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Nachhaltig gärtnern
Nachhaltig
gärtnern
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Nachhaltig gärtnern heißt insbesondere gärtnern ohne Kunstdünger oder chemische Schädlingsbekämpfung. Das Wichtigste beim nachhaltigen Gärtnern ist die Vielfalt und die Nähe zur Natur. Viele Tiere und Insekten sind ein gutes Zeichen für ein gesundes Ökosystem. Man sollte beim Anlegen eines Bio-Gartens daher darauf achten, möglichst vielfältig und naturnah zu pflanzen. Jeweils heimische Pflanzen sind für den Lebensraum der Tiere besonders wichtig. Nisthilfen bieten zusätzlichen Lebensraum für Insekten wie beispielsweise Wildbienen. Für die Selbstversorgung eignen sich Obstbäume und Gemüsebeete. Je mehr Vielfalt man in einen nachhaltigen Garten bringt, desto lebendiger wird er.
Emissionsarme Gartenmaschinen Gartenmaschinen wie Rasenmäher, Vertikutierer, Heckenschere, Motorsäge oder Häcksler erleichtern die Gartenarbeit ungemein. Aber wer wirklich nachhaltig gärtnern möchte, stellt sich die berechtigte Frage, ob die Maschinen ins Bild eines Bio-Gartens passen. Aber auch mit den praktischen motorisierten Gartenmaschinen lässt sich ökologisch gärtnern. Besonders die Emissionen der einzelnen Gartenmaschinen sollte man beim Kauf prüfen. Ein Gerät mit einem Benzinmotor ist in der Regel recht laut und der Verbrennungsmotor produziert Abgase. Wer aus Überzeugung nachhaltig gärtnern möchte, greift daher meist zu alternativen Handgeräten oder Maschinen mit leisen und abgasfreien Elektromotoren. Allerdings können die Stromkabel der Maschinen bei der Gartenarbeit stören. Für solche Fälle bieten sich Gartenmaschinen mit Akku an.
Heimische Pflanzen für den Naturgarten Nachhaltig zu gärtnern bedeutet auch, dem Vorbild der Natur zu folgen. Heimische Pflanzen spielen eine grundlegende Rolle mi Öko-Garten, da sie Tieren und Insekten Nahrung, Nistmaterial und Unterschlupf bieten – also einen ganzen Lebensraum. Die Tiere und Insekten helfen im Gegenzug ebenfalls, das ökologische Gleichgewicht im Garten zu halten. Wildbienen beispielsweise spielen eine wichtige Rolle beim Bestäuben. Darüber hinaus müssen diese Gewächse nicht aufwändig in Treibhäusern gezüchtet oder aus fernen Ländern importiert werden. Menschen, die umweltbewusst leben möchten, legen zudem häufig großen Wert auf einen Nutzgarten, der ihnen Obst, Gemüse und Kräuter liefern kann. Man sollte diese Nutzpflanzen zudem jedes Jahr in einer wechselnden Fruchtfolge anbauen. Dadurch und durch die richtig gewählten Abstände zwischen den Pflanzen Krankheiten vorbeugen.
Ökologischer Dünger Beim Dünger scheiden sich im Bio-Garten die Geister. Während einige Gärtner ganz ohne zusätzliche Düngemittel nachhaltig gärtnern und nur Kompost aus dem eigenen Garten verwenden, greifen andere gerade für den Gemüseanbau auf spezielle Öko-Dünger zurück. Mit einem praktischen Komposter kann man Dünger in gewissen Mengen selbst herstellen. Zerkleinert man die zu kompostierenden Gartenabfälle zuvor mit einem Häcksler, verwandelt sich das Material besonders schnell in Kompost. Wer umweltbewusst leben und dabei vor allem auf künstliche Dünger verzichten möchte, kann auch zu Bio-Dünger aus dem Handel greifen. Solche Produkte bestehen zu einhundert Prozent aus organischen Stoffen und enthalten keinerlei chemische Stoffe. Noch besser als Kompost und Bio-Dünger ist selbst gemachter Dünger in flüssiger Form. So sind die Nährstoffe bereits pflanzengerecht im Wasser aufgelöst und wirken sofort. Anleitung: Man mischt 1 Liter gesiebten Kompost mit 10 Litern Wasser. Hinein kommt zusätzlich ein Löffel Steinmehl, welches das Wachstum der nützlichen Mi-
Foto:tomn 123rf:
kroorganismen fördert. Die Brühe sollte ein bis zwei Tage stehen ohne das man umrührt. Danach haben sich die wertvollen Nährsalze aus dem Kompost gelöst und sind im Wasser verfügbar.
Blumenerde und Mulch für den Naturgarten Beim nachhaltigen Gärtnern sollte auch auf die Herkunft von Blumenerde und Mulch geachtet werden. Pflanzen- oder Blumenerde enthält in vielen Fällen Torf, der in Mooren abgebaut wird. Die Moore speichern große Mengen Kohlendioxid, die durch den Abbau des Torfs leider wieder freigesetzt werden. Daher sollte man besser torffreie oder stark torfreduzierte Universalerden auswählen. Allerdings sind einige Torfersatzstoffe, wie zum Beispiel Kokosfasern, aufgrund ihrer Ökobilanz ebenfalls nicht immer sinnvoll. Auch beim Mulchen, also dem Abdecken bepflanzter Bereiche mit organischem Pflanzenmaterial, sollte auf Torf verzichtet werden. Rindenmulch stellt eine hochwertige Alternative dar. Darüber hinaus kann man dafür auch grobes Häckselgut verwenden.
Gießen mit Regenwasser Wer nachhaltig gärtnert, bewässert seinen Garten soweit möglich nicht mit Trinkwasser. Neben Kalk enthält Leitungswasser noch weitere Mineralien und Ablagerungen. Diese sind zwar nicht schädlich, jedoch auch nicht optimal für die pflanzliche Entwicklung und könnten dazu führen, dass die Pflanzen leichter von Schädlingen und Krankheiten befallen werden. Am einfachsten ist es, eine Regentonne im Garten aufzustellen. Ähnlich zu destilliertem Wasser ist Regenwasser sehr weich, da es komplett kalkfrei ist. Das ist förderlich für das Pflanzenwachstum. Wer besonders engagiert ist, kann sich einen Erdtank anschaffen, um so große Mengen an Regenwasser aufzufangen. Dann kann der Garten eventuell sogar nur mit Regenwasser bewässert werden.
Quelle: OBI