Bürgermeisterin am Rande Europas

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Aut. NAZ/1/2011/CT Valida dal 01/01/2011

Bürgermeisterin am Rande Europas ROSELINDE GUNSCH KOCH IM INTERVIEW www.hofer-alfred.it

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VINSCHGER GESICHTER

ALESSIO NALESINI, SCHLANDERS Der Künstler lebt schon lange im Vinschgau: „Von 40 bis 181 Zentimetern Körpergröße“. Foto: sepp


KOMMENTAR

Marktschreier 2.0

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Gesellschaft

MICHAEL ANDRES

Früher gab es die Marktschreier. Manch einer soll dabei geschrien haben, dass anderen die Ohren weh taten. Heute findet man solche „Schreier“ vor allem auch im Internet. Dort gewisse Diskussionen mitzuverfolgen, bereitet Kopfschmerzen. Populismus statt Realismus lautet, insbesondere in sozialen Netzwerken oder in den Kommentaren diverser Nachrichtenportale, die Devise. Insbesondere im Facebook geht es dabei manchmal recht munter zur Sache. Schwarz oder weiß? Je aggressiver desto besser. Eine realistische Mitte scheint es kaum zu geben, sinnvolle Debatten sucht man meist vergebens. Schnell entwickeln sich regelrechte Glaubenskriege. So war es unter anderem bei der Flughafen-Diskussion, so ist es auch, wenn es um die Krankenhäuser geht. Nach langem Hin und Her wurde die Geburtenstation in Sterzing geschlossen, der (teils berechtigte) Aufschrei erfolgte auch im Internet - doch, der Ton macht die Musik. Und Horrorszenarien auch für die anderen Krankenhäuser an die Wand zu malen, weitere Unsicherheiten verbreiten, hilft niemandem. Außer einigen wenigen zur Selbstprofilierung. Auch haben Internet-Schreier bei der Flüchtlings-Diskussion Hochkonjunktur. Hier nehmen sich oft beide Seiten nichts, Ausgewogenheit fehlt, Argumente gehen so unter. Wie es anders geht, zeigt zum Beispiel der Schlanderser Wahl-Wiener Dietmar Meister in seinem Gastbeitrag (S. 20) über den „ersten Schlanderser aus Nigeria.“ redaktion@dervinschger.it

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Kultur

Sport

4 VINSCHGER THEMA 4 Taufers i. M.

Vinschgaus einzige Bürgermeisterin voller Tatendrang

6 VINSCHGER GESELLSCHAFT 6 Kalkutta/Prad

Vinschger Hilfe in Indien

8 Schlanders

Erfolgreiche Oberschüler

9 Schluderns

Programmatische Erklärung angenommen

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LESERBRIEFE

15 Matsch

Versuchsfeld für ökologische Forschung

12

VINSCHGER SPEZIAL

12 Vinschgau

Regionale Lebensmittel

16 Sulden

Wanderung zum Hinteren Schöneck

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VINSCHGER VORGESTELLT

18 Meran

Liebeswerk im neuen Glanz

22 Schluderns

Raika-Filiale der neuesten Generation

20

VINSCHGER KULTUR

20 Schlanders

Ein Nigerianer in Schlanders - Ein Gastbeitrag

21 Schlanders

Internationale Künstler im Dorfzentrum

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VINSCHGER SPORT

26 Reschen

Lauf-Spektakel am See

28 Riva/Tschars

Transalp-Siegerin Marina Ilmer im Interview

29 Prad

Klassiker auf das Stilfserjoch

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VINSCHGER MARKT

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Kleinanzeigen

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VINSCHGER THEMA

Bürgermeisterin Roselinde Gunsch Koch (2. von rechts) hat in der St. Johann Kirche einen „Pilgerweg“ durch die Gemeinde vorgestellt. Zusammen mit Reto Wiesler, Luzia Tischler, Monika Wiesler und Gemeinderätin Angelika Pircher bildet sie den harten Kern von „Tuberis“.

Die Bürgermeisterin stellt ihren Mann Roselinde Gunsch Koch wurde im Mai 2015 mit einer Stimme Vorsprung zur Bürgermeisterin von Taufers im Münstertal und zur ersten Bürgermeisterin des Vinschgaus gewählt. der Vinschger: Was war Ihr erster Ge-

danke, als Sie 2015 mit nur einer Stimme Vorsprung ins Rathaus einzogen? ROSELINDE GUNSCH KOCH: Es hat einige Zeit gedauert, bis ich es realisiert hatte, schon allein der Medien wegen. Ich bin dann halt eingezogen, habe mal schnell mein Mail-Account eingerichtet, dringende Beschlüsse gefasst und sofort angefangen, die Gemeinderäte zu kontaktieren. Zwar wurde der Wille der Wähler beim Zusammenstellen des Ausschusses respektiert, aber wo sind die Frauen geblieben? Wir haben uns ganz schwer getan, Kandidatinnen zu finden. Die Männer haben alle ihresgleichen gesucht, aber Frauen… Leider Gottes haben viele potenzielle Kandidatinnen im letzten Augenblick abgesagt. Das ist schon etwas, woran wir ernsthaft arbeiten müssen. Du machst das schon, hat es im Wahlkampf geheißen, und man hat mir die Suche angehängt. Wir nehmen an, Sie sind Vollzeitbürgermeisterin?

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Nein, nein, 4 halbe Tage in der Woche bin ich EURAC-Mitarbeiterin. Das ist eine Frage der Organisation. Wir sind ja keine Großgemeinde. Wir haben keine Fraktion, haben nur eine Schule. Es hängt natürlich sehr viel vom Ausschuss ab und der ist ganz fleißig, und nicht zu vergessen von den Mitarbeitern.

die Menschen meine Anwesenheit anerkannt haben. Wichtig ist mir aber auch, dass man früh genug Probleme anspricht. Besonders im Rat.

Apropos Großbrand. Wie ist die Lage derzeit, wie viele Familien sind betroffen? Drei Familien haben das Wohnhaus verloren und eine die Tischlerei. Wie ist der Umgang mit der Opposition? Der ist gut. Die beiden Vertreter der Wir waren froh, dass wir die MögSüd-Tiroler Freiheit sind interessiert. lichkeit hatten, die Familien schnell Das passt schon. Das Angebot, sie unterzubringen. Es konnten Seniorenwohnungen bezogen werden können jederzeit kommen und sich und eine Sozialwohnung. Das Insinformieren, steht. titut war schnell bereit, die Familie einziehen zu lassen. Es war schon Was macht die neue Bürgermeisterin Die Aufnahme wurde im „alten ein Schock fürs ganze Dorf. Der anders als ihr Vorgänger? Rathaus“ gemacht. Derzeit Besitzer der Tischlerei hatte schon Man müsste die Bürger fragen oder residiert die Bürgermeisterin seinen Umzug geplant. Er hatte den die Mitarbeiter. Ich war ja schon Roselinde Koch im ehemaligen Vorverkaufsvertrag für eine leer steim Ausschuss, folglich sind mir die Arztambulatorium. hende Halle in der Handwerkerzone Projekte und Maßnahmen ja alle bekannt. Vielleicht ist ein Schwerschon in den Händen. Am Montag punkt die Zusammenarbeit im Aus- machen… Ich weiß nicht. Vielleicht wäre der Notar-Termin gewesen schuss und dass man den Leuten die zeig ich mehr Präsenz. Ich versuch und am Samstag zuvor hat es dann Kompetenzen auch ausüben lässt. auch jeden Tag anwesend zu sein, gebrannt. Jetzt hat die Tischlerei die Schließlich haben die Mitglieder wenigstens einen halben Tag. Beim Produktion wieder aufgenommen jetzt mehr zu tun, wir sind ja um Großbrand im vergangenen Oktober und die Planung zum Wiederaufbau eine Person weniger. Groß anders hatte ich schon den Eindruck, dass der Wohnhäuser läuft.


kenne ich noch nicht. Mit dem Vorstand der Gemeinde Val Müstair stehen wir in engster Verbindung. Es sind viele Themen angesprochen worden, darunter auch die Rifairer-Alm, die ja von der Schweiz aus erschlossen werden soll. Wir haben uns gegenseitig versprochen, öfters zusammen zu treffen, und haben uns vorgenommen, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, sonst hat alles keinen Sinn. Erst kürzlich hatten wir einen gemeinsamen Workshop, koordiniert von der EURAC und der Uni Innsbruck.

grenzen und dort Arbeit finden, auch wenn man über den Pass (Ofenpass) fahren muss. Durch die neue steuerrechtliche Regelung der Grenzpendler kommt es aber vermehrt vor, dass der Wohnsitz in die Schweiz verlegt wird.

Wie oft müssen Sie mit Allegra grüßen, wenn Sie durch Taufers oder ins Gasthaus gehen? Kommen die Eidgenossen vermehrt nach Taufers? Es kommen schon mehr; sie kommen halt, eine Pizza zu essen, aber das war schon früher so. Vom Einkaufen merken die im Umkreis von Mals wahrscheinlich mehr. Wie geht es euren Pendlern mit dem Wir haben nämlich eine kritische harten Schweizer Franken und der Volksabstimmung gegen Zuwanderung? Situation in der Nahversorgung Mit dem Franken geht’s ihnen und im Gastgewerbe, von drei Leverständlicherweise sehr gut. Die bensmittelgeschäften ist eines übrig Volksabstimmung hat sich bisher geblieben. Das Lohnniveau in der Eine Besonderheit der Gemeinde nicht auf unsere knapp 120 Pendler Schweiz und die Nähe sind sehr Taufers ist die EU-Außengrenze mit der ausgewirkt. Jedenfalls ist mir noch attraktiv. Die steuerlichen Rahmennicht aufgefallen, dass weniger hi- bedingungen und die Bürokratie Schweiz. Es ging ja schon die Rede, nein fahren. bei uns hingegen sind eine große das Naturschutzgebiet „Biosfera“ am Hürde, ein wirtschaftliches UnterRambach auch auf Südtiroler Seite nehmen bei uns in der Gemeinde Die Abwanderung haben Sie im Griff? auszuweiten. Inzwischen ist es aber Wir sind konstant geblieben. Die zu gründen. sehr still geworden. Sie werden drinnen (in der Val Einwohnerzahl liegt bei 980 und Müstair, Anm.) schon weiterma- ist stabil. Das hat sicher auch damit Was sieht die Bürgermeisterin für ihre chen, denke ich. Den neuen Direktor zu tun, dass wir an die Schweiz Gemeinde besonders vordringlich?

Wir müssen für Taufers ein touristisches und wirtschaftliches Konzept entwickeln. Das Wirken des Vereins „Tuberis“ als Kultur- und Tourismusverein ist ein bescheidener, aber wichtiger Anfang. Im Dorf selbst muss wieder mehr bewegt werden. Es müssen sich wieder Arbeitsplätze vor Ort entwickeln. Vielleicht ist ein Leader- oder Interreg-Programm ein Ansatz dazu. Wir sollten kein Schlafdorf werden. Eines ist sicher, die großen Bauprojekte hat mein Vorgänger durchgeführt oder eingeleitet. Als öffentliche Gebäude gilt es noch die Feuerwehrhalle und den Kindergarten zu verwirklichen. Für Maßnahmen und Initiativen, um Arbeitsplätze zu halten oder zu schaffen – wie es jetzt dringend notwendig wird - wird es keine Denkmäler geben. Welche Zuständigkeiten hat die Frau Roselinde im Bezirksrat? Ich bin für die Eisenbahn, die EU-Programme, für Kinder, Jugend, Frauen und Familie, für die Kleingemeinden und für die Kultur und Bildungspolitik zuständig. INTERVIEW GÜNTHER SCHÖPF

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

Dank in Richtung Vinschgau

Hilfe für die Ärmsten Hilfe für die Armen in Kalkutta: Petra Theiner und den Südtiroler Ärzten für die Welt ist es gelungen, rund 500 Familien zu unterstützen. KALKUTTA/INDIEN - Seit über 10 Jahren setzt sich Petra Theiner aus Prad zusammen mit den Südtiroler Ärzten für die Welt dafür ein, dass den Ärmsten der Armen in Kalkutta in Indien und in weiteren Gebieten geholfen werden kann. Im September vor zwei Jahren wurde gemeinsam mit den Salesianern in Bagar (die größte Müllhalde Kalkuttas) das Hilfsprojekt „Müllmenschen“ gestartet. Müllhalden sind für viele Menschen in Kalkutta die letzte Möglichkeit, irgendetwas Verwertbares zu finden. Sogar nach Essensresten wird auf den Müllbergen gesucht. Dass das Leid vieler Menschen mit Hilfe von Spenden aus Südtirol zumindest ein Stück weit gelindert werden kann, geht aus einem Brief hervor, den der Salesianer-Bruder Mathew George kürzlich an Petra geschickt hat. So sei es gelungen, seit zwei Jahren ein Sozialprogramm für die Ärmsten der rund 500 armen Familien durchzuführen, die auf den Müllhalden von Bagar leben. Es wurden monatlich Ernährungspakete für 125 unterernährte Kinder ausgegeben. Auch Ausgaben für die medizinische Versorgung und für chirurgische Eingriffe konnten mit Spenden bestritten werden. Mathew George berichtet auch von ganz konkreten Fällen. Im Februar

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Suche nach Essbarem

2016 konnte in einem Elendsviertel ein Waschplatz errichtet werden, der seither zur Gesundheit und Hygiene der Menschen beiträgt. Zudem ist es gelungen, ca. 100 Mädchen und Buben, welche die Schule abgebrochen hatten, wieder einen Schulbesuch zu ermöglichen. Dank der Spenden konnten die Aufnahmegebühren, Schulbücher und Uniformen bezahlt werden. In Kürze eröffnet werden soll ein Computerzentrum, damit junge Frauen und Männer Computerkurse besuchen können. Viele Hilfsangebote richten sich an die Kinder. Bereits abgeschlossen werden konnte ein Schneiderkurs für Frauen. Zu den größeren zukünftigen Vorhaben gehört die Versorgung mit gefiltertem Trinkwasser. Damit könne man

vielen Krankheiten entgegen wirken. Die Menschen von den Müllhalden trinken unter anderem nämlich aus Kloaken, um ein paar Tropfen zu ergattern. „Die Menschen werden als Nichts bezeichnet, den Familien von den Müllhalden geht es sogar viel schlechter als jenen in den Slums“, erklärt Petra Theiner die fatale Situation der dort lebenden Menschen. Abschließend bedankt sich Mathew George bei Petra Theiner und den „guten Menschen von Südtirol für die finanzielle Unterstützung aller unsere Programme in Bagar. Das Leben so vieler armer Menschen wurde gerettet und verändert durch die Großzügigkeit der Menschen in Südtirol und den freundlichen Einsatz von Petra Theiner.“ Diese wiederum versichert: „Jeder Euro

Die Ärmsten der Armen

ist wertvoll und kommt direkt zu den Ärmsten der Armen!“ SEPP Spendenkonto: Südtiroler Ärzte für die Welt Kennwort: Projekte Petra Theiner Volksbank (IBAN: IT 95 U05856 11601 050570000333 BIC: BPAAIT2B050), Sparkasse (IBAN: IT35 E06045 11600 000005003779 BIC: CRBZIT2B090)


VINSCHGAU - Die Elektrifizierung

der Vinschger Bahn soll zügig ins Rollen kommen. Rund 13,6 Millionen Euro für die nötigen Arbeiten (2016 bis 2019) hat die Landesregierung letzte Woche auf Antrag von Landesrat Florian Mussner genehmigt. Deutlich mehr Kapazität, Halbstundentakt und Direktzüge bis Bozen sind die wichtigsten Ziele, die laut Mussner mit der Elektrifizierung der Vinschger Bahnli-

nie Meran-Mals erreicht werden sollen. Vorbereitende Arbeiten sind bereits im Laufen. Nun geht es an die konkrete Umsetzung. Erste Ausschreibungen soll es laut Mussner noch im Juli geben. Insgesamt sind für die gesamte Elektrifizierung der Vinschger Bahnlinie, für die Entwicklung des neuen Zugtyps mit Einbau des europäischen Signalsystems und Aufrüstung für 25 Kilovolt von Seiten des Landes rund 66,5

Millionen Euro erforderlich. Zehn Millionen Euro sollten durch den Verkauf der Züge eingehen, ein Teil der Geldmittel sollte außerdem über die EU bereit gestellt werden, so der Landesrat. Nach dem bereits für 2015 genehmigten Betrag von knapp 4,3 Millionen Euro und dem nun beschlossenen weiteren Betrag hat die Landesregierung bisher insgesamt 17,9 Millionen Euro für die neue Vinschger Bahn be-

Foto: Michael Andres

Zügig Richtung Elektro

Sie rollt Richtung ElektroZukunft: Die Vinschger Bahn.

reit gestellt. „Die Elektrifizierung der Vinschger Bahn ist dringend notwendig und daher ein vorrangiges Ziel beim weiteren Ausbau des lokalen Bahnverkehrs“, sagt Mussner. RED

Rockig und solidarisch LATSCH - Besonders gut ist das Verhältnis der Bewohner zu ihrem größten Platz im Dorf nie gewesen. Nur wenige nennen ihn Dorfplatz. Und plötzlich kommt einer daher und füllt diesen „Lacus-Platz“ mit über 1.000 wippenden, singenden und klatschenden Menschen. Zugegeben, es waren nicht nur Latscher, so viele wären an einem Juli-Abend gar nicht im Dorf. Aber die da waren, quer durch alle Volksgruppen, haben mitgeschwungen, mitgesungen und

gestaunt, wie ihr energiegeladener Gemeindearzt Toni Pizzecco und seine 2. Generation Musiker in die Saiten griffen. Engagierter denn je, temperamentvoll wie nie, immer westwärts, immer west bound. Und das seit Jahrzehnten. Dem Gitarristen Philipp Trojer, dem unverwüstlichen Walter Nogler, der singenden und spielenden Familie Pizzecco mit Toni, Victoria und Alexandra Pizzecco, dem Gitarristen Mattia Mariotti (im Bild vorne von links),

dem Keyboarder Marino Sartin, dem Schlagzeuger Christian Wurz, der Bassistin Gabi Pizzecco (hinten von links) und dem Gastmusiker Günther Nogler konnte Bürgermeister Helmut Fischer den einen Vorwurf nicht ersparen: „Ihr habt uns 35 Jahre lang auf diesen Abend warten

lassen!“ So lange wirkt Dr. Toni als Gemeindearzt schon in Latsch und zieht „rockend für Afrika“ durchs Land. „Generations für Africa“ war das Motto des Westbound-Auftritts im Dorfzentrum; konkret ging es um das Krankenhaus Attat in Äthiopien.

S

Jugendarbeit vor Ort OBERVINSCHGAU - Mit Anfang des Jahres wurde die Finanzierung des Jugenddienstes Obervinschgau gemeinsam mit den 7 Gemeinden Glurns, Graun, Mals, Prad, Schluderns, Stilfs und Taufers neu geregelt. Die laufenden Ausgaben der Fachstelle werden zur Hälfte vom Land (Amt für Jugendarbeit) und zur anderen Hälfte von den Gemeinden im Einzugsgebiet der Einrichtung getragen. „Die Referenten für Jugend der jeweili-

gen Gemeinden zeigten sich sehr interessiert an der Verlängerung der Konvention und sprachen sich einheitlich für eine Neuregelung aus“, so Tobias Stecher, Geschäftsführer des Jugenddienstes Obervinschgau. Die neue Quote zur Finanzierung der Fachstelle wurde für den Zeitraum 2016 bis 2019 festgelegt und ermöglicht somit Kontinuität in der Arbeit. Die Aufgabe der Fachstelle ist es, zum einen das Gesamtfeld der Jugendarbeit zu unterstützen (das heißt schwerpunktmäßig mittelbare Jugendarbeit, indem Träger und andere Beteiligte gefördert werden) und somit zentraler fachlicher Ansprechpartner für alle jugendrelevanten Themen vor Ort im Bezirk Obervinschgau zu sein. Zum anderen sind die Mitarbeiter des Jugenddienstes Der Jugenddienst Obervinschgau bemüht, optimale Bedingungen ist im Bahnhofsgebäude in auf Gemeinde- bzw. BezirkseSpondinig untergebracht. bene für die Jugend(arbeit) zu

schaffen und diese zu pflegen bzw. langfristig zu gewährleisten. Des Weiteren gehört die Situationsanalyse von Jugendarbeit vor Ort bzw. im Bezirk dazu, um Anregungen und Impulse zu geben, zu erkennen und aufzunehmen, sowie die Jugendarbeit vor Ort

weiter zu entwickeln. Weitere Informationen sowie der Tätigkeitsbericht des Jugenddienstes Obervinschgau können online (www.Jugenddienst.it/obervinschgau) oder auf Facebook abgerufen werden. RED

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

Freuten sich über die drei 100er-Abschlüsse (von links): Simon Oberdörfer, Sarah Platzgummer, Verena Rinner, Lisa Altstätter und Josef Bernhart.

Familien, Lehrpersonen, Schulmitarbeiter und Ehrengästen feierten mit den Absolventen die bestandene Abschlussprüfung.

110 Mal erfolgreich abgeschlossen

Die Schlanderser Oberschulen entließen jüngst ihre Absolventen in die Zukunft und forderten sie auf, die genossene Bildung nachhaltig zu nutzen. SCHLANDERS - 110 nun mehr ehemalige Schülerinnen und Schüler des Real- und des Sprachengymnasiums sowie der wirtschaftlichen und der technologischen Fachoberschule können seit vergangener Woche stolz auf die abgeschlossene Oberschulzeit und die bestandene staatliche Abschlussprüfung verweisen. Im Rahmen einer feierlichen Diplomverleihung im Schlanderser Kulturhaus hatten die Absolventen nämlich ihre Matura-Diplome erhalten. Allesamt wurden sie dazu unter Applaus der Schülereltern, Lehrpersonen, den weiteren Mitarbeitern des Schlanderser Oberschulzentrums und zahlreicher Ehrengäste auf das Podium gebeten, um von den jeweiligen Klassenvorständen und Direktorin Verena Rinner die Zer-

tifikate entgegenzunehmen. Unter den Ehrengästen befand sich auch Josef Bernhart, selbst ehemaliger Maturant an den Schlanderser Oberschulen und nun bereits seit 15 Jahren an der Europäischen Akademie (EURAC) in Bozen tätig. Er war es, der bei der diesjährigen Abschlussfeier den Festvortrag hielt und dabei auf das Thema Nachhaltigkeit, insbesondere jener von Sport-Events einging. Beispielhaft am Reschenseelauf schilderte er, dass es auch bei solchen Sport-Events Sinn macht, diese auf Nachhaltigkeit zu untersuchen und stellte die durchgeführte wissenschaftliche Studie dazu kurz vor. Generell sei der Begriff heute zu einem Modewort geworden und finde in vielen Bereichen von der Wirtschaft über die Kirche bis

zum Sport Anwendung, erklärte Bernhart. In eine ähnliche Kerbe schlug Schuldirektorin Verena Rinner in ihren Ausführungen. So forderte sie die Absolventen auf, die an den vier Oberschulen genossene Bildung für sich und die weitere Zukunft zu nutzen. „Bildung kann man sich nämlich nicht kaufen, sondern sie ist etwas, das über die Zeit wächst“, betonte Rinner. So haben die vergangenen fünf Oberschuljahre laut Rinner für die nunmehrigen Absolventen nicht nur aus Spaß bestanden, sondern auch aus zeitintensiver Arbeit und Anstrengung. Dennoch bescheinigte die Direktorin „ihren“ Absolventen damit eine umfassende Bildung erarbeitet zu haben und damit gut auf die weitere Zukunft

vorbereitet zu sein. In diesem Licht zeigen sich auch die Ergebnisse der staatlichen Abschlussprüfung an den vier Schlanderser Oberschulen: 110 Schülerinnen und Schüler waren zur Prüfung angetreten und allesamt können sie sich nun über die bestandene Matura freuen. Die besonderen Leistungen von zwei Schülerinnen und einem Schüler hob Rinner zudem besonders hervor. Sarah Platzgummer vom Sprachengymnasium, Simon Oberdörfer vom Realgymnasium und Lisa Altstätter von der wirtschaftlichen Fachoberschule hatten nämlich mit 100 Punkten die volle Punktezahl bei der Abschlussprüfung erhalten. MG

Erfolgreiche Latscher Wehrleute LATSCH - Ganze 3 Vizelandesmeistertitel konnten die Latscher Feuerwehrleute beim Landesfeuerwehr-Leistungsbewerb in Sterzing erobern. Die Bewerbsgruppe Latsch 2 konnte sowohl in der Kategorie Südtirol Bronze A hinter Rodeneck den zweiten Platz erobern. Die Bewerbsgruppe Latsch 1 konnte sowohl in der Kategorie Südtirol BronIn der hinteren Reihe die Bewerbsgruppe Latsch 1, vorne die ze B (hinter Steinhaus), als auch in Bewerbsgruppe Latsch 2, mit Landesrat Arnold Schuler (links) und der Kategorie Südtirol Silber B (hinLandesfeuerwehrpräsident Wolfram Gapp. ter Taisten) den Vizelandesmeistertitel holen. Insgesamt gewannen die beiden Latscher Bewerbsgruppen zahlt. Unter anderem konnte Latsch mebildkamera mit nach Hause neh2016 22 Pokale. So viele wie noch nie! 1 durch den Triumph bei einem men. Latsch 2 holte unter anderem Und es machte sich auch schon be- Parallelbewerb in Mals eine Wär- den 2. Platz beim ersten Südtiroler

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Kuppel Cup in Antholz, Kastelbell und Winnebach. „Ein großer Dank gilt Walter Innerhofer aus Galsaun, der der jungen Bewerbsgruppe als Trainer zur Seite stand“, lobt der Latscher Feuerwehrkommandant Werner Linser. Aufgrund der letzten Vizelandesmeistertitel dürfen die Latscher sogar von der Feuerwehr-Olympiade 2017 in Villach träumen. Über das Teilnehmerfeld wird bis Herbst entschieden, Südtirol stehen laut derzeitigem Stand 5 Plätze zu, einer davon könnte an die Latscher Bewerbsgruppe gehen. AM


„Was haben wir euch getan?“ Einstimmig angenommen wurde die programmatische Erklärung. In den Kommissionen wird die Gemeinde von Räten der SVP und Bürgerliste vertreten.

Der Schludernser Ausschuss mit Brigitta Stecher, Heiko Hauser, Sekretär Christian Messmer und Andreas Hauser (v.l.) SCHLUDERNS - Bei Donner und Platzregen eröffnete Bürgermeister Peter Trafoier die Ratssitzung am 12. Juli. Abzuarbeiten war eine stattliche Tagesordnung von 15 Punkten darunter die „Diskussion und Genehmigung des programmatischen Dokuments“, die Themen Biomüll, Gemeindeverordnung, indirekte und direkte Beteiligung der Gemeinde an Gesellschaften. Seine programmatische Erklärung, in dessen „Mittelpunkt der Mensch mit seinen Bedürfnissen“ stehe, hatte Bürgermeister Trafoier in 4 Schwerpunkte eingeteilt. Die Aufwertung der Naherholungszonen und die Dorfgestaltung waren unter Dorfentwicklung, Umwelt und Gesundheit zusammengefasst. Unter Mitbestimmung und

Transparenz meinte er vor allem den Einbezug der Bürger. Der 1. Punkt unter „Gemeinschaft, Soziales und Kultur“ lautete: „Sofortige Umsetzung des Kindergartenneubaus, 1. Priorität“. Danach kam das „erschwingliche Wohnen“ und dann die übrigen seit Jahren angesprochenen Projekte wie Musikprobelokal und Modernisierung des Altersheimes. Unter „Wirtschaft“ nannte Trafoier zuerst das „Flugplatzareal“ und weckte Erinnerungen. Die Unterstützung einer vielfältigen Landwirtschaft war ebenso angeführt wie das Anstreben einer Kompromisslösung für die Jagd im Ellerwald. Dass es im Anschluss zur ersten Wortmeldung kam, lag an einem kurzen Satz, mit dem Trafoier in die Erklärung

Ausgiebig diskutiert wurde die Parkplatzfrage in Schluderns, dabei stand das „Anas-Areal“ an der „Meraner Straße“ im Fokus.

eingeführt hatte: „Der Opposition wird großer Respekt entgegen gebracht...“ Franz Kofler (Dorfliste) griff ihn auf und meinte: „So schnell nennst du uns Opposition.“ Bürgermeister Trafoier war zuerst sprachlos. „Was haben wir euch getan?“ hakte Kofler nach. Das sei normaler Sprachgebrauch, versuchte Heiko Hauser zu beschwichtigen. Es entwickelte sich eine rege Diskussion um Gehsteige, um Parkplatzbewirtschaftung und um die Besetzung öffentlicher Parkplätze durch Geschäftskunden. Kofler wollte auch wissen, was der Gemeinde bleibe, wenn sie die Verlegung des Glasfasernetzes durch die SEG bezahle und das Netz an die Alperia übergehe. Daraufhin wurde das programmatische Dokument

einstimmig bei 2 Abwesenheiten angenommen. Weitere 5 Tagesordnungspunkte gingen schnell und ebenfalls einstimmig über die Bühne. Ab dem Punkt „Genehmigung des Gemeindevertreters im Kindergartenbeirat“ schien wieder der bekannte „Schludernser Virus“ zu wirken. Er verhindert, dass man irgendwann Entscheidungen und Tatsachen akzeptiert. Franz Kofler kündigte für sämtliche Kommissionsbesetzungen an, sich zu enthalten: „Weil mir das gegenseitige Ausspielen wie bei der Ausschussbildung nicht passt.“ Mit ihm enthielten sich auch Romina Eberhöfer (Dorfliste) und Monika Gunsch (Mitnond) der Stimme. GÜNTHER SCHÖPF

Valeria gewinnt Jugendwettbewerb LATSCH - Der 46. Internationale Raiffeisen Jugendwettbewerb rief alle Kinder und Jugendlichen dazu auf, sich mit dem Thema „Fantastische Helden und echte Vorbilder: Wer inspiriert dich?“ kreativ auseinanderzusetzen. Auch die Mittelschule Latsch mit dem Kunstlehrer Florian Eller beteiligte sich aktiv am Wettbewerb und gab viele tolle Arbeiten ab. Umso erfreulicher ist es, dass die Mühen belohnt wurden.

Valeria Gamper aus Kastelbell (Bildmitte), Schülerin der Klasse 3A der Mittelschule Latsch, konnte landesweit den 1. Platz in der Alterskategorie „Mittelschule“ erreichen. Mir ihrem Bild wollte sie ausdrücken, dass Helden (oder besser „echte Vorbilder“) ganz oft im Alltagsleben vorkommen, und nicht – wie man glauben könnte – nur im Fernsehen. „Oft stehen Helden direkt vor uns, wir sehen sie nur nicht!“, so Valeria.

Die Jury war von der Originalität, Fantasie und Aussagekraft von Valerias Bild begeistert. Valeria wird mit ihrem Bild nun zur internationalen Ausscheidung nach Luxemburg weiterkommen. Die Schulgemeinschaft gratuliert ihr zu dieser tollen Leistung! RED

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VINSCHGER GESELLSCHAFT LESERBRIEFE

ARBEIT-ABSICHERUNG – SOWIE VEREINBARKEIT VON FAMILIE UND BERUF Jeder Arbeiter macht sich über kurz oder lang seine Gedanken über Rente, Zusatzrente bzw. seine persönliche Absicherung im Alter. Und im Zuge einer immer älter werdenden Gesellschaft versuchen Politik, Einrichtungen, Betriebe und andere, passende Rahmenbedingungen zu schaffen. Um die Rente nachhaltig zu garantieren, sind die Arbeit, Einzahlungen, aber vor allem Familien mit Kinder unerlässlich. Letztere sind es, die den Fortbestand unserer Gesellschaft garantieren und für Zukunft und Sicherheit sorgen. Eine der größten Herausforderungen für die Zukunft trifft die Familien. Durch die notgedrungene Berufstätigkeit beider Eltern, durch

eine erschwerte Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie den hohen Lebenskosten hat sich Familie heute verändert. Das typische Rollenbild der Familie findet man immer seltener. Wenn die passenden Rahmenbedingungen fehlen werden in Zukunft nur gutstehende Paare die Familienplanung in Angriff nehmen können. Dies wäre fatal. Um dem entgegenzuwirken wurde seitens der Regierungen so einiges unternommen. Mutterschaft, Auszeit mit Beschäftigungsgarantie, Tagesmütter, Kitas, Sommerkindergarten, Trend Richtung Ganzstagsschule, Mensadienste, Familiengeld und vieles vieles mehr. Das Land Südtirol ist sogar einen Schritt weitergegangen: So wurden zum Beispiel die Unternehmen Hoppe und Fercam als familienfreundlich zertifiziert. Wahrscheinlich aus dem Ver-

ständnis heraus, dass ohne Dialog und gesundem Verständnis der Betriebe viele Maßnahmen nicht greifen und die Familie als Keimzelle menschlichen Lebens ein Auslaufmodell wäre. Dies hätte fatale Folgen für die Gesellschaft, die nicht auf das Individuum „Wunder Mensch“ verzichten kann. Deshalb gebührt allen Müttern und Vätern ein innigster Dank.

lang der Straßen in Vinschger Dörfern nachzuvollziehen. Ihre Argumentationen dagegen sind widersprüchlich und wirksame Alternativen werden keine aufgezeigt. Tatsache ist, dass in Südtirol gerade in den Wohngebieten oft rücksichtslos gefahren wird. Vergleicht man die Verkehrsdisziplin mit dem benachbarten Ausland, so sind bemerkbare Unterschiede festzustellen, Speed-Check-Boxen sind siRAIMUND NIEDERFRINIGER, TANAS cherlich kein Allheilmittel gegen die Raserei. Trotzdem sind sie mehr als notwendig, denn unsere SÜD-TIROLER Dorfbewohner und FeriengäsNARRENFREIHEIT te haben ein Recht auf sichere Straßen und eine lebenswerte Mehreren Medienberichten zu- Wohnqualität. Oder plädieren folge haben einige Vinschger unsere Gemeinderäte lieber für Gemeinderäte der Süd-Tiroler Süd-Tiroler Narrenfreiheit auf Freiheit Schwierigkeiten, die unseren Straßen? Sinnhaftigkeit von so genannten Speed-Check-Boxen ent- RUDI MAURER – PRAD AM STILFSERJOCH

Vom kalten Vinschgau zum warmen Gardasee GLURNS/RIVA - Es war der 25. Mai 2016, als 10 Buben und Mädchen aus den 2. Klassen der MS Glurns gemeinsam mit dem Turnlehrer und der Kunstlehrerin um halb 6 in der Früh ihre Reise an den Gardasee starteten. Trotz einiger Pannen wie z.B. einen platten Reifen erreichten sie Lana, wo sie ihre erste große Pause machten. Nach der Stärkung fuhren sie weiter bis nach Pfatten. Dort bekamen sie ein ausführliches Mittagessen aus Vor-, Haupt- und Nachspeise. Immer noch leicht erschöpft traten sie das letzte Stück nach Salurn an, wo sie schon bald von dem Wind, der Ora, geplagt wurden. Einmal machten sie Rast, und als ein Schüler sein Rad an den Wegrand legte, um Wasser aufzufül-

an einer Radraststätte in Trient, wo sie Nudeln zum Essen bekamen. Das letzte Stück vor dem Hotel machte ihnen sehr zu schaffen, denn sie mussten ziemlich steil rauffahren. Bald nach ihrer Ankunft hüpften sie zur Abkühlung in den eiskalten Pool. Angekommen in Riva! Am nächsten Tag war die Gruppe wieder vollständig und startete erst len, blies der starke Wind sein Rad schlafen. Am nächsten Tag konnten am späten Vormittag. Das erste fast in die Etsch. Um ca. 17 Uhr ka- sie leider erst später starten, da eine Stück war wieder gerade aus. Nach men die Ausflügler in Salurn in einer Schülerin in der Nacht erbrochen Mincio mussten sie das erste Mal Jugendherberge an. Noch auf dem hatte. Auf dem Radweg kämpfte aufwärts fahren. Den Passo S. GioRadweg hatten sie sich geschworen, sie noch einige Kilometer gegen vanni meisterten fast alle Schüler gut. direkt schlafen zu gehen, doch schon ihre Krankheit an, doch schon bald Danach ging es nur noch bergab und bald waren sie wieder topfit und reichten ihre Kräfte nicht mehr. Die dann der Strandpromenade entlang hatten Glück, dass sie alleine in der restlichen Schüler mussten sie wohl bis nach Riva, wo sich die Ausflügler Herberge waren. Bis zum Schluss oder übel mit der Kunstlehrerin zu- einen schönen Tag machten. befolgten sie aber doch den Rat rücklassen, da sie schon genug Zeit des Lehrers und gingen pünktlich verloren hatten. Rast machten sie VANESSA PRATZNER

Feuerwehr Eyrs spendet an Krebshilfe Die Südtiroler Krebshilfe, Bezirk Das Geld wird gezielt für MenVinschgau, bedankt sich recht schen eingesetzt, die durch ihre herzlich bei der Freiwilligen Feu- Krankheit in Not geraten sind. erwehr von Eyrs für die Spende, RED die sie beim diesjährigen Zeltfest überreicht hat.

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Kirchenchor auf Gardasee-Balkon TABLAND-Staben - Einen Aus- weiter nach Limone und von dort

flug zum Gardasee mit besonderen Akzenten unternahmen vor Beginn der Sommerpause die Sängerinnen und Sänger des Kirchenchores Tabland-Staben. Auf der Hinfahrt wurde bereits in Riva der „Cantina Frantoio“ ein Besuch abgestattet. Die Genossenschaft, 1965 gegründet, hat sich ganz der Olivenölproduktion verschrieben. Die sehr informative Führung wurde mit einer Öl- und Weinverkostung abgeschlossen. Nachher ging die Fahrt

über eine Bergstraße hinauf auf das Hochplateau von Tremosine (400 m). In Voltino, einem der 18 kleinen Dörfer dieser Bergregion, wurde im Hotel „Faver“ zu Mittag gegessen. Im Anschluss daran wurde nach Pieve di Tremosine gewandert, dem Hauptort der Gemeinde. Die Wanderer mussten unter anderem die tiefe Talfurche des Brasa-Baches überqueren. In uralten Ort Pieve kleben die Häuser wie ein Adlerhorst über der Steilküste des Sees. Wegen seiner

Der Kirchenchor beim Mittagessen.

besonderen Lage wird Tremosine „La Rocca“ in Calliano bei einer auch als Balkon oder Paradies Pizza und einem Glas Marzemino am Gardasee bezeichnet. Auf fröhlich ausklingen. RED der Heimfahrt ließ der Chor den erlebnisreichen Tag in der ehemaligen alten Waffenschmiede

Rettungskräfte proben Ernstfall RABLAND/TÖLL - Ein Auto landet in den reißenden Fluten der Etsch. Mehrere Insassen des PKW werden aus dem Auto hinausgeschleudert und von der starken Strömung mitgerissen. Eine Person bleibt im Fahrzeug bewusstlos zurück: das war das angenommene Szenario einer Großübung, an der sich am 28. Mai rund 100 freiwillige Helfer verschiedener Rettungsorganisationen einen ganzen Vormittag lang beschäftigten. Die Übung war von der Wasserrettung Meran vorbereitet worden, und zwar als Angebot für die 4 Bezirksgruppen von Meran, Bozen, Eisacktal und Bruneck. Die Gruppe der Notfalldarstellung des Weißen Kreuzes Naturns übernahm

das „Schminken“ der Mimen und das Präparieren einer Puppe. „Das Szenario so realistisch als möglich zu gestalten, ist das Ziel der Übung“, sagte Patrick König, Vorstandsmitglied der Südtiroler Wasserrettung. Die Alarmierung der Einsatzkräfte erfolgte um 9 Uhr. Die Einsatzleitung der Rettungsdienste übernahm der Organisatorische Leiter (ORG) von Meran. Zuerst wurde das Unfallopfer, das sich im Auto unterhalb der Rablander Etschbrücke im Fluss befand, von der Feuerwehr und der Wasserrettung mit einem Boot geborgen und an Land gebracht. Anschließend übernahmen der Notarzt und die Besatzung des Weißen Kreuzes die weitere Versorgung. Die

Wasserrettung suchte den Fluss mit einem Luftkissenfahrzeug ab. Auf der Höhe der Etschbrücke bei Töll konnten die weiteren drei Insassen geborgen und versorgt werden. Erstmals wurde bei einer Übung auch eine Drohne eingesetzt. Und zwar mit dem Ziel, den Ablauf der Übung zu filmen sowie Stärken und Schwächen bei einer anschließen-

den Einsatznachbesprechung zu analysieren. Ein Dank für die Organisation der nicht ganz einfachen Übung gilt den 4 Bezirksgruppen der Wasserrettung, den Freiwilligen Feuerwehren Rabland und Töll, dem Weißen Kreuz Meran und Naturns, der Gruppe der Notfalldarstellung des Weißen Kreuzes Naturns und der Notfallseelsorge Meran. RED

WORT|SPALTUNG (63)

Wasserleitgedanken Ob die Kriege der Zukunft um Wasser statt um Öl geführt werden, ist nicht unumstritten. Für viele Staaten sei es billiger, Produkte, zu deren Herstellung viel Wasser nötig ist, im Ausland zu kaufen und damit indirekt Wasser zu importieren. Man spricht von „virtuellem Wasser“. Japan, China, Indien und die meisten europäischen Staaten sind so genannte „Netto-Wasserimporteure“. Ein sehr heikles Thema ist aber die Privatisierung der Wasserversorgung. Wasser ist – laut EU-Parlament – „ein öffentliches Gut, keine Handelsware“, der Zugang zu sauberem Wasser seit 2010 sogar ein von der UNO anerkanntes Menschenrecht. Doch der internationale Wassermarkt wird von wenigen britischen und französischen Konzernen beherrscht und privates Profitstreben und die Garantie des Rechts auf Wasser beißen sich oft. In Ländern wie Griechenland und Portugal gibt es bereits Beispiele von eklatanten Preiserhöhungen seit der Privatisierung. Irgendwann kommt noch jemand auf die Idee und privatisiert Sonnenlicht und Gravitation. Dann müssen wir dafür bezahlen, dass Z wir am Strand braun werden und am Boden bleiben. DER VINSCHGER 27/16

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Vinschgau Marketing/Frieder Blickle

VINSCHGER SPEZIAL

Regional… aus Liebe zu unseren Lebensmitteln Der Konsument legt heute mehr denn je Wert auf Qualität und die Herkunft der Nahrungsmittel. Wenn ein Lebensmittel „von hier“, also aus der Region kommt, dann vermittelt das den Verbrauchern ein gutes Gefühl. 75 Prozent der Konsumenten halten einheimische Produkte für besonders hochwertig. Man vertraut in die lokale

Produktion, weil man die Bauern und Hersteller meist persönlich kennt und weil man weiß, wo die Lebensmittel wachsen, wie sie behandelt und geerntet werden. So entsteht Vertrauen in die Qualität und die Ordnungsmäßigkeit der Produktion. Die landwirtschaftlichen Familienbetriebe des Vinschgaus sind das ganze Jahr über

Der Vinschger Bauernladen – Vereinte Vinschger Vielfalt M IT INE ONL P SHO

Vereinte Vinschger Vielfalt Direktverkauf von regionalen Produkten Täglich geöffnet Mo bis Sa 9-18 | So 10-18 Juval, Staatsstr. 78 - 39025 Naturns +39 0473 66 77 23 www.bauernladen.it

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DER VINSCHGER 27/16

fleißig bemüht, qualitativ hochwertige Produkte zu erzeugen, sie zu veredeln und auf den Markt zu bringen. Kurze Transportwege, kleine Wirtschaftskreisläufe, Vielfalt, transparente Kontrollsysteme und hoher Nährwert sind die besonderen Kennzeichen regionaler Erzeugnisse. Mit dem Kauf regionaler Lebensmittel werden

zum einen die Vinschger Bauern und Hersteller vor Ort unterstützt und gleichzeitig bleibt die Wertschöpfung im Tal. Konsumenten finden die lokalen Vinschger Spitzenprodukte entweder ab Hof oder direkt beim Produzenten, im Detailhandel der Obstgenossenschaften und in ausgesuchten INGE Lebensmittelgeschäften.

Unsere Käse haben einen Namen

S i e heißen Anna die Zarte, Lorenz der Aromatische, Johann der ­Milde usw… In unserer Der Vinschger Bauernladen ist das Käse-Manufaktur in St. Valentin Schaufenster der bäuerlichen Pro- a.d. Haide affinieren wir die Milch, dukte im Vinschgau und bietet eine die zu 100 Prozent von Bauernhöfen große Vielfalt an qualitativ hoch- der Gemeinde Graun über 1.500 m wertigen, frischen, regionalen und ü.d.M. kommt, zu ganz besonderen saisonalen Lebensmitteln! Direkt Köstlichkeiten. Wir veredeln sie zu von unseren Bauern, ohne lange verschiedenen RohmilchspezialitäWege und Zwischenhandel! Wir ten wie Weich-, Kräuter-, Schnitthalten unser Versprechen! und Hartkäse.

Familie Patscheider Hauptstraße 74 St. Valentin auf der Haide 39027 Graun im Vinschgau Büro: +39 0473 634 039 Verkauf: +39 366 66 94 520 E-mail: info@patscheiderkaese.it Verkauf: sales@patscheiderkaese.it


Ohne Umwege vom Bauern

Telser Christian Kirchhof Allitz 29 - 39023 Laas Tel. 338 63 23 654 - www.kirchhof.bz.it

Auf dem Kirchhof in Allitz werden Jungtiere aus Mutterkuhhaltungsbetrieben ein Jahr lang artgerecht aufgezogen. Die Kälber werden vom Bauern, einem gelernten Metzger, selbst geschlachtet und fachgemäß zerlegt. Das gesunde und schmackhafte Fleisch ist frei von Wachstumsförderern und gentechnisch verändertem Futter. Es wird frisch als praktisches Fleischpaket zu 10, 15 oder 20 kg ab Hof verkauft.

Bei Gemüse ist Genuss erlaubt!

AUS UNSEREM TAL KOMMEN

KÖSTLICHE

ÄPFEL

IDM Südtirol/Frieder Blickle

und noch mehr!

Warme sonnige Tage, kühle Nächte sowie fruchtbare Böden bieten die besten Bedingungen für das Vinschger Qualitätsgemüse. Das Berggemüse ist frisch, schmackhaft, vitaminreich, gut haltbar und mit hervorragenden Kocheigenschaften. Wer kann schon bei Blaukrautstrudel, gebackenem Blumenkohl, Radicchiorisotto, Kartoffelnocken oder Lauchsuppe widerstehen? UNSER TIPP: Probieren Sie doch mal den Blumenkohl „Mimosa“:

Blumenkohlröschen in Salzwasser knackig kochen. Mischen Sie unter die mit Butter goldbraun gebratenen Brotbrösel ein gehacktes Ei und Schnittlauch und schmelzen Sie damit den gekochten Blumenkohl ab. Das vitaminreiche Blattwerk des Blumenkohls kann man gut in Suppen verwenden. Mit einem Schuss Milch oder Zitrone im Kochwasser behält der Blumenkohl seine weiße INGE Farbe.

Wurst, Speck und Fleisch vom einheimischen Rind und Schwein

Frisches Fleisch aus eigener Herstellung mit Qualitätsgarantie

Im Vinschgau sind nicht nur die Äpfel frisch und knackig. Zu den köstlichen und natürlichen Spezialitäten gehört auch Berggemüse aus biologischer Produktion: frischer Blumenkohl, knackiger Salat, aromatische Kartoffeln und gesunder Lauch, der in vielen Rezepten die Hauptrolle spielt. Bio-Berggemüse aus dem Vinschgau: Wenn die Natur gastfreundlich ist, sammelt man die schönsten Früchte. Erhältlich im Detailgeschäft der VI.P – BIO, Industriezone 9, 39021 Latsch (BZ), Tel. 0473-723327

Rindgselchtes Das Rezept für das Rindsgselchte hat Eugen Thialer von seinem Vater übernommen: Die besten Teile des Rindsschlegel werden mit Salz, Pfeffer und regionalen Kräutern gewürzt, zehn Tage „gsurt“, eine Woche geselcht und dann für zwei Monate luftgetrocknet. UNSER TIPP: Schüttelbrotnocken mit frischen Pfifferlingen, Kerbelspuma und dazu das Rindsgselchte hauchdünn geschnitten. DER VINSCHGER 27/16

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VINSCHGER SPEZIAL

BEIM BÄRENWIRT IN MALS! Eis hat uns gerade noch gefehlt!

NEU

Ohne künstliche Zusatz- und Farbstoffe. Handwerklich hergestelltes Speiseeis mit Milch vom Bergbauernhof.

Das Bergbauern-Eis beim Bärenwirt in Mals stammt vom „Novelleser Hof“ in Nauders. Über zehn verschiedene Eissorten, vom Heu-Eis bis zum Dreiländer-Eis, werden aus der eigenen Milch am Hof hergestellt. Hinzu kommen ebenso viele Früchtesorbets, mit Früchten aus regionalem Anbau zubereitet. Der Bärenwirt in Mals verwöhnt Sie mit herrlichen Eisbechern und Eis-Shakes vom Novelleser Hof!

Unsere Wahl… regional! Für die drei Lebensmittelmärkte der Gebrüder Rungg, dem Eurospar in Prad, das Frischecenter Rungg in Schlanders und das Frischecenter in Sulden ist „regional“ schon seit jeher die oberste Maxime. Besondere Qualität, die Frische und die Herkunft der regionalen Produkte sowie die Unterstützung kleiner und kleinster Wirtschaftskreisläufe stehen in der Firmenphilosophie der Familie Rungg im Vordergrund. „Frisch und gut, gepaart mit kurzen Wegen, umweltschonende und nachhaltige Produktion“ sind die Devisen, mit der die Gebrüder Rungg bei ihren Kunden punkten. Auch kleinsten Produzenten im Tal bietet das Frischecenter Rungg in seinen Geschäften in Prad, Schlanders und Sulden eine ideale Bühne, ihre regionalen Spezialitäten der Vinschger Bevölkerung, aber auch den vielen täglichen Gästen vorzustellen. So finden sich in den Regalen der drei Geschäfte verschiedene Vinschger Spezialitäten wie: Äpfel und verschiedene Ge­müsesorten, Apfel- und Fruchtsäfte, Fruchtsirupe und Fruchtaufstriche, Brotsorten und Vinschger Weine, Senf, verschiedene Essigsorten, Trockenfrüch-

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te und Honig, Würste, Speck, Joghurt, um nur einige aufzuzählen. „Viele Vinschger Produzenten sind unsere Kunden, und wir sind wiederum ihre Kunden. So stärken und helfen wir uns gegenseitig. Wir sind uns unserer Verantwortung gegenüber unseren Kunden aber auch Produzenten als größter Vinschger

Einzelhändler vollends bewusst und setzen deshalb auf unseren Vinschgau, denn: ­„UNSERE WAHL…REGIONAL!“, so die Aussage der beiden Brüder Thomas und Hannes Rungg. INGE


Matsch hatte zeitweise mehr Wissenschaftler im Dorf als Einwohner; 2. von links Projektkoordinatorin Veronika Fontana.

Es geht um unser aller Wohlergehen

Matsch und Umgebung sind seit 2008 ein global anerkanntes und genutztes Versuchsfeld für langfristige ökologische Forschung. MATSCH /MUNTETSCHINIG - Auf den ersten Blick lässt sich nur schwerlich erkennen, wie auf den steilen Pardatsch-Wiesen von Muntetschinig am „globalen Wohlergehen der Menschheit“ gearbeitet werden soll. Aber es soll tatsächlich so sein, erklärte mit Engelsgeduld Projektleiterin Ulrike Tappeiner, Professorin am Institut für Ökologie der Universität Innsbruck: „Der Vinschgau und seine Seitentäler, wie das Matschertal, sind durch ein trockenes und warmes inneralpines Klima geprägt. Damit können wir heute im Matschertal in idealer Weise untersuchen, wie sich der Klimawandel auf andere Regionen der Alpen auswirken wird. Klimamodelle prognostizieren nämlich insbesondere für die Südabdachung der Alpen, dass es dort in Zukunft in den Sommermonaten deutlich trockener und wärmer werden wird.“ Besonders Letzteres konnte im kalten Oberwind auf Pardatsch nicht nachempfunden werden. Trotzdem, der Gedanke schlich sich ein: Das wissen wir ja alles schon und wir spüren und merken es. Und die Frage ist sofort da: Wozu braucht

es das Heer an Botanikern, Entomologen und Experten für Moose? Warum wird im Matschertal nach Schmetterlingen gehascht, werden auf Kuhfladen Pilze erspäht und Wanzen eingesaugt? Es braucht sie, wird von mehreren Seiten erklärt, darunter von der Projektkoordinatorin in Matsch, Veronika Fontana, um über längere Zeiträume alle Höhenstufen dieser Bergregion zwischen 1.000

und 3.700 m zu erforschen und um zu verstehen, wie klimatische Veränderungen und das Eingreifen der Menschen die Artenvielfalt beeinflussen. Erst dann könnten Modelle entworfen werden, um auf den Klimawandel zu reagieren. Dazu sei eine Bestandsaufnahme der Artenvielfalt, neudeutsch Biodiversität, über Jahre notwendig. „Immerhin forschen schon im 8. Jahr Wissenschaftler

der Europäischen Akademie im Matschertal. Dies ist der Mindestzeitraum, dass Daten in das internationale Netzwerk für langfristige ökologische Forschung LTER aufgenommen werden“, erklärte Fontana. 17 Klimastationen soll es im Tal geben, die fortlaufend Werte für Temperatur, Niederschlag und Windstärke erfassen und speichern. Dass die Wissenschaftler sich nicht nur Datenreihen aus dem Computer holen, verdeutlichte wieder einmal der „Tag der Artenvielfalt“, den das Südtiroler Naturmuseum heuer ins Matschertal verlegt hat. So durchstreiften am 25. Juni 80 naturkundlich Interessierte und ausgewiesene Experten den Vinschger Sonnenberg. Sie verwickelten nicht nur die Wissenschaftler in interessante Gespräche, sondern brachten auch diesmal für Südtirol Ungewöhnliches ans Licht. Dazu gehören die Entdeckung der seltenen „Kerbameise“ ebenso wie als Neufund der „Zarte Frauenmantel“. GÜNTHER SCHÖPF

Projektleiterin Ulrike Tappeiner (Mitte) begutachtet „Bodensauger“; rechts ein umgebauter Staubsauger. DER VINSCHGER 27/16

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VINSCHGER WEGE

Maik Holzknecht, Wanderführer im Ortlergebiet, Tel. 0473 61 30 15

Fotos: Frieder Blickle/TV Sulden

WANDERTIPP VON TOURISMUSEXPERTEN

Wanderung zum Hinteren Schöneck mit ung äßig te m r E ekar Gäst der

SULDEN - Früh morgens sehe ich

aus dem Fenster, traumhaftes Wetter, also ab in die Natur. Keine gewöhnliche Wanderung, nein, eine Gipfeltour muss es heute sein. Wanderschuhe angezogen, Rucksack gepackt und hin zur Talstation des Kanzel Sesselliftes. Nach einer kurzen Fahrt geht es

vom Bergrestaurant über den Weg Nr. 12 und Nr. 5 hin zur Düsseldorfer Hütte (2.721 m). An der Schutzhütte angekommen und der Beschilderung „Hinteres Schöneck“ folgend, beginne ich meinen Aufstieg zum Gipfel. Der gut markierte Steig führt mich, in mittelsteilem Gelände, hinauf auf 3.128 m. Am Gipfel angekommen genieße ich den Ausblick auf die

Ortlergebiet

Das Wanderparadies der hochalpinen Extraklasse

Sulden | Trafoi

Seilbahn Sulden Madritschhütte 2.800 m | Bergrestaurant 2.600 m Kanzellift Bergrestaurant 2.350 m Langensteinlift Bergrestaurant K2 2.350 m Sessellift Trafoi Furkelhütte 2.200 m

Seilbahnen Sulden | www.seilbahnensulden.it

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DER VINSCHGER 27/16

• Foto: SMG, Drescher

Ortl Or tler erge gebi biet et


Wenig Marillen, aber viel ...

Königsspitze (3.851 m). Nach einer kurzen Stärkung folgt der Abstieg, südwestwärts, in Richtung Kälberalm (2.248 m). Über das Vordere Schöneck (2.908 m) erreiche ich nach ca. 2 Stunden Gehzeit die Alm. Nach einer weiteren kurzen Rast setze ich meinen Abstieg über den Weg Nr. 19 Richtung Sulden fort. Nach insgesamt ca. 5 Stunden Gehzeit erreiche ich wieder den Ausgangspunkt meiner Tour. Freuen sich auf Marmor & Marillen: Dietmar Spechtenhauer und der Laaser Bürgermeister Andreas Tappeiner. Die Wanderung zum Hinteren Schöneck, ist eine herrliche Panoramatour vor traumhafter LAAS - Erhebliche Einbußen gibt te der Vorstellung, die Laaser Kulisse die Trittsicherheit und es bei der diesjährigen Maril- Marmorwelt. Viel Inhalt bietet Schwindelfreiheit erfordert. Die len-Ernte. Doch, es wären nicht jedenfalls die Zeitschrift, die seit Ferienregion Ortlergebiet orga- die Laaser, ließen sie sich davon 16 Jahren regelmäßig als Vorbote nisiert jeweils dienstags eine ge- unterkriegen. So wird auch heuer der Veranstaltung erscheint. Und majestätischen Riesen Ortler führt Wanderung zum Hinteren wieder die Veranstaltung Marmor viel Lesestoff bieten die verschie& Marillen mit viel Programm denen darhin enthaltenen Ge(3.905 m), Zebrù (3.740 m) und Schöneck. über die Bühne gehen. Und so schichten, vom Laaser Marmor wurde auch heuer wieder die in New York bis hin zum „Mut Marmor & Marillen-Zeitschrift der Marillenblüte“. Im Rahmen publiziert. Kürzlich wurden Heft von Marmor & Marillen findet ZUR WANDERUNG und Programm vorgestellt. „Zwar auch diesmal eine Marmorwerkgibt es heuer weniger Marillen, statt, die „marmorweek“ statt, 8 Anreise: Mit der Vinschgerbahn zum Bahnhof Spondinig, weiter mit dem Bus aber der Laaser Marmor ist eine internationale Künstler zeigen nach Sulden. Konstante. Ein sicheres Stand- ab 29.07. eine Woche lang ihr Ausgangspunkt: Sulden, Talstation Sessellift Kanzel bein sozusagen“, betonte Dietmar Können. Die m&m-Nacht findet Gesamtzeit: ca. 5 Stunden Spechtenhauser vom Organisa- am Samstag, 30.07., statt, ein bunHöhenmeter: ca. 840 m tionsteam. Ganz in weiß war er ter Markt und viel Unterhaltung Wegmarkierungen: Nr. 12 und 5 bis zur Düsseldorferhütte, Weg Nr. 25 zum erschienen. „Passend, wenn es folgen am Wochenende darauf. Hinteren Schöneck (3.128 m) und weiter zur Kälberalm. Über den Weg Nr. 19 diesmal schon eher wenig Ma- Trotz der mageren Ernte, dann zurück nach Sulden. rillen gibt“, scherzte der Laaser. auch mit vielen MarillenspeziaEinkehrmöglichkeiten: Bergrestaurant Kanzel (2.350 m), Düsseldorferhütte Passend war auch das Ambien- litäten. AM (2.721 m), Kälberalm (2.248 m).

INFOS

DAS SOLLTEN SIE IN SULDEN NICHT VERPASSEN: Geführte Wanderungen im Ortlergebiet: • Faszination der Berge in Sulden, Almenwanderung • Wanderung zum Hinteren Schöneck • Wanderung zum Piz Chavalatsch • Von Martell über das Madritschjoch nach Sulden • Kräuterwanderung im Ortlergebiet • Gletscherweg Sulden • Sonnenaufgangswanderung zur Rötlspitz • Goldseewanderung vom Stilfserjoch zur Furkelhütte Informationen unter www.ortler.it oder Tel. +39 0473 61 30 15 DER VINSCHGER 27/16

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Fotos: Michael Andres

VINSCHGER VORGESTELLT

Das „neue“ Liebeswerk kann sich sehen lassen Die Kurstadt Meran ist um ein Aushängeschild reicher. Das Liebeswerk in Meran, zwischen Krankenhaus und Vinschger Tor gelegen, wurde saniert und um einen Neubau erweitert. Schaut man sich im „neuen“ Liebeswerk gemeinsam mit Pater Dr. Paul Hofer um, wird schnell klar, dass dieser Mann mit voller Leidenschaft hinter dem Liebeswerk steht. Pater Paul leitet seit mehr als 30 Jahren als Direktor die Kapuzinerstiftung Liebeswerk.

Das Haus wurde im Jahre 1956 als Kleinkinderheim erbaut. Der Zahn der Zeit war dem Haus anzumerken, eine Sanierung alsbald von Nöten. 2015 war es schließlich so weit. Das alte Gebäude wurde saniert, zudem wurde die Struktur durch einen Neubau

erweitert. Das Gesamtkonzept kann sich sehen lassen. Der dritte Stock, die Gauben unter dem Dach, wurde komplett abgetragen und durch einen neuen ersetzt, zwischen Turnhalle und Focushaus entstand zudem ein Neubau. Es gab bisher eine

Baulücke zwischen Haupthaus und Turnhalle. „Der langjährige Tiefbau-Ressortdirektor Dr. Josef March und Abteilungsleiter Dr. Günther Andergassen brachten bei einem Lokalaugenschein diese Idee ins Spiel“, erklärt Pater Paul. Eine besondere Struktur Mit dem Um- bzw. Zubau wurden 27 Einzelzimmer, 17 mit eigenem Balkon, für Oberschülerinnen und Oberschüler dazugewonnen. „Das Liebeswerk wollte immer eine Struktur schaffen, in der die Bewohner bzw. die Bewohnerinnen ihr Erwachsenwerden in Eigenverantwortung einüben können. Die neue Struktur hat dieses Projektziel nun optimal eingefangen und umgesetzt“, weiß Pater Paul. Es gibt 15 Kleinwohnungen mit eigener Küche, die übrigen 12 verfügen über eine Gemeinschaftsküche mit funktionell eingerichtetem Aufenthaltsraum. Die Stiftung Liebeswerk übergibt

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Pater Paul vor „seinem“ Liebeswerk

zum Schulbeginn 2016/17 eine voll eingerichtete Kleinwohnung, Geschirr, Bettwäsche, Waschmaschine mit Trockner und Startmünzen. Nach Absprache stehen den Bewohnern auch die Strukturen wie das Schwimmbad mit Sauna, die Turnhalle, die Heimdisko zur Verfügung. Der Benutzungsplan wird vom Sekretariat erstellt. Zu den 27 neuen Einzelzimmern kommen nochmals 34 Doppelbettzimmer für Oberschülerinnen und Oberschüler bis 17 Jahren hinzu, sodass im Liebeswerk mit

Geräumige Zimmer sorgen für Wohlfühl-Atmosphäre

Schulbeginn 2016/17 gut 60 Heim- sondern des Bewusstmachens plätze angeboten werden können. des Selbstwertgefühls, damit die persönliche Identität sich festigen kann. Das Hausklima sollte wortKein Hotel los einen gewissen „Harmonie Die Bewohner sollen merken, Stiftenden Geist“ vermitteln. dass sie nicht in einem Hotel sind. „Der Um- bzw. Neubau erforDas Liebeswerk möchte ihnen derte auch eine neue sinnstiftende auch Hilfestellungen vermitteln, Botschaft, wir sprechen viel von sodass sie den Geist des Mitei- Identität. Das Tätigkeitspanorama nanders in einer differenzierten ist mit einer neuen InhaltsangaGemeinschaft erfahren, damit be ergänzt worden, dies drückt sie Lebensfreude und persönli- sich nun auch in der Botschaftsche Genugtuung wahrnehmen vermittlung aus. Der Anfang des können. Die Begleitung hat nicht berühmten Sonnengesangs des den Anstrich des Kontrollierens, Hl. Franziskus mit dem Zeichen

für den Ordensbruder ziert die Fassade beim Haupteingang. Die Hausphilosophie sollte von diesem Geist der Freude und der persönlichen Genugtuung geprägt und beseelt sein“, erklärt Pater Paul. Mit Beginn des Schuljahres 2016/2017 stehen die Einzelzimmer für Oberschüler zur Verfügung. Anmeldung im Sekretariat der Kapuzinerstiftung von 8.30 Uhr bis 17 Uhr. Tel. 0473 20 45 00. E-Mail an sekretariat@liebeswerk.org. MICHAEL ANDRES

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arcFACTORY stabiles Konsortium. Der Zusammenschluss von fünf Südtiroler Traditionsunternehmen macht die Baubranche effizienter! Durch optimierte Abstimmung bauübergreifender Prozessabläufe, sind komplexe Bauaufträge für uns in geringer Zeit realisierbar und bringen dem Nutzer den gewünschten Mehrwert. Unser Potenzial ist des Kunden Vorteil Dafür haben wir uns, unter der Leitung des Planungsteams Ambach-Project aus Kaltern, beim Um- und Zubau am „Studentenheim Liebeswerk“ für Pater Paul eingesetzt. · Zöggeler Bau GmbH, für die gesamten Baumeisterarbeiten · Decor GmbH, für die Beschichtungen, Trockbau und Warmböden · Santec GmbH, für die Heizungs-, Lüftungs- und Sanitäranlagen · Wallnöfer Günther und Rudolf OHG, für die Elektroarbeiten

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VINSCHGER KULTUR

David mit seinen Schwestern bei der Beerdigung seiner Mutter

Er kam, sah und lebte Die Geschichte von David, dem ersten Schlanderser aus Nigeria. Ein Gastbeitrag von Dietmar Meister SCHLANDERS - Hätte ich nur einige

der Gerüchte geglaubt, die derzeit im Vinschgau kursieren, hätte mir sicher der Mut gefehlt, mich mit diesem Mann zum Interview zu treffen. Doch ich halte nichts von Gerüchten. Hier ist die Geschichte von David, dem ersten Schlanderser aus Nigeria. „Vielleicht bekomme ich eine Medaille für den ersten Nigerianer in Schlanders?“, fragt er und lacht verschmitzt. Schön zu sehen, denn in den letzten Jahren war ihm nur selten zum Lachen zumute. Geboren und aufgewachsen ist er in Benin City, einer der ärmsten Städte Nigerias. „Die meisten Nigerianer, die flüchten, kommen aus dieser Gegend. Außer Armut gibt es einfach nichts dort“, erzählt David. Doch die Armut war es nicht, die ihn vertrieben hat, sondern ein brutaler Clan, der ihm, dem einzigen Sohn, nach dem Tod seines Vaters zwei Möglichkeiten anbot: „Mach bei uns mit oder wir bringen dich um“. David wählte Möglichkeit drei. Er nahm sein Erspartes, verabschiedete sich von seiner Mutter und seinen beiden Schwestern und floh. Das war im Jahr 2008.

nicht mehr als vier Liter mitnehmen, weil im Auto nicht genug Platz wäre.“ An der libyschen Grenze musste er dann wieder Leute bestechen, um durchgelassen zu werden. „Der Reisepass spielt dort keine Rolle. Wenn du das Geld hast, kannst du durch. Wenn nicht, nicht.“ In Libyen gab es auch im Landesinneren strenge Kontrollen, mit denen das Gaddafi-Regime versuchte, Menschen wie David daran zu hindern, zum Mittelmeer zu kommen. David musste sich eine Burka anziehen und sich als Frau ausgeben, um nicht kontrolliert zu werden und es bis in Libyens Hauptstadt zu schaffen. „Als ich in Tripolis ankam, war ich froh, aber mein Geld war aufgebraucht. Ich arbeitete dann sieben Monate lang als Fliesenleger, um die 800 Euro für das Boot nach Italien zusammenzubringen.“

entdeckt. Doch niemand kam. Wir hatten nur Brot und Wasser für zwei Tage mit. Viele gaben auf, Hunger und Durst waren zu stark für sie. Andere wurden nachts von einer Welle erfasst und über Bord geworfen.“ Als nach zwölf Tagen ein Boot der italienischen Küstenwache auftauchte, waren viele schon gestorben. Zu Tode gerettet

„Wir freuten uns natürlich grenzenlos, als wir das andere Boot sahen. Aber das Boot der Küstenwache war viel größer als unseres und jedes Mal, als es näherkam, drückten seine Wellen unseres weiter weg. Also schossen die Polizisten Schwimmwesten zu uns rüber. Dabei hätten sie auch ein Beiboot gehabt, mit dem sie uns gruppenweise hätten holen können. Ich weiß nicht, warum sie das nicht gemacht haben. Viele Jungen und 12 Tage Wellen und Himmel Mädchen konnten nicht schwimmen Die Überfahrt von Tripolis nach und ertranken trotz Schwimmwesten Lampedusa dauert normalerweise in den hohen Wellen. So starben die zwischen 24 und 48 Stunden. Bei Da- meisten von uns bei der Rettungsakvid dauerte sie zwei Wochen. „Unser tion.“ Von den 72 Menschen, die in Schlauchboot hatte ein Loch. Es muss Tripolis das Boot bestiegen hatten, gleich zu Beginn entstanden sein, als kamen nur 24 lebend in Lampedusa wir das Boot ins Wasser geschoben an. „Ich kann mich an ein Mädchen Mit Burka nach Libyen haben. Mit Plastiktellern mussten erinnern, das mit mir auf dem Boot Zuerst nahm er einen Bus Rich- wir kontinuierlich das Wasser ab- war. Sie betete für mich, als ich weitung Norden. Um über die Grenze schöpfen, um nicht unterzugehen. nen musste. Sie betete viel für mich. in den Niger zu kommen, musste er Jeder drei Stunden lang, dann kam Nach unserer Rettung, suchte ich sie, Soldaten bestechen. Dann brachte der nächste.“ Trotzdem schafften sie aber ich konnte sie nicht finden. Sie ihn ein anderer Bus weiter ins Zen- es bis kurz vor Lampedusa. Doch war nicht mehr da.“ trum des Landes. „Von dort fuhr dann versagte der Motor. „12 Tage ich in einem Geländewagen weiter. lang trieben wir auf offener See. Al- „Also bettelte ich“ Wir fuhren fünf Tage lang durch die les, was wir sahen, waren die Wellen Wüste Richtung Norden. Wir hatten und der Himmel. Ich habe immer In Lampedusa musste David zualviel zu wenig Wasser dabei, weil der gehofft, dass ein Fischerboot oder lererst seine Fingerabdrücke abgeben. Fahrer zu Beginn sagte, wir dürften sonst jemand vorbeikommt und uns Nach drei Tagen wurde er dann nach

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Brindisi gebracht und suchte dort um Asyl an. „Das dauerte insgesamt fast ein Jahr. Zuerst stellte ich den Asylantrag, dann wartete ich monatelang, bis ich zum Interview geladen wurde. Dann vergingen wieder Monate, bis die Entscheidung kam. Und sie war negativ.“ Die Polizei gab David fünf Tage, um das Land zu verlassen. „Ich redete mit einem Freund, den ich aus Nigeria kannte und der in Trient wohnt. Er sagte mir, ich solle zu ihm kommen, weil sie in Trentino-Südtirol nur Leute abschieben würden, wenn sie ein Verbrechen begangen haben.“ David folgte dem Rat seines Freundes. „Wenn ich nicht auf ihn gehört hätte, hätte mich irgendwann die Polizei aufgegriffen und abgeschoben. Und alles, was ich bis dahin durchgemacht hatte, wäre umsonst gewesen.“ Sechs Jahre lang war David irregulär im Land. „Ich bekam deshalb keine Unterstützung vom Staat. Ich wollte nicht stehlen, und ich wollte auch keine Drogen verkaufen. Also bettelte ich.“ So fuhr er zwei Mal in der Woche zum Betteln mit dem ersten Zug von Trient nach Schlanders. Kein Wiedersehen mit seiner Mutter Irgendwann hörte David von einer Immigrationsanwältin aus Rom und nahm Kontakt zu ihr auf. „Sie hat sich ein Jahr lang für mich eingesetzt, bis ich im Jahr 2015 endlich subsidiären Schutz gewährt bekommen habe.“ Kurz nach dieser Entscheidung rief er seine Mutter in Nigeria an und sagte, dass er sie nun, nach sieben Jahren, endlich besuchen könne. „Nein, nein, Junge, das ist viel zu gefährlich.


Mir geht es gut“, sagte sie. Wenige Monate später starb sie. „Ich konnte sie nicht mehr sehen. Das war sehr schmerzhaft“, erzählt David. Um sich von seiner Mutter zu verabschieden, wollte er zumindest bei der Beerdigung dabei sein. Mit dem Geld, das in Schlanders für ihn gesammelt wurde, konnte er sich einen Flug leisten. Er musste über das Nachbarland Benin heimlich nach Nigeria einreisen und durfte sich auch dort nicht blicken lassen. Obwohl eine Beerdigungszeremonie in Nigeria vier Tage dauert, konnte David nicht bis zum Schluss bleiben. Denn die Leute, die seinen Tod wollen, hatten von seiner Anwesenheit erfahren. „Deshalb verabschiedete ich mich schon nach zwei Tagen wieder von meinen beiden Schwestern und machte mich auf die Rückreise.“

Baumstamm wird zum Kunstwerk Internationale Künstler verwandelten die Schlanderser Fußgängerzone in ein großes Freiluft-Atelier.

Hoi, David! Vor wenigen Monaten zog er dann von Trient nach Schlanders. „Ich habe Maria gekannt. Ihr Geschäft war gleich neben dem Ort, an dem ich immer bettelte. Im Winter war es sehr kalt und ich saß stundenlang im Freien. Wenn sie mich sah, hat sie mir Tee oder Suppe gebracht. Sie hat mir ein Zimmer organisiert und mittlerweile auch eine Arbeit. Ich denke, mein Leben hat jetzt erst begonnen. Als nächstes will ich Deutsch lernen – auch wenn ich noch Schwierigkeiten habe, den Dialekt hier zu verstehen.“ Seit 29. April 2016 ist David Schlanderser – ganz offiziell, mit Ausweis, Wohnsitz und so weiter. Medaille will er übrigens keine. Aber wenn ihr ihn irgendwo trefft, würde er sich über ein „Hoi, David!“ bestimmt freuen. Dietmar Meister lebt und arbeitet in Wien. Der 1985 geborene Schlanderser hat Politikwissenschaft und Journalismus studiert und ist derzeit als freier Journalist für verschiedene Medien tätig. Politisches Zeitgeschehen und das Reisen gehören zu seinen Hauptinteressen. Bei seinen Heimataufenthalten im Vinschgau versucht er, einen Blick über den Tellerrand zu werfen.

Die Publikums-Wertung ging an das Werk von Gianluigi Zeni. SCHLANDERS - Viele staunten nicht schlecht, über das, was sie in der Schlanderser Fußgängerzone zu sehen bekamen. Von Donnerstag bis Samstag verwandelte sich der Dorfkern in ein großes Freiluft-Atelier. Sechs internationale Künstler arbeiteten drei Tage lang an ihren Werken. Die Idee: Aus Südtiroler Lärchenholz eine Skulptur zum Thema Apfel zu realisieren. Die Umsetzung: Innerhalb kleiner Marktstände inmitten der Schlanderser Fußgängerzone. Interessierte konnten dabei den Künstlern über die Schulter schauen. Und sie sahen, wie aus einem simplen Baumstamm ein Kunstwerk entsteht. Idee, Konzept und Umsetzung machten dieses von der Marktgemeinde Schlanders organisierte 1. Holzbildhauer Symposium zu einem vollen Erfolg. Ihre künstlerische Kreativität stellten dabei Daniela Romagnoli, Gianluigi Zeni (beide Italien), Maria Cukier (Polen), Patar Hranuelli (Kroatien) sowie Pavel Spelda (Tschechien) unter Beweis. Die Südtiroler Fahnen hielt der Grödner Künstler Vinzenz Senoner hoch. Freilich, alle Werke wussten auf ihre Art zu begeistern. Al-

les Kunstwerke. Und wie es bei Kunst bekanntlich oft der Fall ist, liegt die Schönheit im Auge des Betrachters. Dennoch, es musste eine Wertung her. Doch, zumindest von der Fachjury musste nicht das „Beste“, das „Schönste“ gekürt werden. Dies sollte dem Publikum überlassen werden. Die Jury, bestehend aus dem ­Schlanderser Bürgermeister Dietmar Pinggera, dem Südtiroler Künstler Wolfgang Zingerle, Claudia Giacobbe von der Firma Stubai, HGV-Präsident Manfred Pinzger und dem Schlanderser Fotografen und Autor Gianni Bodini bewerte jede Skulptur für sich. Die Abschlussbewertung

fand im Hotel Vier Jahreszeiten statt. Dabei wurde aber keine Reihung der Werke vorgenommen. Die Publikums-Wertung ging hingegen an die von Gianluigi Zeni gefertigte Skulptur “Prisoners feelings”. Im Dezember im Rahmen der Schlanderser Weihnachtsaktion von “Südtirol hilft” zu Gunsten bedürftiger Menschen wird dieses Werk dann versteigert. „Das Symposium war ein großer Erfolg. Eine Veranstaltung wurde ins Leben gerufen, welche die Bildhauerei in den Vinschger Hauptort geholt hat und die sich auch ‚über den Tellerrand hinauswagt‘“, freut sich Karin Meister von Schlanders Marketing. Man denke bereits laut über eine weitere Auflage des Symposiums in den kommenden Jahren nach. Das Symposium wurde mit Unterstützung verschiedener Partner aus Schlanders umgesetzt. Beteiligt waren die Marktgemeinde Schlanders, Schlanders Marketing, Firma Stubai, Tourismusverein Schlanders-Laas, hds Ortsgruppe Schlanders, HGV Schlanders, Raiffeisenkasse Schlanders sowie das Hotel Goldene Rose. MICHAEL ANDRES

Drei Tage lang wurde in der Fußgängerzone gewerkelt, Gianluigi Zeni, Patar Hruanelli und Pavel Spelda zeigten ihr Können. DER VINSCHGER 27/16

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„Habe gerne geschrieben, aber nicht gerne gelesen“ Die Grundschüler der vierten Klasse in Glurns haben den Schweizer Autor Lorenz Pauli befragt, nach seiner spannenden Lesung für alle Grundschüler. SCHÜLER: Warum sind Sie Kinder-

ne und bin auch gerne in meinem Garten und schaue zu, wie der Salat wächst.

buchautor geworden? LORENZ PAULI: Ich bin eigentlich Kindergärtner. Ich habe für die Kinder Geschichten erfunden. Ich wollte diese Geschichten raus bringen, und das hat geklappt. Seitdem bring ich jedes Jahr ein bis zwei Bücher raus.

Haben Sie in der Schule selber Kinderbücher gelesen? Wenn ich da jetzt ehrlich bin, war ich ein schlechter Leser. Ich habe sehr gerne geschrieben, aber nicht gerne gelesen.

Wie viele Bücher haben Sie schon? Es sind ungefähr 30 Bücher.

Wie lange braucht man, um ein Buch zu schreiben? Man braucht ungefähr ein Jahr. Was braucht man, um Autor zu Was wollen Sie mit den Geschichten zweite Möglichkeit ist es, wenn Für „Rigo und Rosa“ habe ich drei werden? Einen Kopf voller Ideen und auch in Ihren Büchern bei den Kindern man gleich beginnt. Und die drit- Jahre gebraucht. Lust, das aufzuschreiben. te Möglichkeit ist es, wenn man bewirken? Wichtig ist mir vor allem das einen Auftrag von der Bibliothek Haben Sie eigentlich immer Lust, ein Lachen der Kinder und das Un- erhält. Wie wissen Sie, ob den Kindern das Buch zu schreiben? terhalten. Buch gefällt? Bisher ja, die Frage hat mir noch Das ist manchmal nicht einfach Haben Sie schon Ideen für die nächs- nie jemand gestellt und wenn diezu wissen. Ich habe selber zwei Was ist Ihr erfolgreichstes Buch? ten Bücher? se Lust mal weg wäre, was würde Kinder. Das sind manchmal mei- Die Geschichte ‚Mutig Mutig‘ Ich habe viele, viele, viele Ideen ich dann tun? RED/DANY ne Versuchskaninchen. handelt von einer Maus, einem für die nächsten Bücher. Ich habe Spatz, einer Schnecke und ei- drei oder vier Geschichten für nem Frosch. Dieses Buch wurde neue Bücher. Sind die Kinder immer aufmerksam 100.000 Mal verkauft. bei der Autorenlesung? Die Kinder geben sich immer Haben Sie außer dem Schreiben Mühe aufmerksam zu sein. Sie Wie kommen Sie zu den Ideen? auch noch andere Hobbys? können einfach eine Stunde nicht Es gibt verschiedene Möglichkei- Ich habe im Auto einen Laaser still sitzen. Ich war auch als Kind ten. Die erste Möglichkeit ist es, Marmorstein, den ich zu Hause nicht ruhig. eine Mind Map zu gestalten. Die behauen werde. Ich wandere gerDer Schweizer Autor Lorenz Pauli war zu Gast in der Grundschule Glurns.

PARTSCHINS - Über ein zusätzliches und ganz besonderes Ausstellungsstück im Rahmen der derzeit laufenden Sonderausstellung „Schreib. Maschine - Kreativität und Technik“ freut sich das Schreibmaschinenmuseum „Peter Mitterhofer“ in Partschins. Es handelt sich um ein Werk der italienischen Künstlerin Sara Maino aus Pré di Ledro, die in ihrer Kunstinstallation das Thema Krieg aufgreift. Die Installation, deren Basis eine mechanische Schreibmaschine bildet, ist im Zuge eines im Jahr 2013 italienweit ausgeschriebe-

nen Wettbewerbes „Brocche di Ledro 2.0“ um das Thema „Historische Schuhnägel“ entstanden. Sara Maino hat den Wettbewerb in der Kategorie Kunst gewonnen. Schuhnägel, deren Geräusche während deren Produktion - beim Drücken der Leertaste kann man es hören - an das Klappern von Schreibmaschinentypen erinnern, ersetzen hier die einzelnen Schreibmaschinentasten und erinnern an die vielen Soldaten, für deren Schuhe die Nägel in erster Linie produziert wurden, sowie auch an die Männer, die, eingesetzt für

die Herstellung der Nägel, sich vor dem Kriegsdienst und letztendlich vor dem Tod retten konnten. Im Ledrotal waren bereits seit dem 19. Jahrhundert und bis nach dem 2. Weltkrieg zahlreiche Schmieden spezialisiert für die Produktion von Schuhnägeln, die schließlich durch das Aufkommen der Vibram-Gummisohlen (USA) in den 50er Jahren verdrängt wurden. Der Artikel 11 der italienischen Verfassung aus dem Jahr 1948 („Italien lehnt den Krieg als Mittel des Angriffs auf die Freiheit anderer Völker und als Mittel zur

Foto Katia Michelotti

„Historische Schuhnägel“

Lösung internationaler Streitigkeiten ab;...“) ist übrigens zusammen mit dem Klappern der Schuhnägel beim Drücken der Leertaste zu hören. RED

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VINSCHGER SPORT

Läufer soweit das Auge reicht: Der Reschensee zieht die Sportler magisch an.

Wenn der See ruft Wenn der See ruft, dann kommen Tausende. Und sie machten den Reschenseelauf auch diesmal zu einem Spektakel. GRAUN - Der Reschenseelauf ist die Großveranstaltung im Vinschgau schlechthin. Auch bei der 17. Ausgabe wurde Südtirols größte Lauf-Veranstaltung ihrem Ruf gerecht. Da konnte auch der starke Wind den Organisatoren und den rund 3.600 Teilnehmern die Laune nicht verderben. Etwa 2.500 Athleten waren es schluss­ endlich, die den See beim Hauptlauf über 15,3 Kilometer umrundeten. Die restlichen Teilnehmer waren „Walker“ oder liefen „Just for Fun“ mit. Zudem nahmen fast 400 Nachwuchs-Sportler am Kinder-Lauf teil. Der Ruf des Sees lockte sie alle einmal mehr nach Graun. Hauptsächlich waren es Er war auch diesmal die Nummer Feierte ihren Premierensieg: 1: Giovanni Gualdi. Eliana Patelli. ambitionierte Hobbyläufer. Aber auch die Top-Athleten durften diesmal nicht fehlen. So war es der seinen bereits dritten Sieg die Ziellinie. Zwar war er um auch Giovanni Gualdi, der Ma- am Reschensee feierte. Er über- rund 27 ­Sekunden langsamer als rathon-Italienmeister von 2011, querte nach 49‘28,3“ Minuten bei seinem Sieg im Vorjahr und

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verpasste den Streckenrekord des 2013 siegreichen Milan Kocourek (48‘17“) recht deutlich, dennoch langte es zu einem souveränen Sieg. Erst eine Minute später kam der Pole Maciek Miereczko ins Ziel, Konstantin Wedel aus Deutschland wurde Dritter. Der 36-jährige Gualdi aus Bergamo scheint immer mehr zum „Mister Reschenseelauf“ zu werden. Nur noch Rekordsieger Hermann Achmüller hat mehr Siege auf dem Konto, nämlich sechs. Südtirols Lauf-Idol Achmüller holte diesmal den 14. Platz - und das im Alter von 45 Jahren. Kurz vor dem Ziel verlangsamte Gualdi, grüßte die vielen feiernden Zuschauer, die auch um den Reschensee herum die Läufer angefeuert hatten, und verteilte Handküsse. „Wegen des Windes war es nicht einfach. Hoffen wir,


Der Schludernser Roland Ruepp holte bei den Handbikern erneut den Sieg.

Er kann zufrieden sein: OK-Chef Gerald Burger

„Ich wollte auf jeden Fall gewinnen, mir kommen fast die Tränen, weil ich es seit November nicht schaffe kontinuierlich zu laufen. Ich hatte in den vergangenen Monaten viel Pech, viele körperliche Probleme. Ich wollte mir selbst etwas schenken, da diese letzte Zeit sportlich gesehen die schlimmste meines Lebens war“, freute sie sich im Ziel. Den Mythos Reschenseelauf brachte sie mit einem Satz auf den Punkt: „Es gibt wenige so schöne Läufe wie diesen“.

dass dieser Sieg ein gutes Omen ist, diese Orte hier haben mir bisher immer Glück gebracht, es ist ein wunderschöner, ich würde sagen, fast verzauberter Ort“, freute sich Gualdi im Ziel. Bereits 2011 als er seinen Premierensieg feierte war dies ein gutes Omen, kurze Zeit später krönte er sich nämlich zum Italienmeister. Den Doppelsieg für die Provinz Bergamo machte schließlich Eliana Patelli perfekt. Sie entschied den Lauf bei den Damen souverän für sich. Und dies gleich bei ihrer ersten Teilnahme überhaupt. Dabei war die 38-Jährige aufgrund einiger gesundheitlicher Probleme gar nicht sicher, ob sie überhaupt teilnehmen könne.

Rund 10.000 Besucher bringen eine große Wertschöpfung ins obere Vinschgau. Marktstände, ein Zeltfest und gute Stimmung rund um den See prägten auch die 17. Ausgabe des Laufs. Rund 700 freiwillige Helfer sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Sehr zur Freude von OK-Chef Gerald Burger und „seinem“ ASV Rennerclub Vinschgau. Übrigens stand der Reschenseelauf 2016 auch im Zeichen der Solidarität, denn für jeden Läufer, der bei Kilometer 14 durch den Mila-Bogen lief, spendete das Unternehmen Vinschger Lauf-Power Mila 1 Euro in den bäuerlichen Steht der Reschenseelauf auf Notstandsfonds. Bei der Zahl dem Programm, dürfen traditi- der Teilnehmer kam dabei eine onell viele Südtiroler Teilnehmer beachtliche Summe zusammen. nicht fehlen. Bei kaum einer anderen Veranstaltung sind derart Die Ergebnisse viele heimische Sportler anzutreffen wie beim Reschenseelauf. Herren Renate Rungger beendete den 1. Giovanni Gualdi (Italien) Frauen-Lauf als beste Südtirolerin 49‘28,3“ Minuten auf dem dritten Platz. Die Laase- 2. Maciek Miereczko (Polen) 50‘28,7“ rin Petra Pircher verpasste das 3. Konstantin Wedel (Deutschland) Podest als Vierte nur knapp. Bei 50‘40“ den Herren war es einmal mehr 4. Johannes Hillebrand (Deutschland) Thomas Hellrigl aus Tartsch, der 50‘47,9“ aufhorchen ließ. Er holte als bes- 5. Markus Ploner ter Vinschger den 18. Platz. Einen (Südtirol/Franzensfeste) 50‘58,3“ Vinschger Heimsieg gab es bei den 6. Khalid Jbari (Südtirol/Bozen) Handbikern zu bejubeln. Roland 52‘09,5“ Ruepp, wer sonst, umrundete den 7. Daniel Hackhofer (Südtirol/Toblach) See als erster in 31‘23“ Minuten. 52‘12“ Der Schludernser war bereits in 8. Fabian Borggrefe (Deutschland) den vergangenen Jahren stets 52‘16,9“ 9. Emanuele Franceschini (Italien) siegreich. Wenn der See ruft, kommen 52‘26,4“ nicht nur tausende Sportler. Der 10. Alexander Härtner (Deutschland) Reschenseelauf hat sich in den 52‘49,5“ vergangenen Jahren zu einem 18. Thomas Hellrigl (Südtirol/Mals) echten Volksfest entwickelt. 54‘21,5“

Dieses Team legte eher keinen großen Wert auf die Zeit sondern genoss die Seeumrundung. 26. Michael Burger (Südtirol/Laas) 55‘17,6“ 30. Matthias Agetle (Südtirol/Mals) 55‘47,1“ 32. Mattia Giusti (Südtirol/Prad) 55‘54,7“ 34. K onrad Schwalt (Südtirol/ Taufers Im Münstertal) 55‘58,1“ 39. A nton Steiner (Südtirol/ Laas) 56‘28,6“ 40. Maurizio Giusti (Südtirol/Prad) 56‘37,6“ 44. Walter Schütz (Südtirol/Mals) 56‘44,6“ 46. C hristian Tscholl (Südtirol/Schulderns) 57‘05,2“ Damen 1. Eliana Patelli (Italien) 58‘34,8“ 2. Monika Rausch (Deutschland) 59‘14,4“ 3. Renate Rungger (Südtirol/ Sarnthein) 1h00‘35,6“ Stunden 4. Petra Pircher (Südtirol/Laas) 1h01‘40,7“ 5. Marinella Guida (Italien) 1h01‘45,6“ 6. Rosa Alfieri (Italien) 1h 01’56,8“ 7. Amelie Gugglberger (Österreich) 1h02’15“ 8. Christine Kirchlechner (Südtirol/Schenna) 1h02’27,3“ 9. Luisa Gelmi (Italien) 1h02‘48,3“ 10. Ramona Niederreuther (Deutschland) 1h02‘55,9“ 19. Gerlinde Baldauf (Südtirol/Glurns) 1h06‘13,6“ 21. M irka Lorenzani (Südtirol/ Laas) 1h06‘26“ 45. V erena Telser (Südtirol/ Eyrs) 1h09‘46,1“ 46. A nnemarie Schöpf (Südtirol/Mals) 1h09‘55,4“ MICHAEL ANDRES

Und jetzt das Segel-Spektakel RESCHEN - Nach dem Reschenseelauf ist vor dem Segel-Spektakel. Knapp eine Woche nach Südtirols größter Laufveranstaltung steht der Reschensee ganz im Zeichen der Segler. Von Freitag, 22. Juli, bis zum Sonntag geht der zweite in-

ternationale Alpencup der Klasse Soling über die Bühne. Am Samstag und Sonntag findet zudem die vierte internationale Turmregatta statt. Nach einer Pause von rund 16 Jahren werden am Reschensee seit dem Jahre 2013

wieder regelmäßig große internationale Segelregatten ausgetragen. Bei der Turmregatta wird in der Bootsklasse „Streamline“ gesegelt. Dabei handelt es sich um ein offenes Drei-Mann-Kielboot. Im vergangenen Jahr waren rund 100

Segler aus verschiedenen Staaten am Start. Auch diesmal erwarten sich die Organisatoren rund um den Segelverein Reschensee ein starkes Teilnehmerfeld. RED

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VINSCHGERSPORT MARKT VINSCHGER

Marina Ilmer ist die Königin der Transalp Es war ihr 3. Streich: Nach 2012 und 2013 entschied die Tscharserin Marina Ilmer erneut das Rennrad-Etappenrennen „Tour Transalp“ für sich. RIVA DEL GARDA - Kürzlich ging die Tour Transalp, die Alpenüberquerung für Radrennfahrer, über die Bühne. Von Imst ging es über Brixen, Enneberg, Sillian, Fiera di Primiero, Crespano del Grappa und Levico Terme nach Riva del Garda. Die 1000 Teilnehmer aus 25 Nationen mussten beim Etappenrennen insgesamt 901 km zurücklegen, 22 Pässe und 19.521 Höhenmeter bewältigen. 7 Tage lang quälten sich die Radsportler, die in Zweierteams an den Start gingen. Traditionell sind auch mehrere Südtiroler bei der Transalp dabei. Diese hatten ein kräftiges Wörtchen mitzureden. Während bei den Herren der Gesamtsieg an den Antholzer Hannes Pallhuber und den Trentiner Massimo Debertolis ging, war bei den Damen Marina Ilmer erfolgreich. Die Tscharserin ging gemeinsam mit der Kölnerin Janine Meyer an den Start. Erst im letzten Moment hatte sie sich für eine Teilnahme entschieden. Deshalb fehlte auch die nötige Vorbereitung für ein solches Etappenrennen. Dennoch holten Ilmer und Meyer einen souveränen Gesamtsieg. Die Beiden entschieden sogar alle 7 Etappen für sich. Das Südtiroler-Deutsche Zweierteam hat die Alpen in 32:30.55 Stunden überquert. Die Zweitklassierten Trentinerinnen, Marcellina Dossi und Letizia Grottoli, die als Favoritinnen gestartet waren, verloren in der Gesamtwertung 1.19 Stunden. Für Ilmer war dies nach 2012 und 2013 bei der dritten Teilnahme bereits der dritte Gesamterfolg. der Vinschger hat mit der Tscharserin gesprochen. der Vinschger: Überrascht vom souveränen Triumph? MARINA ILMER: Eigentlich schon ein wenig. Ich hätte mir nicht gedacht, dass ich es so gut schaffen werde, da ich abgesehen von der „Nicht-Vorbereitung“ auch noch ziemlich müde war von der etwas hektischen Zeit zu Hause. Außerdem fehlt mir heuer sicher

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ähnlich stark fahren, da man sich dann immer wieder trifft, teilweise zusammen fährt und sich auch unterstützt. Das gemeinsame Kämpfen und manchmal auch Leiden verbindet die Teilnehmer.

Die „Leader“: Janine Meyer (links) und Marina Ilmer.

auch die Rennhärte, da ich kaum Wettkämpfe gemacht habe und bewusst kürzer treten wollte. Worauf kommt es bei einem solchen Team-Rennen an? Voraussetzung ist sicher, dass die Chemie zwischen den Partnern stimmt. Jedes Jahr geraten sich so einige Paare in die Haare, vor allem auch, wegen der immer zunehmenden Müdigkeit während eines Etappenrennens. Von Vorteil ist sicher auch, wenn das Leistungsniveau nicht zu sehr auseinanderklafft. Der Stärkere passt sich dem Schwächeren an. Das haben wir aber nicht machen müssen. Wir haben uns auch sehr

gut ergänzt: jede hat etwas andere Stärken, die wir dann auch gezielt eingesetzt haben. Nicht zuletzt ist die Einteilung der eigenen Kräfte wichtig. Dies verlangt Erfahrung und eine gute Selbsteinschätzung. Was ist das Besondere an der Transalp? Man lernt viele neue Orte, Landschaften und Menschen kennen. Etwas Besonderes ist es, dass man im Team fährt und nicht als Einzelkämpfer. Es ist schon erstaunlich, wie sehr man in nur einer Woche „zusammenwachsen“ kann und dies nicht nur innerhalb des selben Teams, sondern oft auch mit anderen Paaren, die

500 2er-Teams waren dabei.

Die nächsten Saison-Ziele? Ich habe mir für heuer bewusst keine großen Ziele gesetzt. Ich habe in den letzten Jahren neben meiner Arbeit immer auch viel trainiert und auf vieles verzichten müssen. Großteils habe ich das gerne gemacht, aber die Gesamtbelastung und der Einsatz waren groß, was auf Dauer für mich nicht mehr umsetzbar ist. Heuer möchte ich die Rennen lockerer angehen, ohne Druck, der Freude am Fahren wegen. Teilnehmen werde ich in dieser Saison unter anderem noch an der Dolomiten-Rundfahrt und am Highlander-Radmarathon in Vorarlberg. Vielleicht bestreite ich auch spontan einige Granfondos und Bergrennen. Zum Beispiel den Ötztaler Radmarathon. Wenn ja, habe ich mir ein bescheidenes Ziel gesetzt: anzukommen. MICHAEL ANDRES

Siegreich: Marina Ilmer.


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Für rund 100 Radler ging es hinauf aufs Stilfser Joch. Der Malser Oswald Weisenhorn (vorne) holte den dritten Platz. PRAD - 24 Kilometer, 1840 Höhenmeter und 48 Kehren. Der Stilfser Joch ist ein Klassiker für Radsportfans. Hier wurde beim Giro d‘Italia Radsport-Geschichte geschrieben, hier quälen sich in den Sommermonaten beinahe täglich zahlreiche Hobbyradler ab. Am Wochenende ging es für ambitionierte Radamateure hinauf auf das Stilfser Joch. Die dritte Etappe des Südtirol. Berg Cups, einer Rennrad-Serie für Bergspezialisten, stand auf dem Programm. Und beinahe hät-

Mannis EM-Tour LATSCH/FRANKREICH - Der in Sterzing wohnhafte Latscher Manfred Kuppelwieser besuchte rund 15 Spiele bei der FußballEuropa­meisterschaft in Frankreich. Wäre sein Team, die Nationalmannschaft Deutschlands, ins Finale gekommen, wäre der ­Bayernfan auch dort anzutreffen gewesen. Im Bild, ein Foto (links Manni Kuppelwieser, rechts der Lananer Markus Kofler) vom Spiel zwischen Deutschland und Italien. Im Hintergrund die Stars, die sich für das Match warm machen. Das Spiel endete mit einem Sieg Deutschlands, sehr zur Freude der im Stadion in Bordeaux anwesenden Südtiroler Fans. AM

te es einen Heimsieg gegeben. Schließlich war es der Malser Oswald Weisenhorn, der bereits bei Trafoi attackierte und versuchte, die Konkurrenz hinter sich zu lassen. Doch dies sollte dem erfahrenen Vollblut-Sportler nicht ganz gelingen. Der Marlinger Stephan Unterthurner ließ sich nicht abhängen und holte einige Kilometer vor dem Ziel zum Gegenschlag aus. Weisenhorn musste sich geschlagen geben, und wurde gar noch von Andreas Crivellin aus Bayern überholt. Am

Ende wurde es für den Malser der dritte Platz und eine Zeit von 1h22‘52“ Stunden. Unterthurner entschied das Rennen in 1h22‘13“ für sich. Andreas Tappeiner aus Kastelbell holte den siebten Platz in 1h23‘52“. Bei den Damen ging der Sieg an die Meranerin Alexandra Hober (1h33‘20“). Der Radsportverein Vinschgau sorgte einmal mehr für einen gelungene Organisation und einen AM reibungslosen Ablauf.

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Geschäftsleitung: Elke Ziernhöld, Anna Paulmichl Serkretariat/Anzeigen/Werbung: Daniel Trafoier: Tel. 0473 621715 ; info@dervinschger.it Helene Bernhard: Tel. 0473 621 715, Mobil. 347 32 00 534 ; sekretariat@dervinschger.it Irene Niederl: Tel. 347 89 58 469

E-Bikes und Seniorenscooter

Grafik: Morgan Fouqueau, Manuel Platzgummer: grafi k@dervinschger.it Verantwortlich im Sinne des Presserechtes: Josef Laner (sepp): redaktion@dervinschger.it Redaktion: Ingeborg Rechenmacher (inge), Daniela di Pilla Stocker (DANY), Andrea Kuntner (AN), Günther Schöpf (S), Manni Strimmer (MS), Rudi Mazagg (RM), Oskar Telfser (OSSI), Katharina Hohenstein (KAT), Andrea Perger (ANP), Hochw. Georg Martin, Friedrich Haring (FRIE), Hermann Schönthaler (HS), Christian Zelger (Z), Michael Andres (AM), Manuel Gruber (MG), Karolin Evers (eve), Redaktion (RED). Fotos: Redaktionsmitarbeiter (wenn nicht anders angegeben)

EVEREST

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Drama über zwei Expeditionsteams, die im Jahr 1996 den Mount Everest erklimmen wollen. Mit Jason Clarke, Jake Gyllenhaal, Josh Brolin, Keira Knightley, Robin Wright. GB/USA/Island 2015, Baltasar Kormákur, 122 Min. Ab 12 Jahren Eintritt frei! Bei schlechter Witterung wird der Film im Kinosaal gezeigt.

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39028 Schlanders, Grüblstraße 142 | Tel.: 0473/62 17 15 Fax: 0473/62 17 16 | info@dervinschger.it Bürozeiten: Mo. - Fr., 8.30 – 12.30 Uhr und 13.30 – 17.30 Uhr

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