Coburger 14 | Das Magazin

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Nr.14 | Februar/März 2016

Magazin für Gesellschaft. Lifestyle. Politik.

WAS THEATER KOSTEN DARF. LEITARTIKEL AUSGELIEFERT. VON MACHT ÜBER MENSCHEN DIENSTLEISTUNGSCHECK. ONLINESHOPPING AUTOTEST. HALLO COWBOY - FORD RANGER ZEIT FÜR GOLF. WANN SONST


Jenseits von Putz und Tapete gibt es viele aufregende Alternativen.


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INHALT

Coburger / Das Magazin AUSGABE 14. FEBRUAR/MÄRZ 2016 8 11 13 16 17 38 66 68 74 75 79 80 81 82 WOLFRAM HEGEN

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WETTBEWERB

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HÖREN. SEHEN. STAUNEN STADTGESPRÄCH SEBASTIAN BUFF MEINUNGEN SCHATZSUCHE THEATERVORSCHAU STATISTIK GALERIE KLEINANZEIGEN BUCHEMPFEHLUNG IMPRESSUM MONACO FRANKE AUF EIN WORT DAS LETZTE

AUSGELIEFERT Menschen mit Macht über andere.

LESERFOTOS ZUM FRÜHLING Unser großer Fotowettbewerb

WOLFRAM HEGEN

WAS THEATER KOSTEN DARF 30 Eine Aufrechnung

WOLFRAM HEGEN

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WOLFRAM HEGEN

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COBURGS LÄNGSTE STRASSEN Dreistellige Hausnummern

Einkaufen aus dem Wohnzimmer

MEGATREND REGIONALE LEBENSMITTEL

WOLFRAM HEGEN SEBASTIAN BUFF

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WOLFRAM HEGEN SEBASTIAN BUFF

HELMUT VORNDRAN 50 Mit dem Namen wird man Kabarettist. Ein Portrait

PETER EINHEUSER

GOLF. JETZT WIRD ES ZEIT 54 Die Vorbereitung auf die Saison beginnt.

HEIDI SCHULZ-SCHEIDT SEBASTIAN BUFF

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WOLFRAM HEGEN

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PETER EINHEUSER

WOLFRAM HEGEN

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Essen und Trinken vom Bauern um die Ecke

HIER WOHNTE... Das Schweizer Haus

COBURGER UNTERNEHMEN Wöhner

GIN IM GLAS Lifestyle-Wacholder

HALLO COWBOY Autotest - Der neue Ford Ranger Limited 3.2TDCI

TITEL-ILLUSTRATION. „Februar“ einheuser.ardis&friends

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AUSGABE 14 / FEBRUAR/MÄRZ 2016


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INHALT

30 IST KUNST ZU TEUER? Was darf Theater kosten?

22 LESERFOTOS

Frühlingsfotoss aus der Region

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DIENSTLEISTUNGSCHECK Online-Shopping

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INHALT

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Die Macht über die Anderen

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GOLF. JETZT WIRD ES ZEIT Die Saison beginnt jetzt.

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HÖREN. SEHEN. STAUNEN

HÖREN. SEHEN. STAUNEN. IN COBURG März April

im März Quatuor van Kuijk Auch in diesem Jahr kommen Coburger Musikliebhaber wieder in den Genuss, die Gewinner eines internationalen Streichquartettwettbewerbs zu erleben. Quatuor van Kuijk bietet Stücke von Mozart, Schumann und Debussy in einer stilistisch neuen Form dar. Die gefeierten Rising Stars der klassischen Musik, die in Frankreich beheimatet sind, geben außer in Coburg nur noch vier weitere Konzerte in Deutschland. Am 7. März um 20 Uhr im Kongresshaus.

FRAUENTAGE Nicole Staudinger

COME. Kreativwirtschaft

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nenmarkt und zur Automeile am Verkaufsoffenen Sonntag am 13. März ab 13 Uhr. Frühlingserwachen mit Aktionen für große und kleine Besucher.

FACHMESSE

MUSICAL

COME

Cats, König der Löwen und Co

Die alte Pakethalle am Güterbahnhof wird zu neuem Leben erweckt mit der COME 2016 – Wirtschaftsforum und Fachmesse der Kultur- und Kreativwirtschaft. Am 11. und 12. März erleben mutige Unternehmer aus ganz Bayern die Trends von morgen. Inspirationen bietet dabei auch die Leistungsschau der Kultur- und Kreativwirtschaft. Kontakte knüpfen und Branchenwissen abholen. COME together.

Cats, König der Löwen und Co. Bei der Nacht der Musicals verschmelzen die bekanntesten und beliebtesten Lieder aus international erfolgreichen Musicalproduktionen zu einer Musikgala und dank Lightshow auch zu einem Bühnenfeuerwerk. Mit über 1 Million Besucher bereits jetzt die beliebteste Musicalshow weltweit. Und am 13. März um 19 Uhr im Kongresshaus.

SHOPPING

HSC versus Erlangen

Verkaufsoffener Sonntag

Auf geht’s HSC am 20. März in der HUK Arena zum Frankenderby gegen den HC Erlangen, derzeit Tabellenführer in der 2. Bundesliga. Das verspricht ein harter

Ein Hauch von Frühling weht über den Marktplatz und seine Gassen. Die ganze Innenstadt wird zum Brun-

Foto: Nacht der Musicals

Foto: Adober

Sterben kommt für sie nicht in Frage, trotz der Diagnose Brustkrebs. „Der Krebs, der kann mich mal“, lautet das Credo von Powerfrau Nicole Staudinger. Neben ihrem Beruf als Mutter und Ehefrau hat sie nebenbei noch ein kleines Unternehmen aufgebaut und gibt Schlagfertigkeitsseminare für Frauen.

Brüste umständehalber abzugeben: Ein Muss der Coburger Aktionstage zum Internationalen Frauentag am 8. März um 19 Uhr in der Stadtbücherei.

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Nacht der Musicals

SPORT

Foto: lulu

KLASSIK

Verkaufsoffener Sonntag AUSGABE 14 / FEBRUAR/MÄRZ 2016


Foto: HSC. Henning Rosenbusch

HÖREN. SEHEN. STAUNEN

Foto: Bembers

HEILPRAKTIKERIN

Frankenderby: Erlangen beim HSC

Fight zu werden. Denn die Schwarz-Gelben sinnen auf Revanche nach der sehr deutlichen Auswärtsniederlage bei den Mittelfranken.

im April JAZZ Triosence Als die neuen jungen Gesichter des deutschen Jazz werden sie bereits gefeiert. „Triosence“ aus Kassel. Sie sind schon international erfolgreich und kommen zum ersten Mal in die Vestestadt. Für alle Jazzliebhaber ein Muss. Am 3. April um 18 Uhr bei Leise am Markt mit melodischem Songjazz.

COMEDY Bembers Der fränkische Comedyrocker ist ja inzwischen deutschlandweit bekannt und gefragt. Denn er nimmt kein Blatt vor den Mund und spricht aus, was andere kaum zu denken wagen. Bembers – Rock’n Roll Jesus am 9. April um 20 Uhr im Kongresshaus. Fraachd sich blooß, ob sa na alle verstehn dun.

Bembers im Kongresshaus

RUMMEL Frühlingsfest Jagt den Winter aus der Stadt – das Coburger Frühlingsfest kommt. Über eine Woche lang drehen sich für die Kinder die Karussells und Autos der Fahrgeschäfte, während sich die Eltern und Großeltern Bratwurst essend an ihren lieben Kleinen erfreuen. Vom 15. bis 24. April auf dem Ketschenanger.

KONZERT Rheinsirenen Kino fürs Ohr von B wie Bonanza bis Z wie Zarah Leander. Ein besonderes Schmankerl sind sie, die Rheinsirenen – sechs Damen, drei Stimmen, zehn Instrumente. Stilsicher reißen sie ihr Publikum mit ihren ausgefuchsten Arrangements aus Filmmusik, Musical, Swing und Tango von den Plätzen. Auch James Bond und Marlene Dietrich hätten ihre helle Freude. Am 18. April um 20 Uhr im HUK Foyer.

Der Mensch als Ganzes

KONZERT Die Cubaboarischen Ein jodelnder Buena Vista Social Club mit Ländlern im Latin Groove. Längst haben die Cubaboarischen sich einen festen Fanclub aufgebaut mit ihrer musikalischen Vermählung von alpenländischem Zwiefachen und Chachacha. Die Lebensfreude und der Rhythmus stecken an. Mitgrooven geht am 29. April um 20 Uhr im Kongresshaus.

Kerstin Heller Heilpraktikerin | Physiotherapeutin | Osteopathie | Microkinesitherapie | Zusätzliche Leistungen:

- Behandlung akuter und chronischer Schmerzzustände - Akupunktur (u.a. auch bei akuter Gräser- und Pollenallergie) - Beratung und Behandlung bei Hormon- und Stoffwechselproblemen (auch Gewichtsreduktion) mit bioidentischen Hormonen

- Austesten von Nahrungsmittelunverträglichkeiten mit speziellem Lymphtest - Ernährungsberatung und Entgiftung - Osteopathische Behandlung von Babies und Kindern (bei Konzentrationsstörungen, Infektanfälligkeit, Entwicklungs störungen, ADHS, u.v.m.)

Triosence bei Leise am Markt AUSGABE 14 / FEBRUAR/MÄRZ 2016

Foto: Cubaboarische

Foto: Triosence

Ernstplatz 1 | 96450 Coburg Telefon: 09561 | 7958166 E-Mail: kerstin.heller@t-online.de Termine nach Vereinbarung www.osteopathie-coburg.de Die Cubaboarischen im Kongresshaus COBURGER | DAS MAGAZIN

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INHALT

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STADTGESPRÄCH

BELEIDIGTE CSU

BELEIDIGTE WURST

Die Copacabana ist in Coburg. In Form des Musicals von Weltstar Barry Manilow. Vor ein paar Jahren wurde die Idee geboren von Sambafestivalchef Rolf Beiersdorf und Theaterintendant Bodo Busse. Manilow könnte doch zur Aufführung kommen, so ein weiterer Vorschlag. Tut er aber nicht. Das sorgt bei Busse für Verdruss. Ein anderes Theatervorhaben wäre auch fast gescheitert: die gemeinsame Aktion mit dem HSC, eine Handballsymphonie am Sambawochenende aufzuführen. Der Aufführungsort, die HUK-Coburg arena, ist nämlich zeitgleich belegt – klar, Endspielübertragung Fußball-Europameis-

Ärger in der Coburger CSU: MDB Hans Michelbach hat sich vom Kronacher CSU-Chef Jürgen Baumgärtner eigenmächtig auf das Schild für eine erneute Bundestagskandidatur 2017 heben lassen. Baumgärtner hat zum einen eine rechtsradikale Vergangenheit als Jugendlicher und ist dafür 2001 bei einer eigenen Kandidatur schon kräftig auf die Nase gefallen, zum anderen hat der Alleingang für die Coburger CSU einen hohen Preis. Im Gegenzug wird 2021 nämlich wohl die Lichtenfelser CSU-Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner für den dann neuen Wahlkreis Coburg-Kronach-Lichtenfels antreten, aber ziemlich

Man kann in Coburg über Vieles diskutieren: Sport, Politik, Unternehmerpersönlichkeiten, Flugplätze. Aber nur bei einem Thema wird es so richtig emotional: die Coburger Bratwurst. Kein Wunder also, dass das, was sich beim Neujahrsempfang der Stadt Coburg zutrug, das Zeug zum Skandal hat. Es gab keine Coburger Bratwürste, sondern Nürnberger! Unfassbar, unglaublich, unverschämt. Kein Wunder, dass Veröffentlichungen in den lokalen Medien eine Flut an Kommentaren auslösten. Die Gemüter ließen sich auch vom Grund nicht beruhigen: Nürnberger Bratwürste kleckern weniger … die Coburger

Liebt Harfouch Seßlach?

Solo für Zwei

terschaft. Kurzerhand hat man die Handballsymphonie um ein paar Tage verschoben. Dann wird Handball gespielt zu den Klängen des Orchesters des Landestheaters.

Cartoon: einheuser

BELEIDIGTER BUSSE

Cartoon: einheuser.ardis&friends

Cartoon: einheuser

STADTGESPRÄCH...

Norbert Kastner wird Anwalt

Hoch damit...

sicher kein Kandidat aus Coburg. Damit wäre Coburg in Berlin nicht mehr vertreten. Zumindest nicht von der CSU. Jetzt wird ein „Königsmörder“ gesucht.

ist also nicht salonfähig? Das ist ja schon der nächste Skandal! Einziger Trost: Von den Nürnbergern gab es nur Zwei im Weggla, statt wie traditionell drei …

Fortsetzung auf Seite 12

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STADTGESPRÄCH BELEIDIGTE SPD

Gerhard Amend ist nicht mehr oberster Richter am Landgericht Coburg. Aber er ist immer noch sehr und sogar noch mehr engagiert in Coburg: für das Theater, für die Volleyballer, für seine Christlich-Sozialen Bürger, als Stadtrat. Man kolportiert, er sitze regelmäßig bei OB Norbert Tessmer auf dem Schoß (im übertragenen Sinne natürlich), um die Stadtpolitik zu erörtern. Ob er

Doris Aschenbrenner soll für die Coburger SPD mal wieder ein direktes Bundestagsmandat holen. Die Unterfränkin mit Rödentaler Wurzeln wurde von einem kleinen Kreis führender Coburger Genossen auserwählt. Das stieß der stellvertretenden SPD-Stadtverbandsvorsitzenden Franziska Bartl sauer auf, schließlich hatte man auch mit ihr geredet, sie dann aber quasi vor vollendete Tatsachen gestellt. Die Kon-

Cartoon: einheuser

BELEIDIGTER AMEND

Cartoon: einheuser

Fortsetzung von Seite 11

Selbsthilfegruppe der schlechten Cartoonisten...

Nur nicht verbraten lassen....

Cartoon: einheuser

Cartoon: einheuser

...und wieder losgelassen....

Die schmetternden Albträume des Meyer-Uwe...

Pulver im Fass

da auch so laut wird wie beim Neujahrsempfang? Da hat er sich mit dem Geschäftsführer der süc// dacor GmbH, Uwe Meyer angelegt. Man solle sich mehr für Volleyball engagieren, so seine Forderung. Aber so kennt man ihn ja auch: gerne mal polternd, aber immer aus Engagement für eine Sache. Das passt nicht jedem, aber das macht es ja auch irgendwie spannend.

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sequenz: Bartl legte ihren Juso-Vorsitz im Unterbezirk Coburg-Kronach nieder. Doch das Geschacher um die Kandidatenfrage ist nicht die einzige Lunte: Andere liebäugeln wohl mit dem Auffangbecken, dass Rene Hähnlein mit seiner Fraktion SBC und der jüngsten Vereinsgründung geschaffen hat und zu der es ja schon drei Ex-SPD-Stadträte verschlagen hat.

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Sebastian Buff. Aus meiner Sicht.

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SCHATZSUCHE INHALT

SCHATZFINDER

THOMAS DURST GEWINNT ERNEUT. „Och, nicht schon wieder“, war nur eine der Reaktionen, die wir bekamen, als der Sieger der letzten Schatzsuche bekannt wurde. Thomas Durst, der schon bei der letzten Schatzsuche im Vorjahr gewonnen hatte, schlug auch diesmal wieder zu. Doch es ging alles mit rechten Dingen zu. Die Rätsel waren schwieriger denn je und die ursprüngliche Zahl der fast 2000 Teilnehmer reduzierte sich schnell auf wenige Hundert. Die Rätsel drehten sich wesentlich um den Maler „und Diplomaten“ (das wussten nur wenige) Peter Paul Rubens und seine Heimatstadt Antwerpen.

Yates Buch „Cold Spring Harbor“ erraten. Einige Teilnehmer jubelten bereits auf Facebook, dass das doch ziemlich einfach gewesen sei. Doch sie hatten noch keine Ahnung, was ihnen bevorstand.

Wer wusste schon, dass Antwerpen 1920 die Stadt der Sommerolympiade war und dass Antwerpen und nicht Brüssel die größte Stadt Belgiens ist. Doch soweit war es anfangs noch nicht. Wir haben mit einem einfachen Kreuzworträtsel angefangen und ließen den Vornamen einer Romanfigur aus Richard

Die Übriggebliebenen suchten dann in der Stadt nach vagen Hinweisen und einem „künstlich verhunzten Foto“ im Schneetreiben nach einer Plakatwand (an der Uferstraße) nach einem kleinen Poster, das wir an der Rückseite der selben angeklebt hatten. Es zeigte den Ausschnitt eines Rubensgemäldes mit

Das folgende Rätsel war ebenfalls noch einfacher, doch danach mussten wir die Schraube etwas anziehen. Nur wer die COBURGER-Ausgaben aufmerksam gelesen hatte, identifizierte die Fleischerei Fischer hinter der Frage „Wem Fleisch sein Gemüse ist“. Und mit dem „Eiermarkt“ konnten nur wenige einen Platz in Antwerpen verbinden. Dass der Benny vom Café Sorgenfrei ein Kaffeekocher aus Hamburg ist, kam dann noch weniger Schatzsuchern in den Sinn.

einem kryptischen Satz, der einen bewussten Rechtschreibfehler enthielt und auf den Fluss „Schelde“ deutete. Mit diesem Wissen konnte man auf einer Webseite Fotos einer Stadt finden, die nur entziffern konnte, der über Googles Streetview den „Eiermarkt“ in Antwerpen suchte. Von da an ging es schnell. Mit Google-Maps konnte man Straßenhinweisen nach Brüssel zum königlichen Schloss folgen. Mit Kenntnis der Coburger Verwandtschaft zum belgischen Königshaus kam man zur Zeichnung einer Coburger Stadtszene. Wenige Schatzsucher waren zu diesem Zeitpunkt übriggeblieben. Die machten sich dann auf und suchten vor der Reithalle nach einem kleinen Poster. Das allein war in Dunkelheit und Schneetreiben nicht leicht, war es doch auch noch auf der Rückseite eines Zauns angeklebt. Über eine Stunde dauerte es, bis der spätere Sieger, Thomas Durst, herausbekam, dass im Jahre 1527 der Vater von Peter Paul Rubens in der Festung Dillenburg in Haft saß; und dadurch die letzten Rätsel auf einer Webseite lösen konnte. Das Ergebnis war eine Emailadresse, an die man (wiederum) zwei Romanfiguren aus Richard Yates Roman senden musste. Zwei Teilnehmer kamen am Schluss ins Ziel. Thomas mit fast zwei Stunden Vorsprung vor dem Zweiten, der nicht genannt werden will. 10 Mal hintereinander freut sich der Gewinner jetzt über einen 200-Euro -Einkaufsgutschein eines Coburger Einzelhändlers. Bei EDEKA-Wagner und im DMMarkt hat er schon eingekauft.

WASEINEMBESCHELDENENMENSCHENAUFDIESTIRNGESCHRIEBEN IST,KANNMANMITGELDNICHTKAUFEN.NICHT MITZWEITAUSENDEURO.

Gewinner Thomas Durst (re) mit Wolfram Hegen

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Rubensausschnitt mit Hinweis auf die Schelde.

Kann jemand das Plakat erkennen?

Eines der vielen schweren Rätsel.

Wo ist das in Coburg? In Minuten erkennen und hinfahren. AUSGABE 14 / FEBRUAR/MÄRZ 2016


INHALT

ADVERTORIAL

EINE RICHTIG RUNDE SACHE 90 Jahre Autohaus Ernst

Automobile Leidenschaft brachte beim Autohaus Ernst schon immer alles ins Rollen. Und das seit 90 Jahren. 2016 nämlich feiert der Traditionsbetrieb diesen stolzen Geburtstag. Vieles hat sich seit den Anfangstagen verändert: Technik, Komfort und Fahrerlebnis. Doch eines ist geblieben: die Passion für Ihre Mobilität. Die beginnt 1926, als Firmengründer Willy Ernst in der Karlstraße eine Werkstatt für Blechreparaturen aller Art eröffnet. Schon nach sechs Jahren wird expandiert: Der Betrieb zieht in die Neustadter Straße 14 um. Gegenüber der damaligen Kaserne, in der heute die Polizei untergebracht ist, entsteht ein Wohnhaus mit Tankstelle und Werkstatt. Willy Ernst verkauft damals zunächst die Marken Büssing (LKW) und Adler (PKW). Eine ganz wichtige Entscheidung trifft der Firmengründer 1948: Er unterzeichnet einen Vertrag mit Volkswagen. Dieser VW-Vertrag ist bis heute ungekündigt und der Beginn einer langen Leidenschaft. Dabei bekommt Willy Ernst 1968 Unterstützung von seinem Sohn Hubertus Ernst, der in das Unternehmen einsteigt und weiter expandiert: 1972 kauft man ein altes Fabrikgebäude auf dem Floßanger 23

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und bringt dort die Neuwagenausstellung unter, 1989 erwirbt man ein Gebäude in Rödental und entwickelt aus dem dortigen VAG-Betrieb den eigenen Standort für VW-Nutzfahrzeuge. Seit 2004 hat die 3. Generation die Leitung des Familienbetriebs inne: Joachim Ernst steigt in das Unternehmen ein. 2005 dann die nächste wichtige Entscheidung, nämlich die Konzentration der Kräfte in Coburg: Möglich wird das durch den Kauf des Geländes der benachbarten Firma Reifen Schwarz nach deren Insolvenz. Dort entstand die heutige Fläche für Gebrauchtwagen, das Gebäude in Rödental wird aufgegeben. Der vorerst letzte Schritt dann 2012: Das Gelände der Paketpost in der Neustadter Straße 16 steht zum Verkauf. Das Angebot kommt gerade recht. Heute befindet sich in den drei Hallen die Firma Schnappauf und die firmeneigene Karosserieinstandsetzung mit neuer Lackierei. 90 Jahre Autohaus Ernst – eine Coburger Erfolgsgeschichte.

COBURG E R | D A S12M A G A Z I N2015 15 AUSGABE / HERBST


MEINUNGEN „MEINUNGEN“ Kurz vor Weihnachten erschien der letzte COBURGER des Jahres 2015. Rechtzeitig zum Fest der Liebe. Keine Zeit zum Streiten, eigentlich. Dennoch erreichten uns natürlich Zuschriften, Emails und persönliche Kommentare zu der einen oder anderen Geschichte. Wobei unsere „Aufreger des Jahres 2015“ relativ unaufgeregt wahrgenommen wurden, der Flugplatz allein erhitzt noch die Gemüter. Das war beim „Hassobjekt Politesse“ schon ganz anders. Auch der fettgedruckte Kommentar von Volleyball-NaFoto: Wikimedia

tionalspieler Noah Baxpöhler, „Wir spielen erste Liga, nicht nur zweite“ kam bei der handballspielenden Konkurrenz nicht so gut an. Aber der Reihe nach, beginnen wir im Hier und Jetzt. IN EIGENER SACHE … … und in aller Kürze: Den COBURGER gibt es ab 2016 ja sechsmal jährlich, und vor allem – umsonst. Das haben wir unseren Fans über Facebook mitgeteilt, unseren Kunden und Vertriebspartnern per Mail und/oder Post. Damit sind wir noch schneller bei noch mehr Menschen in der Region auf dem Wohnzimmertisch. Das freut die Leser,

Sechs Mal jährlich und kostenlos

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Beechcraft Bonanza. Keine Mittelstrecken.

das freut unsere Werbekunden. Das heißt aber auch: Wer einen neuen COBURGER will, muss sich sputen. Und keine Angst, die Qualität bleibt, Befürchtungen wie die von Markus Linke („Ich habe gerne 4 € für den Coburger bezahlt. Und ich würde das auch weiterhin gerne tun. Ich befürchte nämlich, dass die Qualität nun stark nachlassen wird … Lassen wir uns also überraschen und eines Besseren belehren.“) hoffen wir schon mit dieser

ersten „kostenlosen“ Ausgabe entkräftet zu haben. Wobei Joachim Schelbert richtigerweise feststellt, dass das Heft „kostenlos sei, umsonst zum Glück ja nicht. Schönes Heft“. Danke.

IN DER LUFT … … hängt nach wie vor der Flugplatz. Der Aufreger des Jahres 2015 in der Region und sicherlich auch noch

Politesse am Anger AUSGABE 14 / FEBRUAR/MÄRZ 2016


MEINUNGEN 2016. Schon in der Herbstausgabe haben wir die Schlacht der Lügen nacherzählt. Jetzt erreichte uns dazu noch ein Leserbrief von Peter Hermannsdörfer, dem unsere Darstellung zum Thema „Lufthoheit um die ultimative Wahrheit“ trotz „zutreffender Feststellungen“ als unvollständig und einseitig erscheint. Notwendig sei bei größeren Baumaßnahmen als erstes die Abwägung, ob sie notwendig seien und nicht zu einer leichtfertigen Verdichtung oder Vernichtung von Naturflächen führen, so Herrmannsdörfer zunächst. Im Weiteren fragt er nach der Möglichkeit anderer Flugzeuge für den Werksverkehr, nach der Nutzung des Verkehrslandeplatzes Haßfurt und nach der Stärkung des Flughafens Nürnberg. Er hat unseren Artikel wohl nicht vollständig gelesen. Denn die Alternativen haben sich als unzureichend herausgestellt, um den früheren Status quo, die Brandensteinsebene, für die Region zu erhalten.

IN DIE LUFT … …ging Markus Grempel, als er wieder einmal einen Strafzettel dafür erhielt, dass er sich Waren in sein Geschäft in der Ketschengasse liefern ließ. Wieder einmal nämlich stand der Lieferwagen im Halteverbot. Das gehe nicht anders, argumentiert Grempel und fordert mehr Fingerspitzengefühl von Stadt und Politessen. Allerdings hat er unsere Geschichte über das „Hassobjekt Politessen“ nicht initiiert, nur weil er darin die Hauptrolle spielt. Das aber wurde uns vorgeworfen. Nein, wir sind auf ihn zugegangen, weil wir eine Geschichte über die Knöllchenschreiberinnen machen wollten. Dazu haben wir einen aktuellen „Aufhänger“ gesucht, wie man im Journalismus sagt. Und der hieß in diesem Fall eben – Markus Grempel.

IN DER LUFT … …steht Noah Baxpöhler oft, der großgewachsene Volleyball-Bundesligaspieler der VSG Coburg/Grub und Neu-Nationalspieler. Angesichts der relativ geringen Zuschauerzahlen der Volleyballer im Vergleich zum Handball-Zweitligisten HSC 2000 Coburg zitierten wir ihn mit dem Satz: „Wir spielen erste Liga, nicht nur zweite.“ Die Provokation kam an, ändert aber nichts an den Machtverhältnissen im Coburger Sport.

IN DIE LUFT … … sprang auch Thomas Durst, der bereits zum zweiten Mal unsere Schatzsuche gewonnen hat und damit zehn 200 Euro Gutscheine für Geschäfte in Coburg. (Ausführliches dazu in diesem Heft auf Seite 14.) Dass er schon wieder gewonnen hat, fanden jetzt nicht alle so toll, die die 2000 Euro auch gut hätten brauchen können. Die meisten aber gratulierten artig, Jürgen Weber mit einem „Durschti, Du Glückspilz“ oder Diana Noll mit einem „Oh ja, solche können es gebrauchen“ (weil Durst frischgebackener Papa ist). Wer sich noch einmal ein Video von der Preisübergabe anschauen möchte, kann das unter www.itv-coburg.de. Mitreden, Meinung sagen, Anregungen, Wünsche: Ganz einfach unter info@das-magazin-verlag.de oder auf unserer Facebook-Seite.

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Baxpöhler provoziert „Randsportart-Spott“ AUSGABE 14 / FEBRUAR/MÄRZ 2016

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VON WOLFRAM HEGEN

SIE REGIEREN, ENTSCHEIDEN, BEEINFLUSSEN. ODER TYRANNISIEREN UND MANIPULIEREN. SIE SIND ÜBERALL. IN DEN SCHALTZENTRALEN DER GESELLSCHAFT, ABER AUCH GEGENÜBER IM BÜRO ODER AM HEIMISCHEN ESSTISCH: MENSCHEN, DIE MACHT HABEN UND SIE AUSÜBEN. WEIL SIE DIE POSITION DAZU HABEN ODER GANZ EINFACH AUS PURER LUST. DANN SIND WIR IHNEN AUSGELIEFERT.

ÜBER MENSCHEN DIE MACHT HABEN „Kein Abschied auf der Welt fällt schwerer als der Abschied von der Macht.“ Charles Maurice de Talleyrand hat das gesagt, der französische Staatsmann, der Zeit seines Lebens Macht hatte, Einfluss nehmen konnte auf die Geschicke seines Landes zu Zeiten der französischen Revolution und in den Jahrzehnten danach. Eine prägende Zeit für Europa bis heute, bei der er ganz entscheidend mitmischte. Es muss ein erhebendes Gefühl gewesen sein, Geschichte zu schreiben. Und so empfand der Franzose am Ende seines Lebens nicht den Tod enger Verwandter oder Freunde, den er ertragen musste, nicht das Verlassen der Heimat, wie er es auch erlebt hat, als so unerträglich wie den Abschied von der Macht.

MACHT UM IHRER SELBST

MACHT MACHT SEXY

Das möchte sich wohl auch der bekannteste aktuelle Machtmensch nicht vorstellen, Wladimir Putin, der alles tut, um Russlands und vor allem seine Position zu stärken. Der russische Präsident hat die Krim ins Reich geholt, trotz aller Drohungen aus dem Westen, die er kühl lächelnd genoss, er hat die Medien in seinem Land auf seine Linie getrimmt, um Meinung machen zu können für seine Interessen, er hat die Opposition quasi mundtot gemacht, Regimegegner ausgeschaltet. Jetzt mischt er auch im Syrienkonflikt entscheidend mit, schickt seine Bomber, um Stellungen von Regimegegnern seines syrischen Freundes Assad zu beschießen.

Es erstaunt nicht, dass es so etwas wie den Begriff machtbesessen gibt. Besessenheit, das klingt nach Liebe, Leidenschaft, Kunst, Musik, starken Gefühlen. Macht kann ähnliche Hochgefühle erzeugen, sie sei das „das stärkste Aphrodisiakum der Welt“, hat Henry Kissinger dazu einmal gesagt. Vor allem Männer verbinden mit Macht auch Männlichkeit, „Macht macht sexy“, sie enthemmt, gibt einem das Gefühl der eigenen Unbesiegbarkeit. Aber auch Frauen üben Macht aus, subtiler sogar und nicht weniger entschlossen, so sagt man der eisernen Lady des Vereinigten Königreichs Margaret Thatcher den Spruch nach, es störe sie nicht, was ihre Minister sagen, solange sie tun, was sie ihnen sage. Das also macht die Politik so interessant für machtbewusste Menschen. Sie scheuen keinen Aufwand, keine 7-Tage-Woche, kein Hochbuckeln, wenn Sie nur am süßen Duft der Macht schnuppern können. Wer Einfluss nehmen, Ziele durchsetzen, ein Vision mit Leben erfüllen, also Macht ausüben möchte, der kann sich zwar ihrer Mechanismen bedienen, ein politisches Amt aber bietet ihm noch dazu den rechtlichen Rahmen, gibt ihm Gewalt über andere.

Der Weg von Putin vom KGB-Offizier in der ehemaligen DDR bis hin an die Spitze des Riesenreiches ist ohne Zweifel eindrucksvoll. Und der Weg von Russland zurück auf die Weltkarte ebenso. Putins Kalkül geht auf. Er hat sich unentbehrlich gemacht, wird von seinen Landsleuten trotz großer wirtschaftlicher Probleme fast schon mystifiziert, von der Welt gefürchtet. Ist das noch die Macht, um die Geschicke des ihm anvertrauten Landes positiv zu lenken? Oder Macht um ihrer selbst willen? Macht, die sich verselbständigt hat?

Mit Macht über Lebensverhältnisse: Richter.

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ÜBER DIE MACHT

GETEILTE MACHT Nicht umsonst teilen moderne Demokratien diese Gewalt auf, damit sie nicht missbraucht wird, damit sie sich gegenseitig kontrolliert: Richter haben darüber zu befinden, ob jemand bestraft wird oder freigesprochen, ob ein junger Mensch sein Leben im Kittchen verbringt oder den Gerichtssaal als freier Mann verlässt. Sie entscheiden über das Leben von Angeklagten, Absturz oder Zukunft. Sie können und müssen sich dabei zwar auf Recht und Gesetz berufen, die Macht zum Durchsetzen aber haben sie ganz persönlich. Und nicht immer ist die

DIE DUNKLE SEITE nächsten Geschwindigkeits- oder Alkoholkontrolle, bei Razzien oder Festnahmen abgebaut werden, so der Vorwurf. Wer wolle schon beurteilen, ob eine Maßnahme, ob körperliche Gewalt bei einem Einsatz wirklich angebracht war? Die Uniform als Symbol staatlicher Gewalt schüchtere ohnehin ein, kaum einer würde gegen polizeiliche Willkür aufmucken. Zahlen, die solche Vorwürfe belegen, gibt es allerdings nicht. Wenn polizeiliche Gewalt bekannt wird, gilt sie meist als Einzelfall.

Doch es gibt eben diese andere, die „dunkle“ Seite der Macht. Tyrannen oder Despoten, deren einzige Lust darin besteht, zu herrschen und zu unterdrücken. Die finden sich nicht nur in der großen Politik, institutionalisiert mit einer Führungsposition, abgesichert mit einem Klima der Angst, die finden sich auch im Kleinen, in der eigenen Firma oder in der Familie. Die Mechanismen, Mitmenschen zu malträtieren und zu diktieren, sind im Grundsatz dieselben: Rücksichtslosigkeit, Rechthaberei, Arroganz, Erniedrigungen, Beleidigungen, Angriffe, Angst. Es sind oft Narzissten, die ihr eigenes schwaches Ego erhöhen, indem sie andere erniedrigen und manipulieren. So üben sie Macht über andere aus, terrorisieren ihr Umfeld. Je geringer das Selbstwertgefühl der Gekränkten, desto stärker ist die Einflussnahme und Kontrolle des Narzissten, desto höher sein Selbstwertgefühl. „Macht hat, wer mehr Kontrolle über eine andere Person hat als über einen selbst“ bringt Kai Sassenberg vom Leibniz Institut für Wissensmedien diesen Widerspruch auf den Punkt. Dumm nur, dass solche Menschen oft wirklich in Machtpositionen landen. „Wer sich wie ein Chef benimmt, hat nicht schlechte Chancen, einer zu werden“, sagt Sassenberg weiter. Macht verändere Menschen, mache hemmungsloser, egozentrisch, aber auch stressresistenter, kreativer und unabhängiger. Aber, zum Trost, letztlich hängt es auch von den Werten eines Menschen ab, wie er durch Macht wird. Oder wie Abraham Lincoln sagte: „Willst Du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht.“

Gerhard Amend, ehemaliger Strafrichter mit Macht über die Freiheit.

Schuldfrage eindeutig, nicht immer der Tatbestand oder gar das Strafmaß. An die persönliche Integrität von Richtern werden daher hohe Anforderungen gestellt. Wenn zur Macht des Amtes noch die pure Lust am Verurteilen anderer käme, das geile Gefühl der Macht also, dann wäre das verheerend. Nicht wenige Menschen unterstellen Polizisten solche Gefühle. Unterbezahlt und überarbeitet könne der Frust leicht und ohne große Konsequenzen bei der

Machtpositionen gibt es viele, und wir haben täglich mit ihnen zu tun: Mit Richtern, Polizisten, Staatsanwälten, Bürgermeistern, Landräten oder Ministerpräsidenten, mit der Macht von Arbeitgeber, Geschäftsführern, Abteilungsleitern, mit der von Fußballtrainern, Schiedsrichtern. Menschen in diesen Positionen haben die Macht und die Aufgabe, zu entscheiden, damit die moderne Gesellschaft funktioniert. Sie können auch jederzeit von dieser Aufgabe entbunden werden.

„MACHT KANN DAS STÄRKSTE APHRODISIAKUM DER WELT SEIN“, HAT HENRY KISSINGER GESAGT.

In den meisten Städten tragen Politessen Uniform

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AUSGELIEFERT

Helfen und Gesetz durchsetzen. Polizisten.

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Macht über Sieg und Niederlage und manchmal sogar die sportliche Karriere.

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Fotograf: Andreas Grosch

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FRÜHLINGSFOTOS

Der Fotowettbewerb unserer Leser

In diesem Magazin zeigen wir eine kleine Auswahl der Fotos, die im Wettbewerb sind. Jeder Leser kann mit bis zu zwei Fotos beteiligt sein. Die Leser des COBURGER und des BAMBERGER wählen noch bis zum 31. März ihr Lieblingsfoto. Mehr auf Seite 79.

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Fotografin: Sibylle Müller

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Fotogrraf: Tobias Wenkemann

Fotograf: Ann Kathrin Keil

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Fotografin: Marion Fischer

Fotograf: Stefan Heikenwälder

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Fotograf: Vanessa Seifert

Fotografin: Lili Grosch

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Fotograf: Christopher Flügel

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Endet es in einer Katastrophe? Das aktuelle klassische Drama um die Zukunft des Landestheaters? Und wird es dem Sport geopfert? Wohl nicht. Dennoch ist es höchste Zeit, ein paar Sätze ins Drehbuch zu schreiben. EIN LEITARTIKEL VON WOLFRAM HEGEN

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THEATER GEGEN SPORT Volle Hütte: Heimspiel des HSC 2000 Coburg

DAS LANDESTHEATER COBURG HAT MEHR BESUCHER ALS DIE 3 SPORTVEREINE AUF DER LAUTERER HÖHE DIE EXPOSITION Gleich mal vorneweg: Es soll nicht um Zahlen gehen. Nur blanke Werte gegenüber zu stellen, nur mit Summen zu argumentieren, nur Kosten anzuführen, diese Vorgehensweise führt zu keinen schlüssigen, oft sogar zu falschen Ergebnissen, und damit in letzter Konsequenz zu falschen Entscheidungen. Die Diskussionen um die Zukunft und die Sanierung des Landestheaters Coburg aber kreisen nur noch um Zahlen, um Kosten, um Millionen, mal mehr, mal weniger. Was kostet das Theater im Jahr, was kostet die Sanierung, was eine Ersatzspielstätte, ob nur in einer zwischensanierten Halle oder einem Zelt, was kostet das Ensemble, was kostet eigentlich die HUK-Coburg arena im Jahr, was kostet dort eine Eintrittskarte, was kostet sie im Theater, wieviel Förderung zahlt man auf der Lauterer Höhe pro Zuschauer, wieviel am Schlossplatz, diese Fragen wird man doch einmal stellen dürfen, oder? Darf man, bringt aber nichts. Klar ist Kultur auf den ersten Blick teurer als Sport, wobei diese Vereinfachung schon beim Schreiben schwerfällt. Aber zum einen macht es keinen Sinn, Sport und Theater gegeneinander auszuspielen, wohl eher sollte und könnte man voneinander lernen, zum anderen kann man mit solch Zahlenspielen ganz schön Schindluder betrieben.

ber mal so etwas wie Einigkeit hergestellt hat, kann man am Ende auch wieder sagen, was einem welche Qualität wert ist, sein sollte - oder sogar muss?

Bodo Busse, Intendant am Landestheater

DIE PROVOKATION Theater ist erfolgreicher als Sport! Aktuelle Zahlen belegen, dass das Coburger Theater mehr Zuschauer anlockt als alle Spiele der drei Coburger Vereine HSC 2000 Coburg, VSG Coburg/Grub und BBC Coburg in der HUK Coburg-arena zusammen: Während die im Jahr auf maximal 80 000 Besucher kommen, zieht es jährlich bis zu 120 000 Menschen in die Kulturtempel in der Coburger Innenstadt. Zudem gehen die meisten der 80 000 Gäste auf der Lauterer Höhe nach einem Spielbesuch wieder nach Hause, wogegen viele der 120 000 vor oder nach einer Vorstellung noch die Coburger Innenstadt, Cafés und Restaurants bevölkern, so die Zahlen weiter. Auf dieser Basis hat der Stadtrat beschlossen, die Sportförderung einzustellen und stattdessen den Standortvorteil „Landestheater“ weiter auszubauen. Man muss Zahlen nur weit genug verkürzen, um Argumente für die eigene Interessenlage zu haben. Das aber wird der Sache nicht gerecht. Wenn es um eine Entscheidung über die Zukunft des Landestheaters Coburg geht, kommt man nicht drum herum, sich etwas mehr Mühe zu geben: Es geht wieder einmal um die Qualität des Standortes Coburg. Was macht ihn denn aus? Und welche Rolle spielt in diesen Überlegungen das Landestheater? Wenn man darü-

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Wolfgang Heyder, inszeniert den Handballsport

DER AUFTRAG Theater ist keine gewinnorientierte Unterhaltungsindustrie, sonst würde man auf der Bühne des Großen Hauses Kochduelle veranstalten, Quizshows machen oder ein paar C-Promis in der Reithalle einsperren und RTL für das neue Format „Ich-bin-keinStar-lasst-mich-hier-drin-sonst-muss-ich-unterder-Brücke-schlafen“ begeistern. Theater hat einen gesellschaftlichen Bildungsauftrag, und Bildung ist die Ressource für die Zukunft. Bodenschätze haben wir nämlich keine. Es soll jetzt nicht darüber gefaselt werden, was Bildung eigentlich ist, aber bei Günter Jauch die „Wer-wird-Millionär“-Fragen beantworten zu können, das ist Bildung sicher nicht. Nein, es geht darum, eigenständiges Denken zu fördern, Fra-

gen zu stellen, kritisch zu bleiben, zu diskutieren, zu streiten, Widersprüche aufzuzeigen, Argumente auszutauschen, Lösungen anzubieten, Meinung zu äußern. Bildung ist der Grundpfeiler einer funktionierenden Demokratie. An ihr aber mangelt es zunehmend. Ein kleiner Blick in die sozialen Medien gerade in den letzten Wochen und Monaten reicht, um das festzustellen. Dieser Bildungsauftrag ist auch die einzige Legitimation, warum Theater überhaupt Subventionen erhält, eben weil es nicht nur um reine Unterhaltung und Gewinnmaximierung geht, nicht nur reines Entertainment ist. Diesen Zusammenhang muss man sich als Coburger immer wieder vor Augen halten, auch und gerade, wenn man mal klamm ist (wobei die aktuelle Haushaltssituation ja nicht wie ein Unglück über die Stadt hereingebrochen ist…). Theater sind gesellschaftliche Errungenschaften, gerade in ihrer Vielfalt. Weltweit beneidet man Deutschland um diesen kulturellen Genpool. Man sollte seine Theater also nicht nur erhalten, man sollte sie pflegen wie ein eigenes Kind, mit viel Liebe, aber auch mal mit der nötigen Strenge. Ein Theater aus Kostengründen in Frage zu stellen, ist ein gesellschaftspolitischer Offenbarungseid. Sein Kind wirft man nicht raus. Wie hoch wäre der Preis, den wir alle zahlen müssten, wenn wir Bildung dem Diktat ihrer Kosten unterwerfen? Wie groß aber der Nutzen, der uns allen zu Gute kommt, wenn wir uns Bildung etwas kosten lassen? Und ganz klar: Bildungsauftrag heißt nicht sperriges Regietheater, in dem jede Minute auf den harten Sitzen zur Qual wird, das heißt natürlich, Inhalte so zu erzählen, so zu inszenieren, dass der Zuschauer im besten Fall mit offenem Mund und Tränen in den Augen im Publikum sitzt, empört, lachend, angeregt, nachdenklich. Unterhaltung im besten Sinne eben. Hier muss man das Landestheater immer wieder in die Pflicht nehmen, dies auch zu leisten, um für sich und für Bildung zu begeistern. Und hier muss das Landestheater auch Interesse an einer guten „Auslastung“ haben.

DER STANDORT Neben diesem Bildungsauftrag, der alles überragt und in einer Kosten-/Nutzen-Rechnung gar nicht wirklich zu erfassen ist, hat das Landestheater Coburg aber auch ganz konkrete Qualitäten für den Standort Coburg:

KOCHDUELLE ODER QUIZSHOWS AUF DER BÜHNE DES LANDESTHEATERS COBURG? AUSGABE 14 / FEBRUAR/MÄRZ 2016


WAS EIN THEATER KOSTEN DARF

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THEATER GEGEN SPORT

DIE SANIERUNG KOSTET EINE GUTE HALBE MILLION EURO IM JAHR

Es dient als Treffpunkt, nahezu tagtäglich kommen Menschen zusammen, vor den Aufführungen, in den Pausen. Sehen und Gesehen werden, miteinander ins Gespräch kommen, ob nun über das eigene Leben, den Beruf reden, oder über das Schauspiel, die Oper, das Ballett, das Konzert. Mit diesem gesellschaftlichen Angebot kann Coburg auch den demografischen Wandel hervorragend für sich nutzen: Die Vestestadt als Rückzugsraum für Menschen, die nach einem Leben in den Metropo-

Und hat eigentlich schon mal jemand den Wert der überregionalen Werbung des Landestheaters Coburg für die Vestestadt bewertet? Wieviel hundert-

len wieder das eher ruhige Ländliche suchen, ohne aber auf kulturelles Angebot verzichten zu wollen. Schon immer war Coburg, auch zu sehen an den stellenweise prächtigen historischen Wohnhäusern, ein beliebter Wohnort für Pensionäre.

tausend oder gar Millionen Euro hätte man im Laufe der Jahre für Werbeschaltungen im Bayerischen Fernsehen, anderen TV-Stationen, und für Veröffentlichungen in anderen Medien bezahlen müssen, um Coburg überregional zu präsentieren?

Das Landestheater ist ein Alleinstellungsmerkmal. Den einen oder anderen auch mal erfolgreichen Sportverein hat nahezu jedes Provinzstädtchen, ein Landestheater aber ist schon etwas ganz Besonderes. Noch dazu ein 3-Sparten-Haus inklusive eines sehr

DAS GELD

Sporttempel: HUK-Coburg arena

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ordentlichen Philharmonischen Orchesters. Das ist ein Standortvorteil auch für die großen Unternehmen in der Vestestadt. Fach- und Führungskräfte und deren Familien erwarten an ihrem Lebensmittelpunkt ein hochkarätiges kulturelles Angebot. Dafür steht in Coburg vor allem das Landestheater mit über 400 Vorführungen jährlich.

Landestheater Coburg

Dann reden wir halt jetzt doch einmal über das Geld. Für Vermieter, Energieversorger, Lebensmittelge-

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WAS EIN THEATER KOSTEN DARF schäfte, Klamottenläden, Apotheken, Gasthäuser, Kneipen nämlich ist das Theater Gold wert: Ein großer Teil der Personalkosten für das Ensemble in Millionenhöhe bleibt in Coburg und fließt im Übrigen über Steuern zum Teil auch wieder in den Stadtsäckel zurück: Die 230 Angestellten nämlich geben ihr Geld vor allem in der Vestestadt aus, der ambitionierte Spielplan lässt kaum Zeit für große Reisen oder Shopping in Düsseldorf. Und die über 100 000 Besucher beleben vor allem die Gastronomie oder bleiben auch mal in Coburg zu Gast. Man

spielt werden muss, ist auch klar. Und dass wir da auch über Geld reden, auch. Am sinnvollsten wäre es, die neue Sporthalle auf dem Anger doch mit der nötigen Infrastruktur auszustatten, das kostet zwar ein bisschen mehr, dann aber könnte man dort vorübergehend einziehen und müsste nicht das Geld in die marode alte Angerhalle stecken, um sie dann ja doch kurz darauf wieder abzureißen.

Bewertung eines Landestheaters. Gälte die BWL als Maßstab für alles, müsste man Stadtverwaltungen, die Polizei, am Besten den ganzen Staat abschaffen … aus betriebswirtschaftlicher Sicht nämlich wäre das dringend notwendig.

Eines aber kommt nicht in Frage: Den Theaterbetrieb vorübergehend einzustellen. Die Bundesliga setzt ja auch nicht ein Jahr aus, wenn gerade mal wieder ein Stadion umgebaut wird.

In einem Satz: Landestheater sanieren, Ausweichspielstätte suchen, weitermachen wie bisher … nicht ganz: Angesichts der aktuellen Diskussionen muss sich auch das Theater mehr als bisher zu seiner Bringschuld bekennen, seinem Bildungsauftrag gerecht werden, ohne intellektuell zu überhöhen, anspruchsvolle Kultur machen, ohne elitär zu sein. Es muss noch mehr als bisher auch überregional Werbung für sich und damit den Standort Coburg machen und diesen Werbewert hier vor Ort in Coburg auch kommunizieren. Es muss die tollen Leistungen im Bereich der Theaterpädagogik noch mehr nach außen tragen, Kinder und Jugendliche auf die Bühne bringen und natürlich ins Theater. Oft gelingt das schon: Tschick in der Reithalle läuft 50mal, nahezu alle Schüler der Stadt Coburg dürften das Stück mittlerweile gesehen und gemerkt haben: Das ist ja gar nicht so elitär. Das macht ja richtig Spaß.

DIE ZERSTÖRER Dann gibt es aber die Bedenkenträger mit dem Versuch, die aktuelle Situation für eine Zerschlagung der aktuellen Strukturen zu nutzen: Es wird darauf verwiesen, dass kaum Städte sich mehr ein Dreispartenhaus leisten, schon mal gar nicht Städte von der Größe Coburgs, und man deswegen dem Vorbild anderer Stadttheater folgen solle, Gastspiele andere Theater zu einem Vollprogramm zusammenzustellen … zum einen wäre das so, als würde man in der HUK Coburg-arena aus Kostengründen ab und zu Gastmannschaften aus Erlangen, Bamberg oder Friedrichshafen einladen, um den Menschen vor Ort Spitzenhand-, Basket- und Volleyball zu zeigen, zum anderen ist doch genau die Entwicklung anderer Gemeinden weg vom eigenen Ensemble der Grund, es hier eben nicht zu tun: Das Alleinstellungsmerkmal hat seinen Namen dann mehr und mehr wirklich verdient. Andere schreiben, die Abschaffung des Landestheaters wäre aus rein betriebswirtschaftlicher Sicht sinnvoll. Betriebswirtschaft aber ist schon einmal grundsätzlich die falsche Disziplin für die

DIE LÖSUNG

Es geht darum, Begeisterung für Theater, für Kultur, letztlich eben für Bildung zu wecken. Und man kann von einem Theater zwar nicht erwarten, Geld zu erwirtschaften. Aber man kann und muss erwarten, innerhalb der kulturellen Verpflichtungen wirtschaftlich zu denken. Vielleicht kann man da auch wieder vom Sport lernen und tut das ja auch schon: Sponsoren suchen, den gesellschaftlichen Aspekt in den Vordergrund stellen, Treffpunkt sein, zusammenarbeiten. Theater muss sein!

mag sich einen abendlichen Besuch in Coburg City ohne Landestheater nicht vorstellen. Und dann noch zu den Kosten für die Sanierung: Ob nun 22 Millionen Euro oder ein paar mehr. Das ist eine Investition für die nächsten 40 Jahre. Macht pro Jahr eine halbe bis dreiviertel Million Euro. Für einen Standortfaktor, um den Coburg von anderen beneidet wird. Und das für die Zeit der Sanierung irgendwo ge-

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THEATER MUSS KEIN GELD ERWIRTSCHAFTEN, ABER WIRTSCHAFTLICH DENKEN COBURGER | DAS MAGAZIN

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COBURGS LÄNGSTE STRASSEN

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Coburgs längste Straße verdankt ihren Titel der Gebietsreform 1972, als Beiersdorf zum Coburger Stadtteil wurde. Seither führt die Straße aus dem Coburger Zentrum durch das deutlich erweiterte Stadtgebiet bis hin zur Landkreisgrenze am Ende von Beiersdorf. Dabei kommt die Rodacher Straße auf die stattliche Länge von 4,2 Kilometern und ist mit diesem Ausmaß mit Abstand Spitzenreiter, quasi der FC Bayern des Coburger Straßennetzes. Benannt ist die Straße natürlich nach ihrem letztlichen Zielpunkt im nordwestlichen Landkreis Coburg, der Stadt Bad Rodach. Eigentlich müsste sie daher heute also Bad Rodacher Straße heißen, nachdem Rodach 1999 den Badtitel zuerkannt bekam, aber das nur als Randnotiz. Es lohnt sich auf jeden Fall, die Straße einmal bewusst abzufahren, Esoteriker hätten ihre wahren Freude: Das Finanzamt steht symbolisch für das Geld, der Bahnübergang für Stillstand, der Goldbergsee für Mutter Natur, der Schwarze Bär

Der Überraschungszweite ist die Cortendorfer Straße in Coburgs Osten. Sie kommt auf immerhin 3 Kilometer Länge. Überraschend, weil sie zwar jedem Coburger bekannt ist, aber doch - relativ unscheinbar - ein Schattendasein führt, und das im wahrsten Sinne des Wortes: Auf einem guten Stück der Straße durch den dunklen Wald am Fuße des Bausenbergs wird es spät hell und vor allem früh wieder dunkel, wenn die Sonne im Westen steht, aber im Mittelteil der Cortendorfer Straße kaum mehr als ein paar Strahlen ankommen. Ihren Beginn hat sie an der Kreuzung mit der Rosenauer Straße, eine unspektakuläre Gegend, ein Einkaufszentrum, Gewerbe, Industrie. Cortendorf selbst ist ja ein alter Industriestandort, mit der ehemaligen Brauerei Scheidmantel, der früheren Porzellanfabrik Cortendorf und noch heute den Firmen Lasco und Waldrich. In den letzten Jahren entstanden entlang der Cortendorfer Straße zudem viel Wohnungen und Häuser,

Auf ihr fährt man von der herzoglichen Vergangenheit Coburgs hinein in das bäuerlich geprägte Umland: Auf 2,7 Kilometern Strecke schlängelt sich die Seidmannsdorfer Straße in Richtung Südosten den Berg hinauf und von dort bis ans Ende von Seidmannsdorf, das auch erst seit 1972 zur Vestestadt gehört und auf eine interessante kriegerische Geschichte zurückblicken kann: entstanden im Ketschenbachtal im Kreuzungsbereich der ehemaligen Verkehrsadern Coburg/ Kronach und Sonneberg/ Lichtenfels zog Wallenstein 1632 von hier in Richtung Veste, um sie zu belagern, 1806 machten französische Truppen auf ihrem Marsch in Richtung Norden hier Rast. Den Beginn hat die Seidmannsdorfer Straße auf Höhe des Queckbrunnens direkt anschließend an das Steintor. Von dort führt sie an Gymnasien und Realschulen vorbei. Vor allem früh um kurz vor acht und mittags um 13 Uhr ziehen daher Scharen an Schülern aus oder in Richtung Stadt

für Freude. Das Leben findet statt in Wohnhäusern, Parks, Geschäften, Apotheken, Banken, Wirtschaften. Und in Coburg-Neuses, der Heimat Friedrich Rückerts und bei einem Blick auf Schloss Callenberg wird man eins mit Coburgs Vergangenheit. Ein würdiger Spitzenreiter.

wenn man die Itzbrücke hinter sich gelassen hat. Vom alten ortsbildprägenden Hahnfluss ist seit der Verrohrung in den 1950er Jahren dagegen nichts mehr übriggeblieben. Ihren Zielpunkt hat die Cortendorfer Straße im Stadtteil Rögen auf der anderen Seite des Bausenbergs.

an der Straße entlang oder werden von ihren Eltern sicher bis vor die schulischen Eingangstore gebracht. In den Morgenstunden kommen Freunde eines gepflegten Verkehrsstaus somit sicher auf ihre Kosten. Weitgehend unspektakulär ist der mittlere Bereich der Straße: Vor allem Wohnhäuser prägen hier das Bild.

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ZUSCHAUEN.HÖREN

ZUSCHAUEN. DEMNÄCHST IM LANDESTHEATER KABALE UND LIEBE?

DER ROSENKAVALIER Komödie für Musik von Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal

A DARUM GEHT ES Baron Ochs will heiraten. Meist geschieht dies aus Liebe. Doch der Baron hat grosse finanzielle Probleme und so wäre Sophie, die Tochter des neureichen und frisch geadelten Herrn von Faninal genau die richtige Partie. Die Chemie zwischen ihm und Sophie stimmt aber leider nicht ganz, zumal diese sich gerade Hals über Kopf in den jungen Octavian verliebt hat, der als Bräutigamsführer – auch Rosenkavalier genannt – Baron Ochs zur Seite stehen soll. Doch auch er hegt Gefühle für Sophie (auch wenn er ganz nebenbei eigentlich der Liebhaber von Fürstin Werdenberg ist), so dass ihm sein Auftrag für Baron Ochs schnell eher zweitrangig erscheint. Für die nötige Würze durch die entsprechende Intrige zur Rettung der Liebenden sorgt dann das Pärchen Valzacchi und Annina.

B WO UND WANN SPIELT ES

1911 in der Dresdner Semperoper uraufgeführt, spielt die Oper im Wien zur Zeit der ersten Regierungsjahre von Maria Theresia, etwa um 1740. Vom Stelldichein im Schlafgemach der Fürstin Werdenberg wandert die Handlung über das Haus des Herrn Faninal für den finalen Überraschungscoup ins bürgerliche Wirtshaus.

C WAS ERWARTET MICH

Auf den ersten Blick lassen der Untertitel, die Thematik und die Personenkonstellationen eine heitere Komödie vermuten, doch weder Strauss noch von Hofmannsthal suchen die Nähe zur Operette, sondern stellen deutliche Bezüge zur Gegenwart her und reflektieren über grundlegende Fragen der Liebe, der Anziehung und der Ehe, aber auch über das Schicksal und die Zeit. Unter der Regie von Jakob Peters-Messer darf man sich darauf freuen, noch tiefer in diese Fragestellungen einzutauchen. Nachdem er mit IPHIGENIE AUF TAURIS für die gefeierte Eröffnungspremiere unter der neuen Intendanz von Bodo Busse verantwortlich war, hat er zuletzt mit RINALDO und PELLÉAS UND MÉLISANDE zwei Produktionen inszeniert, deren geheimnisvolle Mystik nachhaltig beeindruckte. Wie bei diesen beiden Produktionen werden ihm als Bühnenbildner und Kostümbildner erneut Markus Mayer und Sven Bindseil zur Seite stehen. Für die musikalische Leitung ist Generalmusikdirektor Roland Kluttig verantwortlich.

D WER IST DABEI Als Feldmarschallin Fürstin Werdenberg kehrt Betsy Horne als Gast ans Landestheater Coburg zurück. Michael Lion hält als Baron Ochs auf Lerchenau um die Hand von Sophie an, die alternierend von Ana Cvetkovic-Stojnic und Anna Gütter gesungen wird. Als Rosenkavalier Octavian verliebt sich Verena

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Usemann in die Tochter des Herrn von Faninal, für den als Gast Peter Schöne engagiert wurde. Die Intrige spinnen als Valzacchi und Annina Dirk Mestmacher und Gabriela Künzler. Weiterhin sind Felix Rathgeber als Notar und Polizeikommissar, David Zimmer als Haushofmeister und Wirt und José Manuel als Sänger zu sehen. Zudem übernehmen die Mitglieder des Chores (unter der Leitung von Lorenzo Da Rio) eine Vielzahl an präsenten und prägnanten Soloauftritten.

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Nach der Premiere am 6. März im Grossen Haus folgen weitere Vorstellungen im März (9.3., 17.3. und 27.3.), April (3.4., 7.4., 10.4., 15.4., 19.4. und 22.4.), sowie am 11. Mai 2016.

DIE REVOLUTION FRISST IHRE EIGENEN KINDER

DANTONS TOD Schauspiel von Georg Büchner

A Die ersten Jahre der französischen Revolution sind vorbei. Die Kämpfe waren hart und viel Blut ist geflossen. Zu viel für George Danton. Der Revolutionsheld der ersten Stunde will nicht mehr, er sucht Frieden – für die junge Republik, aber auch für sich. Doch für den ehemals Verbündeten und jetzigen Gegenspieler Robespierre ist jedes Zögern Schwäche. Und mehr Blut muss fliessen. B Die Gesellschaft ist im Wandel, radikale Gedanken gehören zur Tagesordnung, die Gewalt ist allgegenwärtig und wer versucht, die Augen vor dem Zeitgeschehen zu verschliessen, findet sich im politischen Abseits wieder. Was für die blutigen Tage der heute als Geburtsstunde der Demokratie gefeierten französischen Revolution gilt, scheint plötzlich wieder aktueller den je. Und so bezieht das Theater Stellung und wird politisch. Bereits in seiner Inszenierung von Schillers leidenschaftlichem Frühwerk DIE RÄUBER hat sich Schauspieldirektor Matthias Straub der Frage gewidmet, wofür und auf welche Weise es sich noch zu kämpfen lohnt. Diese Frage greift er nun wieder auf. Für den ästhetischen Rahmen steht ihm mit Till Kuhnert als Bühnenbildner und Carola Volles ein eingespieltes Team zur Seite. D Als Danton und Robespierre stehen sich Nils Liebscher und Thorsten Köhler gegenüber. Danton wird durch Ingo Paulick als Camille Desmoulins, Tom Wild als Hérault-Séchelles und Niklaus Scheibli als Philippeau unterstützt. Robespierre stehen Benjamin Hübner als St. Just, Oliver Baesler als Barére und Stephan Mertl als Collot d’Herbois zur Seite. Als öffentlicher Ankläger Fouquier-Tinville ist Thomas Straus zu sehen. Sarah Zaharanski spielt als Julie, Lucille und Marion alle Frauenrollen. Andreas Lindemann stellt als Gast den ersten Bürger dar, die weiteren Bürger und kleinere Nebenrollen werden zusätzlich vom Ensemble übernommen. E Vor der Premiere am 26. März im Grossen Haus gibt es erste Einblicke in einer Matinee am 13.3. in der Reithalle. Die weiteren Vorstellungstermine: 30.3., 1.4., 8.4., 13.4., 17.4., 18.4., 21.4., 24.4., 5.5. und 31.5.2016.

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Advertorial

PERFEKTE KLEIDUNG FÜR DEN MANN WELCHE ANZÜGE, WELCHE SAKKOS UND HOSEN SIND HEUTE IM BUSINESS ANGESAGT? Hosen sollten schmal sein. Nicht eng, aber schmaler, schlanker. Also tailored, sharp. Das gilt auch für die Fußweite. Der gesamte Eindruck eines Outfits sollte schmaler erscheinen, die Proportionen müssen stimmen. Die Armlängen bei einem Sakko müssen kürzer sein als das Hemd darunter. Das Hemd mit Manschettenknopf muss in jedem Fall 1 bis 2 cm aus dem Arm des Jacketts herausschauen.

WELCHE SCHUHE TRÄGT MAN IM BUSINESS? Bei offiziellen Terminen natürlich Lederschuhe. Im normalen Business kann man zu einem Anzug auch einen Sneaker oder einen Turnschuh tragen, dann aber auch keine Krawatte. Das ist vor allem Typ- und Alterssache. Je jünger, desto eher auch mal einen Turnschuh und unter dem Sakko, kein Hemd, sondern ein Shirt.

WELCHEN EINFLUSS HAT EIN UNTERNEHMEN? In der Geschäftswelt gelten modische Konventionen, an die man sich zu halten hat. Doch auch innerhalb dieser Regeln gibt es Varianten, je nach Branche, Unternehmen, Position. Und letztendlich spielen der persönliche Stil sowie der Typ hier eine wichtige Rolle. Einer, der sich damit auskennt wie kein Zweiter ist Roberto Bauer aus Lichtenfels. Er berät seit 30 Jahren viele Kunden und Unternehmen in Sachen Mode. Wir haben uns mit ihm über die perfekte Businesskleidung unterhalten.

WAS IST DAS RICHTIGE HEMD?

MIT ODER OHNE KRAWATTE? „MANN“ IST UNSICHER.

WANN IST EIN EINSTECKTUCH MÖGLICH?

Viele Manager wollen dynamisch erscheinen, weil es sich positiv aufs professionelle Image auswirkt, so die Hoffnung. Viele tragen daher keine Krawatte. Bei Krawatte „ja“ oder „nein“ kommt es jedoch auf den Dresscode im Unternehmen an. Dabei ist eine Krawatte zu bestimmten Anlässen auch heute Pflicht: Bei offiziellen Terminen, auf Empfängen, Banketts oder auf dem Podium, bei Versammlungen oder Präsentationen. Ansonsten gilt: Welcher Typ ist er? Welche Farben und Muster stehen ihm? Man sollte hier auf keinen Fall jedem Trend hinterherhecheln.

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Ein absolutes NoGo ist ein Krawattenhemd ohne Krawatte. Oder anders: wenn keine Krawatte, dann auch kein Krawattenhemd. Wenn man trotzdem seriös herüberkommen möchte, empfiehlt sich z.B. ein Manschettenknopfhemd, das kann auch ohne Krawatte getragen werden, z.B. mit Haikragen oder einem modifizierten Kentkragen. Man kann auch über das Hemd - aus modischen Gründen - einen Pullunder oder Westover oder Cardigan tragen, beides muss dann in jedem Fall farblich zusammen passen.

Ein Einstecktuch ersetzt eine Krawatte. Also, wer keine Krawatte trägt, kann mit einem Einstecktuch einen adäquaten Ersatz schaffen. Wenn Krawatte und Einstecktuch, dann nicht denselben Stoff wählen und nicht dasselbe Design. Das sind entscheidende Details. Daran entscheidet sich, ob man als Modekenner oder als „Old School“ wahrgenommen wird. Und es gibt Menschen, die auf solche Dinge großen Wert legen. Einst als konservativ belächelt und fast immer nur in weiß, hat das Einstecktuch heute in der Herrenmode wieder seinen festen Platz.

Man verkörpert mit seiner Kleidung auch die Werte eines Unternehmens. Ganz wichtig ist das vor allem bei einem Neueintritt ins Unternehmen: Gleich nach dem Dresscode erkundigen und sich daran halten. Auch Fragen, ob es zum Beispiel einen Casual Friday gibt, der einen relativ freien Look und Jeans erlaubt, müssen geklärt werden.

IST SCHMUCK ERLAUBT? Da sollten Männer Understatement pflegen, eine schöne Uhr wäre wünschenswert. Ansonsten gilt: Weniger ist mehr!

GIBT ES GRUNDREGELN? Je offizieller der Anlass, desto mehr Krawatte, desto mehr gedeckte Farben, desto mehr Lederschuh. Keine knalligen Farben beim Hemd oder Anzug! Bei Accessoires ist Farbe hingegen durchaus möglich. Wer mehr wissen möchte: Roberto Bauer und seine Tochter Sara Bauer-Oertel sind nahezu täglich im Herrenmodengeschäft ROBERTO BAUER in der Bamberger Straße 2 in Lichtenfels, wenn sie nicht gerade für ihre Kunden auf Messen unterwegs sind. Einfach mal vorbeischauen.

www.robertobauer.de. Telefon 09571 42 55.

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Coburg ist digitale Einkaufsstadt, sagt das Bayerische Wirtschaftsministerium. Jetzt wird fleißig an der Vernetzung von On— und Offlinehandel gearbeitet, bestehende Angebote werden erweitert, Schulungen machen fit für die Zukunft. Der Internethandel soll als Partner, nicht als Gegner begriffen werden. Gelegenheit, unter die Lupe zu nehmen, ob die Coburger Händler in Sachen Onlineshopping gut aufstellt sind. Damit nämlich, so die Theorie, lassen sich neue Kunden von außerhalb gewinnen, die vielleicht nicht im Laden vorbeikommen, aber sich beliefern lassen. Damit nämlich, so die Theorie weiter, zeigt man sich den Kunden, zeigt, dass es ihr heißersehntes Produkt ein paar hundert Meter weiter in ihrer eigenen Stadt zu kaufen gibt, und dass man es ihnen auch gerne Zuhause vorbeibringt.

ONLINE SHOPPING Genießen Sie im Tea Room „CREAM TEA“ mit täglich frisch gebackenen SCONES und hausgemachter CLOTTED CREAM, dazu JAM und TEE oder

FILTERKAFFEE.

Der Shop läd zum Stöbern ein. Hier finden Sie zahlreiche Spezialitäten aus Great Britain, typische Wohnaccessoires, Bücher, Schönes und Nützliches für Bad, Küche und Garten.

British Lifestyle - Shop & Tea Room

Nun gibt es in Coburg gerade mal 50 Ge-

angemeldet, wie in einem normalen Shop

schäfte, die auch einen Onlineshop anbie-

auch ein wenig gestöbert, und uns dann

ten. Darunter sind allerdings die meisten

für einzelne Produkte entschieden und sie

überregionale Ketten wie Modelabels, die

bestellt. Wichtige Kriterien waren der Sei-

sich am Standort Coburg ganz einfach ans

tenaufbau, die Attraktivität der Seiten, die

nationale Onlinegeschäft mit dranhängen.

Funktionalität, der eigentliche Bestellvorgang und letztlich die Lieferung.

Birgit Eibl

Nägleinsgasse 1 96450 Coburg

Rein lokale Onlineshops gibt es nur eine

Tel.: +49 9561 / 35 50 424 mobil: +49 179 / 12 27 795

birgit@the-british-corner.de www.the-british-corner.de

griffen und sie einmal getestet, uns also

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gute Handvoll. Wir haben vier herausge-

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DIENSTLEISTUNGSCHECK ONLINE SHOPPING

Webseite

Erst einmal Benutzerkonto anlegen mit Namen, email-Adresse und Passwort. Rechts oben mit dem Klick auf den Button „Mein Warenkorb“ geht’s dann los. Man hat verschiedene Reiter zur Verfügung, nach Sportarten, Damen, Herren, Kinder, Bekleidung, Schuhe, Ausrüstung, reduziert und anderen. Wir klicken auf die Rubrik Herren und wiederum auf die Unterkategorie „Fitness & Training“ und in die nächste Unterkategorie „Bekleidung“. Innerhalb der Bekleidung bekommen wir wie in allen Unterkategorien einen Überblick über eine große Auswahl mit Bildern, dem Preis und können mit einem Klick weitere Informationen zum jeweiligen Produkt erfahren.

Abwicklung

Wir entscheiden uns für eine NIKE Herrenjacke „DriFit Touch Fleece Hoodie“ für 64,95 €, wählen Farbe und Größe, lesen von 2-5 Tagen Lieferzeit, nehmen die Jacke in den Warenkorb, geben unsere Adresse an, wollen den Artikel geliefert bekommen, könnten ihn aber auch abholen, können zwischen Vorkasse, Online-Überweisung, Kreditkarte und PayPal Überweisung wählen, entscheiden uns für die Sofort-Überweisung, IBAN und BIC eingegeben, und klicken auf kostenpflichtig bestellen, Zugangsdaten zur eigenen Bank eingeben, TAN, fertig. Wir benötigen für das alles ca. 10 Minuten und warten dann zwei Tage. Also alles im Rahmen, prima und danke.

COBURG SPORTHAUS WOHLLEBEN

FEBRUAR 2016 www.intersport-wohlleben.de

Gesamteindruck Das Sporthaus Wohlleben profitiert vom Label

Webseite

Verschiedene Wege führen auf der Homepage von Feyler Lebkuchen zum Shop. Erst einmal anmelden, dann gleich shoppen gehen und ein bisschen weihnachtliche Gefühle zurückholen jetzt kurz vor dem Frühling. Wir klicken also auf Shop und tauchen direkt ein in ein Weihnachtswunderland. Elisenlebkuchen, Haselnuss-, Meisterlebkuchen und 500g lose Ware sind die Unterrubriken, über die wir uns mit einem Mausklick weiterführen lassen zu den Elisenlebkuchen, die sich uns dann auf einer Seite in den verschiedensten Varianten jeweils mit Bild anbieten. Wir erfahren etwas über diese „Meisterwerke der Lebküchner“ und finden den Klassiker, den Fünferpack Elisenlebkuchen.

Abwicklung

8,80 Euro kosten die Lebkuchen, die nehmen wir. In einem neuen Feld erfahren wir dann noch etwas über die Zutaten und dass die Lebkuchen sofort lieferbar sind. Wir können natürlich mehrere Packungen bestellen, geben aber „1“ ein. Ein neues Feld bestätigt unseren Warenkorb, wir gehen zur Kasse. Wir staunen ein wenig zwar ein wenig über die hohen pauschalen Versandkosten von 5,90 Euro, dürfen aber im nächsten Reiter unser Wunschversanddatum eingeben. Das tun wir natürlich gerne, heute gleich, klar. Die Zahlungsmöglichkeiten sind Vorkasse, Kreditkarte oder PayPal. Wir geben unsere Kreditkarteninfo ein und klicken auf kaufen. Am Tag darauf ist alles da, prima.

COBURG LEBKUCHEN FEYLER

FEBRUAR 2016 www.feyler-lebkuchen.de

Gesamteindruck

und den technischen Möglichkeiten von Intersport, abgewickelt wird aber letztlich lokal. So gesehen bietet der Onlineshop alles, was das Herz begehrt: Eine übersichtliche Menüführung durch verschiedene Kategorien, Bilder zu allen Produkten, weitergehende Informationen dazu, ein funktionierendes und selbsterklärendes Bestellsystem, eine ganze Reihe an Bezahlmöglichkeiten. Insgesamt eine runde Sache. Nur die Lieferzeit wäre mit den angegebenen 2-5 Tagen für einen lokalen Händler fast ein bisschen viel, das aber fällt unter dem Strich kaum ins Gewicht, vor allem, wenn es dann nur einen Tag dauert.

Da wird’s einem weihnachtlich zumute. Weihnachten heißt Familie, Zuhause, Geschenke und so fühlt man sich auch. Warme Farben, viele leckere Süßigkeiten in Form von Lebkuchen, kleine Geschichten und Informationen lassen einem das Wasser im Mund zusammenlaufen. Das Procedere ist selbsterklärend, alles funktioniert und ist am richtigen Platz. Dank Kreditkartenmöglichkeit ist auch RuckZuck bezahlt. Nur die Versandkosten von pauschal 5,90 Euro drücken ein wenig die Laune, ein Angebot für Besteller aus der Region wäre ganz nett. Das gibt ganz leichte Abzüge. Aber ansonsten: Reinkommen und Shoppen.

Fazit Fit für die Zukunft. Note Sehr gut (1)

Fazit Leckeres Angebot. Note Fast sehr gut (-1)

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DIENSTLEISTUNGSCHECK ONLINE SHOPPING

Webseite Die Seite vom Gärtnerhof Callenberg ist übersichtlich ange-

legt. Klar und einfach. Rechts oben nicht zu übersehen der Eingang zum Shop. Weil wir noch kein Kunde sind, wählen wir den Zugang als Gast. Jetzt können wir zwischen 24 unterschiedlich zusammengestellten Kisten mit unterschiedlichen Inhalten wählen, von der Kiste „Fingerfood mini“ - Obst und Gemüse für Pause, Büro oder unterwegs - über Mix-, Single-, Mütter-und-Kind-, Gemüsebis hin zu Obst- und einer Probekiste. Daneben steht, was alles drin ist, wieviel Gramm, Kilo, Stück von welchen Produkten, von der Roten Beete bis zur Kiwi, von Sprossen bis zu Paprika.

Abwicklung

Wir entscheiden uns für die Kiste „Rohkost 12“ mit Salaten und Gemüsearten, „die man schnell zubereiten und roh essen kann“ für ca. 12 Euro. Wir können jetzt unsere Kiste noch individuell einstellen oder die vorausgewählten Mengen belassen. Wir entscheiden uns dafür und gehen zur Kasse. Jetzt sind wir etwas verwirrt, wir können unsere IBAN eintragen, darüber steht, bitte nicht eintragen oder aktualisieren, darunter ist ein Formular zum Download, das wir unterschreiben sollen, das klingt so, als ob das noch dauert, wir geben erst einmal unsere IBAN ein, klicken auf kostenpflichtig bestellen und erfahren, dass man sich in Kürze mit uns in Verbindung setzt. Liefertag ist (wie immer) Mittwoch, fünf Tage später.

COBURG GÄRTNERHOF CALLENBERG

FEBRUAR 2016 www.gaertnerhof-callenberg.de

Webseite

Am Anfang wie immer anmelden und dann zum Shopsystem wechseln. Wir stöbern gleich in den virtuellen Weinregalen nach dem einen oder anderen guten Tropfen. Beim nach-unten-Scrollen geraten wir dann zu den Angeboten. Drei Weine jeweils mit Bild, dem Preis, der Lieferzeit von 2-3 Tagen. Oder man wählt zwischen den Reitern „Weine“, „Sekt, Champagner und Prosecco“ und „Spirituosen“. Ein Klick bei den Weinen ermöglicht die Wahl zwischen 14 Herkunftsländern von Deutschland bis USA, von Portugal bis Uruguay. Auch über kleine Fähnchen könnten wir unser Lieblingsland anwählen oder uns durch die fünf Seiten mit insgesamt 468 Weinen klicken.

Abwicklung

Wir klicken auf Bestellen und legen einen der drei Tipps der ersten Seite, einen Hédoné Rosso IGT - Cirulli aus Umbrien, in den Warenkorb. Zurück auf der Startseite des Onlineshops wählen wir noch Südafrika aus und entscheiden wir uns einen Weißwein. Wir klicken auf „zur Kasse“, geben unsere Informationen ein, können als Versandart zwischen UPS für 6 Euro oder Selbstabholung/Lieferung durch eigenen Fuhrpark für 0 Euro wählen, was wir natürlich tun, und entscheiden uns nicht für PayPal oder Vorkasse, sondern für Kauf auf Rechnung, das sollte doch am schnellsten gehen. So ist es auch: Wir werden schon am selben Nachmittag beliefert. Grandios.

COBURG WEIN OERTEL

FEBRUAR 2016 www.wein-oertel.com

Gesamteindruck Positiv ist zu erwähnen, dass man sich durch eine Gesamteindruck Bei Wein Oertel macht das Onlineshopping Spaß. große Auswahl an Gemüse, Obst und anderen Naturalien klicken kann und diese individuell bestellen, zu Kisten zusammenstellen oder auch vorgeschlagene Kisten ordern und diese bei Bedarf noch individualisieren kann. Schade ist, dass die Produkte optisch nicht hinterlegt sind. Appetitanregender wäre das jedenfalls. Und ganz problematisch war der eigentliche Bestellvorgang mit IBAN Eingabe oder lieber doch nicht, dem geforderten Formular und am Ende mit dem Hinweis der Kontaktaufnahme. Das klingt nach Zeitverlust und Umständen, die man bei Onlineshopping ja eigentlich umgehen möchte. Funktionieren tut es dann ja, wie man später merkt.

Ein übersichtlicher Seitenaufbau, viele Angebote, viele Zusatzinformationen zu den Regionen und zu den Weinen. Der Service passt auch: Wenn ein Produkt ausverkauft ist, wird gleich deutlich darauf hingewiesen. Als lokaler Kunde ist der Selbstabholservice angenehm, auch die Belieferung ohne Aufpreis hier in der Region ist Dienst am Weintrinker. Die Zahlung auf Rechnung ist insofern ein gutes Angebot. Das geht nämlich schnell, sehr schnell, nach ein paar Stunden knallen bei uns schon die Korken…Respekt.

Fazit Luft nach oben. Note Befriedigend (-3)

Fazit Ein feines Tröpfchen. Note Sehr gut (-)

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gesponserter Artikel

ONLINE-KAUF Mitmenschen, die nur selten den Weg in ein lokales Geschäft finden und fast alles online bestellen, sind in Coburg eher die Ausnahme. Dennoch nehmen Online-Bestellungen rasant zu. Und auch die Coburger Geschäftswelt bietet dem Kunden den Online-Einkauf an. Doch wie sieht es mit den Verbraucherrechten aus, wenn man im Internet Waren bestellt? Nach Gesetzesänderungen in den vergangenen Jahre sind viele Verbraucher verunsichert. Anwältin Nadine Löffler kümmert sich um Verbraucherschutz. Wir haben sie gebeten, unsere Leser auf ein paar Besonderheiten beim Online-Kauf aufmerksam zu machen. Sie kennt die Problematik im Online-Handel, weist aber auch auf eine Parallelenhin, die den meisten Coburgern sowieso schon

Rückgabe der Bestellung durch Widerruf

lebenslang bekannt ist: den Katalogversand. Damit kennen sich fast alle aus. „Der Online-Handel ist im Prinzip das Gleiche. Nur dass die Kataloge gedruckt ins Haus gesendet und die Bestellscheine ausgefüllt per Post an den Versandhändler geschickt werden. „Hier wird alles gleich auf der Webseite erledigt“, erklärt sie. Der Unterschied zu früher sei jedoch, dass in den meisten Fällen auch gleich bei der Bestellung bezahlt wird. Das verunsichert Verbraucher, die sich fragen, ob sie ihr Geld auch so einfach zurückbekommen, wenn die Ware nicht ihren Erwartungen entspricht. Löffler weist auf fünf Regeln hin, die Verbraucher beachten sollten:

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für die Sie beim Kauf der Ware bezahlt haben, muss der Händler auch erstatten. Aber nicht die zusätzlichen Lieferkosten einer nicht standardmäßigen Lieferung (z.B. Expresskosten).

DINGE, DIE SIE WISSEN SOLLTEN

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In der EU hat der Verbraucher das Recht, innerhalb von 14 Tagen einen außerhalb eines Ladengeschäfts getätigten Kauf zu widerrufen. Das gilt außer für Online-Käufe auch für Haustürkäufe bei einem Vertreter (egal ob Staubsauger oder Postkarten), Käufe per Telefon und eben auch per Versandhauskatalog. Die Frist beginnt nach dem Warenempfang und endet zwei Wochen später am Ende des gleichen Wochentags. Auch der Tag an dem der Nachbar das Paket annimmt zählt. Innerhalb der Frist kann man den Kauf widerrufen. Selbst dann, wenn die Ware in Ordnung ist und man nur seine Meinung geändert hat.

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Wer den Kauf unwirksam machen will, muss das dem Händler klar und eindeutig mitteilen. Das macht man sicherheitshalber, indem man eine E-Mail oder ein Fax an den Händler sen-

Nur Anprobieren, sonst keine kostenlose Rückgabe

det. Einfacher, aber unsicherer ist es, das Widerrufsformular, das der Händler Ihnen mit der Warensendung zur Verfügung stellen muss (!), auszufüllen und deutlich oben in das Paket zu legen, mit dem die Ware zurückgeschickt wird. Kein Formular im Paket? Sofort reklamieren, aus dem Netz herunterladen oder auch formlos aber deutlich („Ich widerrufe den Kauf von.... am ...“) schreiben.

Für die Kosten der Rücksendung an den Händler müssen allerdings Sie aufkommen. Es gibt natürlich Online-Händler, die auch diese Kosten übernehmen und damit auch werben. Aber bei allen, bei denen das nicht ausdrücklich angegeben ist, zahlen Sie. Vom Tag des Widerrufs müssen Sie die Ware innerhalb von 14 Tagen auch zurücksenden. Soll Ihr Widerruf gültig sein, ist es ganz wichtig, dass die Ware nicht benutzt sein darf. Selbstverständlich dürfen Sie die Ware an- und ausprobieren, so wie Sie das im Laden auch machen würden. Was darüber hinaus geht, „geht nicht“. Sie können das bestellte Kleid nicht auf einem Ball tragen und zurücksenden. Und Sie können die neue Kamera nicht auf dem Wochenendausflug benutzen.

Ausnahmen und andere Regeln gibt es bei Flugtickets und Fahrkarten, Hotelreservierungen und Konzertkarten. Auch, wer sich Nahrungsmittel im Internet bestellt, Ware speziell anfertigen lässt oder versiegelte Datenträger (DVDs, USB-Sticks) öffnet, hat es mit einer anderen Rechtslage zu tun. Auch hier sind Sie als Verbraucher geschützt, aber mit anderen Rechten und Pflichten.

14-Tagefrist einhalten

Nadine Löffler ist Anwältin in der Coburger Anwaltskanzlei BGHK und kümmert sich um den Verbraucherschutz. Auf unsere Bitte hat sie auf der Webseite http://www.anwaltskanzlei-bghk.de/ startseite/verbraucherrecht/ ein Widerrufsformular zum Download bereitgestellt und gibt gerne weitere Hinweise zu den angesprochenen Ausnahmeregelungen.

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Innerhalb von 14 Tagen nachdem der Händler Ihren Widerruf erhalten hat, muss er Ihnen die Kosten erstatten. Die Frist kann sich verlängern, wenn der Händler weder die Ware zurückerhalten oder wenigstens eine Versandbestätigung von Ihnen erhalten hat. Die Versandkosten,

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Der Megatrend

Regionale

Produkte

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Die Milch aus der Nachbarschaft, das Schnitzel vom Bauern im nächsten Dorf, frische Eier von freilaufenden Hühnern und natürlich auch das Bier von der kleinen Privatbrauerei im eigenen Ort: Produkte aus der eigenen Region sind in den letzten Jahren wieder stark im Kommen. Sie stehen für kurze Wege, für artgerechte Haltung, für Qualität. Direktvermarkter haben wieder Konjunktur. Ein echter Megatrend, der auch in Supermärkten und Discountern angekommen ist. Wolfram Hegen über die neue Lust am Essen aus der Heimat.

Thomas Schreiner aus Wiesenfeld macht einen zufriedenen Eindruck -- der gelernte Metzger und Landwirt sieht aus wie jemand, der ganz bei sich ist. Und das ist er wohl auch. Thomas Schreiner ist Direktvermarkter aus Wiesenfeld bei Coburg. 60 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche bewirtschaftet er, hält 15 Mastrinder und 50 Dammhirsche und besitzt 300 Schweine.

SCHWEINISCH GUT Denen geht es in ihrem Stall so richtig gut: Sie werden vorbildlich gehalten, haben doppelt so viel Fläche wie vorgeschrieben, können immer raus, sich aus dem Weg gehen, wenn es mal Zoff gibt, haben immer Tageslicht, immer frische Luft. Das Futter kommt von den eigenen Feldern, auch bei den Rindern ist das so. Der Stall ist sauber, wie man es sich in einem menschlichen Haushalt nicht besser vorstellen könnte. Den Schweinestall hat er damals selbst gebaut, gemeinsam mit der Familie und Freunden, jeden Balken selbst, erinnert er sich Thomas Schrei-

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WOLFRAM HEGEN FOTOS SEBASTIAN BUFF VON

ner fast ein wenig wehmütig, weil der Stall durch die aktuellen Flugplatzplanung gefährdet ist. Aber das ist ein anderes Thema. Stolz ist er auch darauf und auch darauf, dass sein Sohn einmal in seine Fußstapfen treten, den Betrieb übernehmen wird. Er selbst hat die Landwirtschaft ja auch von seinem Vater übernommen, das waren aber noch andere Zeiten damals.

LANGSAM WACHSEN Thomas Schreiner vollzog eine Kehrtwende, hin zur Direktvermarktung, und das vor 25 Jahren. Für verrückt haben ihn damals sicherlich einige gehalten. Doch es war die richtige Entscheidung: Seitdem wächst der Betrieb, langsam, Schritt für Schritt, aber er wächst. Vier Angestellte beschäftigt Thomas Schreiner mittlerweile. Die haben gut zu tun, Tag für Tag. Und das ohne Werbung, nur durch Mund-zu-Mund-Propaganda. Im eigenen Laden, in Schreiners Hofladen in Wiesenfeld, werden die eigenen Produkte verkauft, Wurst, Steaks,

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Sülze, viele Eigenkreationen. Der Hofladen steht für schlacht- und erntefrische Erzeugnisse, Sicherheit bei der Herkunft, nachvollziehbare Erzeugung, kurze Transportwege, besonders für die Tiere und hauseigene Erzeugnisse. Und vor allem für guten Geschmack. „Unsere Schnitzel werden beim Braten auch nicht kleiner in der Pfanne, das ist ein großer Unterschied zu Fleisch aus konventioneller Landwirtschaft“, ist Schreiner stolz. Auch in Kulmbach kennt und schätzt man ihn, dort lässt er schlachten, gilt immer noch ein bisschen als ein Exot. Früher hat er noch selbst geschlachtet, erzählt er, er weiß also, wovon er spricht. Traurig sei es, dass viele Menschen, gerade auch Kinder, nicht mehr wissen, woher das Fleisch überhaupt kommt.

BEI KINDERN ANFANGEN

arbeitet im Bereich gesunde Ernährung mit Grundschulkindern. Für viele Dinge ist in vielen Haushalten mit Doppelverdiener nämlich keine Zeit mehr. Leider. Tiefkühlprodukte, Kantinenessen, Fertiges vom Lieferservice bestimmen den Alltag. „Vieles über unsere Nahrungsmittel wird daher nicht mehr Zuhause vermittelt“, so Kerstin Haas. Dort setzt sie an. „Wir sprechen mit den Kindern z.B. über Obst. Was ist das überhaupt, wo wächst welches Obst, wann kann man es ernten, wie kann man es zubereiten.“ Alltagskompetenzen, die immer mehr von Schulen vermittelt werden müssen, weil das in den eigenen vier Wänden nicht mehr so passiert wie früher. „Oft kennen Kinder manche Gemüsesorten gar nicht, haben sie noch nie gesehen, wissen nicht, wie sie schmecken.“ 90% kennen zum Beispiel Rote Beete nicht, kaum einer Wirsing.

Dass es in Sachen Ernährung, in Sachen gesundes Essen aus der Region, in Sachen jahreszeitgerechte Obst- und Gemüsesorten noch viel zu tun gibt, gerade bei Kindern, merkt Kerstin Haas Tag für Tag. Sie

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ESSEN & TRINKEN

EINKAUFEN AUF DEM MARKT

UMFRAGEN SIND EINDEUTIG

gen als Grund an, „weil sie explizit aus der persönlich definierten Region stammen.“

Die Kinder, so erzählt sie, gehen mit großem Spaß und viel Kreativität an das Thema heran. „Sie dürfen oft etwas tun, was sie Zuhause eben nicht machen können oder dürfen.“ Dann wird zusammen gekocht, Kerstin Haas bringt die Zutaten mit, regional, jahreszeitgerecht, vom Markt in der Region. Und Stück für Stück lernen die Kinder das zu schätzen, was eigentlich selbstverständlich sein sollte: Leckeres Essen direkt aus der eigenen Heimat.

Die Zeit spielt für Kerstin Haas und ihr Anliegen, sie läuft für Thomas Schreiner und sein Geschäft. Regionale Produkte nämlich kommen immer mehr an. Die artgerechte Haltung der Tiere, kurze Wege, lokale Wirtschaftskreisläufe, das alles wird von Verbrauchern immer mehr geschätzt. Das Thema Regionalität steht nach aktuellen Umfragen mit 45 % in der Wichtigkeit der Themen beim Verbraucher ganz vorne, noch vor den Themen Bio mit 22% und Nachhaltigkeit mit 21%, wobei regionale Produkte beides eben oft auch bieten. Das Thema Regionalität, so Umfragen, sei eben „keine Modeerscheinung“, sondern ein „langfristiger Megatrend“. Fast zwei Drittel der Verbraucher glauben daran, dass Regionalität in den nächsten Jahren das Hauptthema bleibt. Dabei geht es wirklich in ersten Linie um das Thema „eigene Region“: Fast alle Einkäufer regionale Produkte gaben in Umfra-

HANDEL HAT REAGIERT

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Und in der Tat, und das merkt Thomas Schreiner ja auch Tag für Tag, gelten vor allem Waren aus der Landwirtschaft als regionale Produkte: Gemüse, Obst, Eier, Fleisch, Wurst, Milch. Dafür greift man, so zeigen Befragungen, auch gerne schon mal tiefer ins Portemonnaie. Auch der Handel hat schon lange reagiert: Eine Umfrage der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft DLG hat ergeben, dass sich im Handel das Thema „Regionalität“ von einem zu vernachlässigenden Aspekt zum Top-Thema der Branche entwickelt hat. Für 96% der befragten Handelsunternehmen steht es noch vor dem Kostendruck auf Platz 1. Ergebnis sind die vielen regionalen Ver-

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MEDATREND REGIONALE PRODUKTE

marktungskonzepte. Handelsunternehmen sichern die Herkunft der Produkte zu, man kann diese rückverfolgen bis zum Erzeuger. Vor zehn Jahren noch hat das kaum jemanden interessiert. Eigene Labels wurden geschaffen, Marken, oft werden regionale Produkte gemeinsam in Regalen präsentiert.

DIREKTVERMARKTER SIND IN Ausdruck dieser Zahlen ist auch die große Zahl an Direktvermarktern, die es allen Unkenrufen vor vielen Jahren zum Trotz noch oder wieder gibt: Alleine in Bayern sind es 3500 landwirtschaftliche Direktvermarkter. Direkt am Bauernhof einkaufen, in Hofoder Bauernläden, am Straßenrand vor allem in der Sommersaison, wenn es frischen Spargel oder Erdbeeren gibt, Onlineangebote mit Gemüse und Obst, das in Kisten nach Hause geliefert wird. Das alles

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gehört heute ganz selbstverständlich dazu. Über 175 Bauernmärkte gibt es im Freistaat Bayern, auf dem viele der Direktvermarkter ihre Waren verkaufen, in manch kleiner Gemeinde gründen sich wieder kleine Dorfläden, nachdem die Tante-Emma-Läden vor vielen Jahren von der Bildfläche verschwunden waren und die Fahrt in die nächstgrößere Stadt auf Dauer als die einzige Möglichkeit er schien, an Nahrungsmittel zu kommen, von regionalen Produkten ganz zu schweigen. Und Städte und Gemeinden, Landkreise, regionale Marketingorganisationen haben diese regionalen Angebote als Standortvorteil erkannt, informieren auf ihren Seiten und in Flyern über Produkte aus der Heimat.

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ESSEN & TRINKEN

OBERFRANKEN GUT DABEI

VIELE GRÜNDE

DIE EIGENEN KARTOFFELN

Was daher noch vor zwanzig Jahren als rückständig galt, ist heute in Oberfranken ein Segen: Gemessen an der Einwohnerzahl, so rühmt man sich seitens Oberfranken offensiv, gibt es im Regierungsbezirk die meisten Bäcker- und Konditoreien, Metzgereien und Brauereien der Welt: 529 Bäckereien und Konditoreien, 714 Metzgereien und immer noch 200 Brauereien, wenn da auch viele in den letzten Jahren die Segel gestrichen haben. Und eine Fülle an Dorfwirtschaften und Gaststätten mit deftiger Hausmannskost. Basis ist in vielen Fällen eine Landwirtschaft, die zwar schwer geblutet hat durch Flächenfraß und Kostendruck, immer noch aber gibt es um die 11000 kleine Familienbetriebe, Haupt- und Nebenerwerbslandwirte, die direkt um die Ecke das produzieren, was der Verbraucher von heute immer mehr sucht.

Die Gründe für diese Regionalisierung sind vielseitig: Gegentrend zur Globalisierung, Zeichen eines gestiegenen Gesundheitsbewusstseins, zahlreiche Lebensmittelskandale in den letzten Jahren, die Werte Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Vor allem aber, weil es wieder in ist, vor Ort einzukaufen, weil Lebensmittel, weil gesundes Essen vielen Menschen wieder mehr wert sind als noch vor 15 Jahren. Dafür sind große Teile der Bevölkerung auch bereit, ein wenig mehr zu bezahlen, auch wenn vor allem Besserverdienende sich das Essen vom Bauern um die Ecke eher leisten können und wollen als sozial Schwache.

Man kann es aber natürlich auch machen wir Kerstin Haas: Auf einem Acker des Bauernhofs der Familie ihres Lebensgefährten treffen sich jetzt ein paar Mal im Jahr Verwandte und Freunde. Sie sind Teil einer „Kartoffelkolchose“, die sie gegründet hat, und die immer mehr Anhänger findet: Im Frühjahr werden gemeinsam Kartoffeln gelegt, auch die Kinder sitzen auf einem 50 Jahre alten Trecker, vom dem die Kartoffeln in einem festen Rhythmus abgelegt werden, im Sommer trifft man sich zum Unkraut jäten und im Herbst dann zur Ernte der eigenen Kartoffeln aus der Region.

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Externe Rechenzentren schaffen Sicherheit SÜC und süc // dacor sind Partner der Wirtschaft

Immer mehr Unternehmen nutzen das externe Rechenzentrum der SÜC, des Coburger Energieversorgers. Zentrale Serverstrukturen samt Infrastruktur stehen für höchste Sicherheit, geringere IT-Investitionskosten als bei inhouse-Lösungen, planbare monatliche Ausgaben, größtmögliche Leistung und hohe Flexibilität. Die Vorteile für Geschäftskunden liegen auf der Hand: ▪ Höchste Sicherheit ▪ Größtmögliche Leistung ▪ Hohe Flexibilität ▪ Planbare monatliche Ausgaben

Interesse an diesem Service der SÜC? Einfach zur Beratung mit der Tochtergesellschaft süc // dacor GmbH in Verbindung setzen. Gerne stehen die fachkundigen Mitarbeiter für ein unverbindliches Gespräch und darüber hinaus zur Verfügung. Zur Terminvereinbarung reicht eine Mail an technik@dacor.de.

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VON WOLFRAM HEGEN FOTOS SEBASTIAN BUFF

Er ist Autor, Kabarettist, Unternehmer, Naturfreund, Schreiner, Fotograf: Helmut Vorndran, bekannt geworden durch das Totale Bamberger Cabaret TBC, in den letzten Jahren als Autor zahlreicher Heimatkrimis. Der leidenschaftliche Franke und Geschichtenerzähler lebt in einer Mühle in Rattelsdorf direkt an der Itz, wie es sich für einen Künstler gehört. Dort haben wir ihn besucht.

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INHALT

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PORTRAIT

„SCHREIBEN MACHT EINSAM. ES WUNDERT MICH NICHT, DASS MANCHE SCHRIFTSTELLER SONDERLICH WERDEN“ „Eine Idee, die nicht verrückt genug ist, umgesetzt zu werden, ist es nicht wert, umgesetzt zu werden“, zitiert Helmut Vorndran bei unserem Gespräch den altehrwürdigen Albert Einstein mit einer Überzeugung, dass man meinen könnte, das Zitat stamme von ihm. Verrücktes zu tun, sich neu zu erfinden, neugierig zu sein, und sich auf dem eigenen Lebensweg immer wieder überraschen zu lassen, das ist

wohl so etwas wie das Prinzip des 55jährigen gebürtigen Unterfranken. Vielleicht lebt er deswegen auch nicht in einem normalen Haus, sondern beneidenswert schön in Rattelsdorf bei Bamberg in einer Mühle direkt an der Itz. „Alles mit Holz“ habe er, der gelernte Schreiner, an ihr selbst gemacht, Schule dagegen war nicht so seines: vom Gymnasium geflogen, „wegen chronischer Faulheit“, Fachabitur dann zwar durchgezogen, aber das Studium der Sozialpädagogik in Bamberg dann wieder hingeschmissen. „Ich habe halt lieber Kabarett gemacht als studiert.“ Dem Totalen Bamberger Cabaret, kurz TBC, gehört er fast 30 Jahre lang an, es hat ihn weit über die Region hinaus bekannt ge-

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macht, auf Antenne Bayern, im Bayerischen Fernsehen. Das habe ihm sehr viel Spaß bereitet, „aber irgendwann merkst Du, Du willst etwas Anderes.“ Heute vermisse er eigentlich vor allem die Skatrunden vor den Auftritten, schmunzelt er. TBC also hat ihn bekannt gemacht, dabei hat er so viel mehr gemacht, schon immer, oft einfach das, was ihm Spaß bereitete, auch wenn auch er natürlich Geld verdienen, die Familie versorgen musste. Vieles in seinem Leben aber sei nicht geplant verlaufen, sei ihm „zugeflogen“. Zum Beispiel sein Kajakverleih: Der frischgebackene Familienpapa Vorndran legte sich direkt an der Itz lebend Kajaks zu, und einen VW-Bus. Schon bald „stellte er eine

Dose auf “ für die vielen Freunde, die das Angebot auch nutzten. Freilich machte das „Geschäft“ Verluste… Das Finanzamt ordnete an, Werbung zu machen. Sonst werde man die Verluste für Kajak und Fahrzeug nicht mehr akzeptieren. „Blöd nur, dass die Werbung funktioniert hat“, lacht er, denn plötzlich wurde aus dem erweiterten privaten Vergnügen wirklich ein Geschäft - bis heute. Und wenn ihn seine Mannschaftskameraden beim örtlichen Altherrenfußball fragen, warum er denn mit „seine Böötla auf der Itz rumfahre“, antwortet er einfach auf die fränkische Art: „Weil sa do is.“ Vorndran ist überzeugter Franke. „Der Franke ist glücklich, dem fehlt nicht viel.“ Das müsse, so

meint er, „nicht zwingend in einem eigenen Bundesland enden“, aber er möchte schon als Franke wahrgenommen werden und nicht als Bayer. Als Bauernsohn ist er aufgewachsen, in der Rhön, war sein Leben lang draußen. Kajakfahren, Klettern, Tauchen, Drachenf liegen. Vorndran hat fast nichts ausgelassen. Und Fahrradfahren natürlich. Schon immer. So kommt er auch zur Fotografie. Seine erste Kamera war 1984 eine Pentax. Vorndran fotografiert Sport. Später natürlich die eigene Familie. Das war noch analoge Fotografie, schwärmt er. „Nicht so ein Kalaschnikow-Fotografieren wie heute.“ Als die Digitalisierung um sich greift, hört er auf mit dem Fotografieren. „Das einzige Hobby, das ich bisher nicht zum Beruf gemacht

habe.“ Vielleicht aber kommt das noch, letztlich nämlich ist Vorndran ein „Geschichtenerzähler auf verschiedenen Ebenen“, auf der Bühne, als Kabarettist, als Fotograf, oder eben als Buchautor. Das nämlich ist er seit seinem Ausstieg bei TBC. „Damals habe ich gemerkt, jetzt wirst Du ja bald 50, also musst Du jetzt tun, was Du schon immer machen wolltest.“ Also: Roller kaufen, eben dann doch eine Digitalkamera, und ein Buch schreiben, „das wollte ich schon immer.“ Aus einem Buch sind mehrere geworden, vom Alabastergrab 2009 bis zu Habakuk 2015, allesamt Frankenkrimis. Auch der Erfolg stellte sich so langsam ein. „Aber, wenn alle sagen, jetzt läuft

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HELMUT VORNDRAN

es doch gut, dann muss man was Anderes machen.“ Deswegen ist sein neuestes Werk ein historischer Roman. Es trägt den Titel „Isarnon“. Eine Geschichte aus der Zeit der Kelten um 45 vor Christus. Kein Krimi, aber vielleicht das Buch, das Vorndrans Wesen am nächsten kommt: Die Geschichte spielt auf dem Staffelberg, zur Keltenzeit eine Stadt mit bis zu 3000 Einwohnern, der größten weit und breit. Und Vorndran liebt den Staffelberg, seit er zu Studienzeiten auf dem Plateau stand und sich der Faszination dieses uralten Berges nicht entziehen konnte. Ein paar hundert Mal war er seitdem oben. Natur und Franken, hier kommen zwei seiner großen Leidenschaften zusammen. Und die Neugier für das, was damals in

testet er ab und zu, und natürlich um trotz der stunden-, tage- und wochenlanger Schreiberei in Kontakt mit Menschen zu bleiben, im Rahmen kleiner Lesungen in der Region. „Da komme ich mal raus.“

der alten Stadt Menosgarda passiert ist mit ihrer sieben Meter hohen Mauern.

den er sich erfüllen möchte. Eben immer neugierig, immer auf der Suche. „Es braucht mehr Verrückte in der Welt“ sagt er noch, als er uns in die dunkle Nacht rausschmeißt, weil er weiterschreiben muss.

Aktuell hat er wenig Zeit, um den Staffelberg zu erklimmen. Am 18. August nämlich soll sein neuestes Werk erscheinen. Er wisse schon, dass und wie er Tempo machen könne. Das Buch in Teile zerlegen, dann komme er zügig vorwärts. Die Kehrseite für die einstige kabarettistische Rampensau Helmut Vorn­ dran: „Schreiben macht einsam. Es wundert mich nicht, dass manche Schriftsteller sonderlich werden“ räumt er ein, als Künstler habe man ja sowieso „einen Sprung in der Schüssel. Da gibt es dann sympathische und unsympathische. Ich hoffe, ich gehöre zu den Sympathischen“. Ob er noch ankommt, das

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Und danach? Dann stehe das nächste Buch an, über den Kleinen Gleichberg in Thüringen. Auch aus der Keltenzeit. Und für die Zukunft? „Ich habe mein ganzes Leben lang nur so diffuse Vorstellungen gehabt, aber ich würde gerne einmal lang verreisen, drei Monate, ohne dass Zuhause ein Kuckuck an der Türe klebt.“ Den Naturliebhaber zieht es nach Neuseeland, nach Kanada, er will Eisberge sehen, „mich zieht es eher dahin, wo es kalt ist.“ Und einmal Mammutbäume erleben, das ist auch noch so ein Wunsch,

„EINE IDEE, DIE NICHT VERRÜCKT GENUG IST, UMGESETZT ZU WERDEN, IST ES NICHT WERT, UMGESETZT ZU WERDEN“ COBURGER | DAS MAGAZIN

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VON PETER EINHEUSER

Moses, Jesus, and an old bearded man were out playing golf one day. Moses pulled up to the tee and drove a long one. It landed in the fairway but rolled directly toward a water trap. Quickly, Moses raised his club, the water parted and it rolled to the other side safe and sound. Next, Jesus strolls up to the tee and hits a nice long one directly toward the same water trap. It landed d rectly in the center of the pond and kind of hovered over the water. Jesus casually walked out on the pond and chipped it up onto the green. The third guy gets up and sort of randomly whacks the ball. It heads out over the fence and into oncoming traffic on a nearby street. It bounces off a truck and hits a nearby tree. From there it bounces onto the roof of a nearby shack and rolls down into the gutter, down the downspout, out onto the fairway and right toward the aforementioned pond. On the way to the pond, it hits a little st ne and bounces out over the water and onto a lily pad where it rested quietly. Suddely, a very large bullfrog jumped up on the lily pad and snatched the ball into his mouth. Just then, an eagle swooped down and grabbed the frog and flew away. As they passed over the green, the frog squealed with fright and dropped the ball which bounced right into the hole for a beaut ful hole-in-one. Moses turned to Jesus and said, „I hate playing with your dad.“ (Gerahmt an der Wand, in einen Clubhaus in Rio Grande, New Jersey)

ZEIT FÜR DIE SAISON Leider werden Sie auch in der kommenden Golfsaison ohne göttlichen Beistand auf Ihre Runden gehen müssen. Und Sie werden sich, wie jedes Jahr, darauf einstellen, dass Sie erst einmal eine Zeit lang an sich arbeiten müssen, um wieder dort anzukommen, wo sie im Herbst aufgehört haben. Die, die im Winter regelmäßig trainiert haben, können es leichter angehen. Wer zwischenzeitlich ab und zu einen Schläger für ein kleines Schwungtraining in die Hand genommen haben, kommt besser vom Tee weg, als Golfer, die ihre Schläger erst wieder aus dem Keller ausgraben müssen. Doch spätestens jetzt ist die Zeit für alle, sich langsam wieder auf den Golffrühling vorzubereiten. Hier sind ein paar Tipps, wie Sie in den wenigen verbleibenden Wochen wieder fit werden.

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Halten Sie Gewichte in beiden Händen und machen Sie Kniebeugen. Das stärkt Ihre Gesäß- und Oberschenkelmuskulatur. Und führt Sie sukzessive zu einem härteren und weiteren Abschlag.

Wenn Sie es können, probieren Sie einfache Yoga-Übungen. Die Konzentration auf Ihren Körper lässt sich sehr gut auf die Abschlagsituation im Golf übertragen. Auch in Oberfranken gibt es sehr gute LehrerInnen.

Nehmen Sie sich jetzt einige Minuten Zeit am Tag, am besten morgens nach dem Aufstehen, schließen Sie Ihre Augen und atmen Sie tief ein. Entspannen Sie sich und visualisieren Sie Ihren Abschlag. Ein ums andere Mal. Jeden Tag.

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GOLF

Graham Glasgow und David Schneider (von Links) sind die Pros des Golfclub Coburg (Tambach).

Pro Martin Dvorak, Golfclub Golfclub Kronach

Klaus Beier ist der Pro im noch jungen Golfclub Hauptsmoorwald in Bamberg.

Pro Norbert Hell, Golfclub Bamberg (Leimershof)

Nehmen Sie Ihren Lieblings-Driver und schwingen Sie mit geschlossenen Augen. Nicht im Wohnzimmer, das würde Ihren Deckenleuchten schlecht bekommen. Probieren Sie nach und nach jeden Ihrer Schläger aus.

Wenn Sie einen Ganzkörper-Spiegel haben, machen Sie Zeitlupen-Abschläge - natürlich ohne Ihre Balance zu verlieren. Ganz langsam. Dadurch entwickeln Sie Ihre natürliche Körperbeherrschung beim Golfschwung und gehen entspannter ans Tee.

Die Golf-Pros der Clubs zwischen Coburg und Bamberg sind gut und genießen einen ausgezeichneten Ruf. Sie sind auch die erste Anlaufstelle für alle, die sich jetzt entschließen, es doch einmal mit Golf zu versuchen. Der Sport ist alles andere als stundenlanges spazieren gehen auf gemähten Wiesen. Gut für Herz und Kreislauf auch bei jüngeren Spielern, die einen Ausgleich zum anstrengenden Beruf suchen. Auch ein sehr guter Familiensport. Und schon lange nicht mehr so teuer wie in Zeiten, als man vor langer Zeit mit Hilfe astronomischer Aufnahmegebühren versuchte, unter sich zu bleiben.

Haben Sie ein Putting-Set für zuhause? Nutzen Sie es. Besser auf dem Teppich als auf Dielen oder Steinfußboden. Auf dem Teppich können Sie auch – vorausgesetzt es gibt keine Glastüren dahinter - chippen üben. Vorsichtig natürlich.

Wenn Sie jetzt sagen, dass das doch alles in Ihrer Golfzeitschrift und in den Golfbüchern steht, die sie im Laufe der Zeit gesammelt haben, haben Sie recht. Dieser Artikel soll Sie auch nur daran erinnern, jetzt anzufangen. Und wenn Sie jetzt ins Bücherregal greifen, umso besser. Nicht schlecht, wenn Sie bereits jetzt Ihren ersten Besuch auf der Driving-Range in den Terminkalender schreiben. Es sensibilisiert. Noch besser, wenn Sie die Telefonnummer Ihres Pros bereit haben. Eine individuelle Stunde vor der ersten Platzrunde spart manchen Frust.

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Golfanfänger in Coburg können zwischen vier Clubs in Tambach, Kronach und Bamberg auswählen. Rufen Sie an und lassen Sie sich einen Termin geben, um den Club anzusehen. Am besten schauen Sie sich alle Anlagen einmal an. Bis auf den Golfclub Hauptsmoorwald in Bamberg finden Sie bei allen einen wohlsortierten ProShop, und ein Clubhaus mit Restaurant. Sie werden schnell feststellen, wo Sie sich wohlfühlen. Beginnen Sie Ihre erste Übungsstunde auf der Driving-Range mit Leihschlägern unter professioneller Anleitung. Bei der Auswahl der richtigen Ausrüstung ist man Ihnen vor Ort ebenfalls behilflich. In Coburg sind Sie bei den Pros David Schneider und Graham Glasgow in guten Händen. Der Club feiert in diesem Jahr sein 35-jähriges Jubiläum. Er bietet einen zweieinhalbstündigen Schnupperkurs

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GOLF für Anfänger und einen anschließenden Basiskurs über acht Einheiten an. Die Club-Anlage befindet sich schräg gegenüber von Schloss Tambach, gute 20 Minuten von Coburg entfernt. Die gepflegte Anlage wird bald vermessen, damit die Bahnen auch per GPS angezeigt werden können. Schnupper- und Einstiegskurs gibt es auch im 1990 gegründete Golfclub Kronach. Hier bietet man auch eine Fernmitgliedschaft an, interessant für alle, die ab und zu in der Gegend zu Besuch sind und dabei gerne eine Runde Golf spielen wollen. Für ein professionelles Training sorgt Pro Martin Dvorak. Der Golfclub Bamberg auf Gut Leimershof in Breitengüßbach wird in diesem Jahr 30 Jahre alt und gehört zu den anspruchsvolleren Anlagen. Der Club bietet im Mai eine kostenlose anderthalbstündige Golfschnupperstunde an. Wie bei den anderen Clubs wird die Ausrüstung dazu gestellt. Auch hier kann man vergünstigt für ein Jahr zur Probe spielen. Und eine Fernmitgliedschaft gibt es natürlich auch, wenn man über 100 Kilometer von Bamberg entfernt wohnt. Im Clubrestaurant gibt es Neues. Der langjährige Kellner Gianni Tudor macht sich mit Frau und Familie selbstständig und bewirtschaftet von nun an die Clubgastronomie. Ein GPS-System ist vorerst noch nicht geplant. Auf dem Clubgelände befindet sich die PGA-Golfschule Bamberg, die von Pro Norbert Hell geleitet wird. Sie bietet umfangreiche mit moderner Technik unterstütze Kursprogramme an. Klaus Beier ist der Pro des Golfclub Hauptsmoorwald in Bamberg. Im jüngsten Club der Region gibt es eine 9-Loch-Anlage und günstige Mitgliedsgebühren. Dafür muss man noch auf ProShop und Restaurant verzichten. Allerdings wird in der neuen Saison ein Clubhaus eingeweiht. Zwar sind die Übungsmöglichkeiten mangels Driving-Range ebenfalls noch begrenzt. Aber auf Anfrage bietet der Club zumindest als einziger der Region einen Caddie an. Der COBURGER berichtet zusammen mit BAMBERGER |Das Magazin an dieser Stelle regelmäßig über Golf und wird Ihnen an dieser Stelle alle Clubs ausführlich vorstellen.

Golfanlage Leimershof, Bamberg

GC Hauptsmoorwald, Bamberg

GC Coburg, Schloss Tambach

Golfclob Kronach

Löcher

18

9

18

18

Par

72

72

72

72

Länge

6070 m

5092 m

6055 m

6105 m

Saison

Apr-Nov

durchgehend

Mär-Nov

Mär-Nov

10€

nein

5€ 25 B/1€

5€ 20 B/1€

ja

Putting, Bunker

ja

ja

Norbert Hell

Klaus Beier

David Schneider/ Graham Glasgow

Martin Dvorak

Leihschläger

ja

ja

vorbestellen

ja

Golfcarts

ja

ja

ja

ja

nein

Absprache

nein

nein

Pro Shop

ja

nein

ja

ja

Clubhaus

ja

neu

ja

ja

Restaurant

ja

nein

ja

ja

reguläre Mitgliedschaft

ja

ja

ja

ja

Gastmitgliedschaft

ja

nein

Anfrage

nein

Gäste

ja

ja

ja

ja

Telefon

(09547) 7109

(0951) 9684331

(09567) 981158-0

(09264) 8812

Driving Range Preis Bälle Übungsbereich (Putting,Pitching, Chipping Bunker) Golf Pro

Caddie

NEU: Die SuShi&Wine Bar im Restaurant Victoria Grill

R o m a n t i k h o t e l G o l d e n e Tr a u b e AUSGABE 14 / FEBRUAR/MÄRZ 2016

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Te l e f o n : 0 9 5 6 1 - 8 7 6 0

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w w w. g o l d e n e t r a u b e . c o m COBURGER | DAS MAGAZIN

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Foto: Val Thoermer

HIERINHALT WOHNTE...

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VON HEIDI SCHULZ-SCHEIDT FOTOS: SEBASTIAN BUFF

HIER WOHNTE…

...NOCH NIE EIN SCHWEIZER DAS WINTERHALBJAHR LÄSST BLICKE AUF KLEINODE ZU, DIE SICH SONST HINTER GRÜNEN WÄNDEN VERSTECKEN. DAS GILT AUCH FÜR EIN GEBÄUDE IN DER HOHEN STRASSE. VON DER BAMBERGER STRASSE HER SIEHT MAN DAS UNGEWÖHNLICHE FACHWERKHAUS MIT DEN ANDREASKREUZEN UND DEN GRÜNEN FENSTERLÄDEN BESONDERS GUT. Als die heutige Besitzerin das 1898 gebaute Schweizerhaus, wie die Coburger es nennen, das erste mal von außen sah, war sie gar nicht so begeistert davon - trotz der herrlichen Lage hoch oben über dem Rosengarten mit Blick nach Südwesten in die schönsten Sonnenuntergänge über der Stadt. „Ich stehe eigentlich mehr auf Klinkerhäuser“, wie Ulrike Müller verrät. Aber als die vierfache Mutter das Fachwerkhaus betrat, war sie sofort verliebt. Diese exponierte Lage der Hohen Straße in luftiger Höhe vor den Toren der Stadt - das gefiel schon um die Jahrhundertwende reichen Bürgern, gerne auch von weit außerhalb, die hier im Süden der Stadt ansiedelten und sich mit ihren Villen in Stein und Holz verewigten. Mit Hilfe der Hohen Straße gelangten Handelsreisende und Bürger von jeher trockenen Fußes Richtung Ketschendorf. Daher hat sie auch ihren Namen. Die mittelalterliche Kupferstraße von Nürnberg über Coburg nach Leipzig führte genau hier vorbei. Denn viele Wochen im Jahr waren die Täler teilweise so versumpft, dass die Handelsstraßen über höher gelegene Wege verlaufen mussten. Wie in diesem Fall.

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Immer ganz nah am Sonnenlicht ist man auch im Schweizerhaus. In der Mitte des Gebäudes, an zentraler Stelle, verhilft ein Lichtschacht im Dach dem Holzhaus zu sonnendurchfluteten Räumen. Durch einen Durchlass im Boden des 2.Stockwerkes, stilecht abgesichert mit einem kleinen Balkongeländer, gelangt das Licht bis in die Wohnräume im 1. Stock. Trotz des für den alpenländischen Baustil typischen weiten Dachüberstandes ist es hier an keiner Stelle finster. An ausgewählten Stellen zieren hübsche Butzenscheiben und Buntglasfenster das Haus und liefern damit im Esszimmer der Familie in den Abendstunden eine ganz besondere Lichtstimmung in orangerot. Tritt man in die allseitig umlaufende Laube hinaus mit dem Blick Richtung Rosengarten, erkennt man gleich unterhalb des Grundstückes ein kleines, steinernes Gartenhäuschen im klassizistischen Stil. Bemerkenswert, das einstöckige Gebäude. War dies doch einst nur eine schlichte Veranda, bevor es zu einem massiven Gartenhäuschen umgebaut wurde. Hier lag die lungenkranke Ehefrau eines Privatiers hoch über der Stadt zwischen getopften Palmen in der

Sonne und suchte nach Linderung für ihre Krankheit. In den fünfziger Jahren ließ der Sparkassen Amtmann Otto Pelz es dann zu einem Wohnhaus umgestalten. Dabei wurden einfach Wände auf der offenen Veranda eingezogen und die stattlichen Säulen entfernt. Ein Bad, ein Lagerraum und ein Satteldach kamen dazu und schon war es fertig, das kleine, feine Wochenendhaus. Mitte und Ende des 19. Jahrhunderts entstanden etliche Villen hier am neuen Promenadenweg nach Ketschendorf, heute besser bekannt als Alexandrinenstraße. So auch unsere beiden so unterschiedlichen Gebäude, die zu einem Grundstück gehörten, welches von der ehemaligen Spindler-Villa bis in die Hohe Straße reichte und somit einen großen Teil des westlichen Glockenberges vereinnahmte. Namensgeber der in den siebziger Jahren abgerissenen Villa mit Salongebäude, Waschhaus, Gewächshaus und Stadel war der aus Erfurt stammende Kaufmann Viktor Spindler. Reich geworden war dieser mit einer Kolonialwarengroßhandlung. Aber das ist eine andere Geschichte.

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COBURGS GROSSE UNTERNEHMEN

VON WOLFRAM HEGEN

FÜNFTER TEIL.WÖHNER

W Ö H N E R   R Ö D E N T A L

SPANNUNGSGELADENES

KNOW HOW Ohne Strom geht nichts. Ohne Wöhner auch nicht. Das Rödentaler Unternehmen sorgt mit seinen Produkten dafür, dass man Strom auch sicher nutzen kann. Und das weltweit. Das erste Kapitel der Erfolgsgeschichte wird in den 1920er Jahren geschrieben, und zwar nicht am heutigen Standort Rödental, sondern im benachbarten Neustadt bei Coburg.

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WÖHNER

Bildquelle: Kapp Niles

MIT DEM FAHRRAD INS SECHZIG KILOMETER ENTFERNTE BAMBERG

Drahtesel bringt Wöhner auch nach Hochstadt am Main für die notwendigen technischen Porzellanteile. Der Einsatz sollte sich lohnen. Am heimischen Küchentisch baut er die bestellten Produkte zu der beauftragten Aufbausteckdose zusammen. Die Lieferung trifft pünktlich im hohen Norden ein und wird zeitnah bezahlt - die Geburtsstunde der Firma Wöhner, denn es bleibt nicht bei einem Auftrag, es folgten weitere. Und der Konstrukteur macht sich einen Namen in der Branche. Große Marken werden auf ihn aufmerksam. Siemens zum Beispiel. Für den Konzern entwickelt er einen kompakten Sicherungssockel, eine Revolution auf dem Weltmarkt. Die Erfindung ermöglicht den risikolosen Austausch von Sicherungen. Der Durchbruch für Wöhner. Schnell wird aus dem Ein-Mann-Betrieb ein mittelständisches Familienunternehmen. Nach nur zehn Jahren reicht der Platz nicht mehr aus: Der Betrieb bezieht das erste eigene Firmengebäude.

Bildquelle: Kapp Niles

Wöhner beschäftigt über 300 Mitarbeiter

Dort nämlich muss die ehemals angesehene Puppenfirma Max Oscar Arnold ihre Pforten schließen. Auch der Schwenk hin zur Produktion von Möbeln und elektrotechnischen Bedarfsartikeln aus technischen Porzellanen wenige Jahre vorher konnte das in Schieflage geratene Unternehmen nicht mehr retten. Wie viele hundert andere Mitarbeiter verliert durch die Pleite auch Alfred Wöhner seinen Arbeitsplatz. Doch der Konstrukteur nimmt sein Schicksal in die eigene Hand und nutzt einen bestehenden Kontakt zu einem Hamburger Exportunternehmen, das ihn mit der Konstruktion einer Aufbausteckdose für den US-amerikanischen Markt beauftragt. Wöhner setzt sich hin und erarbeitet in der Küche seines Hauses in heutigen Rödentaler Stadtteil Mönchröden die Lösung für das Problem seines ersten Kunden. Er ist hochmotiviert und wildentschlossen: Mit dem Fahrrad organisiert er die benötigten Metallteile im knapp 60 Kilometer entfernten Bamberg. Und der

Die Produktion in Mönchröden gehört zu den modernsten der Welt

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Bildquelle:Kapp Niles

COBURGS GROSSE UNTERNEHMEN

Wöhner machte im Jahr 2015 knapp 87 Millionen Euro Umsatz

Die Kriegs- und Nachkriegsjahre können der jungen Firma nichts anhaben. Ab 1950 kommen zur Montage auch Metallfertigung, Galvanik, Werkzeugbau und Kunststofffertigung hinzu. Und auch in der Leitung des Unternehmens ändert sich etwas: 1955 tritt Alfreds Sohn Klaus in die Geschäftsführung ein und schreibt die nächsten Kapitel der Erfolgsgeschichte. Unter seiner Leitung hält 1964 die Kunststofftechnik Einzug in das Unternehmen. Diese ist die Basis für den nächsten Meilenstein: 1980 nämlich bringt man die 60-mm-Sammelschienen-Systemtechnik zur Marktreife, sechs Jahre darauf folgt der erste Sammelschienen-Adapter. Auf das Schienensystem lässt sich eine breite Palette an Einzelkomponenten durch simples Aufrasten hinzufügen – ein Arbeitsgang für zwei Vorgänge: die mechanische Montage und den elektrischen Kontakt. Bis heute bildet diese Entwicklung das Kerngeschäft der Wöhner-Gruppe. Maßgeblich dafür ist auch eine Entscheidung von Klaus Wöhner aus den 70er Jahren, als er die Firma Schade in Karlsruhe übernimmt, mit den dort produzierten Einbaublöcken und Schienenträgern aus Kunstharz. Seit 1994 führt der Sohn Frank Wöhner das Unternehmen. Sein Fokus liegt auf dem Ausbau des inter-

nationalen Vertriebsnetzes in wichtigen Märkten Europas und Übersee. Außerdem gewinnen Imageund Markenpolitik immer mehr an Bedeutung: Der Name Wöhner soll weltweit untrennbar mit innovativen Produkten und maßgeschneiderten Systemlösungen in der Elektrotechnik verbunden sein. Beispiel ist die 2008 eingeführte CrossLink-Technologie, die den sicheren berührungsgeschützten Austausch von Energieverteilungskomponenten bei laufendem Betrieb ermöglicht. Und auch für die Nutzung von erneuerbaren Energien hat man Lösungen entwickelt. Insgesamt hat das Unternehmen seit seiner Gründung mehr als 100 Patente angemeldet, verfügt über 11 Tochtergesellschaften, ein Joint-Venture, ein flächendeckendes Vertreternetz im In- und Ausland, Kunden in über 80 Ländern, beschäftigt mehr als 300 Mitarbeiter, hat im Jahr 2015 knapp 87 Millionen Euro Umsatz gemacht und gehört laut Handelsblatt zu den wachstumsstärksten deutschen Mittelständlern. Wöhner ist global player und hidden champion, ein Familienunternehmen in dritter Generation, entstanden aus der persönlichen Krise des Firmengründers vor über 85 Jahren.

Wöhner GmbH & Co. KG Gründung: 1929 Sitz: Rödental Leitung: Frank Wöhner Mitarbeiter: über 300 Branche: Elektroindustrie Website: www.woehner.de

Quelle: wöhnervision – das Magazin von Wöhner

WÖHNER HAT MEHR ALS HUNDERT PATENTE ANGEMELDET AUSGABE 14 / FEBRUAR/MÄRZ 2016

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IN ZAHLEN

NETTO

KAUFLAND

REWE

LIDL

ALDI

EDEKA

REWE ALLE

2010

ALDI ALLE

ALDI-Kunden im Vergleich

2011

2012

2013

2014

2015

b = bis ü = über

Umfrage 2012 Befragte ab 16 Jahre Quelle: Statista 2016 Infografik: © einheuser.ardis&friends, 2016

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INHALT

Turbinenschaufeln — geschmiedet auf LASCO

Spindelpressen

LASCO entwickelt, konstruiert & produziert: Präzision und Formgenauigkeit von Verdichterschaufeln sind entscheidend für die Leistungsfähigkeit von Strahltriebwerken. Das Schmieden der komplexen Geometrie aerodynamisch geformter Schaufelblätter ist eine produktionstechnische Spitzenleistung. Auf LASCO-Spindelpressen mit Direktantrieb werden Turbinenkomponenten unterschiedlicher Werkstoffe mit höchster Genauigkeit und Wirtschaftlichkeit hergestellt.

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GALERIE

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HELMUT VORNDRAN

GALERIE

F O T O G R A F I E

HELMUT VORNDRAN

Seine erste Kamera war eine Pentax. Damals, in den 1980ern, fotografierte man analog. Helmut Vorndran tat das mit Begeisterung (siehe Portrait Seite 50), bis die Digitalfotografie ihren Siegeszug antrat und Vorndran lieber Texte schrieb und auftrat, als zu fotografieren. Das aber ist lange her - jetzt greift er wieder oft zum Fotoapparat. AUSGABE 14 / FEBRUAR/MÄRZ 2016

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GALERIE

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HELMUT VORNDRAN

Außergewöhnliche Speisen im Herzen Bambergs Festliches Ostermenü Spargel- und Erdbeerzeit ab Mitte April im Restaurant La Villa

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DER ALKOHOLGEHALT MUSS MINDESTENS 37,5% BETRAGEN. WENN KEINERLEI ZUCKERENTHALTENDE ODER GENERIERENDE ELEMENTE ZUGESETZT WERDEN, HANDELT ES SICH UM EINEN LONDON DRY GIN. Gin ist gerade ziemlich angesagt. Gestern war es Single Malt. Für den Autor war es vorgestern schon Single Malt. Zeit also, die Welt des Gins zu erkunden. Vom Barchef des Vertrauens, in Frankfurt, gibt es erst einmal einen Schnupperkurs. Fatih Akerdem ist seit Dekaden der Vorsitzende der hessischen Barkeeper-Union und hat an einigen Barkeeper-Welt-

Gin in Variationen. Pur mit Eis...

wesentlich dominanter als zuvor und auch leichte Zitrusaromen und Ingwer kann man ausmachen. Der Saffron überrascht mich. Das Safran-Aroma habe ich erwartet. Aber keineswegs so stark. Ich rieche Fenchel und Koriander und erst am Schluss dringt Wacholder an. Aus dem Schnapsglas kann ich sehr fruchtigen Wacholder ohne merkliche Nebenaromen riechen. Deutlich anders als die Gins.

... als White Martin mit Himbeere...

FAST WIE AN DER

BAR GROSSE AUSWAHL AN

GIN

... als Tom Collins und ....

... als Singapur Sling (siehe COBURGER Nr. 7)

meisterschaften teilgenommen. In der Bar des Westin Hotels ist er bald seit dreißig Jahren. Unzählige Barkeeper, die heute weltweit von Tokyo bis Miami Gläser füllen, haben ihren ersten Shaker bei ihm in der Hand gehabt.

Er stellt drei kurze Tumbler auf den Tresen. Und ein Schnapsglas. Er gießt mir jeweils einen Fingerbreit Tanquerey Rangpur, Gordons Dry, Saffron Gin und in das Schnapsglas einen Steinhauser Wacholderbrand ein. Nur riechen soll ich.

Jetzt bin ich gespannt, wie ob die Versprechen aus den Gläsern im Gaumen standhalten. Natürlich bin ich ein Gin-Anfänger, war immer auf Islay zuhause. Doch die Sensibilität, die feinen Unterschiede verschieder Edradour- und Caol-Destillate unterscheiden zu dürfen, sollte hier vielleicht helfen. Tatsächlich schmecke ich die Unterschiede, die durch den Geruch bereits angedeutet waren. Aber die Feinheiten vermisse ich spätestens beim Abgang. Es reicht grob, die Ginsorten auseinander zu halten. Zu mehr ist mein hinsichtlich Gin noch ungeübter Geschmackssinn nicht geeignet. Fatih hat es vorher gewusst. Er gibt schreibt mir eine Liste von Gins auf, die ich in den nächsten Monaten probieren soll. Nippen, nicht trinken. Auf meinen Whisky brauche ich nicht verzichten. Gin und eine M22 von C.A.O. passen nun mal nicht zusammen.

Der Tanqueray, ein London Gin hat ein starkes Zitronenaroma und darunter einen sanften Wacholderduft. Ich trinke einen Schluck Wasser und schnuppere am Gordon. Seine Wacholdernote ist

Meine Erfahrungen werde ich heute demnach noch nicht mitteilen können. Aber mein Interesse ist geweckt. In zwei Monaten werde ich in London sein und mich vor Ort weiterbilden. Bis dahin gehe ich

Gin ist die Welt der feinen Nuancen, erklärt er. Und dass es inzwischen europaweit viele Bars gibt, die sich auf Gin spezialisiert haben. Einige auch schon in Singapur und der Rest Asiens wird schon noch folgen. Die USA sind gerade dabei, Gin zu entdecken.

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LIFESTYLE etwas in die Theorie. Vorgänger des Gins ist der holländische Genever, der von Wilhelm III. von Nassau-Oranien im siebzehnten Jahrhundert nach seiner Thronbesteigung nach England gebracht wurde. Gin wird nicht aus Wacholder gebrannt, lerne ich. Grundbestandteil ist ein aus Getreide gebrannter neutraler Argraralkohol. Wacholder ist nur – wenn

doppelte Destillation sind jedoch identisch.

auch ein wesentlicher – Aromastoff. Aber nicht nur. Viele Kräuter und Gewürze kommen hinzu. Weit über hundert Zutaten werden eingesetzt. Mehrere Wege gibt es, das Getränk zu aromatisieren. Am häufigsten jedoch werden die Zutaten in die Maische untergemischt und mit dieser destilliert. Bereits hier kann man erahnen, welche Geschmacksvarianten sich auftun können. Gin-Genießer haben sicherlich einen hochempfindlichen Gaumen.

Und da sind wir wieder bei Gin ist in. Das ist tatsächlich so. es ist nicht so, dass überall neue Gin-Bars aus dem Boden schießen. Richtig ist aber, dass in der Barszene vieler Metropolen ein regelrechter Hype entstanden ist, der auch in das Nachtleben kleineren Städte geschwappt ist. In den Regalen vieler traditioneller Bars stehen jetzt mehr Ginflaschen als zuvor und manch kryptisch schottischer Markenname wird dafür unter dem Tresen aufbewahrt. Und die Lifestyleseiten der großen Zeitungen haben bereits ausführlich über neue Ginsorten und Gin-Cocktails berichtet. Auf den Reiseseiten bestellen die Reisejournalisten in ihrem Bericht von Ihrer Reiseankunft in Krgistipur nicht mehr vom kleinen Kaffee den der elegant gekleidete Bartender rüberschiebt, sondern erzählen, welche Gin-Sorte sie sich gerade bestellt haben.

Beim Gin unterscheidet man, wie ich bereits gelernt habe, mehrere Sorten. Der London Gin wird aus dem zweiten Destillieren von Agraralkohol unter Zusatz der bereits erwähnten Aromastoffe gewonnen. Nur pflanzliche Stoffe dürfen verwendet werden. Der Zuckergehalt muss auf 0,1 Gramm pro Liter begrenzt sein. Der Alkoholgehalt muss mindestens 37,5% betragen. Wenn keinerlei Zuckerenthaltende oder generierende Elemente zugesetzt werden, handelt es sich um einen London Dry Gin. Der ist nicht zu verwechseln mit dem Dry Gin (ohne „London“). Dessen Herstellungsregeln sind weniger streng. Ob die Aromastoffe vor oder nach der Destillation zugefügt werden und ob Farbstoffe zugegeben werden, ist freigestellt. Die Zuckerregel und die

Der französische Gin, den ich in seiner Saffron-Variante probieren durfte, ist dem London Gin sehr ähnlich und unterscheidet sich nur durch die Aromastoffe, von denen sich natürlich der farbgebende Safran deutlich hervorhebt.

Ich beende jetzt den Artikel und werde mir einen Ziegler G=in³ einschenken. 45% Alkohol und im fränkisch geprägten Freudenberg am Main destilliert. Nur einen halben Zentimeter in ein Whiskyglas. Bei Zimmertemperatur. Ich werde mir Zeit lassen und mal sehen, wie er schmeckt. Wenn’s gut tut, gehe ich in ein paar Wochen mal in Coburg auf BarTour, um zu sehen, was ich da finde. Bin gespannt.

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Buchempfehlung „I saw a man“ von Owen Sheers hat mich von der ersten Seite an hineingezogen in eine Geschichte über die menschliche Psyche. Der Roman beginnt damit, dass Michael Turner das verlassen geglaubte Haus seiner Nachbarn durch die offene Hintertür betritt und als Konsequenz daraus das Leben mehrerer Menschen für immer verändert. Von da an nimmt uns der Autor mit auf eine Reise, die tiefe Einblicke in das Seelenleben verschiedener Menschen gewährt: zum Beispiel in das des US-Kampfpiloten, der seiner Familie zuliebe keine Einsätze mehr im Ausland fliegt und nun von Las Vegas aus als Drohnenpilot vermeintlich „sauber“ Terroristen ausschaltet. Zunehmend kommt er mit diesem „Videokrieg“ nicht mehr klar, weil er dabei als „Kollateralschaden“ auch Zivilisten tötet. Davon betroffen ist auch Michael Turner, der seinerseits Schuld auf sich lädt und schwer an der Last seines Geheimnisses trägt. Ein großer Roman über Schuld, Lügen und Vergebung, der mich vom Erzählstil an Ian McEwan erinnert – spannend und packend von der ersten bis zur letzten Seite!“

Aus dem Englischen von Thomas Mohr

OWEN SHEERS

Originaltitel: I saw a man

I SAW A MAN

Originalverlag: Faber Gebundenes Buch: Gebundenes Buch mit Schutzumschlag, 304 Seiten, 13,5 x 21,5 cm ISBN: 978-3-421-04669-7 € 19,99 Verlag: DVA Belletristik eBook: ISBN: 978-3-641-15429-5 € 15,99 Hörbuch MP3-CD (gelesen Schauspieler Devid Striesow) ISBN: 978-3-8445-2120-7 € 19,99

von

Ein atemberaubendes Drama über die Last von Geheimnissen. Nach dem tragischen Tod seiner Frau Caroline, die als Journalistin bei einem Auslandsdreh in Afghanistan ums Leben gekommen ist, erträgt Michael es nicht länger im gemeinsamen Heim in Wales. In dem Versuch, ein neues Leben zu beginnen, zieht er nach London, wo er auf die Nelsons trifft: Josh, Samantha und ihre zwei Töchter wohnen im Haus nebenan, und aus einer Zufallsbekanntschaft wird schnell – allzu schnell? – eine intensive Freundschaft. Michael geht bei den Nelsons wie selbstverständlich ein und aus, bis er eines Samstagnachmittags ihre Hintertür halb offen stehend vorfindet. In dem Gefühl, dass etwas nicht stimmt, betritt er das augenscheinlich leere Haus ... und setzt damit eine Folge von Ereignissen in Gang, die ihrer aller Leben schlagartig und auf immer verändern wird. Ein tiefgreifender, packender Roman über Verlust, Schuld und die heimtückische Natur von Geheimnissen.

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OWEN SHEERS Owen Sheers wurde im September 1974 in Suva, Fiji geboren und wuchs in Abergavenny in Wales auf. Er studierte in Oxford. Der preisgekrönte Autor, Dichter und Essayist ist auch Schauspieler und Fernsehmoderator. Derzeit ist Owen Sheers Professor of Creativity an der Swansey University.

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HALLO COWBOY

Fotos: Sebastian Buff

DER NEUE FORD RANGER NEU

Warum sollte man in Deutschland einen Pickup fahren, wenn das nicht gerade beruflich sein müsste? Weil es cool ist! Und auch wenn der Ford Ranger in Amerika gar nicht mehr verkauft wird (zu klein) – das Gefühl von Freiheit und unbegrenzten Möglichkeiten fährt immer mit. Weil das auch hierzulande immer besser ankommt, haben die Kölner wieder etwas investiert und den Ranger ein wenig geliftet. Einen Pickup fahren, das heißt Colt Sievers-Feeling, das heißt einfach eine coole Sau sein, hoch über den Dingen deutlich jenseits der Grasnarbe, die Welt zu Füßen, das Blubbern einer ordentlichen Maschine im Ohr, sanft durch die Gegend cruisen, den Arm mit dem karierten Wollhemd lässig aus dem offenen Fenster hängend, gelassen über Stock und Stein. Das ist wohl das Gefühl, das viele sich kaufen, wenn sie einen Ford Ranger fahren. Eigentlich ein Fahrzeug für Jäger, Förster, Landwirte oder andere echte kernige Typen, und die nutzen es natürlich auch, aber so ein bisschen männliche Attitüde vor der heimischen Garage darf es natürlich auch für den Bürohengst sein, wenn er sich am Wochenende ins Nachtleben stürzt oder mit der Familie Eindruck schinden möchte.

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Vier Jahre ist es gerade her, seit der Ford Ranger sich in neuem Gesicht präsentierte, und schon wieder lag der Kölner Pickup für ein Facelift unterm Messer. Nein, falsch, er war in der Inneren Chirurgie, rein äußerlich nämlich sieht der neue Ford Ranger 2016 annähernd so aus wie sein Verwandter aus 2012, im Innenraum und vor allem rund ums Cockpit aber hat man eine richtiggehende Transplantation vorgenommen. Da ist fast nichts mehr wie es war. Ein Tacho, ein paar Zusatzinfos auf digitaler Basis. Wesentlich aufgeräumter kommt auch die Mittelkonsole daher, keine muffigen aus der Zeit gefallenen Bedienelemente mehr, simpel und übersichtlich tritt der Ranger auf, und je nach Ausstattung natürlich schicker bis hin zum Lederbezug in der Variante Wildtrak.

Für Warmduscher ist das nichts Wir testen den Ranger in der Limited-Ausstattung mit Doppelkabine und in der stärksten Motovariante. Der 3,2-Liter Turbodiesel mit 6-Gang-Automatik kommt auf 200 PS, die er über die Hinterräder auf die Straße bringt, bei Bedarf natürlich auch über alle Räder, wenn nötig. Den Allrad nutzen wir natürlich auch eifrig bei unserem Ritt durch den Wald, an einem Steinbruch vorbei, durch Matsch und Dreck. Sicher und locker nehmen wir alle Hindernisse, die

ein mitteleuropäisches Waldstück so zu bieten hat und werden dabei ganz schön durchgeschleudert. Mal durchs halbe Meter tiefe Wasser, steile Anstiege hoch und wieder herunter, über ordentlich Steine und Geröll. Für Warmduscher ist das nichts, aber das muss ein Pickup auch hierzulande schon aushalten können. Zurück auf der Straße lassen wir die 200 Pferde mal ordentlich galoppieren, die das tonnenschwere Fahrzeug aber auch braucht, um in Schwung zu kommen. So schafft man es in gut 10 Sekunden auf 100, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei über 170 Stundenkilometer. Und da ist es wieder, dieses Gefühl der Überlegenheit, wer möchte schon einem Pickup in die Quere kommen? Und für den Fall der Fälle verfügt natürlich auch ein Offroader heute über ABS, ESP und vielen weiteren eigentlich ganz-und-gar unmännlichen Schnickschnack

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AUTOTEST

wie Berganfahr- oder Bremsassistenten, oder eine Bergabfahrkontrolle, die aber zugegebenermaßen angenehme Helfer sind, um die zur Schau getragene Gelassenheit auch wirklich zu empfinden. Wer so ausgestattet wie Colt Sievers Feld, Wald, Flur und City unsicher machen möchte, muss allerdings schon fast 43 000 Euro berappen. Wem das zu viel ist, der kann sich natürlich mit der XL-Version ohne allzu viel Schnickschnack, 130 PS und einem 6-Gang-Schaltgetriebe begnügen und kommt dann nur auf 27000 Euro.

Limited-Ausstattung mit Doppelkabine

TECHNISCHE DATEN

Ford Ranger Limited 3,2 l TDCI Automatik Verbrauch (Stadt/Land/Mix)

(Stadt/Land/Mix) 11,2/7,3/8,7 Liter Diesel/100 Km

Hubraum

3200 ccm

Leistung kW/PS

147 kW/200 PS

Fahrleistungen

Höchstgeschwindigkeit 175 km/h 10,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h

Preis

Testmodell 47.927 Euro/ Standardmodell ab 27.132 Euro

Das hört sich schon besser an, aber das große Offroad-Vergnügen kommt da natürlich nicht auf, und auch der Protzfaktor beim Cruisen durch die Innenstadt fällt geringer aus. Wer so oder so den Auftritt als Cowboy sucht, ist mit dem Ranger auch in der neuen Version sicher gut aufgehoben. Dann aber gleich bestellen. Schon jetzt liegt die Wartezeit bei bis zu einem halben Jahr, immerhin besser als beim Vorgänger. Auf den musste man ganze 12 Monate warten. Kein Wunder: Der Ranger war 2014 erfolgreicher als der VW Amarok, zum ersten Mal. Von Wolfram Hegen mit Fotos von Sebastian Buff

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VON A BIS Z – WEGWEISENDE IDEEN Lösungen für die Steuerungstechnik und Energieverteilung

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IMPRESSUM

FOTOWETTBEWERB IMPRE SSUM Coburger – Das Magazin Ausgabe 14/Februar/März 2016 Vierter Jahrgang Erscheinungsweise sechsmal jährlich Auflage 3500 Stück www.coburgermagazin.de Verlag: Das Magazin Verlagsgesellschaft UG (haftungsbeschränkt) Bockenheimer Landstr. 108 60323 Frankfurt am Main Telefon: 01523.404.3021 info@das-magazin-verlag.de

WIR SIND COBURGER | DA S M AG A ZIN Wolfram Hegen Herausgeber und Chefredakteur

Peter Einheuser

Herausgeber und stv. Chefredakteur

Heidi Schulz-Scheidt Freie Mitarbeiterin und Lehrerin

Wolfram Porr

Freier Mitarbeiter und Journalist

Herausgeber: Peter Einheuser und Wolfram Hegen Chefredakteur: Wolfram Hegen Stv. Chefredakteur: Peter Einheuser

Frederik Leberle Schauspieler und Freie Mitarbeiter

Sebastian Buff

Fotograf und freier Mitarbeiter

redaktion@das-magazin-verlag.de

Weitere Autoren dieser Ausgabe: Wolfram Porr Heidi Schulz-Scheidt Frederik Leberle Fotografen dieser Ausgabe: Sebastion Buff Henning Rosenbusch Illustrationen / Cartoons: Peter Einheuser Layout / Grafik / Gestaltung / Blatt Peter Einheuser Anzeigengestaltung: einheuser.ardis&friends, Frankfurt Anzeigenvertrieb: anzeigen@das-magazin-verlag.de Telefon: 01523.404.3021

Es gilt die Anzeigenpreisliste 01/2016 Druck: Louis Hoffmann Druck- u. Verlagshaus GmbH 96242 Sonnefeld/Coburg Preis: kostenlos

Briefe an die Redaktion: briefe@das-magazin-verlag.de

DER COBURGER IST JETZT GRATIS ...und erscheint sechsmal im Jahr. Der COBURGER erschien zum ersten Mal im November 2012 in der Stadt. Mit einer opulent illustrierten Titelgeschichte zu Coburgs Zukunft. Darüber, ob sich ein derart aufwendiges Magazin halten könne, gab es durchaus verschiedene Ansichten. Wir geben zu, es war und ist nicht immer einfach, jeden COBURGER rechtzeitig und in immer gleicher Qualität herauszubringen. Aber, wir sind noch da und werden bleiben. Jetzt gibt es den COBURGER nicht nur viermal sondern sechsmal im Jahr. Und er ist seit dieser Ausgabe kostenlos. Einige, die uns begleitet haben, haben auch das Magazin geprägt. Nicht immer haben sie Ihre Honorare pünktlich erhalten. Doch sie haben uns nie im Stich gelassen. Aaron Rößner, Val Thoermer, Martin Settele, Henning Rosenbusch, Frank Wunderatsch, Alexander Mrazek, Uli Präcklein, Liliana Frevel, Uwe Dzyck, Daniela Greschke, Thomas Apfel, Cornelia Stegner, Christiane Schult, Wolfgang Neustadt, Michael Heinrich, Bati Reinsbach, Johanna Springer sowie Wolfram Porr, Heidi Schulz-Scheidt, Sebastian Buff und Frederik Leberle.Danke! Ohne Euch gäbe es keinen COBURGER.

Wir suchen das beste Frühlingsfoto unserer Leser und Facebookfreunde. Die Person, die es geschossen hat, bekommt von uns eine Kamera und einen Fotoauftrag. Wenn Sie wollen, können Sie bei der Wahl des besten Fotos mitentscheiden. Gehen Sie auf unsere Wettbewerbsseite und wählen Sie aus:

http://coburgermagazin.de/fotoauswahl

Wir danken vor allem aber unseren Lesern, von denen viele den COBURGER sammeln. Sie müssen sich keine Sorgen machen. Wir schreiben, fotografieren und illustrieren weiter. Papier und Druck bleiben in gewohnt hoher Qualität. Wir wünschen allen weiterhin gute Unterhaltung. Die Redaktion und freien Wir sind COBURGER | Das Magazin.

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Mitarbeiter.

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MONACO FRANKE

DER MONACO FRANKE NEUES AUS DER HAUPTSTADT „Hopfen und Malz – Gott erhalt’s!“ Auf diese eine Formel, diesen kleinsten gemeinsamen Nenner, sollten sich Franken und Altbayern doch verständigen können. Und das wird auch bitter nötig sein, denn das Freihandelsabkommen TTIP zwischen den USA und der EU droht auch, das bayerische Bier gehörig zu verwässern. Bei einem vergleichbaren Abkommen mit Kanada, das noch nicht ratifiziert ist, haben sich die hiesigen Brauer jedenfalls schon überrumpeln lassen. Während der Begriff „bayerisches Bier“ nämlich innerhalb der EU geschützt ist, wurde der Begriff „Bavarian Beer“ aufgeweicht. Lediglich nach der richtigen Rezeptur soll ein Bier gebraut sein, dann könnten künftig auch Kanadier ihr „bavarian beer“ verkaufen. Das soll bei TTIP natürlich nicht wieder passieren.

Normalerweise würden wir Franken – bescheiden und bodenständig, wie wir nun mal sind – da drüber stehen und den Altbayern die Freude lassen, sich im Licht anderer zu sonnen und sich zu profilieren. Aber der Monaco (und der ist selten unterhopft!) findet, es muss schonmallautunddeutlichgesagtwerden,dasshistorisch betrachtet die bayerische nur die halbe Wahrheit ist. Im April ist es also 500 Jahre her, dass der bayerische Herzog Wilhelm IV. in Ingolstadt das Bayerische Reinheitsgebot formulierte. „Nur Gersten, Hopfen und Wasser“ hieß es, sollten im Bier enthalten sein. Das bayerische Bier, so suggeriert der Hinweis auf die Einhaltung der Vorschrift, sei so etwas wie der natürlichgesunde, isotonische und lediglich leicht gegorene BioEnergydrink schlechthin, quasi der „Gutmensch“ unter ganz vielen Sündern und Pantschern. Nur was ist, wenn

1516 sei ein über die Stadtgrenzen hinaus gültiges und nicht nur ein lokales Gebot gewesen. Was stimmt: Neben dem bayerischen Reinheitsgebot gab es früher viele örtlich begrenzte Vorschriften zum Brauen, in Augsburg, Nürnberg, München und Regensburg. Aber, so weiß Wolfgang Hoderlein, seit 2011 Vorsitzender des Fränkischen Bundes: Das Fürstbistum Bamberg habe damals mehr als die Domstadt, sondern weite Teile des heutigen Frankens umfasst. Das fränkische Reinheitsgebot von 1489 sei also durchaus als überregional und damit maßgeblich anzusehen. „Ich gehöre nicht zu denen, die an jeder Straßenecke fränkische Benachteiligung wittern“, so Günter Dippold, Heimatpfleger von Oberfranken gegenüber

Doch statt den Schulterschluss zu üben, wird nun ein neues Fass aufgemacht. Wenn es eine Instanz gibt, der Franken und Bayern gleichermaßen rückhaltlos vertrauen, dann ist das der Bayerische Brauerbund. Dessen Zahlen sind so akkurat wie ein exakt bis zum Eichstrich eingeschenktes Seidla. 2013 (neuere Zahlen gibt es derzeit nicht) kam Oberfranken demnach auf 163 Brauereien – das wesentlich größere und bevölkerungsreichere Oberbayern nur auf 108. Klare Sache also. Die Zahlen belegen mehr als eindeutig: Die wahre Heimat des Gerstensaftes ist der Norden Bayerns. Umso unverständlicher die Entscheidung der Staatsregierung, die offiziellen Feierlichkeiten anlässlich des größten Bierjubiläums seit Jahrzehnten - im April werden 500 Jahre Reinheitsgebot gefeiert nicht in Franken, sondern in Ostbayern, genauer gesagt in Aldersbach bei Passau, zu begehen. Des is widda dübbisch für die in München, werden jetzt viele sagen! Auch zurecht! Denn mal ehrlich: Nur wenn man „Altbayern“ zusammennimmt, also Oberbayern, Niederbayern, die Oberpfalz und Teile Schwabens, kommt man in der Addition auf mehr Bierbrauer als allein in Oberfranken. Und wo gibt es schon so viele verschiedene Biersorten wie hier? Dass in Weihenstephan bei Freising schon im Jahr 1040 Bier gebraut wurde und die dortige Brauerei damit die älteste der Welt ist - geschenkt! Trotzdem: Wenn die Bayern wieder mal für sich alleine beanspruchen wollen, das Mekka der Braukunst zu sein, dann ist das mindestens mal ein gelbwürdiges Foul! Also fei amoll stillhalten, Ihr Paulaner-Zipfl und Löwenbräu-Badscher, gell! Denn dass Bayern die übrigen Bundesländer mit 623 gezählten Brauereien meilenweit abhängt, ist vor allem den Oberfrangn und ihrem Dorschd zu verdanken.

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Neulich beim Klassentreffen in Kronach

das Reinheitsgebot gar keine bayerische, sondern eine fränkische Erfindung wäre? Bereits 27 Jahre vor dem Erlass des Reinheitsgebots von Herzog Wilhelm IV., am 12. Oktober 1489, erließ nämlich schon Fürstbischof Heinrich III. für Bamberg und das Umland ein Reinheitsgebot. Für Bier, so heißt es darin, dürfe „nicht mere denn Malz, Hopfen und Wasser verwendet“ werden. Die Frankenseele jubiliert, und bei den Bayern? Da gärt’s - wie immer, wenn eines ihrer „Nationalheiligtümer“ (also die Lederhosen, die Weißwurst, Franz-Josef Strauß und eben „ihr“ Reinheitsgebot) in Frage gestellt wird. Es könne ja gar nicht sein. Allein das Bayerische Reinheitsgebot von

Leslie Ann Murrey 2013

dem Bayerischen Rundfunk. „Aber in diesem besonderen Fall muss ich schon sagen: Es verwundert, dass das Jubiläum des bayerischen Biers nicht da gefeiert wird, wo das Gesetz erlassen wurde (Ingolstadt) oder wo es die meisten bayerischen Brauereien gibt.“ Tja, lieber Herr Heimatminister, das ist Ihnen durchgerutscht, nicht wahr? Oder wer in der Staatskanzlei ist jetzt eigentlich für die Feierlichkeiten zuständig? Der findige Landwirtschaftsminister Helmut Brunner? Könnte sein. Der kommt ja aus Ostbayern … Bleibt zu hoffen, dass er bei den TTIP-Verhandlungen auch so gewieft ist. Schätzla, schau wie iech schau!

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AUF EIN WORT

lass a Bart wachsen....

Meinungsterror Gastbeitrag von Hans G. Tanner ...wenns modern is, muss mans nutzen...

Viele Online-Nachrichtenmagazine haben, wenn es um das Thema Flüchtlinge geht, ihre Kommentarspalten abgeschaltet. Nicht, dass es darum ginge, die überwiegend negativen Kommentare zur Willkommenskultur, die zu tausenden einströmen, nicht zeigen zu wollen. Eher darum, dass sie nicht genug Personal haben, die eindeutig strafbaren Hasskommentare aus all den anderen auszufiltern und zu löschen. Facebook hat begonnen, in Berlin Mitarbeiter zu suchen, die ebenfalls strafbare Hetzkommentare finden und sperren sollen. Einerseits. An der altehrwürdigen Universität Oxford wurde jüngst ein Professor aus dem Hörsaal geschrien, weil er in einem Wirtschaftsseminar über afrikanische Staaten erwähnte, dass die Exporterlöse aus der an Bodenschätzen reichen Provinz Katanga in Zaire am Staat vorbei allzu oft in die Taschen brutaler Milizen fließen. Der Grund für die Aggression gegen ihn war, dass im Hörsaal ein Student aus Zaire saß, der sich durch den Vortrag hätte beleidigt fühlen können. An deutschen Universitäten gibt es ähnliche Vorfälle. Andererseits.

...morgens Zeit zu sparen...

Der geifernde, dumpfbackige Hass, der sich aus engen Hirnen mit schwerfälligem Deutsch mit erheblicher Lautstärke auf Montagsdemonstrationen Bahn bricht oder in bildungsfernster Rächscraibung seinen Weg in Onlineportale sucht, steht weder rechts noch links, sondern unten. Diese Masse schwenkt in die politische Richtung, die ihr opportun erscheint. Heute eben mit Putin ganz rechts. Gestern .. aber lassen wir das. Einerseits. Drohungen in exzellenter Sprache und per anonymer Email gegen den Wirtschaftsprofessor an der Humbolduniversität, der nicht der Meinung linker Studenten folgen mag. Und ein aus dem Hörsaal brüllender Mob gegen einen Chicagoer Dozenten, der in einem ernährungswissenschaftlichen Seminar versehentlich vegane Studenten beleidigt hatte, als er von tierischen Proteinen sprechen wollte. Andererseits. Gemeinsam ist beiden Seiten der Drang, nur die eigene Meinung gelten zu lassen und der Versuch, sie mit Gewalt oder Drohungen durchzusetzen. Im Umfeld der Generation Y haben manche leider bereits gelernt, das es am besten sei, die eigene Meinung für sich zu behalten.

...kannma abends länger trinken.

Vor zweiundsiebzig Jahren sind in München die Geschwister Scholl für ihre Meinungsfreiheit gestorben. Und mit ihnen zehntausende andere, die sich das Recht, zu sagen, was sie dachten, nicht nehmen lassen wollten. Und viele saßen später in den Gefängnissen der DDR, weil sie sich der Einheitsmeinung einer Diktatur nicht beugen wollten. Gerade im Moment spielen Pussy Riot in Moskau wieder mit ihrer Freiheit, weil sie in ihrem neuesten Video gegen den bei den Pegidisten so beliebten Putin ansingen. Die Meinungsfreiheit zu nutzen, um mit brutaler Hetze anderen Gewalt anzutun oder die Meinung anderer mit rücksichtlosen Drohungen erst gar nicht zuzulassen ist Meinungsterror. Und gleich ganz auf die Äußerung einer eigenen Meinung zu verzichten und es Rücksicht zu nennen, ist nichts als vorauseilende Dummheit. Respekt vor anderen Meinungen kann man lernen, in dem man sich austauscht. Zuhören gehört dazu. Ohne Schaum vor dem Mund. Ob das gelingt, weiß ich nicht. Für Philip Roth ist Hoffnung die Illusion einer Erwartung. Muss ich jetzt pessimistisch sein? Ich hoffe nicht.

An dieser Stelle laden wir Coburger und Nicht-Coburger, Zu- oder Abgereiste herzlich ein, ihre Meinung kundzutun. Hier in unserem Magazin. Wenn Sie etwas zu sagen haben, sprechen Sie uns an.

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Coburger | Das Magazin erscheint wieder Anfang Mai 2016. Anzeigenschluss ist der 22. April 2016

VOR DIE WAHL GESTELLT

Manche Anführer sind groß, weil die Anhänger so klein sind.

OHNE WORTE

POLITISCHE WITZE SIND HIER DAS LETZTE.... Wie unterscheidet sich das Landestheater vom Bundestag? – Im Theater werden gute Schauspieler schlecht bezahlt. (aus einem Coburger Wirtshaus)

Ich bin dafür, dass Gabriel jetzt für Tempo 118,5 eintritt. Tempo 120 klingt so willkürlich, aber 118,5, das schaut wie SPD aus, ein bisschen dafür, ein bisschen dagegen – das klingt so, als hätte er vorher darüber nachgedacht! (Bruno Jonas)

Merkel kommt in den Himmel und sieht eine riesige Zahl von Uhren. Sie fragt Petrus, was das bedeutet. „Nun, jede Regierung der Welt hat eine Uhr. Wenn die Regierung eine Fehlentscheidung trifft, rücken die Zeiger ein Stück weiter.“ Merkel schaut noch einmal in die Runde und fragt dann:“ Und wo ist die deutsche Uhr?“ „Tja“, meint Petrus, „die hängt in der Küche als Ventilator!“ (Berliner Bartstube)

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