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Tiere und Pflanzen Silurs
from Bote von Karcanon 73
by Projekt Myra
beschrieben von Einak Bärengang, Pal- da- Echorsa der Kulturkammer Silurs
Die Delfine
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„Finn Hohlicht wurde eins mit seinem Delfin und blieb auf See“ - Text auf einem Grabstein in Sydspitze
Delfine sind im Wasser, in Meeren und Flüssen lebende Säugetiere und in verschiedenen Arten in allen Meeren und in einigen Flüssen Myras verbreitet. Sie sind anderthalb bis vier Schritt lang, ihre Körper sind spindelförmig, sie haben ein bezahntes Maul und eine waagerecht stehende Schwanzflosse. Ihr Farbe ist meist grau, doch gibt es auch schwarze, bläuliche und braun-gelbliche Arten, der Bauch ist meist deutlich heller gefärbt. Delfine ernähren sich von Fischen, sie sind schnelle und geschickte Schwimmer, gerne springen sie aus dem Wasser und zeigen akrobatische Figuren. Sie sind intelligente und gesellige Tiere, welche sich in Gruppen, Schulen genannt, zusammenfinden. Ihre Geselligkeit scheint sich auch auf Menschen zu erstrecken, denen sie oftmals freundlich begegnen, die sie schon gerettet haben sollen, wenn Menschen als Schwimmer in Not gerieten. Auf Silur sind sie wie Seeschlangen auch Gefährten der Sucher des Meeres. Denen mag es geschehen, dass ihr Geist mit ihrem Gefährten verschmilzt, während der Körper sterbend zurückbleibt.
Der Wunderbaum
„Den gibt’s nicht“ - Auskunft eines Morossen
Vom Wunderbaume heißt es, er würde alle Früchte Myras zugleich tragen, ja Früchte aus Silber und Gold, ja sogar die Früchte der Erkenntnis oder der ewigen Jugend. Er soll in fernen Gegenden wachsen, im Tal des Lebens oder in Aldaron oder gar im Eigenparadies der Göttin Jaffna. Finn Knurrender, bis zu seinem Tode Ulf- da- Kheitara der Kheitara von Uhu und Falke der Sucher des Landes soll auf der Suche nach dem Wunderbaum gestorben sein. Auf dem der Allgemeinheit nicht zugänglichen Grab im Garten des Hause seiner Kheitara in Rasos soll im Jahre nach seinem Tode ein Wunderbaum gewachsen sein.
Die Seeschlangen
„Viele sind freundlich, manche sind feindlich, einige sind monströs“ - Sirin Hannengug, Sucherin des Meeres
Seeschlangen sind im Meere lebende Reptilien. Auf Myra sind sie in vielen warmen Meeresgebieten, welche einen Gürtel parallel zum blutigen Band bilden, verbreitet. In anderen Gebieten, insbesondere in kalten Meeren, fehlen sie. Sie erreichen ausgewachsen Körperlängen von deutlich über einem Schritt, doch sind auch kleine und größere Arten bekannt, sogar von monströs riesigen Arten wird berichtet. Es sind Raubtiere, welche ihre Beute, Fische zumeist, mit einem Giftbiss lähmen und dann im ganzen verschlingen. Charakteristisch für sie ist der seitlich abgeflachte Ruderschwanz zur Fortbewegung im Wasser und die Fähigkeit, eine geraume Weile ohne Luft auszukommen, um in der Tiefe zu jagen. Viele Arten verbringen ihr ganzes Leben im Meere, andere kommen zur Eiablage oder sogar zur Jagt an Land. Bekannt ist die Zusammenarbeit von Seeschlangen mit den Suchern des Meeres auf Silur. Hier helfen die Sucher mit ihren Schlangenpartnern den Fischern Orte zu finden, an denen ihre Arbeit mit großer Sicherheit Ertrag bringt.
Die Tangwinderin
„Ihre Nähe ist angenehm“ - Sirin Hannengug, Sucherin des Meeres
Die Tangwinderin ist eine in den Tangwäldern der Silursee verbreitete Seeschlangenart. Wie alle Seeschlangen ist sie ein Raubtier, welches mit seinem Giftbiss Fische jagt. Tangwinderinnen gehören mit einer Körperlänge von oft über drei Schritt zu den größten, nicht monströsen Seeschlangenarten, eine Eigenheit, welche möglicherweise durch ihr Leben am schwertwärtigen Rand des Verbreitungsgebietes der Seeschlangen bedingt ist. Die Grundfarbe der Tangwinderin ist hell, lichtgrau, beige oder weiß, mit schmalen, dunklen, braunen oder schwarzen Querstreifen. Ihre Schuppen sind klein und glatt. Tangwinderinnen sind auf Silur häufige Tiergefährten von Suchern des Meeres und wohl auch als Gefährten von Druiden oder Magiern geeignet, so diese am oder im Meere leben. Wie Sirin Hannengug schreibt ist ihre Nähe vielen Menschen angenehm, so wie die Nähe eines Delfins als angenehm empfunden wird und auch die Tangwinderin scheint die Nähe des Menschen zu mögen, vielleicht wegen dessen Körperwärme. Andererseits sind Tangwinderinnen Giftschlangen, potentiell durchaus tödlich und sie werden von manchem in die Nähe des Seth gerückt, ohne dass dafür Beweise gefunden wurden.
Die Kartenfalter
„Ein Weg an alle Orte. Zum Wunderbaum, zum Ende des Regenbogens, zu den Eigenparadiesen der Götter“ - Finn Knurrender, Sucher des Landes
Im an vielen großen Insekten reichen Silur leben auch bemerkenswerte Schmetterlinge. Der Leib des Kartenfalters wird fast fußlang, jeder seiner Flügel erreicht leicht die Größe zweier aneinandergelegter Männerhände. Sie zeigen ein bemerkenswertes Muster, feine bunte Linien auf einem Hintergrund von blassen Grün-, Braun- oder Blautönen, mit gelegentlichen Zeichen in gelb oder weiß. So erinnern sie direkt an ein Kartenbild. Manch einer meint, man könne darauf den Weg zu bemerkenswerten Orten finden, wenn es nur gelänge, diese Karte zu lesen. Doch der Kartenfalter ist recht selten, sein unsteter Flug macht eine gründliche Betrachtung unmöglich und lässt er sich einmal nieder, so legt er die Flügel zusammen, dass nur deren einfarbig graue Rückseite zu sehen ist. Zudem ist der Kartenfalter ziemlich schreckhaft und flieht dem Menschen. Gelingt es nun doch einmal, das Tier zu erhaschen, so wirft es, um seinen Fänger zu verwirren, die Zeichnung seiner Flügel als bunten Flitter ab, der bald als wertloses, graubraunes Pulver zu Boden sinkt. So ist der Kartenfalter vielleicht nichts anderes als ein Symbol für die eitle Suche des Menschen nach dem Glücke.
Die Netzfalter
„Er fliegt. Doch wie? Er lebt. doch wovon?“ Fragen von Elkamerone Seid, welche ich nicht beantworten kann
Sicherlich sind jedem Einwohner Myras Schmetterlinge vertraut, bunte Falter und einfarbige Motten, klein wie ein Fingernagel, groß wie ein Kartenfalter. Nahezu alle Arten haben Flügel, bestehend aus Adern, welche sie aufspannen und ihnen Festigkeit verleihen und Decken, welche die Lücken zwischen den Adern schließen. Alleine den Netzfaltern fehlen die Flügeldecken, die Flügel bestehen nur aus dem feinmaschigen Netz der Adern. Obwohl man annehmen möchte, dass sie mit Flügeln, in denen Loch neben Loch liegt, flugunfähig sind erheben sie sich dennoch im Gaukelflug, nach Art der Schmetterlinge, in die Lüfte. Die Farbe ihrer Netzflügel ist von der Größe der Tiere abhängig, ist bei kleinen Exemplaren
schwarz, bei mittleren Exemplaren purpur oder weinrot, große Exemplare zeigen ein kaum zu übersehendes, leuchtendes rot. Kleine Netzfalter leben nahe der Küste, größere Exemplare besiedeln die Hochländer und Bergländer Silurs, die großen Exemplare findet man allein in den Gletschern von Morossos, wo es für sie im weiten Umkreis keine Nahrung zu geben scheint. Hier sind sie mit ihrem strahlenden Rot vor dem Weiß des Eises kaum zu übersehen und eine wahre Pracht, welche alleine schon den gefahrvollen Weg auf die Höhen lohnt. Es heißt, dass Schmetterlinge vom Tag ihrer Verpuppung an nicht mehr wachsen, doch die verschiedenen Größen und Farben, der Weg von der Küste zum Bel- Arad deutet auf Wachstum und Entwicklung hin.
Die Tohlhunde
„Wir wagen uns tagsüber kaum aus dem Hag“ - Eine Bewohnerin eines Silurischen Hofes
Tohlhunde sind kräftige, robuste, hundeartige Raubtiere. Es handelt sich um mittelgroße Wildhunde, stets von heller, grauer, beiger oder weißer Farbe, mit glattem, kurzem Fell, gelegentlich mit wenigen, dunkleren Abzeichen. Die Schnauze ist lang, gut zum Zubeißen geeignet und geht ohne Absatz in die Stirn über, so dass der Kopf in der Seitensicht ein charakteristisches, eiförmiges Aussehen hat. Vor dem Jahr des Feuers, 407 n.P., waren Tohlhunde auf Silur unbekannt und bis in die 420er Jahre waren sie selten. Ihre Herkunft ist unklar. Sie mögen aus freien Stücken oder als Haustiere die Finsterlinge durch das Tor von Silur begleitet haben. Möglicherweise hat ein Heimkehrer aus dem Exil ein Paar auf dem Kontinent erworben, wurde ihrer überdrüssig und hat sie freigelassen. Anhänger der Magierverschwörung vermuten natürlich ein verbotenes Experiment oder eine gescheitere Beschwörung als Ursprung. Magister Magistri Eger Makalu von der Magierakademie hält ihre Herkunft aus einer Subwelt Silurs, entsprechend der Ebenengeometrie seines Vorgängers Vallö Kalundgrag, für wahrscheinlich. Jedenfalls sind sie eine wahre Plage geworden, denn sie greifen in Rudeln, ohne die Zurückhaltung, welche Wölfen zu eigen ist, Tiere und Menschen an. Der Beute, welche sie nicht sofort fressen, zerbeißen sie die Glieder um die Flucht unmöglich zu machen und sie umso sicherer später verzehren zu können. Jedes Rudel besteht aus vielen Hündinnen und ihren Welpen und stets nur einem Rüden. Männliche Welpen werden nach der Geburt getötet und gefressen. In Zeiten knapper Nahrung werden erst die Welpen, dann der Rüde, dann schwächere Hündinnen gefressen. Da die Hündinnen stets trächtig sind ist der Fortbestand des Rudels dennoch gesichert. Tohlhunde jagen tagsüber, auf Sicht oder Gehör. Ihr Geruchssinn hingegen ist vergleichsweise schwach entwickelt.
Die Waldrunen
„Wahre, Wunderbare Worte“ - Alguin von Ax, Druide
Waldrunen sind Flechten, welche in den feuchten Küstenwäldern Silurs vor allem am Boden auf den herabgefallenen Zweigen von Nadelbäumen wachsen. Durch ihre hellgrüne Farbe fallen sie vor dem dunkleren Moos und dem Erdboden leicht auf. Da ihr Wuchs den geraden, sich in festen Winkeln gabelnden Zweigen folgt erinnern sie auch den unbefangenen Betrachter an Runen aus geraden, sich gelegentlich verzweigenden Strichen. Manche Druiden Silurs aber lesen die Waldrunen als Schriftzeichen, in Gruppen als Worte und Sätze und erfahren so, ihnen folgend, umgeben von und eins und im tiefen Einklang mit dem Walde Wahrheiten, welche er so freigiebig teilt.