Menschen – Orte – Geschichten Frühling 2017
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L1 design: FABIAN SCHWAERZLER
About the watch: Maurice de Mauriac L1 / Case: stainless steel / Case size: 39 millimetres / Movement: automatic ETA 2824-2 movement / Functions: three hands with date window at 3 o’clock. Sapphire caseback and screw-down crown. / Water resistant: 100 metres. / Straps: hand-tooled straps made from the finest leather. / Strap colours: black ivory, brown rouge and natural umber. / Price: from CHF 2,300 (including 8% VAT).
Tödistrasse 48, 8002 Zürich / Tel. +41 44 280 01 12
Frühling 2017
EDITORIAL Cover: Fotografie: Philipp Jeker. Styling: Christina Noli. Hair- & Make-up: Peter Schell. Model: Lejla Hodzic @ Option Model Agency. Kleider: Netztop und Armbänder Yvy. Pinkes Top Puma. Jacke Alo und Leggins Splitsfiftynine, beide von Sport.les.
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FACE TO FACE Frida Gold plaudert über Erfolgsdruck und ihr neues Album «Alina».
SELECTION Ausgewählte Mode und Accessoires sowie die Gesichter dahinter.
SELECTION BEAUTY Die besten News, Marken und alles, was uns sonst noch schöner macht. Christina Noli Die LifestyleJournalistin ist stets auf der Suche nach innovativen Kreationen, vielversprechenden Labels – und natürlich den spannendsten Geschäften und schönsten Lokalitäten der Schweiz.
SHORT FEED Kurz und gut – die schönsten Designkreationen aus der Schweiz.
INSIDE: MOVADO Xavier Gauderlot erklärt, wie die Uhrenbranche zurzeit tickt.
MODESTRECKE On the Move: Sportliche Mode in spektakulärer Architekturkulisse läutet den Frühling ein.
THE GUIDE Neu eröffnet oder umgebaut – entdecken Sie die schönsten Lokalitäten der Schweiz.
EINER WIE KEINER Der renommierte Modefotograf Walter Pfeiffer im grossen Interview über sein Lebenswerk.
THE ART OF COFFEE Mikroröstereien und Spezialitätenkaffees läuten ein neues Zeitalter für Kaffeegenuss ein.
AGENDA Events und Ausstellungen, die unbedingt im Terminkalender notiert werden sollten.
Liebe Leserin, lieber Leser Neues Jahr, neues Glück: Places erobert die ganze Schweiz, und Sie halten sie in den Händen – die erste von jährlich vier deutschschweizweiten Ausgaben, vollgepackt mit kreativen Ideen und Redaktionsliebdingen. Natürlich ist auch der Name Programm, und wir zeigen Ihnen die schönsten neu eröffneten oder umgebauten Geschäfte, Lokale, Hotels oder Erholungsziele. Egal ob Sie aktive Tage mit der Familie im Designhotel, einen Shopping-Tagesausflug in Bern oder das nächste Wellnesswochenende planen, in The Guide (ab Seite 22) zeigen wir Ihnen die Adressen der Schweiz, die Sie sich unserer Meinung nach merken sollten. Während der Entstehung dieser Frühlingsausgabe habe ich mich zudem über eine Begegnung besonders gefreut: Walter Pfeiffer, heute einer der renommiertesten Modefotografen, einst mein Dozent an der Kunstschule, nahm sich Zeit für Places und plauderte offen über sein Leben, seine Karriere und seinen späten Erfolg. Der humorvolle und bescheidene Künstler wurde mit siebzig jüngst für sein unermüdliches Schaffen mit dem Lifetime Achievement Award ausgezeichnet. Lesen Sie das persönliche Interview ab Seite 26. Ein weiterer Meister seines Fachs, der Fotograf Philipp Jeker, inszenierte für uns gekonnt die Begegnung von Mode, Sport und Architektur im Zürcher Toni Areal. Das Resultat: Looks, die sich sowohl inner- wie auch ausserhalb des Gyms gut machen – zu bestaunen in unserer Modestrecke «On the Move» ab Seite 14. Begeistert war ich ausserdem bei der Recherche zum Artikel «The Art of Coffee» von der neuen Generation von Kaffeeliebhabern, die den Konsum der schwarzen Brühe fernab von Kapselsystemen und süssen Toppings mit unglaublicher Leidenschaft und Know-how revolutionieren. Oder mit den Worten von Profigastronom Thomas Leuenberger vom kürzlich eröffneten Zürcher Coffee: «Es braucht immer ein paar Wegbereiter, die übers Ziel hinausschiessen, um Veränderung herbeizuführen.» In dem Sinne wünsche ich Ihnen unterhaltsame Lektüre und einen sonnigen Frühling! Herzlich, Ihre Christina Noli
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Philipp Jeker
Der Fotograf stellte für Places sein Auge für imposante Bildkompo sitionen unter Beweis und realisierte die Modestrecke «On the Move» ab Seite 14.
Peter Schell
Der seit 1996 freie Hair und Makeup Artist ist eine wahre Branchengrösse. Wenn er nicht gerade für Places schminkt und frisiert, hübscht er Prominente und Models rund um den Globus auf.
Face to Face
FRIDA GOLD
Gehen ihren eigenen Weg: Alina Süggeler und Andi Weizel von Frida Gold.
Raspelkurze Haare, auffallende Kopfbedeckungen und eine wunderschöne Stimme – Alina Süggeler von der deutschen Band Frida Gold erregt nicht nur mit nackten Videoauftritten Aufsehen. Wir haben mit der schönen Sängerin und dem Bassisten Andi Weizel über das Musikerleben, Erfolgsdruck und Selbstfindung geplaudert. Ausserdem erzählten die Indie-Dance-Popper, wie es zur aktuellen Zusammenarbeit mit der Schmuckmarke Thomas Sabo gekommen ist. Interview: Christina Noli
PLACES Ihr seid mit «Liebe ist meine Rebellion» oder «Wovon sollen wir träumen» bekannt geworden. Letzten Herbst erschien euer neues Album «Alina». Was war euch hier bei besonders wichtig? Alina Süggeler: Wir wollten unsere eigenen Grenzen verschieben, da wir ja bei jedem neuen Album versuchen, über uns selbst hinauszuwachsen. Das geht stets auch da mit einher, dass man sich als Mensch ent wickelt. Dies wiederum manifestiert sich in der Musik. Das Album ist also auch ein Ausdruck meiner Selbstfindung. Und in dem Sinne ein «Ja» an mich selbst. Alina, du bist im Video zum Song «Langsam» komplett nackt. Wieso? Alina: Der Song handelt davon, Gefühle rauszulassen und sich selbst zu sein. Ich wollte mich meinen Emotionen stellen, mich ungeschminkt zeigen und nicht ei nen Look darstellen. Meine Nachktheit war für mich die logische Konsequenz davon, denn sonst hätte das Ganze für mich nicht funktioniert. Aber es war eine grosse Herausforderung und der Video dreh wie ein Seelenstriptease für mich. Das Resultat, für mich eine Form von Selbstakzeptanz, finde ich aber doch sehr gelungen, und ich glaube, die Bilder wir ken echt und glaubhaft. Aber wie es bei
Herzensprojekten oft der Fall ist, war es vom Konzept bis zum fertigen Video eine lange Reise. Was habt ihr am Tag vor dem Release gemacht? Andi Weizel: Wir organisierten in Berlin eine Ausstellung mit Bildern, die während des Videodrehs zu «Langsam» in Alinas Wohnung entstanden sind. Das Ergebnis war grossartig, aber im Booklet haben die Bilder natürlich nicht die gleiche Wir kung wie auf einer grossen Leinwand. Zum kleinen Event kamen unsere Freun de und Partner, wir sprachen über das Album und hörten einfach Musik – total schön! Was ist das Tolle am Musiker leben? Was nervt? Alina: Es ist Fluch und Segen zugleich, da es eben überhaupt keine Konstanten gibt. Das ist einerseits total spannend, da wir uns jeden Tag neu ausprobieren können, auf der anderen Seite sehnt man sich auch nach Dingen, die bleiben. Wie geht ihr mit Erfolgsdruck um? Alina: Immer mal wieder anders. Ich glau be, wir sind aber mittlerweile an einem Punkt, wo wir uns ein bisschen davon be freit haben. Unsere Karriere war immer ein Auf und Ab. Bei «Liebe ist meine
Rebellion» ging alles wahnsinnig schnell. Bei diesem Album ist es eher ein langsa mes, stetiges Wachstum. Aber so passt es gerade ganz gut. Natürlich wollen wir, dass unsere Musik viele Leute erreicht, aber mit dem Erfolg ist es immer so eine Sache: Will man lieber die Massen mit ei nem Song bewegen, der aber gleichzeitig an vielen vorbeizielt, oder berührt man nur ein paar Menschen, diese dafür aber umso tiefer? Beim aktuellen Album ist wohl Zweites der Fall. Wovor habt ihr Angst? Andi: Wenn wir uns die aktuelle welt politische Lage anschauen, kriegen wir es schon hin und wieder mit der Angst zu tun. Aber ich glaube, wir sind keine Menschen, die sich grundsätzlich vor et was fürchten. Schliesslich ist Angst der schlechteste Berater im Leben, weshalb man immer gleich herausfinden sollte, was einen ängstigt, und versuchen, dem entgegenzutreten. Wo würdet ihr gerne einmal live spielen? Alina: Im Madison Square Garden! Was würdet ihr heute anders ma chen als zu Beginn eurer Karriere? Alina: Natürlich denken wir immer mal wieder «hätten wir doch». Wir versuchen
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aber diese Gedanken im Keim zu ersti cken, weil wir sonst nicht an dem Punkt wären, wo wir heute sind. Alle diese Er fahrungen haben uns geholfen, vorwärts zukommen, auch wenn man auf das eine oder andere gerne verzichtet hätte. Aber wir sind alles in allem sehr zufrieden. Was hat es denn mit deinen Kopf bedeckungen auf sich? Alina: Ich liebe Kopfbedeckungen aller Art, sie sind aufgrund meiner kurzen Haare ein schönes Hilfsmittel, um mei nen Look zu verändern! Wie ist es zur Zusammenarbeit mit Thomas Sabo gekommen? Andi: Wir haben uns vor ein paar Mo naten entschieden, einen gemeinsamen Weg einzuschlagen, worüber wir uns sehr freuen. Welches sind eure Lieblingsstücke der Kollektion? Alina: Ich liebe vor allem die unterschied lichen ChakrenDesigns genauso wie die Pieces aus der DiamondBarsSerie – da finde ich mich total wieder. Eurer derzeitiger Ohrwurm? Alina: «Holy War» von Alicia Keys!
fridagold.com
#ImChange
SELECTION Neues aus der Welt der schönen Dinge. Aufgespürt, gesammelt, ausgewählt.
HERRENSACHE
THANK GOD IT’S FREITAG
Porfirio Rubirosa, einer der grössten Casanovas des 20. Jahrhunderts, blieb abgesehen von seinen Frauengeschichten auch dank seines guten Stils in bildhafter Erinnerung. Der Lateinamerikaner, der sogar als Vorbild für die Rolle des James Bond gehandelt wird, inspirierte denn auch die Macher des Accessoireslabels Rubirosa zu ihren Kreationen: Männlich, handgefertigt und stilvoll, sind die Schuhe und Taschen nämlich nur für wahre Gentlemen. rubirosa.ch
Rezyklierte Lastwagenplane trifft auf fette Bässe: Die Kooperation der Zürcher Marke Freitag mit Sennheiser geht mit den «F703 Urbanite»-Kopfhörern in die zweite Runde. Jedes Exemplar ist ein Unikat, kann im schicken Etui – natürlich auch aus Plane – praktisch verstaut werden und überzeugt mit der Soundqualität der Profis. freitag.ch
SLOW DOWN
REDUCED TO THE MAX
STOFF ZUM TRÄUMEN
Mit zeitlosen Basics setzt die deutsche Marke Villa Gaia ein Statement gegen Fast Fashion. Ihr Markenzeichen: klare Linien und hochwertige Materialien wie feinster Kaschmir, die jeden schnelllebigen Trend überdauern. Produziert wird fair und umweltschonend zu einem grossen Teil am Chiemsee. villagaia.de
Mit ihrem dünnen 1-Millimeter-Uhrwerk punkten die flachsten Keramikuhren aus dem Hause Rado mit minimalistischer Schlichtheit. Neu gibt es die vier ikonischen Zeitmesser der 2011 gelaunchten «True Thinline Colours»-Kollektion zudem auch mit schickem, für die Marke charakteristischem, Keramikarmband. rado.com
Mit den verführerischen Dessous der Marke Implicite kommen Sie dem Bild der perfekten und unwiderstehlichen Französin einen grossen Schritt näher. Und dank hübschen Sets wie dem hier gezeigten «Addiction» spielen Sie bestimmt auch in den Träumen des Liebsten die Hauptrolle. implicite.biz
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FAIRER EVERGREEN
H-A-B-E-N-W-O-L-L-E-N
Vor zehn Jahren entschied der Amerikaner Blake Mycoskie in Argentinien, die praktischen baumwollenen Alpargatas in seiner Heimat bekannt zu machen. Gleichzeitig wollte er Gutes tun. So entstand die mittlerweile international erfolgreiche Firma Toms, die für jedes verkaufte Paar ihrer Schuhe eines an unterpriviligierte Kinder spendet. Genau deswegen dürfen Sie sich mit gutem Gewissen auch diesen Sommer ein Paar der schmucken Treter gönnen. toms.com
Da könnten sich Marken wie Gucci, Chloé und Co. ein Beispiel nehmen: Beim Aargauer Label Orlando Maroquinier trifft kompromissloses Design auf nachhaltige Produktion und feinste Handarbeit. Der ehemalige BWL-Absolvent Orlando Siegenthaler lernte das Handwerk der Lederverarbeitung in Paris. Nun kreiert der junge Maroquinier in seinem Ladenatelier in Rieden echte Bijous, die dank hervorragender Qualität zu langjährigen Begleitern werden. orlando-maroquinier.ch
FÜR URBANISTEN Transformation und Funktionalität sind die Aushängeschilder von MDK, dem Label von Miranda Kaloudis. Angefangen hat die Zürcherin mit griechischen Wurzeln als Teenager mit dem Umnähen von Bandshirts. Nach dem abgeschlossenen Mode-Design Studium an der Hochschule Basel wurde das Hobby 2010 endlich zum Beruf. Der neueste kreative Output der Designerin: die «Pan»- und «Tesris»-Kollektion, wandelbare Taschenrucksäcke für alle, die sich nicht für eine einzige Form entscheiden mögen. wordpress.mirandakaloudis.com
KUNST AM GLAS
ON THE ROAD
Understatement geht anders, denn diese Sonnenbrille wird beim nächsten Frühlingsspaziergang bestimmt alle Blicke auf sich ziehen. Die auffälligen Gläser der neusten Version der «Composit 1.0» von Dior Homme sehen aus, als ob sich Jackson Pollock und Picasso gemeinsam kreativ ausgetobt haben. Wem dieses Treiben zu bunt ist, wählt ganz einfach die schlichte Version in Schwarz und Grau. dior.com
Früher war nicht alles besser, aber die Koffer auf jeden Fall hübscher. So sind heute stilvolle und bezahlbare Exemplare ungefähr so leicht zu finden wie die gute alte Nadel im Heuhaufen. Mit ihrem nostalgischen Reisegepäck wollten die Macher von Retro Punk dem Einheitsbrei auf den Gepäckbändern ein Ende setzen und gleichzeitig alle Anforderungen an heutiges Reisegepäck erfüllen. So trifft Vintage auf moderne Funktionalität, vier Rollen sorgen für leichtes Vorwärtskommen, das stabile Lederimitat überzeugt mit Langlebigkeit und nostalgischem Retrolook. Zu haben sind die Reisebegleiter entweder im Set oder einzeln in drei Grössen. Und ganz im Sinne von «Ich bin auch ein Beistelltischchen» dürfen die hübschen Stücke zwischen zwei Reisen auch gerne mal als Hingucker in die Wohnungseinrichtung integriert werden. retropunk.ch
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SELECTION BEAUTY NEWS 1 Chanel «Coco Code», Blushpalette. 2 Clarins «Stylo 4 Couleurs», für Augen und Lippen. 3 L‘Oréal Paris «Strength Potion», stärkendes, natürliches Haaröl. 4 Smashbox «Covershot Bold», Lidschattenpalette. 5 Deborah Milano «Fondotinta Formula Pura», natürliche Foundation. 6 Skin 689 «Creme Anti-Cellulite», fördert die Collagensynthese. 7 Aveda «Cooling Balancing Oil Concentrate», hilft gegen Verspannungen. 8 Yves Saint Laurent «Volupte Tint-inBalm», pflegender Lippenstift. 9 Shiseido «Ibuki Smart Filtering Smoother», mattiert und verkleinert Poren. 10 Azzaro «Wanted», maskulines Eau de Toilette mit Kardamom, Vetiver und Tonkabohnen. 11 Lab Series «Maxellence», Anti-AgingKonzentrat für Männer.
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HAARWUNDER
MAKELLOS NATÜRLICH
FÜR GÖTTINNEN
Fehlt Ihnen mal wieder die Zeit für den nächsten Coiffeurbesuch? Kein Thema, Evo liefert mit dem «Fabuloso»-Conditioner würdigen Ersatz. Farbintensivierend und pflegend ist er in sieben Tönen erhältlich und frischt im Nu glanzlose Haarfarben zu Hause auf. perfecthair.ch
Die Berliner Make-up-Artistin Christina Roth vereint in ihrer Naturkosmetikmarke Und Gretel intensive Farben und lange Haftbarkeit mit natürlichen Inhaltsstoffen. Dabei wird das kleine, feine Sortiment ohne Kompromisse selbst Profi-Ansprüchen gerecht. undgretel.com
Paco Rabanne wartet diesen Frühling mit einer neuen olfaktorischen Kreation auf: «Olympéa Intense» duftet nach weissem Pfeffer, Zitrusfrüchten, Vanille, Zedernholz und Amber. Oder mit anderen Worten nach Sommer in Griechenland. pacorabanne.com
MEISTERHAFT Seit Jahren prägen die Looks der Make-up-Artisten von Mac Cosmetics Fashion Shows rund um den Globus. Nun hat sich die Marke mit drei Grössen der Branche zusammengetan, um je eine charakteristische Signature-Kollektion zu kreieren. Die SchminkGurus Diane Kendal, James Kaliardos und Kabuki wissen schliesslich, womit fabelhafte Looks auch im Alltag gelingen. Damit Sie ebenfalls zum Profi werden, sind für die «Make-up Art Cosmetic»-Kollektion etwa 50 unverzichtbare Schönheitshelferchen für Augen, Teint und Lippen entstanden. maccosmetics.ch
SWISS STYLE BIS INS NECESSAIRE
Bild: Oliver Nanzig
Zwei Zürcher Brands mit den gleichen hohen ethischen und ästhetischen Ansprüchen haben sich für eine Kollaboration zusammengetan: Soeder, der seit letztem Jahr in seiner eigenen kleinen Kosmetikproduktion Seife und Co. aus natürlichen Inhaltsstoffen herstellt, liefert den Inhalt. Die Jungs vom Taschenlabel Qwstion sind für die Verpackung verantwortlich. Das schicke Travel-Set ist mit einem Shampoo, einer Seife und einer Lotion in praktischer Reisegrösse bestückt. Dank dem frischen Unisex-Duft kann dieses zudem problemlos mit dem Liebsten oder der Liebsten geteilt werden. qwstion.com
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SHORT FEED
Live now Holistic Lifestyle heisst die Zauberformel, die uns die kreative Berufsästhetin Marisa Burn-Pichler mit ihrem neusten Projekt Burning Lights ans Herz legt. Entschleunigung, Spiritualität, Meditation und kleine Auszeiten vom stressigen Alltag sollen mit Hilfe inspirierender Produkte gelingen. Entspannende Teemischungen, hübsche Räucherschalen oder beruhigende Meditationskissen aus handgefärbtem Stoff aus Ghana helfen, wieder mehr im Moment zu leben. Und diesen auch zu geniessen. burninglights.ch
Loungen
Fiesta!
Da wird Entspannung grossgeschrieben: In dem neuen Sessel «Mesh» des Schweizer Polstermöbelherstellers Intertime lässt es sich von vergangenen Zeiten träumen. Oder auf eine bessere Zukunft hoffen. Das traditionsreiche Familienunternehmen aus dem aargauischen Endingen kennt sich mit Sitzkultur aus, heimste die Firma in den letzten 50 Jahren doch bereits diverse Designpreise für Sessel und Sofas ein. So ist ihr Streben nach dem «perfekten Sitzen» auch bei der jüngsten Kreation «Mesh» Programm: Schweizerische Präzisionsarbeit trifft auf technischen Strick, Leder oder Bezugsstoff, weiches Polster auf eine kantige Schale. Der Sessel ist in drei Farben mit oder ohne Fussstütze erhältlich. Immer mit dabei: die Entspannung perfektionierende Kippfunktion. intertime.ch
Mit den ausgefallenen Kreationen von Tauta Home ist Langeweile definitiv vom Tisch: Die gebürtige Kolumbianerin Maria Lorez sorgt mit ihren exotischen und farbenfrohen Wohnaccessoires für südamerikanische Lebensfreude. Egal ob in der Wohnung oder im Garten, für Maria Lorez gehören starke Farben zu einem üppigen Fest unbedingt dazu. Auch zu Tisch. So kreiert die in Zürich lebende Südamerikanerin das, was die Feste in ihrer Heimat ausmacht: hochwertige handgemachte Accessoires, geflochtene Stühle und auffällige Tableware, die gerne kunterbunt gemixt wird. Da treffen diesen Sommer auch mal Pastelltöne auf geheimnisvolles Schwarz oder leuchtendes Gelb. Produziert werden die hübschen Preziosen in Kolumbien in Zusammenarbeit mit Handwerkern, jedes Stück ist ein Unikat. tauta-home.com
Family Affairs Mit ein paar Stoffstücken und Knöpfen aus Mutters Kiste begann 2004 die Geschichte der Familie Buttoneye. Heute zählt die Sippe der von Marco Scheidegger handgenähten Stofftierchen bereits über 4000 Mitglieder, die über den ganzen Globus verstreut leben. Kaligula, Richard, Magnus und Co. sind entweder in alten Bilderrahmen vom Brokenhaus untergebracht, zieren Küchentücher, Türvorleger, Postkarten oder Wandtafeln – und natürlich die Zimmerwände von Gross und Klein. Abgesehen von ihrem Familienstammbaum haben die Buttoneyes aber vor allem eines gemeinsam: ihre namensgebenden und unverkennbaren Knopfaugen. buttoneye.ch
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Inside
ZEITLOSE ECHTZEIT Im Luxussegment verankerte Marken, hauseigene Modeuhren auf der Überholspur – die Movado Group hat sich als starkes Gesamtpaket ziemlich schlau positioniert. Kein Wunder, schaut Xavier Gauderlot, CEO der Gruppe und alter Hase im Uhrenbusiness, optimistisch in die Zukunft. Auch die schwächelnde Branche beeindruckt ihn wenig, schliesslich kennt er mittlerweile die Trendzyklen und das Auf und Ab des Marktes. Places verriet der erfolgreiche Belgier im Interview, warum er den jungen Millennials unbedingt Gehör schenkt und wieso seiner Meinung nach smarte Uhren in Europa nach wie vor keine Verkaufsschlager sind. Ein Einblick in den Alltag des Movado-Kopfes. Interview: Christina Noli
PLACES Was bedeutet Ihnen Zeit? Xavier Gauderlot Ich versuche stets, gut zu planen und möglichst strategisch zu arbeiten, um Leerläufe zu vermeiden und so Zeit zu verlieren. Heutzutage scheint irgendwie jeder ständig das Gefühl zu haben, er hinke hinterher oder verpasse etwas. Das führt unweigerlich zu Stress, auch bei mir. Oft verlieren wir durch dieses Denken aber auch die richtige Perspektive.
Wie kann eine Uhrenmarke denn heute noch herausstechen? Durch Beständigkeit und gleichzeitige Neuinterpretation. Für Movado stehen die Zeichen im Moment sehr gut, da zeitloses, reduziertes Design, im Gegensatz zum Bling-Bling-Trend von vor einigen Jahren, sehr angesagt ist. Denn das ist schliesslich exakt unsere hauseigene DNA. Genauso wie die Zusammenarbeit mit diversen Künstlern, die auch ein wichtiger Teil des Erbes der Marke ist. Denn die 1947 vom amerikanischen Designer Nathan George Horwitt entworfene «Museum Dial», die bekannteste Uhr des Hauses, gehörte, wie ihr Name schon sagt, als weltweit erste Uhr zur permanenten Sammlung des New Yorker Museum of Modern Art. Später entstanden dann auch Kollaborationen mit Grössen wie Andy Warhol oder Max Bill.
Auf welche News dürfen wir uns dieses Jahr freuen? Seit kurzem ist Rebecca Minkoff in unserem Portfolio. Die schicke Accessoires-Marke der gleichnamigen New Yorker Designerin startet nun auch mit Uhren durch. Und natürlich die Neuauflage unseres MovadoKlassikers «Esperanza» für Damen.
/Kunden sind ihren Marken gegenüber nicht mehr so loyal wie früher./Xavier Gauderlot Wie sehen Sie die Entwicklung für Smartwatches in den nächsten Jahren? Smartwatches sind definitiv ein wichtiger Trend, ich weiss aber noch nicht, ob sie sich in ihrer jetzigen Form wirklich durchsetzen werden. Meiner Meinung nach ist das Potenzial dieser Uhren im Moment noch limitiert, da sie stets an Smartphones gebunden sind und viel von deren Batterie brauchen. In Zukunft könnte sich das aber grundlegend ändern. Allerdings muss man erwähnen, dass diese Uhren in Amerika und England einen sehr viel höheren Stellenwert auf dem Markt haben als hier bei uns in Mitteleuropa.
Was ist Ihnen bei der Führung Ihres Teams wichtig? Ich hatte als junger Mann das Glück, einen tollen MarketingChef zu haben, von dem ich viel gelernt habe. Ihm war stets bewusst, dass die Jungen viel zu sagen haben und es wichtig ist, ihnen zuzuhören. Wie erklären Sie das? Ihre fehlende Erfahrung machen sie mit Ich glaube, das hängt damit zusammen, einer erfrischenden Sichtweise auf die dass in diesen Ländern die Begeisterung beiDinge nämlich wieder wett. Davon wiespielsweise fürs Schrittezählen so riesig ist. derum profitieren auch diejenigen mit Vielleicht ist unser Gesundheitssystem aber Erfahrung. Ein guter Mix ist mir bei auch einfach besser und ihr Erfolg hier desMovado deshalb sehr wichtig. Wir versuDie «Museum Dial» chen, alle unsere Mitarbeiter in die Prozesse von 1947 ist das halb nicht so gross. (lacht) zu integrieren. Das ist nicht immer ein- Aushängeschild von Movado. Arbeiten Sie denn auch an smarten fach, wir glauben aber, dass uns Werte Uhren, die nicht mehr an ein Handy gewie Transparenz, Offenheit und Kooperations fähigkeit längerfristig vorwärtsbringen. bunden sind? Ja, in den nächsten Jahren wird das auch für uns ein grosses Thema sein. Da ist aber noch nichts Wie bleiben Sie motiviert? spruchreif. Im Moment ist der Markt jedoch sehr In einer Zeit, in der viele Mitstreiter der Branoffen für Neues, denn selbst die einst gross angeche zu kämpfen haben, während wir nach wie vor kündigte Uhr von Apple war kein durchschlagenwachsen, ist es natürlich einfach, motiviert zu sein. der Erfolg. Und es hoffentlich auch bleiben. Wie schauen Sie in die Zukunft? Sehr optimistisch. Denn obwohl wir in einer komplizierten Zeit leben, sehe ich für uns und unser Markenportfolio viel Potenzial. In dieser leistungsorientierten Zeit, wo viele Leute gestresst sind, Probleme wie Terrorismus, politischer und ökologischer Druck omnipräsent sind, suchen die Menschen Dinge mit Beständigkeit und Qualität, die klare Werte für sie definieren.
Wie steht es um das Thema Nachhaltigkeit in der Uhrenproduktion? Das Bedürfnis, sowohl der Konsumenten wie auch der Produzenten, scheint noch nicht so gross zu sein. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass die Uhrenindustrie nicht in den gleichen Massen wie beispielsweise die Textilindustrie produziert. Kunden zeigen aber durchaus Bewusstsein, allerdings eher bei Fragen, woher das Leder stammt, ob die Arbeitsbedingungen fair sind oder ob die Produkte Nickel enthalten.
Wird auch die Uhrenindustrie immer schnelllebiger? Ja klar. Die grösste spürbare Veränderung ist, dass Kunden heute ihren Marken gegenüber nicht mehr so loyal sind wie früher. Dafür sind sie viel offener geworden. Heute wird zum Beispiel zum günstigen Kleid eine Designertasche und eine Luxusuhr kombiniert. Und dieses Prinzip funktioniert umgekehrt genauso.
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Schaut der Zukunft gelassen entgegen: Xavier Gauderlot.
Movado Group Der ambitionierte Achille Ditesheim wollte ab 1881 in La Chaux-de-Fonds die besten Uhren herstellen. Sein erster Erfolg: die «Polyplan» von 1912, eine eckige Armbanduhr, die zu Zeiten von Taschenuhren eine echte Revolution darstellte. 1947 folgte die «Museum Dial», die erste Uhr weltweit, die in die permanente Ausstellung vom Museum of Modern Art in New York aufgenommen wurde. Die neuste Kollektion «Edge» kreierte der Schweizer Industriedesigner Yves Béhar 2015. Heute werden Movado-Uhren in 20 der bedeutendsten Museen weltweit ausgestellt. Im Portfolio der Gruppe sind die Marken Ebel, Concord, Hugo Boss, Coach, Lacoste, Tommy Hilfiger, Juicy Couture, Scuderia Ferrari und Rebecca Minkoff. Europäischer Standort ist Biel.
movadogroup.com
Mode
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ON THE MOVE Wir bleiben in Bewegung und läuten den Frühling mit viel Power ein. Immer mit dabei: Motivation, die richtige Attitüde und natürlich die Looks, die sowohl inner- wie auch ausserhalb des Gyms eine gute Figur machen. Fotografie: Philipp Jeker / philippjeker.com Redaktion und Styling: Christina Noli Hair & Make-up: Peter Schell / peterschell.info Fotoassistenz: Chris Daeppen Stylingassistenz: Bettina Herzog Models: Lejla Hodzic @ Option Model Agency, Jérôme Rupf @ Option Model Agency
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Pullover und Mantel Adidas Originals. Hose und Schuhe Nike von Jelmoli.
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Jacke, Shorts und Schuhe Nike von Jelmoli. Leggins Peak Performance.
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Sweater und Schuhe Adidas by Stella McCartney. Leggins Byron & Bronte. Shorts Puma von Jelmoli.
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Schuhe und Mantel Nike von Jelmoli. Leggins Peak Performance. Shorts und Shirt Adidas Originals.
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Mantel Adidas Originals. Visor und Armbänder Yvy. Top Onzie und Leggins Vimmia von Sport.les bei Vestibule. Schuhe Adidas by Stella McCartney.
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Netztop und Armbänder Yvy. Top Puma von Jelmoli. Jacke Alo, Leggins Splitsfiftynine und Flasche Swell von Sport.les. Schuhe Adidas by Stella McCartney.
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Shirt und Hose Adidas Originals. Schuhe Nike von Jelmoli.
THE GUIDE Neu eröffnet, umgebaut oder renoviert – entdecken Sie die schönsten Orte der Schweiz zum Essen, Trinken, Einkaufen, Kultur geniessen oder Erholen.
CLOMES/Bern
SWISS DESIGN MARKET/Bern
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Das erfolgreiche Pop-up-Konzept für Schweizer Design kommt vom 1. März bis zum 30. April nach Bern. Mit stilsicherem Händchen trumpfen Stefan Egli und Martina Unternährer auf 500 m² mit über 70 lokalen Labels auf. Unbedingt hingehen! swissdesignmarket.ch
SHIZUKU STORE/Zürich
Handarbeit, junges Design, auserlesene Einzelstücke und faire Produktion – der schmucke Onlineshop der beiden Berner Julia Brandenberger und Dominic Dieckow hat vor kurzem einen festen Wohnsitz bekommen. An der Muesmattstrasse 39 können die Preziosen jeweils donnerstags und freitags im Showroom angefasst und natürlich auch gleich gekauft werden. Wer also fernab vom Mainstream junge und spannende Designer aus dem In- und Ausland kennen lernen möchte, ist bei Clomes online, genauso wie offline, an der richtigen Adresse. clomes.ch
LOCATIONS
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Fiore di Pietra Penthouse Bar Rechberg Shizuku Store
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Aisso × Oh, you pretty things Clomes Maison Oris Oohh! Swiss Design Market Zämä
ERHOLUNG/HOTELS
1 Möchten Sie Ihr neues Geschäft oder Lokal den Places-Lesern vorstellen? Schreiben Sie uns: redaktion@placesmag.ch.
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Huus Medusahair Schweizerhof Bern Victoria-Jungfrau Spa
Bild: Nadine Kägi
Der bekennende Sake-Fan Marc Nydegger bringt japanisches Lebensgefühl nach Zürich. Dank dem Japanologen und seinen informativen Workshops kann bei Shizuku jeder zum Reiswein-Experten werden. Schliesslich soll dieser laut Nydegger keinesfalls nur zu Sushi getrunken werden. Angeblich passe das japanische Nationalgetränk nämlich durchaus auch zu Fleisch oder sogar einem Stück Käse. Alle, die sich lieber langsam an die asiatischen Tropfen herantasten, bestellen ausgewählte Sakes im Abo zu sich nach Hause – Geniesserempfehlung inklusive. shizuku.ch
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ZÄMÄ/Zürich
PENTHOUSE/Luzern
OOHH!/Chur
Die Boutique Zämä, die unlängst in der Zürcher Europaallee ihre Pforten öffnete, beheimatet Produkte für den fairen Lifestyle. Im Angebot: nachhaltige Mode, Accessoires und innovative Kreationen von Jungdesignern. Und da es «zämä» am schönsten ist, veranstalten die Inhaber regelmässig Events und Workshops im Laden. zaemae.ch
Die erste Roof Top Bar Luzerns wurde einem Umstyling unterzogen und erstrahlt seit wenigen Monaten in neuem Glanz. Mit den Sternen über dem Kopf und einer Aussicht, die ihresgleichen sucht, ist die zweistöckige Bar und Lounge des Hotels Astoria noch immer, oder jetzt erst recht, einen Besuch wert. penthouse-luzern.ch
Mit der Modeboutique Oohh! hat sich die Bündnerin Sereina Vischer einen Kindheitstraum erfüllt. In der grosszügigen Boutique der gelernten Betriebsökonomin werden Kundinnen bei Kaffee oder Prosecco mit viel Geduld und Ehrlichkeit beraten. Für Unschlüssige und Eilige gibt es zudem Stilberatung und Private Shopping. oohh.ch
HUUS/Gstaad
Aussen Alpen-Chalet, innen Design-Hotel – das neu eröffnete 4-Stern-Hotel Huus in Gstaad-Saanen hat seinen Gästen so einiges zu bieten. In den 136 Zimmern und Suiten, den vier Restaurants, dem grossen Spa-Bereich und in der Huus-Bar mit atemberaubender Aussicht sollen sich alle wie zu Hause fühlen. Aber nicht nur Designfans dürfte das im schönsten Alpenpanorama gelegene Hotel ein Strahlen aufs Gesicht zaubern. Auch den kleinen Gästen werden alle Wünsche erfüllt. Damit die perfekte Auszeit im Berner Oberland gelingt, sind zudem zahlreiche Aktivitäten wie Riverrafting, Skischule oder geführte Wanderungen sogar bereits in den Zimmerpreisen inbegriffen. huusgstaad.com
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THE GUIDE MAISON ORIS/Basel
VICTORIA-JUNGFRAU SPA/Interlaken
Die Uhrenmarke Oris hat im Herzen von Basel ihre erste Boutique eröffnet. Ein Heimspiel, werden die Zeitmesser doch bereits seit 1904 in der Region Basel gefertigt. Im mittelalterlichen Gebäude am Barfüsserplatz ist in Kooperation mit Seiler Juwelier eine zweistöckige Welt für Uhrenliebhaber entstanden. oris.ch
Das historische und unter Denkmalschutz stehende Luxushotel mit seinem unverbaubaren Blick auf das Jungfraumassiv ist um den ersten Gesundheits-Spa der Deutschschweiz reicher. Der Schweizer Anti-Aging-Pionier Jacques Proust eröffnet mit seiner Kosmetikmarke Nescens auf 5500 m² einen luxuriösen Wellnessbereich, in dem Entspannung, Well-Beeing und Gesundheit eine neue Dimension bekommen: Whirlpools, Dampfbäder, Saunas, ein grosses Schwimmbecken, diverse Behandlungsräume und persönliche Fitnessprogramme sorgen dafür, dass Sie mit einigen Jahren weniger auf dem Buckel tiefenentspannt nach Hause fahren. victoria-jungfrau.ch
Bild: G. Gardette / Spa Nescens
FIORE DE PIETRA/Monte Generoso
RECHBERG/Zürich
Am 8. April wird Mario Bottas neustes Werk, die «Fiore di Pietra» auf dem Kulm des Monte Generoso im Tessin eröffnet. Die spektakuläre Steinblume des Tessiner Stararchitekten erhebt sich direkt über einer steil abfallenden Felswand und bietet den wohl atemberaubendsten Rundblick der Südschweiz, der von den Alpen bis zur italienischen Ebene, dem Apennin und an guten Tagen sogar bis zum Matterhorn reicht. Im Innern beherbergt das Bauwerk zwei Restaurants und einen Konferenzraum. Für alle, die nicht hochmarschieren wollen, fährt nach der zweijährigen Bauphase nun auch die Ferrovia Monte Generoso wieder zum beliebten Ausflugsziel. montegeneroso.ch
Im geschichtsträchtigen Haus zum Rechberg von 1837 servieren fünf junge Zürcher moderne Traditionsküche. Gekocht wird ausschliesslich mit Schweizer Zutaten, die meisten waren bereits 1837 auf dem Markt erhältlich. Auch das Flüssige vom Wein über den Gin bis zum Tonic Water stammt von hiesigen Produzenten. rechberg1837.com
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AISSO X OH, YOU PRETTY THINGS/Basel
Basel ist um einen Concept-Store reicher: Jenny Nyfeler von der Boutique Aisso und Rahel Morgen mit Oh, you pretty things haben sich zusammengetan und bieten neu an der Feldbergstrasse einen tollen Mix aus Schweizer Mode, Schmuck, Accessoires und erlesener Naturkosmetik. Neben lokalen Modebrands wie Optical Pain, der hauseigenen Schmucklinie Aisso oder Irui Lingerie aus Basel gibt es Beauty-Trouvaillen wie die schweizweit exklusiven Marken Butter Elixir, Earth Tu Face oder Modern Natural zu entdecken. aisso.ch, ohyouprettythings.ch
MEDUSAHAIR/Bern
HOTEL SCHWEIZERHOF/Bern
Bei Medusahair wird man mit Tee und Kopfmassage begrüsst, kann in einem der bequemen Stühle die Seele baumeln lassen und geht zufrieden mit einem neuen Haarschnitt nach Hause. Familiäre Atmosphäre, typengerechtes Schneiden und Färben sowie ein neuer Waschraum mit Ausblick auf den lauschigen Innenhof – kein Wunder prägen die Haarprofis Salomé Thurnheer und Angelo Molinara bereits seit zwanzig Jahren massgeblich den Stil der Hauptstädter. medusahair.ch
Verwöhnprogramm mitten in Bern: Das Hotel Schweizerhof trumpft seit kurzem mit einer Wellnessoase auf, die sich sehen lassen kann. Auf über 500 m² können Hotelgäste und auswärtige Besucher dank Pool, Hammam, finnischer Sauna und Erlebnisduschen dem Alltag entfliehen und die Batterien aufladen. Oder man powert sich im Gym aus, lässt sich bei einer Beauty-Behandlung verwöhnen und entspannt zum Schluss auf einem der Wasserbetten im grosszügigen Ruheraum. Om! schweizerhof-bern.ch
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Interview Walter Pfeiffer
EINER WIE KEINER Er war seiner Zeit voraus. Und zwar so sehr, dass sich der Erfolg erst in einem Alter einstellte, wo andere sich schon fast zur Ruhe setzen. Aber der erfolgreiche Modefotograf Walter Pfeiffer will nicht ruhen, er will arbeiten. Und zwar mit den Besten einer Branche, in der das Heute schon wieder als Gestern gilt. Wieso seine geblitzten Bilder mit der Prise humorvoller Erotik erst Anfang des Jahrtausends salonfähig wurden, erzählt der Zürcher Paradiesvogel im Interview. Kürzlich im Rahmen der Schweizer Fotografieausstellung «Photo 17» mit dem Lifetime Achievement Award ausgezeichnet, ist der charmante und bescheidene Modefotograf mit siebzig heute noch immer in den Modemetropolen rund um den Globus unterwegs und macht das, was er am besten kann: fotografieren. Interview: Christina Noli / Fotos: Walter Pfeiffer, Torvioll Jashari (Porträt)
PLACES Du arbeitest mit siebzig wie andere mit zwanzig. Wie schaffst du das? Walter Pfeiffer Nein, nein, (lacht) eher wie andere mit fünfzig. Ich renne nicht mehr allem nach und bin auch nicht mehr so leicht aus der Ruhe zu bringen. Ausser vor Jobs, da bin ich dann im Luxushotel oft so nervös, dass ich überhaupt nicht schlafen kann!
samkeit einstellt. Aufhören wird sie ja sicher nicht. Die Zeiten des grossen Geldes sind aber definitiv schon lange vorbei. Ich arbeite oft gratis, weil die Magazine kein Geld haben. Aber ausschliesslich mit Topmädchen wie Lily McMenamy, Lara Stone oder Karlie Kloss. Auch die Stylisten wie Suzanne Koller von der «Vogue», Hannes Hetta oder Robbie Spencer sind richtige Koryphäen. Die dürfen mich am Set auch kritisieren, denn genau so entstehen gute Bilder. Blöde Schmeicheleien hingegen kann ich gar nicht ausstehen.
Wie ist es für dich, immer von vielen jungen Leuten umgeben zu sein? Das bin ich aus der Zeit, als ich an der F+F Schule für Kunst und Design unterrichtete, gewohnt. Mir gefällt der Optimismus und das Interesse der Jungen. Aber ich biedere mich nicht an oder, noch schlimmer, lerne ihre Sprache, wie andere das tun. Wenn sie mich mögen, gut. Wenn nicht, ist mir das egal.
Was erdet dich nach anstrengenden Jobs? Zürich bringt einen ganz schnell wieder auf den Boden zurück. (lacht)
Fühlst du dich denn in einer Branche, wo der Schein oft mehr zählt als alles andere, überhaupt wohl? Ich habe ja keine Lust auf irgendwelche psychologischen Analysen am Set, das ist mir viel zu anstrengend. Ich behandle einfach alle so, wie ich auch behandelt werden möchte. Manchmal ist der Ton am Set schon sehr rau, das mag ich nicht. Ich bin deshalb gar nicht unfroh, dass der Erfolg spät kam. Man geht heute anders mit mir um wie noch vor zwanzig Jahren.
Du galtest lange als Underground-Fotograf. Wo hast du denn das gelesen? (lacht) Eigentlich heisst das für mich nichts anderes, als, dass ich schon immer meine Leute fotografiert habe. Das interessierte aber lange niemanden. Erst als mein erstes Buch herauskam, wurde darüber geschrieben. Ich bin ja von Haus aus Grafiker und habe lange gezeichnet, illustriert und an der F+F Schule für Kunst und Design unterrichtet.
Wie viele Jobs machst du denn pro Monat? Und für wen? Nicht viele. Ich mache wirklich nur das, was ich möchte. Und nur super Aufträge, sprich für die besten Magazine wie «Dazed & Confused», «i-D», «Vogue Paris», «Vogue Homme», «Double Paris», «Self Service» oder früher auch für «Das Magazin». Ich bin seit sieben Jahren bei der New Yorker Agentur Art + Commerce unter Vertrag, wo auch andere grosse Modefotografen wie Steven Meisel, Patrick Demarchelier oder Paolo Roversi sind. Mein Agent bestimmt jeweils, welche Aufträge zu mir passen. Mein Interesse gilt ja nur künstlerischen Geschichten, Autowerbekampagnen sollen andere machen. Die Modebranche ist gerade total im Umbruch. Wie siehst du deren Zukunft? In meinen Augen war die Branche schon immer irgendwie im Umbruch. Ich weiss aber auch nicht, ob sie noch schneller wird oder ob sich irgendwann eine neue Lang-
Wie lange möchtest du denn weiterarbeiten? Wenn die Voraussetzungen stimmen und ich die Aufträge aussuchen kann, solange es geht. Ich lerne immer noch sehr viel bei jedem Job!
Deine Bildsprache ist unverkennbar. Findest du? Ich glaube nicht, dass ich ein Markenzeichen habe. Vielleicht der Schatten, der durch das Blitzen entsteht?
Warum spielt humorvolle Erotik in deinen Bildern oft eine grosse Rolle? Nicht immer, aber es passiert eben oft wie von selbst, wenn ich erotische Menschen vor der Linse habe. Das funktioniert aber längst nicht bei allen. Warum wurden deine Werke Anfang des Jahrtausends plötzlich so bekannt und beachtet? Wegen meiner Bücher. Das erste war «Walter Pfeiffer 1970–80» von 1980, 1986 erschien das zweite «Das Auge, die Gedanken, unentwegt wandernd» für die Kunsthalle Basel mit Porträts von jungen Gesichtern. Dann nach 15 Jahren Pause kam 2001 das Werk «Welcome Abroad», bei dem ich dachte, das bringe sowieso nichts. Aber dank den guten Reaktionen habe ich danach langsam begonnen, auf Auftrag zu arbeiten. Da
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sass plötzlich eine neue Generation am Hebel, der meine Technik und mein Stil mit dem Blitzen gefielen. Früher war das verpönt – ich war einfach zu früh dran. Wie kommst du denn mit der komplizierten digitalen Technik zurecht? Mein Agent sagte mir, ich dürfe das Digitale nicht meiden. Also musste ich das lernen. Und nun habe ich schon alles wieder vergessen! (lacht) Als ich aber einmal auf Wunsch des Produzenten eine Strecke mit Lara Stone für «Self Service» analog fotografierte, hatte ein Assistent dummerweise das Objektiv falsch auf die Kamera geschraubt, sodass alle Porträts unscharf wurden. Das ist dann eben der Nachteil der analogen Fotografie, denn solche Fehler sieht man erst im Nachhinein. Ich bin technisch nach wie vor nicht gut, ich habe das ja schliesslich auch nicht studiert. Die Jungen können das alle besser. Aber es gibt eben auch Dinge, die man nicht lernen kann. Wie Bildkompositionen oder das Auge für das gewisse Etwas. Deswegen werde ich gebucht, nicht für mein technisches Können. Retouschierst du deine Bilder selbst? Nein, nein! (lacht) Das machen die Profis bei der Agentur, ich kann das nicht. Ich schaue zum Schluss die Resultate durch und sage, ob ich zufrieden bin. Du blickst auf ein langes Berufsleben zurück. Welche Momente waren wichtig für dich? Mein erstes Buch auf jeden Fall. Und mein erstes Theaterstück «Walterspiel» vor etwa 20 Jahren. Ich wurde nach einer Performance angefragt und dachte, dass ich das nie schaffen werde. Zum Glück wurde es aber ein Erfolg! Auch meine anderen Bücher waren sehr wichtig für mich. Allen voran «Welcome Abroad». Aufgrund dieser Publikation kam das englische Magazin «i-D» mit dem ersten Auftrag auf mich zu. Nach der Retrospektive im Fotomuseum in Winterthur folgten dann Jobs für die «Vogue Homme» und die «Vogue Paris». Kurz darauf kontaktierte mich dann die New Yorker Agentur. Von da an ging es bergauf. Und ich musste kontinuierliche Qualität in meine Arbeit bringen. Denn das ist das Schwierigste: Nicht nur einen Hit zu landen, sondern immer gut zu sein. Was wünschst du dir für die nächsten Jahre? Gesundheit, Kraft und gute Entscheidungen.
artandcommerce.com
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Schüler vom Central Saint Martins College für «Dazed & Confused.»
Bild: Torvioll Jashari
«In Love with Beauty» – Bild aus der Retrospektive des Fotomuseums Winterthur.
Walter Pfeiffer Fotograf, Künstler, Illustrator, Grafiker, Theater stückeschreiber: Der 1946 in Beggingen bei Schaffhausen geborene Walter Pfeiffer, Tausendsassa und einer der renommiertesten Modefotografen der Welt, war ursprünglich gelernter Dekorateur beim Warenhaus EPA. Darauf folgten eine Grafikerlehre bei Globus und einige Jahre an der Kunstgewerbeschule Zürich. Mit dem Fotografieren begann Pfeiffer in den frühen 70ern, unter anderem als Gedankenstütze für seine Illustrationsideen. Seine Porträts von Freunden, Geliebten und die inszenierten Stillleben prägte stets eine humorvolle Erotik. In Kombination mit dem verwendeten Blitzlicht wurden diese zu seinem Markenzeichen. Aufgrund dieser Technik war Pfeiffer der Zeit aber Jahre voraus und publizierte seine Bilder anfänglich vor allem in Schwulenmagazinen. Nebenbei arbeitete Pfeiffer während vieler Jahre an der F+F Schule für Kunst und Design und unterrichtete unter anderem Zeichnen. Seit 1980 hat Walter Pfeiffer bereits fünf Bücher veröffentlicht: «Walter Pfeiffer Scrapbooks 1969–1985» (2012), «Cherchez la Femme!» (2007), «Night and Day» (2007), «Welcome Abroad» (2001), «Das Auge, die Gedanken, unentwegt wandernd» (1986) und «Walter Pfeiffer (1970–1980)» (1980). Nächstes Jahr soll ein weiteres Werk erscheinen. In den letzten Jahren folgten zahlreiche Ausstellungen, Ehrungen und Preise. 2008 würdigte das Fotomuseum Winterthur Pfeiffers Schaffen mit der Retrospektive «In Love with Beauty». Selbstironisch, bescheiden und authentisch arbeitet der 70jährige Künstler heute für die wichtigsten Modemagazine – und glaubt seinen Erfolg oft selbst nicht ganz. Im Januar 2017 wurde er im Rahmen der Foto ausstellung «Photo 17» für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Pfeiffer lebt in Zürich.
Stillleben mit Model Anja Rubik für das französische Magazin «Self Service».
Foto aus einer Serie für «Double Paris».
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Story
THE ART OF COFFEE Kaffeegenuss wird dank einer neuen Generation von Kennern zurzeit ordentlich revolutioniert. Riesige Pappbecher, süsse Toppings, billige Bohnen und Kapselsysteme gehören vielleicht schon bald der Vergangenheit an; zumindest teilsweise. Im Zuge der «Third Wave Coffee»-Bewegung sind hierzulande diverse Mikro-Röstereien mit erstklassigem Spezialitätenkaffee entstanden. Dieser wird wohl immer ein Nischenprodukt bleiben – allerdings ein beachtenswertes. Redaktion: Christina Noli / Fotos: ViCafe, Roast Rebels, Coffee
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it gutem Kaffee ist es wie mit Wein, vieles ist Geschmacksache.» Christian Forrer von ViCafe weiss, wovon er spricht: 2010 gründete er eine der ersten Mikroröstereien der Schweiz in Eglisau. «Wir waren hier Pioniere auf dem Gebiet. Inspiriert und beraten hat uns ein Röster aus Cape Town, wo die ‹Third Wave Coffee›-Bewegung schon viel weiter entwickelt war.» Diese sogenannte dritte Welle läutete vor einigen Jahren ein neues Kaffeezeitalter ein: Im Vordergrund stehen Geschmacksvielfalt, Nachhaltigkeit und schonende Röstung. «Wir begleiten unseren Kaffee von der Farm bis in die Tasse. Nur so können wir unseren hohen Qualitätsanspruch sicherstellen», so Forrer. Der Gründer von ViCafe ist in der Schweiz nicht mehr alleine, mittlerweile rösten viele kleine Betriebe in der Schweiz ihren eigenen Kaffee. Ricardo Seitz von der Traditionsrösterei Illy begrüsst diese Entwicklung: «Offenbar besteht ein Bedürfnis nach Spezialitätenkaffee und Transparenz in der Entwicklungskette, sodass der Kaffeegeniesser sich vermehrt informiert. Das Endprodukt erscheint transparent und glaubwürdig. Dafür bezahlt man gerne einen hohen Preis.» Auch wenn Illy seit Jahrzehnten vor allem für Schweizer Gastrobetriebe röstet, ist Seitz der Meinung: «Als Traditionsunternehmen im Qualitätssegment nehmen wir dieses Phänomen auf dem Markt als wertvolle Bereicherung des Wettbewerbs wahr. Bewusster Kaffeegenuss hat sich zum Lifestyle entwickelt.»
Mit dem Heimröster gelingt der eigene Kaffee auch zu Hause.
ESSENZ DES GESCHMACKS In der Szene ist man sich einig: Kaffee soll kein Ausbeutungsprodukt sein und Fair oder Direct Trade nicht nur eine Labelung auf der Verpackung irgendeines Multis. «Wann immer möglich besuchen wir die Plantagen, reden dort mit den Bauern und versuchen einen möglichst direkten und langfristigen Kontakt aufzubauen. Dabei
Der perfekte Espresso soll heute neben geschmacklicher Vielfalt auch nachhaltige Produktion und erstklassige Qualität aufweisen.
ist uns wichtig, dass die Bauern Interesse an der Qualitätssteigerung ihres Kaffees zeigen und ihre Plantagen nachhaltig betreiben. Im Gegenzug zahlen wir ihnen für die Bohnen einen höheren Preis», so Christian Forrer. Abgesehen von Mikroröstereien hat sich aber in den letzten Jahren noch ein anderes Konzept etabliert: das Rösten der Bohnen mit kleinen professionellen Heimröstern. So erzählt Ingo Albrecht von The Roast Rebels: «Einst wurde Kaffee zu Hause auf dem Herd geröstet; heute gibt es hochwertige Röstmaschinen für daheim. Wesentlich für den Geschmack des Kaffees ist neben der Region, dem Klima und der Sorte vor allem das Röstverfahren. Kaffee kann beispielsweise fruchtig oder bitter, ja sogar nach reifen Himbeeren, Jasmin oder Schokolade schmecken.» Laut Albrecht sind die meisten Liebhaber dieser Heimröster denn auch genau an dieser Geschmacksvielfalt interessiert und möchten nicht vom Aroma eines im Laden gekauften Kaffees abhängig sein. So verkauft er in seinem Onlineshop denn auch die rohen grünen Bohnen in Packungen à 500 Gramm. Wie aber ermittelt man seine eigenen Vorlieben? «Der schnellste Weg herauszufinden, welchen Geschmack man mag, sind Verkostungen, sogenannte Cuppings. Da kann nach Lust und Laune probiert werden», so Albrecht. Laut dem Kenner braucht man für das Rösten zu Hause kein Vorwissen. Interesse und Freude reichen. Ob man sich selbst an die Bohnen wagt, das Rösten lieber den Profis überlässt, Espresso, Cappuccino oder Filterkaffee bevorzugt, Christian Forrers Credo ist klar: «Trink Kaffee so, wie du ihn magst, nicht wie jemand sagt, dass es richtig sei!» BARISTI – DIE WAHREN HELDEN Für den perfekten Espresso braucht es neben Wissen und Leidenschaft professionelles Personal, sogenannte Baristi. Ähnlich wie ein Sommelier beim Wein kennt sich der Barista mit Röst- und Mahlgraden, Durchlaufzeiten, Aromen, Herkunft und Zubereitung bestens aus und weiss, wie wichtig jeder dieser Faktoren ist. Laut Thomas Leuenberger vom kürzlich eröffneten Lokal Coffee ist die Herkunft der Bohnen sehr wichtig. «Wir servieren
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nur sogenannte Terroir-Sorten. Diese stammen alle vom gleichen Ort. So bleiben die Aromenstrukturen erhalten und erkennbar.» Wichtig sei ausserdem, dass der Kaffee frisch zubereitet werde, führt Leuenberger weiter aus. Auch Christian Forrer betont: «Ein bis zwei Wochen nach dem Rösten entwickeln die Bohnen das beste Aroma – man sollte Kaffee nie auf Vorrat kaufen.» Kaffee, eine Wissenschaft für sich also? Kein Wunder gibt es heute sogar Barista-Meisterschaften. Da treten die besten Kaffeemacher in diversen Kategorien gegeneinander an, zuvor wird monatelang am perfekten Kaffee gefeilt. Shem Leupin, Geschäftspartner bei Coffee und Schweizer Barista-Meister von 2013, weiss aber auch, wie wichtig der vorangegangene Röstprozess ist. In der Zürcher Rösterei Stoll Kaffee röstet Leupin denn auch nur diejenigen Bohnen, die ihn in Sachen Aroma und Nachhaltigkeit überzeugen. In ihrem kleinen Café an der Grüngasse wird nur Spezialitätenkaffee serviert. Leuenberger erklärt: «Die Kaffeekultur in der Schweiz ist sehr traditionell, Spezialitätenkaffee wird ein Nischenprodukt bleiben. Aber es braucht immer ein paar Wegbereiter, die über das Ziel hinausschiessen, um Veränderung herbeizuführen.» Sein Lieblingskaffee zurzeit? «Unser Filterkaffee. Wenn man den ganzen Tag berufsbedingt starken Espresso probiert, ist der im Geschmack viel feinere Filterkaffee genau das Richtige.» Diesen kann man aber laut dem Experten auf keinen Fall mit der Brühe aus den 50er-Jahren vergleichen; eher sei er erstklassigem Tee ähnlich. Qualitativ kann er aber laut Leuenberger auf jeden Fall mit Espresso und Co. mithalten. Persönliche Vorliebe also. Eines haben die jungen Kaffeeliebhaber aber alle gemeinsam: Mit viel Know-how und noch mehr Leidenschaft sind sie immer – und immer wieder – auf der Suche nach dem perfekten Kaffee.
coffeezurich.com roastrebels.com vicafe.ch
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/Trink Kaffee so, wie du ihn magst, nicht wie jemand sagt, dass es richtig sei!/ Christian Forrer, ViCafe
Dank Direct Trade werden die Bohnen direkt beim Bauern bezogen.
Beim kurzen Röstprozess bleiben die Bohnen hell und ihre Aromenstrukturen erhalten.
Kaffeebohnen müssen nach der Ernte erstmal trocknen.
/Es braucht immer ein paar Wegbereiter, die über das Ziel hinausschiessen, um Veränderung herbeizuführen./ Thomas Leuenberger, Coffee Zürich
DA WIRD SPEZIELL GERÖSTET, GEBRÜHT UND AUSGEBILDET: Café Noir: Zürcher Café mit eigener Rösterei. Cafethek: Rösterei, Ausbildung und nachhaltige Gastronomielösungen in Bern. Coffee: Spezialitätenkaffee im kleinen Lokal in Zürich. Coffelab Zurich: Da werden Sie in Zürich zum Barista. El Imposible Roasters: Luzerner Rösterei. Gipfelstürmer Kaffee: Spezialitätenkaffee aus dem Aargau. Haenowitz & Page: Mikrorösterei in Basel. Hässig & Hässig: Mikrorösterei zwei Luzerner Brüder. Kaffeezentrale.ch: Onlinestore mit Kaffee von über 53 Röstereien aus aller Welt. Kaffeemacher: Bieten das Komplettprogramm vom Rösten über Ausbildungen, Cuppings, den Genuss bis zur kompletten Liste aller Schweizer Röstereien. Kaffeehaus: Café in St. Gallen mit eigener Rösterei. Kaffee Werk Stadt: Alles rund um Kaffee, in Zürich. Kafischmitte: Spezialitätenkaffee aus dem Emmental. Radical Beans: Radikale Mischungen aus Zürich. Rösterei: Begehbare Berner Rösterei mit Kaffeebar und Laden. Eventtipp: «Coffee in Good Spirits Championship», die Schweizer Meisterschaft für Kaffeegetränke mit Alkohol. 18. März 2017. Röstlabor: Mikrorösterei in Zürich. Roastrebels.ch: Heimröster und Rohkaffee für zu Hause. ViCafe: Der eigene Kaffee wird bereits in fünf eigenen Espresso-Bars in Zürich und Eglisau serviert. Vorstadtkaffee: Spezialitätenkaffee aus St. Gallen. ViCafe Cupping vor Ort in Tansania.
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AGENDA
EVENTS, AUSSTELLUNGEN, FESTIVALS, PARTYS APRIL
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GIARDINA Hallo Frühling! Für alle mit grünem Daumen öffnet die schönste Ausstellung rund um Garten und Balkon ihre alljährlichen Pforten in der Messe Zürich. /15.– 19.3.2017 giardina.ch
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ANDERMATT LIVE Das Musikfestival im Urserntal geht in die dritte Runde. Diesmal mit dabei: Hecht, Karavann, Marius Bär und Veronica Fusaro. /17.&18.3.2017 andermattlive.ch
FUMETTO Das führende Festival für Comic, Grafik, Animation und Illustration in Luzern gehört zum Pflichtprogramm für Fans von gezeichneten Geschichten. /1.–9.4.2017 fumetto.ch ZERMATT UNPLUGGED Unverfälschte Musik inmitten der schönsten Bergkulisse: Das einzigartige Festival feiert sein 10-Jahres-Jubiläum und präsentiert auf mehr als zehn Bühnen akustischen Sound vom Feinsten. /4.4. – 8.4.2017 zermatt-unplugged.ch
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WALK IN CLOSET «Tauschen statt kaufen» lautet die Devise der Tauschbörse. Die Macher bieten an ihren Events jeweils einen riesigen nachhaltigen Kleiderschrank. /7.5.2017 Luzern /14.5.2017 Zürich /28.5.2017 Wil SG walkincloset.ch STREETFOOD FESTIVALS Die Food-Trucks rollen wieder an: In diversen Schweizer Städten präsentieren talentierte Köche in mobilen Restaurants Köstlichkeiten aus aller Welt. /21.4.2017 Basel /12.5.2017 Luzern /19.5.2017 Bern /26.5.2017 Baden streetfood-festivals.ch
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Foto: Adrian Streuli
FASHION HOTEL An drei Tagen kann wieder ausgiebig geschaut, bestaunt und natürlich geshoppt werden. Diesjährige Eventkulisse: das Kameha Grand Hotel im Glattpark in Zürich. /31.3.–2.4.2017 fashionhotel.net
VERLAG NZZ Fachmedien AG Stationsstrasse 49 8902 Urdorf redaktion@placesmag.ch CEO/PUBLISHER Thomas Walliser thomas.walliser@placesmag.ch HEAD OF MARKETING & SALES Sarah Preissel sarah.preissel@placesmag.ch CHEFREDAKTEURIN Christina Noli christina.noli@placesmag.ch ART DIRECTION/GRAFIK Lianel Spengler lianel.spengler@placesmag.ch MITARBEIT AN DIESER AUSGABE Philipp Jeker, Peter Schell KORREKTORAT Renata Casagrande, Rita Frommenwiler, Josefine Gamma KUNDENBERATUNG anzeigen@placesmag.ch
Marcel Gasche marcel.gasche@placesmag.ch
Foto: David Niederhauser
BEHIND THE WHEEL Für Oldtimer-Liebhaber hat Adrian Streuli die schönsten Exemplare der Schweiz fotografisch festgehalten. Zu sehen in der Photobastei in Zürich. /30.3.–9.4.2017 photobastei.ch
IMPRESSUM
Roy Mahiphan roy.mahiphan@placesmag.ch
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URBAN BIKE FESTIVAL Mit Shows, Partys und Neuheiten für alle Arten von Zweirädern ist das Festival in Zürich der perfekte Treffpunkt für Veloliebhaber. /7.4.– 9.4.2017 urbanbikefestival.ch
Sybille Schär sybille.schaer@placesmag.ch ABONNEMENTE abo@placesmag.ch
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ASIAN VEGI STREET FOOD Das Festival auf der grossen Schanze in Bern beweist, dass vegetarische Gerichte nicht nur Tofu und Gemüseplätzli sind. /21.– 23.4.2017 swissinhkg.com DESIGNMARKT BEI FRAU GEROLD Design unter freiem Himmel gibt es samstags im schönsten urbanen Garten der Stadt Zürich. /29.4.– 3.6.2017 montagsmarkt.ch
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GÜLSHA ADILJI In ihrem ersten Bühnenprogramm «D Gülsha Adilji zeigt ihre Schnägg» präsentiert sich die Anfangsdreissigerin selbstironisch, offen und gerne ein bisschen zweideutig. Obere Mühle, Dübendorf. /24.5.2017 oberemuehle.ch
DRUCK Multicolor Print AG Sihlbruggstrasse 105A CH-6341 Baar Tel. +41 (0)41 767 76 76 DISTRIBUTION Exklusiv in ausgewählten Boutiquen, Bars, Restaurants oder im Abo erhältlich. Erscheint viermal jährlich. RECHTLICHES Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Zustimmung der Redaktion und mit Quellenangabe gestattet. Namentlich oder mit Initialen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bilder und Datenträger aller Art übernimmt der Verlag keine Haftung. FOLGEN SIE UNS AUF SOCIAL MEDIA
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