WIESBADENER*IN, Ausgabe IV/2023

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kultur & kreatives

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in Jahr lang haben wir Petra Bermes, die im Rahmen des Projektes WiCoPop in ihrer Galerie Neongolden Kunst in der Wiesbadener Innenstadt erlebbar machen konnte medial begleitet. Im Dezember endet das Projekt, und wir haben Petra Bermes in einem Interview um ein Fazit gebeten. Du warst, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, eine der Ersten, die die Möglichkeit hatte, Räume über das Projekt WiCoPop zu nutzen. Die Nutzung war auf ein Jahr ausgelegt; wie war das Jahr für dich? Es war ein tolles Jahr! Es gab ja nicht nur die Galerie, auch die Glyg Weinbar und das CoLab im ersten Stock des Projektes. Dort gab es spannende Veranstaltungen, und es wurde als Base für zum Beispiel das Fahrradfestival genutzt. Dadurch sind interessante Kontakte entstanden, und insgesamt scheint Kunst, Wein und Veranstaltungsraum sehr gut zu funktionieren. Da hat Michael Eibes, der Initiator, eine tolle Idee gehabt! Gab es etwas Unerwartetes/Besonderes, dass dich berührt oder gefreut hat? Es hat mich überrascht, wie herzlich und großartig die Menschen sind, die in der kleinen Schwalbacher leben und arbeiten. Wir waren recht schnell in Kontakt und haben uns gegenseitig unterstützt. Großes Danke schön an Alle! Das Projekt WiCoPop wurde ja ins Leben gerufen, um die Wiesbadener Innenstadt in vorhandenem Leerstand durch NON-Profit-Aktionen/ Konzepte zu beleben. Ist dieses Konzept aus deiner Sicht bisher erfolgreich verlaufen? Unbedingt! Es wurde sichtbar, wie sehr es Menschen schätzen, einen Anlaufpunkt in der Stadt zu haben, an dem nicht konsumiert werden muss. In der Galerie kam es oft zu spontanem Aufeinandertreffen unterschiedlichster Leute, da wurde auch Mal Kaffee vom HEPA Café geholt oder Wein vom GLYG und stundenlang über Gott und die Welt gesprochen, neue Bekanntschaften geschlossen und natürlich über Kunst diskutiert. Wie war die Resonanz auf deine Ausstellungen? Wertschätzend. Das Feedback war

wunderbar, zu den Eröffnungen kamen immer viele Besucher unterschiedlichster Couleur und das ist auch ein Punkt, auf den ich stolz bin: Es haben sich Frankfurter Kunstinteressierte genauso eingefunden wie die MitarbeiterInnen umliegender Geschäfte, Damen auf dem Weg zu Kaffee und Kuchen oder neugierige junge Menschen mit Migrationshintergrund, alle geeint in Ihrem Interesse an dem, was es wieder Neues zu sehen gab. Wie viele Künstler*innen haben in dem Jahr bei Neongolden ausgestellt? Mehr zu dieser und vergangenen Ausstellungen und zu anderen Projekten von WiCoPop unter: https://www.wicopop.de/ Neongolden, Kleine Schwalbacher Straße 3-5 65183 Wiesbaden Öffnungszeiten: Die 12 bis 17 Uhr Mi 12 bis 17 Uhr Do 13 bis 19 Uhr Fr 13 bis 19 Uhr Sa 11 bis 19 Uhr Montag geschlossen Gerne auch Termine nach Vereinbarung! Einfach eine E-Mail an petrabermes@posteo.de schicken Infos: https://www.wicopop.de/ neongolden-popup-galeriewiesbaden/ Es waren fast immer Groupshows, damit komme ich in 12 Monaten auf 43 verschiedene KünstlerInnen in 12 Ausstellungen. Du hattest ja im Sommer die Möglichkeit, die Räumlichkeiten innerhalb des WiCoPop-Projektes zu wechseln, hat dieser Wechsel nochmals – gerade für deine Galerie – einen Unterschied gemacht? Wenn ja, welchen? Das war ein Gamechanger, durch den ebenerdigen Laden mit großen Schaufenstern und Barrierefreiheit haben noch viel mehr Menschen die Galerie entdeckt. In den ersten 6 Monaten ging es ja hoch in den 2. Stock, man musste klingeln und die Treppe hochsteigen.

Das hat funktioniert, es waren aber meist geplante Besuche. In der neuen Räumlichkeit kamen erstaunlich viele Touristen vorbei und spontan Interessierte, und oft wurde der Besuch der Galerie in der Innenstadt mit Einkäufen verbunden oder dem Besuch eines Restaurants in Wiesbaden. Bleibt es dabei, dass die Nutzung für dich im Dezember ausläuft? Ja. Auch wenn ich es sehr bedauere. Welche Aktionen sind bis dahin noch geplant? Am Samstag, den 2. Dezember wird es abends die letzte Eröffnung geben, es gibt 12 Frankfurter IllustratorInnen zu entdecken, ein absolutes Highlight und herzliche Einladung dazu! Gibt es Nachfolger*innen? Bzw. läuft das Projekt mit neuen Akteur*innen weiter oder gibt es hier Veränderungen? Soweit ich weiß, ist das Projekt zu Ende, wobei ich die Verantwortlichen nur darin bestärken kann, weiterhin solche Maßnahmen zu fördern und zu unterstützen. Wie geht es für dich und neongolden weiter? Gibt es schon Pläne? Nein, nichts Konkretes, aber Ideen habe ich jede Menge. Gibt es noch etwas, dass dir am Herzen liegt? Ein großes Dankeschön geht an alle Beteiligten, besonderen Dank geht an Michael Eibes für seine wundervolle Unterstützung und an das Wirtschaftsdezernat unter Christiane Hinninger. Und natürlich an all die großartigen KünstlerInnen, die mir Ihre Werke anvertraut haben, so dass ich sie der Welt zeigen durfte und den vielen Freunden, Bekannten und BesucherInnen, ohne Euch wäre Neongolden nicht möglich gewesen. Auch wir vom Magazin WIESBADENER*IN danken Petra Bermes und allen Akteur*innen des Projektes WiCoPop für die spannenden und interessanten Aktionen und Projekte! Wir würden uns auf eine Fortsetzung des Projektes – vielleicht auch an anderen Stellen in der Innenstadt – freuen und wünschen Petra Bermes viel Erfolg mit neuen Projekten – gerne auch mit einer Fortsetzung der Galerie Neongolden, wo und wann auch immer!

Galerie Neongolden im WiCoPop Ein spannendes und erfolgreiches Jahr endet 12

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