete letztendlich so viel Überzeugungsarbeit, dass ich schulterzuckend über die Kleinstadt hinwegsah. Bis das verachtete Passau zentimeternah vor mir stand, mir tief in die Augen blickte und sagte: „Grüß Gott!“ Da hätte ich am liebsten meine sieben Sachen gepackt und wäre zurück in mein bodenständiges NRW geflohen. Zu allem Übel kam auch noch kurz vor Beginn der Orientierungswoche eine Einladung zum Leberkäse-Essen! Leberkäse? Himmel! Ich hatte so große Sehnsucht nach Currywurst und dem Ruhrpott-Dialekt.
Die ersten Wochen sind nun wie im Flug vergangen. Acht Wochen als Quietschie, in denen mein „hochdeutsches“ Leben auf den Kopf gestellt wurde. Es gibt hier in Passau keine Brötchen zum Sonntagsfrühstück oder Pinnchen in der Kneipe: Nein, hier gibt es „Semmel“ und „Stamperl“. Verrückt! Der bayrische Dialekt bringt mich um den Verstand – und noch öfter zum Schmunzeln. Wie süß seid ihr in Bayern eigentlich? Ja ihr „radelt“ zur Uni und sagt ständig so witzige Worte wie „Schmarrn“.
Und schneller als ich mich an den Dialekt und den Kulturschock gewöhnen könnte, war ich plötzlich mitten drin, im spannenden Studentenleben mit vielen witzigen Menschen und hoffnungslos überfordert mit der Stundenplanerstellung. Ja, ihr höheren Semester lacht nur! Als sei es euch anders ergangen. Gebt schon zu: Ihr habt euch im Nikolaikloster oder in der Bibliothek im Bücherturm auch schon verlaufen. Oder – so wie ich - auf dem Weg zur Englischstunde, die in einem Seminarraum im Sportzentrum stattfinden sollte. Wie eine Irre suchte und suchte ich, atemlos, weil ich viel zu spät dran war – bis ich dachte, ich hätte den richtigen Raum endlich gefunden. Schwungvoll öffnete ich die Tür, ein Luftschwall von draußen wirbelte riesige Papiertürme, die penibel ordentlich auf dem Schreibtisch gestapelt lagen, bis an die Decke.
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Ein freundlicher Herr mit grauen Haaren sah mich verdutzt an. Genauso verdutzt sah ich zurück: Das war nicht meine Englischlehrerin die hatte ich doch ganz anders in Erinnerung. Ein Lachen konnte ich mir nicht verkneifen. Wie kann man sich nur so „quietschie-haft“ anstellen?! Da war ich – statt im Sportzentrum – im Verwaltungsgebäude gelandet! Der Kulturschock nahm ebenfalls kein Ende. „A kloanes Radler ham wir ned. Nur a Halbe“, sagte die Kellnerin an der Bar. Wie soll ich denn einen halben Liter Bier trinken?! Also, doch lieber einen „Stamperl“. Ein paar „Stamperl“ später führte unser Weg ins „Frizz“, Höhepunkt der Passauer Partyszene und erstes Gesprächsthema in puncto Nachtleben. Oje, war das verstörend, dieser kleine Raum, von dem der Schweiß von der Decke nur so tropft und trieft!
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Passau?! Eine gute – nein - eine sehr gute Wahl. Denn nun träume ich von alten, verwinkelten Gassen, einem Kopfsteinpflaster, wo schwarze Pumps eine Fehlbesetzung sind und dieser kleinen, süßen Stadt, in der man auch so manche Nacht durchtanzen kann. Mal sehen, was noch so passiert. Oder auf bayerisch: Schau ma moi!
Silberschmuck entweder klassisch zeitlos oder indisch mit Edelsteinen oder auch aus vergangenen Epochen.
schenken zeitlos
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Aber, dann, ohne es zu merken, ohne Einfluss darauf zu haben, verliebte ich mich Hals über Kopf, mit Herz und ohne Verstand in Passau. Es gibt so viele wunderschöne Lädchen und versteckte Ecken, eine Altstadt mit unglaublicher Geschichte, einem traumhaften Uni-Campus und eine Ortsspitze, an der drei Flüsse zusammenfließen und man sich am Ende der Welt fühlt.
Ohrhänger und Stecker, Ringe und Armreifen, Ketten und Anhänger. Goldschmuck und echte Antiquitäten. Originelle und besonders preisgünstige Geschenke. Seidentücher und handgeschöpftes Papier uvm.
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Böhmstraße 43, 94556 Neuschönau Telefon: (08558) 97 40 74 Email: info@baumwipfelpfad.by
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Luise (19) und Bea (19) Kulturwirtschaft
henken & selbst besc n sammeln e erinnerung
Warum sich an Weihnachten nicht mal selbst beschenken, dachte sich Bea letztes Jahr und gönnte sich ihre kuschelige Strickjacke. Für Luise hingegen ist ihr Ethnoschal eine schöne Erinnerung an ihren einjährigen Aufenthalt in Kanada.
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Jetzt heiSSt es:
Warmanziehen! Text: Katharina Berr und Ria Würdemann Fotos: Ria Würdemann
Oh Schreck, der Winter steht vor der Tür, die Luft ist eiskalt und die FüSSe frieren. Das Schlimmste daran: Im Kleiderschrank herrscht gähnende Leere. Und wenn man beim Shoppen mal etwas Warmes findet, sieht das oft alles andere als schick aus. Doch das ist kein Grund zu verzweifeln. paul. hat sich für euch am Campus umgeschaut und die kreativsten Trendsetter vor die Linse geholt.
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Annabella (21) Wirtschaftsinformatik
nicht Mode musser sein. immer teu
in bester Studenlli. Den hat sie nämlich pu ick Str r pe hip ihr nennt sie ihn „mein Der beste Beweis ist t ergattert. Liebevoll ark hm Flo er au ss tenmanier auf dem Pa groß ist. il er ihr eigentlich zu Zwei-Mann-Zelt“, we
Verena (20)
Lehramt für Gymnasium warm und trendy. Diese Fellmütze aus Vancouver ist gleichzeitig warm und trendy. Schließlich weiß man in Kanada, was Kälte wirklich bedeute t.
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Theresa (18)
Medien und Kommunikation Pretty in pink. hal ist ein echter Der trendige Loopsc aus der ModeUK-Import. Und zwar Die Briten wissen metropole London. in graue Wintereben, wie man Farbe tage bringt.
Bianca (20)
Lehramt f端r Hauptschule Gesucht und gefunden. An dieser blauen Strickm端tze mit Fellpuschel konnte Bianca einfach nicht vorbeigehen. Ein passender Schal dazu darf da nat端rlich nicht fehlen.
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Weihnachtszeit,Weihnac
– du machst dich in der Uni breit Text: Theresa Bergbauer Fotos: Ria Würdemann
Dezember bedeutet Vorweihnachtszeit. Und die ist verbunden mit vielen Traditionen und Bräuchen. Man stellt einen Adventskranz auf den Tisch, öffnet 24 Türchen, backt Plätzen und freut sich auf den Nikolaus und das Christkind. Paul. hat nachgeforscht, ob es auch an der Universität Passau spezielle Bräuche und Traditionen gibt, die sich jeden Winter in der „staaden Zeit“ wiederholen. Essentiell wichtig, vor allem wegen der kalten Temperaturen, ist der Konsum von leckerem Glühwein oder Punsch. Dabei kann man zwischen den verschiedensten Sorten wählen, von Apfel- bis hin zu Heidelbeergeschmack. Als Passauer Student geht man dazu auf den Christkindlmarkt am Dom - der findet übrigens von 29. November bis zum 23. Dezember statt – oder man genießt sein Heißgetränk direkt auf dem Unigelände. In der Vorweihnachtszeit bieten nämlich die Caféten Glühwein zum unschlagbaren Preis von 1,80 Euro pro 0,25 l-Becher an.
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Hat man Glück, kann man sich auch auf dem Weg vom WiWi zum Philo für wenig Geld – meistens um die 50 Cent - mit Glühwein und Punsch versorgen. Im Dezember haben dort unter dem Brückenbogen des Öfteren diverse Hochschulgruppen ihre Stände mit großen dampfenden Glühweinbehältern aufgebaut. Manchmal gibt’s auch gratis einen Lebkuchen dazu.
chtszeit
Dass der 6. Dezember der Tag des heiligen Bischofs Nikolaus ist, weiß eigentlich jedes Kind und auch jeder Student. Nicht allgemein bekannt ist allerdings, dass an diesem Tag der „Charity Day“ an der Universität Passau stattfindet. Das ist ein „sozialer Tag“, der von AStA mit Hilfe der verschiedenen Hochschulgruppen organisiert wird. Hauptbestandteil dabei ist der Weihnachtsmarkt auf dem Mensavorplatz. Verkauft werden unter anderem Glühwein, heiße Waffeln und Kuchen für einen guten Zweck.
sen“ komplett in Reimformund kommentiert statt wie sonst die Betriebswirtschaftslehre aktuelle, gesellschaftliche Themen auf sehr lustige und erheiternde Art. Das Audimax ist zu diesem Termin traditionell sehr gut und nicht nur von Teilnehmern der Vorlesung besucht und mit dem Klang von vielen verschiedenen Lachern gefüllt. Wer sich im Voraus schon einen Eindruck davon machen will, kann bei Youtube nach den Begriffen „Dillings Weihnachtsvorlesung“ suchen und findet dort Aufzeichnungen aus den Jahren 2007 bis 2009.
Bis vor kurzem war es an diesem Tag auch Tradition als Engel und Nikoläuse verkleidet durch die Universität von Büro zu Büro zu ziehen und Spenden für lokale Hilfsprojekte zu sammeln. Die Spender durften sich zum Dank ein Geschenk aus dem riesigen Nikolaussack aussuchen. Dieses Semester wird dies aber zum ersten Mal nicht mehr der Fall sein und nur einen Weihnachtsmarkt geben.
Für ein anderes Special, um den Studenten die Vorweihnachtszeit zu versüßen, sorgt das Unikino. Mit dem jährlichen Zeigen des Films „Die Feuerzangenbowle“ erfreut die Hochschulgruppe die Gemüter. Da der Schwarzweißfilm von 1944 einfach Kult ist und es dazu Glühwein und Lebkuchen gibt, passt diese Veranstaltung perfekt in die Weihnachtszeit. Dieses Jahr wird der Film über den jungen Schriftsteller Johannes Pfeiffer, der aufgrund einer Wette noch einmal die Schulbank drücken muss, am Dienstag, den 18. Dezember, gezeigt. Vielleicht eine schöne Gelegenheit, um in der letzten Uni-Woche vor Weihnachten lustige und gemütliche eineinhalb Stunden zu verbringen.
Eine weitere schöne Tradition im Wintersemester stellt die „berühmte“ Weihnachtsvorlesung von Dr. Achim Dilling dar. In der letzten Woche vor den Weihnachtsferien hält der beliebte Dozent seine Vorlesung „Betriebliches Rechnungswe-
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paul.lifestyle
SUSANNE JUST Ich bin noch nicht bereit dazu, mein niederbayrisches Nest zu verlassen.
JULIA ENDRร S Die Uni war einfach unwiderstehlich!
..., weil selbst der winterliche Nebel die Schรถnheit Passaus nicht verbergen kann.
Warum Passau?
SIMONE LIEGL
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Weihnachts Länder Weltreise andere – andere Sitten Text: Nina Lipp & Verena Hafner
Mexiko „Feliz navidad!“ So wünscht man frohe Weihnachten in Mexiko. Dort feiert man bei Straßenumzügen mit viel Trubel und Feuerwerken. Diese sogenannten „pasadas“ sollen die Herbergssuche nachstellen und haben somit vordergründlich einen religiösen Sinn.
Frankreich
Ein für Kinder besonders wichtiger Teil des Festes ist die „Pinata“, ein mit Sternen und Figuren dekoriertes Tongefäß, gefüllt mit Früchten und Süßigkeiten. Um jedoch an die Leckereien zu kommen, müssen die Kinder mit verbunden Augen versuchen die „Pinata“ zu erschlagen. Auch bei unseren Nachbarn ist Weihnachten der Inbegriff des Familienfestes. Anders als bei uns ist der 24. Dezember in Frankreich aber ein normaler Arbeits- und Schultag. Der Festakt bei den Franzosen beginnt also erst nach Arbeitsschluss. Traditionsgemäß trifft sich dann die ganze Familie zum großen Weihnachtsmenü – der sogenannten Réveillon. Dabei darf auf keinen Fall der „Buche de Noel“ fehlen, eine Buttercremetorte in Form eines Baumstammes. Nach dem üppigen Mal heißt es dann feiern: es
wird gesungen und getanzt bis es schließlich um Mitternacht zur Christmette geht. Jetzt kommt der „Père de Noel“, der Helfer des Weihnachtsmanns, ins Spiel. Er rutscht durch den Kamin in die festlich geschmückten Häuser und legt die Geschenke in die Stiefel, vor den Kamin oder unter den Weihnachtsbaum. Die Kinder müssen sich jedoch noch bis zum Morgen mit dem Auspacken gedulden – aber Vorfreude ist schließlich die schönste Freude.
Glühwein, Lebkuchen, Tannenbaum, Krippenspiel, Christmette – was bei uns zum Weihnachtsfest dazugehört das weiSS jeder. Doch wie sieht es eigentlich anderswo am Heiligabend aus? Paul. zeigt euch wie andere Länder das heilige Fest feiern.
Finnland
Hauskaa Joulua! – So wünschen sich die Finnen ein fröhliches Weihnachtsfest. Der Festtag beginnt in Finnland schon in der Nacht zum 24. Dezember. Sobald die Kinder im Bett sind, schmücken die Eltern das Haus und den Weihnachtsbaum. Am Heiligen Abend besucht man in Skandinavien traditionsgemäß die Gräber und schmückt sie festlich mit Kerzen. Nach dem Weihnachtsgottesdienst steht der traditionsgemäße Saunagang an. Auch die Finnen genießen an Weihnachten ein köstliches Festmahl. Traditionell besteht dieses aus dem Weihnachtsschinken (Joulukinkku), überbackenen Kartoffeln, Lachs und Milchreis. Doch bevor es ans Schlemmen geht, kommt der „joulupukki“, der Weihnachtsmann, zur Haustür herein und bringt den Kindern die Geschenke.
England Wenn alle Räume mit Misteln, Lorbeeren und bunten Girlanden geschmückt sind, beginnt die britische Weihnachtszeit. Besonderer Brauch: Stehen zwei Personen gleichzeitig unter einem Mistelstrauch, müssen sie sich küssen! Das Festmahl erstreckt sich über mehrere Stunden, wobei unter anderem der berühmte Plumpud-
ding und der traditionelle Turkey verspeist werden. Auf die Geschenke müssen die Kinder allerdings bis zum nächsten Morgen warten. An Heiligabend hängen sie nur ihre Strümpfe auf, die nachts, wenn alles schläft von Santa Claus mit Geschenken gefüllt werden.
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Buche de Noel Der Teig
Das Eigelb mit Wasser in einer Schüssel schaumig schlagen und etwa 3/4 des Zuckers hinzugeben. Eiweiß in einer zweiten Schüssel mit dem Salz zu Schnee schlagen, dann den restlichen Zucker hinzufügen. Den Eischnee auf die Eigelbcreme gleiten lassen, das Mehl darüber streuen und alles locker unterheben. Ein Backblech mit Backpapier belegen, dieses mit Butter einfetten und den Teig darauf verstreichen. Gleich auf die mittlere Schiene des auf 200 Grad vorgeheizten Ofens schieben. Währenddessen ein Küchentuch ausbreiten und gleichmäßig mit Zucker bestreuen. Nach 10 – 15 Minuten Backzeit die Biskuitplatte darauf stürzen, das Blech abnehmen und das Pergamentpapier mit kaltem Wasser bestreichen. Sofort abziehen und den Biskuit zusammen mit dem Tuch aufrollen und abkühlen lassen.
Die Buttercreme
Für die Füllung die Schokolade im Wasserbad unter Rühren schmelzen. Anschließend bis auf Körpertemperatur abkühlen, jedoch nicht fest werden lassen. Dann die Schokolade schaumig schlagen und nach und nach den Puderzucker und den Cointreau unterrühren. Die weiche Butter und Salz hinzufügen und so lange aufschlagen, bis eine schaumige Masse entsteht. Die Biskuitrolle mit der Hälfte der Creme bestreichen, erneut einrollen und für mindestens zwei Stunden kühlen. Die restliche Creme auch kühlen. Zum Schluss nur noch den Rest der Creme auf die Rolle streichen und mit der Gabel ritzen, um das Muster einer Baumrinde nachzubilden. Kalt stellen und fertig! · 5 getrennte Eier · 5 El. Wasser · 100 g Zucker · 1 Prise Salz · 150 g Mehl · 150 g Schokolade
· 100 g Puderzucker · 4 Eigelb · 2 El. Cognac oder Rum · 250 g Butter · 1 Prise Salz
Weihnachtsschinken – Joulukinkku · 3,5 kg Schinken, ganz, ohne Knochen, gepökelt und mit Schwarte · 3 EL Senf · 2 EL brauner Zucker · 2 EL Paniermehl
Der Schinken sollte zuerst vier bis fünf Tage in Pökellauge eingelegt sein - am besten beim Metzger bestellen. Vor dem Braten den Schinken abtrocknen und die Schwarte gut einschneiden. Danach den Schinken bei 125° im Ofen an der unteren Schiene garen lassen. Unter den Rost ein Back-
blech mit Wasser stellen. Faustregel der Garzeit: 1 Stunde pro Kilo. Anschließend den Joulukinkku aus den Ofen nehmen, die Schwarte abschneiden, Senf, Zucker und Paniermehl vermengen und den Schinken panieren. Noch mal in den Ofen stellen, bis die Panade goldbraun ist – Zeit zum Genießen.
10Jahre
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„Schwimmender Christkindlmarkt“
Der „Schwimmende Christkindlmarkt“ in Vilshofen an der Donau überzeugt mit seinem besonderen Ambiente und dem unverwechselbaren Charme. Besucher werden davon eingefangen, verzaubert und sind einfach begeistert. Im Rahmen des bundesweiten Wettbewerbes „Deutschland – Land der Ideen“ wurde der „Schwimmende Christkindlmarkt“ 2006 als einer der Sieger gekürt und ist seitdem Teil einer einzigartigen Reihe von „Ausgewählten Orten“, die in ganz herausragender Weise Deutschland als Land der Ideen präsentieren. Der „Schwimmende Christkindlmarkt“ findet immer an den ersten drei Adventswochenenden statt. In diesem Jahr also vom 30. November bis 02. Dezember, vom 07. bis 09. Dezember und vom 14. bis 16. Dezember. Freitags öffnen Schiff und Buden von 16 Uhr bis 20 Uhr, samstags von 14 Uhr bis 20 Uhr und sonntags von 13 Uhr bis 20 Uhr. Besondere Höhepunkte sind die „Größte Brettkrippe der Welt“, die „Donau-Panoramahütte“ mit Musik in uriger Atmosphäre, die „Vilshofener Stallweihnacht“ sowie der große, strahlende Christbaum mit seinen knapp 4000 Lichtern und 1500
in Vilshofen an der Donau
Kugeln. An der Donaupromenade und auf dem Personenschiff von Wurm+Köck zeigen Künstler und Fieranten aus Bayern, Österreich und Ungarn in zahlreichen Marktständen und Buden ihr Handwerk. Das umfangreiche, weihnachtliche Sortiment sowie die vielen niederbayerischen Spezialitäten laden zum Schauen, Staunen und Kaufen ein. Sicherlich lässt sich hier das eine oder andere außergewöhnliche Weihnachtsgeschenk finden. Kostenlose Busparkplätze und freier Eintritt sind auch in diesem Jahr wieder selbstverständlich. Die Vilshofener sind stolz auf ihren „Schwimmenden Christkindlmarkt“, dessen besonderes Ambiente alljährlich tausende Besucher in die Donaustadt lockt. Und wie diese, sind sie auch gespannt auf die Neuerungen, die der Veranstalter im Rahmen des Jubiläums 10 Jahre „Schwimmender Christkindlmarkt“ präsentieren wird. Folgen auch Sie dem Duft von Glühwein, Lebkuchen und gebrannten Mandeln und genießen Sie diverse niederbayerische Spezialitäten aus der Region. Christkindlmarkt immer an den ersten drei Adventswochenenden. Öffnungszeiten: Fr 16.00 – 20.00 Uhr Sa 14.00 – 20.00 Uhr So 13.00 – 20.00 Uhr
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CDRezension SimeonSoulCharger – HarmonySquare Wie klingt wohl eine Mixtur aus ungewohnten Harmonien, Rhythmuswechseln par excellence, einem Gesang, der zum Träumen einlädt und gleichzeitig wachrüttelt, aus einem hämmernden Bassfundament und fulminanten Gitarrensoli? Trete ein in eine Welt aus dir bisher unbekannten Klängen! Mitte September erschien das zweite Album „Harmony Square“ des US-amerikanischen Quartetts „Simeon Soul Charger“. Die vier Vollblutmusiker Aaron Brooks (Vocals, Gitarre, Klavier), Rick Phillips (Gitarre, Mandoline), Spider Monkey (Bass, Percussion) und Joe Kidd (Drums, Percussion) verwirklichten ein Album, das von einem unterdrückten Volk handelt und welches sich letztendlich zu einer Revolte gegen den Despoten entscheidet. Der Erzähler greift die Geschichten auf dem Marktplatz des Volkes auf, dem „Harmony Square“. So bietet das Album ein musikalisch und inhaltlich geschlossenes Konzept. Es beherbergt eine gewaltige Instrumentation: Unterstützung holte sich die Band aus Ohio unter anderem an der Violine, dem Cello, der Flöte, der Harfe, den Bells und dem Rain Stick, welche miteinander gespielt den Hörer in Klangwelten entführen, die ihm davor noch ver-
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schlossen waren. Auch wenn das Album weniger hart wie der Vorgänger „Meet me in the Afterlife“ (2011) ist, steht es diesem auf der psychedelischen Prog-Rock-Komponente in nichts nach. Das selbst gewählte Genre „Psychodelic Experimental Rock“ setzt sich zusammen aus Harmonien, die an die Beatles erinnern, Folk im Sinne der Rock-Legenden Jethro Tull und der Gesang liegt irgendwo zwischen System of a Down und Muse – obwohl man hier anführen muss, dass es das alles nicht so wirklich passend trifft. Simeon Soul Charger, die auf einem Bauernhof in der Nähe von München leben und ihre Songs schreiben, erschufen ein sehr kontrastreiches Album: Permanent werden mit den Wechseln zwischen weich - hart, schnell - langsam, Dur - Moll, hoch - tief und tonal – atonal gespielt, was das Anhören nebenbei nahezu unmöglich macht. Das Album will also bewusst gehört werden. Auch wenn es sich nicht zu lange auf einem musikalischen Motiv ausruht, schafft es dazu den Spagat, nie den roten Faden zu verlieren. „Harmony Square“ erschien am 14.09.2012 über Gentle Art of Music/Soulfood Music. Live am 04. Dezember in der Camera in Passau, Beginn 21 Uhr, Eintritt: 9 Euro. Text: Susanne Just
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ur: e s s i eg R onagh D 012 c 2 M . 2 in 1 . t 6 r : a M datum s g n ell, u r n i r e a F h c in s l Er er: Co er Walken, l l e t s r Hauptdakwell, Christoph Sam Roc arrelson mödie Woody H o K e z r a chw Genre: S gRia: n u t : er Berrwor: 1 THERESA g tun er Ho w e B 3 : n :1 Actio
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2 Erotik: ng: 4 u n Span 5 Humor:
Horror 4 Action: 1 Erotik: ng: 3 Spannu 6 Humor:
Wie schafft man es, gleich sieben Psychos in einem einzigen Film unterzubringen? Natürlich, ohne dass es ein 08/15- Hollywoodfilm mit viel Blut und noch mehr Geballer wird? Diese Frage stellt sich auch der Drehbuchautor Marty (Colin Farrell). Dabei fällt ihm leider nicht viel mehr als der Titel ein. Doch zum Glück gibt es seinen besten Freund Billy (Sam Rockwell). Dieser verdient sein Geld mit dem Kidnapping von Hunden. Das Geschäftsmodell: Billy stiehlt einen Hund und sein Partner Hans (Christopher Walken) bringt diesen dem Besitzer wieder zurück und kassiert dabei die Belohnung. Allerdings begeht Billy den Fehler, einen Shih Tzu
zu entführen, der zufällig dem Gangsterboss Charlie (Woody Harrelson) gehört. Charlie liebt seinen Hund abgöttisch undgeht über Leichen, um ihn wieder zu bekommen. Man ahnt es bereits: Charlie ist ein bisschen durchgeknallt. Es dauert also nicht lange und schon landet Marty in seiner eigenen Geschichte.
KommentarRia:
KommentarTHERESA:
- Psycho! Wie kann man einen Psycho nur so psycho spielen? - Skurril, abgedreht, irre– einfach der Wahnsinn! - Der kleine flauschige Hund stiehlt den harten Kerlen beinahe die Show - Hirn abschalten und sich nicht über die ab und zu sehr kunstvoll verteilte rote Farbe im Film wundern, sondern sich entweder darüber oder über die irrwitzigen Dialoge freuen. Oder möglicherweise beides.
Nach „Brügge sehen… und sterben?“ gelingt dem irischen Regisseur Martin McDonagh erneut ein Geniestreich. Der Film ist absurd komisch, einfach nur grandios.
- Ich finde es ziemlich genial, wie sich die Idee für einen Film während eines Films entwickelt und auch noch der Film selber ist. Martin bzw. Marty als Drehbuch-Autoren?! Das kann kein Zufall sein. - Psychos, Geballer, Blut, Gewalt. Und alles nur wegen einem unschuldig dreinschauenden Schoßhündchen.
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Regisseur: Stefan Ruzowitzky Erscheinungsdatum: 22.11.2012 Hauptdarsteller: Eric Bana, Olivia Wilde, Charlie Hunnam Genre: Thriller
SNEAKPreview COLDBLOOD Text: Laura Dirnberger
Das Geschwisterpaar Addison (Eric Bana) und Liza (Olivia Wilde) hat nach einem CasinoÜberfall einen Autounfall und ist nun quer durch das tief verschneite Michigan auf der Flucht in Richtung Kanada. Aus taktischen Gründen entschließen sich die beiden dazu, getrennte Wege zu gehen und sich erst in Kanada wieder zu treffen. Liza hat Glück und wird von Jay (Charlie Hunnam), der gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde und jetzt auf dem Weg zu seinen Eltern Chet und June ist, im Auto mitgenommen. Während sich zwischen Jay und Liza mehr entwickelt, kämpft sich ihr unberechenbarer Bruder Addison weiterhin zu Fuß durch und hinterlässt ein Blutbad nach dem anderen. So haben Sheriff Becker und seine Tochter Hana bereits die Jagd auf ihn aufgenommen. Derweil ist Addison allerdings in das Haus von Jays Eltern eingedrungen, welche auf den Besuch ihres Sohnes zu Thanksgiving warten…
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„Cold Blood. Kein Ausweg. Keine Gnade.“ besteht – man könnte es am Titel erahnen – aus viel Blut. Wer also über eine Medizinerkarriere nachdenkt, aber nicht genau weiß, ob er überhaupt Blut sehen kann – Film anschauen! ;-)
Horror: 3 Action: 3 Erotik: 2 Spannung: 5 Humor: 2
ManN: • Sehr verstrickte Handlung mit vielen Details, aber dennoch mit klarem roten Faden. Daumen hoch! • Top Schauspielbesetzung, top Inszenierung, hallo Hollywood! • Auch wenn wahrscheinlich alle Mädels deshalb traurig sind, aber ein Film ohne Happy End hat zur Abwechslung auch mal was.
Horror: 4 Action: 3 Erotik: 1 Spannung: 5 Humor: 2
FRAU: • 1. Gedanke: Ich will hier raus, sonst kann ich nicht schlafen! • Wenn eine Frau eine halbe Stunde braucht, um sich zu schminken, mag das einem schon lange vorkommen. Wie lange man aber gebraucht haben mag, um jene Verletzungen an den Schauspielern so realistisch dazustellen, kann man nur erahnen. Respekt! • Kein typisch kitschiger Liebesfilm, in dem sich zwei nach 89 Minuten Liebesdrama endlich gefunden haben – und trotzdem Gänsehaut pur.
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*spanisch für omas
TexT: clara Fischer & doris Fuchshubere FoTos: andrea xxx
republic of el salvaDor hauptstaDt: san salvaDor fläche: ca. 21.000 Km² einwohner: ca. 7 mio lanDessprache: spanisch
Weihnachten a la salvadoreÑa – oder die kunst, ruhig zu
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glauben und laut zu feiern
Was kann man sich Schöneres vorstellen, als einen kompletten Tag nur mit Shoppen, Schlemmen, Maniküre, Tanzen und Feiern zu verbringen?
Das wäre ja wie Weihnachten! Andrea, die 20 jährige Medien- und Kommunikationsstudentin aus San Salvador, erlebt diesen Traum alle Jahre wieder. Doch um all diese Dinge unter einen Hut zu bekommen, gilt es für Andrea, ihren Tagesablauf minutiös zu planen! Da steht sie schon einmal morgens um sieben beim Supermarkt, um dort später nicht gähnend leere Regale vorzufinden. Denn am Weihnachtstag haben wirklich alle Einheimischen genau das Gleiche vor: Nach dem Überfall auf den Supermarkt folgt ein erbarmungsloser Kampf um die begehrten Plätze bei Friseur und Maniküre. Selbst die sonst eher gelassenen Mamas und Abuelas* stehen ihren lautstark gestikulierenden und kreischenden Töchtern in Sachen Temperament in keinster Weise mehr nach. Da wird leidenschaftlich gezankt und gezedert, mit Inbrunst geheult und herzhaft ge-
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schrien um auch ja nicht übergangen zu werden. Spitze Ellenbogen und lockere Hüften sind hier ein Muss, um neben all der Konkurrenz noch rechtzeitig das perfekte Styling passend zum extra neu gekauften Outfit zu ergattern. Ebenso zur Tradition gehört auch das Kochen mit der ganzen Familie. Frei nach dem Prinzip „Zusammen is(s)t man weniger allein“ bekommt natürlich jeder seine ganz persönliche Aufgabe bei der Vorbereitung des Festschmauses. Mama kocht den Reis, die Kinder schnippeln das Gemüse und Oma kümmert sich um den Weihnachtsbraten. Und Papa? - Der geht dann halt Auto waschen. Was sie aber trotz all dem Trubel nie vergessen, ist, sich Zeit für den gemeinsamen Glauben zu nehmen. Die Kirche gehört zu Weihnachten, ge-
Text: Clara Fischer & Doris Fuchshuber nauso wie das viele Essen und die gute Musik. Nach Ende des Gottesdienstes beginnt eine wahrhaftige Weihnachtswanderung, auf der man sich abwechselnd bei Verwandten und schließlich bei Freunden mit all den vorbereiteten Leckereien endlich die Bäuche vollschlagen darf. Ein weiteres Highlight, worauf sich besonders die Kinder jedes Jahr freuen, ist das traditionelle Feuerwerk. Während uns Andrea hiervon erzählt, wird sie allerdings sehr nachdenklich: „Ich verstehe nicht, wieso das allen so wichtig ist. Wir verbrennen dabei Geld. So ist es auch mit den Geschenken. Es gibt Leute, die schenken sich Autos und daneben wohnen Menschen auf der Straße in Pappkartons und haben nicht einmal etwas zu essen.“
sofort begeistern lassen und sie bereits als festen Bestandteil ihres Weihnachtsfestes aufgenommen. Darauf ist Andrea unglaublich stolz. Zum Schluss liegt ihr noch Eines ganz besonders am Herzen: „Neben dem ganzen weihnachtlichen Luxus, den sich die Menschen bei uns gönnen – das aller, aller Wichtigste an diesen Tagen sind doch Freunde und die Familie. Wir verbringen die gesamte Zeit miteinander.“ Und mit einem frechen Grinsen im Gesicht fügt sie noch hinzu: „... und WIR wissen wie man feiert!“ ;) *spanisch für Omas
Vor dieser Seite ihres Landes möchte Andrea die Augen auf keinen Fall verschließen. Dank ihrem Wunsch, auch die sonst so alleingelassenen Menschen ein wenig an ihrer Gemeinschaft teilhaben zu lassen, ist es ein wunderschöner Weihnachtsgedanke ihrer Familie, am ersten Weihnachtsfeiertag 25 Päckchen mit Grundnahrungsmitteln vorzubereiten und diese persönlich an die Armen zu verteilen. Auch Nachbarn, Bekannte und Freunde haben sich von dieser Idee
wegen! n o V – ? “ acht „Stille N ch rein :-) Hört eu EÑA“ T „NAVID PLAYLIS ny Dize ación – To Omar Su asign es – Don v te n ie b e u q Nena ce Royce me – Prin uelle Stand by ictor Man V – l Bublé besas – Michae e m r Si tu me fo e c n a Rosario d t s las hermano Save the ing – Los w s l e d rio a Rosa La dueñ ermanos e – Los h ita m a in Ella se fu d ra o ita – Son n e d a c La dinamita – Sonora Mi cucu efan st E ria Glo Conga – ni-k ro s vida – C ue Iglesia Arriba la ro – Enriq o m a n e e m o d Cuan
Lust auf einen kulinarischen Ausflug nach El Salvador? Das Rezept einer typischen Schlemmerei aus Andreas Heimat findet ihr auf der facebook Seite von Paul :-)
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Haushaltstipps für den Studentengeldbeutel
Die Haushaltsausstattung von Studenten ist in der Regel nicht mit der von Mutti zu vergleichen, denn die hat für jedes Problem das perfekte Mittel parat. Als Student muss man das monatliche Budget aber streng einteilen: Der Vermieter klopft jeden Monat an, Professoren empfehlen dieses oder jenes Buch, so manche Party am Abend will besucht werden und auch der Magen meldet sich knurrend zu Wort. Da bleibt kein Geld mehr übrig, um sich Spezialreiniger für den Haushalt zu kaufen. Paul hat aber drei Tipps für euch, wie ihr selbst Mutti zum Staunen bringt!
Text: Simone Liegl Foto: Verena Braun Das Szenario: Nach einem anstrengenden Unitag möchtest du dich bei einem Gläschen Wein entspannen. Du gönnst dir ausnahmsweise einen teuren Wein mit Korken, da du den billigen Fusel von den Vorglühfeiern satt hast. Voller Vorfreude drehst du den Korkenzieher in den Korken, klemmst die Flasche zwischen deine Oberschenkel und willst den Korken mit einem wunderbaren „Plopp“ aus der Flasche holen. Doch dann – du ziehst und zerrst, aber der Korken bewegt sich keinen Millimeter. Paul weiß: Wenn du den Flaschenhals unter fließendes heißes Wasser hältst, ziehen sich dessen Poren zusammen. So lässt er sich kinderleicht aus der Flasche ziehen! Cin Cin! Das Szenario: Der Rotwein hat gemundet und ermüdet. Du möchtest nur noch in dein Bett fallen und erhebst dich von deinem Stuhl. Da passiert es: du bleibst am Tisch hängen, das Glas fällt um und der Rotwein landet auf deiner Hose! Du versuchst sofort ihn auszuwaschen, doch vergeblich. Auch die Tipps von Nachbarn und Freunden helfen nicht.
Paul weiß: Glasreiniger hilft! Und den hat man als Student fast immer zu Hause, um vor einem Besuch der Eltern noch schnell Fenster putzen zu können. Einfach auf den Fleck sprühen, einige Zeit einwirken lassen und dann abwischen. Das Ganze öfters wiederholen und das Kleidungsstück anschließend in der Waschmaschine waschen. Voilà! Das Szenario: Keiner mag darüber reden, doch verstopfte Toiletten sind gerade in Altbauwohnungen keine Seltenheit. Peinlich berührt willst du nicht gleich den Vermieter verständigen, einen Rohrreiniger hast du nicht zur Hand und einen Pömpel erst recht nicht. Backpulver und Essigessenz brachten auch keinen Durchbruch im Rohrproblem. Paul weiß: Do it yourself – bau dir deinen Pömpel! Einfach eine leere Wasserflasche mitsamt Deckel am unteren Boden abschneiden. Hinein in das Klo damit und kräftig pumpen! Rohr frei! Alle Studenten, die kein Problem mit Korken, Rotwein oder Toiletten haben, können trotzdem etwas lernen. Denn auf der nächsten Familienfeier können diese Tipps mit Sicherheit für den ein oder anderen erstaunten Lacher sorgen!
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unserer KIndheit
Der Kult im
Kitsch
Eine historisch, eine fiktiv: Sissi und Aschenbrödel. Wer kennt sie nicht? SchlieSSlich haben beide in besinnlicher Weihnachtswiederholung jährlich ihren groSSen Auftritt – und die deutsche Fernsehnation spaltet sich alle Jahre wieder an der Sissi-Trilogie mit Romy Schneider und dem tschechischem Märchenfilm „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“.
Wo Romantiker in Begeisterungsstürme ausbrechen, können Gegner der Heimatfilm-Schmonzette nur mit den Augen rollen, wenn Franz liebestoll nach seiner Sissi ruft. Romy Schneider selbst sagte in einem späteren Interview über die zwischen 1955 bis 1957 erschienenen Filme und ihre Rolle: „Das pappt ein Leben lang wie Grießbrei an mir“ – von Kult also noch keine Spur. Dagegen würde sich die eigentliche Elisabeth Amalie Eugenie aus dem Hause Wittelsbach viel eher für einen Mythos eignen; kein Vergleich zu dem unschuldigen, ungezwungenen und friedfertigen Wesen, das Romy Schneider verkörperte. Als Poetin eiferte sie ihrem Vorbild Heinrich Heine nach. Sie gehörte zu den berühmtesten Jagdreiterinnen ihrer Zeit, trieb sich auf stundenlangen Gewaltmärschen an ihre körperlichen Grenzen und entfloh dem
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foto: www.romy-schneider-ausstellung.de
Helden
Text: Verena Braun
Hofzeremoniell mit ausschweifenden Reisen. Ihrer Zeit voraus verfolgte sie einen regelrechten Schönheitskult und brachte bei einer Größe von 172 Zentimetern gerade einmal 50 Kilo auf die Waage. Sie galt als exzentrisch, sogar ein Tattoo soll sie gehabt haben, nämlich einen Anker auf der Schulter. Eine Emanzipatorin also, die genau das am liebsten tat, was sie nicht tun sollte? Eine Kultfigur? Allerdings brauchten die 50er keine Revolutionärin. Regisseur Ernst Marischka und seine Hauptdarstellerin schufen die bedeutendste Ikone des Heimatfilms, indem sie Nachkriegs-Deutschland genau das gaben, was es nötig hatte. „Sissi“ nämlich versprach Heile-Welt- und Happy-End-Atmosphäre – also Hoffnungen, die irgendwo in den Trümmern zweier Weltkriege verloren gegangen waren. Und das so gut, dass Millionen in die Kinos strömten und die Trilogie bis heute die Menschen verzaubert. Schließlich wünscht man sich wohl gerade zur Weihnachtszeit noch immer nichts sehnlicher, als dass die Welt endlich mit sich im Reinen ist. Ein wahrer Winternachtstraum ist auch Václav Vorlíceks „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ (Originaltitel: Tři oříšky pro Popelku) von 1973. Wäre aus dem Märchen die ursprünglich geplante Sommerromanze geworden, würden ARD, Kika und Co. es wohl kaum jährlich zur Weihnacht ausstrahlen – dabei schneit es beim Aschenbrödel aus rein praktischen Gründen. Die „Deutsche Film AG“ der DDR, Ko-Produzent des Films, nämlich verlangte einen Dreh im Winter, weil das Studio im Sommer schon ausgelastet war. Also ließ Vorlícek Aschenbrödel ihren Prinzen kurzerhand bei Schnee finden. Anders als die üblichen zartpassiven Cinderellas erscheint diese hier übrigens wesentlich weniger friedfertig. Libuše Šafránková alias Aschenbrödel reitet ihren eigenen Schimmel, anstatt sich von einer Kürbiskutsche abholen zu lassen. Sie schießt besser als der Prinz und auch heiraten lässt sie sich nicht ohne weiteres – da muss der potentielle Ehegatte schon erst das berühmte Rätsel der schönen Fremden lösen. Das Brödel mit seinen drei Nüssen ist aktiv und hat anders als in vielen anderen Fassungen seinen eigenen Willen – und genau das hebt es von anderen Märchen ab. Vorlícek selbst sagt: „Nicht der Prinz hat sich das Aschenbrödel genommen, sondern das Aschenbrödel den Prinzen.“ Kurz: Eine romantische Liebesgeschichte, zauberhafte Winterlandschaften und eine Prise starke Heldin – klar, dass frau sich solchen Weihnachtskult nicht entgehen lässt.
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So hat sich Jesus sein Geburtstagsfest wahrscheinlich eher nicht vorgestellt. Obwohl an Heiligabend besser nichts schief gehen sollte, passieren jedes Jahr aufs Neue ausgerechnet an diesem Tag ganz besondere Katastrophen. Leider auch bei uns am Weihnachtstag 2009... Es ist früher Nachmittag. Bis jetzt hatten wir einen wirklich harmonischen Tag. In eineinhalb Stunden beginnt die Messe, weshalb meine Schwester Sarina und ich bereits fertig aufgehübscht sind. Meine Eltern entscheiden sich noch für einen Powernap, was Sarina und mich dazu veranlasst, die wahrscheinlich verrückteste Idee, die man an Heiligabend haben kann, in die Tat umzusetzen: Mit Hilfe von Wasserbombenballons Schokoladenschälchen für das Dessert selber machen. Aus Angst davor, der kleine instabile Ballon könnte in flüssiger, warmer Schokolade platzen, bauen wir einen Schutzwall aus Backblechen um den Topf herum. Ich erachte die Schokolade als kühl genug, wir ducken uns hinter die Ballustrade und
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mit spitzen Fingern tunke ich den aufgepusteten Ballon in das flüssige Gold. Als ich ihn wieder anhebe, passiert...nichts. Erleichtert richten wir uns auf und legen die Backbleche hin - zu früh. Gerade als kein Spritzschutz mehr besteht, platzt unser kleiner Ballon mit einem lauten Knall!!! Danach ist es totenstill. Aber als wir uns durch unsere schokoladenüberzogenen, nun fast blickdichten Brillen anblinzeln, können wir uns vor lachen nicht mehr halten. Bei Musterung der Küche stellen wir fest, dass wir nicht das einzig Schokolierte in diesem Raum sind. Alles ist übersät mit kleinen braunen Punkten. Die Obstschale, Küchenschränke, sogar die Tür hat etwas abbekommen, die Decke ist gesprenkelt, von der Dunstabzugshaube ganz zu schweigen. Als meine Mutter dann in der Tür
Text: Tamara Sliwke Fotos: Max Brüchmann
Advent, Advent,
die Küche
brennt...
auftaucht, ist das Fiasko perfekt. Sie schickt Sarina und mich los, uns ein zweites Mal für die Christmette fertig machen und putzt dann unter Tränen die Küche. Das Ende vom Lied: Eine wütende Mutter und kein Nachtisch.
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Text: Stella Smentek
Todesherz
Krimi mit Liebesgeschichte – oder umgekehrt
Als Gerichtsmedizinerin schockt Lucy Trask so schnell nichts mehr. Doch plötzlich kann sie den Tod nicht mehr auf Distanz halten. Eines Morgens entdeckt sie beim Joggen eine Leiche – solch eine Brutalität hat auch Lucy noch nie gesehen. Finger und Zunge des Toten wurden herausgeschnitten, ebenso das Herz. Schon bald stellt sich heraus, dass Lucy das Opfer aus ihrer Kindheit kennt. Und spätestens als sie das hübsch verpackte Herz in ihrem Auto entdeckt ist klar: Sie befindet sich im Fadenkreuz des Mörders. Doch warum ausgerechnet Lucy? Die Spur führt zurück in eine Vergangenheit, die sie am liebsten vergessen würde. Doch während das Leichenschauhaus allmählich aus allen Nähten platzt, läuft die Zeit gegen die Ermittler, die versuchen, das Motiv des Mörders aufzuspüren. Denn der kommt Lucy gefährlich nahe. Karen Roses Krimi fügt sich perfekt in das Sammelsurium ein: Nach „Todesschrei“, „Todesbräute“, „Todesspiele“ und „Todesstoß“ gibt es diesmal wenig Neues. Mit „Todesherz‘“ war schnell und unkreativ der nächste Titel gefunden und auch das Konzept bleibt
gleich: Ein wahnsinniger Mörder, ein wirklich gutaussehender Ermittler und mit Lucy die kompetente und ebenso attraktive Kollegin – beide versehen mit einer ordentlichen Portion Schicksalsschlägen. Et voilà: Fertig ist das Kassenschlager-Rezept von Karen Rose. Lucys Nackenhaare stellen sich in der Anwesenheit des Detectives vor Lust mindestens genauso oft auf, wie aus Angst und Schauder. Neben ausgeweideten Leichen und während der Mörder nur wenige Meter entfernt von ihnen schon wieder zuschlägt, verlieben Lucy und der Detective sich Hals über Kopf ineinander. Und selbst die dramatischen Erlebnisse ihrer Vergangenheit können sie nicht davon abhalten, nach 600 Seiten bereits Familienpläne zu hegen. Für einen Liebesroman vielleicht etwas zu spannend, schließlich wird oft genug brutal gemordet. Doch für einen echten Krimi drängt sich Lucys Liebesleben doch sehr stark in den Vordergrund. Mit „Todeskleid“ gibt es druckfrisch die nächste Gelegenheit, sich selbst ein Bild von der Krimireihe zu machen.
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