Takt Ausgabe 1 - Spielzeit 2020/2021 - Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz

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»Das Magazin zur Spielzeit«

2020 | 2021


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VORWORT

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Insa Pijanka, Intendantin

Liebe Freundinnen und Freunde der Südwestdeutschen Philharmonie, während ich Ihnen diese Grußworte schreibe, steigt die Ungewissheit erneut, unter welchen Bedingungen wir unsere Konzerte durchführen können. Also planen wir weiterhin in verschiedenen parallelen Szenarien. Unser wichtigstes Ziel ist, für Sie zu spielen, die Musik nicht wieder verstummen zu lassen! Die ersten Konzerte dieser Saison und die wunderbare Erfahrung, wieder vor Publikum, vor Ihnen, aufzutreten, bestärken uns darin. Ihr Applaus belohnt uns. Gerade in diesen Zeiten kommen mir Hölderlins Zeilen »Komm! Ins in den Sinn. Wie bitte? Wo wir uns notgedrungen ins Private zurückziehen, Abstand halten müssen? Ja, gerade in diesen Zeiten! Wir sind alle heute höchst fragil, unsere Verwundbarkeit als Mensch und als Gemeinschaft ist deutlich sichtbar geworden. Aber ist sie ein Verhängnis, böses Schicksal, Mangel? Oder ist sie, wie bei Hölderlin, Quelle von Stärke, Empathie, Mut? Diese Entscheidung liegt bei uns.

Offene, Freund«

»Weh mir, wo nehm’ ich, wenn/ Es Winter ist, die Blumen«, heißt es in Hölderlins wohl schönstem Gedicht »Hälfte des Lebens«. Die Musik, unsere Kunst, die wir für Sie spielen, ist eine solche Blume im Winter. Sie »schließt dem Menschen ein unbekanntes Reich auf, eine Welt, die nichts gemein hat mit der äußeren Sinnenwelt, die ihn umgibt und in der er alle bestimmten Gefühle zurücklässt, um sich einer unaussprechlichen Sehnsucht hinzugeben«, wie es E.T.A. Hoffmann so poetisch in seinen Rezensionen zu Werken Ludwig van Beethovens formuliert hat – beide, Beethoven wie Hölderlin, feiern in diesem seltsamen Jahr 2020 ihr 250-jähriges Jubiläum. Lassen Sie uns diesen Zeiten die Kraft der Musik entgegensetzen. Dieses TAKT-Magazin bietet Ihnen dazu vielfältige Anregungen für große und kleine Musikfreunde. Alle Konzerte sind selbstverständlich coronatauglich geplant, sowohl für unsere Musiker als auch für Sie als Publikum. Bleiben Sie optimistisch, bleiben Sie vor allem gesund. Wir freuen uns auf jeden Einzelnen von Ihnen! Ihre

Insa Pijanka


Komm, Jesu, komm Joh. Seb. Bach | Sven-David Sandström Frank Martin – Messe für zwei vierstimmige Chöre

Orgel Markus Utz Vokalensemble Konstanz Dirigent Steffen Schreyer

Samstag, 31. Oktober – 19.00 Uhr Allerheiligen, 1. November - 17.00 Uhr

Luziakonzerte Licht in dunkler Zeit

Luzia Florentine Scharley Jugendkantorei und Vokalensemble Konstanz

Samstag, 12. Dezember – 16.00 + 19.00 Uhr 3. Adventssonntag, 13. Dezember – 16.00 Uhr zusätzlich als Live-Stream am 13.12, 16.00 Uhr

Vorverkauf › Buchkultur Opitz, St. Stephansplatz 45, KN

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Medienpartner


INHALT

Konzerte

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Gut zu wissen

PHILHARMONISCHE KONZERTE strahlend letzte Worte scherzando

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KAMMER-/INSELKONZERTE Beethoven – Unbekanntes und Ungehörtes promenade Musik und Texte zur Vorweihnachtszeit

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SPECIAL! SHAREDLUDWIG

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- KONZERTE Das Geschenk des weißen Pferdchens Die Weihnachtshäsin Königsfloh und Sinfonie

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Willkommen Eugenia Grauer

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Abschied Baltasar Martínez & Christian Tanase

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Nachruf Tamás Sulyok

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- Kinderseite

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Rückblick

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Konzertkalender

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Vorverkaufsstellen

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Hygienemaßnahmen

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Konstanz

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78462 Konstanz Rheingutstr.7 Telefon 07531/66105 Fax 67765 8274 Tägerwilen Hauptstr. 34 Tel. 071/6692340 Fax 6692339 ch www.werbegreis.de


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Konzil Konstanz Freitag, 23. Oktober 2020 _ 18.00 & 20.30 Uhr Mittwoch, 28. Oktober 2020 _ 18.00 & 20.30 Uhr Graf-Burchard-Halle Frickingen Sonntag, 25. Oktober 2020 _ 17.30 & 20.00 Uhr Karten & Informationen KULTUR & TOURISMUS FRICKINGEN, salemertal-konzerte.de

strahlend Gesamtdauer: ca. 80 Minuten ohne Pause

Wolfgang Amadeus Mozart 1756 – 1791 Konzert für Flöte und Orchester Nr. 2 D-Dur KV 314 Allegro aperto Andante ma non troppo Allegro Ludwig van Beethoven 1770 – 1827 Symphonie Nr. 2 D-Dur op. 36 Adagio molto – Allegro con brio Larghetto Scherzo. Allegro Allegro molto Jonathan Dove * 1959 »The Magic Flute Dances« Light – Tentative, getting faster and bolder [Cadenza] – Expansive, rapturous – Gently (twice as fast) – With movement, but plaintive Angry – Desolate – Gently moving Slow – A little held back – Moving forward Lively – Entranced

Emily Beynon Flöte Ari Rasilainen Dirigent

Karten 41 / 30 / 19 Euro Die Busfahrt zum Konzert innerhalb von Konstanz ist kostenlos.


2. PHILHARMONISCHES KONZERT

STRAHLEND

»Welche Wonne,  welche Lust« Mozart liebte die Klarinette, sein Verhältnis zur Geige bzw. zu Geigern soll gespalten gewesen sein, und über die Flöte meinte er gar: »ein Instrument, das ich nicht leiden kann«. Flötistinnen und Flötisten hätten also allen Grund, von Mozart enttäuscht und beleidigt zu sein. Doch wenn ein Komponist es trotzdem vermag, für das ungeliebte Instrument so wunderbare Musik zu schreiben, dann sind solcherart derbe Worte und Urteile, um die Mozart nie verlegen war, verzeihlich. Und dies umso mehr, als er 1791 mit der »Zauberflöte« die wohl berühmteste Oper überhaupt schrieb und damit auch der Flöte zum Image des Besonderen verhalf, mit einer spür- wie hörbaren mystischen Aura. Knapp 230 Jahre nach der Uraufführung der »Zauberflöte«: Als Emily Beynon, Solistin dieser Konzerte der Südwestdeutschen Philharmonie, ihren britischen Landsmann Jonathan Dove im Jahr 2000 um ein Stück mit einer Verbindung zu Mozart bat, hatte der Komponist eine geniale Idee, der diese Überlegungen vorausgingen: »Was passiert mit der Zauberflöte nach dem Ende von Mozarts Oper? Gibt Tamino sie an die drei Damen zurück? Oder liegt sie vergessen ganz hinten in einem Schrank? Oder kommt sie vielleicht, in einem unbeobachteten Augenblick, heraus und tanzt, singend über Taminos Abenteuer?« Für Dove war klar: Die Flöte muss raus aus dem Schrank. Nicht um noch mal die Opernmusik aufzuführen, sondern vielmehr um die »Zauberflöten«-Klänge zu spielen, die die Menschen im Ohr haben, mit der Oper assoziieren und singen. Dove kreiert in seiner Komposition »The Magic Flute Dances« eine ganz eigene heutige »Zauberflöten«-Atmosphäre, in die er behutsam musikalische Zitate aus dem Original fragmentarisch einbindet. Da führen die markanten Eröffnungsakkorde der »Zauberflöten«-Ouvertüre in die »imaginäre Flöten-Welt« ein, so Dove, öffnen die »Tür der Erinnerung« und schließen sie am Ende des Stückes wieder. Erinnerungsmomente an Tamino und Pamina leuchten auf, Motiv-Splitter aus der berühmten Rache-Arie der grausam-verzweifelten Königin der Nacht bringen klangliche Schärfe in das Geschehen. Natürlich taucht auch Papageno im Klangbild auf, ebenso wie die drei Knaben in apartem Vibrafon-Sound. Etwa 20 Minuten dauert diese fantasievolle »Zauberflöten«Reise, bei der man viel Vertrautem und Liebgewordenem begegnet – in faszinierend neuer Gestalt und Gestaltung. Dem damaligen Anliegen von Emily Beynon entsprechend, werden Doves »Magic Flute Dances« in diesen Konzerten mit einem »echten« Mozart-Werk verbunden, dem Flötenkonzert Nr. 2 KV 314. Da ist allerdings insofern ein kleiner Schönheitsfehler bzw. Wermutstropfen dabei, als Mozart dieses Konzert 1778 eigentlich in C-Dur für Oboe komponierte.

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Der Gebrauch für die Flöte ist eine schlichte, lediglich nach D-Dur transponierte Zweitverwertung – und da ist es wieder, das Gefühl der mozartschen Flöten-Ignoranz. Weniger ist dieses Konzert ein famoses Paradestück für alle Flötistinnen und Flötisten, mit seinem temperamentvoll vorantreibenden ersten Satz und seinem verträumt-lyrischen, fast melancholischen zweiten Satz. Und wer meint, im finalen Rondo Opernhaft-Komödiantisches zu vernehmen, der hört durchaus Richtiges heraus: Dieses Rondo-Hauptthema legte Mozart später dem munteren Blondchen in seinem Singspiel »Die Entführung aus dem Serail« in den Mund, in ihrer Arie »Welche Wonne, welche Lust herrscht nunmehr in meiner Brust«. Zwölf Jahre nach Mozarts Tod vollendete Beethoven seine Symphonie Nr. 2. Sie bewegt sich kompositorisch – bevor Beethoven dann wenig später mit der »Eroica« die Weichen deutlich Richtung Romantik stellte – noch weitgehend in klassischen Bahnen. Und ein Hauch Mozart weht gleich durch den ersten Takt: Der TuttiFortissimo-Akkord, mit dem die Zweite beginnt, trägt die gleiche Gestik in sich wie jene schon erwähnten markanten Akkorde, mit denen Mozart seine »Zauberflöten«-Ouvertüre eröffnet. Neuartiges hatte Beethoven in dieser Symphonie aber bereits auch zu bieten. Erstmals setzte er im dritten Satz an die Stelle des Menuetts ein Scherzo. In diesem rasanten und humorigen Satz wimmelt es nur so von ungewöhnlichen rhythmischen Betonungen, dynamischen Kontrasten und überraschend gesetzten Dissonanzen. Auch der impulsive Finalsatz ist von diesen Eigenwilligkeiten durchzogen. Für das damalige Publikum war dies – wie alles, was Beethoven präsentierte – verwirrend. Die Reaktionen reichten von fasziniert bis erzürnt und schockiert. Auch die Kritiker hatten ihre Probleme mit dem, was ihnen der 32-jährige Beethoven mit seiner Zweiten an Ungewöhnlichem bot. »Auch wir finden … das Ganze zu lang und einiges überkünstlich; … allzu bizarr, wild und grell«, schrieb ein Rezensent nach einer Aufführung in Leipzig.

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SONDER-KAMMERKONZERT

Beethoven Unbekanntes und Ungehörtes

ZUM BEETHOVENJAHR

Steigenberger Inselhotel Festsaal Sonntag, 15. November 2020 _ 18.00 Uhr Ludwig van Beethoven 1770 – 1827 Trio op. 87 für Oboe, Klarinette und Fagott Variationen über ein Thema aus Mozarts Oper Don Giovanni »Là ci darem la mano« für Oboe, Klarinette und Fagott Mit Texten zu Beethoven und seiner Zeit, gelesen von Frank Lettenewitsch

Trio D'anches Alexander Hanßmann Oboe Erich Born Klarinette Yuki Kishikawa Fagott Frank Lettenewitsch Schauspieler und Sprecher

Karten 18 / erm. 14 Euro Philharmonie / Theaterkasse / Tourist-Information Ortsverwaltungen

PLATTEN COVER

60ER → HEUTE

VINYL IKONEN

Turm zur Katz Kulturzentrum am Münster Wessenbergstr. 43 78462 Konstanz

Tel.: +49 . 7531 . 900 2900 turmzurkatz@konstanz.de www.turmzurkatz.de Facebook: Turm zur Katz Instagram: @turmzurkatz

Öffnungszeiten/Preise: Di → Fr 10 – 18 Uhr Sa & So 10 – 17 Uhr 3 €, erm. 2 € 1. So im Monat frei

30.10.20 → 31.01.21


2. PHILHARMONISCHES KONZERT

STRAHLEND

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Emily Beynon

ist Solo-Flötistin des Royal Concertgebouw Orchestra, Amsterdam. In Wales geboren, begann sie ihr Flötenstudium als Junior am Royal College of Music bei Margaret Ogonovsky und setzte die Studien bei William Bennett an der Royal Academy und bei Alain Marion in Paris fort. Emily Beynon ist sowohl vor dem Orchester als auch in seiner Mitte zu Hause und tritt regelmäßig als Solistin und als Kammermusikerin auf. Sie ist häufig auf BBC und Classif FM zu hören und hat bis heute elf Soloalben aufgenommen. Als leidenschaftliche und engagierte Lehrerin wird sie regelmäßig zu Meisterklassen in der ganzen Welt eingeladen.

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»Zwischen Freude und Schmerz« Uraufgeführt wurde Beethovens Symphonie Nr. 2 am 5. April 1803 in Wien – ein wichtiges Datum im Leben des Komponisten. An diesem Tag veranstaltete er nämlich sein erstes großes Akademie-Konzert mit ausschließlich eigenen Werken im Theater an der Wien. Erst zwei Jahre zuvor war das Haus, in dem Beethoven für kurze Zeit sogar eine Wohnung bezog, eröffnet worden. Mit seinen fast 2000 Plätzen war es eine der besten musikalischen Adressen Wiens. Üblich waren damals sehr lange und umfangreiche Konzertprogramme, und es erklangen in dieser Akademie unter anderem gleich drei Beethoven-Uraufführungen: das Oratorium »Christus am Ölberg«, das Klavierkonzert Nr. 3 und die Symphonie Nr. 2. Beethoven selbst war sowohl der Dirigent als auch der Pianist bei diesen Ereignissen. Dass all dies überhaupt über die Bühne ging, ist erstaunlich, denn nur wenige Monate zuvor hatte Beethoven noch mit Selbstmordgedanken gespielt. In seinem im Oktober 1802 verfassten »Heiligenstädter Testament« berichtete er erstmals von seiner unheilbaren, immer weiter fortschreitenden Taubheit: »Was ist schon ein Musiker, der nicht hören kann?« Nur die Kraft seiner künstlerischen Arbeit halte ihn am Leben – vielleicht ist gerade deshalb die Symphonie Nr. 2, die zwischen 1800 und 1803 in Heiligenstadt entstand, ein so lebensfrohes, positives Werk. Andrea Hechtenberg


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Kunstverein Konstanz e.V. Oberlichtsaal Donnerstag, 5. November 2020 _ 19.00 Uhr

promenade Gesamtdauer: ca. 80 Minuten ohne Pause

Ekkehard Creutzburg FlĂśte Katharina Vogt Violine John Wennberg Violoncello Tina Speckhofer Cembalo

In Kooperation mit dem Kunstverein Konstanz e.V. Kulturzentrum am MĂźnster Karten 18 / erm. 14 Euro Philharmonie / Theaterkasse / Tourist-Information Ortsverwaltungen


KAMMERKONZERT

PROMENADE

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Livemusik bezieht immer den Raum, in dem sie entsteht, mit ein Tristan Murail * 1947 »Unanswered questions« für Flöte Solo (nach Ives)

Sei es durch akustische Gegebenheiten oder durch weniger offensichtliche Phänomene wie Licht, Farbe oder Anwesenheit von Menschen. Das macht diese Musik zum nicht wiederholbaren Erlebnis.

Johann Sebastian Bach 1685 – 1750 Canon a 2

Das Konzept für das Kammerkonzert im Kunstverein entstand vor Covid 19 und vor der Verleihung des Konstanzer Kunstpreises an Davor Ljubičić, dessen Kunstwerke bei diesem Konzert zu sehen sind. Die Kunst von Ljubičić ist raumbezogen, kräftig und rätselhaft, schwer konkret fassbar. War ursprünglich geplant, die Musikstücke der Neuen Musik tatsächlich räumlich an verschiedenen Positionen im Raum aufzuführen, so ist coronabedingt die Musik von J. S. Bachs »Musikalischem Opfer« nun nur in zeitlicher Folge ein Rückzugsort der Musik in sich selbst. Die Bach'sche Musik erhält den Platz der Promenade bei Mussorgskis »Bilder einer Ausstellung«, ein Moment des Innehaltens, bevor man sich einem neuen musikalischen Ereignis zuwendet.

Arvo Pärt * 1935 »Fratres« für Violoncello und Cembalo Johann Sebastian Bach Canon a 4 Peteris Vasks * 1946 »Castillo inferior« für Violine und Violoncello Johann Sebastian Bach Canon 1 a 2 Kaija Saariaho * 1952 Nocturne für Solovioline Johann Sebastian Bach Canon Perpetuus super Thema Regium Improvisation im Raum Johann Sebastian Bach Canon a 2

Während Bachs »Musikalisches Opfer« Struktur pur ist, geht es bei dem Flötensolo von Tristan Murail um das Spektrum des einzelnen Klangs mit all seinen musikalischen Schattierungen. Ähnliches entwickelt die finnische Komponistin Kaija Saariaho. Das dem Gedenken an den polnischen Komponisten Witold Lutoslawski gewidmete Stück besteht aus wenigen Tönen, die in all ihren Facetten erforscht werden. »Fratres« von Arvo Pärt ist fast schon ein Klassiker des Meisters der Spiritualität und der archaischen Formen. Wie bei Bachs »Musikalischem Opfer« ist die Instrumentierung zweitrangig. Das Stück gilt als Urform von Pärts »Tintinnabuli-Technik«. Die an sich einfachen Akkordsequenzen folgen einer bestimmten mathematischen Formel und werden so zu einem komplexen Ganzen. Peteris Vasks meditative Komposition »Castillo Interior« wird durch aktive, kräftige Sechzehntel-Passagen unterbrochen, für Vasks die »spirituelle Vertikale zwischen dem Weg zum Licht und genau daneben die Welt«. Zum Abschluss lassen sich die MusikerInnen auf das Wagnis einer Improvisation im Raum ein. Ohne zur Programmmusik zu werden, öffnen sich die musikalischen Strukturen dem Raum mit seiner Kunst. Ekkehard Creutzburg


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WILLKOMMEN

Herzlich willkommen,

Eugenia Grauer Wir begrüßen Eugenia Grauer als 1. Konzertmeisterin in der Saison 2020 | 2021 und hätten da gleich mal ein paar Fragen … WOHER KOMMST DU, WAS WAREN WICHTIGE STATIONEN FÜR DICH? Ich bin in Belgien aufgewachsen, obwohl sich mein Geburtsort in Russland befindet. Unsere Familie ist sehr multinational, aber meine Muttersprache ist trotzdem Russisch geblieben. Belgien ist bilingual, es wurde in der Schule auf Niederländisch und Französisch unterrichtet. WARUM DIE GEIGE? UND WENN NICHT SIE – WAS DANN? Als ich fünf war, habe ich mit dem Klavier angefangen, da meine Mutter, meine Großmutter und ihre Schwester Pianistinnen sind. Damals gab es bei uns viele Schallplatten, darunter hatte ich meine Lieblingsaufnahme mit Brahms Violinkonzert mit David Oistrakh. Ich war fasziniert von der Wärme des Violinklanges und den zahlreichen Möglichkeiten, womit die Geiger das Instrument singen lassen können. Das Klavier habe ich auch geliebt, aber mein Herz gehörte trotzdem der Geige. Nach zahlreichen Bitten hat sich meine Familie erweichen lassen, dass ich vielleicht die Geige doch mal in die Hand bekommen darf. Es war ziemlich schnell klar, dass die Geige mein Hauptinstument wird. Einige Jahre später machte ich mein Debüt als Solistin mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra. HAST DU SCHON EINEN LIEBLINGSORT IN KONSTANZ? Ja, sehr viele! Ich bin im Juli in eine Wohnung im Herzen der Altstadt eingezogen und habe einen traumhaften Sommer vor Ort gehabt, wobei es noch viel zu entdecken gibt. Die Atmosphäre hier ist besonders und sehr lebendig, mit den farbigen Gebäuden, der Geschichte von mehreren Jahrhunderten, zahlreichen gemütlichen Ecken mit richtig guter Küche ... Es hat einfach alles, um sich gut und verwöhnt zu fühlen.

DEIN ERSTER KONTAKT MIT DEM ORCHESTER WAR … … bei einem Konzert im Konzil in 2009. Damals habe ich an der Hochschule für Musik in Köln bei dem berühmten Professor Zakhar Bron studiert, der ebenfalls an der ZHdK in Zürich unterrichtete. Und so bin ich oftmals für zusätzlichen Unterricht nach Zürich gefahren. So habe ich einige Kollegen aus der Philharmonie schon vor elf Jahren kennengelernt. HÄT TEST DU EINEN WUNSCH FREI, WAS DU GERNE IN DIESER SAISON SPIELEN WÜRDEST, WÄRE ES … … Der Bürger als Edelmann von Richard Strauss als Konzertmeisterin. Das ist ein Stück für eine reduzierte Besetzung, was in diesen Zeiten mit Abstand auf der Bühne sehr gut realisierbar wäre. Susanne Schlegel-Creutzburg


ABSCHIED

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- . Muchisimas gracias,

Baltasar Martínez! Ein Orchesterwart absolviert im Laufe eines Konzertes immer wieder kleine Auftritte, deren Tragweite sich dem geneigten Publikum oft nicht wirklich erschließt. So betritt er beispielsweise im festlichen Anzug das Podium, um des Maestros Taktstock auf dem Pult zu platzieren, oder er baut in rasantem Tempo die Bühne um für den Wechsel von der Ouvertüre zum Klavierkonzert. In Wirklichkeit erlebt der Konzertbesucher hier nur die Spitze des Eisberges. Die Aufgaben eines Orchesterwartes sind von existenzieller Bedeutung. Bei einem Klangkörper, der bis zu 150 Konzerte im Jahr spielt, quer durch Europa tourt und mangels einer festen Spielstätte für jedes Projekt Transport und Neuaufbau benötigt, fallen da oft Herkulesaufgaben an. Baltasar Martínez ist so ein Herkules. Und zudem ein wandelnder Chronist, Urgestein der Südwestdeutschen Philharmonie, der Bücher füllen könnte mit Geschichten über dieses Orchester. Nun ist er seit diesem Sommer im Ruhestand. Abertausende Kilometer im philharmonischen Transporter hat er zurückgelegt, hat Bühnenszenarien aufgebaut, von den großen Konzerthäusern bis hin zu kalten Kirchen und abenteuerlichen Mehrzweckhallen, hat sich um große und kleine Wünsche der Musiker gekümmert, Flügel gerollt, Pulte geschraubt, Scheinwerfer justiert, für die Probenpausen Kaffee gekocht, Zugluft abgewehrt … und ist uns stets mit Hilfsbereitschaft, großer Freundlichkeit und spanischem Charme begegnet. Das Orchester wünscht Dir, lieber Balta, alles Beste für Deine Zukunft und sagt muchísimas gracias für all die Aufmerksamkeit, Muskelkraft, Arbeit und Freundschaft in über 40 Jahren. Susanne Schlegel-Creutzburg

Christian Tanase – von Constanza nach Konstanz Fast dreißig Jahre war Christian Tanase in der Südwestdeutschen Philharmonie als Vorspieler der ersten Violinen engagiert, als ein allseits geschätzter und beliebter Kollege, der oft der sprichwörtliche Fels in der Brandung war. Geboren im rumänischen Satu Mare, studierte Christian Tanase in Klausenburg und erhielt seine erste Orchesteranstellung in ... Constanza. Allerdings nicht am Bodensee, sondern am Schwarzen Meer. Tourneen schlossen sich an, solistische Tätigkeiten, ein erneuter Wechsel nach Klausenburg und mehrere Jahre, in denen er mit seinem eigenen Streichquartett, dem Transilvanien-Quartett, konzertierte. Zuverlässigkeit und absolute Sicherheit zeichneten sein Violinspiel aus. Nicht nur im großen Repertoire der Violin- und der Orchesterliteratur war Christian Tanase vollkommen zu Hause. Im Orchester war er auch bekannt als leidenschaftlicher Kenner und Sammler von Instrumenten und für sein profundes Interesse am Geigenbau. Keine Violine – sei es von Kollegen oder Gastsolisten – war vor seinen hellwachen Ohren und Augen sicher und manch einem Kollegen hat er über die Jahre geholfen, eine ideale Klangeinstellung für sein Instrument zu finden. Wir danken Christian Tanase von Herzen für die vielen Jahre des gemeinsamen Weges und Musizierens und wünschen ihm alles Gute für seinen Ruhestand. Susanne Schlegel-Creutzburg


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SHARED LU D W I G Festsaal Inselhotel Sonntag, 8. November 2020 11.00, 15.00 & 19.00 Uhr Das Außergewöhnliche an Ludwig van Beethovens fünf Sonaten für Klavier und Violoncello, unabhängig von deren unschätzbarem musikalischen Reichtum, ist, dass sie als einziger geschlossener Zyklus in nur fünf Werken alle wichtigen Schaffensperioden dieses Giganten der Musikgeschichte abbilden. Zum Beethoven-Jahr 2020 widmen sich Björn Lehmann (Klavier) und Marcus Hagemann (Violoncello) dem kompletten Sonaten-Zyklus und bringen gemeinsam mit Musikern der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz die fünf Sonaten in einen spannenden Kontext mit behutsam ausgewählten Werken moderner und zeitgenössischer Komponisten. In drei Konzerten mit drei unterschiedlichen Programmen werden Kompositionen von Iannis Xenakis, György Kurtág, Carl Vine, Anton Webern, Franz Schubert, Sofia Gubaidulina und Arnold Schönberg in ein Spannungsfeld mit dem Zyklus Beethovens gebracht und durch zwei weitere Schlüsselwerke seines kammermusikalischen Schaffens ergänzt. Begleitend findet in Zusammenarbeit mit Konstanzer Schulen ein mehrtägiger Junge Reporter Workshop statt. In einem verflochtenen Programm aus moderierten Proben zum Konzertzyklus, Künstlerinterviews und Schreibphasen sowie gemeinsamen Konzertbesuchen lernen die TeilnehmerInnen die Spezifika der unterschiedlichen Werke kennen und setzen sich aktiv schreibend damit auseinander. Der Workshop wird geleitet von der Journalistin und Medientrainerin Julia Kaiser aus Berlin, die das Konzept über Jahre entwickelt und auf internationalen Film- und Musikfestivals verankert hat.

Marcus Hagemann studierte Cello in Saarbrücken, Cincinnati und London, u. a. bei Ulrich Voss, Lee Fiser (Lasalle Quartet), William Pleeth und Moray Welsh, und ergänzte seine künstlerischen Studien durch ein Kulturmanagement-Aufbaustudium an der Musikhochschule Hamburg. 2002–2009 war er Künstlerischer Leiter des Festival Cully Classique am Genfer See. 2009–2014 war er Künstlerischer Leiter und Geschäftsführer des Nordlichter Festivals in Berlin und übernahm 2013 die Leitung der internationalen Kulturinitiative ARS BALTICA. Die Zusammenarbeit mit Künstlern und Ensembles wie Natalia Gutman, Bruno Giuranna, Giora Feidman, Klaus Maria Brandauer, Bernd Glemser, Hilliard Ensemble, Ensemble Resonanz, European Chamber Soloists oder dem Cincinnati Symphony Orchestra stehen für die Vielseitigkeit seines Wirkens und führten ihn in weltweit renommierte Säle und zu internationalen Festivals. Mit innovativen Konzepten sowohl zur Nachwuchsförderung als auch zur Erschließung einer breiteren Zuhörerschaft sowie der Pflege der klassischen Musik und der Kultur als ein gesellschaftlich verbindendes Element hat er sich dabei einen Namen gemacht.


SPECIAL!

Björn Lehmann tritt gleichermaßen als Solist und als Kammermusiker auf, wobei sein besonderes Interesse in beiden Bereichen auch der Neuen Musik gilt. Er studierte in Hamburg und an der Universität der Künste Berlin bei Klaus Hellwig. Außerdem arbeitete er mit Fausto Zadra in Lausanne. Wichtige künstlerische Anregungen erhielt er zudem u. a. von Ferenc Rados, Leonard Hokanson, Robert Levin, Zoltan Kocsis und von Mitgliedern des Amadeus-Quartetts. Konzertreisen führten Björn Lehmann in die meisten europäischen Länder, nach Japan, Südkorea, China und nach Lateinamerika. Er tritt bei zahlreichen internationalen Festivals auf. Mit der Pianistin Norie Takahashi verbindet ihn seit 2009 eine rege Konzerttätigkeit im PianoDuo Takahashi | Lehmann. Bisher erschienen vier CDs des Duos beim Label »Audite«, die von der internationalen Fachpresse mehrfach ausgezeichnet wurden. Er hat u. a. eng mit Komponisten wie Friedrich Goldmann, Mathias Spahlinger und Arnulf Herrmann zusammengearbeitet. Björn Lehmann hat Rundfunk- und Fernsehaufnahmen bei zahlreichen deutschen und internationalen Rundfunkstationen eingespielt sowie zahlreiche CDs veröffentlicht. Seit dem Jahre 2011 ist er als Professor für Klavier an der Universität der Künste Berlin tätig. Er gibt regelmäßig Meisterkurse in Europa und Asien und ist in Wettbewerbsjurys engagiert, so 2018 in der Jury des »Concours de Geneve«.

SHARED LUDWIG

Kyoko Tanino stammt aus Tokio, Japan, und absolvierte dort ihre musikalische Ausbildung an der staatlichen Hochschule für Musik. Nach dem Diplom 1992 vertrat sie bei einigen Orchestern die Konzertmeister und war Mitglied des NHK-Rundfunkorchesters in Tokio. Sie besuchte Meisterkurse unter anderem bei den Professoren Tretjakov und Bron. Schon vor ihrer Zeit als Konzertmeisterin der Südwestdeutschen Philharmonie verbrachte sie ein Jahr in Deutschland und studierte mit einem Stipendium der »Affinis Kunst-Stiftung« bei Stefan Wagner, dem Konzertmeister des NDR-Symphonieorchesters in Hamburg. Circolo Quartett Kyoko Tanino Pawel Katz Margit Bonz John Wennberg

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Dessi Kepenerova ist seit 2009

Solo-Schlagzeugerin der Südwestdeutschen Philharmonie. Die gebürtige Bulgarin erhielt ihren ersten Schlagzeugunterricht mit 6 Jahren. Später studierte sie am Richard-Strauss-Konservatorium München und an der Universität der Künste Berlin. Solistische Auftritte, Kammermusikproduktionen, Rundfunk- und Fernsehaufnahmen folgten, darunter eine CD-Aufnahme für den Bayerischen Rundfunk mit den RSK-Percussionisten. Tourneen führten sie durch die Konzertsäle von Europa, Nord- und Südamerika, Australien, Afrika und Asien. Dessi Kepenerova ist Preisträgerin verschiedener Wettbewerbe, u. a. erhielt sie den Bayerischen Staatskunstförderpreis und den 1. Preis des Kulturkreises Gasteig München.

Das international besetzte Circolo Quartett wurde 2007 von Mitgliedern der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz gegründet. Seinen Namen fand das Ensemble in einer gleichnamigen italienischen Bar in einem Bergdorf am Lago Maggiore, wo das Quartett sein erstes Konzert für die Gage eines vorzüglichen Abendessens veranstaltete. Das Circolo Quartett hat sich nicht auf eine musikalische Sparte festgelegt. Mit Vergnügen hat es bisher auch viele le moderne Werke erarbeitet: Im Repertoire befinden sich Quartette von Bartók, Schnittke, Adams, Say und Reich ebenso wie Werke von Haydn, Beethoven, Dvořák, Mendelssohn und Brahms.


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Programm SHAREDLUDWIG Festsaal Inselhotel Sonntag, 8. November 2020 _ 11.00, 15.00 & 19.00 Uhr

Konzert I 11.00 Uhr

Konzert III 19.00 Uhr

Ludwig van Beethoven Sonate C-Dur op. 102/1 für Klavier und Violoncello

Anton Webern Langsamer Satz für Violoncello und Klavier

Gyögy Kurtág 8 Stücke für Klavier solo

3 kleine Stücke für Violoncello und Klavier Sonate für Violoncello und Klavier

Ludwig van Beethoven Sonate A-Dur op. 69 für Klavier und Violoncello

Langsamer Satz für Violoncello und Klavier

Sofia Gubaidulina 3 Préludes für Violoncello Solo

Ludwig van Beethoven Streichquartett op. 95 Serioso

Ludwig van Beethoven Geistertrio op. 70/1 für Violine, Violoncello und Klavier

Sonate für Klavier und Cello op. 5 F-Dur Arnold Schönberg 6 kleine Stücke für Klavier solo

Marcus Hagemann Violoncello Björn Lehmann Klavier Kyoko Tanino Violine

Konzert II 15.00 Uhr Ludwig van Beethoven Sonate D-Dur op. 102/2 für Klavier und Cello

Franz Schubert Streichquintett C-Dur D956 2. Satz Adagio

Marcus Hagemann Violoncello Björn Lehmann Klavier Circolo Quartett Kyoko Tanino Violine Pawel Katz Violine Margit Bonz Viola John Wennberg Violoncello

Carl Vine »Inner World« für Cello und Electronics Iannis Xenakis »Rebonds B« für Schlagzeug solo

Konzertdauer: jeweils ca. 80 Minuten ohne Pause

Ludwig van Beethoven Sonate g-Moll op. 5/1 für Klavier und Cello

Marcus Hagemann Violoncello Björn Lehmann Klavier Dessi Kepenerova Schlagzeug

Partner & Förderer: Stadt Konstanz Kulturfonds Shared-Sounds Crazy4Culture e.V.


SPECIAL!

SHARED LUDWIG

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NACHRUF

Ex Oriente Lux

Zum Tod von Tamás Sulyok 1930 – 2020 In die Chronik der Südwestdeutschen Philharmonie einzutauchen, ist stets ein Abenteuer, und die Spurensuche in der wechselvollen Geschichte des 1932 gegründeten Klangkörpers führt schnell zu Tamás Sulyok, der das Orchester von 1971 bis 1984 als Chefdirigent leitete. Sulyok hatte in Budapest Klavier studiert, war Schüler von Bartók und Kodaly und absolvierte bereits in Ungarn eine glänzende Karriere als Dirigent und künstlerischer Fachberater der »Nationalen Philharmonischen Organisation«. Die Duodekade mit diesem Künstler am Dirigentenpult wird auch als die »Ära Sulyok« bezeichnet, und eine der ersten Konzertkritiken titelte damals: »Ex Oriente Lux – Das Licht aus dem Osten«. »Er hat uns seriös gemacht – plötzlich waren wir in der Stadt geschätzte Musiker«, erinnert sich ein Musiker aus dieser Ära. Er schildert Sulyok als einen Dirigenten mit präziser Schlagtechnik, der eine tiefe und seriöse Verbindung zum Orchester hatte, als einen Grand Signeur, eloquent und elegant in seiner Schlagfertigkeit. Unter Sulyok erweiterte sich das Repertoire – Tschaikowsky, Brahms und Bruckner standen nun auf dem Programm. Die Symphoniekonzerte hießen nun Konzilkonzerte, die Reihe »Musik der Zeit« mit Ur- und Erstaufführungen entstand sowie ein Zyklus von Kammer- und symphonischen Jugendkonzerten. Und eine gewisse Strenge zeichnete ihn im Probenbetrieb aus – so gibt es die Ge-

schichte einer Hornistin, die in den Proben gerne Briefe an ihre Familie schrieb, bis Sulyok die Probe unterbrach mit den Worten: »Sie müssen nicht alles mitschreiben, was ich sage!« Tamás Sulyok sorgte für ausverkaufte Konzerte, holte international gefeierte Solisten nach Konstanz und führte das Orchester auf Tourneen quer durch Europa. In seiner Ära bezog der Klangkörper das ehemalige Offizierscasino in der Spanierstraße und erhielt eine neue Wahrnehmung in der Stadt. Die Südwestdeutsche Philharmonie hat Tamás Sulyok viel zu verdanken. Die Musikerinnen und Musiker werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Herzlichen Dank an Peter Sehmsdorf, Hornist in der Südwestdeutschen Philharmonie von 1961 – 1998, für seine Erinnerungen im Gespräch über die Ära Sulyok. Susanne Schlegel-Creutzburg


SITZKISSENKONZERT

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Studio der Philharmonie am Fischmarkt Samstag, 14. November 2020 _ 11.00, 14.00 & 16.00 Uhr

Das Geschenk des weißen Pferdchens

AB 5 JAHREN

von Rudolf Herfurtner

Eine mongolische Geschichte über die Magie der Pferdekopfgeige Es war einmal irgendwo in der unendlichen Weite der Hochgebirgssteppe, in einem Land, in dem man sich das Wissen über die Welt abends am Feuer in einer Jurte sitzend weitererzählt und in dem das Millionen Jahre alte Gletscherwasser als das Blut dieser Berge angesehen wird. Dort trug sich einmal eine unglaubliche Geschichte zu von einem tapferen Jungen, der ein halb totes Fohlen geschenkt bekommt, dessen Leid ihn so tief berührt, dass er es nicht sterben lassen will. Er pflegt es mit Kräutern, mit dem Blut der Berge, verteidigt es gegen Wölfe, Bären und Tiger. Das Fohlen wächst zum schönsten und schnellsten Pferd des Landes heran und beeindruckt nun selbst die Prinzessin. Doch das Glück ist nicht von Dauer …

Kolibri Geschichtenquintett Prisca Maier Schauspielerin Cornelius Nieden Schauspieler Margit Bonz Viola Alexander Messmer Akkordeon Christine Baumann Harfe


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aaa a T -ta a t hday, Ludwig! t r i B Ta ppy a H Ludwig van Beethoven ist ein Superstar der klassischen Musik und das Geburtstagskind des Jahres: 250 Kerzen müssten wir ihm im Dezember auf die Torte stecken! Zu seinen Ehren finden in diesem Jahr überall Konzerte mit seiner Musik statt. Und ich bin sicher, dass ihr alle auch schon mal seine Melodien gehört habt … vielleicht habt ihr es gar nicht gemerkt?! Da gibt es das berühmte Klavierstück »Für Elise« oder die Melodie der Europahymne. Und Ta-ta-ta-taaaa … den Beginn seiner 5. Sinfonie. Aber wer war dieser Beethoven denn nun eigentlich …?

Steckbrief

gerechnet? Habt ihr schon nach genauer in Bonn geboren. Sein > Beethoven wurde 1770 seinen nt ken n ma imnis, aber Geburtstag ist ein Gehe 0. ber 177 Tauftag: den 17. Dezem h Violine d spielte schon ganz frü > Er galt als Wunderkind un ch au ls ma da n ma te vier (nann (das ist eine Geige), Kla Pianofor te) und Orgel. s Konzert. sein erstes öffentliche > Mit 7 Jahren spielte er er gefeiert rde wu rt Do . nach Wien Als junger Mann zog er komponierte. Klavierspieler) und er als Pianist (das ist ein er experimenhör immer schlechter, > Leider wurde sein Ge aschinen«, nm hre en Hörrohren, »O tierte mit verschieden schließlich d un n lfe he ihm wirklich aber niemand konnte wurde er ganz taub. dort so berühmt te er in Wien und war > Bis zu seinem Tod leb nd oft nur: sta n efe Bri Auf seinen wie heute ein Popstar: kam an! Und Vienna … und die Post Louis van Beethoven, Sarg. m .000 Menschen seine als er starb, folgten 20

Tipp für Bücherwürmer Habt ihr Lust, auf eine abenteuerliche Zeitreise zu gehen und dabei Meister Beethoven höchstpersönlich zu treffen? In dem Buch »Das Trio und Beethovens Ohrenmaschine« von Manuela Christen (M.C.-Schmitz-Verlag) könnt ihr drei Kinder ins 18. Jahrhundert nach Wien und Bonn begleiten. Und das Beste: Die drei abenteuerlustigen Freunde kommen aus Konstanz … Und passend zu unserem Familienkonzert gibt es Lektüre mit CD von Marko Simsa: »Beethoven für Kinder – Königsfloh und Tastenzauber« (Jumbo Verlag) sowie für Kinder ab 3 Jahren »Herr Beethoven macht Musik« (Annette Betz Verlag).


KINDERSEITE

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Was macht eigentlich ein Komponist? Melodie im Kopf? Hattet ihr schon mal ganz plötzlich eine Habt etwas vor euch hingesummt, was ihr euch selber ausgedacht habt?

Ein Komponist ist so etwas wie ein Musikerfinder. Und wenn man das Wort komponieren, das aus der lateinischen Sprache kommt, übersetzt, bedeutet es: zusammensetzen. Denn beim Komponieren geht es meist nicht nur um eine Melodie, sondern um Musik, die von mehreren zusammen gespielt oder gesungen wird. In einem Orchester kann es schon mal vierzig verschiedene »Stimmen« oder mehr geben, die gleichzeitig erklingen. Als Beethovens 9. Sinfonie 1824 zum ersten Mal aufgeführt wurde, konnte er den Applaus nicht mehr hören – zu der Zeit war er schon taub. Er hat das ganze Werk also nur in seinem Kopf zusammenfügen und hören können. Seit 1985 ist das Thema aus dem Schlusssatz der Sinfonie, die Ode an die Freude, die Europahymne.

Achtung Spürnasen!

In diesem Buchstabengitter verstecken sich 12 Wörter (jeweils 6 waagerecht und senkrecht) rund um Beethoven, die fast alle auch auf dieser Doppelseite zu finden sind. Die Auflösung findet ihr auf Seite 38.

OSONNEBLUM P I ANO FORTE ANNA T ANOOL UFWI ENNH R I KOMPONI S TS ENV I E NNAEE V I OL I N EVAN BEE THO VENI

Wir laden ein zur musikalischen Geburtstagsparty:

Königsfloh und Sinfonie

Ein Konzert zum Mitmachen zum 250. Geburtstag des großen Komponisten Ludwig van Beethoven mit Marko Simsa, Erke Duit und der Südwestdeutschen Philharmonie. Familienkonzert ab 6 Jahren Festsaal Inselhotel Sonntag, 13. Dezember 2020 _ 11.00 & 15.00 Uhr Infos zum Konzert auf S. 29


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Konzil Konstanz Freitag, 27. November 2020 _ 18.00 & 20.30 Uhr Sonntag, 29. November 2020 _ 15.00 & 18.00 Uhr Mittwoch, 2. Dezember 2020 _ 18.00 & 20.30 Uhr Milchwerk Radolfzell Dienstag, 1. Dezember 2020 _ 18.00 & 20.30 Uhr Graf-Zeppelin-Haus, Friedrichshafen Sonntag, 29. November 2020 _ 20.00 Uhr Karten und Information www.gzh.de, Tel. 07541 288 444

letzte Worte Gesamtdauer: ca. 70 Minuten ohne Pause

Arvo Pärt * 1935 »Fratres« für Streichorchester und Schlagzeug Thomas Larcher * 1963 »Still« für Viola und Kammerorchester Ruhig fließend – schneller, attacca Ruhig fließend – schnell – ruhig fließend Wolfgang Amadeus Mozart 1756 – 1791 Symphonie Nr. 41 C-Dur, KV 551 »Jupiter« Allegro vivace Andante cantabile Menuetto. Allegretto Molto allegro

Lawrence Power Viola Patrik Ringborg Dirigent

Karten 41 / 30 / 19 Euro Die Busfahrt zum Konzert innerhalb von Konstanz ist kostenlos.


3. PHILHARMONISCHES KONZERT

LETZTE WORTE

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»Die Blume träumt von ihrer Blüte« Eine der erstaunlichsten Komponistenkarrieren der letzten Jahrzehnte war Arvo Pärt (* 11.09.1935) beschieden, der sich von einem aufsässigen UdSSR-Neutöner zu einem in sich gekehrten Künstler entwickelte, dessen unverhohlen religiöse oder spirituelle Musik ihm die Konzertsäle der Welt öffnete und ihn weit über die Kreise der üblichen Verdächtigen hinaus bekannt machte. Der Este Pärt, der anfänglich die Zwölftontechnik in seiner Heimat eingeführt haben soll, schaffte mit seinem Personalstil etwas, was eigentlich nur künftigen Klassikern vorbehalten ist: Seine oft auf einfache Bestandteile reduzierte, zumeist altmodisch anmutende Musiksprache wird nicht als rückständig und antimodern verstanden, sondern als zeitlos gefeiert. Während andere Komponisten des ausgehenden 19. und des 20. Jahrhunderts den traditionellen Dreiklang erweiterten oder ihn gar zu eliminieren trachteten (»beim Dreiklang fängt der Faschismus an«), wurde er in den letzten 50 Jahren zu einem tragenden Element vieler Werke Pärts, der ihn immer wieder in Reinform aufgreift. Angesichts der begeisterten Zustimmung, die Pärt damit beim Publikum findet, möchte man fast meinen, den meisten Menschen sei ein schier unstillbarer Hunger nach Dreiklängen angeboren. Wer sich aber einmal dabei ertappte, auf dem Klavier das erste Präludium aus Bachs »Wohltemperiertem Klavier« einen halben Nachmittag lang wie besinnungslos zu wiederholen oder improvisierend durch viele Tonarten fortzuspinnen, kennt die tiefe Befriedigung und den meditativen Zustand, in die das Spiel der Dreiklänge einen postmodernen Menschen versetzen kann.

Die Schönheit des Klangs Auch Pärt steht wie alle KünstlerInnen auf den Schultern der Riesen der Vergangenheit. Er hat sich mit Gregorianik und anderer (vor allem geistlicher) Musik des Mittelalters und der Renaissance beschäftigt und in der Auseinandersetzung mit der vormodernen Musiktradition über Jahre hinweg eine Musiksprache entwickelt, die er selbst so beschreibt: »Ich habe entdeckt, dass es genügt, wenn ein einziger Ton schön gespielt wird. Dieser Ton, die Stille oder das Schweigen beruhigen mich. Ich arbeite mit wenig Material, mit einer Stimme, mit zwei Stimmen.

Ich baue aus primitivem Stoff, aus einem Dreiklang, einer bestimmten Tonqualität. Die drei Klänge eines Dreiklangs wirken glockenähnlich. So habe ich es ›Tintinnabuli‹ genannt.« Pärt wandte sich damit bewusst von der hohen Komplexität mancher moderner Musik ab und suchte nach einer hörbaren musikalischen Einheit, die einer sehr bewussten, sehr radikalen Einfachheit entspringt. Ein berühmtes Beispiel für diese Komponierhaltung ist »Fratres« (»Brüder«, »Ordensbrüder«), ein Werk aus dem Jahr 1977, das der Komponist für die verschiedensten Besetzungen bearbeitete, da für ihn das Timbre einzelner Instrumente nicht der wichtigste Bestandteil seiner Musik ist. »Musik muss durch sich selbst existieren … zwei, drei Töne … Das Geheimnis muss da sein, unabhängig vom Instrument.« Viele Menschen regt diese Musik zum Eintritt in einen inneren Schwebezustand an, und es ist daher kaum ein Zufall, dass Pärt im Zusammenhang mit seiner Musik gern seinen Landsmann Juhan Liiv (1864–1913) zitiert: »Die Blume träumt von ihrer Blüte.« Manchen Menschen ergeht es bei dieser Musik aber auch wie dem Philosophen Zhuang Zi, der einst träumte, er sei ein fröhlich umherflatternder Schmetterling. Schließlich wusste er nicht mehr, ob er Zhuang Zi war, der träumte, er sei ein Schmetterling ... oder ob er ein Schmetterling war, der träumte, er sei Zhuang Zi.

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Lawrence Power

zählt zu den führenden Bratschisten der Gegenwart, weltweit gefragt als Solist und Kammermusikpartner. Sein Können und seine eindringliche Musikalität finden weltweit immer wieder Beifall bei Publikum und Kritikern: »Power ist etwas Größeres: eine tiefe musikalische Persönlichkeit, jede Phrase bemerkenswert und wie neu.« (Sunday Times). Im vergangenen Jahrzehnt hat sich eine regelmäßige Zusammenarbeit mit Orchestern höchsten internationalen Ranges entwickelt. Als leidenschaftlicher Interpret zeitgenössischer Musik hat Lawrence Power ein großes Repertoire an neuen Werken aufgebaut. Lawrence Powers preisgekrönte Aufnahmen für Hyperion umfassen die Bratschenkonzerte von Bartók, Rosza, Rubbra und Walton, die Sonaten von Brahms und Schostakowitsch sowie sämtliche Werke York Bowens für Viola und Klavier. Die Gesamteinspielung aller Werke Hindemiths für Bratsche gilt als Referenzaufnahme. Zu seinen jüngsten Veröffentlichungen zählen Berlioz‘ »Harold in Italien« mit dem Bergen Philharmonic (Hyperion) und Erkki-Sven Tüürs »Illuminatio« mit der Tapiola Sinfonietta (Ondine). Lawrence Power ist Gründer und künstlerischer Leiter des West Wycombe Chamber Music Festivals. Er spielt eine seltene Viola von Antonio Brenzi (Bologna, ca. 1610).

Patrik Ringborg,

Jahrgang 1965, heute einer der meist gefragten schwedischen Dirigenten, studierte an der Königlichen Hochschule für Musik Stockholm. Er gastierte u. a. bei der Wiener Volksoper, der Semperoper Dresden, der Deutschen Oper Berlin, der Norwegischen Nationaloper, beim Deutschen Nationaltheater Weimar, an der Oper Köln sowie der Königlichen Oper Stockholm. Gastdirigate führten ihn mit Orchestern wie der Staatskapelle Dresden, dem Radio-Sinfonieorchester Frankfurt, dem Sinfonieorchester des WDR Köln, dem Orchester der Deutschen Oper Berlin, dem GürzenichOrchester Köln, dem Münchner Rundfunkorchester oder der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen zusammen. Einladungen führen ihn außerdem nach Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Norwegen, Spanien, Ungarn und Österreich. 2019 erfolgte sein Debüt bei den Hongkonger Philharmonikern. In seinem Heimatland war Patrik Ringborg Gast aller großen Orchester. Er leitete die Königlichen Philharmoniker Stockholm, wo er in den letzten 25 Jahren häufig zu Gast war, bei der Nobelpreisverleihung 2008. Auch mit dem Radiosinfonieorchester Stockholm findet eine enge Zusammenarbeit statt, auch in Kooperation mit dem staatlichen Fernsehen. 2015 wählte die Zeitschrift Opus Patrik Ringborg zur wichtigsten Person in der klassischen Musik in Schweden. Er ist Mitglied der Königlich Schwedischen Musikakademie.


3. PHILHARMONISCHES KONZERT

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LETZTE WORTE

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Das Bild anhalten, um mehr zu sehen Im Spannungsfeld zwischen Introspektion und Aktivität, zwischen Stillstand und Bewegung ist Thomas Larchers (*16.09.1963) Werk »Still« für Viola und Kammerorchester entstanden. Der Titel des Stücks aus dem Jahr 2002 (das 2008 überarbeitet wurde) erlaubt mehrere Deutungen: »Der Titel ›Still‹ bezieht sich wesentlich auf den Begriff ›video-still‹, ein ›eingefrorenes‹ Bild aus einem Videofilm, verändert, bearbeitet oder auch nicht. Das Interessante an den ›video-stills‹ sind meistens die Details, die Muster, die man beobachten kann und die man im bewegten Zustand natürlich nicht bzw. ganz anders wahrnimmt. ›Still‹ heißt aber natürlich auch Stille – und gerade die Stille ist ein Begriff, den ich sehr mit der Viola assoziiere.« Larcher ist ein mit zahlreichen Kompositionsaufträgen und Preisen bedachter Musiker und Pianist, dessen bisher einzige Oper »Das Jagdgewehr« 2018 bei den Bregenzer Festspielen uraufgeführt wurde. Er zählt zu jenen postmodernen Komponisten, die keine Dogmen kennen und auf vertraute und tonale Strukturen ebenso selbstverständlich zurückgreifen, wie sie zum Beispiel das Klavier auch als Rhythmus- oder Schlaginstrument einsetzen. Seine Musik lebt von Gefühlen und Gefühlsgegensätzen, von Rhythmen und Tempowechseln, sodass HörerInnen Assoziationen in alle Richtungen von Bach und den Romantikern bis hin zum Jazz erleben können. Larcher gehört jedenfalls zu jenen Komponisten, deren Musik man sich fast ohne alles Vorwissen nähern kann, weil sie sich zwar nicht von selbst hören, aber zumeist von selbst verstehen lässt.

Der Göttliche Vieles, was man über Mozart (1756–1791) gelegentlich vernimmt oder liest, stimmt nicht. Dazu zählt auch das Gerücht, dass seine letzte Symphonie KV 551 eine Art Schwanengesang gewesen sei. Sie entstand nämlich bereits 1788, also drei Jahre vor seinem Tod, und zeigt ihn auf der Höhe seiner Schaffenskraft. Auch der Beiname »Jupiter-Symphonie« ist eher ein posthumer MarketingTrick des angehenden 19. Jahrhunderts oder vielleicht auch nur ein Ausdruck innigster Verehrung für ein Werk, das schnell in den Rang eines Klassikers unter den Symphonien erhoben wurde. Es ist unbekannt, ob das Stück noch zu Mozarts Lebzeiten uraufgeführt wurde, aber bereits um 1820 galt insbesondere der letzte Satz, in dem Mozart auf Fugentechniken zurückgreift, als ehrfurchtgebietendes Meisterwerk und ein Höhepunkt der klassischen Epoche. Ganz im Stile einer romantisch gestimmten Zeit, die hinter dem Genie nur allzu gern auch das Göttliche erspürte, galt Mozart als ein mit dem Irdischen und Menschlichen bestens vertrauter Schöpfer einer überirdischen musikalischen Welt. Das alles mag uns Heutigen übertrieben erscheinen, aber ganz falsch ist vielleicht doch nicht, was der Philosoph Isaiah Berlin (1909–1997) noch im 20. Jahrhundert über Mozart behauptet haben soll: »Wenn die Engel für Gott spielen, so spielen sie Bach; füreinander aber spielen sie Mozart.« Harald Borges


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Steigenberger Inselhotel Festsaal Sonntag, 6. Dezember 2020 _ 11.15 Uhr

Musik und Texte zur Vorweihnachtszeit Monika Meyn-Böhm Flöte Yuki Kishikawa Fagott Csaba-Zsolt Dimén Viola da Gamba Tina Speckhofer Cembalo

Karten 18 / erm. 14 Euro Kombikarte * 50 Euro (Inselkonzert und Essen / Kinder essen à la carte) Veranstaltungsbüro des Inselhotels, Telefon 07531 125 466 * Kombikarte gilt für das Inselhotel


INSELKONZERT

VORWEIHNACHTSZEIT

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Besinnliche Klänge Johann Sebastian Bach 1685 – 1750 Invention d-Moll BWV 775 Invention F-Dur BWV 779 Invention f-Moll BWV 780 Bearbeitung von William Schmidt Antonio Vivaldi 1678 – 1741 aus dem Trio a-Moll RV 86 Largo cantabile Allegro molto Jacques Morel um 1680 – um 1740 Chaconne en Trio G-Dur François Couperin 1668 – 1733 Pièces de Clavecin, premier livre Les Silvains Les Sentimens La Pastorelle Wilhelm Friedemann Bach 1710 – 1784 Pastorale a-Moll für Trio Joseph Bodin de Boismortier 1689 – 1755 Duo-Sonate C-Dur op. 14, Nr. 6 Légèrement Courante Sarabande Gigue Johann Joachim Quantz 1697 – 1773 Trio-Sonate c-Moll Andante moderato Allegro Larghetto Vivace Johann Pachelbel 1653 – 1706 Kanon in D-Dur

Barockmusik und Weihnachtszeit – das gehört untrennbar zusammen. Im vorweihnachtlichen Inselkonzert erwartet das Publikum ein abwechslungsreiches und besinnliches Programm. Flöte, Fagott, Viola da Gamba und Cembalo spielen in wechselnder Besetzung. Da darf Vivaldis virtuose Trio-Sonate a-Moll, in der sich die gegensätzlichen Instrumente Flöte und Fagott im virtuosen Duett vereinen, natürlich nicht fehlen. Ungewöhnlich ist auch die Gestalt, in der einige der berühmten zweistimmigen Inventionen des alten Bach erklingen werden. Diese kleinen pianistischen Diamanten, in denen Bach 1723 den imitatorischen Stil in fließende Melodik überführte, werden im Inselkonzert in unterschiedlichen Besetzungen gespielt. Drei Stücke François Couperins aus dem ersten der vier Bände der »Pièces de clavecin«, in denen der berühmte Cembalist 1713 insgesamt 240 Stücke für sein Instrument veröffentlichte, erklingen aber im Original. Mal meditativ, mal beschwingt offenbart sich die Trio-Sonate c-Moll von Johann Joachim Quantz, dem Flötenlehrer von Friedrich dem Großen. Die beiden langsamen Sätze entführen in eine melancholische, verträumte Klangwelt. Wie schön! Zum tänzerischen Stelldichein treffen sich dagegen Fagott und Gambe, wenn sie die sechste der fetzigen Sonaten op. 14 von Joseph Bodin de Boismortier zum Besten geben werden. Dem einleitenden »Légèrement« folgt eine Courante, Sarabande und eine Gigue. Eine Pastorale, wie jene in a-Moll für Trio von Wilhelm Friedemann Bach, darf in einem weihnachtlichen Konzert natürlich auch nicht fehlen, erinnert sie doch in ihrem wiegendem 6/8-Takt an die Hirtenmusik zur Geburt Christi. Die »Chaconne en Trio«, die der französische Gambist Jacques Morel 1709 veröffentlichte, ist in ihrem variativen Prinzip über gleichbleibendem Harmonieschema einem der populärsten Werke des Barock nicht ganz unähnlich: dem Kanon in D-Dur des Nürnberger Komponisten und Organisten Johann Pachelbel. Über einer permanent wiederholten, zweitaktigen Bassfigur entfaltet sich in diesem barocken Ohrwurm eine einfache Melodie, die im strengen Kanon weitergeführt wird – erst schön ruhig, dann immer virtuoser und verspielter. Ein einfaches Prinzip, denkbar wirkungsvoll umgesetzt. Pachelbel war eben ein Meister der barocken Mehrstimmigkeit. Sein dreistimmiger Kanon hat es bis in die Popmusik gebracht, nicht nur in »Streets of London« von Ralph McTell. Eigentlich für drei Violinen und Basso continuo geschrieben, erklingt er im Inselkonzert in einer wesentlich klangbunteren Fassung. Verena Großkreutz


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SITZKISSENKONZERT

Speichersaal Konzil Sonntag, 6. Dezember 2020 _ 11.00 & 14.00 Uhr

Die Weihnachtshäsin

AB 4 JAHREN

Nach einem Bilderbuch von Adriana Dorsett

Das Fest steht vor der Tür und der Weihnachtsmann kann sich kaum mehr rühren, so sehr schmerzen seine Füße! Doch wer soll nun die Geschenke pünktlich ausliefern? Da hilft nur ein Aufruf an alle Fabeltiere und magischen Geschöpfe: Wer kann dem Weihnachtsmann helfen? Als letztendlich nur noch das Glücksschwein, der Sandmann, die sieben Zwerge und die Osterhäsin in der engeren Wahl bleiben, beginnt ein abenteuerlicher Wettbewerb …

Anna Hertz Spiel und Regie Circolo Quartett Kyoko Tanino Violine Pawel Katz Violine Margit Bonz Viola John Wennberg Violoncello


FAMILIENKONZERT

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Festsaal Inselhotel Sonntag, 13. Dezember 2020 _ 11.00 & 15.00 Uhr

Königsfloh und Sinfonie

AB 6 JAHREN

Ein Konzert zum Mitmachen zum 250. Geburtstag des großen Komponisten Ludwig van Beethoven

Mit viel Humor und unter der regen Mitwirkung des jungen Publikums machen wir uns auf die Suche nach unserem liebsten Lieblingsstück vom großen Komponisten Ludwig van Beethoven. Ob das gelingen kann, wo Beethoven doch so viele tolle Stücke geschrieben hat? Da sind die 5. Sinfonie mit den berühmten Anfangstönen, die 9. Sinfonie mit der allseits bekannten Europahymne, die Mondscheinsonate mit ihren sanften Klängen oder die Romanze mit der bezaubernden Geigenmelodie … Und so ganz nebenbei erleben wir sogar ein heftiges Gewitter mit wilden Paukenschlägen, hören mitreißende Musik, zu der wir unbedingt das Tanzbein schwingen müssen, und lernen obendrein so kleine Kostbarkeiten wie das lustige Lied vom Königsfloh zu einem Gedicht von Goethe kennen.

Marko Simsa Erzähler Erke Duit Dirigent Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz


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Konzil Konstanz Freitag, 18. Dezember 2020 _ 18.00 & 20.30 Uhr Sonntag, 20. Dezember 2020 _ 15.00 & 18.00 Uhr

scherzando Gesamtdauer: ca. 60 Minuten ohne Pause

Richard Strauss 1864 – 1949 F-Dur W.o. Op. (TrV 118, AV75) Alexander Glasunow 1865 – 1936 Chant du ménestrel für Violoncello und Orchester op. 71 Antonín Dvořák 1841 – 1904 Rondo für Violoncello und Orchester g-Moll op. 94 Ludwig van Beethoven 1770 – 1827 Symphonie Nr. 8 F-Dur op. 93 Allegro vivace e con brio Allegretto scherzando Tempo di Menuetto Allegro vivace

Enrico Dindo Violoncello und Dirigent

Karten 41 / 30 / 19 Euro Die Busfahrt zum Konzert innerhalb von Konstanz ist kostenlos.


4. PHILHARMONISCHES KONZERT

SCHERZANDO

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»Erwachsene Geige, die auf eigenen Beinen zu stehen gelernt hat« – Hommage an das Violoncello Das Konzert »scherzando« mit dem Solisten und Dirigenten Enrico Dindo vereint drei Werke unterschiedlicher Art für Violoncello und Orchester von den Komponisten Richard Strauss, Alexander Glasunow und Antonin Dvôrák mit der vorletzten vollendeten 8. Symphonie Ludwig van Beethovens. Die erste Komposition aus der Feder von Richard Strauss zeigt vor allem die heiter-kantable Seite des tiefen Streichinstruments. Der junge erst 19-jährige Komponist schrieb die F-Dur-Romanze op. 75 1883 und schenkt der pastoralen Tonart das, was ihr am besten bekommt, und gibt sich ganz der spätromantischen Tradition verpflichtet. Ein schwelgerischer Gesang des Violoncellos beginnt zu duftigen Akkorden der Holzbläser und steigert sich zu kraftvollen Linien in hoher Lage bei ausgefeilter Orchesterbegleitung mit changierenden Farbtupfern der Hörner und Flöten. Das Stück gewinnt an Steigerung in Sachen Bewegung und Ausdruck, um schließlich in träumerischen Sphären zu verklingen. Richard Strauss scheint das Cello geliebt zu haben und hat seine Klangsinnlichkeit verstanden. Anders dagegen fällt Antonin Dvořáks tänzerisch bewegtes und fantasievolles Rondo in g-Moll für Violoncello und Orchester op. 94 von 1891 aus. Es entspringt der reifen Schaffensperiode des 50-jährigen Meisters. Trotz aller Lebensfreude und eines gewissen Schalks schwingt stets eine sanfte Melancholie mit. In den Couplets entfaltet sich ein teils sehr virtuoses, ja springendes Spiel. Häufig setzt Dvořák auf rasches, teils mehrsaitiges Spiel in hoher Lage, untermalt von Pizzikato. Die Melodik ist volksliedhaft. Es liegt viel böhmisches Musikantentum darin im besten Sinne. Der Cellopart ist technisch anspruchsvoll. Alexander Glasunov, das einstige Wunderkind, späterer Direktor des St. Petersburger Konservatoriums und Lehrer von Dmitry Schostakovitsch, präsentiert das Violoncello ganz poetisch. Eine spanische Serenade könnte der »Chant du ménestrel« genannt werden. Die ungemein schwelgerischen Melodiebögen des Violoncellos mit seinem samtigen, ja erdigen Klang werden gemischt mit einer geradezu nachtduftenden Begleitung des Orchesters und leicht traurigem Zauber der begleitenden Akkorde. Mit tänzerisch rhythmischer Harfenbegleitung gibt der zweite menuetthafte Teil dieses folkloristischen Werks sich zu erkennen, eingefügt ist ein dunkel grundiertes Trio. Nach so vielen Paraderollen für den Cellisten darf das große Orchester endlich seinen eigenen großen Auftritt gestalten mit Beethovens berühmter 8. Symphonie. Zwar ist diese im Vergleich mit den anderen Symphonien des Komponistenjubilars weniger populär. Das liegt aber kaum an der kompositorischen Qualität. Sondern daran, dass allgemein mit Beethoven gerne ein grüblerischer und schwermütiger Wesenszug verbunden wird. Schon Goethe stellte als Wesensmerkmal des Deut-

schen fest, dass er leicht über allem schwer werde, statt die Freuden des Lebens zu genießen. Was aber nur eine Seite seines vielfältigen Charakters ausmacht. Humor, Lebensfreude und Bejahung waren dem zunehmend kränker werdenden und ertaubenden Wahlwiener keineswegs fremd. Ganz im Gegenteil. Während eines Aufenthaltes in dem von blauen Bergen eingefassten böhmischen Modebad des 19. Jahrhunderts Teplitz, das seinerzeit kaum hinter Marienbad und Karlsbad stand, arbeitete der Meister 1812 an seiner 8. Symphonie. Kaiser, Zaren und Fürsten wie Dichter weilten gerne in diesem Kurort und es traf sich damals hier wie anderswo an solchen Orten sommers die mondäne Welt. Darunter Aristokraten wie Fürst Charles de Ligne, Philosoph, Schriftsteller, Gartenkünstler und Militär, ebenso wie der Dichter Johann Wolfgang von Goethe. Ideen mochte Beethoven bei seinen geliebten Spaziergängen genug aufschnappen. Und in der Tat atmet die Symphonie ausgiebig Lebensfreude und Heiterkeit. Der Eröffnungssatz beginnt mit einem kühnen Quartmotiv, das kunstvoll verarbeitet wird, wie es Beethoven bei seinem Lehrer Joseph Haydn gelernt hatte. Freilich mit ganz eigenen Zutaten angereichert. Statt eines langsamen Satzes folgt ein beschwingtes Allegretto scherzando, das mit schroffen Rhythmen und pochenden Holzbläserstakkati auftrumpft und irgendwie entfernt an den Mittelsatz aus Haydns berühmter Londoner Symphonie, die Uhr, erinnert, weil es so schön ticktackt. Gleichwohl ironisch und augenzwinkernd mag das folgende Menuetto verstanden werden. So flott, wie es hier daherkommt, erinnert es kaum mehr an den Schreittanz der Aristokratie des höfischen 18. Jahrhunderts, der eine gemessene Contenance forderte. Fast ist man versucht, darin einen Affront gegen die gestellte Ordnung zu sehen. Wie war das doch gleich mit der Anekdote der Begegnung Beethovens mit der Kaiserin? Während Beethoven stur weiterging, blieb Goethe steif stehen und zog respektvoll seinen Hut, worauf der Komponist den Dichter tadelte: Solche wie uns gibt es nur einmal! Zu einem Fest der Lebensfreude mit flirrenden Klangmassen und einem Triumph der Instrumentalmusik wird das Finale. Wer möchte da nicht mitjubeln? Hans-Jürgen Becker

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» Enrico Dindo

wurde in eine Musikerfamilie geboren und lernte seit seinem sechsten Lebensjahr Cello. Er studierte in Turin und perfektionierte sein Studium bei Egidio Roveda und bei Antonio Janigro. Von 1987 bis 1998 war er Solocellist im Teatro alla Scala Orchestra. 1997 gewann er den ersten Preis beim ROSTROPOVICH-Wettbewerb in Paris. Seitdem spielte er als Solist in vielen Ländern mit namhaften Orchestern, war bei zahlreichen Festivals und in Konzerthallen der ganzen Welt zu Gast. Zu seinen Engagements gehörten Konzerte mit dem Schwedischen Rundfunkorchester in Stockholm, dem London Philharmonic Orchestra und zwei Europatourneen (2010 und 2013) mit dem Gewandhausorchester unter der Leitung von Riccardo Chailly mit Konzerten in Leipzig, Luzern, Paris, London und Wien. Im Jahr 2014 wurde er zum Künstlerischen Leiter und Chefdirigenten des Kroatischen Radio Television Symphony Orchestra in Zagreb ernannt. Enrico Dindo spielt ein Pietro-Giacomo-Rogeri-Cello von 1717 (ex Piatti), das ihm die Fondazione Pro Canale Stiftung anvertraut hat.


RÜCKBLICK

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Rückblick

Impressionen aus einer ganz besonderen Konzertzeit Kaum war es im Sommer wieder erlaubt, in kleinen Formationen und unter strengen Auflagen gemeinsam und für andere unter freiem Himmel zu musizieren, schwärmten die Musikerinnen und Musiker der Südwestdeutschen Philharmonie aus. Neben insgesamt über fünfzig Konzerten in den Innenhöfen des Rosgartenmuseums, des Neuwerks und auf der Insel Mainau, vor Altersheimen und Pflegeeinrichtungen, 1:1-Konzerten im Inselhotel gab es eine ganz besondere musikalische Reihe: Das Abonnentenpublikum öffnete die privaten Gärten und Terrassen für Kammerkonzerte. Unser Dank gilt den Musikerinnen und Musikern für ihren Ideenreichtum, ihr Engagement und ihre Spontanität sowie dem Publikum und unseren Gastgebern für ihre Treue und Offenheit!

Susanne Schlegel-Creutzburg

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RÜCKBLICK

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Konzertkalender Okt − D e z 2020 Abo- und Kartenbüro Fischmarkt 2 / 78462 Konstanz Mail abo@konstanz.de Telefon 07531 900 28 16 Montag bis Freitag 9 ― 12.30 Uhr

2. Philharmonisches Konzert Konzil Konstanz Freitag, 23. Oktober 2020 _ 18.00 & 20.30 Uhr Mittwoch, 28. Oktober 2020 _ 18.00 & 20.30 Uhr Graf-Burchard-Halle Frickingen Sonntag, 25. Oktober 2020 _ 17.30 & 20.00 Uhr

strahlend

Mit Werken von Mozart, Beethoven und Dove Emily Beynon Flöte Ari Rasilainen Dirigent

Seite 6

Kammerkonzert Kunstverein Konstanz e.V. Oberlichtsaal Donnerstag, 5. November 2020 _ 19.00 Uhr

promenade

Mit Werken von Murail, Bach, Pärt, Vasks, Saariaho Ekkehard Creutzburg Flöte Katharina Vogt Violine John Wennberg Violoncello Tina Speckhofer Cembalo

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SPECIAL! Festsaal Inselhotel Sonntag, 8. November 2020 11.00, 15.00 & 19.00 Uhr 3 Konzerte ― 3 Programme

SHAREDLUDWIG

Beethoven als Konstante und die Gegenwart als Variable Marcus Hagemann Violoncello Björn Lehmann Klavier Kyoko Tanino Violine Dessi Kepenerova Schlagzeug Circolo Quartett Julia Kaiser Workshopleitung und Konzept

Seite 14

Sitzkissenkonzert ab 5 Jahren Studio der Philharmonie am Fischmarkt Samstag, 14. November 2020 11.00 & 14.00 & 16.00 Uhr

Das Geschenk des weißen Pferdchens Eine mongolische Geschichte über die Magie der Pferdekopfgeige


OKT ― DEZ 2020

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KONZERTKALENDER

Kolibri Geschichtenquintett Prisca Maier Schauspielerin Cornelius Nieden Schauspieler Margit Bonz Viola Alexander Messmer Akkordeon Christine Baumann Harfe

Inselkonzert Steigenberger Inselhotel Festsaal Sonntag, 6. Dezember 2020 _ 11.15 Uhr →

Seite 19

Musik und Texte zur Vorweihnachtszeit

Mit Werken von Bach, Vivaldi, Morel, Couperin, Bodin de Boismortier, Quantz, Pachelbel

Sonder-Kammerkonzert Steigenberger Inselhotel Festsaal Sonntag, 15. November 2020 _ 18.00 Uhr

Beethoven – Unbekanntes und Ungehörtes

Monika Meyn-Böhm Flöte Yuki Kishikawa Fagott Csaba-Zsolt Dimén Viola da Gamba Tina Speckhofer Cembalo

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Mit Werken von Beethoven und Texten zu Beethoven und seiner Zeit, gelesen von Frank Lettenewitsch

Sitzkissenkonzert ab 4 Jahren Speichersaal Konzil Sonntag, 6. Dezember 2020 _ 11.00 & 14.00 Uhr

Trio D'anches Alexander Hanßmann Oboe Erich Born Klarinette Yuki Kishikawa Fagott Frank Lettenewitsch Schauspieler und Sprecher → Seite 8

Die Weihnachtshäsin

3. Philharmonisches Konzert Konzil Konstanz Freitag, 27. November 2020 _ 18.00 & 20.30 Uhr Sonntag, 29. November 2020 _ 15.00 & 18.00 Uhr Mittwoch, 2. Dezember 2020 _ 18.00 & 20.30 Uhr Milchwerk Radolfzell Dienstag, 1. Dezember 2020 _ 18.00 & 20.30 Uhr Graf-Zeppelin-Halle Friedrichshafen Sonntag, 22. November 2020 _ 20.00 Uhr

Mit Werken von Pärt, Larcher und Mozart

St. Gebhardskirche Konstanz Samstag, 5. Dezember 2020 _ 20.00 Uhr Sonntag, 6. Dezember 2020 _ 18.00 Uhr

Saint Nicolas

Mit Werken von Finzi und Britten Maximilian Vogler Tenor Knabensolisten Eva-Maria Rusche Orgel Barbara & Sebastian Bartmann Klavier Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz Konstanzer Kammerchor Michael Auer Dirigent

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Familienkonzert ab 6 Jahren Festsaal Inselhotel Sonntag, 13. Dezember 2020 _ 11.00 & 15.00 Uhr

Königsfloh und Sinfonie Ein Konzert zum Mitmachen zum 250. Geburtstag des großen Komponisten Ludwig van Beethoven

letzte Worte

Lawrence Power Viola Patrik Ringborg Dirigent

Anna Hertz Spiel und Regie Circolo Quartett Kyoko Tanino Violine Pawel Katz Violine Margit Bonz Viola John Wennberg Violoncello

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Marko Simsa Erzähler Erke Duit Dirigent Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz → Seite 29

4. Philharmonisches Konzert Konzil Konstanz Freitag, 18. Dezember 2020 _ 18.00 & 20.30 Uhr Sonntag, 20. Dezember 2020 _ 15.00 & 18.00 Uhr

scherzando

Mit Werken von Strauss, Glasunow, Dvořák und Beethoven Enrico Dindo Violoncello und Dirigent

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VORVERKAUFSSTELLEN

Kasse im Stadttheater 1 Öffnungszeiten Di bis Fr 10 – 19 Uhr // Sa 10 – 13 Uhr Konzilstraße 11 // 78462 Konstanz Telefon 07531 900 21 50 theaterkasse@konstanz.de Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz  Abo- und Kartenbüro Öffnungszeiten Mo bis Fr 9 – 12.30 Uhr Fischmarkt 2 // 78462 Konstanz Telefon 07531 900 28 16 philharmonie-karten@konstanz.de abo@konstanz.de philharmonie-konstanz.de

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Tourist-Information Konstanz 3 Nur Schalterverkauf Öffnungszeiten November bis März Mo bis Fr 9.30 – 18 Uhr Öffnungszeiten April bis Oktober Mo bis Fr 9 – 18.30 Uhr // Sa 9 – 16 Uhr // So 10 – 13 Uhr Bahnhofplatz 43 // 78462 Konstanz counter@konstanz-info.com Für Konzerte im Milchwerk  Tourismus- und Stadtmarketing Radolfzell GmbH Bahnhofplatz 2 // 78315 Radolfzell Telefon 07732 81 500 info@radolfzell-tourismus.de reservix.de Ortsverwaltungen Litzelstetten, Dingelsdorf, Dettingen-Wallhausen (Schalterverkauf, kein Tausch)

Auflösung für S. 21 OSONN EBLUM P I A N O F OR T E A N N A T A N OO L UFW I ENNHRI KOMPONI S TS E N V I E NN A E E V I OL I NEVAN BE ETHOVEN I

OS P I AN UF KO EN V I BE

ONNEBLUM A NOFORTE N A TANOOL W I ENNHRI MPONI S TS V I E NNAEE OL I NE VAN ETHOV ENI

senkrecht: Pauke, Sinfonie, Note, Bonn, Torte, Elise

waagerecht: Pianoforte, Wien, Komponist, Vienna, Violine, Beethoven

IMPRESSUM HERAUSGEBER Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz // Fischmarkt 2 // 78462 Konstanz REDAKTION Insa Pijanka // Susanne Schlegel-Creutzburg // Martina Kraus ILLUSTRATIONEN Susanne Smajić // FOTOGRAFIE S. 3 Johannes Raab / S. 9 Eduard Uslee / S. 12 & 13 SWP / S. 14 Yannick Delez / S. 15 Björn Lehmann, SWP / S. 25 Jack Liebeck, Dan Hansson / S. 32 Adriano Heitmann / S. 33–35 privat GESTALTUNG Abschnitt eins GmbH // DRUCK Druckerei Konstanz GmbH // Auflage 46.000 Exemplare Bild- und Tonaufnahmen der Konzerte durch jede Art elektronische Geräte sind nur in Absprache und mit Genehmigung der Südwestdeutschen Philharmonie gestattet. Zuwiderhandlungen sind nach dem Leistungsschutz- und Urheberrechtsgesetz (UrhG) strafbar. Wir bitten, im Konzertsaal Mobiltelefone auszuschalten sowie während des Konzerts auf Essen und Trinken zu verzichten. Im Sinne der Lesbarkeit verwenden wir für alle Geschlechter eine einheitliche Schreibweise.


HYGIENEMASSNAHMEN

Konzertbesuch mit Sicherheit Die Gesundheit unseres Publikums und unserer Mitarbeiter hat für uns höchste Priorität. In enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden haben wir Bedingungen geschaffen, die laufend aktualisiert werden und wieder ein genussvolles und entspanntes Konzerterlebnis ermöglichen.

1. Hygieneregeln

Bitte beachten Sie die geltenden Abstandsregelungen von 1,5 Metern sowie alle weiteren gängigen Hygienemasnahmen. Desinfektionsmittelspender sind im Eingangsbereich und in den Foyers aufgestellt. Das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung ist für Besucher der Spielstätten der Philharmonie verpflichtend. Gemäß der neuen CoronaVO vom 19.10.2020 bis 30.11.2020 ist der Mund-Nasen-Schutz auch am Sitzplatz zu tragen.

2. Konzertsaal und Ablauf

Um die Abstandsregelungen einzuhalten, wurden die Saalpläne in allen Spielstätten der Südwestdeutschen Philharmonie den aktuell geltenden Sicherheitsvorgaben angepasst. Von der Gesamtkapazität der Plätze werden im Konzil 220 Plätze belegt, sodass die notwendigen Mindestabstände gewährleistet sind. Entsprechende Reduzierungen der Sitzplätze werden für alle Spielstätten vorgenommen. Daher werden die Philharmonischen Konzerte nun doppelt stattfinden. Vor jedem Konzert werden die Plätze gereinigt und desinfiziert. Unsere Konzertgäste werden gebeten, ihre Plätze frühzeitig einzunehmen und den Saal so zu verlassen, dass keine Ballungen entstehen. Die Konzerte dauern ca. 60 bis max. 90 Minuten ohne Pause. Wir sind derzeit nach der Corona-Schutzverordnung des Landes Baden-Württemberg dazu angehalten, Kontakt-

daten jeder einzelnen Person schriftlich zu erfassen, um im Verdachtsfall die Nachverfolgung der Infektionskette sicherstellen zu können. Ein Formular können Sie vorab auf unserer Homepage herunterladen oder bei der Abholung Ihrer Karten in unserem Kartenbüro erhalten. Selbstverständlich erhalten Sie das Formular aber auch am Konzerttag vor Ort. Bitte geben Sie das vollständig ausgefüllte Formular am Vorstellungstag beim Einlass ab. Name und Kontaktdaten des Käufers/der Käuferin werden bis vier Wochen nach dem Konzert gespeichert. Danach werden die Daten automatisch gelöscht bzw. entsorgt.

3. Karten/Vorverkauf

Karten können derzeit nur telefonisch oder per E-Mail im Kartenbüro der SWP von Montag bis Freitag, 9.00 – 12.30 Uhr, sowie an der Kasse des Stadttheaters Konstanz und bei der Tourist-Information am Hauptbahnhof erworben werden. Ein Online-Kartenkauf ist vorerst leider nicht möglich. Karten sind ab vier Wochen, für Abonnenten ab fünf Wochen vor dem Konzert erhältlich. Der Verkauf erfolgt personalisiert. Der Erwerb von Konzertkarten für nebeneinanderliegende Plätze ohne Einhaltung des Mindestabstands bleibt auf den Personenkreis beschränkt, der nach den aktuell gültigen Regelungen im Verhältnis zueinander von den Kontaktbeschränkungen befreit ist. Bitte wenden Sie sich an das Kartenbüro der SWP bei Änderungen oder Stornierungen.

4. Service, Gastronomie

Auch wenn es ein schöner Teil eines Konzertbesuches ist, den Sie vermissen werden: Bitte haben Sie Verständnis, dass wir aus Sicherheitsgründen zu den Veranstaltungen vorerst keinen gastronomischen Service anbieten können.

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Schön, Schön, dassSie Sieunser unserKonzert Konzert besuchen. besuchen. die Hygie ne reg eln Sie n hte ac be tedass Bit nder. na Bitte Bitte beachten Sie die Hygieneregeln Hygieneregeln tei Midie ge sundesSie einbeachten für für fürein eingesundes gesundesMiteinander. Miteinander.

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