Blick ins Buch: "Die grüne Hausapotheke"

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Axel Gutjahr

Die gr端ne Hausapotheke Heilendes selbstgemacht

Verlag Perlen-Reihe


Zur Benutzung dieses Buches Das vorliegende Buch ermöglicht es, Heilpflanzen schnell anhand von Fotos zu bestimmen. Piktogramme liefern Informationen über deren Blühzeit, die Fruchtreife sowie die zu sammelnden Bestandteile der Pflanze.

Steht für den Zeitraum, in dem die Pflanze Blüten ausbildet, die als Sammelgut dienen. I–XII

Steht für den Zeitraum, in dem die Früchte ausgereift sind, die als Sammelgut dienen. I–XII

Steht für den Zeitraum, in dem die Blätter oder Stängel besonders viele medizinisch wirksame Inhaltsstoffe aufweisen. I–XII

Steht für den Zeitraum, in dem es besonders empfehlenswert ist, die Rinde zu sammeln. I–XII

Steht für den Zeitraum, in dem es besonders empfehlenswert ist, die Wurzel als Sammelgut auszugraben. I–XII

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Folgende Piktogramme werden im Kapitel „Gegen jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen“ (S. 91 ff.) verwendet. Sie geben Auskunft darüber, welche Pflanze in welcher Anwendungsform zur Linderung einer spezifischen Krankheit beitragen kann.

Ein Tee aus den Blättern, Blüten, Früchten, Rinde oder Wurzel hilft bei der betreffenden Erkrankung.

Diese Tinktur kann innerlich (Mund) und/oder äußerlich (Einreibung mit der Hand) zur Anwendung kommen.

Ölauszug zur äußerlichen Anwendung.

Krankheit lässt sich mit Salbe behandeln.

Krankheit lässt sich mit Presssaft der Pflanze behandeln.

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(Sitz-)Bad in einem verdünnten Aufguss aus Blüten, Rinde beziehungsweise Blättern und/oder Stängeln.

Dampfbad/Inhalation mit Aufguss aus Blüten und/oder Blüten beziehungsweise einigen Tropfen Tinktur.

Es ist auch möglich, Blüten und Blätter vor der Anwendung breiig zu zerstampfen und in den Umschlag bzw. in die Kompresse zu geben.

Frischverzehr der betreffenden Blätter beziehungsweise Früchte.

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Vom Blüten sammeln bis zum Salben kochen Es hat sich bewährt, Heilkräuter, egal ob in reiner Form oder als Ingredienzien für Mixturen, so frisch wie möglich zu verwenden. Derartige Zutaten werden beispielsweise zur Herstellung von Salben und Tinkturen benötigt. Zu diesem Zweck sammelt und pflückt man Früchte am besten in ihrer Vollreife und andere Pflanzenteile, wenn sie besonders viele heilende Inhaltstoffe enthalten. Allerdings lassen sich diese Empfehlungen nicht immer realisieren. Insbesondere während der kalten Jahreszeit stehen die meisten Heilpflanzen nicht in frischer Form zur Verfügung. Dann bleibt nichts anderes übrig, als auf konserviertes Sammelgut zurückzugreifen. Letzteres ist umso höherwertiger, je sorgfältiger bei der Ernte und den anschließenden Konservierungsschritten zu Werke gegangen wird.

Einem Korb den Vorzug geben Während der Sommermonate ist es am sinnvollsten, Blüten und Blätter am Morgen zu sammeln. Weil die Pflanzen in den kühleren Nachtstunden zumeist viel Wasser aufgenommen haben, sind sie dann besonders saftig. Außerdem liegen die Temperaturen zu diesem Zeitpunkt noch im erträglichen Bereich, sodass das Pflücken mehr Spaß macht und das Sammelgut langsamer austrocknet.

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Als Sammelbehälter eignen sich Körbe aus natürlichen Materialen, wie etwa aus Weidenruten oder Holzspanstreifen besonders gut. In solchen Körben gelangt einerseits reichlich Luft an das Pflückgut, andererseits wird es bei weitem nicht so stark ge- und zerdrückt wie in einem Stoffbeutel. Völlig ungeeignete Sammelbehälter sind Kunststofftüten, da Kräuter in ihnen schnell „zu schwitzen“ beginnen.

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Teezubereitung Beim Übergießen von Blättern, Blüten und/oder Früchten mit kochendem Wasser entsteht eine Flüssigkeit, deren korrekte Bezeichnung „Aufguss“ lautet. Umgangssprachlich werden diese Flüssigkeiten aber fast ausschließlich als Tee bezeichnet. Streng genommen ist dies nicht richtig, da seine Herstellung nur aus den Blättern des Teestrauchs, Camellia sinensis, erfolgen kann. Ungeachtet dessen möchte dieses Buch jedoch für Aufgüsse die umgangssprachliche Bezeichnung „Tees“ beibehalten. Allgemein wird zwischen sortenreinen Tees und Teemischungen unterschieden. Ein Beispiel für einen sortenreinen Tee ist z.B. der Ringelblumentee. Er besteht aus den Zungenblüten der Ringelblume.

Als grobe Faustregel für die Dosierung von Tees gilt:

Bei der Verwendung von frischen Blättern gibt man 20–25 g, bei frischen Blüten 15 g auf 125 ml Wasser. Letztere Menge entspricht in etwa dem Inhalt einer durchschnittlich großen Kaffeetasse. Bei getrocknetem, locker liegendem Sammelgut verwendet man einen gehäuften Teelöffel pro Tasse. Wird der Tee zum Tränken von Umschlägen, als Inhalationsmittel oder als Bäderzusatz verwendet, sollte die Dosierung auf das Drei- bis Fünffache erhöht werden.

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Salben herstellen Die Herstellung von einfachen, jedoch oftmals sehr wirksamen Salben, die sich durch hervorragende heilende Eigenschaften auszeichnen, ist bei weitem nicht so kompliziert wie oft vermutet. Im Gegenteil, viele Menschen, die erstmalig eine Salbe gekocht haben, empfinden dabei so viel Spaß, dass sie künftig nicht mehr davon „loskommen“. Manchmal erweisen sich selbst hergestellte Salben sogar als „letztes Mittel“, wenn nach der Anwendung von synthetisch hergestellten Arzneien nicht der erhoffte Heilungserfolg eintritt. In der Volksmedizin existiert ein umfangreicher Fundus an Basisrezepturen zur Herstellung von Salben, wobei folgende schon lange zu den Klassikern gehören.

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Salbe auf der Basis von Melkfett 250 g Melkfett • 50–70 g frische Pflanzenteile oder 25 ml einer Tinktur beziehungsweise eines Ölauszuges

Die Pflanzenteile fein zerhacken. Anschließend das Melkfett in einen Topf geben, Pflanzenteile darüber streuen und den Ansatz bis zur Verflüssigung erhitzen.

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Die Vielfalt der Heilpflanzen

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Anis

VIII–IX

Pimpinella anisum Beim Anis handelt es sich um eine einjährige krautige Pflanze, die bis 60 cm hoch wird und sich schon im Altertum einer großen Beliebtheit als Heilpflanze erfreute. So wurde sie bereits von Ärzten wie Dioskurides und Plinus zur Behandlung zahlreicher Krankheiten verwendet. Zumeist erfolgt eine Kultivierung dieses Doldengewächses, das sich nicht nur zu Heilzwecken, sondern auch als Gewürz großer Beliebtheit erfreut, im Garten, da es in der freien Natur nur noch selten zu finden ist. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Anises, ist vermutlich der östliche Mittelmeerraum.

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Seine kleinen weißen Blüten haben sich zu großen, relativ flachen Dolden formiert. Daraus entwickeln sich im Sommer die bräunlichen, süßlich schmeckenden Früchte, die wie Kümmelkörner aussehen. Sobald man merkt, dass die Früchte sich in ihren Verankerungen etwas lockern, schneidet man die Dolden ab. Anschließend drischt (oder schüttelt im fortgeschrittenem Stadium) man die Früchte heraus, um sie noch ein paar Tage zum Nachtrocknen an einem luftigen Platz auszubreiten. Ihre spätere Aufbewahrung erfolgt am besten in einem verschließbaren Glas. Aus den Früchten wird ein Tee zubereitet. In normaler Konzentration wird dieser Tee – oft auch mit Honig gesüßt – getrunken, während er sich etwas stärker konzentriert hervorragend zum Inhalieren eignet.

Wirkungsweise antibakteriell

entspannend

harntreibend

krampflösend

schleimlösend

allgemein kräftigend

Obwohl der Sternanis, Illicium verum, bei dem es sich um einen tropischen, immergrünen Baum handelt, nicht näher mit dem Anis verwandt ist, eignen sich seine Früchte in gleicher Weise für medizinische Zwecke wie die des Anises.

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Heidekraut

VIII–IX

VIII–IX

Calluna vulgaris Bei dem auch als Erika bezeichneten Heidekraut handelt es sich um einen 20–70 cm hohen, immergrünen Halbstrauch, der bereits im Mittelalter als Heilpflanze Verwendung fand. In der neueren Zeit ist das Heidekraut allerdings zu Unrecht vielerorts ein wenig in Vergessenheit geraten und wird fast nur noch als Zierpflanze genutzt. Heide wurde bereits von dem griechischen Arzt Dioskurides verwendet. Allerdings dürfte es sich dabei nicht, wie oft vermutet, um das Gemeine Heidekraut, sondern um die Baumheide, Erica arborea, gehandelt haben. Im Mittelalter galt Heidekraut vielerorts als Universalheilmittel bei der Behandlung unterschiedlichster Magen-Darm-Erkrankungen. 54


Heidekraut wächst bevorzugt auf kargen, nährstoffarmen Böden, wie etwa in Moorregionen und lichten Wäldern sowie in Gebirgen. Beispielsweise trifft man es in den Alpen bis zur Schneefallgrenze an. Gleichzeitig hat sich das Heidekraut als eine sehr konkurrenzstarke Pflanze erwiesen, die nicht selten riesige, flächendeckende Bestände bildet. Aus dem Sammelgut lässt sich Tee herstellen, der in hochkonzentrierter Form auch als Badezusatz wirkt. Wirkungsweise antirheumatisch

blutreinigend

blutstillend

entspannend

harntreibend

entzündungshemmend

hautreinigend

schleimlösend

steinlösend

prophylaktisch (Harnblasen- und Nierensteine)

Für die Teeherstellung sollte man Sammelgut intensiv zerkleinern und nach dem Übergießen mit heißem Wasser mindestens 15 Minuten ziehen lassen. Das ist notwendig, damit sich genügend Inhaltsstoffe aus dem Laub und den Stängeln lösen. Des Weiteren kann man unter Zugabe von Wasser aus dem stark zerkleinerten Sammelgut eine breiähnliche Masse kochen. Letztere füllt man, nachdem sie sich abgekühlt hat, in eine Kompresse und legt diese auf die betreffende Körperstelle.

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Linde

VI–VII

Tilia Bei den Linden handelt es sich um langsam wachsende Bäume, die ein Alter zwischen 400 und 1200 Jahren erreichen können. In Mitteleuropa kommen sowohl die etwas früher blühende Sommerlinde, Tilia platyphyllos, als auch die Winterlinde, Tilia cordata, recht häufig vor. Sie lassen sich am besten an ihren Blattstielen und Blattunterseiten unterscheiden. Letztere haben nur bei der Sommerlinde eine flaumige Behaarung, während sie bei der Winterlinde – mit Ausnahme der Blattaderbereiche – kahl sind. Beim Pflücken der Blüten ist zu beachten, dass sich an deren Hochblättern 68


keine schwarzen Verfärbungen befinden, bei denen es sich um mikroskopisch kleine Rußtaupilze handelt. Zur medizinischen Anwendung eignen sich die Blüten beider Arten als Tee gleichermaßen gut.

Wirkungsweise appetitanregend

beruhigend

blutdrucksenkend

entspannend

fiebersenkend

entzündungshemmend

krampflösend

schleimlösend

schweißtreibend

schmerzlindernd

stopfend

Lindenblütenlikör 2–3 Hände voll frisch gepflückte Lindenblüten 500 ml 32–38%iger klarer Schnaps 150 g weißer Zucker

Man gibt die Blüten und den Zucker in ein verschraubbares Glas und gießt den Schnaps darüber. Dieser Ansatz wird für 3–4 Wochen an einen warmen Platz gestellt. Dafür eignet sich ein Südfenster besonders gut. Danach gießt man die Flüssigkeit durch ein Haarsieb, fängt den entstandenen Likör auf und füllt ihn in verschließbare Flaschen. 69


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Gegen viele Krankheiten ist ein Kraut gewachsen

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Appetitlosigkeit Von Appetitlosigkeit spricht man, wenn nach längeren Phasen ohne Nahrungszufuhr kein Appetit auftritt. Die Ursache dafür sind oftmals „schlummernde“ Krankheiten – insbesondere Infekte, extremer Stress sowie starker Nikotingenuss und Tumore im Verdauungstrakt. Dieser weitgehende Verlust des Hungergefühls führt zur körperlichen Schwächung und kann über einen längeren Zeitraum auch bleibende Schäden verursachen. Zunächst gilt es, das Hungergefühl wieder zu entfachen, wobei neben der Kräutermedizin auch viel Bewegung an frischer Luft ratsam ist. Falls Appetitlosigkeit häufiger auftritt, sollte unbedingt die Ursache dafür ermittelt werden. Gegebenenfalls ist dabei sowie bei der weiteren Therapie die Hilfe eines Arztes in Anspruch zu nehmen, mit dem man auch idealerweise die Anwendung der eigenen Hausmittel abstimmt. Linde, Schafgarbe, Schwarzer Holunder

Breitwegerich, Brennnessel, Echter Salbei, Johanniskraut, Pfefferminze

Anis, Fenchel

Brombeere

Basilikum

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Arteriosklerose Bei der Arteriosklerose, die umgangssprachlich zumeist als Arterienverkalkung bezeichnet wird, handelt es sich um eine Erkrankung der Schlagadern (Arterien). Sie entsteht durch Bindegewebswucherungen und Einlagerungen von Fettsäuren, Cholesterin und Kalk in den Gefäßwänden. Dadurch verhärten die Gefäßwände nicht nur, sondern büßen auch an Elastizität ein, was fast immer mit einer Verengung des Gefäßvolumens einhergeht. Als Folgeerscheinung treten Durchblutungsstörungen auf, die sich vor allem in Form kalter Füße und Hände, Schmerzen beim Gehen, Bluthochdruck, Diabetes, erhöhter Blutfettwerte und Herzproblemen äußern. Häufige Ursachen für Arteriosklerose sind eine falsche (fett- und kalorienreiche) Ernährung und Bewegungsmangel. Arteriosklerose ist nicht heilbar und muss ärztlich behandelt werden. Man kann jedoch dem Fortschreiten entgegenwirken und dabei – in Abstimmung mit dem Arzt – als Ergänzung Hausmittel anwenden. Schwarzer Holunder

Knoblauch, Küchenzwiebel

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Erkältungskrankheiten Unter diesem Begriff sind mehrere Infektionskrankheiten zusammengefasst, die sich als Entzündungen der Schleimhäute im Hals-Nasen-Rachenraum äußern und oft die Lungen und Bronchien durch Husten in Mitleidenschaft ziehen. Zumeist dauern Erkältungen nicht sehr lange, aber dafür sind sie mitunter recht heftig und vor allem sehr leicht übertragbar. Wenn jemand erkältet ist, sollten deshalb die restlichen Familienmitglieder ihre Abwehrkräfte durch zusätzliche Vitaminaufnahmen, insbesondere Vitamin C, erhöhen. Typische Symptome sind starker (Reiz-)Husten, Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Schnupfen, Heiserkeit, Kopf- und Gliederschmerzen, Mattigkeit, Appetitlosigkeit, Fieber, hohes Schlafbedürfnis sowie intensiv gerötete und angeschwollene Rachenschleimhäute.

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Breitwegerich, Brombeere, Echter Salbei, Fichte, Johanniskraut, Zitronenmelisse

Echte Kamille, Fenchel, Johanniskraut, Linde, Schwarzer Holunder

Hundsrose

Wasserdost

Knoblauch, Küchenzwiebel

Hundsrose


Echte Kamille, Thymian

Echte Kamille

Echter Salbei, Pfefferminze, Thymian

Rosskastanie, Thymian, Wasserdost

Breitwegerich, Pfefferminze, Thymian

WeiĂ&#x;er Senf

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