Bamberger 03 | Das Magazin

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Preis 4,00 Euro

Nr. 3

Winter 2013/14

Magazin f체r Politik. Gesellschaft. Lifestyle.

Bamberger Winterm채rchen | B채cker im Weihnqchtsstress | LKW-Gefahr | Eistauchen | und Fotos, Fotos, Fotos


Bücher bilden. Schon ganz früh.

Eine kleine Erinnerung des Bamberger Buchhandels Buchhandlung Colibri Austr. 12 Buchhandlung Görres Grüner Markt 5 Buchhandlung Hübscher Grüner Markt 16 Fachbuch Schmidt Friedrichstr. 2 Bahnhofsbuchhandlung Ludwigstr. 6



Inhalt

Bamberger / Das Magazin Ausgabe 3. Winter 2013/14 8 Hören. Sehen.Staunen In Bamberg 13 Stadtgespräch 16 54 72 78 79 80 81 82

Christiane Schult

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Val Thoermer

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Wolfram Hegen

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Wolfram Hegenh

Briefe Theater & Konzert Galerie Bamberger intern Das schwarze Brett Impressum Monaco Franke Auf Ein Wort Das Letzte

Rollende Zeitbomben Übermüdete Fahrer auf unseren Straßen

Romantische Winter Das verschneite Bamberg

Weihnachtsduft Ein Blick in Bambergs Backstuben

Frau Doktor kommt 46 Oberfränkische Zwangsimpfung fürs Kabinett Immobilienpreise gehen durch die Decke

Conny Stegner Wolfram Hegen

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Wolfram Hegen

Eistauchen 56 Im Rausch der Kälte

Wolfram Hegen

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Vanessa Koch Hagen Lehmann

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Wolfram Hegen

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Mangelware Haus

Spanische Weihnacht Ein kulinarischer Ausflug

Hier wohnten… Grafen, Geistliche und Missionare

Angriff des Hybridenn Ein neuer aus der Lexus-Flotte

Titel-Illustration. Bamberger Winter

Illustration von Peter Einheuser

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Inhalt

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Rollende Zeitbomben

Übermüdete Fernfahrer auf unseren Straßen.

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Romantischer Winter

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Weihnachtsduft

Val Thoermer & Till Mayer haben Bamberg fotografiert.

Einblick in Bambergs Backstuben.

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Inhalt

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Frau Doktor kommt Oberfr채nkische Zwangsimpfung

Immobilienpreise... ....steigen durch die Decke.

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Eistauchen Im Rausch der K채lte.

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Hier wohnten

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Galerie

Spione und Erfinder.

Till Mayer.

Spanische Weihnacht

Ein kulinarischer Ausflug.

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Angriff des Hybriden

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Der Monaco Franke

Dwer neue Lexus IS 300H Sport

Schluss mit Olympia

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Hören. Sehen. Staunen

Hören. Sehen. Staunen. In Coburg Dezember || Januar || Februar

Im Dezember

Und es soll nicht die letzte an diesem Abend sein... Arnd Rühlmann erweckt Simon Borowiaks schräge Satire zum Leben, die „durch böse Sprüche, irre Szenarien und herrliche Situationskomik zum Genuss wird.“ (Frankfurter Neue Presse). Wer Lust auf andere Weihnachten hat, kommt am besten am 6. Dezember, wann sonst, in den Club Kaulberg. Und das ist nicht der einzige Termin.

Comedy Shit happens Ein Cartoonist auf der Bühne? Was macht der da? Was jeder gute Komiker auch tut: die Zuschauer zum Lachen bringen. Ralph Ruthe, preisgekrönt mit mehreren Cartoon- und Kurzfilmpreisen, verbindet in seiner Show SHIT HAPPENS einzigartig die Elemente Comedy, Animationsfilm, Lesung und Musik zu etwas völlig Neuem. Am Ende geht das Publikum einfach nur mit dem guten Gefühl nach Hause, viel Spaß gehabt zu haben. Und mehr zu wissen über die Arbeit eines Cartoonisten. Am 5. Dezember um 20 Uhr in den Haas-Sälen.

Komödie Politisch unkorrekt Frauen und Schwule - eine Freundschaft wie sie inniger und verständiger nicht werden kann? Vergessen Sie’s! Eine Chocolaterie in einer europäischen Großstadt. Zwei Chocolatiere in einer gemeinsamen Küche.Tom liebt Schokolade, Samantha liebt Schokolade. Aber Tom liebt nicht die Frauen und Samantha hasst schwule Männer. Eine kalorienreiche und giftsprühende Kombination, die plötzlich tödlich werden kann, wenn beide denselben Mann lieben...Eine bissigböse Komödie, garantiert politisch unkorrekt und voller Schokolade! Gespielt von Johanna Wagner-Zangl und Wolfgang Zangl in einer Inszenierung von Ralf Ahlborn. Am 6. Dezember um 20 Uhr im Theater am Michelsberg.

Comedy

Familienbuffet und Märchentheater Scrooge, ein schlauer Geschäftsmann begegnet den drei Weihnachtsgeistern. Der alte Scrooge ist ein unverbesserlicher Geizhals. Auch Weihnachten ist für ihn nichts als Ärgernis. Da erscheint am Heiligen Abend der Geist seines ehemaligen Kompagnons Marley, der früher selbst ein Geizkragen war und nun bitter bereut. In dieser Nacht wird Scrooge vom Geist der vergangenen Weihnacht, der gegenwärtigen Weihnacht und der zukünftigen Weihnacht heimgesucht, wodurch er sein Leben von Grund auf ändert. Die Weihnachtsgeschichte nach Charles Dickens mit Wolfgang Zangl als Ebenezer Scrooge, Ralf Ahlborn als Cratchet und die drei Geister und Daniela Groh als Marley, Belle, Mrs. Cratchet und Fred. Nach großem Erfolg 2007, 2008, 2010, 2011 und 2012 erneut inszeniert für Dezember 2013. Das Ganze mit Familienbuffet. Erstmals am 8. Dezember um 11 Uhr. Und an vielen anderen Terminen.

Lesung Heimkehrer in Villa Concordia Frisch zur gerade beendeten Frankfurter Buchmesse brachte der Elfenbein Verlag den letzten Band einer vor 15 Jahren begonnenen Romantrilogie von Alban Nikolai Herbst heraus. Am 10. Dezember wird der Autor an dem Ort daraus lesen, an den er inzwischen gerne wieder zurückkehrt: ins Internationale Künstlerhaus Villa Concordia nach Bamberg. Herbst zählte 2006 zu den Preisträgern des Villa Concordia-Stipendiums und las dort zuletzt aus seinen „Bamberger Elegien“, die 2011 unter dem Titel „Das bleibende Thier“ erschienen. Alban Nikolai Herbst liest aus „Argo. Anderswelt“; der Eintritt ist frei. Am 10. Dezember um 19 Uhr im Internationale Künstlerhaus Villa Concordia.

Foto: TAM

Foto: einheuser.ardis&friends

Bring mir den Kopf vom Nikolaus Ein unbekannter Mann, allein, verheult vor Liebeskummer neben einem verhuschten Tannenbäumchen mit einem Fertigmenü aus der Mikrowelle. Das klingt nicht lustig? Stimmt. Aber als dann eine durchgeknallte Fee im Strick-pulli nebst einem depressiven Rentier an der Tür klingelt und fragt, of sie „um unseres lieben Heilands willen“ die Toilette benutzen dürfte, nimmt das Fest eine unvorhergesehene aber höchst spaßige Wendung.

Weihnachtsgeschichte

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Foto: BamBolero

Foto: Shutterstock

Hören. Sehen. Staunen

Comedy Bambolero-reloaded Am 12. Dezember um 18.30 Uhr (und nicht nur dann, sondern auch an weiteren Terminen) fliegen die Kochlöffel durch das Bolero in Bamberg. Dazu gibt es eine ordentliche Prise Humor obendrauf. „Bamboleroreloaded!“, die runderneuerte Fassung des 1. Teils „So ein Glück!“ der seit über 10 Jahren bayernweit erfolgreichen Dinner-Comedy „Bambolero“, ist zurück . Alle, die den ersten Teil der Bambolero-Trilogie verpasst haben, können dies nun nachholen. Alle, die den ersten Teil schon gesehen haben, können sich auf eine gelungene Mischung aus bewährten und neuen Szenen freuen. Gute alte Bekannte wie der größenwahnsinnige „Cheffe“ Heinz Schleicher und der immer verliebte Kellner Marco meistern gewohnt bravourös eine Verkaufsveranstaltung für magisches Vitalwunderwasser. Und Koch Sanscho-Panscho lässt sich garantiert auch von einem fränkischen Pärchen, die sich als heimliche Restauranttester entpuppen, nicht aus seiner spanischen Ruhe bringen. Bambolero –reloaded spielt wie gewohnt mitten im Restaurant, mitten unter den Gästen! Sie sind die Bühne! Ein Comedy Dinner in 4 Gängen und 3 Akten mit pfiffigen und professionellen Gesangseinlagen, charmanter Publikumsanimation gepaart mit großartigem Improvisationstalent. Da bleibt kein Auge trocken.

Ballett Schwanensee Auch in diesem Jahr dürfen sich wahre Ballettfreunde freuen! Denn am Mittwoch, den 25. Dezember 2013 um 16 Uhr in der Konzert- und Kongresshalle JosephKeilberth-Saal haben Sie wieder die Möglichkeit sich die Weihnachtszeit mit dem Russischen Klassischen Ballett versüßen zu lassen. Für Generationen von Theaterbesuchern gehört Peter Tschaikowskys „Schwanensee“ zur Weihnachtszeit wie der Weihnachtsbaum oder der Christstollen. Herausragende Tänzerinnen und Tänzer, die bei nationalen und internationalen Wettbewerben erste Preise erringen konnten, sind Mitglieder des Ballettensembles. Es erarbeitet sich eine eigene Handschrift, fühlt sich sowohl den großen Traditionen des klassischen russischen Balletts als auch der zeitgenössischen Ballettkunst verpflichtet. Gepaart mit Anmut und Grazie, tänzerischer Perfektion und individueller Ausstrahlung der Tänzerinnen und

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Tänzer finden auch die phantastischen, mit hoher handwerklicher und künstlerischer Meisterschaft gestalteten Bühnenbilder und die farbenfrohen Kostüme überall den Beifall eines begeisterten Publikums.

Im Januar Show Mystische Fußarbeit In Bambergs Konzert-und Kongresshalle wird am 2. Januar, um 20 Uhr, das Tanzbein geschwungen. „Rhythm of the Dance“ erobert die Domstadt und bietet in der zweistündigen Show ein hundertprozentiges Live-Erlebnis für Jedermann. Garantiert werden hier nicht nur die Herzen aller Tapdance- und Irland-Fans höher schlagen. Die Show vereint die Ekstase von Irish und Modern Dance mit wunderschönen, romantischen Tanzszenen, mystische Klänge mit irischen Rhythmen und tänzerische Präzision mit sportlicher Höchstleistung – in Kombination mit der anmutigen Lichtshow und den phantasievollen, aufwändigen Kostümen wird der Abend ein unvergessliches Ereignis, das unter die Haut und in die Beine geht!

Show Schulsport mal anders Atemberaubende Showelemente und klassische Turngeräte sind kein Widerspruch – ganz im Gegenteil. Dass die Welt von Barren und Boden, Rhönrad, Trampolin und Akrobatik sich eindrucksvoll mit der Welt der

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Hören. Sehen. Staunen

Februar

Showbühnen und restlos begeistertem Publikum vereinen lässt, das will das TUI Feuerwerk der Turnkunst mit seiner „Esperanto“ Tournee 2014 eindrucksvoll beweisen. Die kommende Tournee von Europas erfolgreichster Turnshow wird bestimmt durch viele klassische Turndisziplinen wie Reck, Tumbling oder Trampolin. Die „Esperanto“ Tournee hat aber auch den Anspruch beweisen zu wollen, wie atemberaubend, spektakulär und vor allem unterhaltsam Turnen sein kann. Am 9.Januar, um 19 Uhr, kommt die beeindruckende Show in die brose-Arena nach Bamberg und begeistert dort selbst die Sportmuffel unter uns.

Musical Die Mischung macht`s Über ein Dutzend Musicals und das nur an einem Abend? Die „Night of the Musicals“ macht`s möglich. Gefühlvolle Balladen aus „Tanz der Vampire“ und „Evita“ fehlen ebenso wenig wie die geheimnisvollen Rhythmen Afrikas aus „König der Löwen“. Auch die schönsten Ausschnitte aus weltbekannten Klassikern wie „Dirty Dancing“, „We Will Rock You“ oder „Tarzan“ sind im Programm.

Comedy Lachmuskelalarm Der bayerische Kabarettist, Musiker und Komponist Willy Astor tourt wieder durch die Lande und sorgt dafür, dass kein Auge trocken bleibt. Sein neues Programm, „Nachlachende Frohstoffe“ - schließt mit viel Witz nahtlos an seine vorherigen Programme an und bringt Jung und Alt zum Schmunzeln. Der komödiantische Fixstern des Südens ist auch in seinem Neuen Programm wieder voll der Wortspielglänzer und spielt Lieder, so schön wie der Reinhard Mey. Nachlachende Frohstoffe - ein echt witziger Wörtersee auf Flegelstufe 8, vom Poetry-SlamRap „Meine Taube heißt Joachim“ bis zum Dada-Song: Missouri Missouri, mit feinem Gitarrenspiel ganz im Stile

Tanzen Akrobatik in Perfektion Die Beliebtheit der poetischen Geschichte „Shadowland“ des PILOBOLUS Dance Theaters aus USA ist ungebrochen. Seit ihrer ersten ausverkauften Tournee im deutschsprachigen Raum im Sommer 2011 haben die Tänzer des Pilobolus Dance Theatre insgesamt 59 Wochen lang auf der Bühne gestanden und über 500 Mal ihre über 600.000 Zuschauer mit ihren Schattentänzen verzaubert. 2013/14 kommt Shadowland wieder zurück nach Europa und lädt die Bamberger am 11. Januar, um 20 Uhr, in der brose-Arena zum Träumen ein.

Die Romantik kommt selbstverständlich auch nicht zu kurz. Man kann förmlich das Knistern zwischen Elisabeth und dem Tod oder Christine und dem Phantom der Oper spüren. So unterschiedlich die verschiedenen Musicals, so vielfältig ist auch Die Nacht der Musicals. Das herausragende Ensemble dieser Musicalgala verbindet Tanz- und Gesangseinlagen zu einem wundervollen Bühnenfeuerwerk. Ein ausgefeiltes Licht- und Soundkonzept sowie ausgefallene Kostüme machen dieses Event zur beliebtesten Musicalgala, die am 19. Februar, um 20 Uhr, auch in Bambergs Konzert-und Kongresshalle kommt.

seines großen Vorbilds Fredl Fesl. Allein ein Grund hinzugehen - sein HipHop zum Thema heranwuchernde Jugendliche: Pubatier is inda House! - Johlende Erwachsene vorprogrammiert! Die Bamberger bringt der Comedian am 7. Februar, um 20 Uhr, in der Konzert-und Kongresshalle zum Lachen.

Foto: Pilobus

Foto: Willy Astor

© Dirty Dancing Stage-Entertainment

Konzert

Klangwunder Am 13.Januar, um 20 Uhr wird es mystisch in Bambergs brose-Arena. Gregorian kommen mit ihrem magisch bewegenden Konzert in die Weltkulturerbestadt und versprechen Gänsehaut pur. Mit ihrem aktuellen Programm „Epic Chants“ verneigen sich die zwölf Sänger aus England vor den größten Filmmusiken: Sie interpretieren die besten Songs der bekanntesten Filmhits neu und kleiden sie gekonnt in mittelalterliche Klanggewänder. Freuen Sie sich auf die Titelsongs aus Blockbustern wie „Batman Forever“, „Gegen jede Chance“, „Titanic“, „Unten am Fluss“ oder „James Bond“, wie Sie sie noch nie gehört haben! Diese Live-Show bietet spektakuläres Entertainment im Kinoformat: PyroEffekte, Projektionen, Lasershow, Choreographien und zuweilen britischer Humor machen „Epic Chants“ zum bis dato größten und aufwändigsten Bühnenprogramm in der Bandgeschichte.

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Konzert Leinen los! Am 9. Februar, um 19 Uhr, wird Bambergs brose-Arena geentert. Die Jungs von Santiano kommen, wie kann es auch anders sein, aus dem Flensburger Raum und erobern seit über einem Jahr nicht nur die Meere, sondern auch das Publikum und füllen die Konzerthallen mit ihrer Mischung aus traditionellen Volksliedern, Schlagern, Irish Folk und Seemannsliedern. Kaum jemand hat vor knapp einem Jahr damit gerechnet, dass dieses neue und ungewöhnliche Musikprojekt einen so beeindruckenden Ritt auf der Erfolgswelle hinlegt. Heute wissen wir: es war damals nur die Ruhe vor dem Sturm. Nach ihrem unglaublich erfolgreichen Jahr 2012, das mit doppelt Platin für das Debüt-Album, einer ausverkauften Tournee und einem Echo belohnt wurde, legt die Band mit zwei weiteren Konzertreisen im Herbst 2013 und Frühjahr 2014 nach: Mit den Gezeiten - Live in Concert.

März Comedy Up in the air Am 15.März, um 20 Uhr, heißt es in der Hauptsmoorhalle in Strullendorf Gurte anlegen und ab in die Lüfte. Bei Fastnacht in Franken wollte sie schon Tanzmariechen sein, Weinkönigin zählte zu einer ihrer großen Herausforderungen, doch nun hat sie ihren absoluten Traumjob gefunden: Amanda bekommt ihre eigene Fluglinie! Steigen Sie ein in die Maschine von Air Amanda und erleben Sie eine abendfüllende Reise von und mit Sebastian Reich alias Pierre Ruby. Gemeinsam mit seiner Chef-Stewardess und Co-Pilotin Amanda heben Sie ab in die Lüfte von Comedy & Entertainment der etwas anderen Art – eventuelle Turbulenzen inklusive. Eine „Reise“, die Ihnen noch lange in Erinnerung bleiben wird – Bauchmuskellachtraining garantiert.

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Hören. Sehen. Staunen Konzert Romantik pur Im Herbst 2013 und Frühjahr 2014 kommt der sympathische Südamerikaner wieder auf große Tournee zu seinen Fans unter anderem auch nach Deutschland. Im Gepäck seine größten Hits und die Lieder seines brandneuen Albums „Symphonie des Lebens“, das am 15. März 2013 bei KOCH Universal erscheint. Südländische Romantik, Liebe und Partystimmung bietet das neue Werk des argentinischen Superstars – so vielseitig und mit enormer Spielfreude wird er sich auch seinem Live-Publikum präsentieren.

Foto: Semino Rossi

Egal ob Tänzer, Musiker oder andere noch nicht verratene Highlights. Dieses Konzertprogramm trägt die Handschrift eines wunderbaren Künstlers. Wer den Meister des romantischen Schlagers noch nicht live erlebt hat, der sollte sich schleunigst davon überzeugen lassen, wie überraschend charmant und unterhaltsam ein Konzertabend mit Semino Rossi ist. Am 29.März,um 19.30 Uhr, lädt der Sänger auf seine Reise in die broseArena ein.

Zirkus Magische Momente André Hellers magisches Zirkusereignis AFRIKA! AFRIKA! kehrt endlich zurück nach Europa. Im Oktober feierte die Show Premiere in Baden-Baden, bevor sich eine mehrmonatige Europa-Tournee in 2013/2014 anschließt. Rund vier Millionen Besucher haben André Hellers gefeiertes AFRIKA! AFRIKA! bereits als reisende Zeltshow live erlebt. Mit einzigartiger Qualität und höchster Energie berührten die Meisterkünstler aus allen Teilen Afrikas allerorts ihr Publikum und setzten bleibende Maßstäbe für das Staunen. Als Königreich der Gaukler und Paradies der Lebensfreude beschrieb DER SPIEGEL das Show-Erlebnis und die FAZ empfahl in ihrer Kritik: Ein Besuch dieser Show sollte vom Arzt verschrieben werden. Am 13.März, um 20 Uhr, wird sich das Bamberger Publikum in der brose-Arena ein Bild von der Magie der Show machen können.

André Hellers AFRIKA AFRIKA gastiert in Bamberg

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Stadtgespräch

Stadtgespräch... Die Körbe hängen hoch

markt, Innovation und Wohlstand. Am besten schneidet man beim Arbeitsmarkt und bei der Stärke des Standorts ab. Am schlechtesten (Platz 162) in Sachen Wohlstand.

In der Spitzengruppe

neinsätze auf der ganzen Welt vor. Ob es sich dabei aber gleich um einen Skandal handelt, wie die Bamberg-Forchheimer Linke sagt?

Angriff auf Bamberg Jetzt ist es raus: Schon lange wird Bamberg heimlich von unbemannten Drohnen der US-Armee überflogen. Das geht aus einer Antwort des Bundesverteidigungsministeriums auf eine Anfrage hervor. Mit diesen luftigen Manövern, die sich auf ganz Franken erstrecken, bereiten die Streitkräfte Drohne-

Illustration: Graphic Stocks

Illustration: Bati Reinsbach

Die Brose Baskets sind mittendrin im Umbruch, nicht im sportlichen, sondern im strategischen: auf der einen Seite stand ein Weiter-So mit dem über viele Jahre gewachsenen Netzwerk an Sponsoren und Unterstützen und einer breiten Basis in der Region Bamberg für den Basketball, die in sechs Meistertiteln mündete. Diese Erfolgsgeschichte ist vor allem mit einem Namen verbunden: Manager Wolfgang Heyder. Auf der anderen Seite stehen die Ziele des Hauptsponsors Brose, der mit seinem Geld und seinen Strukturen einen sehr großen Anteil an den Erfolgen der letzten Jahre hat. Dieses Engagement ist

auf jeden Fall geht, so wie er es immer gemacht hat, seinen Weg: Erster Schritt auf dem Weg zu neuen Zielen war die Übernahme der Brose Gruppe sämtlicher Anteile der Franken 1st Basketball Holding GmbH, Bamberg. Die wurde fusioniert mit der Bamberger Basketball GmbH und tritt jetzt unter diesem Namen auf. Wolfgang Heyder ist Geschäftsführer der neuen GmbH, allerdings wurde ihm für Finanzen und Marketing ein Anderer an die Seite gestellt. Zum neuen Weg gehört auch ein Sponsorenkonzept, das große internationale Unternehmen gleichermaßen anspricht wie lokale und regionale Firmen. Es bleibt spannend, nicht nur sportlich.

vor allem mit dem Namen von Unternehmenschef Michael Stoschek verbunden. Jetzt will Stoschek aus den Brose Baskets eine globale Marke machen, weil auch Brose global aufgestellt ist. Weltweit aber wird aber nur die Euroleague wahrgenommen. Und da spielen die Brose Baskets lediglich eine untergeordnete Rolle. Zwei Männer, zwei Philosophien: der Eine vor allem der Region verbunden, Vater des Bamberger Basketball-Wunders, der Andere ein Global Player, erfolgreicher Unternehmer. Zwei Alphatiere treffen aufeinander. Das hat Sprengkraft. Stoschek

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Auch als Wirtschafts- und Lebensstandort hat Bamberg Zukunft. Im neuen Prognos-Zukunftsatlas 2013 liegt die Domstadt unter allen 402 Kreisen und kreisfreien Städten Deutschlands auf Platz 21. Besser in Bayern sind nur Erlangen, Erlangen-Höchstadt, Coburg, Regensburg, Ingolstadt und der Großraum München. Auch der Landkreis Bamberg liegt deutschlandweit immerhin auf Platz 80. Bewertet wurden Dynamik, Stärke, Demografie, Arbeits-

Weichenstellung Die Bamberger AG Bahnsinn verbucht in ihrem Kampf gegen die Selbstherrlichkeit der Deutschen Bahn im Rahmen der Trassenplanung weitere ErFortsetzung auf Seite 14

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Stadtgespräch

Die Bahn hat eigene Gesetze

Patricia Alberth

folge: Eine beispielhafte Solidarität zwischen Landkreis und Stadt sowie den Bürgern mit ihren Initiativen hätten der Bahn eine sofortige Baugenehmigung erst einmal verhagelt. Zu vehement seien die vielen 1000 Einwendungen gewesen, als dass die Bahn ihr Werk vorzeitig vollenden könnte, so die AG Bahnsinn in einer Pressemitteilung. Die Zerstörung von Naturschutzgebieten, der Verstoß gegen Barrierefreiheit, Falschinformationen oder gar vorsätzliche Gesundheitsgefährdung seinen ein paar der heftigsten Einsprüche gegen die Bahnpläne. Jetzt fordert die AG Bahnsinn von der Deutschen Bahn, „offene und ehrliche Zahlen und Daten zu liefern.“ Die Kosten könnten dabei kein Argument sein, weil eine unterirdische Umfahrung sogar die billigste und schonendste aller Lösungen wäre. Selbst der Tunnel käme günstiger, als die uralten Mauer-Pläne der Bahn mit ihren wahrscheinlich mehr als 450 Mio. EUR.

Neues Gesicht

Erzbischof Schick positioniert sich als Vorkämpfer der Männeremanzipation. Männer würden diskriminiert, die Gesellschaft dürfe Männer nicht auf Gewalt, Drogen und bestimmte Berufe festlegen, sagte Bambergs Katholikenführer: „Es muss einen Aufschrei geben, wenn Männer, die im Haushalt tätig sind, in Pflegeberufen oder als Erzieher im Kindergarten arbeiten, belächelt werden.“ Männer sollen sich selbstbewusst den gesellschaftlichen Herausforderungen an ihr verändertes Rollenbild stellen, so Schick. Und entgegen der öffentlichen Wahrnehmung, müssten auch in der Kirche die Männer eine größere Rolle spielen. Im Gemeindeleben nämlich seien sie oft unsichtbar: „Seitdem das traditionelle Familienbild von Hausfrau und arbeitendem Ehemann aufgebrochen ist, darf auch kirchliches Engagement nicht mehr nur Frauensache sein“. Auch Männer sollten sich in den drei K Küche, Kinder, Kirche engagieren, so wie die Frauen in den traditionellen Männerdomänen tätig werden, so Schick. Unterdessen kehren seiner Kirche immer mehr Gläubige den Rücken. Bedanken kann sich Schick dafür bei seinem Limburger Kollegen. Einer der berühmtesten Männer, der sich beruflich in Küche, mit Kindern und in der Kirche engagierte, trug auch einen Rock: Dom Camillo, berühmter Priester, dargestellt von Fernandel. Illustration: Einheuser

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Bangkok, Paris, Berlin, Hamburg und andere Stationen: Sie war für ihre 36 Jahre schon viel unterwegs, die neue Leiterin des Zentrums Welterbe Bamberg, Patricia Alberth. Warum dann jetzt Bamberg, doch eher Provinz im Vergleich mit ihren anderen Wirkungsstätten? Der große Gestaltungsspielraum sei es, sagt die gebürtige Bad Mergentheimerin. Davor war sie im UNESCO-Welterbezentrum in Paris tätig, wo sie für die Welterbekonvention in Westeuropa und Nordamerika einschließlich Deutschland zuständig war. Seit genau 20 Jahren, seit 1993 zählt die Altstadt von Bamberg zum UNESCO-Welterbe der Menschheit. Seit 2005 ist das Zentrum Welterbe Bamberg die zentrale Koordinierungsstelle für alle Fragen, die das Thema Weltkulturerbe betreffen.

Wir sind mal eben weg Wer die freien Tage zwischen den Jahren zu einem Behördengang in der Stadtverwaltung nutzten wolle, muss draußen bleiben. Die Stadt schließt von Heiligabend bis einschließlich Neujahr wegen Betriebsferien ihre Türen. „Da Weihnachten und Silvester 2013 außergewöhnlich günstig liegen“, wie es in der Pressemitteilung heißt, sind von der Schließung lediglich zwei Arbeitstage betroffen: Freitag, der 27. und Montag, der 30. Dezember. Der Grund: „In den meisten städtischen Fachbereichen sind in den vergangenen Jahren eine reduzierte Kundennachfrage zwischen den Feiertagen registriert worden. Die familienfreundliche

Foto:Stadt Bamberg. Illustration Bamberger

Küche, Kinder, Kirche: Männer

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Foto: Stadt Bamberg

Illustration:Graphic Stocks

Fortsetzung von Seite 13

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Stadtgespräch Terminierung der Betriebsferien zwischen den Feiertagen kommt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung Bamberg entgegen und reduziert gleichzeitig die städtischen Energiekosten für Heizung und Strom in den Dienstgebäuden.“ Na, dann haben wir doch alle was davon…schönen Urlaub.

Multitalent Sigi Hirsch lebt nach einer Stippvisite in München heute als Kabarettist, Autor, Poetry Slammer und Maler in Bamberg in der Nürnberger Straße – zumindest unter der Woche, am Wochenende lässt er es sich im Frankenwald gutgehen. Sigi ist schon immer ein kreatives Multitalent. Seine Bilder füllen einen Ausstellungsführer der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin, in seinem in einer Auflage von 199 Stück erschienenen „Das collagierte Ich“ leiht er seinen Kopf unterschiedlichsten Personen und sein Krimi „Kartoffelmord“ wird jetzt verfilmt.

© Peter Einheuser, 1980

Kartoffelmord ist der zweite Krimi einer Trilogie, der erste hieß Mantelmord und am dritten, dem „Nudelmord“, schreibt er jetzt. Eine Lesung aus dem neuen Werk wird es im nächsten Jahr sogar im Rahmen der Criminale geben, die in diesem Jahr im Großraum Nürnberg-Fürth stattfindet. Auch sonst kann man jedem nur empfehlen, ab und zu mal bei Sigi Hirsch vorbeizuschauen. Whiskeylesungen, Ausstellungen, langweilig wird es nicht.

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„Lass das, Adam!“

Der Wildkatze auf der Spur

Zeichnung eines unbekannten Künsatlers, ca. 1890

Jetzt ist es bewiesen: Die Wildkatze ist wieder da. Sie ist in den Steigerwald zurückgekehrt. Mit wahrhaft kriminalistischen Methoden ist man ihr auf die Schliche gekommen: weil die Wild- wie eine normale Hauskatze auch - bei Baldrian ganz kirre wird, hat man ganz einfach eingekerbte Holzstäbe mit Baldrian besprüht und an geeigneten Stellen in den Waldboden gesteckt. Nicht lange ließen die kleinen Tiger auf sich warten und rieben sich an den Holzstäben. An den Kerben blieben ein paar Haare hängen. Der Gentest ergab: Es ist die Wildkatze!

Löwenstraße 13 · 96450 Coburg · Telefon 09561/794110 Email: info@coresale.de · www.coresale.de

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Briefe

Briefe „Frechheit von der Stadt“ Im September 2013 erschien die zweite Ausgabe von „BAMBERGER – Das Magazin“. Wir haben uns darin ausführlich mit der Deutschen Bahn beschäftigt, mit ihren Problemen in Sachen Pünktlichkeit, wir haben den Bamberger Schilderwald besucht, in dem man sich wahrhaft verlaufen und verirren kann, wir haben uns mit Bamberger Polizisten unterhalten, wie sie die Bilder von Unfällen verarbeiten, die sich in ihrem Gedächtnis verankert haben. Wir haben uns aber auch schönen Dingen zugewandt: Bildern von Val Thoermer über den vergangenen Sommer, der durchtrainierten Kickboxerin Kristin Avemarg, dem sehenswerten Barockpalais in der Pfarrgasse 1, das Pfarrherren und Kunstmalern eine Heimat war, und natürlich leichten Gaumenfreuden im Ölkannla und im Restaurant Josch. Danach erreichten uns wieder per Mail, über facebook (facebook.com/ BambergerMagazin) und auch mit der Post Nachrichten unserer Leser. Wir fassen das Wichtigste zusammen und kommentieren es bei Bedarf. Die Bahn kommt….nicht Die Bahn kommt ... oder auch nicht. Der BAMBERGER erklärte in seiner Ausgabe, warum Deutsche Bahn und Pünktlichkeit Gegensätze sind. Der Fehler liegt im System. Früh sind auf den Fernstrecken die meisten Züge noch pünktlich, aber durch Baustellen und/oder Verspätungen schaukelt sich das Sys-

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tem so hoch, dass das Bahnfahren am Abend nicht mehr wirklich kalkulierbar ist. Marcel Le hat dazu auf Facebook gepostet: „Jede Woche insgesamt 30 Minuten Verspätung, ständig Notfalleinsätze. Und am Nachmittag darf man für seine 260 Euro teure Mobicard auch noch im Zug stehen….naja“. Petra Schmidt, die „oft in Richtung Hamburg fährt, weil da meine Familie wohnt“, beklagt, dass sie meistens zu spät mit dem Anschlusszug an den Würzburger Bahnhof kommt und dort dann den ICE in den Norden verpasst. „Manchmal ist das nur eine Minute Verspätung, und ich stehe dann eine Stunde in der Kälte.“ Eine andere Sicht der Dinge hat Rainer Peter aus Bamberg: „Die Deutsche Bahn wurde privatisiert, damit sie effizienter arbeitet und nicht mehr so hohe Verluste einfährt. Jetzt arbeitet sie effizient, aber die Gewinne werden nicht in das Netz reinvestiert, sondern füllen die Staatskassen. Da ist es kein Wunder, dass die Pünktlichkeit mehr als zu wünschen übrig lässt.“

Verlaufen im Schilderwald. Bambergs Idylle ist trügerisch. Straßen und Gassen, Plätze und Höfe sind fast unmerklich zugewuchert, die Wildnis bricht sich Bahn, hinter jeder Ecke lauert eine Gefahr, berichtete der BAMBERGER im Herbst. Der Grund: Der Bamberger Schilderdschungel, der Parken zum Risiko mit teuren Folgen macht – ein gefährliches Unterholz, aus dem ein Entrinnen fast unmöglich ist. Stefan Hartmann schreibt dazu: „Finde es eine Katastrophe. Besonders an der Hölle. Da ist Parken für Anwohner, aber es steht nur vorne ein Schild beim Parkplatz, dann dürfte es ja nur für davor gelten, aber man wird auch hinten aufgeschrieben. So etwas finde ich eine Frechheit von der Stadt.“ Michael Müller hat schon lange aufgegeben: „Ich kann nur allen empfehlen, mit dem Fahrrad zu fahren, das ist zwar manchmal ein Spießrutenlauf, aber mit dem Parken habe ich keine Probleme, ich finde immer eine Möglichkeit, mein Rad sicher abzuschließen. Und Einbahnstraßen kann man mit dem Fahrrad zur Not ja auch mal in die andere Richtung fahren, wenn es die Situation erfordert.“ Dafür haben wir zwar Verständnis, können es aber natürlich nicht gutheißen und warnen vor allem vor Nachahmung. Sabine Stirner kommt wohl nicht aus Bamberg, ist aber öfter in der Domstadt zu Gast. Sie schreibt: „Also ich bin gerne in Bamberg. Und wenn eine Stadt so belebt ist, so viele Gäste hat, so viele Studenten, dann geht es halt manchmal ein bisschen chaotisch zu. Auf der anderen Seite freuen wir uns

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Briefe doch alle über das Leben in der Stadt. Und Parkchaos gibt es überall. Ich verstehe die Aufregung überhaupt nicht.“ Und Yücel Simsek sagt es noch deutlicher: „Ich liebe es :))“

Bamberg ist im Bilde Die Herbstausgabe des Bamberger war auch wieder voller herausragender Bilder aus der Stadt. Viele Aufnahmen unseres Fotografen Val Thoermer, aber auch von anderen, die über das richtige Auge, die Erfahrung und die entsprechende Technik verfügen, um aus einem Bild ein Erlebnis zu machen. Einige davon haben wir auch über unseren Facebook-account veröffentlicht. Zum Beispiel den alten Kanal unter der oberen Rathausbrücke. Die Kommentare sprachen für sich. Petra Griebel schrieb: „Sehr stimmiges Bild. Gruß in die Heimat.“ Petra lebt im „Exil“ in München, ist aber immer wieder gerne „dahamm“. Und weiter schreibt sie: „Ab Nürnberg sind Tomaten dann wieder Domaadn“. Curtos Scruggs verfällt nicht ins Fränkische, sondern in seine Heimatsprache: „My wife and I lived in Bamberg for a year and visit every chance we get.

we will take another championship, starting off slow in the season is ok, but notice how clever we play each season, this is tactic nothing to worry about, every team in the league is trying so hard to reach what Freak City has already accomplished, we are just more experienced in winning at the right time, just think about it, Bayern has spent a lot of money this season to try and take us out, they are really stacked up, but we always have new players that you never heard of, once they start playing good and solid together as a team. I have no doubt in my mind that the tabelle will look different. Thanks.”

Da Capo In den letzten Bamberger hatte sich in die Rubrik „Zuschauen. Hören“ über Inszenierungen am E.T.A Hoffmann-Theater und Konzerte der Bamberger Symphoniker ein Fehler eingeschlichen. Ein Konzert der Staatsphilharmonie war mit falschen Informationen versehen. PR-Manager Matthias Hain nahm das zum Anlass für einen Anruf. Danke dafür. In Zukunft wird uns solch ein Fauxpas nicht mehr passieren, die Infos über das musikalische Aushängeschild Bambergs kommen jetzt aus erster Hand. Und sicherlich auch die eine oder andere Geschichte über die Musiker, die aus aller Welt zusmmengekommen sind, um die traditionsreiche Geschichte der Bamberger Symphoniker fortzuschreiben. Auch Sie können mitdiskutieren. Werden Sie Freund vom BAMBERGER unter facebook.com/BambergerMagazin. Dort verlosen wir übrigens auch immer mal wieder Tickets für Konzerte in Bamberg. Und wenn sie keine Freund socialer Medien sind: Email schicken an leserbrief@das-magazin-verlag.de.

Bamberg is the best city in Germany and to me, the best city in the world.” Thomas Flassig schreibt: „Tunnelblick“. Und Mirko Schmidt: „Ich habe mir den BAMBERGER jetzt zum ersten Mal gekauft. Alleine wegen der Fotos lohnen sich die vier Euro. Ich freue mich schon auf die nächste Ausgabe“. Das hören wir natürlich gerne.

Basketball-Fieber Die neue Saison verlief ja anfänglich nicht so berauschend für die Brose Baskets. Zum Trost haben wir deshalb fünf Basketballsaisonhefte von BIG über unsere Homepage verlost. Mit allen Mannschaften, allen Spielern und noch viel mehr. Herzlichen Glückwunsch den Gewinnern. Neben zahlreichen Zuschriften gab es natürlich auch Lobeshymnen auf die Brose Baskets, zum Beispiel von “Holly Wood”: “I am a die hard Brose fan, and I still have the belief that

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Bahn und Räder sind immer ein Aufreger. Am Hauptbahnhof fällt beides dann zusammen. Foto: Frank Wunderatsch

Mitdiskutieren unter facebook.com/BambergerMagazin oder email an leserbrief@das-magazin-verlag.de oder postalisch an „Das Magazin Verlagsgesellschaft, Redaktion: Creidlitzer Straße 3a, Ahorn-Finkenau“.

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Foto: Lougassi Gilles

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Von Christiane Schult

Tickende Zeitbomben auf Deutschlands StraSSen Ausgabe

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Übermüdet am LKW-Lenkrad

„Auf vielen Bundesstraßen….“ Foto: Val Thoermer

„Die Räder machten ein lautstarkes Geräusch auf dem Seitenstreifen. Das hat mich aufgeschreckt“

Mittwoch, 7 Dezember, 13 Uhr. Hamburg. Es regnet immer noch. Gott sei Dank ging das Aufbrücken schnell. Mein 40-Tonner ist wieder voll beladen. Ich bin seit einer Stunde unterwegs. Gestern hatte ich Glück. Ich habe kurz vor Hamburg einen freien Platz für meine Ruhezeit gefunden. Oft stehen die LKW bis auf den Standstreifen der Autobahn. Ich fühle mich mal wieder wie ein Mensch, habe gestern das erste Mal seit dem Wochenende endlich duschen können. Zwar habe ich nur fünf Stunden geschlafen. Aber immerhin. Dann musste ich weiter, um den Liefertermin einhalten zu können. Der Stau auf der A9 hatte meine Zeiten völlig durcheinander gebracht. In Altenkunstadt soll ich heute noch die Ladung abliefern. Und dann mache ich meine große Pause. Hoffentlich finde ich wieder einen Platz. Und hoffentlich fällt den Disponenten nicht noch ein Grund ein, warum ich schon wieder nicht schlafen darf. Wie es wohl Katja und den Kindern geht?

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ichard Müller (Name von der Redaktion geändert) ist seit einem Jahr als Lkw Fahrer unterwegs. Er fährt einen 40-Tonnen-Lkw mit sogenannten Brücken. Das sind Container, unter die er mit seiner Zugmaschine und dem Hänger fahren und sie so aufladen kann. Zuvor war der gelernte Handwerker arbeitslos, hat von der Agentur für Arbeit die Umschulung zum Fernfahrer finanziert bekommen. Richard Müller ist 45 Jahre alt, hat drei Kinder und ist in der Regel von Sonntagnacht bis Samstagvormittag mit dem Lkw unterwegs. Deutschland, Österreich, Holland, Italien. Jeden Tag bekommt er von den Disponenten aus der Firma das nächste Ziel durchgegeben – mit genauen Angaben, wie lange er für die Strecke brauchen darf. „Staus oder mal eine Toilettenpause sind da nicht eingeplant. Oder schlechtes Wetter. Jetzt im Winter kommt es oft vor, dass ich an der österreichischen Grenze erst einmal die Schneeketten anlegen muss. Das kostet Zeit. Und die fehlt mir dann bei den Pausen“ erklärt er. Eigentlich müssen Fahrer nach maximal neun Stunden hinter dem Steuer eine Pause von 11 Stunden einlegen. Doch viele Speditionen halten sich nicht an die gesetzlich vorgegebenen Lenkund Ruhezeiten. Er hat bereits aus diesem Grund einmal den Arbeitgeber gewechselt. Der neue Chef versicherte ihm, bei ihm würde es keine Ruhezeitverstöße geben: Doch Arbeitsschichten von 12 Stunden oder mehr sind für ihn auch heute keine Seltenheit.

Kurz vor dem Einschlafen am Lenkrad eines Zwanzigtonners. Illustration: einheuser

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Das Grauen InhaltBleibT

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Foto: news5/Hannich

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Rollende Zeitbomben Mittwoch, 07. Dezember, 17 Uhr. Halle. Gerade bin ich an einem Unfall vorbeigekommen. Ein Tschechischer Laster ist in den Graben gerutscht. Die Temperaturen fallen wieder. Der Regen ist zu Schneematsch geworden. Wenn die Straßengefälle um Leipzig beginnen, muss ich echt aufpassen. Immer wieder fahre ich an Kollegen vorbei, die mit ihren Zügen nicht weiterkommen, teils stehen sie quer zur Fahrbahn. Ich selbst bin auch gerade in Schleudern geraten. Alter Schwede, das ist vielleicht ein blödes Gefühl, wenn im Seitenspiegel plötzlich der eigene Anhänger auftaucht. Zum Glück konnte ich den Lkw wieder einfangen. Jetzt fahre ich etwas langsamer, da kann mich der Disponent noch so oft am Handy anrufen und zur Eile antreiben. Soll er doch selbst fahren..

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aut dem Statistischen Bundesamt kam es im Jahr 2011 zu fast 33 000 Unfällen mit Personenschaden, an denen mindestens ein Güterkraftfahrzeug beteiligt war. Bei diesen Unfällen verunglückten über 44000 Personen, etwas weniger als im Jahr 2010. Zurückgegangen ist aber nur die Zahl der Leichtverletzten. Die Zahl der Schwerverletzten stieg dagegen um knapp vier Prozent auf 7 835 und die der Getöteten um 3,5 Prozent auf rund 890 Personen an. Von diesen getöteten Personen waren lediglich 174 Insassen von Güterkraftfahrzeugen. Das Risiko, bei einem Lkw-Unfall getötet zu werden, ist für die anderen Unfallbeteiligten etwa viermal so hoch ist wie für die Insassen eines LKW. Dabei tragen die Schuld in mehr als der Hälfte der Unfälle die Fahrer der Sattelschlepper. Nicht selten spielt Übermüdung eine Rolle. Das zumindest lassen die Zahlen des Bundesamts für Güterverkehr vermuten. Dessen Mitarbeiter kontrollierten 2012 auf deutschen Straßen rund 221.000 LKW. Davon wurden bei knapp 25 Prozent der Fahrer Verstöße gegen die Ruhezeiten festgestellt. Über 30 000 Fahrer hatten sich nicht an die Tageslenkzeiten gehalten.

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oderne LKW zeichnen mit einem elektronischen Gerät die Daten der Fahrt auf. Die Fahrerkarte gibt Auskunft über Name, Adresse und Qualifikation. Sämtliche Strecken, Fahrt- und Ruhezeiten werden registriert. Etwa ein Jahr lang werden die Daten gespeichert und dann nach und nach überschrieben. So ist es nur eine Frage der Zeit, bis ein Fahrer in eine Kontrolle gerät und Verstöße auffliegen. Das Wissen, ständig mit dem Gesetz in Konflikt kommen zu können, ist für die Fahrer eine große Belastung, sagt Müller.

Verkehrsunfall A9 bei Greding 2013. Der Fahrer hatte ein Baustellenfahrzeug „übersehen“. Der Sattelzug war mit Gefahrgut beladen.Der Fahrer wurde schwer verletzt. Ausgabe

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Rollende Zeitbomben

„Natürlich wären per Gesetz auch die Firmen haftbar. Doch die Disponenten oder die Chefs, an die kommt man nicht heran. So wird am schwächsten Glied angesetzt“, sagen Anwälte. Es fehle schlichtweg an Beweisen dafür, dass die Überschreitungen von den Firmen gewollt seien. Fahrer hätten da wenig Chancen, um die Kosten herum zu kommen. Oft ist es jedoch so, dass die Firmen die Geldbußen für die Verstöße übernehmen. Müller vermutet, dass viele Chefs diese Ausgaben von Anfang an bei ihren Angeboten mit einkalkulieren.

Mittwoch, 7. Dezember, 20 Uhr. Altenkunstadt. Endlich angekommen. Mensch, bin ich müde. Gott sei Dank ist noch jemand in der Firma, um mir die Ladung abzunehmen. Jetzt kann ich

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würde auch gerne mal wieder etwas Warmes essen. Immer nur das abgepackte Brot, die eingeschweißten Würstchen und die Äpfel, die ich als Verpflegung eingepackt habe für diese Woche, das schmeckt irgendwann nicht mehr. Aber das Essen an den Rastplätzen ist mir einfach zu teuer. Wenn ich da täglich einkehre, bleibt am Monatsende viel zu wenig von meinem Gehalt übrig.

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olfgang Westermann vom Bund Deutscher Berufskraftfahrer e.V. sieht Verstöße gegen die Lenk- und Ruhezeiten nicht als ein generelles Problem der Branche an. “Es kommt schon mal vor, dass sich ein Fahrer bei den Ruhezeiten vertut und anstatt nach neun nach acht Stunden losfährt. Aber gravierende Fälle sind selten“ meint er. Er erklärt die hohen Auffälligkeiten in der Statistik damit, dass schon kleinste Unregelmäßigkeiten mit einfließen. Bewusstes Fehlverhalten der Firmenchefs und Disponenten hält er für rar.

Will lieber unerkannt bleiben: LKW-Fahrer berichtet über untragbare Zustände in der Branche

David Hermann. 35 Jahre. Seit 16 Jahren Berufskraftfahrer. War 12 Jahre im Fernverkehr. Freunde und Familie blieben dabei auf der Strecke. Seit 4 Jahren ist er im Tagesverkehr unterwegs. Er kennt die Probleme vieler Kollegen zu allzu gut und ist es froh, dass es bei ihm anders ist: „Wenn ich müde werde, mache ich sofort Pause“, sagt er.

weiterfahren und mir einen Parkplatz suchen. Hoffentlich dauert das nicht lange, ich kann echt nicht mehr. Die letzten Rastplätze waren alle hoffnungslos überfüllt. Wenn ich nicht bald einen finde, schlafe ich noch am Steuer ein. Ich

Spediteure aus der Region wollten sich nicht zu den Zuständen in der Branche äußern. Die Speditionen hätten es ohnehin schon schwer genug und da würde eine solche Veröffentlichung in der Presse nicht gerade helfen, hieß es auf Anfrage

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Übermüdet am LKW-Lenkrad

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Britische Forscher haben anhand einer Langzeitstudie festgestellt, dass Menschen, die im Beruf großem Druck ausgesetzt sind, doppelt so häufig an Depressionen und Angstzuständen leiden wie andere. Auch Richard Müller war lange wegen Depressionen in Behandlung. Für ihn war der Umgang mit den Disponenten eine große Belastung. Aus Angst wagte er nicht, sich durchzusetzen. Gleichzeitig leidet er unter der Angst vor der nächsten Kontrolle, wenn wieder etwas beanstandet wird. Zudem litt er unter der Trennung von der Familie. Und er wusste, dass er nicht nur sich selbst immer wieder völlig übermüdet in Lebensgefahr brachte, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer.

Donnerstag, 8. Dezember, 9 Uhr. Graz.

Donnerstag, 8. Dezember, 0 Uhr. Autobahnkreuz Bamberg. . Ich bin schon wieder seit einer Stunde auf der Autobahn. Der Disponent hat mich nach 90 Minuten Schlaf wachgeklingelt. Ich sollte noch schnell zwei Brücken rausholen, es sei ganz wichtig. Erst sagte ich, nein, das mache ich nicht. Doch er versprach mit einen Extrabonus und eine Extrapause. Ich bin dann doch gefahren. Als ich ihn anrief, dass ich die Brücken habe, sagte er nur „gut, dann fährst du damit jetzt nach Graz. Die warten dort darauf“. So bin ich losgefahren in Richtung Österreich. Wenn ich das nicht mache, dann fliege ich raus. Und es gibt 10 andere, die meinen Job machen würden. Sofort. Da kann ich nicht wählerisch sein. Ich muss schließlich eine Familie ernähren. Wie lange ich das noch durchhalte, weiß ich nicht. Manchmal könnte ich nur noch heulen. Eben bin ich aus dem Sekundenschlaf aufgewacht. Die Räder machten ein lautes Geräusch, als sie über den Seitenstreifen rollten. Davon bin ich aufgeschreckt. Hoffentlich komme ich überhaupt in Österreich an. Es ist ganz schön glatt, ich komme nur langsam voran. Das wird dem Disponenten nicht passen.

Nach fast 17 Stunden auf dem Bock bin ich am Ende. Mir wurde richtig schwindelig, als ich eben aus dem Führerhaus ausstieg. Zu allem Überfluss bin ich jetzt, kurz vor dem Ziel, auch noch in eine Verkehrskontrolle geraten. Oh Mann. Als ich die Beamten sah, ahnte ich schon das Schlimmste. Ich hatte solche Angst, fühlte mich total beschissen. Ich wusste ja genau, dass ich nicht sauber war. Die Fahrten nach Österreich in den letzten Tagen, die vielen abgekürzten Pausen. Die würden auf meiner Fahrerkarte ganz schön was rauslesen! Jetzt war ich wohl auch noch etwas zu schnell gewesen. Aber Katja hatte mich gerade angerufen. Sie sei schwanger, hat der Arzt gesagt. Mann, bin ich durch den Wind. Ich würde Katja jetzt so gerne in den Arm nehmen. Mist, und gerade jetzt muss ich die Kontrolle beichten. Das werden sicher mehrere Tausend Euro werden, meinte der Polizist. Hoffentlich übernimmt das auch wieder die Firma. So wie beim letzten Mal. Das haben sie auch anstandslos gemacht. Aber einen Anspruch habe ich ja darauf nicht. Diese verdammten Disponenten. Die müssten mal unseren Job machen, dann würden sie anders planen! Ich wünschte, ich könnte jetzt zu Hause in mein Bett fallen.

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achdem Richard Müller über Weihnachten für eine Tour eingeteilt wird, bei der er über die Feiertage im Ausland festsitzen würde, kündigt er seine Stelle fristlos. Er berichtet, dass er sich kurz darauf bei der Agentur für Arbeit meldet. Dort habe der kurz vor der Pensionierung stehende Sachbearbeiter ihn nur mitleidig angelächelt und gesagt, er werde auf eine Sperre verzichten. Denn die Zustände in der Branche seien bekannt und Müllers Fall keine Seltenheit. Müller ist heute bei einem Unternehmen als Fahrer für Tagestouren beschäftigt. Seine Frau hat sich von ihm getrennt. Das sei typisch für Fernfahrerbeziehungen, erklärt er. Häufig hielten sie den Belastungen des Jobs nicht stand. Die oft wochenlange Abwesenheit, der ständige Druck, das Ruhebedürfnis der Fahrer, wenn sie dann nach Hause kommen. Das alles zerstöre viele Familien. Von zahlreichen seiner ehemaligen Kollegen habe er gehört, dass sich die Frauen einen neuen Partner gesucht hätten. Einen, der vor Ort ist, um sie im Alltag zu unterstützen. Nach seiner Kündigung verweigert das Fuhrunternehmen, beim dem Richard Müller gearbeitet hat, übrigens tatsächlich die Kostenübernahme für die Verwaltungsstrafe aus Österreich. Knapp 3000 Euro sind es, die er aus eigener Tasche bezahlen muss. Mehr als zwei Monatsgehälter. Die Summe stottert er bis heute in monatlichen Raten ab. Kaum ein Ruheplatz. Die Rastplätze in Deutschland sind überfüllt. LKWs parken auf dem Seitenstreifen. Fotos auf dieser Seite: Liliana Frevel

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Foto: Val Thoermer

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Romantischer Winter in Bamberg Fotos von Val Thoermer und Till Mayer

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Foto: Till Mayer

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...in Bambergs backstuben

artikel von Wolfram Hegen

Plätzchen, Stollen, Lebkuchen. Die Weihnachtszeit ist verführerisch. Und in den Backstuben in Bamberg geht es hoch her. Die Wochen vor dem Heiligen Abend sind Hochsaison für die Bäcker und Lebküchner. Da ist nicht viel Zeit für vorweihnachtliche Stimmung – oder doch? Wolfram Hegen hat zwei von ihnen besucht.

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„Bäcker ist in der Vorweihnachtszeit ein Traumberuf, aber manchmal auch ein Alptraum“

Der Duft von frischem Brot mischt sich mit dem Aroma von Rosinen und Mandeln. Schön warm ist es auch, die Novemberkühle bleibt außen vor. Es ist ein bisschen wie früher bei Oma in der Küche zur Vorweihnachtszeit. Doch so gemütlich ist es hier nicht. Kann es gar nicht sein. Denn in der Backstube der Bäckerei Seel in Bamberg herrscht jetzt rege Betriebsamkeit. Vorweihnachtszeit ist der Jahreshöhepunkt. Es ist acht Uhr morgens. Chef Alfred Seel ist schon seit halb 2 auf den Beinen, die meisten seiner elf Mitarbeiter in der Backstube sind auch nicht viel später gekommen. „Bäcker ist in der Vorweihnachtszeit ein Traumberuf, aber manchmal auch ein kleiner Albtraum“, sagt Alfred Seel. Die vielen süßen Leckereien, die besonderen Rezepte, das sei schon sehr aufwändig, aber auch eine Herausforderung. Plätzchen, Früchtebrot, Martinsbrezeln und natürlich Stollen in allen Variationen: Mohnstollen,

Nussstollen, exotische Ausgaben mit Cranberries oder Amarena-Walnuß-Geschmack, aber vor allem der klassische Butteroder Christstollen.

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Teigschlangen aus der Spritzgußkanone: Arbeiten in der Bäckerei Kerling

2 Liter Rum für 32 Stollen Und den nach handwerklicher Tradition zu backen, ist schon ein kleines Meisterwerk. Mehl, Milch, Butter, Zucker, Marzipan, Hefe, Rosinen, Mandeln, Zitronat, Orangeat, Rum und noch ein paar Zutaten sind in einem „normalen“ Stollen. Dabei entstand der heutige gehaltvolle Christstollen aus ganz bescheidenen Anfängen: Sein Vorgänger nämlich ist das Christbrot aus dem 14. Jahrhundert. Das wurde schon damals zwar auch zur Adventszeit gegessen, aber eher als Fastenspeise in den Klöstern, war das Christbrot doch gegen den heutigen Stollen wirklich eher Magerkost: eine Mischung aus Mehl, Hefe und Wasser. Heute ist die Zubereitung des Teigs eine Wissenschaft für sich: Drei Minuten langsam rühren, dann vier Minuten schnell, danach die Zutaten hinzugeben, noch einmal 2 Minuten rühren. Der Duft von Rum macht sich breit. „Für 32 Stollen sind 2 Liter drin“, sagt Stefan Schwindl, gelernter Konditor und

Bäcker, „aber keine Sorge, der verfliegt.“ Er muss es ja wissen. Jetzt geht die Handarbeit los: Der fertige Stollenteig wird rundgewirkt, so langsam nehmen die Teigstücke ihre spätere Form an. Es dauert es nicht mehr lange, dann kommen sie in den Ofen. Der ist mittlerweile abgekühlt. Am frühen Morgen, als frische Brötchen und Brot gebacken wurden, wurde er auf 250 Grad hochgeheizt, das aber ist jetzt zu heiß für das Weihnachtsgebäck. Ein Stollen braucht 190, nicht mehr. Nach dem Backen wird der Stollen mit Butterfett eingestrichen und zum Abschluss bekommt er eine dünne Schicht aus Puderzucker. Fertig. 500

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Foto: Val Thoermer

...in Bambergs backstuben

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An Weihnachten selbst gönnen wir uns schon mal eine kleine Pause“

bis 600 Stollen sind es pro Saison, „das waren schon mal mehr, aber in den Supermärkten bekommt man ja jetzt auch schon welche“ sagt Alfred Seel. Er will das nicht verurteilen, sagt er, „das ist halt so.“ Auf Weihnachten zu aber würde der Verkauf bei ihm zunehmen, „dann gönnen sich die Leute schon gerne einen handwerklichen Stollen, auch wenn der vielleicht ein bisschen mehr kostet.“

Tradition verpflichtet

Fotos: Val Thoermer

Oben: Gutes Handwerkszeug ist wichtig Unten:Vanillekipferln bei der Vorbereitung

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Mit Fug und Recht nennt sich die Bäckerei Seel „älteste Bäckerei Bambergs“. Historische Chroniken belegen das. Dies ist für die Mitarbeiter, die Familie Seel und natürlich für Alfred Seel Selbst Berufung und Verpflichtung gleichermaßen. Die Wahrung althergebrachter Back- und Handwerkstraditionen und das Erbe historischer Rezepte sei ein Vermächtnis, dessen man sich gerne annimmt, sagt man über

sich selbst. Und gerade in der Vorweihnachtszeit ist das eben einfach mit viel Arbeit verbunden. An Weihnachten selbst aber, so Seel, „gönnen wir uns schon mal eine kleine Pause.“

Der Christstollen oder auch „Die Geschichte vom Butterbrief“ Der handwerkliche Christstollen ist das Weihnachtsgebäck mit der wohl längsten Tradition in Deutschland. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahre 1329 in Naumburg an der Saale, als Geschenk für Bischof Heinrich. In den Fastenzeiten der Kirche verzichtete man seinerzeit auf Butter, Milch und Eier. Stollenteige konnten daher nur aus Wasser, Hafer und Rüböl hergestellt werden. Der entsprechend tranige Geschmack sorgte beim Adel zunehmend für Unmut. Doch die Kirche stand im

Oben: TePlätzchenbacken ist echte Handarbeit Unten: In diese Löcher kommt Marmelade

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...in Bambergs backstuben Weg. So wandten sich Kurfürst Ernst von Sachsen und sein Bruder Herzog Albrecht im Jahr 1430 an Papst Nikolaus V. mit der Bitte, das Butterverbot für den Stollen aufzuheben. Der Papst lehnte dies ab. Erst Papst Innozenz VIII. schickte 1491 ein als „Butterbrief “ bekanntes Schreiben, das Butter statt Öl erlaubte. Man musste dafür aber Buße zahlen, die unter anderem zum Bau des Freiberger Doms verwendet wurde…. so machte die Kirche damals mit dem Appetit der Menschen ihren Reibach. Der Butterbrief galt nur für das Herrscherhaus und dessen Lieferanten, wurde wohl aber bald großzügig ausgelegt. Der Überlieferung zufolge kam der Hofbäcker Heinrich Drasdo in Torgau in Sachsen auf den Gedanken, den adventlichen Fastenstollen zum Weihnachtsfest mit reichhaltigeren Zutaten, wie zum Beispiel Früchten, zu ergänzen, so wurde daraus das reichhaltige Festgebäck, das wir heute kennen und das mit dem eigentlichen Stollen nichts mehr zu tun hat. Aber zum Glück zahlen wir heute kein Bußgeld mehr dafür. (frei nach Wikipedia)

Eine Sünde wert Die Bäckerei Kerling in Bamberg und Staffelstein ist vor allem für ihr Holzofenbrot bekannt. In diesem Jahr ist man dafür vom Magazin „Der Feinschmecker“ sogar ausgezeichnet worden. Einer der Brüder, Edgar Kerling, arbeitet am Stammsitz in Bamberg, der andere, Hans-Georg Kerling, seit 25 Jahren in Bad Staffelstein. Zwei Bäckereien, zwei Chefs, eine Firma. „Und das funktioniert?“ „Das funktioniert“, sagt Hans Georg. Er selbst ist kein Freund des Weihnachtsgebäcks, gibt er zu, „keine Plätzchen, keinen Stollen, nur zum Frühstück vielleicht mal ein Schokohörnchen und eine Tasse Espresso“. Früh, das heißt bei ihm um kurz nach ein Uhr morgens. Bis zehn, elf Uhr steht er dann in der Backstube, in den Wochen vor Weihnachten auch mal ein bisschen länger. Früh das Brot, dann das Weihnachtsgebäck: Lebkuchen, nach denen seine Kunden schon im September fragen, Früchtebrot,

Oben: Bleche voller Leckereien Unten: 14 Sorten Plätzchen: das Ehepaar Kerling

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„Die Gewürzmischung ist nur in meinem Kopf und streng verschlossen im Safe“

Stollen, und vor allem 13 bis 14 Sorten Plätzchen. Im November, „direkt nach Allerheiligen“, geht das Geschäft los. Und als er seine Spezialitäten zubereitet, kann man dann gar nicht verstehen, dass dieser Mann so gar kein „Süßer“ ist: Kleine, mit roter Johannisbeermarmelade gefüllte Spitzbuden („rote Marmelade verkauft sich besser“), englisches Teegebäck auch mal mit Nougat und Marzipan, Vanillehörnchen aus Buttermürbteig mit Nüssen und Vanille, Wiener Buttergebäck, da möchte man einst wie bei Oma oder Muttern doch mal mit dem Finger in den Teig…aber wir sind ja nicht in der vorweihnachtlichen Küche, sondern in einer professionellen Backstube, also Finger weg. Die Rezepte sind alle aus Familientradition, auch die Kokosmakronen, obwohl die „am schlechtesten gehen“, wie Kerling einräumt. Besonders gut kommen da die Plätzchenmischungen an, da ist für jeden etwas dabei. So, es ist jetzt 17 Uhr, Kerling hat extra eine Sonderschicht eingelegt, jetzt ist Zeit, schlafen zu gehen. Frohe Weihnachten.

Eine typische Spezialität der Weihnachtszeit sind auch Lebkuchen. Erste schriftliche Zeugnisse von kleinen gewürzten Honigkuchen entstanden um 350 v. Chr., doch bereits die alten Ägypter haben honiggesüßte Kuchen gekannt, genauso wie die Römer den panis mellitus: Honig wurde auf einen Kuchen gestrichen, dann mit dem Kuchen mitgebacken. Anders als heute wurde der Lebkuchen nicht nur zur Weihnachtszeit verzehrt, sondern auch zu Ostern oder anderen Zeiten. Die Lebkuchen waren ein Bestandteil der Fastenküche und wurden z. B. zu starkem Bier serviert.

500 bis 600 Stollen pro Saison: Bäcker Stefan Schwindl

Fotograf Thorsten Melnicky!

Rosinen, Mandeln, Marzipan: Zutaten für den Stollen

Der Lebkuchen oder auch „Was man so alles zum Bier essen kann“

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Der Lebkuchen in der heute noch bekannten Form wurde ursprünglich im belgischen Dinant erfunden, dann von den Aachenern übernommen und abgewandelt (Aachener Printen) und schließlich von den fränkischen Klöstern übernommen und nochmals leicht abgewandelt. Im 14. Jahrhundert ist der Lebkuchen in und um Nürnberg bekannt, wo er in Männerklöstern gebacken wurde. Lebkuchen war wegen seiner langen Haltbarkeit beliebt, denn er konnte gelagert werden und wurde in schlechten Zeiten von den Mönchen verteilt. Da für die Herstellung seltene Gewürze aus fernen Ländern benötigt wurden, haben vor allem Städte an bedeutenden Handelsknotenpunkten eine lange Lebkuchentradition. Außer Nürnberg gehörten dazu Augsburg, Ulm, Köln und Basel. (Frei nach Wikipedia)

Jetzt nimmt der Stollen Formen an

Backen nicht über 190 Grad

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Weihnachtsduft...

Weihnachtszeit in der Backstube Fragen an Alfred Seel, Bäckerei Seel und Obermeister der Bäckerinnung Bamberg Der Duft frischer Mandeln, staubendes Mehl, ein bollernder Ofen. Backstuben haben etwas Anheimelndes. Vor allem zur Winterzeit, wenn sich der Schnee über die Landschaft legt und Väterchen Frost alles mit seinem eisigen Griff fest umklammert. In Backstuben kann man dann eintauchen in die gute alte Zeit, als die Welt noch in Ordnung war. Bilder aus der eigenen Kindheit tauchen auf. Märchen, Geschichten erwachen zum Leben. Und auch für Bäcker ist Weihnachten etwas Besonderes. Allerdings aus einem anderen Grund: Sie haben so viel zu tun wie zu keiner anderen Jahreszeit.

Bäckermeister Alfred Seel

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In der Vorweihnachtszeit bricht ja in vielen Firmen, in den Innenstädten, in Familien eine fast schon atemlose Hektik aus. Geschenke einkaufen, Aufträge abarbeiten, Jahresabschlüsse machen, dazu die vielen Verpflichtungen wie Weihnachtsfeiern, das alles lässt kaum Zeit für eine besinnliche Adventszeit. Wie sieht es bei Ihnen aus? Ist Weihnachten auch bei Ihnen die stressigste Zeit?

Alfred Seel Vor Weihnachten ist die stressigste Zeit des Jahres. Definitiv. Das liegt daran, weil wir ganz verschiedene Sorten Plätzchen, Stollen und Früchtebrot haben. Und alles ist arbeitsaufwändig. Von daher ist einfach der Stress ein bisschen mehr, weil alles Handarbeit ist.

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Wie ist das dann früh: Erst die Brötchen, dann das Süße?

Alfred Seel Genauso ist es. Zuerst Brot und Brötchen, also alles, was für den Laden ist. Und dann kommt erst das Weihnachtsgebäck. Das hat zwei Gründe: zum einen haben wir dann nach den Brötchen kurz Zeit. Diese Zeit brauchen wir, weil wir ja doch die Tische saubermachen müssen. Wir arbeiten für das Weihnachtsgebäck ja zum Beispiel auch mit Marzipan, mit Butter oder mit Zutaten, die wir früh überhaupt nicht benötigen. Da können wir es natürlich nicht gebrauchen, wenn da dann noch irgendwo Brotteig in der Nähe ist, also das muss schon alles vor dem Weihnachtsgebäck ordentlich gereinigt werden. Der zweite Grund ist: wir brauchen auch einen kalten Ofen, weil ja das Weihnachtsgebäck anders gebacken wird. Und bis der herunterkühlt, das dauert auch einfach seine Zeit.

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Wenn man so ab den frühen Morgenstunden in der Backstube steht und so viel zu tun hat, kommen da überhaupt weihnachtliche Gefühle auf?

Alfred Seel Im November noch nicht, aber je näher es auf Weihnachten zugeht, dann schon. Dieses Jahr war es ja teilweise im November auch noch relativ mild, da ist einem ohnehin nicht so nach Weihnachten, aber im Dezember, mit dem ersten Schnee und der Kälte, kommen auch zunehmend Weihnachtsgefühle auf.

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Ist Bäcker als Traumberuf oder manchmal auch ein Albtraum?

Alfred Seel Kann man beides so nicht sagen. Bäcker ist gerade in der Vorweihnachtszeit teilweise ein Traumberuf, weil wir ganz viele verschiedene Sachen machen können, die richtig gut sind, richtig lecker. Das ist eben schon eine besondere Zeit für uns Bäcker. Und dann ist die Vorweihnachtszeit aber doch manchmal auch ein kleiner Alptraum, weil diese leckeren, richtig guten Produkte wie Stollen oder Plätzchen ganz einfach auch aufwändiger sind, je besser sie sind.

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Wie sieht es denn mit dem Bäckernachwuchs aus? Bekommen Sie den noch oder sagen viele: Nein, diese Arbeitszeiten mache ich nicht mit?

Alfred Seel Also wir kriegen schon Nachwuchs, das ist nicht das Problem. Unser Problem ist der qualifizierte Nachwuchs. Wir brauchen die Leute, die auch nach der Lehre im Handwerk bleiben und die auch einmal Führungsaufgaben übernehmen können. Da ist es sehr schwer. Aber das Problem haben nicht nur wir, das haben alle Bäcker. Und das Problem haben ja auch andere Branchen.

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Typische Weihnachtsprodukte sind Stollen, Lebkuchen oder Plätzchen. Die Rezepte dazu gibt es schon seit vielen hundert Jahren. Die gehen auch weg wie „warme Semmeln“. Gibt es darüber hinaus aber eigentlich auch in der Weihnachtsbackbranche so etwas wie Trends? Ein Trendgebäck? Eine besondere Mischung? Spezielle Früchte?

Alfred Seel: Also der klassische Butterstollen oder Christstollen ist ganz klar die Nummer Eins, keine Frage. Bei den Plätzchen sind es auch die Klassiker wie Vanillekipferl oder Spitzbuben, die hauptsächliche nachgefragt werden. Aber es gibt eben auch die Exoten, die von Kunden gekauft werden, wie Cranberriestollen, wie Amarena-Walnussstollen oder bei den Plätzchen verschiedene Neukreationen mit Schoko, Nuss und mit Früchten. Das alles haben wir auch im Angebot, und das wird auch genommen, eben weil es etwas Neues ist.

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Man könnte ja auch mal einen Stollen „light“ backen, das wäre vielleicht zeitgemäßer. Mandeln und Rosinen und die anderen Zutaten: so ein Stollen ist ja ganz schön wuchtig, zum Abnehmen eher weniger geeignet, enthält viele Kalorien…

Alfred Seel Es gibt einen Stollen light, das ist der Herbststollen oder früher hat man Hausstollen gesagt, aber die meisten sagen schon: wenn Stollen, dann richtig, dann soll er auch mit Butter und mit Mandeln und mit Marzipan und mit Rosinen sein, weil Stollen light….ganz ehrlich, also ich weiß nicht, ob er wirklich gebraucht wird. Dann sagen doch manche lieber: Eher weniger Stollen essen, aber wenn, dann einen richtigen. Weihnachtszeit ist ganz einfach Stollenzeit.

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...in Bambergs backstuben

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Bei Lebkuchen gibt es ja eine große Konkurrenz durch Billigangebote in Supermärkten. Wie ist das bei Stollen? Die bekommt man ja im Discounter mittlerweile auch fertig abgepackt zu relativ günstigen Preisen. Merken Sie das am Verkauf in Ihrer Bäckerei? Kaufen die Kunden weniger handwerkliche Produkte, weil es die günstige Konkurrenz im Supermarkt gibt oder darf es beim Bäcker um die Ecke auch ein bisschen mehr kosten?

Alfred Seel Wir merken schon, dass das Stollengeschäft ein bisschen zurückgeht. Das liegt an den Supermärkten, die auch Stollen verkaufen, vor allem in November. Da wird mal schnell ein Stollen gegessen, das ist ja prinzipiell auch nicht verkehrt. Je näher Weihnachten kommt, dann zieht das Geschäft bei uns so richtig an, ich weiß zwar nicht ob ich da für alle Bäckereien sprechen kann, aber bei uns ist das so. Wenn es dann richtig kalt wird, ist auch der Appetit auf Stollen auch größer, dann geben die Kunden gerne für unsere handwerkliche Tradition ein bisschen mehr aus. Dafür muss so ein Stollen dann aber auch wirklich richtig gut sein.

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Wie feiern Sie, wenn dann aller Stress vorbei ist, Weihnachten zu Hause? Ganz klassisch, mit Weihnachtsgans, Stollen und Plätzchen? Oder können Sie das dann alles nicht mehr sehen?

Alfred Seel Nein, wir feiern Weihnachten wirklich ganz klassisch. Heiligabend mit der Familie, Christmette und dann Geschenken. Am ersten Weihnachtsfeiertag auch in der Regel mit der Familie, mittags Weihnachtsgans oder etwas anderes Leckeres, nachmittags Stollen oder eine gute Weihnachtstorte. Und am zweiten Weihnachtsfeiertag lassen wir es dann meistens ein weniger ruhiger angehen, ein bisschen ausruhen, vielleicht zum Essen gehen.

Die Fragen stellte Wolfram Hegen.

Montag bis Samstag 17:30 - 23:00 Uhr Warme Küche bis 21:30 Uhr | Sonntag Ruhetag

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nachmittags Stollen oder eine gute Weihnachtstorte

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Die Schwester kommt

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Melanie Hummel in der Staatskanzlei

von Wolfram Hegen

Oberfränkische Zwangsimpfung Für‘s Kabinett

War das ein Jubel im Oktober: Unsere Melle ist Ministerin! Die 38-jährige Bambergerin Melanie Huml hat es geschafft. Dafür hat man ihr eigens ein Ministerium auf den Leib geschneidert: das neue Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege….Aber braucht man das? Verfolgt Horst Seehofer einen geheimen Plan? Ist Frau Doktor Melanie die oberfränkische Zwangsimpfung für Restbayern? Eine satirische Lobeshymne.

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Illustration. Einheuser 2013

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n der Friedrichstraße 108 in Berlin hat das Bundesministerium für Gesundheit seinen Sitz, sechs Stockwerke, viel Glas. Man hat einen guten Überblick. Und den braucht man auch. Denn von dort wird quasi die Volksgesundheit der 80 Millionen potentiellen Patienten überwacht, hier sitzt der deutsche Chefarzt, Noch-Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr. Gesundheitspolitik, Arznei, Krankenversicherung, Gesundheitsversorgung, Biomedizin, Pflegeversicherung. Schon vom Lesen der Zuständigkeiten muss man ja krank werden. Ist es dann soweit, sind die Kreise und kreisfreien Städte in der Pflicht. Sie betreiben die Krankenhäuser und wenn sie das nicht selbst tun, müssen sie eben jemand damit beauftragen. Auch die Gesundheitsämter sind Sache der Kommunen. Das sind die, die ab und zu in den Schulen alle Kinder untersuchen. Oder einspringen, wenn man mal die Seuche hat. Und das alles ist kümmert sich also Vater Staat in Sachen Wehwehchen. Gut zu wissen. Da bleibt also für die Landespolitik nicht mehr viel. Sollte man meinen. Doch das interessierte Horst Seehofer wohl nicht, er nämlich amputierte das Ressort Gesundheit und Pflege vom Umweltministerium und warf den Stumpen einer Bambergerin vor die Füße: Melanie Huml wurde Gesundheitsministerin. So hat er eine Oberfränkin in seinem Kabinett, das erspart ihm das dauernde Gestänker des nordbayerischen Volksstammes, man werde in München nicht ernstgenommen, und selbst Huml freut sich: Hat sich das ewige Dauergrinsen doch mal gelohnt. Für sie ja, mit 38 die Jüngste im Club, das nennt man mal Aufsteigerin, ob man deswegen aber in München Ernst genommen wird, sei dahingestellt. Als blondes Dirndl vielleicht, als Assistenzärztin von Klinikdirektor Seehofer bestimmt, als gestandenes Weibsbild aber wohl kaum. Wie auch immer: jetzt also ist die ehemalige Staatssekretärin schon (fast) ganz oben angekommen und bekam dazu ein schier unüberschaubares Ministerium geschenkt: Sie wird die Zuständigkeit für „das gesamte Gesundheitswesen – betreffend Humangesundheit (Anm. der Redaktion: Veterinärmedizin gehört nicht dazu!) – einschließlich der gesetzlichen Krankenversicherung wahrnehmen. Dazu gehört auch die Zuständigkeit für das Krankenhaus- und das Arzneimittelwesen.“ Moment mal, war das nicht Bundessache oder Zuständigkeit der Kommunen? Huml sagt es doch selbst, geschehen beim 72. Ärztetag in Bamberg, Feu-

Die Karikatur von der Herbstausgabe des Coburger versinnbildlichte Coburg im Jahr 2013. Die Stadt ist aus dem Leim gegangen, einen Gürtel zum enger schnallen gibt es nicht. Und so viele wie nie greifen nach der Krone.

ertaufe für die Medizinerin Huml als Gesundheitsministerin: „Bayerns Krankenhäuser brauchen keine punktuellen Soforthilfemaßnahmen, sondern eine nachhaltige Krankenhausfinanzierung und eine dauerhafte Verbesserung der Betriebskostenfinanzierung. Hier ist ganz klar der Bund in der Pflicht.“ Das muss man nicht verstehen. Also ich nicht. Jetzt haben wir schon eine bayerische Gesundheitsministerin und dann schiebt sie die Verantwortung gleich mal ab … aber sie hat ja auch sonst genug zu tun: weil man eine Ministerin ja wohl schlecht mit einer Halbtagesstelle ausstatten konnte, bekam sie nämlich auch das Thema Pflege noch oben drauf. Opfer der Amputation in diesem Fall: Das Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen.

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Frau Doktor kommt

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esundheit und Pflege, das sind – ganz ohne Spaß - wahrhaft zwei „Megathemen“ (Huml über Humljob). Gut, dass unsere Melanie daher gleich mal mit einer messerscharfen Anamnese begonnen hat, bevor sie das herumdoktern anfängt: „Die Menschen werden immer älter. Sie wollen sowohl eine gute medizinische Versorgung als auch wissen, wie es ihnen im Alter geht.“ Jubel brandet auf. Endlich hat das Jemand erkannt. Das sind Sätze, die Hoffnung machen, das sind Erkenntnisse, die bahnbrechend sind. Gegen die sind ein „Mehr Demokratie wagen“ oder ein „Ich bin ein Berliner“ hohle Phrasen ohne jede Aussage. Klar, so jemand musste Gesundheitsministerin werden. Approbierte Ärztin, da hat endlich jemand den Durchblick. Ach so, es kommt noch besser: „Es ist sinnvoll, die Bereiche Gesundheit und Pflege in einem eigenständigen Ressort zu bündeln, auch weil auf Bundesebene wichtige Entscheidungen anstehen und wir wollen uns von Bayern aus mit einbringen“. Eben, Du sagst es, Melle, „einbringen“, das sind nämlich Bundesthemen. Braucht man dazu ein eigenes Ministerium? Hat Bayern so anders gelagerte Gesundheits- und Pflegethemen? Sind die Menschen hier kränker krank und gepflegter zu pflegen? Oder braucht man einfach jemanden, der Pressetexte mit einer endlos erscheinenden Fröhlichkeit im Gesicht ohne Ansehen von Inhalt oder Ernsthaftigkeit zum Besten gibt: „Lassen Sie sich jetzt impfen. Damit geben Sie Ihrem Körper die nötige Zeit, eine Immunität aufzubauen“, denn: „Die Grippe ist keine harmlose Erkältung, sondern eine schwerwiegende Infektion. Die Schutzimpfung ist die beste Vorbeugung“, so Huml. Oder: „Leben Sie gesund – mit und ohne Diabetes! Achten Sie auf regelmäßige Bewegung und gute Ernährung“, oder „Ein gesunder Le-

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bensstil ist die beste Arznei und Therapie.“ Warum gibt es für Politiker eigentlich kein Phrasenschwein? Fünf Euro für jede Worthülse, und die Staatsschuldenkrise wäre überstanden.

Zwangsimpfung für Bayern auf dem Weg zu ewiger Gesund- und Schönheit. Hat er deswegen „Gesundheit und Pflege“ zum eigenen Ministerium gemacht? Nein, wahrscheinlich nicht, ich schweife ab.

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ber natürlich gibt es auch viele, die sich über Humls neuen Job freuen, sei der Ehrlichkeit halber gesagt: die Ärzte zum Beispiel, weiß die Ärztezeitung zu berichten. Immerhin ist Huml ja eine von ihnen. Das macht Hoffnung auf einen guten Draht ganz nach oben: „Wir entwickeln einen Bayerischen Gesundheits-Präventionsplan, den wir gemeinsam mit den Kommunen umsetzen werden. Denn nur vor Ort weiß man am besten, wie sich die vielfältigen, lokalen Angebote am besten miteinander verknüpfen lassen“ sagt sie, die an einem „Bayerischen Präventionsplan“ arbeitet. Jawoll, Gesundheit für alle auf staatliches Rezept, ein Stück staatlich verordneter Sozialismus mitten in Bayern. Vielleicht sagt ihr jemand mal, dass Sinn und Zweck von Vorsorgeuntersuchungen mehr denn je umstritten sind. Vielleicht sind die Kosten ja sogar höher als der volkswirtschaftliche Nutzen? Aber nein, Geld verschwindet ja nicht, es wechselt nur den Besitzer. Die neue Volksgesundheit lässt sich Bayern-Melle auf jeden Fall Einiges kosten, oder besser: den Steuerzahler. Zehn Millionen Euro für Kur- und Heilbäder. Und die 14,5 Millionen Euro pro Jahr für Gesundheitsförderung und Prävention in Bayern sollen auch ausgebaut werden. Bayern auf dem Weg, den idealen Menschen hervorzubringen: schön, gesund, fit und schlank. Ist das der geheime Plan von Klinikdirektor Horst, den er ganz perfide einer Oberfränkin untergejubelt hat, die das noch nicht einmal merkt? Ist sie die personalisierte oberfränkische

igentlich hätte ich mich ja gerne mit Melle H. selbst unterhalten. Hätte gerne ihr bezauberndes Lächeln genossen. Doch die Arme hatte keine Zeit, „da sie momentan sehr viel in Berlin ist“ war die Auskunft. Aber „Die Staatsministerin würde gerne ein persönliches Gespräch mit Ihnen suchen.“ Jetzt immer noch? Ich würde mich freuen.

Zitatenschatz „Ich freue mich über den Schutz unserer Bamberger Hörnla als regionale Besonderheit.“ „Jeder kann etwas für sich tun“ „Die Menschen werden immer älter.“ „Ein gesunder Lebensstil ist die beste Arznei und Therapie.“ „Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund sind häufiger etwas übergewichtig.“ „Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Schritte tun, können sie das Gesicht der Welt verändern.“ (ihr Lebensmotto)

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Immobilienpreise gehen durch die Decke

Immobilienpreise

Gehen durch die Decke Die eigenen vier Wände, das Häuschen im Grünen, die schicke Stadtwohnung: Viele Bamberger träumen vom Eigenheim. Die niedrigen Zinsen derzeit sind verlockend. Schon ab 2 bis 3 Prozent lässt sich der Traum verwirklichen. Günstiger ging das nie. Dazu die Angst um den Euro, die mögliche Inflation. Eine eigene Immobilie verspricht dagegen Sicherheit. Doch der Markt ist leergefegt. Einfamilienhäuser und Wohnungen in der Innenstadt sind rar, auch im nahen Landkreis ist das nicht viel anders. Dazu kommen die vielen Anleger, die Bamberg für sich entdeckt haben. Und so steigen die Preise rasant.

Wert sind herausgesprungen. Der Grund auch hier: der Markt ist leergefegt, dazu eine begehrte Wohnlage, an die man nur selten rankommt.

Das Berggebiet in Bamberg. Eine der begehrtesten Wohnlagen in der Domstadt. Über den Dächern der Stadt, zentral, im Grünen. Wer hier ein Grundstück, ein Haus oder eine Wohnung sucht, braucht Glück und einen dicken Geldbeutel. So kaufte kürzlich ein Neubamberger ein Grundstück mit 2000 Quadratmetern. Eigentlicher Bodenrichtwert 320 Euro für den Quadratmeter, die Verkäufer aber wollten 380. Und bekamen sie. Das Grundstück wechselte für über 700 000 Euro den Eigentümer. Ohne Haus. Oder der Fall eines Hauses in einer anderen beliebten und begehrten Wohnlage von Bamberg. Auch zentral, im Grünen gelegen. Eine Stiftung hatte dort ein von einer Gönnerin geerbtes Haus gegen Gebot ausgeschrieben. Die Versteigerungstaktik hat sich gelohnt: Etliche 10 000 Euro über dem eigentlichen

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Auch in Hallstadt ist das nicht viel anders: ein Eigentumswohnung ging dort weg, bevor sie ausgeschrieben war. Suchkunden nämlich haben Immobilienmakler zur Zeit mehr als genug. Das spart die Annonce in der Zeitung oder im Netz. „Das Beste geht unter der Hand weg.“ sagt eine Maklerin, die nicht genannt werden möchte.

Sechs Prozent mehr in einem Jahr

für einen Hauskauf bekäme, muss dagegen lange suchen und wesentlich mehr bezahlen als noch vor einigen Jahren. Gemäß City-Report 2013 des Immobilienverbands Deutschland IVD, in dem Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständige organisiert sind, ist Bamberg derzeit mehr als begehrt: „Insbesondere in innerstädtisch oder zentrumsnah gelegenen Wohnlagen kann derzeit“, so Prof. Stephan Kippes, Leiter des IVD-Marktforschungsinstituts, „bei den Eigentumswohnungen eine hohe Nachfrage bei geringem Angebot beobachtet werden. Abgesehen von einzelnen Neubauprojekten im gehobenen Preissegment ist der Markt in diesem Bereich nahezu leergefegt. Bestandsobjekte kommen nur vereinzelt auf den Markt und erfreuen sich einer hohen Nachfrage.“ Im Eigenheimbereich, so der IVD, herrscht ebenfalls ein ausgeprägter Nachfrageüberhang. Gesucht werden in erster Linie Objekte in den gefragten Wohnlagen der Innenstadt und des Berggebiets. Insbesondere in diesen Lagen konnten in den vergangenen Jahren deutliche Preissprünge festgestellt werden, die teilweise dadurch entstehen, dass sich die Kaufinteressenten überbieten und somit die Kaufpreise in besonders gefragten Stadtlagen nach oben treiben. Die Verlierer dieser Entwicklung sind oft Familien mit Durchschnittsverdienst, für die der Erwerb einer eigenen Immobilie immer unerschwinglicher wird.

Fälle, die auch in Bamberg immer typischer werden. Die Domstadt ist nicht mehr weit von den Dimensionen einer Metropole entfernt. Auch wenn eine Immobilienblase wohl so schnell nicht platzt, gilt: Wer ein Haus, ein Grundstück oder eine Wohnung hat, gibt sein „Betongold“ zur Zeit nur ungern oder wenn dann für gutes Geld her. Wer sein Geld gerne ausgeben möchte oder von der Bank ein Darlehen

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Inhalt

wert noch für 1100 Euro den Quadratmeter erhältlich ist, muss man für eine Neubauwohnung schon durchschnitt 2350 Euro berappen. Loftwohnungen mit überdurchschnittlicher Ausstattung auf der ERBA-Insel oder in anderen begehrten Wohnlagen kosten schon mal an die 3500 Euro pro Quadratmeter.

Trend geht so weiter „Bedingt durch die Kessellage und die engen Grenzen der Gebietsreform ist die Ausweisung von zusätzlichem Bauland“, so Regionalbeirat des IVD Süd Kay Zimmermann, „sehr schwierig. Bauplätze entstehen in der Regel durch Neubebauung vorhandener Grundstücke bzw. aktuell die Umwandlung von innenstadtnahen Industriebrachen wie beispielsweise auf dem sogenannten ERBA-Gelände.“ Angesichts der begrenzten Freiflächenkapazität bieten zukünftig die ehemaligen Militärflächen im Nordosten der Stadt Bamberg eine enorme Chance für die Stadtentwicklung.

Der Immobilienmarkt ist gigantisch: schon 2012 wurden deutschlandweit fast 800 000 Wohnimmobilien im Gesamtwert von 135 Milliarden Euro verkauft. Das war ein Plus von 18%. Und dieses Jahr wird den Rekord wohl wieder gebrochen. Alleine für Bayern prognostiziert das IVD-Institut einen Anstieg der Immobilienumsätze auf rund 38 Milliarden Euro, 2012 waren es knapp 36. „Das derzeit historisch niedrige Zinsniveau, die Furcht vor steigender Inflation und Zweifel am Euro“, so Prof. Stephan Kippes, Leiter des IVD-Marktforschungsinstituts, „führen dazu, dass viele Menschen ihr Geld in Immobilien anlegen.“ Der Trend wird so weitergehen, auch in Universitäts-und Hochschulstädten, so das IVD-Institut.

„Im Vergleich zum Vorjahr wurde im Frühjahr 2013 in Bamberg“, so Prof. Stephan Kippes, „ein weiter steigendes Preisniveau in allen Preiskategorien sowohl im Kauf- als auch im Mietbereich festgestellt.“ Die Kaufpreise für Baugrundstücke für Einfamilienhäuser stiegen im Frühjahr 2013 im Vergleich zum Frühjahr 2012 um fast fünf Prozent auf 275 Euro den Quadratmeter. Ein Einfamilienhaus kostete demnach im Frühjahr 2013 durchschnittlich 405.000 Euro, also fast sechs Prozent mehr als im Vorjahr, fast genauso viel eine Doppelhaushälfte, nämlich knapp 400 000 Euro. Das sind auch sechs Prozent mehr als im Vorjahr.

© Peter Einheuser 2013

Stolze Preise auch bei Eigentumswohnungen: während eine normale Wohnung mit einfachem Wohn-

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Foto: Pi Lens

Immobilienpreise gehen durch die Decke

Ob ursprünglich geförderter Wohnungsbau...

Verbraucherzentale rät zur Vorsicht

Foto: Johannes & Sabne Jäger

Der Immobilienmarkt also boomt, niedrige Bauzinsen locken zum Bau oder zum Kauf eines Eigenheims. Die Verbraucherzentrale Bayern rät daher aber, genau zu prüfen, ob die Finanzierung auf die eigene finanzielle Situation passt und welche Risiken bestehen. „Derzeit ist das Zinsniveau verführe-

So seien in Ballungsräumen Immobilien schon jetzt zu teuer: „Für Immobilien sind zuletzt Preise verlangt und gezahlt worden, die nicht von längerfristigen demografischen und wirtschaftlichen Einflussfaktoren gedeckt sind“, so die Notenbank im Oktober. Bamberg aber ist in den letzten Jahren nicht geschrumpft, sondern leicht gewachsen, ein Demografieproblem wie in weiten Teilen Oberfrankens hat man in der Domstadt also nicht.

... das mühsam angesparte Häuschen im Grünen oder....

Mit einer nicht durchdachten Finanzierung kann man schnell Schiffbruch erleiden

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risch niedrig, doch die Abzahlung des Eigenheims dauert oft sehr lange und kann erhebliche Restrisiken enthalten“, warnt Susanne Götz, Finanzexpertin der Verbraucherzentrale Bayern. Die hohe Nachfrage setzt gerade in den Städten viele potentielle Käufer unter Druck. „Oft bleibt nur wenig Zeit, um sich für das Traumobjekt zu entscheiden“, sagt Susanne Götz. Mit einer nicht durchdachten Finanzierung könne man aber rasch Schiffbruch erleiden. Typische Probleme seien Lücken im Finanzierungsplan, zu geringes Eigenkapital oder Überfinanzierungen. Auch die Bundesbank tritt auf die Bremse.

Auch Mieten teurer Der Trend zu höheren Preisen also ist ungebrochen und geht auch an den Mieten nicht spurlos vorüber. Bei Mietwohnungen besteht derzeit eine hohe Nachfrage bei geringem Angebot insbesondere in innerstädtisch oder zentrumsnah gelegenen Wohnlagen. Speziell in diesen Lagen ist ein ausgeprägter Vermietermarkt anzutreffen, so der IVD. Außerhalb

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Immobilienpreise gehen durch die Decke

Viele denken, jetzt sahnen wir mal so richtig ab

dieser Lagen ist die Nachfrage eher ausgeglichen. Je nach Lage und Ausstattung werden derzeit in Bamberg Mietpreise von durchschnittlich 7,00 Euro den Quadratmeter für eine Altbauwohnung, 7,50 Euro für eine Wohnung aus dem Bestand und bis zu 8,80 Euro für eine Neubauwohnung (jeweils auf den guten Wohnwert bezogen) bezahlt. Da werden dann für eine 100 Quadratmeterwohnung schon mal knapp 900 Euro fällig, ohne Nebenkosten.

nen“, sagt eine Maklerin. „Nachdem in den Medien ja nur noch von „Betongold“ berichtet wird, denken viele Eigentümer, jetzt sahnen wir mal richtig ab. Oft liegen die Erlösvorstellungen bei oder sogar über den ursprünglichen Herstellungskosten.“ Das funktioniert direkt rund um Bamberg, in Hallstadt oder Stegaurach. Doch „je weiter weg von Bamberg, keine gute Lage, schlechte Ausstattung, alte Bäder, alter Strom, Nachtspeicherheizung, da geht nur wenig“. Dann muss, so die Maklerin, der Angebotspreis für einen erfolgreichen Verkauf oft nach unten korrigiert werden. In Bamberg selbst aber ist die Situation extrem. Mit den klassischen Einwertungen kommen Banken

Foto: Villy Yovcheva

Je weiter weg von Bamberg desto weniger geht.... ... die Altbauwohnung in Bamberg, sie sind kaum noch bezahlbar.

Nicht alles lässt sich verkaufen

und Makler schon nicht mehr hin. In diesen Tabellen gibt man unter anderem Lage, Größe, Baujahr, Wohnfläche und Bodenrichtwert ein. Am Ende kommt ein Preis heraus, für den man ein Haus verkaufen kann. Doch der Bodenrichtwert kommt dem Verkaufspreis nicht mehr hinterher, weil er nur alle drei Jahre aktualisiert wird. Der Immobilienmarkt heute hat seine eigenen Gesetze.

Auch im Landkreis Bamberg dreht sich die Preisspirale, aber langsamer. „Viele meinen dort, von den hohen Preisen in Bamberg profitieren zu kön-

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Zuschauen & Hören

Zuschauen.Hören.

theater & Musik. Demnächst. E.T.A. Hoffmann Theater

Vergangenheit und unentdeckte Sehnsüchte

Einblick in die deutsche Seele

Endstation Irgendwo

Eine Komödie von René Heinersdorff

Stenkelfeld

Comedytheater nach Detlev Gröning und Harald Wehmeier

A Darum geht es

Der Landkreis Stenkelfeld in Norddeutschland ist nicht nur Standort der angesehenen WimThoelke-Universität, sondern beheimatet auch eine angesehene Kunstgalerie und das Claudia-Schiffer-Gymnasium. Mit Ralf Sögels Tonstudio, dem Ursprungsort sämtlicher volkstümlicher Stimmungshits, und der Kunstgalerie, in der Sie derzeit die Ausstellung „Der Deutsche Wohnwagen“ (Campingplatz „Suleika“ – Rüdesheim 1996 – dreidimensionaler Realismus) besuchen können, ist Stenkelfeld kultureller Mittelpunkt der Region. Oberbürgermeister Wilhelm Oelgemöller (SPD) und Oppositionsführer Heinrich Oertel (CDU) heißen Sie in ihrer liebenswerten Gemeinde willkommen! Informieren Sie sich über die regen kulturellen Aktivitäten verschiedener Gruppierungen wie die Fortbildungen an der Jürgen-Koppelin-Bildungsstätte oder die Workshops der Martin-Semmelrogge-Stiftung zur Wiedereingliederung verhaltensauffälliger Kinder. Das Bamberger Theater wird für die Inszenierung zum Rundfunkstudio umfunktioniert und lädt zum ungezwungenen Kennenlernen ein.

B WO UND WANN SPIELT ES und C WAS ERWARTET MICH

Stenkelfeld ist ein für die gleichnamige HörspielReihe des Norddeutschen Rundfunks (NDR) erfundener Landkreis in Norddeutschland. Die skurillen Geschichten könnten sich aber jederzeit und überall in kleinen Städten und Gemeinden ereignen, und natürlich auch in der großen weiten Welt.

D WER IST DABEI

Die Inszenierung hat Rainer Lewandowski, die Ausstattung Jens Hübner und die musikalische Leitung Franz Tröger. Auf der Bühne sind mit dabei: Eva Steines, Gerald Leiß, Eckhart Neuberg, Bernhard Georg Rusch, Patrick L. Schmitz und Franz Tröger.

E WANN

Premiere ist am 12. Dezember um 20 Uhr im Treff. Weitere Vorstellungen gibt es vom 13. bis zum 15., sowie am 19. und 20. Dezember.

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A 35 Jahre lang war Lindas Vater von der Bildfläche verschwunden. Nun, da ihre Mutter gestorben ist, kommt ein Lebenszeichen von ihm aus einem kleinen Kaff namens Irgendwo. Dort soll Linda ihn treffen. Er wird sie am Bahnhof abholen und über alles mit ihr reden. Doch als Linda mit ihrem Mann Jens und halbstündiger Verspätung auf dem verschneiten Bahnhof ankommt, ist er nicht da. Am selben Bahnhof warten auch ein schrulliger alter Herr und seine scheidende Haushälterin. Die beiden wollen ein Ehepaar abholen, das sich um die frei werdende Haushälterstelle beworben hat. Doch auch deren Zug hat Verspätung. Bald stecken alle Beteiligten in einem komplizierten Gefüge von Verwechslungen und Unterstellungen – und mittendrin kocht ein Kioskmann Kaffee und beobachtet, wie aus allerlei falschen Annahmen ein verwirrender Strudel entsteht, der den Zuschauer, nein, nicht ins Nirgendwo, sondern ins Irgendwo leitet.

Langen Straße – am Tag der Machtergreifung durch Hitler. Stauffenberg machte eine glänzende Karriere im Generalstab der Wehrmacht, kehrte sich aber später völlig von Hitler ab und fasste den Entschluss, dessen Kriegs-Regime ein Ende zu setzen.

C Das Schauspiel von Lewandowski stellt nicht Geschichte dar, sondern stellt Fragen: Was hat Stauffenberg zu seinem Entschluss gebracht? Welche Vorbereitungen für die Zeit danach gab es? Welche Rolle spielte das Militär im Widerstand und bei der »Operation Walküre«? Um diese und andere Fragen sowie Stauffenbergs politische und private Beweggründe geht es. D Die Inszenierung hat Peter Bernhardt übernommen, die Ausstattung Monika Maria Cleres. In den Rollen sind zu sehen: Iris Hochberger, Sybille Kreß, Nadine Panjas, Ulrike

B Irgendwo im Nirgendwo. C Beginnend mit einer Satire auf die Deutsche Bahn handelt es sich zunehmend um eine witzige Beziehungsgeschichte mit viel Spaß, Überraschung und Tempo. D Die Inszenierung ist in den Händen von Merula Steinhardt-Unseld, die Ausstattung ist Jens Hübner verantwortlich. Die Rollen werden gespielt von Verena Ehrmann, Karin M. Schneider, Florian S. Federl, Volker J. Ringe und Eckhart Neuberg. E Premiere ist am 1. Februar 2014 um 20 Uhr im Studio. Weitere Vorstellungen zur selben Zeit am 2, 5. bis 9., 14. bis 16, und 20. bis 22. Februar. Eine Nachmittagsvorstellung gibt es auch: am 23. Februar um 15 Uhr. Fragen an die deutsche Geschichte

Stauffenberg

Schauspiel von Rainer Lewandowski

A Am 20. Juli 1944 detonierte ein Sprengsatz, der bestimmt war, Hitler zu töten und den Staatsstreich einzuleiten. Dieser Versuch des Widerstands gegen das faschistische Regime sowie der Tag der Hinrichtung Stauffenbergs am 21. Juli jähren sich im Jahre 2014 zum 70. Mal. Claus Schenk Graf von Stauffenbergs Biografie ist phasenweise eng mit Bamberg verbunden: Er war beim hiesigen 17. Reiterregiment, hat in Bamberg seine Frau Nina geheiratet und stand am 30. Januar 1933 jubelnd vor dem Triumphzug der NSDAP in der

© Leslie Murray 213

Schlegel, Eva Steines, Elena Weber, Ulrich Bosch, Gerald Leiß, Felix Pielmeier, Bernhard Georg Rusch, Patrick L. Schmitz, Matthias Tuzar, Florian Walter, Stefan Dzierzawa, Thorsten Pecher.

E Die Uraufführung findet am 8. Februar 2014 um 19:30 Uhr im Großen Haus statt. Weitere Vorstellungen sind am 9., vom 13. bis zum 16., vom 19. bis zum 21. sowie am 28. Februar. Außerdem am 1. und 2. März. Vorstellungsbeginn ist wochentags um 20 Uhr, am Wochenende um 19:30 Uhr und am 2. März um 19 Uhr.

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Theater und Musik

Bamberger Symphoniker Auf historischen Instrumenten Orgelreihe der Bamberger Symphoniker

ORGELKONZERT MIT GUNTHER ROST

Brillantes und Mephistophelisches für Orgel und Violine

A Bearbeitungen fremder Werke für die Orgel haben eine lange Tradition. Johann Sebastian Bach selbst hat Konzerte von Antonio Vivaldi für die Orgel transkribiert. Der „Organist in residence“ der Bamberger Symphoniker Gunther Rost stellt sich dieser Tradition und hat seinerseits virtuose Orchesterwerke von Franz Liszt und Wieniawski für die Orgel bearbeitet. B, C UND D Gunther Rost, geboren 1974 in Würzburg, erhielt international über ein Dutzend Preise und Auszeichnungen als Konzertorganist. Er studierte in Würzburg und Paris, bei Günther Kaunzinger und Marie-Claire Alain. Seit 2002 ist er Professor an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz und fungiert darüber hinaus als Juror bei internationalen Orgelwettbewerben. Seit der Saison 2012/13 hat er die Position des „Organist in residence“ bei den Bamberger Symphonikern – Bayerische Staatsphilharmonie inne. Zusammen mit dem Geiger Iskandar Widjaja spielt er im Orgelkonzert Werke bzw. Bearbeitungen von Werken von Johann Sebastian Bach, Eugène Ysaye, Franz Liszt und Henryk Wieniawski. E Sonntag, 8.12.2013, 17 Uhr, Konzerthalle Bamberg, Tickets im Vorverkauf beim bvd Kartenservice, Lange Straße 22, 96047 Bamberg, Tel. 0951 / 980 82 20, www.bvd-ticket.de und 1 Stunde vor Konzertbeginn an der Einlasskasse. Jahreswechsel mit Albrecht Mayer

SILVESTERKONZERT MIT MUSIKALISCHEM FEUERWERK Der Weltklasse-Oboist kehrt zurück

A Das diesjährige Silvesterkonzert der Bamberger Symphoniker bietet ein Programm mit barocken Meisterwerken: Telemanns Konzert für Oboe d’amore, Händels Oboenkonzert und Bachs dritte Orchestersuite. Zum Abschluss gibt es sogar schon vor Mitternacht ein Feuerwerk – zumindest musikalisch: Händels Feuerwerksmusik beschließt das Konzert. B, C UND D Das Konzert zum Jahreswechsel bringt ein Wiederhören mit einem der weltbesten Oboisten, dessen Karriere in Bamberg als Mitglied der Bamberger Symphoniker begonnen hatte: Albrecht Mayer. Im Jahr 1990 wurde er, im Alter von 25 Jahren, Solo-Oboist des Orchesters. Nur zwei Jahre später wechselte er in gleicher Funktion zu den Berliner Philharmonikern, die seitdem seine künstlerische Heimat bilden. Bereits mehrfach wurde er mit dem ECHO Klassik ausgezeichnet, und seine CDs schaffen es in den KlassikCharts regelmäßig auf die vorderen Plätze. Dirigent des Konzertes ist Andreas Spering. E Dienstag, 31.12.2013, 17 Uhr (Ende gegen 19.15), Konzerthalle Bamberg, Tickets im Vorverkauf beim bvd Kartenservice, Lange Straße 22, 96047 Bamberg, Tel. 0951 / 980 82 20, www.bvd-ticket.de www.bvd-ticket.de und 1 Stunde vor Konzertbeginn an der Einlasskasse.

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VON Wolfram Hegen

Wenn es kalt wird, laufen sie heiSS. Die Männer, die es im Winter unter Wasser zieht. Ihr Hobby ist sicher - wenn man keine Fehler macht.

Während der normale Wintersportler auf zwei Brettern seine Bahnen durch verschneite Landschaften zieht oder über gewalzte Pisten schwingt, steigen sie ins kalte Wasser: Eistaucher. Sie üben einen Sport aus, der so faszinierend wie gefährlich ist. Ein Sport, der keinen Fehler verzeiht. Nur durch ein kleines Loch steigen Eistaucher in zugefrorene Seen. Das ist ihr einziger Weg zurück ins Leben. Ein Weg, der an einem seidenen Faden hängt, dem Sicherungsseil. Dazu die Kälte des Wassers, die sich stechend in das Gesicht beißt, die am Körper zehrt. Doch die unwirkliche, die bizarre und stille Unterwasserwelt entschädigt für das Risiko, für die Strapazen der Vorbereitung: wenn sich das Licht im Eis bricht, wenn Wassereinschlüsse im Eis ihr Spiel treiben und vor allem wenn der Blick weit hineinreicht in das kühle unendliche Blau. „Eigentlich mag ich den Winter ja gar nicht“, sagt Matthias Aust, Mittvierziger und seit fast 20 Jahren Taucher. Rotes Meer, Mittelmeer, Malediven, das sind seine normalen Tauchreviere. Dennoch ist der Tauchlehrer vor fast zehn Jahren zum ersten Mal dem Rausch der Kälte verfallen, die wie er korrigiert, „eigentlich gar nicht so schlimm ist.“ Immerhin sei das Wasser mit vier Grad plus noch wärmer als die Luft bei klaren Minustemperaturen. So ist auch vier Grad kaltes Wasser eigentlich noch relativ warm. Gegenüber der Luft, aber auch gegenüber der Eisoberfläche.

Foto: Henning Rosenbusch

Leben am dünnen Faden

Im Winter gerne unter Eis: Matthias Aust

Im Trockentauchanzug, der den Körper vor der nassen Kälte schützt, merkt man diese feinen Unterschiede freilich nicht. Auf Dauer zehrt die Kälte, nach 30 Minuten ist für Aust meistens Schluss mit einem Tauchgang. Er taucht im Winter, weil er in Übung bleiben will, weil er sich testen will, wie er zurechtkommt, wenn er beim Tauchen nicht direkt aufsteigen kann, eingesperrt ist unter einer unendlichen Fläche aus zentimeterdickem, stahlhartem Eis. Das Leben hängt an einem dünnen Faden, der Führungsleine, bis zu 30 Meter lang, befestigt an einem Baum oder einem Eishaken. Die Lebensversicherung des Tauchers. Bewacht vom Sicherungsmann außerhalb des Lochs, damit das Wintermärchen nicht zum Horrortrip wird. Wenn die Führungsleine nämlich verloren geht, abrutscht, sich in Unterwassergestrüpp verfängt, ist das fast wie ein Todesurteil. Zwar kann der in einer speziellen Formation geräumte Schnee auf der Eisdecke ein wenig Orientierung bieten, Spuren führen zum Loch hin, Querlinien zeigen die Entfernung zum „rettenden Ufer“. Die Kälte und die schwere Beweglichkeit im dicken Tauchanzug aber wären riskante Begleiter, und dazu das Wissen, dass jeder Versuch, eine Eisdecke von unten zu durchstoßen, zum Scheitern verurteilt wäre. Umso wichtiger sind ausreichende Sicherungsmaßnahmen. „Wenn man mit genug Respekt an die Sache herangeht, dann ist dieser Sport auch sicher“ Lebensversicherung beim Eistauchen: Die Führungsleine

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Foto: Daniel Lรถb

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sagt Christian Redl, österreichischer Extremtaucher, in einem Interview. Wenn Unfälle passieren, liege das meistens an schlechter Ausbildung der Eistaucher, an mangelnden Sicherheitsmaßnahmen, an fehlendem Respekt vor der Natur, so Redl.

Nur Zischen und Blubbern Auch Aust sagt, ohne Erfahrung und das entsprechende Eistauch-Brevet, eine Art Führerschein für das Eistauchen, sollte man sich nicht an dieses Hobby wagen. Er selbst hält alle Vorschriften penibel ein, er hängt am Leben, der Vater von zwei Kindern, er sucht auch nicht diesen Kick, nicht diesen Thrill, sagt er. Er schwärmt ganz einfach von den phantastischen Sichtweiten in dem klaren Wasser. Tiere, Fische in ihrer Winterruhe zu beobachten, die Eisformationen von unten zu bewundern, das Spiel der Wassereinschlüsse, das Wandern der Atemluft über die Unterseite des Eises. Es ist still, nur die Atemregler zischen beim Ein- und Blubbern beim Ausatmen. Und auch das Ritual des Eistauchens selbst: das Ankommen schwerbeladen mit viel Technik, das Suchen der richtigen Stelle ein paar Meter vom Ufer möglichst schon mit ein paar Meter Wassertiefe, das Sägen des dreieckigen Lochs mit Hand- oder Motorsäge, das Vorbereiten der Technik, das Arbeiten im Team. „Jeder kennt die Abläufe“, sagt er, „Vertrauen, sich aufeinander verlassen können, das ist ganz entscheidend.“ Da vergehen dann schon mal eineinhalb Stunden bis zum ersten Tauchgang. „Außerdem ist im Winter ganz einfach viel mehr Ruhe als im Sommer“. Die Bergwelt, die Atmosphäre, die Einsamkeit, das zieht ihn an. Tauchen ist in der warmen Jahreszeit ist dagegen oft zum Massensport geworden, Tauchschulen gibt es nahezu in jeder auch kleinen Stadt, Tourismusorte bieten Tauchkurse an, das Equipment kann man leihen, Tauchsafaris bringen Gäste zu Tauchspots auf der ganzen Welt. Die „Raumfahrt des kleinen Mannes“, das schwerelose Schweben im Wasser ist nicht mehr exotisch, nicht mehr exklusiv. Fast schon fünf Millionen Deutsche tauchen nach einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach „ab und zu“.

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Kleiner Schock

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Die Zahl der Eistaucher dagegen ist überschaubar. Aust schätzt sie auf unter 10% der Sommertaucher. „Für Viele ist das immer noch ein Buch mit sieben Siegeln.“ Angst vor der Gefahr, und natürlich die Frage, ob man sich das wirklich geben muss – bei Minusgraden auch noch ins Wasser zu steigen. Wichtig ist außerdem die richtige Ausrüstung, die Normaltaucher selten haben und die es auch wenig zu leihen gibt. Ein Trockentauchanzug, schön „warm“. Das eiskalte Wasser am ganzen Körper auf der Haut haben, das muss ja auch nicht sein, auch wenn es auch ganz harte Jungs gibt, die in normalen Nasstauchanzügen zum Eistauchen gehen. Und selbst mit einem Trockentauchanzug ist man vor Überraschungen nicht sicher: Einmal, erinnert sich Aust, „ist mir plötzlich das Wasser zum Hals reingelaufen, das war schon ein kleiner Schock.“ Die Halsmanschette war zu locker, er hatte vorher einige Kilogramm abgenommen …. Das ist zwar unangenehm, richtig gefährlich aber wird es vor allem, wenn der Automat zufriert, der den Taucher mit Luft versorgt. „Deswegen müssen die Geräte bei der Vorbereitung schnell ins Wasser, dürfen nicht nass draußen rum stehen.“ Und zur Sicherheit hat man auf jeden Fall immer zwei Automaten dabei, falls doch mal einer zufriert.

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Im Rausch der Kälte. Eistauchen

Und jetzt noch ohne Luft Während Matthias Aust mit Geräten abtaucht, haben auch die Apnoetaucher den Rausch der Kälte für sich entdeckt. Nur mit der eigenen Luft begeben sie sich unter Wasser, tauchen möglichst tief oder möglichst weit. Allen voran Christian Redl, der sowohl den Weltrekord im Tieftauchen unter Eis hält mit 61 Metern. Mit Hilfe eines Gewichtes abgetaucht, mit eigener Kraft wieder nach oben. 1 Minute und 51 Sekunden war er unterwegs. Aufgestellt hat er den Weltrekord 2011 im Weissensee in Kärnten. Bereits ein Jahr zuvor hatte er außerdem den Weltrekord im Streckentauchen unter Eis geholt. Als erster Freitaucher der Welt erreichte er die 100 Meter Marke. Das ist umso bemerkenswerter, als die Bedingungen unter Eis besonders schwierig sind. Der Organismus von Redl verbraucht bei einem Rekordversuch in zehn Minuten so viel Energie wie bei einem Marathonlauf. Der Körper braucht diese Energie, um Körpertemperatur und die wichtigsten Lebensfunktionen aufrecht zu erhalten. Zwar hat auch er einen Anzug an, aber dabei handelt es sich eben nur um einen normalen Neoprenanzug, wie ihn viele Taucher auch im Sommer tragen. „Bei meinem letzten Rekord im Apnoeeistauchen hatte ich in 15 Meter Tiefe das Gefühl, dass ich splitterfasernackt bin“, sagt Redl in einem Interview in der österreichischen Zeitung „Standard“. „Ich dachte, mir friert die Wirbelsäule ein.“ Wie gefährlich das Freitauchen unter Eis sein kann, zeigt ein Zwischenfall im Jahr 2011. Der schweizerische Apnoe-Taucher Peter Colat wollte im Davosersee den Weltrekord im sauerstofflosen Streckentauchen unter Eis brechen. Drei Taucher sollten vorab die Strecke abtauchen, die mit insgesamt sechs Löchern gesichert war. Doch ein

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42jähriger Mann erreichte das 50-Meter-Loch nicht. Nach knapp 3 Minuten fanden ihn Rettungstaucher leblos. Zu spät. Der Mann starb im Krankenhaus.

Eishockey. Weltmeister wurde übrigens Finnland vor Österreich. Wie viele Zuschauer dem Spektakel beigewohnt haben, ist allerdings nicht übermittelt.

Abtauchen am Polarkreis

Alpen als Ziel

Wenn alle Sicherheitsvorkehrungen eingehalten werden, steht dem eiskalten Vergnügen allerdings nichts im Weg. So führt die holländische Firma Oceanwide Expedition seit einigen Jahren Reisen in die Arktis durch. Auf russischen Forschungsschiffen werden die Eistaucher an den Rand unserer Zivilisation gebracht. Das ist weniger ein Urlaub, mehr schon eine Expedition. Die Teilnahme auch nur für erfahrene Taucher mit genug Eistaucherfahrung möglich. Dann aber bekommt man den besonderen Kick: Die spektakulären Eisformationen der Arktis, die tiefstehende Sonne, das verspricht atemberaubende Kontraste, ungewöhnliche Lichtbrechungen, tiefblaue Farben – und, im Gegensatz zu winterlich verschlafenen mitteleuropäischen Seen, marines Leben: Lobster, Seesterne, Krabben und anderes Getier.

Matthias Aust bleibt beim Gerätetauchen. Auch in diesem Winter wird er wieder aufbrechen. Wahrscheinlich an den Urisee in Österreich. Dort wird Tauchen touristisch angeboten. Alternativen sind der Plansee, der Weissenssee in Kärnten oder viele andere Alpenseen. Mittlerweile bieten viele Regionen oder Hotels Eistauchen als winterliche Abwechslung an. Hier in der Region gibt es dagegen eher wenig Möglichkeiten zum Eistauchen. Oft frieren die Seen nicht richtig zu. Manchmal erlaubt der Kulkwitzer See bei Leipzig einen Tauchgang, oder der Ölschnitzsee im Frankenwald. Wer auch mal eiskalt abtauchen möchte, kann sich bei einem der vielen Tauchclubs in der Region informieren. Einen speziellen Eistauchkurs sollte man auf jeden Fall belegen, den Tauchschein ohnehin sein Eigen nennen. Dann steht dem Rausch der Kälte nichts mehr im Wege.

Eishockey unter Eis Mittlerweile hat das Eistauchen schon Varianten hervorgebracht: der österreichische Apnoetaucher Christian Redl hat zahlreiche Nationalmannschaften zum ersten Wettkampf im Unterwassereishockey eingeladen. 2 Apnoetaucher pro Mannschaft spielten an der Unterseite des Eises

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Im Rausch der Kälte. Eistauchen

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Spitzenköche erzählen vom Essen

Feliz Navidad auf fränkischen Tellern

Spanische Weihnacht Ein kulinarischer ausflug in den Süden Europas Wenn die Spanier Weihnachten feiern, ist das etwas anders als in Deutschland: es gibt traditionell eigentlich keine Weihnachtsbäume, stattdessen werden Weihnachtskrippen aufgestellt. Geschenke bekommt man nicht am Heiligen Abend, sondern am 6. Januar. Zuständig sind auch nicht das Christkind oder der Weihnachtsmann, sondern die Heiligen Drei Könige. Oft kommen sie bei festlichen Umzügen am Vortag auf Kamelen angeritten. Die Kinder stellen dann Schuhe, Stroh, Wasser und Brot vor die Haustüre, am nächsten Tag werden sie dafür mit Geschenken belohnt. Nur wer sich nicht ordentlich benommen hat, bekommt stattdessen nur Kohlestücke. So die Tradition. Mittlerweile aber gibt es auch immer häufiger die Geschenke schon am 24. Dezember. Dann haben die Kinder während der Ferien wenigstens Zeit, damit zu spielen. Und auch Weihnachtsbäume sind immer häufiger zu sehen. Ein besonderer Tag in der Weihnachtszeit ist der 28. Dezember, der Tag der unschuldigen Kinder. Dann gibt es einen Brauch, andere hereinzulegen. So wie bei uns am 1. April. Auch die spanische Küche hat zu Weihnachten einige Überraschungen parat, wie unser Besuch in zwei Restaurants in der Region zeigt, im „Rocus“ in Baunach, das auch im Gault Millau und im Guide Michelin empfohlen wird, und in der „Bar Celona“ in Coburg. Das Coburger Restaurant Bar Celona glänzt mit historischem Ambiente. Sandstein, Türme, Giebel - das neugotische Anwesen, erbaut 1866, war zu Herzogszeiten ein wahrhaft würdiger Sitz des englischen Generalkonsuls. Diese Zeiten sind lange vorbei, heute ist die Bar Celona dagegen Botschafter des guten Geschmacks. 2001 ist

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Spanische Weihnacht

Von Wolfram Hegen Fotos: Liliana FreveL &

Peter Einheuser

Alles am Platz: K端chenchef Marcus Bluszcz

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Spitzenköche erzählen vom Essen

Spanische Weihnacht für vier Personen: Restaurant Bar Celona in Coburg das Restaurant eröffnet worden. Geschäftsführer Bertram Schindler hat damit seiner Verbundenheit zu Spanien Ausdruck verliehen und die spanische Küche nach Coburg gebracht. „Tapas and more“ kann man in den gemütlichen Räumen mit viel Sandstein, indirektem Licht und kleinen Ecken und Winkeln bestens genießen. „Bertl“, wie er in Coburg genannt wird, und sein Geschäftspartner Michael Weber legen Wert auf hohe Qualität in Sachen Service, Produkte und Angebot. „Saisonale Produkte von Metzgern und Lieferanten aus der Region, wann immer es möglich ist“ so Bertram Schindler. Und aus denen hat Köchin Anka Ackermann gemeinsam mit Karina Geworkian ein 5-Gänge-Menü gezaubert. Von dem können wir im Bamberger zwar nur 3 Gänge ausführlich vorstellen, so viel sei aber gesagt: auch die Tapas zum Auftakt als auch das Fischgericht als erster Hauptgang hätten eine Erwähnung verdient. Die Bar Celona ist täglich ab 17 Uhr geöffnet, am Sonntag gibt es ab 10 Uhr Brunch.

Rosa gebratenes Rinderfilet auf Ofentortilla“

Ein Süppchen zum Auftakt

Suppe Knoblauchcremesüppchen mit gerösteten Tomatenbrot 1Knolle Knoblauch 1/2l Gemüsebrühe/1/2l Sahne Salz, Pfeffer, Muskat, Olivenöl

Etwas Olivenöl in einem Topf erhitzen, den geschälten Knoblauch zugeben mit Gemüsebrühe und Sahne ablöschen, abschmecken und kochen lassen. Mit einem Stabmixer pürieren und abpassieren. 1/2 Stange Baguette, längs in Scheiben schneiden, mit Olivenöl beträufeln und kurz in der Pfanne von links und rechts goldgelb braten. 4 frische Tomaten in Würfel schneiden, mit Salz, Pfeffer und Basilikum würzen und auf dem gerösteten Brot verteilen.

Zaubert ein 5-Gänge-Menü: Köchin Anka Ackermann

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Spanische Weihnacht Hauptgang

ben und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech gießen und bei 170 Grad, 15 min backen, abkühlen lassen.

Rosa gebratenes Rinderfilet auf Ofentortilla 600g Rinderfilet

3Eier 60g Zucker

Das Rinderfilet... portionieren (150g pro Person), mit Salz und Pfeffer würzen, in einer Grillpfanne links und rechts anbraten, im vorgeheizten Backofen schieben, nach ca. 8 min aus dem Ofen nehmen und ruhen lassen. 2 große gekochte Kartoffeln in Scheiben geschnitten halbierte Cocktailtomaten, 1 Zuccinie, 1 Knolle Fenchel

das Gemüse... in halbe Scheiben schneiden, ein Pfanne mit Olivenöl erhitzen und das Gemüse mit den halbierten Tomaten schön anbraten. Mit Salz, Pfeffer, Thymian und Rosmarin würzen 5 Eier und 100 ml Sahne verquirlen.

Schokolade, Orange, und karamellisierte Nüsse

Dessert Riegel von Schokolade und Orange mit karamellisierten Nüssen

die Kartoffeln... in eine Pfanne geben und das Gemüse zugeben und mit der Ei-Sahnemischung übergießen und im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad stocken lassen. Den fertigen Tortilla dann in 4 gleichgroße Stücke schneiden.

7 Eigelb 7 Eiweiß 100g Mehl 150g Zucker 30g Butter

auf einen Teller... die Tortilla setzen und das Rinderfilet draufsetzen und mit Grilltomateund Tymian garnieren.

Das Eigelb... mit Zucker schaumig schlagen, Mehl zugeben, zum Schluß das steifgeschlagene Eiweiß drunterhe-

lauwarm aufschlagen, 150g Sahne Aufkochen und 450g dunkle Kuvertüre zugeben und verrühren bis die Schokolade schmilzt 6Blatt eingeweichte Blattgelantine zugeben, 600g geschlagene Sahne unterheben zum Abschluß Abrieb von 2 Orangen zugeben die Masse... auf den ausgekühlten Bisquit verteilen kalt Stellen die Schokoladentarte... jetzt in gleichgroße Riegel schneiden und auf Teller mittig anrichten,die karamellisierten Nüsse verteilen.

Appetithappen: Tapas-Variationen

1904 wurde der Baunacher Bahnhof gebaut, jahrzehntelang nutzten ihn Reisende aus der ganzen Region. Heute, über 100 Jahre später, hat er sich zum Ausgangsort für kulinarische Ausflüge gewandelt. Hier nämlich hat das Restaurant Rocus sein Zuhause. Inhaber Markus Bluszcz und seine Frau Rosa Rodriguez hatten den Bahnhof im Jahr 2002 erworben und ihn umfangreich renoviert. Das denkmalgeschützte Gebäude bietet einen ganz besonderen Rahmen für ganz besondere Speisen. Mittlerweile genießen Gäste aus ganz Oberfranken im Rocus schon im siebten Jahr kreative mediterrane Küche mit vielen spanischen Elementen. Der gebürtige Baunacher Bluszcz selbst hat lange Zeit in Spanien gearbeitet, seine Frau kommt von dort. Beide sind Gastronomen aus Leidenschaft. „Das ganze Flair hat schon etwas Besonderes“ sagt Bluszcz. Er liebt – neben dem Kochen natürlich - vor allem das Kommunikative an seinem Beruf, jeder Gast wird mit Handschlag verabschiedet. „Wir sind hier, um unsere Gäste zu verwöhnen.“ Und das tut er mit hoher Qualität und mit großem Einfallsreichtum. Seine Karte ist eine Entdeckungsreise. Dabei legt er vor allem Wert auf die Herkunft seiner Produkte, viele Metzger und Bauern aus der Region gehören zu seinen Lieferanten. „Am An-

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Spitzenköche erzählen vom Essen

Vorweihnachtliches Drei-Gänge-Menü . für 4 Personen Rocus Baunach fang jeder Kochkunst steht die Natur. Eine Küche kann nicht besser sein als die Produkte, von der sie ausgeht“ so seine Philosophie. Geheimtipp ist der Weinkeller. Wein ist das Hobby von Bluszcz. Vor allem spanische. Man kann, wenn man die etwas ausgiebiger testen möchte, übrigens auch mit der Bahn anreisen. Der Zug aus Bamberg hält nämlich auch heute noch direkt an seinem Restaurant am Bahnhof in Baunach. Das Rocus ist Dienstag, Mittwoch und Donnerstag jeweils ab 17:30 Uhr geöffnet, Freitag, Samstag und Sonntag von 12 bis 14 Uhr und ab 17:30 Uhr. Montag ist Ruhetag.

Filet vom iberischen Eichelschwein

Vorspeise

Riesengarnele auf Pulposülze

Riesengarnele auf Pulposülze an Guacamole mit Olivenölkaviar Für die Riesengarnele: 4 Riesengarnelen ( Black Tiger 4/6 ohne Kopf) Olivenöl Zitrone Mojo (Sauce von den Kanarischen Inseln)

Garnelen bis zum Schwanzsegment schälen und anschließend entdarmen. Garnele mit Salz uns Zitrone würzen leicht in Mehl wenden und mit Olivenöl kurz anbraten. Mojosauce über die Garnele träufeln und im Ofen bei 180 Grad 3 min garen. Guacamole: 1 Avocado kleiner Bund Koriander gehackt halbe Knoblauchzehe gehackt 1 Tropfen scharfe Chillisauce Saft von 1 Limette, Prise Salz Markus Bluszcz hat ein Faible für die spanische Küche

Warmer Schokoladenkuchen mit Eiscrem

Avocado halbieren Kern entfernen. Fruchtfleisch einschneiden und mit Löffel herausheben.In einer Schüssel alle Zutaten leicht vermengen. Pulposülze: 1 kleiner Pulpo ca 500 gr 250 ml Fischfond 3 EL Olivenöl 1 El geräucherter Paprika 1 Tl Paprika Vera geräuchert scharf 2g Agar Agar

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Spanische Weihnacht

Detailverliebt: Zubereitung im Rocus in Baunach

Topf... mit ca 2L Wasser und 0,5L Rotwein zum Kochen bringen. Den Pulpo in die kochende Flüssigkeit eintauchen. Nach ca. 15 Sekunden wieder entnehmen. Diesen Vorgang 3 mal wiederholen und dann den Pulpo ca 45 min in der Flüssigkeit simmern lassen. ( Das Abschrecken gibt der Haut eine schöne Spannung). Wenn der Pulpo weich ist, herausnehmen und abkühlen lassen. Den Fischfond mit Olivenöl, Paprika zum Kochen bringen. Agar Agar einrühren und kurz aufkochen lassen. Pulpo in Scheiben schneiden, in eine Pastetenform geben, den Fond übergießen und abkühlen lassen. Olivenölkaviar: Bos Food Riesengarnele mit Guacamole, Pulposülze, Kaviar und Rotebeetespirale anrichten.

Hauptgericht Filet vom Iberischen Eichelschwein auf grünem Spargel mit Petersilienwurzelpüree an Sherrysauce Streifen vom Jamon Joselito und Trüffelkaviar. 2 Filet vom Iberischen Eichelschwein ca. 1Kg 500gr. Petersilienwurzel 16 Spargelspitzen grün. 50gr Jamon Serrano (Joselito oder anderer) 250 ml Sahne 250 ml Bratenfond

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6cl halbtrockener Sherry Trüffelkaviar und Kresse

Eichelschwein: 2 Filet mit Salz und Pfeffer würzen, in der Pfanne oder Grill kurz und scharf anbraten und im Backofen bei ca. 140 Grad ca. 20 min ziehen lassen. Petersilienwuzelpüree. Wurzel schälen und in Gemüsebrühe weich kochen. Brühe zu 80% abschütten und die Wurzel mit dem Rest Brühe pürrieren. Kleiner Schuss Sahne dazu und glattrühren. Grüner Spargel: Spitzen in etwas Olivenöl anbraten und würzen. Sherrysauce: Bratenfond mit halbtrockenen Sherry und der Sahne einkochen lassen. Fleisch ... mit Püree, grünem Spargel und Sherrysauce anrichten. Mit Kresse und Schinkenstreifen ausgarnieren.

Dessert Warmer Schokokuchen mit Eiscreme von Pinienkernkaramel und Manitolhimbeeren.

180gr. Butter 150 gr. Zucker 7 Eier 50 gr. Mehl 100gr Pinienkerne 100gr Zucker 1L Sahne 250ml. Milch 8 Eigelb

Eiscreme: Zucker auflösen Pinienkerne dazugeben und auf eine Silikonmatte gießen. (Vorsicht sehr heiß) Nach dem erkalten grob hacken. Sahne, Milch und Zucker aufkochen lassen. Mit Eigelb zur Rose abziehen und abkühlen lassen. Pinienkernkrokant dazugeben und in einer Eismaschine gefrieren lassen Schokokuchen: Schokolade und Butter bei mittlerer Hitze über Wasserbad schmelzen lassen. Eier und Zucker schaumig schlagen und alle Zutaten vorsichtig untermengen. Auf gebutterte Förmchen verteilen. Bei 285 Grad 11 Minuten backen. Himbeeren. Manitol (Texturas) im Topf auflösen lassen. Himbeeren vorsichtig eintauchen und verkrusten lassen. Abkühlen lassen. Alle Zutaten anrichten.

180 gr. Schokolade 85% Kakao

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Foto: Val Thoermer

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von Vanessa Koch Fotos: Hagen Lehmann

Hier wohnten….

Grafen, Geistliche und Missionare Der Weg hoch hinauf zum Bamberger Dom ist beschwerlich, doch er lohnt sich. Nicht nur wegen des prächtigen Kirchenbaus selbst, sondern auch wegen dem, was sich dahinter verbirgt. Am oberen Burgtor der ehemaligen Domburg gelegen, steht, in warmem Gelbton gestrichen und etwas schräg gebaut, das „Missionshaus St. Heinrich“, wie es heute liebevoll genannt wird. Viel hat es zu berichten, das alte Gebäude, eine Geschichte, die sich zu erzählen lohnt.

B

is in die Mitte des 13. Jahrhunderts reicht die Existenz des Anwesens zurück. Damals, um das Jahr 1325 herum, lebte der älteste bekannte Adelige Domherr Bambergs, Friedrich von Hohenzollern, Burggraf von Nürnberg, im „Bamberger Hof“, wie das Gebäude damals unter anderem getauft wurde. Später wurde er Bischof von Regensburg und blieb das bis 1365.

1938 war das Haus gut besetzt: 58 Mitbrüder waren dort, einschließlich der Novizen. Die Höchstzahl vor dem Zweiten Weltkrieg. Der aber lichtete dann die Reihen. Das Haus selbst wurde zwar vom Krieg verschont, 1941 allerdings beschlagnahmt und das „Kinderlandverschickungslager Jahn“ mit bis zu 120 Kindern darin eingerichtet. Nach dem 8. Mai 1945 diente es dann als Flüchtlingslager.

Nach der Zeit Friedrichs befand das Haus sich noch eine Zeit lang im Besitz der Hohenzollern, den Markgrafen von Brandenburg-Bayreuth, bis der heutige Bau in klassizistischem Stile erbaut wurde – übrigens im Auftrag von Friedrich Karl Philipp Lothar Zobel von Giebelstadt. Daher wohl auch der Name „Zobelhof“, den das Gebäude neben seinen vielen anderen Namen trägt.

Nach dem Krieg kamen die Heimkehrer zurück, konnten nacheinander ihre Studien beenden und erhielten die Priesterweihe. Die Gruppen von jungen Leuten mit ihren schwarzen Soutanen, die täglich den Domberg hinunter- und hinaufgingen, gehörten zum Stadtbild von Bamberg, ebenso Pater Josef Ettl mit seinem langen Bart. Die Leute in den Dörfern revanchierten sich ihrerseits, indem sie großzügig mit Lebensmitteln aushalfen.

Das Überraschende an diesem Haus: es ist schräg und fällt damit in seinem Umfeld besonders auf. Das Wohnhaus ist durch einen Vorgarten von der Straße getrennt, hat neun Achsen, die Fassade selbst ist mit den mittleren drei Fenstern und den darüber aufgesetzten Giebel besonders betont. Dort befindet sich das Wappen der Familie von Bentzel-Sternau.

Vor einigen Jahren wurde das Haus renoviert und zum Teil umgebaut. Seit 1990 ist die Niederlassung auch der Sitz des Oberen der deutschsprachigen Provinz der Comboni-Missionare.

Nach der Säkularisation ging das Anwesen in Privatbesitz über – bis 1933. Dann gelangte es in geistlichen Besitz. Familie Gebsattel veräußerte das Palais an den Orden „Comboni-Missionare vom Herzen Jesu“. Die Missionare eröffneten darin ein Studienhaus für ihre Theologiestudenten.

Während der bisherigen Besitzzeit der Comboni-Missionare wurde vor allem das Dach umgebaut. Dort können dadurch Studenten und Gäste untergebracht werden. Zwischen 2000 und 2003 ist die Fassade saniert worden, die Gästezimmer und der Dachstuhl. Das war besonders wichtig, denn er war durch frühere Umbauten nicht mehr so richtig tragfähig.

Das Missionshaus „St. Heinrich

Im Jahre 2011 sollte die Verwaltung der deutschsprachigen Provinz der Comboni-Missionare in

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das Missionshaus Bamberg integriert werden. Eine große Aufgabe: Zunächst einmal ging es darum, die Substanz und die Anordnung der Räume zu erhalten. Die vorhandene Gebäudesituation sollte auf der anderen Seite für eine funktionierende Verwaltungsstruktur taugen. Die gemischt genutzten Geschosse des Hauptgebäudes wurden dazu klar funktional getrennt. Ein Aufzug stellt eine zusätzliche Verbindung her. Die zentral gelegene ehemalige Kutschendurchfahrt sollte als offener, einladender Empfangsbereich dienen, der gleichzeitig Barrierefreiheit schafft. Im rückwärtigen Hof gibt es zwei halbkreisförmige, eingeschossige Remisen, Platz für Gästezimmer auf der einen und Bewirtschaftungszimmer auf der anderen Seite. Die Remisen sind mit einem gläsernen Verbindungsbau an das Hauptgebäude angebunden. Der Verbindungsbau ist gleichzeitig meditativer Leseraum mit Blick auf Garten und Jakobskirche. Doch mittlerweile stehen die Zeichen wieder auf Veränderung. Seit ein paar Monaten gleicht das bis vor kurzem noch bewohnte Gebäude eher einer Baustelle. Die seit langer Zeit dort lebenden Missionare sind ausgezogen und machen dem Don Bosco Jugendwerk Platz, das die Geschichte des Hauses um eine neues Detail reicher machen wird. Quelle: Comboni.de (Comboni Missionare)

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ab dem 8. Januar. Dann wird in der Universitätsbibliothek 4, Am Heumarkt in Bamberg, seine neue Ausstellung „Steiniger Weg“ eröffnet.

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Till Mayer

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Aus dem Portfolio unserer Fotografen

T i ll M a y e r Till Mayer ist eigentlich Redakteur bei der Tageszeitung „Obermain-Tagblatt“ in Lichtenfels. Doch oft tauscht Mayer den Lokaljournalismus, den er nicht missen möchte, mit Reisen in die Krisenregionen dieser Welt. Von dort bringt der Fotograf und Journalist Bilder und Geschichten mit, die unter die Haut gehen. Mit seinen Fotos und Reportagen will er daran erinnern, was Krieg bedeutet und welche Langzeitfolgen er mit sich bringt. Sie wurden veröffentlicht bei Spiegel Online und anderen Medien, in drei Bildbänden und im Rahmen seines Ausstellungsprojekts „Abseits der Schlachtfelder.“ Einige der Fotos waren dieses Jahr bereits bei einer internationalen Ausstellung bei den Vereinten Nationen in New York und Genf zu sehen. 2012 bekam er einen Medienpreis für seine Spiegel-Online-Reportage „13 Quadratmeter Elend“. Diese berichtete über die Altersarmut in der Ukraine. Eine Spendenwelle war die Folge. Wer Bilder von Mayer sehen möchte, kann das ab dem 8. Januar. Dann wird in der Universitätsbibliothek 4, Am Heumarkt in Bamberg, seine neue Ausstellung „Steiniger Weg“ eröffnet. Der BAMBERGER veröffentlicht in dieser Ausgabe einen kleinen Auszug seines Schaffens. Mehr Informationen auf der Homepage www.tillmayer.de. Ausgabe

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Till Mayer wurde f端r seine Arbeiten merhfach auch international ausgezeichnet.

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Fotos Martin Settele

Angriff des Hybriden Der neue Lexus IS 300h F Sport HHybriden, das sind doch diese Zwitter auf vier Rädern. Benziner und Elektrofahrzeug in einem. Zwei Motoren, ein Auto. Nichts Halbes und nichts Ganzes, sagen die einen, die perfekte Ergänzung, sagen die anderen. Einen Namen mit Hybridfahrzeugen macht sich vor allem Toyota. Seit 1997 baut man in Japan auf diese Technologie. Der Prius ist wohl der bekannteste Vertreter. Wenn es ein Stückchen luxuriöser sein soll, dann steigt man aber am besten in ein Fahrzeug der Toyota-Marke Lexus, die noch nicht einmal 25 Jahre auf dem Markt ist. Fast alle Modelle gibt es mittlerweile als Hybrid-Version. Jüngster Spross der Zwitterfamilie ist der Lexus IS 300h.

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er Lexus IS 300h ist ein Angriff auf die deutsche Mittelklasse von Audi und BMW. Denn vor allem das reibungslose Zusammenspiel von Benzin- und Elektromotor macht den Japaner zu einer echten Alternative für 3er oder A4 Made in Germany. Ein Auto für junge und junggebliebene Ärzte, Professoren, Rechtsanwälte, Aufsteiger und Mitdenker, die ihre Fortschrittlichkeit gegenüber dem Rest der Bevölkerung mit einem Hybrid dokumentieren, ihren Status schon mal vorsichtig andeuten, gleichzeitig aber noch jugendlich dynamisch rüber-

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kommen, und zudem auch noch ein bisschen Luxus genießen wollen.

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ährend hierzulande sparsame, aber eben traditionelle Dieselmotoren sanft schnurrend ihre Bahnen ziehen, vermittelt ein Lexus Hybrid darüber hinaus auch ein Stück Innovationsgeist und Fortschritt. Zwar stehen die Batterien und der zweite Motor und damit das stolze Gewicht von knapp 1800 Kilogramm immer ein bisschen auf der Bremse, so dass die 180 PS sich ganz schön mühen müssen, um auf Touren zu kommen. Das kann man verdrängen, wenn man die Lenkradschaltung benutzt und sich dann ein bisschen wie Sebastian Vettel fühlt. Und immerhin bietet die „F-Sport“-Variante ja auch Einiges an Schnickschnack, was sportliches Fahrvergnügen unterstützt: ein eigenes Sportprogramm, Hinterradantrieb, Sportsitze. Das Fahrverhalten ist aber dann eben doch mehr Limousine. Reicht ja auch. Denn, und darauf kommt es an: das gute Gewissen fährt immer mit. Gerade mal 99g CO2 pro Kilometer spuckt der Lexus aus, das ist bei der Größe und der Leistung eine Kampfansage, das erreichen sonst höchstens Kleinwägen mit PS-Zahlen nahe dem einstelligen Bereich. Mit diesem CO2-Wert hängt der Lexus so auch die Dieselkonkurrenz deutlich ab, die allesamt deutlich über 100 Gramm in die Luft pustet. Und zudem macht der Blick auf die Mittelkonsole allen Technikfreaks einfach Freude: Der Monitor

zeigt bei Bedarf das friedliche Miteinander von Elektro- und Benzintechnologie. Bunte Pfeile schwirren zwischen beiden Motoren hin und her, und dann noch vom Elektromotor zur Batterie, die sich immer wieder auflädt. Ein Feeling wie im Raumschiff, die Zukunft kann kommen.

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anz nebenbei macht die Hybridtechnologie das Fahren schön sparsam. Der Verbrauch des Japaners liegt zwar nicht bei den unter fünf Litern wie werkseitig angegeben, aber bei um die sechs. Und das bei einem Benziner mit fast 200 PS. Das ist schon bemerkenswert. Ungewohnt für Spritfahren: im Stadtverkehr verbraucht der Hybrid am wenigsten. Klar, da kommt auch häufig der Elektromotor zum Einsatz.

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Lexus Hybrid

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m Inneren des Lexus ist man in seiner eigenen Welt, ob man nun mit Elektro- oder Benzinmotor unterwegs ist. Der Lärm des täglichen Lebens kann draußen bleiben. Erst bei höheren Geschwindigkeiten dringt ein dumpfes Blubbern in die Fahrerkabine, das man mit dem elektronischen Soundmodulator bei Bedarf auch akustisch aufpeppen kann. Aber bei 200 Stundenkilometer ist ohnehin Schluss, nicht weil es nicht schneller ging, sondern weil der Lexus abgeregelt ist. Das wird die Mittelklassekonkurrenz aus deutschen Landen wiederum freuen, die nämlich fahren bei Bedarf auch mal deutlich schneller.

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ein äußerlich ist der Lexus schon ein wirklich schönes Fahrzeug, wenn man das so plump ausdrücken kann. Das fängt beim frontseitigen Diabolo Grill an. Dieses sportlich-elegante Gesicht mit dem teuflischen Namen kennt man schon von den anderen Neuen aus der Lexus-Familie, dem GS und LS. Sonst gibt sich der IS sportlich elegant mit feinen geschwungenen Linien. Nicht extrem auffällig, aber darum geht es ja auch nicht: Lexus fahren ist eher die moderne Variante des Understatements.

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er Innenraum ist nicht gerade geräumig, aber kompakt sportlich. Sitz und Lenkrad der von uns getesteten Variante mit viel Sonderausstattung stellen sich automatisch ein und auch sonst gibt es fast nichts, was es nicht gibt. Immerhin soll ja schon der Markenname Lexus für Luxus stehen. Die Klimaanlage wird sensorisch geregelt. Wie beim Smartphone reicht ein Fingerstrich und schon ändert sich die Temperatur. Navigation, Radio, Freisprecheinrichtung werden über eine Maus angesteuert, der Lexus Park Assist schaut sich nach allen Seiten um, ob ein Hindernis im Weg ist, und, ja, es ist schon bequem, sich beim Einparken nicht umdrehen zu müssen, weil den Blick nach draußen eine Kamera erledigt. Noch mehr gefällig? OK: Geschwindigkeitsregelanlage, Scheinwerferreinigung, Regensensor, Glas-Schiebe-Hebedach und so ziemlich alles an Airbags, was man in Türen, Konsolen und Verkleidungen unterbringen kann.

Technische Daten

Lexus IS 300h F SPORT Lexus Hybrid Drive Automatik (Benziner) Verbrauch

6,1l/ 6,1l/5,8l (Autobahn/ Überland/ Stadt)

Hubraum

2494 cm³

Leistung

Benzinmotor 181 PS/ Elektromotor 143 PS/ Gesamt max. 223 PS

Preis

45900,00 € (getestete Variante inkl. Sonderausstattung 57700,00 €/ Grundversion Lexus IS 300h ab 36700,00 E)

Besonderheit

geringer CO2 Ausstoß von 99g/ km

N

ur ein Accessoire wirkt wie aus der Zeit gefallen, erinnert daran, dass es sich - Hybrid und Luxus hin oder her - nur um ein Auto handelt, mit dem man schlichtweg in einer bestimmten Zeit von A nach B möchte: eine Uhr mit Zifferblatt in der Mittelkonsole.

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Magazin Intern

Aus Verlag und Redaktion Einer unserer Fotografen, Martin Settele, ist ins Allgäu ausgewandert. Und kommt möglicherweise nicht mehr zurück. Das ist schade. Der Student hatte nämlich großes fotografisches Talent. Unvergessen sind die Aufnahmen zum Autotest für den ersten BAMBERGER: mit einem roten Chevrolet Camaro ohne Verdeck in den vermeintlichen Frühling. Weil der in diesem Jahr aber keiner war, froren wir bei Schnee und Minustemperaturen. Trotzdem blieb der Arm locker über der Türe. So wie es sich für ein musclecar gehört. Da kann das Wetter sein wie es will. Danke Martin.

Till Mayer ist neu bei uns. Eigentlich ist er ja Redakteur beim Obermain-Tageblatt, oft ist er aber in den Krisenregionen auf der ganzen Welt unterwegs. Er bringt von dort eindrucksvolle Bilder mit, die nachdenklich machen. Einige davon sind bei uns zu sehen. In der aktuellen Ausgabe des BAMBERGER zeigen wir auch seine schönsten Winterbilder aus der Domstadt. Der BAMBERGER war lange heimatlos. Wir haben unseren Verlag ja eigentlich mitten in Coburg, waren aber schon länger auf der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten für Verlag und Redaktion, die zwischen beiden Städten liegen. Umzugsversuche sind gescheitert, jetzt sind wir fündig geworden und haben uns ein Stück auf Bamberg zubewegt: im Itzgrund ist jetzt unser zu Hause. Wir sind kein normales Stadtmagazin. Wir sind mehr eine Stadtillustrierte, ein Bilder- und Lesebuch für die Bamberger. Oder wie einer unserer ersten Leser sagte: “das wird mal unser künftiges Geschichtsbuch”. Wer also die beiden ersten

Ausgaben noch nicht in seinem Fundus hat: nachbestellen ist natürlich möglich. Am besten unter www.bambergermagazin.de. Dort kann man den BAMBERGER auch bequem abbonieren. Dann kommt er alle drei Monate nach Hause. Die Politik tut sich schwer mit dem Magazin. Für die einen ist das Magazin so rot, „dass links von Euch gar kein Platz mehr ist.“ Und für Andere sind wir die schwarze Truppe der Großkopferten. Ja, was denn nun? Wir wollen ganz einfach unterhalten und informieren, unseren Lesern tolle Bilder und interessante Geschichten erzählen. Wir stellen Fragen, berichten über die Antworten. Und halten auch mit unserer Meinung nicht vor dem Berg. Diener nach rechts oder links jedenfalls liegen uns fern (Und gehen übrigens auch so aufs Kreuz, so dass man dann nicht mehr aufrecht laufen kann …).

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Impressum

Impre ssum

Coburger – Das Magazin Ausgabe 5/ Dezember 2013 Erscheinungsweise viermal jährlich Auflage 3500 Stück www.coburgermagazin.de Verlag: Das Magazin Verlagsgesellschaft UG (haftungsbeschränkt) Seidmannsdorfer Straße 84 96450 Coburg Telefon: 01523.404.3021 info@das-magazin-verlag.de Herausgeber: Peter Einheuser und Wolfram Hegen Chefredakteur: Wolfram Hegen

Wir sind Ba mberger | Da s M ag a zin

Wolfram Hegen

Herausgeber und Chefredakteur

Daniela Greschke

Peter Einheuser Herausgeber und stv. Chefredakteur

Wolfram Porr

Freie Mitarbeiterin und Journalistin

Freier Mitarbeiter und Journalist

Val Thoermer

Christiane Schult

Cornelia Stegner

Christian Bittner

Vanessa Koch

Frank Wunderatsch

Liliana Frevel

Henning Rosenbusch

Freier Mitarbeiter und Fotograf

Freier Mitarbeiterin und Journalistin

stv. Chefredakteur: Peter Einheuser redaktion@das-magazin-verlag.de Weitere Autoren dieser Ausgabe: Daniela Greschke Wolfram Porr Christiane Schult Cornelia Stegner Vanessa Koch Fotografen dieser Ausgabe: Val Thoermer Liliana Frevel Frank Wunderatsch Till Mayer Peter Einheuser Hagen Lehmann Shutterstock, News5 Illustrationen / Cartoons: Peter Einheuser

Freie Mitarbeiterin und Journalistin

Freie Mitarbeiterin

Freier Mitarbeiterin und Fotografin

Freie Mitarbeiter und Grafikdesigner

Freier Mitarbeiter und Fotograf

Freier Mitarbeiter, Journalist und Fotograf

Layout / Grafik / Gestaltung: Peter Einheuser Christian Bittner Anzeigengestaltung: einheuser.ardis&friends, Coburg Anzeigenvertrieb: Denise Waletzko anzeigen@das-magazin-verlag.de Es gilt die Anzeigenpreisliste 12/2013 Druck: FROMM Druck- und Verlagshaus 49074 Osnabrück Leserbriefe bitte an: briefe@das-magazin-verlag.de

Christian Bittner ist der Neue in der Redaktion. Ursprünglich Frankfurter, lebt und arbeitet er als freiberuflicher Grafikdesigner in Fulda. Christian ist gelernter Schriftsetzer und hat Grafikdesign studiert. Von daher genau der richtige, „unser Blatt zu machen.“

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Die Kommunikation zwischen Fulda und Coburg funktioniert

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nicht mal so sehr erforderlich. Denn die Arbeit erfolgt weitge-

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übrigens glänzend. Dass man sich besonders häufig sieht, ist hend über die „Cloud“.

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Monaco Franke

Der Monaco Franke Neues Aus Der Hauptstadt

doch worschd! So hat Seehofer der SPD ausgerechnet in der Frage der doppelten Staatsbürgerschaft und bei möglichen Erleichterungen für Asylbewerber Entgegenkommen signalisiert. Fei werglich! Derselbe Seehofer, der „bis zur letzten Patrone“ dafür kämpfen wollte, dass nicht noch mehr Zuwanderer die deutschen Sozialsysteme belasten. Sauber. „A Hund isser scho‘, der Seehofer“ - er weiß, wie man sich Freunde macht. Sogar bei uns geduldeten, notorisch quängelnden Franken! So hat der „Monaco“ ganz schön gestaunt, als er hörte, dass es künftig nördlich der Donau ein Heimatmi-

Iech glabb’s ja ned! Die Bayern werden doch tatsächlich noch richtig beliebt im übrigen Deutschland! Viel Applaus gab’s zum Beispiel für den Ausgang der vier Bürgerentscheide zur Frage, ob sich München gemeinsam mit Garmisch-Partenkirchen sowie den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land um die Ausrichtung der Olympischen Winterspiele 2022 bewerben soll. 4:0 hieß es am Ende überraschend deutlich für die Gegner. Offenbar wollten die Bürger keine überdimensionierte Großveranstaltung in München und den bayerischen Alpen, nicht noch mehr Natur- und Umweltzerstörung, nicht noch höhere Mieten. Und sie wollten sich nicht dem Diktat des Internationalen Olympischen Komitees unterwerfen, das viel kostenintensive Investitionen fordert und sich im gleichen Atemzug weigert, seine daraus generierten Einnahmen bei uns zu versteuern. Zwar ist es wahrscheinlich naiv zu glauben, dass das gesparte Geld nun in den sozialen Wohnungsbau, in Kitas, Bildung oder in die strukturschwachen Regionen gesteckt wird. Trotzdem: Die Watschn für die vorher so siegessicheren Politiker, Sportfunktionäre und Anzugträger, denen schon die Euro-Zeichen in den Augen standen, hat gesessen. „Mia san mia“ funktioniert eben auch ohne die Großkopferten. Ätsch! Doch auch dass sich unser Landesvater höchstselbst in den Koalitionsverhandlungen mit CDU und SPD als – aufgemerkt! – großer Versöhner und Mann des Kompromisses hervortut, verschafft dem Freistaat plötzlich bundesweit Pluspunkte. Dabei tut der Horst doch nur das, was er schon immer getan hat: Er schert sich nicht um sein Gwaaf von gestern und ändert fröhlich seine Meinung, wie es gerade opportun ist. Is‘ ihm

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Etzadla amoll ganz ehrlich: Iech bin sgebbdisch. „Heimatministerium“ – was stellt man sich da vor? Medienwirksame Auftritte des Ministers im Lodenjanker oder mit hochgekrempelten Ärmeln im Kuhstall? Alibi-Diskussionsrunden à la „Jetzt red I“, in denen „der Maggus“ – ja einer von uns – dann mitfühlend-nickend Betroffenheit und Verständnis für die Probleme in Nordbayern und anderen strukturschwachen Gebieten signalisiert? „Bauer sucht Söder“? Iech waaß fei ned. Auch konnte man meinen, das Ganze sei womöglich nur König Horsts Zugeständnis an seinen potenziellen „Thronfolger“ und ein Signal, dass in dieser Frage noch nichts entschieden ist. Schließlich

- „Tschuldigung“ -

nisterium unter der Leitung vom Söder Markus geben soll – das erste Ministerium außerhalb der Landeshauptstadt übrigens. Ja, derf des woahr saa? Werden wir mit unseren Problemen plötzlich ernst genommen in der Zentrale der Macht? Wir, die wir zwar zur bayerischen Familie gehören, aber von vielen im oberbayerischen Speckgürtel eben doch nur als kleine, treu(doof)e Schoßhündchen angesehen werden, die München an der Leine hält - und zwar kurz, wenn’s geht? Als süße Upperfranconian-Terrier, die für ein paar Frolics jedesmal wieder Schwanz wedelnd zum sonst meist leeren Fressnapf rennen und aus lauter Dankbarkeit sogar „Männla“ (und bei den Wahlen Kreizla) für ihr Herrchen machen?

wurde Söders Konkurrentin Ilse Aigner aus Berlin zurück nach München gelobt, wo sie im neuen Landtag nicht nur das Wirtschaftsministerium übernommen hat, sondern sich auch „Vize-Ministerpräsidentin“ nennen darf. Söder daneben „nur“ Bayerischer Finanzminister - des hätt‘ fei scho arch läbbisch ausg‘sehn! Alles also doch kein echtes „Bombom“, sondern nur ein Trösterla für Söder und ein Placebo für die geschundene fränkische Seele? Und noch etwas kommt dazu: Nicht in Oberfranken, wo die Probleme am größten sind, wurde das Ministerium angesiedelt (und sowohl Coburg als auch Bamberg und Bayreuth hatten sich durchaus Ausgabe

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Auf ein Wort

Der Bauch irrt.

Der Gastbeitrag von Hans G. Tanner

Hoffnungen gemacht). Am Ende erhielt Nürnberg den Zuschlag. Eine 500.000-Einwohner-Stadt als Zentrum des ländlichen Raums. Herrlich! Amüsant zu beobachten war auch, dass im Vorfeld viel mehr als über die zukünftigen Aufgaben des Ministeriums über die Frage diskutiert wurde, wo Söder und seine Bagasch residieren soll. „Nicht protzig, aber repräsentativ“ sollte es sein, und aus Kostengründen kein Neubau. Niemand sollte dem Minister nachsagen können, er habe als designierter Retter der Heimat die Bodenhaftung verloren, so wie dieser Limburger Bischof. Diskutiert wurden u.a. das leer stehende Quelle-Hauptgebäude, der Fernsehturm, am Ende sogar die Burg. Schließlich hat man nun das Gebäude der ehemaligen Staatsbank, gleich hinter der Lorenzkirche, ausgewählt. Rund einhundert Mitarbeiter werden hier also in den nächsten Monaten ein Büro beziehen und sich um die Belange der ländlichen Regionen kümmern: um gleichwertige Lebensverhältnisse, um den Breitbandausbau (in seiner Regierungserklärung kündigte Seehofer ein „f lächendeckendes digitales Hochgeschwindigkeitsnetz“ an), um eine bessere Infrastruktur. Apropos: Die meisten der Regierungsbeamten werden wohl täglich mit dem ICE von München nach Nürnberg und zurück pendeln, weshalb das wichtigste Kriterium bei der Suche nach einem geeigneten Gebäude auch die Nähe zum Hauptbahnhof war (und der „Monaco“ merkt an, dass es sicher zielführender wäre, die Mitarbeiter müssten im Bummelzug über die Käffer nach Oberfranken zuckeln). Aber sind wir mal nicht zu streng! Lassen wir sie erstmal machen. Auf dass der fränkische Terrier am Ende nicht noch sein Bein hebt, gell! Viel ausrichten, so viel scheint klar, wir das Heimatministerium am Ende aber wohl nicht. Schließlich sind für die wichtigsten Förderprogramme, von denen die ländlichen Regionen profitieren sollen, ganz andere Ministerien zuständig … Schätzla, schau wie iech schau! (Der Monaco Franke sucht auch auf Facebook neue Freunde: reinklicken und Gefällt mir drücken) Für den Bamberger von Wolfram Porr Ausgabe

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Lebensmittelvergiftung oder Blitzschlag? Unfälle jeder Art oder Diabetes? Was glauben Sie? Woran sterben mehr Menschen? An Lebensmittelvergiftung und Unfällen? So antworten die meisten. Richtig ist aber genau das Gegenteil: Blitzschlag und Diabetes. Und zwar jeweils um ein Vielfaches mehr. Woher kommen die krassen Fehlurteile? Sie beruhen auf Informationen, die schneller verfügbar und emotionaler besetzt sind. Unser Gehirn interpretiert solche Informationen als wahrscheinlicher. Fehleinschätzungen entstehen. Das berühmte Bauchgefühl führt nicht immer, aber häufig in die Irre. Die schnelle Antwort stimmt nun mal häufig nicht mit der Wahrheit überein. Gerade aktuell gibt es dafür viele Beispiele: „Die Märkte haben versagt“ ist eine einfache Antwort auf weltweite Krisen, ein politisch korrektes Statement. Märkte aber sind die beste Lösung, sie sind die Plattform für Wettbewerb, fördern Vielfalt und Qualität, senken die Preise. Wenn sie funktionieren. Dazu gibt es Regeln und Gesetze. Diese festzulegen und zu kontrollieren ist Aufgabe der Politik. Sie hat dafür zu sorgen, dass sich das Wechselspiel von Angebot und Nachfrage frei entfalten kann, aber auch, dass zu viel Marktmacht den Wettbewerb nicht aushebelt. Auch der Glaube an die „Grenzen des Wachstums“ ist ein Irrglaube, immer und immer wieder gepredigt. Doch der Club of Rome selbst hat das Zukunftsszenario im letzten Jahr schon korrigiert. Es ist ja auch eine wahrhaft postmaterielle Diskussion, die man sich erst einmal leisten können muss. Der Großteil der Menschheit nämlich sitzt nicht an vollen Fleischtöpfen. Wollen wir ihm verbieten, dahin zu wollen, wo wir schon lange sind? Dazu aber braucht es Wachstum. Wachstum ist die Grundlage des Lebens, das belegt schon die simpelste Zellteilung. Wachstum ist ein Naturgesetz. Und das „Ende der Ressourcen“? Steht das so fest, wie einem Glauben gemacht wird? Nein, zu Ende geht gar nichts. Außer, jemand knipst die Sonne aus. Durch die steigt der Energielevel weltweit von Tag zu Tag. Ein effizienterer Umgang mit den Ressourcen, das Denken in Kreisläufen, die dezentrale Nutzung von Sonne, Wind, Wasser als neue Energieträger erschließt sogar mehr Ressourcen als bisher möglich. Märkte versagen nicht, Wachstum hat keine Grenzen und Ressourcen sind da. Doch weil das Bauchgefühl stärker ist als der Verstand, der Mensch zwar rational begabt, aber emotional gesteuert ist, fühlen wir uns immer wie kurz vor dem Abgrund. Leiten lassen sollten wir uns bei unserem Lebensentwurf aber doch nicht von diesem dumpfen Gefühl, oder? Kehren wir also schnellen einfachen, oftmals aber düsteren Erklärungsmustern ganz einfach den Rücken zu und denken wir nach, was wir besser tun können. An dieser Stelle laden wir Bamberger und Nicht-Bamberger, Zu- oder Abgereiste herzlich ein, ihre Meinung kundzutun. Hier in unserem Magazin. Wenn Sie etwas zu sagen haben, sprechen Sie uns an.

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Bamberger | Das Magazin erscheint wieder im März 2014. Anzeigenschluss ist der 18. Februar 2014

Analog War romantisch

Ehemalige Stasi-mitarbeiter von nSA Erschüttert

Ohne Worte

...Und das zum Schluss Wer es wagt, anders zu denken, zu handeln oder zu sprechen als der Durchschnitt, macht sich verdächtig.

Fritz B. Simon, Organisationsberater „Gesundheit ist dasjenige Maß an Krankheit, das es mir noch erlaubt, meinen wesentlichen Beschäftigungen nachzugehen“ Friedrich Nietzsche Aberglaube ist die Freigeisterei zweiten Ranges. Friedrich Nietzsche Es gibt drei Wege zum klugen Handeln: durch Nachdenken - der Edelste, durch Nachahmen - der Leichteste, durch Erfahrung - der Bitterste. Konfuzius Die Revolution ist die erfolgreiche Anstrengung, eine schlechte Regierung loszuwerden und eine schlechtere zu errichten. Oscar Wilde

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