Liebe Leserinnen und Leser,
ein Kiez ist zwar klein, vieles bleibt dennoch
unentdeckt. Zeit zum Verweilen
oder für zufällige Begegnungen – das
kommt im Alltag meist zu kurz. Eine
Vielzahl an zweiten Blicken bräuchte es,
um Unentdecktes wahrzunehmen und
Vorurteile abzubauen. Als Projektleiterin
des Jugendpresse-Projektes „What’s
up Moabit?“ begleitete ich 2017 mehrere
medienpädagogische Blog-Redaktionen.
Zum Abschluss trafen sich zehn junge
Menschen ein Wochenende im Jugendpresse-
Büro und warfen einen zweiten
Blick auf ihre Kieze und die anderen
Redaktionsmitglieder. Um „Kiezkram“
zu erschaffen, tauschten wir Ideen und
Meinungen aus, verglichen Sprachstrukturen,
schrieben, lachten und aßen
zusammen. Wir stellten zudem fest:
„Kiez“ ist ein unklarer, vieldeutiger Begriff.
Daher haben die Teilnehmenden
ihren Themenradius in verschiedener
Weise aufgespannt. Er reicht über viele
Kieze: Vom Porträt zur Initiative „Neue
Nachbarschaft“ in der Beusselstraße bis
hin zur Fotoreportage im Regierun