P H O T O P RES S E F Ü N F Z IG
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A K T U E L L E S
NACHRICHTENMAGAZIN
Ausgewählte Titel
DER
FOTOBRANCHE
In einem Satz
PHOTO PRESSE aus den Jahren 1945 und 1995
PHOTO
Jubiläumsausgabe zum 5o-jährigen Bestehen PP 1995
50. Jahrgang 15. Dezember 1995
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50 Jahre PHOTO PRESSE 50 Jahre Branchengeschehen 50 Jahre Handwerk, Design, Kultur 50 Jahre Wirtschaft, Technik, Chemie
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Klie Verlagsgesellschaft mbH, Postfach 1348, 34333 Hann Münden
Photo Presse Jubiläumsausgabe Im Dezember 1995 Hann Münden
EDITORIAL Zeit in Wort und Bild
Redaktionsbüro (Zentrale) Hagen Klie/DGPh Hanni Käfer-Klie Postfach 1348 34333 Hann Münden Telefon 0 55 41 / 3 10 33 Telefax 0 55 41 / 3 25 02 0 55 41 / 3 15 39 www.photopresse.de www.digit.de
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CHRONIK
Redaktionsbüro Jürgen G. Gumprich | DGPh Postfach 1106 21773 Ihlienworth Wetternweg 7 21775 Ihlienworth Telefon 0 47 55 / 14 16 Telefax 0 47 55 / 91 10 11 Redaktionsbüro Wolfgang Heinen | DGPh Kaiserstraße 37 53113 Bonn Telefon 02 28 / 9 14 01 63 Telefax 02 28 / 26 46 45 Redaktionsbüro d i g i t ! Roland Franken Kaiserstraße 37 53113 Bonn Telefon 02 28 / 9 14 01 64 Telefax 02 28 / 26 46 45
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BILDERBOGEN 1945 - 1954
Anzeigen-Abteilung Leitung: Jutta Kock Postfach 1348 34333 Hann Münden Telefon 0 55 41 / 3 10 33 Telefax 0 55 41 / 3 25 02 0 55 41 / 3 15 39
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1956: Prof. Ludwig Erhard informiert sich auf der photokina
PHOTOKINA Eine Chronologie
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DGPH Die Preisträger
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1985: 16. BFF-Kongreß Foto: Walter E. Lautenbacher
1949 Berliner Sommer
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ZEITZEICHEN Erinnerungen eines Fotografenmeisters an die Ami-Zone
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1988: Die 1 km lange Bilderwand in Köln führt zur Eintragung ins Guiness-Buch der Rekorde
EDITORIAL
Hagen Klie
Zeit in Wort und Bild
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ünfzig Jahre PHOTO PRESSE sind fünfzig Jahre Branchengeschichte nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Das ist doch einen Blick zurück wert. Deshalb wollen wir in der Ihnen vorliegenden Jubiläumsausgabe dieses halbe Jahrhundert noch einmal Revue passieren lassen, um daran zu erinnern, wie sich unserer Branche seit 1945 aus schwierigster Lage heraus entwickelt hat.
Fünfzig Jahrgänge der ältesten deutschen Fachzeitschrift für die Fotobranche spiegeln auf rund 55000 Seiten die Geschehnisse in allen Sparten der Fotowelt wider. Selbstverständlich kann unsere Retrospektive nur einige der besonders markanten Ereignisse beleuchten. Dazu gehören zum besseren Verständnis der jeweiligen Zeit auch wichtige politische, wirtschaftliche, wissenschaftliche und kulturelle Fakten.
Betrachten Sie unsere Chronik der professionellen Fotografie nach 1945 als ein Dankeschön an Sie, die Leserinnen und Leser, Inserentinnen und Inserenten, die Sie uns viele Jahre begleitet haben, und uns, wie es so schön heißt, „in guten wie in schlechten Tagen“ die Treue gehalten haben.
Bei der Vorstellung von Neuheiten der fototechnischen, -optischen und -chemischen Industrie haben wir uns auf herausragende Entwicklungen in den entsprechenden Jahren beschränkt, ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben.
Für mich als Herausgeber der PHOTO PRESSE in zweiter Generation ist es auch ein Anliegen, an dieser Stelle allen Mitarbeitern und Geschäftspartnern zu danken, ohne deren Bereitschaft und Engagement es nicht gelungen wäre, eine ehrwürdige, aber in die Jahre gekommene Fachzeitschrift nicht nur zeitgemäßen Erwartungen anzupassen, sondern auch neue Akzente zu setzen.
lands vier Besatzungszonen verstanden. Bald nach Gründung der DDR war jedoch die Belieferung der Abonnenten nur noch im Westen möglich. Erst mit der Wende 1989 ist die PHOTO PRESSE wieder in ganz Deutschland zu beziehen. Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, wünsche ich, daß Ihnen unsere kleine Zeitreise viel Vergnügen bereitet, bei dem einen oder anderen eine vergangene Zeit, einen Abschnitt des Berufslebens, wieder lebendig werden läßt. Und falls Sie ein ‘nostalgisches Ziehen’ dabei verspüren sollten, lehnen Sie sich zurück und genießen Sie es einfach.
Unsere Chronik will und kann kein „Branchen-Geschichtsbuch“ sein, zumal wir uns auch fast ganz der angewandten und organisierten Amateur- sowie der künstlerischen Fotografie enthalten mußten. Dennoch sind wir der Meinung, daß es für jeden von Ihnen genügend „rote Fäden“ gibt, die die Orientierung erleichtern. Als Zeitzeuge hat unser langjähriger Mitarbeiter Günther Lensch in monatelangem Stöbern in den alten PHOTO PRESSE-Jahrgängen und anderen Quellen eine sehr informative Sammlung aus Nachrichten maßgeschneidert für unsere Leserschaft zusammengetragen. Dabei soll aufgezeigt werden, was Sie, die beruflich mit der Fotobranche Verbundenen, bewegte, welche Herausforderungen es zu bewältigen gab, bis hin zum jüngsten technologischen Umbruch in den Bildmedien. Die PHOTO PRESSE als aktuelles Nachrichtenmagazin hat diesen Weg der Branche Woche für Woche über fünf Jahrzehnte lang begleitet, teils unterstützend und ermutigend, aber auch kritisierend und mahnend. Unser Rückblick will die Entwicklung der Fotobranche in ganz Deutschland dokumentieren – soweit uns dies das vorliegende Archivmaterial erlaubt. Die PHOTO PRESSE hatte sich ja zunächst als Anzeigenblatt, dann als Fotofachzeitschrift für Deutsch-
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1945
Die Truppen der Alliierten dringen von Ost und West in Deutschland ein. Der Millionen zählende Flüchtlingsstrom aus Ostpreußen, Pommern, Schlesien und dem Sudetenland fließt in die Mitte
Der Reichsstand des Deutschen Handwerks und die Fachverbände werden aufgelöst. Im Spätsommer finden die ersten Nachkriegs-Innungstreffen statt, und die Militärregierungen ernennen (teilweise neue) Obermeister. In der amerikanischen Besatzungszone entstehen die Länder Bayern (in den alten Grenzen), Hessen und Württemberg-Baden; die ersten Entnazifizierungs-Verfahren werden eingeleitet. Am 6. August zünden US-Amerikaner die erste Atombombe über der japanischen Stadt Hiroshima - mit verheerenden Folgen. Am 15. August kapituliert das kaiserliche Japan. Der Weltkrieg geht auch im pazifischen Raum zu Ende. Die großen politischen Parteien werden neu bzw. wiedergegründet: am 5. Oktober die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) und am 14. Dezember die Christlich Demokratische Union (CDU) bzw. Christlich Soziale Union (CSU) in Bayern.
Meistbegehrte Kamera für den Wiederanfang, Wert- und Tauschobjekt: die Leica
Fotografen porträtieren oft gegen Naturalien und Tauschobjekte Angehörige der Besatzungsmächte, denn die Zivilbevölkerung hat nur wenig Interesse an Bildern. Fotoamateure, die noch im Besitz ihrer Kameras sind, können ihrem Hobby kaum nachgehen, zumal die raren Filme aus Wolfen – gute Beziehungen vorausgesetzt – fast nur unter dem Ladentisch („Bückware“) sichtverdeckt hervorgeholt werden. Über 6 Millionen Deutsche verlassen als Flüchtlinge und Vertriebene Ungarn, CSSR, Polen, Pommern und Schlesien.
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Der schwere Anfang nach dem Ende des Reiches. Amerikanische Soldaten überqueren den Rhein bei Remagen, die Sowjetarmee erobert Königsberg und beginnt Anfang April den Angriff auf Berlin. Der „Führer“ Adolf Hitler be-
Erschütternde Bilanz
In einem Satz
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ZURÜCK zum Inhaltsverzeichnis
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Der erbarmungslos geführte Krieg endet mit hohen Gesamtverlusten: etwa 55 Millionen Tote, darunter ca. 6 Millionen Deutsche, 20 Millionen Russen, annähernd 6 Millionen Juden. Die Wirtschaft, mit ihr die deutsche Fotoindustrie, liegt am Boden. Deutschland wird in vier Besatzungszonen aufgeteilt: britische, amerikanische, französische, sowjetische Zone, Groß-Berlin in vier Sektoren.
geht am 30. April Selbstmord. Sein Nachf olger, Großadmiral Karl Dönitz, erklärt am 7. Mai die Kapitulation des Deutschen Reiches, das sich zuletzt mit 54 Ländern im Kriegszustand befand.
als 7 Mrd RM müssen übergeben und Produktionsgeheimnisse, insbesondere über die Farbfilmherstellung, preisgegeben werden. Die Siegermächte einigen sich über den Verlauf der Demarkationslinien in Deutschland.
Das große Leid in Dresden Bei vernichtenden Luftangriffen der West-Alliierten am 13./14. Februar auf Dresden, die sehr hohe Opfer fordern, Zerstörte Produktionsanlagen der Filmaufbereitung bei der Agfa in Wolfen, April 1945 Foto: GÖS werden die Kamerawerke Ihagee und Mentor total ausgebombt, während Daraufhin müssen die Amerikaner am 14. die Kamera-Werkstätten im Vorort Nieder- Juni die Filmfabrik räumen. Mehr als 40 leisedlitz heil davonkommen. Andere Kamera- tende Mitarbeiter – nicht alle ganz freiwillig – hersteller sind unterschiedlich schwer betrof- gehen mit gen Westen. Das Agfa-Werk Wolfen. fen wird eine sowjetische Aktiengesellschaft Die Rote Armee befiehlt am 20. Juni die (SAG). totale Demontage ausgewählter Betriebe, auch der fotooptischen Industrie, als Erst- Minox-Neubeginn im Westen schritt zur Wiedergutmachung für die von der Der aus dem besetzten Baltikum mit seinen deutschen Wehrmacht in der UdSSR ange- Patenten in den Westen geflohene Walter richteten Schäden. Trotz schwieriger Verhält- Zapp gründet im Herbst in Wetzlar die Minox nisse beginnt noch vor Ende des Jahres in GmbH. Die berühmte „Geheimkamera“ wird Dresden wieder die Herstellung einäugiger noch einmal von Grund auf neu konstruiert. Spiegelreflexkameras der Marken Praktiflex PHOTO PRESSE erscheint und Exakta. Als erste deutsche Fotozeitschrift nach dem Wiederaufbauwille zweiten Weltkrieg kommt unter schwierigen In der Fotopapierfabrik Leverkusen der Agfa Verhältnissen und mit Genehmigung der britiläuft, nach ersten Aufräumarbeiten, am 4. schen Militärbehörde am 15. Dezember in Mai eine Emulsionsgießmaschine wieder an. Hann. Münden die PHOTO PRESSE (PP) als Das zu etwa 60 Prozent zerstörte Münchner reines Anzeigenblatt heraus. Sie wird in alle Kamerawerk des Unternehmens beginnt ein vier Besatzungszonen vertrieben und sollte paar Wochen später in kleinem Umfang mit noch eine längere Zeit die einzige, ausder Produktion – ausschließlich für die Besatschließlich im Abonzungsmacht. Die erste Umkehranstalt wird nement zu bezieheneingerichtet. Auch andere Fotoindustriefirde Informa men versuchen, so schnell wie möglich wietionsschrift für Beder lieferfähig zu werden. rufsfotografen und Fotohändler sein.
Die Filmfabrik als Beute
Die nur geringfügig beschädigte Agfa-Filmfabrik in Wolfen bei Bitterfeld wird am 19. April von US-Truppen besetzt. Die Patente, Rezepte, Rohstoffe, Geräte im Wert von mehr
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Titelseite der PHOTO PRESSE Nr. 1/1945
Erste Produktangebote der Fotoindustrie Am 21. 1. finden die ersten freien und geheimen Stadt- und Gemeinderäte wahlen in den Westzonen, Anfang September in der Ostzone statt. Während der Nürnberger Kriegsverbrecher-Pro-
zesse werden 12 Todesurteile gefällt. Die KPD unter Führung von Wihelm Pieck und die Ost-SPD unter Otto Grotewohl beschließen am 21. April gemeinsam die von der sowjetischen Militärad-
Not in Deutschland
1946
ministration „angeregte“ Verschmelzung zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED). Frankreich gliedert das Saargebiet in seine Wirtschaftsregion ein. In Leizig ist wieder Messe.
In einem Satz
Der Schwarzmarkt weitet sich aus, weil die Zuteilungen auf Lebensmittelmarken immer kläglicher werden. Ein Ei kostet RM 12,-, 1 kg Bohnenkaffee RM 1100,-. Der Winter 46/47 ist besonders lang und kalt. Es gibt praktisch kein Heizmaterial mehr. Um zumindest das kleinste Zimmer der Wohnung etwas anzuwärmen, werden überall Bäume gefällt, Möbel zerkleinert, Kohlen geklaut. Wer ins Theater will, muß zusätzlich zum Eintrittspreis Briketts mitbringen. Auch Atelierfotografen in Ostdeutschland lassen sich eine Paßbild- oder Porträtsitzung mit Braunkohle bezahlen.
Fotohändler haben Furcht vor dem knapper werdenden Geld, hervorgerufen durch die hohe Arbeitslosigkeit und Mehraufwendungen für den täglichen Bedarf; aber es wird vor Preisnachlässen gewarnt, Ramsch sei kein Geschäft. Im Mai kann Agfa Wolfen wieder Farb umkehrfilme produzieren.
Wider den Egoismus Schon in der ersten Ausgabe der PHOTO PRESSE erging ein Aufruf an Fotografen, die den Krieg ohne Schaden überstanden hatten, den Kollegen zu helfen, die vielleicht schon zum zweiten oder dritten Mal eine neue Existenz aufbauen müssen und überzähliges Gerät oder solches, für das keine Verwendung mehr besteht, zur Verfügung zu stellen. Was Herausgeber Georg Greier beim
Friedrich Seidenstücker: Schuhreparatur am Potsdamer Bahnhof, Berlin 1946 Foto: PPS.-Galerie
aufgewandten Kapital wären fünf Ateliers einzurichten gewesen. „Doch an Bedürftige verkauft er nichts.“ Aber er tröstet: „Die Fotoindustrie arbeitet. Es wird der Tag nicht mehr fern sein, wo auch für den Zivilsektor alles wieder lieferbar ist.“
Die Macht des Arbeitsamtes Vermerk zu Stellenanzeigen: „Es darf kein Dienstverhältnis zustande kommen, wenn nicht vorher die freie Stelle dem Arbeitsamt gemeldet wurde. Ebenfalls darf niemand ein DienstverSo wie der Laden von Carl Wöltje in Oldenburg sahen 1945/46 viele Fotogeschäfte in hältnis eingehen, der Deutschland aus. Es gab nichts zu dekorieren – allenfalls wurden ein paar SW-Porträts ge- sich nicht vorher beim zeigt – und kaum etwas zu verkaufen, hin und wieder einen Agfa-SW-Film aus Wolfen Arbeitsamt gemeldet hat.“ („Absegnungen“ Besuch von Laborbetrieben aufgefallen ist: des Arbeitsamtes sind aber oft leicht gegen „So geht es nicht an, daß ein Fotograf eine heimliche individuelle Zuwendungen an den im Laufe der Zeit unansehnlich gewordene Sachbearbeiter zu erreichen.) Entwicklerschale zum Füttern der Gänse benutzt, oder ein anderer eine Steingutschale, Fotoausstellung in Celle weil sie ihm im Betrieb zu schwer ist, aus- Im November/Dezember findet, initiiert von sortiert hat und jetzt den Hund daraus füt- Dr. Heinz Naumann, die erste Nachkriegstert.“ Er kritisiert den Ankauf und das Hor- Amateur-Fotoausstellung in der britischen ten von fotografischen Geräten. Mit dem Zone, im Städtischen Museum Celle, statt.
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Am 1. Mai kommt es der Porto erhöhungen wegen, und um allen Anforderungen gerecht zu werden, zur ersten Anzeigenpreiserhöhung in der PP (MillimeterPreis 30 Reichspfennige, Stellengesuche RM 0,20). Am 11. Mai wählt die SPD-West Kurt Schumacher zum Vorsitzenden. Bis zum Sommer sind die meisten Innungs-Obermeister neu gewählt oder – falls sie nicht Mitglied der NSDAP waren – bestätigt worden. In der SW-Bildauffassung findet, wie im Spielfilm, der Neorealismus zunehmend Beachtung. Die Wirtschaftsminister der britischen und amerikanischen Zone verhandeln im September über den Zusammenschluß zur „Bi-Zone“. Im Herbst erscheinen erste Produktangebote, z.B. von Alfred Faber, Hamaphot, Bilora sowie Grossisten wie Adolf Topf, Bremaphot, Kleffel & Aye, Dr. Höhn & Co., Foto-Grzybowski, Alfred Herbst, Görlitz. Robert Berning & Co. in Dresden beginnt in Düsseldorf mit dem Weiterbau der Robot-Kameras.
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1947
Deutschland hungert, die LebensmittelRationen erreichen Tiefststand. Der Schwarzmarkt blüht, Stromsperren beeinflussen Berufs- und Privatleben, die Demontagen in Industriebetrieben ver-
Zahngold und Zigarettenwährung mindern die Chancen eines raschen Wiederaufbaues. Die „Zigarettenwährung“ und der Tauschhandel bestimmen das Dasein. Fotografen suchen durch Kleinanzeigen in der PHOTO PRESSE Kame
ras (am liebsten Leicas und Rolleis), Zubehör, Materialien, Laborgeräte und bieten dafür kuriose Gegenwerte wie Jungkaninchen, Zelt, Arbeitspferd, Dachziegel, Zement, Zahngold, Trauringe usw.
Die deutsche fotografische Industrie darf Kameras und Geräte für den privaten Sektor (ca. 5% der Gesamtproduktion) nur nach dieser Prioritätsfolge liefern: 1. Dienststellen für das Gesundheitswesen, 2. Wissenschaftliche Institute (Hoch- und Fachschulen), 3. Bergbau, 4. Reichsbahn, 5. Energiewirtschaft, 6. Industriebetriebe, 7. Presse (Bildberichter), 8. Fachfotografen. Praktisch steht von 200 neuen Kameras nur eine für Berufsfotografen zur Verfügung.
nicht vor, wenn sich ein fotografischer Gewerbebetrieb nur mit der Entwicklung, dem Kopieren und Vergrößern von Amateurbildern befaßt.
Produktionsbeschränkung
In einem Satz Am 2. März wird in der Fachpresse zum ersten Mal Dr. Edwin Lands Ein-MinutenBild (Diffusionstechnologie) vorgestellt, und Polaroid beginnt mit der Serienfertigung der ersten Sofortbildkamera.
Die erste Land 1-Minuten-Kamera, Modell 95, die zunächst nur in Amerika lieferbar ist
Henri Cartier-Bresson, Robert Capa und David Seymour gründen die Gruppe „Magnum“. Mit Eröffnung der Akademie für Grafik und Buchkunst am 10. April in Leipzig nimmt auch das „Institut für Farbenfotografie“, Leitung Prof. J. Widmann, seine Tätigkeit wieder auf. Die Studiengemeinschaft Farbenfotografie, Frankfurt/M-Höchst, Leitung Hermann Harz, kündigt Großformat-Kurzlehrgänge für das Winterhalbjahr an. Die Fachschule für Optik und Phototechnik, Berlin (West), früher Deutsche Schule für Optik und Phototechnik, führt einjährige vollkommene Ausbildung für Fotolaboranten und Halbjahres-Lehrgänge für Fototechniker durch. Rollei-Kameras werden beschränkt „in alter Friedensqualität“ hergestellt. Bei Leitz beträgt die Arbeitsleistung ca.
Fotopapier-Verteilerschlüssel In allen Besatzungszonen wird eine Fotopapierzuteilung von 20 qm je Betrieb eingeführt. Diese „Menge“ soll das Existenzminimum sichern. Die Aufschlüsselung erfolgt nach der Regel: 10 qm für den Meister, 10 für Gehilfen und Lehrlinge. Das Handwerk registriert übrigens einen Überhang an weiblichen Lehrlingen.
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Erste „Zonentagung“ in Köln Vom 14. bis 16. September findet die erste „Zonentagung“ des Fotografenhandwerks mit maßgeblicher Beteiligung der Industrie in Köln statt. Es nehmen Gäste aus der französischen und amerikanischen Zone teil. Als Problemthema nimmt der Materialmangel die herausragende Stelle ein. Die Industrie zeigt sich gewillt zu helfen, doch kann laut Vortrag von Dr. Bruno Uhl (Agfa) – er erklärt sich als Gegner jederart von Zwangswirtschaft – wegen der Rohstoff-Kontingentierung nur 21–25% der Fertigungskapazität genutzt werden. Statt des knappen Negativmaterial wird die Verwendung von NegativKarton empfohlen. In Halle erscheint Die Fotografie für die Ostzone. Dr. Walther Heering, Seebruck/ Chiemsee, startet im Oktober den monatlichen FotoSpiegel – Zentrales Fachorgan für alle Gebiete der Fotografie zum Heftpreis von RM 1,(Redaktion Bernd Lohse).
Wieder Kameras aus Dresden
Diskussion entbrannt
45%; monatlich werden 800 Leicas gefertigt (vor dem Krieg 2000 – 3000 Stück), davon bleiben für den deutschen Bedarf nur 40 übrig.
Am 15./16. Mai wird in Düsseldorf der Hauptinnungsverband des Photographen-Handwerks in der britischen Zone gegründet. Am 1. September teilt Hauptinnungsmeister Max Zeidler mit, daß „Die Photo-Presse“ ab sofort das Fachorgan des deutschen Fotografenhandwerks ist.
Neue Fotozeitschriften
So wirbt der Bühnenfotograf Günter Wolfson bei den Schauspielern und Artisten in Hamburg
Für den 6 x 6-Fotografen wichtigstes „Handwerkszeug“ dieserZeit, die über den Krieg gerettete Rolleiflex
Hauptinnungsverband in der britischen Zone
Fotografen-Innungen und Handwerkskammern fordern, daß Fotohändler, die Amateuraufträge in ihrer Dunkelkammer ausführen, eine Meisterprüfung nachweisen müssen. Die Rechtssituation ist verworren. So fragt man sich u.a., ob die Verfügung des Reichsund Preußischen Wirtschaftsministers vom 13. Juli 1937 noch zeitgemäß ist. Danach liegt der Status eines Handwerksbetriebes, der in die Handwerksrolle eingetragen sein und die Meisterprüfung voraussetzen müßte,
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Die Wiederaufnahme der Produktion in den traditionsreichen Dresdner Kamerafabrikationsstätten konzentriert sich zunächst auf die Modelle Praktica, Praktiflex und Kine Exakta unter „sozialistischen Bedingungen“. Die meisten Unternehmen der hier ansässigen Foto industrie sind „volkseigen“ geworden.
Praktica vom Kamerawerk Dresden
Marshallplan und Ende der Reichsmark Die Bevölkerung kann die „ewigen“ Steckrüben, matschigen Kartoffeln, Graupen, Maisbrot, Fischpaste und bläuliche Magermilch nur noch schwer ertragen. Die tägliche Lebensmittel-Ration
enthält in Schleswig-Holstein 1185 Kalorien, in Württemberg dagegen 1400. Am 3. April unterschreibt US-Präsident Harry S. Truman das Marshallplan-Gesetz für Europas Wiederaufbau. Am 20.
1948
Juni findet in West-Deutschland die Währungsreform statt. Sie gibt der Arbeit wieder einen Sinn, Schwarzmarkt und Magerkost haben ein Ende. Das neue Geld heißt Deutsche Mark.
In einem Satz
GDL mit neuer Führung
Nach dem Ableben des 1. Vorsitzenden der Gesellschaft Deutscher Lichtbildner (GDL), Franz Grainer, wird am 1. Juli Richard Gerling zum Nachfolger gewählt.
Exportmesse Hannover Auf der als westliches Gegengewicht zur traditionellen Leipziger Messe geschaffenen Messe in Hannover stellen viele Firmen der Fotoindustrie ihre Neuheiten vor.
Das erste deutsche Elektronenblitzgerät wird von Dr. Ing. Mannesmann (später Multiblitz) auf den Markt gebracht. Das Sofortbild Edwin Lands ensteht in nur e i n e r Minute in der Kamera. Die ersten Apparate kommen auf den Markt.
Ostdeutsche Fotoindustrie „volkseigen“ Auf Befehl des Obersten Chefs der sowjetischen Militäradministration vom 17. April werden die vorgenommenen Enteignungen in der Ostzone rechtskräftig. Sie sind von nun an „Volkseigene Betriebe“ (VEB).
Zeiss Ikon AG geht in den Westen Die Sinar aus der ersten Produktionsserie, von der Fotografen in Deutschland nur träumen dürfen . . .
Die Zeiss Ikon AG beschließt aufgrund der Enteignung des Dresdener Hauptwerkes die Verlegung der „Oberleitung“ nach Stuttgart ins Contessa-Werk.
. . . und Selbstbau eines Ostflüchtlings. Wilfried Woscidlo, Ffm, baut aus einer alten 9/12-Plattenkamera „so etwas wie“ eine Linhof Technika
Preisunsicherheit
Berlin-Blockade Im April beginnen die Sowjets mit der Behinderung des Bahn-, Straßen- und Schiffsverkehrs zwischen Berlin und den West zonen und Mitte Juni mit der Blockade, die zu erheblichen Einschränkungen für die West-Berliner führt. Amerikanische und britische Versorgungsflüge („Rosinenbomber“) lindern die größte Not.
Unter dem Einfluß der Geldknappheit nach der Währungsreform entsteht Preisunsicherheit. Der Fotohändler-Bund gibt nichtbindende Richtpreise für SW-Verarbeitung aus. Am 15. Juli nennt auch der Hauptinnungsverband für die britische Zone Preisempfehlungen für fotografische Arbeiten, die aber sofort zurückgezogen werden müssen, weil Verbände laut RGBl. I, S. 1573 vom 23. 11. 1940 keinen Einfluß auf die Preisentwicklung nehmen dürfen. Jeder muß für sich kalkulieren. Nach anfänglich vierzehntägigem Erscheinen stellt die PHOTO PRESSE am 1. Oktober auf wöchentliche Herausgabe um (DM 0,23 pro Heft). Sie ist nun auch offizielles Fachblatt der Fotografen innungen in der französische Zone
APHO gegründet Die 1. Vorsitzenden der fotografischen Verbände in den Westzonen (Industrie, Handel, Großlabors, Landesverbände des Fotografenhandwerks, Reprobetriebe) bilden den „Arbeitsausschuß der deutschen Photo wirtschaft“ (APHO) mit dem Zweck der Beratung grundsätzlicher Fragen, die die gesamte deutsche Fotografie betreffen.
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Auf der Jahrestagung der Fotoindustrie am 20. Juli trägt Dr. Bruno Uhl (Agfa) die zunächst heftig kritisierte und z. T. sogar abgelehnte Idee einer Photo-Kino-Messe (Phokina) vor, die er letztlich allerdings überzeugend durchsetzt. Agfa-Direktor Dr. Bruno Uhl, aufgenommen von Erich Angenendt
Am 14. Juli konstituiert sich die „Vereinigung der Photo-Großlaboratorien e.V.“ mit Sitz in Bonn. Die vom Nagel-Werk Stuttgart der Kodak AG fabrizierten KB-Kameras Retina I und II werden nach der Währungsreform in beschränktem Umfang für den deutschen Markt freigegeben und sofort gut verkauft. Leitz produziert die Leica-Modelle II, IIIa und IIIC insbesondere für die Alliierten, doch gibt es auch das Modell IIc für deutsche Käufer, und neu ist der KB-Projektor Prado 250. Auch die Ostzone führt eine eigene Währung ein. Regulärer Verkauf löst die bisherige Zuteilung ab, die Materialpreise steigen im Herbst um 25 Prozent.
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1949
Mitte Mai wird die Berliner Land- und Flußwege-Blockade beendet und die Luftbrücke eingestellt. Dem Entwurf des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland mit Sitz in Bonn stimmt der
Fotoprodukte starker Exportposten Parlamentarische Rat am 23. Mai zu. Nach den ersten Bundestagswahlen im September und dem Sieg der CDU wird Konrad Adenauer Bundeskanzler. Die Bundesversammlung wählt Theodor
In einem Satz
Völlige Gewerbefreiheit in Süd und Südwest
Hans Kammerer (Fotopost) bereitet die Neugründung des Verbandes Deutscher Amateurfotografen-Vereine (VDAV) vor, und der Bund Deutscher Filmamateure (BDFA), früher Berlin, wird für Westdeutschland in Braunschweig neu gegründet. Das Prinzip der Lichtmessung durch das Objektiv kommt zur Anwendung, und T. W. Hansen entwickelt das Maskenverfahren für Farbnegativfilme. Die Wanderausstellung „Fotografie in Mecklenburg“, aus 362 Bildern bestehend, wird in Schwerin, Rostock, Güstrow, Stralsund, Greifswald und Wismar gezeigt und zieht mehrere Tausend Besucher an. Am 1. April startet Dr. Walther Heering in Seebruck das monatlich erscheinende Photo Magazin auf Kunstdruckpapier. Am 18. Juli beginnt das Deutsche Lehrinstitut für Farbenfotografie in Frankfurt a.M. mit Wochenlehrgängen in Agfacolor Negativ-Positiv-Technik, an denen jeweils zehn Fotografen teilnehmen können. Am 6. August begeht die Firma Ernst Leitz, Wetzlar, ihr 100jähriges Bestehen. Der CV ruft zum 1. Leistungswettbewerb (ohne Thema) für Fotografen in der Tri-Zone auf. Der Währungsumrechnungskurs 1:6 führt in Berlin dazu, daß Westler ihre Bilder preisgünstig im Ostsektor anfertigen lassen.
In der US-Zone wird jedem Deutschen die Möglichkeit gegeben, ohne Genehmigung einen Gewerbebetrieb zu eröffnen. Die Hoffnung der Handwerker-Verbände ist geplatzt, daß zur Eröffnung eines Betriebes die bestandene Meisterprüfung Voraussetzung bleiben müsse. In den anderen Zonen ist nach wie vor der Befähigungsnachweis erforderlich.
PHOTO PRESSE: Organ für alle Verbände Die PHOTO PRESSE erscheint ab 1. März mit dem Untertitel „Fachzeitschrift für das gesamte Lichtbildwesen, für Handel und Industrie, Verbandsorgan sämtlicher photographischer Fachverbände in den Westzonen”. Ab Heft 38 (23. 9.) ist die PP spezielles Organ des Centralverbandes des deutschen Photographenhandwerks (CV). Im November übernimmt der seit Beginn redaktionell maßgeblich mitgestaltende Karl Christian Klie die Schriftleitung vom jetzt als 1. Vorsitzenden des CV agierenden Max Zeidler und wird tatkräftig von seiner Ehefrau, der Journalistin und Schriftstellerin Kriemhild Klie-Riedel unterstützt, die außerdem eine Kundenzeitschrift für den Fotohandel (Foto-Kamerad) ins Leben ruft.
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bart). 1. Vorsitzender ist Max Zeidler, Düsseldorf, Stellvertreter sind Hans Brodbeck, Stuttgart, und Karl Menke, Dortmund. Aus Landesinnungsmeistern werden Landesobermeister, deren Geschäftsstellen Max Zeidler, bald wegfallen sollen. Düsseldorf, Man bildet Ausschüsse 1. Vorsitzender des CV für Tarife, Farbfotografie, Presse und Werbung, Ausstellungen.
Ein Industrie-Wettbewerb Zur Förderung der Hobbyfotografie wird von der Firma Alfred Faber (Fotochemie) ein Foto-Wettbewerb ausgeschrieben. 2000 Bilder müssen von der Jury, Leitung Baron Hans von Werthern, Geschäftsführender Vorsitzender des Vereins von Fabrikanten, sowie Hans Kammerer, Verleger der Fotopost, Bernd Lohse, Redakteur Foto-Spiegel, Karl Christian Klie, Verlag PHOTO PRESSE, gesichtet werden. 200 Preise stehen zur Verfügung, von Voigtländer-Kameras bis zu Fotochemikalien.
40 % Studios mit Fachhandel
Fotoindustrie kommt voran Nach Kriegsende war die deutsche Fotoindustrie hauptsächlich in und um Dresden (SBZ) konzentriert (55 Prozent). Im Westen befanden sich die meisten Kamerahersteller in der US-, einige in der britischen Zone. Nun ist die fotografische Industrie wieder eine der stärksten Aktivposten des deutschen Exports. Es werden bereits 75 Prozent, bei Dr. C. Schleussner (Adox) in der Amateurfilm-Herstellung sogar schon 100 Prozent der Vorkriegs-Produktion erreicht.
Der Centralverband konstituiert sich
Schriftleiter Karl Christian Klie mit seiner Frau Kriemhild beim Redigieren der PHOTO PRESSE und der Kundenzeitschrift Foto-Kamerad
Heuss (FDP) zum Bundespräsidenten. Am 7. Oktober findet die Gründung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) mit Wilhelm Pieck als Präsidenten statt. Hauptstadt wird Ost-Berlin.
Die Vorsitzenden der Landesverbände des Fotografenhandwerks in der US-Zone, Hans Brodbeck, und in der britischen Zone, Max Zeidler, einigen sich im Juni in Heidelberg auf eine Fusion zum „Zentralverband des Deutschen Photographenhandwerks für die westlichen Besatzungszonen“ (die Schreibweise mit C wird erst Mitte September in Köln verein-
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In Amerika erfährt die Land 1-Minuten-Kamera in den Läden rege Aufmerksamkeit
40 Prozent aller Fotografen in Westdeutschland betreiben auch einen Handel mit fotografischen Artikeln. Diese lädt der Deutsche Photo- und Kinohändler-Bund ein, seiner Organisation beizutreten. Die Angesprochenen empfinden aber Doppelmitgliedschaften als zu teuer. Der Stv. CV-Vorsitzende Hans Brodbeck regt an, im CV eine Untergruppe Atelierhändler zu bilden, die dann eine Zusammenarbeit mit dem „Bund“ pflegen könnte.
Erste Fotofachmesse Köln ein Erfolg Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten verhindern noch so manche geplante Geschäftsgründung, und die Arbeitslosenzahl in Westdeutschland wächst auf über 2 Millionen an. Der Korea-Krieg
PHOKINA übertrifft die hohen Erwartungen Die erste „Photo- und Kinoausstellung“ nach dem Krieg, die PHOKINA vom 6. bis 14. Mai in den Messehallen Köln-Deutz, verbunden mit Tagungen der Branchenverbände und einer 250 Bilder umfassenden repräsentativen Schau der Berufsfotografen, wird von Bundeswirtschaftsminister Prof. Dr. Ludwig Erhard eröffnet. Der VDAV, die GDL, u. a. mit Arbeiten von Ruth Hallensleben, Hugo Schmölz, Erich Angenendt, Kurt Julius, Fritz Brill, Dr. Walter Boje, Hans Saebens, Marta Hoepffner, Hermann Harz, Alfred Tritschler, und die Gruppe „fotoform“, u. a. mit aufregenden Werken von Otto Steinert, Siegfried Lauterwasser, Toni Schneiders, Peter Keetman stellen gesondert aus.
beginnt, und in Bonn wird die Wiederbewaffnung diskutiert. Polen und DDR schließen einen Vertrag über die Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze. Die amerikanische Luftwaffe nimmt eine
lismus begonnen, wird auch ideelle Früchte tragen!“
Gespenst „Luxussteuer“ geht um In Bonn spricht man von einem Gesetz entwurf zur Besteuerung besonderen Aufwandes für Waren, die „nach ihrer Art und Beschaffenheit über eine einfache Lebensführung hinausgehen“ (Erhöhung der Umsatzsteuer auf 20 Prozent – im Volksmund „Luxussteuer“ genannt). Die Branche äußert die Befürchtung, daß auch Kameras darunter fallen könnten. Für Fotoapparate ab DM 250,- sollen angeblich 7 Prozent Sondersteuer erhoben werden. Industrie, Handel und Handwerk setzen sich scharf zur Wehr: Kameras sind für Profis kein Luxus, sondern notwendiges Handwerkszeug!
Bekenntnis zum Handwerk In Profikreisen wird vermehrt die Frage „Ist Fotografie noch ein Handwerk?“ diskutiert. Auf der CV-Mitgliederversammlung am 6. Mai in Köln wird „der Fortbestand der Organisation nicht in Frage gestellt. Sämtliche Obermeister der 44 westdeutschen Innungen bekennen sich klar und eindeutig zum Gedanken des Centralverbandes“ (aus der Berichterstattung).
Von Anfang an dabei: Der PHOTO PRESSE-Stand auf der PHOKINA in Köln 1950 (links Karl Chr. Klie, 3.v.l. Kriemhild Klie-Riedel)
Die hochgespannten Erwartungen werden noch übertroffen: 75 000 Besucher kommen auf die Messe, auch Bundespräsident Prof. Theodor Heuss stellt sich ein. Fotoindustrie-Verbandsvorsitzender Dr. Bruno Uhl: „Die Ausstellung soll jedes Jahr wiederholt werden.“ Fotohändlerbund-Vorsitzender Gustav H. Helms: „Ein Werk, mit soviel Idea-
APHO für Gemeinschaftswerbung Im Herbst wird im „Arbeitsausschuß der deutschen Photowirtschaft“ (APHO) das Konzept einer Gemeinschaftswerbung für die Fotografie diskutiert. Zum Werbefonds sollen die Fabrikanten 0,6 Prozent des Endbetrages der Rechnungen an ihre Abnehmer leisten, die Händler zahlen auf den gleichen Betrag 0,4 Prozent in den Fonds. Auch die Großhändler wollen 0,4 Prozent als Anteil für die Werbung in Rechnung setzen. Die Branche zeigt Interesse am Plan, und so kommt es am 13. Dezember zum Gründungsbeschluß. Die „Werbegemeinschaft der deutschen Photowirtschaft e.V.“ mit Sitz in Frankfurt a. M. soll am 1. Januar 1951 ihre Arbeit beginnen.
Die Agfa Box ist wieder da …
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Männer auf der Messe - nur „Foto“ im Kopf
… und neu ist die Isolette V für DM 66,-, Zeiss Ikon bringt die Contax IIa und Plaubel die Fachkamera Makina III mit Blitzlichtkupplung bis 1/200 Sek. Das Agfa Camerawerk kommt mit dem Vergrößerungsgerät Varioskop heraus, außerdem wird das Rodinax SW-Tagesentwicklungsgerät vorgestellt. 9
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vollautomatische Dip-and-dunk-Entwicklungsmaschine für Farbfilme in Betrieb und signalisiert damit den kommenden Trend zur rationellen Filmverarbeitung auch für den zivilen Sektor.
In einem Satz Am 8. Januar findet die Wiedergründung des VDAV in Frankfurt a.M. statt, und 1. Vorsitzender wird Dr. J. Rechenberg, Heidelberg. In langen Verhandlungen mit der Industrie gelingt es dem CV, eine Erhöhung des Fachrabatts von 15 auf 25 Prozent und damit die Wettbewerbsfähigkeit der reinen Fotohandwerksbetriebe (ohne Handel) zu erreichen; aber die meisten Atelierhändler bekommen 33,3%. Die Personalausweis-Gesetze in beiden Teilen Deutschlands schaffen Paßbild-Aufträge für Studios und Atelierhändler. Auf der Leipziger Frühjahrsmesse stellt Exakta Varex, erste KBSpiegel reflexkamera mit auswechselbaren Sucher einsätzen und Bildfeldlinsen
Ihagee die Schlitzverschlußkamera Exakta Varex vor, die Kamerawerkstätten Niedersedlitz präsentieren die Praktica und Agfa Wolfen neue Farbmaterialien (Papiere und Entwickler). Die Jahresproduktion der sächsischen Fotoindustrie ist ausverkauft und wird zum größten Teil exportiert. West-Berliner Fotografen gründen am 14. November in der Hasenheide eine eigene Innung und wählen Hermann Dulsky zum Obermeister. Nach Besuchen in der Schweiz, in Holland und Belgien wirbt der Fachbeauftragte L. Fritz Gruber auf einer Reise in die USA für die Teilnahme der amerikanischen Fotoindustrie an der photo-kina ’51, doch der Korea-Krieg wirft seine Schatten auf die Verhandlungen. Die Lebensmittelmarken und Bezugscheine werden endgültig abgeschafft. Walter Hege in PP 29/50: „Keine Angst, die Flut der bunten Papierbilder kommt, aber das Feuerwerk müssen wir über uns ergehen lassen!
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60000 Ost- und West-Berliner demonstrieren vor dem Reichstag für Frieden, Freiheit und ein einiges Deutschland. In der Bundesrepublik gibt es Protestveranstaltungen gegen eine Wiederbewaff-
Die private Fotoschule Marta Hoepffner, Hofheim/Ts. wird staatlich anerkannt. Branchenfremde Industriefirmen neh-
Unterricht in der Fotoschule Marta Hoepffner (Schüleraufnahme)
men die Produktion von fototechnischen Geräten auf, weil sie sich gute Absatzchancen errechnen. Fotografen ärgern sich über „Freilichter“, die sich zunehmend bei Hochzeitsfeiern vor den Kirchen einfinden und damit gegen die guten Sitten (Verleitung zum Vertragsbruch durch Eindringen in den Kundenkreis des bestellten Fotografen) verstoßen. Am 8. Mai findet in Königstein/Ts. die zweite Sitzung des Planungsausschusses der Werbegemeinschaft statt, auf der Einzelheiten zur Förderung der Massen/-Ama teurfotografie besprochen werden und Max Zeidler eine Förderung der Werbefotografie sowie Dr. Bruno Uhl eine gezielte Werbung „für die notleidende Porträtfotografie“ vorschlagen. Adox konzipiert und spendet einen Foto-Experimentierkasten mit 80 Teilen zur Einführung in die Fotopraxis für Schüler zur Bereicherung des Physik- und Chemieunterrichts. Dr. Bruno Uhl trägt auf einer Kund gebung der deutschen Fotowirtschaft am 23. August in München eine Resolution gegen den Unsinn der Luxussteuer auf Kameras vor.
Karikatur: Valentin
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nung. Es wird am Entwurf zu einem Generalvertrag mit den Westmächten und zur Aufnahme in die Europäische Verteidigungsgemeinschaft und dem Atlantik pakt gearbeitet. Darauf appelliert die
DDR an den Bundestag, kein Bündnis mit den Westalliierten einzugehen und freien, geheimen Wahlen für eine Nationalversammlung zuzustimmen. Adenauer vermutet Taktik und lehnt ab.
Aus PHOKINA wird photokina
In einem Satz
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Ärger mit den sogen. „Freilichtern“
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Vom 20. bis 29. April findet die zweite Photo- und Kinoausstellung – jetzt „photokina“ und international – in den wieder friedensmäßig instandgesetzten Kölner Messehallen statt. Abermals eröffnet Prof. Ludwig Erhard die Messe, und Bundespräsident Prof. Theodor Heuss macht seinen Rundgang. In der eindrucksvollen Schau technischer Leistungen präsentieren 340 Aussteller, darunter 71 ausländische, auf 52 000 qm ihre Exponate. Ein paar der Neuheiten: Sinar und Voigtländer Studio-Balgenkamera auf optischer Bank, Robot II mit elektromotorischem Serienauslöser, Voigtländer Apo-Lanthar 1 : 4,5/15 und 21, Gossen Farbtemperatur-messer Colorlux. Auch die attraktiven Bilderschauen werden international beschickt.
Farblehrwerkstatt in Hamburg Auf Initiative des Obermeisters der Fotografen-Innung Hamburg, Alfred Wulf, unterstützt von aktiven Kollegen wie Heinz Bindseil, Dr. Walter Boje, Martin Faulhaber, Wilm Gläser, nimmt die Agfacolor-Farblehrwerkstatt der Innung ihre Arbeit auf.
Bundespräsident Prof. Theodor Heuss und L. Fritz Gruber auf der photokina Foto: KölnMesse
Druckknöpfe auf dem Vortragspult. Der eine gibt dem Diavorführer das übliche Signal zum Bildwechsel, der andere ist mit einem abgelegenen Raum verbunden, in dem der Magnetophon-Apparat steht. Auf Summerton schaltet der bedienende Techniker das Gerät ein.
Gründung der Deutschen Gesellschaft für Photographie Auf der photokina verkündet der Oberbürgermeister von Köln, Robert Görlinger, am 20.
CV umfaßt jetzt 59 Innungen Der CentralverbandsVorsitzende, Max Zeidler, meint, ins Porträt gehöre frischer Wind, es herrsche immer noch Flaute. Die CV-Mitgliederzahlen haben sich im Norden gehalten, im Süden sind sie zurückgegangen. Es gehören jetzt Fotohändler protestieren gegen die geplante Luxussteuer 59 Innungen zum CV, Foto: Eugen Beck vier stehen noch abseits (Göttingen, Oberhessen, Groß Wiesbaden, April die Gründung der Deutschen GesellLimburg). Es wird die Möglichkeit von Ein- schaft für Photographie (DGPh) mit Sitz in zelmitgliedschaften diskutiert. Diese müßten Köln, zu der sich auserwählte Persönlichkeievtl. wegen des Stimmrechts zu einer eige- ten der künstlerischen, wissenschaftlichen, nen Innung zusammengefaßt werden. dokumentarischen und liebhaberisch betriebenen Fotografie und ihrer Publizistik zusamGeburt der Tonbildschau mengefunden haben. Robert Görlinger wird Bei einer Magnetophon-Uraufführung in 1. Vorsitzender. Als Leiter des Sekretariats Berlin wird erstmalig ein SW-Lichtbilder- fungiert L. Fritz Gruber, Fachbeauftragter der vortrag von Herbert Starke mit Musik und photokina. Die Mitglieder aus dem In- und Kommentar „synchron“ dargeboten. Der Re- Ausland werden aufgrund ihrer Verdienste ferent bedient im geeigneten Moment zwei um die Belange der Fotografie berufen.
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Luxussteuer: Die Kuh ist vom Eis Als Reaktion auf den General- und den EVG-Vertrag der Bundesrepublik mit den Westmächten legt die DDR an der innerdeutschen Grenze einen Sperrgürtel an. Auch West-Berliner können nicht
Das Fotografenhandwerk erwartet … … daß nun nach Abschluß des Generalvertrages mit den Westalliierten auch in der amerikanischen Zone der von der Militärregierung Ende 1948 abgeschaffte Große Be fähigungsnachweis wieder überall in der Bundesrepublik gelten wird und die von den Alliierten geforderte „radikale“ Gewerbefreiheit in ganz West-Deutschland nicht durchgesetzt wird. Dabei räumt man ein, daß jene, die sich als Nicht-Meister in der USZone selbständig gemacht haben, ihre Betriebe weiterführen dürfen.
mehr in den Ostsektor. Die DDR als „Volksdemokratie“ beschließt die Aufstellung einer Volksarmee. Nach dem Tod von Kurt Schumacher übernimmt Erich Ollenhauer die Führung der SPD.
oder zehn Innungen, zu denen auch das Fotografenhandwerk gehört, zusammen nur einen Vertreter haben, und in diesem Fall ist es ein Schornsteinfeger! Ich halte ihn für einen ehrenwerten Mann, aber wie er die fachlichen Belange des Fotografenhandwerks vertreten soll, ist mir unklar.“
Subjektive Fotografie
Handwerkzeug ist kein Luxus Das Bundeskabinett beschließt eine zehnprozentige Aufwandsteuer. Für Kameras, die für wissenschaftliche, medizinische und religiöse Zwecke Verwendung finden, wird diese „Luxussteuer“ erstattet. Karl Chr. Klie in der PP: „Wir glauben, daß man eine Gruppe vergessen hat, nämlich die, für die die Kamera nichts weiter als ein notwendiges Handwerkszeug ist.“ ZdH-Präsident Uh lemeyer spricht von mittelstandsfeindlicher Politik; die Geduld des Handwerks sei am Ende. Doch nach anfänglicher heller Aufregung platzt das Vorhaben rasch: Wirtschaftsminister Fritz Schäffer (CSU) will verzichten und sich etwas anderes einfallen lassen.
Schornsteinfeger vertritt Fotografen-Interessen Max Zeidler, CV-Vorsitzender, im April: „In einer Handwerkskammer (als Beispiel) sind 48 Berufe vereinigt. Zur Vollversammlung der Kammer gehören 76 Berufsvertreter. Man sollte meinen, daß jeder Beruf wenigstens eine Stimme habe, um seine Interessen vertreten zu können. Das ist aber nicht der Fall. Die zahlenmäßig großen Handwerke haben sechs oder sieben Stimmen, während in der Gruppe ‘Verschiedene Berufe’ acht
Dr. Otto Steinert Foto: Fritz Kempe
Vom 12. bis 29. Juli wird in Saarbrücken die internationale Ausstellung „Subjektive Fotografie“ gezeigt. Veranstalter ist Otto Steinert; die Eröffnung erfolgt durch Dr. Franz Roh. Sie ist zugleich eine Gedächtnisschau aus dem Nachlaß von L. Moholy-Nagy. Die Präsentation bringt nicht die üblichen „schönen“ Bilder: Es ist ein neuer fotografischer Stil, gedacht als schöpferische Weiterentwicklung der Fotografie.
Händlerbund-Großveranstaltung Im Oktober kommt es in Stuttgart zu einer bedeutungsvollen Veranstaltung des Deutschen Photo- und Kinohändler-Bundes unter Vorsitz von Gustav H. Helms mit rund 600 Teilnehmern. Auch die Verbände aus WestBerlin und dem Saarland sowie Handelsorganisationen aus Dänemark, England, Holland, Österreich, Schweden, Schweiz, der Verband Deutscher Drogisten, der CV, der Zentralverband des Augenoptikerhandwerks und die Fotoindustrie haben Vertreter entsandt. Themen sind u. a. die abnehmende Preismoral, Verstöße gegen die Preisbindung der zweiten Hand, Gemeinschaftswerbung, photokina ’54, Höhere Fachschule für Photographie Köln, Aufwandsteuer usw. Herr Porst wird dringend gebeten, in Zukunft doch zumindest eine Entfernung von jeweils 200 m vom nächsten Fotogeschäft einzuhalten und damit seinen guten Willen auf kollegiale Zusammenarbeit unter Beweis zu stellen.
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Musikboxen, Nierentische, Tütenlampenschirme, Petticoats haben Konjunktur. Am 25. Dezember wird zum ersten Mal in Deutschland von Hamburg aus ein SW-Fernsehprogramm ausgestrahlt.
In einem Satz Am 18. April erfolgt die Nachgründung der Agfa Aktiengesellschaft für Photofabrikation in Leverkusen mit einem Grundkapital von DM 100 000,-, das im Oktober auf 30 Mio DM erhöht wird, verbunden mit der Übertragung aller Aktien auf die Farbenfabriken Bayer AG und der Entlassung aus der Kontrolle der Aliierten. Zur photokina Köln (26.4.–5.5.) zeigen 335 Firmen auf 33 000 qm ihre Produkte, und im Ausstellungsteil sind Präsentationen u.a. vom CV, der GDL, Gruppe fotoform und FIAP zu sehen. Zu den Neuerscheinungen des Jahres gehören u.a. die Leicas IIIf, IIf, If, Plaubel Peco 9 x 12, die 16-mm-Arriflex 16, Bauer 88, Nizo Heliomatic Bifo, die Zeiss Ikon Movikon 8 im „Querformat“, die Braun Hobby de Luxe und Multiblitz IIIa Elektronenblitzgeräte, der preisgünstige Gossen Sixon sowie die Vacublitze XP, XO und Philips PF 3. Wilhelm Schöppe übernimmt den Vorsitz der GDL. Karl Menke (48), seit sieben Jahren Obermeister der Innung Dortmund, wird 1. Vorsitzender des CV, Max Zeidler Ehrenmeister des deutschen Fotografenhandwerks. Anfang Juni findet in der Waldbühne Berlin-West Karl Menke, eine von MitgliedsDortmund, neuer firmen der Werbege1. CV-Vorsitzender meinschaft des Fotohandels organisierte Unterhaltungs-Großveranstaltung statt, zu der trotz strömenden Regens mehr als 20 000 Besucher kommen. Der Agfacolor Umkehrfilm wird wieder lieferbar, zunächst als 20er KB-Film und in Karat-Patrone. Die Innung Berlin (West) tritt am 12. September dem Centralverband bei. Obermeister Werner Sörensen, Flensburg, übernimmt den CV-Ausschuß Prüfungswesen, Fritz Thudichum, München, die Ausschüsse Ausstellungswesen und Jury.
Zeiss Ikon Movikon quer 8 mm Filmkamera
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1953
Die Zahl der Flüchtlinge aus Ost-Berlin und der DDR steigt deutlich an. Am 17. und 18. Juni kommt es zu heftigen Demonstrationen gegen Erhöhungen der Leistungsnormen im Ostsektor und
In einem Satz Nach einem Betriebsvergleich im westdeutschen Fotohandel 1953 beträgt der Laboranteil am Geschäftsumsatz 21%, der Umsatz pro beschäftigter Person DM 29 546,-, der Umsatz je Kunde DM 22,50, der Kreditverkäufe-Anteil 36,6%, die Handelsspanne 36,2% und der Nettogewinn 5% (unter Berücksichtigung des Unternehmerlohnes). 2842 Personen umfaßt die Belegschaft der am 20. 3. neu gegründeten Agfa Camera Werk Aktiengesellschaft München.
Ost-West-Spannungen nehmen zu einigen Städten der DDR, die zum blutigen Aufstand eskalieren und am 19. Juni mit Hilfe sowjetischer Panzer niedergeschlagen werden. Daraufhin stellt die DDR-Regierung Verbesserungen in
Aussicht. Im November wird der Interzonen-Reisepaßzwang aufgehoben und in Westeuropa die Visumerteilung erleichtert. So erwacht die latente Reiselust der Deutschen ganz allmählich.
Rechtseinheit wiederhergestellt
Eintragung in die Handwerksrolle bleibt dabei bestehen.
Am 26. März verabschiedet der Bundestag mehrheitlich den Gesetzentwurf über die Handwerksordnung. Nur die Kommunisten verweigern die Zustimmung. Das neue Gesetz sieht aber auch vor, daß in Ausnahmefällen, d.h. nach Anhören der Handwerkskammer und der zuständigen Berufsvereinigung, Inhaber von Betrieben, die die Meisterprüfung nicht abgelegt haben, in die Handwerksrolle eingetragen werden, wenn sie entsprechende Kenntnisse und Fähigkeiten nachweisen, die für die selbständige Ausübung eines Handwerks erforderlich sind.Absatzwege am Fotohandel vorbei. Die Hersteller suchen neue Vertriebswege und beunruhigen damit den Fachhandel. Immer mehr Kioske übernehmen auch den Filmverkauf. Und selbst in Apotheken, Gasthäusern, Milchgeschäften, beim Friseur und in Bäckereien werden Filmangebote beob achtet.
Pressefotografen, Journalisten und die Umsatzsteuer
Voigtländer Vitessa mit Ultron 1:2/50 mm
Als einmalig in der Bundesrepublik gilt die Landesberufsschule Schleswig-Holstein für Fotografen, Fotolaboranten und Fotokaufleute (mit Internat) in Neustadt/ Holst. – Leitung Werner Sörensen und Karl Prien –, die gemeinsam vom Handel und Handwerk genutzt werden kann. Die Fachfotografenschule der HWK Köln wird am 11. Juli feierlich eröffnet. Im September konstituiert sich in Graz die Arbeitsgemeinschaft europäischer Berufsfotografen (Deutsche, Österreicher, Schweizer) unter vorläufiger Führung von Karl Menke (CV). Zeiss Ikon Stuttgart, die monatlich 30 000 Kameras produziert, errichtet einen repräsentativen Neubau und will das Kapital um 25 Prozent erhöhen. Der fotofreudige junge Dalai Lama erhält aus der Hand von Heinrich Harrer, bekannter Bergsteiger und Fotograf, eine goldene Leica, Sondernummer 555 555. Es wird eine erfreuliche Aufwärtsentwicklung in der Berufsfotografie und ein lebhaftes Weihnachtsgeschäft im Foto handel registriert.
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Nach einem Erlaß des Bundesfinanz ministers vom 15. April 1952 werden Bild berichterstatter (Bildjournalisten) von der Umsatzsteuer befreit, wenn ihre Einnahmen jährlich DM 12 000,- nicht übersteigen. Dagegen ist der Pressefotograf umsatzsteuerpflichtig. Wo ist der Unterschied? Das erklärte die Oberfinanzdirektion Hamburg am 20. März 1953: „Ein Bildberichterstatter, der beispielsweise einen mit Bildern versehenen Reisebericht in einer Zeitschrift veröffentlichen läßt, erhält das Entgelt von dem Verlag der Zeitschrift sowohl für den Bericht wie für die dazugehörigen Bilder. Die Über lassung von Bildern durch einen Pressefotografen wird noch nicht dadurch zu einer journalistischen Tätigkeit, daß der Presse fotograf die der Zeitschrift überlassenen Bildermit einigen Zeilen Text versieht.“
Handwerker ist kein Minderkaufmann mehr Der Bundestag verabschiedet Ende Februar das „Gesetz über die Kaufmanns-Eigenschaften von Handwerkern“. Für Atelierhändler ist von besonderer Bedeutung, daß damit eine Änderung des Handelsgesetz buches von 1897 verbunden ist und fotografische Handwerksbetriebe jetzt ins Handelsregister eingetragen werden können. Die
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GFP-Film „Wir sind im Bilde“
Die Werbegemeinschaft heißt jetzt Gesellschaft zur Förderung der Photographie (GFP). Sie hat einen 15-Minuten-Kulturfilm über Fotografie („Wir sind im Bilde“) in Auftrag gegeben, der am 5. Oktober durch den Herzog-Verleih in München zur Uraufführung gelangt. Die Filmbewertungsstelle verleiht ihm das Prädikat „Besonders wertvoll“. Mit einer Auflage von 50 000 Exemplaren startet die GFP die „Photoinformationen für die Jugend“. Im Oktober beginnen Werbesendungen im Rundfunk, die sich in erster Linie an die Frau und Familie wenden.
Neue Kameras Neuerscheinungen sind in diesem Jahr u. a. die Voigtländer Vitessa mit Ultron 1:2/50 mm, die Edixa I und II, die Zeiss-Ikon Contaflex I, Agfa Silette. Die Praktina FX aus Niedersedlitz ist erstmalig als SpiegelreflexSystemkamera konzipiert. Neue Rolleiflexund Rolleicord-Modelle kommen heraus. Die 35-mm-Zeitlupenkamera ZL 1 von VEB Zeiss-Ikon hat eine Bildfrequenz bis zu 40 000 Bildern/Sek. Plaubel baut das Peco-
Zeiss-Ikon Contaflex I
System aus und Balda bringt die Baldax 6x6 sowie die Super Baldinette Kleinbildkamera auf den Markt. Carl Braun offeriert die Paxette II M mit Wechselobjektiv. Neu ist das Leitz Objektiv Summicron 1:2/50 mit sieben Linsen, darunter vier aus Lanthangläsern. Die Mecablitz- und Multiblitz-junior-Elektronenblitzgeräte werden produziert.
Reiselust fördert Filmverbrauch Die Autoproduktion in Westdeutschland hat sich seit der Währungsreform verachtfacht. Das „Wirtschaftswunder“ bahnt sich an, Urlaubsreisen gehören mehr und mehr zum Sozialprestige, da-
durch wächst auch der Filmverbrauch spürbar. Die Franzosen verlieren im Vietnam-Krieg am 7. Mai die Festung Dien Pien Phu. Die deutsche FußballNationalmannschaft gewinnt durch ei-
„Kein Erlebnis verlieren …“
neuen Produktes wird ausgelöst.
Der GFP-Slogan „Kein Erlebnis verlieren – fotografieren!“ wird in der Sicht- und in der Funkwerbung ab 20. März eingesetzt. Die Werbefigur – ein Mann mit Hut in Hab-achtStellung – ist umstritten. Es wird aus Händlerkreisen angeregt, die Figur auch mal als Frau sowie Mann und Frau gemeinsam zu zeigen, um den Wunsch nach einer zweiten Kamera im Haushalt zu wecken.
Prof. Theodor Heuss beim photokina-Eröffnungsrundgang
„Papa“ Heuss und die Fotografie „Ich gehöre zu den am meisten fotografierten Menschen“, sagt „Papa“ Heuss zur Eröffnung der photokina (3.–11 April). „Eigentlich ist der Bundespräsident eine großartige Erfindung für die fotochemische Industrie.“ Die internationale Foto- und Kinomesse zieht 176 000 Besucher an.
50 Jahre Centralverband Am 14. Juni eröffnet der CV eine Bildausstellung europäischer Berufsfotografen in Goslar. Auf dem Verbandstag begeht der CV sein 50jähriges Bestehen (Gründung: 29. August 1904 in Eisenach).
Neues im Apparate- und Gerätebau Für die Amateure gibt es jetzt u.a. die „Volkskamera“ Adox Golf 6 x 6, die Kodak Retina IIc, IIIc, und die Retinette sowie die Voigtländer Vito B. Leitz stellt die Leica M 3 vor, Ihagee die Exakta 6 x 6; Plaubel kommt mit der Peco Supra 10 x 15 und Peco Universal I 13 x 18 und Hasselblad präsentiert Foto: KölnMesse die 1000F erstmals in Deutschland. Linhof bietet die verbesserte Technika in 6,5 x 9, 9 x 12 und 13 x 18-Modellen an. Neu sind der Prontor SVS-Verschluß und der Gossen Sixtomat x 3. Zeiss liefert das Biogon 1:4,5
Immer mehr Patentanmeldungen Aus der Statistik des Deutschen Patentamtes München geht hervor, daß in der Klasse der Erfindungen auf dem Gebiet der Fotografie, Kinematografie und des Bildtonfilms 1061 (Vorjahr 984) Patentanmeldungen eingereicht worden sind. Erteilt wurden 246 (Vorjahr 623) Patente. Insgesamt sind in dieser Klasse bislang 7043 Bundespatente angemeldet, davon aber erst 1934 erteilt worden.
SW-Einmal-Entwickler Der empfindlichkeitssteigernde Einmal-Entwickler Tetenal Neodin nach W. Beutler kommt auf den Markt. Kurz darauf muß er aus markttechnischen Gründen in Neodyn umbenannt werden. Schließlich heißt er Neofin. Er ist in zwei Versionen („rot“ für mittelempfindliche und „blau“ für niedrigempfindliche Filme) zu erhalten. Eine längere Diskussion über Vor- und Nachteile des
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nen 3:2-Sieg über die ungarischen Spieler am 4. Juli in Bern die Weltmeisterschaft. Am 23. August stellt die Bundesrepublik den Antrag auf Beitritt zum Nordatlantikpakt (NATO).
In einem Satz Am 5. Mai findet am Hohenstaufenring in Köln mit Teilnahme vieler prominenter Persönlichkeiten aus der Branche und der Stadt die feierliche Eröffnung der Staatlichen Höheren Fachschule für Photographie, deren geistiger Urheber Dr. Bruno Uhl ist, statt. Im Frühjahr wird der Deutsche Fototechniker-Verband e.V. mit Sitz in Berlin-Charlottenburg gegründet. Leopold Waess (FDP), Limburg in Hessen, ab Februar 1955 CV-Vorstandsmitglied, wird als erster Fotograf nach dem Krieg als Abgeordneter in ein Landesparlament gewählt. Die Agfa Filmfa- Leopold Waess brik Wolfen stellt die bisher höchstempfindlichen Colornegativfilme 16/10° und 17/10° DIN her. Die Dr. Fischer GmbH ergänzt die Osram/Philips-Kolbenblitze mit dem Monoblitz und prägt den Holper-Slogan: „Blitzen zu jeder Zeit, im Sommer, Winter oder wenn es schneit.“ Auf der Leipziger Herbstmesse (5.–15. September) sind unter den vielen Neuheiten zum Beispiel folgende Produkte zu sehen: Altissa IV W 24 x 36, Certo Dollina, Certo SuperSix, die Praktina, Weltaflex, Pentakon, Taxona, Ercona, das Objektiv Primotar 1:3,5/80 mm für 6 x 6-Kameras sowie Telemegare 300 und 500 mm von Meyer-Görlitz, alles aus ostdeutscher Fertigung.
Außerordentlich beliebt: Klapp-Taschenkamera Kodak Retina Ia mit Schneider-Kreuznach-Objektiv
Weitwinkelobjektiv (90° Bildwinkel) und das lichtstarke Hochleistungs-Planar. Die Filmer entdecken die Bauer 88 B und C sowie die Eumig C 8 electric. Homrich präsentiert das Comparator Farbfilterbestimmungsgerät. Kindermann produziert Entwicklerdosen und -spiralen aus Chromnickelstahl, und Jobo hat eine in Reihe angeordnete Kleintankanlage mit 2,5-l-Tanks konzipiert, die rationelle Ausnutzung der Chemikalien ermöglicht.
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Dr. Bruno Uhl (links) und L. Fritz Gruber auf der photokina ‘54 Foto: KölnMesse
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Bilderbogen 1945-1954
Der 1904 in Eisenach gegründete Centralverband des deutschen Photographenhandwerks konstituiert sich in den Westzonen neu: Erste CV-Tagung in Köln 1949. Max Zeidler, Düsseldorf, wird 1. Vorsitzender, Stellvertreter sind Hans Brodbeck, Stuttgart, und Karl Menke, Dortmund Foto: Josuweck
Contax S von Zeiss Ikon, Dresden, erste Spiegelreflexkamera 24 x 36 der Welt mit eingebautem Prismensucher und Schlitzverschluß 1/1000 bis 1 Sek., von den Kamerawerken Niedersedlitz 1949 gebaut
Carl Kochs erster Prototyp der Sinar Großbildkamera (1947) – eine Ankündigung aus der für deutsche Fotografen noch so „fernen“ Schweiz
Das erste deutsche (schwergewichtige) Elektronenblitzgerät wird 1948 von Dr. Ing. Mannesmann auf den Markt gebracht Foto: Multiblitz Für Top-Modefotografen eine der wichtigsten Zeitschriften in den Aufbaujahren: Film und Frau, Titelseite der ersten Ausgabe im Januar 1948
Praktica Spiegelreflexkamera 24 x 36 mit Lichtschacht und Schlitzverschluß 1/500 - 1/2 Sek., von den Kamerawerken Niedersedlitz 1948 gebaut
Endlich Schluß mit der Rationierung: Die letzten Lebensmittelmarken und Bezugscheine werden in der Bundesrepublik 1950 abgeschafft. Eine ausreichende Versorgung der Bevölkerung ist sichergestellt
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So wirbt Günter Wolfson, Hamburg, PP-Abonnent seit der „ersten Stunde“, in den 40er Nachkriegsjahren für seine Kinderfotografie
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Die Modefotografin Charlotte Rohrbach in Aktion, aufgenommen von ihrer Assistentin Hanna Boehning, Berlin 1949. Aus Vom New Look zum Petticoat. Deutsche Modephotographie der fünfziger Jahre, Verlag Fröhlich & Kaufmann GmbH
Bilderbogen 1945-1954
Heinz Bindseil (links) und Dr. Walter Boje (Agfa, Leverkusen) konzipieren 1950 die Farblehrwerkstatt der Fotografeninnung Hamburg, die 1951 ihren Betrieb aufnimmt („Keimzelle“ der Bufa und aph)
Hasselblads Auftritt in Deutschland: Das Modell 1600 F wird auf der photokina Köln 1954 vorgestellt
F. C. Gundlach: Modefoto mit Nadja Tiller und Walter Giller für Film und Frau, Berlin 1954. Aus Vom New Look zum Petticoat, Verlag Fröhlich & Kaufmann GmbH
1954: Die Agfacolor Negativ- und Umkehrfilme Ultra T werden von der Agfa-Filmfabrik Wolfen als höchstempfindliche Farbfilme des Marktes eingeführt. (Archiv Filmfabrik Wolfen, Reproduktion: P. Ulbricht)
Die Jugend tanzt Rock’n Roll. Schnelle Bewegungen werden mit dem Eletronenblitz erfaßt. Aus der Werbung der Firma Multiblitz 1952
Die millionste Polaroid Land Kamera Mod. 95 A verläßt am 27. September 1956 das Montageband. Auf der photokina bestaunen Besucher die Funktionsweise der 1-Minuten-Sofortbildtechnik
In den 50er Jahren sind Zeichnungen in Anzeigen beliebt. Hier: Inserat von Alfred Faber in der PHOTO PRESSE
Links: Plaubel präsentiert auf der photokina 1954 die Peco Supra 10 x 15 und Peco Universal I13 x 18 cm Foto: KölnMesse
Das Traditionsunternehmen Ed. Liesegang (Vergrößerer, Diaprojektoren), Düsseldorf, signalisiert auf der photokina 1954 sein 100jähriges Bestehen Foto: KölnMesse
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1955
Am 5. Mai tritt für die Bundesrepublik der Deutschlandvertrag mit den Westmächten in Kraft. Auch Österreich wird Mitte Mai souverän, muß sich aber zur Neutralität verpflichten. Der Warschau-
ZURÜCK zum Inhaltsverzeichnis
Japaner drängen auf den Weltmarkt er Pakt des Ostblocks wird unterzeichnet. Deutsche Kamerahersteller spüren mehr und mehr die japanische Konkurrenz auf dem Weltmarkt. Der nach 1945 zunächst verlorene Patentschutz sowie
CV mit neuem Gesicht
In einem Satz Der CV veranstaltet mit der „photo 55“ (fast 1000 Bilder) in Stuttgart die größte Leistungsschau der Berufsfotografie seit Kriegsende. Der 1. Hessische Fotografentag wird dank „Poldis“ (Leopold Waess) phäno menalem Organisationstalent zu einem Riesenerfolg (500 Teilnehmer). Die GDL gibt die StifKatalog- und PP-Titelseite tung einer David-Octavius-Hill-Medaille bekannt, die zuerst an Dr. Bruno Uhl, Prof. Dr. Erich Stenger und Prof. Walter Hege verliehen wird. Ed. Steichen bereitet die große Weltausstellung „The Family of Man“ vor, und in Holland wird der 1. intern. PressefotoWettbewerb „World Press Photo“ ausgeschrieben. Die neue Agfa Filmfabrik in Leverkusen wird fertiggestellt. In der DDR bildet sich die Interessengemeinschaft privater Colorlabors, die spätere „Gruppe 55“. Bei den Neuheiten fallen u. a. die Hasselblad Superwide mit Biogon 38 mm, die
Aufgrund der neuen Handwerksordnung wird der CV organisatorisch umgebildet. Die Landesinnungsverbände (LIV) haben sich konstituiert und damit ihre Aktionsfreiheit auf Landesebene erhalten. Der am 6. Februar in Düsseldorf neu gewählte 1. CVVorsitzende Fritz Thudichum, München, spricht von einem „neuen Gesicht des Bundesinnungsverbandes“. Weitere CV-Vorstands-Mitglieder: Heinz Bindseil, LIM Hamburg (Stv. BIM), Arthur Ohler (LIM Baden-Württemberg), Leopold Waess MdL (LIM Hessen). Geschäftsführer ist Dr. Wilhelm Hautmann, München. Der bisherige 1. Vorsitzende Karl Menke wird Ehrenmeister. Erstmals wählt die Versammlung einen Bundeslehrlingswart: Werner Sörensen, OM Innung Flensburg. Die Förderung des Berufes wird zur obersten Aufgabe erklärt, damit Bundesinnungsmeister verbunden die Förde- Fritz Tudichum rung und Betreuung des Nachwuchses, „Aufklärung“ der Verbraucher über die Leistungen der Fachfotografen, die in weiten Kreisen noch unbekannt sind.
Maschinenkopie nur Modesache? Die Gründungen von Großlabors machen den Händlern mit Eigenlabors zu schaffen. Sie beurteilen die billige Maschinenkopie (um 20 Pfg.) skeptisch und fürchten baldige Beherrschung des deutschen Marktes. Dennoch hoffen sie noch auf eine nur kurzlebige Erscheinung – „eine Art Modesache aus Amerika mit vorübergehender Konjunktur“.
die als Kriegsbeute ins Ausland mit genomm enen Patente erschweren eine wirksame Bekämpfung des Kopierens deutscher Kameras und sonstiger optischer Geräte (z.B. Ferngläser).
schließlich für das Porträt warb. Besonders eindrucksvoll sind die Serien, die die Entwicklung eines Menschen vom Baby-Alter bis zum Erwachsenen im Bilde verfolgen (fotografierte Lebensgeschichte im FotoAbonnement). Staubachs Beiträge löseneine monatelang anhaltende positive Resonanz aus.
Keine persönliche geistige Schöpfung? Die DGPh veranstaltet am 26. März in Köln eine Sondertagung zum Thema „Lichtbilder ohne Urheberrecht“. Namhafte Mitglieder wenden sich gegen den Referentenentwurf des Bundesjustizministeriums zur Urheberrechtsreform, der dem Lichtbild im Gegensatz zum geltenden Recht kein volles Urheberrecht, sondern nur einen „Leistungsschutz“ von 25 Jahren zubilligen will – mit der Begründung, das Lichtbild sei keine persönliche geistige Schöpfung.
DDR-Fotoindustrie kommt voran Bis zur Leipziger Herbstmesse 1955 sind insgesamt 170 000 KB-Praktica-SLR-Kameras abgesetzt worden. Messebesucher aus dem Westen suchen jedoch vergebens nach der angekündigten Praktica 6 x 6 (eine ähnliche Kamera fehlt in der Bundesrepublik). Die Ost-Post gibt eine Sondermarke mit Exakta-Varex-Motiv heraus. Agfa-Wolfen, Kodak-Berlin und Mimosa-Dresden präsentieren ihre Angebote auf einem Kollektivstand.
Vom Schmied zum Atelier-Großunternehmen Zeiss Ikon Super Ikonta 6x6
Zeiss Ikon Super Ikonta 6 x 6-Klappkamera und das Zeiss Pleogon mit 90° Bildwinkel für die Luftbildvermessung auf. Der westdeutsche Fotohandel bezeichnet 1955 als sein bestes Nachkriegsjahr.
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Horst W. Staubach setzt sich vehement in mehreren längeren Aufsätzen für eine „großzügig geplante und angelegte“ Porträt-Gemeinschaftswerbung ein und stellt ein Beispiel aus Dänemark vor: Reimert Kehlet stieg vom einfachen Schmiedegesellen zum Inhaber des größten fotografischen Unternehmens, der „stella-nova-Ateliers“ (ca. 65 in ganz Dänemark) auf. Er verdankt das dem Umstand, daß er jahrelang ständig und aus-
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Sondermarke der DDR-Post mit Exakta-Varex-Motiv zur Leipziger Messe 1955
Streit um die Preisbindung In der Bundesrepublik wird die all gemeine Wehrpflicht eingeführt. Franz Josef Strauß ist neuer Verteidigungs minister. Die DDR baut die „Volks armee“ auf. Der Volksaufstand in
Fachgespräche wie eine „frische Brise“ Während der CV-Jahresversammlung in Bremen finden erstmals anregende Fach gespräche am Runden Tisch statt. Dazu K. Chr. Klie in der PP: „Mag auch die Gesprächsbeteiligung zunächst noch von erprobten, ,alten Diskussionshasen‘ bestritten worden sein, so hat der Anschauungsunterricht als solcher doch seinen Eindruck auf die Mitglieder nicht verfehlt. Es war eine frische Brise. So macht man das also! Hamburg, das vor fünf Jahren mit drei Kollegen begann und heute 40–60 Teilnehmer zählt, exerzierte es unter Kollegen Bindseils launiger Führung vor.“
Filme werden dünner Gegenüber dem früheren Feinstkornfilm sind die Filme um mindestens 50 Prozent dünner geworden, in einigen Fällen bis auf nur noch 1/1000 mm „Stärke“. Damit steigt die Schärfequalität. Es handelt sich eigentlich um eine Rückkehr zum Dünnschichtfilm, denn schon die ersten Filme, die auf den Markt kamen, die sog. „EmulsionsHäutchen“ (1879) waren ein brauchbarer Ersatz zur Glasplatte und Vorläufer des „Rollfilms“ von Eastman (1890).
ngarn wird von Sowjetpanzern ge U brochen. Die Oberlandesgerichte sind unterschiedlicher Meinung über die Zulässigkeit der Preisbindung der zweiten Hand. Der Bundesgerichtshof soll Klar-
Kardan Color 13 x 18 und 18 x 24 auf op tischer Bank, Plaubel Makiflex 6 x 6 in Kubusform, Peco Universal II 13 x 18, CamBinox Feldstecherkamera von I. D. Möller. Zahlreiche neue Objektive, u. a. von Leitz,
Kodak Retina Reflex
Rodenstock, Schacht, Schneider-Kreuznach, Zeiss sowie Novoflex Schnellschuß-Objek tive 240, 300 und 400 mm werden präsen-
Linhof Technika Press
tiert.
Wieder feste Filmpreise
Ostdeutsche Produktionserfolge
Nach vorübergehender, nur kurzer Freigabe der Preisbindung der zweiten Hand für Foto filme im Frühjahr und Verhandlungen der betroffenen Industriefirmen mit dem Bundeswirtschaftsministerium hat der Bundes wirtschaftsminister Prof. Ludwig Erhard die Preisbindung per 24. März wieder zugelassen. Die neuen Endverkaufspreise: DM 1,70 für den Roll-, DM 3,40 für den KB-Film.
Die in Fachkreisen schon vor dem Krieg beliebte Mentor Reflex 6,5 x 9, 9 x 12, 10 x 15 aus Dresden ist nun auch in Westdeutschland erhältlich. Ihagee meldet am 17. Oktober die Herstellung der 200 000. Exakta 24 x 36 mm. Die Praktisix 6 x 6 aus Niedersedlitz kommt auf den Markt, und VEB Zeiss Ikon in Dresden stellt die Amateur-Schmalfilmkamera AK 8 vor.
172 000 Besucher drängen sich auf der photokina Auf der photokina Köln (29. 9.–7. 10.) zeigen 456 Firmen aus zwölf Ländern auf 66 000 qm bewährte und neue Produkte. 172 000 Besucher drängen sich durch die Hallen. Die Fachmesse wird ergänzt durch 14 Bilder- und Dokumentationsschauen. Unter den Neuheiten fallen z. B. auf: die Adox 300 mit Wechselmagazinen, die Agfa Silette L mit eingebautem Belichtungs messer, die einäugige Retina Reflex, Voigtländer Vitessa mit Wechselobjektiven. Für den Profi die Linhof Technika Press 6 x 9,
Einfache 8 mm Schmalfilmkamera aus der DDR, die im Westen von der Firma Otto Hedler beworben und vertrieben wird
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1956
heit schaffen. Bundespräsident Prof. Theodor Heuss eröffnet die photokina Köln. Im wirtschaftlichen Aufschwung West registriert man die ersten Wohl standsbürger.
In einem Satz Am 1. Januar übernimmt Direktor Gustav Ahrens (50) die kaufmännische Leitung der Agfa AG von Dr. Bruno Uhl (60), und Dr. Gustav Schaum wird Leiter der Agfa Fotopapierfabrik. Die PHOTO PRESSE erscheint ab Heft 1/56 mit neuer Titelgestaltung. Die Innung Hamburg ruft Anfang Februar einen „Arbeitskreis der Junghandwerker im Photographenhandwerk“ ins Leben, eine Fortbildungsgemeinschaft insbesondere für Agfacolor-Unterweisung. Am 3. Mai wird die erste (West-)Ber liner Innungsfachschule für Fotografen von OM Hermann Dulsky eröffnet. Bundeslehrlingswart W. Sörensen setzt sich für eine Reform der Gesellenprüfungen ein, nach der u. a. für alle Innungen ein einheitlicher Fragenkatalog und ein gleichzeitiger Prüfungstag eingeführt werden soll. Mitte Mai wird die Voigtländer AG an die Carl-Zeiss-Stiftung verkauft. Zeiss Ikon Stuttgart und Gevaert Photoproducten N.V. Antwerpen beschließen Zusammenarbeit, die sich zunächst primär auf den Vertrieb der Gevaert-Filme in Deutschland konzentriert.
Zum 200jährigen Voigtländer-Jubiläum gibt es am 26. und 27. September einen Sonderstempel auf einem Sonderpostamt in Braunschweig. Am 27. und 28. September tagt in Opladen die „Arbeitsgemeinschaft europäischer Berufsphotographen“ (AEB) mit Teilnehmern aus der Bundesrepublik, dem Saarland, Holland, Österreich, Dänemark und der Schweiz. Die Blitz-Werbung der GFP im Winter wird infolge einer Anforderung von 6018 „Blitzpaketen“ mit Werbemitteln aus dem Handel ein guter Erfolg.
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1957
Ab 1. Januar gehört das Saarland zur Bundesrepublik. Am 25. März werden die Römischen Verträge unterzeichnet: Sechs Staaten der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) stehen dem
Um den dringenden Forderungen des Handels nachzukommen, wird ein ZentralFotokatalog im Umschau-Verlag, Frankfurt/Main herausgebracht, in dem ca. 15000 Artikel der Fotoindustrie erfaßt sind. Dem Initiator der Ausstellung „The Family of Man“ (Deutscher Titel: Wir alle), Edward Steichen, New York, wird am 4. 4. das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen. Sparsame Fotografen wählen zunehmend preisgünstige Tageslicht-Nachfüllpackungen, die man in leere KB-Patronenhülsen einlegen kann. Am 31. März wird der Kodak Royal-X Pan als „schnellster Film der Welt“ in Washington präsentiert. Willi Beutler, Hamburg, stellt einen (von den Filmherstellern zunächst scharf kritisierten) Universal-ColornegativfilmEinmalentwickler für alle CN-Typen vor (Kippentwicklung). Agfa Leverkusen bringt den Umkehrfilm Agfacolor CUT 18 und Agfa Wolfen den Agfacolor Ultra K auf den Markt. „Prophet“ Horst W. Staubach schreibt in der PP vom 16. 8.: „Der Gedanke ist naheliegend, daß die Entwicklung auch bei uns dahin gehen könnte, daß in absehbarer Zeit sämtliche anfallenden Laborarbeiten von einer relativ kleinen Anzahl von Großlabors durchgeführt werden.“ Als neue Kameras kommen u. a. die Leica IIIg, die Contaflex alpha und beta, die Rolleiflex 4 x 4, Bolex B 8 VS 8-mmFilmkamera mit ver stellbarer Sektorenblende sowie zur Arriflex 16 eine Pilotton-Einrichtung heraus. Der CV veranstaltet im Herbst die Leistungsschau „photo 57“ in Stuttgart. Im Verlag der PHOTO PRESSE erscheint eine Schriftenreihe des CV, beginnend mit Nr. 1 „Photograph und Urheberrecht“ und Nr. 2 „Kalkulationshilfe“.
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Gemeinschaftswerbung angekurbelt Ostblock (Comecon) gegenüber. Daneben gibt es die Europäische Freihandelsgemeinschaft Efta. Die Sowjetunion überrascht im Oktober mit dem ersten künstlichen Flugkörper in der Erdatmo-
GFP beginnt ihre aktivste Phase
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ZURÜCK zum Inhaltsverzeichnis
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Die Gesellschaft zur Förderung der Photographie (GFP) unter neuer Leitung von Georg Basner entwickelt diverse Aktivitäten. In der Fachpresse werden regelmäßig Werbe- und Deko-Tips veröffentlicht und über alle Vorhaben ausführliche Informationen gebracht. In Zusammenarbeit mit Insti tutionen und Unternehmen schreibt die GFP attraktive Fotowettbewerbe aus, darunter ab September in Verbindung mit dem BurdaVerlag die Großaktion „Meine bunte Illustrierte“ mit Preisen von insgesamt DM 100 000,-. Als sensationell werden die beiden Spitzenpreise Ford Taunus 17 M (GFP)
sphäre (Sputnik) und schickt im November die Hündin „Laika“ ins All. Jeder dritte Haushalt in der Bundesrepublik besitzt einen Fotoapparat, fast die Hälfte davon wurde 1953 - 1956 gekauft.
f eierlich eröffnet. Hans-Detlev Prien, 1. Vorsitzender des Schulvereins, kann unter den zahlreichen Gästen u. a. den Minister präsidenten des Landes Schleswig-Holstein, Kai-Uwe von Hassel, und den InterphotoPräsidenten Cuno Hadorn, Basel,begrüßen.
Porträt-Faltblättchen des CV Die erste Porträt-Gemeinschaftswerbung der Berufsfotografen („Meilensteine des Lebens“) wird gestartet. Sie besteht im wesentlichen aus einem bescheidenen vierseitigen, postkarten-„großen“, schwarzgelben Faltblättchen. Als „besonders gelungen“, meint CV-Präsident Fritz Thudichum, „darf wohl
Schwarzgelbes Faltblättchen (verkleinert, 1. und 4. Seite) der ersten CV-Gemein-schaftswerbung für das Porträt, mit Freiraum zum Firmeneindruck bzw. -stempel
und Opel Record (Burda) empfunden und teilweise als übertrieben kritisiert. Regional findet der Fotowettbewerb „Frankfurt hält keinen Winterschlaf“ mit Offenen Fototagen bei verschiedenen interessanten Betrieben, Theatern, städtischen Einrichtungen, US-Army, Prominenten usw. statt. Auch die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit – z.T. über das angeschlossene Pressebüro „Prophoto“ – sowie die Aktivitäten des GFP-Jugendreferates unter der Leitung von Siegfried Remann bekommen mehr und mehr Qualität. Dennoch muß sich die Gesellschaft ständig rechtfertigen und die Mitglieder über ihre Möglichkeiten und Grenzen aufklären.
Kieler Fachschule eröffnet Die Fachschule des Deutschen Photo- und Kinohändler-Bundes, Kiel, nimmt Mitte Mai den Betrieb auf. Anläßlich der Bundes tagung der Händler-Vereinigung vom 4. bis 9. Oktober in Kiel wird die Lehrstätte
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der Umstand vermerkt werden, daß auf der letzten Seite der Drucksache ein Raum vorgesehen ist, auf dem jeder Berufskollege selbst als Werbungstreibender erscheinen kann.“ Der Porträtfotograf zahlt DM 7,50 für je 1000 Exemplare. Das Echo ist un erwartet groß: Bis Ende des Jahres sind fast 2 Millionen Werbefaltblättchen angefordert worden.
Fachliche Vorschriften anerkannt Der Bundesminister für Wirtschaft hat mit Erlaß II B 1-1680/57 vom 24. Mai das Berufsbild für das Fotografen-(Fototechniker-) Handwerk als Grundlage für die gemäß § 84 Abs. 1 Nr. 4 und § 100 Abs. 1 Nr. 8 des Gesetzes zur Ordnung des Handwerks vom 17.9.1953 (BGBl. I, S.1411) zu erlassenen Fachlichen Vorschriften für die Berufsausbildung der Lehrlinge sowie für die Gesellen- und Meisterprüfung anerkannt.
Aufnahmeformate werden kleiner Zum 1. Januar werden die DIN-Empfindlichkeitsbezeichnungen für Filme in Zehntelgraden abgeschafft. Laut Normblatt 4512 heißt es jetzt z. B. statt 17/10° DIN nur noch 17 DIN (oder 40 ASA).
Zahlreiche Werbeaktionen der GFP In ihrem aktivsten Jahr forciert die Gesellschaft zur Förderung der Photographie (GFP) ihre Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, regt zu Fotowettbewerben an, bringt Vordrucke für Fotobriefe, bietet diverse Merkblätter und Ratgeber an wie z. B. „Jeden
Auf der photokina Köln verkündet die DGPh die Stiftung „Deutscher Kulturpreis der Photographie“. Die GFP trommelt für steigende Bilderumsätze. Das Thema des Jahres der Verarbeiter heißt:
der Dänemarks und Italiens im nächsten Jahr. Präsident der Europhot ist Ed. Schucht (Schweiz), Vizepräsident Fritz Thudichum (Deutschland), Sekretär: Hch. Schellenberg. Eines der Hauptgesprächsthemen: Austausch der Tarife, um Angleichungen auf europäischer Ebene anzustreben.
Viel Neues auf der photokina Unter den verschiedenen Erstvorstellungen entdeckt man vom 27. 9. bis 5. 10. in den Kölner Messehallen z. B. die Hasselblad 500 C mit Wechselobjektiven, die Rolleiflex T für 6 x 6, 4,5 x 6 und 4 x 4 cm Formate. Linhof empfiehlt das „Idealformat“ 56 x 72 mm und zeigt eine preiswerte „Color“ 9 x 12 cm, Plaubel die Peco junior. Leitz bringt die Die GFP ermuntert
Monat Photofreuden“, „100 Phototips und Tricks“, „Photographie im Dienste der Garten- und Landschaftspflege“, „Tips (natürlich Phototips) für die Vorbereitung von Jugend- und Studienreisen“ usw. Sie gibt die Idee und das Geld für den von der DGPh – erstmalig anläßlich des Jubiläums 120 Jahre Fotografie – jährlich zu vergebenden Kulturpreis; sie organisiert zusammen mit den DER-Reisebüros Foto-Gesellschaftsreisen („Lerne Fotografieren im Urlaub“). Die GFP ist mit einem Info-Stand für Fotodrogisten auf der Indrofa Frankfurt/ Main und Be sprechungsräumen auf der photokina Köln vertreten. In Städten des ganzen Bundes gebietes werden Ausspracheabende mit den jeweils ortsansässigen Fotohändlern veranstaltet.
Europhot vergrößert sich
Leica M 2
Leica M 2 und viele neue Objektive heraus. Die Retina IIIS hat Belichtungsautomatik. Von Agfa kommen die Colorflex und Ambiflex Spiegelreflexkameras. Kilfitt überrascht mit dem Makro-Kilar 1:2,8/90 mm, das nur aus vier Linsen besteht. Der Leitz Pradovit-Diaprojektor kommt auf den Markt. Für Amateurfilmer gibt es u. a. die Bauer 88 D mit Objektivrevolver, die Plank Noris 8 DL, und Pathé bietet die Lido in den Versionen für 8-, 9,5- und 16-mm-Film. Zeiss Ikon offeriert den 8 mm Projektor Movilux 8 A mit Vertonungsmöglichkeit.
Am 25. und 26. September treffen sich in Heeze bei Eindhoven/Niederlande die Delegierten der Europhot-Mitgliederverbände aus Deutschland (CV), Frankreich (GNPP), Niederlande (NFK), Österreich (Bundesinnung), Schweden (SFF), Schweiz (SPhV) zur Generalversammlung. Vertreten sind auch die interessierten Verbände aus England (IBP) und Finnland (SVL). Es besteht Hoffnung auf Beitritt die- Vorstandssitzung aller Mitgliedsfirmen der Gesellschaft zur Förderung der Photographie (GFP) - Fotoindustrie (Sektion A), Fotografenhandwerk, Fotohandel, Fotodrogisten ser Organisationen sowie (Sektion B) anläßlich der photokina 1958 1 9
1958
Laborrationalisierung. Der erste Ostermarsch der Atombombengegner findet in London statt. Die Fluchtbewegung aus der DDR verstärkt sich. Rock’n RollStar Bill Haley setzt Jugend in Ekstase.
In einem Satz Der Centralverband besteht aus zehn Landesinnungsverbänden mit insgesamt 63 Regionalinnungen. Der am 16. Februar 1908 gegründete Verband Deutscher AmateurfotografenVereine (VDAV) – Leitung jetzt Herbert Bösenberg – feiert sein 50jähriges Be stehen. Auf der Leipziger Frühjahrsmesse wer- Herbert Bösenberg den u. a. die erste Praktina mit automatischer Druckblende, die neue „Werra“ von Zeiss Ikon mit Wechselobjektiven und das Spiegelobjektiv 1:4/500 für 35-mm-Kameras aus Jena vorgestellt. Die erste deutsche Taschenkamera für 16 mm perforierten Film (Aufnahmeformat 10 x 14 mm) ist die MEC 16 von der Feinwerktechnik GmbH, Lahr. Sogenannte Halbformat-Kameras 18 x 24 mm finden zunehmend Liebhaber. Zum 1. März wird der Agfacolor-Negativ-Positiv-Prozeß für jedermann freigegeben. Adox will W. Beutlers Farbnegativ-Einmalentwickler unter „Colorfin“ in den Handel bringen, doch das angekündigte Vorhaben wird nicht realisiert. In Dresden wird auf Initiative von Dr. Walther Hahn ein Willi Beutler Museum für Foto grafie eröffnet. Mit der Erfindung des magnetischen Bildaufzeichnungsbandes Videotape von Marvin Camras, USA, und Ankündigung der Vidicon-Kamera für 1/2’’-Band beginnt der Wettbewerb Magnetit/Bromsilber. Die DDR-Fotoindustrie besteht aus 64 Betrieben, 20 davon sind VEBs. Ab November erscheint die PHOTO PRESSE jeweils am Donnerstag.
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1959
Konrad Adenauer (83) will Bundes präsident werden, ändert aber sehr bald wieder seinen Entschluß und bleibt wiedergewählter Bundeskanzler. Heinrich Lübke wird am 15. Juni zum neuen
Nach einer GFP-Marktuntersuchung sind seit der Währungsreform bis Ende 1958 in der Bundesrepublik 26 Millionen Kameras aller Art hergestellt worden, von denen ca. 60% in den Export gingen. Während in 43 Prozent aller westdeutschen Haushalte mindestens ein Fotoapparat vorhanden ist, beträgt der Anteil an Schmalfilmkameras erst 2 Prozent. Horst W. Staubach stellt als Rationalisierungs-Vorschlag das Genossenschaftslabor zur Diskussion. Die Innungen Flensburg und Westküste beschließen die Zusammenlegung. Das erste Varioobjektiv („Gummi linse“) für eine Kleinbild-Spiegel reflexkamera kommt von Voigtländer, das Zoomar1 : 2,8/ 36–82 mm. Gustav H. Helms, Hamburg, Voigtländer Zoomar Vorsitzender des Deutschen Photound Kinohändler-Bundes, wird im Mai in Scheveningen als Nachfolger von Cuno Hadorn zum neuen Interphoto-Präsidenten gewählt. Lanthanglas in der Objektivherstellung führt zu höheren Lichtstärken. Die Vereinigung von Grossisten für den Photohandel (VGP) gibt vor der Saison erstmalig den „Deutschen Photokatalog“ 1959/60 heraus. Tonbildschauen (Audiovisionen) werden zunehmend für Informations- und Werbezwecke hergestellt. Das Pilotton-Verfahren für 16-mmSchmalfilmkameras, eine Art elektrische Perforation, findet Aufmerksamkeit bei Profis und Semiprofessionals. Die Kommission Fotografie im Kulturbund der DDR wird gegründet. Während der vom 26. 9. bis 25. 10. vom CV und der Europhot in der Frankfurter Paulskirche präsentierten Leistungsschau „photo 59“, finden unter Leitungvon GFPGeschäftsführer Georg Basner thematisch hochaktuelle Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen statt.
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Bundespräsidenten ernannt. Die so wjetische Sonde „Lunik III“ funkt im Oktober das erste Bild von der Mond rückseite zur Erde. Günter Grass schreibt „Die Blechtrommel“ und Hein-
GFP erfolgreich gegen Fotografier-Verbote
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Wunschtraum: Einäugige Systemkamera
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Die Gemeinschaftswerbung erreicht bei verschiedenen Institutionen, auf dem Bahn gelände („Du darfst …“), in Museen und Galerien, daß generelle Fotografier-Verbote aufgehoben werden, sofern Amateure sich an bestimmte Bedingungen halten. Auch mit geringeren finanziellen Mitteln lassen sich Sichtwerbung und Pressearbeit fortsetzen. Es entsteht ein „Foto-Fahrplan“ mit recherchierten Daten über Veranstaltungs-, Wettbewerbs- und Ausstellungsterminen. Die Zweitkamera für die Frau wird propagiert. Den farbigen Werbefilm „Die Kamera gehört dazu“ sehen im Spätherbst ca. 7,5 Millionen Kinobesucher in 2219 Lichtspielhäusern. Das Jugendreferat unter Siegfried Remann bemüht sich um Eigenständigkeit. Es gelingt die Loslösung aus der GFP und Umwandlung in „Fachstelle für Jugendphotographie e.V.“
Fusion der sächsischen Kamerawerke Am 8. Januar werden zu den fünf bereits eingegliederten Kleinbetrieben weitere fünf sächsische Kamerawerke in das Großkombinat VEB Kamera- und Kinowerke Dresden zwangsintegriert, um die „Zersplitterung aufzuheben“. Es sind dies die Kinowerke Dresden (bisher Zeiss Ikon), Altissa, Kamerawerke Niedersedlitz, Aspecta (vorher
rich Böll „Billard um Halbzehn“. Der GFP wird das Budget gekürzt; sie kann aber noch weitere Werbeimpulse aus lösen. Eine einäugige Systemkamera ist der Wunschtraum der „Edelamateure“.
ilmosto) und Welta, Freital. Der neue KonF zern beschäftigt rund 4900 Personen.
Polaroid-Kameras kommen Die Fotoindustrie entwickelt neue Kameras wie die Tele-Rolleiflex, Plaubel Peco Universal II 18 x 24 cm. Voigtländer stellt die Vito C, Vitomatic Ia und IIa vor. Zeiss Ikon liefert die Contarex special. Von der Agfa
Peter Frankenfeld, erfolgreicher TV-Entertainer, setzt bei seinen Unterhaltungssendungen die neue verblüffende Sofortbildtechnik ein Fotos: Herbert Maas
Optima mit der „magischen Taste“ werden vom Sommer bis Jahresende 100 000 Stück verkauft. Japanische Spiegelreflexkameras stoßen auf den europäischen Markt vor. Im deutschen Handel erscheinen die ersten SWPolaroid Land Sofortbildkameras als Modelle 80 A, 800, 110 A mit 24-, 27- und 36-DIN-Filmen. Die Öffentlichkeit reagiert verblüfft, auf gesellschaftlichen Veranstal tungen und in Fernseh-Unterhaltungssendungen wird das Sofortbild publik gemacht.
Die Wandlung Dresdner Kamerafabriken zum Großunternehmen VEB Kamera- und Kinowerke Dresden. Aus: Richard Hummel, „Kalendarium zur 150jährigen Geschichte des Dresdner Kamerabaues“
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Die Magie der Farbfotografie Mitte März besucht Kanzler Dr. Konrad Adenauer die USA und überreicht Präsident Dwight Eisenhower eine komplette LeicaM2-Ausrüstung als symbolisches Beispiel für den Leistungsstan-
Künstlerische Farbfotografie Am 31. März führen Dr. Walter Boje, Dr. GeorgRamseger (Feuilleton Die Welt), Fritz Kempe und Peter Cornelius in Hamburg ein viel beachtetes Streitgespräch auf hohem
dard der deutschen Industrie. Kurz darauf erhält der japanische König Hiroito ein Leitz Forschungs-Mikroskop Ortholux. Am 9.November wird John F. Kennedy neuer Präsident der USA. Die
den Damen gefallen) mit Wechselobjektiven; Zeiss Planar 1,4/55 mm, Leitz Summilux 1,4/35 mm, Elmar 3,5/65 mm und 4/135 mm, Schneider Curtagon 2,8/35 mm und 4,0/28 mm, sechs neue Variogone. Rodenstock Grandagon 5,6/58 mm, Lanthar-Objektive von Voigtländer und aus Jena Flektagon 4/25 mm für Kleinbild, 4/50 mm für Praktisix 6 x 6; Leitz Projektionsobjektiv Colorplan.
Verbesserte Entwicklungsanlagen Laborgeräte-Hersteller wie Meteor-Siegen, Jobo, Kindermann u. a., konzipieren neue Verar31. März im Hamburger Curiohaus. V.l.n.r.: Fritz Kempe, Dr. Walter Boje, beitungsanlagen für Dr. Georg Ramseger, Peter Cornelius Foto: Carl Bremer Fach- und Händlerlabors. Die RollenpapierNiveauüber die Frage „Farbfotografie – Re- entwicklung kommt voran. Kurt Gall stellt produktion oder Kunstmittel?“ Eine gemein- sein Prinzip der sparsamen Entwicklung des same Erkenntnis: Die Fotografie ist als Bildgutes auf einer rotierenden Trommel in künstlerisches Ausdrucksmittel noch weit einer gerundeten Wanne mit reduzierter gehend unpopulär. Das zeigen die erstaun Badmenge vor. Pako installiert die ersten lichen Besucherzahlen in Gemäldeausstel- Colorentwicklungsmaschinen in deutschen lungen, besonders der nicht-naturalistischen Großlabors. Maler, obwohl die wenigsten Menschen selbst malen. Es wird jedoch unendlich viel Meistervorbereitung in Hamburg mehr fotografiert. Dennoch interessieren Mit 16 Teilnehmern wird von September bis sich nur wenige für gute Bilder. – Aber nicht Dezember der erste Lehrgang zur Vorbereizuletzt durch solche Diskussionen und die tung auf die Meisterprüfung im FotografenAusstellung „Magie der Farbe“ auf der pho- handwerk in der Gewerbeförderungsanstalt, tokina setzen sich Nonkonformisten mit ih- der späteren Bundesfachschule für Photograren eigenwilligen künstlerischen Bildauffas- phie (Bufa), Hamburg-Altona, durchgeführt. sungen immer mehr durch.
Ende der Selenzelle In der Lichtmeßtechnik löst die Cadmiumsulfid (CdS)- die Selenzelle ab. Schritt macher ist der hochempfindliche Gossen Belichtungsmesser Lunasix mit einem hundertmal größeren Meßbereich gegenüber den bisherigen Modellen.
Neue Kameras und Objektive – – werden vorgestellt. Hier einige Beispiele aus dem Angebot: Plaubel Peco Junior 9 x 12, Peco Universal III, Veriwide 100 (Format 56 x 93 mm), Zeiss Ikon Contarex SLR, Edixa Mat Reflex, Werra V aus der DDR im modischen grün-grau (soll auch
Bundeslehrlingswart Werner Sörensen bei der Unter weisung in Laborarbeit an der Bundesfachschule für Photographie Hamburg 1960
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photokina Köln ist im zehnten Jahr ihres Bestehens um eine weiträumige Halle IX (jenseits der Geleise) mit eigenem Zugang für zwölf eindrucksvolle Bilderschauen erweitert worden.
In einem Satz Zum Fotografenhandwerk in der Bundesrepublik und Berlin (West) zählen 6102 Betriebe mit 18 807 Beschäftigten, darunter 2063 Lehrlinge. Vier deutsche Hersteller – Leitz, Agfa, Zeiss-Ikon, Rollei – schaffen aus Gründen der rationellen Kompatibilität das EinheitsDiamagazin, andere schließen sich später an. Einbad-Fixierentwickler, z. B. Mono tenal, Monophen, vereinfachen und beschleunigen die SW-Filmentwicklung und werden vor allem von den Bildjournalisten eingesetzt. Gauthier, Calmbach, entwickelt den Prontormat S, den ersten Verschluß mit vollautomatischer Programm-Einstellung sowie Prontormatic mit Zeitvorwahl, Blendenvollautomatik und Manuell-Bereich. Adox kommt mit den hochempfind lichen KB- und R 27 SW-Filmen sowie den Farbfilmen C 18 und NC 17 auf den Markt, Ferrania liefert den P 30 Dünnschichtfilm
Neu auf dem Markt: Colorumkehrfilm Adox C 18
20° DIN. Elektronenblitzgeräte werden noch kleiner, leichter (ca. 2 kg) und „dennoch“ leistungsfähiger. Die photokina Köln (24. 9.–2. 10.) – Hauptthema die vollautomatische Kamera – meldet mit 215 000 Besuchern 6% mehr als 1958. Mitbegründer und Seniorchef der Rollei-Werke, Braunschweig, Dr.-Ing. Reinhold Heidecke (80) stirbt am 26. Februar. Die Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh) veranstaltet den 1. Kongreß für medizinische Fotografie und Kinemato grafie vom 27. bis 30. September in Düsseldorf.
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12. April: Sowjetmajor Juri Gagarin umkreist als erster Mensch mit dem Raumschiff „Wostok I“ schwerelos die Erde. Immer mehr Flüchtlinge aus der DDR gehen in die Bundesrepublik und nach
Der Mauerbau trennt Ost und West West-Berlin, seit den deutschen Staatengründungen 1949 ingesamt ca. 2,5 Millionen. Die DDR-Volkspolizei beginnt im August, mit Stacheldraht und Betonteilen die Abriegelung Ost-Berlins und
In In einem einem Satz Satz
Die Preis- und Vertriebsbindungen wackeln
Im Frühjahr wird in Hamburg nach intensiven Vorbereitungen des Stv. BIM Heinz Bindseil, Dr. Walter Boje und Lehrlingswart Werner Sörensen, die Bundesfachschule für Photographie (Bufa) eröffnet.
In der Fachpresse diskutiert man heftig die stark durchlöcherte Preisbindung der zweiten Hand. Auch die bisher seitens der Hersteller gewahrte Vertriebsbindung, die hochgehaltene Fachhandelstreue, wird mehr und mehr gebrochen; die Fotoindustrie beliefert inzwischen Versandhäuser wie Quelle und Neckermann.
Warenzeichen Orwo in der Schublade Lehrlinge ‘61: Colorausbildung an der Bufa Hamburg
Dünnschichtiger, geringkörniger und schärfer als sein Vorgänger ist der neue Kodachrome II Tageslichtumkehrfilm mit einer Empfindlichkeit von 15 DIN. Die Pentina I ist die erste einäugige Spiegelreflexkamera mit Zentralverschluß der Dresdener Kamerawerke. Leitz bringt das Telyt 1:4,8/280 mm zum Visoflex Spiegelreflexansatz heraus. Der berühmte Life-Fotograf Alfred Eisenstaedt erhält die 1 000 001. Leica, eine M 3 mit Summilux 1:1,4. Arnold & Richter präsentieren die Arriflex 16 M Spiegelreflexkamera mit 60- und 120-m-Kassetten. Als erstes Bildbandgerät eines europäischen Herstellers wird das Optacord 500 vom Loewe-Opta vorgestellt. Kodak kommt mit dem in Amerika schon eingeführten Schmalfilmgeräte-Programm auf den deutschen Markt. Die angewandte Körnigkeit der hochempfindlichen SW-Filme steht als bewußt gewählte künstlerische Gestaltungsart der konservativen Auffassung höchstmöglicher Konturenschärfe als Ausdruck professioneller Qualität gegenüber. Besondere Beachtung finden Bücher wie „Magie der Farbenfotografie“ (Dr. Walter Boje), „Das manipulierte Menschenbildnis“ (Liselotte Strelow) und „Die Hohe Schule der Fotografie“ (A. Feininger).
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Die Agfa Filmfabrik Wolfen hatte, im Bestreben sich zu separieren, bereits 1958 die Warenzeichen Orwo (Orginal Wolfen) und Orwocolor angemeldet. Doch nun muß sie sich infolge der Verlängerung des Warenzeichenabkommens bis zum 31. März 1964 verpflichten, die Bezeichnung Orwo nicht zu benutzen.
Ostdeutschlands. In 25 Jahren Agfa color-Film wurde seine Empfindlichkeit von 7 auf 17 DIN gesteigert, der Preis ging von DM 7,20 auf DM 3,50 zurück. Ein Dollar kostet DM 4,-.
CV-Präsident Fritz Thudichum (rechts) und Geschäftsführer Dr. W. Hautmann auf der CV-Tagung in Kiel
tionellere und schnellere Verarbeitung der Filme sowie Herstellung von Vergröße rungen zu ermöglichen. Händler, die mit eigenen Labors von den leistungsfähiger werdenden Speziallabors unabhängig sein
Halb- und Vollautomaten à la ’61 Nach der Tele-Vision bringen Franke & Heidecke nun die zweiäugige Rollfilmkamera Weitwinkel-Rolleiflex (Brennweite 55 mm)
Transport-Automatik von Kümmerl Summilux 1:1,4/35 mm zum Leica-System, der Welt lichtstärkstes Weitwinkelobjektiv, ist auf den Markt gekommen
mit Distagon 4/55 heraus. Die einäugige KodakRetina Reflex III besitzt Belichtungsautomatik. Für die Contaflex und Contarex gibt es Wechselmagazine. Plaubel bietet die Pecoflex 6,5 x 9 und 9 x 9 auf optischer Bank, einen Zentralverschluß zur Peco und die Makiflex 6,5 x 9/9 x 9 cm. Die Werramat weist das Nachführprinzip auf: Blende und Verschluß sind zueinander zu bringen. Als Vollautomat gilt die Edixa mit Regeltaste, bei der nur noch die Filmempfindlichkeit einzustellen ist.
wollen, hoffen im Wettlauf noch mithalten zu können, sie interessieren sich für mecha nisierte Tankentwicklungsanlagen (Taktsysteme), z. B. von Hermann Kümmerl, Nürnberg, und die Konzepte anderer LaborgeräteHersteller.
Vom Handbetrieb zum mechanischen Labor Mehrere Hersteller konstruieren Labor hilfen, um den kleineren Betrieben eine ra-
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Linhof Technika III 13x18; Erstvorstellung auf der photokina 1960
In Fotolabors rotieren Filme und Bilder Nach Shephard und Grissom (1961) umkreist der amerikanische Astronaut John H. Glenn im Februar in annähernd fünf Stunden dreimal die Erde mit der „Mercury“-Kapsel. Die Sowjets schicken
Vertragsuntreue Händler müssen büßen Voigtländer, Braunschweig, gibt bekannt, daß das Unternehmen seit Einführung der Preisbindung der zweiten Hand 62 Verwarnungen und 13 Konventionalstrafen gegen Fotohändler ausgesprochen hat, die jeweils mindestens DM 1000,- Bußgeld erbrachten. Der „Erlös“ ist der Fachschule für den Fotohandel in Kiel zur Verfügung gestellt worden. Außerdem wurden 88 Beliefersperren verhängt. Auch andere Hersteller greifen zu ähnlichen Maßregelungen, dennoch nehmen die Verstöße gegen die gebundenen Preise weiter zu.
Hasselblad im Weltraum Die schwedische Hasselblad 500 C mit Zeiss Planar 1 : 2,8 wird von der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA im All eingesetzt. Mit ihr macht Walter M. Schirra im Oktober die ersten aufsehenerregenden Aufnahmen.
zwei bemannte Raumschiffe für längere Zeit ins All. Eine Flutkatastrophe im Februar fordert in Norddeutschland weit über 300 Menschenleben. Auch Fotostudios, Fotohändler und Labors erleiden
„Zweckporträt“: „Ich mache Bildnisse, wie sie gebraucht werden.“ So versteht sie es, Politiker „positiv zu erhöhen“ und zeigt freimütig, wie man Menschen beispielsweise, je nach Bedarf (z. B. im Wahlkampf und für Bewerbungen) „evangelisch oder katholisch macht“.
Auf und/oder in der Trommel Um am Bädervolumen zu sparen, werden Trommel-Maschinen konstruiert. Das Entwicklungsgut – auf dem Zylinder oder innen plaziert – durchläuft im ersten Fall in einer Wanne die wechselnden Chemikalienbäder bzw. Wässerungen, im zweiten werden diese nacheinander entsprechend dem Ablaufprogramm automatisch in den Zylinder gegeben. Das anfangs als „Waschmaschinen-Prinzip“ belächelte System setzt sich langsam durch. Insbesondere die In-
1962
große Schäden. Der CV ruft zur Hilfsbereitschaft und Geldspenden für die Betroffenen auf. Im Oktober sorgt das polizeiliche Vorgehen gegen den Spiegel für Aufregung, Journalisten prostestieren.
In einem Satz Aus Franke & Heidecke, Braunschweig, werden die Rollei-Werke, damit das Unternehmen als Hersteller der erfolgreichen Rollei-Produkte unmittelbar erkennbar ist. Der Begriff Rapid Access (Schnellprozeß) breitet sich aus und wird besonders deutlich am Beispiel des 10-Sekunden-SWBildes von Polaroid. Schon vor der in Aussicht gestellten Markteinführung des Polaroid Farb-Sofortbild-Verfahrens wird es in der Fachpresse ausführlich beschrieben. Der kabellose Kontakt für Blitzgeräte auf der Kamera, z. B. an der Contaflex superB, setzt sich durch. Voigtländer stellt die Spiegelreflex
Voigtländer Ultramatic
Die NASA ordert Hasselblad-Kameras für die Raumfahrt
Weitere Modelle und spezielle Modulationen für nachfolgende Umkreisungen des Globus (Gemini- und Apollo-Projekte) werden konzipiert.
Erstes brauchbares Hologramm Dennis Gabor prägte den Begriff Holografie (1948). Mit der Entwicklung der Lasertechnik kann das Verfahren nun praktiziert werden. Den amerikanischen Wissenschaftlern Leith und Upatnieks gelingt es, das erste brauchbare Hologramm unter Nutzung der Kohärenz-Eigenschaften des Lichtes zu erzeugen.
Eines der Unitub-Modelle von Mafi
genieure Gall und Siegel verbessern ihre Anlagen und konzipieren sie für die verschiedensten Kapazitäten. U. a. kommt der Höllmüller ColorAutomat mit Trommel (System Gall) in größeren Labors zum Einsatz. Die Siegel-Idee findet insbesondere als „Unitub“ in kleineren Labors Anwendung. Die Entwicklung in der waagerecht rotierenden Röhre benötigt hier nur wenig Chemie. Andere Hersteller ziehen nach.
Manipulierte Porträts Wie durch ihr Buch „Das manipulierte Menschenbildnis“ hat Liselotte Strelow auch in Ausstellungen und Gesprächsrunden lebhafte Debatten unter Fotografen ausgelöst. Sie bekennt sich, wie Jahre vorher zu ihren „entsüßten“ Kinderbildern, nun auch gegebenenfalls zum
Ultramatic vor. Turaphot bringt Turacolor FarbnegativRoll- und Kleinbildfilme auf den Markt. Der neue Leitz Kleinbildprojektor Pradolux ist mit einer 12 V/100-W-Niedervoltlampe bestückt. Das Cibachrome-Verfahren hat in der
Zeiss Ikon Contarex
Schweiz Premiere. Die Filmfabrik Wolfen bereitet die endgültige Trennung von Agfa vor und konzipiert schon detailliert die vorgesehene Warenzeichen-Änderung in Orwo, die für April 1964 geplant ist. In der Bundesrepublik werden 1962 insgesamt 2,6 Millionen Foto- und 43 100 8-mm-Schmalfilmkameras gefertigt
Entwicklung in der Röhre, System Siegel
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1963
US-Präsident John F. Kennedy hält in Berlin eine eindrucksvolle Rede („Ich bin ein Berliner“). Im August wird der Postzug Glasgow – London ausgeraubt. Die Gangster entkommen mit ihrer
Ein innovatives Jahr der Fotoindustrie 2,5-Mio-Pfund-Beute. Am 16. Oktober wird der bisherige Wirtschaftsminister Prof. Ludwig Erhard zum neuen Bundeskanzler gewählt. In Dallas erliegt John F. Kennedy am 22. November ei-
Impulse durch Pak 126
In einem Satz Vom 16. - 24. März findet die photokina in Köln statt, auf der mehrere zukunftsorientierte Neuheiten präsentiert werden. Kodak stellt zwei neue 19 DIN-Farb filme vor, den Ektachrome-X und den Kodacolor-X; Agfa offeriert die AgfacolorUmkehr-Planfilme CT und CK. Unter den Halbformat-Kameras gilt die Olympus Pen F als bahnbrechend und regt weitere Hersteller zum Bau von kompakten 18 x 24-mm-Kleinkameras an. Auch Rollei geht mit dem Trend zum Taschenkamera-Format und stellt die Rollei 16 (12 x 17 mm) vor.
Im Bestreben, das Einlegen der Filme zu vereinfachen, bringt Kodak Instamatic-Kameras für Kunststoff-Kodapak-Kassetten (Bildformat 26 x 26 mm) auf den Markt.
nem Attentat; Lyndon B. Johnson übernimmt die Präsidentschaft. Altbundespräsident Theodor Heuss (79) stirbt am 12. Dezember in Stuttgart, Erich Ollenhauer (62) am 14. Dezember in Bonn.
Format 6 x 8 cm. Auch Polacolor-Filme bestehen wie die SW-Typen aus Negativ und Positiv und einer länglichen Kapsel mit viskoser Entwicklerpaste, die beim Heraus ziehen des belichteten Films zwischen zwei in der Kamera befindlichen Stahlwalzen zerquetscht wird, so daß sich die Paste gleichmäßig über die ganze Bildfläche verteilen kann. Die Gesamtentwicklungszeit beträgt je nach Temperatur 60 bis 90 Sekunden.
Die Autofocus-Geburt Als Prüfstein für den Leistungsstand der Canon-Technik stellt das japanische Unternehmen seine erste Autofocus-Kamera (Prototyp) auf der photokina Köln der ÖffentDie Kodak Instamatic Kameras mit Kassette 126 und weitere Modelle dieses Prinzips fördern die SchnappschußFarbfotografie
Aus München kommt die Linhof Press 70
Leitz kündigt das „lichtstärkste Kleinbild-Objektiv der Welt“, das Super-Angulon 21 mm mit 92° Bildwinkel an. Der erste Polaroid Infrarotfilm (Typ 413/8,3 x 10,3 cm) liefert fertige Fotos 10 Sek. nach der Belichtung. Für eine SW-Schnellentwicklung von Papieren im Zweibad-Verfahren (Entwickler und Stabilisator) werden entsprechende Tischmaschinen gebaut. Der Schwede Lennart Nilsson fotografiert farbig einen elf Wochen alten Fötus im Mutterleib. Wilhelm Schöppe (67), GDL-Vorsitzender und Foto-Prisma-Chefredakteur, stirbt am 2. September. Mitte Oktober plant der Bundesinnungsverband einen Arbeitskreis für Bildgestaltung (ABCV) und ruft Interessenten auf, sich mit Leistungsbeweisen für eine Mitgliedschaft zu bewerben. Am 14. 10. wird der 1. Intern. Kongreß für Reprografie, verbunden mit einer Fachausstellung, in Köln durchgeführt. Die Ciba, deren Interessen in Deutschland durch die 100prozentige Tochter Alfred Faber GmbH wahrgenommen werden, schließt sich mit der britischen Firma Ilford zusammen.
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Der belichtete Film muß nicht zurückgespult werden. Kritiken an einer möglichen unpräzisen Planlage des Films verstummen bald. Der Siegeszug des Pak-Kassetten-Films 126 beginnt.
Der Polacolor-Film kommt In diesem Jahr macht Dr. Edwin Land wieder mit Pionierleistungen auf sich und sein außerordentlich aktives Unternehmen aufmerksam. Die Polaroid Automatic 100 Land
Canon Autofocus Camera 1963
lichkeit vor. Sie benötigt zur Entfernungsermittlung durch ein fotoelektrisches Element noch ein lichtstarkes Hilfsobjektiv (Treff sicherheit 80 Prozent). Außerdem weist die Kamera erstmalig eine automatische Einstellung der Filmempfindlichkeit auf. Auf eine allgemeine breite Anwendung der Auto focus-Technik wird man noch einige Jahre warten müssen.
Produktionszahlen aus „sozialistischen“ Betrieben
Dr. Edwin Land demonstriert das Polaroid Trennbild-Verfahren
Kameras sowie die Filmpacks 3000 (SW) und 75 ASA (Color) läuten die Ära des Trennblatt-Diffusions-Entwicklungsverfahrens außerhalb der Kamera ein. Den neuen Polacolor-Film gibt es als Typ 48 im Format 8,5 x 10,5 cm (18–21 DIN) und Typ 38 im
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Laut Angaben im Statistischen Jahrbuch der DDR 1963 wurden in diesem Jahr in den sogen. sozialistischen Betrieben der DDR 27,8 Mio qm Rohfilm und 11,5 Mio qm Fotopapier produziert. Setzt man zum Vergleich das Herstellungsvolumen im Jahre 1955 mit 100% an, so ergibt sich für 1963 ein Wachstum auf 161,6% Rohfilm und 134% beim Papier. Von 1963 bis 1964 stellen die VEB Kamera- und Kinowerke Dresden die einäugige Kleinbild-SpiegelreflexKamera Pentina her. Sie ist mit einem Zentralverschluß ausgestattet.
Die Fotobranche kooperiert europaweit Erstmals werden in diesem Jahr in der Bundesrepublik über 1 Milliarde Aufnahmen gemacht, davon 610 Millionen auf Schwarzweiß-, 280 Million auf Farbdiaund 120 Million auf Farbnegativfilmen.
In Westdeutschland gehen 2,2 Millionen Kameras über den Ladentisch oder kommen vom Versandhandel zu den Amateuren. Die ersten Miniröcke werden im Sommer getragen. Rentner können jetzt
Zusammenschluß Agfa – Gevaert
dermann: „Der Rückblick auf 125 Jahre Fotografie und 60 Jahre Verbandsgeschichte gibt uns Mut und Vertrauen für die Zukunft. Die deutsche Fotoindustrie hat maßgebend zum heutigen Weltbild der Fotografie beigetragen.“
Die deutsche Agfa AG, Leverkusen, und die belgische Gevaert N.V., Mortsel, vollziehen zum 1. Juli ihren Zusammenschluß auf paritätischer Basis. Das erfordert jedoch das vorherige Aufgehen der Bayer-Töchter Leonar, Hamburg, Mimosa, Kiel, Chemische Fabrik Vaihingen (ehem. Hauff) in die neue Mutter Agfa. Außerdem übernimmt Agfa den 50%-Bayer-Anteil an Perutz, München. Der andere 50%-Anteil wird von C. F. Boehringer & Co. Söhne, Mannheim, gehalten. Boehringer ist mit einer Minderheitsquote ebenfalls an Agfa beteiligt. Der gemeinsame Agfa-Gevaert-Weltmarkt-Anteil an Fotoprodukten soll nunmehr auf 12 Prozent (Kodak = 50 Prozent) gesteigert werden.
Kassetten-Wettbewerb Agfa – Kodak Ein Jahr nach Einführung der Kodapak-Kassette stellt die Agfa ein eigenes Kassetten system für einfaches Filmeinlegen – „Rapid“ vor, das aus zwei (nicht wie bei Pak 126 durch einen Steg mit Belichtungsfenster verbundenen) Patronen besteht und den
Warenzeichen Orwo Die Filmfabrik Wolfen trennt sich vom Warenzeichen Agfa und setzt das bereits am 19.10.1954 angemeldete Warenzeichen Orwo (Original Wolfen) für ihre fotochemischen Produkte ein. Die Filmproduktion wird modernisiert. Zur Leipziger Messe präsentiert man ein verbessertes Sortiment SW- und Colorfoto- sowie Kinefilme.
Der erste Orwo-Kinefilm, März 1964 Foto: GÖS
Großbild-Maschinen für Finisher
Kleinbildkamera für Rapid-Kassettenfilme: Dacora D 101
Die Labormaschinen werden infolge der zunehmenden Auftragsmengen und Formate (Werbung, Industrie) immer voluminöser. So bringt Autopan zum Beispiel den Großbild Color-Automaten (System Gall) für die Verarbeitung von Filmen und Papieren aller Größen bis zu 6,5 m Länge heraus. Bei Hostert Automata wird die Großbild-Entwicklungsanlage für Papierbreiten bis 1,27 m und unbegrenzter Länge gebaut.
1964
leichter über die innerdeutsche Grenze reisen. Der Vietnam-Krieg beginnt. Sowjet-Ministerpräsident Chruschtschow muß seine Ämter abgeben. Regierungschef wird A.N. Kossygin.
In einem Satz Die Fachstelle für Jugendphotographie liefert die sechsmal im Jahr erscheinende „Photo-Information“ an fast 15 000 Bezieher, darunter 5000 Schulen, 3500 Jugendg ruppen, 1300 Jugendheime, 900 Jugendämter, 800 Jugendherbergen. Als Geschenk der Hessischen Landesregierung erhält Königin Elisabeth II von England eine Leicaflex-Ausrüstung. Die VEB Kamera- und Kinowerke werden in VEB Pentacon Dresden um benannt, und das frühere VEB DEFA-Gerätewerk Berlin (Maschinen zur Film verarbeitung) geht in VEB Pentacon auf. Die wissenschaftliche Fotografie nutzt zunehmend die flexible Glasfaseroptik. Zum 1.7. übernimmt die amerikanische 3 M Comp. das Stammkapital der (1917 gegründeten) italienischen Ferrania SpA. „Ranger VII“ fliegt in 750 km Abstand um den Mond und funkt am 31. Juli 4000 „Nahaufnahmen“ zur Erde. Dr. Carlfried und Dr. Hans Schleussner ziehen sich aus der Adox-Geschäftsleitung zurück, nachdem das ehemalige Familienunternehmen an E.I. du Pont de Nemours & Comp. verkauft worden ist. Zum 1. August stellt Adox die Herstellung der Farbfilme NC 17 und C 18 ein. Ansco Farbfilme 50, 100, 200 kommen auf den deutschen Markt. Der Kodak Carousel-Projektor beginnt, sukzessive ergänzt durch verschiedene Varianten, seinen erfolgreichen Weg. Preisnachlässe an verläßliche Kunden
Videorecorder-Premiere
Karat-Patronen ähnelt. Inhalt: ein normaler 35-mm-Film. Mehrere europäische und japanische Unternehmen wollen in Rapid die neue Norm sehen. Der Wettlauf der Systeme beginnt. Die ab 1. Juli lieferbaren Filmmaterialien SW, CN und CU kommen von Agfa, Gevaert, Adox, Perutz und Ferrania, die ersten Rapid-Kameras von Agfa, Dacora und Regula.
Die Deutsche Philips präsentiert auf der Deutschen Industrie-Ausstellung (19. 9. – 4. 10.) erstmalig ein Gerät zur magnetischen Bild- und Tonaufzeichnung, den „video recorder 3400“. Seine wichtigsten Daten: Bandbreite 25,4 mm, 540 m Länge, Spulendurchmesser 20 cm, Spieldauer 45 Minuten. Das Gerät wiegt 45 kg.
Fotoverband mit 100 Mitgliedern
Phototage Stuttgart
Der Verband der deutschen photographischen Industrie besteht 60 Jahre und hat ca. 100 Mitglieder von Agfa bis Zeiss. Zum Jubiläum sagt der Vorsitzende Dr. H. G. Kin-
Vom 7. bis 9. Oktober werden die „Phototage Stuttgart“ auf dem Killesberg, verbunden mit einem Festakt „125 Jahre Fotografie“ des Fotohändlerbundes durchgeführt.
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Kodak Carousel Diaprojektor Variante S-AV
des Handels werden bis zu 20% gewährt, denn der von Lieferanten eingeräumte Grundrabatt von 33,3%, der sich durch Mengen und besondere Boni auf fast 50 Prozent erhöhen kann, verführt zu immer mehr Preisbindungsverstößen.
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Bilderbogen 1955-1964 10 Jahre
photokina 60 1950 - 1960
Am 29. September 1956 eröfnet Bundespräsident Heuss die 4. "Internationale Photo- und Kino-Ausstellung". Zum Auftakt spricht der Generaldirektor der UNESCO, Dr. Luther H. Evan, Präsident Eisenhower schickt eine telegrafische Grußbotschaft. Im Jahre 1956 kommt die Studiokamera Linhof Color 6 x 9 cm auf den Markt
Karl Christian Klie und Kriemhild Klie beim Redigieren der PHOTO PRESSE und der Kundenzeitschrift Foto-Kamerad
1955 gibt die PHOTO PRESSE nach monatelanger mühsamer Arbeit das erste FotografenAdreßbuch mit den Anschriften von 7264 Fotografen im Bundesgebiet und WestBerlin heraus
Bundeswirtschaftsminister Prof. Ludwig Erhard informiert sich auf der photokina 1956 über Kamera-Neuheiten Foto: KölnMesse
Werbung für die schlichte, weit verbreitete 8 mm Schmalfilmkamera AK 8 aus der DDR in den 60er Jahren
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Keine persönliche geistige Schöpgung? Die DGPh veranstaltet am 26. März 1955 in Köln eine Sondertagung zum Thema "Lichtbilder ohne Urheberrecht". Namhafte Mitglieder wenden sich gegen den Referentenentwurf des Bundesjustizministeriums zur Urheberrechtsreform, der dem Lichtbild im Gegensatz zum geltenden Recht kein volles Urheberrecht, sondern nur einen "Leistungsschutz" von 25 Jahren zubilligen will - mit der Begründung, das Lichtbild sei keine perönliche geistige Schöpfung.
Am 6. Februar 1955 wird Fritz Thudichum, München, zum Bundesinnungsmeister gewählt. Links neben ihm einer seiner Stellvertreter, LIM Heinz Bindseil, Hamburg
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CV-Vorstandssitzung Mitte der 60er Jahre in Hann. Münden mit Geschäftsführer Dr. Wilhelm Hautmann und PP-Schriftleiter Karl Christian Klie
Bilderbogen 1955-1964
Agfa Camerawerk München: Produktionsstätte der Optima-Kameras mit roter Sensor-Auslösetaste Mitte der 60er Jahre: Beispiel einer Rotations-Entwicklungsmaschine, Mafi Servocolor
1963: Kodak Instamatic Kassettenkamera Mod. 33 - die Pak-126-Welle rollt an
1960: Die Edixa-Mat-Reflex von Gebr. Wirgin erscheint im Handel
„Klassische“ Halbformatkamera 18 x 24 mm: Olympus Pen F, 1963
Der kreative Arbeitskreis Bild (ABCV) wird 1964 ins Leben gerufen. Leiter ist Ludwig Windstosser, Stuttgart, (Bildmitte) hier bei der Jurierung von Wettbewerbsarbeiten
Mit lustigen Zeichnungen regt Multiblitz zum Einsatz des Elektronenblitzgerätes an
1.1.1956: Direktor Gustav Ahrens (links) übernimmt die kaufmännische Leitung der Agfa AG von Dr. Bruno Uhl, und Dr. Gustav Schaum (rechts) wird Leiter der Agfa Photopapierfabrik
Links:1958: Der erste automatische KleinbildDiaprojektor Leitz Pradovit mit dem Prototyp des späteren Gemeinschaftsmagazins mehrer Hersteller
Bundespräsident Heinrich Lübke (Amtszeit 1959-1969) läßt sich auf dem Polaroid-photokina-Stand für einen Musterpersonalausweis sofortfotografieren
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1959: Die Variogone, (auch „Gummilinsen genannt“) von Schneider Kreuznach, gehen in Serie, erst das Variogon 2,8/ 10-40 für 8 mm-Kameras, 1964 das Variogon 4,0/80-240 für 35 mm Fotokameras
Bücher, die in den 60er Jahren die Fotofans begeisterten, z.B. von Karl Pawk, Andreas Feininger u.a.
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DGPH
D E R D E U T S C H E K U LT U R P R E I S D E R P H O T O G R A P H I E
wurde am 2. Oktober 1958 durch die Deutsche Gesellschaft für Photographie e. V.,
Köln, gestiftet.
Der Deutsche Kulturpreis der Photographie soll in jedem Jahr einmal vergeben wer-
den, erstmalig im Jahr 1959. Er zeichnet bedeutende Leistungen aus, die mit Hilfe
der Photographie erzielt wurden, insbesondere auf künstlerischem, humanitärem, ca-
ritativem, sozialem, tech-nischem, erzieherischem oder wissenschaftlichem Gebiet.
Der Deutsche Kulturpreis der Photographie besteht aus einem Ehrenp reis und ei-
nem namhaften Geldbetrag, für 1959 zehntausend DM.
Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Photographie e. V.,
(Dr. Gerhard Schröder) Bundesminister des Innern
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DGPH
Die Kulturpreisträger 1959–1995
1959
Helmut Gernsheim, London/England; Prof. Dr. med. Janker, Bonn
1977
Dr. Wesley T. Hanson jr.,Rochster/USA; Prof. Dr. Eberhard Klein, Leverkusen
1960
Fritz Brill, Hofgeismar; Albert Renger-Patzsch, Wamel
1978
Dr. Gisèle Freund, Paris/Frankreich
1961
Prof. Dr. Dr. John Eggert, Zollikon/Schweiz; Hilmar Pabel, Berg/Obb.; August Sander, Kuchhausen; Dr. Gustav Wilmanns, Schönberg/Ts.
1979
Andor Kraszna-Krausz, London/England; Allan Porter, Luzern/Schweiz; Dr. Wolf Strache, Stuttgart
1962
Alfred Eisenstaedt, New York/USA; Prof. Dr. Otto Steinert, Essen
1980
Dr. h. c. Ludwig Bertele, Wildhaus/Schweiz; Prof. Dr. J. A. Schmoll gen. Eisenwerth, München
1963
Frau Dr. Ing. Edith Weyde, Leverkusen
1964
Fritz Kempe, Hamburg; Emil Schulthess, Forch/Schweiz
1981
Prof. Dr. Harold Edgerton, Cambridge, Mass./USA; Prof. Dr. John W. Mitchell, Charlottesville, /USA
1965
Heinz Hajek-Halke, Berlin; Felix H. Man, Rom/Italien
1982
Dr. Eliot Porter, Santa Fe, New Mexico/USA; Reinhart Wolf, Hamburg
1966
Man Ray, Paris/Frankreich; Prof. Dr. A. Smakula, Auburndale/USA
1983
Dr. Karl Pawek, St. Peter
1984
Jacques Henri Lartigue, Frankreich
1967
Henri Cartier-Bresson, Paris/Frankreich; Dr. Edwin H. Land, Cambridge/USA
1985
Bernd und Hilla Becher, Düsseldorf
1968
Dr. h. c. Bruno Uhl, Bad Kissingen; Chargesheimer, Köln; Charlotte March, Hamburg; Thomas Höpker, Hamburg
1986
Dr. Paul K. Weimer, Princeton, New Jersey/USA
1987
Irving Penn, Huntington, New York/USA
1969
Herbert Bayer, Aspen/USA; Prof. Dr. h.c. Ing. Hellmut Frieser, München
1988
William Klein, Paris/Frankreich
1970
Beaumont Newhall, Rochester/USA; Prof. L. Fritz Gruber, Köln
1989
Dr. Paul B. Gilman, Rochester/USA; Prof. Dr. Erik Moisar, Köln; Dr. Tadaaki Tani, Ashigara/Japan
1971
Prof. Dr. Dennis Gabor, London/England; Prof. Dr. h. c. Josef Svoboda, Prag/CSSR
1990
Cornell Capa, New York/USA; Sue Davies, London/England; Anna Farova, Prag/CSSR
1972
Ernst Haas, New York/USA
1991
Peter Keetman, Breitbrunn/Chiemsee
1973
Prof. Dr. Walter Bruch, Hannover; Leopold Godowsky, New York/USA; Prof. Dr. Gotthard Wolf, Göttingen
1992
Evelyn Richter, Leipzig
1993
Dr. Lennart Nilsson, Göteborg
1974
Erwin Fieger, Düsseldorf; Willy Fleckhaus, Blecher
1975
DRK (Suchdienst des DRK), Bonn; „Der unbekannte Fotograf“
1994
Dr. Hubertus von Amelunxen, Mannheim; Christine Frisinghelli, Graz; Timm Starl, Frankfurt am Main, Manfred Willmann, Graz/Österreich
1976
Rosemarie Clausen, Hamburg; Regina Relang, München; Liselotte Strelow, Hamburg
1995
Mario Giacomelli Senigallia/Italien
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1965
Erster Weltraumausflug eines Menschen: Der russische Kosmonaut Alexej Leonow verläßt für zehn Minuten das Raumschiff „Woschod II“ im März. Einige Tage später startet die amerika-
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Hoffen auf die Schmalfilmwelle nische Kapsel „Gemini III“ zum Flug in den Orbit, und am 3. Juni steigt auch ein Amerikaner aus: Edward White hält sich an einer Sicherheitsleine 20 Minuten schwerelos im All auf. Eine Foto-
sonde fliegt zum Mars und wird im Sommer in 15 - 20 000 km Entfernung Aufnahmen vom roten Planeten zur Erde funken. Die Fotografie erschließt immer neue Dimensionen.
In einem Satz
Super-8 soll das Filmen populärer machen
Der Blitzwürfel kommt
Der Fotoroboter Ranger VIII liefert 7500 neue, noch schärfere Bilder von der Mondoberfläche und zerschellt am 20. Februar im Meer der Ruhe. Leitz bringt am 1. März die Leicaflex Spiegelreflexkamera und vier Objektive mit automatischer Springblende in den
Mit großem Aufwand führt Kodak nach der Premiere auf der IPEX New York im Mai das Super-8 Filmsystem ein. Im Vergleich zu Doppel-8 wird 50 Prozent mehr Bildfläche geboten. Die Handhabung der 15 m Film-Kassette, in der die Ab- und Aufwickelspulen koaxial angeordnet sind, ist sehr einfach. Der „Einweg“-Durchlauf erspart den Wechsel nach der „Halbzeit“ und das Schneiden des Films in Längsrichtung nach der Entwicklung. Außerdem ist das Aufbringen einer Magnetspur zur Vertonung möglich. Von der bequemen Bedienung und besseren Nutzung des „Schnürsenkel“-Formats erwartet die Industrie starke Impulse
Brennweiten 35, 50, 90 und 135 mm – später auch 21 mm – auf den Markt. Adox stellt ab 30. Juni keine Kameras und Projektoren mehr her, und Polaroid beginnt mit der Filmherstellung für Europa in Holland. Die westdeutsche Fotoindustrie produziert 3,97 Mio Kameras und erreicht (ohne Sektor Foto-Licht) einen Jahresumsatz von 1,41 Mrd DM. Das Fotografenhandwerk in der Bundesrepublik erzielt einen Gesamtumsatz von ca. 450 Mio DM, und der Fachverbrauch überholt den Amateurbedarf. Ab Mitte des Jahres werden über die Berolina Kino-Optik GmbH, Berlin-West, SW- und Colorfilme mit dem nun eingeführten Markenzeichen Orwo vertrieben. Die elektronischen Fachverschlüsse Compur electronic 3 und 5 FS (mit Transistorenschaltung) sowie Prontor Press electronic kommen ins Studio. Der Sinarsix zur Großformatkamera mißt auf der Bildebene. Die Interphoto (Präsident Gustav H. Helms) tritt dem Zentrum des europäischen Einzelhandels bei. Neue Bildband-maschinen als Gustav H. Helms Tischgeräte werden vorgestellt, z.B. Grundig BK 100, Loewe Opta Optacord 600, Saba 3 V.
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Schema der Super-8Filmkassette von Kodak
In diesem Jahr werden mit 621 484 E-Blitzgeräten 40,7 Prozent mehr als 1964 hergestellt. Außerdem finden 100 Millionen Blitzlämpchen (+ 10 Prozent) ihre Käufer.
Mit dem Blitzwürfel lassen sich hintereinander in fünf Sekunden abgeben Foto: Philips
Weil nicht mehr nach jeder Blitzaufnahme eine neue „Birne“ benutzt werden muß, wird die Blitzwürfel-Technik sofort gut aufgenommen. Nach dem Auslösen dreht sich der Würfel um 90°. So können vier Blitze in fünf Sekunden abgegeben werden. Die ersten entsprechenden Kameras mit Drehvorrichtung für die Cubes stehen zur Verfügung.
Eigenlabor der Händler im Wettbewerb mit dem Finishing
für das Amateurfilmen. Die ersten Super-8Kameras und -Projektoren kommen von Kodak und Eumig. Es folgen im Herbst und Winter weitere Modelle u.a. von Bauer, Beaulieu, Bell & Howell, Nizo. Fuji kündigt ein eigenes Kassettensystem (Single-8) an.
GFP zieht Bilanz Vor 15 Jahren nahm die Gesellschaft zur Förderung der Photographie (GFP) in Frankfurt/Main ihre Arbeit auf. Der Vorsitzende Gustav Ahrens präsentiert eine aufschluß reiche Info-Mappe, unter anderem mit einem Überblick über das Wirken der GFP in den letzten zehn Jahren. Während dieser besonders aktiven Zeit konnte über ein Beitragsaufkommen von 17 Mio DM verfügt werden. Davon gingen zum Beispiel 6 Mio DM in die Sichtwerbung, 3,2 Mio DM in den Bereich Jugend und Schule, 2,5 Mio DM wurden für die Nachwuchs förderung (Fachschulen Köln, Kiel, Braunschweig, Hamburg, München) ausgegeben, 1,7 Mio DM für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
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Einige Hersteller von Laborgeräten für den mittleren Bedarf versuchen, die Händler vom wichtigen Kundendienst der Filmverarbeitung und Bilderherstellung im eigenen Labor zu überzeugen und starten als Arbeitsgemeinschaft Eigen-Labor mit einer Promotion. Zwar fordern über 4000 Fotohändler und Fotodrogisten das FensterscheibenKennzeichen „Eigen-Labor-Service“ an, um ihren Kunden die individuelle Ausarbeitung ihrer Filme zu signalisieren. Doch schon bald wird erkennbar, daß der Trend zur Aufgabe der Händlerlabors und Hinwendung zu Fremdlabors (Finisherbetriebe) immer stärker wird.
GFP-Werbung
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Schnellverarbeitung ist Trumpf Am 2. Juni gelingt es, die Sonde „Surveyor 1“ weich auf dem Mond zu landen und Aufnahmen von der Oberflächenstruktur zu übertragen. Im Juli verliert Gemini-10-Astronaut Michael Col-
lins eine Hasselblad während seines 75-Minuten-Außenbord-Manövers im Orbit. Sie umkreist seitdem die Erde. „Lunar Orbiter 2“ sendet von seiner Mondumlaufb ahn zahlreiche Bilder von
Bindseil wird CV-Vorsitzender
gesteuertem Schlitzverschluß, die Minolta SR-T 101 und die Exakta real mit Innenmessung von Ihagee Berlin-West in Konkurrenz zur Dresdener Exa 500. Pentacon liefert die Praktica electronic und Pentacon super. Interessant sind die kleinste Präzisionskamera für 35 mm-Film: Rollei 35 mit Zeiss Tessar 40 mm und die Halbformatkamera Olympus PenEM. Zahlreiche neue Objektive werden präsentiert. Es hat ein Lichtstärken-Wettlauf eingesetzt. Das lichtstarke Leitz Noctilux 1:1,2/ 50 mm, erstmals mit asphärischen Linsenflächen, wird ebenso bestaunt wie das Zeiss Pla-
Auf der Jahrestagung des Centralverbandes in Würzburg nimmt der bisherige Stv. CVVorsitzende und Landesinnungsmeister von Hamburg, Heinz C.M. Bindseil, als Nachfol-
Heinz C. M. Bindseil
1966
Großf lächen des Erdtrabanten. Ludwig Erhard tritt zurück; neuer Bundeskanzler der Großen Koalition aus CDU/ CSU/SPD wird am l. Dezember Kurt Georg Kiesinger.
In einem Satz Trotz starken Lohndrucks können die Preise stabil gehalten werden. Europhot-Generalsekretär und Gründer des Photo-Studio 13, Heinrich Schellenberg, stirbt am 13. August in Zürich. Die photokina Köln (1.- 9. Oktober) bietet fast zuviel Show-Einlagen, demonstriert aber auch, wie in einem Atelier gearbeitet wird, u.a. durch den eigenwilligen Werbeund Modefotografen Charles Wilp. Einteilige Elektronenblitzgeräte setzen sich durch.
Dr. Wilhelm Hautmann
ger des zurückgetreten Fritz Thudichum, München, das Amt des Bundesinnungsmeisters ein. Seine Stellvertreter sind Hans Reger, München, und Max Wette, Köln. Geschäftsführer bleibt Dr.Wilhelm Hautmann, München.
Metz 163 und Multiblitz 30
Einsames Single-8 System Neben dem Kodak Super-8 Filmsystem gibt es ein weiteres einfaches Kassettensystem für das 8 mm-Filmen von der japanischen Fuji, genannt Single-8, mit nebeneinander gelagerten, drehbaren Spulenkernen. Durch Filmrücklauf (manuell) sind effektvolle Überblendungen der Szenen möglich. Fuji bietet Fujica Single-8 P 100 dazu zwei Kameras. Andere Hersteller von Kameras und Filmen schließen sich dem System jedoch nicht an.
Plaubel Peco profia 18 x 24 cm
nar 50 mm mit der Rekordlichtstärke 1 : 0,7. Projektoren für Rundmagazine finden Liebhaber. Als Langmagazin-Projektor erweckt der Leitz Pradovit color mit Colorplan 1:2,5/90 mm und 24 V/150 W Halogenlampe Aufmerksamkeit bei den Diafreunden.
Lichtstärken: Wer bietet mehr? Die neunte photokina zu besuchen, hat sich besonders gelohnt. Der Profi entdeckte u.a. die Linhof 220 Mittelformatkamera in neuartigem Design, die einäugige MittelformatRolleiflex SL 66, die Plaubel Peco profia 9 x 12, 13 x 18 und 18 x 24 cm. Aufgefallen sind auch Contarex professional mit Zeiss Tessar, Contarex electronic mit elektronisch
Pradovit color mit technischen Verbesserungen
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Tetenal stellt zur photokina das universelle Einmal-Farbfilmentwickler-Set Neofin color für alle Col 400er Farbfilm soll Standard werden ornegativfilme vor, der aus den drei Parts Farbentwickler, Fixierbad und Bleichfixierbad besteht. Ilford liefert den hochempfindlichen SW-Film HP 4 (27 DIN). Für schnellen Arbeitsablauf bei der Verarbeitung von Standardaufträgen im Großlabor hat die Agfa-Gevaert AG das Autoprint-System konzipiert. Der Kodak Colorprinter 5 S produziert über 2000 Bilder pro Stunde. Die SW-Papier-SchnellentwicklungsVerfahren Agfa Rapidoprint, Ilford Ilfoprint und Kodak Ektamatic kommen auf den Markt. Lichtechte, brilliante Farbbilder bietet Cilchrome-Print, das über Ciba-Ilford, Neu-Isenburg, in die Bundesrepublik geliefert wird. Im November findet in München die Eröffnung des Agfa-Gevaert-Technikums statt. Die Firmengemeinschaft der Brüder Carl und Walter Hostert wird „wegen schwerer sachlicher und persönlicher Differenzen“ zum 15. November aufgelöst, und daraufhin gründen sie getrennt die Laborgeräte-Fabrikationen Hostert Automata Walter Hostert pers., Düsseldorf-Eller, und Karl Hostert KG, Untertal b. Düsseldorf.
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P H O T O P R E S S E
1967
Die Wirtschaftsentwicklung verläuft unbefriedigend. Im Januar sind 578 400 Arbeitslose in Westdeutschland registriert. Altkanzler Adenauer (91) stirbt am 19. April in Rhöndorf. In der Bun-
In einem Satz Heinz Bindseil, inzwischen auch Vorstandsmitglied der DGPh, meint, den Fotografen gehe es gut, denn die Hälfte aller 5442 Betriebe in der Bundesrepublik erzielt Umsätze zwischen DM 20 000,- und 100 000,-. Die vom Bundesinnungsverband (8.9. 8.10.) in Stuttgart veranstaltete „photo 67“ mit Sonderschau des ABCV (Arbeitskreis Bild, Leitung L. Windstosser) findet große Beachtung, und die Ausstellung der drei Stuttgarter Fotografen Walter E. Lautenbacher, Franz Lazi, Ludwig Windstosser – spätere Gründer des BFF – mit dem Titel „Commercial Photography“ liefert ein weiteres eindrucksvolles Zeugnis deutscher Berufsfotografie.
V.l.n.r.: Walter E. Lautenbacher mit Modelstar Britta, Franz Lazi, Ludwig Windstosser auf einem Plakat zur Ausstellung (Original in Lebensgröße)
Die Famous Photographers School, für die 10 weltberühmte Fotografen als Lehrer tätig sind, etabliert sich in Frankfurt/M. Die Arbeitsgemeinschaft Eigen-Labor (Deutsche Durst, Kindermann, Meteor-Siegen, Photo-Union) versucht weiterhin, die Fotohändler von den Vorteilen der Entwicklung der Filme und Herstellung der Vergrößerungen in eigener Regie zu überzeugen. Berthold Beilers „Die Gewalt des Augenblicks“, ein aus der Sicht marxistischer Weltanschau ung entwickeltes Werk zur Ästhetik der Fotografie, erscheint in Leipzig und wird im Westen kritisch aufgenommen.
55 00 JJaah hr re e P H P OH TOO TP OR P E SR SE ES S E
Multivisionsschauen machen Furore desrepublik beginnt am 25. April das Farbfernsehen. Im Juni führt Israel den Sechstagekrieg gegen Ägypten, Syrien und Jordanien. Der Vietnam-Krieg nimmt an Härte zu. Das Fotografen-
handwerk sieht der geplanten Einführung der sog. Mehrwertsteuer mit Sorge entgegen. Bis Ende des Jahres werden hierzulande 2 Millionen Instamatic-Kameras verkauft.
Europhot zeigt Flagge
auf optischer Bank sowie die Panorama 2 (13 x 18 cm) zu sehen. Das Pentacon Loading-System wird in neue Praktinas integriert. Als herausragend sieht das Messeamt das Jenaer Superweitwinkelobjektiv (93°) Flektogon 4/20 mm mit Blendenvollautomatik an und zeichnet es mit einer Goldmedaille aus. Große Beachtung finden auch das Spiegelobjektiv 5,6/1000 mm sowie die Sonnare 4/300 und 2,8/180 mm.
Auf dem 2. Europhot-Kongreß vom 2. bis 5. Oktober in Garmisch-Partenkirchen wählen die Delegierten aus 15 Länderverbänden Heinz Bindseil in den Vorstand und Vic
Umstrittener Werbeslogan
Vic Coucke
Charles Fraser
Coucke, Brüssel, zum neuen Generalsekretär. Charles Fraser, London, präsentiert den Entwurf einer Europhot-Fahne, die zum Emblem erhoben wird. Sie soll Symbol der europäischen Idee sein und besteht aus einer grafischen Abstraktion der Irisblende, umgeben von einem goldenen Zwölf-Sterne-Kreis auf blauem Europhot-Emblem Grund. Die Tagung verläuft sehr harmonisch, schafft Aufbruchstimmung, bietet zahlreiche interessante Fachreferate und einen starken Ausstellungsteil.
Erstes „forum audio-visuell“ Zum 5. Juni organisiert der PhotoindustrieVerband in Frankfurt/M. das erste „forum audio-visuell“ mit mehreren aufschlußreichen Vorträgen über Einsatzmöglichkeiten von AV-Medien und Multivisionen in Schulen, Unis, Industrie und Werbung. Immer weitere Kreise bedienen sich der besonders einprägsamen Bild-Ton-Information. In die vielbesuchte Veranstaltung platzt die Nachricht vom Ausbruch des NahostKrieges, verursacht – unterstützt durch Radio-Nachrichten – einige Unruhe und sorgt zusätzlich für nichtfachbezogene Diskussionen in den Pausen.
Von Oktober 1965 bis zum Herbst 1967 sind in Deutschland über 400 000 Super-8 Filmkameras verkauft worden. Damit befindet sich aber erst in 2,4 Prozent aller Haushalte eine Filmkamera. Der Werbeausschuß der Gesellschaft zur Förderung der Photographie (GFP) beschließt die Aktion „Filmen Sie“. Es werden mehrere Slogans entworfen, die mit dem Satz enden: „Damit ein Stück Leben bleibt“. Die Promotion ist jedoch umstritten. Kritiker meinen, es werde zu sehr Todes ahnung geweckt, besonders durch den dazu abgebildeten Opa im Sessel. Besser seien Abwandlungen wie „Damit ein Stück Ferien bleibt“ oder – in Abwandlung des Foto-Slogans – „Wer filmt hat mehr vom Leben“.
Rund 100 000 Farbfernseher stehen in den westdeutschen Haushalten, und immer mehr zeichnen sich Sendungen mit Bandgeräten auf. Schneider-Kreuznach fertigt das erste deutsche Vario fürs Farbfernsehen, das 10 kg schwere Color-TV Variogon 18-200 mm.
Fotooptisches im Hansa-Haus Leipzig Während der Leipziger Frühjahrsmesse sind im Hansa-Haus (Stadtzentrum) u. a. die neue 18 x 24 cm Mentor Fachkamera Panorama 1
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Foto: Telefunken
Scanner verändern die Printmedien Am 1. Januar wird eine neue Art von Umsatz-, die sogen. Mehrwertsteuer eingeführt. Drei schockierende Attentate: am 4. April auf den Führer der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung
Martin Luther King in Memphis, am 11. April auf den Studentenführer Rudi Dutschke in Berlin (er wird schwer verletzt) und am 6. Juni auf Senator Robert Kennedy, Bruder des ehemaligen US-
Bufa führt Colorund Sonderkurse durch
1000 aus Dresden. Fuji präsentiert die G 690 Roll- und Planfilmkamera. Der Agfacolor Special CNS 20 DIN zeichnet sich durch feineres Korn und somit erhöhte Schärfeleistung aus. Jobo offeriert eine Trommelmaschine System Huss, und für Fachlabors wird die Colenta 40 angeboten. Gretag kündigt das Laborsystem 3000 für die 70er Jahre an: Statt einer Vielzahl von Geräten soll eine komplette Verarbeitungslinie die zu erwartenden Colorbilderflut bewältigen. In einem Muster-Fotoatelier demonstrieren Kreative Werbe- und Modefotografie. Die Europhot zeigt ihre Bilderschau „Fachfotografie heute“. Infolge des Konzepts einer reinen Fachmesse sind die Besucherzahlen rückläufig, dafür aber qualitativ höher zu bewerten.
Das Fotografenhandwerk erzielt einen Jahresumsatz von mehr als 500 Mio DM. Die durchschnittliche Beschäftigtenzahl in den Betrieben: 3,6 Personen. Der Bundesinnungsverband treibt die qualifizierte Ausund Fortbildung voran. An der Bundesfachschule für Photographie (Bufa) des CV in Hamburg, geleitet von Werner Sörensen, werden Color- und Sonderkurse durchgeführt. Der CV fördert die Zusammenarbeit mit dem Fernlehrinstitut Famous Photographers School. Er erreicht, daß FPS die Werner Sörensen handwerklichen Foto: Gisela Rosen Richtlinien der deutschen Berufsfotografie respektiert. Vorgesehen sind Ausbildungskurse für junge Leute, speziell von Umstrukturierungsmaßnahmen Betroffene, die FPS durch Talenttests ermittelt. Sie haben sich danach einer Zwischenprüfung vor einer HWK-Kommission zu stellen und anschließend einem 4-Wochen-Lehrgang an der Bufa mit Gesellenprüfung zu unterziehen.
10. photokina = „Weltmesse der Photographie“ Seit Beginn im Jahre 1950 hat sich die photokina Köln ganz erheblich vergrößert. Es werden heuer vom 28.9. bis 6.10. die Exponate von mehr als doppelt so vielen Ausstellern auf 90 000 qm in 11 Hallen (1950: 26 131 qm in 3 Hallen) gezeigt. Sie hat sich zur „Weltmesse der Photographie“ entwickelt, die nun von Unternehmen aus 24 Ländern der Erde beschickt wird. Wiederum sind zahlreiche interessante neue Produkte zu sehen, aus deren Fülle hier nur einige Beispiele in Stichworten genannt werden können: Leicaflex SL bietet selektive Lichtmessung durch das Objektiv; die SLMOT schafft Belichtungen von 3-4 Bildern pro Sekunde. Der lichtstärkste Leitz KB-Projektor, der Pradovit Color 250, kommt auch in Autofocus-Ausführung. Bei der Praktica PL electronic werden die Belichtungszeiten des Schlitzverschlusses elektronisch gesteuert. Die Instamatic-Reihe findet eine Erweiterung durch die Reflex. Mit Jena-Objektiven bestückt ist die neue Spiegelreflex Exakta VX
Leicaflex SL System mit neuen Objektiven und Balgeneinstellgerät
Endprodukt Bild = gedrucktes Bild Fotografen müssen lernen, bereits bei der Aufnahme an die moderne Weiterverarbeitung ihrer Bilder zu denken. Das Schlagwort heißt „scannerreife Fotografie“. Großverlage installieren elektronische Farbauszugsgeräte, genannt Scanner (z.B. von Hell). Die Auftraggeber verlangen mehr und mehr mittel- bis großformatige tonwertreiche Colordias ohne harte Kontraste. Vorwürfen der Kreativen, sie erkennen in Anzeigen, Prospekten, Katalogen, Plakaten ihre Bilder nicht mehr wieder (Informationsverluste), begegnet man mit aufklärenden Exkursionen und Seminaren, die insbesondere von Kodak und großen Verlags- und Druckhäusern veranstaltet werden. Werbe-, Mode-, Industriefotografen erhalten Einblick in die Vorgänge, die nach der Lieferung ihrer Dias ablaufen und sehen ihre Möglichkeiten und Abhängigkeiten von der Repro- und Drucktechnik. Ihr Endprodukt ist das verarbeitete, gedruckte Bild.
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1968
Präsidenten John F. Kennedy, in Los Angeles. Am 20. August dringen Truppen des Warschauer Paktes, darunter auch Soldaten der DDR, in die CSSR ein und beenden den „Prager Frühling“.
In einem Satz Die PHOTO PRESSE ist eine unabhängige Fachzeitschrift, nachdem der CV MFM – Moderne Fototechnik zum neuen Verbandsorgan erwählte. Die ABCV-Idee wird auf europäische Ebene ausgedehnt: EIF Europhot Image Forum. Die 2. Weltausstellung der Fotografie „Die Frau“ (Premiere auf der photokina) umfaßt 525 aus 40 000 von 1000 Fotografen eingesandten Bildern. Das VEB Feinoptische Werk Görlitz wird dem VEB Pentacon zugeordnet, und Pentacon ist nun ein zentral geleitetes Industriekombinat. In diesem Jahr sind in der Bundesrepublik bereits 62 Prozent aller Aufnahmen farbig (37 % Colorumkehr-, 25 % Farbnegativfilme). Die westdeutsche Fotoindustrie (mit 48 000 Beschäftigten) erzielt einen Jahres umsatz von 1,6 Milliarden DM. Orwo liefert jährlich 126 Mio Meter Kinefilme in die Volksrepublik China. Im September übergibt Ed. Schucht (Schweiz), seit elf Jahren EurophotVorsitzender, die Präsidentschaft an Harry Sønstrød (Norwegen). Der erste Package-Printer für verschiedene Bilderblöcke (Kinder- und Harry Sønstrød Schulfotografie Paß- und Verschenkbilder), der Agfa-Gevaert Programmator, wird in Deutschland bei der Vereinigten Color KG, Hamburg, in Betrieb genommen. Die Tetenal Emofin-Zweistufenentwicklung bringt 6 DIN Gewinn. Pentacon stellt in Erweiterung des Produktionsprogramms Printer für SW-Bilder und etwas später auch für Colorbilder her. Gilette übernimmt die Braun AG, Frankfurt/M. Nach der 9. didacta, Hannover, boomen Schreib- (Overhead-) Projektoren für Informations-, Werbe- und Schulungszwecke.
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5J 0a hJ ra eh r P e HP OH TO O T OP PRREE SS SS EE
1969
Am 5. März wird Gustav Heinemann (SPD) neuer Bundespräsident und der frühere Regierende Bürgermeister von Berlin, Willy Brandt, erster sozialdemokratischer Bundeskanzler. Er regiert mit
In einem Satz Fotohändler beklagen die zunehmende Härte im Wettbewerb und mahnen bei der
Industrie die Fachhandelstreue an. Der Anstieg des Silberpreises zwingt zu verstärkten Silberrückgewinnungsmaßnahmen im Labor. In der Bundesrepublik werden 1.35 Millionen Fotoapparate, 95 000 Schmalfilmkameras 8 und 16 mm sowie 220 786 Diaprojektoren hergestellt. Die Fotochemie erzielt mit einer Produktion im Werte von 759,7 Mio DM und einem Exportanteil von 444,7 Mio DM ihr bisher bestes Jahr nach Gründung der Bundesrepublik. Eine Pentacon super aus Dresden wird Anfang des Jahres vom sowjetischen Kosmonauten Wladimir Schatalow im Raumschiff Sojus 4 für Aufnahmen im Weltraum benutzt. Die Fotoindustrie verläßt das Leipziger Hansa-Haus und präsentiert ihre Produkte ab Herbst auf dem Gelände der Technischen Messe (Hallen 4 und 4a). Nach langem Ringen um ihre Erhaltung fällt im Oktober in der BRD die Preisbindung der zweiten Hand und wird vom „Richtpreis“ bzw. der „unverbindlichen Preisempfehlung“ abgelöst. Der Kamerabau in Dresden schrumpft auf etwa die Hälfte des Umfangs von 1950. Die Praktica LLC gilt als erste KB-Spie-
Amerikaner fotografieren auf dem Mond einer Koalition aus SPD- und FDP-Ministern. Die westdeutsche Fotoindustrie macht einen enormen Umsatzsprung nach vorn. Am 12. Mai beginnt in Karlsruhe der Prozeß gegen Fotokaufmann
Hannsheinz Porst, FDP- und SED-Mitglied, Nürnberg, wegen seiner „mehr als zehn Jahre dauernden landesverräterischen Beziehungen zur Stasi der DDR“. Fotodesigner gehen eigene Wege.
Armstrong und Aldrin mit Hasselblad und Biogon
fungiert Fridhelm Volk. Der BFF hat zunächst 45 Mitglieder.
Alles läuft programmgemäß und fehlerfrei: Am 20. Juli trennt sich die Mondlandefähre „Eagle“ vom Mutterschiff und senkt sich langsam auf die Oberfläche des Erdtrabanten. Tags darauf um 3.56 Uhr MEZ setzt Neil Armstrong seinen linken Fuß in den graublauen Staub des Meeres der Ruhe. Sein
Edwin Aldrin / Apollo 11 am 20. Juli 1996 auf dem Mond, fotografiert von Neil Armstrong
Ausspruch bleibt unvergessen: „Ein kleiner Schritt für einen Mann, aber ein riesiger für die Menschheit“. Alle Welt schaut gebannt zu, die Fernsehübertragung wird zu einem grandiosen Schauspiel. 20 Minuten später folgt Edwin Aldrin. Die sensationellen Aufnahmen auf dem Mond werden mit dem speziell nach NASA-Wünschen konzipierten Zeiss Biogon (65° Bildwinkel) zur motorisch betriebenen Hasselblad auf Ektachrome gemacht. Das neue Objektiv weist eine ganz besonders gute Korrektur der Verzeichnungen aus. Erst die hochentwickelte Fotound Fernsehtechnik hat es ermöglicht, das große Ereignis beweiskräftig zu dokumentieren.
Die BFF-Gründung Praktica LLC
gelreflexkamera der Welt, die mit elektrischer Blendenwertübertragung zwischen Wechselobjektiv und Kameragehäuse ausgestattet ist. Der Bildschirm hält Einzug ins Labor; und als Neuheit wird der Kodak Video Color Negativ-Analysator VCNA vorgestellt.
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Am 18. Januar gründen die Fotografen Brugger, Häusser, Lautenbacher, Lazi, Mender, Moegle, Dr. Strache, Volk und Windstosser in Stuttgart den Bund freischaffender Fotografen e.V. (BFF), einen neuen Berufs verband zur Durchsetzung ideeller und kommerzieller Interessen. Eine Mitgliedschaft bei der Europhot wird angestrebt. Der Vorstand besteht aus Walter E. Lautenbacher (Mode), Franz Lazi (Werbung) und Ludwig Windstosser (Industrie). Als Geschäftsführer
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CV heißt jetzt Centralverband deutscher Photographen Das Fotografenhandwerk diskutiert über neue Denkmodelle für eine zeitgemäßere Aus- und Fortbildung. Es müsse dringend etwas gegen die Defizite in Kunstverständnis, Gestaltung, Werbepsychologie und erstklassiger Technik unternommen werden. Auszubildende (Azubis) kritisieren die Mängel in Lehrbetrieben und ihre zum Teil unqualifizierten Meister und Berufsschullehrer. Umgekehrt macht sich der CV Sorgen über den oft leistungsschwachen Nachwuchs, über zunehmende vorzeitige Auflösungen der Lehrverträge seitens der Azubis und zuviele „Durchfaller“ bei den Gesellenprüfungen. Am 1. September tritt das neue Berufsbildungsgesetz in Kraft, das einheitliche Aus- und Fortbildung sowie Umschulungen zwecks Anpassung an die neuen Erfordernisse, speziell in der Farbfotografie, vorsieht. Der CV plant neue Ausbildungswege zum (kreativen) Fotografen- und (reproduktiven) Fototechnikermeister. Zum ersten Mal macht der Bundesinnungsverband während der Hauptversammlung am 22. September in Passau einen Teil der Veranstaltung öffentlich. Er ändert seinen Namen in Centralverband deutscher Photographen (CV) und bildet Ausschüsse für Werbefotografie, Mode / Industrie, Architektur / Porträt / Atelierhändler / Fachausarbeitung und Technische Fotografie / Berufsausbildung.
Orwochrom-Umkehranstalt West Mit der Beroflex Kamera-Film AG in Berlin-West wird zum 1. April die erste deutsche Vertriebs-Aktiengesellschaft auf dem Fotosektor mit einem Kapital von 5 Mio DM gegründet, um hauptsächlich (zu 75 Prozent) Produkte der Filmfabrik Wolfen und des VEB Pentacon Dresden im Westen zu vertreiben. Geschäftsführende Gesell schafter sind Heinrich Manderman, Henry Arenknecht und Herbert Köhler. In der Bundesrepublik verkaufte Colorfilme Orwochrom UT 18 und UT 21 werden in der Orwo Umkehranstalt Stuttgart entwickelt.
Fotohandwerk strebt nach Reformen Im März führt Bundeskanzler Willy Brandt in Erfurt Gespräche mit der DDR-Führung und wird von der Bevölkerung herzlich begrüßt. Am 21. Mai kommt es zum Gegenbesuch des DDR-
Ministerpräsidenten Willi Stoph in Kassel. Im September wird zwischen der Bundesrepublik und der UdSSR der Moskauer Vertrag, der Verbesserungen in den gegenseitigen Beziehungen brin-
photokina feiert 20jähriges Bestehen
S 800 mm vor. Neu sind u. a. die einäugige Kleinbild Spiegelreflexkamera Rolleiflex SL 35, die Ihagee Exakta Twin TL mit CopalVerschluß, die Elbaflex VX 1000 aus Dresden und die Pentaconar-Objektive von Meyer-Görlitz. Als Weiterentwicklung des NC 17 Mask wird der Orwocolor NC 19 Mask geliefert. Die Sinar p Großformatkamera, angekündigt auf dem Europhot-Kongreß, hat Premiere auf der photokina Köln.
Die photokina kann vom 3. bis 11. Oktober ihr 20jähriges Jubiläum mit großem Erfolg feiern. Sie hat in diesem Jahr als „Weltmesse der Photographie“ seit Beginn (1950) die größte Ausstellungsfläche und die meisten Besucher. Auf 100 000 qm stellen 732 Firmen aus 24 Ländern in 13 Hallen aus. 240 566 Besucher werden gezählt, 32 Prozent mehr als 1968. Zwölf Prozent davon kommen aus 118 ausländischen Staaten. Einige „Tugendwächter“ empfinden erotische Bilder von Giacobetti, Hamilton, Haskins, Shinoyama als unmoralisch, und es kommt
Hamilton: „Traum“. Aus der photokina-Bilderschau „Mädchen“
zu Auseinandersetzungen mit dem photokina-Bilderschauen-Beauftragten L. Fritz Gruber und beinahe zum Eklat.
Erstvorstellungen in Köln und Leipzig Auf der photokina Köln und der Leipziger Messe sind wieder viele Neuentwicklungen zu sehen. So stellt beispielsweise Leitz die vollelektronische Filmkamera Leicina Super, das Schnellschußobjektiv Telyt 1:6,8/400 mm zur Leica und Leicaflex sowie sieben neue Objektive für die Leicaflex in den Brennweiten 28 bis zum Prototyp Telyt-
Bundesinnungsverband mit neuen Strukturplänen Der Centralverband deutscher Photographen (CV) empfindet sich als so liberal wie es das Gesetz (HWO) erlaubt. Präsident Heinz Bindseil erklärt die Gedanken einer Organisationsreform: Aus elf Landesinnungen sollen fünf Großraumbezirke werden, nämlich Nord/ Nordwest mit BerlinWest, Nordrhein-Westfalen, Mittelrhein-Hessen mit Saarland, Baden-Württemberg, Bayern. Außerdem ist eine fachliche Gliederung in sieben Arbeitskreise vorgesehen: APP (Porträt), AWI (Werbung, Industrie), AAH (Atelierhändler), ALR (Labor und Reproduktion), EIF (Europhot Image Forum), APA (Professional-Ausbildung) und ABJ (Bildjournalisten).
Die ersten Rencontres in Arles Lucien Clergue, Jean-Maurice Rouquette und Michel Tournier sind die Initiatoren der ersten Rencontres Internationale de la Photographie (RIP) in Arles (Südfrankreich). Die Treffen junger Kreativer mit ihren Bildmappen und die vielen, teilweise improvisierten Fotopräsentationen werden von nun an zu jährlich sich wiederholenden kulturellen Ereignissen.
Rolleiflex SL 35 und Leicina super
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1970
gen soll, unterzeichnet. Viele Jugendliche suchen nach neuen Lebensformen ohne „Konsumterror“ und gesellschaftliche Zwänge. Hippies und Aussteiger nerven die Elterngeneration.
In einem Satz In der Bundesrepublik und Berlin-West werden 1,5 Milliarden Aufnahmen gemacht, 72 Prozent davon in Farbe. Die Rollei-Werke beginnen eine umfangreiche lohngünstige Produktion in Singapur und hoffen auf Engagements auch anderer kooperationsbereiter deutscher Fotounternehmen in Fernost. Computerblitze kommen auf den Markt. Die Ihagee Kamerawerk AG i.V. wird in der DDR de facto liquidiert, bleibt jedoch de jure weiter bestehen. Der 3. Europhot-Kongreß wird vom 6. bis 9. April in Nizza durchgeführt. Erste Innungen nennen sich – als Aus-
Jurierung der Plakatentwürfe für die „photo 70“: Heinz Bindseil und Werner Sörensen Foto: Schiftan
druck ihres Reformwillens – nun Fachverband oder Fachvereinigung. Die große CV-Leistungsschau „photo 70“ in Stuttgart findet starke Beachtung. Erstmals in der Geschichte des deutschen Handwerks legen elf Umschüler eines Fernlehrinstituts (Famous Photographers School) vor einer Prüfungskommission der Handwerkskammer in Hamburg die Gesellenprüfung ab, die von sechs Aspiranten bestanden wird. Die fotochemische Industrie der DDR stellt sich zum ersten Mal auf der Leipziger Herbstmesse (30.8.-6.9.) als „VEB Filmfabrik Wolfen Fotochemisches Kombinat“ der Öffentlichkeit vor. AEG und Teldec führen am 24. 6. in Berlin einen neuen Bild- und Tonspeicher in Form der flexiblen Platte vor, die 1000mal ohne Qualitätsverluste abspielbar ist. Die Agfachrome 50 S und L (18 DIN) Farbumkehr-Professional-Filme werden eingeführt. Philips kündigt das VCR-Videokassettensystem an.
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Shepard, Mitchell und Roosa spazieren am 4. Februar auf dem Mond und benutzen ein kleines Fahrzeug zum Steinesammeln. Die SED wählt nach Rücktritt Ulbrichts aus Altersgründen Erich
In einem Satz Besorgt verfolgen die Fachlabors den Trend bei den Großfinishern, mit Fachkräften besetzte Abteilungen für die Ausarbeitung der Aufnahmen von Porträtfotografen einzurichten. Mit zunächst sieben Mitgliedern wird der Arbeitgeberverband „Union Deutscher Photofinisher“ (UDF) als Verhandlungspartner für Tarifgespräche mit der IG Chemie in Mannheim gegründet. Durch Satzungsänderungen öffnen sich CV und Europhot für Einzelmitglieder. Jürgen Theis, Düsseldorf, wird Leiter des Arbeitskreises Werbe-, Mode-, Industriefotografie (AWI). In 16 Prozent der westdeutschen Familien befindet sich ein Diaprojektor, in sie-
Fachausarbeitung auch bei Finishern Honecker am 3. Mai zum neuen Ersten Parteisekretär. Fernsehkameras übertragen im August die Fahrten des Apollo 15-Teams im Lunar Roving Vehicle auf dem Mond in guter Bildqualität. Er-
leichterungen im Reise- und Postverkehr zwischen der Bundesrepublik und der DDR werden vereinbart. Willy Brandt wird im Oktober mit dem Friedens-Nobelpreis ausgezeichnet.
Noch nie so viel fotografiert
chen über Elektronenblitzgeräte bis zu Projektionslampen – erreicht einen Umsatz von mehr als 100 Mio DM. Die Fotoindustrie in der Bundesrepublik und West-Berlin umfaßt über 100 Firmen mit 50 000 Beschäftigten.
Die Freude am Bild nimmt weiter zu. Die Reiselust fördert die Farbfotografie. Noch nie wurde in der Bundesrepublik und WestBerlin so viel geknipst: 1971 sind über 1,64 Mrd Aufnahmen belichtet worden, etwa neun Prozent mehr als im Vorjahr. Prints von Farbnegativfilmen (Anteil 48 Prozent) haben den höchsten Zuwachs. Farbdias stagnieren bei 24 Prozent, und Schwarzweißfotos sind auf dem Rückzug. Ihr Anteil beträgt nur noch 28 Prozent.
Umgang mit dem E-Blitz Für qualitativ hochwertige Farbporträt-Ergebnisse wird der Profinachwuchs in Fachschulen und Sonderkursen verstärkt mit der Beleuchtungstechnik der modernen Studioblitzanlagen vertraut gemacht.
Hohe Umsatzzahlen in der Fotoindustrie Die westdeutsche Fotoindustrie erreicht einen neuen Spitzen-Gesamtumsatz von 2,223 Mrd DM. Davon werden 1,238 Mrd DM im Export erzielt. Auch die Einfuhr ausländiGrafik: Photoindustrie-Verband
Unterricht an einer Broncolor Studioblitzanlage
Orwo – ein Großkonzern Mit der Bildung des Fotochemischen Kombinats Wolfen – die Filmfabrik als Stammbetrieb – ist eine neue Entwicklung eingeleitet worden. In der Filmfabrik, den Fotopapierwerken Dresden und Wernigerode, im Gelatinewerk Calbe, in den Fotochemischen Werken Berlin-Ost und im Lichtpauspapierwerk Berlin-Ost werden insgesamt 18 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, darunter 14 000 allein in der OrwoFilmfabrik, die 360 verschiedene Erzeugnisse in 1800 Konfektionierungen herstellt.
Synchrone Filmvertonung mit Philips Casettenrecorder 2209 AV automatic Philips-Pressefoto
ben Prozent eine Schmalfilmkamera und in fünf Prozent ein Schmalfilmprojektor. Sylvania präsentiert den mechanisch zündbaren Blitzwürfel „Magicube“. Edixa Wiesbaden muß Antrag auf Vergleichsverfahren stellen. Der Forschungssatellit „Mariner 9“ sendet am 26. November Aufnahmen von den Oberflächen der Mars-Monde Phobos und Deimos, und die sowjetische Sonde „Mars 2“ umkreist den roten Planeten. Star unter den Leitz-Neuheiten ist die Leica M 5, erste Meßsucherkamera mit selektiver Lichtmessung durch das Objektiv.
Dachverband der Profis gefordert
Phototechnik
scher Fotoprodukte (ohne Sektor Fotolicht und ohne Veredelung) nahm kräftig, nämlich um ca. 22 Prozent zu (Wert etwa 836,8 Mio DM). Die westdeutsche Fotochemie meldet eine Produktion im Werte von 881,6 Mio DM. Der Sektor Fotolicht – von Blitzbirn-
Leica M5
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Photochemie
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Auf der im Mai veranstalteten CV-Jahresversammlung in Timmendorfer Strand plädiert Heinz Bindseil für die Schaffung eines Dachverbandes aller Berufsfotografen unter Leitung des Bundesinnungsverbandes, der auch Kollegen in Bildstellen, in der Industrie usw. mit einbeziehen sollte, damit eine große, durchsetzungsfähige Organisation aller professionell mit der Fotografie Beschäftigten entstehen kann. Das Vorhaben scheitert an Widerständen, insbesondere aus dem Bund Freischaffender Fotodesigner (BFF).
„Studio I“ soll das Farbporträt fördern Überall in Europa spürt man die Wirtschaftskrise, allmählich auch in Deutschland. Die Welt wird am 5. September vom blutigen Ende eines Freischärler-Überfalls auf die israelische
Olympiamannschaft in München erschüttert. Nach einer Trauerfeier werden die Spiele auf Beschluß des IOC fortgesetzt. Die SPD/FDP-Koalition erringt einen hohen Sieg bei der Bundes-
Profi-Farbporträts ganz einfach
CV verliert einen Landesverband
Um das Farbporträt voranzubringen, propagiert der CV das schlichte „Studio I“, bestehend aus Mittelformatkamera, Kompaktblitzgerät, Aufhellschirm und Perlwand-Hintergrund, zum Gesamtpreis von ca. DM 2450,-. Die Anordnung der Geräte, der Platz des zu Porträtierenden sowie die Belichtungsdaten sind standardisiert, um Fehler weitgehend auszuschließen. Die Ausarbeitung übernehmen Fachlabors und Fachabteilungen der Finisher. Für kreative Individualisten gibt es etwas später das flexiblere „Studio II“.
Der Bundesinnungsverband zählt Anfang des Jahres 2444 Mitglieder. Im Frühsommer kommt es zwischen dem CV-Vorstand und LIM Wolfgang Wieland/LIV BadenWürttemberg wegen einiger Meinungsverschiedenheiten zum Streit: z.B. Beitragszahlungen, Zusammenarbeit CV – Famous Photographers School, Aufnahme des BFF in die Europhot, Organisationsfragen im CV usw. Der Landesinnungsverband verläßt am 14. Juni mit seinen 451 Mitgliedern den Centralverband, dem danach nur noch 1993 Betriebe angehören.
Wieder Gemeinschaftswerbung
Hasselblad zehn Jahre im All
Die Gesellschaft zur Förderung der Photographie (GFP) – Geschäftsführer Dr. HansWolf von Werthern – unternimmt einen erneuten Versuch, die Gemeinschaftswerbung zu reaktivieren. Siegfried Loeck, ehemaliger Perutz-Werbeleiter, München, hat eine Kampagne konzipiert. „Das Bild soll als persönlicher Besitz, als Dokumentation und Kommunikationsmittel beim Konsumenten aktualisiert, und Siegfried Loeck noch abseits Stehende für die Fotografie und das Filmen gewonnen werden“, erklärt der neue 1. Vorsitzende der GFP, Heinz Bindseil. 15 000 Fotoeinzelhändler in der Bundesrepublik erhalten farbige Plakate in der Größe 20 x 60 cm mit verschiedenen Slogans wie: „Frohe Menschen fotografieren öfters farbig. Sie auch ?“ „Moderne Menschen filmen. Sie auch ?“ „Viele tragen das Farbfoto ihres Lieblings bei sich. Sie auch ?“
In den vergangenen zehn Jahren wurden 22mal Hasselblad-Kameras von Astronauten auf ihren Weltraumfahrten mitgenommen. Von den 49 Kameras ist eine im Erd-Orbit verlorengegangen, acht sind auf dem Mond „abge-
Oben: Hasselblad Super Wide C, die verlorengegangene, oder auch der „erste schwedische Satellit“. Unten: Die Hasselblad „Mond-Kamera“ El Data 500 EL
legt“ worden. Schätzungsweise 30 000 z. T. sensationelle Aufnahmen entstanden im All und auf dem Mond mit Hasselblad-Kameras und Zeiss-Objektiven. Die Gesamtzeit mit Hasselblad-Kameras im Weltraum beträgt 8583 Std., 39 Min., bei 5 Mondlandungen auf dem Erdtrabanten 224 Std., 44 Min. Die Strecke, die mit Hasselblad-Ausrüstungen im Weltraum zwischen 1962 und 1972 zurückgelegt wurde, beträgt ca. 56 Mio Kilometer. Die Optischen Werke Carl Zeiss, Oberkochen, haben Lehrdiareihen herausgegeben, die in sehr eindrucksvoller Weise die fotooptischen Leistungen der verwendeten Objektive demonstrieren.
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1972
tagswahl. In der DDR wird die Verstaatlichung privater Fotoindustriefirmen fortgesetzt. Der Schriftsteller Heinrich Böll erhält im Dezember den Literatur-Nobelpreis.
In einem Satz Anfang 1972 wird das Macro Elmarit-R 2,8/60 mm zur Leicaflex angekündigt. Sogenannte Shiftobjektive – schwenkbare Kleinbildobjektive – ermöglichen Scharfeinstellung nach Scheimpflug. Farbmischköpfe mit dichroitischen Filtern und Farbanalyser kommen auf den Markt.
Fortschritte in der Fotochemie machen die kleinen handlichen Pocket-Kameras möglich
Der Mikrofilm wird zunehmend Organisationsmittel, denn er rationalisiert und minimiert den Archiv-Platzbedarf. Auf unveränderter Ausstellungsfläche und Länderbeteiligung präsentieren 716 Unternehmen der Fotobranche und 54 zusätzliche Firmen ihre Produkte auf der 12. photokina Köln (23.9. – 1.10.). In der Bundesrepublik und West-Berlin klickt es in diesem Jahr 56mal in jeder Sekunde, was zu einem Gesamtergebnis von 1,77 Mrd Aufnahmen führt. Der GFP-Sektion B gehören zu 65 Prozent Atelierhändler (überwiegend CV-Mitglieder), 27 Prozent Fotofachhändler und acht Prozent Fotodrogisten an. Nach Nordrhein-Westfalen ist – in Akzeptanz zeitgemäßer Haartrachten – nun auch Bayern bereit, bei Paßbildern auf „Ohr frei“ zu verzichten. In der DDR-Fotoindustrie gibt’s weitere volkseigene Betriebe: VEB Kamerafabrik Freital, VEB Certo Kamerawerk Dresden, VEB Mentor Großformat-Kameras Dresden. Am 15./16. April wird der erste Ringfoto-Kongreß in Berlin-West veranstaltet. Alle 1400 Beschäftigten bei Photo Porst werden Gesellschafter mit Gewinnbeteiligung und weitgehenden Mitbestimmungsrechten. Der ehemalige Bundesinnungsmeister Fritz Thudichum (73) stirbt am 12.Juni.
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1973
Im Januar wird nach einem langen, verlustreichen Krieg das Waffenstillstandsabkommen zwischen Nordvietnam und den USA unterzeichnet Der Grundlagenvertrag Bundesrepublik/DDR
In einem Satz Kodak feiert als Welterfolg, in zehn Jahren 50 Millionen Instamatic-Kameras verkauft zu haben. Nach Angaben des Statistischen Bun-
Sofortbildfotografie kein Handwerk schafft Erleichterung für die Bevölkerung (kleiner Grenzverkehr). Die Unverletzlichkeit der Grenze zwischen den beiden deutschen Staaten wird anerkannt und Ständige Vertretungen an den
Regierungsplätzen beschlossen. Walter Ulbricht (80) stirbt am 1. August. Im Herbst bricht ein neuer Nahost-Krieg aus. „Pioneer 10“ sendet am 4. Dezember Fotos vom Jupiter.
„Sie auch ?“ findet wenig Interesse
kenntnisse. Amtlicherseits gibt es keine Einwendungen mehr zu Polaroid-Paßbildern.
Die GFP-Werbeaktion „Sie auch ?“ (s.1972) war nach Einschätzung der Gesellschaft zur Förderung der Photographie zwar gut konzipiert, doch fehlte es an genügend Interesse bei den Mitgliedern in den Abnehmerverbänden. Für weitere Aktionen stehen der GFP nun keine Mittel mehr zur Verfügung.
Erhöhte Leistungsanforderungen
Kodak Instamatic Reflex
desamtes Wiesbaden befinden sich in den 21,2 Millionen Haushalten der Bundesrepublik zu 68,4 Prozent Fotokameras, 8,4 Prozent Schmalfilmkameras, 19,1 Prozent Diaprojektoren und zu 7,1 Prozent Schmalfilmprojektoren. Am 15. Juni gründen die Hersteller von fotochemischen und magnetischen Informations-Aufzeichnungsmaterialien der DDR und der UdSSR die internationale ökonomische Organisation ASSOFOTO. Photo Porsts neues Großlabor „eurocop“ – 6000 qm bebaute Fläche auf 70 000 qm Terrain – geht am 20. Juni in Schwabach in Betrieb. Die 500. Photo Porst Agentur wird in Deggendorf eröffnet. In Japan werden 5,7 Millionen Fotokameras produziert, in der Bundesrepublik ca. 3,7 Mio Stück. Fuji-Werbung macht die „Dicke“ – Nackedei „Sonnenschein“ unterm Schirm am Strand, weltberühmt. Foto: Christa von Alvensleben Der BFF gehört seit 1. Juli dem Bundesverband der freien Berufe an. Kodak schafft mit dem EP-3 DreibadProzeß eine auf 8,5 Minuten reduzierte Verarbeitungszeit. Die DDR-Fotoindustrie macht über 50 Prozent des Kameraumsatzes mit SchnellLadesystem (SL)-Modellen. Wegen Öl- und Benzinknappheit werden Sonntagsfahrverbote für Automobile erlassen.
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Eine neue Verordnung des (Doppel) Bundesministeriums für Wirtschaft und Finanzen tritt am 1. Juli in Kraft. Sie sieht eine erheblich ausgeweitete Leistungsanforderung für die Aus- und Fortbildung der Fotografen vor.Die Bufa Hamburg paßt sich entsprechend in den Vorbereitungs-Lehrgängen auf die Meisterprüfung an. Die Fachschule für Fotografie Würzburg wird vom Bundeswirtschaftsministerium voll anerkannt.
Rollei-Kameras aus Singapur Die Minolta SR-T 303, eine Weiterentwicklung der erfolgreichen SR-T-101, kommt auf den Markt. Olympus stellt die OM 1 vor, und Rollei produziert in Singapur eine Reihe neuer Kameras, z.B. die Rollei A 110 und 35 mm-Sucherkameras sowie mehrere Elektro-
PSL-Gründung
H. E. Jung, H. J. Simonis, H. P. Oberhoff – vorher Top-Management der Deutschen Durst GmbH – gründen am 1. 10. die PSL Photo-Studio-Labor-Einrichtungsgesellschaft mbH & Co. in Hoisbüttel b. Hamburg und beginnen mit Alleinvertretungen für
v.l.n.r.: H. J. Simonis , H. E. Jung, H. P. Oberhoff, nach dem Umzug ins neue Domizil
Deutschland der Marken Alpa, Cambo, Rapid-Omega und San Marco. Später: Sinar, Elinchrom, Bacht, Refrema, HK u.a. und Umzug nach Ahrensburg/Holstein.
50 Jahre Hama Die 1923 in Dresden gegründete Hamaphot feiert ihr 50jähriges Bestehen. Das Unternehmen, zum Kriegsende ausgebombt, nahm schon im Sommer 1945 im bayrischen Monheim seine Betriebstätigkeit wieder auf und errichtete 1953 einen repräsentativen Geschäftsbau.
Europhot-Zentrum Die erfolgreiche Minolta SR-T 101
nenblitzgeräte. Außerdem werden die Voigtländer Kameras VSL-1 t, VF-101 und 102 präsentiert.Die Kompaktkamera Leica CL wird für Leitz von Minolta gebaut.
Polaroid und die Innungen Die Landesinnungsmeister beschließen nach monatelangen Diskussionen im Sommer, daß die alleinige Verwendung von Sofortbildkameras nicht mehr als handwerkliche Tätigkeit betrachtet werden soll. Das Herstellen von Ausweisbildern, z.B. mit der „Miniportrait“, sei eine äußerst einfache Arbeit und erfordere keine besonderen Fach-
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Die Arbeitsgemeinschaft europäischer Berufsfotografen kämpft ums Überleben. Es mangelt an nötigen Mitteln zur Selbsterhaltung und für neue Aktivitäten. Heinz Bindseil schlägt vor, ein EurophotZentrum (Haus der Fotografie) und einen „echten“ europäischen Kulturpreis der Fotografie zu schaffen.
Unterwegs ins Paradies ist das Thema der „3. Weltausstellung der Fotografie“. Es beteiligen sich 12 000 Fotografinnen und Fotografen aus 86 Ländern mit ca. 50 000 Bildern. Der stern zeigt die verbliebenen 434 Fotos in Verbindung mit 367 Museen in 51 Ländern.
Das Ende der Gemeinschaftswerbung Die Agentenaffäre Guillaume führt am 6. Mai zum Rücktritt von Bundeskanzler Willy Brandt. Als Nachfolger wird Helmut Schmidt (SPD) gewählt. Ab Mitte Mai heißt der neue Bundespräsi-
dent Walter Scheel (FDP). Auch die US-Amerikaner haben ihre Affäre: Watergate! Präsident Richard Nixon muß demissionieren und das Weiße Haus im August Gerald Ford überlassen. Der
Colour Art Photo Deutschland
In einem Satz
Friedel Bollen, Brilon, wird autorisiert, die Idee „Colour Art Photo“ des Norwegers Leif Preus in der Bundesrepublik umzusetzen. Die Gründung der deutschen Gruppe mit zunächst ca. 100 Interessenten wird ab Sommer vorbereitet, um gemeinsam ein höheres Niveau in der Farbporträtfotografie und durch verschiedene Maßnahmen eine höhere Effizienz zu erreichen. Die Mitgliedschaft kostet einen einmaligen Lizenzbeitrag von DM 500,-. Die Ausarbeitung erfolgt zunächst ausschließlich in den Vertragslabors Intercolor Paderborn und Koliphot Zirndorf, die bereits DM 60000 investieren.
GFP wird „Briefkasten“-Institution Der Versuch, die Gesellschaft zur Förderung der Photographie (GFP) durch Mitziehen der Finisher zu retten, ist gescheitert. Begründung: die rund 60 Großlabors in der Bundesrepublik mit einem Gesamtumsatz von ca. 350 Mio DM benötigen alle Mittel ihrer Werbeetas für eigene Vorhaben. Das verbliebene Grundvermögen der bisherigen GFPSektion B (ca. 1 Mio DM) wird als Fonds zugunsten der drei Fachschulen der Fotografen, Fotohändler und Fotodrogisten zinsgünstig angelegt. Die GFP stellt alle anderen Aktivitäten ein. Die ausgegliederte Fachstelle für Jugendphotographie unter Leitung von Siegfried Remann setzt ihre Arbeit jedoch fort.
photokina als reine Fachmesse Zum ersten Mal wird die photokina Köln (27.9. - 3.10.) – es ist die 13. – als reine Fachmesse mit Rahmenprogramm für Professionals, z. B. Fachtagungen AV, Kinound Fernsehtechnik, durchgeführt. Ein Kontakt- und Informationszentrum für Fachfotografen findet Zuspruch, und zum zehnten Mal findet der Pädagogentag statt. Die geringere Bruttoausstellungsfläche von 90 000
Olympus OM-Systemkamera
1974
verregnete Hochsommer kann die hochfliegenden Umsätze der Fototechnik und -chemie nicht bremsen. Die Finisher produzieren zum ersten Mal über 1 Million Colorbilder.
Dr. Edwin Land führt auf der Polaroid Aktionärsversammlung sein SX 70-System, eine zusammenfaltbare SLR-Sofortbildkamera mit neuem Einblattfilm vor
qm in 11 Hallen (wie 1968) erklärt sich durch die Ausgliederung der Bilderschauen (jetzt in der Kölner Kunsthalle) aus dem kommerziellen Messeteil. Der „Rauswurf“ des Kulturteils wird von manchen Besuchern, die vom bisher kurzen Weg in die Bilderschauen sehr angetan waren, bedauert. Das Kodak-Kulturprogramm auf Initiative von Dr. Karl Steinorth hat Premiere. An Neuheiten fallen u. a. besonders auf: Das „Sofortbild ohne Abfall“ im Polaroid SX-70 System (zusammenfaltbare SLR-Kamera) mit neuem Einblattfilm-Verfahren. Jeder Filmpack hat seine eigene Batterie, die alle Funktionen der Kamera steuert. Leitz offeriert die Leicaflex SL 2 und neue Objektive vom Fisheye 16 mm bis zum Zoom 80-200 mm. Bei Minolta gibt es die XM SLR-Kamera. Beroflex macht Werbung für Spitzenprodukte aus der DDR: „Jede 3. Spiegelreflex ist eine Kamera aus Dresden“.
Europhot in der Krise Unstimmigkeiten über notwendige Konzept-änderungen bringen die Arbeitsgemeinschaft europäischer Berufsfotografen in eine schwierige Lage. Die Engländer unter Führung von Dennis Constantine verlasV.l.: Dennis Constantine und sen die Europhot. Der Europhot-Generalsekretär CV verbleibt in der Or- Vic Coucke ganisation, obwohl die Mitgliedschaft als zu teuer kritisiert wird.
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Wild Heerbrugg (Schweiz) ist jetzt mit 51 Prozent an Leitz Wetzlar beteiligt. Der BFF zieht einen Trennstrich zwischen Freiberuflern und Handwerkern, so daß Fotografen mit einer Eintragung in die Handwerksrolle nicht mehr Mitglied im BFF sein können. Heinrich Freytag (70) übernimmt neben der Geschäftsführung auch den Vorstandsvorsitz der GDL (Vorgänger Prof. Dr. Otto Steinert). Weitere Vorstandsmitglieder: Michael Ruetz und Heinrich Freytag Heinrich Riebesehl. In der Amateurfotografie geht der Trend zur Minimierung der Aufnahmeformate weiter, angeführt vom Pocket 110-Film. „Foto“ auf der Hannover Messe (Halle 15) gerät zunehmend in den Schatten der photokina, und die Fotoindustrie äußert Absichten über einen Rückzug vom Messeplatz Laatzen. Die Ringfoto-Gruppe – 103 Gesellschafter, 185 Geschäfte – erzielt einen Umsatz von 126 Mio DM und Foto-Quelle mit 195 Verkaufsstellen einen Umsatz von insgesamt 269,3 Mio DM. Photo Porst nimmt die Ausschüttung des Jahresergebnis 1973 an die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen vor, wobei es sich um Gewinnzuweisungen zwischen DM 1 100,und 12 750,- handelt. Zeiss und Yashica beschließen eine Kooperation im Kamera- und Objektivbau. Der ABB im CV schlägt vor, statt drei nur noch zwei Gesellenprüfungen im Jahr durchzuführen. Printer mit maximal 6000 Belichtungen in der Stunde kommen auf den Markt. Am 25. September eröffnet die AgfaGevaert das „Foto-Historama“ in ihrem Verwaltungsgebäude Leverkusen. Das Fotoindustrie-Verbandsorgan Photo-Technik und -Wirtschaft stellt Ende des Jahres sein Erscheinen ein. Die DGPh richtet in ihrer Geschäftsstelle in Köln eine ständige Galerie ein.
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Bilderbogen 1965-1974
Bundespräsident Heinrich Lübke läßt sich auf der photokina Köln 1966 die neuesten RolleiKameramodelle erklären. Neben ihm HansDetlev Prien/ Foto- und Kinohändler-Bund, hinter ihm Bundesminister Dr. Gerhard Schröder, Präsident der DGPh
Polaroid -„Swinger“- Promotion bei Foto-Lange, Braunschweig, einem der aktivsten Fachhandelsunternehmen Norddeutschlands, 1966
1967: Bilderauswahl zu einer Leistungsschau der Profis: Ludwig Windstosser, Leiter des Arbeitskreises Bild (ABCV), und Bufa-Direktor Werner Sörensen. Foto: A. Hermann
Carl Koch, Schaffhausen, erklärt vor Berufsfotografen und Fachpresse seine Sinar-Modelle. Die Sinar p hat Premiere auf der photokina 1970
1965: Als erste europäische Spiegel reflexkamera mit TTL(through-the-lens-) Innenlichtmessung wird die Praktica mat von Pentacon, Dresden, vorgestellt
Aus der Aufsehen erregenden photokinaSchau „Mädchen“ 1970: Giacobetti, „Uschi Obermeyer
In diesen Jahren bringt Leica zahlreiche neue Objektive zur Leica und Leicaflex, u.a. der Typen Elmar, Macro-Elmar, Elmarit-R, TeleElamrit, Super-Angulon, Telyt, Summicron, Noctilux...
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Videokameras werden in der zweiten Hälfte der 60er Jahre vermehrt für industrielle Zwecke eingesetzt. Im Bild die Sony Kamera CVC 2100
Apollo 12 im Meer der Stürme. „Fotosafari“ mit der Hasselblad auf dem Mond, Nov. 1969
Bilderbogen 1965-1974
Fritz Kempe und Regina Relang nach Eröffnung der PPS.-Galerie F. C. Gundlach im Creativ-Bunker Hamburg, Ende 1974
DGPh-Kongress Bad Godesberg (Mai 1969): Bundesminister Dr. Gerhard Schröder, DGPh-Präsident, und der Vorsitzende des Fotoindustrie-Verbandes, Dr. Bruno Uhl
10. photokina (1968): Zum zweiten Mal wird ein Europhot-Fachatelier eingerichtet, um Zuschauern das Geschehen in einem Fotostudio anschaulich zu machen. Jede Vorführung lockt über 300 Besucher an. Hier demonstriert der Werbe- und Modefotograf Peter H. Fürst, assistiert von einem Mitarbeiter, seine Arbeitsweise Foto: KölnMesse
1969: Die Asahi Pentax Spotmatic kommt auf den Markt
Super-8 Taschenfilmkamera Microflex 200 sensor von Agfa-Gevaert , 1970 Am 16. März 1970 wird in München die deutsche Niederlassung der größten Fernschule der Welt für die künstlerischen Fachrichtungen Grafik, Malerei, Fotografie, Schriftstellerei, FAS international, eröffnet. Im Bild: Dr. Walter Boje (mit Super-8 Kamera Microflex), Direktor der Famous Photographers School, München, und Hans Reger, Stv. BIM, München
Besonders erfolgreich: Olympus-O-Reihe moderner japanischer Spiegelreflexkameras
Schnelle Farbkorrektur am Kodak Video Color Negativ Analysator. Das Negativ wird elektronisch in ein positives Farbbild umgewandelt. Das erspart Zeit, Materialund Arbeitskosten, 1968
Links: Linhof Großbildkamera auf optischer Bank, Kardan Bi (9 x 12, 13 x 18, 18 x24 cm), 1968. Rechts: Weit verbreitet in der technisch-wissenschaftlichen und industriellen Fotografie: die Polaroid-Vielzweck-Sofortbildkamera MP 3, Format 8,5 x 10,5 cm
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1975
Am 1. 4. wird in Helsinki die Schlußakte der KSZE (Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa) von 35 Staaten akzeptiert. Nach dem Fall der Hafenstadt Da Nang kapituliert
In einem Satz Die Colour Art Photo-Gruppe Deutschland wird am 12. Januar im Studio Bollen, Brilon, offiziell gegründet und erweitert die bisher in Norwegen, Dänemark und den Niederlanden bestehende, sich als „Vereinigung führender Porträtfotografen Europas“ bezeichnende Organisation. Horst von Lienen übernimmt am 24. Februar den Vorsitz des Bundesverbandes des deutschen Foto- und Kinohandels von Rudolf Sauter. Der BFF (232 Mitglieder) gehört der neu gegründeten Ständigen Konferenz der Künstler-Berufe an. Dr. W. Heerings der fotohändler besteht im April 25 Jahre und wird in Die Fotowirtschaft umbenannt. Am 30. April übernimmt die japanische DOI-Gruppe die Firma Plaubel, Frankfurt/M. Leitz und Minolta stellen gemeinsam das neue Produkt Leica CL her. Götz Schrader, Als Neuheiten langjähriger kommen u. a. die Plaubel-Chef Linhof Technorama 6 x 17 cm für Breitbandfotos von Rollfilmen, die Aero Technika 45, die Mamiya M 645 Mittelformat- sowie Minox 35 EL Kleinbildkamera, die Objektive Noctilux 1 : 1/50 mm zur Meßsucher-Leica und Elmarit R 1 : 2,8/19 mm auf den Markt. Heinz Bindseil wird auf der Generalversammlung in Chalon-sur-Sáòne am 10. September zum Europhot-Präsidenten gewählt. Im Oktober wechselt die APPLeitung von Friedel Bollen zu Herbert Remmer, Flensburg. Josef Blömer wird im Dezember Geschäftsführer der Grossisten-Vereinigung VGP, und die Geschäftsstelle zieht Herbert Remmer von Frankfurt/M. nach Ratingen um.
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Steigender Silberpreis bereitet Sorgen Südv ietnam im April. Der Prozeß gegen die radikale Baader-Meinhof-Gruppe beginnt im Mai. Am 17. Juli gelingt dem Astronauten Slayton und dem Kosmonauten Leonow die 48-Stunden-Ver-
kopplung der Appollo- mit der SojusRaumfähre. Die Rollei-Werke ver suchen, 240 Mio DM Verlust zu ver kraften. Es wird ein Konzept zur „Gesundschrumpfung“ entworfen.
Rollei mit Problemen
hen sich veranlaßt, die Silberrückgewinnung (bis zu 90 Prozent) aus verbrauchten Fixier bädern zu forcieren. Dabei denkt man in erster Linie an die Kostenminimierung und (noch) weniger an die ebenso wichtige Verminderung der Umweltbelastung durch das Abwasser.
Die extrem vorangetriebene Diversifizierung des Produktions- und Lieferprogramms und das allzu optimistisch kalkulierte Engagement im Fernen Osten haben Rollei und Voigtländer in Schwierigkeiten gebracht. Es wird ein Sozialplan für notwendige Entlassungen in Höhe von 10 Mio DM erstellt. Vorgesehen ist eine Reduzierung der Beschäftigtenzahl auf 1000 in Braunschweig. Peter Peperzak wird am 1. April neuer Rollei-Chef.
Erneut CV-Organisationsreform gefordert
Produktions- und Exporterfolge der Deutschen Fotoindustrie Die westdeutsche Fotoindustrie erreicht mit 4 126 738 produzierten Fotokameras (Wert 328,5 Mio DM) einen neuen Jahresrekord. Der Export ist in den vergangenen 12 Jahren
Obermeister Heinz Richter, Wiesbaden, unternimmt einen neuen Anlauf für eine Organisationsreform im Bundesinnungsverband. Nur 12 Prozent der legitimierten Handwerksfotografen in der Bundesrepublik sind über Innungen Mitglied im CV. Der Verband sollte sich zu einem Fach-/ Dach-Verband aller deutschen Fotografen öffnen. Darin müßte der CV mit seinen Ausbildungsbetrieben die Aufgabe einer Bundesinnung übernehmen. Das Heinz-Piest-Institut und das Bundeswirtschaftsministerium fordern vom CV die Einführung von überbetrieblichen Lehrgängen für Azubis im 1. und 2. Lehrjahr, um das Leistungsniveau des Nachwuchses auf die zeitgemäßen und künftigen Anforderungen anzuheben. In den Innungen streitet man sich nach wie vor über die Frage, ob die Fertigung von Sofortpaßbildern und -porträts eine handwerkliche Tätigkeit ist oder nicht. Die Polaroid-Bemerkung, die neue „Miniportrait“ sei für Atelierhändler eine Sofortgeldmaschine, findet nicht überall Zustimmung.
Verstärkte Rationalisierungs maßnahmen in den Labors Die Finisher beklagen den rasanten technischen Fortschritt im Laborgerätebau, weil er dazu zwingt, in immer kürzeren Abständen neue und teuere Maschinen anschaffen zu müssen. Der Agfa Colormator 7560 z. B. printet 8000 Bilder pro Stunde. Die westdeutschen „Bilderfabriken“ verbrauchen rund 40 Mio qm Colorpapier für 1,1 Mrd. Colorbilder im Jahr. BGL-Präsident Heinz Bindseil plädiert für eine verstärkte Rationalisierung, u. a. Beschränkung auf die Standard-89er Rolle und zwei Oberflächen matt und glänzend. Die Fach- und Großlabors se-
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Grafik: Photoindustrie-Verband
stetig steil gestiegen (s. Grafik). Etwa die Hälfte geht in Staaten der Europäischen Gemeinschaft. Der Import beläuft sich auf einen Wert von 2,4 Mrd DM, davon 26,5 Prozent aus Japan. Weitere Einfuhren kommen, nach Größenordnung aufgelistet, aus Singapur, Hongkong, Niederlande und den USA. ZURÜCK
Ein neuer Aufschwung beginnt Elektronisch gesteuerte Verschlüsse halten Einzug in die Kleinbildkameras. „Viking 1 und 2“ liefern scharfe Bilder direkt von der Mars-Oberfläche. Die Journalistin Ulrike Meinhof, Mitglied
der „Roten-Armee-Fraktion“, begeht am 9. Mai Selbstmord. Im Juli kommt es zur Giftgaskatastrophe bei Seveso/ Lombardei. Demokrat und Erdnußfarmer Jimmy Carter wird im November
Appell für effektivere Großinnungen
Haushalten befinden sich zu 85 Prozent Fotokameras und in weniger als 5 Prozent Schmalfilmkameras. Es gibt in der DDR ca. 800 Fotoverkaufsstellen. Die belichteten Filme werden in fünf zentralen Orwo-Großlabors und ca. 30 weitgehend selbständig gebliebenen, von der Filmfabrik Wolfen lizenzierten kleineren bis mittelgroßen Colorlabors in allen 15 Bezirken verarbeitet. Die Kunden müssen aufgrund des ständig steigenden Verbrauchs an Filmen immer längere Lieferzeiten in Kauf nehmen.
Das westdeutsche Fotografenhandwerk – 4418 Betriebe mit rund 15 000 Beschäftigten – erzielt einen Umsatz von 1 Mrd DM. Der Bundesinnungsverband kann den seit zehn Jahren anhaltenden Mitgliederschwund nicht aufhalten. Während 1966 noch 2774 Mitglieder zu verzeichnen waren, gehören jetzt nur noch 1726 dem CV an. Der Vorstand empfiehlt, leistungsfähigere Landesinnungen zu bilden (fünf statt elf) und KleinstInnungen zusammenzulegen, um eine höhere Effizienz zu erreichen. Die Innungen Lübeck und Nord (Rest-SH) schließen sich zur neuen landesweiten Innung SchleswigHolstein (89 Mitglieder) zusammen. Der Atelierhandel stellt fest, daß der hohe Arbeitslosenstand – über 1 Million (wie 1955) und vielfach eingeführte Kurzarbeit sich nicht gravierend auf die Fotografie aus wirken. Das Ende der Rezession zeichnet sich ab, ein neuer Aufschwung macht sich bemerkbar. Die Fotoindustrie registriert einen besonders starken Umsatzzuwachs gegenüber dem Vorjahr um 458 Mio auf 3,45 Mrd DM; die Finisher West produzieren 1,2 Mrd Colorbilder.
DDR-Marktdaten ‘76 Die Dresdener Spiegelreflexkameras werden zu 70 Prozent in den Westen und zu 30 Prozent in die sozialistischen Länder exportiert. Die Jahresproduktion ausschließlich für Anwender in der DDR beträgt 500 000 Kleinbildkameras aller Art. In den ostdeutschen
„Weltmesse der Photographie“ steigert ihre Bedeutung Die 15. photokina Köln (15. - 21. September) trägt neben dem Untertitel „Weltmesse der Photographie“ noch den erweiternden Begriff „Photo-Film-Audiovision“. Dadurch wird deutlicher als bisher auf die zunehmende Bedeutung des fachbezogenen Angebots hingewiesen. Die Aussteller kommen nun aus 31 Ländern. Kodak offeriert ein InstantKamera- und -Print-Film-Programm, Format 6,7 x 9 cm, und löst damit einen Rechtsstreit mit Polaroid aus. Aber auch Agfa und Fuji verkünden, an der Entwicklung einer Sofortbildtechnik zu arbeiten. Von den neuen Kameras seien einige Beispiele erwähnt: Linhof 220 PL, Plaubel Makinette 6 x 7, Leica R 3 electronic, Olympus OM-2, Rolleiflex SL 2000 und SL 35 ME, Canon AE-1, Pentax K 1000, fünf Praktica-Modelle, Kodak Instamatic 130/230 sowie mehrere Pockets verschiedener Hersteller. Zur Hasselblad kommt das Schneider Vario 5,6/140-280 mm; Kodak baut das Carousel Bildwerfer-Programm weiter aus. Bei Super-8 geht der Trend zu Tonfilmkameras und -projektoren. Fuji stellt das Single-8 Sound-Programm vor. Die Fotochemie hat ebenfalls einige interessante News in petto: unter anderem Ilford HP 5 SW-Film 27 DIN, Fujicolor F-II 400, Polacolor 2 (19 DIN), Cibachrome-A Positiv-Positiv-Verfahren.
Am 20./21. März findet das erste deutsch-dänische Grenzlandtreffen des APP mit 120 Teilnehmern in Glücksburg statt
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1976
39. Präsident der USA. Die DDR bürgert den Liedersänger Wolf Biermann aus, und ARD-Korrespondent Lothar Loewe muß am Heiligen Abend OstBerlin verlassen.
In einem Satz Im Januar wird der Leiter des AWI, Jürgen Theis, Düsseldorf, Direktor der Bufa Hamburg. Seit Kriegsende haben 33 der neuen deutschen Fotozeitschriften ihr Erscheinen wieder einstellen müssen. Die Fachhochschule Köln führt den neuen Ausbildungsweg „Fotoingenieurwesen“ ein. Die Fotostudios in Westdeutschland sind zu 95 Prozent mit Blitzanlagen ausgerüstet. Der BFF (ca. 300 Mitglieder) gehört dem neu gegründeten Deutschen DesignerTag e.V. (Spitzenverband) an. Dr. Wolf Strache, BFF-Geschäftsführer (links), überbringt ein erstes Exemplar einer neuen Silberfibel-Ausgabe (Mitgliederverzeichnis) aus der Produktion dem BFF-Initiator Walter E. Lautenbacher. Im März wird der Labor-Erweiterungsbau des CeWe Color Foto: Horst W. Staubach Stammhauses Oldenburg – jetzt insgesamt 12 000 qm Produktionsfläche – in Betrieb genommen. Zum 30. Juni wird Leonar Hamburg, ein Zweigwerk der Agfa-Gevaert, geschlossen. Die Bild-vom-Bild (und-Dia) -Technik setzt sich international durch. Das Minolta Vertriebszentrum in Ahrensburg b. Hamburg wird eingeweiht. Am 5. Oktober stirbt OM und LIM Karl Menke (von 1952-1955 Erster Vorsitzender des CV). Neue Kameras ermöglichen wahlweise Integral- und Selektivlichtmessung. Linhof übernimmt den Bronica-Vertrieb für Deutschland. Hagen Klie, Sohn des Verlegers Karl Christian Klie, wird am 15. Dezember Mit redakteur der PHOTO PRESSE. Ab Nr. 36 erscheint die PP geheftet. Am 1. Januar erfolgt die Zusammen legung der Fachzeitschriften Inpho und Der Fotomarkt.
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Die Finisher verbessern ihre Dienst leistungen; der Ein-Labortag wird ein geführt. „Mr. Wirtschaftswunder“, der ehemalige Bundeskanzler Prof. Ludwig Erhard (80) stirbt am 5. Mai in Bonn.
400er Farbfilm soll Standard werden Die Entführung des Arbeitgeber verbands-Präsidenten Hanns-Martin Schleyer, seine Ermordung und die Entführung einer Lufthansa-Maschine durch Terroristen erschüttert die Republik.
Bundesgrenzschützer der GSG 9 befreien die 86 Passagiere am 18. Oktober auf dem Flughafen von Mogadischu/Somalia. Einige RAF-Gefangene in Stammheim nehmen sich das Leben.
In einem Satz
Umsatzsprung in der Fotoindustrie auf fast 4 Milliarden DM
Starker Rückgang in der SW-Fotografie
Ein neuer Typ von Fotogeschäften breitet sich aus: der „Bilderladen“ ohne Kameraverkauf. Jede zweite in der Bundesrepublik verkaufte Kamera ist eine Pocket. Der Fotohandel befaßt sich zunehmend mit Audiovision und Video. Die Ringfoto-Gruppe zählt jetzt 400 Vertriebsstellen und Plusfoto insgesamt 41 Mitglieder. Vom 17. 1. bis 5. 2. findet in Ost-Berlin eine aus 100 Großformaten bestehende Ausstellung wissenschaftlicher Fotografie der Bundesrepublik statt, an der als Mitveranstalter der Kulturbund der DDR beteiligt ist. Die Filmfabrik Wolfen erzielt ExportErfolge mit Orwo-Filmen im SpielfilmProduktions-Dorado Indien. Carl Zeiss Jena entwickelt eine „Netzhautkamera“. Polaroid stellt das Sofort-Kino-System Polavision in Amerika vor. Dr. Walter Boje wird Mitte April neuer GDL-Vorsitzender. Im Mai verstirbt Prof. Dr. Otto Croy (75), langjähriger Chefredakteur des Photo Magazin und Autor mehrerer Fachbücher. Hans-Detlef Prien, ehemaliger Vorsitzender des Deutschen Photo- und Kinohändler-Bundes, stirbt am 20. Juni. Einige neue Kameras machen von sich reden, z.B. die Hasselblad 2000 FC, Canon AT-1, Minolta XD-7 Mehrfachautomatik, Praktica EE 2 und Minolta 110 Zoom Minolta XD 7 Spiegelreflex. Zeiss bringt das superlichtstarke Objektiv Planar 2,0/110 mm für Mittelformat kameras heraus. Am 1. Juli wird Gert Koshofer Generalsekretär der DGPh. Der in Fachkreisen hochgeschätzte Fotochemiker Dr. Edwin Mutter, er hat u. a. zusammen mit Willi Beutler den Einmalentwickler Neofin zur Marktreife entwickelt, stirbt am 3. Dezember.
Die Expansion setzt sich fort. Die west deutsche Fotoindustrie erreicht eine nochmalige Steigerung ihrer Umsätze in der
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Das Fotofinishing in Westdeutschland stellt 1,274 Mrd Colorbilder und 180 Mio SWBilder her. Während sich die Farbfotoproduktion in den letzten sieben Jahren mehr als verdoppelte, sank der Wunsch nach Schwarzweiß-Vergrößerungen im gleichen Zeitraum um 64 Prozent.
E-6-Standard: Kompatibilität bei Umkehrentwicklung Im Frühjahr führt Kodak das Ektachrome E-6 Professional-Programm ein. Die Umkehrprozesse für alle Farbdiafilme basieren jetzt auf E-6. Diese Kompatibilität wird von professionellen Anwendern sehr begrüßt. Neue schnelle 400er Farbnegativfilme kommen auf den Markt, z.B. Kodacolor 400, Fujicolor 400, Sakuracolor 400. Sie sollen die Standard-/Universal-Filme der Zukunft werden. Die Heinze-Laborgruppe propagiert das Super-11-Format (10,8 x 10,8 cm), Kodak das 10 x 10 „Prachtformat“.
Kodak-Vorstand neu organisiert
Die Umsätze in der westdeutschen Fotoindustrie (Technik und Chemie) klettern weiter nach oben
Im Interesse eines kundenorientierten Service werden die Vorstandsresorts der Kodak AG Marketing und Vertrieb zu einem Bereich Marketing und Distribution (MD) unter Leitung von Günther Langner zusammengeschlossen. Rudolf Speicher, bisher Vorstand Vertrieb, hat den Bereich Personal, Werksanlagen und Versorgung übernommen. Hans Doser wird verantwortlich für den neuen Bereich MD-Service und Alfred Spuhler für die Distribution Fachfotografie.
ototechnik auf 2,346 Mrd DM und FotoF chemie auf 1,482 Mrd DM. Im Gesamt umsatz von nunmehr 3,828 Mrd DM ist der Sektor Fotolicht nicht enthalten. Der Exportanteil beträgt 2,74 Mrd DM, und auch der Import ausländischer Fotoindustrie-Erzeugnisse erhöht sich auf 2,22 Mrd DM. Die Produktion von Diaprojektoren und Film kameras ist rückläufig, dagegen sind er heblich mehr Filmprojektoren (8, 16 und 35 mm) hergestellt worden. 87 Prozent aller Aufnahmen werden auf Farbfilm gemacht, nur noch 13 Prozent auf SW-Material. Bei den Farbfilmen hat der Color negativfilm mit 66 Prozent den höchsten Anteil.
Günther Langner, Kodak-Vorstandsbereich Marketing und Distribution (links) und Bundespräsident Walter Scheel Foto: studio Z
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Fotografieren wird immer billiger Für die Anschaffung einer qualitativ guten Kamera um DM 250,- mußte der Fotofreund vor zehn Jahren noch fast 60 Stunden arbeiten, 1978 nur noch 21 Stunden, für einen Diafilm 1968 3,2
Stunden, jetzt höchstens eine Stunde. Die Klage von Alice Schwarzer, Inge Meysel u.a. gegen den stern wegen Diskriminierung der Frauen durch ihre Darstellungen auf den Titelbildern als
Fast alle Kameras mit elektronischer Steuerung Nur noch wenige Kleinbildkameras werden ohne Batteriebetrieb für die gesamten Funktionen angeboten. Der Filmtransport vorund nach vollständiger Durchbelichtung auch rückwärts bis in die Patrone erfolgt vollautomatisch. Die Elektronik ist aus dem Kamerabau nicht mehr wegzudenken; sie steuert die Verschlüsse und Entfernungsmessung und löst bei Bedarf das eingebaute Blitzgerät aus. Neu ist bei Polaroid die Ultraschall-Meßeinrichtung, die in Bruchteilen einer Sekunde die Scharfeinstellung vornimmt. Zur photokina (15. - 21. 9.) in Köln werden auf 1000 qm Ausstellungsfläche Stände an weit über 1 000 Firmen vermietet.
In einem Satz Das vom BFF erarbeitete Berufsbild „Foto-Designer“ erscheint in der Reihe „Blät-
Aus der photokina-Ausstellung „Vor 50 Jahren“ (Dokumentarfilmschau)
u.a. auch mit neuen Objektiven wie dem lichtstarken und kompakten Summilux-R 1,4/50 mm, dem Macro-Elmar-R 4/100 mm und VarioElmar-R 4,5/75-200 mm sowie dem Vergrößerer Focomat V 35 Autofocus. Zwei Contax-Modelle und die Rolleiflex SL 35 E Spiegelreflexkamera sollen als Beispiele für viele interessante Neuerscheinungen genannt werden.
2,4 Milliarden Aufnahmen
Rolleiflex SL 35 E
Dem Bereich der angewandten Fotografie wird immer größere Bedeutung zugemessen. Die Zentren für Labor, Labortechnik, AV,
Der Tourismus boomt. Die Bundesbürger und West-Berliner fotografieren mehr denn je, so daß die Fotochemiebranche die Belichtung von 97 Millionen Filmen (einschl. Sofortbildfilmen) zählen kann, was einer Anzahl von mehr als 2,4 Milliarden Aufnahmen entspricht. Inzwischen ist der Farbbilder-Anteil bei 89 Prozent. Die Finisher sind sich nicht einig über Rationalisierungsmaßnahmen bei Formatangeboten. Einige halten an der 7er Rolle fest, um mit 7 x 10-Prints eine Niedrigpreis-Linie fahren zu können. Der Wettbewerb ist härter geworden. Nach den großen Laborgruppenbildungen vor einigen Jahren stehen aus Zwangs- bzw. Vernunftgründen weitere Zusammenschlüsse und Übernahmen bevor. Ein erbitterter Bilderpreiskampf hat eingesetzt. Großabnehmer wie Warenhäuser und Filialisten setzen Finisher unter Druck.
Farbporträts mit 25 % im Aufwind
Leitz Focomat V 35 Autofocus
Kino und Fernsehtechnik beanspruchen einen Platz, der mehr als die Hälfte des Gesamtangebots ausmacht. Leitz stellt die Leica R 3-mot und das Steuergerät RC Leica R vor. Aufmerksamkeit erreichen die Wetzlarer
1978
„bloße Sexualobjekte“ wird abgewiesen. Am 16. Oktober wählt der Vatikan den polnischen Kardinal Karol Wojtyla zum neuen Papst. Er nennt sich Johannes Paul II.
Die Porträtfotografen in der Bundesrepublik erzielen ca. 20 bis 25 Prozent mehr Umsatz als im Vorjahr; die Werbefotografie legt etwa 8 Prozent zu. Durch Aktivitäten der Organisationen APP und Colour Art Photo (Fachseminare, Workshops, Demonstrationen von international erfolgreichen Fotografinnen und Fotografen, Werbeaktionen, Präsentationen usw.) – meist von der Fotoindustrie und Fachlabors unterstützt – ist es gelungen, den Wunsch nach meisterlichen Einzelporträts, Hochzeits- und Gruppenbildern in der Bevölkerung zu wecken.
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ter zur Berufskunde“. In Hamburg wird mit einer Gretag-Maschine die „sensationell“ schnelle Herstellung von Farbbildern in zwei Stunden demonstriert. Photo Porst hat jetzt 1010 Vertriebsstellen, und die 428 Ringfoto-Geschäfte erreichen ca. 6,8 Prozent-Marktanteil. Das Rollei-Werk Singapur wird der internationalen Fotofachpresse vorgestellt. Weitere 27 DIN-Farbfilme kommen auf den Markt: der Agfacolor CNS 400 und der Kodak Ektachrome 400. Die verbesserten Umkehrfilme Orwochrom UT 18 und UT 20 werden in den Handel gebracht. Die Branche verliert den Pionier und Promotor der Fotopublizistik Dr. Walter Heering im Alter von 75 Jahren sowie Prof. Dr. Otto Steinert 63jährig. Von der sowjetischen Raumstation „Salut 6“ aus werden im September die Praktica EE 2 und Pentacon-six für wissen schaftliche Aufnahmen im All eingePentacon-six setzt. Der DDR-Kosmonaut Siegfried Jähn fotografiert als erster Deutscher im Weltraum. Nach einer Beanstandung der CeWeColor-Gruppe darf die Heinze-Gruppe nicht mehr mit „Der führende Fotofinisher“ werben. Willi Beutler stirbt am 23. September, am Morgen seines 75. Geburtstages, in Hamburg. Der Fachmarkt vergrößert mit 52 Prozent Anteil (darunter 34 Prozent Büro systeme wie Fotokopie, Mikrofilmtechnik usw.) den Abstand zum Amateurmarkt (48 Prozent). Ende des Jahres macht Kodak erste Andeutungen über eine zu erwartende flache Disc-Kamera („wie eine Tafel Schokolade“), die in wenigen Jahren vorgestellt werden soll.
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1979
Das „goldene Kalb“ ist silbern …
Spekulanten wie Hunt und Bunker treiben den Silberpreis in immer neue Höhen und gefährden damit die Preisstabilitat der auf Silber angewiesenen Fotochemie. Fünfter Bundespräsident
wird am 23. Mai Karl Carstens (CDU). Am 10. Juni findet die erste Wahl zum Europa-Parlament in der Bundesrepublik Deutschland statt. Der ehemalige Studentenführer Rudi Dutschke, auf
„Schwarz auf weiß“ in neuer Form
In einem Satz Leitz Wetzlar fertigt die 1,5 millionste Leica. Vor 50 Jahren wurde die erste Rolleiflex hergestellt. Philips kommt mit dem Video 2000 Aufzeichnungssystem auf den Markt. Agfa stellt zwei neue Motor-Pockets und die Farbumkehrfilme Agfachrome 64 und 100 vor. Neue Kameras aus Japan, z.B. die Olympus OM 10, das XA-Kompakt-Modell und die ME super von Pentax, ergänzen das Angebot des Fotohandels. Ringfoto erzielt mit 559 Geschäften einen Gesamtumsatz von 338 Mio DM. Die amerikanische Weltraumsonde „Voyager 1“ sendet Aufnahmen vom Jupiter und von der Erde. In Pulheim wird ein Museum für Holografie und neue Medien eingerichtet. Die Sektion Bild der DGPh schreibt zum ersten Mal den mit DM 5000,- dotierten Otto-Steinert-Preis aus. Agfa und Philips ermitteln eine Anzahl von ca. 500 000 aktiven Fotoamateuren in Westdeutschland und bemühen sich um den wachsenden Markt für Heimlaborgeräte mit gemeinsamen Aktionen. Filmempfindlichkeiten werden statt in ASA in ISO (gleiche Werte) angegeben. Pentacon stellt die Praktica B 200 electronic Spiegelreflexkamera in Kompakt-
Praktica B 200 electronic
bauweise vor, das Grundmodell einer neuen Kamerageneration aus Dresden. Drei neue Leitz-Objektive für Meßsucherkameras der Serie M kommen auf den Markt: Elmarit-M 2,8/28 mm, SummicronM 2/35 mm, Summicron-M 2/50 mm.
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Zum 17. Mal gibt der Verband der Deutschen Photographischen Industrie seine Jahresdokumentation „Schwarz auf weiß“ heraus, jetzt in geänderter Form und mit neuen Inhalten (Redaktion Rainer Schmidt). So läßt sich aus dem neuen Heft entnehmen, daß die 24 Millionen westdeutschen und West-Berliner Haushalte nunmehr zu 77 Prozent mit Fotoapparaten, 26 Prozent mit Diaprojektoren, 14 Prozent mit Schmalfilmkameras und 13 Rainer Schmidt Der deutsche Amateurphotomarkt Ausstattung aller Haushalte 1979: rund 24 Mio Haushalte
den im April 1968 in Berlin ein Attentat verübt wurde, stirbt unerwartet am 24. Dezember im dänischen Aarhus. Hoch leistungs-Colorprinter liefern bis zu 10 000 Bilder pro Stunde.
Das westdeutsche Fotografenhandwerk Umsatz ohne Handelsumsatz rund 0,9 Milliarden DM
unternimmt, mit noch weniger des plötzlich so wertvollen Edelmetalls in der Filmherstellung auszukommen. Aber der Traum vom silberlosen Film wird sich nicht realisieren lassen. Der Kilopreis für Silber steigt bis Ende des Jahres auf DM 2 200,- und scheint nicht zu bremsen. Die Finisher fürchten, ihre stabilen Preise für Colorbilder bald nicht mehr gewährleisten zu können. Laborgeräte-Hersteller verkaufen zunehmend Entsilberungsanlagen für verbrauchte Fixierbäder an Fach- und Großlabors.
22 000 Fotos zur „Blende ’79“ Prozent mit Schmalfilmprojektoren ausgestattet sind. 103 Millionen Stehbild- und 10 Mio Schmalfilme werden 1979 in der Bundesrepublik verbraucht. Die 1,6 Milliarden Amateur-Colorbilder stammen zu 50 Prozent von Kleinbildfilmen 135, 47 Prozent von Kassettenfilmen 110 und 126 sowie 3 Prozent von sonstigen Aufnahmematerialien (meist Rollfilmen). Die wichtigsten Einkaufsstätten für Fotoprodukte sind Fotodrogerien und Drogeriemärkte mit 10 400 Verkaufsstellen, gefolgt von 5130 Fotofachgeschäften und Atelierhändlern. 1150 Kaufund Warenhäuser mit Fotoverkauf gibt es, und die Anzahl der Verbrauchermärkte mit Fotoverkauf beträgt ca. 1000.
Forscher träumen vom silberlosen Film Jeder Farbfilm enthält 2 g, jeder SW-Film 6 g Silber. Der Silberpreis steigt weiter, so daß die Forschung weitere Anstrengungen
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An dem zum fünften Mal vom Photoindustrie-Verband organisierten Deutschen Zeitungsleser-Fotowettbewerb beteiligen sich 27 Tageszeitungen mit insgesamt 104 Haupt- und Nebenausgaben. Rund 22 000 Fotos werden zur „Blende ’79“ eingereicht.
Fünfter EMK in München Der 5. Europäische Mikrofilm-Kongreß (EMK) findet vom 17. bis 21. September in München statt. Er wird seit 1972 gemeinsam mit dem Ausschuß für wirtschaftliche Verwaltung in Wirtschaft und öffentlicher Hand vom Industrie-Verband veranstaltet. 68 Aussteller beteiligen sich, rund 1200 Besucher nehmen an Seminaren und Informationsveranstaltungen teil.
Filmverkauf in Kaffee-Läden Die Olympischen Spiele in Moskau werden wegen des sowjetischen Einmarsches in Afghanistan von 50 Nationen boykottiert. Die DDR verdoppelt den Währungszwangsumtausch für ein-
30 Jahre photokina Erstmals findet die photokina (12. - 18. September) auch in Halle 13 statt. Es beteiligen sich, mit 69 Prozent Ausländeranteil, über 1000 Aussteller. Neue Schwerpunkte sind Fachfotografie und Studioeinrichtungen. Die japanische Konkurrenz nimmt zu. Es gibt eine große Anzahl von Neuheiten, die hier nur in einigen Beispielen erwähnt werden können: Großbildsystem Linhof Kardan Ma-
Leica R 4
ster TL, Polaroid Miniportrait Fachkamera (9 x 12 cm = 4 Paßbilder), Mamiya 2 E Quarz, Contax 137 MD Quartz, Leica R 4 Mehrfachautomat mit verschiedenen Betriebsarten und Belichtungsmethoden, Nikon F 3, Rolleiflex SL 2000 F mit Wechselkassetten und Objektiven Fisheye bis Tele, Pentax LX SLR-Kamera, 3 D-Kamera mit 4 Objektiven von Nimslo, Kodak EK 160 EF Instant Camera mit eingebautem Blitz, Minox 35 GL, Beirette electronic aus Freital, Agfa „family“-System mit Einzelbildschaltung für Super-8 Film. Erste Farbvideokameras mit integriertem Recorderteil werden vorgeführt. Der Polaroid SX-70 Supercolor-Film liefert in einer Minute das vollentwickelte Farbbild. Kodak stellt den transparenten Duratrans Displayfilm vor. Der SW-Film Ilford XP 1 400 ist im C-41-Prozeß zu entwickeln. Gegenüber dem Gretag Scanning Color Printer 3140 weist das neue Modell 3141 einen noch höheren Bedienungskomfort auf. Als schnellster Großformat-Fachprinter (bis 30 x 45 cm) wird der Agfa Colormator 12 vorgestellt. Farbanalyzer werden vermehrt angeboten. Hostert Fotomata präsentiert eine 4-Bahnen-Colorpapier-Durchlaufmaschine mit einer Kapazität von max. 20,2 m pro Bahn und Minute. Fuji kommt mit einer kompletten Verarbeitungslinie für das Großlabor unter der Bezeichnung Color Total Lab System. Die Agfa TTS Auftrags-Sortieranla-
reisende Westdeutsche. „Voyager 1“ funkt aus 124 000 km Distanz Bilder vom Saturn mit „neuen“ Monden. Prominente, die in diesem Jahr gestorben sind: Sir Cecil Beaton, Lil Dagover,
ge mit neuem Baustein zum Autoprint-System trägt zum verbesserten Arbeitsfluß im Großlabor bei. SW-Barytpapiere erleben eine Renaissance, und die alte Technik der Gradationsbeugung taucht mit SW-Gradationswandelpapieren und Modulen für Vergrößerer wieder auf.
„Das falsche Fotopapier...“ Finisher, die kein Papier aus Leverkusen verwenden, erregt der Anzeigentext: „Das falsche Fotopapier kann mehr verderben als eine billige Kamera“. Der angerufene Schutzverband gegen Unwesen in der Wirtschaft erreicht eine Unterlassungs-Erklärung der Agfa. Auch die Formulierung „Farbtreue-Garantie“ wird zurückgenommen. Der neue Slogan lautet: „Agfacolor-Papier – für Ihre Farbbilder garantiert richtig“. Kodak führt den Farbbilder-Rückseitendruck „This paper manufactured by Kodak“ ein. Der BGL appelliert an Colorpapier-Hersteller, das geplante „Markenbild“ nicht einzuführen, um den Billiganbietern nicht die Möglichkeit einzuräumen, sich „mit dem Namen einer großen Fotofirma zu schmücken“.
1980
Oskar Kokoschka, Olga Tschechowa, Jean-Paul Sartre, Helmut Käutner, Sir Alfred Hitchcock, Josip Tito, Henry Miller, Peter Sellers, Schah Reza Pahlewi, John Lennon, Karl Dönitz.
In einem Satz Die Silberspekulanten Gebrüder Hunt büßen durch Preisrückgänge 400 Mio Dollar ein. Der Preis für 1 Barrel Rohöl ist von 1979 auf 1980 um 50 Prozent gestiegen. Im Frühjahr gehen die Ernst Plank KG und Noris Projektion GmbH, Nürnberg, nach Millionenverlusten in Konkurs. 5 Unternehmen starten für 11 Mio DM eine Gemeinschaftswerbung für Super-8, u. a. mit einer 40-Seiten-Broschüre „Filmen, wenn Sie Spaß am Leben haben“. Im Hinblick auf die Einführung neuer Personalausweise ab Herbst ’81 wird noch einmal die GFP reaktiviert für eine Gemeinschaftswerbung der Fotografen unter dem Motto „Ihr Paß-Porträt vom Profi“. Plusfoto nimmt das gesamte Voigtländer-Programm ins Kernsortiment.
Filme bei Eduscho Fachliche Außenseiter versuchen, am wachsenden Fotomarkt zu partizipieren. So gehen Großlabors z. B. rechtlich gegen EduschoKaffeegeschäfte vor und erreichen eine Unterlassung der Werbung mit „naturgetreuer Farbwiedergabe“ und Aufbrauchfrist für 1 Mio Filme der „Trentacolor CN“-Sonderaktion. Die Filme werden im „Foto Express“ Labor, Hagen, verarbeitet, das nach Auslauf der Kampagne in Schwierigkeiten kommt und schließen muß.
Fotohandel will kompetent sein für alle Bildmedien In Berlin (West) wird das Deutsche VideoInstitut gegründet. Die Konkurrenz der Fotohändler mit dem Radio- und Fernsehhandel im Bereich Videoaufzeichnungs-, -bearbeitungsund -wiedergabegeräte beginnt. Der Fotohandel kämpft um seine Kompetenz für alle technischen Bildmedien. Bisher gibt es in der Fotoindustrie noch keinen Videokamera-Hersteller. Im übrigen: Kostenbewußtes Kalkulieren im Fachhandel wird immer problematischer, denn Versandhäuser drehen an den Kamera- und Bilderpreisen, was die Fotohändler zunehmend als ruinösen Wettbewerb bezeichnen.
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Dr. H. G. Kindermann, F. W. Rabenschlag; Foto: Kindermann & Co., Foto: Gert Körner
Dr. H. G. Kindermann übergibt im Juni nach 19 Jahren das Amt des Photoindustrieverbands-Vorsitzenden an F.W. Rabenschlag (Agfa-Gevaert). Foto-Quelle bemüht sich bei Drogerien um Franchise-Partner, und Photo Porst – bei 400 Mio DM Umsatz zwei Millionen Verlust – entwickelt neben seinen Agenturtypen ein neues Konzept mit dem „Photo Porst Fachdepot“ (Kernsortiment aus etwa 250 Artikeln). Jeder Bundesbürger gibt im Schnitt jährlich DM 78,- für das Fotografieren aus (vor zehn Jahren waren es nur DM 28,-). Linhof-Chef Nikolaus Karpf (68) stirbt am 19. September. Nikolaus Karpf
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In Brokdorf findet Ende Februar die bisher größte Demo gegen Kernkraftwerke in der Bundesrepublik statt. Am 30. März wird auf US-Präsident Ronald Reagan in Washington und am 13. Mai
Das Großlabor Color GmbH Stuttgart führt zum Beginn des Jahres den „Nachtexpreß“ ein und stellt per ultimo eine Absatzsteigerung im zweistelligen Prozentbereich fest. Das vom CV erarbeitete Konzept des Ausbildungsberufs „Fotograf/Fotografin mit Schwerpunkt Labortechnik“ zwecks Heranbildung des benötigten qualifizierten Laborpersonals, erweist sich mangels Interesse als Fehlschlag. Der BFF veranstaltet seine Jahrestagung am 17. Januar in Stuttgart unter dem Motto „Foto-Design – Beruf zwischen Lust und Frust“. Heinrich Manderman, Hauptaktionär der Beroflex, wird Anteilseigner bei Jos. Schneider GmbH & Co., Bad Kreuznach, und bewirkt so eine Kapitalerhöhung von 5,6 auf 12,6 Mio DM. L. Fritz Gruber Heinrich Manderman (73) gibt nach 30 Erfolgsjahren die Leitung der photokinaBilderschauen ab, erklärt sich aber bereit, weiterhin beratend zur Verfügung zu stehen. Agfa-Gevaert wird 100%-Tochter der Bayer AG. Die Renditen im Fotohandel verschlechtern sich auf der ganzen Linie, weil nun auch der Preisverfall im Bildergeschäft weiter zunimmt. Die Super-8 Produktion wird eingeschränkt, weil die Verkaufserfolge aufgrund der wachsenden VideocamcorderBeliebtheit spürbar nachlassen. Sony gibt mit der Ankündigung der Mavica-Kamera das Signal für das heraufdämmernde Zeitalter der elektronischen Fotografie. Anläßlich des 35jährigen Bestehens der PHOTO PRESSE wird der Herausgeber und Chefredakteur Karl Christian Klie im Oktober mit der Goldenen CV-Ehrennadel ausgezeichnet. DGPh-Kulturpreisträgerin Liselotte Strelow (73) stirbt im Oktober nach langer Krankheit.
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auf Papst Johannes II geschossen. Sie überleben verletzt. Die als Mitglied der sogenannten Viererbande angeklagte Witwe von Mao-Tse-tung wird in Rot china zum Tode verurteilt (nicht voll-
streckt). Der britische Thronfolger Prinz Charles (32) heiratet am 29. Juli Lady Diana Spencer (19). Ägyptens Präsident Sadat fällt am 6. Oktober einem Attentat zum Opfer.
Rollei geht in britische Hände über
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Die (Foto)-„Viererbande“ rüttelt den CV
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Hannsheinz Porst will dem, von der NordLB mitgetragenen, angeschlagenen Rollei-Werk helfen und sich an einer neu zu gründenden Holding beteiligen. Doch gibt er nach drei Monaten wieder auf. Die NordLB hat bei Rollei 700 Mio DM verloren; es wird am 25. Juni Antrag auf Vergleichsverfahren gestellt. Das Traditionsunternehmen steht vor einer entscheidenden Zäsur. Etwas später geht das Unternehmen in den Besitz der britischen United Scientific Holdings Ltd. über. Ein neues Konzept soll zur langsamen Wiedergesundung führen.
Der Sofortbild-Streit ist entbrannt Polaroid führt das SX-70-System in Deutschland ein und stellt das neue InstantSystem 600 vor. Im Mai wird der Polaroid Sofort-Diafilm in den USA präsentiert. Fuji kommt in Japan mit eigener Sofortbildkamera auf den Markt. Im Spätherbst beginnt in Boston die Gerichtsverhandlung im Sofortbild-Patentstreit zwischen Polaroid und Kodak. Unter den neuen Fotokameras fallen z. B. die Zenza Bronica SQ 6 x 6 und Canon AE-1 Program auf. Trotz Nachlassens des Amateur-Filmkamera-Geschäfts werden weitere Super-8 Spitzenkameras in den Handel gebracht. Eine interessante Neuheit aus der Fotochemie: der Agfapan Vario-XL SWFilm 125-1600 ISO, zu entwickeln im C-41Prozeß.
Großer Umbruch im CV Mit einem Programm-Vorschlag zur Revitalisierung des CV, ausgearbeitet von den jungen Kreativen Joachim Giesel, Volker
Zenza Bronica SQ 6 x 6
Krieger, Hannjörg Lorsbach und Peter A. Schindler (genannt die „Viererbande“) werden im Bundesinnungsverband lange Diskussionen zwischen Konservativen und Reformern ausgelöst. Die „Rebellen“ setzen sich auf der Jahreshauptversammlung am 23. Oktober in Malente/Holstein weitgehend durch. Die wichtigsten Änderungen: Fünf Regionalverbände (statt der 11 Landesinnungen) senden je eine/n Abgeordnete/n in den Vorstand. Hinzu kommt ein gemeinsamer Sprecher der Arbeitskreise AWI, APP und ALR. Der Vorstand besteht nun aus sechs Personen: 1. Vorsitzender Joachim Giesel (Nord + Berlin-West), Stellvertreter Friedel Bollen (NRW), Hans Reger (Bayern), Heinz Setzinger (Baden-Württemberg), Werner Gottwald (Mitte/Südwest), Volker Krieger (Arbeitskreise). Der bisherige Bundesinnungsmeister Heinz Bindseil (70) wird CV-Ehrenpräsident. BIM Joachim Giesel verspricht, zur Verbesserung des Images der Berufsfotografen beizutragen und publiziert seine Thesen zu einem neuen CVGrundsatzprogramm am Jahresende. Im Verband ist die Hoffnung auf eine Konsolidierung gewachsen.
Extensive Verkaufspolitik Die Agfa-Verkaufsdirektion kritisiert den Fotofachhandel wegen seiner unzureichenden Serviceleistungen und fehlender marktfördernder Beratungen der Verbraucher. Die Anzeichen mehren sich: Die Fotoindustrie sucht nach Absatzwegen am Fotohandel vorbei.
Urheberrechtsfragen Joachim Giesel (links) in Erwartung der CV-PräsidentenAmtskette, die ihm sein Vorgänger, Heinz Bindseil, umhängen wird
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Da Fotografen die Entwertung des Negativs befürchten, werden die Bild-vom-Bild-Urheberrechtsfragen lebhaft diskutiert.
Farbbilder in einer Stunde „Frieden schaffen ohne Waffen Schwerter zu Pflugscharen“, heißt der Aufruf einer Bürgerinitiative in der DDR. Großbritannien und Argentinien führen Krieg um die Falkland-Inseln im
Südatlantik, der im Juni mit der Kapitulation Argentiniens endet. Nach 13 Jahren gemeinsamer Regierung bricht in Bonn die sozial-liberale Koalition wegen wirtschafts- und finanzpolitischer
Porst-Modell gescheitert
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Die Mitarbeiter-Beteiligung nach dem Prinzip eines Rätesystems funktioniert nicht. Photo Porst durchlebt eine schwierige Phase. Es kommt zu einem Teilkonkurs der Gruppe. Die zuletzt noch 24 Prozent betragenden Anteile der Mitbeteiligungs GmbH gehen an die Interdiscount, Schweiz. Hannsheinz Porst behält eine Minderheitsbeteiligung.
Noch Unruhe im CV Der Centralverband bildet den Ausschuß Photographica, Leitung Werner A. Umstätter. Die Arbeitskreise AWI und ALR lösen sich vom CV und werden eingetragene Vereine. Dr. W. Hautmann übergibt die Geschäftsführung des BundesinnungsverbanDer neue BIM: des am 1. April an Jür- Joachim Giesel gen Winkelsträter. Die Geschäftsstelle befindet sich nun im Haus der HWK Düsseldorf. Am 4. April wird der erste öffentliche „Tag der Berufsphotographie“ in Düsseldorf erfolgreich durchgeführt. Einen Tag danach bitten die versammelten Delegierten den 2. Vorsitzenden Friedel Bollen, der für eine Kooperation zwischen Colour Art Photo und APP plädiert hatte, um deutliche Abgrenzung der Colour Art Photo- von den CV-Belangen. Die zunehmend unterschiedlichen Auffassungen führen schließlich im November zum Ausscheiden Bollens aus dem CV-Vorstand. Edy S. Linke wird kommissarisch sein Nach folger.
Hoffen auf Impulse durch Disc Die photokina Köln (6. - 12. Oktober) trägt den Untertitel „Photo, Film, Video, Audio vision“. Erstmals wird das gesamte Spektrum für aktives Hobby-Videografieren vorgeführt. Nicht nur die höheren „Trefferquoten“ beim Fotografieren mit vollautomatischen Kleinbildkameras können die Freude am Bild fördern. Auch von den Kodak DiscBildscheiben (Durchmesser 65 mm) mit 15 Negativen je 8 x 10,5 mm in 7 mm dünnen Kassetten – einzulegen in extrem flache Kameras in Schokoladentafel-Größe – erhoffen sich Handel und Finishing neue Impulse. Doch bis zum Jahresende ist davon erst we-
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Meinungsverschiedenheiten auseinander. Am 1. Oktober wird Helmut Kohl (CDU) zum neuen Bundeskanzler gewählt. Im November sind 2 Millionen Arbeitslose registriert.
nig zu spüren. Kodak kommt außerdem mit weiteren Sofortbild-Neuheiten Kodamatic und kündigt den Kodacolor VR 1000 (31 DIN) mit neuartiger T-Kristall-Emulsionstechnologie an. Viele neue Kameras werden präsentiert, z.B. die Plaubel Makina W 67, die Minolta X-700 Program, Olympus OM 10/ OM 20, Praktica BC 1 electronic, Mamiya ZM Quartz, Mamiya RZ 67 (6 x 7 cm), Hasselblad 2000 FC/M. Polaroid bietet als Weltpremiere den KB-Sofortdiafilm Polachrome und die Polaroid 680 SLR Autofocus mit eingebautem Computerblitz. Agfa kommt mit dem besonders feinkörnigen Agfachrome 200, Orwo stellt den Diafilm UT 23 vor, und Tetenal überrascht mit der neuen Produktlinie TT Fotopapier (von einem renommierten euro- Plaubel Makina W 67 päischen Hersteller). Leitz bringt das kompakte, verschüttsichere LKM-Diamagazin, das bei gleicher Größe 60 Prozent mehr Dias faßt als das genormte Gemeinschaftsmagazin.
Schneider-Kreuznach in Turbulenzen Am 30. August muß die Jos. Schneider Optische Werke AG, Bad Kreuznach, das Konkursverfahren beantragen. Betroffen ist insbesondere der mit 68 Prozent stark engagierte Heinrich Manderman. Er fängt das Unternehmen jedoch mit einem Investitionsvolumen in Höhe von 2 Mio DM auf und bildet eine neue GmbH. Auch die ISCO Optische Werke GmbH, Göttingen, geht in Konkurs. Eine US-amerikanische Gruppe gründet die Auffanggesellschaft Isco Optik GmbH mit einem Stammkapital von 3 Mio DM.
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Von der begonnenen Schnell-Labor-Ära (1-Stunden-Service) sind die Finisher nicht gerade erbaut, zumal sich fachunkundige Investoren außerhalb der Branche für das Betreiben von Minilabs interessieren. Als vierte Dresdener Spiegelreflex kamera wird eine Praktica B 200 als Handkamera in der sowjetischen Orbitalstation Salut 7 eingesetzt. Der Versuch einer Gemeinschaftswerbung der Industrie, des Handels und des CV scheitert wegen fehlender finanzieller Mittel und Desinteresse der Absatzmittler. Das Finishing in der Bundesrepublik spürt die Konjunkturbremse, beklagt Kostenklemme, Renditeverfall und erlebt ein Wegsacken des Bildergeschäfts (– 6,1%).
Plusfoto erwirbt den weltberühmten Namen Voigtländer und aktiviert die Marke für die Mitglieder. Die Bundesfachschule Hamburg (Bufa) wird zu Ehren ihres Promotors in HeinzBindseil-Schule umbenannt. Porträtstudios melden 5% Umsatzplus. Die Heinze-Gruppe mit Kooperationspartner Brunninger ist neben Foto-Quelle (Revue-Bild) und Porst (Königsbild) die einzige überregionale Finisher-Vereinigung mit einem Markenbild (Bilderland). Foto Annemie Stuttgart präsentiert „Profi-Line“ auf Kodak-Papier. Der Laborgeräte-Hersteller Noritsu eröffnet in Düsseldorf seine DeutschlandNiederlassung. Infolge fortschreitender Rationalisierungsmaßnahmen kommt es zu Personaleinschränkungen bei verschiedenen Unternehmen der fotografischen Industrie. Die Kinowelt verliert Romy Schneider (43), Regisseur Rainer Werner Fassbinder (36), Curd Jürgens (66) und Ingrid Bergmann (67). Durch höhere „Trefferquoten“ mit vollautomatischen Kompaktkameras und verbesserten Filmmaterialien verspricht sich die Branche größere Freude am Fotografieren und baldige wirtschaftliche Wiederbelebung der Auftragslage in den Labors und Fachgeschäften.
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Nach der Spitze im Jahre 1981 (1 Barrel = 35 US-Dollar) senken die OPECStaaten nun den Rohölpreis auf 29 Dollar. Die Hannover Messe steht ganz im Zeichen der Industrie-Roboter, der Ra-
Pixel-Wettlauf der Bildspeicher beginnt tionalisierung der Produktion, die damit starke Verluste an Arbeitsplätzen hervorruft. Viele junge Leute finden keine Lehrstelle. Der stern fällt auf die von Kujau gefälschten Hitler-Tagebücher
herein. Als erster Bundesbürger ist Ulf Merbold Ende November/Anfang Dezember mit der US-Raumfähre „Columbia“ im All. Aktionen der Friedensbewegungen nehmen zu.
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Defizite in der Gestaltung
In München wird das Bayerische Berufsbildungszentrum für Photographie (B.B.Z.) eingeweiht. Heinz Wohlrab, der schon von 1960 bis 1970 bei Photo Porst im Management tätig war, kehrt am 1. Januar dorthin zurück. In Köln wird ein Arbeitskreis der Foto ingenieure gebildet. Konica erscheint mit eigenem Markennamen (nicht mehr Sakura). Yashica wird eine Division der japanischen Kyocera Keramik. Im März wird das DX-Codiersystem für Kleinbildfilme und -patronen zwecks Funktionssteuerung in der Kamera und zur Verbesserung des Arbeitsablaufes im Finishing von Kodak vorgestellt. Das Super-8 Amateurfilmen verliert weiter an Bedeutung, aber der Fotohandel bietet Transfers von Super-8 Filmen auf Videotapes mit passenden Hintergrundmusiken an. Fuji Amateurkameras sind mit Drop-in-load (DL) Filmladeautomatik ausgestattet. Als neue Kameras kommen z.B. die Leica R 4s, Canon T 50, Olympus OM 4, Nikon F 2 AF, Mamiya RZ 67, Zenza Bronica 6 x 7 heraus. In Verbindung mit dem 6. Schwäbischen Fotografentag in Augsburg veranstaltet der CV Mitte Oktober den 2. Tag der Berufsfotografie. Für Hans Reger, der nicht wieder kandidiert, kommt LIM Michael Weinhart in den CV-Vorstand. Im Herbst wird der Schulneubau des Lette Vereins Berlin mit größeren Studios und Laborräumen für die Fotoschüler/innen in Betrieb genommen. Der ehemalige ABCV-Initiator und BFF-Mitgründer Ludwig Windstosser (62) stirbt nach langer schwerer Krankheit. Die SW-Bilderproduktion der westdeutschen Finisher erreicht mit 91 Millionen Stück ihren Tiefpunkt.
Der Bundesinnungsverband beklagt das schlechte Leistungsniveau der Lehrlinge, hervorgerufen nicht zuletzt durch mangelhafte Ausbildung in den Meisterbetrieben und einigen Berufsschulen. Im Frühjahr bietet der CV in Soltau das 1. GestaltungsSeminar als Pilotveranstaltung. Die Fotografen sollen sich gegen die Agfa Multiscanning Printer (MSP) belichtet über 18 000 Bilder pro Stunde „Heerschar von Mitbewerbern, Autodidakten, Seiteneinsteiger be- ginnt ein Pixel-Wettlauf zwischen den beihaupten“ können. Schon im Oktober findet den Aufzeichnungs- und Wiedergabeverfahdas zweite Seminar (Kreativtraining) in ren. Kodak führt den Ektachrome R-3 ProDahn b. Pirmasens statt. BIM Joachim Gie- zeß für neue Farbumkehrpapiere (Bild-vomsel mahnt, sich mit den kommenden neuen Bild) in Fachlabors ein. Außerdem kommt Technologien in der Bildaufzeichnung und der Vericolor III auf den Markt. Um die -verarbeitung auseinanderzusetzen. Geplant Kleinstbild-Fotografie noch populärer zu ist die Bildung eines Arbeitskreises Elektro- machen, liefert Kodak den Feinstkorn-Kodanische Bildaufzeichnung (AEB). color VR Disc-Film. Auch Fuji präsentiert Disc-Filme, die Filmfabrik Wolfen den Heinze-Gruppe am Ende höherempfindlichen Orwocolor NC 21, 3 M Am 21. Januar geht nach gescheiterten Sa- den ColorSlide 1000 Diafilm, und Agfa nierungsversuchen die Heinze-Fotolabor- stellt das 1-Blatt/1-Bad-Verfahren Agfachrogruppe (12 Firmen, 600 Beschäftigte) in me-Speed vor. Tetenal bietet TT Speed Konkurs. Das Schicksal der zugehörigen La- Colorpapier für Prints von Negativen und bors in Spanien ist vorerst noch ungeklärt. ein Spezial SW-Umkehrpapier. Die BeurteiDas Bilderland-Marketing-Konzept bleibt lung der Negative und Aussteuerung der erhalten. Color Kassel übernimmt Intercolor Farben ist jetzt vermehrt per Monitor und mit Color-Pad, Paderborn. Joystick am Printer möglich. Der Agfa Multi Innovationen in der Fotochemie Scanning Printer (MSP) belichtet über 18 Die Fotoindustrie beruhigt die professionel- 000 Bilder pro Stunde. Ein flexibles Maschilen Filmverbraucher: Der Silberhalogenid- nensystem, bestehend aus den Einheiten film wird dem Magnetträger als Bildspei- Filmpak, Colormatic, Labopak, Cutomatic, chermedium auf lange Sicht weit überlegen dient der rationelleren Produktion in Fachlasein, zumal die fotochemische Industrie mit bors und größeren fotografischen Betrieben. neuen innovativen Emulsionstechnologien den Abstand groß halten kann. Dennoch be- Drei konkurrierende Videosysteme Auf dem Videomarkt wettstreiten Video Home System (VHS) von JVC, Beta von Sony und Video 2000 von Grundig/Philips um die Gunst der Anwender. VHS setzt sich aufgrund seines international größten Marktanteils immer mehr durch. Auf der Intern. Funkausstellung in Berlin wird die Compact-Disc (CD) als Nachfolgerin der Schallplatte angekündigt.
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Vier elektronisch lesbare Codiersysteme auf Filmen und Patronen von Kodak
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Handel ohne Vertrauen in Video Die Epoche des Kabel- und SatellitenFernsehens beginnt. Nostalgie ist angesagt, die Mode und der Stil der fünfziger Jahre werden wiederentdeckt. Deutsche Patentanmeldungen sind rücklau-
fig, der Ruf nach echten Innovationen wird lauter. An spürbare Marktimpulse durch 8-mm-Video anstelle des abgeflauten Super-8-Film-Geschäfts glaubt der Handel noch nicht, obwohl die
80 Jahre Centralverband Der CV begeht sein 80jähriges Bestehen vom 1. bis 3. Juni in Wiesbaden. (Der „Zentralverband Deutscher Photographenvereine“ wurde am 29. August 1904 in Eisenach von 14 Fotografen gegründet). Es ergeht eine Empfehlung an die Handwerkskammern über die Mindestausstattung eines Ausbildungsbetriebes mit Schwerpunkt Fotografie und Labortechnik, um eine zeitgemäße fachliche Lehre gewährleisten zu können. Lehrlinge sollen einen „Bildungs-Paß“ mit laufend vorzunehmenden Vermerken über alle besuchten Ausbildungsveranstaltungen, abgelegte Zwischenprüfungen usw. erhalten.
FFA startet in Bielefeld Am 14. Januar wird in Bielefeld die Fördergemeinschaft fotografische Ausbildung (FFA) gegründet. Der Leiter, Peter A. Schindler (ABCV), will eine alte Tradition fortsetzen, die mit Aktivitäten des ehemaligen Fotodrogisten Hermann Brenker, Herford, in den fünfziger Jahren begannen. Es sind jährliche Fachveranstaltungen für den Nachwuchs mit Referaten, Diavorträgen, Diskussionen und Bilderausstellungen geplant. Die erste Resonanz ist ermutigend.
Allerhand Neues in Köln Auf der photokina Köln (10. - 16. Oktober) bieten Fototechnik und -chemie viele Premieren. Als neue Kameras werden u.a. präsentiert die Sinar p2, Arca Swiss F- und MLinie, Leica M 6, Canon T 70, Minolta X-300, Nikon FG-20, Contax MM, Exakta 66, Pentax 645 (6 x 4,5 cm), Rolleiflex 3003. Dazu eine Reihe von Halbformatkameras 18 x 24 mm. Neue kompaktere Camcorder sind zu sehen. Das Polaroid 35 mm AutopressDia-System wird eingeführt. Agfa kommt mit den professionellen Agfacolor XRS 100 bis 1000 und Agfachrome 50 RS
In einem Satz
Rolleiflex 3003
bis 1000 RS sowie Agfacolor XR 100, 200, 400 (DX-codiert), Agfachrome CT 64, CT 200 und Agfacolor Typ 7 Farbpapier. Bei Kodak werden u. a. Ektachrome P 800/1600 (mit der Pushmöglichkeit bis ISO 3200), Kodachrome 25 Professional und das Elite Fine Art SWBarytpapier vorgestellt. Neu sind auch die Fujicolor HR 1600, Fujichrome RF 50, RD 100, RH 400 und Minolta X-300 mit Motordrive Konica Color Print SR 100, 200, 400. Die Laborgeräte-Hersteller zeigen die neue saubere Minilab-Generation „waterless“ für 2 - 4 qm Stellfläche. Jobo bietet das AutoLab ATL für kleinere Labors. Das EinfachMinilab von Kis enttäuscht viele nach kurzer Zeit. Hostert führt die 6-Bahnen-Rollenpapierentwicklung für das Großfinishing vor. Tetenal konzipiert angepaßte Colorprozesse für Filme und Papiere neuer Emulsionstechnologie. 37 000 besuchen die photokina-Bilderschauen, die dieses Mal wieder im Messebereich gezeigt werden. Im Oktober werden in 42 Galerien Kölns zusätzlich zu den photokina-Bilderschauen Fotoausstellungen geboten („Internationale Photoszene Köln“).
Pixel-Vergleiche Elektronik:Chemie
Leica M 6
1984
Camcorder immer kompakter werden. Das Waldsterben durch zunehmende Luftverschmutzung bereitet Sorge. Die „Grünen“ erzielen in Kommunal- und Landtagswahlen Zugewinne.
Kodak bringt auf 8 x 7 mm Oberfläche eines Chips 360 000 Pixel unter. Ein Disc-Filmnegativ 8 x 10,5 mm speichert hingegen 2,3 Millionen Pixel (775 000 pro Farbe). Das Kleinbild-Colornegativ (24 x 36 mm) mit 20 Mio Pixel bleibt haushoch überlegen.
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Der CV gründet am 25. Februar den Arbeitskreis AEB unter Leitung von Manfred Zimmermann mit der Aufgabe, den Fotografen die ins Berufsbild gehörende elektronische Bildaufzeichnung und -verarbeitung nahezubringen. Fuji schließt sich im Juni dem DX-Codiersystem an. Der AWI gibt ein „FotografenJournal“ im DIN-A4 Format heraus. Am 16. Mai übernimmt Dipl.Ing. Jochen Münnich (Meteor-Siegen) von F.W. Rabenschlag den VorJochen Münnich sitz des Verbandes der Deutschen Photographischen Industrie. Konsul Hanns Porst (88), Gründer des Hauses Photo Porst (1919), stirbt am 6. Juni in Nürnberg. Die Schweizer Gretag übernimmt von Zanussi den italienischen Laborgeräte-Hersteller San Marco. Die Finisher in der Bundesrepublik und Berlin-West printen 1,628 Mrd Color- und (nach Vorjahrs-Tiefstand) wieder 2 Mio mehr, nämlich 93 Mio SW-Bilder. Unter dem Stichwort „Hybridtechnik“ wird seitens der Industrie ein sinnvolles Miteinander von Fotochemie und Elektronik verkündet. Das Fotoforum der Gesamthochschule Kassel unter Prof. Floris M. Neusüss und Rolf Lobeck inszeniert eine Ausstellung über den Alltagsgebrauch der Fotografie mit Titelbildern der PHOTO PRESSE 1949 – 1984, die in der Kunsthochschule Kassel, im Pariser Goethe-Institut und in der PPS.Galerie F.C. Gundlach Hamburg gezeigt wird. Am 15. Dezember feiert der Herausgeber der PHOTO PRESSE, Karl Christian Klie, seinen 75. Geburtstag. Karl Christian Klie
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Bilderbogen 1975-1984 Malente in Holstein 1981: Mitglieder des neuen CV-Vorstandes. V.l.n.r.: Hans Reger (Bayern), Friedel Bollen (NRW), Ehren-BIM Heinz Bindseil, BIM Joachim Giesel (Nord und Berlin), Volker Krieger (Arbeitskreise)
L. Fritz Gruber (links) gibt 1981 nach 30 Erfolgsjahren die Leitung der photokina-Schauen ab, bleibt aber weiter aktiver Berater. Hier mit Europhot Generalsekretär Vic Coucke
1979: Die CV-eigene Bundesfachschule für Photographie (Bufa) Hamburg führt im Anschluß an die Meisterprüfung gemeinsame Bildbesprechungen zwischen Prüfer und Geprüften ein. Chris Riewerts (1.v.r.), daneben Volker Krieger (Meisterprüfungs ausschuß), (v.r. n.l.) Michael Werner, Thomas Merz und Nils Pamperin (neue Meister)
Die Sinar p 4 x 5“/9 x 12 cm wird auf der photokina 1984 vorgestellt
Am 1. Juli 1977 wird Gert Koshofer (rechts) Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh). Neben ihm Dr. Hans Friderichs Foto: Heinz Kloss, 1981 Tischentwicklungsgerät Metoform 5040 für SW- und Colorpapiere von Meteor-Siegen
1982: Pentax ME-Super mit Impuls-Tipptasten
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1976: verstellbare Weitwinkelkamera 4 x 5’’ Cambo Wide, 6 Objektive von 47 bis 150 mm
Hasselblad 2000 FC mit Carl Zeiss T* Planar 1:2/110 mm
Messe-Neuheit 1982: Mamiya RZ 67 Prof. 6 x 7
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Bilderbogen 1975-1984
Ein mißlungener Versuch, Einzelbilder und Laufbilder auf Super-8 Film in einem System zu vereinigen: die Agfa family 1980 Anfang der 80er Jahre setzt sich Polaroid mit der Miniportrait Sofortpaßbildkamera immer mehr in den Fotostudios durch
Die Rolleiflex SL 2000 F, eine 35 mm Kamera in Kubusform. Erste motorgetriebene Kleinbildkamera mit Wechselmagazin-System wird 1982 präsentiert
1982: Nach der Pocket-Ära sollen die von Kodak entwickelte Disc-Bildscheiben-Ideeund dazu passende ganz flache Taschenkameras den Amateurfotomarkt erneut in Schwung bringen
Das Geschäft mit den Overhead-Projektoren boomt. Kindermann begann schon 1968 als erster deutscher Hersteller mit der Fabrikation von Schreibprojektoren. Hier der erfolgreiche „Famulus 800“
1980: Die erfolgreichste Minikompaktkamera wird weiter perfektioniert: Rollei 35 SE
1980: Fujica AX-5 , Spitzenmodell des Fujica-SpiegelreflexSystems, mit fünf Automatik-Programmen 1982: 35 mm Olympus Kompaktkamera XA 2 mit neuartigem Objektivschutz und Electronic Flash A 11
Die „blitzgescheite“ Kodak Pocket-Kamera TeleEktralite 600 (1980)
Entwicklungsmaschinen für alle Laborgrößen werden ständig weiter verbessert. Zwei Beispiele für Neukonzeptionen in der ersten Hälfte der 80er Jahre: Links das Noritsu Compact-Labor QSS (Prozeß C-41) für den l-StundenService (Formate 135, 110, 126, Disc) und rechts...
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...Flexileader 3 Dreibahnen-Rollenpapier-Processor von Fotomec in Leistungsgrößen von 250 bis 1000 m pro Stunde und Bahn
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1985
Michail Gorbatschow wird im März neuer Generalsekretär der KPdSU. Boris Becker ist Turniersieger in Wimbledon; seine Erfolge machen den Tennissport in Deutschland immer populärer. Ferienrei-
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„Die Bildermacher“ gegen Stagnation sen in die sonnigen Mittelmeer-Regionen nehmen trotz hoher Arbeitslosigkeit und Zukunftsängsten ständig zu. Entsprechend wird auch mehr fotografiert. Der französische Geheimdienst versenkt
das Greenpeace-Schiff „Rainbow Warrior“ (Protest gegen französische Atombombentests) im Neuseeland-Hafen Auckland, der Fotograf Fernando Pereira kommt dabei ums Leben.
In einem Satz Diversifizierungen im Fachhandel führen zu Medienshops Foto / Video / Personal Computer. Die Videotechnik hält Einzug in die Porträtstudios. Das Labor Color Nachtexpreß GmbH Stuttgart geht in Konkurs. Im Februar wird Christl Gräber neue APP-Vorsitzende. Colour Art Photo-Gruppe Deutschland unter der Geschäftsführung von Friedel Bollen besteht zehn Jahre und betreut jetzt 347 Mitgliedsbetriebe. Der BFF befaßt sich intensiver mit den „Neuen Medien“. Dr. Wolf Strache übergibt die BFF-Geschäftsführung nach mehr als 13 Jahren am 1. Juli an Martina Hiel. Das Fotografenhandwerk im Bundesgebiet und West-Berlin (ca. Martina Hiel 4 100 Betriebe) erzielt einen Umsatz von über 1 Mrd DM. Am 25. 10. verstirbt PHOTO PRESSEHerausgeber Karl Christian Klie (76); Redakteure sind nun Hagen Klie und der langjährige freie Mitarbeiter Günther Lensch, die das Konzept der Zeitschrift mit mehr Aktualität und größerer Themenvielfalt verbessern.
16. BFF-Kongreß: Der neu gewählte Vorstand: v.l. Jacques Schumacher, F. C. Gundlach, Franz Erwin Wagner, BFF-Ehrenvorstand Walter E. Lautenbacher, Dr. Wolf Strache, Geschäftsführer Foto: Walter E. Lautenbacher
Sofortbild-Patentstreit hält an Am 15. Oktober untersagt das Bezirksgericht Massachusetts der Eastman Kodak, ab dem 9. Januar 1986 Sofortbildkameras und -filme herzustellen und/oder zu vertreiben. Die Kodak legt Berufung ein mit der Begründung, ihre Sofortbildprodukte basieren auf eigenständiger Technologie. Derweilen hat sich Dr. Edwin Land aus dem Polaroid Top-Management zurückgezogen.
Promotion für’s Bild Der Bundesverband der Großlaboratorien (BGL) – „Die Bildermacher“ – mit 34 angeschlossenen Betrieben sowie die Film- und Fotopapier-Hersteller Agfa, Fuji, Kodak und Konica, veranstalten ein verlockendes Gewinnspiel „Viel Spaß in Paris“, um einer be-
sterbetriebe in der Hansestadt. Das APH bietet eine dreijährige Lehre in zeitgemäß ausgestatteten Studio-, Labor- und Unterrichtsräumen. Das moderne Ausbildungskonzept nach HWO wird unter Leitung von Margot Schmidt und Gerd Hohage in die Praxis umgesetzt.
Kooperationsversuch CV – Plusfoto Der CV erhebt den Anspruch, ein „Wirtschaftsverband“ zu sein und gibt Karten an Mitglieder der Föderation Europäischer Photographen (FEP) aus: Ein Versuch, damit Vorteile bei Einkäufen, bei Autoverleihern, Hotelketten usw. zu erwirken. Im August prüft der Verband ein Angebot von Plusfoto, in Kooperation mit dieser FotohändlerGruppe günstige Nettopreise für Materialien bei Agfa, Ilford, Kodak und Polaroid zu er reichen. Dafür sollen die CV-Mitglieder eine Sicherheitseinlage von DM 500,- leisten. Das Interesse ist allerdings nur schwach, die Sache schläft bald ein.
Kamera-Neuheiten
Günther Lensch
Hagen Klie
Mitte Dezember besteht die PHOTO PRESSE 40 Jahre und gibt einen 8seitigen Sonderdruck mit Reprints typischer Kleinanzeigen aus den ersten beiden Jahrgängen heraus. Ende des Jahres wird Leitz Wetzlar von Wild Heerbrugg vollständig übernommen.
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fürchteten Stagnation im Markt entgegenzuwirken. Die Aktion wird an über 9 500 Händler im Bundesgebiet und West-Berlin herangetragen. Am Schluß sind 38 102 Bilderzu bewerten.
Als neue Kameras werden unter anderem die Pentax A 3, Canon T 80, Minolta 7000 und 9000, Leica R 4s Mod. 2, Olympus OM 3 prof., Rolleiflex 6002, Rolleiflex SL 66 E mit eingebautem Balgen, Plaubel Makina 670 Klappkamera mit Balgen und Spreizen vorgestellt.
APH hilft aus der Klemme
Großkombinat Carl Zeiss Jena
In
Das bisherige Kombinat VEB Pentacon Dresden wird aufgelöst. Die Einzelbetriebe in Dresden, Görlitz, Freital sind nun dem Kombinat VEB Carl Zeiss Jena unterstellt. Generaldirektor Wolfgang Biermann leitet damit 22 Fertigungsstätten mit rund 58 000 Beschäftigten und wird zu einem der wichtigsten Wirtschaftsführer in der DDR.
einem ehemaligen Fabrikgebäude in Hamburg-Altona wird im April mit Unterstützung des Hamburger Senats ein „Ausbildungszentrum des Photographenhandwerks“ (APH) eingerichtet. Damit soll dem Ansturm Jugendlicher auf den Fotografenberuf begegnet werden. Die starke Nachfrage übersteigt bei weitem die Kapazitäten der Mei-
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Der Technologie-Quantensprung Das erste Halbjahr ist von Schreckensmeldungen gekennzeichnet: Am 28. Januar verunglückt kurz nach dem Start die US-Raumfähre „Challanger“; sieben Astronauten kommen ums Leben.
Der schwedische Ministerpräsident Olof Palme wird am 28. Februar in Stockholm ermordet. Im April kommt es in einem Kernreaktor des Atomkraftwerks Tschernobyl/UdSSR zu einer fol-
1. Norddeutsche Fotografentage
Welt“ anläßlich der photokina 1988 führen und ins Guiness-Buch der Rekorde eingetragen werden soll. Die PHOTO PRESSE veranstaltet ihren ersten SW-Titelbilder-Wettbewerb für den Fotografen-Nachwuchs.
Vom 17. bis 20. Januar werden die 1. Norddeutschen Fotografentage in einem Hotel im Ostseebad Timmendorfer Strand für ca. 420 Teilnehmer, darunter 180 Azubis, veranstaltet. Am Zustandekommen ist u. a. der Ehren-BIM Heinz Bindseil nicht unwesentlich beteiligt. Initiatoren sind Wolfgang Schumann OM Wolfgang Schumann, Berlin, Leiter des Regionalverbandes Nord im CV, sowie Hansjoachim Nierentz (Agfa) und einige Nord-Obermeister. Mehrere Sponsoren aus der Industrie ermöglichen die preisgünstige Abwicklung des Vortragsprogramms sowie der fünf Porträt- und Großbild-Workshops.
Fotografenberuf begehrt Die 4169 Betriebe des westdeutschen Fotografenhandwerks zählen im Jahresschnitt 12 035 Beschäftigte, unter ihnen 2952 Auszubildende (neue Rekordmarke). 1986 werden insgesamt 303 Meisterprüfungen abgelegt. 245 Meisterbriefe können übergeben werden (Erfolgsquote=80,9 Prozent).
Keine Kodak Sofortbildkameras mehr In der Auseinandersetzung um die Instantfoto-Patente zwischen Polaroid und Kodak gibt es eine erste Reaktion vom „Gelben Riesen“: Kodak stellt die Sofortbildkamera- und -filmProduktion ein und nimmt in einer bis zum 31. 12. befristeten Aktion KodamaticKameras – je nach Modell für DM 70,- bis 220,- von den Käufern zurück.
Wettbewerbe und Kampagnen Der CV startet eine Werbeaktion „Ihr Berufsphotograph ist der Paßbild-PROFI“. Eine Gemeinschafts-Promotion Industrie/ Finisher / Handel „Fotografie im neuen Licht“ wird als Wettbewerb konzipiert. Der BGL plant eine GemeinschaftsKampagne 87/88, die zur „Größten Bilderschau der
photokina mit Innovationen Auf der photokina Köln (3. - 9. 9.) werden immer mehr Autofocus-SLR-Kameras präsentiert. Stillvideo-Kameras sieht der Be sucher u. a. bei Nikon, Canon, Panasonic, Konica, Minolta, Fuji. Professionelle Still video-Systeme mit allen Komponenten zum Anschaffungspreis von rund DM 100 000,sind vorerst nur für große Zeitungs- und Zeitschriftenverlage erschwinglich. Video 8- und VHS-Compact-Amateur-Camcorder werden noch kleiner und sind mit Varioobjektiven mit größeren Brennweitenbereichen ausgestattet. Die Fortentwicklung der Mediensysteme steht unter dem Motto „Addition statt Substitution“. Im Bestreben um forcierte Pixel-Maximierung stellt Kodak einen 1,4 Mio-Pixel-Bildscanner vor. Als FotokameraNeuheiten seien beispielsweise Linhof Kardan Master GT und GTL, Cambo SNC 4 x 5“, Fuji GX 680 Prof., Mamiya 645 Super, Exakta 66, Rolleiflex SL 66 X und 3001, Polaroid Image, 7000 und Spectra Kardan Master GTL genannt. Als neue Filme empfehlen sich u. a. Agfachrome CT 100, Kodachrome 64 und 200 prof., Ektachrome 400, Fujichrome P 1600 prof, Konicachrome 100, Kodacolor Gold 100, 200, 400, Fujicolor Super HR (High resolution) 100 und 400. Die hochauflösende T-Kristall-Emulsionstechnologie bei SW-Filmen (Kodak T-Max) setzt neue Maßstäbe.
1986
genschweren Havarie. Große Teile des Kontinents werden durch radioaktive Luftmassen bedroht. Unter den Arbeitern und der Bevölkerung der Umgebung gibt es zahlreiche Todesfälle.
In einem Satz Photo Porst wird am 1. 1. Porst AG und strukturiert die Ladenkette um in 108 Filialen und über 2 000 Franchise-Partner. Die Gesellschaft Deutscher Lichtbildner (GDL) – Präsident Prof. Gottfried Jäger – gibt sich den Namen „Fotografische Akademie GDL“. Am 2. 4. wird Christoph H. Kunheim (vorher bei Olympus) Geschäftsführer des BFF, der jetzt über 400 Mitglieder zählt. BIM Joachim Giesel verläßt als erster Fotografenmeister den BFF, weil die Foto designer-Organisation laut neuer Satzung § 3 keine Doppelmitgliedschaft BFF/CV mehr duldet. Dr. Klaus Gerlach wird am 1. Mai neuer Vorstands-Vorsitzender der Agfa-Gevaert AG. Werner Sörensen (73), ehemaliger OM der Innung Flensburg, Bundeslehrlingswart und Direktor der Bufa Hamburg, stirbt am 3. Juni. Kodak beginnt in den USA mit Übernahmen von Großlabors, zunächst eines der bedeutendsten Finisher in den Staaten: Fox Photo Inc. mit 20 „Bilderfabriken“ und über 200 Einstunden-Minilabs. Im September wird das Agfa FotoHistorama, eine der wichtigsten Sammlungen zur Geschichte der Fotografie, im Wallraf-Richartz-Museum/Museum Ludwig, Köln, eröffnet. Das CV-Jahrbuch im Großformat 30 x 30 cm stellt eine attraktive Präsentation des westdeutschen Fotografenhandwerks dar. Am 13. 10. verkünden Manfred Zimmermann, Hannover, Vorsitzender des AEB
im CV, der Kölner OM Paul Vogt und BIM Joachim Giesel, Hannover, die Gründung der CV-verbundenen Gruppe „Photo-Designer im Handwerk“. Tino Lang, Initiator der erfolgreichen Schwäbischen Fotografentage Augsburg, erliegt am 4. 11. seinen bei einem Unfall erlittenen schweren Verletzungen.
Fuji GX 680 Prof.
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Das Umweltbewußtsein in der Bevölkerung nimmt zu, die Genforschung ist umstritten. Im Juli gibt es fünf Milliarden Menschen auf der Erde. Helmut Kohl (CDU) wird erneut, wenn auch
Schon eintausend Minilabs in Betrieb mit knapper Mehrheit, zum Bundeskanzler gewählt. Der KPdSU-Parteichef Michail Gorbatschow fordert mehr Demokratie („Glasnost“) in der Sowjetunion und kündigt weitreichende Refor-
In einem Satz
Skepsis gegenüber dem elektronischen Bild
Rollei wird von Jos. Schneider, Bad Kreuznach, übernommen. Im September konstituiert sich als vierte Fotohandels-Kooperation die Gruppe „Im Verbund Vision 2000“. Das westdeutsche Finishing fertigt in diesem Jahr über 2 Milliarden Color- und 102 Millionen SW-Bilder. Am 5. Januar beschließt die Fotografen innung Berlin-West mit 58 Mitgliedsbetrieben und 30 Gästen den CV zu verlassen. In Nachfolge zu Heinz Becker wird dessen Stellvertreter, OStR Klaus Schlenz, Direktor der Fachschule des deutschen Fotohandels und der Landesberufsschule für den Fotohandel in Schleswig-Holstein, Kiel. Christian Prien, Kiel Color, seit 1983 im BGL-Vorstand, wird dessen neuer Vorsitzender. Zur Sicherung der Produktion von Leica Kameras, Projektoren Pradovit, Vergrößerungsgeräten Focomat sowie Trinovid-Ferngläsern Christian Prien höchster Qualität wird die Leica GmbH gegründet. Ab 1. 7. firmiert der Verlag unter Klie Verlagsgesellschaft mbH, alleiniger Inhaber: Hagen Klie. Der APP beschließt am 16. 11. in Fürstenfeldbruck die Umwandlung in einen eingetragenen Verein innerhalb des CV. In zunehmendem Umfang kann die PHOTO PRESSE wieder in die DDR geliefert werden; sie beginnt mit regel mäßigen Situationsberichten über pro fessionelle Fotografie, Handel und Labors und Informationsbeiträgen für die Profis zwischen Elbe und Oder. Hanni KäferKlie wird Redakteurin der PHOTO PRESSE.
Die neuen Kreativen am Bildschirm werden von den etablierten konventionellen Fotografen mit gemischten Gefühlen betrachtet („Puzzle-Orgien am Hochpreis-Spielzeug“). Der „Knackpunkt Composing“ wird heftig diskutiert. Die elektronische Bildbearbeitung wirft vor allem Copyright-Probleme auf.
Hanni Käfer-Klie
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Erneut Wechsel im CV-Vorstand Nach den letzten großen Revirements 1966 und 1981 findet wiederum ein Wechsel im CV-Vorstand statt. Im Anschluß an den 8. Schwäbischen Fotografentag in Augsburg geht im Oktober die Joachim-Giesel-Ära im CV zu Ende: Auf der Mitgliederversammlung in Friedrichshafen wird Johannes Georg (Hannjörg) Lorsbach (West) mit 52 der 59 möglichen Stimmen zum neuen Bundesinnungsmeister gewählt. Zum ersten Mal kommt eine Hannjörg Lorsbach Foto: H. J. Funck Frau in den Vorstand: Helga Schulz (Nord). Weitere Vorstands mitglieder sind Harald Mayer (Mitte), Horst Benz (Südwest), Fred Hascher (Süd), Peter A. Schindler (Arbeitskreise). Lorsbach verspricht Kontinuität nach dem Motto „Zukunft hat Tradition“. Joachim Giesel wird mit der CV-Ehrennadel in Gold und Brillanten ausgezeichnet.
Highlights der Technik
In den Schaufenstern des Fotohandels entdecken die Fotofreunde – Amateure und Profis – allerhand neue Kameras, überwiegend mit elektronischen Verschlüssen, z. B. die Leica R
men an, die dem Moskauer KP-Chef Boris Jelzin jedoch zu langsam vorangehen. Im November erscheint Gorbatschows viel beachtetes Buch „Perestroika“ (Umgestaltung) im Westen.
Fuji TW-300
video-Magazin. Aus Umweltschutzgründen werden die Einweg- („Wegwerf“-) Kameras kritisiert. Fuji und Kodak kreieren die Filmmit-Linse-Knipsschachtel-Mode. Berufsfotografen interessieren sich für die drei neuen Polaroid Miniportrait-Kameras, die Fuji Panorama G 617 prof., die Horseman 450 EM-II, 450 B, 45 FA, ER-1. Kodak stellt das ID Card-System vor, und Agfa präsentiert das Business Graphic-System (ComputergrafikArbeitsplatz).
… und Highlights der Fotochemie In der Bundesrepublik sind inzwischen annähernd 1000 Minilabs aufgestellt. Marktführer ist Noritsu, gefolgt von Fuji, Sitte und Konica. Der Kodak Express Qualitäts-Kontroll-Service für Minilabs wird eingeführt. Großlabor-Komfort, z. B. die Scanning-Technologie ist nun auch bei Minilabs Standard. Der Rapid Access Prozeß RA-4 setzt sich durch, und die SW-Gradationswandelpapiere sind weiter auf dem Vormarsch.
Aus der Orwo-Bilanz
Die Filmfabrik Wolfen produziert und verkauft 19,1 Mio qm Filmmaterialien und 2,1 Mio qm Magnetband. Die Filmproduktion teilt sich wertmäßig auf in 70,2 % Kinefilm, 15,2 % Fotofilm, 14,6 % fototechnische Materialien. Hauptabnehmer sind die Staaten Osteuropas mit 56 %. Im Inland verbleiben 21,5 %. Nach Westeuropa gehen nur 2,6 %. Sonstige Empfänger lt. Statistik mit 19,9 %.
Branche durchleuchtet Das Leica ApoMacro-Elmarit-R 2,8/100 setzt in der Fotooptik neue Maßstäbe für Spitzenleistung
5, Contax mit Spotmessung, Canon EOS 650, 620 und T 90, Nikon F-401 AF, F-501, Minolta 5000, Pentax P 30, Olympus OM 707, Praktica MTL 50 und BCA electronic, Fuji TW-300, Rolleiflex 3003 und 3001 mit Still-
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Eine umfassende Leserbefragung zum 40jährigen Bestehen der PHOTO PRESSE erbringt sehr große Resonanz. 2500 Antworten von ca. 1/3 der Abonnenten können ausgewertet werden. Der Verlag gibt exakte Auskünfte über Struktur der Leserschaft und veröffentlicht eine repräsentative, aufschlußreiche Dokumentation über die Situation in wichtigen Bereichen der Branche.
Größte Bilderschau der Welt in Köln Die ersten Anzeichen für politische Veränderungen in den osteuropäischen Staaten werden spürbar, aber SED-Chef Erich Honecker distanziert sich vom Glasnost- und Perestroika-Trend in der
UdSSR. Der CSU-Politiker und bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauß stirbt. Unruheherde in Ferien gebieten wirken sich auf das Reise verhalten der Bevölkerung aus. 2,3
Präsentationen der Organisationen
non Genesis, Yashica Samurai, Olympus AZ-300. „Intelligente“ Kleinbild-Zoom-Kameras im neuen Design fallen auf. Sinar, Mamiya, Hasselblad, Linhof, Zenza Bronica, Rollei, Pentax, Leica, Nikon, C a n o n , P e n t a c o n u.a. führen neue Kameramodelle vor. Polaroid präsentiert die „Impulse“Kamera und den neuen 600 Plus-Film. Die Filmhersteller brillieren mit nochmals verkleinerten Kristallen – „höhere Quanteneffizienz“ durch Develop Inhibitor Releasing (DIR-Kuppler – Ektacolor Film 25 und 1000), außerdem: Ektachrome 100 HC, Agfacolor XRG 100, Agfachrome CT 100, Fujichrome 50 Prof.D, 100 Prof. D, Konica SR-V 200 und 400 DX, Orwochrom UT 18 DX und UT 21 DX in Metallpatronen. Der schnellste SW-Film ist der variable Kodak T-Max P 3200 Prof. (zu belichten bis ISO 6400/39°).
BFF-Justitiar Dr. Wolfgang Maaßen kritisiert die Gruppe „Photodesign im Handwerk“ und empfindet sie als „Widerspruch in sich, denn Fotodesign und Handwerk schließen einander aus“. Auf der BFF-Jahresversammlung im Februar in Hamburg wird der Vorstand wie folgt neu gewählt: Jacques Schumacher, Werner Deisenroth, Fridhelm Volk. Geschäftsführer ist Norbert G. Waning. Das AWI Fotografen-Journal wandelt sich zum „Art Buyer’s Handbook“, einer guten Orientierungshilfe und Informationsergänzung zum BFF-Jahrbuch. Der AWI ist mit eigenen Workshops auf dem Fotofestival in Arles vertreten. Neuer Vorsitzender des APP ist jetzt Werner Paur, Fürstenfeldbruck. Erstmals wird auf der photokina in der (Profi-)Halle 13 – in die auch die PHOTO PRESSE umgezogen ist – ein Treffpunkt Berufsfotografie („Meet the Professionals“) eingerichtet, an dem sich der CV, APP, ABCV, AWI, ALR und die Gruppe Photodesign im Handwerk mit Infoständen und Diskussionen beteiligen. Der BFF separiert sich und ist an anderer Stelle präsent. Die „Internationale Organisation von Fachphotographen für die Ausbreitung guter Farbporträts“, Colour Art Photo, unterhält einen attraktiven eigenen Stand mit vielen Leistungsbeispielen ihrer Mitglieder ebenfalls in Halle 13.
Futuristisches in Köln Die Technik macht stürmische Fortschritte. Neue Kameraformen aus Fernost ziehen auf der 20. photokina (5. - 11. 10.) in Köln die Blicke auf sich, z. B. die Ricoh Mirai, Chi-
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Mrd. Colorprints werden erstellt. Die Vorteile von Silberhalogenidfotografie (Bildqualität) und Digital Imaging (Bildmanipulation) werden erstmals in hybriden Systemen zusammengeführt.
In einem Satz Die von Agfa, Kodak und weiteren 18 Fotofirmen geförderten 2. Norddeutschen Fotografentage (5. bis 8. Februar) in Timmendorfer Strand / Ostsee der Nord-Innungen incl. Berlin-West zählen 450 Teilnehmer/innen, darunter 220 Lehrlinge, für die zehn verschiedene Workshops geboten werden. Werner Siol BFF, Stv. Direktor der Bufa Hamburg, veröffentlicht seinen aus 1986 stammenden Rohentwurf zur Gründung einer „Akademie für Photographie und verwandte Medien“. Berlin ist 1988 Kulturhauptstadt Europas, und die Fotografeninnung Berlin (West) feiert ihr 75jähriges Bestehen. Polaroid propagiert das „Studio Express“ zur Belebung des Paß- und Bewerbungsbild-Geschäfts.
200 000 Fotos auf 1000 m Bildwand Der Photoindustrie-Verband und der BGL hatten zu einem Wettbewerb aufgerufen und sind von dem großen Erfolg überrascht worden. Aus der enormen Beteiligung kommen ca. 200 000 bunte Prints anläßlich der photokina Köln zum Aushang auf der größten Bilderschau der Welt, die natürlich zur Eintragung ins Guiness-Buch der Rekorde führt. Auf einer 1 km langen Wand vom Museum Ludwig (photokina Bilder- und Filmschauen) über die Hohenzollern-Rheinbrücke bis zum Messegebäude in Deutz wird gezeigt, was die knipsende Bevölkerung für fotogen hält. Ein winziges Detail der größten Bilderschau der Welt in Köln 1988
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Kodak „Prism“ Studio-Version
Kodak präsentiert das PreviewingSystem für Porträtfotografen, die „Prism“ Studio-Version, und das Create-a-printCenter. Die CeWe-Gruppe eröffnet in Berlin (West) ihr 10. Großlabor (Nordcolor) Weiter verbessertes Bäder-Recycling (z.B. durch Eindampfung) vermindert abermals das Entsorgungs-Volumen in den Labors. Am 22. Oktober wird das Projekt „Werkschule für Photographie“ in der Villa Einfrielingen, Soltau, einem kleinen Fachkreis vorgestellt. Der DGPh-Kulturpreisträger Reinhart Wolf (58) stirbt am 10. 11. Fritz Kempe (79), ebenfalls DGPh-Kluturpreisträger, stirbt am 27. 12. Ende des Jahres übernimmt Wolfgang Siol die Leitung der Bufa Hamburg.
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Hunderttausende von DDR-Bürgern stellen Ausreiseanträge oder fliehen über Ungarn via Österreich oder die CSSR in die Bundesrepublik. Bei Friedensgebeten und Massendemos (z. B.
„Wir sind das Volk“ - Die Mauer fällt Leipzig) wird Freiheit gefordert. Am 7. Oktober drängt Michail Gorbatschow anläßlich des 40jahrigen Bestehens der DDR auf Reformen: „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“. Am 9.
November muß die DDR-Führung dem Druck nachgeben und erlaubt Reise freiheit für Ostdeutsche in den Westen. Die Mauern und Zäune öffnen sich; der Jubel ist unbeschreiblich.
In einem Satz Der neue BFF-Vorstand setzt sich aus den Fotodesignern Jacques Schumacher, Werner Deisenroth und Conny J. Winter zusammen. Am 10. 2. erhält die Branche Nachricht vom Tode der Wissenschaftlerin Dr. Edith Weyde (87). Sie war durch das von ihr 1949 entwickelte Agfa Copyrapid-Verfahren weltweit be- Edith Weyde kanntgewordenen. Unter der Schirmherrschaft von Willi Stoph findet im Ost-Berliner Ephraim-Palast vom 10. Februar bis 2. April die beachtliche, viel besuchte historische Bilderund Geräteausstellung „Photographie-Fotografie – 150 Jahre Bild und Technik“ statt. Im April wird die 1. Werkschule für Photographie in der Villa Einfrielingen, Soltau, eröffnet. Heinrich Freytag (fast 85), Fotograf, Fachschriftsteller, Redakteur, Vorstandsmitglied der GDL, stirbt am 9. April. In Stuttgart nimmt das 500 qm große Schulungszentrum Foto- und Videotechnik für Fotografen seine Arbeit auf. Michael Belz eröffnet im Juni in Brühl seine „FotoWerkstatt“ als privatwirtschaftliches Bildungszentrum. Die Branche feiert mit Aktionsschwerpunkt in Berlin-West 150 Jahre Fotografie mit vielen Veranstaltungen, Infoschriften (Forum), Ausstellungen. Der Fachpublizist H. W. Staubach (73), langjähriger Mitarbeiter der PHOTO PRESSE, stirbt am 25. Oktober. Super VHS und High Definition Television (HDTV) bereichern die Bildmedien. Nach einer letzten Meisterfeier am 17. 11. wird die Horst W. Staubach CV-eigene Bundesfachschule (Bufa) Hamburg am 31. 12. geschlossen.
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Bilder-Boom auch in der DDR Nachdem die Planwirtschaft in der DDR die Position „Fotodienstleistungen“ – in den vergangenen zehn Jahren um das vierfache gesteigert – als wichtig eingestuft hat, erlebt die Amateurfotografie auch in Ostdeutschland ihren Boom. Im ersten Halbjahr 1989 steigert sich die Bilderproduktion um 17 Prozent, so daß die Lieferfristen noch länger werden (nicht selten mehr als zehn Wochen). Der 8-mm-Schmalfilm ist im Osten nach wie vor beliebt, denn moderne Videogeräte (in Intershop-Devisenläden) sind exorbitant teuer. Für Camcorder auf dem freien Markt (über Zeitungsanzeigen) werden „offiziell“ 7500,- bis 10 000,- Mark (Ost) verlangt. Tatsächlich müssen Interessenten aber 30 000,bis 35 000,- Mark zahlen.
Organisationen jubilieren Der ABCV existiert 25 Jahre. Am 18. Januar feiert der BFF in Stuttgart sein 20jähriges Bestehen. Die CV-Jubiläumsfeier (85 Jahre) findet am 14. März in Düsseldorf statt und in Leinfelden die der Fotografischen Akademie GDL zu vollendeten 70 Jahren.
Die Colorlabors in der DDR haben zunehmend Probleme, die Filmverarbeitung und Bildherstellung zu bewältigen. Noch nach der „Wende“ gibt es ein paar Wochen lang an bekanntgegebenen Abholtagen Warteschlangen Beispiel: Fotohaus Martin, Aue/Sachsen
12 Fachausschnittsprinter, Hostert Fotomata mit der 6-Bahnen-Maschine RP 108 (RA-4 Prozeß), Konica mit Nice-Print-System 602, Noritsu mit QSS-1001 V und Polielettronica mit Printer Lift Video Scan. Homrich konzipiert den Fachvergrößerer VA 1802 mit Bildschirmdialog. Dies sind nur einige Beispiele.
Akademie-Gründung in Hamburg Am 17. Mai unterzeichnen als Gründungsmitglieder die Repräsentanten vom Fach verband Hamburger Fotografen, CV, Photo industrie-Verband, der DGPh, der Hanseatischen Wirtschaftsgesellschaft Handwerk sowie der CV-Ehrenpräsident Heinz Bindseil die Vereinbarung über die Schaffung einer Akademie für Photographie Hamburg (aph). 1. Vorsitzender wird OM Rolf Hartenfels, Geschäftsführer Heinz Hoffmann. Um den Modellversuch einer Ausbildungsneuordnung im Fotografenhandwerk realisieren zu können, wird intensiv nach geeigneten Schulungsräumen in Hamburg gesucht.
Hybrid-Zukunftstechnologie im Lab Minilabs werden noch kompakter und leistungsstärker. Die Hersteller werben mit Stellflächen von 0,8 qm und hohen Kapazitäten. Neue Equipments gibt es u. a. bei Copal, Fuji, Konica, Müllersohn. Die Agfa Multiscanning-Technologie findet sich jetzt auch im Compactlab MSC mit Total Film Scanning (TFS), Auto Frame Positioning (AFP) und Auto Channel Calibration (ACC). Mit dem modularen CRT-Scanner-Print system wird die Hybrid-Zukunftstechno logie vorgeführt. Gretag kommt mit dem Master Scan 96, Sitte mit dem Sitronic Crop
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Unterzeichnung des Akademie-Gründungspapiers in Hamburg: Am Tisch vorn Heinz Bindseil, hinten links H. J. Ernst. Stehend BIM Hannjörg Lorsbach und OM Rolf Hartenfels
photokina im Zeichen der Einheit Erich Honecker hat sich nach Moskau abgesetzt. Die neue Mehrp arteien regierung in der DDR unter Lothar de Maizière (CDU) verhandelt mit dem Bund über die Vereinigung beider deut-
scher Staaten. Am 1. Juli wird die DMark in Ostdeutschland eingeführt. Die Siegermächte akzeptieren die Vereinbarungen über den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik. Nach 41 Jahren endet
Verstärkte Kontakte West-Ost
fen von der Treuhand zu 100 Prozent (Baltic Color GmbH) und Südcolor im Herbst – für begrenzte Zeit – das Fotolabor Thun in Eisleben. Auch einige andere Finisher strecken ihre Fühler nach Osten aus.
sind nach der Grenzöffnung möglich gewor-
den. West-Innungen und Vereinigungen helfen den Ost-Kollegen mit Rat und Tat. Die beiden Berliner Innungen beschließen die Zusammenlegung unter Leitung von OM
Wolfgang Schumann
Colour Art Photo-Initiator Leif Preus
Wolfgang Schumann (West), Stellvertreter wird OM Joachim Schmidt (Ost). Plusfoto nimmt schon im Januar erste Kontakte mit DDR-Fotohändlern auf. Es werden Mitglieder geworben sowie Workshops organisiert. Am 14. März wird ein Lizenzvertrag Leif Preus/Eberhard Schmidt (CeWe Color Hamburg) und Friedel Bollen zur Einführung von Colour Art Photo in der DDR geschlossen. In kurzer Zeit erklären 40 ostdeutsche Porträtfotografen ihre Mitgliedschaft. Diverse Produkt-Infoschauen und Vortragsveranstaltungen der westdeutschen Industrie, Großhändler und Finisher finden bei DDR-Fotografen reges Interesse. Die Zahl der selbständig arbeitenden ostdeutschen Fotografen wird Mitte des Jahres auf ca. 1000 geschätzt. Bis zum Tag der Vereinigung können 42 Porst-Franchise-Fotogeschäfte in Ostdeutschland eröffnet werden. Porst vereinbart ein Joint-venture mit dem Fotopapierwerk Dresden.
Aktivitäten der West-Finisher Einige Großlabors übernehmen im ersten Halbjahr die Verarbeitung von Filmen aus der DDR gegen Mark(Ost) und verkürzen die Lieferfristen für die Verbraucher ganz erheblich. Im Februar besuchen viele ostdeutsche Atelierhändler und Colorlabor-Inhaber den CeWe-Betrieb Nordcolor, Bad Schwartau, um sich über moderne Verarbeitungstechnik zu informieren und Geschäftskontakte zu besprechen. Am 28. Februar wird eine GmbH zwischen Color Kassel und dem VEB-Teilbetrieb Gotha Color vereinbart. Kiel Color übernimmt am 2. Juli die Rostocker Laborniederlassung der Filmfabrik Wol-
Photo-CD vorgestellt Der Termin der neuen deutschen Einheit fällt in die Zeit der photokina Köln (3. - 9. Oktober). 164 500 Fachbesucher, sieben Prozent mehr als 1988, kommen an den Rhein, darunter zahlreiche Fotografen und -händler aus dem Ostteil Deutschlands, um ihren großen Info-Nachholbedarf zu decken. Kodak stellt das Photo CD-System („elektronisches Fotoalbum“) der Öffentlichkeit vor. Zahlreiche neue Kameras werden präsentiert, z. B. Linhof Metrika, Kardan GTL und E, Sinar e, Mamiya RB 67 Prof SD, Leica R-E, Canon EOS 1000, Epoca Caption, Olympus IS-1000, Pentax Zoom 105 Super, Nikon F-601, Praktica BX 20 S, Fuji DL-9oo Zoom, Polaroid image Pro. Diverse Still-Video-KaDie neue meras (u. a. von Kodak Photo-CD Canon, Pentax, Olympus) und Video-Backs sowie kompakte Camcorder – einer erstmalig mit Farb-LCD-Sucher – sind zu sehen. Als neue Filme werden angeboten: Agfa Triade-System (Portrait 160, Optima 125, Ultra 50), Fujicolor Super HG 100 und 1600 sowie Fujichrome Velvia, Polaroid High Definition 100, 200 und 100 Chrome, Scotch Color 100, 200, 400, Ilford SW-Filme 400 Delta, XP 2, FP 4 Plus und HP 5 Plus.
CV-Vorstandsquerelen Wegen erheblicher Meinungsdifferenzen zwischen dem CV-Vorsitzenden und dem CV-Geschäftsführer verkündet Hannjörg Lorsbach am 1. April seinen Rücktritt vom Amt des Bundesinnungsmeisters und übergibt die Führung an den bisherigen Stellvertreter Horst Benz. Nach turbulenter Mitgliederversammlung wird am 1. Mai in Dortmund ein neuer CVVorstand gewählt: Hannjörg Lorsbach (erneut BIM), Fred Hascher (Stv.) und Michael Weinhart (Stv.).
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am 3. Oktober die Existenz der DDR. Durch friedliche Revolution wird die deutsche Einheit wiederhergestellt. Der alte Ostblock unter UdSSR-Führung bricht auseinander.
In einem Satz Der BFF zählt per 1. Januar insgesamt 459 Mitglieder. Am 10. Januar wandelt sich der Zentrale Fachbeirat des Fotografenhandwerks auf DDR-Ebene bei der Koordinationskammer Foto in Karl-Marx-Stadt in den „Zentralverband des Fotografenhandwerks der DDR“ (ZdF) um und formuliert eine neue Satzung. Vom 10. bis 12. Februar finden die 3. Norddeutsche Fotografentage in Travemünde mit mehreren Fotografen (Gästen) aus der DDR statt. Am 1. März wird das Fotochemische Kombinat Wolfen aufgelöst und der Stammbetrieb, die Filmfirma, am 13. Juni eine AG der Treuhand mit einem Kapital von 230 Millionen DM. Das elektronische Kodak Premier Retu sche- und Fotocomposing-System speziell für Fotofachlabors wird auf der Drupa ‘90 vorgestellt. Am 28. Juni erklärt Ex-BIM Joachim Giesel „aus tiefgreifenden Gründen“ seinen Austritt aus der Fotografen-Innung Hannover. Im Sommer gibt sich die Bayerische Staatslehranstalt für Photographie München einen neuen Namen: Staatliche Fachakademie für Photodesign. Der große Promotor der Fotowirtschaft in der Nachkriegszeit, Dr. h.c. BrunoUhl, stirbt am 22. Juli in seinem 95. Lebensjahr. Nach Koordinations-Verhandlungen zwischen CV und ZdF und VerDr. h.c. Bruno Uhl einbarung von befriFoto: Fritz Kempe steten Gastmitgliedschaften ostdeutscher Fotografen im CV, wird dem ZdFVorsitzenden Dieter Hofmann, Chemnitz, die Position des CV-Regionalleiters Ost angetragen. Aufgrund von Mißverständnissen und „fehlenden Konsens“ mit dem CV tritt Dieter Hofmann als Regionalleiter Ost zurück, und der ZdF wird am 26. 11. aufgelöst.
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Erster gesamtdeutscher Fotomarkt Ungeklärte Eigentumsverhältnisse in den Ostregionen hemmen teilweise die wirtschaftliche Entwicklung. Im Januar herrscht Krieg am Persischen Golf („Operation Wüstensturm“). Gewissen-
Kodak meldet den 300. Express-Ser vice-Teilnehmer in Guben. Agfa produziert im ehemaligen ZeissZweigwerk Gera Laborgeräte, zunächst die PRO-Modelle und den Professional Printer PSP 8. Am 22. Februar feiert Dr. Karl Steinorth (Kodak) seinen 60., PP-Redakteur Günther Lensch seinen 65. Geburtstag. Im Frühjahr startet die aus dem ehema ligen VEB entstandene Calbe Fotochemie GmbH mit etwa 150 Produkten, u. a. Chemikalien für C-41- und EP-2 Prozesse, die neue Produktion. Meyer-Görlitz bietet die letzten 100 nostalgischen Globica II Studiokameras Standard und Luxus aus Holz mit Objektiv für nur DM 3490,- bzw. 4580,an. Die Fachhandel-Kooperation im Verbund Vision 2000 erreicht nach drei Jahren einen Marktanteil von mehr als 10 Prozent. Am 2. Mai beginnt der erste Meistervorbereitungs-Lehrgang an der Akademie für Photographie Hamburg (aph) mit 21 Teilnehmer/innen, zwei aus den neuen Bundesländern. Unter Federführung von Agfa finden vom 3. 10. -3. 11. die 1. Internationalen Fototage Herten statt. Am 8. Mai wählt der Photoindustriverband Dr. Klaus Gerlach (Agfa-Gevaert) zu seinem neuen Vorstandsvorsitzen- Dr. Klaus Gerlach den. Die Fotografen-Fachklassen der Kommunalen Berufsschule 2 Potsdam (Leitung Dieter Krafft) beziehen neue Räume in Babelsberg zur Unterrichtung von Azubis aus den neuen Bundesländern. Die Innungen Berlin, Cottbus, Frankfurt/O. und Potsdam gründen den neuen Landesverband der Berufsfotografen Berlin-Brandenburg mit Sitz in Berlin.
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unerbittlichen Marktwirtschaft ist nicht einfach zu verkraften. Berlin, Hauptstadt Deutschlands, ist eine riesige Baustelle. Aus ehemals voluminösen Händlerlabors werden moderne Minilabs.
„Pyramide“ Deutschland
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lose Vertreter westdeutscher Gerätelieferanten verkaufen veraltete Equipments zu horrenden Preisen. Die „Ossis“ fühlen sich über den Tisch gezogen. Der abrupte Wechsel in das neue System der
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Auf der BFF-Tagung am 7. Juni in Hamburg wird die deutsche Sektion „Pyramide“ gegründet. 12 EU-Länder gehören zur Gruppe. Die Vereinigung hat sich laut § 3 die „Wahrung und Förderung der berufsständischen Interessen der freiberuflichen Fotografen und/oder Designer“ zum Ziel gesetzt.
Orwocolor QRS 100 für C 41 Prozeß
Erstmals werden Wirtschaftszahlen des gesamtdeutschen Fotomarktes erstellt. Danach sind 1991 insgesamt 154 Mio Filme, 5,04 Mio Fotokameras und 1 Mio Videocam corder (+ 34 Prozent) verkauft worden.
schon am 24. September heißt es, daß bis zum Ende des Jahres 7200 von 9500 Beschäftigten entlassen werden müssen. Der frühere Absatzmarkt im Osten ist weggebrochen, der Verkauf im Inland und Westeuropa verläuft infolge der Marktsättigung enttäuschend. Es fehlen Orders der großen Handelskooperationen.
Konzentrationen im Finishing
CV umbenannt
Der Trend geht zu wenigen, dafür aber größeren Gruppen. Foto Quelle übernimmt am 1. April von den Fotochemischen Werken GmbH, Berlin-Köpenick, das Orwo-Color labor in Berlin-Marzahn und betreibt es unter der Bezeichnung Revue Colorlabor GmbH. Die Brunninger Laborgruppe beginnt im Sommer in Gera mit der Bilderproduktion. Südcolor projektiert ein Großlabor im Raum Chemnitz. Die Colorwerbe Besier GmbH Wiesbaden übernimmt die Colorlabor Leipzig GmbH. Im November nimmt die CeWe Color-Gruppe ihr 12. Großlabor (in Dresden) in Betrieb.
Der Centralverband veranstaltet vom 1. bis 4. Juni in Oberhof/Thüringen den Deutschen Photographentag 1991 und ändert seinen Namen in „Centralverband Deutscher Berufsphotographen“. Die gegen den Mit gliederschwund vorgebrachte Idee, Einzelmitgliedschaften einzuführen, wird abgelehnt. Die Fotografeninnung Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern beschließt den Austritt aus dem CV. Die großen Meinungs verschiedenheiten zwischen CV-Geschäftsführer und Bundesinnungsmeister halten an. Am 7. Oktober erklärt BIM Hannjörg Lorsbach in Augsburg den Rücktritt des CV-Gesamtvorstands.
Gesamtdeutsche Fotokonjunktur
Neubeginn in Dresden Heinrich Manderman, seit 40 Jahren mit dem Dresdner Kamerabau verbunden, übernimmt einen Betriebsteil von Pentacon und sichert 200 Arbeitsplätze. Ab Frühsommer wird die Weiterproduktion von Praktica-Modellen gestartet. Das neue Unternehmen heißt Jos. Schneider Feinwerktechnik GmbH & Co. KG, Dresden. Im August nehmen die Kamerawerke Noble GmbH Dresden mit ca. 30 Mitarbeitern die Herstellung hochwertiger fotografischer Geräte und Baugruppen auf.
PP - Redaktions-Team erweitert Die Aufgabenbereiche wachsen, die Heft umfänge ebenfalls. Deshalb wird das Redaktionsteam am 1. Januar durch Jürgen G. Gumprich/DGPh als Redakteur der PHOTO PRESSE und ab 1. Juli durch Wolf-
Hoffnung und Enttäuschung in Wolfen Der Orwocolor QRS 100 mit neuer (C 41)-Emulsionstechnologie aus der Filmfabrik kommt auf den Markt. Außerdem sind verbesserte SW-Filme Orwopan 15, 21, 27 DIN lieferbar. Zuversichtlich und hoch motiviert erhofft man sich schon für das folgende Jahr einen Umsatz von 230 Mio DM. Doch
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Jürgen Gumprich/DGPh Foto: Anne Claus
Wolfgang Heinen/DGPh
gang Heinen/DGPh verstärkt, das damit aus fünf Personen besteht. Auch der Kreis der Ständigen Mitarbeiter erweitert sich.
Der Einzug von Digital Imaging Die Reisefreudigkeit der Deutschen nimmt trotz Rezessionserscheinungen und steigender Arbeitslosigkeit weiter zu. Die Bevölkerung der neuen Bundesländer findet in der weiten Welt viele
neue Fotomotive. Das Laborgeschäft wächst; die Finisher printen 3,4 Mrd Colorb ilder, und die SW-Fotografie erlebt mit 154 Mio Bilder eine Renaissance. Auf der photokina Köln stellt die
Muntere Kooperationen
Noblex. Kodak stellt das Digital Camera System DCS vor, Canon die ION RC 260 mit 1/2“ CCD-Chip und Rollei das Digital Scan Rückteil zur Rolleiflex 6000 – Wegweiser in die bildtechnische Zukunft.Über 70 Fotoausstellungen, Video- und Diapräsentationen umfaßt das kulturelle Rahmenprogramm zur photokina in Kölner Galerien, Museen und Ateliers.
Die aus vier Unternehmen gebildete Gruppe Stoppel (Großlabor, Fotogeschäfte, Handelsgruppe, FHGV) stellt sich am 24. März der Öffentlichkeit vor. Plusfoto, Ringfoto und Vision 2000 etablieren am 14. August die „Arbeitsgemeinschaft der Fotofachhandelskooperationen (AFK), speziell für Konditionsverhandlungen mit der Industrie. Es wird ein Gesamtumsatzvolumen von ca. 1,6 Mrd DM vertreten. Nach erhofftem Beitritt von Fotoco würde es sich auf rund 2,5 Mrd DM erhöhen. Das Porst-Vertriebsnetz umfaßt 108 eigene Filialen, 2630 Franchise-Vertriebsstellen, davon 360 in den neuen Bundesländern. Die Interdiscount hält 54 Prozent der Anteile der Porst Holding, der Rest ist in Porst-Familien- und Streubesitz. Der Porst-Jahresumsatz wird mit annähernd 800 Mio DM genannt. Marxist Hannsheinz Porst vollendet am 8. November sein 70. Lebensjahr.
Expansive Fototechnik Die photokina präsentiert neue Technologien. Die digitale Fotografie hält Einzug in die
Minolta Dynax 7000 i
Profistudios, und die Printer produzieren noch schneller (z.B. 15 000 Bilder pro Stunde). Viele neue KB-Kompakt- und SLR-Kameras kommen auf den Markt, u. a. die Minolta Dynax-Modelle, Canon EOS 5, Nikon F 90, Leica R 7, Praktica BX 20s, Olympus IS 2000 und 3000 „Allin-One“, Polaroid Vision (Nutzformat 7,3 x 5,4 cm), Panoramakamera Zur photokina wird die neue Linhof Technikardan präsentiert
Orwo: Umsatzziel nicht erreicht Die in eine GmbH umgewandelte Filmfabrik Wolfen – Geschäftsbereiche Foto, Cine, Grafik, Organica, Base (850 Beschäftigte) hofft, mit dem von der Treuhand eingeräumten zinslosen Kredit in Höhe von 80 Mio DM einen Jahresumsatz von 90 Mio DM erzielen zu können, der jedoch bei weitem nicht erreicht wird.
Kodak vertreibt Orwo X-Ray Filme Die Kodak AG erhält am 1. Juli von der Treuhand ihre alte Filmfabrik in Berlin-Köpenick zurück. Sie war 1942 als Teil des Gesamtunternehmens als sogen. Feindvermögen unter Zwangsverwaltung gestellt worden. Während der DDR-Zeit hatte sie den Status eines VEB und fertigte u. a. Dekopan- (De-Ko=Deutsche Kodak) und Röntgenfilme. Von den früher 1400 Beschäftigten blieben nach der Wende zunächst 450 und schließlich nur noch 150. Kodak erwirbt das Warenzeichen Orwo X-Ray und vertreibt die vor allem in den Staaten des ehemaligen Ostblocks gut eingeführten Röntgenmaterialien als „zweite Marke“.
Fotokulturelle Aktivitäten in Dresden Das Gebäude des alten Ernemann-Werkes wird von der Stadt Dresden erworben, um darin die Technischen Sammlungen und ein Fotografie-Museum unterzubringen. Mit finanzieller Hilfe des Photoindustrie-Verbandes wird die wertvolle Hermann-KroneSammlung vor schädlichen Umwelteinflüssen geschützt. Die DGPh-Veranstaltung (Mai) in Dresden steht im Zeichen der ostdeutschen fotohistorischen Schätze.
Vergangenheits-Bewältigung Die Fotografische Akademie GDL versucht in einer Podiumsdiskussion im Mai eine Aufarbeitung ihrer Vergangenheit zur Zeit des „Dritten Reiches“. Dr. Claudia-Gabriele Philipp, Hamburg, übernimmt von Prof. Gottfried Jäger den GDL-Vorsitz.
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1992
HOTO PRESSE auf dem Stand in P einer „gläsernen Redaktion“ vom 6. bis 22. September eine tägliche, kosten lose, brandaktuelle Sonderausgabe „Messe live“ her.
In einem Satz Der CV wählt am 12. 1. einen neuen Vorstand: BIM Peter A. Schindler, Stv. Hans Starosta und Manfred Grünwald. Die 4. Norddeutschen Fotografentage Travemünde (14. - 17. 2.) bieten Peter A. Schindler für 270 Auszubildende 12 Workshops. Am 2. April übernimmt Thomas J. C. Matzen den Hamburger Medienbunker und vom Fotog r a f e n F.C. Gundlach die Firmengruppe PPS. Professional Photo Service, um mit einem Aufwand von 17 Mio DM das Prof. F. C. Gundlach Innere des Betonklotzes eingehend umzugestalten. Die Fotopapierfabrik Argenta, München, wird liquidiert. Am 5. Mai wird der Dokumentarfotograf/innen-Verband (DOK) in Hamburg gegründet. Dr. Walter Boje (86) stirbt am 20. Juli. Die ehemalige Direktorin der Bayerischen Staatslehranstalt für Photographie, Hanna Seewald (93), verstirbt am 26. 8. Der CV meldet die Fertigstellung des in Abstimmung u. a. mit der IG Chemie, IG Medien, dem ALR, BGL, DIHT und DHKT entstandenen Konzepts einer Neuordnung der dreijährigen Ausbildung zum Fotolaboranten/zur Fotolaborantin. Am 26. August wird aus dem ehemaligen Ausbildungszentrum des Photographenhandwerks Hamburg (APH) offiziell die Akademie für Photographie Hamburg e.V. (aph). Das Ausbildungszentrum für Fotografenlehrlinge in der Gewerblichen Berufsschule Gera wird am 6. 11. eröffnet.
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1993
Im Zeichen der Rezession
Die wirtschaftliche Stagnation, steigende Arbeitslosigkeit und die höheren Belastungen der Haushalte beeinträchtigen die Bevölkerung unterschiedlich stark. Die ethnologischen Auseinandersetzun-
gen im ehemaligen Jugoslawien nehmen an Härte zu. Zwischen Interessenten und der Treuhand haben Gespräche zwecks Gesamtübernahme der Filmfabrik Wolfen, u. a. mit einem Schweizer
In einem Satz Kodak präsentiert ein neues Konzept für das Kodalux-Markenbild und bietet das Marketing Porträt-Partner-Programm für aktive Porträtfotografen. Das Agfa Minilab Business System (bestehend aus den Gerätekombinationen Filmprocessor, Printer, Papierprocessor) bietet das Know-how aus der Groß finishing-Technologie (MSC, TFS) und schließt Standortberatung, Mitarbeiterschulung, Shopdesign, Werbemittel und Finan zierungsplanung mit ein. Baltic Color in Bargeshausen bei Rostock und Nordcolor in Berlin-Tegel weihen ihre neuen Laborgebäude bzw. -Erweiterungen ein. Das von den Sektionen Bild und Photopädagogik in der DGPh am 2. Mai in Leipzig durchgeführte Symposium befaßt sich mit dem „Weg zum Bild, Fotografiestudium in Deutschland“. Tetenal Super Low Rate Farbentwickler erreichen extrem niedrige Regenerierraten. Heinz Neumüller, Aufsichtsratsvorsitzender der CeWe Color Holding AG, bei der Börseneinführung im März 1993, wartet gespannt auf die erste Preisfeststellung der CeWe-Aktie. Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) veranstaltet am 30.11. in Nürnberg den Imaging Summit ’93 mit Fachreferaten für ca. 150 Top-Manager der Branche. Bildermacher aus den verschiedensten Bereichen setzen sich kritisch mit Haß und Gewalt auseinander. Daraus Heinz Neumüller entsteht die Ausstellung „Bildermacher gegen Haß – Aktionen für mehr Menschlichkeit“. Die Aktion will der sich ausbreitenden Ausländerfeindlichkeit Paroli bieten. Die Finishing-Unternehmen Brunninger und Kielcolor gründen zusammen die Eurocolor GmbH. Die Geschäftsleitung teilen sich Bernd Kraus und Christian Prien.
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Erste Preisfeststellung der neuen CeWe-Aktie am 25. März: DM 339,-
CeWe geht an die Börse Als erstes deutsches Großlabor-Unternehmen geht die CeWe Color Holding AG im März an die Börse. Der Plazierungspreis für die Aktie beträgt DM 335,-. Die erste Preisfeststellung am 25. März: DM 339,-. Für 1993 erwartet die Fotolabor-Gruppe einen Umsatz von 450 Mio DM. Mit einem Markt anteil von annähernd 30 Prozent (rd. 1,5 Mio Farbbilder) steht sie in Deutschland weit an der Spitze.
Mehr Colour Art PhotoLaborpartner Die deutsche Colour Art Photo-Gruppe hat 401 Mitglieder, davon 78 in den neuen Bundesländern. Sie schließt einen Kooperationsvertrag mit der Kodak GmbH (Laborbetriebe) und weitet die Geschäftsverbindungen auf die kompletten Firmengruppen der bisherigen Laborpartner aus. Im Oktober wird den Mitgliedern „Mega“, das große Paßbild 6 x 8 cm, vorgestellt.
BFF mit 6er Vorstand Auf dem 24. BFF-Kongreß (4.-6. Juni in Köln) wird zum ersten Mal mit Herlinde Koelbl eine Frau in den nunmehr auf 6 Personen erweiterten Vorstand gewählt.
Kooperations-Experimente Im Verbund Vision 2000 trennt sich von der Hako AG, die nach Konkurs von Escom übernommen wurde. Die Aktivitäten der Arbeitsgemeinschaft der Foto-Kooperationen (AFK) sollen verstärkt werden. Ringfoto – Marktanteil 13 Prozent, 886 Mitglieder mit 1142 Vertriebstellen, davon 212 in Ost-
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Handelshaus, das 100 Millionen DM investieren will, begonnen. Überall in der Wirtschaft, so auch in der Fotobranche, wird nach echten Innovationen gerufen, um die Rezession zu überwinden.
deutschland – erklärt im Juni den Austritt aus der AFK. Vertreter von 19 Foto-Organisationen treffen sich am 7. Mai in Düsseldorf (Moderation Dr. Wolfgang Maaßen), um einen erneuten Versuch zu unternehmen, der Zersplitterung der fotografischen Verbände entgegenzuwirken. Nach einer zweiten Zusammenkunft am 10. Dezember von nur noch fünf verbliebenen professionellen Vereinigungen zeichnet sich das Scheitern einer Kooperation von Fotoprofis ab. aph mit neuem Ausbildungsmodell Die Akademie für Photographie Hamburg (aph) wird in den Kreis der internationalen Ausbildungszentren der Firma Hasselblad, Göteborg, aufgenommen. Mitte November startet die aph als private Fotofachschule ein neues Ausbildungsmodell, kombiniert aus Fachschul- und Praktikumphasen, das zur Erlangung des Gesellenbriefes im Fotografenhandwerk führt .
Profifilme weiter verbessert Die T-Kristall-Technologie-Farbumkehrfilme Kodak Ektachrome Panther Prof. 50, 100, 200, 400, 1000 setzen neue Qualitätsmaßstäbe. Außerdem gibt es die Ektachrome Elite Diafilme 50 bis 400, die RVP Fuji chrome Velvia Prof. 50 und 100, den dünnschichtigen Fujicolor Super G-Film sowie den Polacolor PRO 100 (Trennblatt-) Sofortbildfilm.
digit! kommt Zahlreiche Workshops und Seminare der Industrie und Organisationen befassen sich mit der digitalen Fotografie. Immer mehr Fotografen wenden sich der elektronischen Aufnahmeund Bearbeitungstechnik zu. Im Januar erscheint digit! als künftige ständige 14tägige Beilage zur PHOTO PRESSE, Roland Franken mit Roland Franken als d i g i t !- Redakteur, unterstützt vom PPRedaktionsteam. digit! informiert aktuell über alle für Berufsfotografen und Fachlabors relevanten Digital-Imaging-Bereiche.
Hybridtechniken liegen im Trend Auf der photokina werden neue SLR- und Kompaktzoomkameras mit erneut höherem Bedienungskomfort präsentiert. Hybridtechniken, d.h. das Zusammenspiel von analoger Aufnahme per Film und digitalen
Ausgabeverfahren, setzen sich durch. Der leichte wirtschaftliche Aufschwung gibt erst wenig Hoffnung. Insolvenzen nehmen zu, auch in der Fotobranche. Finisher können jedoch eine weitere Bilderzahlsteige-
Bildorientierte Multimedia-Messe
Salzburg (20.-23. März) wird Rolf Hartenfels, Hamburg, zum neuen Vorsitzenden gewählt. Der 1984 gegründete Arbeitskreis Jugendphotographie und Photopädagogik International (AJPI) wandelt sich im April zu einem rechtskräftigen Verein um. Der BFF begeht vom 17. bis 19. Juni anläßlich seines 25jährigen Bestehens einen Kongreß mit umfangreichen Programm in Stuttgart. Der CV befaßt sich mit der Möglichkeit einer Bufa-Neugründung. Der AWI-Vorstand setzt sich aus Ulrich Steinmetz, Thomas Eigel und Günther Uttendorf zusammen.
Viel Aufmerksamkeit gilt auf der photokina, Untertitel „bildorientierten“ Multimedia-Messe den neuen Kameras wie z.B. Minolta Dynax 500 si, Olympus IS-100 All-in-One, Canon EOS ln, Nikon F 90 X, F 70, Contax G 1, Pentax Z-20, Fuji GX 680 II, Panorama GX 617, der preisgünstigen Sinar X 4 x 5“/ 9 x 12 cm. Neue Spitzenqualitäten werden bei Filmen erreicht: Es kommen die Kodak Ektar-Filme,
Liquidation der Filmfabrik Wolfen
Vericolor HC 100 Prof., Ektacolor Pro Gold 160 und 400, Agfacolor Optima 400, Agfa High Definition HDC 100, 200, 400 Farbnegativfilme, Fuji Profifilme Provia und Fujichrome Sensia auf den Markt. Bei Camcordern gibt es jetzt LCD-Farbmonitoren als Sucher, z.B. beim Sharp ViewCam VL E 315 und JVC InfoCam. Zahlreiche neu konzipierte Laborgeräte und -maschinen werden vorgestellt.
Eine Privatisierung der Filmfabrik Wolfen GmbH als Ganzes scheitert. Am 20. Mai wird durch die Treuhand die Auflösung der Gesellschaft beschlossen und die Liquidation eingeleitet. Nun soll versucht werden, Investoren für die Übernahme von Teilbereichen zu finden, u.a. auch auf dem Wege eines Management-buy-outs, um so viele der 750 Arbeitsplätze wie möglich zu erhalten. Das auf einen Wert von 15 Mio DM eintaxierte Warenzeichen Orwo bleibt erhalten. Die Filmfabrik hat in den letzten drei Jahren erhebliche Verluste gemacht, die dreimal so hoch waren wie der Umsatz. Die Konfektionierung der K 16- und SL-Filme wird eingestellt.
Aus den Organisationen
PHOTO-PRESSE-Aktivitäten
Die Gruppe Pro Portrait, ein Zusammenschluß engagierter Fotografen mit dem Ziel, bei ihren Meetings Probleme zu diskutieren und Marketing-Konzepte zu erarbeiten, wird im März im Studio Dieter Eidens-Holl, Boppard, gegründet. Auf dem APPI-Treffen in
Die PP bekommt ein neues „Gesicht“ und schreibt ihren IMPULSE 94-Preis für beispielhafte Konzepte der Fotobranche aus. Eine fachkundige Jury entscheidet über die Vergabe: Der erste Preis geht an Agfa-Gevaert (Ausbildung), der zweite an Vision 2000 (Xobbox Spaßkamera), der dritte an Boys & Girls (Kindergarten-/Schulfotografie) und verbAtelier (CI für Farbfoto Harz). Die Preisverleihung erfolgt auf der photokina. Zur photokina erscheinen auch der Branchenkalender 1995 mit zahlreichen Adressen und Informationen sowie der attrak tive 50 x 70 cm-Wandkalender 1995 „Montagen in Weiß“ mit Composing-Arbeiten von Eberhard Grames (mit Intern. Kodak Fotokalender-Preis ausgezeichnet). Zum zehnten Mal wird der PP-SW-Titelbilderwettbewerb für den Nachwuchs ausgeschrieben. d i g i t ! veranstaltet Workshops für Digital Imaging in den Niederlanden und beteiligt sich mit Infoständen auf der CeBIT und photokina.
Canon EOS 1N
18.1. Leonberg/Stuttgart, 25 Jahre BFF. Vier von neun Gründungsmitgliedern, v.l.n.r.: Fridhelm Volk, Mark Mender, Walter E. Lautenbacher, Franz Lazi feiern hier das Jubiläum
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rung um etwa 3% auf 3,75 Mrd Color- und 163 Mio SW-Prints melden. In Südafrika endet die Apartheid, Nelson Mandela wird der erste schwarze Präsident. Das Leid in Bosnien-Herzegowina wächst.
In einem Satz Wolfgang und Heidi Schumann, Berlin, und Rolf Hartenfels, Hamburg, organisierten die 5. Norddeutschen Fotografentage Travemünde (4. - 7. Februar) mit sehr gutem Erfolg . Fünf Unternehmen (Canon, Fuji, Kodak, Minolta, Nikon) arbeiten am Forschungsprojekt 235, einem neuAdvanced Photo en Filmformat mit System Filmpatrone diversen interessanten Features, das etwas später im Jahr als Advanced Photo System vorangekündigt wird. Die Kooperationen Vision 2000 und Plusfoto gründen – unter weitgehender Beibehaltung der eigenen Identitäten – die gemeinsame Alphaplan Marketing- und Dienstleistungsgesellschaft mbH mit Sitz in Frankfurt a.M. Die umweltgerechte Verpackung ist zu einer nicht zu unterschätzenden MarketingAufgabe auch in der Fotobranche geworden. Plaubel übernimmt den DeutschlandVertrieb Horseman Großbildkameras. Agfa führt das neue Bilderkonzept Agfa StarPrint zur Sicherung des Laborgeschäfts ein und setzt auf das Markenbewußtsein der Verbraucher. Die Rencontres Internationales de la Photographie in Arles bestehen im Sommer 25 Jahre und präsentieren sich vielfältiger als je zuvor. Die Ringfoto-Gruppe erwartet einen Außenumsatz von 1 Mrd DM, öffnet sich für neue Mitglieder und betreibt europaweite Expansion. Die Firma Porst, 75jährig, erreicht 1 Mrd DM Umsatz, und bei Dresden beginnt der Porst AG-Finisher Intercolor die Bilderproduktion. europafoto Deutschland – 231 Mitgliedsfirmen mit 514 Vertriebstellen – entwickelt sich weiterhin positiv. Die CeWe-Color-Stiftung vergibt zum ersten Mal den Heinz-Neumüller-Preis (DM 12000,-) an die drei jahresbesten Absolventen der Staatlichen Fachschule für Optik und Fototechnik Berlin.
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Die Branche hofft auf neue Impulse
Für die professionelle Fotografie gewinnt Digital Imaging immer stärker an Bedeutung. Der Amateurmarkt bereitet sich sukzessive auf die Einführung eines neuen Fotosystems vor, von dem man
sich wesentliche Belebung des Gesamtmarktes erwartet. Die Zurückhaltung der Verbraucher bei Fotoprodukten macht sich im Fachhandel weiterhin negativ bemerkbar. Der Bildermarkt bleibt ge-
genüber dem Vorjahr konstant, der Absatz an Siegelreflexkameras nimmt leicht zu. Das Internet ist neues „Wunderkind“ der Kommunikationswelt. Der Frieden in Bosnien ist noch nicht sicher.
In einem Satz
Advanced Photo System ante portas
Im Januar gründet sich mit .pic (Professional Imagers Club) der erste deutsche Verband für digitale Anwender. Die deutsche Colour Art Photo-Gruppe (ca. 450 Mitglieder) feiert mit rund 500 Teilnehmern ihr 20jähriges Bestehen. Im März gründen Fotoreporter in Hamburg „FreeLens“, den Verein der Foto journalistinnen und Fotojournalisten e.V. Das Alphaplan-Projekt der Kooperationen Plusfoto und Vision 2000 scheitert im Mai, doch soll die Alphaplan-Idee mit neuen Partnern weiterbestehen. Am 24. Mai wird Wolfgang König, Vorstandsvorsitzender der Kodak AG, zum neuen Vorsitzenden des Photoindustrie-Verbandes gewählt. Ringfoto, die mitgliederstärkste Kooperation, verkündet im Juni anläßlich ihres 30jährigen Bestehens die Erwartung, 1995 die 1-Milliarde-DM-Schwelle im Außenumsatz zu überschreiten. In Peking findet im Juni die erste chinesische Fotomesse statt, auch deutsche Unternehmen sind beteiligt. Auf seinem Kongreß (16. - 18. 6.) in Stuttgart verkleinert sich der BFF-Vorstand auf nur noch drei Personen: Hans Hansen, Herlinde Koelbl und Dieter Leistner. Die Kooperation europa-foto (261 Mitglieder, 583 Vertriebsstellen) erzielt in Deutschland einen Rekordgewinn von mehr als 1 Mrd DM Gesamtumsatz. Einer der großen Pioniere des Bildjournalismus, Alfred Eisenstaedt (96), DGPhKulturpreisträger (1962), stirbt am 23. 8. Vom 24.- 26. 8 veranstalten der ALR e.V. (Verband der Fachlabore) und der Reprografie-Verband in Friedrichshafen gemeinsam den Kongreß „Vernetzung – digitale Verbindung in der Reprografie“. Die aph feiert am 27. 10. in der HWK Hamburg ihr 10jähriges Bestehen mit dem Vollzug der vor einem Jahr beschlossenen Namensgebung „Heinz-BindseilAkademie“.
Im August wird branchenintern das von Canon, Fuji, Kodak, Minolta und Nikon gemeinsam entwickelte Advanced Photo System vorgestellt. Es bietet wahlweise drei Bildformate in den Seitenverhältnissen 2:3, 9:16 und 1:3 (Panorama), einfachstes Filmpatroneneinlegen, Filmcodierung bei der Aufnahme, automatische Erkennung der Codierung beim Finishing bzw. Minilab, erweiterter Bildrückseitendruck, IndexPrint. Erste Verarbeitungsmaschinen (Printer) werden Ende Oktober auf der Photo and Imaging Show in London präsentiert. Die Branche erwartet von dieser Innovation ab 1996 neue wirtschaftliche Impulse.
sponsor. Vom 27. August bis zum 15. Oktober findet die 3. Internationale Fototriennale („Close to life“) in Esslingen statt. Während der 3. Internationalen Fototage Herten (29. September bis 15. Oktober) mit interes santen umfangreichen Ausstellungs- und Workshop-Programm (Hauptsponsor AgfaGevaert) wird u. a. das PP-Forum „Digital Imaging“ mit sechs kompetenten Gesprächspartnern, Moderation Wolfgang Heinen, durchgeführt.
Heinz Bindseil
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News für den Aufnahmebereich Diverse neue Kameras kommen auf den Markt, u. a. die Sinar X 4 x 59/9 x 12 cm, Arca Swiss Discovery, Hasselblad 205 FCC, Fujifilm GA 645 Prof. als erste AF-Mittel formatkamera, Mamiya 7 (6 x 7), Minolta Dynax 300 si und 500 si Super, Pentax Z-70, Canon EOS-1 N Digital mit DCS-Rückwand
Kodak Digital Camera 40
CeWe Gruppe printet fast 2 Mrd Farbbilder Am 12. Mai feiert Heinz Neumüller, Unternehmensgründer und Vorstandsvorsitzender der CeWe Color AG & Co., seinen 75. Geburtstag. Der erfolgreichste Fotofinisher Europas erhält in Würdigung seiner vielfältigen Leistungen u.a. das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens und die George-Eastman-Medaille in Gold. CeWe besteht aus 14 Betrieben mit über 2800 Beschäftigten. Für 1995 rechnet Neumüller mit mehr als 1,9 Milliarden in den CeWe-Labors geprinteten Farbbildern.
Prepress macht Druck Auf der Druck-Fachmesse Drupa im Mai werden digitale Fotosysteme vorgestellt. Dies ist ein wichtiges Indiz dafür, daß die Aufnahme und Weiterverarbeitung von Bildernnicht mehr nur Sache der traditionellen Fotobranche sein wird. In den Fotofachlabors setzt sich digitale und hybride Großbildproduktion immer mehr durch.
Marke Orwo bleibt erhalten und die EOS 50E/50, Fujix DS-505/DS515, Kodak Digital Camera DC 40, Leica minilux und die „sprechende“ Polaroid-Kamera 636 Talking. Agfa offeriert den Scala 200 Prof. Universal-SW-Umkehrfilm, und das Agfa Prof.-Farbfilmprogramm wird aktualisiert und verbessert. Die Fujicolor Super G Plus Filme 100, 200, 400 werden auf den Markt gebracht, und Tetenal präsentiert TT Vario Comfort SW-Papier.
Drei Festivals
Die Rencontres Internationales de la Photographie in Arles werden kritisiert und sollen neu konzipiert werden. Als Festival-Direktor 1996 fungiert Joan Fontcubuerta. Kodak ist für die nächsten zwei Jahre Haupt
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Der Vorstand der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BVS) beschließt am 29. 8., die Privatisierung des Betriebsteils Konfektionierung der Filmfabrik Wolfen GmbH i.L. nach Prüfung des Manderman-Konzeptes der Jos. Schneider Feinwerktechnik GmbH & Co. KG, Dresden, zu übertragen. Ab 1. Oktober beginnen die Vorbereitungen zur Weiterverarbeitung und Vertrieb des zugekauften Materials unter dem Markennamen Orwo. Die eingestellte Filmproduktion wird nicht wieder aufgenommen. Der verhüllte Reichstag in Berlin wird im Sommer zu einem zugkräftigen Fotomotiv und zieht zahlreiche Ausstellungen nach sich.
PHOTOKINA
Eine Chronologie Die Weltmesse der Fotografie Köln kann auf ihr 45jähriges Bestehen zurückblicken.
1950
Auf Initiative von Dr. Bruno Uhl, Vorsitzender des „Vereins von Fabrikanten photographischer Artikel“, wird am 6. Mai 1950 die PHOKINA eröffnet. Prof. Ludwig Erhard, Bundeswirtschaftsminister, begrüßt gemeinsam mit dem Kölner Bürgermeister Robert Görlinger die Gäste. Während der Messeteil mit dem Angebot von 300 deutschen Firmen noch rein national ist, sind die Bilderschauen bereits international beschickt. In diesem von L. Fritz Gruber zusammengestellten kulturellen Teil leistet besonders die Gruppe ‚fotoform‘ neue kreative Beiträge. Erste kleinformatige Kameras sowie der aus Amerika herübergekommene Elektronenblitz werden bestaunt. Fernab vom Protokoll stattet Bundespräsident Professor Dr. Theodor Heuss der Messe einen privaten Besuch ab. 75 000 Besucher kommen zur PHOKINA in die Ausstellungshallen am Rhein.
1951 Am 20. April 1951 wird die erste internationale Fachmesse, jetzt photokina genannt, eröffnet. Unter den 340 Ausstellern befinden sich 71 Ausländer aus 10 Ländern. Robert Görlinger, nunmehr Oberbürgermeister von Köln, ruft die „Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh)“ ins Leben, die das
oberste Forum für alle kulturellen Fragen der Fotografie bilden soll. Zum ersten Mal findet auch ein internationaler Farbfilmkongreß statt, der die Probleme dieses noch neuen Mediums behandelt. Besonders bestaunt werden die ersten Sofortbild-Kameras, die der Fotografie neue Zukunftsmöglichkeiten erschließen. Diese photokina wird von 100 000 Fachleuten aus dem In- und Ausland besucht.
1952 Durch eine Fern-Pressekonferenz 16 Tage vor der Eröffnung werden zum ersten Mal die Journalisten auf die bevorstehende photokina hingewiesen. Durch eine telefonische Schaltung, die das Messebüro gleichzeitig mit den Redaktionen führender Tageszeitun gen und Agenturen verbindet, informieren Dr. Bruno Uhl und L. Fritz Gruber die Presse über die bevorstehende Veranstaltung. 335 Firmen aus 9 Ländern, darunter 69 aus dem Ausland, haben sich zur dritten photokina angemeldet. Am 26. April öffnet sie ihre Pforten. Offizieller Redner ist Bundeswirtschaftsminister Professor Ludwig Erhard. Bestaunte Neuheiten sind die View master Stereo-Kamera aus den USA sowie Vierbilder-Kameras, mit denen Fotografen gleichzeitig vier Paßfotos machen können.
Zu Gast bei den Bilderschauen in Halle 3 ist zum ersten Mal die Jugend.
1954 Die photokina geht auf Wunsch verschiedener Kreise der Fotowirtschaft zum Zweijahres-Rhythmus über. Sie steht unter dem Motto der Gemeinschaftswerbung „Kein Erlebnis verlieren – fotografieren“. Dr. Ernst Schwering, neuer Kölner Oberbürgermeister und Nachfolger des verstorbenen Robert Görlinger, verleiht die erste – noch von sei-
nem Vorgänger ins Lebengerufene „goldene photokina-Nadel“ an Bundespräsident Professor Dr. Theodor Heuss, der die photokina eröffnet, zusammen mit Bundestagspräsident Hermann Ehlers und Bundesinnen minister Dr. Gerhard Schröder, der sich spontan bereit erklärt, Präsident der DGPh zu werden. 408 Firmen aus 13 Ländern, darunter 100 aus dem Ausland, zeigen ihre neuesten Entwicklungen. Besonders beachtet wird die Lichtwerteinstellung – die Vorstufe zu der sich entwickelnden Automatisierung des Belichtungsvorgangs ist erreicht.
1956 Zweieinhalb Jahre sind seit der photokina 1954 vergangen. Im Photoindustrieverband einigt man sich auf den Herbst als Messe termin. Am 29. September eröffnet Bundespräsident Heuss die 4. „Internationale Photo-
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und Kino-Ausstellung“. Zum Auftakt spricht der Generaldirektor der UNESCO, Dr. Luther H. Evan, Präsident Eisenhower schickt eine telegrafische Grußbotschaft. Eine neue vollautomatische Kamera, die bei vorher gewählter Blende selbständig die richtige Verschlußgeschwindigkeit einstellt, ist die diesjährige Sensation. Erstmals kommen Kameras mit auswechselbaren Objektiven auf den Markt. Begleitend zu der Messe finden die „Internationale Konferenz für wissenschaftliche Photographie“ und der „2. Weltkongreß des Photohandels“ statt. Unterstützt durch einen 621 Seiten starken Katalog informieren sich 171 911 Besucher aus 75 Ländern in den 8 Hallen der photokina über das Angebot der 502 Aussteller aus 12 Ländern.
1958 Zwei Jahre später – am 27. September 1958 – sind es 527 Firmen aus 16 Ländern, darunter 182 aus dem Ausland. Ihnen wünscht als offizieller Eröffnungsredner Bundespräsident Professor Theodor Heuss das „Glückauf“. Die Aufwärtsentwicklung der photo kina zur Weltmesse der Branche hält an. Als wesentliche Neuerungen werden der Fortschritt in der Automatik und im Bedienungskomfort gewertet. Der Farbfilm beginnt sich durchzusetzen. Die Fotochemie entwickelt einen Film, der es ermöglicht, mit einem brennenden Streichholz als einzige Lichtquelle im Dunkeln, eine Porträtaufnahme zu machen. Erstmalig wird ein Gerät vorgestellt, das die Bildaufzeichnung auf Magnetband ermöglicht. Professor Dr. Otto Steinert präsentiert seine dritte und letzte Schau „subjektive fotografie“ im Rahmen des kulturellen Teils. Parallel zur photokina findet eine Tagung für medizinische Fotografie statt. Am 2. Oktober wird auf der Messe die Stiftung „Deutscher Kulturpreis der Photographie“ verkündet.
10 Jahre
photokina 60 1950 – 1960
Das Problem Blende / Belichtungszeit, das jeden Fotoamateur erschreckt, scheint beseitigt. Die sprunghafte Zunahme des Fernsehens weckt neue Initiativen in der Foto-Kino-Technik. Stark beachtet wird der „1. Internationale Kongreß für Medizinische Photographie und Kinematographie“. Die Bilderschauen werden von den Galerien des Messeteils in die Halle 10 verlegt. Albert Renger-Patzsch und Fritz Brill, Kulturpreisträger der DGPh, werden mit eigenen Schauen geehrt. 215 000 Besucher aus der Bundesrepublik Deutschland und aus dem Ausland kommen zum „Mekka der Fotografie“ nach Köln.
1963 Die Pause zwischen der letzten photokina 1960 und der photokina 1963 hatte sich auf zweieinhalb Jahre ausgedehnt; diesmal beginnt die Messe am 16. März und dauert 9 Tage. Erstmalig wird diese „Weltmesse der Photographie“ von Bundespräsident Heinrich Lübke eröffnet. Das vereinfachte Einlegen durch das Instamatic-System ist nur eine der herausragenden Neuerungen dieser photokina. Daneben kommen die ersten farbigen Sofortfotos auf den Markt. Die Halogenlampe, eine neue für
1960 Am 24. September beginnt die 7. photokina – wiederum mit einer Eröffnungsrede von Bundeswirtschaftminister Professor Ludwig Erhard; der neue Bundespräsident Heinrich Lübke sendet ein Grußtelegramm an die 550 Aussteller aus 17 Ländern. Eine Meldung läßt aufhorchen: die ersten 250 000 automatischen Kameras wurden verkauft.
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Aufnahmezwecke geeignete Lichtquelle, wird erstmals vorgestellt. 202 000 Besucher, davon 21 510 aus den Nachbarstaaten, informieren sich über das Angebot der 619 Aussteller, von denen 265 aus dem Ausland kommen. Im kulturellen Teil erfreuen sich der Pädagogentag und die Preisverleihung des „Deutschen Jugend-Photopreises“ – eine durch die photokina angeregte Stiftung der Bundes regierung – lebhaften Zuspruchs. Erstmalig wird der „photokina-Obelisk“ aus Kristall posthum an den kürzlich verstorbenen Mentor der Bildjournalisten, Emil Josef Klinsky, verliehen.
1966 Nach dem längsten Zwischenraum, den es in der Geschichte der photokina gab – dreieinhalb Jahre – sollte sich diese Weltmesse der Photographie, am 1. Oktober 1966 wiederum von Bundespräsident Heinrich Lübke eröffnet, als die größte und erfolgreichste herausstellen, die es bisher gab. Innerhalb des Photoindustrieverbandes ist man zu der Erkenntnis gelangt, daß die photokina von nun an zweijährlich jeweils im Herbst stattfinden sollte. Aufgrund des für ein technisches Zeitalter sehr langen Zwischenraumes von dreieinhalb Jahren erwartete die Fotowelt die Messe mit Spannung. Das große Gesprächsthema unter Fachleuten ist die Spiegelreflexkamera. Der Trend zum unkomplizierten Fotografieren wird fortgesetzt: vereinfachtes Filmeinlegen, automatische Belichtungssteuerung, elektronische Verschlüsse bei den Kameras; automatische Scharfeinstellung und drahtlose Fernbedienung bei den Projektoren. Die deutsche Industrie wartet mit sensationellen neuen Objektiven auf, man spricht bewundernd von einer „LinsenExplosion“. Der „1. Internationale Kongreß für Foto und Film in Industrie und Technik“ verdeutlicht ein zusätzlich erobertes Gebiet der Fotografie. Die photokina 1966 wird von 368 deutschen und 260 ausländischen Ausstellern beschickt und von 198 927 Interessenten besucht, darunter 27 224 aus dem Ausland.
1968 Gegen Ende des zweiten photokina-Jahrzehnts kristallisieren sich Entwicklungs tendenzen heraus, die noch lange maßgebend bleiben sollen: Die Fachwelt nennt die
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bis Chicago nehmen mit allen Mitteln der fotografischen und elektronischen Abbildungstechniken dieses Mädchen unter die Lupe und demonstrieren dies in 18 Bildern und 2 Filmen.
1972
photokina 1968 die „Messe des photographischen ABC“ und meint damit den Trend zur Automation, zum Bedienungskomfort und zu Color. Bundeswirtschaftsminister Prof. Karl Schiller hält die Eröffnungsansprache und auch Bundespräsident Lübke fehlt nicht. Erstmals gibt es anstellevon drei halben drei ganze Fachtage, was eine Senkung der Besucherzahlen zur Folge hat. Durch diese Neuerung soll den Fotohändlern mehr Ruhe zum Einkauf ermöglicht werden. 646 Aussteller, darunter 284 aus dem Ausland, zeigen in Köln ihre Produkte.
1970
Die 11. photokina, eröffnet durch Bundespräsident Gustav Heinemann, präsentiert in 13 Hallen das Angebot von 732 Firmen, hiervon 383 aus 24 Ländern, und wird von 240 566 Interessenten aus 120 Ländern besucht, darunter 29 427 aus dem Ausland. Erwartungsgemäß kommen zahlreiche Neuheiten auf den Markt: durch die Entwicklung der Elektronik werden bei den Spiegelreflexkameras eine Vielzahl von manuellen Funktionen ersetzt, im Amateurbereich geht der Trend zur Einknopfkamera weiter. Auf dem Sektor der audiovisuellen Kom munikationsmittel werden verschiedene Wiedergabegeräte für Dia und Film mit Tonkombination, elektrischer Steuerung bzw. Abtastung vorgestellt. Die Bilderschauen stehen unter dem Vorzeichen von zwanzig Jahren photokina. Auch hier nimmt die Audiovision einen breiten Bereich ein. Als sensationell erweist sich das „totale Porträt“ des Mädchens Susanne. 31 Wissenschaftler, Techniker, Forscher und Ärzte von Berlin
Deutz kann drastisch reduziert werden; die Veranstalter melden 95 185 Fachleute, von denen jeder dritte aus dem Ausland kommt. Die Bilderschauen, die nunmehr mit verlängerter Laufzeit stattfinden, werden von 63 000 Fotofreunden besucht.
Am 23. September 1972 eröffnet Vizekanzler und Außenminister Walter Scheel die photokina, die wiederum für 9 Tage das Interesse der Fachwelt auf sich zieht. Zur feierlichen Eröffnung werden die Gäste mit einer gigantischen Visiophonie überrascht. Auf einer Brutto-Ausstellungsfläche von 100 000 qm zeigen 768 Firmen, davon 411 ausländische aus 24 Staaten ihre Produkte. Auch auf dieser 12. photokina gewinnt der audio-visuelle Bereich eine immer größere Bedeutung. Die problemlosen Taschen kameras werden durch neu entwickelte Kassettenfilme und Filmmaterial weiter verbessert. Super-8-Filmkameras filmen jetzt mit Originalton unter allen Lichtbedingungen, sogar bei Mondschein. Im Rahmen der Bilderschauen wird dem Beitrag „Im Schein der Erde“ großes Interesse entgegengebracht. 600 ausgesuchte Bilder aus dem Bereich der Weltraumforschung bringen dem Besucher diesen Planeten näher. Von tausend, meist jugendlichen Interessenten wird das Pop-Center besucht. Als die photokina am 1. Oktober ihre Pforten schließt, zählt man in Köln über eine Viertelmillion Besucher aus 118 Ländern.
1976
1974
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Das Jahr der konzeptionellen Änderung, die photokina wird Fachmesse: Der Zutritt wird auf Fotohändler und Anwender beschränkt, die Messedauer auf 7 Tage verkürzt, die Bilderschauen in den Kunsthallenkomplex verlegt. Die 13. photokina, zu der sich 825 Firmen, davon 481 aus 27 Ländern angemeldet haben, eröffnet am 27. September 1974 Bundeswirtschaftsminister Dr. Hans Friderichs. Als besondere Neuheit auf dem europäischen Markt werden Tonfilmkameras für Super-8-Farbfilme mit Magnet-Tonpiste vorgestellt. Als weiteren Schwerpunkt wertet die Fachwelt den Kassettenfilm 110 für die Pocket-Kamera sowie die erste echte Spiegelreflexkamera im Sofortbild-Verfahren, die ohne Abfall arbeitet. Die Zahl der Fachbesucher auf dem Messegelände in Köln-
Am 15. September 1978 eröffnet Bundeswirtschaftsminister Dr. Otto Graf Lambsdorff die 15. photokina, die in sieben Tagen von 122 691 Fachinteressenten aus 117 Staaten besucht wird, darunter 37 736 Ausländer. Die photokina 1978 zeigt auf 100 000 qm Brutto-Ausstellungsfläche das Angebot von 1027 Firmen aus 27 Staaten, darunter befinden sich 597 Firmen aus dem Ausland. Die Pocket-Kamera erscheint mit eingebautem Motor, integrierten Mehrbereichsobjektiven und Blitzlichtgeräten. Als ein sich weiter entwickelnder Trend sind das eingebaute Elektronenblitzgerät und die Autofokus-Einrichtung zu werten. Die Videographie kommt vermehrt ins Gespräch. In der Kunsthalle wird den Filmschauen ein breiter Raum gewidmet. Einen Höhepunkt bildet
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Die Eröffnungsansprache zur 14. photokina hält wiederum Bundeswirtschaftsminister Dr. Hans Friderichs. Die Zahl der ausstellenden Unternehmen hat sich gegenüber der letzten Veranstaltung auf 915, davon 547 aus 31 Ländern erhöht, – die Zahl der Fachbesucher steigt gegenüber 1974 auf 117 662, davon 37 108 ausländische Interessenten aus 121 Ländern. Der Trend der Miniaturisierung und Elektronisierung setzt sich auch im Messejahr ’76 fort. Pocket- und Kassettenkameras stehen hoch in der Gunst des Verbrauchers. Die optische Industrie bringt Vario-Objektive mit bedeutend erweitertem Zoom-Bereich und für bisher nicht erfaßte Bildformate. Computerberechnungen machen eine verbesserte Qualität bei Objek tiven möglich. Ein neues Color-Print-Verfahren schafft eine einfachere Handhabung und schnellere Verarbeitungszeit für Direktvergrößerungen von Diapositiven. Die Bilderschauen finden zum zweiten Mal räumlich getrennt im Kunsthallenkomplex statt. Hier zieht eine Riesenkamera zur Herstellung von Sofortbildern in Lebensgröße das Interesse der Besucher besonders auf sich.
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das René-Claire-Festival, eine Retrospektive seiner Werke, das unter der Schirmherrschaft des französischen Botschafters steht. Besondere Beachtung innerhalb der Bilderschauen findet die Darstellung der Bundesrepublik Deutschland „Der Mensch entdeckt die Erde von oben“ mit einer vertikalen Multivision sowie die seit 1954 regelmäßig veranstaltete Jugend-Photo-Schau. Von großem Interesse ist auch die historische Ausstellung „Vor fünfzig Jahren“, die auf die PRESSA – Weltausstellung der Presse – in Köln sowie auf weitere Beispiele der kreativen Fotografie aus den zwanziger Jahren zurückgreift.
1980 feiert die photokina ihr 30jähriges Bestehen. An dieser 16. Veranstaltung, die Dr. Otto Graf Lambsdorff (Bundeswirtschaftsminister) eröffnet, beteiligen sich 1107 Firmen aus 32 Ländern, darunter 657 aus dem Ausland. Der Auslandsanteil beträgt somit 69 Prozent, die Ausstellungsfläche erhöhte sich auf 122 000 qm. Auch die Besucherzahl erreicht seit 1974, als die photokina-Bilderschauen in die Kunsthalle verlegt wurden, eine Rekordhöhe: 127 758 Besucher, dar unter 38 381 aus dem Ausland. Großes Interesse finden die neuen Reflexkameras (halbund vollautomatische Modelle) und 35-mmFilm- sowie Pocketkameras mit verbesserten technischen Ergänzungen und AV-Zubehör (Amateurbereich). Der Fachbereich gliedert sich in vier Teile: Fotofinishing, Professionelle Fotografie und Foto-Studio-Zubehör, Fernseh- und Kinotechnik und AV. Auch das Rahmenprogramm der photokina wurde stark erweitert. Die photokina Bilder- und
Filmschauen wurden zum letzten Mal von Prof. L. Fritz Gruber organisiert, der seit über 30 Jahren für die Durchführung dieser Veranstaltung verantwortlich war. Sie stehen unter dem Titel „Höhepunkte der Fotografie“ und „Das imaginäre Fotomuseum“, eine Auswahl der Sammlungen von 32 international bekannten Museen.
1982 Die photokina, von Bundespräsident Prof. Karl Carstens eröffnet, verzeichnet eine neue Rekordbeteiligung von 1214 Ausstellern aus 33 Ländern. Darunter befinden sich 745 ausländische Aussteller. Die Aufgliederung des Angebots auf einer wiederum erweiterten Hallenfläche von 128 000 qm in das amateurbezogene Angebot einerseits und die Profi-Bereiche andererseits wurde weiter verfeinert. Knapp 121 000 Fachbesucher aus 112 Ländern, darunter über 34 000 aus dem Ausland, werden registriert. Großes Interesse finden neuartige rationellere Finishingverfahren, die Vorstellung des Disc-Systems sowie die weitere Automatisierung im Kamerabereich. Elektronik, HalbleiterTechnologie, Mikro-Miniaturisierung und Mikrocomputer dominieren nicht nur im professionellen Bereich, sondern finden auch Eingang in preisgünstige Consumer systeme. Videotechnologie und Kabelfern sehen stehen im Mittelpunkt des Interesses im Fachbereich Kino- und Fernsehtechnik. Die Bilder- und Filmschauen in der Kölner Kunsthalle locken rund 50 000 Besucher an. Großen Anklang finden vor allem die Schau „Fotografie 1922 – 1982“, eine Retrospektive fotografischer Meisterleistungen in den letzten 60 Jahren. Der „Deutsche Kamerapreis Köln“ für besondere Kameraleistungen bei Film- und Fernseh-Produktionen, wird ins Leben gerufen und ab jetzt regelmäßig zur photokina verliehen.
1984 An der photokina Köln 1984, der Weltmesse der Photographie, (10. bis 16. Oktober) beteiligen sich rund 1270 Unternehmen aus 37 Ländern, darunter 62 Prozent aus dem Ausland. Sie wird vom Bundeswirtschaftsminister Dr. Martin Bangemann eröffnet. Knapp 120 000 Fachbesucher aus 117 Ländern, darunter 28 Prozent aus dem Ausland, interessieren sich für das international lückenlose
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Angebot in allen Bereichen der Bildaufzeichnung und -wiedergabe. „Renner“ im Amateurbereich sind kompakte 35-mm-Sucherkameras, Mittelformatkameras, DX-Codierung, neue Objektive, höchstempfindliche Filme sowie neue Videogeräte, darunter die ersten 8-mm-Video-Systeme. Im Finishing-Bereich stehen Rationalisierungsverfahren der Auftragsabwicklung sowie die neuen Minilabs im Vordergrund des Interesses. Im Bereich der Fernseh- und Kinotechnik wird erstmals die HDTV-Technologie anhand eines Prototyps vorgestellt. Ein Treffpunkt für Berufsfotografen „Meet the Professionals“ ist ein neuer Service der Messe. Die Bilderschauen zum Thema „Das gedruckte Foto“ finden wieder auf dem Messegelände statt.
1986 Die „beste Messestimmung seit Jahren“ kennzeichnet nach übereinstimmenden Ausstelleraussagen die 19. photokina, die als „Weltmesse des Bildes“ das Angebot von 1 265 Unternehmen, darunter 59 Prozent aus dem Ausland, präsentiert. Der neue Untertitel dokumentiert die breitere Ausrichtung der photokina mit der zunehmenden Bedeutung der Videografie und der professionellen Bildkommunikation. Die Eröffnungsrede hält Bundespräsident Dr. Richard von Weizsäcker, und über 121 000 Fachbesucher aus 121 Ländern, darunter fast 30 Prozent aus dem Ausland, besuchen die Messe. Die Premiere der PROFESSIONAL MEDIA – die den Bereich Fernseh-, Kino- und AV-Technik um die gesamte professionelle Bild- und Tonkommunikation erweiterte – erweist sich auf Anhieb als Erfolg. Damit wurde die Angebotsabgrenzung zwischen dem Amateursektor, dem Fotofinishing-Bereich und der professionellen Bild- und Tonkommunikation optimiert. Die Elektronik bestimmt das Angebot auf breiter Front. SLR- und Kompaktkameras, neue Sofortbild-Kameras, Still-Video-Systeme, Broadcast, elektronische Grafik und Bildgestaltung und Video animation stehen im Mittelpunkt des Interes-
ses. Die Bilderschauen auf dem Kölner Messegelände werden unter dem Motto „50 Jahre moderne Farbfotografie“ präsentiert.
1988 Auch die 20. photokina Köln (5. bis 11. Oktober), die von Bundesforschungsminister Dr. Heinz Riesenhuber eröffnet wird, bringt gute bis sehr gute geschäftliche Ergebnisse für die 1370 Anbieter aus 37 Ländern. Erstmals seit 1972 haben auch Amateure wieder mit vergünstigten Tageskarten Zutritt, der sich allerdings auf das Consumerangebot in den Hallen 1 bis 8 beschränkt. Das macht sich auch in den Besucherzahlen bemerkbar: Knapp 154 000 Besucher aus 123 Ländern kommen nach Köln, darunter über 39 000 aus dem Ausland. „High-chem“ ist eines der wichtigsten Themen der photokina 1988. In Köln wird der Fachwelt die internationale Premiere des schärfsten Farbnegativfilms der Welt und des schärfsten 100 ASA Umkehrfilm präsentiert. Im Still-Video Bereich stellen mehrere Anbieter ihre Modelle für Profis vor, im Amateurbereich werden neue Camcorder des S-VHS-Systems eingeführt. Ein großer Erfolg ist die zweite PROFESSIONAL MEDIA. Die Bilder- und Filmschauen, die ab 1990 von der ‚Bilderszene‘ ersetzt wurden, stellen im Museum Ludwig die von der Deutschen Gesellschaft für Photographie in den letzten 30 Jahren mit dem Kulturpreis Aus Die Weltmesse der Fotografie Köln
1990 40 Jahre photokina – Weltmesse des Bildes – Eröffnung am Tag der deutschen Wiedervereinigung, dem 3. Oktober. Mit 1375 Unternehmen aus 34 Ländern und fast 165 000 Besuchern aus 130 Ländern, darunter 43 400 aus dem Ausland, setzt die photokina einen neuen Meilenstein in ihrer langjährigen Geschichte als das weltweit zentrale Ereignis der Bildbranche. Die Vorstellung der PhotoCD des weltgrößten Fotokonzerns, der Technologie-Mix von Fotografie und Elektronik in hybriden Systemen, eine Renaissance der Spiegelreflexfotografie, neue Impulse für Kompaktsucherkameras durch attraktives Design – das sind einige der Highlights der photokina 1990. Im Bereich der Unterhaltungselektronik, die im Rahmen der parallel stattfindenden HiFi Cologne konzentriert ist, hat die digitale Video- und Audio-Technik den Durchbruch geschafft. Sehr erfolgreich verläuft die Professional Media, die sich, so ein namhafter Aussteller „mehr und mehr zur Ordermesse entwickelt“. Besonders stark beachtet werden auf dem Keycode basierende Filmanwendungen, weiter verbesserte CCD-Kameras, neue Methoden der Video-Nachbearbeitung sowie Nicht-Broadcast-Anwendungen von HDTV.
1992 Aus der Weltmesse des Bildes wurde die Weltmesse Bild – Ton – Professional Media (16. bis 22. September). Das Angebot der HiFi Cologne wird in den Unterhaltungselektronik-Sektor der photokina integriert. Foto, Video, Audio, HiFi bilden die tragenden Säulen des Amateurangebots. Die Bildverarbeitungstechnik und die Fachfotografie wird als neues Centrum PROFESSIONAL PHOTO 13 konzentriert, die professionelle Bild- und Tonkommunikation im Rahmen der PROFESSIONAL MEDIA. Insgesamt zeigt die photokina das Angebot von 1 570 Unternehmen aus 44 Ländern. Mit der neuen Messestruktur entspricht die photokina den sich verändernden Marktstrukturen und vollzieht den Schritt in Richtung Multimedia. Aus dem breiten Innovationsangebot der photokina stechen vor allem hervor: die Photo-CD in Verbindung mit entsprechenden Laufwerken, die Digitale Compact Cassette DCC, die Mini-Disc, die interaktive CD-I. Das Rahmenprogramm umfaßt über
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zehn Kongresse, Fachtagungen, Symposien und Medienereignisse. Die Bilderszene mit über 70 Fotoausstellungen, Dia- und Videopräsentationen inner- und außerhalb der Messe rundet das Spektrum der photokina ab. Die von Bundesforschungsminister Dr. Riesenhuber eröffnete „photokina der Innovationen“ bringt durchweg gute Geschäfte. Knapp 170 000 Besucher aus 119 Ländern, darunter 41 000 aus dem Ausland, werden registriert.
1994 Nach schwachem Konjunkturverlauf bringt die auf sechs Tage verkürzte photokina 1994 (22. bis 27. September) mit den Angebotsschwerpunkten PHOTO/VIDEO, PROFESSIONAL PHOTO und PROFESSIONAL MEDIA den beteiligten 1553 Unternehmen aus 41 Ländern neue Nachfrageimpulse. Im Vordergrund des Interesses stehen leistungsstarke Kompakt- und SLR-Kameras, leichtgewichtige Camcorder mit schwenkbaren LCD-Suchern sowie die Möglichkeiten neuer digitaler Techniken und Multimedia-Anwendungen. Trotz der fortschreitenden Digitalisierung spielt die traditionelle Silberfotografie im Amateurbereich nach wie vor die dominierende Rolle, während in der Studiotechnik Digitalkameras und -recorder an Bedeutung gewinnen. In der Bildbearbeitung für kommerzielle Zwecke sind Hybridtechnologien auf breiter Front auf dem Vormarsch, zunehmend werden elektronische Bildbearbeitung und digitale Drucktechnik in den Verarbeitungsprozeß der Silberfotografie integriert. Im Bereich der professionellen Bild- und Tonkommunikation geht der Trend zu multimedialen Anwendungen wie Applikationen der interaktiven CD-I sowie neue Abspielgeräte, die für CDAudio, CD-Rom, Video-CD und Photo-CD geeignet sind. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die neue multifunktionale Präsentationstechnik auf PC-Basis sowie Großbildprojektion. Begleitet wird die photokina von einem breiten fachspezifischen Rahmenprogramm mit hochkarätigen internationalen Kongressen, Symposien und Workshops, Branchentreffs und Sonderschauen sowie der „Bilder-Szene photokina“ mit über 100 Ausstellungen in den Messehallen und der Stadt. Über 165 000 Besucher aus 132 Staaten werden registriert, darunter über 40 000 aus dem Ausland. 5 0
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1949
Berliner Sommer
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ie Verhältnisse in Berlin sind denkbar schwierig und unerfreulich. Mit der Teilung des Magistrats in Ost und West ergab sich zwangsläufig auch in der Leitung der Handwerkskammer eine Spaltung, die sich nur hemmend auf unser Handwerk auswirken kann. So ist es schon schwierig, die Genehmigung für eine Versammlung in der Viersektorenstadt zu erhalten. Für diese Sitzung, die im amerikanischen Sektor stattfand und an der nur Westberliner Photographen teilnahmen, wurde der Antrag bereits 14 Tage vorher eingereicht; die Erlaubnis hierzu traf aber erst am Versammlungstage ein. Der Obermeister unserer Innung wohnt im Ostsektor und mußte somit den Vorsitz an seinen Stellvertreter aus dem amerikanischen Sektor abgeben. Nach vorangegangener lebhafter Diskussion wurde eine Resolution an den Westberliner Magistrat beschlossen, worin auf die mißliche Lage des Photographenhandwerks hingewiesen wird. Durch die langdauernde Blockade, die uns ohne jede Kohlenzuteilung ließ, und während der nur stundenweise und ein viel zu geringes Kontingent an Strom zur Verfügung stand, gerieten die Photographen schon damals in eine äußerst schwierige wirtschaftliche Lage, die sich durch die Einführung der Westmark als alleingültiges Zahlungsmittel in Westberlin noch erheblich verschlechtert hat. Westberliner Kollegen, die schon immer ihre Auftraggeber im Ostsektor hatten, nehmen nur Ostgeld ein. Ihnen wurde bisher – im Gegensatz zu Festangestellten – noch kein Pfennig im Verhältnis 1:1 umgetauscht, so daß sie auf die Wechselstuben angewiesen sind und in Wirklichkeit nur mit dem sechsten Teil rechnen können. Es wurde beantragt, wenigstens
60 Prozent der Ostmark-Einnahmen 1 : 1 in Westwährung einzutauschen. Da diese geringen Einnahmen nicht für das Lebens notwendigste ausreichen, werden seit Monaten keine Mieten bezahlt, und es besteht die Gefahr, daß die Betriebsräume gekündigt werden. Um das zu vermeiden, wurde Vollstreckungsschutz beantragt. Die Lage ist so, daß in Westberlin Material in guter Qualität ausreichend angeboten wird, aber keine Aufträge vorhanden sind; im Osten dagegen liegen genügend Aufträge vor, aber dort stehen nur schlechte, unbaritierte Papiere zur Verfügung. Kollegen aus dem Ostsektor sind daher bemüht, ihr Material in Westberlin zu kaufen, das durch den augenblicklichen Umrechnungskurs das Sechsfache kostet, so daß ihre verhältnismäßig guten Einnahmen auch nicht viel nutzen. Die Preise sind im Osten – ebenso wie im Westsektor – immer noch vom Preisamt vorgeschrieben und liegen auf gleicher Höhe. Im Photohandel liegen die Dinge ähnlich. Nach der Geldumstellung sanken die Kamerapreise zunächst auf etwa 5 Prozent ihres Reichsmarkkurses. Gegen Weihnachten trat ein weiterer Preissturz ein. Heute sind die Katalogwerte maßgebend, doch kann man neue Vorkriegsmodelle auch unter diesem Preis im Geschäft kaufen. Dies gilt ganz besonders für Projektionsapparate, die z.B. bei Siemens mit DM 750,- erschreckend hoch liegen, wogegen neuwertige Apparate gleichen Fabrikates schon für DM 200,- in Handlungen angeboten werden. Aus der russischen Zone stammende Kameras sind durch den Umrechnungskurs günstiger zu haben als gleiche Modelle aus Westdeutschland. Allerdings sind letztere qualitativ bedeutend besser. Sie werden vom ernsten Amateur deswegen auch eher gekauft. Für Boxapparate, die immer noch mehr als 20,DM kosten, finden sich des hohen Preises wegen kaum Abnehmer. Beliebter wurde hier die Altissa-Box (6 x 6) mit Spiegelsucher, die unter diesem Preis liegt. Auch für die teuren Spitzenkameras fehlt der Kundenkreis. Die Alliierten treten kaum noch als Käufer in Erscheinung.
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Aus Wolfen stammende Agfa-Filme kommen sehr unregelmäßig und nie direkt vom Hersteller, sondern immer erst aus dritter oder vierter Hand nach Westberlin. So kommt es, daß die Verkaufspreise uneinheitlich sind und zwischen 1,20 bis 1,30 DM liegen. Eisenberger Filme werden dagegen schon für 0,95 DM verkauft. Leicafilm-Meterware, sowie Planfilme werden reichlich angeboten. Das Amateurgeschäft bleibt sehr hinter den Erwartungen zurück. So hat auch der Photohändler nur einen ganz geringen Umsatz und versucht alles, um sich über Wasser zu halten. Obwohl in Berlin über 100 Zeitungen und Zeitschriften erscheinen, führen auch die Photoreporter einen schweren Kampf ums tägliche Brot. Selbst bei kleinsten Veranstaltungen ist die Konkurrenz der Presseleute groß, und so ist es natürlich schwer, Aufnahmen anzubringen, wenn man nicht bei dem einen oder anderen Verlag bereits sehr gut eingeführt oder bei einer Bildagentur fest angestellt ist. Es scheint aber trotzdem, daß dies zur Zeit der lohnendste Zweig unserer Branche ist. B. E.
ZEITZEICHEN
Manfred Scheuerer
Erinnerungen eines Fotografenmeisters an 45/46 in der Ami-Zone
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s war einmal ein Fotograf, zu dem kamen die Leute, wenn sie Bilder von sich brauchten. Es gab noch keine Farbfotos, denn wir haben den Krieg verloren. Zuerst kamen die Ami-Soldaten, GIs genannt. Sie brachten immer ihre Waffen mit, weil sie noch Angst vor uns hatten. Sie durften auch nicht mit uns reden, denn das Fraternisieren war verboten. Um so schneller verbrüderten sie sich aber mit den ‘Frauleins’. Diese fotografierten sie in allen Stellungen, um Erinnerungen an die schöne Zeit als Sieger zu haben. Die Bilder mußte ihnen der Fotograf in Massen herstellen, und ihm gingen manchmal die Augen über. Als die Soldaten merkten, daß wir Besiegten inzwischen fast so guten Bronx-Slang sprachen wie sie, hatten sie fortan keine Angst mehr und ließen die Waffen im Schrank. Da-
für brachten sie viele Zigarettenstangen und wollten wertlose Reichsmark dafür. Für diese Stangen bekamen wir Schinken, Würste, Butter und Eier und mußten nicht verhungern. Für diese Köstlichkeiten wiederum gaben uns die Fotofabrik-Direktoren schöne Chemikalien und gelbliches Papier, damit die Soldaten stolz die Dokumentarbilder ihrer amourösen Abenteuer herumzeigen konnten. Inzwischen hatten sie sich schon so integriert, daß die meisten gar nicht mehr heim wollten. Viele nahmen ihre Frauleins mit nach d rüben. Da kam für uns Deutsche plötzlich der erste Personalausweis und somit ein großer Run auf Paßbilder. Alle wollten die ersten sein. Der Andrang war so schlimm, daß die Polizei die Leute bändigen mußte. Wir machten 4 Paßbilder für 5 Mark. Es waren solche
Mengen, daß wir die Bilder nach Alter und Geschlecht trennen mußten, damit jeder die richtigen bekam. Nun hatten wir zwar Ausweise, aber immer noch nichts zu essen. Deshalb fuhr der junge Fotograf mit einer alten Holz-Reflexkamera 10 x 14 auf dem Rad zu den Landbewohnern, weil diese zwar viel zu essen, aber einen unstillbaren Hunger nach Bildern hatten. Man durfte die Kinder und Schweine, die Großeltern und Kühe konterfeien. Nach einer gewaltigen und ganz ungewohnten Brotzeit fuhr dann der „Herr Fotograf“ (so wurde man in Bayern ehrerbietig betitelt) mit einem Rucksack voller Schinken, Butter, Eier und Kartoffeln keuchend wieder heim. Mit der Währungsreform kehrten dann endlich wieder normale Zeiten ein.
1995: Yvonne Weitemeyer, Hanni Käfer-Klie, Anne Strohschein, Jutta Kock, Klaus Dohrmann, Helga Treffer, Isa Spallek, Helga Peckmann, Hagen Klie, v.l.n.r
1995: Die Anzeigenabteilung in Hann. Münden v.l.n.r. Yvonne Weitemeyer, Jutta Kock, Isa Spallek
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Bilderbogen 1985-1994
Polaroid Sofortbildkamera Spectra, 1986
Canon EOS RT, ähnlich Modell 600, 1987
1987: Der neue Geschäftsführer des Bundes Freischaffender Fotodesigner e.V. (BFF), Norbert G.Waning Foto: Walter E.Lautenbacher Attraktion 1988: Die 1 km lange Bilderwand in Köln führt zur Eintragung ins Guiness-Buch der Rekorde
Video-Nachbearbeitung, Schnitt und Vertonung, wird immer einfacher. Arbeit am Hama Video Cut 200
Elektronische Bildübertragung wird zunächst nur für große Verlage bezahlbar. Hasselblad kommt mit dem Dixel 2000
Olympus AZ 300, eine der auf der photokina 1988 vorgestellten, futuristisch gestalteten Kleinbildkameras
Aktivitäten des Arbeitskreises Elektronische Bildbearbeitung (AEB) im CV, Leitung Manfred Zimmermann, Mitte der 80er Jahre. Info-Veranstaltung im Studio Seekamp, Bremen. Rechts BIM Hannjörg Lorsbach, Manfred Zimmermann, dahinter CV-Hauptgeschäftsführer Jürgen Winkelsträter
1987: Kodak EdiGuard Elektronisches System für Ausweis- und ID-Karten für jede Firmengröße und Anforderung
Pentax Z-20 Autofocus Spiegelreflexkamera mit Lernfunktion und Motivprogrammen, 1994
Elektronisches Paßbildsystem Polaroid SE 501: Monitor, Kamera und Drucker, auf geringstem Raum zu installieren, 1990
Agfa PSP 8 Professional Scanning Printer, der - wie auch die erfolgreiche Agfa PRO - ab 1991 im von Agfa übernommenen ehemaligen Zeiss-Zweigwerk Gera gefertigt wird
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Friedel Bollen erthält am 14.3.1990 die Lizenz für die Colour Art Photo-Gruppe in der DDR. Später kommt es zur Vereinigung beider Colour Art Photo-Gruppen. Foto: Leif Preus
Großformatkamera Cambo Legend, 1987, mit universellem Monorail-System, gefolgt von der Legend Plus, 1988, in torkelfreier Ausführung
Bilderbogen 1985-1994
18.Januar 1994 in Leonberg: 25 Jahre BFF. Dr.Karl Steinorth, DGPh-Vizepräsident (links),und BFF-Gründungsmitglied Walter E. Lautenbacher Im August 1991 nehmen die Kamerawerke Noble GmbH Dresden die Herstellung hochwertiger fotografischer Geräte und Baugruppen auf. Zum Programm gehört u.a. die Panoramakamera Noblex Pro 06/150
Mißglückter West-Ost-Kooperationsversuch des organisierten Fotografenhandwerks 1990: BIM Hannjörg Lorsbach, Düsseldorf (links), und ZdF-Vorsitzender Dieter Hofmann, Chemnitz
Cambo Maga Vision, vollverstellbare digitale CCD-Kamera für Windows oder Mac intosh-Systeme, 1994
Vollautomatisiertes Sinar Epolux-Hinterlinsen-System, 1994
Ein Renner unter den Kompakt-Kleinbildkameras, trotz des komplizierten Namens: Olympus µ (mju:)-1
Die Kodak AG erhält zum l. Juli 1992 ihre alte, relativ gut erhaltene Filmfabrik in Berlin-Köpenick von der Treuhand zurück und vertreibt von hier Röntgen-Materialien (zuerst unter Orwo X-Ray, dann unter „Retina“)
Heinrich Manderman, Chef von SchneiderKreuznach und der Jos. Schneider Feinwerktechnik GmbH, Dresden, übernimmt am 1.10.1995 den Betriebsteil Konfektionierung der Filmfabrik Wolfen GmbH i.L.
Kompaktblitzgeräte Mitte der 90er Jahre: Beispiele Universal Universal 750 S und Hensel Expert C Linie
1995: Mamiya 7 (6 x 7 ) für 120- und 220-Filme
Multiblitz - seit fast 50 Jahren mit der ElektronenblitzTechnik befaßt - präsentiert das Magnolite-System und das flexible Profilite Compact 400 (Bild)
Refrema E 6 Mini, photokina-Neuheit 1992, Vertrieb durch PSL, Ahrensburg
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Ein Gag aus dem Jahre 1995, die Polaroid 636 Talking kann „sprechen“
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