TAKT Herbst 2017

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Südwestdeutsche Philharmonie konstanz

Unab hängig keit

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EDITORIAL

intendant beat fehlmann

Das individuelle Glück Liebe Leserinnen und Leser, Unabhängigkeit, Autonomie, Selbständigkeit sind alles Begriffe, die wir mit bedeutenden Errungenschaften unserer Gesell­ schaft verbinden und für unsere persönliche Entfaltung als wichtig erachten. Ich persönlich bin mit dem Verständnis aufgewachsen, dass man seine eigene Frei­ heit eigenverantwortlich gestalten kann und das individuelle Glück auch ganz zentral von diesem Gestaltungsspielraum abhängt. Obwohl Unabhängigkeit wohl nur in Abgrenzung zur Unfreiheit erlebbar wird, erscheint das zelebrierte Gefühl weit mehr als eine graduelle Unterscheidung zu jeglicher Art von Ein­ schränkung. Eine Kulturpraxis, für die es sich zu leben lohnt und einen Teil der Sinnfrage beantworten kann. Die Geschichte lehrt uns, dass Unabhängigkeit meist nicht einfach so erlangt, sondern in der Regel erkämpft werden musste.

Die Terroranschläge der jüngsten Vergangenheit machen deutlich, dass wir diese Werte immer wieder verteidigen müssen. Eine Erkenntnis, welche in dieser Brisanz und Unmittelbarkeit in meinem bisherigen Leben eher nur theoretisch präsent gewesen ist. Mir war deshalb der Luxus, nicht aber die Fragilität dieses Zustands bewusst. Das Verständnis dafür, dass wir diese Werte nicht nur leben, sondern aktiv pflegen müssen, ist sicherlich eine wichtige Erkenntnis dieser erschreckenden Ereignisse. Mit diesem Bewusstsein möchten wir deshalb gemeinsam mit Ihnen in die neue Saison starten, denn die Musik ist der emo­ tionale Ausdruck von Freiheit. Inhaltlich nehmen wir Bezug auf 100 Jahre Unab­ hängigkeit Finnlands, dem Heimatland unseres Chefdirigenten Ari Rasilainen.

Entdecken dürfen wir so auch einen Komponisten und zwei Werke, die für viele von uns neu und noch unbekannt sein werden. So zeigt sich Unabhängigkeit auch noch einmal dezidiert als etwas Durchlässiges, was durch Offenheit und nicht durch Eingrenzung erreicht respektive gelebt werden sollte.

Ihr Beat Fehlmann

Mir war deshalb der Luxus, nicht aber die Fragilität bewusst

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Die Konzerte 7 MEISTERKURS Abschlusskonzert des Dirigierworkshops 8 UNABHÄNGIGKEIT 15.000 Dollar – ein stattli­ ches Jahressalär im Jahr 1892 13 DIE DUMME AUGUSTINE Gattin des im Zirkus auftretenden dummen August und Mutter von Guggo, Gugga und Guggilein 14 IMPROVISATION Als Beethoven am 2. April 1800 eine musikalische Akademie veranstaltete, stand im Programm … 20 ZWEIFEL Der junge Pole Frédéric Chopin war für die Pariser Gesell­ schaft als Mensch wie als Musiker ein echter Sympathieträger 28 STRUKTUREN I Wer sich unglücklich in eine Violi­nis­tin verliebt, kann immerhin für sie komponieren 32 RAFFINESSE Am 26. März 1517 starb in Florenz der Komponist und Sänger Heinrich Isaac 36 JUBILÄUMSKONZERT Paul Taffanel gehört zu jenen Menschen, deren vielseitige Begabungen für Spitzenleistungen in mehreren Berufen ausreicht 41 BILDER EINER AUSSTELLUNG Alles ist bereit für die Ausstellungseröffnung 42 GEDANKEN Es ist noch gar nicht lange her, da pfiff die Blockflöte auf dem letzten Loch

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Neuerungen in der Saison 2017|2018 Anfangszeiten

Konzerteinführungen

Die Philharmonischen Konzerte am Mittwoch (Abo A) und Freitag (Abo B und C) beginnen um 19.30 Uhr im Konzil.

Die Philharmonischen Konzerte am Sonntag (Abo D und E) starten unverändert um 18 Uhr.

Die Konzerteinführungen finden jeweils eine Stunde vorher (18.30 Uhr am Mittwoch und Freitag sowie 17 Uhr am Sonntag) in unserem Studio im Fischmarkt 2 (2. Etage) statt.

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Im Gebäude ist der Weg ausgeschildert. Sie werden im Anschluss ausreichend Zeit haben, bis zum Konzertbeginn um 19.30 Uhr hinüber in das Konzil zu gehen. Alle Wege sind barrierefrei.

Aufgrund der hohen Nachfrage finden die Sitzkissenkon­ zerte in dieser Saison 3 mal an den jeweiligen Terminen statt: um 11, 14 und 16 Uhr.

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Stella maris – Mutter Gottes Samstag, 21. Oktober 20:00 Uhr – Münster Vokalexkursion – Kölner Ensemble für Vokalmusik

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SONDERKONZERT

Samstag, 16. September 2017 | 20 Uhr | Milchwerk Radolfzell Karten: Musikschule Radolfzell, Tel.: 07732 81396 und Stadtmuseum Radolfzell, Tel.: 07732 81530

Meisterkurs Ludwig van Beethoven 1770 – 1827

Egmont-Ouvertüre f-Moll op. 84 Gustav Mahler 1860 – 1911

Symphonie Nr. 5 cis-Moll 3. Satz: Scherzo. Kräftig, nicht zu schnell Edward Elgar 1857 – 1934

Cellokonzert e-Moll op. 85 1. Satz: Adagio – Moderato Edvard Grieg 1843 – 1907

Klavierkonzert a-Moll op. 16 1. Satz: Allegro molto moderato Johannes Brahms 1833 – 1897

Symphonie Nr. 2 D-Dur op. 73 1. Satz: Allegro non troppo Peter Iljitsch Tschaikowski 1840 – 1893

Symphonie Nr. 5 e-Moll op. 64 2. Satz: Andante cantabile, con alcuna licenza Igor Strawinski 1882 – 1971

Der Feuervogel Suite Nr. 2 Johannes Brahms

Ungarischer Tanz Nr. 6

In Kooperation mit der Internationalen Sommerakademie Radolfzell

Dirgenten: Francesco Cagnasso Elsine Haugstad Nicolas Kierdorf Yuan-Hung Liao (Brian) Samuel Nyffeler Ilya Ram Schreiber Michiel Van Vliet Nil Venditti Gergely Devich violoncello Benedikt Rivinius klavier Johannes Schlaefli kursleitung

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PHILHARMONISCHES KONZERT

Mittwoch, 27. September 2017 | 19.30 Uhr | Konzil Konstanz | Abo A Freitag, 29. September 2017 | 19.30 Uhr | Konzil Konstanz | Abo C Einführungsvortrag eine Stunde vor Konzertbeginn | Konzertdauer: ca. 100 min.

Karten: 48 ∙ 38 · 28 · 18 Euro | Inklusive kostenlose -Benutzung zu den Konzerten im Konzil Weiteres Konzert am Sonntag, 1. Oktober 2017 | 19 Uhr | Graf-Burchhard-Halle Frickingen Karten und Informationen: Förderverein Salemertal-Konzerte, Telefon: 07554 8868

Unabhängigkeit Antonín Dvořák 1841 – 1904

Karneval Ouvertüre A-Dur op. 92 Charles Camille Saint-Saëns 1835 – 1921

Cellokonzert Nr. 1 a-Moll op. 33 Allegro non troppo Allegretto con moto Un peu moins vite PAUSE Uuno Klami 1900 – 1961

Cheremissian Fantasie op. 19 Uuno Klami

Kalevala Suite op. 23 Die Schöpfung – I Maan synty: Agitato e misterioso Frühlingsbeginn – Kevään Oras: Andante, molto tranquillo Terhenniemi: Allegro leggiero e scherzando Wiegenlied für Lemminkäinen – Kehtolaulu Lemminkäiselle: Andante mosso Das Schmieden des Sampo – Sammon taonta: Allegro moderato

Pavel Gomziakov violoncello Ari Rasilainen chefdirigent

Heimliches Tête à Tête 15.000 Dollar – ein stattliches Jahressalär im Jahre 1892, erst recht für einen Komponisten wie Antonin Dvořák, dessen musikalische Karriere einst als Bratschist in einem kleinen Privatorchester begonnen hatte, mit dem er in Kaf­ feehäusern und auf Dorfplätzen auftrat. Kein Wunder also, dass Dvořák das Angebot mit Freuden annahm, Direktor des New Yorker National Conservatory of Music zu werden.

Nicht nur verdiente er hier zwanzigmal so viel wie zuvor als Professor am Prager Konservatorium. Auch die damit verbundenen Aufgaben reizten ihn. Man hatte Dvořák vor allem deshalb in die USA gelockt, damit er sich hier für die Entwicklung einer nationalen, nicht europäisch geprägten Kunstmusik einsetzen sollte. Um seine berühmten Werke wie die Symphonie Nr. 9 Aus der Neuen Welt komponieren zu können, musste er sich aber erst einmal mit der ameri­ kanischen Volksmusik auseinandersetzen. Für sein erstes Konzert auf amerikanischem Boden brauchte er also etwas anderes, und da passte es gut, dass er kurz zuvor einen Zyklus von drei Orchesterouvertüren vollendet hatte. In der Natur, Karneval und Othello lauteten die Titel der Sätze, die in der Vorstellung des Komponisten die Prinzipien Natur, Leben und Liebe darstellen sollten. Für den zweiten Satz Karneval hat Dvořák selbst eine Einführung verfasst. »Der einsame, grübelnde Wanderer erreicht in der Dämmerung eine Stadt, in welcher der Karneval gerade auf seinem Höhepunkt angelangt ist. Von allen Seiten hört man den Lärm der Instrumente, vermischt mit den Freudenschreien und der zügellosen Fröhlichkeit der Menschen, die ihren Gefühlen in Liedern und Tänzen freien Lauf lassen.« Wenn auch die Grundstimmung des Werks ausgelassen ist, so ist Dvořáks musikalische Umsetzung des fröhlichen Treibens durchaus differenziert. Denn dem atemlosen Wirbel des ersten Themas, das von Beckenschlägen und

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Pavel Gomziakov

reichlich Tschingderassa bekränzt wird, lässt er eine sehnsüchtig-melancholische Streichermelodie folgen – vielleicht um den Hörer daran zu erinnern, dass dem Rausch auch immer Vergänglichkeit innewohnt. Auch der weitere Verlauf der Ouvertüre ist von geradezu plastischer Bildhaftigkeit geprägt, als würde hier eine Geschichte in Tönen erzählt. Es folgt ein tänzerisches Thema der Klari­ netten, und bis zum Ende der Themenexposition hat das ganze Orchester wieder die Narrenkappe angezogen. Doch dann führt ein einsames Englischhorn über dem sanften Klang der hohen Streicher ein Zwiegespräch mit der Flöte.

Verabreden sich hier zwei Verliebte zu einem heimlichen Tête-à-Tête? Schließlich setzt die Solo-Violine zu einer gefühlvollen Melodie an, ehe dann die Narren wieder das Kommando übernehmen. Die Szene wird immer wilder und grotesker und die Ouvertüre schließt mit einem Tusch des Orchesters. Keine Party dauert ewig. Irgendwann ist immer Aschermittwoch. Die Aufführung der Konzertouvertüren wurde jedenfalls ein rauschender Erfolg, und gerade die Karneval-Ouvertüre zählt bis heute zu Dvořáks beliebtes­ ten Werken.

Irgendwann ist immer Aschermittwoch

hat als Solist und Kammermusi­ ker bereits in England, Frank­ reich, Italien, den Niederlan­ den, Portugal, Brasilien, Kanada, den USA, Japan und Russland gespielt.

Im Juli 2007 spielte er mit der portugiesischen Pia­ nistin Maria Joâo Pires beim Escorial Festival (Spa­ nien). Dies führte zu zahlreichen gemeinsamen Auftritten in allen großen Konzertsälen der Welt.

Für die Deutsche Grammophon nahmen sie gemeinsam eine Chopin-CD auf.

Neben seinen aktuellen Konzerten mit der Süd­ westdeutschen Philharmonie Konstanz, ist er in letzter Zeit unter anderem mit dem Finnischen Kammerorchester unter Jukka-Pekka Saraste auf­ getreten, dem Orchestre National de Toulouse mit Tugan Sokhiev, dem Russischen Nationalorche­ ster, dem Seattle Symphony Orchestra, der Russi­ schen Nationalphilharmonie, beim Festival der Weißen Nächte in St. Petersburg, den Festivals von Povoa de Varzim und Colmar, dem CCB in Lis­ sabon und dem Concertgebouw in Amsterdam.

Seine neueste Aufnahme, die Haydn gewidmet ist, ist 2016 bei Onyx erscheinen.

Das gilt auch für das erste Cellokonzert von Camille SaintSaëns. Der komponierte es im Jahr 1872 für den belgischen Cellisten Auguste Tolbeque. Saint-Saëns war damals 37 Jahre alt und bereits ein arrivierter Komponist. Dabei galt er beileibe nicht nur als musikalische Autorität: Neben seiner kompositorischen Tätigkeit war Saint-Saëns auch Dichter und Dramatiker, Naturwissenschaftler und Philo­ soph, dazu Archäologe, Zeichner und Karikaturist – eine Multibegabung, ein Universalist von nachgerade goethe­ schem Format. Saint-Saëns gab als Musikwissenschaftler die ersten Gesamtausgaben der Werke von Gluck und Rameau heraus, kommentierte als Journalist mit spitzer Feder das Musikleben seiner Zeit, führte als Pianist gegen anfänglichen Widerstand die Werke von Beethoven und Schumann auf und dirigierte nebenbei fast alle großen Orchester. Fast ein Wunder, dass er daneben noch Zeit zum Komponieren fand, doch Saint-Saëns schrieb im Lauf seines langen Lebens – er starb 86-jährig in Algier – eine Vielzahl an Werken verschiedenster Couleur. Symphonien, Kammermusik, Solowerke, Stücke für Chor und Ballettmu­ siken, Saint-Saëns war in fast allen Genres tätig. Dabei galt

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Fast ein Wunder, dass er daneben noch Zeit zum Komponieren fand er, ähnlich wie Mozart und Mendelssohn, als Wunderkind.

Sein erstes Stück komponierte er bereits als Dreijähriger, seine erste Symphonie mit fünfzehn. Seinen von Eleganz, instrumentaler Virtuosität und diskreter Emotionalität geprägten Stil behielt er dabei Zeit seines Lebens bei, was Kritiker auf den Plan rief. Zu Beginn seiner Karriere wurde ihm des öfteren »Modernismus« vorgeworfen. »Monsi­ eur Saint-Saëns bildet sich ein, es würde genügen, nach irgendeinem aufgegabelten Konzept grelle Akkorde auf dem Klavier zu hämmern, um die Kenner irrezuführen. Bis jetzt ist es ihm noch nicht gelungen, uns davon zu über­ zeugen, dass Gott ihn dazu bestimmt hat, Musik zu kom­ ponieren«, schimpfte ein zeitgenössischer Kritikus. Später dagegen wurde Saint-Saëns als Reaktionär gescholten, wobei ihm sein im besten französischen Sinn rationaler, unpathetischer Stil vorgehalten wurde. Sein Komponisten­ kollege Ferrucio Busoni etwa schrieb: »Er schien das Kom­ ponieren als eine angenehme Geistesübung zu pflegen.

Man könnte aus seiner Musik auch nicht entnehmen, ob er gütig, liebes- oder leidensfähig war.« Aber es gab auch andere Meinungen – wie die von Gabriel Fauré, der von Saint-Saëns sagte, er sei nicht nur sein ältester und liebster Freund, sondern vor allem der »vollkommenste Musiker, den wir je hatten, vergleichbar mit den großen Meistern vergangener Tage. Sein unbegrenztes Wissen, seine wunderbare Technik, seine klare, erlesene Sensi­ bilität, seine Integrität, die Vielfalt und erstaunliche Zahl seiner Werke – rechtfertigt dies alles nicht für ewige Zeiten seinen Anspruch auf Anerkennung?« Beim Hören seines ersten Cellokonzerts – Saint-Saëns schrieb später noch ein zweites, das aber längst nicht so bekannt wurde – mag man den Worten Faurés gern zustim­ men. Die Uraufführung durch Auguste Tolbeque im Pariser Conservatoire war ein großer Erfolg, bis heute gilt es als eines der Paradestücke für Cellisten. Die drei Sätze gehen nahtlos ineinander über, und was Saint-Saëns Zeitge­ nosse, der große Dirigent Hans von Bülow dazu sagte, gilt noch immer: Es sei ein Werk »voller Technik und Eleganz, bon sens und Originalität, Logik und Anmut«.

Stark von französischer Musik angezogen fühlte sich auch Uuno Klami. Nach seinem Studium an der Musik­ hochschule in Helsinki verbrachte der damals 24-Jährige 1924 ein Jahr in Paris, dem damaligen Zentrum der zeit­ genössischen Musik, wo er Anregungen von berühmten Kollegen wie Maurice Ravel und Florent Schmitt erhielt.

Geboren wurde Klami im finnischen Virolahti, in der Nähe der heutigen Grenze zu Russland. Unklar ist, wie seine musikalischen Neigungen geweckt wurden, denn weder von seiner Familie noch von seiner unmittelbaren Umge­ bung gingen künstlerische Impulse aus. Mit drei Jahren verlor Klami den Vater, mit sechzehn die Mutter, ein Jahr nachdem er die Schule verlassen hatte, um Komponist zu werden. Klamis Durchbruch gelang im September 1928 bei einer Aufführung seiner Werke in Helsinki. Besonders seine karelische Rhapsodie, in der er finnische Volksmu­ sik auf neue Art verarbeitet hat, machte großen Eindruck.

1928 unternahm Klami seine zweite Studienreise, diesmal nach Wien, das andere musikalische Zentrum Europas.

Klamis musikalische Vorbilder waren Maurice Ravel und vor allem Igor Strawinsky, mit dem er die stilistische Vielseitigkeit teilt. In seiner Musik amalgamiert Klami ver­ schiedenste Einflüsse, von Volksmusik über Archaisch-Ri­ tualhaftes bis hin zu Elementen aus Jazz und spanischer Musik. Als seine wichtigsten Werke gelten heute die Kalevala Suite (1933/43), das Oratorium Psalmus (1935) für gemischten Chor, Solist und Orchester und das Ballett Wirbel (1957 – 60), das unvollendet blieb. Daneben kompo­ nierte er Orchestermusik, zwei Klavierkonzerte, ein Violin­ konzert und zwei Konzertstücke für Cello und Orchester.

1959 wurde Uuno Klami in die Akademie von Finnland gewählt, zwei Jahre später starb er an Herzinsuffizienz.

Frank Armbruster

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BACH-TAGE 2017 „BACH UND LUTHER“ 500 JAHRE REFORMATION Sonntag, 22. Oktober 2017 | 17 Uhr | Lutherkirche Konstanz ORGELKONZERT CLAUS GUNTER BIEGERT Werke von Bach, Bräutigam, Messiaen u.a.

Sonntag, 29. Oktober 2017 | 17 Uhr | Lutherkirche Konstanz BACH, H-MOLL-MESSE Bach-Chor und Bach-Collegium Konstanz Solistenensemble Schola Konstanz Claus Gunter Biegert, Leitung Montag, 30. Oktober 2017, 19 Uhr | Lutherkirche Konstanz VORTRAG „BACH: KUNST DER MESSE“ Die H-Moll-Messe als musikalisch-theologisches Vermächtnis Prof. Dr. Meinrad Walter (Freiburg) Dienstag, 31. Oktober 2017 | 10 Uhr | Lutherkirche Konstanz FESTGOTTESDIENST 500 JAHRE REFORMATION Predigt: OLKR i.R. Klaus Röhring (Kassel) Liturgie: Gerd A. Stauch Musik: Teile aus der -Moll-Messe Martin Luther, Motette „Non moriar“ (bei den Fürbitten) Bach-Chor und Bach-Collegium Konstanz Claus Gunter Biegert, Leitung und Orgel Im Anschluß an den Festgottesdienst (ca. 11.30 Uhr) Sektempfang in der Kirche zur Verabschiedung von KMD Claus Gunter Biegert in den Ruhestand Dienstag, 31. Oktober 2017 | Lutherkirche Konstanz LUTHERNACHT – STATT HALLOWEEN 19.00 Vortrag Klaus Röhring „Luther und die Musik“ anhand seines Liedes „Vom Himmel hoch da komm ich her“ 20.15 Orgelkonzert Andrea Jäckle 21.30 Luther-Film Mittwoch, 1. November 2017 | 17.00 Uhr | St. Stephanskirche!

BACH, H-MOLL-MESSE Ausführende siehe 29.10.17 VORVERKAUF:

BuchKultur Opitz, St. Stefansplatz 45, 78462 Konstanz Tourist-Information Konstanz, Bahnhofplatz, 78462 Konstanz Internet: www.reservix.de

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Abonnements haben sich unsere Abonnenten gekauft, um unsere Konzerte in den Ringen A, B, C, D, E und in Radolfzell zu besuchen. Zur vergangenen Saison 2016 | 2017 hatten wir uns aufgrund der hohen Nachfrage entschieden, nach dem Abo D, ein zweites Abonnement am Sonntag, das Abo E, einzuführen. Wir sind begeistert, wie viele Men­ schen unter Ihnen es angenommen haben und dass wir hier mit 420 Plätzen schon weit über die Hälfte der Plätze im Konzil als Abonnement an diesen Tagen vergeben haben.

Wir freuen uns über Sie, unser liebes Publikum, und ebenso darüber, wenn Sie uns wei­ terempfehlen. Auf den Seiten 30/31 können Sie nachvollziehen, welche Plätze Ihnen für ein Abonnement in den einzelnen Ringen noch zur Verfügung stehen. Alle anderen Ange­ bote und Möglichkeiten, unsere Konzerte zu besuchen, lesen Sie hier im Heft oder unter www.philharmonie-konstanz.de. anzeige

EUROPÄISCHE KULTURFORUM MAINAU e.V. PRÄSENTIERT IN DER KONZERTREIHE KLASSISCHER HERBST Das

im Weißen Saal auf Schloss Mainau | Konzertabend mit dem „SWR2 NEW TALENT 2017“ Ein noch geheimer Himmelsstürmer 5.10.2017

Konzertprogramm mit Werken von Grieg, Brahms, Ravel, Say Gefördert im Rahmen der Initiative

Nach dem Kon

zert:

„Kultur-Süppch en“ und Treffen mit den Künstlern

| „Maiers Klassikwelt“ – Reisen Sie mit jungen Talenten durch die Welt der klassischen Musik

19.10.2017

Hintersinnig und humorvoll moderiert durch Harald Maier (Generalsekretär Landesmusikrat)

| Konzertabend mit dem TONTrio und ihrem „Gassenhauer-Programm“:

26.10.2017

Beethoven, Schostakowitsch, Dvorák

Julia Haverkamp (Piano), Karlotta Eß (Violine), Daniel Haverkamp (Cello)

©TONTrio

Vorverkauf und Informationen über das Mainau-Servicezentrum unter +49 7531 303-303 und info@mainau.de Abholung der Karten an der Abendkasse mit Vorreservierung möglich, freie Platzwahl. Einlass ab 18:30 Uhr, Konzertbeginn jeweils um 19 Uhr. Mit der Eintrittskarte erhalten Sie am Konzerttag ab 17 Uhr freien Eintritt auf die Insel Mainau.

Weitere Informationen zu Konzertprogramm, Eintrittspreisen etc. finden Sie unter www.europaeisches-kulturforum-mainau.com .

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eduART SITZKISSENKONZERT Sonntag, 15. Oktober 2017 | 11, 14 und 16 Uhr Wolkenstein-Saal im Kulturzentrum am Münster | Geeignet für Kinder ab 4 Jahren.

Karten: Erwachsene 10 Euro · Kinder 5 Euro · Familien 20 Euro

SITZKIS KONZSENJ E T Z E RT E T UM

11 | 14 | 16 Uhr

Die Dumme Augustine nach einem Kinderbuch von Otfried Preußler und Herbert Lentz Die dumme Augustine, Gattin des im Zirkus auftreten­ den dummen August und Mutter von Guggo, Gugga und Guggilein, träumt davon, auch einmal in der Manege als Clown auftreten zu dürfen. Stattdessen muss sie sich um den anstrengenden Haushalt kümmern: Waschen, Bügeln, Reinemachen, Guggo bei den Schulaufgaben helfen, Gugga das Haar kämmen, dem Guggilein die Fliegen

verscheuchen, den Zirkuswagen bunt anstreichen, für die ganze Augustfamilie Reibekuchen backen und tausend andere Dinge.

All dies wäre vermutlich immer gleich geblieben, hätte der dumme August nicht ganz plötzlich furchtbare Zahn­ schmerzen bekommen …

Jennifer Schecker schauspielerin Erich Born klarinette | Alexander Messmer akkordeon | Anna-Lena Cech kontrabass

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Sonntag, 22. Oktober 2017 | 11 Uhr | Kunstverein Konstanz, Wessenbergstr. 39 Karten: 18 Euro · ermäßigt 14 Euro

Improvisation Im Rahmen der Ausstellung

Christa Näher | Malerei und Grafik

duo prisma Sjirgina Claudia Burris klavier Berenike Derbidge violoncello

Ganz narrisch Als Beethoven am 2. April 1800 eine musikalische Aka­ demie veranstaltete, stand im Programm: »6) Wird Herr Ludwig van Beethoven auf dem Piano-Forte fantasiren.« Als Paganini sich einmal über einen Menschen im Publi­ kum ärgerte, improvisierte er auf der Geige das Geschrei eines Esels, und Liszts spontane Einfälle am Klavier ließen so manche gehobene Tochter in – zumeist keuschen – Gedanken dahinschmelzen. Anton Bruckner gar erzählte immer wieder mit größtem Behagen, wie er nach einer Improvisation über die Wacht am Rhein 1871 angeblich im Triumphzug durch den Londoner Kristallpalast getra­ gen worden sei: »Wia i’ ferti’ g’wes’n bin, warn’s ganz narrisch, hab’n mi auf d’ Schulter g’schupft und lang im Saal umanand trag’n. A Lady hat ma glei’ an Heiratsantrag g’macht.« Heutzutage hingegen ist die noch in Renaissance und Barock selbstverständliche Improvisation aus dem »Klas­ sik«-Betrieb so gut wie ganz verschwunden. Es gibt zwar noch Relikte der alten improvisatorischen Praxis wie die Solokadenz im Instrumentalkonzert. Aber auch hier wird seit über einem Jahrhundert lieber auf auskomponierte Musik anderer zurückgegriffen und eigene musikalische Phantasie nur simuliert – meist zum Wohl des Publikums.

Lass uns doch einfach mal Musik machen In Kooperation mit dem Kunstverein Konstanz e.V. im Kulturzentrum am Münster

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Trotzdem lässt sich kaum eine persönlichere Musik als die improvisierte denken, denn keine andere Musik kommt dem menschlichen Gespräch, das ja immer wieder ganz unverhoffte Wendungen zu nehmen pflegt, ähnlich nahe.

Anders als im Jazz haben musikalische Freiräume in einem Konzertbetrieb, der auf jederzeit reproduzierbare Perfektion angelegt ist, keinen Platz. Für die Mehrheit der klassischen Musiker ist das Improvisieren heutzutage kein Thema mehr.

Aus dieser antrainierten Unmündigkeit wollten Sjirgina Claudia Burris (Klavier) und Berenike Derbidge (Cello) vor vielen Jahren ausbrechen. Für ihren Blick über den Tellerrand hinaus haben die Frankfurter Pianistin und die Konstanzer Cellistin 2010 ihr eigenes Improvisations-Duo Prisma gegründet. Sjirgina Claudia Burris erinnert sich: »Wir lernten uns auf einem Seminar kennen, das der freien Improvisation gewidmet war. Genau wie ich litt Berenike dort unter den einschränkenden Vorgaben, nach denen improvisiert werden sollte. Ich sah ihr an, dass sie voller Musik war und einfach nur spielen wollte. In der Pause ging ich zu ihr und forderte sie auf: ›Lass uns doch einfach mal Musik machen‹. Und so probierten wir es aus. Alle Teil­ nehmer umringten uns und es war klar: Dies war das span­ nendste und gelungenste Musikstück des Seminartages.

Von da an trafen wir uns regelmäßig und stellten immer wieder mit Verwunderung fest, wie sehr unsere Klänge und Instrumente zu einer Einheit verschmolzen.«

Berenike Derbidge sieht die Improvisation als willkommene Bereicherung neben ihrer Arbeit bei der Südwestdeut­ schen Philharmonie und ist immer wieder überrascht, wie gut das Zusammenspiel mit ihrer Partnerin funktioniert: »Wir gehören zu den wenigen, die ganz ohne Absprache wirklich frei improvisieren, je nach Stimmung mal melo­ diös, mal in freierer Tonsprache, aber immer in innerem Kontakt mit dem Publikum an jenem Tag. Wir sprechen vorher keine Abläufe oder Themen ab, sondern verstehen uns wirklich blind.« Es ist das geistige Verschmelzen, die gemeinsame Inspiration, die die beiden beseelt und sie eine Musik finden lässt, die nicht vorhersagbar ist …

Die Werke der Künstlerin Christa Näher haben sie sofort angesprochen. Ein wichtiger Anknüpfungspunkt ist neben dem Kontrast von Licht und Schatten sicher das Intuitive in Nähers Werken, bei denen Gegenwart und Erinnerung, Realität und Mythos auf einzigartige Weise miteinander verwoben sind. Ähnlich wie für die Musik des Duos Prisma gilt auch für die Kunst von Christa Näher: »Letztlich ist alles eins. Themen, die ich abgeschlossen glaubte, kehren ohne bewusstes Zutun wieder. Wo auch immer mich das hinführt, bestimme nicht ich, ich arbeite damit nur.« Harald Borges

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Schall und Rauch Mit einem Feuerwerk kann man wunderbare, aber vergäng­ liche Bilder an den Himmel zaubern. Gerade das Flüchtige haben diese Tableaus mit der Musik gemein. Beide Eindrü­ cke sind nur in der Erinnerung komplett vorhanden. Feuer­ werk und Musik werden so zur Zeitkunst. Eine Verbindung der beiden Disziplinen ermöglicht deshalb besonders emotionale Momente. Dies konnte man im Rahmen des Konstanzer Seenachtfests eindrücklich erleben. Die Vor­ bereitungen auf dieses Ereignis begannen entsprechend

Der Pyrotechniker

Joachim berner Seit 1980 arbeitet Joachim Berner als Pyrotechniker und kreiert eine Vielzahl seiner Effekte selbst. Dies führt ihn rund um den Globus. Mehrmals erhält er mit IP (Innovative Pyrotechnik) den Welt­ meistertitel bei der International Fireworks Com­ petition in Montreal, Canada. Immer auf der Suche nach neuen, innovativen Ideen und Produktent­ wicklungen garantieren seine Feuershows einzig­ artige Momente.

wird zum Schöpfer

frühzeitig. Gesetzt war das Thema der vier Elemente, als mich Joachim Berner zum ersten Gedankenaustausch am Fischmarkt getroffen hat. Gemeinsam haben wir dann eine musikalische Dramaturgie entwickelt, welche diese Themen reflektiert und einen spannenden Verlauf aufweist.

Dabei konnten wir auch auf einige Aufnahmen des Orches­ ters zurückgreifen. Aus meiner Sicht war deshalb klar, dass auf jeden Fall ein spannendes Hörerlebnis geboten sein wird. Aber besonders gespannt war ich auf die visu­ elle Umsetzung. Wobei diese Arbeit von Joachim Berner weit mehr als ein Bebildern der Musik darstellte. Vielmehr

habe ich eine Interpretation der Musik erlebt, die mich sehr bewegt hat. Besonders eindrücklich war für mich auch der Besuch während der Vorbereitungen auf den drei Schiffen, von welchen der ganze Zauber abgefeuert wurde: Damit der Rückschlag beim Start der Sprengkörper keine uner­ wünschten Schwingungen verursacht, wird der Laderaum der Boote mit Sand aufgefüllt. In die Abschussrampen aus Holz sind Rohre mit unterschiedlicher Länge und verschie­ denen Durchmessern angebracht. Diese werden mit den entsprechenden »Bomben« bestückt. Wobei eine elek­ trische Zündschnur auf ein Klemmbrett geführt ist, das zentral über einen Computer angesteuert wird. In einem speziellen Programm hinterlegt der Pyrotechniker die Informationen, wann welche Rakete gezündet werden soll, damit der gewünschte Effekt sich synchron zur Musik am Himmel ausbreiten kann – wobei diese Programmierung den handwerklichen Teil dieser Arbeit ausmacht. Wahrlich aber zum Komponisten wird Joachim Berner, wenn es darum geht, die Farben, die Struktur und das Gesamtbild zu entwickeln. Der Begriff Interpretation greift dabei fast zu kurz. Der Pyrotechniker wird zum Schöpfer, so als ob die Musik im Moment erfunden und verändert wurde. Ein magischer Augenblick am nächtlichen Himmel über dem See.

Beat Fehlmann

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MUSIPEDIA

Personalunion Der Dirigent ist im Wesentlichen eine Erfindung des 19.

Jahrhunderts. Davor war es üblich, dass das Orchester von der Konzertmeister-Position oder vom Continuo aus gelei­ tet wurde. Da einige Komponisten ihre Solowerke selbst zur Aufführung brachten oder immer noch bringen, gibt es auch heute noch die Personalunion aus Solist und Leiter.

Diese Form hat in den letzten Jahren deutlich an Beliebt­ heit gewonnen. Dabei handelt es sich keineswegs um ein Sparmodell findiger Intendanten, sondern um einen Ansatz, der sich stark aus dem künstlerischen Bedürfnis entwickelt hat. Eine gute Kommunikation zwischen Solist und Orchester ist eine wichtige Bedingung. Durch den Wegfall eines Vermittlers verläuft die Verständigung noch direkter. Beide Seiten müssen nicht nur gut hören, sondern

sich auch absolut aufeinander verlassen können. In dieser spannenden Herausforderung liegt der Reiz dieser Anlage.

Dieser lebendige Dialog ist auch für das Publikum von besonderem Reiz, da man die Spannung direkt erleben und gut hören kann.

Beat Fehlmann

Kein Sparmodell findiger Intendanten

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INTERNATIONALE

SCHLOSS

KONZERTE MEERSBURG

24.09.17 18.00 Uhr · Neues Schloss Meersburg, Spiegelsaal QUATUOR HERMÈS & TRISTAN CORNUT Elise Liu (Violine), Omer Bouchez (Violine), Lou Yung-Hsin Chang (Viola), Anthony Kondo (Violoncello) & Tristan Cornut (Violoncello) Werke von F. Schubert und W. A. Mozart

22.10.17 18.00 Uhr · Neues Schloss Meersburg, Spiegelsaal KLAVIERDUO ANI & NIA Ani & Nia Sulkhaneshvili Werke von F. Schubert, J. Brahms, M. Ravel u.a.

26.12.17 18.00 Uhr · Neues Schloss Meersburg, Spiegelsaal FLEX ENSEMBLE, KLAVIERQUARTETT Kana Sugimura (Violine), Anna Szulc-Kapala (Viola), Martha Bijlsma (Violoncello), Endri Nini (Klavier) Werke von M. Ravel, C. Saint-Saëns, frz. Chansons und Weihnachtslieder

Stadt Meersburg, Abteilung Kultur & Museum Tickets: 07532/440 400, www.meersburg.de

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Das Kulturticket – ein Feldversuch In den Jahren 2015 und 2016 haben sich die Studierenden der HTWG und Uni Konstanz mehrheitlich in einer Abstimmung für die Einführung des Kulturtickets entschieden.

In Konstanz leben etwa 83.000 Menschen. Der Anteil an Studierenden liegt bei etwas über 15.000. Uns interessiert, was diese vielen Studierenden über uns denken.

Kennen sie uns? Kommen sie in die Konzerte?

Wo informieren sie sich? Was erwarten sie von ihrem Orchester? Wir haben mit Manuela Breucker gesprochen, die sich in ihrer Bachelorarbeit an der HTWG Konstanz mit dem Thema »Studierende als Zielgruppe der SWP« befasst hat. Unsere Konzertbesucher kennen sie besser als Amy, die ihren wunderbaren Amy’s Song in der Therme bei Liebe macht nass hoch über dem Schwimmbecken gesungen hat.

Und das änderte sich?

Ja, genau in dem Moment, als ich mit der Philharmonie zusammenkam und wir mit dem Orchester geprobt haben.

Da auf einmal fand ich klassische Musik interessant. Und ich dachte mir: Wenn das bei mir geht, warum soll das nicht auch bei anderen gehen?

Wie kam es, dass du dich mit dem Thema Orchester und Studierende befasst hast?

Das hat sich so ergeben: Ich hatte am Theaterprojekt Liebe macht nass teilgenommen. Und die Idee, dass die Philhar­ monie immer mal wieder was mit jungen Menschen und Theater macht, fand ich einfach großartig. Auch dass die Philharmonie offen ist für neue Ideen und Modelle.

Aber so ein Thema bedeutet ja auch, viel selbst zu erforschen, oder?

Genau. Ich wollte ja auch praktisch schreiben. Etwas, das vielleicht auch umgesetzt werden kann. Dann habe ich mit Beat Fehlmann gesprochen und er hat sich total gefreut, jedenfalls schien mir das so. Und das hat mich natürlich sehr motiviert, gleich loszulegen.

Warst du mit klassischer Musik vorher überhaupt schon in Berührung gekommen?

Nein, eigentlich gar nicht, ich bin gar nicht mit klassischer Musik aufgewachsen. Das ist es ja. Meine Eltern sind mit mir auch nie ins Konzert gegangen oder so. Ich hatte Gesangsunterricht und habe einfach immer gern gesun­ gen. Und bisschen Klavierunterricht. Das war alles.

Was wolltest du in deiner Arbeit dann herausfinden?

Wie kann man mehr Studierende in die Konzerte bekommen? Hier hat man ja fast eine Situation wie in einer Blase.

Die Angebote in der Schweiz sind einfach zu teuer. Ich selbst komme aus dem Ruhrgebiet. Dort kann man einfach in die Stadt nebenan gehen, das geht hier nicht. Und dazu diese so extrem hohe Anzahl an Studierenden. Also fast wie ein Feldversuch, das fand ich richtig gut.

Und was ist deine wichtigste Erkenntnis dann gewesen?

Die SWP sollte auf die Studierenden zugehen, sie abholen.

Keine Ressourcen liegen lassen. Videos wie »Sagen Sie jetzt nichts«* kann man immer wieder benutzen, um die Philharmonie bekannter zu machen, weil es so zeitlos ist.

Persönliche Ansprache und Social Media sind die Kanäle, uns anzusprechen und uns zu finden.

Wo liegt in deinen Augen denn die Priorität?

Ich finde beides gleich wichtig. Der Facebook-Auftritt ist ja jetzt schon viel besser, das ist ja auf einem guten Weg … Ich freue mich natürlich, wenn ich sehe, dass Ihr offen seid für die Dinge, die ich aufgeschrieben habe und euch wirklich dafür interessiert. Das ist natürlich auch für mich eine große Wertschätzung und eine Chance. * https://www.youtube.com/watch?v=0ro8TXHgKj8 (Paul Strässle: Sagen Sie jetzt nichts!)

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Studierende der HTWG und Uni Konstanz dürfen kostenlos alle Konzerte unseres Orchesters in Konstanz, Radolfzell und Kreuzlingen besuchen – ausgenommen sind lediglich Gastkonzerte. Ein­ fach eine Stunde vor Konzertbeginn an der Abend­ kasse den Studierendenausweis vorlegen und Konzertkarte abholen. Gültig für alle dann verfüg­ baren Plätze.

Wenn das bei mir geht, warum soll das nicht auch bei anderen gehen?

Uns hat es großen Spaß gemacht, sich mit deinen Forschungen und Gedanken auseinanderzusetzen. 2016 sind immerhin 1.700 Kulturtickets in unseren Konzerten über den Tisch gegangen. Wollen wir doch daran arbeiten, dass das noch mehr werden!

Eine letzte konkrete Idee, was den persönlichen Kontakt betrifft: Mittwoch Abend in der Strandbar – das ist DER Treffpunkt im Sommer kurz vor Ende des Semesters. Da

gibt es immer Konzerte und die Studierenden lieben es, dorthin zu gehen. Alle erwarten Live-Musik. Da kann man sich und die Musik den Studierenden direkt vorstellen.

Danke für den Hinweis. Dann schauen wir mal, ob wir uns im Sommer 2018 dort sehen – zum Konzert der Philharmonie in welcher Besetzung auch immer.

Das Gespräch führte Corinna Bruggaier.

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PHILHARMONISCHES KONZERT

Mittwoch, 25. Oktober 2017 | 19.30 Uhr | Konzil Konstanz | Abo A Donnerstag, 26. Oktober 2017 | 19.30 Uhr | Milchwerk Radolfzell | Abo Radolfzell Freitag, 27. Oktober 2017 | 19.30 Uhr | Konzil Konstanz | Abo B Sonntag, 29. Oktober 2017 | 18.00 Uhr | Konzil Konstanz | Abo D Einführungsvortrag eine Stunde vor Konzertbeginn. Konzertdauer: ca. 100 min.

Karten: 48 ∙ 38 · 28 · 18 Euro | Inklusive kostenlose -Benutzung zu den Konzerten im Konzil

Zweifel Frédéric Chopin 1810 – 1849

Klavierkonzert Nr. 1 e-Moll op. 11 Allegro maestoso, risoluto Romanze: Larghetto Vivace PAUSE Johannes Brahms 1833 – 1897

Klavierquartett g-Moll op. 25 Instrumentiert von Arnold Schönberg Allegro Intermezzo: Allegro ma non troppo Andante con moto Rondo alla zingarese: Presto

Martin Stadtfeld klavier Ari Rasilainen chefdirigent

Hundert glückliche Erinnerungen Der junge Pole Frédéric Chopin war für die Pariser Gesell­ schaft als Mensch wie als Musiker ein echter Sympathie­ träger: »Die Natur aber gab ihm eine zierliche, schlanke, etwas schmächtige Gestalt, das edelste Herz und das Genie. Ja, dem Chopin muss man Genie zusprechen, in der vollen Bedeutung des Wortes. […] Das ist ein Mensch von erstem Range.« Der in Paris lebende Heinrich Heine schrieb diese Sätze über Chopin, den er Anfang der 1830er-Jahre, wahrscheinlich in einem der vielen Salons, erstmals sah und hörte. Doch Heine wäre nicht Heine, würde er nicht an anderer Stelle mit feinem ironischen Unterton hinzuset­ zen: »Chopin ist der Liebling jener Elite, die in der Musik die höchsten Geistesgenüsse sucht. Sein Ruhm ist aristo­ kratischer Art, er ist parfümiert von den Lobsprüchen der guten Gesellschaft.« Es war nicht nur die politische Situation in seiner unter russischer Fremdherrschaft stehenden polnischen Heimat, die Chopin, Sohn einer Polin und eines Franzosen, 1830 den Entschluss fassen ließ, das Land zu verlassen.

Dem 20-Jährigen fehlte für seine Weiterentwicklung als virtuoser Klavierkünstler in Warschau das Ambiente und das Publikum, das eine elegante und weltoffene Kultur­ metropole wie Paris zu bieten hatte, wo er sich dann 1831 niederließ. Das Klavierkonzert Nr. 1 e-Moll op. 11 entstand (ebenso wie das Klavierkonzert Nr. 2) kurz vor seinem Aufbruch aus Polen. Chopin, der auch als Komponist zeitlebens ganz auf das Klavier fokussiert blieb, schrieb es durchaus mit Kalkül: Vor den potenziellen westeuropä­ ischen Zuhörern hieß es nicht nur im kleineren Rahmen mit intimen Klavier-Solostücken zu imponieren, auch im großen Konzertsaal würde er wohl punkten müssen.

Das noch im Oktober 1830 in Warschau erfolgreich uraufge­ führte erste Klavierkonzert diente quasi als musikalische

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Er ist parfümiert von den Lobsprüchen der guten Gesellschaft

»Visitenkarte« für Chopins Eintritt in sein zukünftiges Künstlerleben. Es ist, selbstredend, ein ganz auf den Solis­ ten Chopin zugeschnittenes, der damaligen Mode entspre­ chendes Virtuosenkonzert. Einen ausgewogenen Dialog zwischen Soloinstrument und Orchester wie zuvor die Kla­ vierkonzerte Mozarts oder Beethovens – dessen Konzerte Chopin vermutlich gar nicht kannte – strebt es nicht an.

Das Klavier brilliert im Scheinwerferlicht, doch verbindet Chopin die pianistischen Bravour-Effekte mit einer tiefen und differenzierten emotionalen Substanz: »Er [Chopin] ist nicht bloß Virtuose, er ist auch Poet, er kann uns die Poesie, die in seiner Seele lebt, zur Anschauung bringen«, hat es wiederum der Dichter Heine auf den Punkt gebracht.

Chopin selbst gibt in einem Brief über den zweiten Satz (Romanze) des Konzerts diese Einblicke in seine Musik und Seele: »Ich habe dabei nicht nach starken Wirkungen gestrebt. Es ist vielmehr eine Art stille, melancholische Romanze. Sie soll den Eindruck einer Bildbetrachtung wecken, bei der sich hundert glückliche Erinnerungen ein­ stellen.« Chopin weist hier, zwischen den Zeilen, auf die wesentlichen Seelen-Aspekte hin, die in seinem gesamten Klavierkonzert Nr. 1 durchscheinen: Liebe, Abschied und Sehnsucht. Hinter der »stillen, melancholischen Romanze« verbirgt sich das reale Verliebtsein des gerade erst dem Teenageralter entwachsenen Warschauer Jünglings. Die damalige Angebetete war die junge Sängerin Konstancja Gładkowska. Das zarte Liebespflänzchen sollte aber tief in der polnischen Erde versteckt bleiben. Abschied nehmen musste Chopin 1830 nicht nur von ihr, sondern von seinem ganzen bisherigen Leben: »Das ist das Schlimmste […].

Ich habe das Gefühl, dass ich das Haus nie wieder sehen werde, wenn ich Warschau verlasse. Und dass ich abreise, um zu sterben.« Diese Vorahnung sollte sich bestätigen.

Chopin starb 1849 mit nur 39 Jahren in Paris, ohne die polnische Heimat je wiedergesehen zu haben. Und so spiegelt sich in diesem für die Zukunft komponierten Kla­ vierkonzert bereits auch die Sehnsucht nach Zurückgelas­ senem und Vergangenem wider. Dass Chopin Polen stets im Herzen trug, zeigt sich vor allem in den vielen von ihm

komponierten Marzurken und Polonaisen. Aber auch der Schlusssatz des Klavierkonzerts Nr. 1 kommt mit einem gewissen polnischen Stolz daher: Zum Finale stimmt das Klavier den lebhaften Nationaltanz Krakowiak an.

Warum aber schrieb Chopin nach den Klavierkonzerten Nr. 1 und Nr. 2, die beide sehr gut angekommen waren, keine weiteren Konzerte? Ein wesentlicher Grund dafür dürfte gewesen sein, dass er zwar als großartiger Virtuose agierte, Publicity und Präsentieren aber eigentlich nicht seine Sache waren. Im Gegenteil, er litt furchtbar unter Lampenfieber, große Auftritte, wie sie gerade Konzerte mit Orchester mit sich brachten, waren ihm ein Graus.

Und schließlich, wie schon Heines Worte aufzeigen, hatte es Chopin in Paris ja auch gar nicht nötig, im großen Stil aufzutreten, man liebte und verstand ihn und seine Musik auch so. »Lieben Sie Brahms?« – für Arnold Schönberg wäre diese vielzitierte Frage aus dem 1961 verfilmten Roman von Françoise Sagan gar keine Frage gewesen, sondern eine Selbstverständlichkeit. »Ein großer Neuerer, ja, tatsäch­ lich ein großer Fortschrittler im Bereich der musikalischen Sprache«, hatte Schönberg – »Erfinder« der Zwölftonmu­ sik und selbst einer der wichtigsten Neuerer der Musik des 20. Jahrhunderts – 1933 über Johannes Brahms konsta­ tiert. Entgegen der damals vorherrschenden Meinung sah Schönberg in Brahms, dem Zeitgenossen und Antipoden Richard Wagners, eben nicht den Konservativen unter den Romantikern, sondern den »Fortschrittlichen«, dessen Musik er sich für sein eigenes Komponieren zum Vorbild nahm.

Der berühmte Geiger Joseph Joachim schrieb 1861 kurz vor der Uraufführung des Klavierquartetts g-Moll op. 25 an seinen Freund Brahms: »Die Erfindung des 1ten Satzes ist nicht so prägnant, wie ich’s von dir gewohnt bin; aber was Du aus den Themen machst, ist oft ganz herrlich!« Was Joachim hier bemängelte, was ihn irritierte und was er zugleich bewunderte, war genau die musikalische

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Martin Stadtfeld

Komponente, die Schönberg an Brahms als dem »Fort­ schrittlichen« besonders schätzte und für die er den Begriff der »entwickelnden Variation« prägte: Die Meister­ schaft, aus einem kleinen Kerngedanken durch vielfältige Veränderungen und Ableitungen ein großes Ganzes zu entwickeln. Brahms war Mitte 20, als er sein musikalisch bereits enorm ausgereiftes Klavierquartett op. 25 zu Papier brachte. Warum Schönberg es 1937 orchestrierte, hat er, mit uncharmantem Seitenhieb auf die Musikerkollegen, so begründet: »Es wird immer sehr schlecht gespielt, weil der Pianist desto lauter spielt, je besser er ist, und man nichts von den Streichern hört. Ich wollte einmal alles hören, und das habe ich erreicht.« Über allem stand natürlich die Wertschätzung für den Komponisten Brahms.

Schönbergs Maxime bei seiner Orchesterfassung des Kla­ vierquartetts war: »Streng im Stil von Brahms bleiben und nicht weiter zu gehen, als er selbst gegangen wäre.« Will heißen: Zu hören ist hier, von einigen kontrapunktisch hin­ zugesetzten Gegenstimmen abgesehen, ganz und gar das brahmssche Klavierquartett – in einem maßgeschneider­ ten orchestralen Gewand von Schönberg, das es deutlich hörbar in andere Klangdimensionen überführt. Geschickt nutzt Schönberg die große Farbenpalette des Orchesters als dramaturgisches Mittel, schärft Konturen und lässt Passagen in opulentem, sattem Sound aufleuchten. Und wenn Schönberg vor allem im Finalsatz, dem Rondo alla zingarese, ordentlich Schlagwerk auffährt, fühlt man sich in die Sphären der brahmsschen Ungarischen Tänze ver­ setzt (die Brahms 1873 teils selbst vom Klavier auf Orches­ ter übertragen hatte). Das kam auf jeden Fall gut an. Laut einer Anekdote soll bei einer Probe des Stücks mit dem Los Angeles Philharmonic unter Otto Klemperer der Orchester­ manager ausgerufen haben: »Ich weiß gar nicht, warum die Leute sagen, Schönberg hat keine Melodien, das war doch sehr melodisch!« Brahms’ »Fünfte« hat Schönberg seine Orchesterfassung des Klavierquartetts augenzwinkernd genannt. Eine »Sym­ phonie Nr. 5«, entwickelt aus einem Kammermusikwerk, das der in Sachen Symphonik heftig selbstzweifelnde Brahms komponierte, lange bevor er die erste seiner vier Symphonien fertigstellte und sich traute, der Öffentlich­ keit zu präsentieren.

Andrea Hechtenberg

hat sich in den letzten 10 Jahren als einer der füh­ renden Interpreten der Musik Johann Sebastian Bachs und der deutschen Romantik etabliert. Im Jahr 2002 gewann er den ersten Preis beim Bach-Wettbewerb in Leipzig. Eine daraufhin bei Sony Classical erschiene Einspielung der Gold­ berg-Variationen von Bach gelangte auf Platz eins der deutschen Klassikcharts und wurde mit dem Echo Klassik ausgezeichnet.

Konzertauftritte führen ihn in die wichtigsten Musik­ zentren und zu den großen Orchestern Europas und Asiens, wie den Münchner Philharmonikern, der Aca­ demy of St Martin in the Fields, dem Leipziger Gewand­ hausorchester, der Staatskapelle Dresden, den Wie­ ner Symphonikern.

Er gastiert in Konzerthäusern weltweit, darunter im Seoul Arts Center, im National Center of Performing Arts in Peking, im Wiener Konzerthaus und Musikver­ ein, in der Tonhalle Zürich und dem Concertgebouw Amsterdam. Weiterhin ist er Gast bei den großen Festi­ vals wie den Salzburger Festspielen, dem Rheingau Musik Festival, dem Schleswig Holstein Musik Festival, den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, der Schu­ bertiade in Schwarzenberg und Hohenems und dem Menuhin Festival Gstaad.

Ich wollte einmal alles hören, und das habe ich erreicht

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Öffentliche Generalproben Wollten Sie schon immer einen Einblick in die Arbeit unseres Orchesters bekommen?

In der Spielzeit 2017 | 2018 erhalten Sie vier Mal die Möglichkeit, im Konstanzer Konzil einer General­probe beizuwohnen und zu erleben, wie Dirigent und Orchester verschiedenen Werken den letzten Feinschliff vor dem ersten Konzert verpassen.

Die Karten erhalten Sie für 5 Euro an der Tageskasse ab 8.45 Uhr.

Mittwoch, 27. September 2017 | 9.30 Uhr

Mittwoch, 21. März 2018 | 9.30 Uhr

UNABHÄNGIGKEIT

LEIDENSCHAFT

Dvořák: Karneval Ouvertüre Saint-Saëns: Cellokonzert Nr. 1 Klami: Cheremissian Fantasie Klami: Kalevala Suite

Beethoven: Tripelkonzert Lekeu: Adagio für Streicher Strauss: Tod und Verklärung

Pavel Gomziakov violoncello Ari Rasilainen chefdirigent

Dozenten der Internationalen Sommerakademie Anke Dill violine Gustav Rivinius violoncello Carmen Piazzini klavier Ari Rasilainen Chefdirigent

Mittwoch, 22. November 2017 | 9.30 Uhr

Mittwoch, 6. Juni 2018 | 9.30 Uhr

GEDANKEN

EWIGKEIT

Händel: Suite de danse aus der Oper Almira Montanari: Concerto per flauto piccolo Brescianello: Chaconne Sammartini: Blockflötenkonzert Mozart: Symphonie KV 543

Mendelssohn: Hebriden-Ouvertüre Sibelius: Violinkonzert Nielsen: Symphonie Nr. 4 »Das Unauslöschliche«

Maurice Steger blocklöte und leitung

Isabelle van Keulen violine Marcus Bosch erster gastdirigent

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Samstag, 16. September 2017 | 19.15 Uhr | Neuwerk Konstanz Innenhof FeelHarmony | Eintritt frei Weitere Aufführung: 4. Oktober 2017 um 19.30 Uhr im Campus 1 der Gebhardschule, Pestalozzistraße 1 | Nur Abendkasse

Kantinale 2017 • Elektronische Beats von Mike Wernado und Florian Ingelfinger von Seen & Hören • Jazzig-bluesige Arrangements von Paul Amrod • HipHop Dance von Marvin Paulo-Muongo • Live-Musik der Südwestdeutschen Philharmonie … erzeugen eigens für die Kantinale eine nie gehörte Fusion der Stile und Genres. anzeige

DESIGNER MICHAEL ZOBEL

eduART

und seine Freunde

Susanne Smajic´

Die Haus- und Hofzeichnerin der Südwestdeutschen Philharmonie Tanzende Schildkröten, singende Esel, eine musikalische Farbexplosion oder ein beschwingter Blechbläserwettstreit – seit fast fünf Jahren bereichert die Konstanzer Künstlerin Susanne Smajić mit ihren Illustrationen die Kinderkonzertprogramme der Südwestdeutschen Philharmonie. Mit Feinsinn und viel Humor hat sie auf diese Weise der eduART-Kinderkonzertreihe ein ganz persönliches Gesicht gegeben. Grund genug einmal nachzufragen, wer sich hinter dem Namen »Susanne Smajić« verbirgt.

Schaut man sich Ihre Biografie an, erfährt man, dass Sie einen sehr direkten Weg hatten zur Zeichnerin und Illustratorin. Ist das auch tatsächlich so oder gibt es Umwege, die wir hier einfach nicht finden, aber die Sie uns gerne verraten möchten?

Das ist interessant, denn darauf werde ich oft angesprochen. Im Rückblick mag das so wirken. Tatsächlich wusste ich viele Jahre nicht, wohin die Reise geht.

Ich wollte immer Zeichnen, Malen, mich künstlerisch betätigen. Ich bin 1972 in München geboren. Nach dem Abi, das ich in Nürnberg gemacht habe, zog es mich in die Welt hinaus und ich war neugierig auf fremde Orte und Städte. Als eine der ersten »Wessis« ging ich zum Studieren in den Osten, an die Hochschule nach Weimar und Halle/Saale. Ich bin einfach immer dahin gegangen, wohin mich die Neugierde trieb. 1995 bin ich nach Münster in Westfalen gezogen und nach meinem Examen 1999 wusste ich genau, was ich machen wollte: Druckgrafik und Illustration. Aber ich wusste auch, dass das sehr hart werden würde und ich über Jahre praktisch nichts verdienen würde. Egal, der Wunsch, nicht das machen zu können, wofür ich brannte, tat mehr weh, als übermäßig viel arbeiten und nichts zu verdienen. Im letzten Jahrzehnt hat sich das glücklicherweise verändert und ich bin sehr froh, dass ich von meiner künstleri­ schen Arbeit leben kann.

Seit wann Sind Sie unsere Haus- und Hofzeichnerin und wie kam es denn eigentlich dazu?

Als ich 2012 mein Druckgrafisches Atelier im Neuwerk bezog, hat mich ein Kollege, der Fotograf Patrick Pfeiffer, angesprochen: »Du musst unbedingt Gesine Mayer von der Phil­ harmonie kennenlernen, die braucht dich!« Und so hat mich Gesine besucht. Als dann Herr Fehlmann 2013 neuer Intendant wurde, gab er uns grünes Licht und seitdem zeichne ich für die Philharmonie!

I edu ART Susanne SmajiĆ in ihrem druckgrafischen Atelier im Neuwerk.

Bücherbären & Glücksschweine Susanne SmajiĆs Postkartenkalender mit 13 farbigen Postkarten und Kalendarium für 2018

Ein musikalisches Brettspiel entsteht

Wie ist Ihre Beziehung zu unserem kleinen eduART? Ich würde sagen, Liebe auf den ersten Blick! Klassische Musik hat mich schon immer begleitet, ich habe sogar mal Geige gespielt, sieben Jahre lang. Wenn auch nicht besonders talentiert, dann mit umso größerer Leidenschaft. Ich finde Musik unbeschreiblich wichtig. Am besten von Anfang an. eduart ist toll und wann immer ich kann, besuche ich seine Aufführungen. Und ich bin jedes Mal begeistert und berührt von den Kinderkonzerten. Ich halte Musik­ vermittlung für ausgesprochen wichtig.

Gab es schon einmal ein Thema oder eine Geschichte, die Sie gar nicht mochten oder zu der Ihnen nichts eingefallen ist? Und haben Sie eine Lieblingsfigur?

Manche Figuren gehen mir besser von der Hand als andere, aber gern habe ich sie alle. Besonders ins Herz geschlossen aber habe ich den kleinen Katta Pling und den hingebungsvoll geigenden Dackel. Oder die tanzenden Schild­ kröten … und die Streicher auf hoher See! Was würden Sie denn gern mal für uns zeichnen – oder: Gibt es etwas, was wir tun, bei dem Sie denken, das müsste unbedingt einmal gezeichnet werden?

Was ich toll fände: einen musikalischen Reiseführer durch Konstanz!

Für Kinder und Erwachsene. Einen Stadtführer mit Musik, sozusagen.

Fragen: Corinna Bruggaier

Plin

g!

Erhältlich bei den Konzerten im Konzil, in der Philharmonie und in allen Buchhandlungen.

10 Euro ISBN: 978-3-86192-704-4 ® Stadler Verlag, Konstanz

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KAMMERKONZERT

Sonntag, 5. November 2017 | 11.15 Uhr | Festsaal Inselhotel Konstanz Karten: 18 Euro · ermäßigt 14 Euro Kombikarte Konzert und Essen: 48 Euro · Kinder essen à la carte Veranstaltungsbüro des Inselhotels, Telefon: 07531 125-466

Strukturen I Béla Bartók 1881 – 1945

Ludwig van Beethoven 1770 – 1827

Streichquartett Nr. 1 Sz 40

Streichquartett Nr. 16 F-Dur op. 135

Lento Allegretto Introduzione: Allegro – Allegro vivace

Allegretto Vivace Assai lento, cantante e tranquillo Der schwer gefasste Entschluss: Grave, ma non troppo tratto (Muss es sein?) – Allegro (Es muss sein!) – Grave, ma non troppo tratto – Allegro

Béla Bartók

Streichquartett Nr. 3 Sz 85 Moderato Allegro Moderato Allegro molto

circolo quartett Kyoko Tanino violine Pawel Katz violine Margit Bonz viola John Wennberg violoncello

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Es muss sein!

Wer sich unglücklich in eine Violinistin verliebt, kann immerhin für sie komponieren. Das taten zu verschiede­ nen Zeitpunkten Othmar Schoeck, Willy Burkhard und Béla Bartók – alle aufgrund ähnlicher Leidenschaft für die selbe Künstlerin. Bei Bartók war es 1907/08 soweit: Da schrieb er das Streichquartett Nr. 1 als Verarbeitung seiner Gefühle zu Stefi Geyer. Die, wie er, aus Ungarn stammende Geigerin hatte bereits als »Wunderkind« Furore gemacht, wobei neben ihrem Können stets »Persönlichkeit und Aus­ sehen« gepriesen wurden. Die emotionale Energie, die all dies auch bei Bartók freisetzte, ist in ihrer musikalischen Umwandlung als Eröffnungsstück zu erleben.

Erwartbar melancholisch beginnt das Werk: Mit einem tiefen Seufzer in Gestalt einer fallenden Sexte, der natür­ lich der ersten Violine vorbehalten ist. Doch dann, nachdem exakt ein Drittel der Komposition der Trauer gewidmet war, steigert sie sich sukzessive in Tempo und Vitalität, was auch in der zunehmenden Verwendung von Figuren aus der ungarischen Folklore zum Ausdruck kommt. Mit anderen Worten: Bartók, so scheint es, verschafft sich mit diesem Werk einen Ausgang aus dem selbst durchlebten Unglück.

Zumindest empfand und bezeichnete Zoltán Kodály das Quartett als »Rückkehr« seines Freundes Bartók »zum Leben«.

Fast zehn Jahre dauerte es, bis Bartók das nächste Streich­ quartett fertig gestellt hatte, und weitere zehn Jahre, bis auch Quartett Nr. 3 erschien. Der direkte Vergleich macht erlebbar, welchen Zuwachs an Experimentierfreude Bartóks Werk in diesem Zeitraum gewonnen hat. Bartók wagt harmonische Abfolgen, die ihm zwanzig Jahre zuvor offenbar undenkbar schienen, und lässt die Musiker allerlei Spezialeffekte ausführen: von weit ausholenden Glissandi-Figuren, also stufenlosen Klangrutschen, über hart am Instrumentensteg erstrichene Metallic-Sounds bis hin zur Anweisung, die Saiten mit dem Holz des Bogens statt mit dessen Haar zu bearbeiten. Die Verwobenheit der vier Stimmen, die sich gegeneinander behaupten und miteinander verknoten, kurz: ihr kontrapunktischer Wetteifer steigert sich zu einem furiosen Feuerwerk, das ohne Übergang durch die vier Sätze des Werks fegt – eine pausenlose Herausforderung für die Interpreten.

Konsequenterweise schließt das Programm mit Beetho­ ven, der für Bartók ein wichtiges Vorbild war. Der Sprung zurück in der Geschichte misst 100 Jahre und führt zu

Beethovens Streichquartett Nr. 16 (F-Dur), das 1826 ent­ stand – als letztes abgeschlossenes Werk Beethovens.

Denn fünf Monate nach dem F-Dur-Quartett war der Meister tot, was die ohnehin mannigfaltige interpretatorische Auf­ ladung dieses Werks natürlich weiter befeuerte.

Beethoven selbst gab den Spekulationen Raum, in dem er die Worte »Muß es sein?« und »Es muß sein!« in die Par­ titur des letzten Satzes schrieb, dessen hinterer Teil auch noch mit Der schwer gefasste Entschluss betitelt ist. Geht es hier um Todesahnungen, verstärkt durch den kurz zuvor erfolgten Suizidversuch seines Neffen, mit dem Beethoven während der Komposition unter einem Dach wohnte?

Anton Schindler, Beethovens Sekretär und erster Biograph kolportierte eine sehr viel banalere Erklärung: Er behaup­ tete, Beethovens so existentiell wirkende Frage habe sich lediglich auf die Notwendigkeit bezogen, die Haushälterin zu entlohnen. Um das zu untermauern, fälschte Schindler – was er ohnehin wiederholt tat – eine Seite des Konversa­ tionshefts, mit dem sich der ertaubte Beethoven mit seiner Umwelt verständigte. Schindler schob Beethoven dort den Satz unter: »Die Alte braucht wieder ihr Wochengeld«.

Allerdings soll sich das »Es muß sein!« in der Tat auf Pekuniäres bezogen haben: auf 50 Gulden, mit denen sich der Musikliebhaber Ignaz Dempscher die Uraufführung des Quartetts in seinem Haus sicherte. Diese Erklärung ist glaubwürdiger als die Wochengeldgeschichte, zumal Beethoven die Forderung an Dempscher auch mit einem Kanon bekräftigte: »Es muß sein, ja, ja, ja, heraus mit dem Beutel! Heraus, heraus, es muß sein!« Der Kammer­ musikabend zeigt also: Liebe ist eine, aber nur eine der möglichen Inspirationen für Meisterwerke.

Henning Bleyl

Wer unglücklich verliebt ist, kann immerhin komponieren

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… und für die Philharmonischen Konzerte im Konstanzer Konzil einen festen Sitzplatz sichern.

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KAMMERKONZERT

Donnerstag, 9. November 2017 | 19.30 Uhr | Dreifaltigkeitskirche Konstanz Karten: 18 Euro · ermäßigt 14 Euro

Raffinesse Henricus Isaac ca. 1450 – 1517

Geistliche und weltliche Werke

Missa de Sancto Pelagio

La Mi La Sol

aus Choralis Constantinus, Tomus secundus

Motette (instrumental) für Ercole I. d’Este

Quis dabit pacem populi timenti?

J’ay pris amours

Motette, Text von A. Poliziano nach Seneca

Chanson

Quid retribuam tibi, Leo?

Kein Freud allein

Motette zu Ehren von Papst Leo X.

Tenorlied

Un dì lieto giammai non ebbi Text von Lorenzo de’ Medici Und andere Werke

ensemble il cigno Tobie Miller gesang und blockflöte Sarah van Cornewal travers- und blockflöte Ulrike vom Hagen viola d’arco und blockflöte Csaba-Zsolt Dimén viola da gamba Peter Achtzehnter viola da braccio und gesang

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Musikalische Wege durch Europa Am 26. März 1517 starb in Florenz der Komponist und Sänger Heinrich Isaac. Aus seiner Feder stammt ein sehr umfangreiches kompositorisches Œuvre, dessen Vielfalt und Raffinesse beeindruckt.

In Florenz ging er bei den kunstsinnigen Medici aus und ein, später schmückte sich der habsburgische Kaiser Maxi­ milian I. mit dem illustren Musiker. 1507/08 war Isaac in dessen Gefolge als Komponist am Reichstag zu Konstanz.

Das hiesige Domkapitel beehrte ihn mit einem gewaltigen Kompositionsauftrag, einem Zyklus von Propriums-Mes­ sen für das gesamte Kirchenjahr.

Doch so bekannt und begehrt der Künstler war, aus der Zeit vor 1484 (hier wird seine Anwesenheit in Innsbruck bezeugt) gibt es keine zuverlässigen Daten über seinen Werdegang. Auch Kompositionen aus den früheren Lebensjahren sind nicht sicher überliefert. Man weiß, dass er aus Flandria, also aus Flandern stammte, das damals unter burgundischer Herrschaft stand.

1485 ist Isaac als Sänger im Baptisterium zu Florenz als Sänger angestellt. Möglicherweise war er in seiner flä­ mischen Heimat von den Medici angeworben worden.

Lorenzo de‘ Medici machte Isaac zum Hofkomponisten und Musiklehrer seiner Söhne, die von dem berühmten Huma­ nisten und Poeten Angelo Poliziano in alten Sprachen und Philosophie unterrichtet wurden.

Isaac war mit einer Florentinerin, Bartolomea Bello, ver­ heiratet und blieb trotz vieler Reisen bis zu seinem Tod Bürger von Florenz.

1496 wurde er von Maximilian I. an den Habsburger Hof geholt, nachdem er seit 1494 durch Sturz und Verbannung der Medici aus Florenz ohne feste Anstellung gewesen war. Somit diente er wieder einem der prominentesten Herrscher der Renaissance.

1502 hätte noch eine weitere wichtige Veränderung Bewe­ gung in das Leben Isaacs bringen können. Er hatte sich am äußerst musikliebenden Hof Ercole I. d’Este zu Ferrara beworben, jedoch wurde dem vielleicht noch berühmteren Josquin Desprez (ca. 1450 – 1521) der Vorzug gegeben.

Isaacs Kompositionen bestechen unter anderem immer wieder durch die Virtuosität im Umgang mit dem vorgege­ benen melodischen Material sowie den verschiedensten zeitgenössischen Kompositionstechniken. Sowohl seine Messen und Motetten als auch seine italienischen, fran­ zösischen, flämischen und deutschen Liedkompositionen zeugen von schier unerschöpflichem Einfallsreichtum.

Peter Achtzehnter

Somit diente er wieder einem der prominentesten Herrscher der Renaissance

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Bayerischer Bauernhimmel Helmut Weidhase ist unserem Orchester seit 49 Jahren verbunden. Zunächst als Musikkritiker, dann als Autor für Konzertprogrammhefte und zuletzt seit sehr vielen Jahren bis zu diesem Sommer als Experte für unsere Konzerteinführungen. Und diese fanden nicht nur im Konzil statt: Auch nach Singen, Radolfzell und in andere Orte rund um den Bodensee ist er mitgefahren, wenn im Orchesterbus noch ein Platz frei war. An allen Orten teilte er sein schier unendliches Wissen zu Musikwissenschaft und -geschichte mit dem Publikum.

Aus Altersgründen hat er sich nun entschieden, diese wunderbare Tätigkeit aufzugeben. Wir sagen ihm Danke für all sein musikvermittelndes Wirken in den vielen Jahren und haben diesen Schritt zum Anlass genommen, mit ihm ein Gespräch über diese Zeit zu führen.

In den zahlreichen vergangenen Jahren kamen tausende von Menschen in den Genuss, Ihren Konzerteinführungen beizuwohnen. Wie bereiten Sie sich eigentlich vor? Was möchten Sie Ihren Zuhörern gern vermitteln?

Also am Anfang steht immer der Titel eines Konzerts. Der stammt ja regelmäßig von Herrn Fehlmann persönlich.

Nehmen Sie nur unser letztes Konzert: Friede. Das war ein sehr interessanter Titel, hinter dem sich mehr verbirgt, als vielleicht mancher auf den ersten Blick vermuten würde.

Und zwar?

Zu Beginn des Konzerts gab es die Ouvertüre zu Heuber­ gers Maskenball. So ein Ball ist zwar zunächst einmal eine friedliche Angelegenheit. Allerdings gibt es auch hier Unfrieden in Form von Eifersüchteleien und gesellschaftli­ chem Zwist. Als zweites Stück kam Mozarts Violinkonzert, und auch hier lässt sich ein Bezug zum Titel finden.

Ein Violinkonzert als Stück über den Frieden?

Nun, zumindest stört es den Frieden insoweit, als Mozart hier die klassische Form aufbricht. Und schließlich Schu­ manns vierte Symphonie. Als Romantiker kann Schumann natürlich ganz andere Freiheiten nutzen als Mozart. Und so kreiert er starke Geschichten im Frieden zwischen seinen Emotionen und seiner Musik.

Sie erklären ein Konzert also grundsätzlich anhand eines Titels, den Herr Fehlmann ausgewählt hat?

Na ja, das macht natürlich nur einen Teil meiner Einführung aus. Ein bisschen analytisch nähere ich mich der Sache natürlich auch noch. Zum Beispiel grundsätzlich: Bei Bee­ thoven kämpfen die Themen gegeneinander, bei Brahms suchen die Themen ihren historischen Ursprung und bei Schumann kämpfen die Themen einfach nicht mehr, sie singen, reden, schwärmen …

Sie sind ja promovierter Literaturwissenschaftler und Musikwissenschaftler, sogar auch Philosoph. Gehen Sie an Literatur anders heran als an Musik?

Nein, und zwar aus einem ganz eindeutigen Grund: Keine Kunst kommt ohne Sprache aus. Ja, es geht sogar noch weiter: Die Versprachlichung von Kunst ist sogar oft mittei­ lungsaktiver als das Kunstwerk selbst!

Die Interpretation steht für Sie also im Vordergrund?

Ich spreche lieber von interpretatorischer Kunstfertigkeit, und ja, die schätze ich in der Tat sehr. Allerdings darf die Kunst von der Sprache weder dominiert, noch gestört oder sogar pervertiert werden. Und das gilt nicht nur für die Musik, sondern auch für die Bildende Kunst und natürlich ohnehin für die Literatur. Eines ist mir dabei aber noch wichtig.

Sagen Sie es uns!

Grundsätzlich muss man sich dabei vor Arroganz hüten.

Das gilt übrigens nicht nur für die Kunst, sondern auch für die Politik. Denken Sie nur an die öffentliche Debatte um die Vorkommnisse während des G20-Treffens in Hamburg vor ein paar Wochen. Wer da alles nachträglich besser wusste, wie man sich hätte verhalten sollen! Diese Kritik, die sich ja vor allem gegen den Ersten Bürgermeister Olaf Scholz richtete, war im Stil unmöglich und arrogant, ja ein regelrechter Akt von Torheit, von posthumer Schlaumeierei.

Eine solche Art der Debattenführung kann ganz schön empören.

Diese Art und Weise stört mich immer und in allen Zusam­ menhängen. Und genau deshalb erwarten die Leute in den Konzerteinführungen auch, dass man merkwürdige Stellen einer Komposition zwar benennt, aber nicht als Komponierfehler beurteilt. Nehmen Sie etwa Beethovens

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Eroica. Da gibt es in den Hörnern kurz vor der Reprise eine Stelle, die den Hörer zweifeln lässt: Gehören die Noten wirklich hierher? Absicht oder nicht?

Es gibt einen einsamen Gipfel der Musik:

Und? Die Antwort ist: Es ist gut so, wie es ist. Man war kurz auf­ merksam, und nach ein paar Takten ist man wieder da, wo man hingehört.

Johann Sebastian Bach

Ein bisschen hört sich das so an, als verhalte es sich mit der Musik wie mit dem wirklichen Leben.

In der Tat, die Kunst muss immer etwas mit der Wirklichkeit zu tun haben. Ein Beispiel: Als ich gerade mit der Promo­ tion fertig war, hörte ich in Tübingen von den Prager Sym­ phonikern ein Konzert mit Dvořáks Symphonie Nr. 9, »Aus der Neuen Welt«. Nach dem Applaus betrat der Intendant die Bühne. Er sagte, dass soeben, vor etwa zehn Minuten, der amerikanische Präsident John F. Kennedy erschossen worden sei. Spontan setzten die Musiker ihre Instrumente wieder an und begannen mit dem zweiten Satz, dem Trauergesang. So etwas vergessen Sie nie. Da übertraf für Minuten die ästhetische Mitteilung die emotionale Unmit­ telbarkeit des Ausdrucks.

Und was wurde gespielt?

Es war Wagner. Der Einzug der Gäste auf die Wartburg aus Tannhäuser. Unvergesslich, und ich war so gefesselt.

Welches Erlebnis hat Sie überhaupt mit klassischer Musik in Verbindung gebracht? Gab es da eine Situation, an die Sie sich erinnern?

Ach ja, es gibt ja so merkwürdige Erinnerungen, die sich einem für immer einbrennen: Ich war mit meinen Eltern auf einem Sommerausflug. Da war schönes Wetter, viele Leute und irgendwo kam aus einem Radio Musik.

Wissen Sie noch, wann das war?

Mmh … ich glaube, da war ich noch nicht einmal in der Schule, so 1940 muss das gewesen sein. Da war auch irgend so ein Mann, der so redete wie Goebbels, so laut und werbend, das war ja modern zu der Zeit. Aber: aus dem Radio kam Musik, die mich einfach davor fesselte.

Meine Eltern haben alles versucht, aber sie konnten mich nicht wieder wegbekommen.

Ab der Saison 2017 | 2018 finden die Konzert­ einführungen in unserem Probensaal im Fisch­ markt 2 statt. Um 18.30 Uhr erfahren Sie dort Hin­ tergründe und Wissenswertes zu dem jeweiligen Konzertprogramm. Im Anschluss haben Sie aus­ reichend Zeit, bis zum Konzertbeginn um 19.30 Uhr hinüber in das Konzil zu gehen. Alle Wege sind barrierefrei.

Haben Sie eigentlich einen Lieblingskomponisten? (Überlegt länger) Es gibt einen einsamen Gipfel der Musik: Johann Sebastian Bach. (Wieder längeres Schweigen) Und der zweite ist Wagner, der absolute Gegenpol, den ich aber auch ungeheuer liebe. Es verbindet sie einiges, irgendwo gehören sie zusammen.

Und einen, den Sie weniger schätzen?

Mit dem französischen Impressionismus kann ich wenig anfangen. Er ist mir einfach nicht spannend genug – sta­ tisch könnte man sagen. Auch die Amerikaner wie zum Beispiel George Gershwin finde ich langweilig. Nach dem ersten Hören, als ich aus der DDR nach Westdeutschland kam, war ich begeistert. Aber dieses Gefühl verflog jedoch schon ganz direkt beim zweiten Mal. Gibt es einen Höhepunkt in den Konzertprogrammen, für die Sie die Einführungen gemacht haben?

Besonders fasziniert hat mich – und mit dem Herzen war ich ganz besonders dabei – als die Philharmonie zusammen mit dem Sinfonischen Chor unter der Leitung von Herrn Mettler das Jan Hus-Oratorium von Carl Loewe gespielt hat. Das war auch Herzenssache, weil der Carl Loewe aus meiner Heimat kommt, bei Bernburg an der Saale.

Und gern möchte ich Ihnen noch mein eindrücklichstes Konzil-Erlebnis mit Ihrem Orchester nennen: Mahlers 4. Symphonie – der Bayerische Bauernhimmel und die Metharmophosen von Richard Strauss, so ein erschüttern­ des Werk!

Herzlichen Dank für das Gepräch. Wir wünschen Ihnen vor allem Gesundheit und freuen uns, wenn wir Sie im Konzert wiedersehen!

Das wünsche ich mir auch.

Das Gespräch führte Corinna Bruggaier.

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Sonntag, 12. November 2017 | 11.15 Uhr | Festsaal Inselhotel Konstanz Karten: 18 Euro · ermäßigt 14 Euro Kombikarte Konzert und Essen: 48 Euro · Kinder essen à la carte Veranstaltungsbüro des Inselhotels, Telefon: 07531 125-466

JUBILÄUMSKONZERT

20 Jahre Miroir Quintett Franz Danzi 1763 – 1826

Eine Herzensangelegenheit

Allegretto Andante con moto Menuetto Allegretto

György Ligeti 1923 – 2006

Paul Taffanel gehört zu jenen Menschen, deren vielseitige Begabungen für Spitzenleistungen in mehreren Berufen ausreichen. Als wohl populärster Flötenvirtuose seiner Zeit unternahm er viele Konzertreisen. Gleichzeitig war er Chefdirigent der Pariser Oper. Außerdem führender Flötenpädagoge am Pariser Konservatorium. Er publizierte Flöten- und Dirigierschulen, fand aber auch Zeit, zu kom­ ponieren. Von Taffanel sind verschiedene Opernfantasien überliefert, außerdem gibt es Übertragungen einiger von Mendelssohns Liedern ohne Worte oder Chopinscher Nocturnes und vor allem das schöne, spätromantische Blä­ serquintett. Überhaupt war die Bläserkammermusik eine Herzensangelegenheit für ihn. Zu diesem Zweck rief er 1879 die Societé des Instruments à Vent ins Leben, für die dann Charles Gounod 1885 seine Petite Symphonie kom­ ponierte. Taffanels bis heute bekanntestes Werk dürfte in der Societé ebenfalls in guten Händen gewesen sein: das Quintett für Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott g-Moll, das er 1876 komponierte. Es glänzt einerseits – vor allem im ersten Satz – mit einer fast klassizistischen Kompositi­ onstechnik. Andererseits legt der Bläser Taffanel natürlich Wert darauf, die kantablen und die virtuosen Qualitäten aller beteiligten Instrumente ins rechte Licht zu rücken; Ersteres vornehmlich im lyrischen Mittelsatz, Letzteres in fulminanter Weise im finalen Vivace, hinter dem sich eine mitreißende Tarantella verbirgt.

Quintett B-Dur op. 56 Nr. 1

Sechs Bagatellen für Bläserquintett Allegro con spirito Rubato lamentoso Allegro grazioso Presto ruvido Adagio mesto Molto vivace, capriccioso PAUSE Hanns Eisler 1898 – 1962

Divertimento für Bläserquintett op. 4 Andante con moto Thema und Variationen Claude Paul Taffanel 1844 – 1908

Quintett g-Moll Allegro con moto Andante Vivace

miroir quintett Gabriel Ahumada flöte Alexander Hanßmann oboe Erich Born klarinette Yuki Kishikawa fagott Hubert Renner horn

Als einer der ersten Komponisten außerhalb von Paris griff Franz Danzi die Gattung des Holzbläserquintetts nach Anton Reichas Vorbild auf. In den vielfältigen farblichen Nuancierungsmöglichkeiten dieses Bläsersatzes erkannte er die Möglichkeit zu größerem Ausdruck und Empfindung.

Seine Bläserquintette gehören auch heute noch zu den beliebtesten Kammermusikwerken für Bläserensemble.

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Was macht die Arbeit mit Ihren Quintett-Kollegen so wunderbar, dass Sie nach 20 Jahren noch immer Freude daran haben?

Ich brauchte einen strengen Lehrer

Sie stellen in ihrer Spiel- und Klangfreudigkeit eine große Bereicherung der Bläserkammermusik, aber auch einen Höhepunkt im Schaffen Franz Danzis dar. György Ligeti wurde 1923 in Siebenbürgen geboren und gilt heute als einer der führenden Komponisten der europäischen Avantgarde. Seine 1953 entstandenen Sechs Bagatellen für Bläserquintett gehören zu den wenigen Stücken, die Ligeti 1956 bei seiner Flucht aus Ungarn mit in den Westen nahm. Die sechs Bagatellen sind symmetrisch, wobei je zwei Stücke zueinander in Bezug stehen. So sind die Ecksätze in schnellem Tempo gehalten, die Sätze zwei und fünf haben einen ruhigen Grundpuls. Kern der Stücke sind die Sätze drei und vier. Diese tragen in diesem noch ganz am neoklassizistischem Stil und auch an Strawinsky ori­ entiertem Werk noch am deutlichsten Ligetis individuelle Handschrift. »Ich brauchte einen strengen Lehrer. So ging ich zu Arnold Schönberg«, erinnert sich Hanns Eisler in der ihm eigenen knappen Diktion. Von Herbst 1919 bis Ende 1923 nimmt er Kompositionsunterricht und zeigt sich als einer der talen­ tiertesten Schüler des Wiener Meisters. Dabei erweisen sich die »kleinen Formen« der Klavier- und Kammermusik als geeigneter Einstieg für das weite Feld der komposi­ torischen Praxis. 1923 komponiert er das Bläserquintett op. 4 in einer Fassung für drei Sätze mit einem Menuetto, das später wegfällt. Mit dem Divertimento greift Eisler auf eine freie Form der Unterhaltungsmusik nach dem Wiener Vorbild des 18. Jahrhunderts zurück. Also verwundert es nicht, dass das Bläserquintett bei aller Freude an der Kon­ struktion in einem eher verbindlichen Ton gehalten ist.

Erich Born/Archiv

Gabriel Ahumada: Es macht Freude, weil wir uns wunderbar verstehen, weil wir alle die Meinung des anderen respektieren, weil wir alle das gleiche Ziel haben – sprich Musik auf hohem Niveau machen. Weil wir stressfrei und zügig proben können und weil wir super eingespielt sind.

Alexander Hanßmann: Der gemeinsame Klang, der hohe musikalische Anspruch, verbunden mit großer Spielfreude.

Erich Born: Also 1. kann ich jeden Einzelnen aus unserem Quintett so richtig gut leiden und 2. habe ich noch nie in einer Kammermusikformation über einen so langen Zeitraum gearbeitet, in der alle Musiker zusammen an einer Sache so konsequent arbeiten, nämlich ein tolles Konzert auf sehr hohem Niveau mit maximalem Spaß zu geben.

Yuki Kishikawa: Schön ist es, wenn wir so musi­ zieren können, ohne groß suchen zu müssen, wie wir spielen möchten. Sondern es sich einfach so ergibt. Lange Zeit und viele gemeinsame Erleb­ nisse haben »Vertrautheit« geschenkt. Quintett ist die ganz kleine Form von Orchester, aber wir können eigenständiger und freier sein!

Hubert Renner: Kammermusik über viele Jahre mit denselben Leuten ist wie ein guter Whisky, der mit dem Alter immer besser wird.

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eduART-Kinderkonzerte Saison 2017|2018 sitzkissenkonzert Sonntag, 15. Oktober 2017 11, 14 und 16 Uhr Kulturzentrum am Münster Konstanz, Wolkenstein-Saal Geeignet für Kinder ab 4 Jahren.

familienkonzert Sonntag, 19. November 2017 11 Uhr Inselhotel Konstanz, Festsaal Geeignet für Kinder ab 6 Jahren.

sitzkissenkonzert Samstag, 2. Dezember 2017 11, 14 und 16 Uhr Kulturzentrum am Münster Konstanz, Wolkenstein-Saal Geeignet für Kinder ab 4 Jahren.

Die Dumme Augustine

Bilder einer Ausstellung

nach einem Kinderbuch von Otfried Preußler und Herbert Lentz

Musik von Modest Mussorgski, Bearbeitung Andreas N. Tarkmann

Der allerkleinste Tannenbaum

Jennifer Schecker Schauspielerin Erich Born Klarinette Alexander Messmer Akkordeon Anna-Lena Cech Kontrabass

Cornelius Nieden Schauspieler Benjamin Lack Dirigent Bläserensemble der Südwestdeutschen Philharmonie

nach einem Kinderbuch von Masahiro Kasuya

Anna Hertz Schauspielerin Circolo Quartett Kyoko Tanino, Pawel Katz Violine Margit Bonz Viola John Wennberg Violoncello

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4.KONSTANZER

ORGELherbst 2017 Internationale Orgelkonzertreihe an der neuen Winterhalter-Orgel von St. Gebhard. Jeweils samstags.

9. September | 20.00 Uhr

23. September | 18.30 Uhr

Stummfilm von Buster Keaton, USA 1926 In Zusammenarbeit mit dem Zebra-Kino Konstanz Orgelimprovisation mit Domorganist Johannes Mayr, Stuttgart

mit Martin Weber, Konstanz und Gregorianikschola St. Gebhard Francois Couperin: Messe pour les Couvents

Orgelfilmnacht »THE GENERAL«

Orgelkonzert II »Orgel Plus« Gregorianik

14. Oktober | 18.30 Uhr

Orgelkonzert III

mit Prof. Jürgen Essl, Stuttgart

4. November | 18.30 Uhr

Orgelkonzert IV

mit Domorganist Willibald Guggenmos, St. Gallen

PETERSHAUSER ORGELKULTUR

Eintritt 10 Euro · Schüler/Studenten 7 Euro · Kinder bis 14 Jahre frei. Abo-Karte für alle vier Konzerte 30 Euro (erm. 21 Euro).

Kartenvorverkauf bei Buchkultur Opitz und im Pfarrbüro St. Gebhard. Abendkasse jeweils 1 Stunde vor Konzertbeginn.

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eduART-Kinderkonzerte Saison 2017|2018 familienkonzert Sonntag, 28. Januar 2018 | 11 Uhr Inselhotel Konstanz, Festsaal Geeignet für Kinder ab 6 Jahren.

sitzkissenkonzert Sonntag, 18. März 2018 11, 14 und 16 Uhr Kulturzentrum am Münster Konstanz, Wolkenstein-Saal Geeignet für Kinder ab 4 Jahren.

familienkonzert Sonntag, 22. April 2018 11 Uhr Konzil Konstanz Geeignet für Kinder ab 6 Jahren.

Naftule und die Bremer Stadtmusikanten

Prinzessin Isabella

Die Moldau

ein Mitmachkonzert zwischen Klassik und Klezmer

nach einem Kinderbuch von Cornelia Funke und Kerstin Meyer

Ein Mitmachkonzert mit Musik von Friederich Smetana

Kerstin Klaholz Erzählerin Helmut Eisel Klezmerklarinette Joonas Pitkänen Dirigent Südwestdeutsche Philharmonie

Kolibri Quintett Prisca Maier Schauspielerin Cornelius Nieden Schauspieler Margit Bonz Viola Ekkehard Creutzburg Flöte Alexander Messmer Akkordeon

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Marko Simsa Erzähler Erke Duit Dirigent Südwestdeutsche Philharmonie

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SO 19.

NOV 17 17 UHR ST. GEBHARDSKIRCHE KONSTANZ SABINA VON WALTHER SOPRAN EVA VOGEL ALT CHRISTIAN ZENKER TENOR EVGENY SEVASTYANOV BASS SINFONISCHER CHOR KONSTANZ SÜDWESTDEUTSCHE PHILHARMONIE WOLFGANG METTLER LEITUNG

STABAT MATER ANTONÍN DVOŘÁK

TICKETS IM VORVERKAUF AB 30.9.2017 BEI:

BuchKultur Opitz | St. Stephansplatz 45 · Konstanz 07531 914517 | mail@buchkulturopitz.de

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eduART FAMILIENKONZERT Sonntag, 19. November 2017 | 11 Uhr | Festsaal Inselhotel Konstanz Geeignet für Kinder ab 6 Jahren.

Karten: Erwachsene 12 Euro · Kinder 6 Euro · Familien 25 Euro

Bilder einer Ausstellung Musik von Modest Mussorgski in einer Bearbeitung von Andreas N. Tarkmann

Alles ist bereit für die Ausstellungseröffnung des berühm­ ten Malers Viktor Andropowitsch: Das Publikum sitzt, das Orchester hat seine Instrumente gestimmt, der Diri­ gent betritt die Bühne. Plötzlich stürmt der aufgeregte Museumswärter herein. Sämtliche Bilder sind gestohlen, nachdem man ihm unsanft auf den Kopf gehauen hat.

Cornelius Nieden schauspieler Bläserensemble der Südwestdeutschen Philharmonie

Die Aufregung ist groß, vor allem als sich herausstellt, dass er – der Einzige, der die Bilder je gesehen hat – vergessen hat, was auf den Gemälden überhaupt zu sehen war.

Ein vergnügliches Spiel entsteht – denn vielleicht kann das Orchester ja mit musikalischer Unterstützung dem Gedächtnis des Wärters ein wenig auf die Sprünge helfen?

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PHILHARMONISCHES KONZERT

Mittwoch, 22. November 2017 | 19.30 Uhr | Konzil Konstanz | Abo A Freitag, 24. November 2017 | 19.30 Uhr | Konzil Konstanz | Abo B Sonntag, 26. November 2017 | 18.00 Uhr | Konzil Konstanz | Abo E Einführungsvortrag eine Stunde vor Konzertbeginn. | Konzertdauer: ca. 105 min.

Karten: 48 ∙ 38 · 28 · 18 Euro | Inklusive kostenlose -Benutzung zu den Konzerten im Konzil Weiteres Konzert am Samstag, 25. November 2017, 20 Uhr, Stadthalle Singen Karten und Informationen: Kultur und Tourismus Singen, Telefon: 07731 85-504

Gedanken Georg Friedrich Händel 1685 – 1759

Suite de danse aus der Oper Almira HWV 1 Antonio Montanari 1676 – 1737

Concerto per flauto piccolo in B-Dur Allegro Adagio Allegro Guiseppe Antonio Brescianello 1690 – 1758

Chaconne A-Dur

Giovanni Battista Sammartini 1700 – 1775

Konzert für Blockflöte F-Dur Allegro Siciliano Allegro assai PAUSE

Wolfgang Amadeus Mozart 1756 – 1791

Symphonie Es-Dur KV 543 Adagio – Allegro Andante con moto Menuetto Allegro

Maurice Steger blockflöte und leitung

Aus dem letzten Loch Es ist noch gar nicht so lange her, da pfiff die Blockflöte aus dem letzten Loch. Die Zeitungen waren damals voll davon. Die Welt schrieb, die Zeit der Blockflöte sei wohl vorbei. »Leise quietscht die Blockflöte«, titelte das öster­ reichische Blatt Der Standard und die taz aus Berlin fühlte sich gar bemüßigt, eine Liebeserklärung an die Blockflöte abzudrucken. Das konnte nichts Gutes heißen, es musste schlecht um das Instrument stehen. Und tatsächlich waren die Zahlen ja durchaus dramatisch, die der Verband deut­ sche Musikschulen im Dezember 2013 veröffentlichte: In den Jahren von 2000 bis 2013 war die Zahl der Schüler, die Blockflöte lernen wollten, massiv zurückgegangen. Von 86.223 auf 50.215. Oder in Prozent ausgedrückt – die Zahl der Blockflötenschüler sank um satte 42 Prozent binnen 13 Jahren. Im Tierreich landet man mit solchen Bestandszah­ len schnell auf der Liste der bedrohten Arten.

Wären die Schlagzeilen ähnlich gewesen als Maurice Steger seine ersten Versuche auf der Blockflöte machte, sie hätten ihn mutmaßlich auch nicht von seinem Weg abgehalten. »Ich war dem Klangwunsch damals verfallen und wollte das unbedingt machen«, sagt der 46-Jährige heute. Steger, geboren 1971 in Winterthur, hat es längst geschafft. Er gilt als Star unter den Blockflötisten welt­ weit. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung zählte ihn zu den weltbesten Virtuosen an der Blockflöte und Der Spiegel notierte: »Der Schweizer Holzbläser vollzieht auch den wichtigen zweiten Schritt nach dem Nachweis des techni­ schen Könnens: Er entwickelt ein profiliertes Repertoire, das neben aller Artistik auch musikalisch überzeugt.« Auch andere Artikel über ihn werden nicht selten mit Der Zauber­ flöter übertitelt. »Ach ja, all diese Beschreibungen«, ächzt der Musiker fast ein bisschen, wenn man ihn auf all die hymnischen Besprechungen voller Superlative anspricht.

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Im Tierreich landet man mit solchen Zahlen schnell auf der Liste der bedrohten Arten

Es sei schon so viel über ihn geschrieben worden, »wirk­ lich relevant ist das für mich nicht«, bekennt er. Was für ihn mehr zählt: die Erlebnisse mit der Musik und was sie bei den Menschen auslösen kann. Neben vielen anderen Auszeichnungen hat er auch so gewichtige Preise erhalten wie den BBC Music Award, den Preis des britischen Fach­ magazins Gramophone und den Echo-Klassik 2015.

Dabei sah es am Anfang überhaupt nicht so aus, als könnte der kleine Maurice diese Höhen erklimmen. Wie so viele Kinder lernte er die Blockflöte auch im Unterricht in der Grundschule kennen. Aber irgendwie sollte es nicht so recht mit den Tönen klappen. »Ich hatte echte motorische Probleme. Die anderen Kinder spielten alle viel besser, die Lehrerin ist fast an mir verzweifelt«, erinnert sich der Musiker. Aufgeben wollte er trotzdem nicht, er wollte aus dem Instrument den schönst möglichen Klang herausho­ len. Im Alter von 12 Jahren nahm er Einzelunterricht und plötzlich wurde es besser: »Der Klang war da, ich habe gemerkt, dass ich mich mit der Flöte ausdrücken kann«, sagt Steger. Und so geht er seinen Weg. Mit 15 macht er die Aufnahmeprüfung an der Musikhochschule in Zürich und pendelt fortan zwischen Graubünden – wo er aufwächst und zur Schule geht – und Zürich. »Meine Eltern wollten, dass ich die Handelsmatura mache und etwas Ordentli­ ches lerne. Aber ich wusste damals schon: Flöten ist das Einzige, was ich richtig gut kann. Es gab keine Alternative mehr«, erklärt der Musiker.

Spricht man mit ihm über den Einbruch der Schülerzahlen in den Blockflötenkursen, dann ist er nicht besonders erstaunt darüber. »Es gab eine Zeit, da mussten alle mit der Blockflöte beginnen, die irgendein Instrument lernen wollten. Es ist nie so förderlich, wenn man etwas aus Pflicht

macht statt aus Lust. Aber die Blockflöte ist so schwer zu spielen, dass sie sich auch eigentlich gar nicht als Ein­ stiegsinstrument unbedingt eignet«, findet Steger. Solche Lehrpläne führten bei vielen dann eben zu Frustration und irgendwann zu einem Imageproblem des Instruments.

Steger findet eine gewisse Konsolidierung in dem Bereich aber auch nicht dramatisch. Damit ist er sich mit Musikwis­ senschaftlern einig. Ulrich Thieme, emeritierter Professor für Blockflöte an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, erklärt warum: »Jedes Instrument, das massenhaft gespielt wird, wird oft schlecht gespielt.« In den 1920er Jahren sei die Blockflöte in Deutschland zu einem Massenphänomen geworden, nun jedoch sei neu­ erdings das künstlerische Niveau, etwa bei Wettbewerben wie Jugend musiziert!, hoch, und unter den Profivirtuosen werde das Holzblasinstrument heute so ausgezeichnet gespielt, wie noch nie zuvor in seiner Geschichte.

Weil Maurice Steger um die Schwierigkeit seines Instru­ ments weiß und die Defizite im Ausbildungssystem selbst erlebt hat, begann er irgendwann mit eigenen musikpä­ dagogischen Projekten. Zum Beispiel mit dem Projekt Tino Flautino. Mit Musik alter Komponisten hat er viele Schüler erreicht. Wie er das geschafft hat? »Wir sind von Stim­ mungsbildern ausgegangen, die für Kinder wichtig sind, und haben versucht mit textlichen und musikalischen Mitteln Naturelemente, menschliche Gefühlszustände und Szenen darzustellen und sie in ein Gesamtkunstwerk, in dem eine spannende Geschichte erzählt und eingängige Musik gespielt wird, zusammenzufassen«, erklärt der 46-Jährige. Seine Erfahrungen dabei will er nicht missen: »Kinder sind ein fantastisches, ehrliches, direktes Pub­ likum. Sie merken, ob etwas echt ist. Das ist eine gute Schule für uns Musiker!« Wichtig bei all seinen Projekten

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Maurice steger

mit Kindern und Jugendlichen sei gewesen, dass man die jungen Menschen auf mehreren Ebenen anspreche, »allein die musikalische Ebene reicht da nicht mehr aus«, meint Steger. Vielmehr gehe es um eine Kombination aus Sprache, Erlebnis, berührbaren Gegenständen und hand­ gemachter Musik. Viele Kinder wüssten gar nicht mehr, wie Musik wirklich entsteht, hat Steger in seinen Projekten bemerkt. Berücksichtige man die Dinge, bekomme man ein interessiertes und dankbares Publikum, ergänzt er. Viel­ leicht auch eine Konsequenz aus solchen Projekten – die Zahl der Blockflötenschüler an den deutschen Musikschu­ len steigen wieder – von 2013 bis 2015 wuchs der Anteil um fast 7 Prozent auf 65.013 Nachwuchs-Blockflötisten.

Die Flöte blieb allerdings nicht die einzige Leidenschaft.

Mit seinem Erfolg als Solist wuchs auch die Nachfrage, ob er nicht auch eigene Orchesterprojekte leiten wolle.

Maurice Steger zögerte nicht lange und begann ein Diri­ gierstudium bei Marcus Creed in Stuttgart. Nach dem erfolgreichen Abschluss spielt er immer wieder – wie jetzt auch mit der Südwestdeutschen Philharmonie – Konzerte in Doppelfunktion als Solist und Dirigent. Das Programm für solche Abende erstellt Maurice Steger nach mehr oder

Flöten ist das Einzige, was ich richtig gut kann

geboren 1971 in Winterthur.

Echo-Klassik in 2015 als Instrumentalist des Jahres.

Studium an der Musikhoch­ schule Zürich. Weltweite Kon­ zerttätigkeit als Solist oder in Doppelfunktion Solist und Dirigent unter anderem mit dem Züricher Kammerorchester, den Klangkörpern des HR und NDR (Hamburg und Hannover), dem Münchner Kammerorchester, den Berliner Barocksoli­ sten der Berliner Philharmoniker, der Akademie für Alte Musik Berlin und dem English Concert. Konzep­ tion und Realisierung musikpädagogischer Projekte, darunter Tino Flautino, mit dem er bereits hunderte Kinderkonzerte spielte.

weniger festen Kriterien. Einerseits gehe es um eigene programmatische Ideen, um einen musikwissenschaftli­ chen Ansatz oder die Frage, was das Publikum von einem solchen Abend erwarten würde. »Dazu kommt aber auch, dass es abwechslungsreich sein sollte, eine gewisse Bandbreite zeigen soll«, erklärt der Musiker. Ebenso eine Rolle spielen aber auch: »Wie könnte es in einem bestimm­ ten Setting klingen? Und kann das jeweilige Orchester das gewählte Programm ideal aufführen?«, so Steger.

Er selbst – das merkt man auch am Programm des Kon­ zerts mit der Südwestdeutschen Philharmonie – ist ein großer Freund und Kenner der so genannten Alten Musik.

Dazu gehören europäische Musikstile aus verschiedenen Epochen (Mittelalter, Barock, Renaissance) etwa vor dem Jahr 1750. Was er daran mag? »Das Spannende an der Alten Musik ist doch, dass in den Archiven noch ungemein viel schlummert. Wir haben das Privileg, jahrhundertealte Schätze wieder ans Licht zu ziehen und als frische, neue, unerhörte Musik zu präsentieren«, erklärt er. Ein solcher Schatz ist für ihn Georg Friedrich Händels Suite de danse aus der Oper Almira. »Wenn ich etwas Werbung machen darf in unserem Gespräch, dann würde ich sie für dieses Werk einsetzen«, sagt der Musiker im Interview und lacht. »Nein, im Ernst: Das ist fulminant, eine Rarität, die so gut wie nie gespielt wird. Allein dafür müssen die Leute ins Konzert kommen«, findet Maurice Steger.

Michael Lünstroth

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Das Schönste, was ein Mensch hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjenigen, die an ihn denken.

Maria Villaflor Bartsch * 13. März 1958 † 12. August 2017

Wir haben traurig Abschied genommen von unserer langjährigen Kollegin in der Gruppe der 2. Violinen (1991 – 2017).

Stellvertretend für alle Kolleginnen und Kollegen der Südwestdeutschen Philharmonie: Beat Fehlmann Intendant

Alexander Hanßmann Orchestervorstand

Hans-Jürgen Mohr Personalrat

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Die Himmel erzäHlen A - c A ppell A - Konze r t

Johan n h er r man n Sch ei n, h ei n r ich Sch üt z, J . S . B a c h , W . a . m o z a r t, m a r e k J a S i n S k i , c y r i l l u S k r e e k , a r v o Pä r t, J o h n r u t t e r , m o r t e n l a u r i d S e n , m o S e S h o g a n S a m S tag , 21. o k t o B e r , 20 u h r ; S o n n tag , 2 2 . o k t o B e r , 17 u h r altk atholiSche kirche St. konr ad ( neben The aTer ) r alf Kleinehanding, Vibr aphon Ko n s Ta n z e r K a m m e r c h o r leiTung: michael auer K a r t e n z u 2 2 | 18 e u r o V o r V e r K a u f : b e i b u c H K u lt u r o p i t z , K o n s ta n z , s t e p H a n s p l at z s t u D i t i c K e t 7 e u r o , 15 m i n u t e n V o r b e g i n n a n D e r a b e n D K a s s e

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BÜCHER Feierkunst

Finnlands Dirigenten

Leuchtende Augen statt hohler Rituale: Wie Sie mit klaren Zielen budgetbewusst feiern

Von Sibelius und Schnéevoigt bis Sarastre und Schalonen

Von Tobias Bücklein Was macht eine unvergessliche Feier aus? Braucht es dafür ein fünf­ gängiges Menü, eine ausgefallene Location und prominente Künstler?

Oder ist es nicht viel wichtiger, dass sich die Gastgeber authentisch und sympathisch präsentieren und die Gäste sich miteinander wohlfühlen?

Lesen Sie einige der Antworten und neue Fragen auch nebenan auf Seite 47.

Ab sofort erhältlich im Handel für 39,90 Euro ISBN-13: 978-3866235847, Verlag Kreutzfeldt digital www.feierkunst.de www.facebook.com/showmanufaktur

Von Vesa Sirén Finnische Dirigenten sind Botschafter einer ganz eigenen Musikkultur. Finni­ sche Dirigenten scheinen eine Magie in ihren Taktstock legen zu können, wie es sie sonst nur selten gibt. Vesa Sirén, finnischer Musikjournalist und Kenner der internationalen Musikszene, geht dem auf den Grund.

Wer mehr erfahren möchte über unseren Chefdirigenten Ari Rasilainen – zum Beispiel, wann er wo und weshalb gelebt und gearbeitet hat und mit wem, der ist hier genau richtig. Ab Seite 835 ordnet der Autor ihn ein in sein 900 seitiges Werk über die Dirigierkünstler Finnlands.

Erhältlich im Handel für 49,90 Euro ISBN: 978-3-942073-42-4, scoventa Verlag www.finnlands-dirigenten.de www.facebook.com/FinnlandsDirigenten

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wein

kultur

geschichte

Ein Museum für alle Sinne Öffnungszeiten April bis Oktober: Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen 11 – 18 Uhr November bis März: Samstag, Sonntag und an Feiertagen 11 – 18 Uhr Vorburggasse 11 | 88709 Meersburg | info@vineum-bodensee.de Tel.: +49(0)7532-440-260 / -2632 | www.vineum-bodensee.de

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KOLU MN E

tobias bücklein

Musik und die Kunst des Feierns In den letzten Wochen habe ich ein Buch geschrieben. Es geht darin um die »Feierkunst«, die aus meiner Sicht vor lauter professioneller Äußerlichkeit (Essen, Location, Rah­ menprogramm) bei sehr vielen Veranstaltungen auf der Strecke bleibt – und zwar unabhängig davon, ob es sich um einen ritualisierten Festakt handelt oder um ein hippes Event.

Das Auge isst immer mit Die »Feierkunst« berücksichtigt zwar ebenfalls die nie­ dersten Bedürfnisse, weiß aber außerdem um das Verlan­ gen der Menschen nach Gemeinschaft, Sinn und Seele.

Wie man diese drei in eine Veranstaltung bekommen kann, beschreibe ich in dem Buch. Sie dürfen es gerne lesen.

Einen eigentlich interessanten Aspekt habe ich jedoch aus­ gelassen, und den liefere ich Ihnen heute exklusiv nach: Ob Hochzeit, Geburtstag oder Firmenjubiläum – kaum eine Veranstaltung kommt nämlich ohne Musik aus. Viele beginnen sogar damit – wie beispielsweise Gottesdienste oder Spiele der Fußballnationalmannschaft - oder lassen den Abend mit einer Band ausklingen.

Warum aber spielt Musik eine so wichtige Rolle beim Feiern?

Um zur Erläuterung einen weiteren Hauptgedanken des Buchs zu verraten: Ob sich die Gäste wohlfühlen, beruht maßgeblich auf dem Spiegelneuronen-Prinzip. Das bedeu­ tet: Wenn auf der Bühne niemand herzlich, freudig oder humorvoll ist, werden auch noch so viele Reden und Worte nicht für gute Gefühle bei den Zuschauern sorgen. Und wenn auf der Bühne nichts Verbindendes gelebt wird, ent­ steht auch keine Gemeinschaft im Saal. Kurz: im Publikum spiegelt sich genau das wider, was auf der Bühne selbst verkörpert und zum Ausdruck gebracht wird.

Musik erfüllt nun genau diese entscheidenden Voraus­ setzungen: Sie kann Emotionen ausdrücken. Im erlebten (oder gehörten) Zusammenspiel von Musikern erleben wir Gemeinschaft. Und diese Emotionen und diese

Gemeinschaft spiegeln sich in den Zuhörern wider. Im Fall von Tanzmusik werden sie sogar zu gemeinschaftlichem Tun angeregt.

Durch geeignete Musikauswahl können Veranstalter also recht zuverlässig Emotionen und Gemeinschaftsgefühl hervorrufen. Die Betonung liegt auf »geeignet«. Denn ein Quartett von Alban Berg kann bei einer Hochzeitsfeier natürlich auch befremdlich wirken. Und auch die durch Stockhausen ausgelösten Emotionen sind für ein Firmen­ jubiläum nicht immer die beste Wahl.

So betrachtet ist ein Symphoniekonzert eigentlich die ideale Veranstaltung schlechthin: Sie verzichtet komplett auf Reden, verschafft den Zuhörern gute Gefühle und hält in Form der gemeinsam musizierenden Orchestermusiker sogar noch ein soziales Vorbild parat. Bei so viel Gemein­ schaft auf der Bühne, muss es im Publikum einfach harmo­ nisch zugehen.

Aber Vorsicht: Spiegelneuronen reagieren auf optische Reize, nicht auf musikalische. Deshalb dürfen Orchester­ musiker zwar konzentriert wirken, aber nicht gelangweilt.

Und auch Dirigenten und Solisten sollten sich ihrer Spie­ gelfunktion bewusst sein. Der verbindende Blick der Sän­ gerin zum Dirigenten, der verzückte Gesichtsausdruck des Pianisten und das lebensfrohe Auftreten einer Sängerin spielen doch für unser Konzerterlebnis eine ganz bedeu­ tende Rolle. Das Auge isst eben immer mit.

Und hier noch ein kleiner Hinweis für Sie liebes Publikum: Das Spiegelneuronenprinzip gilt natürlich auch umge­ kehrt! Denn auch Sie werden von der Bühne herab wahr­ genommen. Also: Augen auf, Handy weg, Mund zu. So wird der Konzertabend auch für die Musiker zum Fest!

Tobias Bücklein ist Kabarettist, Musiker, Moderator und produziert seit vielen Jahren Shows für Unternehmen, die Bühne und das Fern­ sehen. Er unterhält sich gerne mit interessanten Persönlichkeiten und präsentiert jeden Sonntag eine neue Folge dieser Gespräche unter www.inseldenker.de. Anfang September erschien sein Buch: »Feierkunst – Leuchtende Augen statt hohler Rituale. Wie Sie mit klaren Zielen budgetbewusst feiern.«

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High Noon 2000 +

Uttwiler Meisterkonzerte

Habemus papam!

Sonntag, 8. Okt. 2017 | 12 Uhr

Sonntag, 15. Okt. 2017 | 17 Uhr

Samstag, 11. Nov. 2017 | 11.45 Uhr

Das Ensemble ascolta konzertiert bei uns im Studio. Beschleunigt.

Laut. Leise. Ensemble ascolta live in Konstanz. Wir freuen uns, dass wir unseren Probensaal im Rahmen dieses Gastauftritts erneut zum Konzertort umwandeln können. Das Ensemble spielt Werke von Sven-Ingo Koch, Hans-Joachim Hespos, Robin Hoffmann, Elena Mendoza, Francesco Filidei und Ralf Kleinehanding.

Im Festsaal Inselhotel Konstanz begleitet unser Orchester die Preis­ träger der Uttwiler Meisterkurse 2017. Vom 20. bis zum 27. August 2017 fanden in Uttwil in der Schweiz zum zehnten Mal die Uttwiler ­Meisterkurse statt. Sie richteten sich an Musikstudenten, Berufsmusiker, fortgeschrittene Laien und interes­ sierte Hörer. Im Konzert hören Sie Werke von Beethoven, Tschaikowski und anderen.

Zunächst in einem Festakt im histo­ rischen Konzil und im Anschluss mit einem ökumenischen Gottesdienst im Münster, wird der einzig gültigen Papstwahl nördlich der Alpen vor 600 Jahren gedacht. Unser Orchester umrahmt die Veranstaltungen musi­ kalisch mit der Uraufführung von Bernd Konrads Konziloratorium.

Karten und Informationen: www.highnoonmusik.de

Karten erhalten Sie in unserem Kartenbüro am Fischmarkt.

Weitere Informationen: www.meisterkurse-uttwil.ch

Weitere Informationen: www.konstanzer-konzil.de

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Bahnhofplatz 43, 78462 Konstanz Nur Schalterverkauf April bis Oktober: Mo bis Fr 9 – 18.30 Uhr; Sa 9 – 16 Uhr; So 10 – 13 Uhr November bis März: Mo bis Fr 9.30 – 18 Uhr counter@konstanz-tourismus.de

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… und in den Ortsverwaltungen: Litzelstetten, Dingelsdorf, Dettingen-Wallhausen (Schalterverkauf, kein Tausch)

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impressum Herausgeber Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz, Fischmarkt 2, 78462 Konstanz Redaktion Corinna Bruggaier cb, Beat Fehlmann BF, Gesine Mayer-Herrbold gm, Rouven Schöll RS Fotos Titel, Seite 18 (Breucker) Ilja Mess, Seite 7 (Schlaefli) Ivo Kljuce, Seite 9 (Gomziakov) Felix Broede, Seite 16 (Berner) IP GmbH, Seite 22 (Stadtfeld) Yvonne Zemke, Seite 45 (Steger) Marco Borggreve, SWP-Archiv | illustrationen eduart Susanne Smajić gestaltung albers mediendesign konstanz | Druck Druckerei Konstanz GmbH | auflage 61.000 Exemplare Bild- und Tonaufnahmen der Konzerte durch jede Art elektronischer Geräte sind nur in Absprache und mit Genehmigung der Südwestdeutschen Philharmonie gestattet.

Zuwiderhandlungen sind nach dem Leistungsschutz- und Urheberrechtsgesetz (UrhG) strafbar.

Wir bitten Mobiltelefone im Konzertsaal auszuschalten sowie während des Konzertes auf Essen und Trinken zu verzichten.

Konzert-Termine

September · Oktober · November SEPTEMBER 2017 Samstag, 16. September 2017 | 20 Uhr Milchwerk Radolfzell MEISTERKURS Beethoven: Egmont-Ouvertüre Mahler: Symphonie Nr. 5, 3. Satz Elgar: Cellokonzert, 1. Satz Grieg: Klavierkonzert, 1. Satz Brahms: Symphonie Nr. 2, 1. Satz Tschaikowski: Symphonie Nr. 5, 2. Satz Strawinski: Der Feuervogel, Suite Nr. 2 Brahms: Ungarischer Tanz Nr. 6 Johannes Schlaefli kursleitung Karten und Information: Musikschule Radolfzell, 07732 81396 Mittwoch, 27. September 2017 | 9.30 Uhr ÖFFENTLICHE GENERALPROBE Mittwoch, 27. Sept. 2017 | 19.30 Uhr Abo A Freitag, 29. Sept. 2017 | 19.30 Uhr Abo C Konzil Konstanz Sonntag, 1. Oktober 2017 | 19 Uhr Graf-Burchard-Halle Frickingen UNABHÄNGIGKEIT Dvořák: Karneval Ouvertüre Saint-Saëns: Cellokonzert Nr. 1 Klami: Cheremissian Fantasie Klami: Kalevala Suite Pavel Gomziakov violoncello Ari Rasilainen chefdirigent

OKTOBER 2017 Sonntag, 15. Oktober 2017 | 11, 14 und 16 Uhr Wolkenstein-Saal Kulturzentrum am Münster, Konstanz eduART Sitzkissenkonzert DIE DUMME AUGUSTINE Jennifer Schecker schauspielerin Erich Born klarinette Alexander Messmer akkordeon Anna-Lena Cech kontrabass Sonntag, 15. Oktober 2017 | 17 Uhr Festsaal Inselhotel Konstanz Konzert Junger Meister Im Rahmen der Uttwiler Meisterkonzerte Eckart Manke dirigent

Sonntag, 22. Oktober 2017 | 11 Uhr Kunstverein Konstanz Kammerkonzert IMPROVISATION Im Rahmen der Ausstellung Christa Näher – Malerei und Grafik Berenike Derbidge violoncello Sjirgina Claudia Burris klavier Mittwoch, 25. Oktober 2017 | 19.30 Uhr Abo A Konzil Konstanz Donnerstag, 26. Oktober 2017 | 19.30 Uhr Abo Radolfzell Milchwerk Radolfzell Freitag, 27. Oktober 2017 | 19.30 Uhr Abo B Sonntag, 29. Oktober 2017 | 18 Uhr Abo D Konzil Konstanz ZWEIFEL Chopin: Klavierkonzert Nr. 1 Brahms: Klavierquartett (instr. Arnold Schönberg) Martin Stadtfeld Klavier Ari Rasilainen ChefDirigent

NOVEMBER 2017 Sonntag, 5. November 2017 | 11.15 Uhr Festsaal Inselhotel Konstanz Kammerkonzert STRUKTUREN I Bartók: Streichquartett Nr. 1 und Nr. 3 Beethoven: Streichquartett Nr. 16 Circolo Quartett Donnerstag, 9. November 2017 | 19.30 Uhr Dreifaltigkeitskirche Konstanz Kammerkonzert RAFFINESSE Isaac: Missa de Sancto Pelagio Isaac: Motette Quis dabit pacem populo timenti Italienische, französische und deutsche Lieder und Chansons Ensemble il Cigno Samstag, 11. November 2017 | 11.45 Uhr Münster Konstanz Habemus papam!

Festgottesdienst Konrad: Konziloratorium (UA) Münsterchor Konstanz Steffen Schreyer dirigent Karten und Information: www.Konstanzer-Konzil.de

Sonntag, 12. November 2017 | 11.15 Uhr Festsaal Inselhotel Konstanz Kammerkonzert JUBILÄUMSKONZERT Miroir Quintett Sonntag, 19. November 2017 | 11 Uhr Festsaal Inselhotel Konstanz eduART Familienkonzert BILDER EINER AUSSTELLUNG Cornelius Nieden schauspieler Bläserensemble Sonntag, 19. November 2017 | 17 Uhr St. Gebhardskirche Konstanz Dvořák: Stabat Mater Sinfonischer Chor Konstanz Wolfgang Mettler dirigent Karten und Information: www.sinfonischer-chor-konstanz.de Mittwoch, 22. November 2017 | 9.30 Uhr ÖFFENTLICHE GENERALPROBE Mittwoch, 22. Nov. 2017 | 19.30 Uhr Abo A Freitag, 24. Nov. 2017 | 19.30 Uhr Abo B Konzil Konstanz Samstag, 25. November 2017 | 20 Uhr Stadthalle Singen Sonntag, 26. November 2017 | 18 Uhr Abo E Konzil Konstanz GEDANKEN Händel: Suite de danse aus der Oper Almira Montanari: Concerto per flauto piccolo Brescianello: Chaconne Sammartini: Blockflötenkonzert Mozart: Symphonie KV 543 Maurice Steger blockflöte und leitung