PP Specials Applied Imaging

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SPECIAL

© PP special Applied Imaging September 2010

Applied Imaging photokina 2010

PHOTO PRESSE - Klie Verlagsgesellschaft mbH - Postfach 1348 - 34333 Hann. Münden.

September 2010


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EDITORIAL Titelfoto: Fotoeinsatz für den KFZ-Gutachter

Liebe Leserinnen und Leser, 4

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Das visuelle Schaden-Gedächtnis

Der klickt, wenn`s kracht

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Schaufenster des globalen Imagingmarktes

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Die Megatrends der Fotowelt für das kommende Jahrzehnt

es gibt sie, die fotografische Welt fern von Portrait-, Mode-, Auto- und Werbefotografie. Nicht nur Fotografen nutzen Kameras als Werkzeug für ihre Profession. Unter dem Begriff Applied Imaging, also „angewandte Darstellung“, wollen wir Berufsgruppen vorstellen, die sich im wahrsten Sinne des Wortes ein Bild machen, um ihren Sachverstand für andere Menschen zu illustrieren und nachvollziehbar werden zu lassen. Sachverständige aus den Bereichen Bau und KFZ, Architekten und Architekturbüros sowie Behörden arbeiten täglich ganz selbstverständlich mit Bildmaterial. Wie wichtig der Einsatz von Kamera und speziellem Zubehör für ihre Aufgaben ist, zeigen wir im im folgenden Beitrag. Die Digitalisierung der Fotografie hat die alte Aufteilung in Amateur- und Profifotografie gesprengt und das Wachstum neuer, semiprofessioneller Anwendergruppen beschleunigt. Die fotoaffinen Berufe, für die das Fotografieren ein nicht mehr wegzudenkender Bestandteil ihres Arbeitsalltags geworden ist und die dafür adäquates fotografisches Equipment benötigen, werden für Fotoindustrie und Fotohandel immer wichtigere Zielgruppen, die kompetent beraten werden wollen. Deshalb informieren wir Sie in diesem PP Special auch ausführlich über die photokina, der Weltmesse der Fotound Imaging-Branche, die vom 21. bis 26. September dieses Jahres in Köln stattfindet. Hier finden auch Anwender, die nicht hauptberuflich Fotografen sind, für die Fotografie aber ein wichtiger Bestandteil ihrer angestammten Berufe ist, alle Informationen, um ihre fotografischen Aufgaben zu optimieren. Außerdem haben wir für Sie die Megatrends der Fotowelt der nächsten zehn Jahre zusammengestellt.

Foto: Jörg Bindbeutel

Foto: Thomas Zehnder

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Das visuelle Schaden-Gedächtnis Ansprungmarke

Das visuelle Schaden-Gedächtnis Wir sind zu Besuch bei Irina Kraus-Johnsen im Hamburger Norden. Wohnen und Arbeiten hat die Architektin mit Diplom-Ingenieur-Abschluss gemütlich zusammen gelegt. Als Bausachverständige braucht sie aber auch keine großen Räumlichkeiten. Ein kleines Büro mit Schreibtisch, Computer und Aktenschränken reicht völlig aus. Die Architektin hat ihren Abschluss 1991 an der Fachhochschule in Hamburg gemacht, dann eine Zeit als angestellte Architektin in verschiedenen Architekturbüros gearbeitet und 1998 eine einjährige Fortbildung zur Sachverständigen angeschlossen. Seit dem Jahr 2003 ist sie eine selbstständige Vollzeit-Bausachverständige mit einem Schwerpunkt auf Gebäudeschäden. Zu ihrem Aufgabenfeldern gehören Gutachten über Bauschäden und Baumängel, Beweissicherungen, das heißt Feststellung und Dokumentation von Bauzuständen, zum Beispiel vor Baumaßnahmen oder nach Eintritt von Schäden, Ankaufberatung mit Begleitung und bautechnischer Beratung von Kaufinteressenten bei Objektbesichtigungen, baubegleitende Qualitätsüberwachung im Zusammenhang mit Neu- und Umbaumaßnahmen an Gebäuden, Überprüfung von Planungsunterlagen und vertraglichen Vereinbarungen in bautechnischer Hinsicht sowie Baustellenbesichtigungen zu festgelegten Bauten-

ständen mit Erstellung eines Baustellenreportes von jeder Besichtigung. Das ist ein ganz schön weiter Bereich, den Kraus-Johnsen damit abdeckt. Alle ihre Tätigkeiten müssen hieb- und stichfest dokumentiert werden, da in vielen Fällen Gerichte mit ins Spiel kommen, diese sie oft sogar direkt für Gutachten anrufen. Eine lückenlose und jederzeit nachvollziehbare Dokumentation kann da über große Entschädigungs- und Versicherungssummen oder gerade über deren Ausbleib entscheiden. Die Kamera ist zwingend dabei Der Spruch: „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ wird oft stark beansprucht, in diesem Falle trifft er aber hundertprozentig zu. Die meisten Dinge, die Irina Kraus-Johnsen bei ihren Ortsterminen sucht und findet, muss sie auch mit Worten beschreiben und tut dies in Grenzen in den Gutachten auch. Aber wie der Spruch schon sagt, benötigt man sehr viele Worte, um etwas darzulegen, was durch ein Bild aber sofort verdeutlicht werden kann und umgekerht. Also macht die Bausachverständige Fotos und nicht zu wenige. Die Kamera gehört zur Grundausrüstung wie Feuchtigkeitsmessgerät und Maßstab. Ohne einen Fotoapparat geht sie gar nicht erst los, nein, sie hat zur Sicherheit sogar immer eine auf jeden Fall funktionierende analoge Spiegelreflexkamera

Auf dem Bau kann es schon sehr rau werden, die Gebrauchsspuren dieser Dimage zeigen das ganz deutlich


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vom Typ Pentax MZ-60 dabei. Das mag archaisch klingen, dient aber wie gesagt dazu, unter jeden Umständen Bildmaterial von einer Baubegehung mitzubringen. Zwar könnte sie zur Not ein zweites Mal das Objekt besuchen, bisweilen ist allerdings Gefahr im Verzug und zusätzlich entstehende Kosten wie etwa für Fahrten würde sie selbst tragen müssen. Die Sachverständige schildert dazu einen typischen Fall einer älteren Dame, die für die Instandhaltung ihrer Villa aufkommen musste, welche nach einem Brandschaden und folgendem Geldmangel noch einen Wasserschaden hinnehmen musste. Die Besitzerin beauftragte sie dann mit einem Gutachten und das zur Verfügung stehende Geld war verständlicherweise knapp. Irina Kraus-Johnsens digitales Fotoequipment ist mittlerweile auch schon ein wenig in die Jahre gekommen. Eine zehn Jahre alte Olympus Camedia C-2100 mit einer Auflösung von 2,1 Megapixeln tut immer noch ihren Dienst, soll in allernächster Zeit dann aber doch durch modernere Technik ersetzt werden. Die Olympus wird dann zur Zweitkamera degradiert. Das Anforderungsprofil an die neue Kamera ist durchaus anspruchsvoll und unterscheidet sich von den Wünschen, die Fotoamateure und -profis haben. Anforderungen einer Bausachverständigen Eine der wichtigsten Forderungen von Kraus-Johnsen an eine Kamera für ihren Job ist die Kompaktheit. Wenn sie auf dem Bau oder in einem Dachstuhl mit Brandschaden tätig wird, kann sie nicht ein riesiges Equipment mit hohem Gewicht rumschleppen. Am liebsten ist ihr eine kleine Fototasche, in die neben der Kamera noch spezielles Zubehör wie Maßstäbe für Größenvergleiche und die Darstellung von Rissbreiten sowie einen Kompass aufnimmt. Nächster Punkt auf der Wunschliste ist Robustheit. Auf Baustellen, in Neubauten, auf Gerüsten und Dächern ist es selten klinisch sauber, es ist eigentlich immer staubig und dreckig. Auch bei Regen muss unter Umständen fotografiert werden, wenn die Zeit der Aufnahme eine Rolle spielen. So geschehen bei einem Ortstermin, bei dem Unebenheiten auf

einer Terrasse aufgenommen werden mussten. Pünktlich zu dem Termin fing es an zu regnen. Wie stabil die Kamera sein muss, zeigt der Zustand der Olympus von Kraus-Johnsen eindrücklich. Der Fotoapparat muss mit auf das Gerüst oder die Leiter, wird schon mal in den Dreck gelegt und wirklich wie ein Werkzeug auf dem Bau behandelt. Es geht noch weiter mit den Anforderungen. Da die Bausachverständige nicht an alle Orte eines Gebäudes herankommt, wo Fotos aufgenommen werden müssen, sollte die Kamera mindestens über ein zehnfaches optisches Zoomobjektiv verfügen, lieber noch mehr. Zusätzlich muss sie noch gute Makrofähigkeiten aufweisen, um Details wie feine Risse oder auch schon mal kleine holzzerstörende Insekten, die unter dem Sammelbegriff Anobien zusammengefasst werden, darzustellen. Eine weitere Forderung geht an einen starken integrierten Blitz plus einen Blitzschuh für ein externes Blitzgerät, um größere Räume einigermaßen komfortabel auszuleuchten. Zu guter Letzt kommt noch ein spezieller Wunsch von Irina Kraus-Johnsen dazu. Um eine Beweisführung vor Gericht zu erleichtern, würde sie gerne das Aufnahmedatum nicht nur in den Metadaten haben, die sie bisher überhaupt nicht nutzt, sondern gleich, wie in seligen analogen Zeiten, in das Bild „einbelichten“. Diese Funktion könnte ihre gesamte Arbeit um einiges erleichtern, da sie nicht mit aufwändigen Bildbearbeitungs- oder archivierungsprogrammen arbeitet und diese Daten gerne sofort parat, im Bild haben möchte. Ein Schmankerl wäre dann noch ein integriertes GPS-Modul mit Kompass, wie es für die Ricoh Caplio 500 SE verfügbar ist. Das ist schon so einiges, was eine neue Kamera für Irina Kraus-Johnsen leisten muss. Zurzeit wälzt sie noch Kataloge und durchforstet Informationen im Internet. Letztendlich benötigt sie aber persönliche Beratung und einen praktischen Eindruck von der Kamera, gerade, was die Robustheit und Kompaktheit angeht. Die Bausachverständige hat deshalb reges Interesse an der photokina in diesem Jahr gezeigt, auf der sie alle Hersteller beisammen hat und sich an den Kameras direkt einen Eindruck verschaffen kann.

So sympathisch kann eine Bausachverständige sein: Irina Kraus-Johnsen aus Hamburg | Spezialzubehör. Um die Größe von Rissen in Mauerwerk im Foto darzustellen, nutzt ein Bausachverständiger diesen speziellen Maßstab mit verschieden Vergleichsgrößen

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Spezielle Herausforderungen bei der praktischen Arbeit Wenn Kraus-Johnsen für einen Auftrag loszieht, weiß sie selten, was sie erwartet. Sie weiß nur, dass sie auf jeden Fall Fotos mit nach Haus bringen muss. Die Herausforderungen an ihr fotografisches Können sind mannigfach, wie wir ansatzweise bei den Anforderungen an das technische Equipment schon erfahren konnten. Die immer anstehende Gesamtaufnahme des Objekts stellt noch keine Schwierigkeit dar. Die Bausachverständige ist aber ein sprudelnder Quell von Anekdoten und Geschichten zu den ganz speziellen fotografischen Problemen, die den „normalen“ Fotografen mit offenem Mund staunen lassen. Eine schöne Geschichte ist die von einer Hinterhofbebauung beim Schlachthof in Hamburg. Erst wurden die Wände feucht, dann kam der Schimmel. Erst in der unteren Etage, später dann auch in der oberen. Dies war der Zeitpunkt, zu dem Kraus-Johnsen von der Hausverwaltung beauftragt wurde, den Schaden zu begutachten. Dazu musste sie aber zunächst die Ursache ausfindig machen. Ihr ist dieser Fall in so lebhafter Erinnerung, da sie, natürlich mit handwerklicher Hilfe, den ganzen Bau auseinandernehmen musste und dann zu guter, oder schlechter, Letzt eine winzige undichte Stelle in einem nicht angeschlossenen Wasserrohr in einer Wand fand. Aus diesem kleinen Loch schoss ein haarfeiner Strahl, der das ganze Gebäude ruinierte. Nach der Suche war die nächste Schwierigkeit, diesen dünnen und dazu noch durchsichtigen Strahl so zu fotografieren, dass er zum Beispiel auch für einen Richter, der in diesem Fachbereich ja ein Laie ist, erkennbar wird. Dazu musste die Sachverständige mit verschiedenen Belichtungen mit und ohne Blitz experimentieren, bis ein zufrieden stellendes Ergebnis herauskam.

Das ist natürlich ein extremes Beispiel. Aber auch die üblicheren Motive können es in sich haben. Als

Bausachverständige wird Irina Kraus-Johnsen auch oft zur Brandschädenbegutachtung herangezogen. Das hört sich erst einmal nicht sehr lauschig an und ist es auch nicht. Dreck, Löschwasserreste, um die es übrigens bei der Begutachtung verstärkt geht, und Ruß sind kein schönes Ambiente für Fotografien. Der Ruß ist es, der Aufnahmen stark erschwert. Nicht, weil er Kamera und Fotografin verschmutzen könnte, sondern weil er so schwarz ist. Hier kommt dann der externe Blitz zum Einsatz, um Details auf den schwarzen Flächen herauszuholen. Die schon erwähnten Anobien sind aufnahmetechnisch auch nicht ohne. Erst müssen sie dingfest gemacht werden. Im Gegensatz zu anderen Dingen in einem Gebäude bewegen sie sich. Aber mit viel Erfahrung sind die Ecken, wo sie am liebsten hausen, schnell ausgemacht. Dann heißt es, ein Exemplar zu verhaften und möglichst mit einem Maßstab zu fotografieren. Wenn dieser warm und trocken im Büro liegt, hilft für den Größenvergleich auch ein Finger im Bild. Diese Insekten können bis zu drei Millimeter klein sein, eine Aufgabe für den Makrobereich des Objektivs. Die immer wieder erwähnten Maßstäbe sind ein von Irina Kraus-Johnsen häufig eingesetztes Hilfsmittel, denn sehr oft geht es um Risse im Gebäude und ihre Größe. Diese speziellen Messskalen sind nicht einfach in Millimeter und Zentimeter unterteilt, sondern zeigen verschieden breite Balken mit dazugehörigen Angaben. Hier ist auch wieder wichtig, dass sofort und auch von ungeschulten Betrachtern erkannt wird, was zu sehen ist und in diesem Fall wie groß bzw. breit das Gesehene ist. Weiter geht es im Büro Ist die Bausachverständige nach dem Einsatz wieder im Büro, mit Glück sauber und trocken, werden die Bilddaten erst einmal auf den Rechner kopiert. Irina Kraus-Johnsen arbeitet mit einem herkömmlichen Windows PC und sichert die Daten zusätzlich noch

Brandschäden gehören zu den unschönsten Motiven für einen Bausachverständigen und – durch den extrem schwarzen Ruß – auch zu den schwierigsten. | So ein kleines Insekt, ein Käfer der Anobiidae, kann einen verheerenden Schaden anrichten. Gut, wenn er dingfest und mit einer Makroaufnahme dokumentiert werden kann


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auf CDs. Es entstehen auf jeden Fall immer deutlich mehr Bilder, als später benötigt werden. Die nicht genutzten Aufnahmen sind aber nicht umsonst gemacht, sondern können im Nachhinein eine wichtige Gedächtnisstütze sein, wenn es vom Auftraggeber oder dem Gericht Nachfragen gibt. Dann wird anhand der Besichtigung und der Bilder das Gutachten erstellt. Drin bezieht sie sich direkt auch auf die ausgesuchten Fotos, die in einem separaten Fototeil angehängt werden. Der Textteil kann in besonderen Fällen bis zu neunzig Seiten lang werden. Dazu gehört dann eine umfangreiche Paragrafenrecherche und vieles mehr. Die Bilder selbst werden nur im Falle von Fehlbelichtungen leicht bearbeitet. So leicht, dass nicht einmal ein Bildbearbeitungsprogramm herangezogen werden muss. KrausJohnsen regelt nur Helligkeit oder Kontrast mit den Mitteln ihres Textverarbeitungsprogramms nach, mehr ist einfach nicht nötig und würde die Bildaussage unter Umständen auch verfälschen. Text- und Bildteil werden dann mit einem Hewlett Packard Tintenstrahldrucker in zwei- bis dreifacher Ausführung – für das Gericht, private Auftraggeber etc. – ausgegeben. Die Bilder sind in den meisten Fällen in der Größe 9 x 13 cm angelegt, das reicht. Nur bei besonderen Motiven wird im Format 13 x 18 cm gedruckt. Die Fotos sind mit aussagekräftigen Bildunterschriften, wenn nötig, mit der mit dem Kompass aufgenommenen Blickrichtung und der Bildnummerierung versehen. Die umfangreichen Berichte, wie die Dokumentation von Bauzuständen beim Hausbau über einen Zeitraum von ein bis zwei Jahren, gibt die Sachverständige zu einem Digitaldruckservice, um ihre eigenen Kosten im Rahmen zu halten. Tintenstrahlausdrucke sind einfach zu teuer, die Anschaffung eines Farblaserdruckers zumindest für den Textteil ist von der Gutachterin angedacht, aber noch nicht entschieden Die fertigen Gutachten sind bei Streitigkeiten mit Versicherungen oder vor Gericht besonders wichtige Beweismittel und können ein Urteil entscheidend beeinflussen. Treten Unklarheiten im Gutachten auf oder gibt es weiteren Erklärungsbedarf für den Richter und die Streitparteien, wird Kraus-Johnsen persönlich vorgeladen. Sie muss dann ihre Sicht des

Vorfalls mündlich schildern, in Details gehen und Unverständliches verständlich machen. Oft helfen weitere Bilder aus ihrem Archiv mit sachlichen Erläuterungen, um das eine oder andere für die am Prozess Beteiligten zu klären. Um zu erfahren, wie ihre Gutachten aufgenommen werden und ein Urteil beeinflussen, muss die Sachverständige bei Gericht beantragen, dass sie über den Urteilsspruch benachrichtigt wird. Dieses Feedback ist nicht einfach nur interessant, sondern relevant für stetige Verbesserungen, auch bei den Bildern. Der krönende Abschluss eines jeden Auftrages ist die Rechnungsstellung. Aber auch das darf man sich bei einer Bausachverständigen nicht zu einfach vorstellen. Es gilt, viele Formalien einzuhalten, vor allen Dingen bei Rechnungen für Gerichte. Dort müssen ganz genau alle angewendeten Paragrafen aufgeführt werden. Sachverstand mit Engagement Wenn man Irina Kraus-Johnsen so zuhört, erhält man, trotz unprätentiöser Vortragsweise, den Eindruck von wahrer Passion für ihre Arbeit. Die Fotografie ist dabei ein besonders wichtiger und spannender Teil und wird von ihr mit Engagement betrieben. Für mit der gewerblichen Fotografie vertraute Menschen ist dieses Verständnis des Mediums und der Umgang mit der Technik neu und interessant. Die Kamera wird zum wirklichen Handwerkszeug, ganz ohne kreativen Aspekt. Das hat einerseits direkte Auswirkung auf die Wahl von Kamera und Zubehör und andererseits auf die Ästhetik der entstehenden Fotos. Für Irina Kraus-Johnsen sind die Bilder Mittel zum Zweck, Beweismittel, die richtig belichtet, scharf und aussagekräftig für den Sachverhalt vor Ort sein müssen. Für den Laien sind sie sicher langweilig, haben für den genauen Betrachter aber eine ganz eigene, manchmal bizarre, interessante Anmutung. Es ist ein eigene Art von Fotografie.

Um den feinen Wasserstrahl aus dem Bild lnks zu finden, musste erst ein ganzes Haus auseinandergenommen werden

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Der klickt, wenn`s kracht Ansprungmarke

Der klickt, wenn`s kracht Ortswechsel. Gar nicht weit entfernt von der sympathischen Architektin treffen wir einen anderen Sachverständigen. Lorenz Niemeyer ist Diplom-Ingenieur für Fahrzeugtechnik und als KFZ-Gutachter für den TÜV Nord tätig. Die genaue Bezeichnung ist Öffentlich Bestellter und Vereidigter Sachverständiger für KFZ-Schäden und -Bewertungen. Zunächst unterhalten wir uns in seinem Büro, welches in einem großen Hamburger Autohaus eingerichtet ist. Niemeyer arbeitet seit 1990 für den TÜV, hat also ein gerüttelt Maß Erfahrung. Die braucht er auch für sein weites Tätigkeitsfeld. Zu seinen Aufgaben gehören Bewertungen von Firmen- und Leasingfahrzeugen bei der Rückgabe an die Leasing- oder Vermietungsfirma, Begutachtung von Unfallschäden für Kasko- und Haftpflichtversicherungsfälle, Beweissicherungsgutachten bei gebrauchten Fahrzeugen im Falle von Mängeln beim Kauf und bei Betrug, Unfallrekonstruktionen von kleinen Parkplatzmalheuren bis zu schweren Unfällen mit Personenschäden und Wertgutachten für Umbauten, wie sie speziell bei Custom Bikes und Harley Davidsons vorgenommen werden, sowie für Oldtimer. Meistens sind Versicherungen die Auftraggeber, speziell auch in den letzten beiden Fällen. Die Wertgutachten bestimmen direkt die Versicherungssumme. Für Gerichte stellt der KFZ-Sachverständige zusätz-

lich Geschwindigkeitsberechnungen an und verfertigt Vermeidbarkeitsbetrachtungen. Kommt es zu Gerichtsverfahren, macht er Aussagen zu Fahrzeugwerten, Unfallschäden oder Mängeln bei Neuwagen. Zu jeder Aufgabe auf der langen Liste muss eine Dokumentation angefertigt werden, die von vorn bis hinten nachvollziehbar sein muss, auch wenn das besprochenen Auto längst nicht mehr greifbar oder der Schaden repariert ist. Das Gutachten muss bei einem Gerichtsverfahren auch noch Beweiskraft haben, wenn dieses, wie durchaus üblich, erst ein Jahr nach dem Schaden stattfindet. Fotografische Beweise für eine Langzeitbetrachtung Sagt das Foto bei der Bausachverständigen mehr als tausend Worte, ist es beim Kollegen aus der KFZBranche ein Beweis für die Ewigkeit – oder mindestens für das eine oder andere Jahr. Es ist auf jeden Fall das Mittel der Wahl zur Visualisierung und optischen Speicherung von Schaden- und Wertzuständen. Gutachter vor Gericht müssen oft nur anhand von Fotos, die mitunter noch nicht einmal sie selbst, sondern ein anderer Sachverständige gemacht hat, urteilen. Deshalb gilt: Je besser die Bilder, desto einfacher und sicherer die Beurteilung im Nachhinein.

Am Anfang einer jeden Begutachtung steht die Übersichtsaufnahme des Fahrzeugs, von vorn und hinten


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Auch für Lorenz Niemeyer ist die Fotografie also ein integraler Bestandteil der täglichen Arbeit. Eine immer wiederkehrende Aufgabe ist die Erstellung eines Rückgabegutachtens mit Mängelbeseitigung bei Leasingfahrzeugen, denn häufig kommt es zum Streit zwischen dem Leasingnehmer und der Leasingfirma über die Beurteilung von normalen Spuren durch den Gebrauch und Schäden, die darüber hinausgehen. Natürlich will weder der Leasingnehmer mehr zahlen als geplant, noch will die Leasingfirma ihren Verdienst geschmälert sehen. Beide Parteien treffen sich oft vor Gericht zur Klärung, wo dann auch der Sachverständige auftritt. Fotoequipment eines KFZ-Sachverständigen Lorenz Niemeyer reist zu seinen Aufträgen mit kleinem Fotogepäck. Die Kamera ist eine Canon PowerShot G10 mit einer Auflösung von 14,7 Megapixeln. Das ist für seine Anforderungen mehr als ausreichend. Er ist mit der Kamera sehr zufrieden. Im Gespräch wird deutlich, warum und, daraus resultierend, welches seine Anforderungen an das fotografische Arbeitsgerät sind. Weit vorn rangiert das belastbare Metallgehäuse. Zwar muss Niemeyer nicht auf Dächer und Gerüste klettern, aber auch die Umgebung einer Autowerkstatt entspricht nicht den hygienischen Bedingungen eines OP-Saals. Und bei Inspektionen der Unterseite von Fahrzeugen kann schon mal das eine oder andere runterkommen oder die Kamera aus der Hand fallen. Das führt zu einem weiteren Vorteil – der geringen Größe. Der Sachverständige hat bei seiner Arbeit neben der Kamera noch ein Schreibbrett, Stift und bisweilen ein Maßband in den Händen. Gut, wenn der Fotoapparat dann nicht zu groß und schwer ist und schnell in der Jackentasche verschwinden kann.

Gelobt wird auch die Bildstabilisierung, die Aufnahmen mit Belichtungszeiten von 1/8 Sekunde aus der Hand erlauben. Ein stärkeres Zoom als das in der G10 verbaute 5-fach Zoom ist für die Jobs von Lorenz Niemeyer nicht nötig. Er kommt ja so dicht an das Objekt heran, wie er möchte und kann es sich auch so stellen, wie es am besten passt. Da die Autos und Motorräder bei der Begutachtung fest stehen, fällt eine Auslöseverzögerung, die bei der Kompakten von Canon vorhanden, aber sehr gering ist, nicht ins Gewicht. Aber Makrofähigkeiten sind für kleine Kratzer auf Lack und Glas gefragt. Kleines Manko: Der eingebaute Blitz ist meistens zu schwach. Dafür hat die Kamera einen Blitzschuh und der Sachverständige einen Systemblitz, ebenfalls von Canon, dabei. Abschließend erwähnt Lorenz Niemeyer noch die komfortable Bedienung. Alle für ihn wesentlichen Funktionen können über Knöpfe außen an der Kamera geregelt werden, nicht umständlich über Menüs und Untermenüs. Je einfacher und schneller der Gutachter zu korrekt belichteten, scharfen Aufnahmen kommen kann, desto besser für seine Arbeit und natürlich für die mit seinen Gutachten arbeitenden nachgelagerten Instanzen. Deshalb verwendet er, und auch seine Kollegen, keine digitale Spiegelreflexkamera. Das Mehr an Qualität wäre mit zu viel Zeitaufwand erkauft und einfach nicht nötig. Das bekannte Bild von der Kanone, mit der auf Spatzen geschossen wird, passt hier in mehr als einer Hinsicht. Kommen wir zum Zubehör, welches Lorenz Niemeyer bei seinen Einsätzen dabei hat, den Systemblitz haben wir schon erwähnt. Wenn der Image Stabilizer nicht mehr ausreicht, greift er zu einem kleinen Stativ, einem Gorillapod von Joby. Dieses Stativ besteht

links: Normale Aufnahmetechniken führen oft nicht zu einem befriedigenden Ergebnis | rechts: Obwohl genug Licht vorhanden, bringt erst der zusätzlich eingesetzte Blitz den Kratzer hervor

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fast nur aus Kugelgelenken und lässt sich so extrem frei in jede Form bringen, praktisch, wenn schwer zugängliche Stellen an einem Auto fotografiert werden müssen. Weiter kommt das Stativ zum Einsatz, wenn zum Beispiel Bewegungsabläufe in einer Fotoserie dargestellt werden sollen. Ein typischer Fall ist ein so genannter Parkplatzunfall. Der von den Zeugen geschilderte Verlauf wird genau nachgestellt, die Fahrzeuge aufeinander zu geschoben und die einzelnen Phasen fotografiert. Anhand dieser Rekonstruktion kann ganz genau festgestellt werden, ob sich der Unfall so zugetragen hat, wie von den Beteiligten geschildert, ob die Beulen und Farbabriebe zueinander passen. Oder ob sogar ein Betrugsversuch vorliegt. Für die Darstellung von Größenverhältnissen hat Lorenz Niemeyer große Maßstäbe dabei, die neben den Schaden gehalten oder gestellt werden. Im Foto kann später der Maßstab das Ausmaß des Schadens genau erkennen lassen. Manchmal reicht ein stehendes Bild, auch wenn es technisch noch so gut ausgeführt wurde, nicht aus, die Bewegung an sich muss festgehalten werden. Dafür führt der Gutachter eine kleine Videokamera mit. Ein Beispiel für deren Einsatz schildert er mit einem leichten Lächeln im sonst ernsten Gesicht. Die Fragestellung war, ob lose Steinchen auf einer Fahrbahn von einem fahrenden Auto auf eine ganz bestimmte Art und Weise weggeschleudert werden können und so Schaden anrichten. Dazu befestigte er die Videokamera erst auf dem Stativ und beides dann außen an einem Fahrzeug knapp über dem Boden in der Nähe der Reifen. Dann ging es los: In voller Fahrt filmte die Videokamera, was passierte. Durch Versuche mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten konnte er feststellen, dass die Steine nie so wie vom vermeintlich Geschädigten geschildert, nämlich nach oben, durch die Gegend flogen. Antrag abgelehnt.

Auch das gehört zum Alltag eines KFZ-Sachverständigen

Lack und Glas: eine Herausforderung Damit sind wir schon ganz tief drin im Thema zu speziellen fotografischen Herausforderungen für einen KFZ-Sachverständigen. Das Beispiel mit der Videokamera ist natürlich ein besonderes. Aber auch die täglichen Probleme können es in sich haben. Jeder Fotograf kennt die Schwierigkeiten bei der Aufnahme von spiegelnden Flächen und Details darauf. So ein Auto besteht von außen fast vollständig aus spiegelnden Lackflächen und viel Glas. Um zu sehen, wie Lorenz Niemeyer mit diesen Problemen fertig wird, verabreden wir uns kurzerhand zu einem seiner Außentermine. Nach kurzer Fahrt treffen wir uns wieder bei der TÜV-Prüfstelle Pinneberg. Pinneberg ist eine Nachbargemeinde von Hamburg und liegt im Nordwesten, schon in SchleswigHolstein, was noch zum Bereich des TÜV Nord gehört. Jeder Autofahrer, der schon einmal sein Schätzchen selbst zur Hauptuntersuchung gebracht hat, weiß, wie so eine Station aussieht. Zwei Hallen, eine kleine, eine große, ein Büro und viel Platz drum herum. Das zu begutachtende Fahrzeug ist ein dunkler Kombi mit Metallic-Lackierung. Da der Leasingvertrag in nächster Zeit ausläuft, möchte der Leasingnehmer wissen, was bei der Rückgabe auf ihn zukommen könnte. Lorenz Niemeyer geht erstaunlich ähnlich vor, wie die Bausachverständige Irina Kraus-Johnsen. Erst kommt die Übersichts- bzw. Gesamtaufnahme und dann geht es immer mehr ins Detail. Schnell wird deutlich, dass die eine oder andere Delle im Blech zu finden ist. Um diese, teilweise leichten Unebenheiten im Foto sichtbar zu machen, hat der Gutachter einen einfachen, aber wirkungsvollen Trick. Er sucht sich eine gerade HellDunkel-Kante, etwa eine Dachkante im Hintergrund, und positioniert sich und die Kamera so, dass das


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Spiegelbild der Kante genau durch die Delle verläuft. Auf der intakten Lackfläche bleibt die Kante gerade, in der Delle dagegen verbogen. Der Effekt ist so verblüffend wie die Technik einfach ist. Glasschäden sind lästig, gefährlich und schwer zu fotografieren. Auch hier hilft meistens nur ein Trick, um auch feinste Risse auf ein Bild zu bekommen. Dazu bringt der Gutachter etwas Undurchsichtiges, ähnlich einem Karton, außen an der beschädigten Scheibe an und fotografiert sie dann von innen, wenn nötig, auch mit Blitz. So treten die Schäden richtig hervor und selbst ein Laie oder ein Richter kann sich im Wortsinne ein Bild machen. Es geht noch weiter mit Herausforderungen im fotografischen Bereich. Wenn Lorenz Niemeyer bei einem Außeneinsatz keine Hebebühne oder eine Grube zur Verfügung hat, muss er für Aufnahmen im unteren Bereich von Autos oder Motorrädern des Öfteren in die Knie gehen, um diese Schäden waagerecht zu fotografieren. Er erzählt von Kollegen, die aus Bequemlichkeit solche Fotos einfach aus dem Stand machen und so einen verzerrten Blick auf Kratzer und Dellen bekommen. Eine einwandfreie Identifizierung des Schadens ist so eigentlich nicht möglich. Auf eine parallele Ausrichtung der Kamera zum Fahrzeug muss der Sachverständige auch achten, wenn der Maßstab mit im Bild ist, denn nur so stimmen die Längenverhältnisse. Vorsicht ist weiter beim Gebrauch des Weitwinkelbereiches der Kamera geboten. Verzeichnungen durch die Optik können Beulen & Co. durchaus vergrößern oder verkleinern. Das ist hier sicher ein ungewollter Effekt. Deshalb arbeitet der Gutachter im mittleren bis längeren Brennweitenbereich. Bei unserem gemeinsamen Ortstermin können wir noch eine schwierige und zugleich sehr übliche Aufnahmesituation begutachten. Lorenz Niemeyer muss ein Bild

im Motorraum schießen. Dort ist nicht wirklich viel Platz und erst die geringe Größe der Canon Kamera ermöglicht das Bild. Übrigens würde hier ein Schwenkmonitor, wie ihn das Nachfolgemodell, die PowerShot G11 hat, keinen zusätzlichen Nutzen bringen. Der Platz reicht gar nicht aus, den Monitor auszuschwenken. Der Sachverständige reicht mit der Kamera einfach am langen Arm an die gewünschte Stelle am Motor und kann aus diesem Abstand das Display noch gut genug sehen und beurteilen, was er gerade aufnimmt. Der eingebaute Blitz reicht bei den sehr kurzen Aufnahmeabständen in diesem Fall aus. In noch extremeren Fällen, etwa wenn er auf einem Parkplatz unter das Fahrzeug fotografieren muss, nutzt er den großen Vorteil der direkten Verfügbarkeit des Bildmaterials, hält die Kamera einfach grob in die richtige Richtung und kontrolliert sofort auf dem Display, ob er den Schaden getroffen hat. Es gibt sogar Jahreszeiten-spezifische Probleme. Im Winter zum Beispiel finden Begutachtungen vermehrt in Werkstätten statt, die natürlich nicht so gut ausgeleuchtet sind wie ein Fotostudio. Entweder wird dann mit Blitz gearbeitet oder vom Stativ. Das Stativ wird etwa gewählt, wenn das Kennzeichen mit im Bild ist, weil sie den Blitz so stark reflektieren. Jeder kennt das von Fahrten in der Nacht, dass die Kamera-eigene Messung zu fehlerhafter Belichtung führt. Eine Alternative wäre noch die Aufnahme mit einem entfesselten Blitz. Was zielführender ist, kann der Sachverständige manchmal nur durch Versuch und Irrtum herausfinden. Beobachtet man ihn oder auch die Bausachverständige Irina Kraus-Johnsen, wird klar, welch eine Erleichterung die digitale Fotografie dieser Berufsgruppe beschert hat.

Nicht nur Schäden müssen mit Sachverstand begutachtet werden, sondern auch Sonderumbauten, gerne bei Motorrädern | Kompakt muss eine Kamera für den KFZ-Sachverständigen Lorenz Niemeyer sein, da sie nicht das einzige Werkzeug bei seiner täglichen Arbeit ist

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Die Schreibarbeit gehört dazu Egal, wozu Lorenz Niemeyer gerufen wird, unweigerlich folgt die Schreibarbeit für eine umfangreiche, lückenlose und nachvollziehbare Dokumentation nach. Zurück in seinem Büro, lädt er die Bilder von der Kamera zuerst einmal auf den PC. Dort läuft eine spezielle Software, die den Ordner, in dem die Bilder landen, überwacht und einige Automatismen startet. Eine Archivdatei wird angelegt und die Gutachtennummer vergeben. Gleichzeitig werden herunterskalierte Kopien der Bilder zur weiteren Verwendung angelegt. Dann legt der Gutachter mit der Textarbeit, die in einer besonderen, datenbankbasierenden Software weitgehend standardisiert ist, los. Im Gutachten werden die skalierten Bilder eingefügt, was in den meisten Fällen ausreicht, da mittlerweile die Mehrzahl der Gutachten als PDF verteilt wird. Bearbeitet werden dürfen die Bilder nur in Ausnahmefällen, wie bei Fehlbelichtungen der oben erwähnten Winteraufnahmen in einer Werkstatt. Dann wird ein wenig aufgehellt, wenn es technisch sinnvoll ist. Zur Verdeutlichung von Sachverhalten kann der Sachverständige Pfeile und Beschriftungen im Bild anbringen, das war es auch schon. Die Datenbanksoftware sorgt auch für die Wandlung aller Teile der Dokumentation in ein einheitliches PDF. Wird kein digitaler Versand gewünscht, druckt Lorenz Niemeyer das Gutachten einmal ohne Bilder aus. Weitere Kopien für den Auftraggeber, Versicherungen oder Gerichte erhalten den Bildteil dazu. Der Ausdruck erfolgt auf einem normalen Farblaserdrucker. Die so erhaltene Bildqualität ist in der Regel ausreichend. Wenn nicht, kann auf die separat gespeicherten Originale, fotografiert wurde im JPEG-Format, zurückgegriffen werden, um detailliertere und größere Abzüge zu erzeugen. Archiviert wird das Material nicht nur auf dem Rechner des Gutachters, sondern auch noch auf einem zentralen Server, automatisch über das Datenbankprogramm. Kollegen von „unserem“ Gutachter zeigen teilweise ein noch größeres Sicherheitsbedürfnis und sichern ihre Gutachten und Bilder zusätzlich auf CDs und DVDs oder eigenen Festplatten. Dieses

Bedürfnis hat Lorenz Niemeyer nicht, da der TÜV dafür sorgt, dass alle Daten die gesetzlich vorgeschriebenen zehn Jahre verfügbar sind. Einzig die schnellere und persönlichere Verfügbarkeit ist ein Vorteil des eigenen Backups. Aber nur in unklaren Fällen vor Gericht muss ein Gutachter später noch einmal an sein Gutachten ran. Für den Sachverständigen hat sich der Arbeitsaufwand, der ja nicht nur aus Fotografie besteht, seit den analogen Zeiten nicht verringert. Nur die Bildqualität und die Bearbeitungsgeschwindigkeit hat sich gesteigert. Verbesserungswünsche und Handwerkskunst Trotz aller Lobhudelei für die Kompakte von Canon hat Lorenz Niemeyer durchaus noch Verbesserungswünsche, na klar, wer hat die nicht. Für seinen Geschmack könnte die Traumkamera bei gleichen Leistungen ruhig noch etwas kompakter sein. Das würde seine Arbeit an vielen Stellen deutlich vereinfachen und verbessern. Der eingebaute Blitz steht auch auf der sehr kurzen Liste für Aufwertungen. Er sollte leistungsstärker und schwenkbar oder flexibel sein. So könnte er sich den Einsatz des sperrigen Systemblitzes häufiger ersparen. Wieder ein Arbeitserleichterung, die letztendlich den Dokumentationen und somit den Auftraggebern zugute kommt. Der Sachverständige ist übrigens eine richtige Ingenieursnatur. Funktioniert etwas am Fotoapparat nicht, versucht er erst einmal selbst zu reparieren. Dabei scheut er sich auch nicht davor, das Gerät oder sogar ein Objektiv aufzuschrauben. Auf diese Weise hat er schon ein defektes Display einer Canon Ixus Kamera gegen das funktionierende aus einer sonst kaputten anderen Ixus ausgetauscht, kein Problem. Das sollte man allerdings nicht zu Haus versuchen, wenn man nicht genau weiß, was man tut. Applied Imaging Es ist deutlich geworden, was wir unter Applied Imaging, angewandter Fotografie, verstehen. Die beiden vorgestellten Personen mit ihren Spezialgebieten

Trick 17. Mit einer geraden Kante in der Spiegelung können auch kleinste Dellen auf dem schwierig zu fotografierenden Material Autolack sichtbar gemacht werden | Für kleinste Schäden benötigt der KFZ-Sachverständige eine Kamera mit Makrofähigkeiten


APPLIED IMAGING

sind nicht die einzigen, die sich unter dem Begriff subsumieren lassen, ähnliche Anforderungen an die Fotografie stellen und auf ähnliche Weise mit ihr umgehen. Sachverständige gibt es in vielen weiteren Bereichen, wie zum Beispiel beim Umweltschutz und in der Industrie. Versicherungen und Behörden haben teilweise eigene Gutachter für viele verschiedene Zwecke. Architekten und Architekturbüros sind eine andere Berufsgruppe, die auf Fotografie bei der täglichen Arbeit nicht verzichten kann. Eine Ahnung, wie sie damit umgehen, haben wir mit der Bausachverständigen Irina Kraus-Johnsen erhalten. Natürlich stehen bei ihnen nicht die Schäden im Vordergrund, was bei neu entworfenen und gebauten Gebäuden auch schlimm wäre. Sie müssen Fortschritte oder das Fehlen derselben dokumentieren oder zeigen, dass Pläne eingehalten werden – oder eben nicht. Allen Berufsgruppen ist der Stellenwert der Fotografie gleich, er ist immens hoch. Trotzdem ist der Umgang mit ihr sehr unaufgeregt und normal. Die Kamera ist in jedem Fall ein echtes Werkzeug und wird so behandelt. Auch für den „echten“ Fotografen ist die Kamera ein Instrument für seine tägliche Arbeit. Aber dennoch ist es etwas anderes. Der Fotograf sieht die Kamera oftmals als ein Teil seiner selbst, ein externes eigenes Auge. Und er arbeitet aufgrund dessen auf eine völlig andere Art damit. Niemals würde ein Sachverständiger hohen Aufwand betreiben, um ein möglichst kreatives oder optimal gestaltetes Foto zu schießen. Erst einmal hat er dazu überhaupt keine Zeit, keine Ausbildung und keine Veranlassung. Seine Bilder müssen ein möglichst klar erkennbares, nachvollziehbares, realistisches Abbild einer Situation, eines Gegenstandes und eines Zustandes sein. Es darf keinen Raum für Interpretationen geben und Manipulationen sind von vorn herein ausgeschlossen. Also nahezu das Gegenteil der Arbeitsweise eines kreativen Fotografen. Eins haben sie aber gemein: das Arbeitsgerät. Natürlich braucht ein Sachverständiger, wie wir gehört haben, keine Super-Duper-Digital-Spiegelreflexkamera mit möglichst hoher Auflösung und HighendObjektiven. Aber Kamera ist Kamera, das Prinzip bleibt bestehen, egal ob Kompakte oder DSLR. Deshalb müssen auch sie auf dem Laufenden bleiben, was Neuheiten auf dem Gebiet der fotografischen Hardware angeht. Nur das Segment ist ein anderes, da die Anforderungen andere sind. Auch müssen sie nicht so oft auf das Allerneueste schauen, da ihre Systeme möglichst lange funktionieren sollen, um sich neben ihrer eigentlichen Tätigkeit nicht ständig mit neuer Technik und deren Beherrschung zu befassen. Never change a running system ist die Devise.

Das Beispiel der Bausachverständigen hat gezeigt, wo die Tücken liegen, wenn dann doch mal was Neues angeschafft werden soll. Wenn man sich nicht täglich mit Begriffen wie Image Stabilizer, Face Detection, RAW Format, DIGIC-Prozessor mit iSAPS Technologie, CMOS-Sensor, APS-C Format und so weiter beschäftigt, fällt es schwer, seine Wünsche mit den Features der modernen digitalen Kameras in Einklang zu bringen. Nicht jeder Gutachter ist auch Fotoenthusiast. Die Internetauftritte der Hersteller bringen nur dem Kenner wirklichen Gewinn, da genau dort die Fachbegriffe auftauchen und nicht immer hinreichend erklärt werden. Der Einzelhandel ist oft keine Lösung, da das Verkaufspersonal meistens nur ungenügend geschult ist. Eine Alternative wäre der professionelle Fotofachhandel wie Calumet und Co., auf den muss jemand, der nicht von der Profifotografie kommt, jedoch erst einmal stoßen, denn er inseriert ja nicht in den Fachmagazinen für Architektur oder Versicherungswesen, was er aber nach allem, was wir erfahren haben, sollte. Meistens sind es dann die befreundeten Fotografen, die Sachverständigen und Gutachtern mit Rat zur Seite stehen. Es bedarf keiner großen Marktforschungsstudien, um hier also einen enormen Informationsbedarf und eine riesige potenzielle Käufergruppe zu identifizieren. Eigentlich eine Chance für die Hersteller und die Händler. Vielleicht haben sie einfach noch nicht erkannt, dass mit Kameras und Zubehör auch Nicht-Fotografen professionell arbeiten und diese einen ständigen, aktuellen Nachschub an Werkzeugen benötigen. So wie sie mit Fotoapparaten umgehen, ist es nur eine Frage der Zeit, wann ein verbrauchtes oder zerstörtes Gerät ersetzt werden muss. Gut beraten wären die fotofernen, aber fotoaffinen Berufsgruppen, wenn sie auf Veranstaltungen gehen würden, die auch von Berufsfotografen besucht werden. Wie die photokina, die dieses Jahr wieder einmal in Köln stattfindet. Die Macher dieser größten Fotofachmesse der Welt haben die Zeichen erkannt. Sie wollen sich ab diesem Jahr verstärkt mit professionellen Nutzern von fotografischer Hard- und Software, weit ab von Werbe-, Kunst- und journalistischer Fotografie, befassen. Hier treffen sich ja hochkonzentriert genau die, die den Bedarf an Information von Irina Kraus-Johnsen, Lorenz Niemeyer und der Armee ihrer Kollegen decken können. Spezielle Programme und Angebote sollen diesmal neben Fotoprofis und -amateuren auch alle, die Applied Imaging betreiben, anlocken. Im Folgenden informieren wir über Fakten und Highlights dieser größten und wichtigsten Messe der Fotobranche. Michael Marczok

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Schaufenster des globalen Imagingmarktes Vom 21. bis 26. September 2010 wird alles, was in der internationalen Foto- und Imagingbranche Rang und Namen hat, auf der 31. photokina vertreten sein. Das Who-is-Who der internationalen Foto- und Imaging-Branche präsentiert in den Kölner Messehallen erneut das gesamte Angebotsspektrum der modernen Bildtechnik und Bildanwendung. ein anspruchsvolles Programm geplant, um gegenwärtige und zukünftige Entwicklungen dieser neuen Technik sichtbar werden zu lassen. Die Faszination Fine Art Printing live erleben

Oliver P. Kuhrt, Geschäftsführer der Koelnmesse GmbH

Die Veranstalter – Koelnmesse und der Photoindustrie-Verband – gaben bekannt, dass über 1300 Anbieter aus etwa 50 Ländern ihre Produkte und Dienstleistungen den ca. 160.000 erwarteten Besuchern aus aller Welt in Köln vorstellen werden. Damit präsentiert die photokina 2010 einmal mehr das gesamte Spektrum des globalen Imagingmarktes. Sie bleibt damit die weltweit einzige Veranstaltung, die alle Bildmedien, Bildtechniken und Bildmärkte so umfassend und in ihrer ganzen Vielfalt darstellt – für Professionals und Consumer. Darüber hinaus wartet die photokina 2010 mit einigen Neuerungen auf, die neue Zielgruppen ansprechen und das Profil der Messe weiter schärfen werden. So weitet die Messe ihr ohnehin starkes Engagement für den Imaging-Profi nochmals aus. Neben der Fläche „Meet the Professionals“ in der Halle 1 sind weitere Programmpunkte vorgesehen, die sich speziell an Profifotografen und Imagingspezialisten richten. Dazu zählt beispielsweise das Angebot des Computer Generated Imaging, kurz CGI, das auf der photokina 2008 eine erfolgreiche Premiere feierte und zu den Themen gehört, die die Arbeit des Imagingprofis in den kommenden Jahren grundlegend beeinflussen wird. Platziert in der Halle 4.1, wird das photokina CGI Solution Center Spitzenleistungen der computergenerierten Bildgestaltung präsentieren und das dazugehörige Know-how vermitteln. Die photokina hat sich zum Ziel gesetzt, sowohl Anbietern als auch potenziellen neuen Nutzern bildgebender Technologien eine Informationsplattform einzurichten. Gemeinsam mit Hardware-Anbietern, Software-Entwicklern, kreativen Anwendern, spezialisierten Händlern und qualifizierten Ausbildungsstätten ist

Der Angebotssektor Fine Art Printing erfährt ebenfalls eine Aufwertung und bietet den Besuchern der photokina 2010 auf einer eigenen Präsentationsfläche unter dem Motto „Print me, See me, Feel me“ die Möglichkeit, einen direkten Vergleich zwischen den unterschiedlichen, hochwertigen Fine-ArtPapieren zu ziehen und diesen auch haptisch zu erfahren. So kann jeder die Stärken eines Papiers genau analysieren und entscheiden, welches Papier für welchen Zweck optimal ist. Zentraler Treffpunkt für Fotoenthusiasten und Web 2.0 Fans Unter dem Titel „Meet the Communities at photokina“ bietet die photokina auch den Fotoenthusiasten in der Halle 5.1 einen zentralen Treffpunkt auf der Messe. Meet the Communities soll aber auch ein Marktplatz sein, auf dem sich die Organisatoren von Fotofestivals ebenso präsentieren können, wie Verlage und Verbände, die sich an den privaten Endverbraucher richten. Vor allem aber soll Vertretern der Foto-Online-Communities sowie der Sozialen Netzwerke die Gelegenheit gegeben werden, sich ihren Nutzern und potenziellen neuen Kunden zu präsentieren. Rund um eine zentral gelegene Aktionsfläche haben Dienstleister, Communitybetreiber und Eventorganisatoren die Chance, einen direkten Dialog mit den Anwendern einzugehen, die täglich ihre Plattformen nutzen, um millionenfach Fotos und Videos auszutauschen, zu präsentieren und diskutieren. Eine solche Präsentations- und Meetingarea für Web 2.0 Fans hat es für die Imagingbranche noch nicht gegeben. Parallel zur Kommunikation kommt auch die Information nicht zu kurz. Workshops und Referate über die Themen, die den Usern „unter den Nägeln brennen“ ergänzen das Angebot der Eventfläche. Auch das Thema Video wird auf der Fläche nicht zu kurz kommen. Dafür sorgen die offiziellen VideoPartner der photokina, das Kölner Unternehmen make.tv und MyVideo, der größten Videocommunity aus Deutschland. Dabei übernimmt make.tv die Produktion vor Ort und überträgt das Programm auf der


PHOTOKINA 2010

Bühne auch live ins Internet. Für User, die das Event live verpasst haben, stehen die Aufzeichnungen auch nach der photokina noch zur Verfügung. Dazu gehören beispielsweise auch die täglichen Foto-Shootings mit den Original Playboy-Bunnies. Bereits im Vorfeld wird MyVideo zudem spezielle Events zum Thema Film im Internet durchführen und gemeinsam mit der photokina auf der Messe präsentieren. Live produziertes Fernsehen zum Thema Fotografie gibt es auch im Gläsernen Studio von Foto.TV, dem offiziellen TV-Partner der photokina, die an allen Messetagen die aktuellen Neuheiten und Trend der Messe aufgreifen. Darüber hinaus wird die fotocommunity, eine von Europas größten Online Communities zum Thema Fotografie, sich hier präsentieren und auf der Sonderfläche auch ein Usertreffen für ihre Mitglieder durchführen.

photokina-Besucher tauchen in die Underwater Imaging World Ein weiteres Highlight ist die neu konzeptionierte Fläche der Underwater Imaging World at photokina. In der Halle 3.1 steht die Wissens- und Informationsvermittlung im Mittelpunkt. Namhafte UnterwasserFotografen referieren in Vorträgen und Diskussionen über die optimale Technik, über Equipment und Tauchspots der Unterwasser-Fotografie. Mit unterschiedlichsten Themen werden Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen mit der Underwater Imaging World angesprochen. Zudem soll den Messebesuchern ermöglicht werden, die von den Ausstellern angebotenen Produkte in einem großen Tauchtank selbst live zu testen. Darüber hinaus werden fachlich fortgeschrittene Interessenten Workshops zu speziellen Themen der semiprofessionellen/professionellen Unterwasser-Fotografie besuchen können.

Rund 160.000 Besucher werden auf der photokina 2010 erwartet | Highend zum Anfassen

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Eine weitere konzeptionelle Neuerung betrifft die Fotoausstellungen auf der World of Imaging. Koelnmesse und Photoindustrie-Verband sind bei der Suche nach Bilderausstellungen neue Wege gegangen. Im Rahmen einer offenen Ausschreibung wurde aufgerufen, sich mit einer Fotoausstellung um eine Ausstellungsfläche auf der photokina zu bewerben. Das Ergebnis ist laut Veranstaltern eine beeindruckende Mischung qualitativ beeindruckender Fotoausstellungen, die emotional berühren, neue Präsentationsformen nutzen und nahezu das gesamte Spektrum der Fotografie widerspiegeln. Kulturelles Highlight: Visual Gallery Die Ausstellungen innerhalb der Visual Gallery stellen wieder das künstlerische Highlight der photokina dar. Die Visual Gallery spannt seit Jahren mit ihren Ausstellungen einen beeindruckenden Bogen zwischen der Fotodokumentation und dem Fotodesign, bis hin zum Fotojournalismus und der Fotokunst. 15 Fotoausstellungen so kompakt an einem Ort – das gibt es in dieser Form und in dieser Qualität wohl nirgendwo sonst. Zu sehen sind unter anderem Arbeiten des frisch gekürten Erich-Salomon-Preisträgers Michael von Graffenried, der seit zwanzig Jahren in Paris lebt und arbeitet und die Grenzen zwischen Kunst und Fotografie durchbricht. Den immer stärker werdenden Bereich des Fotodesigns vertreten bekannte

Fotografen wie Stephan Zirwes und Thomas Herbrich. Ergreifende Arbeiten zeigt die Amerikanerin Stephanie Sinclair, die mit ihrer Kamera in den IrakKrieg zog. Mit ihren bewegenden Bildern portraitiert die berühmte Fotografin unter anderem Frauen, die sich selbst anzündeten – aus Angst, aus Scham, aus Verzweiflung. Es sind Bilder, die bewegen werden. Dem Nachwuchs widmet sich der Bereich „Academy meets photokina“, der nicht nur inhaltlich der Visual Gallery nahe liegt, sondern auch räumlich ebenfalls in der Halle 1 seinen Platz findet. „Academy meets photokina“ ist seit vielen Jahren eine feste Größe im Rahmenprogramm der World of Imaging Auch für 2010 konnten sich wieder Studenten und Absolventen von Fachhochschulen und Akademien mit Ausbildungsschwerpunkt Fotografie bewerben. Und die drei besten werden auch in diesem Jahr mit Preisgeldern in Höhe von insgesamt 15.000 Euro bedacht, die von Ringfoto, der GfK und dem PhotoindustrieVerband gesponsort werden. Mit photo.COLOGNE präsentiert die Koelnmesse eine weitere Neuerung für das photokina-Jahr 2010. Unter der Dachmarke photo.COLOGNE bündeln die Internationale Photoszene Köln mit dem IPK <festival> und die Koelnmesse GmbH mit der Visual Gallery und dem Stadtevent „photokina: köln fotografiert!“ im September 2010 ihre Aktivitäten und bieten den Fotoamateuren, Profifotografen und Fotokunstinteressierten eine in dieser Form einzigartige

3D vor zwei Jahren noch mit Brille – und 2010? | Academy meets photokina | Visual Gallery – das künstlerische Highlight | Faszination Fotografie |


PHOTOKINA 2010

Kombination aus Event und Kulturhighlight rund um das Thema Fotografie. Das gemeinsame Ziel sei es, diese Dachmarke zu nutzen, um die Bedeutung Kölns als Zentrum der Fotografie zu festigen und weiter auszubauen. Weitere Informationen unter www.photokina.de. TIPA – Technical Image Press Association Die Technical Image Press Association (TIPA) wird im Rahmen der photokina 2010 die besten Foto- und Imaging-Produkte des Jahres aus 40 verschiedenen Kategorien präsentieren. In Zusammenarbeit mit Koelnmesse lädt die TIPA die Messebesucher in die TIPA-Lounge im Übergang zwischen den Hallen 3 und 11 (zwischen Südeingang und Piazza) ein. Der weltweit führende Verband internationaler Fotomagazine aus 5 Kontinenten und 15 Ländern wird eine umfangreiche Multimedia-Präsentation der ProduktHighlights des Jahres 2010 zeigen: von digitalen Spiegelreflex- und Kompaktkameras bis hin zu Objektiven, Druckern und einer Vielzahl von Zubehörsystemen. Kooperation mit Lufthansa und Deutsche Bahn Die 31. photokina bietet den Besuchern und Ausstellern einen ganz besonderen Service: Lufthansa ist die offizielle Airline der photokina 2010, die den Besuchern aus über 250 ausländischen Städten in 100 Ländern exklusive Sonderkonditionen anbietet. Zusätzlich zu den ermäßigten Flugtickets der Luft-

hansa können Bahnreisende mit vergünstigten Zugtickets der Deutschen Bahn zur photokina reisen. Flugverbindungen aus dem Ausland nach Köln, Düsseldorf oder Frankfurt können ab sofort für den Reisezeitraum 14. September bis 3. Oktober 2010 online auf http://www.lufthansa.com/de/de Lufthansa-Meetings- und - Events gebucht werden. Nach Eingabe des Zugangscodes „DEAPQ“ wird automatisch der Preisnachlass verrechnet oder darüber hinausgehende attraktive Promotionangebote angezeigt. Für Bahnreisende bietet die Koelnmesse in Kooperation mit der Deutschen Bahn bundesweit Fahrscheine zum Bahnhof Köln Messe/Deutz zu Sonderpreisen ab 99,- Euro an. Die Buchungen können online unter www.photokina.de oder telefonisch über die Verkaufsstelle der Hotline der Deutschen Bahn GmbH (DB Dialog): 01805/311153 unter dem Kennwort „photokina“ vorgenommen werden. Die Kooperation mit den international renommierten Luftfahrt- und Bahnunternehmen ist ein weiteres Serviceangebot der Koelnmesse. Zusätzlich zu den vergünstigten Flug- und Zugtickets können über das Portal www.photokina.de besonders attraktive Hotelzimmerkontingente in Köln und Umgebung oder auch ein kompletter Reiseservice abgerufen werden. Auch bei der Beschaffung eines Visums ist die Koelnmesse gerne behilflich.

photokina 2010 21. bis 26. September 2010 Öffnungszeiten Für Besucher täglich von 10 bis 18 Uhr (Fachbesucher und Publikum haben an allen Tagen Zutritt). Für Aussteller täglich von 9 bis 19 Uhr Eintrittspreise Preise in Euro Vorverkauf (Preise bis 20. September 2010) Dauerkarte 2-Tage-Karte Tageskarte Katalog

73,- 44,- 27,- 25,-

Tageskasse 115,71,43,25,-

Preise für ermäßigte Tageskarten und andere Sondertarife unter www.photokina.de. Veranstalter Koelnmesse GmbH, Messeplatz 1, 50679 Köln, www.koelnmesse.de, und Photoindustrie-Verband e.V., Mainzer Landstraße 55, 60329 Frankfurt, www.photoindustrie-verband.de

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Die Megatrends der Fotowelt für das kommende Jahrzehnt Die diesjährige photokina läutet ein neues Jahrzehnt in der sich rasant weiterentwickelnden Fotografie ein. Die Digitaltechnik hat eine gigantische Veränderung für die Erstellung, die Bearbeitung, den Austausch und die Nutzung von Fotos mit sich gebracht. Zusätzlich hat sie eine Konvergenz der früher unterschiedliche Technologien verwendenden Medien herbeigeführt. Die Innovationen nehmen weiter Fahrt auf, Unmögliches wird möglich. Beim internationalen Treffen der World of Imaging vom 21. bis 26. September 2010 in Köln werden die Weichen für weitere Veränderungen des Fotomarktes und Funktionserweiterungen des Bildes gestellt. Kompakte Systemkameras mit Wechselobjektiven Erst vor zwei Jahren auf der photokina vorgestellt, entwickelt sich die jüngste Kategorie des Kameramarktes zum Innovationsführer der Fotografie. Sie macht nicht nur die Kameras kleiner und leichter, sondern auch ihre Bedienung einfacher, ohne dabei der Qualität und Flexibilität der Spiegelreflexwelt zu entsagen. Der Verzicht auf Spiegelkasten und Pentaprisma ermöglicht völlig neue Kamerakonzepte, die in Zukunft die Welt der Fotografie noch mobiler, kreativer und vielseitiger machen wird.

Verschlusszeiten zu verwenden, dass sich die Gefahr einer möglichen Verwacklung reduziert. Zudem gibt es optische und mechanische Techniken, die auf Basis der Bewegungsmessung, die Verwacklung ausgleichen. Auch Multi-Shot-Techniken werden eingesetzt, bei denen in schneller Folge zusätzliche Aufnahmen gemacht werden und auf Basis der Bewegungsmessung der Versatz der Bildpunkte kompensiert wird. Durch die Kombination der verschiedenen Bildstabilisatoren wird das Verwackeln von Fotos schon bald der Vergangenheit angehören.

Bildsensoren sorgen für schnellen Autofokus Waren es bei den Spiegelreflexkameras gesonderte Sensoren, die das Motiv zur Schärfenfindung analysierten und so den schnellen Autofokus auf Basis der Phasendetektion ermöglichten, wird bei den spiegellosen Kameras bisher über den langsamer arbeitenden Kontrastautofokus scharf gestellt. Versagt die Phasendetektion bei zu dunklen oder zu hellen Motiven, benötigt der Kontrastautofokus länger zur Ermittlung der Schärfe. Neue Hybridsysteme, die zusätzlich separate Pixelpaare auf den Sensoren für die Bilderfassung für die AF-Steuerung nutzen, werden die automatische Scharfstellung bei den spiegellosen Kameras noch rasanter machen.

Objektive für die neue Sicht der Dinge Die Digitalfotografie stellt neue Ansprüche an die Augen der Kameras. Nahezu telezentrische Konstruktionen, deren Bildstrahlen senkrecht auf den Sensor fallen, erhöhen die Bildqualität. Gläser, Kunststofflinsen und asphärische Linsenformen werden immer leistungsstärkere und kompaktere Objektive mit großen Brennweitenbereichen, hohen und konstanten Lichtstärken sowie verbesserter Reflexfreiheit durch NanoVergütungen ermöglichen. Extreme Weitwinkel- und Telebrennweiten zwischen 14-mm-Weitwinkel und 600-mm-Tele (bezogen auf das Kleinbild) werden keine sündhaft teuren Exoten bleiben.

Hybride Wackelbremsen Verwacklungen gehören nach wie vor zu den häufigsten Aufnahmefehlern. Um unter nahezu allen Umständen ein scharfes Foto zu erhalten, werden die Techniken der Bildstabilisation immer komplexer und unterstützen sich gegenseitig. So nutzen Kameras die Motiverkennung, um ausreichend hohe ISO-Werte für so kurze

Wo finde ich den Sucher? Der Kamerasucher, im Englischen Finder, wird die Wahl des Motivausschnitts nicht mehr nur über eine Linsenoptik realisieren, sondern zunehmend elektronische Displaytechnologien nutzen. Flexibel dreh- und schwenkbare Displays und verstellbare E-Sucher werden nicht nur Aufnahmen aus ungewöhnlichen Perspektiven erleichtern, sondern auch die

Beurteilung der Bildwirkung bei unterschiedlichen Aufnahmeparametern ermöglichen. Kabelgebundene und kabellose externe Sucher werden die Motivbeurteilung auch aus größeren Distanzen zum Aufnahmesystem ermöglichen. Vom entscheidenden Augenblick zur Bildsequenz Bestimmte bisher das Erwischen des entscheidenden Augenblicks die Qualität einer Fotografie, so tragen heute kurz hintereinander geschossene Bildserien zum erfolgreichen Ergebnis bei. Ausgeklügelte Software-Algorithmen verknüpfen nicht nur überlappende Einzelaufnahmen zu faszinierenden Panoramen, sie dehnen die Schärfe, gleichen Kontraste aus und ermöglichen rauscharme Fotos selbst bei schwacher Beleuchtung. Wie bei einem Puzzle sucht sich die Software aus den unterschiedlichen Einzelaufnahmen die besten Details, um sie zu einem neuen Bild wieder zusammenzusetzen. Wer, wo, was? Wer ist das? Wo war das? Was ist das? – Sie wissen es nicht mehr? Ihre Kamera schon. Gesichtswiedererkennung, Motiverkennung und Ortsbestimmung sind für die Kameras von morgen, wie sie auf der photokina 2010 gezeigt werden, kein Problem mehr. Kameras identifizieren Personen und ihre Mimik. Sie wissen, um welches Gebäude es sich bei einem Motiv handelt und wo es aufgenommen wurde. Immer mehr Kameras haben integrierte Systeme, mit denen sie sich über GPS und weitere Systeme den Aufnahmestandpunkt merken und daraus auch auf das Gebäude, das fotografiert wurde, ziehen können. Kennt die Kamera eine Person erst einmal, dann weiß sie auch, wo sie


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sich in einer Gruppenaufnahme befindet und kann auf Wunsch sogar Belichtungs- und Schärfenpriorität bei einer neuen Aufnahme auf sie legen.

Konvergenz von Foto und Video Die Zeiten, als Film und Foto zwei Welten waren, sind vorbei. Nahezu jede Fotokamera kann heute auch filmen und jeder Camcorder fotografieren. Auch die gemischte Wiedergabe auf den unterschiedlichen Monitoren als crossmediale Bilderschau ist möglich. Um das Ganze noch emotionaler zu gestalten, ist selbstverständlich auch die Vertonung von Fotos und Filmen möglich. Das ist durch integrierte oder externe Mikrofone entweder schon in der Kamera oder aber auch per Nachbearbeitung über entsprechende Software und Zuspielquellen möglich. Dabei liefern nicht nur die Topmodelle Foto- und Videoqualität, die professionellen Ansprüchen entspricht. Die Kamera als Bildeditor Die kreative Nachbearbeitung der Bilder erfolgte bisher meist gesondert am PC. Immer mehr Kameras verfügen über integrierte Software, die eine Optimierung und Bearbeitung der Fotos und Videos schon im Gerät ermöglicht. Neben Ausschnittsbestimmung, Helligkeits-, Kontrast- und Farbanpassung verfügen Kameras heute auch über kreativ einsetzbare Effektfilter. Sie können die Bilder zu einer mit Musik unterlegten Präsentation zusammenstellen oder sie für die spätere Verwendung kennzeichnen. Sogar eine Fotobuchfunktion gibt es, über die der Fotograf schon direkt nach der Aufnahme festlegen kann, was mit den Fotos bei der Übertragung auf den heimischen PC passieren soll. So lassen sich etwa die Ordner bestimmen, in die Fotos und Videos übertragen werden sollen, ob man sie auf einer Online-Plattform haben möchte oder sogar welche, die gleich automatisch in die Fotobuchsoftware übernommen werden sollen.

Aus der Kamera in die Welt Immer mehr Kameras werden zukünftig weder PC noch Notebook benötigen, um Fotos über das Web mit anderen zu teilen. Integrierte WiFi-Bluetooth- oder DLNA-Funktionalität gestattet die drahtlose Verbindungsaufnahme direkt vom Aufnahmestandpunkt. Möglich machen das unterschiedliche Konzepte, die auf integrierte Techniken setzen oder wie es die Konnektivität über Zubehör, wie etwa spezielle Speicherkarten, ermöglichen. Die dritte Dimension Mit dem Durchbruch von 3D ging ein lang gehegter Traum für Film- und Fotofans in Erfüllung. Immer wieder haben Wissenschaftler, Forscher und Entwickler versucht, die 3D-Technik für alle zugänglich zu machen. Auf der photokina 2010 werden 3D-Kameras, -Camcorder,-TV-Geräte,-Projektoren,-Spielekonsolen und -Computerspiele die Eroberung der dritten Dimension feiern. Speicherkarten statt Festplatten Die jüngste Generation der Speicherkarten zeigt, wohin die Zukunft dieses ebenso winzigen wie vielseitigen Speichermediums geht. Da werden theoretische Kapazitäten in der Größenordnung von Petabytes vorgesehen und Transferraten ermöglicht, mit denen sich hochauflösende Videobilder in Realtime darstellen lassen. Die hohe Sicherheit der Flashspeicher-Technologie, der kompakte Formfaktor und die in rasanten Schritten wachsenden Kapazitäten machen dieses Medium zum vielseitigsten Datenspeicher überhaupt. Der große Spaß danach Die Freude am Bild hört nach der Aufnahme nicht auf. Neue Formen, Fotos und Videos einfach mit anderen auf der ganzen Welt zu teilen, werden die vielen auf der photokina 2010 vertretenen Communities erlebbar machen. Neben Online-Galerien und internetfähigen TV-Geräten sind nun auch die digitalen Bilderrahmen als Empfänger für Fotos aus dem World Wide Web ausgelegt.

Die neue Ordnung im digitalen Schuhkarton Suchen war gestern! Heute findet auch der Unordentlichste die Stecknadel im Heuhaufen. Neue Suchmaschinen für das private Archiv können schon bald Fotos, die in den tiefsten Tiefen der Festplatten schlummern, nach einer Vielzahl von Kriterien ausfindig machen, ohne dass der Fotograf zuvor für Ordnung sorgen muss. Wird das Foto vom Eiffelturm gesucht, reicht ein Bild aus dem Internet, um auf Basis von Ähnlichkeitskriterien alle Fotos auf der Festplatte zu finden, die man selbst vom Eiffelturm gemacht hat. Rühr mich nicht an Berührungsempfindliche Bildschirme haben die Steuerung technischer Geräte vereinfacht. Das Scharfstellen von Kameras durch Antippen des Motivdetails, auf dem die Schärfe liegen soll und das Auslösen durch Fingerzeig hat gerade den Markt erreicht, da kündigen sich schon berührungslose 3D-Steuersysteme an, die per Gestenerkennung Geräte, wie Kameras, Fernseher, Bilderrahmen oder PCAnwendungen, steuern. Der richtige Rahmen und Fotoideen, die aus dem Rahmen fallen Die Optionen, seine individuellen Bilder eindrucksvoll zur Geltung zu bringen, werden täglich mehr. Rahmen für das gedruckte Foto werden immer fantasievoller gestaltet und auch die Vielfalt an digitalen Bilderrahmen – vom Schlüsselanhänger bis zum internetfähigen Großdisplay – wächst täglich. Es gibt kaum ein Medium, das nicht als Träger eines individuellen Fotos infrage kommt. Von der Fototapete über Bettwäsche oder Duschvorhang, vom Biertisch bis zur Autofahne – der Bildermarkt macht es möglich. Selbst Handyschalen und Laptopdeckel lassen sich ebenfalls mit Da wird nicht nur Druck gemacht Wenn das Fotogeschenk eine Überraschung werden soll, von der niemand

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PHOTOKINA 2010

zu Hause zuvor erfahren soll oder wer sein Fotobuch schon zu Hause vorfinden will, wenn er aus dem Urlaub zurückkehrt, der kann seine Ferienerlebnisse an den neuen Fotokiosks schon unterwegs und ohne eigenen PC oder Laptop zu einem Fotobuch gestalten. Auch die individuell selbstfotografierte Urlaubspostkarte lässt sich dort erstellen. Wer seine Fotos von unterwegs aus mit den Daheimgebliebenen teilen will, der kann die neuen Kiosksysteme ebenso dafür nutzen, die neuerdings auch den Zugang zu den unterschiedlichen Social-Media-Plattformen ermöglichen. Batterien zum Schütteln Digital Imaging braucht Energie. Vor allem für die mobilen Geräte ist unterwegs nicht immer eine ausreichende Stromversorgung sichergestellt. Innovative Solarladegeräte speichern die Sonnenenergie immer effektiver. Ganz neu kündigen sich nun auch Lösungen für schlechtes Wetter an: Beispielsweise Energiespeicher, die durch Schüttelbewegungen aufgeladen werden.

photokina 2010. Da muss man hin.

Neu positioniert Ein wertvolles Hilfsmittel für die Erfassung von Aufnahmestandpunkten ist das Global Positioning System (GPS). Aber es gibt auch andere Methoden, wie etwa das deutlich präzisere, europäische Galileo System oder die Ortung über WiFi-Stationen. Ob die Erfassung bei der Aufnahme oder die nachträgliche Zuordnung von Koordinaten – neue Techniken und Karten werden Alternativen zur GPSOrtsinformation liefern. Über intelligente Verknüpfungen mit dem Internet wird der Fotograf weitere interessante Informationen über alles Wissenswerte im Umfeld seines Standpunktes erfahren. Lifestyle individuell mit eigenen Fotos gestalten Fotografie gehört mehr denn je zum Lebensstil. Nirgends sonst wird der Hang zur Individualisierung deutlicher, das beweisen nicht nur Trendprodukte, die mit eigenen Fotos versehen werden können, sondern auch die steigende Nachfrage nach unterschiedlichen Farbvarianten. Die jüngsten Modeprodukte der Fotografie, wie

etwa die designorientierten Multimediakameras, bieten zum Teil nicht nur die Wahl zwischen vier oder fünf Farbvarianten. Die Verbraucher können sie entweder mit einer der zahlreichen Designklebefolien oder auch mit selbstproduzierten Fotoaufklebern verzieren. Die Grenzen fallen, es wächst zusammen, was nie zusammen gehörte. Aus alten Einzeldisziplinen erwächst eine neue, multimediale Imagingwelt. Wer heute schon erfahren will, wie diese Welt aussehen wird, der kann sich auf der vom 21. bis 26. September 2010 in Köln stattfindenden photokina ein Bild davon machen. pv

PHOTO PRESSE | digit! | ProPortrait | fotocommunity [plus ] finden Sie auf der photokina 2010 im Bereich Meet the Professionals Halle 1, Stand 21-24


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