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Weltmesse Cider World 2023 wieder in Frankfurt

Mit rund 100 Ausstellern aus mehr als 15 Ländern macht die Cider World, die dieses Jahr bereits zum 15. Mal stattfindet, die Mainmetropole Ende April für zwei Tage zum Nabel der Apfelwein-, Cider- und Sidra-Welt.

Am 28. April werden im Rahmen des Cider World Awards herausragende Produzenten geehrt, am 29. April verwandelt sich das Gesellschaftshaus im Frankfurter Palmengarten mit der Cider World Expo in ein Mekka für alle Apfelwein-Interessierten vom Fachbesucher bis zum Endverbraucher.

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Die Cider World hat sich in den letzten 15 Jahren zum wichtigsten internationalen Branchentreff für die Präsentation, Verkostung und den Verkauf von Apfelwein, Cider und Co. entwickelt und zieht regelmäßig Produzenten aus den besten Keltereien der Welt an den Main. „Wir freuen uns, dass dieses Jahr Aussteller aus ganz neuen Destinationen anreisen, beispielsweise aus Belgien und dem Wallis. Sogar eine Kelterei aus dem kanadischen Quebec ist vertreten“, erklärt Michael Stöckl, Managing Director der Cider World. „Dass Hersteller aus über 15 Ländern kommen, zeigt uns, welch internationale Bedeutung die Cider World inzwischen hat.“

Für den Erhalt der Streuobstwiese

Waren bisher immer ein Land oder eine Region Ehrengast der Weltleitmesse, ist es 2023 die Streuobstwiese. „Wir setzen mit diesem Schwerpunkt ein Zeichen, um zum Erhalt dieser schützenswerten Kulturlandschaften beizutragen“, sagt Christine Isensee-Kiesau,

Mitveranstalterin der Cider World. „Als geschlossene Ökosysteme sind sie die Heimat vieler Tier- und Pflanzenarten. Ihr Überleben kann nur durch Nachfrage der dort wachsenden Früchte garantiert werden, darum sind Apfelweine, Ciders oder Cidres aus Streuobst so wertvoll für uns.“

Zeitgleich zur Cider World findet der europaweite Tag der Streuobstwiese statt, der auch im Rahmen der Frankfurter Messe thematisiert wird.

So stellen beispielsweise Fachverbände aus Deutschland und anderen europäischen Ländern, darunter Regionalverband Frankfurt Rhein Main, Hochstamm Deutschland e.V. und Arge Streuobst aus Österreich, ihre Programme zum Erhalt der Wiesen, zu Biodiversität und Artenschutz vor.

Auszeichnung in sechs Kategorien

Der Cider World Award wird am 28. April um 12 Uhr in der Astor Film Lounge MyZeil verliehen, Schirmherrin ist die Frankfurter Stadträtin Stephanie Wüst. Als wissenschaftlich basierter Preis für Apfelwein wird er in Zusammenarbeit mit der Hochschule Geisenheim University vergeben. Die renommierte Lehr- und Forschungseinrichtung unterzieht jedes der insgesamt bis zu 180 eingereichten Produkte einer umfangreichen Analyse, bevor eine internationale Fachjury verkostet und bewertet.

Verliehen wird die begehrte Auszeichnung in sechs Kategorien: Cider Still und Sparkling, Cider Flavoured & Mixed, Ice Cider, alkoholfreier Cider und Brandy, also Brände aus Apfel-, Birnenoder Quittenwein.

Außerdem geht nach der Premiere 2022 der Sonderpreis „Cider Star of the Year“ auch in diesem Jahr an eine Person, die sich um das Kulturgut Apfelwein besonders verdient gemacht hat. Moderiert wird die Verleihung von Gabe „The Ciderologist“ Cook aus England. „Wir sind sehr stolz, dass wir Gabe für unsere Veranstaltung gewinnen konn- ten“, sagt Michael Stöckl. „Er ist ein absoluter Spezialist, einer der international anerkanntesten Fachleute, wenn es um Cider geht.“

Die Cider Word Expo ist offen für alle

Die Cider World Expo im Gesellschaftshaus des Palmengartens ist Treffpunkt nicht nur für Produzenten und Fachpresse, sondern für alle Apfelwein-Fans. Jeder kann sich über Innovationen und Trends informieren, Produkte verkosten und neue Keltereien kennenlernen.

Die Expo startet am 29. April um 12 Uhr, die ersten zwei Stunden gehören den Fachbesuchern. Ab 14 Uhr ist die Veranstaltung für jedermann offen, verschiedene Master Classes beginnen ab 14.30 Uhr. Neben der beliebten Veranstaltung „Cider & Cheese“ wird auch der Vortrag des Kanadiers Claude Jolicœur mit Spannung erwartet. Er ist einer der Top-Cider-Spezialisten aus Nordamerika und referiert zum Thema „Best of Cider World“.

Um 18 Uhr verwandelt sich das Foyer des Gesellschaftshauses in die Cider World Lounge, hier kann man die Messe bis 20 Uhr bei Gesprächen und Networking ausklingen lassen.

Cider World Expo am 29. April 2023 Gesellschaftshaus Palmengarten:

12 Uhr: Einlass für Fachbesucher und Fachpresse

14 Uhr: Einlass für alle Besucher ab 14.30 Uhr: Master Classes ab 18 Uhr: Cider World Lounge im Foyer des Gesellschaftshauses als Ausklang

Weitere Informationen unter www.cider-world.de

Die Besitzer wollten alles anders machen, falls sie jemals ein Restaurant eröffnen würden. Vor zweieinhalb Jahren haben sie es dann tatsächlich getan – sehr zur Freude unseres Korrespondenten:

Zu Besuch im Bovins

Tief im so besungenen Westend versteckt sich ein kleines, von außen eher unscheinbares Idyll: Im Bovins scheint die Welt noch in Ordnung zu sein, zumindest wenn es ums Essen und Trinken geht.

Im kleinen Restaurant von Illja und Jennifer Bovin werden ausgenommen vom Wild ausschließlich biologische Zutaten verwendet und die Messlatte an die eigene Küche darüber hinaus dermaßen hoch gesetzt, dass man sich automatisch vorsichtige Gedanken über die Wirtschaftlichkeit machen muss: Produkte werden nach Nachhaltigkeit und saisonaler Verfügbarkeit ausgewählt, es werden nicht jodierte Natursalze ohne Rieselhilfe verwendet, auf Zusatzstoffe, Geschmacksverstärker und gentechnisch veränderte Produkte wird verzichtet, und bei dem eingekauften Fleisch und Fisch auf eine artgerechte Haltung geachtet. Wow – was will mein durch und durch umwelt- und gesundheitsbewusste Herz mehr wollen können? Auf den ersten Blick nichts, aber: Kann so viel Verzicht und Rücksicht von meinem Portmonaie überhaupt angemessen kompensiert werden?

Kaum, so viel schon mal vorneweg. Mehr dazu aber später, denn noch stehen wir an der Schwelle der kleinen Räumlichkeit in der Goebenstraße.

Es ist auf eine gemütliche Art laut und belebt, Frau Bovin werkelt in der sehr präsenten und teils einsehbaren Küche, ihr Mann bedient die Gäste. Früher war hier eine Kneipe angesiedelt, jetzt wirkt das Ambiente exklusiv, leicht gehoben und doch improvisiert.

Die Holzeinrichtungen sind, so erfahren wir später, alle selbstgemacht und speziell angefertigt. Die Dinge in die eigene Hand zu nehmen, scheint prinzipiell einen hohen Stellenwert für die Bovins zu haben, wie im Laufe des

Abends immer wieder deutlich wird. Kein Wunder, ist Herr Bovin doch bekennender Gamer und damit jemand, der die Sachen gerne durchspielt, sprich erledigt. Also bestellen wir einen Bio-Rosé und ein Bio-Bier und studieren die zugleich abwechslungsreiche und doch überschaubare Karte.

Schon in den Vorspeisen blitzt immer wieder die kasachische Herkunft der Besitzer auf, die wiederum in der russischen Küche Ausdruck findet: Bei Gerichten wie Borsch, einen Eintopf entweder mit Rind oder Pilzen oder dem Urkarotten-Tatar knurren nicht nur östlich von Hessen die Mägen.

Bovins pure and natural

Unbedingt probieren sollte man auch den angegrillten Handkäse mit Rote Bete Carpaccio und Petersilien-Walnusspesto oder die Vorspeisen-Platte, auf der sich neben anderen Leckereien der Schinken des Hauses versteckt.

Der ist – natürlich – selbst geräuchert und mit nichts anderem in Kontakt gekommen als Meersalz.

Das schmeckt man wirklich auf den ersten Bissen und bereut es plötzlich gar nicht mehr, dass man heute Abend ja eigentlich vegetarisch speisen wollte. Das kann man im Bovins nämlich ausgezeichnet, besonders wenn man Pilze mag. Serviert werden die hauptsächlich in Form gegrillter Portabellasteaks, die entweder mit Austernseitlingen, Grillgemüse und gegrilltem Romana-Salat oder Kartoffel-Linsenpüree, Brokkoli und normalem Salat auf den Tisch kommen. Die Variante des braunen Champions gibt es aber auch als Burger, wie man ihn in der modernen Küche häufiger findet.

Leider lesen sich an diesem Abend die Fleischgerichte für uns dann doch noch überzeugender, was angesichts von vier (!) veganen Hauptspeisen wirklich schade ist.

Aber wie soll man sich gegen einen Pulled Wildschwein Burger mit Urkornbrötchen, Rauchchilipaste und Bergkäse oder, noch unmöglicher, die gebratenen

Rinderstreifen mit Kartoffel-Linsenpüree, Salat und Grillgemüse wehren? Bovins bedeutet auf französich wohl kaum zufällig „Rinder“.

Womöglich aber gehört das Restaurant ja dank des sensiblen Bewusstseins für die verwendeten Produkte zu den Läden, in denen die oft gehörte Regel „wenn schon, dann hier“ gilt. Wenn schon Fleisch, dann bitte der Schaschlik mit Hällischem Landschwein, Westerwälder Hähnchenbrust und Bratwurst vom Schwäbischen Eichelmastschwein – aus artgerechter Haltung wohl bemerkt. Ob auch die Schlachtung artgerecht ablief, konnte man uns auf Nachfrage leider nicht sagen.

Abgerundet wurde der Abend mit einem veganen Schokoladen-Tartlet, dem man das vegan-sein so gar nicht angemerkt hat. Die Speisekarte wechselt zwar ständig, aber Qualität und Ambiente kann man auch nach einem Besuch uneingeschränkt empfehlen. Insbesondere mit den hohen Ansprüchen, die das BioRestaurant, das anders sein möchte als all die anderen, sich selbst gesetzt hat – und letztendlich auch erfüllt. Und da wird man dann doch ein wenig stutzig: 20 bis 32 Euro für ein Hauptgericht hören sich zunächst vielleicht nach viel an, sind aber gemessen an dem, was einem versprochen wird und im letztendlich auch bekommt, eigentlich viel zu wenig. Der Verdacht drängt sich auf, dass das Ehepaar diese Umstände mit einem Mehr an Arbeit kompensiert. Vielleicht ist es aber auch ganz einfach, wenn man die nötige Leidenschaft für die Sache hat. Uns soll es Recht sein - Hauptsache die Bovins können noch lange das machen, was ihnen so am Herzen liegt. Unsere Empfehlung für alle bewussten Feinschmeckern in und um Wiesbaden. Reservieren ist aufgrund der wenigen Plätze von Vorteil.

Tipp:

Danach auf eine Weinschorle ins Cafe Klatsch.

Guten Appetit! Bovins

Goebenstraße 18 65195 Wiesbaden www.bovins.de

Konstantin Mahlow Fotos mit freundlicher Genehmigung von Sensor Wiesbaden

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