KIEZKRAM NOVEMBER 2017
UNABHÄNGIGES MAGAZIN ZUM WORKSHOP „WHAT‘S UP MOABIT?“ HERAUSGEGEBEN VON DER JUGENDPRESSE DEUTSCHLAND E.V.
Fotos, Titelfoto: Omar Sheikh Dieh
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WAS IST KIEZ?
EDI TOR I A L
DER BEGRIFF WIRD IN BERLIN OFT BENUTZT, ABER SELTEN ERKLÄRT. CHEFREDAKTEUR TIM LÜDDEMANN UND REDAKTIONSLEITER SEBASTIAN SCHEFFEL HABEN SICH IN EINEM CHAT-GESPRÄCH GEFRAGT, WAS DAS WORT EIGENTLICH BEDEUTET.
Kiez bedeutet Zusammengehörigkeitsgefühl und Rückzugsgebiet.
Sebastian
Tim
Das Rückzugsgebiet ist die eigene Wohnung, nicht der Kiez. Deshalb ist das Zusammengehörigkeitsgefühl meist nicht vorhanden. Man nickt sich zu, grüßt sich vielleicht, aber man kennt sich nicht wirklich. Der Kiez ist also nicht einfach ein kleines Dorf in einer großen Stadt. Vielleicht gibt es da eine Diskrepanz: Wenn ich in meiner Alltagswelt bin, nehme ich meinen Kiez gar nicht so wahr. Wenn mein Alltag aber bedroht wird, dann lerne ich auch die Menschen drumherum kennen. In Kreuzberg beispielsweise Initiativen gegen Gentrifizierung oder in Rudow gegen Rechts oder in Schönefeld gegen Fluglärm, usw.
Sebastian
Liebe Leserinnen und Leser,
Tim
Die Initiativen sind sicher alle wichtig, aber umfassen sie nicht eher festgelegte Interessengruppen als einen Kiez, der in sich ja durchaus divers sein kann? Man ist viel eher in der Alltagsroutine im Kiez verwurzelt. Der Späti um die Ecke, der Stammfriseur, die U-Bahn-Haltestelle. Ich glaube, das lässt sich nicht trennen. Mit den Menschen, die mich umgeben, verbindet mich immer etwas und je kontroverser das Thema oder ein Umstand, desto deutlicher wird das. Was ich interessant finde ist, dass es Kiez als Begriff und als Emotion eigentlich nur in Berlin so richtig gibt.
Tim
Vielleicht braucht es gerade in dem großen Berlin einen Ankerpunkt. Das gilt aber vor allem für Urberlinerinnen und Urberliner. Das soziale Umfeld der Zugezogenen ist meist über ganz Berlin verteilt. Der Kiez wird in ein paar Jahren vielleicht nur noch eine romantische Vorstellung sein – und ist das heute zum Teil schon. Sebastian
Je jünger und je zugezogener, desto weniger Kiez-Verbundenheit?
Sebastian
Tim
Könnte man so sagen. Neu-Berlinerinnnen und Neu-Berliner verbinden mit dem Begriff Kiez nur noch junge und hippe Viertel. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der HU Berlin haben etwa herausgefunden, dass nach 1990 der Begriff vor allem von Immobilienmaklerinnen und Immobilienmaklern geprägt wurde, um auch weniger schöne Viertel attraktiv zu machen.
Viel Spaß beim Lesen! Corinna von Bodisco (Projektleitung)
I NHA LT Spannend. Ich habe gehört, dass im Mittelalter zuerst die Orte als Kieze bezeichnet wurden, in denen Leibeigene der Burgherren lebten, später dann Viertel, die als ein bisschen abgehangen vom Rest der Stadt galten und heute ist es ein Trendbegriff.
»Mensch« Tim
Vor diesem Hintergrund stellt sich auch die Frage, ob die Vielfalt in den Kiezen nur eine Behauptung ist. Früher waren es die Leibeigenen, die als homogene Gruppe zusammenlebten, heute sind es diejenigen, die sich die explodierenden Quadratmeterpreise noch leisten können. Sebastian
ein Kiez ist zwar klein, vieles bleibt dennoch unentdeckt. Zeit zum Verweilen oder für zufällige Begegnungen – das kommt im Alltag meist zu kurz. Eine Vielzahl an zweiten Blicken bräuchte es, um Unentdecktes wahrzunehmen und Vorurteile abzubauen. Als Projektleiterin des Jugendpresse-Projektes „What’s up Moabit?“ begleitete ich 2017 mehrere medienpädagogische Blog-Redaktionen. Zum Abschluss trafen sich zehn junge Menschen ein Wochenende im Jugendpresse-Büro und warfen einen zweiten Blick auf ihre Kieze und die anderen Redaktionsmitglieder. Um „Kiezkram“ zu erschaffen, tauschten wir Ideen und Meinungen aus, verglichen Sprachstrukturen, schrieben, lachten und aßen zusammen. Wir stellten zudem fest: „Kiez“ ist ein unklarer, vieldeutiger Begriff. Daher haben die Teilnehmenden ihren Themenradius in verschiedener Weise aufgespannt. Er reicht über viele Kieze: Vom Porträt zur Initiative „Neue Nachbarschaft“ in der Beusselstraße bis hin zur Fotoreportage im Regierungsviertel. Vor dem Bundestag demonstrierten am besagten Wochenende viele Menschen gegen den Einzug der AfD in das Parlament. Als Redakteurinnen und Redakteure mit politischer Haltung – darunter viele Aktive mit Migrationshintergrund – verließen wir den Moabiter Büroradius, um uns vor Ort ein Bild von der Demonstration zu machen. Die Redaktionsmitglieder dieser Zeitung hatten die Bereitschaft für den hintergründigen Blick. Ob es uns gelungen ist, das Konstrukt Kiez einzufangen? Mehr dazu auf den folgenden Seiten.
Eine Redakteurin kommentiert gegen Pauschalisierung und Diskriminierung. Seite 05
»Kiez«
Kiez als Illusion und als bloßer Alltagsraum ohne emotionale Verbindung? Oder bedeutet Kiez auch ein Ankommen, sich verbunden fühlen? Wir können gespannt sein, was unsere Redakteurinnen und Redakteure dazu sagen.
Ein Blick ins Regierungsviertel – unter der Woche und zu einer Demonstration. Seite 06 Tim
»Heimat« Tim Lüddemann 29, Prenzlauer Berg Sebastian Scheffel 20, Sprengelkiez
Was bedeutet dieser Begriff eigentlich? Drei Redakteure fragten im Kiez. Seite 09
… freuen sich, neue Methoden beim Leitartikel auszuprobieren.
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DIE KÜNSTLERIN VON NEBENAN
EINE BESONDERE INITIATIVE IN MOABIT IST DIE NEUE NACHBARSCHAFT. MIT KUNST SOLLEN POLITIK UND SOZIALES IM KIEZ AKTIVIERT UND MITGESTALTET WERDEN. NAURAS ALI HAT EINE AKTIVISTIN GETROFFEN UND SICH MIT IHR ÜBER DAS PROJEKT UND DIE ZIELE UNTERHALTEN.
Marina hat in den letzten Jahren vielen Geflüchteten geholfen. Zum Beispiel beim Behördengang, beim Arzt oder auch einfach im Alltag. Die Erfahrungen waren sehr gemischt. Vor einem Jahr beschloss sie ihre Erlebnisse aufzuschreiben. „Das Buch entstand aus meinen Notizen von den alltäglichen Erfahrungen mit den Geflüchteten in Berlin“, sagt Marina, während sie ihr sieben Monate junges Baby in den Armen hält.
INTEGRATION KEIN EINSEITIGER PROZESS Marina selbst findet ihr Buch sehr traurig. Gleichzeitig hofft sie aber, dass die realistische Beschreibung der Situation vieler geflüchteter Menschen zum Nachdenken bringt. Das Buch soll auch Lösungen aufzeigen, auch wenn Marina der Meinung ist, dass es keine „einfachen“ Lösungen gibt. Flüchtlinge seien kein Problem für Deutschland, sondern normale Menschen, die an der Gesellschaft teilhaben können. „Das Wort ‚Flüchtling‘ dürfte es eigentlich gar nicht geben, da es nur einen Zustand auf dem Papier der Behörden beschreibt“, findet Marina. Integration ist für sie kein einseitiger Prozess. Nicht nur die Geflüchteten müssen sich bewegen, sondern auch die aufnehmende Gesellschaft. „Wenn ein neues Kind in die Klasse kommt und niemand spricht mit ihm, bleibt es einfach in der letzten Reihe sitzen. Deshalb muss die Klasse auch mal die Initiative ergreifen.“
MARINA NAPRUSHKINA VOR DEM CAFE DER „NEUEN NACHBARSCHAFT“
M
arina Naprushkina wandert durch die Räumlichkeiten der Neuen Nachbarschaft. Es ist ruhig, obwohl hier in ein paar Stunden eine Swing-Party steigen soll. Marina hat sie mit Helfern und Helferinnen organisiert. „Ich sehe mich als Künstlerin“, versucht sie sich selbst zu beschreiben. Marina ist 35 Jahre alt, vor zwölf Jahren kam sie aus Weißrussland nach Deutschland, um ihr in Minsk begonnenes Kunststudium fortzusetzen. Im August 2013 sah sie in einem Flüchtlingsheim Kinder, die weder einen Spielplatz noch ein Betreuungsprogramm hatten. Das war für Marina der Auslöser, die Neue Nachbarschaft zu
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gründen. „Als ich das Projekt gestartet habe, war nicht klar, dass wir so weit kommen und so groß werden. Dass wir unsere eigenen Räume haben ist eine sehr schöne Entwicklung.“ Für die Neue Nachbarschaft ist Marina so etwas wie der Kopf der Initiative, auch wenn sie das so nie zugeben würde. Marina ist dafür viel zu bescheiden.
Foto: Omar Sheikh Dieh
beschreibt Marina das Konzept. Menschen mit und ohne Fluchthintergrund sind hier willkommen. Nach vier Jahren treffen sich viele Menschen täglich in den Räumen in der Beusselstraße. Sie lernen die deutsche Sprache, nehmen an Tanzkursen teil oder besuchen einen Literaturworkshop. Am Tag der Bundestagswahl wurde in der Neuen Nachbarschaft ein ganz besonderes Wahllokal aufgebaut. Unter dem Motto TREFFPUNKT FÜR „Hier wählen alle“ durften Personen mit ALTEINGESSENE UND und ohne deutschem Pass ihre Stimme ZUGEZOGENE abgeben. Die Aktion kam gut an. „Das Die Neue Nachbarschaft ist eine Platt- Wichtigste an der Neuen Nachbarform „für Kunst als Mittel für poli- schaft ist aber, neue Leute kennenzutisches und soziales Handeln“, so lernen“, meint Marina.
Nauras Ali 26, Moabit … hat schon viele Freundinnen und Freunde in der Neuen Nachbarschaft kennengelernt.
M EIN UN G
»AN ERSTER STELLE MENSCHEN«
FLÜCHTLINGE, AUSLÄNDER, MIGRANTEN — MENSCHEN BEKOMMEN EINE ROLLE ZUGESCHRIEBEN, WENN SIE NACH DEUTSCHLAND KOMMEN. QUEEN ABU RASHED FINDET, DIESES DENKEN MÜSSEN WIR FALLEN LASSEN.
STOP HATE L
iebe Leserinnen und Leser, ich bin eine Frau mit Fluchterfahrung aus Syrien. Egal welche Hautfarbe wir haben, woher wir kommen oder welches Label, zum Beispiel Flüchtling, wir bekommen – in all diesen Unterschieden sind wir an erster Stelle alle Menschen. Das macht das Schönste in uns Menschen aus, unsere Unterschiede. Natürlich gibt es viele Auseinandersetzungen, so ist das Leben. Aber was gerade in unserer Zeit passiert, ist eine Schande für die Menschheit. Was wir als Flüchtlinge erleben, ist eine traurige Sache: Diskriminierung, Druck, Stress, schlechte Behandlung und so weiter.
Wir sind Menschen. Und auf der Welt gibt es zwei Arten von Menschen: gute und schlechte. Unabhängig davon, woher sie kommen. Wie bei der Hand: Sie hat fünf Finger – und sind sie alle gleich? Nein. So ist es auch bei den Menschen. Deshalb sollten Menschen nicht pauschalisieren. Jeder hat zwar das Recht, ein Urteil zu fällen, aber nicht ohne den Menschen vorher kennengelernt zu haben. Ich glaube, wir werden nicht für immer Flüchtlinge sein. Keiner will Flüchtling bleiben. Jeder hat eine Würde. Ich möchte gerne in Deutschland leben, aber nicht unter dem Label Flüchtling.
In Neubrandenburg, wo ich zuerst ankam und Deutsch lernte, behandelte man mich schlecht. Die Menschen schauten von oben auf mich herab, beleidigten mich und wechselten die Straßenseite. Das tat mir sehr weh. Manche haben Mitleid mit Flüchtlingen. Mitgefühl ist auf jeden Fall sehr notwendig. Aber Menschen mit Fluchterfahrung wollen nicht besonders behandelt werden. Dann können sie sich besser integrieren und sich als ein Teil der Gesellschaft fühlen.
Queen Abu Rashed
18, Wilmersdorf … findet es gut, wenn Menschen positiv mit Verständnis, Frieden und Liebe aufeinanderzugehen.
FRUCHTFLEISCH WAS BEDEUTET KIEZ FÜR DICH?
Fotos: Omar Sheikh Dieh
»NACHBARSCHAFT«
»EINKAUFEN«
»KLEINE STADT«
KUDDUS, 28 JAHRE, CHINA
JOACHIM, 62 JAHRE
VICTORIA, 24 JAHRE
FÜR MICH SIND DIE NACHBARN WICHTIG. SIE SIND WIE VERWANDTE, WIR HELFEN UNS. DER PROPHET MOHAMMED HAT UNS GERATEN: WENN DEIN NACHBAR HUNGER HAT, DANN SOLLTEST DU NICHT SCHLAFEN.
KIEZ BEDEUTET FÜR MICH, DASS ICH MICH WOHLFÜHLE, ALLE EINKAUFSMÖGLICHKEITEN HABE UND NETTE LEUTE. MEINER NACHBARSCHAFT WÜRDE ICH DIE NOTE 2 GEBEN.
EIN UMFELD MIT MENSCHEN AUS VERSCHIEDENEN LÄNDERN UND SOZIALEN SCHICHTEN. ICH HABE HIER ALLES, WAS ICH BRAUCHE. DER KIEZ IST WIE EINE KLEINE STADT IN BERLIN. ICH SEHE IM SUPERMARKT ZUM BEISPIEL IMMER DIE GLEICHEN PERSONEN.
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DER KIEZ, DER KEINER IST – WAS BRINGT UNS ZUSAMMEN?
JEDEN TAG WIMMELT ES AUF DER WIESE VOR DEM DEUTSCHEN BUNDESTAG VON MENSCHEN AUS ALLEN ECKEN DER WELT – TOURISTINNEN UND TOURISTEN, DIE SICH AN DEN BELIEBTESTEN HOTSPOTS BERLINS MIT BRATWURST UND SELFIE-STICK VERSAMMELN. IST DAS NOCH KIEZ? EIN ORTSTEIL, SCHEINBAR VÖLLIG LOSGELÖST VOM REST DER STADT – AUSSER ZU DEMONSTRATIONEN WIE AM 22. OKTOBER. TAUSENDE EINWOHNERINNEN UND EINWOHNER BERLINS KAMEN AUS VIELEN KIEZEN ZUSAMMEN, UM GEGEN RASSISMUS UND HASS GESICHT ZU ZEIGEN. VOM HAUPTBAHNHOF BIS ZUM BRANDENBURGER TOR – EINE TOUR MIT LENA GIBBELS.
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Zu Gast in Berlin – T ouristinn Touristen en und orientiere n plan vor dem Bran sich am Stadtdenburge r Tor.
Einer der wenigen, die täglich im Kiez sind, wird von den meisten Vorbeigehenden nicht wahrgenommen. Dieser Mann aus der rumänischen Kleinstadt Targu Mures hat am Nachmittag vier 50-Cent-Stücke in seinem Becher.
Das Brandenburger Tor ist no Schauplatz für teure Brezeln, beinahe allen Teilen der Welt verwandelte sich der Platz: z Berlinern aus vielen Kiezen d gegen Fremdenhass im Deuts
beinahe jeder Souvenirs kann man an Berlin“-Shirts, Ecke kaufen – „I love pelmännchen, Am 4-Euro-Postkarten, t. ehr beg rz He was das
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Fotos: Lena Gibbels
U2, X10, S46, Ringbahn – nicht hier. Im Regierungsviertel wird man eher von den typischen roten Hop-on-Bussen begrüßt.
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Touristenführungen alle r Sp läuft man hier oft genug übe Weg. Zu Fuß, mit dem Fahrr ten Bus – oder mit Seg ways. was?
hen aus Mehrere Tausend Mensc n Teilen der ere and d un zen vielen Kie ntag vor Son am Welt sammelten sich ein Zeium , Tor er urg enb dem Brand zen. set zu chen gegen Rassismus
ormalerweise (links) , Selfies und Menschen aus t. Am 22. Oktober (rechts) zahlreiche Berlinerinnen und demonstrierten gemeinsam sche Bundestag.
prachen er den rad, im ro. Moment,
Eine bunte Menge demonstriert für ein buntes Deutschland – die Stimmung ist gut, es geht um Toleranz statt Hass. “Ganz klar gegen Nazis!” schallt es aus den Lautsprechern durch das Regierungsviertel.
Ohne mindestens fünf Flyer kann man die Demo kaum verlassen. Zahlreiche antirassistische Gruppen und Vereine verteilen Buttons, Infomaterial und Schilder.
Menschen jeden Alters nahmen an der Demo teil – von Familien…
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ie Jüngere
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… bis zu den Älteren. Alle setzen sich gemeinsam gegen Xenophobie ein.
Lena Gibbels 18, Karlshorst
Das Regierungsviertel wurde an diesem Sonntag zum Sch auplatz der Akzeptanz und Vielfal t.
… schaut von außen auf den Bundestag – mit oder ohne Touristinnen und Touristen!
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»ALLES HIPPIES«
WER IN BERLIN AUFGEWACHSEN IST, HAT ZU JEDEM KIEZ EIN BILD IM KOPF. DOMINIK GLANDORF HAT DIE KLISCHEES ZUSAMMENGETRAGEN. ACHTUNG: STEREOTYPE NUR MIT AUSREICHEND IRONIE GENIESSEN!
Wedding: ARABISCHE GROSSFAMILIEN & STUDIERENDE
Pankow: SINGLES
Moabit: MULTI-KULTI UND ARBEITERSCHAFT
Reinickendorf: RENTE
Spandau: GEHÖRT NICHT MEHR ZU BERLIN
Friedrichshain: JUNGE, REICHE & ÖKO-FAMILIEN Reinickendorf
Pankow
Marzahn: PLATTENBAU
Lichtenberg
Spandau
FriedrichainKreuzberg
CharlottenburgWilmersdorf
Kreuzberg: HIPPIES UND NIGHTLIFE
TempelhofSchöneberg
Steglitz-Zehlendorf
Charlottenburg: VERSNOBT IM HÜBSCHEN ALTBAU
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MarzahnHellersdorf
Neukölln
Grafik: Charles Lother
Zehlendorf: BONZEN
Mitte
Treptow-Köpenick
Köpenick: NAZI VS. ANTIFA Schöneberg: DURCHSCHNITT
Neukölln: HIPSTER VS. HARTZ IV
Dominik Glandorf 21, Moabit … sortiert öfter mal seine Schubladen neu.
HEIMAT, HEIM, KIEZ!
OB BOURGEOIS MIT PELZMANTEL DURCH CHARLOTTENBURG SPAZIEREN ODER IN FAIR-TRADE-MODE DAS NÄCHSTE VEGANE CAFÉ IN KREUZBERG ANSTEUERN – DIE VIELFALT ZWISCHEN DEN BERLINER KIEZEN SCHEINT UNBEGRENZT. DOMINIK SUJKA, NAURAS ALI UND QUEEN ABU RASHED FRAGTEN BERLINERINNEN UND BERLINER, WAS SIE UNTER DEM BEGRIFF „KIEZ“ VERSTEHEN.
KIEZE: HEIMAT ODER NUR ZWECKRAUM?
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er Kiez ist eine kleine, identitätsstiftende Umgebung. So empfindet es der 58-jährige Harald. Er ist aufgewachsen in einem Schöneberger Kiez und lebt nun seit sieben Jahren nicht weit vom Mierendorffplatz entfernt. Weil der Kiez von der Spree und Kanälen umgeben ist, fände die Abschottung nicht nur gedanklich statt, meint er. Harald schwelgt in Nostalgie. Er erzählt, wie er einen Großteil seiner Jugend in einem der zahlreichen Jugendclubs in seinem Kiez verbachte. Er schätzte den damaligen persönlichen Austausch mit Gleichaltrigen und das friedliche Miteinander. Für ihn ist der Kiez eine Gemeinschaft mit starkem Zugehörigkeitsgefühl. „Ich hab den Kiez damals nur zum Feiern verlassen“, sagt er lachend. Für ihn war wichtig, dass es viele soziale Einrichtungen gegeben habe. Über die Jahre hätte sich das allerdings geändert, sagt er. „Die Menschen sind grimmiger geworden“. Jeder gehe seinen eigenen Weg. Die Lebensunterhaltskosten
Foto: Lena Gibbels
überlegen, aber antwortet entschlossen auf die Frage, was sie unter „Kiez“ versteht. „Wenn ich über die Turmstraße laufe, treffe ich immer zahlreiche Freunde“, meint sie. Es fühle sich wie ein kleines Dorf an. Anders als in Sofia seien die Menschen in Moabit freundlicher. Illyana führt das auf das junge Durchschnittsalter zurück. In Berlin gebe es nicht „das“ Stadtzentrum, in dem alle Aktivitäten stattfinden. „Es gibt überall etwas zu entdecken“, sagt sie. Trotzdem möge sie Moabit am liebsten.
seien unerschwinglich geworden. Die Mieten seien zu hoch, als dass man sich mit einer mageren Rente einen Kinobesuch leisten könnte. Nichts fürchtet er mehr, als an „ICH VERMISSE DEN DUFT den Stadtrand gedrängt zu werden. „Seinen MEINER NACHBARSCHAFT“ Kiez verlassen zu müssen, ist das Schlimmste, was einem Berliner passieren kann“, Der 30-jährige Mohammed musste aus sagt er. Dort würde er sich isolierter als be- seiner syrischen Heimatstadt vor dem reits jetzt fühlen. Krieg fliehen. Er ist nun seit zwei Jahren in Berlin. Derzeit arbeitet er in Moabit, wohnt aber noch in einer FlüchtlingsLOKALPATRIOTISMUS unterkunft. Er erzählt von seinem Haus IST FREMD in Syrien, das er von seinem Großvater Ganz anders blickt die 22-jährige BWL-Stu- geerbt hatte. Die Olivenbäume, die dort dentin Anna auf die Frage. So etwas wie Lo- stehen, hätten ihn durch seine Kindheit kalpatriotismus sei ihr fremd. „Obwohl ich begleitet. „Ich vermisse den Duft meiner gebürtige Berlinerin bin, nehme ich keine Nachbarschaft“, sagt er. Berlin sei zwar Grenzen wahr“. Glücklich machen sie hier eine schöne Stadt, aber Mohammed sehe in Charlottenburg nur die niedrigen Mieten. seinen Platz in Syrien. Seine ganze VerIhre Freizeit verbringe sie zumeist in Kreuz- wandtschaft lebte in derselben Nachberg – weg von der Langeweile. barschaft. „Kiez heißt für mich Familie“, Illyana ist 23 Jahre alt und kommt aus der fasst er zusammen. In Syrien sei die Solibulgarischen Hauptstadt Sofia. Sie muss darität viel größer gewesen. Jeden Abend
hätte sich die gesamte Familie zusammen zu einem Festmahl getroffen. Mohammed wünscht sich, endlich auch in Berlin anzukommen.
KIEZ BLEIBT VAGE Der Begriff „Kiez“ bleibt vage. Und er wird wohl auch vage bleiben. Die einen sehen ihn als kitschige Farce, die anderen als eine identitätsstiftende Lebensmentalität. Er ist dem Orts- und Zeitgeist unterworfen und durch individuelle Erfahrungen geprägt. Gerade deswegen ist er eine Berliner Eigenheit. Selten sind Toleranz und Kulturvielfalt so präsent wie hier.
Dominik Sujka 17, Mierendorff-Insel Nauras Ali 26, Moabit Queen Abu Rashed 18, Wilmersdorf … kämpfen für eine effektive Dönerpreisbremse.
FRUCHTFLEISCH WAS BEDEUTET KIEZ FÜR DICH?
Fotos: Omar Sheikh Dieh
»JUNG UND DYNAMISCH«
»RELIGIONSFREIHEIT«
»AUGENHÖHE«
TIM, 27 JAHRE, FRIEDRICHSHAIN
ABDALLAH, 43 JAHRE, ALT-MOABIT
LEA, 20 JAHRE
ICH BIN VOR DREI JAHREN NACH BERLINFRIEDRICHSHAIN GEZOGEN. NACH EINER KURZEN UNTERBRECHUNG WOHNE ICH NUN WIEDER DORT, WEIL DER KIEZ EXTREM DYNAMISCH UND JUNG IST. PERSONEN, DIE IN DEN KIEZ ZIEHEN, BRINGEN IMMER ETWAS NEUES MIT.
ICH BIN 1996 AUS DEM LIBANON NACH ALT-MOABIT GEKOMMEN. DIE GESELLSCHAFTEN IM LIBANON UND IN DEUTSCHLAND SIND UNTERSCHIEDLICH, ABER ICH FINDE ES GUT, DASS ES HIER EGAL IST WELCHE RELIGION MAN HAT.
DAMIT VERBINDE ICH LEUTE, DIE MIR NAHESTEHEN, DIE ÄHNLICHE POLITISCHE ANSICHTEN HABEN UND MIT DENEN ICH MICH AUF AUGENHÖHE AUSTAUSCHEN KANN.
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MOABIT – VON CURRYWURST ZU DÖNER
JEDER KIEZ IST EINZIGARTIG. MOABITER UND MOABITERINNEN HABEN SOPHIA ANDERS UND DOMINIK GLANDORF ERZÄHLT, WAS IHREN KIEZ BESONDERS MACHT.
FRÜHER EIN GROSSES KAUFHAUS: HEUTE REIHEN SICH CASINOS AN SPÄTIS.
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ine herbstliche Brise im Gesicht, den Geruch von nassem Laub in der Nase und einen Soundtrack aus Straßenlärm und Handwerksarbeiten in den Ohren. Berlin-Moabit an einem Samstagvormittag im Oktober. Hektisches Treiben von Menschen verschiedener Herkunft und Altersgruppen. Ein Geschäft reiht sich an das nächste, vor allem Gastronomie. Eingebettet in Verkehrsadern erstreckt sich der Kleine Tiergarten zwischen der Heilandskirche und der Ibn-Rush-GoetheMoschee.
DIE MISCHUNG MACHT‘S Folgt man den verschiedenen Gerüchen von vietnamesischer Küche bis Bockwurst durch die Seitenstraßen der Turmstraße, landet man in der Arminiusmarkthalle. Sie bietet eine Mischung aus Streetfood und Hausmannskost und erscheint damit wie eine Brücke zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Dieser Mix macht die Halle für Daniela Preis zu ihrem Lieblingsort in Moabit. Die 45-jährige Mutter lebt mit ihrer Tochter in einer der ruhigeren Straßen des Stadtteils und genießt samstags nicht nur gerne ein Mittagessen in der Markthalle, sondern besucht auch regelmäßig den Platz vor der Heilandskirche. Dort stapeln sich
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heute Bücher, Gläser, Kerzenständer und verändert, meint Annemarie Ruhr weiter. Klamotten. Der Mini-Flohmarkt ist in „Früher fuhr noch Bolle mit ‘nem Pferdevollem Gange. Durch die vielen verschie- wagen und ‘ner Glocke durch Moabit und denen Menschen, die auf der Suche nach hat Milch verkauft. Dann kamen BürogeSchnäppchen sind, erinnert der Markt bäude und Eigentumswohnungen“, fasst fast an die großen, beliebten Flohmärkte sie zusammen und lächelt einer jungen in Kreuzberg oder Friedrichshain. „Moa- Mutter zu, die nach einem Spielzeug für bit ist wie Kreuzberg vor dreißig Jahren: ihren Sohn sucht. Es begegnen einem eine wilde Mischung aus Alt-Berlinern viele junge Mütter und Väter mit Kindeund -Berlinerinnen, Menschen mit Migra- wagen. Sie scheinen das Herbstwetter auf tionshintergrund und den jungen Men- einem Spaziergang durch den Kleinen schen, denen der Rest der Stadt zu teuer Tiergarten zu genießen. ist“, meint auch Daniela Preis und stöbert weiter in alten Büchern. MOABIT BEI NACHT Hinter den Verkaufstischen preist Annemarie Ruhr, 59, ihre Ware an. Die Nachts soll sich das Bild vom Kiez algebürtige Berlinerin ist in Moabit geboren lerdings ändern – Moabit als krimineller und aufgewachsen: „Das ist mein Kiez“, Brennpunkt. Abdunlaye Sounaye erzählt, sagt sie. Sie erzählt, dass sie diesen Sams- dass ihm regelmäßig Drogen angeboten tag gemeinsam mit anderen Bewohnern werden würden. Das Angebot wolle er jeund Bewohnerinnen des Kiezes alles ver- doch nicht annehmen, meint er lachend. kauft, was sich über die Jahre bei ihr zu Viele Bewohner und Bewohnerinnen Hause angesammelt habe. Früher sei Mo- Moabits beklagen die steigende Anzahl abit ein Arbeiterviertel gewesen, meint krimineller Handlungen und Übergriffe. sie. Heute würden immer mehr Neuan- Pro Tag kommt es laut Polizei zu zwei kömmlinge den Kiez für sich entdecken. Kriminaldelikten. Einige führen dies auf Annemarie Ruhr erinnert sich noch leb- die wachsende Zahl aus dem Ausland haft an den ersten Mitschüler aus einer stammender Menschen zurück. „Als wir türkischen Gastarbeiterfamilie. Er habe Flüchtlinge hier hatten, bin ich mit dem sich gegen die Diskriminierung, die er er- BaseballSchläger rausgegangen“, verrät fahren hätte, nur mit Fäusten verteidigen eine alte Dame in einem dicken Winterkönnen. Der Kiez hätte sich sehr stark mantel mit besorgter Miene.
Foto: Omar Sheikh Dieh
Auch Imbissbesitzer Ali ist der Meinung, dass die veränderte Sozialstruktur sich negativ auf die Sicherheit und die Ruhe des Kiez auswirke. Es gebe zwar Einrichtungen wie die Initiative „Moabit hilft!“ oder die Caritas-Bezirksstelle Mitte. Er plädiere aber dennoch für mehr soziale Einrichtungen, vor allem für Erwachsene, denen die Integration in das KiezLeben schwer falle. Wie viele Stadtteile in Berlin macht der Moabiter Kiez nahe dem Kleinen Tiergarten einen Wandel durch – die Geschäfte auf der Turmstraße und auf Alt-Moabit wechseln, es begegnen einem neue Gesichter auf den Straßen und das kulinarische Angebot verändert sich. Der Wandel geht weiter und es bleibt spannend, wie Bewohnerinnen und Bewohner mit Veränderungen im Kiez umgehen.
Sophia Anders 19, Witzleben-Kiez Dominik Glandorf 21, Moabit … stürzten sich in den Kiez-Dschungel und waren von Fremdenfeindlichkeit überrascht.
F R I S CH , F R UC HTIG, S E L BS TGE P R ES S T – M IT M ACHEN @PO LIT IK O RAN G E.DE
I MPR ESSUM Diese Ausgabe von politikorange entstand im Rahmen der medienpädagogischen Workshops des Projektes „What’s up Moabit?“, die in Online- und Print-Redaktionen vom 01.05. bis zum 15.11.2017 stattfanden. Herausgeber und Redaktion: politikorange c/o Jugendpresse Deutschland e.V., Alt-Moabit 89, 10559 Berlin www.politikorange.de
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rintmagazine, Blog und Videos: politikorange erreicht sein Publikum über viele Kanäle und steht neuen Wegen offen gegenüber. Junge, kreative Köpfe berichten in wechselnden Redaktionsteams aus einer frischen Perspektive. Ob aktuelle Themen aus Politik und Gesellschaft oder die kritische Begleitung von Veranstaltungen – politikorange ist mittendrin.
POLITIKORANGE – DAS MULTIMEDIUM politikorange wurde 2002 als Veranstaltungszeitung ins Leben gerufen. Rund 130 Ausgaben wurden seither produziert. Seit Anfang an gehören Kongresse, Festivals, Parteitage und Events zum Programm. 2004 kamen Themenhefte hinzu, die aktuelle Fragen aus einer jugendlichen Sichtweise betrachten. 2009 nahm politikorange Video und Blog ins Portfolio auf und präsentiert spannende Beiträge unter den Labels politikorange TV und blog.politikorange.de.
WO KANN ICH POLITIKORANGE LESEN?
jugendlicher Perspektive. Frei nach dem Motto: frisch, fruchtig, selbstgepresst.
Gedruckte Ausgaben werden direkt auf WER MACHT POLITIKORANGE? Veranstaltungen und über die Landesverbände der Jugendpresse Deutschland Junge Journalistinnen und Journalisten e.V. verteilt. Im Online-Archiv auf politik- – sie recherchieren, berichten und komorange.de können digitalisierte Magazine mentieren. Wer neugierig und engagiert durchgeblättert und Videos aufgerufen in Richtung Journalismus gehen will, werden. Printausgaben können kostenlos ist bei politikorange an der richtigen nachbestellt werden – natürlich nur, so- Adresse. Genauso willkommen sind belange der Vorrat reicht. Für das Stöbern geisterte Fotografinnen und Fotografen, auf dem Blog genügt der Aufruf von po- Videoredakteurinnen und -redakteure litikorange.de. sowie kreative Köpfe fürs Layout. politikorange funktioniert als Lehrredaktion: Die Teilnahme ist kostenlos und wird WARUM EIGENTLICH für jede Ausgabe neu ausgeschrieben – POLITIKORANGE? der Einstieg ist damit ganz einfach. Den Welchen Blick haben Jugendliche auf Po- Rahmen für Organisation und Vertrieb litik und gesellschaftliche Veränderungen? stellt die Jugendpresse Deutschland. Du politikorange bietet jungen Menschen willst dabei sein? Infos zum Mitmachen zwischen 16 und 26 Jahren eine Plattform gibt es unter politikorange.de, in unfür Meinungsaustausch und den Ausbau serem Newsletter und via Facebook und eigener Fähigkeiten. Engagement und Be- Twitter. geisterung sind die Grundpfeiler für journalistisch anspruchsvolle Ergebnisse aus mitmachen@politikorange.de
Chefredaktion (V.i.S.d.P.): Tim Lüddemann (t.lueddemann@jugendpresse.de) Redaktionsleitung: Sebastian Scheffel (sebastian@scheffel.eu) Bildredaktion: Omar Sheikh Dieh (omarsheikhdieh@gmail.com) Layout: Charles Lother (mail@charleslother.de)
Landesjugendring Be
Redaktion: Nauras Ali, Sophia Anders, Lena Gibbels, Dominik Glandorf, Queen Abu Rashed, Dominik Sujka
Jahresbericht
Projektleitung: Corinna von Bodisco (c.bodisco@jugendpresse.de) Inga Dreyer (i.dreyer@jugendpresse.de) Projektbetreuender Bundesvorstand: Maximilian Gens (m.gens@jugendpresse.de) Julian Kugoth (j.kugoth@jugendpresse.de) Druck: BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH Auflage: 3.500 Exemplare Ein besonderer Dank gilt dem Jugendbund djo-Deutscher Regenbogen, Landesverband Berlin e.V., dem Landesjugendring Berlin sowie dem Team der Jugendpresse Deutschland und allen unseren Interviewpartnerinnen und -partnern.
Ein Projekt der
in Zusammenarbeit mit der
Gefördert durch den
EINEN HINTERGRÜNDIGEN BLICK WERFEN: DIE REDAKTIONSMITGLIEDER AM 22.10.2017 AUF DER DEMONSTRATION „GEGEN HASS UND RASSISMUS IM BUNDESTAG“.
Foto: Omar Sheikh Dieh
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„Die Neue Nachbarschaft in der Beusselstraße im Moabit ist eine große Gemeinschaft. Wir sind ein Raum der Möglichkeiten und ein Ort, wo Menschen zueinander finden. Es entstehen soziale Kontakte und ein gelebtes Miteinander. Wir sind ein Bildungsprojekt, ein Sozial- und Kulturzentrum für die Nachbarschaft aus der ganzen Welt.“ Marina Naprushkina Gründerin des Projektes. Siehe Seite 4
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