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INHALT
Coburger / Das Magazin AUSGABE 9. WINTER 2014 8 HÖREN. SEHEN. STAUNEN IN COBURG 9 STADTGESPRÄCH 16 40 68 79 80 81 82 CHRISTIANE SCHULT VAL THOERMER SEBASTIAN BUFF
VERWAISTE ELTERN 18 Wenn ein Kind stirbt COBURGER WEIHNACHTSMARKT 24 Fotos von Val Thoermer
WOLFRAM HEGEN
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WOLFRAM HEGEN
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ANONYME TESTER
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ALEXANDER MRAZEK WOLFRAM HEGEN
KRANK UND OHNE ARZT Ärztemangel in Coburg
DIE ZEHN PROMINENTESTEN COBURGER Teil 2 - nicht in Coburg geboren
DIENSTLEISTUNGSCHECK 4-MAL KURZE MITTAGSPAUSE
WIE BLUTIG DAR‘S DENN SEIN? 46 Glaubenssache Steak
DANIELA GRESCHKE
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CHRISTIANE SCHULT
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HEIDI SCHULZ-SCHEIDT SEBASTIAN BUFF
REAKTIONEN THEATERVORSCHAU GALERIE IMPRESSUM MONACO FRANKE AUF EIN WORT DAS LETZTE
WER HAT DIE BESTE ANZEIGE Alles nur Reklame
GANZ RUHIGE HAND Portrait nicco Campriani Olympiasieger im Schiessen
HIER WOHNTEN … 58 … Papsthasser und Kräutermischer MEHR ALS MATHEMATIK
DANIELA GRESCHKE
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WOLFRAM HEGEN PETER EINHEUSER
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WOLFRAM HEGEN
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WOLFRAM HEGEN
DER ZWEITE VERSUCH 74 …SMART FORFOUR Coverversion
PETER EINHEUSER
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Unternehmen in Coburg/TeilL 2 - HUK-COBURG
COBURG IN ZAHLEN …wieviele leben wo?
LIFESTYLE …Wohnideen für den Winter
JETZT SIND 2500 DOLLAR ZU FINDEN …Die große Schatzsuche: Hier im Heft!
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einheuser.ardis&friends und Jaroslaw Grudzinski
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AUSGABE 9 / WINTER 2014
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COBURGER | DAS MAGAZIN
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INHALT
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VERWAISTE ELTERN Eltern und der Tod eines Kindes
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KRANK UND OHNE ARZT
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WIE BLUTIG DARF‘S DENN SEIN?
Ärztemangel in Coburg
Glaubenssache Steak
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INHALT
76 JETZT SIND 2500 DOLLAR ZU FINDEN Die große Schatzsuche: Hier im Heft!
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24 COBURGER WEIHNACHTSMARKT Fotos von Val Thoermer
WIE GEHT‘S IM SCHNELLIMBISS? Wir machen den Dienstleistungs-Check
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HÖREN. SEHEN. STAUNEN
HÖREN. SEHEN. STAUNEN. IN COBURG JANUAR || FEBRUAR || MÄRZ
IM JANUAR
während der Show. Oder gar nicht. Am 15.Januar um 20 Uhr im Kongresshaus.
POPKONZERT
MUSICALS
Abba kehrt zurück Seien Sie ehrlich! Auch Ihnen sind sie alle noch in Erinnerung, die Ohrwürmer der 70er Jahre. Eingängiger Glamour Pop eines schwedischen Quartetts, das in nullkommanix die ganze Welt eroberte. Und es sind tatsächlich schon wieder 40 Jahre her, seit „Waterloo“ die Hitparaden stürmte. Zeit, sich diese schönen Melodien mal wieder in den Gehörgang zu holen. „Abba Gold“ ein Revival am 8.Januar um 20 Uhr im Kongresshaus.
Ohrwürmer am Stück Eine Frau, ein Mann, ein Klavier. Mit Songs aus den bekanntesten Musicals wie Anything goes“ oder „Kiss me Kate“ spüren Gabriela Künzler und Dirk Mestmacher dem Zauber zwischenmenschlicher Beziehungen nach. Mit jeder Menge Humor, einem liebevollen Augenzwinkern und manchmal auch ein kleinen Träne Wehmut. „Das was uns am Herzen liegt – Our Favorite Things“ am 16. Januar um 20 Uhr bei Leise am Markt.
COMEDY Bloß nicht menstruieren Wem’s nach der staaden Weihnachtszeit mal wieder nach Jubel, Trubel, Heiterkeit zu Mute ist, dem sei „Eure Mütter – bloß nicht menstruieren jetzt“ ans Herz gelegt. Die drei bekannten Live-Comedians Andi Kraus, Don Svezia und Matze Weinmann setzen auch in ihrem neuen Programm auf clever getextete Songs und überaus skurrile Sketche. Die drei Herren in den schwarzen Anzügen bringen den Spaß auf und damit vor die Bühne. Was der Act mit dem Showtitel zu tun hat, erschließt sich dem lachenden Betrachter
LIVE-SHOW Yesterday from Loverpool Hautnah einer Zeit nachspüren, als der amerikanische Präsident ein Pop Idol war, in Vietnam ein schrecklicher Krieg tobte und sich die ganze Welt nach Frieden sehnte. Die mitreißende Live-Show „Yesterday – The Beatles Musical“ ist eingebettet in die Geschichte eines jungen Mädchens, das all diese Konflikte der 60er Generation durchlebt. Musikgeschichte hat sie geschrieben, diese Liverpooler Band, deren Gründung tatsächlich über 50 Jahre her ist. Live zu erleben am 21. Januar um 20 Uhr im Kongresshaus.
KULISSENSCHIEBER
Foto: Eure Mütter
Theaterführung mit Einblicken Sie wollten schon lange einmal hinter die Kulissen des ehrwürdigen Hauses am Schlossplatz sehen? Am 24. Januar haben Sie Gelegenheit dazu, denn das Landestheater öffnet allen interessierten Besuchern seine Pforten für eine Theaterführung. Ballettsaal, Probenbühne, Maskenraum, Kapellmeisterzimmer. Neue Einblicke in das erste Haus am Platze. Treffpunkt 14 Uhr am Bühneneingang.
KLASSIKKONZERT ZU VIERT Damenquartett für Mozart Ein Geburtstagsständchen wollen sie ihm bringen am Vorabend seines 259.Geburtstages. Wolfgang Ama-
deus hätte seine helle Freude an dem Streichquartett, das sich aus vier Damen des Philharmonischen Orchesters des Landestheaters zusammen setzt. Das Spiel von Megumi Ikeda, Juliane Saad, Zhuo Lu und Renate Kubisch wird ergänzt durch Angelika StirnerEbert an der Flöte und Philipp Grzondziel an der Klarinette. Happy Birthday, Mozart am 26. Januar um 20 Uhr im Saal von St.Augustin.
IM FEBRUAR BLUES AUS BAMBERG Kusz kommt vorbei Ein musikalisch-poetisches Klangerlebnis verspricht der Ur-Bamberger Fitzgerald Kusz mit seinem Programm „Blues & Kusz“ am 6. Februar um 20 Uhr im Münchener Hofbräu. Denn sie haben viel gemein, der Blues und der Franke an sich: bodenständig und aufrichtig und immer ausm Bauch raus. Begleitet wird der Wortkünstler von Klaus Brandl an der Bluesgitarre, der jetzerdla scho gehandelt wird als die fränkische Antwort auf Eric Clapton.
SALONMUSIK Wiener Schmä im HUK-Foyä Derfs a bissl Schmä sein? Beschwingte Salonmusik, die in die Welt der Wiener Kaffeehäuser um die Jahrhundertwende zu entführen vermag, präsentiert das Salonorchester Ferenc Barbari am 9. Februar im Foyer der HUK Coburg um 20 Uhr. Walzerklassiker und Czàrdàzmelodien, die Witz und Virtuosität miteinander vereinen. Das verspricht Barbari. Er muss es wissen. Schließlich kommt er aus Budapest.
KONZERT Faber-Tour 2015 Kein ganz unbekannter Songwriter, obwohl erst 20 Jahre alt, ist der Schweizer Julian Pollina. Mit seinem Programm „Faber-Tour 2015“ bewegt er sich musikalisch irgendwo zwischen Lana del Rey und Element of Crime. Mit teilweise unmoralischen und stets kri-
Eure Mütter. Durchdringend im Kongresshaus.
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HÖREN. SEHEN. STAUNEN COMEDY
Foto: Julian Pollina
Zwischen Stubnmusi und Anarchoslang Mittlerweile fast schon eine unverzichtbare Größe im bayerischen Comedy Himmel sind die drei Schwestern. Besser bekannt als Wellküren. Zugegeben: andere weibliche Comedians zerreißen sich auch das Maul über das Andere Geschlecht. Aber niemand tut’s so herrlich charmant-bayerisch wie diese. Irgendwo zwischen Stubnmusi und Anarchoslang sind sie zuhause und wett(g)eifern was das Zeug hält. Mit ihrem neuen Programm „Herz sticht“ am 13. März ab 20.30 Uhr auch im Schwarzen Bären.
KLASSIKKONZERT Julian Pollina kommt nach Coburg
tischen Texten – also nichts für schwache Herzen. Am 8. Februar um 19.30 Uhr im Haus Contakt.
FASCHING Kriechender Gaudiwurm Nein!!! Ist denn schon wieder Fasching? Wer es sich dieses Jahr nicht leisten kann, in den Skiurlaub zu fahren, der muss halt mitmachen bei den vier närrischen Tagen vom 13. bis 17. Februar auf und um den Marktplatz. Fasching in Coburg, das heißt Gaudiwurm mit 50 Gruppen und vier Kapellen, Karussell fahren auf dem Marktplatz und die Faschingssitzungen des Elferrats. Idis ahoi egal ob mit oder ohne Schnee. Schunkeln Sie sich warm!
IM MÄRZ KABARETT Hassknecht poltert Ja doch, steigern Sie sich mal wieder so richtig in was rein! Lassen Sie Ihrer Wut freien Lauf! Wie, Sie können das nicht? Dann lassen Sie es sich zeigen von Deutschlands Wutbürger Nummer 1 Hans-Joachim Heist. Besser bekannt als Gernot Hassknecht aus der Heute-Show. „In 12 Schritten zum Choleriker“ heißt das Programm des niemals politisch-korrekten Hessen, der die These vertritt, dass nur der Bürger, der sich beschwert, die Welt verändern kann. Wenn auch Sie sich weiterentwickeln möchten in Sachen Herumbrüllen für Fortgeschrittene: 11. März um 20 Uhr im Kongresshaus.
Foto: Hans-Joachim Heist
Der Coburger GeschenkGutschein
Klavier und Cello Eine musikalische Reise quer durch Europa bieten Danjulo Ishizaka am Violoncello und Shai Wosner am Klavier. Da geht es von Beethovens Wiener Zeit hinüber zu dem Sachsen Robert Schumann und über den Sammler ungarischer Folkloremusik, Zoltdán Kodály bis in den hohen Norden zu Edvard Grieg. Sonaten für Klavier und Cello und Stücke im Volkston bringt das klassische Duo am 16. März um 20 Uhr ins Foyer der HUK.
ROCKIG-FLOCKIG Bäriger Typ im Bären In bester Singer-Songwriter Manier ist dieser bärige Typ aus Süddeutschlands schöner Ecke unterwegs. Bereits das vierte Solo-Album kann er vorstellen, der Matthias Kellner. Geschmeidig bayerisch kommt er daher mit sehr rockigem Unterton und diesen sagenhaften Gitarren-Riffs, die unter die Haut gehen. Lassen Sie sich mitnehmen am 21. März um 20.30 Uhr in den Schwarzen Bären.
SHOPPING Autos und Brunnen Husch, husch, fort ist er! Der Winter. Sehr wahrscheinlich jedenfalls. Denn es ist wieder mal Automeile und Brunnenmarkt in Coburgs schöner Stube. Und die Geschäfte allüberall locken mit besonderen Aktionen und Angeboten. Also auch wenn sie gerade keinen Autokauf planen: schlendern sie durch die Gassen und über die Märkte am 22. März zum Verkaufsoffenen Sonntag in der ganzen Innenstadt.
KLAVIERKONZERT Junges Talent an den Tasten Ein besonderes Schmankerl gibt es am 22. März um 17 Uhr im Rückertschen Salon des Haus Contakt. Von der Jugend für die Jugend könnte das Motto lauten. Der begabte, erst 23-jährige Pianist Frank Dupree gibt zugunsten der Musikschule Coburg ein Benefizkonzert. Erst kürzlich gewann er einen Wettbewerb in der Kategorie „Dirigieren vom Klavier aus“. Da kann man einen kurzweiligen Konzertbesuch verbinden mit dem guten Gewissen, etwas für die heimischen Nachwuchskünstler getan zu haben.
Ein Geschenk
das immer passt! Den Coburger Geschenkgutschein erhalten Sie bei den Geschäftstellen der Sparkasse Coburg-Lichtenfels sowie der VR-Bank Coburg eG. Sie können mit ihm einkaufen, ihn weiter verschenken oder mehrere Gutscheine für eine größere Anschaffung „ansparen“. Die Liste der teilnehmenden Firmen wird ständig aktualisiert. Sie liegt bei den beteiligten Banken, Sparkassen und Geschäften aus und ist im Internet unter www.zentrum-coburg.de zu finden.
Für Fragen stehen wir Ihnen unter Tel. (09561) 9 73 45 00 sowie unter E-Mail info@zentrum-coburg.de zur Verfügung!
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COBURGER | DAS MAGAZIN
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STADTGESPRÄCH
STADTGESPRÄCH... HARFOUCH IN SESSLACH
Cartoon: einheuser.ardis&friends
Der Sparkurs der Stadt macht einigen Veranstaltern für nächstes Jahr Probleme: Weil das Ordnungsamt nicht mehr die Verkehrssicherungsmaßnahmen für Stadtläufe und ähnliche Events
Liebt Harfouch Seßlach?
KASTNER BEI HÖRNLEIN Das letzte Mal hatten wir noch vermeldet, die berufliche Zukunft von Ex-OB Norbert Kastner sei
Der Edison-Carneiro-Preis geht nach Coburg! Viele werden ihn nicht kennen, aber für Rolf Beyersdorf und Christof Pilarzyk ist das wie ein Nobelpreis. Die beiden Geschäftsführer der SAMBACO GmbH haben nämlich für das von ihnen schon 23 mal veranstaltete Samba-Festival Coburg diesen Preis erhalten – als bestes Samba-Event außerhalb Brasiliens. Und das will etwas heißen, bei der großen Konkurrenz gerade auch auf dem europäischen Kontinent. Die Auszeichnung wurde im Rahmen eines Samba-Kongresses in Brasilien verliehen. Damit hat die brasilianische Seite Co-
RECHNUNG IN ORDNUNG?
Cartoon: einheuser.ardis&friends
Cartoon: einheuser.ardis&friends
Sie ist eine der großen deutschen Schauspielerinnen, Corinna Harfouch, und irgendwo auch ein bisschen Coburgerin: Ihr Vater Wolfgang Meffert nämlich wurde in Coburg geboren und lebt heute in Seßlach, wo Harfouch ihn oft besucht. Der mittlerweile 90-jährige war als junger Soldat im Zweiten Weltkrieg, geriet in Kriegsgefangenschaft und wurde später nach Suhl verschlagen, in die sowjetische Besatzungszone. Dort kam auch seine Tochter Corinna Harfouch zur Welt. In seine Coburger Heimat kehrte Wolfgang Meffert 2007 zurück, gemeinsam mit seiner zweiten Frau. Corinna ist
dort regelmäßig zu Gast, vor allem an Feier- und Geburtstagen.
PREIS AUS RIO
noch unklar, jetzt wissen wir mehr: Er kehrt in der Tat, wie von vielen schon gemutmaßt, in seinen alten Beruf zurück und wird ab dem kommenden Jahr in der Kanzlei Hörnlein & Feyler in Coburg als Rechtsanwalt tätig.
Norbert Kastner wird Anwalt
berechnet, sondern der CEB, kommen leicht einige Tausend Euro Mehrkosten zusammen. Und das muss erst einmal finanziert werden. Die Stadt bzw. deren städtische Tochter erhöhen auf diese Weise ihre Einnahmen, was die finanzielle Situation entspannt, aber mit Sparen im klassischen Sinne auch nichts zu tun hat. Und ob die Vielfalt an attraktiven, werbewirksamen Veranstaltungen in Coburg darunter leidet, wird auch abzuwarten sein.
burgs jetzt schon die dritte Auszeichnung: Exportpreis Bayern, größtes Sambafest außerhalb Brasiliens und jetzt eben den Edison-Carneiro-Preis. Nächste Auflage für das rhythmische Hüftwackeln zu Bratwurst und Caipi ist übrigens am 2. Juliwochenende 2015.
Fortsetzung auf Seite 12
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STADTGESPRÄCH
Cartoon: einheuser.ardis&friends
Fortsetzung von Seite 11
SCHULDirektor oder Freispruch?
Causa Spachmann und kein Ende: wegen Falschbeurkundung im Amt ist der Direktor des Coburger Gymnasiums Casimirianum Burkhardt Spachmann in der Berufsverhandlung vor dem Landgericht Coburg jetzt zu 90 Tagessätzen à 100 Euro verurteilt worden. Damit gilt er als nicht vorbestraft, geht aber dennoch in Revision. Spachmann hatte Abiturnoten von Schülern nachträglich geschönt, ohne sich mit dem Prüfungsausschuss abzustimmen. Dieses Verhalten, so die Verteidigung, müsste vom Kulturministerium beurteilt und gegebenenfalls geahndet werden, aber nicht in einem Strafprozess. Man werde daher, wenn nötig, bis vor das Bundesverfassungsgericht gehen.
kommt aus dem Hinterhalt die Bayerische Staatsbibliothek um die Ecke: Beide verlangen Pflichtexemplare der Ausgaben des COBURGER und des BAMBERGER. Basis sind natürlich irgendwelche Gesetze, auf die man sich in Frankfurt und München beruft. Die besagen, dass man als Verlag Exemplare seines Druckerzeugnisses abgeben muss für die entsprechenden Bibliotheken. Monatelang
Illustration: einheuser.ardis&friends
SPACHMANN NACH KARLSRUHE?
RUGGABER NACH GERA?
arbeit + freizeit
leben
Der Coburger Stadtrat Martin Ruggaber hat sich strafbar gemacht: Für sexuellen Missbrauch eines über 16jährigen Jugendlichen hat er einen Strafbefehl von 90 Tagessätzen erhalten. Vorbestraft ist er damit nicht. Doch die Angelegenheit ist damit für ihn noch lange nicht erledigt. Zum einen ist er für viele seiner Weggefährten in politischen Ämtern ein Imagerisiko geworden – Lippenbekenntnissen zum Trotz. Zum anderen taucht sein Name auch noch im Rahmen eines Prozesses gegen den Thüringer Neonazi Tino Brandt in den Medien auf. Dieser muss sich ab Dezember in Gera für sexuellen Missbrauch in 150 Fällen, vor allem auch für die Vermittlung von Jugendlichen verantworten. Ruggaber soll als Zeuge aussagen, hieß es in Medienberichten. Er hatte den Jugendlichen über die von Brandt betriebene Internetplattform kennengelernt. Als Zeuge geladen ist er aber bisher übrigens nicht.
willkommen
in coburg www.coburg.de / leben
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Zeuge oder nicht?
hat man uns dazu aufgefordert, bis wir kapitulierten und nach Frankfurt zur Nationalbibliothek ein entsprechendes Paket schickten. Doch die zweite Front haben wir dabei aus den Augen verloren: die bayerische Staatsbibliothek. Die hat uns jetzt ein Zwangsgeld in Höhe von 250 Euro aufgebrummt und weitere 500 Euro angedroht. Auch die Kosten des Verfahrens haben wir zu tragen. Wir werden also auch hier kapitulieren. Jetzt warten wir, ob es nicht noch eine fränkische Landesbibliothek und eine oberfränkische Bezirksbücherei gibt. Solange füllen wir unsere Kriegskasse…
TSCHINGSDERRASABUM II
HEYDER IN COBURG?
Jetzt haben wir vom COBURGER es geschafft, die Deutsche Nationalbibliothek zu befrieden, da
Er könnte ja beim Deutschen Basketball Bund einen Job haben – der ehemalige Manager, Geschäftsfüh-
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STADTGESPRÄCH
Cartoon: einheuser.ardis&friends
Exklusiv in Coburg
Mag Heyder auch Handball?
rer und letztlich Meistermacher der Brose Baskets, Wolfgang Heyder. Ein Angebot seitens des DBB für den Posten eines zweiten Sportdirektors liegt jedenfalls vor. Ex-Brose-Baskets-Coach Chris Fleming trainiert ja schon die Nationalmannschaft, mit Heyder an der Seite wäre ein erfolgreiches Duo wieder vereint. Fleming war ja nach dem Misserfolg der letzten Saison in Bamberg in Ungnade gefallen, Heyder folgte auf Raten, trat zunächst als Geschäftsführer zurück, im November war bei den Brose Baskets dann endgültig Schluss. Doch noch ist beim DBB nichts unter Dach und Fach – liegt das vielleicht auch daran, dass Heyder immer wieder auch beim Handball in Coburg gesehen wurde? Gerüchte kursieren jedenfalls, er könnte vielleicht dort ein Engagement übernehmen.
GELD FÜR ALLE?
Exklusiv in Rödental
Das Coburger Tageblatt hat es als Erster thematisiert: wer soll eigentlich den ganzen Spitzensport in Coburg langfristig finanzieren? Der HSC 2000 Coburg will in Sachen Handball einmal erstklassig spielen, die VSG Coburg/Grub tut das im Volleyball schon, und der BBC Coburg fühlt sich im Basketball, obwohl noch fünfklassig, auch für Höheres geboren. Die Schützen sind Bundesligisten. Turner und Tänzer bewegen sich ebenfalls auf hohem Niveau. Selbst der jahrelang in der Versenkung verschwundene Fußball hat wieder Zukunft, das Nachwuchsleistungszentrum des FC Coburg jedenfalls boomt. Irgendjemand wird da mittelfristig auf der Strecke bleiben.
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Wieviel Sport kann Coburg leisten?
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Nürnberger Christkindlesmarkt? Striezelmarkt Dresden? Oder doch lieber auf den Coburger Weihnachtsmarkt? In den letzten Jahren hat sich die kleine Budenstadt auf dem malerischen Coburger Marktplatz nämlich einen Namen gemacht als stimmungsvolles vorweihnachtliches Ziel für Tausende Besucheaus Nah und Fern. Da ist zum einen die Lage des Coburger Weihnachtsmarktes, eingebettet zwischen historischem Rathaus und der alten herzoglichen Kanzlei. Der ideale Rahmen für eine besonders romantische Stimmung. Zum anderen ist der Coburger Weihnachtsmarkt aber auch nicht einfach nur ein klassischer Verkaufsmarkt. Die vielen Düfte, Lichter und die weihnachtliche Musik stimmen auf das Weihnachtsfest ein, dazu kommt eine jahreszeitgerechte und hochwertige Mischung aus vor allem regionalen Produkten. Kunsthandwerker, angefangen von Korbflechtern, Malern, Kunstglasbläsern und Spielzeugmachern bis hin zum Holzschnitzer verkaufen ihre Produkte und geben oft auch in lebenden Werkstätten Einblick in ihr Können. Der Coburger Weihnachtsmarkt verwöhnt mit süßen und pikanten kulinarischen Genüssen, die Lust auf einen langen Aufenthalt machen. Und natürlich wärmt eine große Auswahl verschiedenster Glühweine auch von innen. Stimmungsvolles Lichtdesign in der malerischen Gebäudekulisse verspricht weitere Sinnesfreuden. Und die besonders Romantischen können sich geradewegs wie in den berühmten Fiaker in Wien oder Salzburg mit echten Pferdestärken durch die Innenstadt kutschieren lassen. Wer es also nicht mehr erwarten kann: Der Coburger Weihnachtsmarkt wird in diesem Jahr mit einem Laternenumzug, Oberbürgermeister, Christkind, Nikolaus und seinen Knechten sowie dem Sternträger, der Stadtkapelle und einem Kinderchor feierlich am Freitag, den 28. November um 17 Uhr eröffnet. Er dauert bis zum 23. Dezember und ist täglich bis in die Abendstunden geöffnet. Dann wird es unter dem Sternenzelt des Prinz-Albert-Denkmals mitten am Marktplatz immer besonders kuschelig.
Coburger Fotos: Henning Rosenbusch
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KLEINES COBURGER WEIHNACHTSMARKT-ABC OHNE ANSPRUCH AUF VOLLSTÄNDIGKEIT: Beerenweine, Bonbons, Bücher, Champignons, Christbaumkugeln, Coburger Bratwürste, Crepes, Currywurst, Duftkerzen, Eierpunsch, Engel, Fensterbilder, Galettes, Gebäck, Feuerzangenbowle, Glühbier, Glöckchen, Glögg, Glühwein, Handschuhe, Holzkunst, Honig, Instrumente,
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REAKTIONEN
REAKTIONEN „REAKTIONEN“ Wo ist der Schatz, wo ist das Geld, wo sind die 2000 Euro versteckt? Nie haben wir mehr Reaktionen auf unser Heft bekommen als nach der letzten Ausgabe im Oktober: Fragen zu unseren Rätseln, aber auch Diskussionen über Moral
innerhalb von wenigen Tagen und bis zu 19000 Menschen aus der Region, die das Rätsel mitverfolgt haben - Neugier und Geld üben schon immer eine große Anziehungskraft aus. Deswegen machen wir natürlich auch weiter in diesem Heft mit der zweiten Auflage der Schatzsuche. „Warum sollen Nachbarn immer nur böse sein?“ fragte man uns nach unserer Geschichte über Nachbarschaftsstreitigkeiten und „Wer profitiert eigentlich davon, wenn „angeblich“ unsere Infrastruktur vor die Hunde geht?“ Wir haben einzelne oft persönlich übermittelte Reaktionen zusammengefasst, und wenn gar nicht anders möglich, auch kommentiert. DIENSTLEISTUNGSCHECK Da war ja auch noch unser erster Dienstleistungscheck: Cafés im Test. Zum einen ist das Magazin laut Rückmeldungen unserer Vertriebspartner wohl von dem ein oder anderen gekauft worden, der in dem ein oder anderen der vier getesteten Cafés arbeitet („ich glaube, da ging es um mich“), zum anderen haben wir ganz schön
Gegenwind bekommen in einer Branche, die wir in einer der nächsten Ausgabe auch einmal testen wollen, verdeckt und versteckt wie immer. „Wer gibt Euch das Recht dazu?“ so eine Reaktion, „…äh...wir leben in einem freien Land“, haben wir fast schon etwas konsterniert geantwortet und dann, wieder etwas gefasst: „Es geht
Illustration: einheuser.ardis&friends
oder Unmoral, sogar Manipulationsversuche, und, man glaubt es kaum, sogar Diebstahl! Aber eben auch vor allem 1000 neue Fans des COBURGER
Böse Nachbarn gibt‘s auch
uns ja nicht darum, ein Geschäft kaputt zu machen, sondern sich kritisch mit der Qualität der Angebote in Coburg zu beschäftigen“. Nur das wollen wir, mehr nicht.
NACHBARSCHAFTSSTREIT Eine eisige Brise fuhr uns auch nach unserer Geschichte über Streitigkeiten unter Nachbarn ins Gesicht: „Typisch Journalisten, immer alles schlecht machen“ hieß es. „Also wir vertragen uns bestens mit unseren Nachbarn, feiern miteinander und helfen uns, wo es geht. Also hört bitte mit diesem Klischee auf.“ Wir freuen uns natürlich über gute Nachbarn, und in der Mehrzahl der Fälle wird es wohl auch irgendwie funktionieren, aber Fakt ist nun einmal: Je näher man sich ist, desto öfter kracht es (ist in mancher Beziehung ja auch nicht anders….).
SUBSTANZVERLUST Selbst unsere Geschichte über den Substanzverlust der deutschen Infrastruktur löste bei kritischen Zeitgenossen einen Sturm der Entrüstung aus: „Das ganz Gejammer über den Zustand unserer Infrastruktur ist doch von der Wirtschaftslobby gesteuert, und ihr lasst Dienstleistungscheck: Cafés in Coburg
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Foto: Sebastian Buff
REAKTIONEN
Vieles verfällt. Auch in Coburg
2000 Euro gab es zu finden und zu behalten.
Euch auch noch instrumentalisieren.“ Also wir denken schon, dass ein offener Blick zeigt, dass Vieles beginnt mehr und mehr im Argen zu liegen.
zeug“, eine gute Antwort fand darauf Daniel Pörtner: „Finde es, spende es…“ und Hydro Wasul wurde etwas drastischer: „Schön, dass selbst bei einem scheiß Kleinstadtgewinnspiel irgendein Gutmensch seinen Senf dazu posten muss und eine Riesendiskussion auslösen … wenn ich es finde, werde ich es ganz egozentrisch selber ausgeben.“
PROMINENTE COBURGER Blieben noch die von uns gekürten „Zehn prominentesten Coburger“, die in Coburg geboren worden sind. Einer fehlte darin, fiel Harald Sandner auf, dem Autor des Buches „Hitlers Herzog: Carl Eduard von Sachsen-Coburg und Gotha“. „Erst einmal Kompliment für Ihr – qualitativ und inhaltlich – herausragendes Magazin! Was den o.a. Artikel betrifft: … ich behaupte, ein Carl Eduard Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha war wesentlich bekannter als ein Herr Wertheimer, ein Herr Morgenthau, ein Herr Brückner oder ein Herr May. Machen Sie doch einmal einen Artikel über ihn - wenn Sie sich trauen.“
…war es nicht, das Geld wechselte erst am Ende der Schatzsuche den Besitzer und gehört jetzt einer frischgebackenen Mutter mit Kind … einen besseren Gewinner hätte man sich kaum vorstellen können.
Illustration: einheuser.ardis&friends
SCHATZSUCHE
Das hatten wohl die meisten vor, doch einige wenige arbeiteten mit üblen Tricks, um an das Versteck zu kommen: in der Buchhandlung Riemann z.B. wurde ein Buch mit einem Hinweis direkt aus dem Schaufenster gestohlen. Und auf Facebook kursierte ein gefälschtes Profil des COBURGER mit dem Hinweis, das Geld sei schon längst gefunden. Das führte dazu, dass einige nicht mehr mitmachten, denn das Geld war ja vermeintlich schon weg.
Viele versteckte Rätsel und Hinweise führten zum Ziel.
So, und damit zu unserer Schatzsuche. Während der Jagd auf das Geld bekamen wir eine Unmenge an Fragen und Statements zu unseren Rätseln und zum Versteck der 2000 Euro. Alex Lobanov meinte: „Im Busch neben der Morizkirche … kann das sein?“, Florian Carl: „Ich weiß, dass ich nicht weiter weiß“, Na Dine: „Wir finden die Schatzsuche toll! Top!!“. Andere überlegten sich schon, was sie mit dem Geld anfangen, so wie Lukas Barsch: „Ach so ein Urlaub für mich und meine 4 Weiber wäre schon mal was Schönes!“, Missy De Luxe: „Also ich würde mir ein Auto kaufen und in Urlaub fahren“. Oder kritisierten die Aktion wie Pat Canyon: „Spendet lieber die 2000 Euro an wohltätige Zwecke als Geld zu verstecken als wäre es Spiel-
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Finderin Katrin Kühnel (li.) mit Kind und Schwager (re). Wolfram Hegen in der Mitte.
Weil das Interesse so groß war, machen wir weiter. Auf Seite 76 dieses Magazins fällt der Startschuss für die Schatzsuche. Die Zweite. Diesmal gibt es 2500 Dollar zu gewinnen.
Reaktionen auf den neuen COBURGER: einfach mitdiskutieren auf facebook.com/CoburgerMagazin oder eine email an leserbrief@das-magazin-verlag.de schicken oder postalisch an „Das Magazin Verlagsgesellschaft, Creidlitzer Straße 3a, 96482 Ahorn-Finkenau“. Oder uns ansprechen. So groß ist Coburg ja nicht.
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Foto: Alexander Mrazek
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VERWAISTE ELTERN
VON CHRISTIANE SCHULT FOTOS ALEXANDER MRAZEK
Wenn ein Kind stirbt
VERWAISTE
ELTERN
Das erste Jahr ist das allerschlimmste. Doch auch danach wird es nicht wirklich besser. Stirbt ein Kind, gerät für die Eltern die Welt aus den Fugen. „Er fehlt uns. Besonders an Feiertagen und Familienfesten fehlt uns Wolfi noch immer“. Wenn die Rödentalerin Helga Knirsch über ihren verstorbenen Sohn spricht, treten ihr die Tränen in die Augen. Auch 21 Jahre nach dem Unglück. Wolfi arbeitet 1993 als Zivildienstleistender in einer Kirchengemeinde in Nürnberg und betreut alte und behinderte Menschen. Er wohnt in einem kleinen Dachzimmer. Eines Nachts bricht dort ein Feuer aus. Wolfi wird im Schlaf überrascht. Er hat keine Chance. „Wenn ich andere Männer in seinem Alter sehe, denke ich oft: So wäre mein Sohn heute auch“. Das Ehepaar Knirsch sucht damals den Kontakt zu anderen Betroffenen und gründet in Coburg die Selbsthilfegruppe „Verwaiste Eltern“.
„Wir wollten uns mit anderen Eltern austauschen, die das gleiche erlebten wie wir“, erinnert sich Helga Knirsch. Sie erlebt, dass Verwandte und Freund Hemmungen haben, über ihren verstorbenen Sohn zu sprechen, „er wird totgeschwiegen“. Unerträglich für die trauernden Eltern. Rasch finden sich andere Betroffene, sie besuchen deutschlandweit Seminare zur Trauerarbeit und treffen sich einmal im Monat, um über ihre Kinder zu sprechen. „Die Gruppe ist ein Raum, in dem die Kinder wieder im Mittelpunkt und wir nicht alleine da stehen“, sagt Knirsch.
Ihre Tochter starb mit 26: Wera Will AUSGABE 9 / WINTER 2014
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WENN SIE NICHT MEHR ATMET, WILL ICH ES AUCH NICHT MEHR
Mit der Zeit haben sich viele Rituale entwickelt, die den Eltern ein klein wenig Halt geben. Bei den Gruppentreffen bringen sie Fotos ihrer Kinder mit und zünden Kerzen für sie an. Geburtstag und Todestag werden gemeinsam begangen, denn „das sind die allerschwersten Tage“, so Knirsch. Und ganz wichtig: Hier teilen alle das gleiche Leid. Hier stört sich niemand daran, wenn die Eltern über den Tod ihres Kindes weinen. Egal, ob es vor wenigen Monaten oder vor Jahrzehnten von ihnen ging. „Meine ersten Besuche in der Gruppe waren sehr schwer für mich“, sagt Helga Turschner aus dem Landkreis Coburg. „Mir wurde klar, dass ich jetzt hier dazu gehöre. Zu den Eltern, die ein Kind verloren haben. Endgültig. Für immer“. Ihre Tochter Denise starb im November 2013. Ihr geparktes Auto rollte unkontrolliert los, die 22jährige wurde in der Tür eingeklemmt und erdrückt. Die Familie hat an der Unfallstelle einen Gedenkstein gesetzt, „für uns ist das der Ort, zu dem wir hingehen, um ihr nah zu sein“. Der Tod der Tochter wirft den Alltag der 51jährigen völlig aus der Bahn. Für vier Monate ist sie in einer Klinik zur Behandlung, kämpft damit, einen Weg zu finden, um ohne Denise weiter zu leben. „Ich spürte, wenn sie nicht mehr atmet, will ich es auch nicht mehr. Wenn sie nicht mehr isst, dann will ich auch nicht mehr essen“. Turschner kämpft noch heute damit, mehrere Tage lang nicht genau gewusst zu haben, wo ihre Tochter war. Sie starb an einem Donnerstag. Für die Obduktion wurde Denise nach Erlangen gebracht. Doch erst am Montag erfuhr die Familie, dass die Tochter bereits seit Freitag wieder in Coburg war. „Diese UngewissVerlor Ihren Sohn vor 21 Jahren: Helga Knirsch
heit war schlimm, ich wollte mein Kind sehen“, sagt die Mutter. Vor der Beerdigung hat sie die Möglichkeit, sich von Denise zu verabschieden. Doch keiner sagt ihr, wie lange sie zu ihrer Tochter darf. Oder wie oft. So bleibt sie nur kurz. Und sieht sie nur einmal. „Betroffene wissen oft nicht, was alles möglich ist“, bedauert Helga Knirsch. „Beispielsweise sind nach dem Tod eines Menschen noch 36 Stunden Zeit, um ihn sogar nochmal nach Hause zu holen“. Es ist ihr ein Herzensanliegen, Betroffene über die rechtlichen Möglichkeiten aufzuklären. Und sie zu begleiten. Auch deshalb hat die 69jährige sich
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zur Trauerbegleiterin fortbilden lassen. Sie will Anlaufstelle sein, nicht nur, aber gerade in den ersten Stunden. Wenn das Unfassbare organisiert werden muss. Wenn Eltern Entscheidungen zu treffen haben, auf die keine Mutter, kein Vater vorbereitet ist. Knirsch engagiert sich im Hospizverein Coburg und will erreichen, dass sich jeder so, wie es für ihn passend ist, von seinen Kindern verabschieden kann. „Das ist, wie wenn man amputiert wird“, beschreibt sie den Verlust. „Und es ist ganz egal, wie alt die Kinder sind. Ob sie vor oder bei der Geburt sterben oder schon über 40 sind. Es bleiben unsere Kinder“.
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Helga Knirsch, Wera Will und Helga Turschner im Gespräch mit Christiane Schult
Betroffene haben bei den Treffen der Selbsthilfegruppe Zeit, sich nach und nach zu öffnen. Manche kommen auch nur wenige Male, andere sind seit Jahrzehnten dabei und inzwischen zu guten Freunden geworden. „Wir trinken nicht nur Tee zusammen, das ist harte Arbeit“, schildert Knirsch die Treffen. Ohne die Ausbildung zur Trauerbegleiterin würde diese intensive Betreuung längst ihre Kräfte übersteigen. Durch verschiedene Arbeitskreise sind die Verwaisten Eltern gut mit anderen Selbsthilfegruppen vernetzt. Das ist wichtig, um sich gemeinsam für Betroffene einzusetzen. So konnte bereits erreicht werden, dass für viel zu früh geborene Kinder am Klinikum kleine Körbe, die sogenannten Moseskörbchen, bereit stehen. Darin werden die kleinsten Kinder den Eltern übergeben, um zu ermöglichen, sich von ihnen zu verabschieden. „Das ist sehr wichtig. Denn später quälen sich Eltern sonst mit der Frage, wie sah mein Kind aus“, erklärt Knirsch.
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DAS IST, ALS WENN MAN AMPUTIERT WÜRDE COBURGER | DAS MAGAZIN
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VERWAISTE ELTERN Ein weiteres Projekt ist das Möbiusband auf dem Friedhof. Eine Skulptur, die die Unendlichkeit symbolisiert. Dort können seit 2002 kleinste verstorbene Kinder beigesetzt werden. 18 Trauerfeiern waren es bis heute. Auch der Regenbogenwald ist für die Eltern und Angehörige eine Möglichkeit, einen Ort der Erinnerung zu schaffen. Im Jahr 2000 pflanzten Eltern 43 Bäume, einen für jedes verstorbene Kind. „Das war die erste Pflanzung
schner. Sie denkt oft daran, wie ihre Tochter sie kurz vor ihrem Unfall in den Arm genommen hat. „Du bist die coolste Mama die es gibt, ich bin so froh dass du so bist wie du bist“ sagte sie zu ihrer Mutter. Der Gedanke daran hilft Turschner bis heute. Auch Wera Will aus Coburg trauert um ihre Tochter. Sie starb mit 26 Jahren im April 1996, eine Woche nach einem schweren Auto-
DER REGENBOGENWALD IST EIN ORT DER ERINNERUNG
dieser Art in ganz Deutschland“, weiß Helga Knirsch. Inzwischen stehen 50 Bäume dort und ein zweiter Regenbogenwald wurde am Falkenegg angelegt. Dort erinnern bisher 36 Bäume an verstorbene Kinder. Am Friedhof in Coburg und bei den Regenbogenwäldern haben Eltern wetterfeste Tafeln und sogenannte Steine des Lebens aufgestellt. Mit Bildern, die zeigen, was ihre Kinder im Leben geliebt haben. Für Denise wächst im Regenbogenwald nun ein Baum. Ihre Mutter hat im November eine Kastanie für sie gepflanzt, „das ist der Baum, den sie immer erkannt hat“, sagt Helga Tur-
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unfall. Für einen Moment verlor Sandra die Kontrolle über Ihr Fahrzeug und schleuderte von der Straße. „Keiner hätte gedacht dass es da noch spiegelglatt sein könnte“, erinnert sich die Mutter. Sie hatte Zeit, sich von Sandra verabschieden. Die 68jährige schildert, wie ihr Sohn seiner aufgebahrten Schwester seine dicke Strickmütze überzog. „Damit sie am Kopf nicht friert“. Die Mütze trug Sandra noch bei der Beerdigung. Zwischen Verabschiedung und Beerdigung lagen die Osterfeiertage. Fünf Tage, in denen die Familie nicht zu Sandra konnte. „Was man da durchmacht als Eltern, das kann man gar nicht beschreiben“, bedauert Will.
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Erst 10 Tage vor Sandras Tod hatte Wera Wills ältere Tochter das erste Kind bekommen. „Sandra war so begeistert und freute sich drauf, irgendwann selbst Mutter zu werden“ erinnert sie sich. Zukunftsträume, die jäh unmöglich wurden. „Diese Endgültigkeit ist es, die so schlimm ist“, sagt Wera Will. Sie engagiert sich gemeinsam mit Helga Knirsch in der Selbsthilfegruppe, hat ebenfalls die Ausbildung zur Trauerbegleiterin absolviert. „In den ersten Monaten nach dem Tod eines Kindes verliert alles andere an Bedeutung“, sagt sie. Sogar Geschwisterkinder. „Man denkt dann nicht daran, dass auch die anderen Kinder einen noch brauchen“. So ist die Selbsthilfegruppe auch offen für Geschwister von verstorbenen Kindern oder andere Angehörige. Für Wera Will war es lange unmöglich, Sandras Wohnung aufzulösen. Schließlich organisierte ihr Schwiegersohn Freunde, die sich mit ihm ans Aussortieren und Verpacken machten. „Er sagte, er komme sich wie ein Verbrecher vor. Weil er an Sandras persönliche Dinge ging“, berichtet die Mutter. Sie selbst war nicht in der Lage dazu. Einen von Sandras Pullovern hat sie sich aufgehoben. Der vertraute Geruch ist langsam verflogen, „doch immer wenn es besonders kalt ist, dann ziehe ich den Pullover an“.
DIE ENDGÜLTIGKEIT IST ES, DIE SO SCHLIMM IST.
DIE SELBSTHILFEGRUPPE „VERWAISTE ELTERN“ HILFT, SO GUT ES GEHT.
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W E I H N AC H TS M A RKT Fotos von Val Thoermer
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ÄRZTEMANGEL
EIN LEITARTIKEL VON WOLFRAM HEGEN
Menschen heilen, sie gesund machen, ein bisschen glücklicher. Was kann es Schöneres geben? Anscheinend vieles. Kaum ein Medizinstudent nämlich will Haus- oder Allgemeinarzt werden. Vor allem auf dem Land. Mit dramatischen Folgen.
WARTEN, OB EIN ARZT KOMMT
Es ist Sonntagabend, 21:45 Uhr. Werner M. hat einen schönen Tag hinter sich. Ein wenig im Garten gearbeitet, ein Waldspaziergang gleich hinter dem Haus, das Leben ist zwar einsam seit dem Tod seiner Frau und hier mitten auf dem Land, Werner aber macht das Beste aus seiner Situation. Jetzt ist der Tatort eine halbe Stunde vorbei. Zeit, ins Bett zu gehen, denkt sich der 67jährige. Er schaltet den Fernseher aus und möchte aufstehen. Doch daraus wird nichts, ein Stich fährt ihm in die Magengrube, klettert bis zum Hals. Ihm wird übel, schwarz vor Augen. Als er wieder aufwacht, liegt er auf dem Boden. Es geht ihm etwas besser, er setzt sich hin, vielleicht nur ein harmloser Schwächeanfall, denkt er sich, greift nach seinem Handy, ruft den Bereitschaftsdienst an. „Es kann ein bisschen dauern“, heißt es am Telefon. Als der Arzt aus der nächstgrößeren Stadt über eine Stunde später bei Werner M. klingelt, öffnet niemand mehr. Eine erfundene Geschichte, ein Horrorszenario vielleicht, aber das Leben auf dem Land wird immer mehr zum Gesundheitsrisiko. Das Warten auf einen Arztbesuch, der Weg zum nächsten Doktor, die Zeit im Wartezimmer – alles wird länger, weil immer mehr Hausärzte in den Ruhestand gehen, weil Bereitschaftsdienste nur noch schwer zu garantieren sind. Das Durchschnittalter liegt bei 55 Jahren. Schon jetzt fehlen laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) 2600 Hausarztpraxen. Und die KBV hat ermittelt, dass weitere 25% der Haus- und Fachärzte in den nächsten fünf Jahren ihre Praxis aufgeben wollen. Dabei haben insgesamt fast zwei Drittel der Ärzte keinen Nachfolger. Vor allem in Kleinstädten, Dörfern und Gemeinden. Für junge Ärzte ist das platte Land eben keine Option. Einer Umfrage der Universität Trier zufolge will die Hälfte der angehenden Mediziner auf keinen Fall in Orten mit weniger als 2000 Einwohnern arbeiten, berichtet der Spiegel. Und auch bei bis zu 5000 Einwohnern liegt die Ablehnung bei 40 Prozent. Vier von fünf junge Ärzte zieht es dagegen in Großstädte über 100 000 Einwohner.
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LEBEN VON DER SUBSTANZ
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ÄRZTEMANGEL Klar, denn dort lässt es sich, so das Kalkül, besser leben: Als Facharzt mehr verdienen, mehr Wohlhabende, ein höherer Lebensstandard, weniger Bereitschaften. Auf dem Land dagegen, so rechnen zahlreiche Beispiele im Internet, kommen Ärzte schon mal auf 300 Stunden im Monat, dann bleibt zwar auch etwas hängen, aber wer will das schon lange durchhalten? Hausbesuche machen zu einem Tarif, für den sich kein Handwerker mehr auf den Weg machen würde? Tag und Nacht das Handy im Anschlag? Immer mehr ältere Mitbürger, die naturgemäß mehr Wehwehchen haben und Zuspruch brauchen als jüngere – aber auch immer mehr Zeit beanspruchen, auch wenn es ja nur feste Sätze gibt, und ein Hausbesuch oder eine Behandlung in der Praxis ja nicht nach Stunden abgerechnet werden. Dazu noch eine mittlerweile überbordende Demokratie? Und wenn man doch mal Pause machen und den lieben Gott einen guten Mann lassen sein möchte – man hat ja immerhin einen Eid geschworen. Urlaub? Eine Vertretung für mehrere Wochen gibt es auch nicht zum Nulltarif. Wenn man sie denn überhaupt findet. Fazit: der Hausarzt von früher ist nicht sexy für den Studenten von heute. Nur 10% interessieren sich dafür. „Uninteressant“ sei der Beruf, „langweilig“, „was für die Dummen“ oder ganz drastisch: „Allgemeinmedizin ist zum Kotzen“, so einzelne Statements im Rahmen der Umfrage. Doch kann man das den angehenden Medizinern verübeln? Nur vom TV-Serien-gepflegten Bild des Landarztes, der geliebt wird von seinen Patienten, immer ein offenes Ohr hat für deren Sorgen und Nöte, immer nur im Dienste des Menschen unterwegs ist, in der Regel in einem Off-Roader durch eine blühende Landschaft fährt, von diesem Klischee kann eben keiner leben. Da wird ein Beruf zum Mythos gemacht, glorifiziert, überhöht. Und auch Allgemeinärzte stehen in der Beliebtheitsskala, wie bereits in drastischen Worten geschildert, eher unten auf der Skala.
Oben: Spritze gegen die Schmerzen
Unten: Immer mehr Praxen bleiben leer
Oben: Bröckelndes Abbruchgebiet
Unten: Verzweifelte Verschönerung
Arzt wird man eben auch, machen wir uns nichts vor, weil man in diesem Beruf auch ganz gut verdienen kann. Und weil man neben dem guten Verdienst auch noch das urbane Leben einer modernen City genießen möchte, so ist das eben durchaus zeitgemäß. Wer will das bestreiten? Und wer möchte das einem jungen Menschen verübeln, möchte moralisieren, dass ein Arzt sich ja in erster Linie um die Gesundheit seiner Patienten zu kümmern habe, und das eben auch auf dem Land. Das kann niemand einem Absolventen verordnen. Wenn es um die Versorgung der Bevölkerung geht, wenn Ärzte auf dem Land eben auch einen öffentlichen Auftrag haben, dann wiederum sind Verbände, sind Politik und Kommunen gefordert, Anreize zu schaffen oder kreativ zu sein, wie man Versorgungslücken vermeidet. Und es ist ja auch nicht so, als ob man die Entwicklung nicht vorhergesehen hat: Schon lange warnen die Kassenärztlichen Vereinigungen vor dem Ärztemangel auf den Land. Sie tun das aus gutem Grund, immerhin sind sie dazu vom Gesetzgeber verpflichtet, die ärztliche Versorgung sicherzustellen. Dabei sei die Versorgung so zu regeln, dass „eine ausreichende, zweckmäßige und wirtschaftliche Versorgung der Versicherten gewährleistet ist und die ärztlichen Leistungen angemessen vergütet werden.“ Gut, diese Definition lässt jetzt viel Freiraum zur Interpretation, die Aussage aber ist klar: der Gesetzgeber möchte, dass in Deutschland jeder einen Arzt zur Verfügung hat, wenn er einen braucht. Das sollte doch auch möglich sein? Wenn es nur immer so einfach wäre. Die KVB schiebt die Verantwortung auf die Politik, die aber wieder auf die KVB, so geschehen nach der Schließung von zwei Praxen in Coburg vor zwei Jahren: Da mussten sich die Patienten nach neuen Ärzten umsehen, weil es keine Nachfolgeregelung seitens der KVB gab, so bemängelte der CSU-Bundestagsabgeordnete Hans Michelbach. Einem Arzt, der zur Verfügung gestanden habe, sei zudem die Zulassung verweigert worden, ohne dass man sich um Ersatz gekümmert habe. Die KVB konterte: Die Politik habe einem ja sämtlichen Handlungsspielraum geraubt. Dabei ist es eigentlich kurios: Ärzte nämlich gibt es mehr denn je: Innerhalb der letzten Jahre über 50 000 mehr. Fast doppelt so viele Ärzte pro Einwohner wie noch vor 30 Jahren. Aber es steigt eben auch die Anzahl der älteren Menschen in der Bevölkerung. Und mit ihnen auch der Bedarf an Ärzten. Es gibt immer mehr Technik, mehr Therapien, mehr Medikamente, die unter das Volk gebracht werden wollen und müssen. Und es gibt zudem immer mehr Teilzeitärzte wie Frauen, die auf diese Weise Beruf und Familie in Einklang zu bringen versuchen.
VIER VON FÜNF JUNGEN ÄRZTEN ZIEHT ES IN DIE GROSSSTADT
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ÄRZTEMANGEL
Routinecheck bald keine Routine mehr?
ES IST SCHON KURIOS: ÄRZTE GIBT ES MEHR DENN JE
Und in Bayern haben wir es ohnehin noch relativ gut: ein attraktives Bundesland, anders als die neuen Bundesländer zum Beispiel, wo kaum ein Arzt seinen Lebensabend verbringen möchte. Die Voraussetzungen sind also da. Und mittlerweile tut sich auch viel an der Praxisfront. Einige Beispiele:
•
Ein Förderprogramm des Freistaats Bayern mit einem Volumen von 15,5 Millionen Euro unterstützt Hausärzte mit einer Anschubfinanzierung von bis zu 60.000 Euro, die sich in Gemeinden mit nicht mehr als 20.000 Einwohnern sowie in nicht überversorgten Regionen niederlassen. Bislang seien in Bayern dadurch bereits rund 70 Niederlassungen und Filialen gefördert worden, heißt es in einer Pressemitteilung. Außerdem würden innovative Versorgungskonzepte finanziell gefördert - etwa neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Arztpraxen. Ferner erhalten derzeit 52 Medizinstudenten aus ganz Bayern ein Stipendium in Höhe von monatlich 300 Euro. Sie haben sich dafür bereit
erklärt, ihre Facharztweiterbildung im ländlichen Raum zu absolvieren und anschließend für mindestens fünf Jahre auf dem Land tätig zu sein.
•
Die für Oberfranken zuständige Kassenärztliche Vereinigung organisiert den Ärztlichen Bereitschaftsdienst in Lichtenfels neu. Ab April nächsten Jahres werden auch bisher befreite Fachärzte Bereitschaften übernehmen. Ein Beispiel, dem auch andere Regionen folgen werden.
•
Die Honorare für Ärzte steigen. Darauf haben sich Ärzteschaft und Kassen geeinigt. 800 Millionen Euro mehr als in diesem Jahr sollen ab dem nächsten Jahr zur Verfügung stehen. Jeweils 132 Millionen davon sollen für Haus- und Fachärzte ausgegeben werden, um Hausbesuche besser zu honorieren.
Damit Fälle wie der von Werner M. nicht zur traurigen Realität und nicht zum Alltag werden.
Ärzte sind Vertrauenspersonen – von Anfang an
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ES GIBT IMMER MEHR UND IMMER ÄLTERE PATIENTEN
Geduld gefragt: Wartezeiten werden länger
Frohe Weihnachten
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Im letzten COBURGER veröffentlichten wir die – unserer Meinung nach – zehn prominentesten Coburger, die in Coburg geboren worden sind und es im Laufe ihres Lebens über die Region hinaus zu Bekanntheit, manchmal auch Berühmtheit geschafft haben. Prinz Albert war unsere Nummer Eins. Nun leben aber in Coburg ja nicht nur gebürtige Einheimische. Als Coburger darf sich ja auch zählen, wer in der Vestestadt gemeldet ist, eine gewisse Zeit lebt und seine Spuren hinterlässt, ein paar Jahre seines schöpferischen Lebens in der Vestestadt verbracht hat, ohne hier geboren zu sein. Für den zweiten Teil unserer Serie „Die zehn …… Coburger“ haben wir uns also auf die Suche gemacht nach „Neucoburgern“, die über ihre neue Heimat hinaus auf sich aufmerksam gemacht haben - und auch dieses Mal ohne Anspruch auf der Weisheit letzter Schluss.
DIE ZEHN PROMINENTESTEN TEIL 2 - NICHT IN COBURG GEBOREN
Auf den Plätzen vier bis zehn – ohne Reihenfolge – findet sich zum Beispiel ganz aktuell Heinrich Bedford-Strohm. Der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland verbrachte einen Teile seiner Kindheit in Coburg. Vor allem aber war der gebürtige Memminger viele Jahre lang Pfarrer an der Coburger Morizkirche. Heute lebt er nicht mehr in Coburg, Gerhard Deutschmann dagegen schon. Der gebürtige Königsberger machte sich als Komponist von Chorwerken einen Namen. Vor allem seine dreisätzige Kantate „La musica“ sorgte bei Musikfreunden in aller Welt für Begeisterung. Für seine Kompositionen wurde er mit mehreren renommierten Preisen ausgezeichnet. Und auch Prof. Hans-Dieter Bauer ist nach wie vor in Coburg zu Hause, und auch er wurde mehrfach geehrt. Der gebürtige Berliner feierte als Konzertpianist in Europa, Asien, Südamerika, den USA und in Russland große Erfolge. Den nächsten Prominenten kennt man auch vor allem vom Hören, allerdings auf ganz andere Weise: Heinz Petruo synchronisierte mit seiner markanten, tiefen Stimme den Bösewicht „Darth Vader“ in der „Krieg-der-Sterne“-Trilogie von George Lucas. Aber auch als Filmschauspieler war er zu sehen.
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Er starb 2001 in Coburg. Feodor Streit wurde vor allem als Geschäftsführer des Deutschen Nationalvereins und als Kämpfer für die Pressefreiheit bekannt. Viele Jahre verbrachte er dafür im Gefängnis. 1904 starb er in Coburg. Aber auch Coburger Unternehmer sorgten für Aufsehen: Der aus der Rheinpfalz stammende Andreas Flocken entwickelte 1888 eine Wagen, der von einem Elektromotor angetrieben wurde. Es gilt als das erste vierrädrige Elektroauto der Welt. Und Louis Anton Horst machte mit Bier Karriere. Der gebürtige Tuttlinger war lange Jahre in Coburg gemeldet und verheiratet. Er galt als der größte amerikanische Hopfenhändler und betrieb auch von Coburg aus seine Geschäfte. Wen würden Sie noch zu den prominentesten Coburgern zählen, die nicht in Coburg geboren worden sind, aber längere Zeit hier lebten? Wir freuen uns auf Ihre Meinung auf unserer Facebook-Seite oder per Mail oder gerne auch noch postalisch. Und das nächste Mal stellen wir wieder zehn Coburger im COBURGER vor, die in einer Rangliste ganz vorne liegen. Und hier die drei unserer Meinung nach prominentesten Coburger, die nicht in Coburg geboren sind:
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DIE ZEHN PROMINENTESTEN COBURGER
FRIEDRICH RÜCKERT,
FERDINAND I.,
JOHANN STRAUSS,
GEB. 26. FEBRUAR 1861 IN WIEN, GEST. 10. SEPTEMBER 1948 IN COBURG, FÜRST UND ZAR VON BULGARIEN
GEB. 25. OKTOBER 1825 BEI WIEN, GEST. 3. JUNI 1899 IN WIEN, WALZERKÖNIG, DER LIEBE WEGEN EIN COBURGER
GEB. 16. MAI 1788 IN SCHWEINFURT, GEST. 31. JANUAR 1866 IN COBURG-NEUSES, DICHTER, ÜBERSETZER UND BEGRÜNDER DER DEUTSCHEN ORIENTALISTIK.
Der Zar von Bulgarien kam nicht freiwillig in der Vestestadt: 1918 verweigert ihm Österreich die Einreise. Kurz davor hatte er abgedankt, nachdem Bulgarien gegen Ende des 1. Weltkriegs kapituliert hatte. Ferdinand fuhr mit dem Zug nach Coburg, der Heimat seiner Dynastie Coburg-Sachsen-Kohary, wo man den Großneffen von Herzog Ernst I. und Großcousin von Prinz Albert natürlich aufnahm. In Coburg wohnte er im Bürglaßschlösschen und in einer Villa im Hofgarten. Hier widmete sich der Zar vor allem seinen Pflanzenund Insektensammlungen und machte sich als Ornithologe und Botaniker einen Namen. Seine große Zeit aber hatte er vorher: Zunächst, 1887, bestätigte das bulgarische Parlament ihn als bulgarischen Fürsten. Bulgarien gehörte damals zum Osmanischen Reich. Von diesem versuchte er sich dann als Zar Ferdinand
13 Jahre lang war der Wiener Walzerkönig ein Coburger: Von 1887 bis zu seinem Tod 1899. Die Liebe machte es möglich: Johann Strauss wollte Adele Strauß (zufällige Namensgleichheit) ehelichen, war aber selbst noch verheiratet. An Scheidung war in der stockkonservativen Wiener Monarchie aber nicht zu denken. Also ließ er sich von Kaiser Franz Joseph ausund im liberalen Coburg einbürgern. Herzog Ernst II nahm die Scheidung vor, der neuen Ehe stand nichts mehr im Wege. Am 15. August 1887 war es soweit. Coburg hatte ein neues Traumpaar und mit Johann Strauss Sohn einen wahrhaft prominenten Zeitgenossen: „Die Fledermaus“, „Der Zigeunerbaron“, „Wiener Blut“, „An der schönen blauen Donau“. Viele hundert Klassiker der Musikgeschichte hat Strauss geschrieben. Zwar reiste das Paar nach der Hochzeit wieder ab, in Coburg selbst verfasste Strauss aber immerhin Teile der Operette Simplicius und einzelne Werke für Mitglieder des Herzogshauses, und er blieb Coburger bis an sein Lebensende. Die Stadt selbst ehrt ihren musikalischen Superstar bei alljährlichen Neujahrskonzerten mit dem Alt-Wiener-Strauss-Ensemble, einer Gedenktafel sowie lange Jahre auch mit dem Johann-Strauss-Musikfestival. Coburg ist Sitz der deutschen Johann-Strauss-Gesellschaft.
Orientalistik und Coburg. Das passt auf den ersten Blick so gar nicht zusammen. Und doch verbrachte einer der besten Übersetzer arabischer und asiatischer
I ab 1908 zu lösen. Außerdem stand er für eine Annäherung an Russland. Zwei Balkankriege und den Ersten Weltkrieg später aber stand Bulgarien unter seiner Führung nach zwischenzeitlichen Erfolgen wieder so da wie vorher. Zar Ferdinand I starb 1948 in Coburg und wurde in der Gruft von St. Augustin beigesetzt.
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Sprachen den Großteil seines Lebens in der Vestestadt. Neben seinem Sprachgenie (Rückert beschäftigte sich mit insgesamt 44 Sprachen) und seiner wissenschaftlichen Exaktheit war es vor allem seine Dichtkunst, die zur Verständigung von Abend- und Morgenland beitrug. Zahlreiche Vertonungen seiner Texte durch Komponisten wie Mahler, Schubert, Schumann oder Brahms, zahlreiche Denkmäler in verschiedenen Städten, viele Auszeichnungen und Ehrenbürgerwürden sind Beleg seiner Bekanntheit. Und doch zog er die Beschaulichkeit Coburgs dem Leben in Berlin vor, wohin ihn König Friedrich IV. von Preußen 1841 geholt hatte. In Coburg nämlich war seine Heimat, seit er 1820 das erste Mal in die Stadt gekommen war, Zugang erhielt zur Bibliothek des Casimirianums mit ihren vielen orientalischen Schriften, Teile des Korans übersetzte, und schließlich 1821 in die Stadt zog, heiratete und zehnfacher Vater wurde. 1848 zog es ihn nach vielen beruflichen Herausforderungen wieder zurück in das liebgewonnene Herzogtum, wo er bis zu seinem Tode 1866 lebte.
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ZUSCHAUEN.HÖREN
LANDESTHEATER COBURG IM WARTESAAL EUROPA
FABIAN
Schauspiel nach dem Roman von Erich Kästner
A DARUM GEHT ES
Fabian wartet. Seit Jahren. Doch worauf? Auf bessere Zeiten, auf die entscheidende Veränderung, auf den Zeitpunkt zum Handeln? Während sich die Welt um ihn herum wandelt, Politik und Gesellschaft umgewälzt werden und sich der Zusammenbruch Europas anbahnt, will Fabian Zuschauer bleiben, für den das Leben selbst eine der interessantesten Beschäftigungen ist. Besonders das Nachtleben. Doch dann verliert er seinen Job, seinen besten Freund und die Illusion der Liebe. Und plötzlich muss er handeln, um zu überleben.
B WO UND WANN SPIELT ES
Berlin. Ende der zwanziger Jahre. Zwischen den einschlägigen Etablissements und redaktionellen Büroräumen. Zuhause, bei Freunden oder auf der Straße. Immer unterwegs. Bis nach Dresden.
D WER IST DABEI
Aus den sieben Erzählern kristallisieren sich schnell einzelne Charaktere heraus. Während Ingo Paulick als Jakob Fabian jedoch keinen weiteren Wandel mehr durchläuft, wechseln die anderen Erzähler immer wieder ihre Rollen. Frederik Leberle verwandelt Fabians besten Freund Stephan Labude so auch in Fischer und Wenzkat, Anne Rieckhof macht aus dem schwarzhaarigen Mädchen die Dicke, und Cornelia Battenberg, Eva Marianne Berger lässt aus Frau Sommer die Magere, die Kulp, eine Arbeitsamtbeamtin und Eva Kendler entstehen. Stephan Mertl gibt neben dem bettelnden Erfinder oder erfindenden Bettler auch dem Geheimrat und dem Schuldirektor Leben, Niklaus Scheibli entwickelt aus Herrn Moll, Breitkopf, Wilhelmy, Markart, Dr. Weckherlin und Holzapfel. Katja Teichmann stellt sich als Irene Moll, Mutter und Ruth Reiter erstmals dem Coburger Publikum vor.
E WANN
Vor der Premiere am 20.12. im Großen Haus lockt am 14.12. um 11.00 eine Matinee in der Reithalle. Weitere Vorstellungen laufen am 28. Dezember 2014, sowie im Januar (2., 16. und 20.1.), Februar (18. und 25.2.) und März (1., 12., 15. und 26.3.) 2015.
C WAS ERWARTET MICH
Erich Kästners Roman, der zunächst 1931 unter dem Titel „Fabian“ in einer gekürzten Fassung erschien, um der Zensur zuvorzukommen und erst 2013 als „Der Gang vor die Hunde“ in der ungekürzten Originalfassung herausgegeben wurde, schildert mit teilweise autobiografischen Zügen die unruhige Zeit am Vorabend der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten. Die Diskrepanz zwischen der noch glamourösen Welt des Berliner Nachtlebens und dem Kampf ums nackte Überleben eines Systems kurz vor dem Zusammenbruch, wird durch die Beobachtungen Fabians lebendig. Regisseur Torsten Schilling, der erstmals am Landestheater Coburg inszeniert, konzentriert sich auf den Lebensweg von Kästners Titelfigur. Doch es sind die Erzähler, die die Handlung entwickeln und in verschiedenen Rollen Fabian wie einen Spielball durch sein eigenes Leben treiben. Ausstatterin Gabriele Wasmuth (die zum Spielzeitauftakt mit KING ARTHUR bereits ein ästhetisches Meisterwerk geschaffen hat) hat dazu ein Bühnenbild entworfen, das in seiner schlichten Eleganz und vielseitigen Funktionalität besticht: Stühle. Fünfzig Stück. Stehend und schwebend.
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LET THE SUNSHINE IN
HAIR
Musical von Galt MacDermot; Buch und Liedtexte von Gerome Ragni und James Rado
A Auch Claude weiß nicht wirklich weiter: Soll er dem Einberufungsbefehl folgen und seiner Wehrpflicht nachkommen oder wie seine Freunde den Kriegsdienst verweigern? Wie bereits in FABIAN ist auch hier die Gesellschaft im Wandel. Der Vietnamkrieg tobt. Doch die Protestbewegungen gewinnen immer mehr Zustimmung. Während Claude zwischen seinen patriotischen und pazifistischen Idealen abwägt, leben seine Freunde den Widerstand gegen das Establishment. Und Claude trifft eine folgenschwere Entscheidung. B New York. Mitte der Sechziger Jahre. Auf der Strasse, in der Kommune oder bei der Rekrutierungsstelle. Und stets im Bewusstsein: Vietnam. C Mit HAIR setzt das Landestheater auf eines der beliebtesten Musicals überhaupt. 1967
AUSGABE 9 / WINTER 2014
ZUSCHAUEN.HÖREN
uraufgeführt trat diese Produktion ab 1968 am Broadway eine einmalige Erfolgsgeschichte an. Die Rahmenhandlung um die Protestbewegung gegen den verhängnisvollen Krieg, die Irrungen und Wirrungen der freien Liebe und die dichte Ansammlung begeisternder Songs wie „Aquarius“, „Hair“, „Hare Krishna“, „White Boys/Black Boys“, „Good Morning Starshine“ und natürlich „Let The Sunshine In“ machten HAIR schnell zu einem der meistgespielten Musicals überhaupt. In Coburg übernimmt selbstredend Roland Fister die musikalische Leitung, für die Inszenierung und die Choreographien ist Iris Limbarth verantwortlich. Die Gestaltung der Kostüme liegt in den Händen von Heike Ruppmann-Korn, und mit Udo Herbster hat man für das Bühnenbild im Großen Haus den Ausstatter der erfolgreichen Reithallen-Produktionen WOYZECK und TSCHICK engagieren können. D Die Besetzung stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. E Vor der Premiere am 17.1.2015 kann man sich bereits in einer Matinee am 11.1.2015 (11.00) einen ersten Eindruck vom Lebensgefühl der späten Sechziger verschaffen. Weitere Vorstellungen sind dann am 21., 23., 30. und 31. Januar, am 4., 8., 12., 14., 15. und 19. Februar, am 6., 14. und 25. April, sowie am 9. und 15. Mai 2015.
VERHAFTUNG IM MORGENGRAUEN
DER PROZESS
Schauspiel nach dem Roman von Franz Kafka
A Josef K. wacht auf. An seinem 30. Geburtstag. Doch die zwei Männer in seiner Wohnung bringen keine Geschenke. Stattdessen lassen sie ihn wissen, dass er von nun an verhaftet sei. Bis zu seinem Prozess darf er sich jedoch weiter frei bewegen. Josef K. aber ist sich keiner Schuld bewusst und will mehr erfahren. Doch je aktiver er Nachforschungen über den bevorstehenden Prozess anstellt, je tiefer er in das System eindringt, desto undurchschaubarer wird es. Und das System ist nicht aufzuhalten. B 1925 erst nach Franz Kafkas Tod veröffentlicht, folgt der Roman Josef K. 364 Tage durch die Strassen, Banken, Hinterzimmer und Dachböden einer fiktiven deutschen Großstadt - zwischen dem Morgen seines 30. und dem Vorabend seines 31. Geburtstags. C Franz Kafka führt den Leser in eine Welt der Bürokratie, deren Macht alles verschlingt. Die
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Hilflosigkeit des Einzelnen vor dem System als Ganzem steht im Vordergrund seines Romanfragments. Schauspieldirektor Matthias Straub, der nach der spartenübergreifenden Großproduktion KING ARTHUR nun wieder in der Reithalle inszeniert, in der er bereits URFAUST und WOYZECK erfolgreich umgesetzt hat, setzt auf vier Erzähler, aus denen sich - ähnlich wie in der Produktion FABIAN im Großen Haus - die einzelnen Charaktere entwickeln. In seinem Konzept kann er dafür jedoch auf die Intimität der Reithalle zurückgreifen, die den Zuschauer noch näher an das Bühnengeschehen heran lässt. Für die Ausstattung ist Till Kuhnert verantwortlich, der nach den Bühnenbildern zu TOMBSTONE – ODER DAS DUELL, KOHLHIESELS TÖCHTERN oder BLUES BROTHERS, die stets äußerst effektiv und durchdacht auf den Einsatz der Drehbühne zurückgriffen, nun in der Reithalle auf engstem Raum die Verlorenheit des Angeklagten in dem Labyrinth des surrealen Gerichtssystem darzustellen hat. Und wie könnte man dies geschickter umsetzen, als mit einer Vielzahl von Leitern, die ins Nichts zu führen scheinen? D Als 1. Erzähler wird Thorsten Köhler zu Josef K. und bleibt dies über den ganzen Abend. Thomas Straus verwandelt sich aus dem 2. Erzähler zu Franz, Frau Grubach, dem Untersuchungsrichter, dem Gerichtsdiener, dem Advokat, dem Mädchen und dem Geistlichen. Sandrina Nitschke beginnt als 3. Erzählerin, um dann den Aufseher, Fräulein Bürstner, Fräulein Montag, die Wäscherin, Leni und das andere Mädchen entstehen zu lassen. Aus dem 4. Erzähler Oliver Baeslers wird Willem, der Student, der Angeklagte, der Onkel, Block und der Maler. E Die Premiere in der Reithalle wird am 19.12.2014 gefeiert. Weitere Termine stehen bisher bereits für den Dezember 2014 (21.12.), sowie den Januar 2015 (8., 9., 10., 27., 28. und 29.1.) fest.
DER TANZ DER SIEBEN SCHLEIER
SALOME
Oper von Richard Strauss nach der gleichnamigen Novelle von Oscar Wilde
A Herodes hat zwar seine Schwägerin Herodias in zweiter Ehe geheiratet, doch seine Blicke gelten nun eher seiner Stieftochter Salome. Diese wiederum fasziniert der Prophet Jochanaan, der von Herodes
in einer tiefen Zisterne gefangen gehalten wird. Doch selbst durch ein heimlich arrangiertes Treffen mit dem Propheten kann sie dessen Zuneigung nicht gewinnen. Jochanaan zeigt sich unbeeindruckt von Salomes Verführungskünsten. Herodes ist einfacher zu überzeugen. Als er sich von ihr auf dem Höhepunkt eines Festes einen Tanz wünscht, stimmt sie nur unter der Bedingung zu, dass der Stiefvater ihr später einen Wunsch zu erfüllen habe. Wie blutig dieser sein wird, erfährt Herodes erst nach dem Tanz der sieben Schleier. B Die 1905 uraufgeführte Oper von Richard Strauss basiert auf der Novelle von Oscar Wilde aus dem Jahr 1891 und führt uns in den Palast von Herodes Antipas in Galiläa kurz nach dem Beginn unserer Zeitrechnung. Nach historischen Quellen genau in das Jahr 28. Nach Christus. C Ein wilder Tanz bei dem alle Schleier fallen, nicht weniger wilde Musik und wildes Begehren auf der Bühne – Salome war seinerzeit ein kalkulierter Skandal. Auch wenn sich die gesellschaftliche Wahrnehmung in den letzten 100 Jahren gewandelt hat: Regisseur Tobias Theorell darf auf einen brisanten Stoff zurückgreifen. Für Bühnenbild und Kostüme (und damit auch für die Anzahl der fallenden Schleier) ist Alejandro Tarragüel de Rubio verantwortlich. Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Roland Kluttig und Wolfgang Ott. D Als Herodes kehrt das langjährige Ensemblemitglied Karsten Münster als Gast an das Landestheater zurück. Alternierend singt Christian Franz dieselbe Rolle. Ebenfalls Gäste sind Ute Döring als Salome und Thomas de Vries als Jochanaan. Alle weiteren Rollen werden aus dem Ensemble besetzt: Gabriele Künzler als Herodias, José Manuel und David Zimmer (der auch den 4. Juden singt) alternierend als Hauptmann Narraboth, Kora Pavelic als Page der Herodias und Sklave, Dirk Mestmacher, Jan Korab, Sascha Mai und Michael Lion (der ebenfalls den 1. Soldaten übernimmt) als weitere Juden, Thomas Unger als Cappadocier, sowie Tapani Plathan (auch als 2. Soldat) und Jiří Rajniš als Nazarener. E Der Premiere am 7.2.2015 im Großen Haus geht am 1.2. um 11.00 eine Matinee in der Reithalle voraus. Vorstellungen folgen am 13., 20. und 26. Februar, am 14. und 24. März, am 5. und 15. April, sowie am 7. und 20. Mai 2015.
COBURGER | DAS MAGAZIN
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Wer vermittelt bei Problemen zwischen Ausbildungsbetrieb und Auszubildendem?
Welcher Betrieb bildet in der Region Coburg aus?
Das letzte Mal testeten wir Cafes, dieses Mal den guten Imbiss zur Mittagszeit. Warum tun wir das? Weil Coburg zwar stolz ist Welche Rechte und Pflichten habe ich in der Berufsausbildung? Was mache ich nach meiner Berufsausbildung?
WIR BERATEN SIE GERNE!
auf seine Geschichte, auf seine historische Innenstadt, auf sein zwar kleinstädtisches aber urbanes Leben, auf seine Unternehmen, auf sein Nachtleben, auf seine Kultur und auf vieles mehr. Aber ist es das zu Recht? Oder zu Unrecht? Wie gut ist es bestellt mit Coburgs Qualität? In jedem Heft werden wir eine andere Branche, ein anderes Angebot unter die Lupe nehmen.
4-MAL KURZE MITTAGSPAUSE
IHK-AUFSTIEGSFORTBILDUNGEN Vorbereitungslehrgänge auf bundeseinheitliche Prüfungen: Geprüfte/r Betriebswirt/in Geprüfte/r Technische/r Betriebswirt/in Geprüfte/r Industriemeister/in Metall Geprüfte/r Industriemeister/in Mechatronik Geprüfte/r Industriemeister/in Polstermöbel Geprüfte/r Industriefachwirt/in Geprüfte/r Technische/r Fachwirt/in Geprüfte/r Wirtschaftsfachwirt/in Geprüfte/r Bilanzbuchhalter/in Geprüfte Personalfachkaufleute Geprüfte/r Aus- und Weiterbildungspädagoge/-pädagogin Ausbildung der Ausbilder IHRE IHK-ANSPRECHPARTNER: Rainer Kissing 09561 7426-29 Stefanie Grzeszyk 09561 7426-23 oder kommen Sie persönlich bei uns vorbei. UNSERE ÖFFNUNGSzEITEN: Montag - Donnerstag 7.30 - 16.30 Uhr Freitag 7.30 - 15.00 Uhr
Wer kennt das nicht? Mittagspause, eine knappe Stunde Zeit und doch soll was Vernünftiges gegessen werden. Nicht schon wieder fettige Pommes, sagen die einen. Bratwurst auf dem Markt gibt’s das ganze Jahr, sagen die anderen. Für viele berufstätige Coburger gibt es Kantinen. Aber was macht der Rest? Gibt es Alternativen zu den gängigen Mittagssnacks? Und wird auch alles in angemessener Zeit
fertig? Die Uhr tickt unaufhaltsam, und die Mittagspause dauert nicht ewig. Der COBURGER ist mit knurrendem Magen los gezogen und testete vier Imbisse in der Innenstadt. Wie immer war die Auswahl rein zufällig. Und wie immer ermittelten wir bei jedem Versuch verdeckt, ausgerüstet mit einem Block und dem Smartphone.
Industrie- und Handelskammer zu Coburg Schloßplatz 5 I Palais Edinburg I 96450 Coburg Tel. 09561 7426-0 I ihk@coburg.ihk.de I www.coburg.ihk.de
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AUSGABE 9 / WINTER 2014
DIENSTLEISTUNGSCHECK IMBISS
Ambiente Wer DIE NUDEL betritt, weiß, was ihn erwartet. Gleich im Ambiente Eingangsbereich fällt der Blick auf die Theke, an der die Speisen zubereitet, die Getränke ausgeschenkt werden. Die grauen Fliesen und die Bistrostühle mit den kleinen Zweiertischchen laden eher weniger zum Verweilen ein. Im Sommer kann man auch draußen sitzen. Mit einem guten Blick über die Judengasse. Nicht ganz zentral, aber doch mittendrin. Hier treffen sich Schüler zum schnellen Mittagessen. Gerne wird die Spaghettigabel auch gemeinsam in einer Schale gedreht. Kein Problem für den Wirt. Hauptsache, der Tisch wird anschließend brav abgeräumt. Hierfür steht am Ausgang ein Regal. Rein, bestellen, essen, raus. Ein Schnellimbiss halt.
Geschmack
Eine handvoll Essensuchende stehen um die Theke herum in Erwartung ihres Sandwiches. Jedes wird per Hand individuell zusammengestellt. Das dauert zwar einen Augenblick. Aber die Kunden warten gerne, schließlich gibt es für 2,90 Euro bereits das 20cm lange, vegetarische Sandwich mit Mayo, Salat, Käse, Gurke, Tomate und Zwiebel plus Würzmischung. Extra Auflagen kosten extra, bewegen sich aber alle im Rahmen. Und zu schmecken scheint es auch. In der Zeit, in der wir da sind, werden fast ausschließlich Sandwiches zum Mitnehmen verkauft. Wir bestellen Nudeln und werden nach der Sorte und der Soße gefragt. Der Chef empfiehlt die Spezialsoße. Nach 8 Minuten kommt die Schale. Keine Deko, kein Schnickschnack. Einfach ein Teller Nudeln. Glücklicherweise sind die al dente. Die Soße ist hausgemacht, schmeckt nach Sahne und Tomaten mit ein bisschen Hackfleisch. Parmesan bekommen wir nach Aufforderung.
DIE NUDEL JUDENGASSE
28.11.2014 13.05 UHR
Es soll Kunden geben, die lieber draußen warten oder den Freund rein schicken, der was mitbringt. Denn nicht jeder mag es, den restlichen Tag nach Frittenfett zu müffeln, nur weil man mittags auf einen Döner in der Rosengasse war. Sei es wie es ist: Schlangen bilden sich vor dieser bekannten Dönerbude drinnen wie draußen. Kurz nach 13Uhr, wenn die meisten der Coburger Schüler sich auf den Weg in die Innenstadt machen, herrscht hier eine halbe Stunde lang Höchstbetrieb. Da wird’s dann schon mal eng zwischen Theke und Kühlschrank, und man tritt sich gegenseitig auf die Füße. Die drei Stehtischchen sind bei weitem nicht ausreichend für den allmittäglichen Ansturm und auch schon mal verkleckert vom Vorgänger.
Geschmack
Puten-Döner, Schüler-Döner, Rollo-Döner, Lahmacun, Pommes, Hähnchen, Schnitzel, Salat…Die Auswahl ist wirklich riesig. Hier findet jeder etwas, was ihm schmeckt. In einer Döner-Bude wollen wir aber natürlich des Deutschen liebsten Pausensnack zu uns nehmen und entscheiden uns für den klassischen Döner. Immer gut gelaunt und freundlich sind die Bedienungen hinter der Theke. Man darf wählen ob „mit scharf“ oder „ohne scharf“, mit Tomate, Krautsalat und extra Zwiebeln. Alle bleiben gechillt. Auch im größten Ansturm eine nette Atmosphäre. Hier treffen sich Schüler und Lehrer, Bankangestellte und Einheimische, die ihrer Bratwurst gerne mal was entgegensetzen möchten. Die Theke schaut sauber aus, Zutaten werden immer wieder frisch geschnitten und aufgefüllt. Das Fladenbrot ist knusprig, die Gewürzmischung lecker. Den Schüler-Döner gibt’s schon für 2,50 Euro. Eine echte Alternative für den kleinen Geldbeutel und auch ernährungsphysiologisch keine schlechte Wahl.
FERROS IMBISS ROSENGASSE
20.11.2014 13.10 UHR
Gesamteindruck Große Auswahl an Sandwiches mit vielen Extras. Gesamteindruck Mal abgesehen von der Dunstabzugsproblematik Auch das Angebot an verschiedenen Nudelsorten und Soßen braucht sich keineswegs zu verstecken. Die Spezialsoße schmeckt hausgemacht. Gediegen also, kein Brüller. Aber Haute cuisine erwartet hier auch keiner. Die Bedienung ist freundlich, die Preise stimmen. Etwas lieblos angerichtet sieht der Teller aus. Schon ein kleines bisschen Petersilie täte hier Wunder. Aber wenn man in der Mittagspause nicht unbedingt Wert legt auf ein bisschen Small Talk oder ansprechenden Tischschmuck, ist man hier keineswegs verkehrt.
ist der Döner-Laden in der Rosengasse fast schon so etwas wie ein Coburger Klassiker. Zentral gelegen, mit moderaten Preise und sehr freundlichem Personal hinter der Theke. Hier geht man gerne auf einen Sprung vorbei. Auch wenn’s manchmal ganz schön eng wird – man kennt sich ja. Viele Gesichter hier sieht man regelmäßig. Das muss am Essen liegen.
Fazit Keine Oase im Stadtdschungel. Hausmannskost für Ei- Fazit lige. Zivile Preise, schnelles Essen. Note befriedigend..
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Türkischer Schnellimbiss mit Gute-Laune-Faktor. Große Auswahl an Fleischigem. Hier isst man richtig. Note gut.
COBURGER | DAS MAGAZIN
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DIENSTLEISTUNGSCHECK IMBISS
Ambiente
Der Weg ist weit zum Lido. Erst durch ganz Bayern und dann noch über den Alpenhauptkamm bis nach Bella Italia. Und wenn der Brennero verstopft ist, dauert es noch länger. Wer nicht so viel Zeit hat, bleibt in Coburg. Am Spitaltor Ecke Theatergasse gibt es sie. Die kleine Wohlfühloase mitten in der Stadt. Nur ein paar Minuten und man ist mittendrin in Bella Italia. Zwischen Parmaschinken und Parmesan sitzt es sich stilecht an kleinen Tischchen mit rot-weiß karierten Deckchen. Es gibt Panini und Pizza, Tartuffo und Antipasti. Freundliches Geschnatter – auf deutsch und italienisch – erfüllt das kleine Lädchen. Der Chef und die Chefin persönlich bedienen oder stehen hinter der Theke. Immer mit einem Lächeln im Gesicht. Fantastico!
Ambiente
Einen netten Italiener um die Ecke – das wünschen sich viele Coburger, wie eine nicht repräsentative Umfrage unter unseren Mitarbeitern ergab. Jetzt könnte ein solcher tatsächlich aufgemacht haben. Nur ein paar Schritte vom Marktplatz entfernt öffnete das „Pizzaiolo“ im Spätsommer seine Glastüren. Das Entrée ist vielversprechend. Alles schick und einladend. Oft steht ein weißer Vespa Roller im Flur, das macht Laune auf Bella Italia. Auch der Gastraum wirkt einladend. Helles Holz und moderne Backsteinwände empfangen den Gast. In der Mitte thronen das Herzstück, der Pizzaofen, und davor die Glastheke mit den übergroßen Pizzen. Wer einen der begehrten Plätze an der Glasfront auf die Herrngasse hinaus erwischt hat, kann hier gut auch alleine herkommen und seinen Imbiss zu sich nehmen. Es gibt draußen genug zu sehen. Die kleinen Tische und die modernen Sitze und Hocker sind gemütlich. Ein modernes, ungezwungenes Ambiente.
Geschmack Auch in diesem Punkt ist hier alles echt italienisch. Die Piz- Geschmack Wir essen verschiedene Stücke der „super-großen“ Pizza, za wird vor den Augen des Kunden von Hand belegt. Knusprig der Teig, frisch die Zutaten. Ein Viertel für 2 Euro. Und das Panini ist genauso wie das vom Autogrill kurz hinter Sterzing. Man hat die Wahl zwischen vegetarisch-leicht mit Rucola, getrockneten Tomaten und Oliven oder handfest-rustikal mit Parmaschinken und Büffelmozzarella. Den Pizzateig gibt’s auch als Kugel zum Mitnehmen für zuhause. Das nennt man Service. Und dass es ein noch waschechteres italienisches Feeling wird, dafür sorgen die importierte aranciata und das birra. Wer noch mehr davon möchte, nimmt beim Hinausgehen aus der Frischetheke hauchdünn aufgeschnittene Mortadella und eine Schale Tiramisu mit.
DA STEFANIA SPITALTOR
29.11.2014 18.58 UHR
Gesamteindruck
Hier stimmt einfach alles. Das Ambiente ist liebevoll italienisch, das Essen ist lecker, die Bedienung ist freundlich. Im Sommer stehen kleine Tischchen vor der Tür unter dem Spitaltor. Leute flanieren vorbei, der Espresso kommt heiß und bittersüß daher. Der „patrone“ hält ein kleines Schwätzchen. Schließt man jetzt die Augen, ist der Lido ganz, ganz nah.
wie die Speisenkarte selbst anpreist. In der Theke gibt es verschiedene Sorten, man wählt aus, und das Pizzastück wird noch einmal kurz aufgewärmt. Erst mal ganz klassisch mit Salami. Der erste Eindruck täuscht nicht. Die Pizza ist dick und saftig belegt, der Teig fluffig und lecker. Ganz originale! Die Stücke sind wirklich groß, ob’s dem Einzelnen für ein Mittagessen reicht, können wir nicht sagen. Wir gönnen uns jedenfalls noch ein zweites. Mit Gorgonzola und frischen Tomaten. 2,80 Euro kostet es. Jetzt sind wir schon bei über 5 Euro und haben noch gar nichts getrunken. Da kommt das Menü vielleicht doch günstiger. Es gibt verschiedene zur Auswahl, ab 6,90 Euro. Mit Salat und Dessert werden es dann stolze12 Euro. Auch das ist saftig. Wer kein Fan von Pizza ist, kann es aber auch mit gefüllter Focaccia, Insalata Italia oder einem Teller Pasta versuchen.
PIZZAIOLO HERRNGASSE
3.12.2014 13.34 UHR
Gesamteindruck
Das „Pizzaiolo“ ist eine echte Bereicherung für die Innenstadt. Es hat durchgehend geöffnet bis in den Abend. Am Sonntag ist Ruhetag. Die Pizza ist wirklich sehr lecker, und die Wartezeiten halten sich in Grenzen. Ein Imbiss im klassischen Sinn ist der Italiener dennoch nicht, auch wenn das Essen zum Mitnehmen ist. Es gibt ansprechende Sitzplätze, die in der Zeit als wir da waren, immer besetzt gewesen sind. Hier kehren auch mal Geschäftsleute zum schnellen Mittagsessen ein. Auch Familien gönnen sich hier ein Menü auf die Schnelle.
Fazit Echter italienischer Schnellimbiss mit Charakter. Hier Fazit kommt Urlaubsstimmung auf. Das ganze Jahr über. Note sehr gut.
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Moderne Pizzeria mit schickem Äußeren. Könnte ein neuer Treffpunkt werden. Sehr lecker. Keine Imbisspreise. Note gut.
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DIENSTLEISTUNGSCHECK IMBISS
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Ein gutes Steak – das ist mehr als Nahrungsaufnahme. Ein Steak zu essen ist eine Lebenseinstellung, ein Bekenntnis
E T S GE
AK
WOLFRAM HEGEN
GLAUBENSFR
A
zum guten Fleisch, eine Glaubensfrage eben, wenn man es etwas pathetisch ausdrücken möchte. Im Sommer vom Grill, jetzt im Winter aus der Pfanne, dazu nur ein wenig Beilagen, nichts Dominantes, das Stück Fleisch selbst trägt genug und gut durch einen genussvollen Abend. 46
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AUSGABE 9 / WINTER 2014
GLAUBENSBEKENNTNIS STEAK
“Spinat schmeckt am besten, wenn man ihn kurz vor dem Verzehr durch ein großes Steak ersetzt”, besagt ein Zitat, das leider keinem Autor zugewiesen warden kann, Fleischfans mit einem Hang zum Humor hätten ihm wohl gehuldigt, Woody Allen zum Beispiel, der einmal gesagt hat: “Ich hasse die Wirklichkeit, aber es ist der einzige Ort, an dem man ein gutes Steak bekommt.” Und aus dem Mutterland des Humors stammt das Zitat des britischen Schriftstellers und Journalisten Gilbert Keith Chesterton: “Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre.” Und in der Tat gibt es auch geschichtlich ein Nähe von Steaks zu Glaubensfragen, auch wenn der Wahrheitsgehalt folgender Begebenheit natürlich nicht verbrieft ist: Dem Universalen Lexikon der Kochkunst zufolge nämlich war es ein Priester, der zur Zeit des römischen Reichs das Steak quasi “erfunden” haben soll. Er hatte ein Stück
Ochsenfleisch als Opfer für einen Gott zum Altar getragen und dabei fallen lassen, weil es so heiß war. Daraufhin fuhr er sich schnell mit den Fingern über den Mund und schmeckte den Saft des Fleisches. Ein Hochgenuss. Der Priester aß in der Folgezeit das Fleisch immer selbst, anstatt es zu opfern. Nach einiger Zeit flog er auf und musste sich vor Gericht verantworten. Vor seiner Verurteilung zum Tode bat er darum, ein Beefsteak zubereiten zu dürfen. Als die Richter dann davon kosteten, sprachen sie ihn sofort frei und ernannten ihn sogar zum Oberpriester als Anerkennung für die Wohltat, mit der er die Menschen beschenkt hatte. Eine schöne Legende, mit der wohl endgültig bewiesen wäre: Steaks sind eine Glaubensfrage. Vor allem auch, wie man das Steak möchte: rare, medium, well done. Auf jeden Fall sollte es schmecken. Daher haben wir die wichtigsten Tipps rund ums Steak zusammengetragen.
“ICH HASSE DIE WIRKLICHKEIT, ABER ES IST DER EINZIGE ORT, AN DEM MAN EIN GUTES STEAK BEKOMMT.” WOODY ALLEN
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BAMBERGER | DAS MAGAZIN
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GLAUBENSBEKENNTNIS STEAK
DAS RICHTIGE FLEISCH
DIE RICHTIGE VORBEREITUNG
Ein Steak ist im engeren Sinne immer ein Stück Rindfleisch. Ob Rumpsteak, Rib Eye, Hüfte oder Filet ist eine Frage des persönlichen Geschmacks und manchmal auch des Geldbeutels. Auf jeden Fall gilt: Nicht sparen an der Qualität. Beim Metzger kaufen, Versandmetzger sind auch eine Alternative. Außerdem muss das Fleisch gut abgehangen sein, also lieber mal nachfragen. Am besten vor Ort schneiden lassen, der gute Metzger kann das am besten (quer zur Faser). Der weiß auch, dass ein Steak nicht zu dünn sein sollte. Lieber dicker, aber kleiner.
Die besteht ja aus mehreren Komponenten. Zum einen natürlich aus dem guten Stück selbst. Sollte man ein tiefgefrorenes verwenden, nicht zu schnell auftauen, sonst wird das Fleisch beim Braten trocken. Im Bestfall ist das Steak ja aber frisch im Kühlschrank, dann ca. 1 Stunde vor dem Braten abwaschen und trocken tupfen. Man darf das Fleisch entgegen landläufiger Meinung kurz vor dem Braten auch ein wenig salzen, aber wirklich erst kurz vorher, sonst wird der Verzehr später eine zähe Angelegenheit. Wenn man ein gutes Salz hat, wird man mit mehr Geschmack belohnt, ohne Salz ist aber auf
jeden Fall die sichere Variante, wenn man nicht so geübt ist. Und: Fettränder am Steak lassen! Die sorgen für ein gutes Aroma. Wegschneiden kann man sie später auch noch. Als Bratfett wiederum nur solche nehmen, die man hoch erhitzen kann, Butterschmalz zum Beispiel, das ist auch geschmacklich am neutralsten. Beim Arbeitsgerät, sprich der Pfanne, greift man am besten zur gußeisernen schweren Metallpfanne. Eine Alternative sind beschichtete Pfannen, die kommen mit weniger oder ohne Fett aus. Und: Backofen rechtzeitig vorheizen auf ca. 80 Grad, Gewürze für später bereit stellen.
A) Englisch (rare, innen blutig) Legen Sie Daumen und Zeigefinger zusammen und drücken Sie unterhalb des Daumens. Dort fühlt es sich ganz weich an, so wie ein Schwamm. Innere Temperatur: 50 °C
B) Medium rare (zwischen rare und medium) Legen Sie Daumen und Mittelfinger aneinander. Gefühl: fest, aber nachgiebig. Innere Temperatur: 60 °C
HANDBALLEN-TEST Mit dem Handballentest können Sie feststellen, wie weit durch das Steak schon ist. Einfach auf die Fleischmitte des Steak in der Pfanne drücken und das Druckgefühl mit Ihrem Handballen vergleichen.
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AUSGABE 9 / WINTER 2014
WIE BLUTIG DARF‘S DENN SEIN?
JETZT GEHTS LOS Die Pfanne muss so richtig heiß sein, damit es seine leckere Kruste gibt. Also ohne Fett erhitzen und dann das Fett dazugeben. Das hat die richtige Temperatur, wenn sich an einem Holzlöffel Bläschen bilden. Und bitte nicht zuviel Fett, die Steaks sollen nicht darin schwimmen. Jetzt das Steak etwa 2 Minuten anbraten, dann wenden, aber nicht mit der Gabel, und die andere Seite 2 Minuten braten. Dabei die gebratene Seite mit Salz und Pfeffer würzen. Nach dieser Zeit sollte das Steak eine schöne braune Kruste haben, innen aber ist es noch roh und saftig. Deswegen wird das Steak jetzt in Alufolie eingewi-
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ckelt und kommt rein in den Backofen zum Garen, je nach Geschmack zwischen zwei und 5 Minuten. Oder auch je nach Dicke des Fleisches länger. Jetzt kommt es wirklich auf das Fingerspitzengefühl des Kochs an, im wahrsten Sinne des Wortes: Mit dem Finger auf das Fleisch drücken – und je nach Widerstand ist das Fleisch wenig oder durch gegart, also blutig oder well done. Faustregel: je fester, desto mehr ist das Fleisch durchgebraten. Wie sich das anfühlt, dazu gibt zum Beispiel der Handballentest auf dieser Seite Auskunft, es ist aber auch Übungsund Erfahrungssache. Alternativ kann man ein Bra-
tenthermometer verwenden, das hat aber natürlich lange nicht den archaischen Charme wie die Methode von Hand. Nach dem Garen das Fleisch auf jeden Fall noch etwas in der Alufolie lassen, damit der Saft sich schon verteilt. So, und jetzt guten Appetit.
C) Medium rosa (innen rosa) Ringfinger auf den Daumen. Auf Fingerdruck gibt der Ballen kaum noch nach. Innere Temperatur: 70 °C
D) Well-done (innen durch) Zum Schluss der kleine Finger. Ergebnis hart, aber elastisch. Innere Temperatur: 80 °C
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COBURGER | DAS MAGAZIN
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VON CHRISTIANE SCHULT
„Mein größter Erfolg ist nicht eine Medaille. Mein größter Erfolg ist es, immer besser und besser zu werden. Die Medaille ist dann nur die logische Konsequenz“. Für den Ausnahmeschützen Niccolò Campriani ist der Weg das Ziel.
Geboren am 6.11. 1987 in Florenz verbringt er viel Zeit im Landhaus seiner Familie. In der Nähe befindet sich auch die Schießanlage, wo er 2000 anfängt zu trainieren. „Mein Vater war Schütze, nicht professionell, sondern einfach als Hobby“, erinnert sich Niccolò Campriani. Als Kind treibt er viel Sport, bis heute spielt er gerne Tennis. So begleitet er seinen Vater zum Training, findet Gefallen am Schießen und macht erstaunlich schnell Fortschritte. Schon ein Jahr später, 2001, schießt er erfolgreich seine ersten Wettkämpfe und feiert nationale Erfolge. „Ganz ehrlich, das war einfach Spaß. Und auch heute, nach 14 Jahren Schießsport habe ich immer noch Freude daran. Und das ist ganz wichtig“, meint er. Weltmeister 2010. Erster Platz beim World Cup in München 2012 und 2013, Olympisches Gold und Silber 2012 in London. Die Liste seiner größten Erfolge ist beeindruckend. Dennoch steht für den Italiener die persönliche Entwicklung im Vordergrund. „Es geht darum, perfekt zu werden. Und je näher ich da dran komme, desto besser fühle ich mich“. Daher will er selbst seine Olympische Goldmedaille nicht als seine wichtigste benennen, „ich suche noch nach meiner Bestleistung“, meint er lachend. Sein Ziel ist es, die eigene Mitte zu finden, ausbalanciert zu sein. Als Schütze, aber auch als Mensch. „Wenn ich in der Balance bin, dann kann ich auch im echten Leben besser mit Stress und
Erfolgreich für die SG Coburg: Nicco Campriani in der Bundesliga
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NICCOLÒ CAMPRIANI
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Nicco Campriani: aus Florenz nach Coburg
Höchste Konzentration: Olympiasieger bei der Arbeit
Druck umgehen“, erklärt er. Neben seinem Talent machen ihn all die vielen Trainingsstunden und das Feilen an der Technik zu einem der besten Schützen weltweit. „Ich habe durch den Schießsport sehr viel gelernt. Ich wurde zu einem guten Schützen und am Ende zu einem besseren Mann“, ist sich Niccolò Campriani sicher. Warum er nicht schwerpunktmäßig beim Tennis oder Golf geblieben ist, seinen beiden anderen Hobbies? „Beim Schießen trittst du in erster Linie gegen dich selbst an“, erklärt er, bei einem Tennismatch oder einem Fußballspiel seien es immer die Gegner, die es zu besiegen gilt. „Manchmal bist du dein eigener größter Feind, manchmal dein allerbester Freund“, und genau das sei eine harte Herausforderung.
Maschinenbaustudium absolvierte. Doch zu der Zeit stand für ihn bereits fest, dass er wieder nach Südtirol ziehen wollte. Daher suchte Nicco, wie er genannt wird, nach einem Verein, der nicht allzu weit weg lag. „Für mich als Profischützen ist es sehr wichtig, dass ich auch von Oktober bis Februar Wettkämpfe bestreite. Daher sind die Begegnungen und die hohen Anforderungen der Bundesliga genau das, was ich brauche“. So habe er die Möglichkeit, veränderte Techniken auszuprobieren oder sich auf neues Gerät einzuschießen. „Für mich als Italiener ist der Druck bei der Bundesliga nicht ganz so groß wie für meine deutschen Teamkollegen“, gibt er zu und hofft, in dieser Saison neben den sportlichen Ergebnissen auch sein Deutsch weiter zu verbessern.
Seit 2012 startet Niccolò Campriani für die Schützengesellschaft Coburg. Beim Weltcup in München seien die Verantwortlichen auf ihn zugekommen. „Es waren nette Leute, ich kannte Katerina Emmons, die zum Coburger Team gehörte, und sie hat uns vorgestellt“, sagt er. Zwar lebte Campriani damals noch in den USA, wo er ein dreijähriges
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Privat ist er seit fünf Jahren mit der Luftgewehr-Weltmeisterin Petra Zublasing liiert. „Es ist großartig. Sie hält den Weltrekord der Damen, ich hatte ihn eine Zeitlang für die Herren“, schwärmt er. Zudem sei das Schießen eine der wenigen Sportarten, wo die Leistungen von Damen und Herren
verglichen werden können. „Wir tauschen uns aus. Sie ist ehrgeiziger als ich und spornt mich an“, meint er. „Und ich unterstütze sie. Wir ergänzen uns“. Zu Hause ist er in Eppan, einer Großgemeinde in der Nähe von Bozen. Dort lebt und trainiert er gemeinsam mit Zublasing. Nach dem Abschluss seines Maschinenbaustudiums hat sich Nicco erst mal einige Monate Auszeit genommen um zu sehen, wohin es beruflich gehen soll. „Mir gefällt der Maschinenbau und ich möchte ihn mit dem sportlichen Bereich verknüpfen“, verrät er. In diese Richtung geht bereits die Kooperation mit dem italienischen Waffenhersteller Pardini, mit dem er in den letzten Jahren gemeinsam sein neues Gewehr entwickelt hat. „Es ist schon toll, dass ich mein Wissen mit einbringen konnte“, betont er. Vor einem Jahr kam das Gewehr auf den Markt und ist das weltweit einzige, so Campriani, welches zum Nachladen nicht von der Schulter genommen werden muss. Ein Vorteil, denn auf diese Weise geht die Schussposition nicht verloren. Das spart Zeit. „ Es schießt wirklich gut“ freut sich Nicco, „meine Freundin hat damit die Weltmeisterschaft im Luftgewehrschießen gewonnen“. Nicco
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Kontrolle nach dem Schuss
legt Wert darauf, einen Ausgleich zum Schießen zu haben. Sonst würden die Wettkämpfe einfach zu viel Raum in seinem Leben einnehmen, der Sport zu wichtig werden wie er sagt. Auch darum freut er sich darauf, nach seinem Studium nun beruflich Fuß zu fassen. „Meine besten Ergebnisse habe ich erzielt als Student“, meint er. Einen halben Tag lernen oder in Zukunft arbeiten, einen halben Tag Training. Von Montag bis Freitag. Mit diesem Pensum hat er in den USA gute Erfahrungen gesammelt. „Am Wochenende bin ich dann meist draußen, Mountainbiken, Wandern oder Golfspielen. Das gefällt mir und ist naheliegend hier in Südtirol“. Ob er ein großes Vorbild habe? Ja, eine Zeitlang war es der amerikanische Sportschütze Matthew Emmons, verrät Nicco. Von ihm habe er als Sportler aber auch als Mensch sehr viel gelernt. „Jeder ist freundlich wenn er gewinnt, wenn er Medaillen bekommt“, sagt Nicco. „Aber Emmons wusste sich auch zu benehmen wenn er verlor. Er wusste, wie er mit schweren Momenten in seiner Karriere umgehen konnte“. Das habe ihn sehr beeindruckt. „Ehe ich lernen konnte zu gewinnen, musste ich lernen, wie man verliert. Nicht wie ein Kind, sondern wie ein echter Champion“.
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Foto: Val Thoermer
INHALT
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HIER WOHNTEN...
VON HEIDI SCHULZ-SCHEIDT FOTOS: SEBASTIAN BUFF
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...PAPSTHASSER UND KRÄUTERMISCHER ES GIBT GEBÄUDE, DEREN BESONDERHEIT ERKENNT MAN SCHON DARAN, DASS SICH VOR ALLEM AN WOCHENENDTAGEN TOURISTENSCHAREN DAVOR VERSAMMELN UND DEN AUSFÜHRUNGEN EINES COBURGER STADTFÜHRERS ANDÄCHTIG LAUSCHEN. UND ES GIBT JA AUCH VIEL ZU ERZÄHLEN UND VOR ALLEM VIEL ZU SEHEN AN UND IN DEM EINDRUCKSVOLLEN BAU AM MARKTPLATZ/ ECKE STEINGASSE, DER HOF-APOTHEKE.
F
insteres Mittelalter in Coburg. Dunkle Gassen, unbefestigte Wege. Kein Licht auf der Straße. Die Reformation hat bereits Einzug gehalten hier am Südende des Thüringer Waldes, denn die sächsischen Kurfürsten unterstützen die Gegenbewegung zur katholischen Kirche. Auch Martin Luther war schon da. Ein halbes Jahr weilte er 1530 auf der Veste, weil er am Reichstag zu Augsburg nicht teilnehmen konnte. Der Kirchenmann war vogelfrei und Coburg war der nächstgelegene sichere Ort auf dem Weg. Da wird Coburg unter der Regentschaft von Herzog Johann Ernst wird im Jahre 1542 erstmals Residenzstadt. Die Hofhaltung wird sogar von der Veste in die Stadt verlegt. Denn hier entsteht ein neues Stadtschloss, die Ehrenburg. Und auch am Marktplatz herrscht rege Bautätigkeit. Der gebürtige Rodacher Apotheker Cyriakus Schnauss ließ mit Genehmigung des Herzogs an diesem zentralen Platz die Apotheke zum goldenen Strauß errichten– heutzutage besser bekannt als Hofapotheke. Aber nicht nur Tinkturen und Salben mischte der Apotheker. Er verfasste auch Pamphlete gegen den Papst, denn er war ein ausgewiesener Freund der Reformation und konnte seine geistigen Ergüsse dank seines Nebenjobs – er war Buchdrucker – sogar unter die Leute bringen. Sofern sie des Lesens mächtig waren. In einer seiner Schriften
bezeichnet er den Papst sogar als einen Kumpel des Teufels: Wie neulich der Papst und sein Gesell, Oberst Sathanas aus der Hell. Finsteres Mittelalter eben. Auf dem Dachboden des ehrwürdigen Sandsteingebäudes, wo schon zu Hildegard von Bingens Zeiten an die 150 Teemischungen zubereitet wurden, kann man bis heute die über einhundert Jahre alten Buchenholztonnen bewundern. Darin warten vielerlei getrocknete Kräuter auf ihre Erweckung in einer der Teemischungen des Hauses. Von einheimischer Pfefferminze bis zum getrockneten Johimbebaum aus Afrika reichen die heilenden Substanzen: entzündungshemmend oder Harnfluss anregend, schmerzlindernd oder Potenz steigernd. Auf die richtige Mischung kommt es an. Aber nicht nur um die Genesung ihrer Mitbürger mit Hilfe von Heilkräutertees kümmert sich die Inhaberfamilie Priesner seit über 150 Jahren. Auch um das leibliche Wohl der Herzogsfamilie hat man sich von jeher gesorgt. Dass es heute wieder den Hoflikör zu kaufen gibt, ist einem Zufall geschuldet. Hartnäckig hielt sich von jeher das Gerücht, dass es einen unterirdischen Gang von der Hofapotheke bis hinauf zur Veste gibt, wo die Herzogsfamilie residierte. Ob man allzeit einen Zugriff auf die Tinkturen haben wollte oder der eine oder andere Bewohner der Veste nur unbemerkt in die Stadt kommen woll-
te. Man weiß es nicht. Aber gesucht und gebuddelt wurde in dem Gewölbekeller und tatsächlich fand die Ururoma des heutigen Besitzers Gernot Priesner längst verschollen geglaubte Papiere, auf denen das Rezept für den Hoflikör stand. Und er schmeckte und schmeckt den Coburgern, deswegen gibt es ihn bis heute exklusiv am Markt zu kaufen. Dabei wird der Trunk aus dem Mittelalter bis in die heutige Zeit von Hand angesetzt und abgefüllt. Das Rezept ist natürlich streng geheim und nur dem jeweiligen Hofapotheker bekannt. Des Nächtens braut dieser die kräftig-würzige Essenz aus 30 verschiedenen Kräutern, die dann in die bekannten Fläschchen abgefüllt werden. Und obwohl dieses Gebäude schon über 470 Jahre alt ist. Man den Eindruck, dass es noch einmal genauso lange hier stehen wird. Zwar standen die Coburger vermutlich draußen knöcheltief im Dreck, als Cyriakus Schnauss im Gewölbekeller seine Tinkturen für sie mixte und Salben rührte. Da hat es der moderne Mensch mit seinem Rezept in der Hand viel einfacher. Aber es ist tröstlich zu wissen, dass man heute noch in Coburg Dinge kaufen kann, die genauso oder so ähnlich vor hunderten von Jahren Menschen geheilt – oder im Falle des Hoflikörs – einfach nur geschmeckt haben.
Altehrwürdiger Hingucker auf dem Marktplatz: die Hof-Apotheke
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UNTERNEHMEN IN COBURG
TEIL 2 - HUK-COBURG
VON DANIELA GRESCHKE
M E H R A L S M A T H E M A T I K
Wer eine Zahlenaversion hat, sollte nachfolgenden Text nicht lesen. Denn es ist kaum möglich dieses Coburger Unternehmen ohne mathematische Hilfsmittel darzustellen. Zum Lockermachen hier schon mal eine paar Schlagzahlen. Anfänger bilden bitte die Quersumme von: 10.000.000, 9.600, 6 Milliarden. Und ganz Eifrige addieren alle nun folgenden Ziffern.
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HUK-COBURG VERSICHERUNGSGRUPPE 9600 Mitarbeiter, über zehn Millionen Kunden, knapp 6 Milliarden Euro Beitragseinnahmen im vergangenen Jahr. Betrachtet man diese Werte, erscheint die HUK-COBURG geradezu gigantisch. Auch verführt dies ein bisschen dazu, aus diesem Text eine Konzentrationsaufgabe zu machen. Also rechnen Sie mit! Ein Muss für den echten Coburger, den es ja schon ein bisschen stolz macht, wenn er „seine“ Versicherung in der Fernsehwerbung sieht. Was die Anfänge des Unternehmens betrifft, scheinen diese eher verwirrend. Denn die Firma, die heute zu den zehn größten deutschen Versicherern zählt, wurde am 3.September 1933 als „Haftpflicht-Unterstützungs-Kasse kraftfahrender Beamter Deutschland e.V., Sitz Erfurt“ gegründet. Kurioserweise von bereits in anderen Vereinigungen organisierten fahrzeugführenden Pfarrern und Lehrern. Wie diese Gruppierungen zusammenfanden, können wir nur mutmaßen. Vielleicht lagen die Grundlagen hierfür in gemeinsam erzeugten Unfallserien. 1945 wurde die HUK (nun ein WaG, ein Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit) auf Befehl der sowjetischen Besatzungsmacht stillgelegt. 1950 dann wiederbelebt und von Erfurt nach Coburg umgesiedelt. Bereits fünf Jahre später überschreiten die Beitragseinnahmen zum ersten Mal die magische Grenze von einer Million DM, 1961 werden mehr als 100.000 Verträge abgeschlossen. Nur vier Jahre später: Zehnmal so viele. Also eine Million.
1950 wurde die HUK wiederbelebt und von Erfurt nach Coburg umgesiedelt
Dr. Wolfgang Weiler (Sprecher)
Stefan Gronbach
Klaus-Jürgen Heitmann
Dr. Hans Olav Heroy
Sarah Rössler
Jörn Sandig
So, und damit Sie dies nicht einfach bloß an sich vorbei plätschern lassen, sind nun Sie an der Reihe: Wie viele Versicherte gibt es heute? (Bevor Sie oben noch mal nachlesen, erst mal ein bisschen überlegen.) Ja, rund 10 Millionen. Selbst für überzeugte Fußgänger also jede Menge potenzieller Versicherungsmöglichkeiten. (Je nachdem, was man als wichtig erachtet.) Die reichen von der Hausratversicherung, über Unfall- und Haftpflichtversicherung bis hin zur Wohngebäude- oder Rechtsschutzversicherung und anderen. Selbst die Krankheit wird versichert und Leben und Tod ja sowieso.
Bei so vielen Informationen kann man schon mal durcheinander kommen. Doch am wichtigsten ist eigentlich eines. Die offen ausgelebte Leidenschaft der HUK war und ist die Autoversicherung. Und somit die Wahrscheinlichkeit, bei einem regionalen Unfall mit einem HUK-Versicherten zu
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Foto: Christian Hesselbach
Fassen wir also an dieser Stelle schon mal kurz zusammen: Die HUK-COBURG Versicherungsgruppe vereint fünf Schaden/Unfallversicherer, je zwei Lebens- und Krankenversicherer und eine Servicegesellschaft. Und dazwischen versteckt sich das mittlerweile zur Teenagerin herangereifte Nesthäkchen des Unternehmens, die 2000 geborene HUK24, eine reine Onlineversicherung.
Aushängeschild auf Bertelsdorfer Höhe: der Neubau AUSGABE 9 / WINTER 2014
COBURGS GROSSE UNTERNEHMEN
... die HUK-COBURG Versicherungsgruppe 1933
Gründung am 3. September als "Haftpflicht-Unterstützungs-Kasse kraftfahrender Beamter Deutschlands e. V., Sitz Erfurt" durch Mitglieder der "Pfarrer-Kraftfahrer-Vereinigung (P.K.V.)" sowie der "Kraftfahrer-Vereinigung Deutscher Lehrer"
1937 1945 1950 1965 1966
Umwandlung in einen Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit (VVaG)
1968 1970 1971
Gründung der HUK-COBURG-Leben
1977
Öffnung über den öffentlichen Dienst hinaus für alle privaten Haushalte: Gründung der HUK-COBURG-Allgemeine
1979 1987 1990
Beitragseinnahmen überschreiten Milliarden-DM-Grenze
1999 2000 2002 2004
Beginn des Online-Vertriebs von Kfz-Versicherungen
2006
Das neue Rechen- und Logistikzentrum nimmt den Betrieb auf: Von hier aus wird jetzt der gesamte bundesweite Postein- und -ausgang abgewickelt
2007
Gründung des Instituts für Pensions-Management und Zusatzversorgung
Löschung des VVaG durch Befehl der sowjetischen Besatzungsmacht Sitzverlegung nach Coburg. Eintragung in das Handelsregister Coburg am 29. Juni Zahl der Risiken überschreitet Millionengrenze Aufnahme der Verbundenen Hausratversicherung, der Allgemeinen Unfall- und der Allgemeinen Haftpflichtversicherung
Aufnahme der Verbundenen Wohngebäudeversicherung Gründung der CORAG (Coburger Rechtsschutzversicherung Aktiengesellschaft), der heutigen HUK-COBURG-Rechtsschutzversicherung Aktiengesellschaft
Gründung der HUK-COBURG-Krankenversicherung Aufnahme der Privathaftpflicht mit unbegrenzter Deckung Eröffnung der ersten sechs Büros in den neuen Bundesländern Gründung der HUK-COBURG Internationale Service GmbH (heute: HUK-COBURG-Assistance GmbH)
Start der ausschließlich online tätigen Tochtergesellschaft HUK24 Bundesweite Einführung von Schadenservice PLUS in der Autoversicherung Die HUK-COBURG-Holding übernimmt die Mehrheit an den kirchlichen Versicherern Bruderhilfe Sachversicherung, Familienfürsorge Lebensversicherung und Pax-Familienfürsorge Krankenversicherung. Die HUK-COBURG-Krankenversicherung kooperiert mit der größten gesetzlichen Krankenversicherung BARMER im Bereich der Kranken-Zusatzversicherung
Mit der Deutschen Postbank AG wird eine umfassende und langfristige Produkt- und Vertriebspartnerschaft vereinbart
2008
Das Partnerwerkstattnetz der HUK-COBURG nutzen zukünftig neben den VHV Versicherungen auch die AMB Generali Gruppe, der Gothaer Konzern sowie die Concordia Versicherung
2009:
Dr. Wolfgang Weiler wird am 1. Juli Nachfolger als Vorstandssprecher von Rolf-Peter Hoenen, der sich in den Ruhestand verabschiedet hat
2010
Mit 8,7 Millionen versicherten Fahrzeugen wird die HUK-COBURG Marktführer in der Autoversicherung
2012
Die Zahl der Mitglieder und Kunden der HUK-COBURG Versicherungsgruppe überschreitet erstmals die Marke von 10 Millionen und belief sich zum Jahresende auf 10,3 Millionen.
2013
Mit Sarah Rössler zieht erstmals in der Unternehmensgeschichte eine Frau in den Vorstand des Versicherers ein.
kollidieren, relativ hoch. Ob das aus Perspektive des HUK-Unfallgegners gut oder schlecht ist, oder sich eventuell dadurch erschwert, dass zwei HUK-Versicherungsnehmer aufeinanderprallen, entzieht sich unserer Kenntnis. Das nette Schreiben, welches infolge dieses meist als unerfreulich empfundenen Erlebnisses zeitnah zugestellt wird, entstammt jedenfalls dem firmeneigenen Logistikund Briefzentrum in der Willy-Hussong-Straße.
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Und ist , Sie haben es sicher schon geahnt, nur eines von vielen. Denn hier werden nicht nur bis zu 35.000 Briefe täglich digitalisiert und bearbeitet, sondern auch 200.000 bis 400.000 verschickt. Erstere reisen dazu per LKW aus dem Briefzentrum Bamberg oder von einer der 38 HUK- Außenstellen mit dem firmeneigenen Kurierdienst an, letztere verlassen hilfreich nach Leitregionen vorsortiert Coburg zielstrebig Richtung Bamberg.
Mit der Höchstzahl in diesem Bereich darf das Drucken protzen: 1,3 Millionen Seiten Papier werden im Dreischichtbetrieb mit Inhalten angereichert und haben sich zuvor auf diesen Akt gebührend vorbereitet. (im 1228 Paletten fassenden Klimalager.) Wer bedruckt worden ist, hatte vielleicht ja Kontakt mit dem OCE 3500. (Für Bilderfans: 75 Meter Papierdurchlauf innerhalb einer Minute. Für Zahlenliebhaber: Etwa 1500 Druckseiten, beidseitig). Und auch die flinken Helfer beim Erfassen der Eingangschreiben müssen sich nicht verstecken: Nämlich Scanner, die Vorder- und Rückseite von 160 bis 170 Blatt in der Minute lesen können. Auch hier hat Sicherheit übrigens oberste Priorität. Wird nicht nur digital gespeichert, sondern auch auf herkömmliche Weise. Nein, nicht so herkömmlich, wie Sie denken. Das analoge Archiv ist komplett computergesteuert, es reichen, grob gesagt, drei Tastenklicks des jeweiligen Sachbearbeiters und das benötigte Schreiben liegt auf seinem Schreibtisch. Wenn ein Schriftstück das Briefzentrum verlässt, dann vorzugsweise im Kuvert mit dem gelb-schwarzen Schild-Logo, gerne in Begleitung einer Plastikkarte. Anwärterinnen für die gemeinsame Reise mit einem Brief gibt es reichlich. 50.000 Karten werden täglich bedruckt. Wer schon einmal gegen Jahresende einen Unfall hatte, weiß, dass dies nicht die beste Zeit für derlei Ereignisse ist. Beginnt doch dann der Ansturm auf die Versicherungen im Allgemeinen. Heißt bei der HUK: Sogar 500.000 Briefe täglich. Also Obacht beim Fahren, besonders in den Monaten November, Dezember und Januar. Wie hoch die Wahrscheinlichkeit für die Arbeitnehmer der HUK ist, in dieser Zeit zu einem spontanen Kurzurlaub aufzubrechen, wissen wir zwar nicht. Dafür aber, dass auch die Beschäftigtenzahl der HUK-COBURG im letzten Jahr tendenziell steigend war. Ein Aspekt, der sich dem aktuell allgemein rückläufigen Trend widersetzt und nicht nur HUK-COBURG-Vorstandssprecher Dr. Wolfgang Weiler freut: „Wir sind einer der ganz wenigen Versicherer, die aufgrund sehr guter wirtschaftlicher Entwicklung in der Lage sind, neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzustellen.“ Ja, wir verraten Ihnen auch diese Zahl Es handelte sich um 350 Personen. 200 von diesen passen in den neuesten Neubau der HUK, ein Gebäude in modularer Bauweise, das man auf der Bertelsdorfer Höhe orten kann. Wobei das Wort modular von Flexibilität erzählt. Je nachdem, wie sich die Beschäftigtenzahl entwickelt, kann das Haus erweitert oder zurückgebaut werden. Nun, wo sich allmählich das Ende nähert, wissen Sie bestenfalls ein wenig mehr über die HUK-COBURG als vorher. Und wer tatsächlich gerechnet hat, darf uns das Ergebnis gerne zukommen lassen.
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Einwohner, gesamt| Frauen in % | Männer in %
(2012)
-5%
41000 43000 (1987)
1855 2286
181 €
Kinder unter 6 (2012)
-19%
(1987)
9386 8773 Personen über 65 (2012)
-7%
(1987)
32000 29000 pro Kopf-Verschuldung
(2007)
Arbeitnehmer (2012)
87000 (2012)
-28%
+6% 5239 (1987)
+57% 11956
+9%
(1987)
0%
Pendler (2012)
26000 (2007)
82000 (1987)
3750 Kinder unter 6 (2012)
18808 Personen über 65 (2012)
26000 Arbeitnehmer (2012)
pro Kopf-Verschuldung
-9000
+17000
855
760 €
149
Verkehrsunfälle (2012)
239
Einwohner pro qkm
0,58%
Schüler an eigenen Schulen 16,9% der Einwohner
6940
Einwohner mit Einkommen pro Jahr
373 der Einwohner
Einwohner pro qkm
0,43%
5872
Schüler an eigenen Schulen 6,75% der Einwohner
Einwohner mit Einkommen pro Jahr
unter 10000
über 50000
unter 10000
über 50000
6104
3264
11350
6267
14,9% der Einwohner 7,9
13,0% der Einwohner 7,2
Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung Juni 2014/ Stand 2011/2012 Infografik: © einheuser.ardis&friends, 2014
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GALERIE
HOCHZEITSFOTOGRAFIE
SEBASTIAN BUFF Eigentlich ist Sebastian Buff diplomierter Wirtschaftsingenieur. Doch spätestens als die ersten Digitalkameras auf den Markt kamen, hat ihn die Leidenschaft fürs Fotografieren gepackt. Mittlerweile hat Buff sein Hobby zum Beruf gemacht. Fotografie bedeute für ihn Emotionen einzufangen und durch einen anderen Blickwinkel den Ausdruck noch zu verstärken, sagt er über sich. Genau die richtige Begabung, um Menschen und Situationen in Bilder zu fassen.
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SEBASTIAN BUFF
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LIFESTYLE
So, jetzt aber gemütlich machen auf dem Sofa, ein Glas Wein, Kerze an, Musik hören und ein wenig schmökern. Die kommenden Zeilen zum Beispiel, die zeigen, dass die Welt nicht stehenbleibt. Immer wieder neu Ideen oder doch zumindest neuinterpretierte Ideen von Designern aus aller Welt. Für Draußen, aber vor allem jetzt in der kalten Jahreszeit für zu Hause. Vielleicht ist ja das eine oder andere dabei.
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Für den nächsten Sommer: Hightech-Birne Eine Konstante in der sich ständig ändernden Welt ist wohl, dass der Fortschritt auch wirklich vor nichts Halt macht. Manche Dinge bleiben dabei nur etwas länger verschont als andere. Der Motorradhelm zum Beispiel hat sich in den letzten 30 bis 40 Jahren in Form und Funktion nicht grundlegend geändert. So gesehen, ist es eigentlich umso erstaunlicher, dass erst jetzt ein Start-Up-Unternehmen aus den USA auf die Idee gekommen ist, den Helm als Schnittstelle zwischen Fahrer und der digital vernetzten Welt zu erfinden. Das Modell Skully AR1 verfügt über Sprachsteuerung, Android-Funktionen, GPS-Navigation und die Projektion der Daten ins Sichtfeld und erinnert damit an die Datenbrille Google Glass. Das transparente Prisma am rechten unteren Blickfeldrand zeigt dem Fahrer unter anderem das Bild der rückwärtig angebrachten 180-Grad-Weitwinkel-Kamera. Der Hersteller Skully Helmets beschreibt die Darstellung des Displays mit dem Begriff Infinite Focus. Was in etwa bedeutet, dass sich das Auge des Fahrers nicht auf Nahsicht fokussieren muss, um die Anzeige klar zu sehen. Eine weitere Neuerung von Skully AR1 ist die elektrochromatische Visiertönung. Der Helmträger kann die Lichtdurchlässigkeit des Visier damit selbst steuern. Es gab wohl schon andere, mehr oder weniger ausgereifte Ansätze, ähnliche Technik in einem Motorradhelm zu integrieren, allerdings ist der Skully-Helm einem tatsächlich serienreifen Produkt bisher offenbar am nächsten. Das ist auch die Einschätzung des italienischen Motorradherstellers Aprilia, denn die Zuständigen in Noale sehen Potenzial in dieser Technik. Zusammen mit Skully haben sie für die Aprilia RSV4 ein Interface entwickelt, das drahtlos Informationen vom Motorrad zum Helm übermittelt – darunter Geschwindigkeit, Motordrehzahl, Gangstufe und Kraftstoffverbrauch. Erhältlich soll das neuartige Fahrerlebnis ab Mai 2015 sein.
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Ein Bein aus Stein: Tischleuchte aus Paris Was passiert, wenn ein Licht-Ufo auf einem Betonzylinder landet? Es entsteht ein Lichtobjekt zwischen Industriedesign und Skulptur. Entworfen hat Totem der in Paris ansässige Alexand-
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3 re Dubreil, der die Leuchte auch als Studienobjekt für die Kommunikation zwischen Volumen und Material versteht. In der Metallscheibe sind LEDs verborgen, die Fuß und Tisch erleuchten. Sie wird einfach auf den leichten Versprung des Sockels aufgesteckt und kann ebenso leicht abgehoben werden. Kabel, Kabelhülse und Schirm sind monochrom in Taubenblau ausgeführt und wirken wie aus einem Guss, während der Fuß aus solidem Beton und damit außerordentlich standfest ist.
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Koffeinschub: Push aus Dänemark Da sage noch mal jemand, es gäbe keine Überraschungen mehr! Mette Duedahl hat für den dänischen Hersteller Muuto eine Stempelkanne aus Steinzeug namens Push entworfen. Das für einen Kaffeebereiter ungewöhnliche, braungraue Material wird kombiniert mit einem Griff aus Buchenholz oder Gummi und einem Deckel aus Kunststoff. „Push verleiht dem Kaffeekochen eine neue Perspektive – das Kaffeetrinken wird auf ein ganz neues Level gebracht“, so die Gestalterin. „Das weiche und angenehme Gefühl des Steinzeugs wird von der abgerundeten, sanften Form der Kanne reflektiert. Ich wollte eine Kaffeemaschine kreieren, die sich genauso geschmeidig anfühlt, wie sie aussieht. Die einladende Formgebung geht Hand in Hand mit der warmen und gemütlichen Atmosphäre, die von einer guten Tasse Kaffee ausgeht. Push ist
eine Kaffeemaschine mit Charakter in zeitgenössischem, nordischem Design“, sagt die junge dänische Designerin. Da wird die Technik – die Kaffeezubereitung beruht auf dem Prinzip der French Press, also dem Sieb, das in der Kanne das Kaffeepulver nach unten drückt – doch glatt zur Nebensache!
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Waschaktive Edelsteine: duften und reinigen Hand reinigende, gut riechende Edelsteine: Geht das? Die beiden Designer und Architekten Jean und Oliver Pelle haben in ihrem Brooklyner Studio die Soap Stones kreiert, die dort in Handarbeit hergestellt werden. Die Seifenobjekte bestehen ausschließlich aus natürlichen und pflanzlichen Inhaltsstoffen und sind in drei unterschiedlichen Größen und sieben Farb- und Geruchsvarianten erhältlich. „Jede der Seifen ist inspiriert von in der Natur vorkommenden Edelsteine wie der Rosenquarz oder der Aquamarin sowie metamorphen Gesteinsarten wie Jade oder Onyx“, erklären Pelle Designs. „Unsere Soap Stones kombinieren deren strahlenden Farbeigenschaften mit den Dufteffekten von ätherischen Ölen – wie Eukalyptus oder Kampfer.“ Mit den wundersam leuchtenden Objekten kombiniert das in New York lebende Paar edles Aussehen mit gutem Duft und wohltuender Wirkung: eine Mischung, die selten zu finden ist.
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Externe Rechenzentren schaffen Sicherheit SÜC und süc // dacor sind Partner der Wirtschaft
Immer mehr Unternehmen nutzen das externe Rechenzentrum der SÜC, des Coburger Energieversorgers. Zentrale Serverstrukturen samt Infrastruktur stehen für höchste Sicherheit, geringere IT-Investitionskosten als bei inhouse-Lösungen, planbare monatliche Ausgaben, größtmögliche Leistung und hohe Flexibilität. Die Vorteile für Geschäftskunden liegen auf der Hand: ▪ Höchste Sicherheit ▪ Größtmögliche Leistung ▪ Hohe Flexibilität ▪ Planbare monatliche Ausgaben
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Fotos: Sebastian Buff
DER ZWEITE VERSUCH SMART FORFOUR COVERVERSION
Also eigentlich ist er ja nichts Neues, der Smart für Vier. Schon einmal gab es den Versuch, den Cityflitzer zur XXL-Variante aufzupumpen. Das war 2004. Allerdings war das eine Mogelpackung – ein Mitsubishi mit anderen Farben. Die Produktion wurde 2006 eingestellt. Und auch dieses Mal könnte man den Verdacht haben, die Schwaben verkaufen alten Wein in neuen Schläuchen: Im neuen ForFour steckt viel Technik vom Renault Twingo. Dennoch lässt sich die Coverversion in keiner Weise mit seinem gescheiterten Vorgänger vergleichen. Der ForFour ist ein richtiger Smart.
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ieses Mal meint man es also ernst mit dem Viersitzer. Mitte November kam er gleichzeitig mit der gelifteten Version seines „großen“ zweisitzigen Vorbildes auf den Markt. Der kleine und der große Bruder. Optisch ab sofort aus einem Guss. Das spricht dafür, dass man bei der Daimler AG aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat. Smart fahren, das ist ja immer auch Lebensgefühl, das steht für Urbanität, da geht es auch um den anderen Look als der ganze Rest auf der Straße, das ist auch ein Statement auch in Sachen
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mobiles Design. Dem gefloppten Vorgängermodell gelang das nie, bei der aktuellen Version funktionieren, wagen wir zu behaupten.
Die Unterschiede zwischen Zwei- und Viersitzer sind eigentlich marginal, der kleine große Bruder der Straßenlegende ist nämlich gerade mal 80 Zentimeter länger und kostet nur einen gehobenen dreistelligen Betrag in Euro mehr. Aber er hat eben Platz für Vier, man kann mit ihm auch mal etwas transportieren, das größer ist als ein Kasten Wasser, und er hat zwei Türen mehr. Motor, Ausstattung, Design nehmen sich nichts. Man kann die drei Antriebsaggregate zwischen 60 und 90PS mit der Serienausstattung oder den Varianten Passion, Prime oder Proxy kombinieren. Je nach Ansprüchen und Geldbeutel kostet einen der Viertürer dann zwischen knapp 11 000 bis hin zu fast 16000 Euro. Das ist für einen Stadtflitzer nicht billig, aber man fährt ja eben Smart und ist nicht irgendwer.
Keine Gasse ist ihm zu schmal, keine Parklücke zu klein, kein Platz, auf dem er nicht wenden könnte. Das sind nun einmal wichtige Kriterien, um in kleinstädtischen Straßendschungel zu überleben. Das ist nun einmal ein Markenzeichen eines Smart. Frech lächelnd wird er jeden überdimensionierten SUV abhängen, weil deren Fahrer vor jeder
Engstelle lieber stehenbleiben und dem Stadtbusfahrer den Vortritt lassen, damit ihr bestes Stück nur ja keinen Kratzer abkriegt, jeden Sportwagen hinter sich lassen, weil deren Fahrer die nächste Bodenwelle nur mit Schrittgeschwindigkeit bewältigen, um sich ja die Ölwanne nicht abzureißen, während er alle Hindernisse bewältigt, als sei er Slalomweltmeister. Und auch, wenn sein Wendekreis ein Stück größer ist als beim großen kleinen Bruder, mit der extrem leichtgängigen Lenkung könnte man sogar Pirouetten drehen. Das braucht es nicht? Das braucht es schon, im Parkhaus zum Beispiel. Selbst auf der Autobahn muss er sich nicht verstecken, mit über 150 Stundenkilometer bei der geringsten Motorisierung, auch wenn dann der SUV und der Sportwagen wieder vorbeiziehen, das ist halt dann ihr Revier.
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SMART FORFOUR
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rotz Wendigkeit, trotz Kleinstwagen: Im Smart ForFour bekommt auch ein ausgewachsenes Mannsbild keine klaustrophobischen Anfälle. Genug Kopf-, genug Beinfreiheit, das verdankt der kleine Schwabe auch dem Heckantrieb, der vorne Platz schafft. Selbst vier mal 1,90 Meter passen rein bei einem dann allerdings nur einer Sitzreihe in einem Urlaubsflieger entsprechenden Platzangebot. Weil man im Flugzeug allerdings ja zwischendurch aufstehen darf, sollte man mit einem Smart derartig vollbesetzt nicht in den Urlaub fahren, für kleine Hol- und Bringdienste in der Stadt reicht es aber allemal.
Vor allem, weil das Fahrzeug mit vielen kleinen praktischen und schönen Details gefällt: Ablagen auch hinten, Getränkehalter, ein Panoramadach (besser gesagt zwei für vorne und für hinten), ein bequem zu beladender Kofferraum oder auch die beiden Fondtüren, die sich trotz der geringen Größe des Fahrzeug fast im rechten Winkel öffnen lassen. Einsteigen leicht gemacht. Dann steht dem urbanen Fahrgefühl also nichts mehr im Wege. Endlich ein viersitziger Smart, für den man sich nicht schämen muss.
TECHNISCHE DATEN
SMART FORFOUR Verbrauch
4,3/ 3,9/ 5,1 Liter Super (Gesamt/ Überland/ Stand)
Hubraum
898 cm3
Leistung kW/PS
66/90 (Turbo)
Fahrleistungen
165 km/h, 0 auf 100 in 11,2 Sekunden
Preis
ab 10995,00 Euro (Basisversion mit 60 PS)
KEINE GASSE IST IHM ZU SCHMAL, KEINE PARKLÜCKE ZU KLEIN, KEIN PLATZ, AUF DEM ER NICHT WENDEN KÖNNTE
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SCHATZSUCHE. DIE ZWEITE. UND JETZT HABEN WIR 2500 DOLLAR IN COBURG VERSTECKT. FINDET SIE!
Finden Sie die 2500 Dollar und sie gehören Ihnen. Egal, ob Sie davon noch mehr (nachträgliche) Weihnachtsgeschenke kaufen oder last minute zwischen den Jahren die Sonne besuchen. Hier steht, wie Sie die Bucks finden können: Wie schon bei der ersten Schatzsuche geben wir Ihnen Rätsel auf, leiten Sie wieder durch die Stadt, bis Sie das Versteck gefunden haben. Am Tag des Erscheinens dieses neuen COBURGER sollten Sie auf unsere Facebookseite gehen. Da steht dann mehr. Doch hier die ersten Hinweise:
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Nachdem wir bisher in Russland unterwegs waren, zieht es uns jetzt in den Westen. In einer Stadt ganz weit im Westen war ein Filmschauspieler Bürgermeister. Dieser Schauspieler ist auch ein glänzender Pianist und Regisseur und hatte früher in einer seinen Rollen immer einen Zigarillo im Mundwinkel. In der gleichen Stadt lebte viele Jahre vorher ein berühmter Schriftsteller und Pulitzerpreisträger. Um den geht es.
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Eine seiner Romanverfilmungen brachten einen jungen Mann in dessen erster Rolle zu Weltruhm, der leider nicht lange hielt. Nicht das der Junge schlecht war, im Gegenteil. Er machte noch zwei weitere Filme und wurde zum Mädchenund Frauenschwarm. Doch zu mehr Filmen reichte es nicht, weil er sich mit einem „kleinen Bastard“ bei einem Unfall das Genick gebrochen hat. Aber wie gesagt, es geht nicht um ihn sondern um den Romanvorlagengeber seines ersten Films.
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Eines seiner Bücher handelt - im Titel - unter anderem von dem, was wir hier symbolisch darstellen
Der Romanautor studierte jedenfalls ab 1919 an der Universität, die auf unserem Bild zu sehen ist. Die Liste ihrer berühmten Absolventen ist endlos. Unter ihnen sind Nobelpreisträger und neuerdings auch viele der Gründer, die im berühmten Tal ganz in der Nähe einige der inzwischen größten Firmen der Welt betreiben.
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SCHATZSUCHE
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Wie heißt ein anderer Roman des Schriftstellers, den wir symbolisch auf dieser Seite zitieren?
zu einer Adresse leiten, an der es weitere Hinweise gibt. Und keine Angst. Dieses mal müssen Sie bis zur endgültigen Lösung nicht lange warten. Spätestens am 27. Dezember, also in ein paar Tagen, werden wir unsere Hinweise so sehr konkretisieren, dass einer von Ihnen den Schatz einfach finden muss. Es sei denn, ein anderer Mensch war schlauer und schneller.
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nd das sollten Sie heraus finden: Wie heißt der berühmte Schriftsteller?
Wie heißt der Roman aufgrund dessen Verfilmung unser junger Schauspieler berühmt wurde?
Haben Sie alles? Gut; denn jetzt geht es in Facebook weiter. Dort werden wir Sie nach Figuren aus diesem Roman befragen. Die sollen Sie nämlich mit Hilfe einer weiteren Aufgabe
dem Tag, an dem wir diesen Artikel schreiben, würden Sie in Ihrer Bank wohl 2.011 Euro bekommen. Aber wir machen es einfach: wir veröffentlichen vom Tag des Erscheinens an den jeweils aktuellen Umrechnnugsbetrag. Jeden Tag. Auf Facebook.
Und nun viel Spaß bei der Suche.
och etwas. Der Rechtsweg ist natürlich ausgeschlossen. Wieviel die 2500 Dollar umgerechnet in Euro sind, können wir Ihnen für den 27. Dezember nicht voraussagen. Heute, an
Frohe Weihnachten
und ein glückliches und erfolgreiches Jahr 2015 SÜC GmbH SÜC Bus und Aquaria GmbH SÜC Energie und H2O GmbH www.suec.de
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Coburger Entsorgungsund Baubetrieb CEB www.ceb-coburg.de
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ADVERTORIAL
Hektik, Stress, Alltag: Das eigene Wohlempfinden kommt oft zu kurz. Dann empfiehlt sich ein Besuch im Studio Freese in der Judengasse in Coburg. Das Team um Inhaber Torsten Freese bringt Schönheit, Wohlbefinden und Gesundheit in Einklang. Dafür sorgt jetzt auch ein neuer Spabereich. Ein kleines Spa, intim fast schon, aber gerade deswegen eine Oase der Ruhe mitten in der Stadt. Es ist der Bereich von Kosmetikerin und Spa Therapeutin Yvonne Weschenfelder, die seit Mitte Oktober im Studio Freese arbeitet. Eine Spezialistin für alles, was Körper und Seele gut tut. Die Anwendungen der ausgebildeten Fachkraft reichen von Fusion-Stone-Massagen über kosmetische Behandlungen, Pediküre und Maniküre bis hin zu Anti-Stress-Massagen. Alle Öle und alle Cremes sind dabei auf Pflanzenbasis hergestellt und fair gehandelt. Yvonne passt zudem hervorragend in das Team von Inhaber Torsten Freese, erfüllt seine Philosophie mit Leben: „Wir reden vom Gast, nicht vom Kunden“, sagt Torsten. Und das vom ersten Moment an. Die persönliche Begrüßung, die Tasse Tee, die Handmassage während der Wartezeit: Es sind viele Kleinigkeiten, die aus dem Studio Freese mehr machen als ein Friseurstudio. Und es ist auch das besondere Ambiente: die Stuckdecke zum Beispiel mit ihren Ornamenten von Badern und Barbieren, die sich früher schon um Rasuren, Frisuren und eben auch Körperpflege ihrer Gäste gekümmert haben. So gesehen schließt sich mit dem neuen Spa im Studio Freese auch der historische Kreis. Der neue Style, der neue Look, und dazu gleich noch etwas für das Wohlbefinden und die Gesundheit tun. Das Studio Freese bringt beide Welten zusammen. Wer es selbst erleben möchte, am besten einen persönlichen Termin vereinbaren.
Coburg · Judengasse 54 Öffnungszeiten Dienstag bis Freitag 9 bis 19 Uhr Samstag 9 bis 14 Uhr
Termine nach Voranmeldung 09561/3532922 w w w. s t u d i o - f ree s e. d e Yvonne Weschenfelder ist die neue Kosmetikerin und Spa-Therapeutin im Studio Freese.
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IMPRESSUM
IMPRE SSUM
Coburger – Das Magazin Ausgabe 09/Dezember 2014 Dritter Jahrgang Erscheinungsweise viermal jährlich Auflage 3500 Stück www.coburgermagazin.de Verlag: Das Magazin Verlagsgesellschaft UG (haftungsbeschränkt) Seidmannsdorfer Straße 84 96450 Coburg Telefon: 01523.404.3021 info@das-magazin-verlag.de Herausgeber: Peter Einheuser und Wolfram Hegen Chefredakteur: Wolfram Hegen Stv. Chefredakteur: Peter Einheuser redaktion@das-magazin-verlag.de Weitere Autoren dieser Ausgabe: Wolfram Porr Daniela Greschke Heidi Schulz-Scheidt Frederik Leberle Christiane Schult Fotografen dieser Ausgabe: Henning Rosenbusch Alexander Mrazek Sebastian Buff Val Thoermer Shutterstock Illustrationen / Cartoons: Peter Einheuser Bati Reinsbach
WIR SIND COBURGER | DA S M AG A ZIN
Wolfram Hegen
Herausgeber und Chefredakteur
Daniela Greschke
Peter Einheuser Herausgeber und stv. Chefredakteur
Wolfram Porr
Journalistin und freie Mitarbeiterin
Freier Mitarbeiter und Journalist
Heidi Schulz-Scheidt
Frederik Leberle
Martin Settele
Christian Bittner
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Sebastian Buff
Schauspieler und Freie Mitarbeiter
Grafikdesigner und freier Mitarbeiter
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Fotograf und freier Mitarbeiter
Fotograf und freier Mitarbeiter
Val Thoermer
Christiane Schult
Fotograf und freier Mitarbeiter
Freier Mitarbeiterin und Journalistin
Layout / Grafik / Gestaltung / Blatt Peter Einheuser Christian Bittner Anzeigengestaltung: einheuser.ardis&friends, Frankfurt Anzeigenvertrieb: anzeigen@das-magazin-verlag.de Telefon: 01523.404.3021 Es gilt die Anzeigenpreisliste 12/2013 Druck: Schneider Printmmedien GmbH 96279 Weidhausen/Coburg Preis: 4 € inkl. 7% MwSt., Briefe an die Redaktion: briefe@das-magazin-verlag.de
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MONACO FRANKE
DER MONACO FRANKE NEUES AUS DER HAUPTSTADT “To be is to do“? „To do is to be“? Ja, wos’n jetzt!? Dass der Monaco ein kleiner Hobbyphilosoph ist, hat der eine oder andere ja vielleicht schon geahnt. Zeit wird’s, dass er den Beweis mal antritt! „Denkn, des hamm ja scho die Kolleeng vo der Münchberger Kabelln Waldschrat so schee getextet, „is a Frooch vu der Mendalidäd. Der aa hod’s und der anner halt ned.“ Stimmt! Weil denk’n dudd zwar erschdamoll a jeeda - und wenn’s (an) nix ist! Nochad kummt’s halt drauf o, ob aaner aa amoll wos G’scheid’s denkt! Wie hat schon der französische Philosoph René Descartes geschrieben: „Ich denke, also bin ich“ oder auf gut Fränkisch: Koggido, ergossumm! Aber mit dem Denken ist das so eine Sache. Der Franke denkt ja zum Beispiel, dass er dem Durchschnitts-Bayern in so ziemlich allen Belangen und Bereichen überlegen ist, dass seine Gegend sowieso die schönste und lebenswerteste ist, sein Bier das einzig wahre und sein Metzger selbstredend die leckersten Wörschd macht. So weit, so richtig. Doch weil Kommunikation seine Sache nicht ist, redet er nicht so gerne darüber. Der Münchner ist da anders gestrickt. Insgeheim weiß er, dass der Franke Recht hat. Aber weil nicht wahr sein kann, was nicht sein darf, denkt er so lange das Gegenteil, bis er es selbst glaubt. Und das muss dann die ganze Welt wissen. Warum wohl, so fragt er dann, ist in Minga alles doppelt so teuer? Das wird ja schließlich seinen Grund haben! Ganz nach dem Motto: „Wos nix kost‘ is aa nix wert!“ Sagen wir mal so: Die Berge sind in Oberbayern höher, die Seen größer, ja sogar das „Biertrinkgefäß“ – kommt also nicht von ungefähr. Ist das alles also quasi ein Gott gegebenes Naturgesetz?! So sieht es der Münchner, ja so muss er es sehen. Und so ist dann letztlich auch zu erklären, dass es manchmal mit ihm durchgeht und er alles, was nicht aus seinem Gau kommt, nicht für voll nimmt. „Miasst Ihr uns etz ois nochmacha“, heißt es dann in selbstherrlicher Überheblichkeit. Oder: „Wos braucht‘n Ihr des aa in eiara Provinz?“ Ja so ist das mit den Hochwohlgeborenen. Weil man ihnen ein Leben lang erklärt hat, dass sie aufgrund ihrer bajuwarischen Herkunft etwas ganz Besonderes und allen anderen überlegen sind, kommen sie irgendwann gar nicht mehr auf die Idee, das zu hinterfragen.
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Damit aber genug eingeprügelt auf den Münchner. Denn der ist an sich ja kein schlechter Mensch. Um seine vermeintliche Überlegenheit zu kompensieren und damit er sich besser fühlt, hält er sich hier und da einen „Quoten-Franken“. Das geht so lange gut, so lange der „homo markussoederrensis“ nicht zu sehr aufmuckt, loyal (also in der zweiten Reihe) bleibt und sich ordentlich assimiliert, halt so mit Trachtenjanker, FC-Bayern-Schal und „Mia-san-mia“-Gehabe und allem. Auf dieser Basis kommen Franken und Münchner ganz gut miteinander aus. Manchmal sogar so gut, dass der eine zum anderen sagt: „Du kannst mich mal gern haben.“
lohn für einen Knacki und dem Wucherpreis für ein Modellauto ergibt. Das genau zu erklären, würde hier zu weit führen – das ist höhere Mathematik. Nur so viel als Hilfestellung: Der Wechselkurs für einen Haderthauer beträgt auf dem (Achtung: doppeldeutig!) Schwarzmarkt derzeit zehn Schneiderbangers. Übrigens, und damit hier kein falscher Eindruck entsteht: Auch den „Ude“ gibt’s natürlich. Ein Ude ist ein ungefähres Längenmaß und entspricht der Entfernung zwischen Oberfranken und Aschaffenburg. Und zu den nach wie vor ungelösten Problemen der Mathematik
„Weihnachten, Silvester,ois teuer halt. Wenns bloss vorbei is.“
Cartoon: Leslie Ann Murray 2014
Nur wenn es der Franke zu bunt treibt, zu ehrgeizig oder zu eigenwillig wird, kann’s schon auch mal ungemütlich werden. Siehe die seit jeher von Oberbayern dominierte CSU: Wurde in den 1980er-Jahren der Abstand zwischen zwei Fettnäpfchen noch scherzhaft mit „einem Kohl“ bezeichnet, so steht für den höchsten je erreichten Wert auf der nach oben kaum noch Spielraum bietenden Witzfigurenskala für bayerische Ministerpräsidenten heute ein „Beckstein“. Obwohl: Der Seehofer Horst arbeitet daran. Und wo wir gerade bei Maßeinheiten sind: Ein „Haderthauer“ steht neuerdings für die Gewinnspanne, die sich aus dem Stunden-
gehört neben der Frage, ob es unendlich viele Primzahlzwillinge gibt, auch die sogenannte Pronold’sche Vermutung. Gibt es den „Pronold“ wirklich und falls ja: Wofür steht er und ist er überhaupt relevant? Die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Problem in den nächsten Jahren gelöst wird, geht aber gegen Null, so hört man. Garschdig, gell?! Aber der Monaco will ja diesmal nicht politisieren, sondern lieber philosophieren! „Ich weiß, dass ich nichts weiß“, hat schon der alte Grieche Sokrates gesagt. So geht’s dem Monaco zum Beispiel immer, AUSGABE 9 / WINTER 2014
AUF EIN WORT wenn er gefragt wird, was er eigentlich lieber mag: das (groß)städtische Leben in der Landeshauptstadt oder doch lieber die ländliche, oberfränkische Idylle. Schwieriche Frooch! Wahr ist doch: Letztlich unterscheidet sich eine Millionenstadt wie München gar nicht so sehr von sagen wir Coburg oder Bamberg. Mehr Theater, Konzerte und Programmkinos, okay. Ein Fußballklub, der über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist, auch richtig! Und natürlich die Preise (siehe oben). Aber das war’s dann auch schon mit den großen Unterschieden. Statt eines Zentrums wie in den fränkischen Mittelstädten gibt es im Millionendorf an der Isar eben zehn oder zwölf. Auch die Geschäfte sind mehr oder weniger die gleichen. Nur die Großbäcker zwischen den Filialen von Tchibo, Footlocker, Deichmann, Pimkie, Zara und Hennes & Mauritz heißen anders. Hier Fränkische Dorf bäckerei oder Beiersdorfer Landbrot, dort Wimmer oder Müller. Der größte Unterschied zwischen Großstadtund „Landleben“ ist vielleicht der, dass es in München am Abend vorkommen kann, dass eine sehr weiblich aussehende, sexuell möglicherweise auch an Herren interessierte, aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in Wahrheit männliche Person im Bus lautstark und mit viel Gestus aus einem (sehr modernen!) Theaterstück rezitiert, während es auf dem Land eher so ist, dass hier nicht selten ins männlich-derbe spielende weibliche Personen das Bild prägen. Diese dürften um diese Uhrzeit allerdings aus zwei Gründen nicht mehr in irgendwelchen öffentlichen Verkehrsmitteln anzutreffen sein. Erstens: Nach 20 Uhr fahren hier kaum noch Busse. Zweitens: Die Kühe im heimischen Stall würden es spätestens um sechs Uhr in der Früh ernstlich krumm nehmen, hätte die Bäuerin verschlafen. NEIN! Ist natürlich alles a Gschmarri! Oder, um nochmals Waldschrat zu zitieren: Worum hob ich kaana (g’scheidn) Gedanken / is do drum bluß ranzertz Schmalz / derbei kumm ich doch aus Franken / und ned aus der Oberpfalz“. Das Nachdenken über die großen, grundlegenden Themen überlässt der Monaco deshalb dann doch lieber den großen Denkern wie Plato, Sokrates, Kant oder Sartre. Sehr gut hat ihm gefallen, wie jener Graffitikünstler aus New York den anfangs schon erwähnten philosophischen Aphorismen „to be is to do“ und „to do is to be“ ein drittes an die Seite stellte. Von keinem Philosophen zwar, stattdessen von Frank Sinatra: „Doo-bee-doo-bee-doo“. Ehrlich: Scheener hätt’s a Franke aa ned ausdrügg’n kenna! Schätzla, schau wie iech schau!
Provinz ist sich selbst genug Österreich diskutiert über eine „Theaterreise in die Provinz“, ein Festival, das den Begriff „Provinz“ positiv besetzen möchte. Doch manch Künstler hat mit diesem Motto ein Problem, möchte damit nicht in Verbindung gebracht werden. Auch Regensburg streitet … um einen protzigen Neubau in der Innenstadt, der sich dem ewigen Minderwertigkeitskomplex von Städten außerhalb der Metropolen trotzig entgegenrecken soll: „Wir sind auch wer!!!“ Und Coburg? Nennt sich seit nun schon sechs Jahre „Gefühlte Großstadt“. Aber: Wer will das eigentlich? Großstädte sind teuer, stinken, kosten Zeit. Will das jemand, der hier lebt, wirklich fühlen? Tag für Tag? Oder sind solche Begrifflichkeiten nicht einfach nur Therapie, um den ewig provinziellen Minderwertigkeitskomplex zu behandeln? Wer minderwertig ist, fühlt sich zu dick, zu dumm, zu hässlich, zu klein, zu unbeliebt, zu arm. Aber das alles ist Coburg nicht. Coburg braucht sich nicht minderwertig zu fühlen, pflegt seine Komplexe aber trotzdem, indem es sich immerzu mit anderen vergleicht, die größer sind, indem zugereiste Neucoburger gerne betonen, dass sie „nicht ewig hierbleiben“, „eigentlich auch einen Job in München oder Berlin hätten haben können“, indem sie gerne von ihrem letzten Städtetrip nach London, New York oder Rom schwärmen … aber erstens ist es im Urlaub immer schön, und natürlich auch in den Metropolen in der Welt. Aber mit Lebensqualität hat Größe nun wirklich nichts zu tun: Provinz heißt gleich im Grünen sein, ohne stundenlang fahren zu müssen, sich auf der Straße noch zu kennen, zu Fuß zur Arbeit gehen zu können, sich auszukennen, jede Straße, jede Gasse, die Luft atmen zu können, mehr Zeit für sich zu haben. Provinz muss sich nicht vergleichen. Provinz ist sich selbst genug, vielleicht ist es das, was manche als „provinziell“ bezeichnen. Provinz, richtig gelebt, muss nicht
Für den COBURGER von Wolfram Porr Jetzt Freund werden von Monaco Franke auf facebook AUSGABE 9 / WINTER 2014
geliebt werden.
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DAS LETZTE Coburger | Das Magazin erscheint wieder im März 2015. Anzeigenschluss ist der 15. Februar 2015
NEUER SKANDAL UM AMAZON
BÜCHER WERDEN IM AUSLAND MIT DER HAND GESCHRIEBEN
ÄRZTEMANGEL: DIE UNERFAHRENEN KOMMEN.
...UND DAS ZUM SCHLUSS „Man verliert die meiste Zeit damit, daß man Zeit gewinnen will.“ John Steinbeck „Statussymbole sind Orden, die man selber kauft.“ Bernhard Wicki „Die Tragödie des Alters ist nicht, dass man alt ist, sondern dass man jung ist.“ Oscar Wilde „Die Dichter bauen Luftschlösser, die Leser bewohnen sie, und die Verleger kassieren die Miete.“ Maxim Gorki „Leute, die zu nichts fähig sind, sind zu allem fähig.“ John Steinbeck
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Das pharmazeutische Fachpersonal der easyApotheke wird von einem modernen ...
Wir nehmen uns Zeit für Sie... ... Kommissionierautomaten unterstützt, der die gewünschten Medikamente auf Knopfdruck vom Lager in den Verkaufsraum transportiert. Unser Apothekenpersonal bleibt so immer bei Ihnen und hat mehr Zeit für Ihre individuelle Beratung.
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Easy Apotheke Rödental Nikolaus-A.-Otto-Straße 4 · 96472 Rödental Tel: 09563/75291-0 · Fax: 09563-752 91-29 roedental@easyapotheken.de
Wann ist ein Geldinstitut gut für die Region? Wenn es für die Region und die Menschen in der Region da ist. Als Partner in Sachen Finanzen und mit sozialem und gesellschaftlichem Engagement. Sparkasse Coburg - Lichtenfels