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DIENSTLEISTUNGSCHECK: DIE OBSTLÄDEN REPORTAGE: TAXIFAHRER ZWISCHEN LACHEN UND ANGST HEDONISMUS: LEBEN ZUM REINEN VERGNÜGEN BAMBERG ZAUBERT: DIE BESTEN FOTOS NEHMEN WAS KOMMT. PARKOUR IN BAMBERG
Sommer 2015
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INHALT
Bamberger / Das Magazin BAMBERGER 8. SOMMER 2015 8 HÖREN. SEHEN. STAUNEN IN BAMBERG 11 STADTGESPRÄCH 16 40 66 68 79 80 81 82
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CHRIS WINTER
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WOLFRAM HEGEN
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HENDRIK STEFFENS
MEINUNGEN THEATERVORSCHAU STATISTIK GALERIE IMPRESSUM MONACO FRANKE AUF EIN WORT DAS LETZTE
TAXIFAHRER Da kannst Du was erleben.
HEDONISMUS Genussucht oder Lebensgefühl.
BAMBERG ZAUBERT 32 2015
WOLFRAM HEGEN
DIE 5 LEGENDÄRSTEN BAMBERGER 38 Basketballer
WOLFRAM HEGEN
DIENSTLEISTUNGSCHECK 42 Obstgeschäfte
WOLFRAM HEGEN
OBST, OBSTLER, OBSTSALAT 46 Na warte Du Früchtchen
CORNELIA STEGNER MARTIN SETTELE CONELIA STEGNER SEBASTIAN BUFF VANESSA KOCH FRANK WUNDERATSCH
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NORA GOMRINGER Bachmann-Preisträgerin aus Bamberg
PARKOUR 54 Die ganze Stadt ein Spielplatz DAS HAINGEBIET 58 Bambergs Kleinod
DANIELA GRESCHKE
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PETER EINHEUSER
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WOLFRAM HEGEN HENNING ROSENBUSCH
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BAMBERGER UNTERNEHMEN Brose
COCKTAILZEIT Mai Tai und Virgin Caipirinha
FRANZÖSISCHES RAUMSCHIFF Der neue Renault Espace
TITEL-ILLUSTRATION. „Schwimmbad“ einheuser.ardis&friends
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AUSGABE 8 / SOMMER 2015
INHALT
54 PARKOUR
Die Stadt als Spielplatz
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AUSGABE 8 / SOMMER 2015
INHALT
30 HEDONISMUS
Genussucht oder Lebensgef체hl
42 DIENSTLEISTUNGSCHECK Obstl채den
50 68 6
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BATI REINSBACH Galerie
AUSGABE 8 / SOMMER 2015
INHALT
24 TAXIFAHRER
Da kannst Du was erleben
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24 BAMBERG ZAUBERT 2015 Fotos von Hendrik Steffens
NORA GOMRINGER Eine Ann채herung
AUSGABE 8 / SOMMER 2015
BAMBERGER | DAS MAGAZIN
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HÖREN. SEHEN. STAUNEN
HÖREN. SEHEN. STAUNEN. IN BAMBERG AUGUST || SEPTEMBER || OKTOBER
IM AUGUST
IM SEPTEMBER
LÄSSIGES FESTIVAL
ZEITREISE
Es groovt im Bamberger Land
Mittelalter zu Gast
Blues- und Jazzmusiker aus der ganzen Welt zum Nulltarif, das gibt es für alle Besucher des Tucher Blues- und Jazzfestivals. Zehn Tage lang vom 7. bis zum 16. August sorgen 70 Konzerte dafür, dass ein bisschen der Geist von New Orleans durch Stadt und Landkreis Bamberg zieht. Mehr Infos und das Programm unter www.blues-jazz-festival. mybamberg.de.
Wer eintauchen möchte in die Zeit des Mittelalters, sollte am 5. September ab 11:30 Uhr nach Breitengüßbach. Zum mittlerweile fünften Mal steigt dort das Mittelalter-Spektakel. Stilgerecht gibt es Schmaus und Trank aus früheren Zeiten, einen Mittelaltermarkt, man kann Handwerkern über die Schulter schauen, Kutschfahrten laden zu einem Ausflug ein, und natürlich wird die Zeitreise auch musikalisch von entsprechender Livemusik begleitet.
VOLKSFEST Sandkerwa
KULINARISCHES FEST
Tag des offenen Denkmals Wer einmal hinter die Kulissen der Bamberger Dombauhütte schauen möchte, kann das am Sonntag, dem 13.09. 2015. Dann findet wieder wie an jedem zweiten Sonntag im September der nationale Tag des offenen Denkmals stat. Deutschlandweit öffnen historische Bauten und Stätten, die sonst nicht oder nur teilweise zugänglich sind, ihre Türen, und laden Architektur- und Geschichtsliebhaber zu Streifzügen in die Vergangenheit ein. „Geschichte zum Anfassen“, das bietet der Denkmaltag dem Besucher dabei auch in Bamberg in wohl einmaliger Weise. So sind neben der Dombauhütte auch das Wasserwerk im Stadtwald, die ehemalige Walkmühle der Tuchmacherzunft, die Dr. Karl Remeis Sternwarte, das Minimuseum ERBA und andere Bamberger Kleinode zu besichtigen.
Zwiebeltreter laden ein
ROCKKONZERT Ausflug in die guten alten Zeiten Sie spielen das Beste aus den 80er und 90er Jahren, und das war wirklich gut: Pink Floyd, Deep Purple, Boston, Journey, Manfred Mann und viele
Bildquelle: Manfred Mann
Wenn die Sommerferien in Bayern zu Ende gehen, gibt es trotzdem Grund zu feiern: Zum ersten Mal vier Tage lang findet das Zwiebeltreterfest auf der Böhmerwiese in der Heiliggrabstraße statt. Vom 11. bis zum 14. September dreht sich bereits zum sechsten Mal alles um die Zwiebel, zum Beispiel mit dem Original-Zwiebelburger. Auch zum Blaue-Zipfel-Frühstück am Sonntag werden natürlich traditionsgemäß Zwiebeln gereicht. Und auch darüber hinaus ist das Zwiebeltreterfest eine kulinarische Entdeckungsreise fester und flüssiger Art in die regionale Küche. Und wer dann noch die Musik von Heywood oder den Long Lost Hippies mag, ist auf jeden Fall richtig aufgehoben zu diesem besonderen Vergnügen, das auch dieses Jahr wieder keinen Eintritt kostet. Infos unter www. zwiebeltreterfest.de.
Foto: Adobe Stock
Die Bamberger Altstadt verwandelt sich in der zweiten Augusthälfte wieder in eine riesige Partyzone. Das Bier wird in Strömen fließen, gefeiert wird vom 20. bis 24. August bis tief in die Nacht. Die Sandkerwa ist unbestritten Bambergs fünfte Jahreszeit, ein Pflichttermin für alle Einheimischen, und für die Touristen sowieso, die sich natürlich an den vielen Traditionen erfreuen: den Hahnenschlag am Abschlusstag, das Feuerwerk, das Fischerstechen. Also nix wie hin, zur 65. Bamberger Sandkerwa.
EINMALIGE EINBLICKE
Bamberger Sankerwa
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Manfred Mann AUSGABE 8 / SOMMER 2015
HÖREN. SEHEN. STAUNEN
Bildquelle: Gerhard Punzet
Das macht „Bayerns prominentesten Kiffer“ ja auch irgendwie so interessant, auch wenn man vielleicht mit seiner Musik und seinem Lebensstil nichts anfangen kann. Der bayerische ReggaeLiedermacher nimmt in seinen Texten auf jeden Fall kaum ein Blatt vor den Mund. Wer also Mut hat zur Veränderung und Offenheit, der wird sich wohlfühlen am Freitag, dem 9. Oktober um 20 Uhr im Kulturboden Hallstadt.
COMEDY Aus dem Bauch heraus Sascha Grammel
mehr. Große Namen der Musikgeschichte, die „Wednesday Projekt“ wieder zum Klingen bringen. Die Jungs aus dem Landkreis Bamberg und der Nähe von Staffelstein sind ein Garant für einen rockigen Abend mit echter kerniger Musik zum Mitsingen und in-alten-Zeiten-Schwelgen. Dazu haben sie sich dieses Mal den Kulturboden Hallstadt ausgesucht am Samstag, dem 19. September um 20 Uhr.
KLASSIKKONZERT
Wenn er mit seinen Tieren redet oder besser sie mit ihm, bleibt im Publikum kaum ein Auge trocken: Sascha Grammel gilt als Deutschlands lustigster Bauchredner. Seine Handpuppen sind schon fast legendär, wenn er sie aus dem Bauch heraus zum Leben erweckt und mit Dialogen füttert, die komischer kaum sein könnten. Dazu ist der blonde Spandauer irgendwie selbst ja auch noch richtig sympathisch. Wer sich davon überzeugen möchte, sollte am Freitag, dem 16. Oktober um 20 Uhr in die brose Arena nach Bamberg zu seinem aktuellen Programm „Keine Ahnung“.
Tenöre in den höchsten Tönen Wo lässt es sich am besten Kontakte pflegen? Richtig, in einem schönen Rahmen. Das dachte sich auch der Wirtschaftsclub Bamberg und lädt unter dem Motto „Business meets classic and friends“ zu einem ganz besonderen Konzert ein: Am 27. September nämlich kommen drei internationale Tenöre in den Hegelsaal. Martin Fösel, Noriyuki Sawabu und Pieter Roux präsentieren Highlights aus Oper, Operette und Musical. Beginn ist um 18 Uhr.
IM OKTOBER
ROCKKONZERT Legendäre Gäste Nazareth kommen nach Bamberg. Das ist Musikgeschichte zum Anhören, und vielleicht auch zum Anfassen: Die Urgesteine des Hardrock und Wegbereiter des Heavy Metal haben sich bereits 1968 gegründet, als Andere noch braven BeatlesPop hörten. Wer wissen möchte, wie richtige Rocker rocken, auch wenn sie in die Jahre gekommen sind, sollte daher am Mittwoch, dem 21. Oktober um 20 Uhr in den Live-Club nach Bamberg.
GESAMTKONZERT Söllner kommt
Bildquelle: Nazareth
Bildquelle: Hans Söllner
Kein Söllner-Konzert gibt es zweimal. Dazu ist Hans Söllner zu schillernd, zu widersprüchlich.
Hans Söllner AUSGABE 8 / SOMMER 2015
Nazareth BAMBERGER | DAS MAGAZIN
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STADTGESPRÄCH
BERLINER WITZELN
RAINER WAR WIE KEINER
Zum Einstieg in die Stadtgespräche ein amüsierter Blick in die Hauptstadt. Der dortige Berliner Kurier nämlich füllte eines seiner Sommerlöcher mit einem Blick auf deutsche Autokennzeichen, die ja vor allem zur Urlaubszeit auf bundesdeutschen Autobahnen in all ihrer Vielfalt vertreten und natürlich auch schon immer Gegenstand für Frotzeleien sind. AB (Aschaffenburg) steht laut Kurier zum Beispiel für „Achtung Bayer“, OF (Offenbach) für „Ohne Führerschein“, NEW (Neustadt an der Waldnaab) für „Noch ein Wahnsinniger“. Zur Erheiterung bei der Fahrt in den Urlaub mag das ja vielleicht
Über ein Vierteljahrhundert an der Spitze eines Theaters, viermal eine Vertragsverlängerung, sechsmal Gastgeber für Theatertage, umstritten und geliebt: Rainer Lewandowski war einmalig, und jetzt ist er Geschichte. Der langjährige Intendant des E.T.A.-Hoffmann-Theaters in Bamberg ist offiziell verabschiedet, und wie es sich gehört bei einer solchen Gelegenheit, dabei auch ordentlich gewürdigt worden: Das Theater habe „prosperiert“, habe „überregionale, internationale Wirkung“, habe „alle Geschmäcker“ angesprochen, „gefallen“ ohne „gefällig zu sein“, so Kulturreferent Bürgermeister
Liebt Harfouch Seßlach?
AUS ÖTZIS ZEITEN Die Archäologiewelt schaut aktuell nach Schloss Seehof in Memmelsdorf im Landkreis Bamberg. Dort ist die Dienststelle Bamberg des Landesamts für Denkmalpflege untergebracht. Das klingt zwar eher nach drögem Beamtenapparat als nach
Norbert Kastner wird Anwalt
Blutige Anfänger...
taugen, aber dass man BA auch aufs Korn nimmt, hätte nun nicht sein müssen: Das nämlich stünde für „Blutige Anfänger“…auf der anderen Seite, mit den Anfangsbuchstaben BA wären weit deftigere Beleidigungen möglich gewesen… BN (Bonn) steht übrigens für Berlin – Nebenstelle. Aber für was steht eigentlich B? Vorschläge nimmt die Redaktion des BAMBERGER gerne entgegen.
schon in Bochum ein eigenes, wenn auch ungleich kleineres Theater gründen können. Den Wechsel nach Bamberg sieht sie als Herausforderung. Gut für das E.T.A.-Hoffmann-Theater.
Cartoon: einheuser.ardis&friends
Cartoon: einheuser.ardis&friends
Cartoon: einheuser
STADTGESPRÄCH...
Der Abgang....
Dr. Christian Lange bei der Verabschiedung höflich, wie es sich gehört bei einem Abschied. Kein Platz für Gezänk und nachtreten. So geht irgendwie auch ein Aufatmen durch die Stadt, weil jetzt mal wieder ein frischer Wind weht und der soll ja gesund sein: Die neue Intendantin Sybille Broll-Pape hat auf jeden Fall ihre eigenen Vorstellungen. Sonst hätte sie nicht
aufregendem Forschungsbetrieb von Männern in weißen Kitteln und mit wirrem Haar. Aber in der Tat wird dort aktuell eine kleine Sensation untersucht: eine Stück Stein aus grauer Vorzeit, gefunden in Plankenfels in der Fränkischen Schweiz. Gerade mal drei Zentimeter lang und aus dem späten Endneolithikum stammend, als so ca. Fortsetzung auf Seite 12
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BAMBERGER | DAS MAGAZIN
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STADTGESPRÄCH Fortsetzung von Seite 11
Cartoon: einheuser
Die haben versteinerte Geschlechtsteile gefunden. Hier in Bamberg.
Historischer Fund....
4500 Jahre alt. Vermutlich handelt es sich um das Stück von einem Handwerksgegenstand, einem Werkzeug, einem Dolch mit einer Gesamtlänge von ursprünglich an die 20 Zentimeter, geeignet zum Schneiden. In der Fränkischen Schweiz wurde so etwas noch nie gefunden, in ganz Bayern auch erst vier. Und vielleicht ist das Dolchfragment auch nur der Anfang: Bei Plankenfels wurde eine ganze Kiste entdeckt, voll mit ähnlichen Stücken.
FINGER WEG I Passiert ist es zwar in Coburg, doch das evangelische geprägte Exherzogtum gehört nun einmal zum
Hilfe!! Noch mehr Geld!!
TSUNAMI BEGRÄBT BAMBERG
Auf der einen Seite würden Stadt und das Deutsche Wirtschaftswissenschaftliche Institut DWIF immer neue Erfolgsmeldungen präsentieren, was die Zahlen an Touristen und Übernachtungen, an Bussen und vor allem Schiffen angeht, auf der anderen Seite rede niemand von den viele Bauschäden in Bamberg und den Verlust an Lebensqualität. Nicht jeder aber kann diese Kritik nachvollziehen. Man baue Mauern, wenn der Wind der Veränderung wehe, andere würden Windmühlen bauen. Andere reden von „pseudo-feuilletonistischem Gejammere“, man solle doch stolz sein, dass so viele Menschen Bamberg attraktiv finden, hier Geld ausgeben und damit auch ihren Beitrag leisten, dass Bamberg attraktiv bleibt. Am Ende sind sich Befürworter und Kritiker aber in einem einig: Eine sachliche Diskussion über den Tourismus in Bamberg mit allen Beteiligten wäre an der Zeit.
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cartoon: einheuser
Immer, wenn im Sommer zehntausende an Touristen Bamberg überfluten, brandet auch wieder Kritik an der Touristenschwemme durch die Medien. Auch im Sommer 2015 ist das nicht anders. Die Kritiker und Befürworter treffen sich vor allem bei der Bamberger Onlinezeitung. Die fürchtet sich in ihrem Bericht vor dem „Venedig-Prinzip“: Kaum mehr Geld für die eigenen Bürger. Alles für die Touristen. Die Stadt verkomme zum „Disneyland“. Nachhaltiger Tourismus sei ein Fremdwort in Bamberg. Zuviele Touristen...
Erzbistum Bamberg und so ist die Entlassung eines Würzburger Priester wegen sexuellen Missbrauchs an mindestens drei Kindern auch ein Bamberger Thema. Der Papst hatte dem 75jährigen Geistlichen im Ruhestand endgültig alle priesterlichen Rechte entzogen, nachdem Fälle von sexuellem Missbrauch aus seinem früheren Bistum Limburg und aus seiner Würzburger Zeit bekannt geworden waren. Jetzt darf er nicht mehr predigen, nicht mehr unterrichten und keine Seelsorge mehr leisten. Gut so, sexuelle Belästigung nämlich ist so ziemlich das Gegenteil von Seelsorge. Dass er überhaupt noch als Priester arbeiten durfte, ist dabei eigentlich schon fast ein Skandal, über den nur keiner redet: In seiner Zeit im Erzbistum Bamberg nämlich war der damals 60jährige schon zu einer zweijährigen
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Hühner go home…
Vatikan greift ein...
Freiheitsstrafe verurteilt worden und wurde damals in den Ruhestand versetzt. Und jetzt setzt ausgerechnet der Papst seinem Treiben im Namen der Kirche endgültig ein Ende, nicht aber eine staatliche Institution…
FINGER WEG II Der Zweck heiligt die Mittel. Nach diesem Prinzip versucht im Bamberger Vergewaltigungsprozess gegen den ehemaligen Chefarzt des Bamberger Klinikums die Verteidigung ihren Mandanten zu entlasten, damit er aus der Untersuchungshaft entlassen werden und freigesprochen werden kann. Was liegt da näher, als die Hauptbelastungszeugin in die Mangel zu nehmen: Jetzt wird ihre Blutprobe angezweifelt. In ihrem Blut soll ein Betäubungsmittel festgestellt worden sein, mit der der Angeklagte Frauen ruhiggestellt haben soll. Sagt die Anklage. Ein Pharmakologe aber hält diesen Laborbefund für ungenügend, weil nicht klar sei, wie er entstanden sei. Sagt die Verteidigung. Und überhaupt: Er habe die Frauen nicht missbraucht, sondern an ihnen nur Behandlungsmethoden testen wollen, sagt der Angeklagte.
Illustration: Angelika Apell/einheuser.ardis&friends
Mal schauen, welches Mittel die Verteidigung ihrem Patienten als nächstes verabreicht, um ihren Zweck zu erreichen.
Cartoon: einheuser
Cartoon: einheuser
STADTGESPRÄCH
Endloser Prozess in Bamberg AUSGABE 8 / SOMMER 2015
Bamberger Stadtwald BAMBERGER | DAS MAGAZIN
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BAMBERGER | DAS MAGAZIN
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MEINUNGEN
MEINUNGEN „MEINUNGEN“ „Fakten, Fakten, Fakten“ beschwor einst Focus-Urgestein Helmut Markwort - der ja im Übrigen in seiner Kindheit in Oberfranken lebte – für sein Magazin, doch Fakten alleine haben keinen Wert. Das natürlich wusste auch Helmut Marktwort: Erst ihre Einordnung und ihre Interpretation schaffen so etwas wie Bildquelle: COBURGER Das Magazin
Orientierung. Daher freuen wir uns immer über die Reaktionen unserer Leser zu unseren Geschichten, zeigen sie uns doch bisweilen, dass man Fakten auch anders bewerten kann als wir es vielleicht tun. Meinungsvielfalt eben. Oft aber bekommen wir auch Bestätigung oder schlichtweg ein Kompliment aus Freude über eine unterhaltsame Story oder ein schönes Foto. Danke dafür. Deswegen haben wir wieder ein paar Reaktionen zusammengefasst. Auch zu unserer ersten Bamberger Schatzsuche: 2000 Euro hatte der BAMBERGER in der Domstadt versteckt, schwierige Rätsel über mehrere Tage mit Hinweisen in der ganzen Stadt führten zum „Versteck“, einer hat alle am schnellsten gelöst und es gefunden.
VEGANER UNSINN? Vegan ist im Trend, nichts Tierisches im Essen, nichts Tierisches auf der Haut. Darüber haben wir im letzten BAMBERGER ausführlich berichtet.
Viele, viele Fakten zunächst einmal, aber dass auch diese schon interpretationsbedürftig sind oder sogar einmal falsch sein können, zeigt der Leserbrief von Christian Haller: „Eines vorneweg, wenn jemand
Für den Notfall bereit
vegan, vegetarisch oder sonst wie leben soll, darf er das natürlich tun. Es gibt auch sicherlich gute Gründe dafür. Aber: Das ist kein Grund fachlich hanebüchenen Unsinn zu schreiben, wie ….seit 2000 Jahre betreiben wir überhaupt Tierzucht. Es sind 10.000 Jahre und davor waren wir Jäger und Sammler, und Rüben hat sie wohl nicht gejagt. Das mit der Fleischindustrie ab dem 2. Weltkrieg wage ich auch zu bezweifeln. Zumindest in den USA ging es nach dem Bürgerkrieg los. Ohne die Fleischfabriken in Chicago hätte es die meistern Western nicht gegeben, weil niemand Rinder durch die Gegend getrieben hätte. … Insgesamt empfand ich diesen Artikel als ein Beispiel des heute leider immer weiter verbreiteten Hangs, anderen Leuten die eigene Meinung aufzuzwingen…. (Anmerkungen der Redaktion: in der Tat began nen die Menschen vor ca. 10 000 Jahren, Tiere zu halten. Dazu waren nur Tiere geeignet, die sich domestizieren ließen und dennoch weiter fortpflanzten. Der Begriff „Zucht“ im engeren Sinn wiederum beinhaltet auch die Förderung erwünschter
Vegan schmeckt auf Fleischliebhabern.
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MEINUNGEN Eigenschaften. Ob man daher bei der reinen Tierhaltung schon von Tierzucht reden kann, liegt wohl im Auge des Betrachters. Dass die Menschheit davor gejagt hat, hat ja aber auf jeden Fall nichts mit Tierzucht zu tun. Richtig ist die Anmerkung mit der Fleischindustrie in den USA, die sogar schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ihren Anfang nahm. Danke für den Hinweis.) Auch auf unserer Facebook Seite wurde fleißig diskutiert: Sabine Schieber schreibt: „Ich bewundere die Leute, die sich so ernähren können. Hut ab! Veganer Kuchen ist doch mal eine gute Idee für mich“, Bettina Griebel: „Vegan ist so lecker. Gott sei Dank hab ich es für mich entdeckt.“ Und Trude Olgovic: „Ich wünsche mir mehr vegane Alternativen zum Frühstück, Mittag- und Abendessen.“
versteckt in einer Geldkassette irgendwo in der Domstadt. Wer ihn finden wollte, musste alle Rätsel lösen, alle Hinweise in der Stadt finden, Ausdauer und Geduld über mehrere Tage beweisen, multimedial ausgerüstet sein, um am Ende als erster Schatzsucher am Ziel zu sein. Der erste Hinweis auf unserer Facebook-Seite führte zur Buchhandlung Collibri und von dort wieder zu einem Online-Rätsel, dessen Lösung auf das E.T.A Hoffmann Theater hinwies. Wer das Rätsel im dortigen Schaukasten herausbekam (es ging um ein Wurstbrot…), stieß wieder auf eine Internetadresse mit weiteren Fragen, die letztlich ein Lösungswort ergaben, die „Kassette“, ein erster Hinweis auf das Versteck. Weitere Rätsel in den nächsten Tagen ergaben dann noch ein Kennwort und den ungefähren Ort und die Zeit, in der der Schatz von „zwei Männern in weißem
Der neue Sommer-BMW
Der glückliche Gewinner: Vincent Kelber
RETTER IN DER NOT
Hemd und schwarzer Hose in einer Kassette durch Bamberg getragen wird“.
Unsere Geschichte über die Arbeit von Rettungssanitätern und Notärzten stieß dagegen auf große Zustimmung und – ein großes, aber berechtigtes Wort - Dankbarkeit. Nur zwei von vielen Reaktionen: Ute Ringwald schreibt „Das hatte ich vor 1 ½ Jahren in vier Wochen drei Mal. Die Jungs und Mädels waren total auf Zack“, Thomas Lourdes Bornitzky ganz kurz: „Danke schön“. Dem können wir uns nur anschließen.
FAHREN IN DER SONNE Und, weil es so amüsant war, noch ein Kommentar zu unserem Autotest im letzten Magazin mit dem neuen BMW 2er Cabrio. El Riton meinte dazu ganz trocken: „Mir isses Wurst, ich fahre eine Ente.“
SCHATZSUCHE: 2000 EURO GEWONNEN. Ende Juni mutierte Bamberg zur Schatzinsel. Der Schatz: 2000 Euro in bar, vom BAMBERGER
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Die Zwei vom Protego Sicherheitsdienst hüteten das Geld in der Kassette wie ihren Augapfel und gaben es erst her, als ihnen jemand das richtige Kennwort nannte. Das war Vincent Kelber, der sich über die 2000 Euro freut und auch artig bedankt: „Danke liebes Bamberger Team, super Sache, hat riesen Spaß gemacht“, schreibt er auf Facebook. Die komplette Auflösung zu unserer ersten Schatzsuche gibt es übrigens unter www.bambergermagazin.de/loesung. Es wird nämlich in einer der nächsten Ausgaben mal wieder eine Schatzsuche geben, vielleicht geht ja dann der eine oder andere Wunsch in Erfüllung, den unsere Leser schon dieses Mal hatten: Für viele steht ein Urlaub ganz oben auf der Wunschliste: Katja Kriegsmann würde die „Flitter wochen mit meinem Mann nachholen“, Sarah Knoblach sofort auf Hochzeitsreise mit ihrem neuen Mann (Heirat am 8. August) gehen, Corinna Amann
„mit meiner Familie mal einen ersten Urlaub planen und sie glücklich machen“, Aleunam Renarg „den lang ersehnten Urlaub mit meinen Kindern machen. Und meinen Neffen und Nichten etwas lang Er sehntes kaufen.“ Auch Mel Anie denkt vor allem an Andere. Sie würde „mit der selbstlosesten Frau, die ich kenne, meiner Mama, in den Urlaub fahren! Sie würde keinen machen, weil erst immer die anderen kommen.“ Ebenso wie Manuel Steuer. Er würde den Schatz auch am liebsten teilen: „Ich würde den Urlaub meiner Liebsten finanzieren! Auf dass wir Mega Spaß haben werden.“ Zweitringlichster Wunsch der Bamberger ist ein neues Auto. Ob Vanessa Tu („Aufgrund eines Autounfalls“), Ve Re Na („Jede Woche was anderes kaputt. Und da ich ein krankes Kind habe, bin ich auf ein Auto angewiesen“) oder Katharina Ichmagzüge
(„…mein Auto reparieren lassen…“). Es gibt aber durchaus auch Wünsche, die zum Nachdenken anregen: Jennifer Hannweber zum Beispiel würde das Geld in den Neuanfang investieren, „den ich dringend brauche“, Azelia Rose Cotton hätte dann genug Geld zusammen, um „Vorname/ Passänderung finanzieren zu können. Wegen Transsexualität“, Ricarda Gerlinghaus schreibt: „Bei so vielen Flüchtlingen und Bürger kriegsopfern würde ich das Geld spenden. Es kommt nicht alle Tage vor, dass man helfen kann, ohne den eigenen Gürtel enger zu schnallen.“ Und mit einer guten Idee, was man im Sommer mal in oder über Bamberg machen könnte, kann Charlotte Ennesro dienen: „Über Bamberg fliegen, mit Heissluftballon zum Beispiel.“
Wer mitdiskutieren möchte: info@das-magazin-verlag.de oder www.facebook.com/BambergerMagazin.
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Foto: News5
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VON CHRISTOPH WINTER FOTOS: CHRISTOPH WINTER
TA XIFAHRER Da kannst Du was erleben Zwei Taxen fahren durch Bamberg. Der erste Wagen biegt rechts ab, der zweite Mietwagen folgt – beharrlich und unbeirrbar. „Das ist seit zwei Jahren für mich ein Problem“, sagt Gaby Junghans. Die Chefin eines Taxiunternehmens aus den Landkreisen Forchheim und Bamberg erkennt in den letzten Monaten im Rückspiegel oft den Wagen eines Bamberger Kollegen, „der mich regelrecht verfolgt. Das ist schon Stalking“.
Warten aufs Geschäft: Taxischlange in Bamberg AUSGABE 8 / SOMMER 2015
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TAXIFAHRER
DER WILL MICH ÄRGERN, DAMIT ICH MEIN GESCHÄFT AUFGEBE.
„Der fährt lieber mir hinterher, als dass er Kundschaft befördert.“ Dabei kann sich Gaby Junghans zunächst ein belustigendes Grinsen nicht verkneifen, denn so lässt sich natürlich kein Geld verdienen. Aber schnell wird sie ernst, als sie weiter erzählt, „der hat einen Spaß daran, mich oder mein Taxi zu fotografieren“. Das sei schon stark an der Grenze der Erträglichen. Ob der Kollege schon einmal mehr getan habe, als sie zu verfolgen und aufzunehmen? Zudringlichkeiten habe es noch nicht gegeben, so die Unternehmerin. „Der will mich ärgern, damit ich letztlich mein Geschäft aufgebe und ein Konkurrent weniger auf dem Markt ist.“ Das wird aber nicht passieren. An ihrem Willen und Geschäftssinn lässt die Chefin von mehr als 20 Mietwagen und bald einer eigenen Kfz-Werkstatt keinen Zweifel. Vor nun 20 Jahren hat Gaby Junghans ihr Taxiunternehmen gegründet. Seit dieser Zeit hat sie mit dem Chauvinismus der Männerwelt im Gewerbe zu kämpfen. „Die vorherrschende Meinung ist, nur Männer sollten Taxen chauffieren.“ Frauen müssten deshalb eine größere Leistung erbringen als die männlichen Kollegen, „und haben dann noch Probleme mit Nachstellungen“. Ein kleiner Trost mag sein, dass der anhängliche Taxi-Kollege auch andere Mietwagen verfolgt. Den Ressentiments aus den Reihen der Herren der Schöpfung begegnet Frau souverän: Wenn sie während des Interviews in einer Tankstelle mit einem zufällig vorbei kommenden Bekannten über die technischen Probleme eines ihrer Wagen fachsimpelt oder in ihren Erinnerungen über hilflose Männer am Straßenrand kramt. „Einem habe ich damals Starthilfe geleistet. Er stand mit seinem Auto am Straßenrand und konnte nicht weiter. Aber viele finden nicht einmal die Batterie in ihrem Auto.“ Vom Plus- und Minuspol will die Taxifrau dann gar nicht mehr reden. Abschleppen, Überbrücken oder Radwechsel – das ist für Gaby Junghans kein Problem. Ein technisches Problem war auch der Anlass für die kürzeste Kundenfahrt. „Das waren 200 Meter bis zur nächsten Tankstelle.“ Es war der Klassiker. Nahezu in Sichtweite der rettenden Zapfsäulen war der Tank leer, völlig trocken, bis auf den letzten Tropfen. Glücklicherweise hatte der Kunde einen Reservekanister im Auto. Aber wie es sich für einen ordentlichen Reservekanister gehört – der war auch leer. Und weil der Fahrgast partout nicht zu Fuß gehen wollte, nahm er die Fahrdienste von Gaby Junghans in Anspruch. „In unseren Taxen sind auch Reservekanister vorhanden – und die sind voll!“, stellt sie fest. Im Gegensatz zu der Fahrtstrecke über 200 Meter erinnert sich die Fränkin an eine mehr als ausgedehnte Tour Ende der 90er-Jahre. „Da war ich mit einer Gruppe Chinesen unterwegs.“ Zunächst steuerte Gaby Junghans den Kleinbus mit den sieben Fahrgästen aus Fernost zum Nürnberger Flughafen. Kurzentschlossen meinte die Gruppe, „sie fliegen doch nicht zurück, sondern hängen noch eine Woche an ihren Aufenthalt in Deutschland ‘ran“. Man sei dann nach München gefahren und weiter zu den oberbayerischen Seen. Die Sightseeing-Tour führte zu den Sehenswürdigkeiten in der bayerischen Landeshauptstadt und zum Chiemsee. „Das Ganze hat eine Woche gedauert“, weiß Gaby Junghans noch. Bei so viel Spontanität blieb natürlich keine Zeit mehr, Zahnbürste und Wäsche einzupacken, „aber das kann man unterwegs einkaufen“. Lachen kann Gaby Junghans immer noch über manche Situationen auf dieser Fahrt. Der eine oder andere Fahrgast dieser Gruppe kam schon mal mit einem Rest Shampoo in den Haaren zum Frühstück. „Das sah wie ein richtiges Käppchen aus.“ Die chinesische Gruppe war damals von einer Erlanger Firma eingeladen gewesen, für die Junghans schon mehrere Fahrten gemacht hatte. „Für die Chinesen war es die erste Geschäftsreise nach Deutschland, deshalb dehnten sie den Aufenthalt etwas aus.“
MIT EINER GRUPPE CHINESEN WAR SIE EINE WOCHE UNTERWEGS 20
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Geschäftspartner aus Übersee, besonders aus den USA, haben immer wieder ein berühmtes Fahrtziel im Frankenland. Es ist das Geburtshaus von Levi Strauss in
Taxifahrerin von Beruf und aus Passion: Gaby Junghans
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REPORTAGE
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TAXIFAHRER
Das Geschäft immer fest im Griff
der 3600 Einwohner zählenden Gemeinde Buttenheim am Tor zur fränkischen Schweiz. 1829 wurde Strauss als Sohn eines jüdischen Hausierers geboren und verbrachte in Buttenheim seine Kindheit und Jugend. Im Alter von 18 Jahren wanderte Levi nach Amerika aus. Er gründete in San Francisco ein Handelshaus für Stoffe und Kurzwaren. Zusammen mit dem Schneider Jacob Davis aus Reno meldete Levi Strauss 1873 schließlich ein Patent für vernietete Arbeitshosen an. Die Jeans war geboren. 1902 starb Levi Strauss. Die Heimat der „Levis“ ist heute natürlich ein begehrtes Ziel. Ebenfalls im Gedächtnis haften geblieben ist jener Fahrgast, der zwar noch sein Fahrtziel angeben konnte („Ich will nach Hause!“), aber durch das eine oder andere genossene süffige fränkische Bier sich nicht mehr an die heimische Adresse zu erinnern vermochte. „Das sei dort, wo seine Frau ist“, ließ sich ihm noch entlocken, war aber wenig zielführend. Glücklicherweise konnte er sich an die Gastwirtschaft erinnern, wo er öfters einzukehren pflegte. „Die Wirtschaft habe ich auch gekannt“,
schmunzelt Gaby Junghans. „Und weil wir hier viele kleine Ortschaften haben, sind wir dann Straße nach Straße abgefahren bis zu dem Haus, welches dem guten Mann bekannt vorkam.“ Die Ehefrau wurde aus dem Bett geklingelt. Die bestätigte, „ja, der gehört zu mir, das ist mein Mann“. Stress für die Taxler gibt es mitunter bei den großen Festen in der Region, bei der Erlanger Bergkirchweih, beim Forchheimer Annafest oder der Sandkerwa in Bamberg. „Da kommt es schon vor, dass ein Fahrgast die Rechnung des Taxameters nicht bezahlen kann, weil er kein Geld mehr hat oder ohnehin notorisch knapp bei Kasse ist.“ Denn ansonsten geschieht das Bezahlen heutzutage bargeldlos per Smartphone oder per Kreditkarte, da gibt es kaum mehr Verdruss. Besonders jüngere Leute betrinken sich nach den Erfahrungen von Gaby Junghans schnell und heftig. Es sei ja gut, wenn dann ein Taxi anstelle des eigenen Autos genommen wird, „aber wenn sich ein
EIN EHEMANN FAND NICHT MEHR NACH HAUSE 22
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REPORTAGE
HANDYS WERDEN OFT VERGESSEN
Fahrgast im Wagen übergibt, folgen nur viele Scherereien“. Da sind zum einen die Fahrtrechnung, dann die Kosten der Reinigung und das Fahrzeug fällt außerdem zunächst aus und verdient kein Geld. „Hier hilft uns zum Glück die Polizei.“ Oft macht sich mit den verschiedensten Klingeltönen ein Mobiltelefon in einem der Wagen des Unternehmens bemerkbar. „Handys werden ständig und oft vergessen“, weiß Gaby Junghans. Die Leute hätten ständig das Gerät in der Hand „und dann wird es
auf den Sitz gelegt und bleibt liegen“. Später rufen die Kunden ihr eigenes Telefon an, um es wieder in Empfang nehmen zu können – wenn der Akku nicht leer ist. Taxifahren war für Gaby Junghans ursprünglich ein Nebenjob. „Eigentlich komme ich aus dem Bankgeschäft.“ Fern- und Kurierfahrten waren es damals, die sie vor mehr als zwei Jahrzehnten durch die ganze Republik führten. Neben dem normalen Tag- und Nachtgeschäft mit Mietwagen wird heute die ganze Palette des Taxigewerbes abgedeckt. Eilige medi-
zinische Teile wie Herzklappen oder Laborproben fahren oft per Taxi. Während des Poststreiks waren es vermehrt eilige Päckchen und Pakete. Schulen sind das Fahrtziel oder Arztpraxen. Und bei jeder Fahrt gilt dem Rückspiegel immer ein kontrollierender kurzer Blick. Könnte ja sein, dass Gaby Junghans wieder einmal ihren Verfolger hinter sich hat.
Von der Bank ins Taxi: Gaby Junghans
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Fotos von Hendrik Steffens
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BAMBERGZAUBERT
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Fortsetzung auf Seite 76 AUSGABE 8 / SOMMER 2015
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LEITTHEMA INHALT
WOLFRAM HEGEN
HEDONISMUS: GENUSSSUCHT ODER LEBENSGEFÜHL? Feiern bis ins Morgengrauen, Abtanzen bis zur Erschöpfung, Alkohol bis zum Erbrechen, geiler Sex gerne zu Dritt, Reisen um die halbe Welt, Kobe-Rind aus Asien, Klettern auf höchste Berggipfel, Wellnesstempel um die Ecke. Sind wir eine Generation von Hedonisten? Genusssüchtig, immer auf der Suche nach dem nächsten Kick? Oder sind das die letzten Zuckungen der Spaßgesellschaft, weil Prüderie und Lustfeindlichkeit schon an die Türe klopfen? Doch wer will schon ohne Lust, ohne Freude, ohne Spaß leben?
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HEDONISMUS
OHNE SPASS AM SEX GÄBE ES UNS ALLE NICHT Hedonismus ist ein schönes Wort. Ein altes noch dazu. Es kommt aus dem Altgriechischen, doch was es beschreibt, ist noch viel älter, vermutlich so alt wie die Menschheit selbst. „Hedone“, Freude, Lust, Vergnügen also, das nämlich ist menschlich, allzu menschlich. Immerhin haben die alten Ägypter schon Bier gebraut, Asiaten vor vielen Tausenden von Jahren Eis zubereitet, schon lange lange Zeit vor Christus gab es Spiele.
Das alles bereitet Spaß, Freude, Zerstreuung, „Sinnesfreuden.“ Und, ganz klar: Ohne Spaß am Sex gäbe es uns alle nicht Die Lust auf Sex hat freilich mit Maßlosigkeit oder Dekadenz zu tun, ganz im Gegenteil: sie dient der Erhaltung der eigenen Art. Wenn man
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so will, wäre Unlust oder Asexualität sogar asozial oder Menschenfeindlich. So erscheint es dann als logische Schlussfolgerung, dass die alten Griechen, allen voran Aristippos von Kyrene, aus der Lust am Leben, am Moment, an der Liebe, gutem Essen, süffigem Wein, eine Philosophie machten. Soviel Lust und so wenig Schmerz wie möglich, das sei das wahre Ziel des Lebens. Und im eigentlichen Sinn meinte er damit die körperliche Lust.
ÜPPIGE GELAGE Eine Philosophie, so recht nach dem Geschmack für viele Generationen in der Antike: eine sexualisierte, lust- und spaßorientierte Gesellschaft, in der lange
Zeit vieles erlaubt war, im und jenseits des Bettes: Sex gerne auch mit seinesgleichen, üppige Gelage, Wein bis zum Umfallen. Das einfache Volk vergnügte sich in einer großen Anzahl Kneipen, in denen die Wirtinnen oft dem Zweitberuf als Prostituierte nachgingen. Fresken aus dieser Zeit, derber Schmuck sind Zeugnisse dafür, die Liebesgedichte eines Ovid ebenso, erotische Kochbücher und vieles mehr. Wobei die Freizügigkeit in der Regel für Frauen weniger galt als für Männer.
Hedonisten damals wie heute sind nach demnach hemmungslose, eigennützige, dauergeile, egoist i sche Partylöwen ohne Moral, Sitte, Anstand – und oft genug auch ohne Geld, weil, wie schon George Best, der legendäre Nordire sagte: „Den größten Teil meines Geldes habe ich für Alkohol, Weiber und schnelle Autos ausgegeben. Den Rest habe ich
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HEDONISMUS
einfach verprasst.“ Best starb mit 59, er war vierzig Jahre lang Alkoholiker, er hat lange gelitten unter den Folgen seines ausschweifenden Lebensstils, aber – er hat Spaß gehabt, „nichts ausgelassen.“ Andere werden viel älter, aber das alleine hat, eine Binsenweisheit, nun auch nichts mit Lebenslust zu tun, oft genug auch eher mit Lebensfrust. Nicht umsonst heißt es: „Wer nicht raucht und trinkt, lebt nicht nur länger, vor allem kommt es ihm auch so vor. der Unterschicht heißt es „voll Bock“, „total geil“ „megaspaßig“ und „superlecker“. Und wenn sich die bessere Gesellschaft vergnügt, hatte man eben einen „gepflegten Abend in netter Gesellschaft“, hat sich „prächtig unterhalten“ oder „sich verwöhnen lassen.“ Am Ende kommt es auf dasselbe raus: Ein mehr oder weniger kurzer Moment, der einem gut getan hat, der einem Freude gemacht hat, die Sinne angesprochen: mit anderen Menschen (gute Gespräche, liebevolle Zärtlichkeit, guter Sex), Stimulanzien von außen (gute Bücher, schöne Musik, romantisches Kerzenlicht, flackerndes Discolicht), einem schönen Erlebnis (Grillen, Wandern, Sporteln, Theater), Essen (saftiges Fleisch, frischer Salat, knackiges Gemüse, süße Versuchungen), und oftmals eben auch Drogen (Kaffee, Bier, Whiskey, Rotwein, Champagner, Gras, je nach Schicht und Geschmack). Das alles lässt sich beliebig kombinieren und am Ende hat man - Spaß. Das ist menschlich, allzu menschlich. Ist das jetzt schon Genusssucht?
„DEN GRÖSSTEN TEIL MEINES GELDES HABE ICH FÜR ALKOHOL, WEIBER UND SCHNELLE AUTOS AUSGEGEBEN. DEN REST HABE ICH EINFACH VERPRASST“ (GEORGE BEST)
NEUE PRÜDERIE Aber gemach: Heute ist derlei maßloses hedonistisches Verhalten nach Aristippos oder George Best ohnehin offiziell in Verruf geraten, unter die Räder einer vermeintlichen Moral unter
MENSCHLICH, ALLZU MENSCHLICH Mit Geld hat diese Genusssucht dagegen rein gar nichts zu tun. Und auch nicht mit gesellschaftlichen Schichten. Nur das Vokabular ist ein anderes. In
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dem Deckmantel von politischer Korrektheit und Gesundheitswahn. Das Mittelalter hat gute Vorarbeit geleistet und einen „anständigen“ Boden verlegt, auf dem wir uns bewegen: Süchte sind Sünde, schlecht, verboten, werden bestraft, müssen behandelt werden, maßloses, unzüchtiges Verhalten gehört sich nicht. Die aktuelle Diskussion um das Tragen von Hot Pants an Schulen ist nur ein weiterer harmloser Vorbote einer neuen Prüderie und Lustfeindlichkeit, demnächst wird es in Fußballstadien aus Sicherheitsgründen keinen Alkohol mehr geben. Die Prohibition lässt grüßen.
SPASSBEFREITES LEBEN Auf Alkohol verzichten, eine Diät machen, mit dem Rauchen aufhören, das wird gelobt und gefördert, Fettleibigkeit, laute Musik, Alkohol- und Zigarettenkonsum dagegen nur noch toleriert. Irgendwie hat man, wenn man zu viel gegessen hat und dazu noch zu fettreich, wenn man einen über den Durst getrunken oder eine geraucht hat, heute ein schlechteres Gewissen als noch vor zwanzig Jahren: Der Hedonismus alter Prägung ist nun einmal Genusssucht, und Süchte machen abhängig, krank und kosten die Allgemeinheit, die Gesundheitskassen und damit uns alle viel Geld. Sollen wir jetzt also spaßbefreit leben? Und mal anders gefragt: Haben die Deutschen überhaupt die Fähigkeit zum Hedonismus mediterraner antiker Prägung? Ein Volk, dessen Sprache im Gegensatz zu anderen nur einen Begriff für Glück hat?
UNLUST IST NICHT SCHLECHT „Menschen sind darauf programmiert, dass sie Lustgefühle haben wollen. Lust ist schön, und Unlust ist schlecht“ schreibt Richard David Precht in „Wer bin ich, und wenn ja, wie viele““. Diese Programmierung liegt ja, das war in der Antike so und gilt auch heute und natürlich auch für Deutsche, in unserer Natur: Lust am Sex dient der Arterhaltung, hat also ihren Sinn. Essen und Trinken sind lebensnotwendig, und der Genuss, der Geschmack, die Erregung der Sinne nehmen dabei eine wichtige Rolle ein: So ein saftiges Steak schmeckt einfach besser als trocken Brot. Und ein kalter Weißwein oder ein süffiges Kellerbier laufen auch besser die Kehle hinunter als ein Glas lauwarmes Wasser, auch wenn das vielleicht gesünder ist (dann lieber Buttermilch).
WENIGER IST MEHR Der Kompromiss zwischen der Genusssucht, also dem maßlosen Verzehr von Lust, im Extremfall bis hin zum körperlichen Verfall, bis hin zur pervertierten Dekadenz wie in „Das große Fressen“, jenem französisch-italienischen Kultfilm aus den 70er Jahren, und der aufkommenden Korrektheit und Lustfeindlichkeit einer prüden Gesellschaft, liegt vielleicht in der epikureischen Sicht von Hedonismus. Lust lässt sich nicht unendlich steigern, Vergnügen, Freude auch nicht. Sie braucht die Beschränkung. Nur knappe Güter sind wertvoll. Weniger ist mehr. Alles aber im Sinne des Genusses, der Lust. „Man muss die Bedürfnisse regulieren, um der Lust Dauer zu verschaffen“, sagt Precht. „Jenseits des Sättigungsniveaus des Einkommens können Sie sich zwar weitere angenehme Erfahrungen kaufen, aber Sie werden von Ihrer Fähigkeit verlieren, die wenigen teuren zu genießen“ der Nobelpreisträger Daniel Kahneman.
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HEDONISMUS
MÖGLICHKEITEN OPTIMAL NUTZEN
DER MENSCH IST VERNUNFTBEGABT, ABER EMOTIONAL GESTEUERT
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Diese freiwillige Selbstkontrolle aber wiederum geht nur mit Vernunft, mit Einsicht in die Notwendigkeit: Nicht gleich die ganze Flasche Rotwein auf einmal trinken, lieber für morgen noch ein Glas aufheben, auf das man sich dann freut. Lieber selten Sex, einfallsreich, ausgiebig, als täglich die schnelle Routinenummer. Lieber eine Zigarette in Gesellschaft mit Freunden als jeden Tag eine Schachtel aus bloßer Langeweile. Und der Wissenschaftstheoretiker Bernulf Kanitschneider geht noch weiter: Das eigentliche Ziel von Hedonisten moderner Prägung, von genussorientierten Menschen also, sei es, das Leben und seine eigenen Möglichkeiten optimal zu nutzen. Das klingt mehr nach Selbstverwirklichung, hat mit
dem hemmungslosen Partylöwen so gar nichts mehr zu tun, sondern eher mit Menschen, die mit sich im Reinen sind und dadurch ihre besten Fähigkeiten in das Gemeinwesen einbringen. Das aber verlangt neben der Einsicht auch Selbstdisziplin, um das eigene Handeln dementsprechend zu steuern.
EMOTIONAL GESTEUERT Aber nun ist der Mensch zwar vernunftbegabt, aber eben auch emotional gesteuert, wie uns die Hirnforschung wieder bestätigt: Der emotionale Teil des Gehirns hat vereinfacht gesagt den schnelleren Draht zum Handeln. Das erklärt den vielen „Unsinn“, den Menschen machen trotz besseren Wissens, trotz gutem Vorsatz. Und irgendwie ist das auch tröstlich. Sonst gäbe es ja keine Orgien mehr. Dann wären alle brav. Wie langweilig.
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DIE LEGENDÄRSTEN BAMBERGER
DIE FÜNF LEGENDÄRSTEN
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BAMBERGER BASKETBALLSPIELER
Sie haben es wieder geschafft – die Brose Baskets haben den Konkurrenten aus München in die Knie gezwungen und sind nach einem Jahr Pause wieder und damit insgesamt zum siebten Mal deutscher Meister. In den letzten elf Jahren gab es damit nur viermal einen anderen Deutschen Meister als das Team aus Bamberg. Viele Spieler haben an diesen großen Erfolgen entscheidenden Anteil. Aber auch schon in den Jahren vorher gab es in Bamberg Basketballer, die zu Legenden geworden sind, Titel geholt, die Zuschauer begeistert haben. Der BAMBERGER hat sich daher einmal die Frage gestellt: Wer sind eigentlich die fünf legendärsten Bamberger Basketballer,
MIKE JACKEL
KAI NÜRNBERGER
Mike Jackel ist eine wahre Legende. Ein Glücksfall für den deutschen Basketball. Mit ihm gelang den deutschen Korbjägern der größte Erfolg, als das Team des damaligen Bundestrainers Svetislav Pesic 1993 im eigenen Land Europameister wurde. Außerdem hat er in der Bundesliga die meisten Punkte aller Zeiten erzielt. Fast 11000 waren es am Ende seiner Karriere, nach 17 Jahren in der höchsten deutschen Spielklasse. Mike Jackel kam 1982 nach Deutschland und holte gleich mit dem MTV Wolfenbüttel den Titel des Pokalsiegers. Auch in Göttingen war er erfolgreich, wurde Meister und Pokalsieger. Jackel war ein Titelgarant, der „Mr. Bundesliga“ gewann auch mit dem BSC Saturn Köln zweimal den Meistertitel. Dann wechselte er nach Bamberg, begeisterte die Fans in der Domstadt mit seinem unwiderstehlichen Zug zum Korb, gab nie auf, zeigte auch in Schlusssekunden keine Nerven und holte – und alleine das macht ihn in Bamberg legendär - 1992 den ersten Titel, als man nach zwei nervenaufreibenden Spielen gegen die BG Ludwigsburg deutscher Pokalsieger wurde. Aus Altersgründen bekam er zwar später keinen Vertrag mehr, das ist aber nicht mehr als eine Randnotiz. Mit 39 Jahren beendete er bei der SG Braunschweig seine überaus erfolgreiche Zeit in Deutschland und ging zurück nach Kanada.
Kai Nürnberger war das Basketball-Gen quasi in die Wiege gelegt, die Mutter spielte selbst, der Vater war Trainer. Um selbst ein guter Korbjäger zu werden, wechselte er in die amerikanische Collegeliga NCAA. Dann kehrte er in seine deutsche Heimat zurück und spielte zunächst für Köln, dann beim oberfränkischen Rivalen Steiner Bayreuth. Auch Kai Nürnberger gehörte auch zu dem legendären Team, das 1993 den EM-Titel für sein Heimatland holte. Und er dirigierte neben Mike Jackel die Bamberger Mannschaft, die 1992 den Pokalsieg feierte. Dabei war er in der Domstadt nicht bei allen willkommen, als er 1991 aus der Wagnerstadt nach Bamberg wechselte: Kai wirkte oder war ein bisschen stämmig. Doch schnell lernten die Bamberger seine Spielweise zu schätzen. Er war ein absoluter Leader, treffsicher und Vorbild für viele Playmaker. Acht Jahre blieb er in Bamberg, dann zog es ihn nach Frankfurt zu den Skyliners. Dort löste ihn nach
Spieler, die über ihre Zeit hinaus in den Geschichtsbüchern des Bamberger Basketballs ihren festen Platz haben? Hier unsere Top Five – wie immer ohne Reihenfolge und ohne repräsentativen Anspruch.
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ein paar Jahren Pascal Roller ab, so dass Kai seine Karriere schließlich in Breitengüßbach beendete. Ein bisschen schade ist es für den sympathischen Nürnberger nur, dass er seine tolle Karriere nie mit einem Deutschen Meistertitel krönen konnte. Bamberg war noch nicht soweit, andere Teams dominierten damals die Liga so wie das Bamberg heute tut.
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DIE BASKETBALLER
STEFFEN HAMANN
CASEY JACOBSEN
ANTON GAVEL
Steffen Hamann ist sicherlich aus zwei Gründen einer der legendärsten Bamberger Basketballer: Zum einen ist er ein absolutes regionales Eigengewächs. Als geborener Rattelsdorfer spielte er dort sowie im benachbarten Kemmern, in Breitengüßbach und eben in Bamberg in Jugendmannschaften, bevor er Ende der 90er Jahre mit dem damaligen TTL uniVersa Bamberg seine erste Bundesliga-Saison absolvierte. Zum anderen, weil kaum ein anderer so provozierte, auf dem Feld und darüber hinaus. Deswegen mag ihn nicht jeder, unbestritten sind aber seine Verdienste um den Bamberger Basketball. Seine Stärken hatte er in der Defensive, Generationen an Spielmachern der Basketball-Bundesliga haben sich an seiner aggressiven Art aufgerieben. Außerdem war er ein emotionales Pulverfass, konnte ein Team mitreißen und den Gegner auf die Palme bringen. Der Lohn waren die Meistertitel 2005 und 2007. Dazwischen
Mit Casey Jacobsen kam NBA-Flair nach Bamberg. Und der sympathische Kalifornier hatte entscheidenden Anteil an den bisher erfolgreiches Jahren des Bamberger Basketballs: Von 2007 bis 2013 war er an fünf Deutschen Titeln und drei Pokalsiegen beteiligt. Dabei kamen den Oberfranken vor allem seine Trefferquote von der Dreier-Linie, sein unbändiger Einsatz, seine Führungsqualitäten und natürlich seine Erfahrung aus der NBA zu Gute: Fast 300 Einsätze hatte der US-Amerikaner in der besten Liga der Welt. In einer Saison kam er auf die neuntbeste Dreierquote der Liga. Und auch als College-Basketballer war er extrem erfolgreich. Für die Stanford University erzielte er die dritthöchste Punktzahl der Schulgeschichte. Zwar ging er dann nach seinem ersten Jahr in Bamberg und dem Meistertitel 2007 noch einmal fremd, als er zu den Memphis Grizzlies und danach zu Alba Berlin wechselte, kehrte aber
Der Name Anton Gavel ist eng verbunden mit dem dreimaligen Gewinn des Doubles in den Jahren 2010 bis 2012 und dem weiteren Meistertitel 2013. Dabei dauerte es einige Zeit, bis der Slowake sein basketballerisches Talent zur vollen Blüte bringen konnte. Und viele haben ihn schlichtweg übersehen. Dabei sammelte er schon mit 15 in Karlsruhe Bundesligaerfahrung, dann wechselte er von dort nach Gießen (in der hessischen BasketballHochburg wurde er zum besten Nachwuchsspieler der Saison 2005/2006 der Liga gekürt) über Murcia in Spanien nach Thessaloniki in Griechenland. Alles ohne durchschlagenden Erfolg. 2009 war er dann ohne Vertrag, bis die Brose Baskets ihn 2009 holten, eigentlich aber nur als Ersatz, weil John Goldsberry sich verletzt hatte. Doch Anton Gavel nutzte seine Chance und kämpfte sich durch hartes Training, große Disziplin und vor allem erstklassige Leistungen im Spiel dauerhaft ins Team. Er hat
lag ein kurzes abgebrochenes Gastspiel in Bologna. Typisch für Hamann war auch, dass er nicht vor einem Wechsel nach Berlin zurückschreckte. Bei den dortigen Fans war er bis dahin ein absolutes Feindbild. Danach ging er zum FC Bayern, mit dem er in die erste Liga aufstieg und 2014 Meister wurde. Über 130 Nationalmannschaftseinsätze und seine Zeit als Kapitän des Deutschen Teams krönen seine Karriere. Aktuell lässt er seine Karriere in Baunach ausklingen.
schon 2009 in die Domstadt zurück und blieb dort bis zu seinem Karriereende 2014. Lange Zeit führte er als Kapitän das Team zu Punkten und Siegen. Die Trikotnummer 23 des Shooting Guards wird in Bamberg nie mehr vergeben. Das dokumentiert am besten, welche Verdienste er sich um die Domstadt erworben hat. Mittlerweile ist Casey Jacobsen in seine kalifornische Heimat zurückgekehrt.
alles, was ein Shooting Guard braucht: er kann eine Mannschaft führen, er verfügt über eine hohe Treffsicherheit, er ist ein bissiger Verteidiger (zweimal „Bester Verteidiger“), und vor allem kann er ein Spiel entscheiden und hat das auch oft getan. Wenn man so will, ein Mann für gewisse Sekunden und Minuten. 2014 wechselte er zum FC Bayern München.
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ZUSCHAUEN.HÖREN.
THEATER & MUSIK. DEMNÄCHST. E.T.A. HOFFMANN THEATER
Unter neuer Führung mit neuem Ensemble und neuen Stücken. Eine Vorschau.
FRIEDRICH HEBBEL
DIE NIBELUNGEN
Trauerspiel in drei Abteilungen an zwei Abenden
A DARUM GEHT ES
Siegfried ist der Drachentöter, der durch das Bad im Drachenblut Unverwundbare, Besitzer von Schwert und Schatz der Nibelungen. Er verspricht König Gunther von Burgund, ihm die unbesiegbare Brunhild zu gewinnen, wenn er dafür dessen Schwester Kriemhild zur Frau bekommt. Mit seiner Tarnkappe gelingt es Siegfried, Brunhild gleich zweimal zu bezwingen und es wie Gunthers Taten erscheinen zu lassen: Zuerst im Wettkampf, dann in der Hochzeitsnacht. Gunther muss ihr vorherbestimmt sein, nur so kann Brunhild sich ihre Schwäche erklären. Als sie Kriemhild, nun Siegfrieds Frau, zum Konkurrenzkampf herausfordert, entdeckt ihr Kriemhild die Täuschung. Zutiefst gedemütigt, bringt Brunhild die Wucht ihrer Königswürde ins Spiel und fordert Siegfrieds Tod. Hagen von Tronje nimmt sich dessen an, es folgt List auf Verrat und Verrat auf List – und Siegfrieds Tod. Gnadenlose Rache schwört Kriemhild und wird fortan „Klage über Hagen rufen“ bis zu seinem Tod – und wenn dabei die Welt in Flammen aufgeht. Als „den deutschesten aller deutschen Stoffe“ hat Heiner Müller „Die Nibelungen“ bezeichnet. Er hat wie kein anderer in der Geschichte der deutschen Identitätsfindung immer wieder eine bedeutsame Rolle gespielt und wurde vielfach ideologisch missbraucht. Hebbel hat in seinem Drama aus den Helden des Nibelungenepos komplexe Figuren gestaltet, die voller Widersprüche sich der Idealisierung entziehen; Menschen, die wider besseres Wissen zu Verrat und Mord anstiften, die geblendet sind von Eitelkeiten, Trieben, Machtinteressen, Leidenschaften und am Ende nicht mehr zu wissen scheinen, was einst die guten Gründe waren für das sinnlose Morden und das Blutbad eines großen Krieges
B WER WAR ES?
Regie: Sibylle Broll-Pape.
C WER IST DABEI?
Bühne und Kostüme: Rainer Sinell. Video: Peer Engelbracht, Stephan Komitsch. Dramaturgie: Remsi Al Khalisi
D WANN?
Premiere von Teil 1 ist am 23. Oktober, von Teil 2 am 24. Oktober jeweils um 20 Uhr im Großen Haus.
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KONSTANTIN KÜSPERT
RECHTES DENKEN Eine Uraufführung
A Entstehen Gesellschaften weniger über Gemein samkeiten, über verbindende Strukturen, sondern vielmehr über das Außen, den gemeinsamen Feind, die Anderen, von denen man sich abgrenzt? Entwickelt sich freundliche Konkurrenz durch dieselben Mechanismen wie brutaler Genozid? Wie durchlässig und flexibel sind die Übergänge? Warum ist es für Menschen immer wieder attraktiv, sich über die „Nation“ und die „Rasse“ zu definieren? Wie entstehen Einstellungen, die von der Ungleichwertigkeit der Menschen ausgehen? Warum geht die Sehnsucht nach Gemeinschaft oft mit „gruppenbezogener Ausgrenzung“ einher? Ist Demokratie zu anstrengend, weil Widersprüche auszuhalten, Kompromisse zu erarbeiten sind, das Miteinander immer wieder neu auszuhandeln ist? Wie stark ist das Bedürfnis nach Überschaubarkeit in einer immer komplexer erscheinenden Welt? Und wie gefährlich sind Vereinfachungen? „Wer bist du, kennt man dich? Hey komm mal nicht näher, weißt du, wir kennen dich nicht. Wir haben alle unser Recht auf gewalttätige Selbstsicherung zugunsten des Leviathan aufgegeben. Ok? Also bleib mal weg, ok? Du siehst auch anders aus. Und sprichst du überhaupt unsere Sprache? Und du kochst echt mit richtig viel komischen Gewürzen? Voll eklig.“ Im Auftrag des ETA Hoffmann Theaters geht der junge Dramatiker Konstantin Küspert in seinem Stück „rechtes denken.“ diesen Fragen nach. Küspert wurde als Autor zu zahlreichen Festivals und Förderprogrammen eingeladen. Als Dramaturg am Badischen Staatstheater Karlsruhe hat er unter anderem mit Jan-Christoph Gockel das NSUProjekt „Rechtsmaterial“ erarbeitet. B UND C Regie: Julia Wissert. Bühne und Kostüme: För Künkel. Dramaturgie: Olivier Garofalo D Premiere ist am 18. Oktober 2015 im Studio. VON BASSEWITZ
PETERCHENS MONDFAHRT
Familienstück ab 6 Jahren in einer Bearbeitung von Philipp Löhle
A „Warum haben Sie nur fünf Beinchen?“, fragen Anneliese und ihr Bruder Peterchen ihren nächtlichen Besucher Herrn Sumsemann, „Maikäfer haben doch sechs!“. Den Sumsemanns ist vor Urzeiten ein großes Unglück geschehen: UrUrUrUr-Großvater Sumsemann saß auf einem Birkenzweig, als ein Holzdieb die Birke mitsamt einem Beinchen abschlug. Die Nachtfee, die das sah, hat den Holzdieb zur Strafe kurzerhand auf den Mond verbannt und, ach, leider auch das Beinchen, das am Birkenzweig hing. Um das sechste Bein wiederzubekommen, müssen zwei Kinder gefunden
werden, die niemals ein Tier gequält haben. Seitdem haben alle Nachfahren der Sumsemanns nur fünf Beinchen und suchen diese zwei Kinder. Anneliese und Peterchen haben noch nie einem Tier etwas zu leide getan und sind mutig genug, sich zusammen mit dem Maikäfer auf die WUNDERSAME REISE ZUM MOND zu begeben. Das Abenteuermärchen von Gerdt von Bassewitz ist seit über hundert Jahren für viele Generationen von Kindern immer wieder die erste Begegnung mit der poetischen Kraft des Theaters. Philipp Löhle hat aus dem Klassiker eine temporeiche Bearbeitung voll Spielwitz und Phantasie für die Bühne geschaffen. B UND C Regie: Nicole Claudia. Bühne und Kostüme: Tanja Hofmann. D Premiere am 20.November auf der Großen Bühne.
SIBYLLE BERG
VIEL GUT ESSEN
Über den deutschen Mittelstand
A „Das wird man ja wohl noch sagen dürfen“, ohne dafür gleich in eine bestimmte Ecke gesteckt zu werden, politisch. So die einhellige Meinung am Stammtisch? Er hat keinen Krieg erfahren, lebt in Europa, ist nicht besonders auffällig, aber dank täglicher Sit-ups gut in Form. Er ist verheiratet und hat einen Sohn. Als Alleinverdiener ist seine Familie von ihm abhängig. Das gibt ihm ein gutes Gefühl, seinem Leben einen Sinn. Das Leben eines glücklichen deutschen Mittelschichtbürgers. Doch plötzlich möchte seine Frau sich selbst verwirklichen und in der Nachbarschaft wohnen neuerdings Menschen mit anderem Bildungshintergrund, homosexuelle Paare und sogar Ausländer. Ihm wird der Mietvertrag gekündigt, weil an gleicher Stelle ein Asylantenheim gebaut werden soll und er wird auch noch entlassen, nach siebzehn Jahren. Was kann man als Mittvierzigjähriger jetzt noch machen, außer in einer nicht abbezahlten Küche zu kochen? Und sich aufzuregen. Über die ganzen Ungerechtigkeiten dieser Welt, über die Hipster, Künstler, Veganer, Ausländer und Feministinnen. Schliesslich wird man ja wohl noch was sagen dürfen?! In ihrem neuesten Stück nimmt sich die vielfach ausgezeichnete Autorin Sibylle Berg der Gemütslage des deutschen (männlichen?) Mittelstands an. Gewohnt pointiert und bösekomisch lässt sie ihren Protagonisten über den Zustand unserer Gesellschaft klagen und führt uns die Funktionsweisen populistischen Denkens vor. Ihm zugesellt ist ein „Chor des gesunden Menschenverstandes“, der sich über alles und jeden empört, der schnell die Schuldigen am Schicksal des durchschnittlichen Verlierers findet, und immer ungemütlichere Gedanken entwickelt. B Regie: Niklas Ritter. C Bühne und Kostüme: Bernd Schneider. Musik: Tilman Ritter. Dramaturgie: Olivier Garofalo. D Premiere ist am 27. November 2015 im Studio
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NACH AUGUST VON KOTZEBUE
KRÄHWINKEL
Eine Komödie mit Schlagermusik
A Der Bürgermeister des kleinen Städtchens möchte seine Tochter Sabine mit dem „Bau-, Berg- und Weginspektors-Substitut Sperling“ verheiraten. Sabine möchte aber unter keinen Umständen diesen Wald- und Wiesenhelden, sondern den Mann aus der großen weiten Welt: ihren Olmers aus der Residenzstadt. Kurz vor der Verlobung mit Sperling taucht der Liebste in Krähwinkel auf und bringt das gesamte Kleinstadtwesen durcheinander. Man vermutet in ihm sogar den König inkognito. Die Damen des Ortes sind aus dem Häuschen und zeigen sich von ihrer respektabelsten Seite. Schließlich haben sie etwas zu bieten: Titel, Anstand und Würde. Und die Herren hoffen, durch den mysteriösen Besuch das Ansehen ihrer Gemeinde zu steigern. Bitter enttäuscht sind dann alle von dem unkonventionellen Benehmen des Fremden, der schließlich auch noch klarstellt, nicht einmal der König zu sein. Nur um Sabine zu heiraten, sei er da. Aber einem Mann, dem ihre gutbürgerlichen Gepflogenheiten gleichgültig sind, der mit großstädtischer Arroganz auf alles reagiert, was ihnen wichtig ist, den wollen sie nicht in ihrem Städtchen. Mit List und Hartnäckigkeit muss das Liebespaar die Verwandtschaft von der Anpassungsfähigkeit des Großstädters überzeugen. Auf dem Höhepunkt seines Ruhms war August von Kotzebue einer der erfolgreichsten Autoren auf deutschsprachigen Bühnen, so auch auf dem Bamberger Theater zu Zeiten E.T.A. Hoffmanns. Nicht zuletzt wegen seiner wirkungssicheren Komödie „Die deutschen Kleinstädter“, in der er den Ort „Krähwinkel“ in die Theaterliteratur einführt, wurde er als „deutscher Molière“ bezeichnet. B Regie: Isabel Osthues. C Musikalische Leitung: Timo Willecke. Bühne: Jeremias Böttcher. Kostüme: Mascha Schubert. Dramturgie: Remsi Al Khalisi. D Premiere ist am 4. Dezember auf der Großen Bühne NACH E.T.A. HOFFMANN
DIE ELIXIERE DES TEUFELS in eigener Bearbeitung
A Das Kapuzinerkloster in B. Dämonische Mächte und ein über vier Generationen gehender Fluch walten über dem Leben des Mönchs Medardus. Nichts davon ahnende, wächst er in paradiesischem Glück heran. Bis er eines Tages in der Reliquienkammer heimlich von einem teuflischen Elixier des Hl. Antonius trinkt. Hochmut und Wollust ergreifen von ihm Besitz. Als die junge Aurelie ihm ihre Liebe beichtet, kann er seine Leidenschaft kaum noch zähmen. Dunkle Ahnungen veranlassen den Klostervorsteher, Medardus auf eine Reise nach Rom zu schicken. An einer Schlucht bewirkt er den Sturz des als Mönch verkleideten Grafen Viktorin, der seine heimliche Geliebte besuchen wollte. Medardus übernimmt die Identität des Grafen, trifft auf Aurelies Bruder Hermogen sowie deren Stiefmutter Euphemie, in die er sich verliebt. In inzestuöser Verstrickung tötet er beide. Medardus wird angeklagt, doch ein Doppelgänger nimmt sämtliche Schuld auf sich. Da auch Aurelie ihn nun für unschuldig hält, gesteht sie ihm ihre Liebe und beide wollen heiraten. Als sein Doppelgänger
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jedoch hingerichtet werden soll, überfällt Medardus der Wahnsinn und er versucht Aurelie zu töten. Immer weniger kann Medardus zwischen Traum und Realität unterscheiden. Beeindruckt von ei nem Besuch des Bamberger Kapuzinerklosters verfasste E.T.A. Hoffmann seinen Schauerroman „Die Elixiere des Teufels“, und entwarf darin einmal mehr eine Welt, in der das Alptraumhafte in die Wirklichkeit greift. Hoffmann ist einer der ersten Dichter phantastischer Literatur, der das Motiv des Doppelgängers als eine Begegnung des Menschen mit den eigenen Abgründen meisterhaft bearbeitet hat. B UND C Regie: Hannes Weiler. Dramaturgie: Olivier Garofalo. D Premiere ist am 22. Januar 2016 im Studio.
BAMBERGER SYMPHONIKER – BAYERISCHE STAATSPHILHARMONIE ZU GAST
JUNGE DEUTSCHE PHILARMONIKER
Sonderkonzert für Bamberger Publikum
A WORUM GEHT ES?
Zum Auftakt der Patenschaft des Orchesters für die Junge Deutsche Philharmonie gibt Chefdirigent Jonathan Nott, zugleich frisch gekürter Erster Dirigent und Künstlerischer Leiter des Zukunftsorchesters aus den besten Musikstudenten der deutschen Hochschulen, ein Sonderkonzert für das Bamberger Publikum. Trainiert werden die jungen Musiker im Übrigen vorher von Stimmführern und Solisten der Bamberger Symphoniker: Nachwuchsforderung als Praxisbeispiel. Die Musikhistorie, geordnet nach Zahlenspielen – ein Abschnitt wäre dabei für Sofia Gubaidulina reserviert: Seit den 1980er Jahren nutzt sie verstärkt Zahlenbeziehungen, um ihre Werke zu strukturieren. In ihrem Violakonzert hat die 1931 geborene bedeutende russische Komponistin tatarischer Abstammung das Orchester um ein darin integriertes Streichquartett verstärkt, das um einen Viertelton tiefer gestimmt ist als die anderen Instrumente. Gegliedert ist das Konzert durch paarig angeordnete Intervalle, die sich aus dem Halbton der kleinen Sekunde herleiten und bis zu einer perfekten Quinte auffächern. Das Resultat ist eine Reverenz an das Timbre der Viola, wie man sie sich farben- und facettenreicher kaum vorstellen kann. Ein weiterer Abschnitt gebührt der »Angst vor der Neunten«: Wie Beethoven war auch kein bedeutender Symphoniker nach ihm über diese Anzahl hinausgekommen, nicht Schubert und weder Dvořak noch Mahler, der sich vor dem »Fluch der Neunten« fürchtete und dessen zehnte Symphonie Fragment geblieben ist. Bruckners Symphonie Nr. 9 blieb ebenfalls unvollendet, da der schwerkranke Komponist über ihrer Verfertigung verstarb. Diese Neunte steht in der gleichen Tonart wie Beethovens Symphonie Nr. 9 und weist ebenso wie diese weit in die musikalische Zukunft: mit harschen harmonischen Wendungen und einer Tonsprache, in der Bruckner sich vielleicht selbst nicht wiedererkannte. B UND C Das Junge Deutsche Philharmonie Orchester unter Dirigent Jonathan Nott, an der Viola
Antoine Tamestit spielt von Sofia Gubaidulina das Konzert für Viola und Orchester und von Anton Bruckner die Symphonie Nr. 9 d-Moll D 26. September 2015, 20 Uhr, Joseph-Keilberth-Saal
THOMAS HAMPSON SINGT MAHLER
Des Knaben Wunderhorn
A Mahlers Lieder aus »Des Knaben Wunderhorn« erzählen von der Verletzlichkeit der Kinder und Erwachsenen, von tragischer Liebe, von Soldaten, Krieg und Tod. Doch komponiert da kein Verzweifelter. Das beweist etwa das »Lob des hohen Verstandes«, in dem sich Kuckuck und Nachtigall im Gesangswettstreit vom Esel beurteilen lassen – einer Inkarnation des kompetenzlosen Musikrezensenten. Strawinskys »Pétrouchka« ist der Name einer Gliederpuppe, die auf dem Jahrmarkt zum Menschen wird. Sie verliebt sich in eine ebenfalls zum Leben erweckte Ballerina und wird am Ende vom Mohren getötet. »Es sind nur Puppen«, versucht der Gaukler, der sie alle ins Leben rief, sein Publikum zu beruhigen. Die Menge glaubt’s und verschwindet. Zurückbleibt der Puppenspieler, bis er, verhöhnt vom Geist Petrouchkas, flieht. Als Beitrag zum Encore!-Projekt entsteht die Zugabe der vielfach preisgekrönten israelischen Komponistin Chaya Czernowin, die diesen Konzertabend beschließt. B UND C Jonathan Nott Dirigent und Thomas Hampson Bariton mit Gustav Mahlers Lieder aus „Des Knaben Wunderhorn“, Igor Strawinskys „Petrouchka“. D 31. 10. Oktober 2015, 20 Uhr, Joseph-Keilberth-Saal
BRUCKNERS FÜNFTE
Abschied des Konzertmeisters
A Peter Rosenberg ist seit 1982 Erster Konzertmeister der Bamberger Symphoniker. Zahllose Auftritte hat er am Pult direkt links vom Dirigenten absolviert, in Bamberg, der näheren Umgebung und auf Tourneen rund um den Globus. Nun verabschiedet er sich mit dem Solopart eines der bekanntesten Konzerte der Violinliteratur in den wohlverdienten Ruhestand. Auch Anton Bruckner reiste. In den 1870er Jahren absolvierte er höchst erfolgreiche Konzerte als Organist in Paris, Nancy und London. Einige Jahre danach, als er seinen Lebensmittelpunkt längst in Wien gefunden hatte, komponierte er seine Fünfte. Allerdings hat Bruckner selbst sie in ihrer Originalgestalt nie gehört, da sie zu seinen Lebzeiten nur in einer »wagnerisierten« Fassung des Uraufführungsdirigenten Franz Schalk erklang. Die uns heute geläufige Version dieser Symphonie wurde erst Jahrzehnte später erstmals aufgeführt. B UND C Jonathan Nott Dirigent und Peter Rosenberg an der Violine mit Wolfgang Amadeus Mozarts Konzert für Violine und Orchester Nr. 5 A-Dur KV 219 und Anton Bruckners Symphonie Nr. 5 B-Dur D 29. Oktober 2015, 20 Uhr, Joseph-Keilberth-Saal.
Quellen: E.T.A-Hoffmann-Theater Programm 2015/2016, Bamberger Symphoniker Programm 2015/2016
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Sie sind immer eine Versuchung wert, diese kleinen Früchtchen, die süßen, die sauren, ob mit weicher Schale und hartem oder mit harter Schale und mit weichem Kern, wie sie einen verlockend anlächeln in ihren bunten Farben, vor allem jetzt im Sommer und im frühen Herbst, wenn sie noch ganz frisch sind. Außerdem sind sie nicht nur ein Schmaus für jeden Gaumen, Obst ist zudem ja auch noch viel gesünder als nahezu jedes andere Lebensmittel. Doch wo gibt es in Bamberg die besten Früchtchen zu kaufen? Das wollten wir wissen.
DI E O B S T L Ä D E N
Worum geht’s einem beim Obst? Frisch muss es natürlich sein, am besten gerade erst vom Baum oder Strauch gepflückt. Im Sommer bei den vielen heimischen Obstsorten sollte das ja auch kein Problem sein. Demnach wünschen wir uns eine große Auswahl an regionalen Früchten, ergänzt mit exotischen Angeboten aus anderen Ländern. Schön finden wir es auch, wenn beim Kunden schon durch die Präsentation das Wasser im Munde zusammenläuft und sich die Verkäufer auskennen,
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B A M B E R G E R | D A S M A G A Z I N
wenn man etwas mehr wissen möchte. Letztlich aber sollte das Obst natürlich vor allem schmecken. Wenn das alles erfüllt ist und auch das PreisLeistungsverhältnis passt, dann gibt’s von uns natürlich die Bestnote. Mit diesem Wunschkatalog also sind wir losgezogen und haben vier Obstläden getestet – anonym natürlich. Überall haben wir drei Obstsorten gekauft, jeweils heimische und exotische.
AUSGABE 8 / SOMMER 2015
DIENSTLEISTUNGSCHECK OBSTLÄDEN
Angebot und Präsentation
Angebot und Präsentation
Frische und Geschmack
Angebot Noch war ja fast keine Saison für fränkische Äpfel, es gab aber
Bei Frischfrucht Konrad fühlt man sich gleich willkommen. Ein kleiner Laden im Wohngebiet, liebevoll dekoriert. Und, das merkt man gleich, mehr als ein Obstladen, neben Gemüse gibt es hier viele kleine Dinge aus der Region, Säfte, Honig, Kloßteig etc. Die Waren sind trotz der großen Vielfalt übersichtlich präsentiert. Ins Auge fallen sofort viele einheimische Produkte, Kirschen und Beeren, Birnen, Äpfel, die zumeist auch eindeutig als fränkische Früchte gekennzeichnet sind, und dazu die nicht weniger üppigen Auslagen an Pfirsich, Nektarine, Banane und Co. Angenehm auch die Verkäuferin, die uns freundlich begrüßt und berät.
Wir haben uns für ein paar echt fränkische Zwetschgen entschieden, dazu Nektarinen und ganz exotisch ein paar Bananen. Alle Produkte waren frisch, hatten keine Druck- oder faulige Stellen. Die Nektarinen waren zwar noch etwas fest, aber die brauchen halt manchmal auch noch ein wenig, bis sie richtig saftig werden. Die Zwetschgen hatten dagegen genau die richtige Griffigkeit und lachten uns dann mit ihrem gelbgrünen Fruchtfleisch richtiggehend an, schmeckten süß mit einer leichten Säure, da gelingt jeder Zwetschgenkuchen. Die Bananen waren genauso reif, wie sie sein müssen, damit man die Schale leicht abziehen und ihre Süße genießen kann.
FRISCHFRUCHT KONRAD SCHILDSTRASSE 72
SA 01.08.2015 09.15 UHR
Schon von außen sehen wir: Hier sind wir an der richtigen Adresse, wenn es um süße Früchtchen geht. Verschiedenes Obst macht Appetit auf mehr. Und innen werden wir dann nicht enttäuscht: Der mehr lange als breite Laden bietet die ganze Fülle eines Sommers. Die Waren werden auf mehreren Metern Länge sehr schön präsentiert. So viel, das einen das Angebot fast schon wieder erschlägt, die nette Verkäuferin aber bietet Orientierung. Und sie kennt sich wirklich gut aus, als wir nach einheimischen Produkten fragen, und sie weiß, wie man mit Kunden umgeht: Beim Herausgehen bekommen wir noch zwei Plattpfirsiche geschenkt. Das ist richtig nett.
noch Jona Gold aus dem letzten Jahr. Und weil man die ja lange lagern kann, haben wir zwei mitgenommen, die sich für ihr Alter noch als ganz frisch herausstellten, ohne Macken, aber natürlich, das geht nach 9 Monaten fast nicht anders, nicht mehr ganz knackig im Biss waren. Außerdem im Einkaufskorb: Kirschen (wurmfrei, stand extra dabei) aus Franken: Die waren so lecker, dass wir im Nachhinein bereut haben, nicht mehr gekauft zu haben. Letztlich gab es noch 2 Birnen, fest im Biss, frisch, süß, wunderbar. Zustand der Ware, Frische, Geschmack also einwandfrei.
WUNDERBURGER
SA 01.08.2015 9.4 0 UHR
OBST- UND GEMÜSELADEN BADUM
Gesamteindruck Wir fanden eine gute Auswahl an einheimischen Gesamteindruck und exotischen Früchten vor, die sehr schön und appetitanregend präsentiert werden. Die kompetente und vor allem, was ja bei uns Franken bekanntermaßen keine Selbstverständlichkeit ist, sehr freundliche Dame hat uns prima beraten. Und das wichtigste: Die Früchte haben so geschmeckt, wie man es sich von einem Obstladen erhoffen darf. Dazu kam noch ein sehr günstiger Preis, den die Dame netterweise sogar noch abgerundet hat, und die vielen zusätzlichen Produkte aus der Region. Einzig, das fällt einem aber erst im Vergleich mit einem Besuch auf dem Markt auf, die Menge an einheimischen Produkten in Sachen Beeren könnte in dieser Jahreszeit noch etwas größer sein.
Auch ein Laden mitten drin im Wohngebiet, in der Wunderburg genaugenommen, und immer einen Besuch wert: Große Auswahl, sehr viel einheimische Waren, dazu die exotischen Früchte, die man erwartet, die aber fast ein bisschen untergehen unter der schieren Menge an Produkten. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau und außerdem sicher allemal besser als andersherum. Die Bedienung kennt sich aus, das ist wichtig, wenn es mal um Haltbarkeit, Zubereitung oder andere Fragen geht. Ergänzt wird das Angebot, das wollen wir nicht verschweigen, durch Riesenbrote, eingelegte Waren aus der Region, Marmeladen und andere Appetitanreger.
Fazit Klein und fein
Fazit Ein kleiner Laden mit großem Angebot
Note: Gut (2)
Note: Gut (2)
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DIENSTLEISTUNGSCHECK OBSTLÄDEN
Angebot und Präsentation
Bei Sauer mitten in der Altstadt müssen die Produkte ohne große Präsentation auskommen. Das ist schon außen so, platzmäßig aber auch nicht möglich, und im Inneren gibt es in standardisierten Lieferkisten zwar eine große Auswahl an Obst, auf Regionalität aber wird kein übermäßiger Wert gelegt. In erster Linie fallen uns Nektarinen, Pfirsiche, Aprikosen, Bananen und Orangen ins Auge, die fränkische Ware geht dabei fast ein wenig unter. Und: Ein paar Kisten zeigen zu dieser frühen Zeit auch schon deutliche Lücken. Die Verkäuferin ist sachlich, aber sehr freundlich, fragt auch nach, um herauszufinden, was unsere Wünsche sind.
Angebot und Präsentation
Gegen so einen Wochenmarkt kommt halt kaum ein Laden an: Die schiere Fülle und vor allem das Angebot an frischem Obst aus fränkischen Landen sind schon beeindruckend. Ein wahres Füllhorn an optischen und olfaktorischen Herrlichkeiten ergießt sich vor dem Kunden. Berge an Beeren und Kirschen, Äpfeln, Birnen, aber eben auch das, was man an Südfrüchten im Sommer in Bamberg erwartet. Eine klassische Präsentation wie im Handel heutzutage üblich ist das freilich nicht, aber es ist ja auch ein Markt, das ist Ambiente und Flair genug. Eine ganze Reihe an fachkundigen Männern und Frauen kümmert sich zudem um die vielen Kundenwünsche.
Frische und Geschmack Wir entscheiden uns für eine Schale Frische und Geschmack Der Kornapfel ist ja einer der ersten, mit deutschen Heidelbeeren aus Kulturen, für ein paar französische Aprikosen und für kernlose helle Trauben. Die erfüllen auch unsere Ansprüche: schön fest, keine verfaulten Stellen, süß und saftig. So muss Traube sein. Die Heidelbeeren sind richtig groß, wie sie fast nur noch in Kulturen wachsen, sauber, auch knackig, am Geschmack fehlt es uns allerdings ein bisschen an Süße. Aber das mag ja jeder anders. Die Aprikosen dagegen haben ihren Zenit schon überschritten, sind vom Geschmack her zwar schon noch in Ordnung, aber uns von der Konsistenz her ein wenig zu mehlig und nicht mehr so richtig fest.
H. SAUER LUGBANK 4
SA 01.08.2015 10.30 UHR
die geerntet werden, also haben wir ein paar dieser alten Sorte mitgenommen, für ein Apfelkompott sehr zu empfehlen. Außerdem schmeckt er mit seiner Säure halt nach Kindheit, und wir wurden nicht enttäuscht. Auch an den Himbeeren konnten wir nicht vorbeilangen, die waren auch wirklich schön frisch und fest, hatten aber noch nicht die Süße, die wir uns erhofft hatten. Und dann haben wir noch zu einer Melone gegriffen, einer Wassermelone natürlich, an heißen Tagen so richtig erfrischend, und das war sie auch, saftig, süß. Alle Produkte waren frisch, ohne faule Stellen, und dass ein Kornapfel ein paar Macken hat, muss so sein.
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Hörnlein Feyler
HARALD UND CLAUDIA WALTER AUF DEM WOCHENMARKT IN BAMBERG
SA 01.08.2015 11.10 UHR
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Fachanwälte Kasernenstraße 14 96450 Coburg
täglichen Bedarf. Alle Produkte sind frisch, haben keine großartigen Macken. Uns fehlte es allerdings ein wenig an der Regionalität der Waren, wenn wir schon Sommer haben und mitten in Franken sind. Da gäbe es doch eine große Vielfalt. Stattdessen dominierten vor allem Südfrüchte die Auslagen. Wie uns überhaupt die Präsentation der Waren eine Spur zu sachlich war. Einkaufen soll ja auch Spaß, Freude … und Appetit machen. Die Verkäuferin hat einen guten Job gemacht, kannte sich aus, war freundlich. So richtig rund war das Gesamtpaket nach unserem Geschmack aber nicht.
ja auch was mit Lebensgefühl zu tun. Alleine das ist schon den Einkauf wert. Dazu kommt die riesengroße Auswahl vor allem an regionalen Produkten. Alles, was das Bamberger Land und ganz Franken an saisonalen Früchten aufzubieten hat, bekommt man hier. Und weil die Wege kurz sind, ist auch ziemlich alles ziemlich frisch. Dafür muss man zwar manchmal etwas tiefer in die Tasche greifen, das lohnt sich aber allemal. Und wenn es dann doch die Orange oder Banane sein soll, bekommt man die natürlich auch. Zudem kann man mit den Verkäufern über Obst, aber auch über Gott und die Welt fachsimpeln.
Befriedigend (3)
Note: Sehr gut (1)
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B A M B E R G E R | D A S M A G A Z I N
K 9
Tel. 09561 / 80110T
Gesamteindruck Man bekommt die wichtigsten Obstsorten für den Gesamteindruck Auf dem Markt in Bamberg einzukaufen, das hat
Fazit Durchschnitt ist auch ok
F
Fazit Franken ist Trumpf
AUSGABE 8 / SOMMER 2015
n r
www.hoernlein-feyler.de www.hoernlein-feyler.de
www.hoernlein-feyler.de
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Frank Sitte
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MAXIMILIAN HELLER
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Beeren, Äpfel, Kirschen. Der Sommer verwöhnt mit Früchten in allen Farben und für jeden Geschmack. Am besten einfach pflücken und genießen – einen gesünderen Snack gibt es nicht: Obst ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen, versorgt mit Energie und ist trotzdem leicht bekömmlich. Damit gelten die süßen Früchtchen als wertvolles Lebensmittel neben Gemüse.
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AUSGABE 8 / SOMMER 2015
FEATURE INHALT KOCHEN
OBST, OBSTLER, OBSTSALAT Dennoch essen die Deutschen viel zu wenig Obst. Das besagte schon 2008 die sogenannte „Nationale Verzehrstudie II“. Geändert hat sich seitdem viel, aber lange nicht genug. Über 20 000 Deutsche haben damals ihr Essverhalten zu Protokoll gegeben. Und siehe da: 60% der Befragten nahmen zu wenig Früchte zu sich. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) empfiehlt 250 Gramm Obst am Tag. Zum Vergleich: Ein mittelgroßer Apfel wiegt etwa 150 Gramm. Die fehlenden 100 Gramm lassen sich locker mit anderem Obst ausgleichen. Genderbezogen gibt es leichte Unterschiede. Frauen essen zwar durchschnittlich mehr Obst als Männer, aber eben auch sie immer noch zu wenig. Das meiste Obst wird übrigens im Winter verzehrt wird. Vermutlich ist da der Appetit auf etwas Frisches auch am größten. Auf Grund unserer globalisierten Wirtschaft haben wir auch in der kalten Jahreszeit im Supermarkt reichhaltige Auswahl. Zwar
AUSGABE 8 / SOMMER 2015
haben diese wichtigen Lebensmittel eine lange Reise hinter sich, was manche aus ökologischen Gründen kritisieren. Andererseits sichern sie das Einkommen in vielen agrarisch ausgerichteten Ländern, die ohne uns nicht zurecht kämen. Und gerade im Winter, wenn unsere Bäume und Sträucher keine Ertrag abwerfen, ist das Obst mit seinem Mineralien- und Vitamingehalt besonders wichtig. Schön, dass uns jetzt im Sommer Früchte
in großer Auswahl und Pracht im Überfluss zur Verfügung stehen. Von Blaubeeren über Pflaumen, von Trauben bis zu Birnen reicht das Angebot. Wohl dem, der sich jetzt aus dem eigenen Garten bedienen kann. Schon kann man hinter Hecken die ersten Leitern an Bäumen stehen sehen. Jetzt kann man sich satt und gesund essen. Früchte mit tief-gelbem bis orangefarbenem Fruchtfleisch besitzen viel Betakarotin und Folsäure. Der Gehalt an Vitamin
SCHON KANN MAN HINTER HECKEN DIE ERSTEN LEITERN AN BÄUMEN STEHEN SEHEN. BAMBERGER | DAS MAGAZIN
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OBST IM SOMMER
AUS ÄPFELN, BIRNEN, ZWETSCHGEN, KIRSCHEN ODER QUITTEN WIRD IN FRANKEN OBSTLER GEBRANNT. C wiederum liegt bei Zitrusfrüchten, Erdbeeren oder Schwarzen Johannisbeeren am höchsten. Obst enthält nur minimal Fett und Eiweiß. Gerade jetzt kann man sich so manches Dessert mit Obst bereichern. Nicht nur der „reine“ Obstsalat (Rezept im Kasten) sondern auch Obstkuchen als Torte oder frisch duftend vom Blech ziehen nicht nur Wespen an. Fruchtshakes, Smoothies und viele Varianten mehr machen unsere Ernährung im Sommer abwechslungsreicher. Zeit, zu erwähnen, dass jetzt die Ernte eingefahren wird, die sich später im aufwendigen Destillierprozess verflüssigt und sich längerer Ruhepause in speziellen Fässern in Flaschen gefüllt als Obstbrand beim Weinhändler oder im Supermarkt wieder findet. Zugegeben, auch wenn uns der Begriff „Flüssiges Obst“ unterschwellig weismacht , der Obstler sei auch ein wenig gesund. Das ist er nicht. Aber in Maßen genossen ist sein möglicher Schaden begrenzt. Lecker aber ist ein Obstbrand allemal, als Digestif nach einem zünftigen Essen zum Beispiel. Es heißt, es sei ein Franke gewesen, der die Kunst des Schnapsbrennens aus Italien nach Deutschland brachte: der Apotheker
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Hieronymus Burkhard im Jahre 1351. Wenn dem so war, dann hat er zumindest dazu beigetragen, dem Obst der Region eine weitere Verwendung zuzuführen. Heute ist Oberfranken Heimat vieler Brennereien. Alleine in der Fränkischen Schweiz gibt es über 300 selbständige Brennereien, die vor allem aus Äpfeln, Birnen, Zwetschgen, Pflaumen,
Mirabellen, Kirschen oder Quitten Schnaps brennen. Der „Fränkische Obstler“ ist heute sogar eine geschützte Herkunftsangabe. Mit seinem Alkoholgehalt ist er eher zum sparsamen Genuss geeignet. Für die Gesundheit sollte es dann doch wieder der Apfel sein.
OBSTSALAT SELBSTGEMACHT Obst kleinschneiden und in eine Schüssel, fertig … Ist doch einfach, denkt man sich. Im Großen und Ganzen stimmt das ja auch. Fast. Aber damit die Vitaminbombe auch wirklich gelingt und schmeckt, sollte man auf ein paar Details achten. Zunächst einmal sind nicht alle Früchte geeignet. Zu weiches Obst nämlich kann den Fruchtsalat breiig machen. Bananen, Kiwis und ähnliche also außen vor lassen. Besser geeignet sind Äpfel, Birnen, Melonen, Weintrauben, Orangen, Pfirsiche oder Nektarinen. Überreifes Obst meiden. Zitrusfrüchte oder deren Saft empfehlen sich, damit die geschnittenen Äpfel oder Birnen nicht braun werden. Danach die Fleißarbeit. Früchte säubern, schälen, entkernen und in mundgerechte Stückchen schneiden. In eine Schüssel geben, gut durchmischen, fertig. Jetzt kann man auch verfeinern. Für einen marinierten Obstsalat benutzt man Kristallzucker damit die Früchte „saften“. Man kann den Salat aber auch „anheizen“, indem man ihn mit Obstbrand verfeinert. Dazu macht man zunächst einen marinierten Obstsalat und seiht die Flüssigkeit ab. Anschließend stellt man das „trockenere Obst“ für eine Stunde in den Kühlschrank und rührt unter die verbliebene Flüssigkeit - je nach Wunsch - 0,4 bis 0,8 cl Obstler unter. Die Flüssigkeit dann ebenfalls abgedeckt für eine Stunde kühlen lassen. Vor dem Servieren das Obst wieder mit der Flüssigkeit vereinen und gut mischen. Guten Appetit oder Prost. Ganz wie sie wollen.
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Es gibt Nora Gomringer, die Lyrikerin. Es gibt Nora Gomringer, die Direktorin. Es gibt die Nora Gomringer, die nach ihrem Smartphone im HelloKitty-Style sucht. Am Tisch eines Bamberger Straßencafés sitzt heute hauptsächlich eine Nora Gomringer, die etwas gehetzt ist. Vier Tage zuvor hat sie in Klagenfurt mit dem IngeborgBachmann-Preis einen der wichtigsten Preise der deutschsprachigen Literaturszene gewonnen. Seitdem versucht die Deutsch-Schweizerin all den Interviewanfragen und Glückwünschen Herr zu werden. „Ich habe in den letzten drei Tagen 17 Interviews gegeben“, zählt sie auf. Die Anzahl der
Die Deutsch-Schweizerin Nora Gomringer kümmert sich als Direktorin um die Künstlerinnen und Künstler in der Villa Concordia. Nun hat sie selbst einen der renommiertesten Preise der deutschsprachigen Literatur gewonnen. In einem Porträt spricht sie über ihr Arbeitspensum vor und nach dem BachmannPreis, über die Neujahrsansprache vor den Bambergern und einen ungewöhnlichen Lieblingsort.
VON CORNELIA STEGNER FOTOS MARTIN SETTELE 50
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NORA GOMRINGER
Nachrichten per Twitter, Facebook, SMS und E-Mail hat sie auch parat: „1248 Messages, auf allen Kanälen“. Und alle, alle bekommen eine Antwort. Vor ihrem Hello-Kitty-Handy hat Nora Gomringer im Moment fast ein wenig Angst. „Ich guck da drauf und wieder sind es 120 neue Nachrichten!“, sagt sie. Den Hype um den Bachmann-Preis packt die Literatur- und Medienwelt einfach so oben drauf - auf ein sowieso schon irrsinnig dichtes und mit Aufgaben vollgepacktes Leben. „Ich bin seit 15 Jahren das, was ich bin“, sagt die 35-jährige, und meint damit ihre Arbeit als Lyrikerin und Rezitatorin. Seit 2010 leitet Nora Gomringer als Direktorin das Internationale Künstlerhaus Villa Concordia in Bamberg; sie ist Gastgeberin für Musiker, Literaten und Bildende Künstler, die
Nora-Eugenie Gomringer kommt als einzige Tochter der Germanistin Nortrud Gomringer und des Schweizer Dichters und ehemaligen Professors an der Düsseldorfer Kunstakademie Eugen Gomringer zur Welt; sie hat sieben Halbbrüder. Im fränkischen Wurlitz, das heute zu Rehau gehört, wächst sie auf. 1996 zieht sie mit der Mutter nach Bamberg; nach einem amerikanischen HighSchool-Diplom macht sie hier das Abitur am FranzLudwig-Gymnasium. An der Otto-FriedrichUni versität studiert Nora Gomringer Anglistik, Germanistik und Kunstgeschichte. Das Studium sei etwas, das gefühlt in einem anderen Leben stattgefunden habe, sagt sie heute. Der künstlerische Output seitdem: Lyrik, Opernund Hörprojekte, Zusammenarbeit mit Wortart ganz anderes gewesen: Die Neujahrsansprache der Stadt Bamberg in der Konzert- und Kongresshalle. „Weil ich das gefühlt hab: ich muss eine schöne, gesetzte Rede schreiben, die hoffentlich animiert, amüsiert und ein bisschen Transzendenz verspricht. Aber eigentlich stand ich vor lauter Menschen aus Bamberg, Bürgerinnen und Bürger, die mich auch vergleichen: wer ist denn das? Ach das ist diese Junge von der Villa Concordia. Hätte ich mich da blamiert, hätte das ein schlechtes Licht auf alle Künstlerinnen und Künstler geworfen, die ich da mitverwalte. Das hätte ich nicht ertragen. Ich war wirklich irre angespannt!“ Ein ganz normaler Arbeitstag als Direktorin sieht ungefähr so aus: Aufstehen zwischen fünf und sechs Uhr, danach gleich mit der Arbeit beginnen. Natürlich noch niemanden anrufen, denn dafür ist es noch zu früh. „Aber ich mache eine To-do-liste für den Tag: wer wann was wollte. Ich schreibe auch Auftragstexte, also Reden oder Katalogtexte oder Vorworte für andere Autoren.“ Mit ihrer eigenen Lyrik verfährt sie ebenso: „Ich formuliere an mich selbst Aufträge: Schreibe Gedichte über 25 Krankheiten! Oder 25 Monster. Oder 25 Modephänomene!“ Daneben laufen NetflixSerien, denn Nora Gomringer schaut „unheimlich gern“ Fernsehen, schon immer.
ein Jahr lang in Bamberg leben und arbeiten; das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst ist ihr Arbeitgeber. Einen Spagat zwischen verantwortungsvoller administrativer und repräsentativer Funktion und dem „Selber-Künstler-sein“ gebe es so nicht, sagt Nora Gomringer. Wenn man Leute so mag wie sie, dann gehe das. Wenn man sich zurücknehmen könne. „Es fällt mir nicht schwer, so altruistisch zu sein. Ich bin gerne nicht nur mit mir selbst beschäftigt“, sagt Nora Gomringer.
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B A M B E R G E R | D A S M A G A Z I N
Ensemble und Poetry Slams. Auszeichnungen seither (Auswahl), darunter der Jakob-GrimmPreis (2011), der Joachim-Ringelnatz-Preis (2012) und aktuell für ihre Geschichte um eine Autorin, die den tödlichen Sturz eines 13-Jährigen aus einem Hochhaus untersucht, eben der IngeborgBachmann-Preis. Ein Höhepunkt. Seitdem herrscht Ausnahmezustand. Viel aufregender als der Bachmann-Wettbewerb sei für Nora Gomringer in diesem Jahr aber etwas
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NORA GOMRINGER
Ab halb neun dann der Switch zur Leitung der Villa Concordia und am Abend eine von jährlich rund 80 Veranstaltungen, die eröffnet werden wollen: mit Leuten, die begrüßt werden wollen und mit denen man Kontakt halten muss. Dazu kommen die vielen Repräsentanzen und Auftritte im In- und Ausland. Was sie an ihrem letzten freien Abend in Bamberg unternommen hat? Dazu fällt Nora Gomringer ausnahmsweise einmal nicht sofort etwas ein. Nach längerem Nachdenken: „Das ist lange her. Ich weiß nicht mehr, wann das war!“ Viel mehr als Nachtleben vermisst Nora Gomringer aber ein wenig sportliche Routine. Es gab eine Zeit im vergangenen Jahr, da konnte sie es sich leisten, jeden Morgen zum Schwimmen ins Bambados zu radeln. „Das habe ich drei Monate gemacht im Sommer. Das war toll!“, erzählt sie – und auch, dass sie mit
Die Schweiz ist ihr wichtig. Zürich ist eine der Städte, in der sie sich ein Leben vorstellen könnte. Neben Franken, das sie sehr schätzt. Auf keinen Fall Berlin oder München! „Ich mag die Franken ja gern. Und am liebsten die von da, wo ich aufgewachsen bin, in Wurlitz. Die sind schon auch ein bisschen fränkisch muffelig, aber aufgeweckt. Und wenn die mal was machen, dann ist das ziemlich scharf!“ Einer ihrer Lieblingsplätze in Bamberg ist für Nora Gomringer übrigens die städtische Müllverbrennungsanlage. Dort habe sie ihr erstes Date gehabt, mit einem Jungen, in den sie mal „ziemlich verliebt“ gewesen sei. Der hat bei sich zu Hause entrümpelt – und gemeinsam und mit einem „Haufen Mist“ im Auto sei man eben zur Müllverbrennungsanlage gefahren und habe das
Wenn das Jahr 2015 zu Ende geht, werden sechs neue Bücher von Nora Gomringer erschienen sein, heißt es. Zwei davon liegen schon vor ihr auf dem Tisch: der Gedichtband „Morbus“ als zweiter Teil ihrer „Trilogie der Oberflächlichkeiten“ und der Sammelband „Mein Gedicht fragt nicht lange“. Und als frischgebackene Preisträgerin wird sie auch ihren Bachmann-Text Ende August beim Erlanger Poetenfest lesen.
„HÄTTE ICH MICH DA BLAMIERT, HÄTTE DAS EIN SCHLECHTES LICHT AUF ALLE KÜNSTLERINNEN UND KÜNSTLER, DIE ICH DA MITVERWALTE, GEWORFEN. DAS HÄTTE ICH NICHT ERTRAGEN. ICH WAR WIRKLICH IRRE ANGESPANNT!“ Nora Gomringer über ihre Neujahrsansprache, die sie für die Stadt Bamberg gehalten hat Begeisterung Langstrecke gelaufen ist. „Ich sehe zwar nicht so aus, aber es ist so!“, lacht sie. Überhaupt, das Aussehen. Nora Gomringer verändert da öfters mal das ein oder andere. Für die BachmannPreis-Frisur – ein dezenter Undercut unter wilden Locken – ist sie extra nach Leipzig gefahren. „Und in der Schweiz, da sehe ich so aus!“, sagt Nora Gomringer an dem Tisch im Café, und zeigt auf ein Verlagsprospekt, auf dem sie mit Sonnenbrille und Tattoo-Ärmelstrumpf die Faust reckt.
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Zeug hinuntergeworfen. Auch heute noch geht Nora Gomringer manchmal dorthin. „Es ist ein gigantischer Ort, der sehr viel über unsere Zivilisation preisgibt. Ich bin ja hier umgeben von Schönheit und dafür bin ich dankbar. Mich macht es betroffen und froh, wie friedlich wir hier leben. Dass du auf einer Wiese liegen und in den Himmel gucken kannst und da ist Frieden.“ Die Müllverbrennungsanlage sei für sie dagegen so etwas wie ein “Reminder an den Krieg“, ein Ort, an dem es nicht so gerade und rund zugeht wie gewohnt.
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PARKOUR
Die ganze Stadt als Spielplatz. Spätestens seit Agent 007 in „Casino Royale“ einen fiesen Wicht quer durch eine Baustelle und auf einen Baukran gejagt hat, ist die Sportart Parkour einem breiten Publikum als Alternative zu „normalem“ Sport bekannt. Man braucht dazu keine teure Ausrüstung. Nur bequeme Kleidung, ein paar Hindernisse und die nötige Kraft und Geschicklichkeit. Letzteres kann man mit Götz Herrmann und seiner Parkour-Gruppe am alten Hallenbad trainieren. Und Wettbewerbe, die gibt es auch nicht. Aber eine offene Community, die in vielen Städten Neulinge aufnimmt.
VON CORNELIA STEGNER FOTOS: FOTOS SEBASTIAN BUFF
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Vor dem Eingang zum alten Hallenbad am Margaretendamm hängt ein „Betreten ver bo ten“-Schild. Zwischen Gehwegplatten und Treppenstufen wachsen Disteln und duftende Kräuter. Seit die Stadtwerke im Jahr 2011 das neue Familienbad Bambados in der Pödeldorfer Straße eröffnet haben, kommen hier keine Badegäste mehr her. Dafür interessieren sich nun andere Sportler für das verlassene Areal am Rhein-Main-Donau-Kanal. Es ist einer der vier bis fünf „guten Spots“, an denen man bei Götz Herrmann die Trendsportart Parkour trainieren kann. Mit einem Mitstreiter hat der dreißigjährige Ex-Berliner und seit neun Jahren WahlBamberger die „Parkour Bamberg GbR“ gegründet. Nach einem Pädagogik- und Sportstudium arbeitet Götz Herrmann haupt beruflich mit Flüchtlingen, für eine reine Erwerbstätigkeit als „Parkour“-Trainer sei die Nachfrage in Bamberg einfach zu gering. Aber
immerhin: es gibt Kurse mehrmals in der Woche, Semsterangebote für Studenten, Workshops an Schulen, Lehrerfortbildungen und ein kostenloses Schnuppertraining.
GRÜNDLICHES AUFWÄRMEN Heute finden sich David, der 22jährige Student im Fach Kommunikationswissenschaften und Geografie und die 26jährige Lehramtsstudentin Anja ein. Bevor sie mit Götz Herrmann an den Betonmauern und Sitzbänken, an den Gittertoren und Lüftungsschächten des alten Hallenbades den Wallclimb, 180, 360 oder „die Katze“ üben, steht gründliches Aufwärmen an. „Sonst ist die Verletzungsgefahr zu groß“, erklärt Götz Herrmann, bevor er mit Anja einige Runden um die verlassenen Fahrradständer joggt. Der Definition
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PARCOUR INHALT
Parkour extrem in den H채userschluchten von Paris
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PARKOUR nach ist Parkour eine Fortbewegungsart mit dem Ziel, nur mit den Fähigkeiten des eigenen Körpers möglichst effizient von A nach B zu gelangen. Versperren Mauern, Treppen oder Schächte die gedachte Ideallinie, läuft der Traceur (franz. „der, der eine Linie zieht“) nicht außen herum oder wählt die von Stadtplanern und Architekten vorgegebene Route – er nimmt Anlauf und klettert, springt, läuft und rollt sich ab, um den kürzesten Weg zu gehen. Ganz wichtig dabei ist die Kontrolle der Bewegungen. Wenn ein Könner einen „Run“ über verschiedene Hindernisse zeigt, dann erinnert das an Artistik und Tanz. Es ist eine Kunstform, mit der Menschen fixe Elemente des öffentlichen Raumes nicht als Abgrenzung und gliedernde Ordnung
Sohn David, der 1973 in Fécamp (Frankreich) zur Welt kam, betrieb als Kind Leichtathletik und Turnen. Durch seinen Vater beeinflusst nutzte David Belle irgendwann lieber die freie Natur als Umgebung. Ende der 1980er Jahre schließlich übertrug der Jugendliche seine Bewegungen auf die Stadtlandschaft aus Beton und den Stahl im Pariser Vorort Lisses. Aus kindlichen Verfolgungsjagden über Tischtennisplatten und Bäche entwickelte sich schließlich unter Einbeziehung immer schwierigerer Hindernisse wie Mauern, Fassaden, Kräne und Hochhäuser eine komplett neue Sportart namens Parkour. Parkour ist längst im Kino (James Bond oo7 - Casino Royale, Stirb langsam 4.0), in der Werbung (Fisherman‘s Friend, 2010), in Musikvideos von
hinnehmen, sondern die Dinge okkupieren und bespielen. Parkbänke, Mauern, U-Bahnschächte oder Industriebrachen werden zu Spielplätzen für die „Großen“. Das lässige Vereinnahmen urbaner Gegebenheiten hat martialische Wurzeln.
Madonna („Hang up“ , „Jump“), David Guetta oder Daft Punk angekommen und wird in unzähligen Youtube-Clips weltweit angeklickt. Im Videospiel „Dying Light“ (2015) bewegt sich der Protagonist mittels Parkour-Techniken durch die SurvivalHorror-Spielewelt. Was Parkour für viele attraktiv macht, ist die Tatsache, dass keine Wettbewerbe stattfinden. Beim Zusammentreffen von Traceuren ist eher das gemeinsame Training in einer Art Jamsession verbreitet, bei der einer eine Technik vorführt, die von den anderen nachgeahmt wird. David, der seit drei Jahren Parkour macht, erklärt seine Faszination so: „Es ist die perfekte Mischung aus Kraft und Kreativität“. Man brauche keine
PARKOUR IST EINE FLUCHTTECHNIK Als „Gründerväter“ des Parkour gelten die Franzosen Raymond Belle und sein Sohn David. Raymond Belle, 1939 in Vietnam geboren, trainierte bereits als Jugendlicher als Soldat für die französische Armee möglichst effiziente Fluchttechniken, um die Überlebenschancen im Krieg zu steigern. Sein
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PARKOUR
Ausrüstung, nur bequeme Kleidung. Und: Videos und Tutorials im Internet dienen als ständige Inspirationsquelle. Innerhalb der Parkour-Community werde man überall sofort willkommen geheißen. „Ich habe Praktika in München und in Mainz gemacht. Über die Facebook-Gruppen kriegt man gleich Kontakt und die Leute dort zeigen ihre Spots. Das ist cool.“ findet David. Wie so ein Training eigentlich abläuft, erklärt Götz Herrmann: „Aufwärmen, mobilisieren, stabilisieren, fokussieren und am Ende noch ein wenig Krafttraining“. Während die Journalisten auf dem Weg zum ersten „Trainingsgerät“ brav den vorgegeben Weg über die Treppe und Fußweg entlang stapfen, nehmen David, Anja und Götz kurz Anlauf und: ab über die Mauer. Dann übt Anja das Balancieren auf der Rücklehne einer alten Bank. Beim Landen mit beiden Füßen (in der ParkourSprache „Präzi“, also Präzisionssprung genannt) rutscht die Studentin von der wackeligen Banklehne ab und Götz Herrmann muss kurz Hilfestellung geben. Mehr als eine Schürfwunde hat Anja aber noch nie abbekommen.
DANEBENSPRINGEN TUT WEH Neben dem Hallenbad-Schornstein bilden die Mauern eine Art Karré, bei dem ein „Run“ geübt wird: Über ein Gittertor springen, dann von Punkt zu Punkt an eine Mauer, zweimal antippen („Tik Tak“) und mit einer 180 Grad – Drehung wieder ganz woanders landen. Dann springen die Traceure von einem Lüftungsschachtgitter zum anderen. Wieder ein „Präzi“, diesmal in einem Meter Höhe. Wenn man hier daneben springt, tut es weh. „Ab einer gewissen Höhe kommt der Kopf dazu“, erklärt Götz Herrmann. Soll heißen: was ebenerdig recht einfach ist, kostet in einer gewissen Höhe erst einmal Überwindung. Deswegen springt Anja die gleiche Entfernung zunächst auf der Wiese daneben. Und nach einigem Zögern schafft sie es auch oben auf den Lüftungsschächten. „Vieles ist auch von der Tagesform abhängig“, sagt der Trainer. Einer der Parkour-Grundsätze, die Götz Herrmann vermittelt, ist der: Je mehr Kontakt zum Objekt, desto ungefährlicher das Ganze. Eine „Katze“ der Hock-Sprung, bei dem sich der Traceur nur mit den Armen abstützt und die Beine zwischen den Armen durchschiebt, sieht zwar schön aus, ist aber auch gefährlich. Parkour kann auch im Alltag tatsächlich praktisch sein – auch wenn die wenigsten Traceure sich auf dem Weg ins Büro oder in die Uni springend und hangelnd durch die Stadt fortbewegen werden. „Aber wenn einem grad der Bus vor der Nase wegfahren will – warum nicht!“, sagt Götz Herrmann. Oder wenn man sich den Schlüsseldienst sparen möchte. Seine Freundin habe sich einmal aus der Wohnung ausgesperrt hat. „Und da bin ich über den Balkon im 1. Stock wieder reingekommen“, lacht er. Kontakt: facebook.de/parkourBamberg
PARKOUR IST DIE PERFEKTE MISCHUNG AUS KRAFT UND KREATIVITÄT AUSGABE 8 / SOMMER 2015
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DAS HAINGEBIET - BAMBERGS KLEINOD
DAS HAINGEBIET – BAMBERGS KLEINOD BAMBERG, DAS SIND VIELE VERWINKELTE GÄSSCHEN UND ALTE GEBÄUDE. DAS IST DIE WUNDERVOLL ERHALTENE ALTSTADT MIT IHREM HISTORISCHEN STADTKERN. DAS IST DAS AN DER REGNITZ GELEGENE KLEINVENEDIG. ABER EBEN AUCH DAS HAINVIERTEL, EINES DER SCHÖNSTEN WOHNGEBIETE BAMBERGS. VON VANESSA KOCH FOTOS: FRANK WUNDERATSCH
D
er Hain zählt zu den Nobelvierteln der Stadt. Das Viertel zwischen Schützenstraße und Hainstraße, von den beiden Regnitzarmen umschlossen, verdankt seine Entstehung vor allem der damaligen wohlhabenden Schicht der Bamberger Juden. Die waren ab Anfang des 19. Jahrhunderts vermehrt nach Bamberg gekommen, als Folge der neuen Freizügigkeit auf Grund des Edikts von 1813 in Bayern. Schnell gewinnen die jüdischen Familien in Bamberg an Ansehen und Einfluss. Einige Familien der jüdischen Gemeinde zählten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu den wohlhabendsten in Bamberg. So ist das Haingebiet letztlich geprägt von deren Repräsentationswillen und der Funktion als Zentrum des jüdischen Hopfenhandels. Die Hauseigentümer aus der sozialen Oberschicht waren Erbauer, Gestalter und Bewohner, gaben dem neuen Wohngebiet seine Identität. Für viele war es wohl auch eine „Flucht aus der Enge der Stadt.“ Ein Drittel der Eigentümer waren Baumeister oder hatten ähnliche Berufe, sie bauten oder kauften vorwiegend in der Schützenstraße. Die Hopfenhändler wiederum fanden sich vor allem in der Hainstraße.
Hainstraße 25
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Als Gebäudeform dominierte, neben prächtigen Einfamilienhäusern in der Schützenstraße, eindeutig die Villa. Eine Villa des 19. Jahrhunderts zeichnete sich durch ihre Einzelbauweise aus, eine freie Stellung mit möglichst allseitiger Abgegrenztheit durch Park- oder Gartenanlagen, hatte normalerweise zwei Vollgeschosse mit wenigstens fünf Fensterachsen, eine reiche Fassadendekoration und repräsentative Bauelemente. Die typische Lage in der Nähe des Theresienhains vereinte das bürgerliche Stadtleben mit dem Charme des Landlebens. Neben dem Spätklassizismus, der sich in vielen Gebäuden wiederfindet, gibt es auch eine Villa mit Elementen des flämischen Barock, wie sie die Villa Dessauer aufweist. Des Weiteren kann man Dekorationsmotive des fränkischen Rokoko, der Neurenaissance im Stil Louis XIII. und des Maximilianstils antreffen. In der Hainstraße 11 findet man eine romantisierende Burgvilla im Stil der deutschen Renaissance. Ein Haus weiter begegnet man bereits einer neugotisch umgestalteten Villa. Das heutige Staatsarchiv gilt als „mehrteilige, schlossartige Anlage aus barockisierenden Quadratbauten“.
I
m Gegensatz zur Altstadt, die der Krieg weitestgehend verschonte, gab es in den Rand- und Neubaugebieten Bambergs vereinzelte bis starke Zerstörungen. Auch das Haingebiet wurde mehrmals getroffen. Am Abend des 2. Januar 1945 warf ein Bomber, der sich auf dem Weg zum Großangriff auf Nürnberg befand, seine Ladung frühzeitig wegen eines Notfalls ab. Diese Bomben trafen Bereiche der Hain-, Soden- und Schützenstraße. An diesem
Abend wurde das Staatsarchiv schwer beschädigt. Weitere Bombenabwürfe gab es am 16. Januar und am 22. Februar 1945, einem der schwersten Bombenangriffe auf Bamberg.
D
ennoch veränderte sich der Anblick des Haingebiets während des Kriegs nur unwesentlich. Ganz anders als die Einwohnerstruktur. Die Juden wurden während des Nazi-Terrors enteignet, mussten ihr Zuhause während des 3. Reiches für an Bruchteil des Wertes an NSDAP-Genehme verkaufen, und nach der Kapitulation und Übernahme Bambergs drangen Angehörige der US-Armee in das Haingebiet ein. Sie wandelten viele Häuser und Wohnungen in Besatzungsunterkünfte um. Neben Offiziersunterkünften fanden sich im Haingebiet vor allem Dienststellen des amerikanischen Gerichtsoffiziers und das Büro des US-Gouverneurs.
D
as südliche und südöstliche Haingebiet wurden nach dem Krieg erheblich ausgebaut. Dort finden sich heute eine Vielzahl von Wohnungen, die der typischen Bebauung nach dem Krieg entsprechen, mit kleinen Ein- und Mehrfamilienhäusern sowie kleineren, Mietskasernen ähnlichen Häuserblocks. In der Schützen- und Hainstraße sind heute, neben Wohnhäusern, vorwiegend Büros wie Anwaltskanzleien, Versicherungen und Arztpraxen angesiedelt.
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DAS HAINGEBIET - BAMBERGS KLEINOD
Quellen: Eidloth: Das Bamberger Hainviertel (1988). Loebl (1999).
Sodenstraße 6
Hainstraße 29
Hainstraße 5
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Schützenstraße 50
Hainstraße 31 AUSGABE 8 / SOMMER 2015
DAS HAINGEBIET - BAMBERGS KLEINOD
Sodenstraße 11
E.T.A.-Hoffmann-Straße 1
Hainstr. 33
Hainstr. 49
Sodenstraße 1
Hainstr. 7
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Bildquelle: Brose
COBURGS GROSSE INHALT UNTERNEHMEN
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BAMBERGS GROSSE UNTERNEHMEN
VON DANIELA GRESCHKE
VIERTER TEIL.BROSE
BROSE WARUM DIE BROSETTEN AUSSTERBEN MUSSTEN.
Brose ist groß. Und hat in letzter Zeit
ebensolche Aufmerksamkeit erregt. Die Konkurrenz mit Coburg und Broses Investitionsentscheidung für Bamberg sollen hier einmal nicht thematisiert werden. Sondern Fensterheber, Benzin kanister und Schreibmaschinen...
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BROSE
Bildquelle: Brose
1919 will er, zusammen mit dem Coburger Ernst Jühling, mehr. Das belegt die Gründung des Metallwerkes Max Brose & Co. Fortan wird in Coburg Autozubehör erstellt. Erzeugnisse der ersten Jahre sind aber auch Motorrad- und Motorboot-Teile. Das breit gefächert Angebot umfasst neben Windschutzscheiben, Hupen, Spiegeln, Tachometern und Stoßdämpfern auch Bekleidungsstücke aller Art. Unter anderem eine Ledermaske mit Kopf- und Halsbändern (für den behüteten Beifahrer-Hund).
Rund 23.000 Mitarbeiter an 60 Standorten in 23 Ländern erwirtschaften rund 5,2 Milliarden Euro Umsatz.
Und auch wenn man nicht so gerne über die Kriegsjahre redet, bleibt Brose selbst in dieser Zeit produktiv. Ja, mit Aufschlagzündern und Sprenggranaten. Und mit Hilfe von 200 Zwangsarbeitern.
Ein Brose-Standbein ist damit gesichert. Und steht stabil: 1956 präsentiert das Coburger Unternehmen den elektrischen Fensterheber zum Nachrüsten, sechs Jahre später geht selbiger für den europäischen Markt in Serie. Der BMW Coupé 3200 CS avanciert zum Erst-Besitzer eines solchen Systems. Betrachtet man Brose heute, so sieht man den weltweit fünftgrößten Automobilzulieferer in Familienbesitz. Einen Entwickler und Hersteller innovativer mechatronischer Systeme für Fahr zeugtüren und -sitze, sowie Elektromotoren. Sieht über 23.000 Mitarbeiter (an 60 Standorten) weltweit. Zuzüglich eines in 23 Ländern erwirtschafteten Jahresumsatzes von rund 5,2 Milliarden Euro. Wobei schon manches auf der Strecke blieb. Davon berichtet die „Brosette“. Eine Schreibmaschine,
Bildquelle: Brose
Der Firmengründer war stark beeinflusst von der fortschreitenden Motorisierung seiner Zeit. Wie schnell kecke Automobile gemächlichere Kutschen und Fuhrwerke verdrängten, das beeindruckte ihn. Seine Eltern nannten zudem ein Karosseriebau-Unternehmen in Wuppertal ihr Eigen. So wurde der 24jährige Kaufmann dann selbst aktiv. Er betrieb ab 1908 in Berlin einen Handel mit Automobilausrüstung, unter anderem als Generalvertreter seines Vaters.
Eine Aufprall-Anekdote erzählt vom 20-LiterEinheitskanister (Produktionsstart 1936). Dieser punktet durch bislang unerreichte Belastbarkeit von Material und Lackierung. Beweisführend lässt man ein mit Wasser gefülltes Exemplar aus dem zweiten Stock der Werkshalle auf den gepflasterten Hof plumpsen. Mit durchschlagendem Erfolg: Über 20 Jahre gehört der Kanister zu den beliebtesten Brose-Produkten.
Doch zurück zu den Anfängen. Und zum Entwickeln. Der Durchbruch kommt mit dem Patent für die „Schlingfederbremse“: Beteiligt sind, grob gesagt, eine Rundfeder, ein Stahlgehäuse und eine Kurbel, die ein Zahnsegment bewegt. Dies stabilisiert die daran befestigte Autoscheibe in jeder erdenklichen Wunschposition. Und der Fensterheber ist geboren. Er bekommt ab 1926 unzählige Geschwisterchen.
Für den Autofahrer meist nicht sichtbar sorgen Brose Produkte für Sicherheit, Komfort und Effizienz.
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Bildquelle: Brose
BROSE
Brose entwickelt und produziert innovative mechatronische Systeme für Fahrzeugtüren und –sitze sowie Elektromotoren.
deren Name so manchem ein Lächeln ins Gesicht gezaubert haben dürfte. Die „ideale Kleinschreibmaschine für Jedermann“. Ein Abstecher in andere Sphären. 40.000 Brosetten später (1959) wird die Fertigung nach Indien verkauft. Und dieses Kapitel der Firmengeschichte zugeschlagen. Dafür stärkt Brose sein Kerngeschäft stetig. Die Umstände sind denkbar günstig. Zum einen endet im Herbst 1948 die amerikanisch auferlegte Treuhandverwaltung und Max Brose übernimmt das Steuer wieder, zum anderen sind Anfang der 50er Jahre in der Bundesrepublik bereits über eine Million PKW zugelassen. So rollt im August 1954 der Millionste Volkswagen vom Band. Und immer öfter rollt auch ein Stück Brose mit: Nicht nur im „Käfer“. Sondern auch in Gefährten der Marken Auto-Union, Borgward, Mercedes, Opel, Goliath, MAN, Ford und Tempo. Wer immer auch wo sein Haar im Winde flattern lassen will, bewerkstelligt dies mittels Fensterhebern aus der Vestestadt. Wer weiter sucht, findet bald darauf im BMW (und bei Mercedes) erste Hinweise auf das zweite Brose-Standbein: Sitzbeschläge zum Verstellen der Rückenlehne. 1986 steigt die Coburger Firma mit dem elektronischen Einklemmschutz.in
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die Mechatronik ein und befriedigt gleichzeitig gewachsene Sicherheitsbedürfnisse auf dem Automarkt. Unter anderem mit einer Sensorik, die Hindernisse erkennt, und die hochfahrende Scheibe zum Stoppen und Absenken veranlasst. Heute übrigens weltweit Standard. Wie auch das einheitliche Erscheinungsbild des Coburger Automobilzulieferers. Nicht nur extern signalisiert man Geschlossenheit, auch intern ist dies der Fall. Zum Beispiel durch die „BroseFarben“ Rot und Grau und übereinstimmende Organisationsmodelle an verschiedenen Stand orten. Desk-Sharing, ergebnisorientierte Vergüt ung oder flexible Arbeitszeiten wollen bei der Motivation der Mitarbeiter helfen. Und dabei, noch wirtschaftlicher zu werden. Dass die Brosegeschichte auffällig erfolgreich ist, verdankt sie zu einem beträchtlichen Teil unbestritten ihrem Firmengründer Max Brose (verstorben 1968) und Michael Stoschek, seinem Enkel, der die Firma im zarten Alter von 23 Jahren übernahm. Sie haben das Familienunternehmen, für dessen Leitung seit 2005 Nicht-Familienmitglied Jürgen Otto hauptverantwortlich ist, durch Kriegsjahre, die Zeiten der Ölkrise (1974) und längst wieder verworfene Produktionsabstecher wie die von Kunststoffspritzerzeugnissen für Autos (19811989) geführt.
Eine bewegte Geschichte, die aktuell in einer Max-Brose-Straße zu münden scheint. Dass diese keine Sackgasse, sondern Anreiz zur Aufarbeitung vergangener Fehler ist, wünschen wir nicht nur dem Unternehmen Brose. Sondern auch seinem Hauptstandort.
Brose Fahrzeugteile GmbH & Co.KG Gründung: 1908 Sitz: Coburg Leitung: Jürgen Otto, Thomas Spangler, Volker Herdin, Sandro Scharlibbe, Reinhard Kretschmer, Justus Klöker, Periklis Nassios Kurt Sauernheimer, Mitarbeiter: 23.000 (Stand 2014) Umsatz: 5 Milliarden Euro Branche: Automobilindustrie Website: www.brose.com Seit 2008 gliedert sich das Unternehmen in die vier Geschäftseinheiten: Sitzsysteme in Coburg, Türsysteme in Hallstadt, Motoren in Würzburg, sowie Schließsysteme in Wuppertal
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ASCHAFFENBURG BAYREUTH BAMBERG
BAMBERG im Vergleich
MIT BAYREUTH UND ASCHAFFENBURG
Einwohner/Zugelassene Kfz
Verbrauchsärmste Autos
Jeweils 20 aktuelle Modelle mit geringstem Verbrauch.
71167
36720
Spritfresser
71572
36532
67844
40385
Jeweils 20 aktuelle Modelle mit höchstem Verbrauch.
Teuerste Autos
Jeweils 20 teuersten Autos
Günstigste Autos
Jeweils 20 aktuelle Modelle mit günstigstem Preis
92 70 114
2146 1688
9457 9958 8953
245 194 277
106 81 164
8 9
14
4235
1192 1132 1645
2831 3267 4217
Cabrios Sportwagen SUVs Elektroautos
Quelle: Kraftfahrbundesamt, Flensburg. Stand 31.12.2014 Infografik: © einheuser.ardis&friends, 2015
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INHALT
Wir entwickeln, konstruieren und produzieren: •
Hydraulische Gesenkschmiedemaschinen
•
Barnickel. Ich bin Leiter der
Hydraulische Pressen für die Massiv- und Blechumformung sowie die Pulvermetallurgie
•
Spindelpressen
Entwicklung und Konstruktion
•
Querkeil- und Reckwalzen
•
Stauchanlagen
•
Sondermaschinen
•
Automatisierungen
Mein Name ist Harald
bei Lasco. Eine Aufgabe, die mich fordert. Jeden Tag.
Wir rüsten namhafte Firmen in 62 Ländern der Erde mit innovativ wegweisender Maschinenbautechnik für die Metallmassivumformung und die Baustofferzeugung aus.
Für diese Herausforderungen suche ich Kollegen, die mich unterstützen. Im weltweiten Wettbewerb. Ich bilde sie auch aus oder arbeite sie ein. Vielleicht lernen wir uns ja schon bald kennen.
LASCO Umformtechnik GmbH Personalabteilung Hahnweg 139 ∙ 96450 Coburg info@lasco.de · www.lasco.de AUSGABE 8 / SOMMER 2015
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GALERIE
HERBSTMARKT Herbst- WinterHERBSTMARKT dekoration Herbst- Winterdekoration
,
15. November 2015
,
Kongresshaus Rosengarten
15. November 10:30 - 17:00 Uhr 2015
Kongresshaus Rosengarten Kongresshaus Rosengarten • Berliner Platz 1 • 96450 Coburg Tel. 09561 828312 • www.coburg-kongress.de • info@coburg-kongress.de
10:30 - 17:00 Uhr
Kongresshaus Rosengarten Kongresshaus Rosengarten • Berliner Platz 1 • 96450 Coburg Tel. 09561 828312 • www.coburg-kongress.de • info@coburg-kongress.de
15. November 2015 10:30 bis 17:00 Uhr Kongresshaus Rosengarten Berliner Platz 1 • Coburg Tel. 09561 828312 www.coburgkongress.de info@coburgkongress.de 68
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BATI REINSBACH
GALERIE
ILLUSTRATIONEN & CARTOONS
BATI REINSBACH ist ein kreatives Multitalent, fertigt Illustrationen und Cartoons für namhafte Magazine und Bücher und „kalligrafiert“ Urkunden. Ihre Grundausbildung erhielt sie in München, wo sie nicht nur Agenturerfahrung sammelte sondern auch für Zeichentrickfilme die Feder in die Hand nahm. Das Cover unserer Ausgabe Nr. 3 stammt von ihr.
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GALERIE
Mädelsflohmarkt
Kongresshaus Rosengarten 24. Oktober 2015 12:00 bis 17:00 Uhr Kongresshaus Rosengarten Berliner Platz 1 • Coburg Tel. 09561 828312 www.coburgkongress.de info@coburgkongress.de 70
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INHALT
Photo: Adobe Stock
VON PETER EINHEUSER
Mai Tai Modern.
Aus dem pittoresken Nassau Valley in Jamaica stammt der Rum, der einem weltberühmten Cocktail seine eigene Geschmacksnote verleiht. Der Wray & Nephew ist ein weißer Rum mit einem sehr fruchtigen Aroma und einem Hauch von Melasse. Es gibt ihn schon seit 1825 und seit dem nahe zu unverändert. Irgendwie muss er Anfang der vierziger Jahre, nicht lange nach Eröffnung der Golden Gate Bridge auch den Weg nach San Francisco gefunden haben. Und erst dort gelangte er als Zutat eines weltbekannten Cocktails zu seiner heutigen Berühmtheit. Ein Mai Tai ohne Wray & Nephew ist kein richtiger Mai Tai.
D
er ihn dort als Erster mixte, war Victor Bergeron. Nicht verwandt mit dem berühmten Ron Bergeron, der um diese Zeit in den Sümpfen Floridas, auf einer Insel südlich vom Lake Okeechobee geboren wurde. Ron, heute Floridas größter Bauunternehmer und
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und Rancher mit einem Dutzend Cowboys und viel Vieh in den Everglades bezeichnet den Mai Tai ausdrücklich als sein Lieblingsgetränk. Victor Bergeron gründete 1934 im kleinen Lebensmittelladen seiner Eltern eine Bar in der San Pablo Avenue und nannte sie nach seinem Spitznamen „Trader Vic’s“. Wenn jetzt jemand aufmerkt, richtig, im Bayerischen Hof in München gibt es seit eineTrader Vic’s seit 1974. Nicht das Original sondern ein Franchise. Das Original in San Francisco entwickelte sich prächtig. Bald waren polynesische Cocktails, TikiDrinks genannt, eine Spezialität. 1944 kam Bergeron mit einem neuen Cocktail heraus, der sehr schnell seinen Weg um die Welt fand. Mai Tai. Und das, obwohl Victor nie das Rezept verriet. Trader Vic’s wurde schnell erfolgreich nachdem Victor zunächst nur an der amerikanischen Pazifikküste Filialen gründete und noch später weltweit Franchises. Es dauerte allerdings nicht lange, bis einer seiner größten Konkurrenten, „Don the Beachcomber“ in seinen Bars eine eigene Variante des Mai Tai
herausbrachte. Dons Rezept ist heute das „aktuelle“, das man bekommt, wenn Ihr irgendwo einen Mai Tai bestellt. Mit einer Ausnahme in München. Von uns bekommt ihr heute beide Rezepte. Hier zunächst das Original von 1944 •
6 cl Jamaika Rum Wray & Nephew 17 Jahre • 1,5 cl Curaçao Orange • 0,75 cl Orgeat • 0,75 cl Zuckersirup • 2 cl frisch gepresster Limettensaft Alle Zutaten in einen Shaker geben und am Schluss (!) das Eis dazu. Ihr wollt den Cocktail doch nicht verwässern, oder? Wenn Ihr den Cocktail schüttelt, dann haltet den Shaker waagerecht. Schüttelt von vorne nach hinten. Und nicht von oben nach unten; denn dann würde die Flüssigkeit ja nur mit den Eiswürfeln ein wenig hoch schwappen und nicht kühl werden. Wenn Ihr den Becher waagerecht haltet, fließt Euer Cocktail über das Eis hinweg und kühlt es richtig.Am Schluss
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COCKTAILZEIT INHALT
Virgin Caipi • • •
5 cl Tonicwater 1 Limette(n) 2 TL Rohrzucker
Photo: Adobe Stock
Limette achteln und zusammen mit dem Zucker im Glas zerstoßen. Das Glas mit Crushed Ice füllen und Tonic Water hinzugeben. Leicht umrühren.
füllt Ihr ein Glas mit gecrushtem Eis und seiht den Cocktail dort hinein. Als kleine Deko benutzt ihr ein frisches Minzeblatt. Wenn Ihr den Original Rum verwenden wollt, fragt Euren Getränkehändler. Der kann ihn Euch sicher besorgen. Wer es moderner mag, der bekommt hier sein „Dob Beachcomber“-Rezept (gleiche Herstellung):
Photo: Adobe Stock
• 6 cl Brauner Rum • 2 cl Triple Sec • 2 cl Limettensirup • 1–2 cl Mandelsirup (Orgeat) • 1 Limette • 1 TL Brauner Zucker • 1 Cocktailkirsche • 1 Zweig frische Minze • gecrushtes Eis Und jetzt noch etwas für alle, die ohne Alkohol bleiben wollen. Wie wäre es mit einem Virgin Caipirinha? Das Rezept findet Ihr oben im oben im Kasten. Wir wünschen Euch viel Spaß beim Mixen und beim Genießen. Auf die Alkoholwarnung verzichten wir. Ihr wisst, dass es Taxis gibt. Cheers. Mai Tai Traditionell AUSGABE 8 / SOMMER 2015
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AUTOTEST
RAUMSCHIFF AUS FRANKREICH
Fotos: Henning Rosenbusch
Der neue Renault Espace
Wohl bei wenigen Fahrzeugen der Automobilgeschichte war der Name so Programm wie beim Renault Espace: Ein wahres Raumwunder war er, als er in seiner ersten Version 1984 vom Band rollte, einer der ersten Vans, der Vorreiter eines neuen Segments. Damals fuhr man PKW, Auto, einen Kombi vielleicht oder wenn man Platz brauchte, einen VWBus. Aber einen Van? Was soll das sein? Heute gibt es Vans, Mini-Van, SUV und viele andere. Und einen neuen Espace.
U
nd der große Franzose hat nicht mehr viel gemeinsam mit seinem Großvater. Der war vor allem eines: groß. Also: wirklich groß. Geräumig. Praktisch. Aber eben auch ein bisschen spaßbefreit, humorlos. Es ging ihm schlichtweg darum, möglichst viele Menschen mit möglichst viel Gepäck von A nach B zu bringen. Pragmatisch eben. Der Preis dafür war ein Gefühl wie im Transporter. Das ist bei seinem Enkel ganz anders: Der ist ein ganzes Stückchen niedriger, hat weniger Ecken und Kanten, überzeugt also durch moderne Linienführung und sieht auch ein wenig aus wie eine Raumkapsel. Zwar hat er immer noch viel Platz, nämlich zwischen 680 und 2035 Liter, aber eben dennoch 950 Liter weniger Fassungsvermögen als der alte Grand Espace der letzten Generation
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aus dem Jahr 2002, und vor allem gleitet man mit dem neuen Espace eher wie ein Raumschiff durchs All (auch das ist übrigens eine Übersetzung von Espace), schwerelos, während die 80er Version und auch sein Nachfolger im Vergleich dann doch eher etwas grob waren. Als Captain Kirk der Neuzeit möchte man ja auch ungern auf die Errungenschaften der Technik der letzten 30 Jahre verzichten. So verfügt der neue Espace, vor allem in der getesteten höchsten Ausstattungsversion „Initiale Paris“ über allerhand Schnickschnack. Auffällig ist vor allem das Multifunktionsinfotainment-System im hochformatigen I-Pad-Look in der Mittelkonsole. Entweder per Touchscreen oder über den Drehdrückknopf in der Mittelkonsole ansteuerbar. Mit ihm kann man so ziemlich alles kontrollieren, anschauen, einstellen und individuell anpassen, was das Fahrzeug an Annehmlichkeiten vorhält: das Multimediasystem mit Bose-Surround-Sound natürlich, die Klimaanlage, den Parkassistenten, die Freisprecheinrichtung oder auch den Spurhaltewarner. Der Ton, ein tiefes Brummen, ist zwar gewöhnungsbedürftig und erinnert ein bisschen an peinliche allzu menschliche Töne, ist aber vor allem in seiner höchsten Lautstärke kaum zu überhören. Und so muss es ja sein, wenn dem Fahrer einmal, auch wenn das ja nie passieren
sollte, aus Müdigkeit von der Spur abkommt. Die luxuriösen sehr bequemen Sitze könnten dafür vielleicht eine Ausrede sein, wobei sie gerade in der zweiten Reihe deutlich schmaler ausfallen als in den Vorgängern. Und in die 3. Reihe (gegen Aufpreis von 1200 Euro wird der 5- zum 7-Sitzer) kann man gerne seine Kinder setzen, für normalgewachsene Insassen sind Bein- und Kopffreiheit allerdings mehr als grenzwertig. Bessere Notsitze, aber das ist ja auch ok. Normalerweise sind Sitz sechs und sieben ohnehin im Boden versenkt. Das kann man auch mit der zweiten Sitzreihe, und zwar ganz bequem, ohne aufwändiges Hin- und Herzerren auf den Schienen, umklappen, herausheben oder ähnliche Anstrengungen, wie sie bei Vans durchaus üblich sind. Nein, beim Espace die Sitze ganz einfach per Knopfdruck im Boden versenken.
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RENAULT ESPACE Er legt es eben in seiner ganzen Erscheinung darauf an, seinen Insassen eine angenehme Fahrt zu ermöglichen. Einer dieser freundlichen Reisebegleiter ist die Allradlenkung: Die Hinterräder haben beim Espace nicht nur eine Roll-, sondern auch eine Steuerfunktion. Das sorgt beim schnelleren Fahren für Spurtreue, und beim Rückwärtseinparken für Unterstützung. Parkassistent und Rückfahrkamera stehen dann übrigens auch noch hilfreich zur Seite. Doch für die Innenstadt ist so ein Van eigentlich weniger gemacht. Sondern eher für die große Reise, das angenehme Cruisen fernab des schnöden Alltags, vorbei an Wäldern, Wiesen, Berg und Tal, während durch das Panoramadach die Sonne funkelt. Da kann er sein ganzes Talent ausspielen: Das adaptive Fahrwerk lässt sich je nach Bodenbeschaffenheit einstellen, wenn es also ein bisschen uneben wird, sorgt der Comfort-Modus dafür, dass alle Stöße sanft abgefedert werden, dafür kann es dann ab und an ein wenig schaukeln, im Sport-Modus ist man dann deutlich härter unterwegs. Aber ehrlicherweise steht das dem Espace nicht so gut. Die 160 PS des getesteten BiTurbos reichen nämlich zwar, um die Raumkapsel nach einiger Zeit auf an die 200 Stundenkilometer zu befördern, ein Sprinter aber ist der Espace nicht, eher langsam und träge reagiert der Motor auf den Tritt aufs Gaspedal. Aber man will mit dem Espace ja auch keine Autorennen gewinnen.
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TECHNISCHE DATEN
Renault Espace dCi 160 EDC Verbrauch
4,7/ 4,4/ 5,1 (Gesamt/ Überland/ Stand)
Hubraum
1598 ccm
Leistung kW/PS
118/160
Fahrleistungen
Höchstgeschwindigkeit 202 km/h 9,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h
Preis
51.000 Euro getestete Version „Initiale Paris“ mit Sonderausstattung (Grundversion dCi 160 EDC 46200 Euro)
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Fortsetzung von Seite 29
ADVERTORIAL
PAPIER AUS STEIN SCHNEIDER PRINTMEDIEN AUS WEIDHAUSEN BEDRUCKT UMWELTFREUNDLICHES STEINPAPIER
Astreines Papier und kein Baum musste dran glauben. Wo gibt es denn sowas? Bei der Druckerei SCHNEIDER PRINTMEDIEN in Weidhausen bei Coburg. Sie ist eine von wenigen Druckbetrieben in Deutschland, wo das umweltfreundliche Steinpapier durch hochtechnisierte Maschinen saust.
Unschlagbare Ökobilanz Das Resultat: Eine ökologisch begrüßenswerte Alternative zu den Zellulose- und Kunststoffpro dukten. Schließlich ist Kalkgestein der am meisten verbreitete Rohstoff auf der Erde, während viele Wälder maßlos überrodet sind. Außerdem wird für die Fabrikation verglichen mit Frischfaserpapier weniger Kohlendioxid freigesetzt.
Eine neue Papiergeneration ist geboren: Die weißen Steinpapiere werden gänzlich ohne Holz, Wasser, Bleichmittel und Säure produziert. Als Zutaten braucht es lediglich Steinmehl und zum Binden eine geringe Menge ungiftigen Kunstharzes BioPolyethylen.
Wasserabweisend, reißfest Auf den ersten Blick ist kein großer Unterschied zum herkömmlichen Papier auszumachen. Felsenfest überzeugt ist man von dem Steinerzeugnis aber spätestens, wenn Wasser ins Spiel kommt. Keine Wellen, Risse oder verlaufene Schriften - Nässe
kann den reißfesten Bögen nichts anhaben und eignet sich deshalb hervorragend für Werbebanner und Plakate im Freien, Landkarten, Türanhänger, Anleitungen, Hand- und Wartungsbücher, etc. Zurück in den Kreislauf „Cradle to Cradle“, von der Wiege zur Wiege, so lautet das Konzept, nach dem das Steinpapier ge fertigt wird. Der Hintergedanke: Produkte werden am Ende ihrer Tage nicht mühsam entsorgt, sondern fließen unkompliziert in den natürlichen Kreislauf zurück. Bei Steinpapier ist das in zweierlei Hinsicht erfüllt: Entweder wird es durch Bakterien oder Pilze zersetzt oder zerfällt durch das Sonnenlicht wieder zu Kalk.
„ ...UNKOMPLIZIERT IN DEN KREISLAUF ZURÜCK...“
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IMPRESSUM
IMPRE SSUM
Bamberger– Das Magazin Ausgabe 08/Juli 2015 Dritter Jahrgang Erscheinungsweise viermal jährlich Auflage 3500 Stück www.bamberger-magazin.de Verlag: Das Magazin Verlagsgesellschaft UG (haftungsbeschränkt) Creidlitzer Str. 3b 96482 Ahorn Telefon: 01523.404.3021 info@das-magazin-verlag.de Herausgeber: Peter Einheuser und Wolfram Hegen Chefredakteur: Wolfram Hegen Stv. Chefredakteur: Peter Einheuser redaktion@das-magazin-verlag.de Weitere Autoren dieser Ausgabe: Daniela Grescke Maximilian Heller Vanessa Koch Frederik Leberle Wolfram Porr Heidi Schulz-Scheidt Cornelia Stegner Chris Winter Fotografen dieser Ausgabe: Sebastion Buff Henning Rosenbusch Cornelia Stegner Chris Winter
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Bati Reinsbach arbeitet schon fast seit Beginn an für den BAMBERGER. Unser Cover hat für die Ausgabe 3, die Eisprinzessin, stammt von ihr. Erst jetzt kommen wir dazu, einen kleinen Blick in ihr großes Portfolio zu zeigen. Und hier offenbart sich nicht nur eine Karikaturistin mit scharfem Blick sondern auch eine verspielte Illustratorin von Kinderbüchern.
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MONACO FRANKE
DER MONACO FRANKE NEUES AUS DER HAUPTSTADT A Seidla is a Seidla is a Seidla! Also so sieht das jedenfalls der Monaco, den die Diskussion schon amüsiert, die sich jetzt in Bamberg hochgeschaukelt hat. Das dortige Ordnungsamt hat jüngst darauf hingewiesen, dass laut Preisangabenverordnung, die in der Bundesrepublik seit 1970 gilt, die Bezeichnung „Seidla“ den Zusatz „0,5 Liter“ verlange. Besonders bei Brauchtumsfesten und größeren Veranstaltungen werde sich aber häufig nicht daran gehalten. Auch Nicht-Franken, so heißt es, hätten ein Recht darauf zu wissen, wieviel Bier sich im Krug oder im Glas befindet. Geh fort, des sichd ma doch! Österreicher zum Beispiel verstünden unter einem „Seidla“ ein 0,3-Liter-Gefäß, weiß die Behörde. Und auch Altbayern hätten das Recht zu erfahren, wieviel solche Seidla in eine Maß passen. Obwohl – gleiches Recht für alle – die Maß muss ja dann wohl in Zukunft „Maß 1,0 Liter“ heißen oder beim Münchner Oktoberfest, wo ja bekanntlich nicht immer ganz astrein eingeschenkt wird, „Maß 0,8“ oder „Maß 0,6 Liter“.
Mal ehrlich! Die Wiedervereinigung Deutschlands hat Franken doch in die (geographische) Mitte Europas gespült. Dagegen Ober-, Niederbayern und Schwaben? Dümpelten fortan am Nordrand Österreichs vor sich hin, nach Süden hin abgeschnitten durch einen Gebirgszug namens Alpen. Was, fragt sich der Monaco, nützt einem ein schöner Horizont, wenn gleichzeitig der Weitblick fehlt, weil er von Bergen verstellt ist? Langsam, ganz langsam dämmert es denen da unten, dass ihre große, möchtegern-hegemoniale Zeit zu Ende geht. Autobahnen, Verkehrslandeplätze, ICE-Trassen oder Konzertsäle werden fast nur noch in Nordbayern gebaut. Die Prestige- und Vorzeigeprojekte der
künftig 630.000 Euro Miete pro Jahr. Zu viel für die Partei, die den Mietvertrag gekündigt hat und sich nun spätestens ab 2017 nach Alternativen umsehen muss. Die Berliner CSU-Landesgruppe wird wohl, so hört man, demnächst im Kloster Andechs bei einem „Doppelbock 1,0 Liter“ die Köpfe zusammenstecken, die Landtagsfraktion – do schau her – im schönen Kloster Banz. Schlimmer ergeht es derzeit eigentlich nur den Griechen. EU-Mitglied sind die Hellenen noch, ja. Aber bestenfalls geduldet. Der „Grexit“, also der Ausschluss aus der Euro-Währungsunion, wurde in allerletzter Sekunde und nur gegen die Zusage radikaler Sparmaßnahmen verhindert. Dabei
Garschdich, gell? Oba is‘ doch woahr! Sollen sa froh saa, dass ned aa nuch „Schnitt“ auf ’m Kärtla steht! Diese ganzen Regelungen, Verordnungen und Normen können einem das Leben ja ganz schön verleiden. Und wie das Seidla-Beispiel zeigt, ist nicht immer Europa dran schuld! Aber auch. Ja ja, die EU. Mit welch hehren Zielen ist der Staatenverbund seinerzeit gestartet. Welch goldene Zukunft hatten sich die mittlerweile 28 Mitgliedsstaaten ausgemalt. Erst recht, als vor einem Vierteljahrhundert die Mauer fiel. Nicht nur Thüringer und Sachsen, gerade auch wir Franken sahen die versprochenen „blühenden Landschaften“ damals doch schon vor uns. Was für Chancen taten sich durch die Öffnung gen Osten für uns auf! Und hatten unsere Brüdern und Schwestern aus den neuen Bundesländern nicht Tränen in den Augen beim Anblick unserer Städte, unserer Läden und Geschäfte oder beim Genuss einer „Coca-ColaDose 0,3 Liter“ oder einem „Seidla 0,5 Liter“? Wo uns Münchner und Altbayern stets mit ihrer Überheblichkeit und Arroganz begegneten, gab es plötzlich Menschen, die unsere fränkische Lebensart zu schätzen wussten und die Coburg, Bamberg, Hof und Bayreuth mit ihren Trabbis und Wartburgs überrollten und alles leer kauften. Und die bis heute wissen, wieviel Gerstensaft in ein Seidla passt!
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Cartoon: Leslie Ann Murray 2014
großen bayerischen „Volkspartei“ enden im Desaster – also vor der EU-Kommission (Maut) oder dem Bundesverfassungsgericht (Betreuungsgeld). Und bei der sogenannten Mietpreisbremse hat die CSU ausgerechnet den Ort vergessen, den die ihr nahestehende Hanns-Seidel-Stiftung als Bildungszentrum und die CSU seit Jahrzehnten als Tagungsort mit winterlicher Traumkulisse nutzt und die so eng mit den Namen aller CSUMinisterpräsidenten von Goppel über Strauß bis Seehofer verknüpft ist: Wildbad Kreuth. Der Vermieter jedenfalls, das Haus Wittelsbach, will für das offenbar sanierungsbedürftige Anwesen nahe des Tegernsees statt wie bisher 84.000 Euro
haben wir die Südeuropäer insgeheim doch immer irgendwie beneidet. Ums Wetter sowieso, aber auch um ihren lockeren Lebensstil, die Gelassenheit oder die wunderbare lange Siesta (do werd‘ ich gleich müd!) … Haben wir nicht eben noch das Lied von STS mitgeträllert? „Irgendwann bleib i dann dort“? Nun werden die Griechen auf Straßen, Bahnstrecken oder gar Konzertsäle also voraussichtlich noch länger warten müssen, als die Bayern. Ob da ein „Ouzo 0,2 Milliliter“ tröstet? Oder trink’ma doch einfach a Seidla?! Auf die Griechen, auf Europa, auf die Einheit! Schätzla, schau wie iech schau! AUSGABE 8 / SOMMER 2015
AUF EIN WORT ...Bürger---Innen hats gesagt...
Politikerschelte und Wut sind wohlfeil, Bürger. Gastbeitrag von Hans G. Tanner ...d‘Frau Stadtrat. Und an Radler hats spendiert....
...aber den trinkich mittem Strohhalm. Das ich was merk.
...Bürgerin? Ich? Abers Radler is scho okay...
Früher beim Stones-Konzert die Stühle zerlegt und heute Wut gegen Punkrockkonzerte. Früher Elvis-Tolle, später lange Haare. Schon vergessen? Heute eben Tattoos und Piercings und Rauschebärte. Eigentlich sind früher und heute gar nicht so verschieden. Schon immer waren Toleranz und Bürgerbeteiligung seltenes Gut. Schon immer hat man geschimpft, auch gemeinsam, auf Andere. Beim Bäcker, am Stammtisch und zuhause vor der altdeutschen Schrankwand. Heute geht man zudem auch auf die Straße. Gut so. Das dürft Ihr nämlich. Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut. Viel zu lange wurde man für abweichende Meinungen eingesperrt. Noch vor weniger als vor fünfundzwanzig Jahren nicht weit von hier. Eigene Meinungen (Plural) zu haben, war unerwünscht. Warum aber wird dennoch die andere Meinung so wenig geschätzt. Warum muss man immer noch Sätze hören, wie „…das kann man doch nicht sagen, früher wurde man wenigstens (!) dafür eingesperrt…“? Warum eigentlich wird gegen demokratisch getroffene Entscheidungen von demokratischen Bürgern „Wut geäußert und auf die Straße getragen“? Warum hört man immer häufiger, dass „…die das oben“ nicht auf das Volk hören? Warum,“… dass das Volk ja nicht mitreden kann“? Richtig ist, dass sich manche nur als Untertanen sehen und sich am politischen Leben nicht beteiligen und dass das „Wahlvolk“ nicht mitmacht. Obwohl sie immer wieder dazu eingeladen werden, wenden sich viel zu viele schulterzuckend ab. Nicht, weil es nicht gehört wird sondern weil es unbequem ist. Meckern und Brüllen ist einfacher. Und in der Anonymität des Internet einen Shitstorm zu befeuern ist sogar noch schöner als Steine werfen. Vor allem, weil man dazu nicht einmal die eigene Terrasse verlassen muss. Einige haben vergessen, dass es normale Menschen aus ihrer Mitte sind, die sich an vielen Abenden Ihrer Freizeit einer Verantwortung stellen, die oft langweiliger nicht sein kann. Die sich mit Gemeindeordnungen auseinandersetzen und daumendicke Beschlussvorlagen lesen müssen. Und nicht selten werden sie von ihren Nachbarn dafür belächelt. Warum eigentlich? Natürlich ist es bequemer, abends auf der Couch Bauern beim Frauensuchen zuzusehen und sich am nächsten Tag schimpfend über die Dummköpfe da oben zu beschweren. Klar ist es einfacher, aus griffig formulierten abgedruckten Schlagzeilen „seine Meinung“ zu bilden, als zu fragen, was tatsächlich hinter den Dingen steckt. Sein Recht muss man nur dort in die eigene Hand nehmen, wo es keines gibt. Ansonsten muss man es schützen und diejenigen, die sich freiwillig für dessen Ausgestaltung einsetzen, auch für die Rechte der wütenden Bürger, anerkennen. Wer gegen ein Punkfestivals oder Freiluft-Parties ist, darf das sein. Aber seid gelassen. Wenn Euch extreme Tattoos, Piercing oder HipHop nicht gefallen, geht nicht hin. Die anderen mussten Heino doch auch ertragen. Tut mir leid, dass die Stones nie in Bamberg waren. So ist es eben. An dieser Stelle laden wir Bamberger und Nicht-Bamberger, Zu- oder Abgereiste herzlich ein, ihre Meinung kundzutun. Hier in unserem Magazin. Wenn Sie etwas zu sagen haben, sprechen Sie uns an.
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DAS LETZTE Bamberger | Das Magazin erscheint wieder im Oktober 2015. Anzeigenschluss ist der 10. Oktober 2015
GENDERPROBLEME GELÖST
GROSSE ARBEITSLOSIGKEIT AN UNIVERSITÄTEN BEFÜRCHTET.
RUSH HOUR II
...UND DAS ZUM SCHLUSS „Why do they call it rush hour when nothing moves?“ Robin Williams
„Männer werden ohne Frauen dumm, und Frauen welken ohne Männer..“ Anton Tschechow
„Menschen in den besten Jahren erkennt man daran dass sie ihr Jagdgebiet erweitern, obwohl die Munition knapper wird“ Thaddäus Troll
“Überzeugungen sind Krankheiten, die durch Begeisterung übertragen werden.” Sieg fried Lenz
“Do one thing every day that scares you.” Eleanor Roosevelt
„Schönheit beglückt nicht den, der sie besitzt, sondern den, der sie lieben und anbeten kann“ Hermann Hesse
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Manchmal sind es nur Kleinigkeiten, die ein Geschäft untergehen lassen. Bei denen auch gute Steuerberater und Anwälte nicht mehr helfen können. Missgeschicke passieren. Wer ist Ihr Versicherungsmakler?
Tilmann Bornmüller · Versicherungsmakler für Freie Berufe · Gewerbe und regionale Industrie Am Herrgottsbaum 20 · 96120 Bischberg b. Bamberg · 0951.297500 · info@axis-versicherungsmakler.