Sprechstunde - Gesundheitsmagazin für Stadt und Landkreis Peine

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Eine Verlagsbeilage vom 12. November 2016

Sprechstunde GESUNDHEITSMAGAZIN FÜR STADT UND L ANDKREIS PEINE

BOREOUT

Warum Langeweile im Job krank macht

HANDYNACKEN

Wie Smartphones dem Rücken schaden

KOPFSCHMERZ

Wenn Kindern der Schädel brummt

ARTHROSE

Welche Bewegung nun guttut



AUF EIN WORT

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Inhalt RAT & HILFE 4 Boreout 6 Zahnimplantate 8 Medikamente richtig ­einnehmen 9 Hausnotruf 10 Besenreiser 11 Handynacken 12 Entzündete Hämorrhoiden 13 Divertikel im Darm 14 Kopfschmerzen bei ­Kindern 18 Heuschnupfen 20 Ernährung bei Demenz

FRÜHERKENNUNG & VORSORGE

Gesundheit ist das höchste Gut. Das gilt immer, wird uns aber besonders in der kalten Jahreszeit so richtig bewusst. Hier ein Husten, da ein Schniefen: Es ist Herbst – und mit den üblichen Begleiterscheinungen müssen wir leben. Wichtig ist, dass wir gerade in dieser Zeit auf unsere Gesundheit achten. Die neue „Sprechstunde“, das Gesundheitsmagazin für Stadt und Landkreis Peine, bietet auf 32 Seiten erneut viele Anregungen und Tipps für ein gesundes Leben. „Gefährliche Mischung – Medikamente richtig einnehmen“: Dieses wichtige Thema finden Sie im neuen Magazin der Peiner Allgemeinen Zeitung. Doch auch andere relevante Schwerpunkte rund um die Gesundheit packen wir an. Unsere Zähne stehen im Mittelpunkt im Bericht „Höchste Qualität bei Zahnimplantaten“. Der Text „Boreout“ handelt vom Pro­ blem „Wenn Langeweile krank macht“. Ein Phänomen der heutigen Zeit ist der sogenannte Handynacken. Wir erklären, warum Smartphones dem Nacken und dem Rücken schaden – und wie Sie sich davor schützen. Spannend ist auch der Bericht „Besenreiser“, der erklärt, wie erweiterte Gefäße mit dem Laser entfernt werden können.

22 Brustkrebs früh erkennen 24 Hautkrebsvorsorge 25 Masern-Impfung für E­ rwachsene

SPORT & BEWEGUNG 26 Mit Sport gegen Arthrose 28 Bewegung mit der ­Rheuma-Liga Peine

LEBEN MIT TIEREN 30 Zecken im Fell

Doch wir wollen an dieser Stelle noch nicht alles verraten. In der neuen „Sprechstunde“ finden sich viele weitere Themen aus den verschiedensten Bereichen. Ich hoffe, dass auch für Sie der eine oder andere nützliche Tipp dabei ist. Bleiben Sie gesund! Mit herzlichen Grüßen, Ihr Dirk Borth Chefredakteur der Peiner Allgemeinen Zeitung

IMPRESSUM Ein Anzeigenmagazin der Peiner Allgemeinen Zeitung, Madsack Medien Ostniedersachsen GmbH & Co. KG, Werderstraße 49, 31224 Peine | Redaktion Dirk Borth (verantw.), Beate Ebbers | Titelfoto ­Monkey ­Business/ Fotolia | Fotos Fotolia, 123RF, Photowerk, gemäß Fotonachweis | Layout & Produktion Heike Bode | Verantwortlich für Anzeigen Carsten Winkler | Druck Druckhaus Göttingen, Dransfelder Straße 1, 37079 ­Göttingen

Dr. med. Frank Brüggemann Dr. med. Sylvia Haag Fachärzte für Allgemeinmedizin/Rettungsmedizin ● Belastungs-EKG ● Dopplersonographie der hirnversorgenden Gefäße und Extremitäten (Schlaganfallvorsorge) ● Langzeit-Blutdruckmessungen ● 24-Std.-EKG-Untersuchungen (Langzeit-EKG) ● Ultraschalluntersuchungen ● Gesundheits-/Krebsvorsorge-/JugendarbeitsschutzUntersuchungen

Am Brink 8 · 31246 Lahstedt -Gadenstedt · Telefon (0 51 72) 35 02 · Fax 9 41 11


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RAT & HILFE

Boreout WENN LANGEWEILE IM JOB KRANK MACHT

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urn-out, das Ausgebranntsein durch Stress und Überforderung am Arbeitsplatz, kennt jeder. Doch auch das Gegenteil, nämlich Unterforderung und Langeweile im Job, kann krank machen. Denn die Vorstellung, dass Nichtstun auf der Arbeit erholsam sei, ist falsch. Tatsächlich verursacht eine permanente Unterforderung gesundheitliche und psychische Probleme. Wer anspruchslose Aufgaben übertragen bekommt, zu wenig Verantwortung und zu viel Routine im Job hat, klagt langfristig über Antriebsschwäche und Müdigkeit. Auch fehlende Anerkennung und Lob durch die Personalführung kann zu fehlender Identifikation mit der eigenen Arbeit und dem Unternehmen führen. Schnell verfällt der Arbeitnehmer in eine „Ist-mir-egal-Haltung“. Es entwickelt sich häufig ein Gefühl der Leere und Bedeu-

© Bowie15/123RF


RAT & HILFE

tungslosigkeit. Starker Selbstzweifel und sozialer Rückzug können die Folgen sein. Im schlimmsten Fall endet der Boreout in einer depressiven Störung.

RAUS AUS DER LANGEWEILE-FALLE Wer im Job frustriert ist, sollte versuchen, seine berufliche Situation zu ändern. Doch nicht immer ist dies möglich. Schlechte Arbeitsmarktlage, mangelnde Qualifikation, Alter, familiäre und soziale Bindungen erschweren den Arbeitsplatzwechsel. Vielfach entwickeln Arbeitnehmer Verhaltensstrategien, um den Eindruck zu erwecken, ausgelastet, ja sogar gestresst zu sein, aus Angst, den Arbeitsplatz zu verlieren. Projekte, die innerhalb eines kurzen Zeitraumes erledigt werden könnten, werden künstlich in die Länge gezogen. Doch auch der umgekehrte Fall ist möglich: Arbeitsaufträge werden schnell erledigt, um Zeit für das Surfen im Netz, das Telefonieren mit Freunden und Bekannten oder ausgedehntes Plaudern mit den Arbeitskollegen zu haben. Dies verhindert aber, dass sich die Situation verbessert. Die Deutsche Universität für Weiterbildung zeigt Betroffenen, wie sie den Weg aus der Langeweile-Falle finden. !! BESTANDSAUFNAHME. Denken Sie an Ihr Bewerbungsschreiben zurück: Mit welchen Zielen sind Sie an Ihren Arbeitsplatz gekommen? Erstellen Sie eine Liste, welche Erwartungen sich bestätigt und welche Vorstellungen sich nicht erfüllt haben.

!! ÜBER DEN TELLERRAND BLICKEN. Gibt es Aufgaben und Bereiche im Unternehmen, die Sie mehr interessieren als Ihre jetzige Stelle? !! DEN BLICK VON AUSSEN NUTZEN. Eine Freundin oder auch ein professioneller Coach helfen, die eigene Situation von außen zu betrachten. Welche Kompetenzen und Fähigkeiten haben Sie? Welche beruflichen Ziele lassen sich damit verwirklichen – innerhalb oder möglicherweise auch außerhalb Ihres Unternehmens? !! DAS GESPRÄCH SUCHEN. Sprechen Sie mit Ihrem Vorgesetzten und schlagen Sie dabei konkrete und realistische Verbesserungen und Veränderungen vor. !! WEITERBILDEN. Machen Sie sich fit für den Arbeitsmarkt. Qualifizieren Sie sich berufsbegleitend für eine neue Aufgabe im Unternehmen oder auch für eine neue Firma. !! NEU STARTEN. Wenn sich über einen längeren Zeitraum keine Änderungen abzeichnen, wagen Sie den Absprung und wechseln Sie den Arbeitgeber.

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Was ist Boreout? Der Boreout ist das Gegenteil des Burnout und besteht aus diesen Elementen: !! UNTERFORDERUNG: Das Gefühl, mehr leisten zu können als das was von einem gefordert wird !! LANGEWEILE: Lustlosigkeit und Ratlosigkeit, weil man nicht weiß, was man tun soll !! DESINTERESSE: Fehlende Identifikation mit der Arbeit Eine Unterscheidung ist wichtig: Bore­ out ist nicht gleich Faulheit. BoreoutBetroffene sind nicht faul, sondern faul gemacht. Wer faul ist, will nicht arbeiten, auch wenn man ihn lässt. Wer unterfordert ist, will arbeiten, aber das Unternehmen lässt ihn nicht. © boreout.com

UNTERNEHMEN SIND GEFRAGT

FÜHRUNGSKRÄFTE KÖNNEN

Unterforderte Mitarbeiter geben zumeist nicht zu, unter Langeweile zu leiden. So liegt es an Personalverantwortlichen und Führungskräften, dies zu erkennen, Vermeidungsstrategien zu entlarven und den Beschäftigten offen darauf anzusprechen. Mitarbeitergespräche sind hierfür das beste Instrument. Bedürfnisse und Erwartungen der Mitarbeiter kommen zur Sprache, Vorstellungen der Führungskräfte werden dargelegt, Unternehmensziele abgesteckt. Gut geführte Mitarbeitergespräche motivieren und bilden eine wichtige Grundlage für Verbesserungen und Veränderungen.

!! ihren Mitarbeitern mehr anspruchsvolle und angemessene Aufgaben zuweisen, bei denen sie ihre Fähigkeiten einsetzen können, !! ihnen mehr Selbstorganisation und ­Verantwortung übertragen, !! ihren Mitarbeitern mehr Aufgaben delegieren, !! sie dazu anregen, Ideen zur Verbesserung der Arbeit einzubringen, !! sie an interessanten Projekten beteiligen, !! ihnen mehr Mitbestimmung geben, !! Möglichkeiten zu Jobrotation und ­Weiterqualifikation bieten, !! Arbeitszeitreduzierung ermöglichen.

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RAT & HILFE

Höchste Qualität bei Zahnimplantaten MODERNES BEHANDLUNGSKONZEPT BACKWARD-PLANNING Endlich wieder in einen Apfel beißen: Mit den fest sitzenden Implantaten ist das kein Problem. © proDente e.V./Johann Peter Kierzkowski

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mmer mehr Menschen entscheiden sich heute für eine Versorgung mit Implantaten, wenn ein Zahnersatz, z. B. eine Krone, Brücke oder Prothese, notwendig ist. Die Vorteile liegen auf der Hand: Implantate sorgen für einen sicheren Sitz des Zahnersatzes und geben so Sicherheit beim Essen, Reden und Lachen. Gaumenabdeckungen, die bei Totalprothesen nötig sind und zu Beeinträchtigungen des Temperatur- und Geschmacksempfindens führen, sind bei Implantaten nicht mehr notwendig. Gesunde Nachbarzähne brauchen zudem nicht beschliffen zu werden, eigene Knochensubstanz bleibt erhalten.

Seit über 30 Jahren sind wir für Ihr strahlendes Lächeln vor Ort.

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RAT & HILFE

Damit die Versorgung mit Zahnimplantaten zu guten Ergebnissen führt, wurde das moderne Behandlungskonzept BackwardPlanning ins Leben gerufen. Bislang üblich war, zuerst die Zahnimplantate einzusetzen und erst dann den Zahnersatz anzupassen. Beim Backward-Planning hingegen wird rückwärts geplant: Zunächst wird der optimale Sitz des gewünschten Zahnersatzes ermittelt, anschließend werden Anzahl und Position der Implantate bestimmt.

DREIDIMENSIONALE PLANUNG Mithilfe von digitalisierten Abdrücken des Gebisses und 3-D-Röntgenaufnahmen (DVT) von Ober- und Unterkiefer erhalten Zahntechniker, Zahnarzt und Chirurg wertvolle Informationen über die Beschaffenheit von Zähnen, Knochen und Weichgewebe. Damit können sie eine exakte dreidimensionale Planung am Computer vornehmen, um die optimale Position der Implantate und des gewünschten Zahnersatzes zu ermitteln. Das Behandlungsergebnis ist somit vorhersagbar: Patient und Behandler sehen schon vor dem Eingriff, wie der sichtbarer Zahnersatz später aussieht. Wünsche und Vorstellungen können mit BackwardPlanning optimal berücksichtigt werden,

Die Vorteile des ­Backward-Plannings: !! Sorgfältige Beratung und Einbeziehung des Patienten in jeden ­Planungsschritt durch Zahnarzt, Zahntechniker und Chirurg, welche eng zusammenarbeiten !! Genauigkeit der Planung auf Zehntelmillimeter !! präziseres, vorhersagbares Einbringen der Implantate !! Schutz vorhandener anatomischer Strukturen !! weniger invasive Chirurgie !! kürzere Behandlungs- und Chirurgiezeit !! geringere Kosten durch neue digitale Technologien !! weniger Nachbehandlungen für Zahnarzt und Patient

Korrekturen sind noch vor der Operation möglich. Auch notwendige Maßnahmen zur Wiederherstellung von Knochen und Gewebe werden in die Planung einbezogen. Voraussetzung für das Backward-­ Planning ist immer eine gute Zusammenarbeit zwischen Zahnarzt, -techniker, Chirurg und Patient.

PASSGENAUER EINSATZ Nach der Festlegung der optimalen Implantatposition wird eine individuelle Bohrschablone im 3-D-Druck-Verfahren hergestellt, mit dessen Hilfe der Chirurg die Implantate datengenau einsetzen

kann. Nach einer Einheilphase von einigen Monaten können diese dann freigelegt werden. Schon kurz danach erfolgt die Versorgung mit dem vom Zahntechniker passgenau hergestellten Zahnersatz. Dafür finden Zahnarzt und -techniker eine optimale Position der Implantate vor. Das Backward-Planning gilt deshalb heute als optimales Konzept für eine Implantatversorgung.

© proDente e.V.

VOM ZIEL ZUM WEG

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Ambulante Operationen Implantologie Plastisch-ästhetische Gesichtschirurgie Parodonatale Chirurgie Narkosebehandlung Prof. H.-A. Merten

D. Gisvalinova

A. Aref


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RAT & HILFE

© Alexander Raths/Fotolia

Gefährliche Mischung MEDIKAMENTE RICHTIG EINNEHMEN

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chnell die Tablette mit einem Schluck Kaffee herunterspülen – wer so seine Medikamente einnimmt, muss damit rechnen, dass sie nicht richtig wirken. Denn manche Lebensmittel können die Wirkung von Medikamenten stark beeinflussen.

Lebens- und Genussmitteln, die besonders häufig in Wechselwirkung mit Arzneimitteln treten, zählen Alkohol, Koffein, Zitrusfrüchte und ihre Säfte sowie Milch. Genaue Auskunft darüber gibt der Beipackzettel.

Viele gängige Medikamente enthalten Wirkstoffe, die mit Lebens- oder Genussmitteln in Wechselwirkung treten. Lebensmittelinhaltsstoffe können die Freisetzung des Arzneimittelwirkstoffes, seine Aufnahme aus dem Darm ins Blut (Absorption), seine Verteilung im Körper, seinen Stoffwechsel oder seine Ausscheidung beeinflussen. Dies kann im günstigsten Fall die Wirkung von Arzneien positiv beeinflussen. Interaktionen zwischen Lebens- und Arzneimitteln können jedoch auch negative Folgen haben, wie eine Abschwächung oder Verkürzung der Wirkdauer des Medikamentes und/oder unerwünschte Nebenwirkungen. Nicht immer muss dies gleich mit einem Therapieversagen einhergehen. Ist dieses jedoch zu erwarten, muss der Patient unbedingt auf eine sachgerechte Einnahme des Medikamentes achten. Zu den

Um unerwünschte Wechselwirkungen mit Lebensmitteln zu vermeiden, muss bei der Einnahme von Arzneien auf den richtigen Abstand zu den Mahlzeiten geachtet w ­ erden: !! NÜCHTERN: Das Arzneimittel eine halbe bis eine Stunde vor der Mahlzeit oder frühestens zwei Stunden danach einnehmen. !! VOR DEM ESSEN: Das Medikament sollte 30 bis 60 Minuten vor einer Mahlzeit eingenommen werden. !! ZUM ESSEN: Tabletten oder Kapseln während des Essens, spätestens fünf Minuten nach der Mahlzeit nehmen. !! NACH DEM ESSEN: Zwischen Mahlzeit und Einnahme sollte ein Abstand von 30 bis 60 Minuten liegen. !! UNABHÄNGIG VON DER MAHLZEIT: Das Medikament kann zu einem beliebigen Zeitpunkt eingenommen werden.

ABSTAND HALTEN

MEDIKAMENTE RICHTIG EINNEHMEN !! Tabletten und Kapseln immer in stehender oder aufrecht sitzender Position einnehmen. !! Zum Herunterspülen mindestens 100 ml Leitungswasser nehmen. Milch, Kaffee, Tee, Alkohol, Säfte oder Mineral- oder Heilwässer eignen sich nicht. !! Soll nur eine halbe oder viertel Tablette genommen werden, lässt sich diese ­exakt an den vorgegebenen Bruchstellen teilen. Film-, Retard- und Depottabletten nicht teilen. !! Bei Säften und Tropfen nur die beiliegende Dosierhilfe nehmen. Haushaltslöffel sind ungenau. !! Die vom Arzt oder im Beipackzettel genannte Tageszeit einhalten. !! Die landläufige Dosierung morgens, mittags, abends garantiert keine gleichmäßige Wirkung. Dreimal täglich heißt, die Arzneien alle acht Stunden ± 1/2 Stunde einzunehmen. Sollen die Medikamente zweimal täglich eingenommen werden, bedeutet dies einen Abstand von zwölf Stunden ± eine Stunde.


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Hausnotruf HILFE PER KNOPFDRUCK

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o lange wie möglich im eigenen Zuhause wohnen – das wünschen sich nahezu alle Senioren. Doch die Angst, im Notfall niemanden erreichen zu können, sitzt tief. Ein Hausnotruf gibt Sicherheit. 24-Stunden-Hausnotrufdienste werden von vielen Wohlfahrtsverbänden, wie dem Deutschen Roten Kreuz, den Johannitern oder dem Arbeiter Samariter Bund, und von privaten Unternehmen angeboten. Der Notruf besteht aus einer Basisstation, die am Telefon angeschlossen wird, sowie einem wasserdichten und stoßunempfindlichen Sender, den der Senior als Clip an der Kleidung, als Kette oder als Armbanduhr trägt. Bei einem Sturz, einem Zusammenbruch, einer plötzlich eintretenden Erkrankung oder einem anderen Notfall genügt ein Knopfdruck, um mit der Zentrale verbunden zu werden. Über eine Freisprechfunktion wird der Senior direkt angesprochen und nach seinem Befinden gefragt. Die Notrufzentrale benachrichtigt dann Angehörige, Nachbarn, Bekannte oder den Bereitschaftsdienst, falls nötig auch Notarzt, Rettungsdienst oder Polizei. Langwierige Erklärungen und die Aufnahme von Personalien entfallen, da die Einsatzzentrale alle notwendigen Informationen schon vorliegen hat. Ein Zweitschlüs-

sel für den ungehinderten Zutritt zum Haus oder in die Wohnung kann in der Einsatzzentrale hinterlegt werden. Das spart im Notfall lebenswichtige Zeit.

DER MOBILNOTRUF – ­SICHERHEIT ÜBERALL Hilfe für unterwegs garantiert der Mobilnotruf. Der Sender hat die Größe eines Mobiltelefons und funktioniert deutschlandweit. Auf Wunsch kann das Gerät mit einer Ortungsfunktion ausgestattet werden. Zusammen mit dem Notruf wird dann auch der Aufenthaltsort an die Zentrale gesandt.

STURZERKENNUNG – NOTRUF BEI BEWUSSTLOSIGKEIT Viele Hausnotruf-Dienste bieten darüber hinaus weitere Leistungen an, die zusätzlich Sicherheit bieten. Ein Beispiel ist die Tagesmeldung. Der Senior drückt zu einer vereinbarten Tageszeit eine OK-Taste der Basisstation, sodass die Zentrale registriert, dass es der betreffenden Person gut geht. Bleibt die Meldung aus, wird Hilfe eingeleitet. Sinnvoll für sturzgefährdete Personen sind Falldetektoren, die im Falle eines Sturzes oder Unfalls automatisch einen Notruf absetzen – also auch dann, wenn die betroffene Person den Knopfdruck wegen Bewusstlosigkeit nicht mehr auslösen kann.

Der Funksender kann als Armband am Körper getragen werden. Ein Knopfdruck genügt, um einen Notruf auszulösen.

ÜBERNAHME DER KOSTEN Wer sich für einen Hausnotruf interessiert, sollte sich bei verschiedenen Anbietern genau über die Leistungen, Preise, Zahlungsmodalitäten und Kündigungsfristen informieren. Diese sind von Anbieter zu Anbieter sowie von Region zu Region unterschiedlich. Schon ab Pflegestufe 0 kann geprüft werden, ob die Pflegeversicherung die Kosten für einen Hausnotruf ganz oder zum Teil übernimmt. Bei Personen mit anerkannter Pflegestufe 1 übernimmt in der Regel die Pflegekasse die monatlichen Kosten des Basistarifs sowie die einmalige Anschlussgebühr. ­Ü BRIGENS: Die Kosten für den Hausnotruf sind von der Steuer absetzbar. Der Hausnotruf gilt als haushaltsnahe Dienstleistung und kann in der Steuererklärung als steuermindernd angegeben werden.

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Beim Waschen, Duschen und Baden ist die Sturzgefahr besonders groß. Der wasserfeste Funksender sollte deshalb auch dann stets getragen werden. © Initiative Hausnotruf/ Fotograf: Darius Ramazani (2)

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RAT & HILFE

Besenreiser MIT LASER ERWEITERTE GEFÄSSE ENTFERNEN

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armlos, aber unschön: Besenreiser. Meist an Knöcheln, Knien und Oberschenkeln sind kleine erweiterte Venen in der oberen Hautschicht von außen her gut sichtbar. Ihr Aussehen erinnert an kleine Reisigbesen – daher der Name. Besenreiser sind häufig und können in jedem Alter auftreten. Nahezu 60 Prozent aller Erwachsenen sind betroffen, Frauen etwas häufiger. Fast immer sind Besenreiser harmlos. Nur in 5 Prozent aller Fälle verbirgt sich dahinter ein ernsthaftes Venenleiden.

BINDEGEWEBSSCHWÄCHE Hauptursache ist eine erblich veranlagte Bindegewebs- und Venenschwäche. Andere Faktoren, wie Hormonschwankungen während der Schwangerschaft, in der Pubertät oder den Wechseljahren, können die Entstehung der Besenreiser begünstigen. Auch Übergewicht, Sonne, heiße Bäder und langes Stehen fördern ihr Auftreten.

VERÖDUNG ODER LASER Auch wenn die Besenreiser meist harmlos sind, stören sich viele an dem bläulichen Geäst auf ihren Beinen. Wer etwas dagegen unternehmen will, hat die Wahl zwischen Verödung und Lasertherapie, in manchen Fällen werden auch beide Verfahren kombiniert. Da es sich bei den Besenreisern um ein kosmetisches Problem handelt, werden die Kosten nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Je nach Größe der zu behandelnden Fläche müssen die Patienten mit Kosten von ca. 100 Euro pro Sitzung bei der Verödung und ca. 150 Euro pro Sitzung bei der Laserbehandlung rechnen Bei der ambulant durchgeführten VER­ ÖDUNG (SKLEROSIERUNG) spritzt der Arzt einen Wirkstoff direkt in die Besenreiser. Die Substanz verursacht eine Entzündung in den Gefäßen, wodurch deren Wände verkleben und sich mit der Zeit auflösen. Nach dem Eingriff müssen die Patienten einen Kompressionsverband tragen, um Blutergüssen und Thrombosen vorzubeugen. In den ersten Wochen nach

der Sklerosierung sollte man unbedingt die Sonne meiden, um Pigmentstörungen zu verhindern. Häufig sind Besenreiser jedoch zu dünn für eine Verödung. In solchen Fällen lassen sie sich besser mit einem speziellen GEFÄSS­ LASER entfernen. Der Laser erwärmt das Gefäß, sodass das Blut gerinnt. Das verklumpte Blut wird abgebaut, die Gefäßwände fallen zusammen und verkleben. Je nach Anzahl der betroffenen Gefäße nimmt die ambulante Behandlung etwa zehn bis 20 Minuten in Anspruch und muss in manchen Fällen ein- bis zweimal wiederholt werden. Ein Kompressionsverband wird häufig empfohlen, muss aber nicht getragen werden. Sonnenschutz ist jedoch auch hier wichtig.

GUTE ERFOLGE, ABER KEINE HEILUNG Ob Verödung oder Laser – eine garantiert erfolgreiche Therapie bei Besenreisern gibt es nicht. Für beide Verfahren wird eine Erfolgsquote von 80 bis 90 Prozent angegeben. Auch wenn die Behandlung korrekt durchgeführt wurde und sich das Hautbild vielfach bessert, verschwinden manche Besenreiser nicht komplett oder treten an anderer Stelle wieder auf. Denn die angeborene Bindegewebsschwäche, die Ursache der Besenreiser, kann nicht beseitigt werden. Eine Heilung im eigentlichen Sinne ist im Fall der Besenreiser nicht möglich.

Besonders Frauen stören sich an Besenreisern. Mit modernen Behandlungsverfahren können diese sanft entfernt werden. © himchenko/123RF


RAT & HILFE

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Handynacken SMARTPHONES SCHADEN NACKEN UND RÜCKEN

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er Blick gebeugt, das Kinn auf dem Brustkorb – immer mehr Menschen, vor allem junge, verbringen so ihren Tag. Das stundenlange Starren auf das Smartphone kann zu Haltungsschäden führen, warnen Mediziner. Denn je schiefer der Kopf, umso größer die Belastung für den Nacken. Zerren bei einer Neigung von 15 Grad noch rund zwölf Kilogramm Kopfgewicht an den Halswirbeln, so sind es bei 60 Grad – wie im Fall der Smartphonenutzung – bis zu 30 Kilogramm. Dabei rutschen die Schultern nach vorn, überdehnen den Nackenmuskel und verkürzen den Brustmuskel. Die Folgen: Muskelverspannungen, die sich in Nacken- und Kopfschmerzen, einem steifen Hals und Schmerzen zeigen, die bis in die Arme ausstrahlen. Auch die Halswirbel mit den Bandscheiben leiden, weil sie in eine unnatürliche Position gezogen werden. Viele Menschen nehmen dann eine Schonhaltung ein und verschlimmern dadurch noch ihr ­Leiden.

SO SCHÜTZEN SIE SICH: !! Sind Verspannungen und Schmerzen schon da, helfen zunächst Wärme, Massagen und Physiotherapie. Sie behandeln das Symptom, beseitigen aber nicht die Ursache der Nackenprobleme. !! Zur Vorbeugung gilt: Abwechslung in der Bewegung! Wer längere Zeit auf sein Smart­phone starrt, sollte bewusst öfters aufschauen und in die Ferne sehen. Nacken und Schultern dabei lockern. !! Smartphone auf Augenhöhe bringen. Hilfreich ist es, sich hinzusetzen und mit aufgestützten Armen das Smartphone vor die Augen zu halten. Der Blick sollte nach vorne gerichtet sein. !! Ausschalten! Langfristig hilft nur, das Smartphone öfter mal auszuschalten. Die Zeit sollte man nutzen, mehr Sport und Bewegung in seinen Alltag einzubauen.

Zu viel: 30 Kilogramm zerren an Nacken und Rücken beim Starren ­ auf das Smartphone. Das führt zu ­Verspannungen. © Suriya Siritam/123RF

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RAT & HILFE

Entzündete Hämorrhoiden ERKRANKUNG IST GUT UND SCHMERZFREI ZU BEHANDELN sich die auch als Hämorrhoiden bezeichneten Gefäße, werden sie leicht beim Stuhlgang oder beim Pressen aus dem After herausgedrückt. Sind die Gefäße nur leicht geschwollen, sind diese nur bei einer Spiegelung des Enddarms (Proktoskopie) erkennbar.

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© absolutimages/123RF

iele haben sie, aber keiner spricht über sie: Probleme mit den Hämorrhoiden. Vermutet wird, dass mindestens die Hälfte der über 50-jährigen Deutschen, meist Männer, ein Hämorrhoidalleiden hat. Aus Scham gehen viele nicht zum Arzt. Dabei ist die Erkrankung gut und schmerzfrei zu behandeln. Zwischen Enddarm und Schließmuskel des Afters liegt ein Polster aus Arterien und Venen, der Plexus hämorrhoidalis. Zusammen mit dem Schließmuskel sorgt das schwammartige Gefäßpolster dafür, Stuhl und Gase zurückzuhalten. Erweitern und entzünden

Stärker erweiterte Hämorrhoiden können beim Stuhlgang heraustreten, gleiten jedoch von selbst wieder zurück oder können mit den Fingern zurückgeführt werden. Besonders stark angeschwollene Gefäße lassen sich dagegen nicht mehr zurückdrücken. Gerade sie können leicht verletzt werden und bluten dann mehr oder weniger stark. Brennen, Nässen, Schmerzen und Jucken des entzündeten Gewebes sowie das Gefühl der unvollständigen Entleerung sind die Symptome des Hämorrhoidalleidens.

SCHMERZFREI: DIE BEHANDLUNG Während sich leichte bis mittlere Beschwerden mit Salben oder Zäpfchen lindern lassen, müssen stärker vergrößerte Hämorrhoiden behandelt werden. Häufig angewendet wird das Veröden mittels

Bei gesunden Hämorrhoiden liegt das nicht angeschwollene Gefäßpolster im Inneren des Enddarms:

Injektion (Sklerosierungstherapie). Die vergrößerten Hämorrhoiden werden so durch Vernarbung verkleinert, sodass sie im Enddarm verbleiben. Eine weitere Behandlungform ist die Gummibandligatur. Dabei saugt der Arzt die Hämorrhoiden an und schnürt sie mit einem Gummiband ab. Das abgeschnürte Gewebe wird nach einigen Tagen vom Körper abgestoßen. Beide Therapieverfahren sind schmerzfrei. Ein völliges Entfernen des Gefäßpolsters mittels einer Operation wird nur in schweren Fällen durchgeführt, da die Patienten anschließend häufig unter Stuhlentleerungsproblemen und Inkontinenz leiden.

TOILETTENVERHALTEN ÄNDERN Wer unter vergrößerten Hämorrhoiden leidet, sollte für einen weichen Stuhl und regelmäßigen Stuhlgang sorgen. Dazu gehört, reichlich Ballaststoffe mithilfe von Gemüse, Obst und Vollkornprodukten zu essen, ausreichend zu trinken und sich viel zu bewegen. Wichtig ist es, den Stuhldrang nicht zu unterdrücken und nicht zu stark zu pressen. Länger als drei Minuten sollte die Sitzung auf der Toilette nicht dauern.

Eine Erweiterung bzw. Schwellung des Gefäßpolsters bewirkt, dass die Hämorrhoiden aus dem After heraustreten:

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Divertikel im Darm

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Divertikel

OPERATION NUR BEI KOMPLIKATIONEN

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ivertikel des Darms – darunter verstehen Mediziner Ausstülpungen in der Wand des Dickdarms. Diese sind meist harmlos, können aber zu Beschwerden führen, wenn sie sich entzünden. Menschen mit einer Divertikelentzündung (Divertikulitis) haben je nach Lage der Divertikel Schmerzen im linken oder rechten Unterbauch, die sich häufig nach dem Stuhlgang oder nach dem Abgang von Luft bessern.

Verdauungsstörungen wie Verstopfung, Durchfall oder starke Blähungen können hinzukommen.

MEDIKAMENTÖSE ­BEHANDLUNG Nicht immer muss eine Divertikulitis operativ behandelt werden, betont Professor Dr. Christian Eckmann, Ärztlicher Direktor des Klinikums Peine, anlässlich eines Vortrages zu diesem Thema im Rahmen der Reihe Rat und Tat des Peiner Klinikums und des Familienzentrums Peine im September 2016. „Leichte Verläufe lassen sich gut mit abschwellenden Medikamenten, leichter Kost und Kühlung behandeln“, so Prof. ­Eckmann. Bei schweren Entzündungen ist eine A ­ ntibiotikagabe

Bauchschmerzen, die sich nach dem Stuhlgang oder dem Luftablassen bessern, können auf Divertikel hindeuten. © drubig-photo/Fotolia

notwendig. „Erst bei Durchbrüchen in die Bauchhöhle, einer Verengung des Darms, Blutungen oder Fisteln zu anderen Organen ist eine Operation notwendig“, sagt Prof. Eckmann. „Auch bei wiederholten Entzündungen, die immer schneller wiederkehren, ist eine operative Behandlung sinnvoll.“ Zum Glück ist in den meisten Fällen eine große Bauchoperation nicht notwendig. Mehr als 95 Prozent aller Patienten mit einer schwerwiegenden Divertikulitis können im Klinikum Peine minimal-invasiv mit der Schlüsselloch-Chirurgie behandelt werden. „Im Vergleich zu offenen Eingriffen haben die Patienten durch die kleinen Schnitte deutlich geringere Schmerzen, weniger Wundinfektionen und sind nach dem Eingriff schneller wieder auf den Beinen“, betont Prof. ­Eckmann.

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RAT & HILFE

Aua, mein Kopf tut weh! WENN KINDERN DER SCHÄDEL BRUMMT

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itten im Spiel wird Maja blass. Ihre Bausteine, mit denen die Fünfjährige so ausgiebig meterhohe Türme gebaut hat, sind plötzlich uninteressant geworden. Sie legt sich auf den Boden, rollt sich unruhig von eine Seite auf die andere und hält sich den Bauch vor Schmerzen. Eingekuschelt auf dem Sofa schläft Maja schließlich ein. Nach etwas mehr als einer Stunde ist der Spuk vorbei. Als ob nichts gewesen sei, ist Maja wieder mit ihren Bausteinen beschäftigt. Doch als sich dieses Ereignis mehrmals wiederholt, spricht Majas Mutter den Kinderarzt an. Seine Diagnose nach einer gründlichen Untersuchung: Maja leidet unter Migräneattacken.

Greifen sich die Kleinen oft an den Kopf und in die Haare, runzeln sie auffällig die Stirn, quengeln und weinen sie, kann dies ein Hinweis auf Spannungskopfschmerzen sein. Im Gegensatz zur Migräne gibt es bei dieser häufigen Kopfschmerzform keinen Unterschied zwischen Kindern und Erwachsenen. Der Schmerz ist drückend bis ziehend, aber nicht pulsierend. Er breitet sich häufig vom Nacken zur Stirn aus und kann auch Augen und Wangen miteinbeziehen. Übelkeit, Erbrechen, Lärm- und Lichtempfindlichkeit fehlen ganz.

URSACHE: ZU VIEL COMPUTER, ZU WENIG BEWEGUNG Warum es zu Kopfschmerz und Migräne kommt, ist noch nicht eindeutig geklärt. Bei der Migräne weiß man heute, dass eine erbliche Veranlagung besteht. Auch beim Spannungskopfschmerz diskutieren Experten einen genetischen Einfluss. Ob aber Kinder von Eltern, die selbst an chronischen Kopfschmerzen oder Mi­ gräne leiden, auch von Schmerzattacken geplagt werden, hängt von vielen weiteren Faktoren ab. Wichtig ist, zunächst ge-

KINDER REAGIEREN ANDERS Tatsächlich sind Kopfschmerzen und Migräne keine Sache der Erwachsenen. Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft gibt an, dass 20 Prozent der Vorschulkinder an Kopfschmerzen leiden, am Ende der Grundschulzeit sogar die Hälfte aller Schüler. Bis zu 12 Prozent der bis zu Zwölfjährigen sind sogar von Migräne betroffen. Besonders bei Eintritt in die Schule nehmen die Beschwerden zu. Nicht immer lassen sich die Symptome leicht erkennen, denn im Kindesalter verlaufen Migräneanfälle anders als bei Erwachsenen. Die typischen Kopfschmerzen treten nicht immer auf. Wenn doch, handelt es sich meist um ein unerträgliches Druckgefühl oder um pochende Schmerzen, die – im Gegensatz zur Migräne bei Erwachsenen – beidseitig auftreten. Wie im Fall von Maja klagen die Kleinen häufig über Übelkeit und Bauchschmerzen, oft begleitet von Erbrechen. Erste Anzeichen eines Anfalls sind Konzentrationsprobleme, Gesichtsblässe und Teilnahmslosigkeit. Die Kinder sind plötzlich müde und äußern häufig selbst den Wunsch, sich in einem dunklen Raum hinzulegen. Nach einer relativ kurzen Schlafphase von ein bis zwei Stunden sind die Beschwerden fast immer abgeklungen.

Kopfschmerzen bei Kindern sind keine Seltenheit. Am Ende der Grundschulzeit ­leidet die Hälfte der Schüler an Schmerzen im Kopf. © Suriya Siritam/123RF


RAT & HILFE

meinsam mit dem Kinderarzt und gegebenenfalls Kinderneurologen organische Ursachen abzuklären.

MÖGLICHE ORGANISCHE URSACHEN VON KOPFSCHMERZEN UND MIGRÄNE: !! Erkältungskrankheiten !! Kieferfehlstellungen !! Muskelverspannungen durch Fehlhaltungen !! unerkannte Kurz- oder Weitsichtigkeit !! Kopfverletzungen !! bestimmte Lebens- und Genussmittel, zum Beispiel Schokolade, Käse und Nüsse !! sehr selten: Hirnblutungen, Hirnhautentzündungen oder Hirntumore Wenn die Kleinen über längere Zeit über Kopfschmerzen klagen und keine konkreten organischen Ursachen festgestellt werden konnten, müssen seelische Gründe in Betracht gezogen werden. Ältere Kinder und Jugendliche geben häufig an, dass sie unter Stress und Leistungsdruck in der Schule leiden oder Angst vor Klassenarbeiten haben. Auch Streit und Ärger in der Familie oder im Freundeskreis können zu Kopfschmerz oder Migräne führen. Pädagogen sehen im Freizeitverhalten junger Menschen weitere mögliche Ursachen für die

Zunahme von Kopfschmerzen: wenig Bewegung, wenig Schlaf, hoher Fernseh- und Computerkonsum und fehlende Freiräume durch zu viele Aktivitäten in der Freizeit.

HILFREICH: KOPFSCHMERZKALENDER Durch genaue Beobachtung können Eltern Hinweise darauf erhalten, in welchen Situationen das Kind Schmerzen bekommt. Hilfreich ist dabei das Führen eines Kopfschmerzkalenders über vier bis sechs Wochen. Art, Stärke und Dauer des Schmerzes, vermutete Auslöser wie Ärger, Stress oder bestimmte Nahrungsmittel und die schon durchgeführte Behandlung sollen vermerkt werden. Die Auswertung der Daten erleichtert dem Arzt die Diagnose, deckt Auslöser auf und dient der Therapie­kontrolle. Kopfschmerzkalender gibt es kostenlos zum Download auf den Internetseiten der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft ­w ww.dmkg.de.

ERST EINMAL AUF DIE SANFTE TOUR Das Meiden der Auslöser ist die beste Therapie. Kommt es dennoch zum Schmerz, hilft bei leichtem Kopfweh viel Zuwendung, Ruhe, Entspannung oder Bewegung an

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der frischen Luft. Migräne lässt bei Kindern rasch nach durch Bettruhe und Schlaf in einem abgedunkelten Raum. Ein feuchtwarmes Tuch auf den Schulter-Nacken-Bereich oder ein kühles Gelkissen auf die Stirn schaffen häufig Linderung. Entspannend ist auch Pfefferminzöl, das sanft in die Stirn- oder Schläfenpartie des Kindes einmassiert wird. Doch Vorsicht: Manche Kinder reagieren auf bestimmte Düfte und Gerüche empfindlich.

SCHMERZMITTEL NICHT OHNE ÄRZTLICHEN RAT Lassen sich die Beschwerden durch sanfte Maßnahmen nicht in den Griff bekommen, können Schmerzpräparate nötig sein. Den Griff zu Zäpfchen oder Saft sollten Eltern aber nicht ohne ärztliche Absprache vornehmen. Denn schon bei Kindern können Schmerzmittel selbst Kopfschmerzen verursachen. Das setzt einen Teufelskreis in Gang: immer öfter Schmerzen, immer mehr Medikamente, noch mehr Schmerzen. Eine medikamentöse Behandlung gehört immer in die Hand eines Kinderarztes oder Kinderneurologen. Sie verordnen i­ ndividuell auf die Beschwerden des ­Kindes hin entsprechende Präparate, die auch für die Kleinen zugelassen und bei ihnen ­wirksam sind.


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Das Ärztezentrum Peine, das 2004 eröffnete, wurde 2010 um weitere Facharztpraxen, einen Backshop mit Café, ein Fachgeschäft für Hörgeräte und ein Sanitätshaus erweitert. Durch medizinische Kompetenz und gelebte Kooperation im Haus sowie durch aktiven Kontakt mit den zuweisenden hausärztlichen Kollegen

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Heuschnupfen IMMER MEHR MENSCHEN LEIDEN DAS GANZE JAHR

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aufende Nase, tränende Augen und kratzender Hals – wer auf die Plagegeister mehrerer Pflanzenarten allergisch reagiert, leidet mitunter fast das ganze Jahr über an Heuschnupfen. Den Pollen dann aus dem Weg zu gehen, ist leichter gesagt als getan. Die heutigen milden Winter führen dazu, dass die Blüte der Pflanzen eher beginnt und länger andauert – und damit auch die Leidenszeit der Betroffenen. Bereits im Dezember ist mit den Pollen der Hasel zu rechnen, während einige Gräser oder das Traubenkraut bis in den Oktober hinein blühen. Rund 16 Prozent der Deutschen sind von einer Pollen-Allergie betroffen. Die Pollen frühblühender Bäume und Sträucher der Gräser sowie verschiedener Kräuter zählen dabei zu den Hauptauslösern. Doch auch Pflanzen, die sich in Deutschland neu ansiedeln, können eine Allergie auslösen, wie das aus Nordamerika stammende Traubenkraut (Am­ brosia). Seine Pollen gelten als besonders aggressiv, da sie neben dem Heuschnupfen besonders häufig das allergische Asthma hervorrufen. Allergologen gehen davon aus, dass etwa 80 Prozent aller Pollen-­ Allergiker auch auf Ambrosia reagieren.

NICHT AUF DIE LEICHTE SCHULTER NEHMEN Unbehandelt kann sich über die Jahre aus einem Heuschnupfen ein allergisches Asthma entwickeln. Auch leichte HeuschnupfenBeschwerden sollten daher konsequent und frühzeitig behandelt werden. Mit der Kombination verschiedener Maßnahmen lassen sich Symptome lindern und eine Verstärkung der Erkrankung vermeiden.

GEHEN SIE DEN POLLEN AUS DEM WEG !! NACH DEM REGEN INS FREIE. Eine halbe Stunde nach einem Regenschauer ist die Pollenkonzentration der Luft am geringsten, bei warmem, windigem Wetter am höchsten. Nutzen Sie die Zeit nach dem Regen, um frische Luft zu schnappen. Meiden Sie dabei blühende Wiesen, Felder und Laubwälder. !! STAUBSAUGER MIT POLLENFILTER VERWENDEN. Achten Sie beim Kauf auf einen HEPA-Filter. Dieser absorbiert auch ultrafeine Partikel. !! POLLENFILTER IM AUTO AUSTAUSCHEN. Innenraumfilter werden bei neuen Autos serienmäßig angeboten. Bei alten Autos empfiehlt sich das Nachrüsten. Wichtig: Nach ca. 30 000 km den Filter wechseln. !! POLLENSCHUTZGITTER AN FENSTERN ANBRINGEN. Sie lassen knapp 90 Prozent der Pollen draußen! !! ABENDS HAARE WASCHEN. Pollen verfangen sich gerne in Haare und Kleidung und können so die Nachtruhe stören. Waschen Sie daher die Haare täglich vor dem Schlafengehen und legen Sie Ihre Kleidung vor dem Schlafzimmer ab. !! RICHTIG LÜFTEN. Lüften Sie Haus und Wohnung nur kurz und zur richtigen Zeit: auf dem Land abends, in der Stadt morgens. Dann ist die Pollenkonzentration am geringsten. !! NASENDUSCHE VERWENDEN. Salzwasser aus der Nasendusche kann für kurze Zeit die Pollen aus der Nase entfernen. Gut auch zum Befeuchten der angegriffenen Schleimhaut.

DIESE MEDIKAMENTE HELFEN Gerade für Heuschnupfen-Geplagte stehen heute eine Reihe von gut wirkenden Medikamenten zur Verfügung, die der Vorbeugung dienen oder vorhandene Beschwerden lindern können. Histamin löst allergische Symptome aus. Im Verlauf einer allergischen Reaktion wird es zusammen mit anderen Mittlersubstanzen aus besonderen Gewebezellen, den

­Mastzellen, freigesetzt. Hier greifen MASTZELLSTABILISATOREN wie Cromoglicinsäure in Form von Augentropfen, Nasenund Bronchialsprays ein, die es rezeptfrei in der Apotheke gibt. Sie verhindern, dass es überhaupt zu einer Histamin-Ausschüttung kommt. „Die Präparate eignen sich nicht zur Linderung akuter Beschwerden, sondern dienen eher der Vorbeugung“, sagt Carola Seidel, PTA in der GlückaufApotheke in Telgte. „Wir raten unseren Kunden daher, die Mittel regelmäßig schon drei bis vier Wochen vor der Pollensaison einzunehmen.“ Bei akuten, leichten Beschwerden helfen ANTIHISTAMINIKA als Nasenspray oder Augentropfen. Bei mittleren Beschwerden gibt es zum Einnehmen Tabletten oder – für Kinder – Saft bzw. Tropfen. Die Wirkstoffe, z. B. Ceterizin, ähneln der chemischen Struktur des Histamins und blockieren damit die Bindung des Histamins an die Zellen. Die Wirkung tritt schnell ein. Augentropfen und Nasensprays können mehrfach am Tag angewendet werden und haben kaum Nebenwirkungen. „Tabletten, Saft oder Tropfen zum Einnehmen machen jedoch häufig müde, deshalb diese lieber abends vor dem Einschlafen nehmen“, rät Carola Seidel. Auch Antihistaminika sind rezeptfrei erhältlich. Eine besonders starke antiallergische und entzündungshemmende Wirkung hat Cortison. Äußerlich anzuwendende ­CORTISON-PRÄPARATE sind Augentropfen sowie Nasensprays. „Sie verbleiben in erster Linie am Auge oder der Schleimhaut und dringen kaum


RAT & HILFE

durch die Haut in den Körper. Dadurch sind die Nebenwirkungen äußerst gering und sie sind daher auch rezeptfrei erhältlich“, sagt Carola Seidel. Anders sieht es bei ­Cortisonspritzen oder -tabletten aus, die nur nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiken angewendet werden sollten. Sie müssen vom Arzt verordnet werden.

ABSCHWELLENDEN NASENTROPFEN , wie sie auch bei Schnupfen verwendet werden, sollten nur maximal eine Woche eingenommen werden, da sonst die Schleimhaut geschädigt wird. Bei längerem Gebrauch kann eine Gewöhnung eintreten, sodass schnell eine Abhängigkeit entsteht.

HYPOSENSIBILISIERUNG Wer durch Vorbeugung und Arzneimittel nicht beschwerdefrei wird, kann eine Hyposensibilisierung bei einem Allergologen in Erwägung ziehen. Bei dieser spezifischen Immuntherapie bekommt der Patient die Pollen per Spritze, Tropfen oder Tabletten in steigender Dosis

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verabreicht, um den Körper daran zu gewöhnen. Neben der Linderung der Symptome und der Senkung des Medikamentenverbrauchs soll eine frühzeitig durchgeführte Hyposensibilisierung besonders das Risiko für die Entstehung eines Asthma bronchiale senken. Je nach angewandtem Behandlungsschema kann sich die Therapie über mehrere Jahre hinziehen. Nicht in allen Fällen sind die Erfolgsaussichten von langer Dauer. Manche Patienten berichten, dass sich nach drei bis vier Jahren wieder Symptome des Heuschnupfens einstellen. Daher sollte jeder Patient vor Beginn Aufwand und Nutzen mit seinem Arzt besprechen. Im Gegensatz zu früher gibt es keine Altersbeschränkung mehr. Auch Patienten über 50 Jahre können sich heute hyposensibilisieren lassen. Die Kosten werden von den Krankenkassen getragen.

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Taschentücher alleine reichen nicht: Unbehandelt kann aus dem Heuschnupfen schnell ein allergisches Asthma werden. © Inesbazdar/123RF

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Linsensuppe statt Lasagne WENN DAS ESSEN BEI DEMENZ SCHWERFÄLLT © Quade/Fotolia

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ich erinnern, orientieren, denken und danach handeln – mehr als e ­ iner ­Million Menschen in Deutschland fällt dies schwer. Sie leiden an Demenz. Das beeinträchtigt auch das Ess- und Trinkverhalten. Alltägliches wie Essensplanung, Einkaufen, Zubereiten und Kochen von Mahlzeiten und schließlich das Essen und Trinken selbst können die Betroffenen immer weniger gut wahrnehmen.

TAG UND NACHT IN BEWEGUNG Viele Demente sind Tag und Nacht in Bewegung und verbrauchen mit 3000 bis 4000 Kilokalorien pro Tag reichlich Energie. Hunger, Durst und Sättigung werden nicht immer richtig wahrgenommen, sodass ständig oder kaum noch gegessen wird. Typisch ist die Abneigung für saure, salzige und bittere Speisen. Süße Lebensmittel, wie Kuchen, Kekse und Schokolade, werden dagegen gerne gegessen. Einkauf, Zubereitung der Speisen und das Essen und Trinken selbst werden vergessen, mitunter auch abgelehnt, weil die Erkrankten sich im Glauben sehen, gerade schon gegessen zu haben.

Angst vor verdorbenen oder gar vergifteten Lebensmitteln führt dazu, dass Speisen ganz abgelehnt werden. Die Situation am Esstisch wird nicht mehr verstanden, der Umgang mit Geschirr und Besteck ist nicht präsent, Tischmanieren gehen verloren. Werden die Betroffenen deshalb von Tischnachbarn beschimpft, ziehen sich manche zurück und verweigern ganz das Essen und Trinken. Die neurologischen Veränderungen führen dazu, dass Demente sich häufig verschlucken. Wird nicht mehr ausreichend gegessen und getrunken, ist das Risiko für eine Mangelernährung und Austrocknung besonders hoch.

KÄSEBROT MIT MARMELADE Grundsätzlich gelten für Demenzkranke die gleichen Empfehlungen wie für gesunde ältere Menschen: Die Kost sollte ausreichend Energie und reichlich Nährstoffe, Vitamine, Mineralstoffe und Flüssigkeit liefern, wobei sie an die Verträglichkeit, Kompetenzen und Fähigkeiten des Seniors angepasst sein muss. Mehr Energie als

andere brauchen jedoch Demenzkranke, die sich viel bewegen. Nun gehören Vollmilch, Schnittkäse mit mehr als 45 % Fett i.Tr., Doppelrahmfrischkäse, Sahnequark, Fleisch-, Streich- und Brühwürste sowie Fettfische auf den Tisch. Suppen, Soßen, Gemüsegerichte und andere Speisen können mit Ölen, Butter, Sahne oder Schmand angereichert werden. Reichlich Energie liefern Milchshakes und Trinkjoghurte mit etwas Sahne oder Öl. Da Süßes bevorzugt wird, sollten auch pikante Speisen gesüßt werden. So kann ein Käsebrot mit Sirup oder Marmelade bestrichen werden, zu Salat- oder Tomatensoßen passen Honig oder Zucker. Lässt sich damit der erhöhte Energiebedarf nicht decken, können zwischendurch kleine Trinkpäckchen mit Energie- und Nährstoffkonzentraten helfen. Überredungsversuche zum Essen und Trinken sind bei Demenzkranken wenig hilfreich. Eher wecken Redewendungen wie „Das schmeckt köstlich. Probier mal.“ oder genüssliches Schmatzen das Interesse am Essen.


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BUNTE GLÄSER REGEN ZUM TRINKEN AN Besonderes Augenmerk muss auf das Trinken gelegt werden. Notwendig sind mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit über den © verca/123RF Tag verteilt. Mineral- und Leitungswasser sind zwar für die Flüssigkeitsversorgung am besten, schmecken den meisten Demenzkranken jedoch nicht. Süße Säfte und Nektare, wie Pfirsichnektar oder Traubensaft, werden dagegen gerne getrunken und sind durchaus erlaubt. Auch leicht gesüßte Kräuter- und Früchtetees oder Saftschorlen sind günstig. Getrunken werden sollte zu allen Mahlzeiten und zwischendurch. Als Erinnerungsstütze dienen gefüllte Gläser oder Becher an Plätzen, an denen der Senior sich überwiegend aufhält oder häufig vorbeigeht. Da farblose Gläser oder weiße Becher oder Tassen schlecht erkannt werden, sollten Geschirr in kräftigen Farben und farbige Getränke (Säfte, Schorlen mit Saft oder Sirup) gewählt werden. Rituale wie die Teestunde, der Nachmittagskaffee, das Zu-

prosten oder Trinksprüche animieren zum Trinken. Auch das Geräusch des Flaschenöffnens oder des Einschenkens laden zum Trinken ein.

DAS ESSEN MUSS SCHMECKEN Wichtiger als gesunde Kost sind für Demenzkranke jedoch vertraute und gewünschte Speisen. Viele Senioren lehnen Unbekanntes und Neues ab und bevorzugen Lebensmittel, die sie schon von Kindesbeinen an kennen. So essen Ältere Kartoffeln lieber als Reis oder Nudeln. Auch einfache Gerichte, Eintöpfe und Suppen werden eher geschätzt als ein aufwendiges Menü. Manche Speisen oder Lebensmittel werden zudem abgelehnt, weil sie unliebsame Erinnerungen an Krieg, Hungerzeiten oder persönliche Erlebnisse wecken. Mit vertrauten Gerichten und Ritualen dagegen fühlen sich gerade Demenzkranke heimisch, sie liefern Sicherheit und Orientierung. Soweit möglich sollten sie bei der Speisenplangestaltung,

beim Einkauf und bei der Vor- und Zubereitung eingebunden werden. Denn das gemeinsame Planen der Mahlzeit, das Aussuchen der Lebensmittel, das Waschen, Putzen, Schneiden und Kochen, der Geruch von Essensdüften und das Klappern von Geschirr und Besteck wecken die Lust auf das Essen.

FINGERFOOD UND EAT BY WALKING Feste Essenszeiten, gleichbleibende Sitzplätze, eine entspannte Atmosphäre und eine Tischgemeinschaft, die die veränderten Tischmanieren des Dementen akzeptiert, animieren zum Essen. Kann nicht mehr mit Besteck umgegangen werden, ist Fingerfood die Lösung. Das Essen wird in kleinen Häppchen angeboten, die mit den Fingern gegriffen und mit ein oder zwei Bissen gegessen werden können. Dazu eignen sich kleine Kartoffeln, Kroketten, Buletten, Fingermöhren, Blumenkohlröschen, stichfeste Aufläufe, Obststücke oder belegte Brote. Viele hält es dennoch nicht lange am Esstisch. Für Demente mit hohem Bewegungsdrang bietet sich eat by walking an: An Imbissstationen erhält der Senior auch außerhalb der Essenszeiten Fingerfood und Getränke, die er im Vorübergehen greifen kann.

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FRÜHERKENNUNG & VORSORGE

Brustkrebs früh erkennen RECHTZEITIG ERKANNT IST BRUSTKREBS HEILBAR

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iagnose- und Therapiemöglichkeiten haben sich gerade bei Brustkrebs in den letzten Jahren entscheidend verbessert. In vielen Fällen ist Brustkrebs heute heilbar. Die Heilungschancen hängen wesentlich davon ab, ob eine sich heranbildende Geschwulst rechtzeitig erkannt wird, das heißt, bevor sich diese bösartig ausbreiten kann. Wie bei vielen anderen Erkrankungen ist deshalb auch bei Brustkrebs die Früherkennung wichtig. Dazu gehört nach derzeitiger Einschätzung auch das 2005 in Deutschland eingeführte Mammografie-Screening, also die Röntgenuntersuchung der Brust im Rahmen des kostenlosen Früherkennungsprogramms bei Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren.

WAS WIRD ANGEBOTEN? Im Rahmen der gesetzlichen Früherkennung von Brustkrebs werden für Frauen je nach Alter unterschiedliche Untersuchungen angeboten. Die Kosten werden von den gesetzlichen Krankenkasse getragen.

­SELBSTUNTER­SUCHUNG DER BRUST Ungefähr 70 von 100 Frauen mit Brustkrebs geben an, dass sie selbst vor der Diagnose Veränderungen in ihrer Brust entdeckt haben. Das geschieht meist zufällig, zum Beispiel beim Duschen oder Eincremen. Noch früher erspüren Frauen Veränderungen, wenn sie bewusst ihre Brüste abtasten. Denn das regelmäßige Abtasten der Brust verbessert das eigene Körpergefühl. Neu auftretende kleine Veränderungen werden so besonders früh wahrgenommen. Dabei muss es sich nicht unbedingt um eine bösartige Veränderung handeln. Im Gegenteil – bei Frauen, die sich regel­mäßig selbst abtasten und Veränderungen feststellen,

Alter

Früherkennungsuntersuchung der Brust

20 BIS 29 JAHRE

Frauen unter 30 erkranken nur sehr selten an Brustkrebs. Daher gibt es für diese Altersgruppe keine spezielle Früh­ erkennungsuntersuchung. Sind jedoch nahe Angehörige erkrankt und liegen besondere Risikofaktoren vor, können in Absprache mit den Ärzten spezielle Untersuchungen vorgenommen werden.

30 BIS 39 JAHRE

Einmal jährlich ärztliche Tastuntersuchung der Brust. Bei Auffälligkeiten Ultraschall und Mammografie

40 BIS 49 JAHRE

Einmal jährlich ärztliche Tastuntersuchung der Brust. Bei Auffälligkeit ggf. Mammografie, Ultraschall und Magnet­ resonanztomografie.

50 BIS 69 JAHRE

Einmal jährlich ärztliche Tastuntersuchung der Brust. Bei Auffälligkeit Mammografie. Zusätzlich besteht das Angebot, alle zwei Jahre eine Mammografie im Rahmen des Mammografie-Screening-Programms durchführen zu lassen. Dazu erhalten die Frauen eine schriftliche Einladung durch die zentrale Stelle. Zeigt sich eine Auffälligkeit, werden die Frauen zu weiteren ärztlichen Untersuchungen in die Screening-Einheit gebeten.

ÄLTER ALS 70 JAHRE

Einmal jährlich ärztliche Tastuntersuchung der Brust. Bei Auffälligkeiten Mammografie. Auch bei erhöhtem Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, kann eine Mammografie erwogen werden, wenn der allgemeine Gesundheitszustand dies zulässt.


FRÜHERKENNUNG & VORSORGE

wird zwar häufiger Gewebe entnommen als bei Frauen, die sich nicht selbst untersuchen. Meist stellt sich jedoch heraus, dass es sich um gutartige Knoten handelt. Dennoch raten viele Mediziner

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zum Selbstabtasten der Brust, um den Körper bewusster wahrzunehmen und das eigene Gefühl für die Brust zu verbessern. Die Selbstuntersuchung der Brust ist jedoch kein Ersatz für die Teilnahme an ärztlichen Untersuchungen zur Brustkrebsfrüherkennung. Sie kann jedoch eine sinnvolle ­Ergänzung sein.

Selbstuntersuchung der Brust in wenigen Schritten

© www.frauenaerzte-im-netz.de

SCHRITT 1: Zunächst stellen Sie sich mit angelegten Armen vor den Spiegel und sehen sich die Brüste an. Achten Sie auf Veränderungen in der Form, des Umfangs oder des Aussehens der Haut. Hat sich die Brustgröße oder die Lage der Brust (höher, tiefer) auffallend verändert? Sind die Brüste gleich oder ungleich? Beachten Sie, ob sich die Farbe der Brustwarze verändert hat oder ob am Warzenvorhof Rötungen auftreten.

SCHRITT 2: Heben Sie beide Arme mehrfach langsam auf und ab und beobachten Sie, wie die Brust sich bewegt. Bewegen sich die Brüste gleichmäßig mit? Ist die Höhe der beiden Brustwarzen gleichmäßig? Betrachten Sie sich von vorne und von den Seiten. Sehen Sie Hautfalten, Hauteinziehungen, Hautverdickungen oder Hautvorwölbungen an Ihrer Brust?

© Jacek Chabraszewski/123RF

SCHRITT 3: Drücken („zartes Pressen“) Sie jede Brustwarze zwischen Daumen und Zeigefinger. Achten Sie darauf, ob Flüssigkeit aus der Brustwarze austritt und welche Farbe die Absonderung aufweist (insbesondere auf blutiges Sekret).

SCHRITT 4: Tasten Sie mit den drei mittleren Finger einer flachen, etwas

geschlossenen Hand die jeweils gegenüberliegende Brust ab. Sie können sich hierfür auch hinlegen. Bei der Tastuntersuchung ist es wichtig, dass Sie systematisch vorgehen, damit alle Bereiche abgetastet werden.

SUCHEN SIE EINE ÄRZTIN ODER EINEN ARZT AUF, WENN !! sich die Größe der Brust verändert; !! sich beim Heben der Arme eine Brust anders verformt als die andere; !! sich Haut oder Brustwarze an einer Stelle einzieht oder sich die Brustwarze auf andere Weise verändert; !! eine Hautrötung im Brustbereich nicht abklingt; !! die Haut an einer Stelle wie eine Orange aussieht („Orangenhaut“) oder anschwillt; !! aus einer Brustwarze wasserklare oder auch blutige Flüssigkeit austritt; !! die „Knotigkeit“ einer Brust an einer Stelle zunimmt; !! Sie in der Brust oder Achselhöhle Knoten ertasten; !! Schmerzen an einer Stelle in einer Brust auftreten.


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FRÜHERKENNUNG & VORSORGE

Hautkrebs HAUT-SCREENING WICHTIGER BESTANDTEIL DER VORSORGE beleuchteten Lupe, die Haut am gesamten Körper, einschließlich Kopf, Achselhöhle und Leistenbeugen. Besteht ein Verdacht auf Hautkrebs, werden weitere Untersuchungen vorgenommen und bei Bedarf eine gezielte Therapie eingeleitet. Die Kosten für die Früherkennungsuntersuchung übernehmen die Krankenkassen für ihre Versicherten ab 35 Jahren alle zwei Jahre.

SELBSTCHECK ZU HAUSE Neben dem Haut-Screening sollte jeder selbst regelmäßig seine Haut auf Veränderungen untersuchen. Doch wie kann ich wissen, ob sich hinter einem mutmaßlichen Muttermal nicht doch vielleicht ein Krebs verbirgt? Helfen kann die ABCDE-REGEL :

A wie Asymmetrie: Das Muttermal hat eine unregelmäßige Form B wie Begrenzung: Das Muttermal ist an den Rändern zackig, uneben und rau. C wie Colour: Das Muttermal ist an einigen Stellen heller oder dunkler. D wie Durchmesser: Muttermale mit einem Durchmesser von mehr als fünf Millimetern sind verdächtig E wie Erhabenheit: Abhebungen von der Haut, Knotenbildung, Höcker oder Stufen

Alle zwei Jahre haben Patienten Anspruch auf ein Hautkrebs-Screening. Die Krankenkasse trägt die Kosten. ©wavebreakmediamicro/123RF

A

nfangs sieht es aus wie eine kleine Wunde, rötlich oder braun mit kleinen Schuppen. Mit der Zeit stellt man jedoch fest, dass diese nicht verheilt, mitunter sogar ihre Form und Farbe verändert. Der Gang zum Arzt bringt die Diagnose: Hautkrebs. Weißer Hautkrebs, auch heller Hautkrebs genannt, zählt in Deutschland zu den häufigsten Krebsarten. Er entsteht vor allem durch langjährige und dauerhafte Sonneneinstrahlung. Betroffen sind vor allem Beschäftigte, die überwiegend draußen arbeiten: Landwirte, Bauarbeiter, Fischer und Seefahrer. Seit Januar 2015 sind bestimmte

Formen des weißen Hautkrebs deshalb als Berufskrankheit anerkannt.

HAUTCHECK BEIM ARZT Die Heilungschancen bei weißem Hautkrebs sind im Gegensatz zum schwarzen gut. Voraussetzung ist jedoch, dass er rechtzeitig erkannt wird. Die Hautkrebsfrüherkennung, das sogenannte Haut-Screening, ist heute deshalb wichtiger Bestandteil der Vorsorgeuntersuchungen. Sie kann vom Hausarzt, am besten gleich in Kombination mit dem Check-up 35, oder dem Hautarzt vorgenommen werden. Dabei untersucht der Arzt mit geschultem Auge oder mithilfe eines Auflichtmikroskops, einer speziellen

Wer nach der ABCDE-Regel etwas Auffälliges feststellt, sollte seinen Arzt aufsuchen.

HAUTKREBS – SO KÖNNEN SIE SICH SCHÜTZEN !! Regelmäßig Lichtschutzmittel verwenden !! Nicht mittags in die Sonne gehen !! Sonnenexposition dem Hauttyp anpassen !! Besser Schatten als direkte Sonne !! Sport und Spiel eher abends und morgens als mittags !! Sonnenbrand vermeiden !! Haut und Augen durch Kleidung und Sonnen­brille schützen !! Sonnenstudio vermeiden !! beachten, dass Tabletten mit Vitamin A, Selen oder Beta-Karotin nicht vor Sonnen­brand oder Hautkrebs schützen


FRÜHERKENNUNG & VORSORGE

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Masern-Impfung NICHT NUR FÜR KINDER, AUCH FÜR ERWACHSENE WICHTIG

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asern ist keine Kinderkrankheit. Etwa die Hälfte aller Masernfälle geht auf das Konto von Jugendlichen und Erwachsenen, die gar nicht oder nicht ausreichend geimpft sind. Neben Komplikationen wie Mittelohr- oder Lungenentzündung kommt es bei etwa jeder 1000. ­Erkrankung zu einer Entzündung des Gehirns. Sie kann tödlich enden oder

zu bleibenden Schäden führen. Schwere ­Verläufe sind bei Jugendlichen und Erwachsenen deutlich häufiger als bei Kindern.

IMPFEN SCHÜTZT Impfen ist eine der einfachsten und wirksamsten vorbeugenden Maßnahmen zum Schutz gegen die Masern. Dabei schützen Impfungen nicht nur den Geimpften. Sind

Erwachsene – wer sollte sich ­impfen lassen? Alle nach 1970 geborene Erwachsene, wenn sie !! bisher nicht gegen Masern geimpft wurden !! in der Kindheit nur einmal geimpft wurden !! nicht wissen, ob sie bereits geimpft wurden oder früher Masern hatten

INTERNET: Mehr Informationen ­zum Thema Vorsorge gibt es bei der Kassenärztlichen Bundesvereinigung unter ­www.kbv.de/vorsorge

genügend Menschen immunisiert, können außerdem einzelne Krankheitserreger wie das Masernvirus eliminiert werden. Kinder sollten ab dem Alter von elf Monaten bis zum Abschluss des zweiten Lebensjahres ­z weimal geimpft werden. Danach besteht ein v­ ollständiger Impfschutz.

FRAUEN MIT KINDERWUNSCH Wichtig für Frauen mit Kinderwunsch: Vor der Schwangerschaft prüfen, ob der Masern-Impfschutz komplett ist, denn während der Schwangerschaft kann nicht geimpft werden. Und Frauen, die gegen Masern immun sind, schützen automatisch auch ihr Kind in den ersten Lebens­ monaten, in denen es noch nicht geimpft werden kann (Nestschutz).

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SPORT & BEWEGUNG

Mit Sport gegen Arthrose REGELMÄSSIGE BEWEGUNG IST DIE BESTE MEDIZIN

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nlaufschmerzen beim Aufstehen aus dem Bett oder dem Sessel sind meist die ersten Anzeichen einer Arthrose. Schreitet die Erkrankung fort, werden häufig Treppensteigen oder lange Gehstrecken zur Qual, bis schließlich die Gelenke selbst bei Ruhe schmerzen. Die Ursache liegt in einem stetigen Abbau von Knorpel, welcher die am Gelenk beteiligten Kochenenden überzieht. Wie ein Puffer federt dieser harte Stöße und abrupte Bewegungen ab. Fehlt ein Teil des Knorpels, reiben die Gelenkflächen der Knochen ohne Schutz schmerzhaft aufeinander. Auch angrenzende Knochen, Muskeln, Kapseln und Bänder können in Mitleidenschaft gezogen werden. Die Folge sind Funktionseinschränkungen des Gelenks, welche die Beweglichkeit selbst bei kleinen Aktivitäten erheblich einschränken.

ÜBERLASTUNG DES GELENKS Jede zweite Frau und jeder dritte Mann zwischen 70 und 79 Jahren leidet unter Arthrose, so die Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1) des Robert-KochInstitutes. Doch auch jüngere Menschen sind schon von Arthrose betroffen. Meist sind Knie- und Hüftgelenke verändert.

Die Deutsche Rheuma-Liga nennt als Bewegung sorgt dafür, größten Risikofaktor das Alter, gefolgt dass ausreichend Gelenkvon anatomischen Fehlstellungen. Xschmiere gebildet wird, oder O-Beine, Fehlstellungen der Hüfdie den Knorpel ernährt. te oder anderer Gelenke, zum Beispiel Nährstoffe können opnach Unfällen, können zu einer Übertimal in den Knorpel lastung des Gelenkes führen. Auch einmassiert und StoffÜbergewicht, körperliche Überwechselendprodukte anstrengung und mangelnde der Zellen entsorgt © Hongqi Zhang/123RF Bewegung gehen häufig mit werden. Sport stärkt aueiner Arthrose einher. Dadurch bilden sich ßerdem Muskeln, Sehnen und Bänder, kleine Rissen im Knorpel, durch die vermehrt welche den Gelenken Halt geben, und baut Flüssigkeit in die Gelenkkapsel gelangt. Es Übergewicht ab, was die Belastung der Gekommt zum Untergang von Knorpelzellen lenke vermindert. und zur Freisetzung von Substanzen, welche BEWEGEN OHNE ZU BELASTEN den Knorpel weiter zerstören. Ideal sind alle Sportarten, bei denen die SPORT MUSS SEIN! Gelenke entlastet und die Bewegungen Wer Schmerzen in den Gelenken hat, ver- gleichmäßig ohne Erschütterungen ausgesucht, sich möglichst wenig zu bewegen. übt werden. Schon zwei bis drei Stunden pro Doch dies führt dazu, dass die Arthrose wei- Woche genügen. Für welchen Sport Sie sich ter fortschreitet. Bewegung ist die beste auch entscheiden – am wichtigsten ist, dass Medizin, vorhandenen Knorpel zu schüt- Sie mit Freude dabei sind. Schließlich soll die zen, die Bewegungsfähigkeit des Gelen- körperliche Aktivität Bestandteil Ihres Allkes wieder herzustellen und Schmerzen tags werden. Verabreden Sie sich am besten zu lindern, betont die internationale Ar­ mit Gleichgesinnten. So macht das Sporteln throsegesellschaft Osteoarthritis Research mehr Spaß und Sie überwinden leichter den Society International (OARSI). Der Grund: inneren Schweinehund, falls doch das Sofa lockt. Nutzen Sie dabei die Angebote von Rehasport-Anbietern oder Selbsthilfegruppen, wie der Deutschen Rheuma-Liga. Hier wird unter Anleitung trainiert, sodass Fehler gleich korrigiert werden. Sollten während des Trainings Schmerzen auftreten, brechen Sie dieses ab und sprechen Sie mit Ihrem Übungsleiter. Knorpelgewebe

Knorpelgewebe

„Gelenkschmiere“

„Gelenkschmiere“

GESUNDER KNORPEL

KNORPELABRIEB

Ist der Knorpel verschlissen, reiben die Gelenkflächen schmerzhaft aufeinander.

© CH Alpha-Forschung

Arthrose am Beispiel des Kniegelenks

Doch auch, wenn Sie sich nicht für einen Sport erwärmen können – selbst schlichtes Spazierengehen bringt viel, wenn es regelmäßig ausgeführt wird, so die internationale Arthrosegesellschaft. Von Sportarten mit hohem Tempo und abrupten Richtungswechseln, wie Squash, Fußball oder Leichtathletik, sollten Sie lieber die Finger lassen. Sie belasten die Gelenke und bergen ein hohes Verletzungsrisiko.


SPORT & BEWEGUNG

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Sport bei Arthrose DIE TOP 5 SPORTARTEN

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Bestens geeignet bei Kniearthrose. Die Gelenke werden gleichmäßig bewegt, ohne das Körpergewicht zu tragen. Achten Sie auf optimale Sitzposition mit aufrechtem Oberkörper und nicht durchgedrücktem Knie. Radeln Sie in niedrigen Gängen.

NORDIC WALKING

Der ideale Ausdauersport. Die Stöcke verringern Kräfte, die auf die Gelenke wirken, und entlasten diese. Lassen Sie sich die richtige Technik von ausgebildeten Trainern zeigen. Wichtig: dämpfendes Schuhwerk!

RADFAHREN

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SKILANGLAUF

Mit seinen langsam gleitenden Bewegungen der ideale Wintersport. Erlernen Sie die richtige Lauftechnik in einem Kurs, um die Verletzungsgefahr zu minimieren.

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AQUAFITNESS

Ob Wassergymnastik, Aquajogging oder -cycling – Übungen im Wasser trainieren den Körper und entlasten gleichzeitig die Gelenke durch den Auftrieb. Brustschwimmen ist wegen des Beinschlags bei Knie­ arthrose ungünstig. Hier kommt es zu schädigenden Scherbewegungen im Gelenk. Besser: Rückenschwimmen oder Kraulen mit Paddelbewegung der Beine.

YOGA, TAI-CHI ODER QIGONG

Die langsamen Bewegungen s­ chonen die Gelenke. Sanfte ­K raft- und Dehnübungen stärken Sehnen, B ­ änder und Muskeln. Die Übungen fördern besonders die Koordination.

Psychologie trifft auf Naturheilkunde... Ich berate Sie gerne in der

Naturheilpraxis Daniela Heine

Diplompsychologe, Heilpraktiker Hagenstraße 2 in Peine Telefon 0 51 71 – 7 90 66 90

www.heilpraxis-heine.de

© Patrizia Tilly/Fotolia, Kzenon/123RF, Val Thoermer/123RF, Ann Dudko/123RF


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SPORT & BEWEGUNG

Runter vom Sofa mit der Rheuma-Liga TRAINING IN EIGENEN ÜBUNGSRÄUMEN © Andrea Obzerova/123RF

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ewegung hat sich die Rheuma-Liga Peine für ihre 2300 Mitglieder auf die Fahne geschrieben. In ihren neuen Räumlichkeiten in der Werderstraße gleich neben der PAZ verfügt die Rheuma-Liga nun über eigene Übungsräume, in denen sie für ihre Mitglieder ein Funktionstraining anbietet. Darüber hinaus bieten im Auftrag der Rheuma-Liga Physiotherapiepraxen im Kreis spezielles Rheumatraining an. „Wir bieten Betroffenen im gesamten Kreis Peine neben Funktionstraining im Trockenen auch Wassergymnastik in warmem Wasser an“, sagt der erste Vorsitzende Uwe Peters. Um den Teilnehmern kurze Wege zu bieten, werden für die Wassergymnastik nicht nur das Funktionsbecken im P3 in Peine, sondern auch die Lehrschwimmbecken in Vechelde, Hohenhameln, Edemissen und das Hallenbad in Mehrum genutzt. Alle Kurse laufen unter der Regie von ausgebildeten Übungsleitern, die genau auf die Funktionseinbußen der Teilnehmer eingehen.

mit starken Muskelschmerzen, gibt es zusätzlich einen eigenen Gesprächskreis. Für einen Jahresbeitrag von 27 Euro bietet die Peiner Rheuma-Liga Betroffenen da­ rüber hinaus Rat, Hilfe und Informationen zu den vielfältigen Erscheinungsformen und Therapien bei Rheuma, die

Teilnahme an Fortbildungen über den Landesverband und die alle zwei Monate erscheinende Mitgliedszeitschrift „mobil“.

NEU: TANZEN Seit Mitte Oktober 2016 bietet die RheumaLiga Peine geselliges Tanzen an. Auf dem Programm stehen Kreistänze, Squaredance, Blocktänze und Ähnliches. „Tanzen fördert die Koordination, Konzentration und die Beweglichkeit ohne die Gelenke zu sehr zu belasten und ist deshalb gerade für Rheuma-Patienten ideal“, sagt der Vorsitzende Uwe Peters. Der Kursus findet immer montags ab 18.30 Uhr im Übungsraum der RheumaLiga in der Werderstraße 45 statt. Vorkenntnisse sind nicht er forderlich. Wer Interesse hat, kann sich im Büro ­anmelden.

Tanzen ist in jedem Alter möglich. Wer sich nicht mehr so schwungvoll ­bewegen kann, probiert es mit Kreisund Stuhl­tänzen. © kurhan/123RF

WICHTIG: ­GESPRÄCHE

Geschäftsstelle:

Doch nicht nur die Bewegung an sich steht bei den Treffen im Vordergrund. „Genauso wichtig ist den Betroffenen, dass sie sich mit Gleichgesinnten treffen und über ihre Erkrankung austauschen können“, sagt Peters. Für Patienten mit Fibromyalgie, einer rheumatischen Erkrankung

Rheuma-Liga AG Peine Werderstraße 45 31224 Peine Telefon 05171 402-550 Fax 05171 402-551 E-Mail AG-Peine@rheuma-liga-nds.de

BÜROZEITEN: Montag von 15 bis 18 Uhr, Dienstag von 9 bis 12 Uhr, Mittwoch von 9 bis 12 Uhr © kurhan/123RF


Ernährung und Ernährungsstörung In gesunden Tagen spielt das Thema Ernährung höchstens zur Vermeidung von Übergewicht oder bei dem Bestreben abzunehmen eine Rolle. Üblicherweise gibt unser Körper uns mittels Hungerund Durstgefühl sowie Appetit auf einzelne Nahrungsmittel zu verstehen, was er für ein gutes Funktionieren benötigt. Lebenswichtige Nahrungsbestandteile sind Eiweiße, Fette, Kohlenhydrate, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Diese müssen für eine gesunde Ernährung in bestimmten Verhältnissen und bestimmter Güte verfügbar sein. So ist fettreicher Fisch zum Beispiel ein hervorragender Lieferant von langkettigen n-3 Fettsäuren, die sich positiv auf die Gehirnentwickung und die Fließeigenschaften des Blutes auswirken und arteriosklerotischen Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall vorbeugen. Die weitestgehend sitzende Arbeitsweise, die ständige Verfügbarkeit hochkalorischer

Nahrungsmittel und Getränke (Snacks und Softdrinks) und der Rückgriff auf Fertigprodukte führen zu einer übermäßigen und unbalancierten Nahrungsaufnahme mit den bekannten Folgen von Übergewicht und daraus resultierenden Folgeerkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2, Fettleber und weiteren Stoffwechselstörungen. Die Weltgesundheitsorganisation spricht in diesem Zusammenhang von einer Epidemie an Fettstoffwechselstörungen. Eine Behandlung ist möglich und fängt mit einer Einsicht der ungünstigen Effekte von Übergewicht an. Neben einer Beratung durch den Hausarzt und Ernährungsberater zur Ernährungsumstellung ist eine regelmäßige körperliche Betätigung unerlässlich. Ausdauersport trägt zu einer Verbrennung von Fettreserven bei und verbessert die eigene Körperwahrnehmung. Abnehmversuche sollten immer mit dem Hausarzt besprochen werden, um gefährliche Zustände durch zu drastisches Abnehmen und rasches Wiederzunehmen zu

vermeiden. In speziellen Fällen kann durch chirurgische Eingriffe in spezialisierten Zentren ein Abnehmprozess in Gang gesetzt werden. Auf der anderen Seite gibt es sogar bei Menschen in Mitteleuropa Mangelernährung. Diese tritt auf in Folge von chronischen Erkrankungen wie zum Beispiel Krebserkrankungen, chronischen Lungen-, Herz-, Nieren-, Leber- und Bauchspeicheldrüsenerkrankungen oder chronischen Darmentzündungen. Hier ist es eine wichtige Aufgabe der behandelnden Ärzte und Pflegekräfte, frühzeitig diese Zustände zu erkennen und einer Behandlung zuzuführen. Wir verfügen heutzutage über gute Instrumente, diese Zustände objektiv zu erfassen und eine angepasste Ernährungstherapie zusätzlich zur Behandlung der Grundkrankheit anzubieten. Gewichtsverluste können aber auch erste Warnzeichen einer bislang noch nicht entdeckten Erkrankung sein und sollten daher zu einer Konsultation des

Hausarztes führen, der weitere Untersuchungen vornehmen oder zu einem Spezialisten überweisen kann. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von psychischen über Stoffwechsel- und entzündlichen bis hin zu Krebserkrankungen. Nicht vergessen sollte man bei alldem, dass Essen einen wesentlichen Teil unserer Alltagskultur bildet und Genuss, Lebensfreude und Geselligkeit bedeutet.

Dr. med. Peter Tarillion Chefarzt Gastroenterologie & Allgemeine Innere Medizin Tel.: 05171 93-1621 E-Mail: med2@klinikum-peine.de

Interview mit Dr. med Peter Tarillion Chefarzt am Klinikum Peine Mit welchen Krankheitsbildern haben Sie auf Ihren Stationen am meisten zu tun? Den Schwerpunkt unserer Arbeit bildet die Erkennung und Behandlung gastroenterologischer Krankheitsbilder, wie etwa Gallensteinleiden, Bauchspeicheldrüsenentzündungen, Infektionen, Tumoren und Blutungen aus dem Magen- /Darmbereich. Darüber hinaus sehen wir viele Patienten mit Stoffwechselstörungen und deren Folgeerkrankungen, Menschen mit Erkrankungen der Nieren, unklaren Krankheitsbildern wie Gewichtsabnahmen,

Blutarmut und Allgemeinzustandsverschlechterungen. Ein weiterer Schwerpunkt der Klinik liegt in der Behandlung von Patienten mit nicht heilbaren, belastenden Erkrankungen, die einen absehbar lebensbegrenzenden Verlauf nehmen (Palliativmedizin). In letzter Zeit haben wir personelle Ressourcen aufgebaut und methodische Erweiterungen im Gebiet der Ernährungsmedizin und Diagnose von Schluckstörungen vorgenommen. Hier sehen wir einen wachsenden Bedarf.

Welcher Bereich/welche Patienten liegen Ihnen besonders am Herzen? Ich schätze an der Struktur unserer Abteilung die Möglichkeit, ein sehr breites Spektrum an Erkrankungen von der intensivmedizinischen bis zur palliativmedizinischen Seite angemessen versorgen zu können. Die Patienten liegen mir alle am Herzen. Wie halten Sie sich persönlich fit und schöpfen Energie für Ihre tägliche Arbeit? Bei meinem sehr vollgepackten Arbeitstag besteht das Fitnessprogramm aus den Fahrradfahrten

von und zur Arbeit, sooft das möglich ist, dem täglichen Laufpensum zwischen Stationen im 2. und 4. Stockwerk sowie den Funktionsbereichen im Erdgeschoss und wochenendlichem Joggen. Energie schöpfe ich aus der Freude an der Arbeit und bei meiner Familie zu Hause. Ohne meine verständnisvolle, kluge und mich entlastende Frau wäre ein solches Pensum nicht möglich. Standard-Tanzen, Singen in der Kirchenkreiskantorei St. Jakobi, Hof, Garten, Bücher und Musik sind weitere Kraftquellen.

Klinikum Peine  Virchowstr. 8  31226 Peine www.klinikum-peine.de  Telefon: 05171 93-0  www.akh-gruppe.de

Klinikum Peine Virchowstr. 8

www.klinikum-peine.de  www.akh-gruppe.de

31226 Peine  Telefon: 05171 93-0


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LEBEN MIT TIEREN

Zecken im Fell VORBEUGEN UND ENTFERNEN SCHÜTZT VOR KRANKHEITEN

© christingasner/123RF

H

undebesitzer kennen dies nur zu gut: Nach jedem Spaziergang durch Wald und Wiesen sitzt das Fell des Tieres mehr oder weniger voll mit Zecken, die mühsam wieder entfernt werden müssen. Denn Zeckenstiche können auch beim Hund gefährliche Erreger übertragen, die beim Tier Krankheiten auslösen können. Neben dem Entfernen von Zecken haben Hundebesitzer noch eine Reihe von weiteren Möglichkeiten, ihre Hunde zu schützen.

SO SCHÜTZEN SIE IHR HAUSTIER:

© Lightwise/123RF

ABSUCHEN: Wichtig ist es, den Hund nach jedem Spaziergang gründlich abzusuchen. Dabei kann ein Flohkamm helfen. Die Zecken beißen erst nach ein paar Stunden, so hat man also noch Zeit zum Absammeln.

ENTFERNEN: Hat sich eine Zecke festgebissen, sollte diese möglichst schnell entfernt werden. Dazu eignen sich verschiedene Hilfsmittel wie Pinzetten oder Zeckenzangen. Jeder sollte für sich ausprobieren, mit welchem Gerät er am besten zurechtkommt. Beim Entfernen gilt: die Zecke freilegen, möglichst hautnah fassen und langsam herausziehen oder -drehen.


LEBEN MIT TIEREN

Den Zeckenkörper dabei nicht quetschen! Dadurch könnten weitere Erreger in den Hund gelangen. Bleibt ein Teil der Zecke im Körper, zum Beispiel der Kopf, ist dies nicht weiter schlimm. Die Haut stößt nach und nach die verbliebenen Reste ab.

IMPFEN: Anders als beim Menschen können Hunde gegen Borreliose, deren Erreger von Zecken übertragen werden, nicht aber gegen die Frühsommermeningoenzelophalitis (FSME) geimpft werden. Zu einer vorbeugenden Impfung rät die ständige Impfkommission für Veterinärmedizin, wenn die Hunde viel im Freien unterwegs sind. Geimpft werden können die Hunde ab einem Alter von zwölf Wochen. Da die Impfung nicht gegen die Zecke selbst wirkt, sollten Hundebesitzer das Tier weiterhin absuchen und Zecken entfernen.

ANTI-ZECKENHALSBAND: Anti-Zeckenhalsbänder geben synthetische Nervengifte ab, die in die Haut des Hundes aufgenommen werden und dafür sorgen, dass Zecken dort getötet werden. Doch Vorsicht ist geboten: Die Giftstoffe können Nebenwirkungen beim Hund auslösen und sind auch für den Menschen nicht ungefährlich.

Daher sollte jeder, der Hunde mit Zeckenhalsband gestreichelt oder angefasst hat, seine Hände nach dem Kontakt gründlich waschen.

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abgewartet zu werden. Die Tiere können jederzeit gebadet oder gewaschen werden.

SPOT-ON-PRODUKTE: Spot-on-Produkte

ÄTHERISCHE ÖLE, BERNSTEINKETTE, TEEBAUM-, GERANIEN-, KOKOS- ODER LAVENDELÖL sollen mit ihrem Duft und ihren Wirk-

können gegen Zecken helfen, wenn die richtige Dosis nach dem Gewicht des Tieres ausgewählt, diese dann komplett auf der Haut aufgetragen und eine gewisse Einwirkzeit eingehalten wurde. Die Wirkstoffe, meist synthetische Nervengifte, werden nach der Aufnahme über die Haut in den Talgdrüsen gepeichert und nach und nach an Haut und Haar abgegeben. Wichtig ist, die Anwendung regelmäßig zu wieder­holen.

stoffen Zecken abwehren. Die Wirkung ist jedoch nicht gesichert; es müsste zudem der ganze Körper des Hundes wiederholt eingerieben werden, was sich in der Praxis häufig als schwierig darstellt. Viele Hunde stören sich zudem an dem intensiven Geruch. Auch Bernsteinketten sollen über ihren Duft und ihre elektrostatische Wirkung Zecken abwehren. Dies ist jedoch nicht erwiesen, sodass auch hier Vorsicht geboten ist.

TABLETTEN: Als Alternative zu den Spoton-Produkten können Anti-Parasiten-Tabletten gegeben werden. Auch hier ist es wichtig, auf die richtige Dosierung abhängig vom Gewicht des Tieres zu achten. Im Gegensatz zu den Spoton-Produkten braucht keine lange Einwirkzeit

Das Auftragen von Anti-Zecken-­ Mitteln muss regelmäßig wiederholt werden, damit die Wirkung nicht nachlässt. © Suriya Siritam/123RF

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Informieren Sie sich jetzt in Ihrer Geschäftsstelle und vereinbaren Sie einen Termin: Tel. 05171 42-1000 oder www.ksk-peine.de/termin


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