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UNTERNEHMER KIMMO KULOJÄRVI

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PONSSE OPTI 8

PONSSE OPTI 8

„ES IST ALLES SO GELAUFEN, WIE ERWARTET“.

Kimmo Kulojärvi aus Kemijärvi sagt lachend, dass die Dinge so gelaufen sind, wie erwartet: Es gab viele echte Emotionen und Aha-Momente, seit er seine berufliche Laufbahn als Maschinenunternehmer eingeschlagen hatte.

Kimmo Kulojärvi begann im Februar 2008, als Forstunternehmer zu arbeiten. Zuvor war er 13 Jahre lang Maschinenfahrer. „Wahrscheinlich bin ich ein bisschen rastlos, weil mir die Arbeit als Fahrer langsam zu langweilig wurde. Ich hatte das Gefühl, dass mir als Fahrer die

Herausforderungen und Aha-Momente fehlten“, so Kimmo.

Damals war Eero Mursu aus Posio Kimmos Arbeitgeber bei Metsä-Mursu Oy. Er hat Kimmo darin bestärkt, sein eigenes Unternehmen zu gründen. „Darüber musste ich erst ein bisschen nachdenken. An einem Tag fühlte es sich wie eine extrem gute Idee an, und an anderen schreckte mich der Gedanke an ein eigenes

Unternehmen ab. Eero meinte, ich soll darüber nur an den guten Tagen nachdenken“, erinnert sich Kimmo.

Kimmo Kulojärvi beschloss schließlich, seinem

Arbeitgeber einen Harvester und einen Rückezug abzukaufen. Außerdem übernahm er einen Teil der

Verträge seines Arbeitgebers mit Stora Enso. „Nach der Anfangszeit haben sich die Dinge genau so entwickelt, wie erwartet. Seitdem waren meine Tage nicht mehr grau und trist. Als Unternehmer erfahre ich die ganze

Zeit echte Emotionen“, scherzt Kimmo.

Eine emotionale Achterbahn war wahrscheinlich, wenn man bedenkt, wann Kimmo Kulojärvi Oy gegründet wurde.

Anfang 2008 hatte der Boom längst eingesetzt. Kulojärvis

Unternehmen hat einen beeindruckenden Start hingelegt.

„Nach einigen kleinen Rückschlägen im ersten Monat lief das erste Jahr für das Unternehmen finanziell besser, als ich es jemals erwartet hätte.“

Der gute Start war jedoch notwendig, denn im folgenden Jahr gingen die Erntemengen zurück. „Unsere Maschinen standen etwa vier Monate auf dem Hof. Das war eine schwierige Zeit. Aber nachdem das erste Jahr so gut war, haben wir das Ganze gut überstanden“, so Kimmo.

Kimmo Kulojärvi Oy arbeitet immer noch für Stora Enso, jetzt allerdings als Vertragsunternehmer in Ostlappland. Dem Unternehmen gehören zwei Maschinengruppen, aber wenn man auch noch die Gruppe der Subunternehmer mit einbezieht, ernten insgesamt sieben Gruppen Holz für Stora Enso in Ostlappland. „Wenn man vom südlichen Teil von Kuusamo aus 100 Kilometer in Richtung Savukoski fährt, befindet man sich immer noch im selben Einsatzgebiet.“

Heute bezahlt das Unternehmen 12 Mitarbeitern ein Monatsgehalt. Neben Kimmo kümmert sich auch seine Frau Mia Kulojärvi um das Tagesgeschäft des Unternehmens. „Mia kümmert sich um den Papierkram und die Rechnungsstellung und sie kann sogar einen Tieflader fahren, wenn nötig.“

Auch die Bodenbearbeitung gehört zu den Dienstleistungen, die das Unternehmen anbietet. Seit Sommer dieses Jahres übernimmt Kimmo auch die Bodenbearbeitung mit einem Bagger.

„Das ist mein Zweitjob. Meine Hauptaufgabe ist das Führen des Unternehmens. Manchmal fahre ich auch eine Forstmaschine.“ „Das Führen eines Unternehmens beinhaltet alle möglichen Aufgaben, vom Waschen der Maschinen bis hin zur Tätigkeit als Geschäftsführer.“

Nachdem er mehr als zehn Jahre als Unternehmer gearbeitet hat – und nach all den echten Emotionen und sich verändernden Situationen – bedeutet das Fahren einer Forstmaschine eine echte Abwechslung für Kimmo: „Gerade Abendschichten sind erholsam, da man sich auf eine Sache konzentrieren kann und das Telefon nicht ständig klingelt.“

Neben all den anderen Aufgaben halten die Vertrauensstellungen, die er in der Koneyrittäjät, einer Vereinigung von Maschinenunternehmern, inne hat, Kimmo auf Trab. Kimmo Kulojärvi ist der Vorsitzende der Vereinigung Lapin Koneyrittäjät sowie Mitglied des Forstausschusses von Koneyrittäjät.

Es gibt überraschend viele Tage im Jahr, an denen ich zu verschiedenen Veranstaltungen als Repräsentant der Maschinenunternehmer eingeladen werde. Auch wenn die Veranstaltung selbst nicht so viele Stunden in Anspruch nimmt, bleibt trotzdem keine Zeit für andere Dinge.“

Die Reise kann einen Tag oder auch mehrere Tage dauern, aber Kimmo ist der Meinung, dass es sich lohnt. „Es handelt sich hierbei um eine positive Sache. Meiner Meinung nach leistet vor allem der Forstausschuss gute und wichtige Arbeit. Dort kann man Einfluss auf Bereiche nehmen, die die ganze Nation betreffen. Gleichzeitig lernt man beim Erfahrungs- und Ideenaustausch neue Dinge kennen, die dem eigenen Geschäft zugute kommen. Durch die Vertrauensstellungen habe ich außerdem viele Maschinenunternehmer in ganz Finnland kennengelernt.

WACHSTUMSPOTENZIAL UND CHANCEN Kimmo Kulojärvi möchte sein Unternehmen weiterentwickeln und ausbauen. In Lappland stehen zwei große Investitionsprojekte an, die die Art der Holznutzung beeinflussen werden. „In ihnen steckt Potenzial. Da gibt es einmal das Projekt von Metsä Group in Kemi und dann Kemijärvis eigene Bioraffinerie Boreal Bioref. Bioref liegt etwa drei Kilometer von hier entfernt. Werden die Projekte umgesetzt, steigt die Nachfrage nach Holz in dieser Region signifikant an.

Es stellte sich bereits die Frage, ob es genug Holz für beide Projekte gibt. Kimmo Kulojärvi sieht die größte Herausforderung darin, die Waldbesitzer dazu zu bringen, Holz zu verkaufen.

Dagegen wird in Zukunft die größte Herausforderung für Holzernte und -rückung die Verfügbarkeit von Fahrern sein, sagt Kimmo. Auch wenn er selbst aus Rastlosigkeit vom Fahrer zum Unternehmer wurde, um seinem Leben mehr Abwechslung zu verleihen, weiß Kimmo, wie anspruchsvoll die Arbeit eines Fahrers sein kann. Die hohen Anforderungen und der Stellenwert der Tätigkeit sollten stärker thematisiert werden. „Maschinenfahrer sollten mehr Wertschätzung erfahren. Die Arbeit als Fahrer ist anspruchsvoll. Für den Job müssen sie top ausgebildet sein. Wenn junge Leute das sähen, würde das Interesse an diesem Bereich sicherlich steigen.“

Der Start von Kimmo Kulojärvis eigener Laufbahn als Fahrer war recht lustig und ging schnell. Im Oktober 1995 überzeugte er Eero Mursu, ihm ein dreiwöchiges Praktikum als Maschinenfahrer anzubieten. Kimmo hatte in Posio eine zweijährige Ausbildung in der Forstmechanik absolviert, und im August gerade sein drittes Ausbildungsjahr in der Forstschule Hirvaa begonnen, um Maschinenfahrer zu werden. Als die Ausbildungszeit begann, brach Kimmo die Schule ab und kehrte nie wieder zurück. „Das einzige was ich daran bereue ist, dass ich den Schweißkurs verpasst habe. Schweißkenntnisse hätte ich gut gebrauchen können. Ich weiß schon wie das geht, aber nur durch Herumprobieren“, lacht Kimmo. Nach der Anfangszeit haben sich die Dinge genau so entwickelt, wie erwartet. Seitdem waren meine Tage nicht mehr grau und trist. Als Unternehmer erfahre ich die ganze Zeit echte Emotionen“, scherzt Kimmo.

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