momentum 02/2019

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momentum Das österreichische Porsche Kundenmagazin

2019 /

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DER JAHRHUNDERTSPORTWAGEN Der Porsche 917 feiert Jubiläum

FORM FOLGT PERFORMANCE Das neue Cayenne Coupé ZEIT ZUM LEBEN Auftanken und Auspowern im Salzburger Lammertal


Inhalt 08

Form folgt Performance Das neue Cayenne Coupé 14

Motorsport Erfolgreicher Saisonstart 16

Roadtrip Zeit zum Leben 24

Porsche Design Timepieces 1919 Datetimer Ennstal-Classic Special Edition 29

Porsche Classic 917 – Der Jahrhundertsportwagen 36

Interview Elina Garanča über die Klassik-Open-Air-Events 2019 36

Event-Rückblick Porsche Golf Cup World Final 2019

Weit weg vom „daily business life“. Roadtrip

→ Seite 16


Edit orial

917 Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Leserinnen und Leser! Impressum Eigentümer und Verleger: Porsche Austria GmbH & Co OG, Louise-Piëch-Straße 2, 5020 Salzburg. Herausgeber: Dr. Helmut Eggert. Redaktions­leitung: Mag. Joachim Wald, MSc. Layout: BAZZOKA Creative GmbH, Stelzhamerstraße 5a, 5020 Salzburg. Text: Christian Kerbler, Dr. Gerhard Kuntschik, Mag. Joachim Wald, MSc. Grundlegende Richtung: momentum ist die österreichische Porsche Kundenzeitschrift rund um die Themen Porsche Produkte und Dienstleistungen, Lifestyle, Veranstaltungen usw. Druck: Samson Druck GmbH, 5581 St. Margarethen 171. Alle Preisangaben in diesem Heft: unverbindliche, nicht kartellierte Richtpreise inkl. MwSt. und NoVA (inkl. § 6a NoVAG, Fracht sowie länderspezifischer Fahrzeugausstattung bei Fahrzeugpreisen). Die im Heft angegebenen Verbrauchs- und CO2-Werte beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen den verschiedenen Fahrzeugtypen. Druck- und Satzfehler sowie Preis­ änderungen vorbehalten.

Kein anderer Rennwagen hat die Welt von Porsche so verändert wie der 917. Die brachiale Kraftentfaltung, die unglaubliche Höchstgeschwindigkeit und das unberechenbare Fahrverhalten der ersten Modelle trieben den Piloten anfangs den Angstschweiß auf die Stirn. Aber nachdem die Ingenieure die Aerodynamik im Griff hatten, war der 917 kaum mehr zu schlagen und hat über Jahre die Lang­ strecke dominiert – nicht nur in Europa!

410 km/h, gönnte sich aber auch knapp einen Liter Sprit pro Kilometer. Für uns Österreicher hat der 917 eine ganz besondere Bedeutung: Konstrukteur: Ferdinand Piëch; Erster Le-Mans-Gesamtsieg: der 917 eingesetzt von Porsche Salzburg; Langzeit-Rundenrekord in Le Mans: Dr. Helmut Marko im 917. Für uns Gründe genug, unserer Ikone die Titelgeschichte zu widmen!

Auch in der nordamerikanischen CanAmSerie war der 917 eine dominante Größe und wurde dafür aufgerüstet: Zur Saison 1973 haben die Entwickler den Hubraum auf 5,4 Liter aufgebohrt und bis zu 809 kW/ 1100 PS aus dem V12-Motor herausgeholt. Mit erhöhtem Ladedruck sollen sogar mehr als 1103 kW/1500 PS möglich gewesen sein. Damit schaffte der Spyder atembe­ raubende Geschwindig­keiten von mehr als

Gute Unterhaltung beim Lesen! Herzlichst

Dr. Helmut Eggert Geschäftsleitung Porsche Österreich 3


Der letzte seiner Art Der 911 Speedster geht als Sondermodell in Serie. Er wird das letzte Modell der Baureihe 991 sein. Bei der Entwicklung standen der 911 R (2016) und der 911 GT3 Pate. Für ein emotionales Sounderlebnis im Cockpit sorgt ein hochdrehender, 510 PS starker Vierliter-Boxer-Saugmotor. Das Sechsgang-GTGetriebe wird von Hand geschaltet. Optisch schlägt

der neue Speedster die Brücke in die eigene Historie – zum Urahn aller Porsche Sportwagen, dem 356 „Nr. 1“ Roadster von 1948. Daran erinnert auch die limitierte Auflage des neuen 911 Speedster: Ab Mitte 2019 werden im Stammwerk in Zuffenhausen exakt 1.948 Exemplare gefertigt.

911 Speedster – Kraftstoffverbrauch kombiniert: 13,8 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 317 g/km


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Warm-up momentum

1 Eine schnelle Runde mit Christian Klien Österreichs ehemaliger Formel-1-Fahrer Christian Klien hat im Rahmen von „Sport und Talk aus dem Hangar-7“ wieder prominente Persönlichkeiten auf den Beifahrersitz seines Porsche eingeladen, um mit ihnen eine schnelle Interview-Runde auf dem Salzburgring zu drehen. Dieses Mal nahmen der österreichische Kabarettist und Komiker Alex Kristan sowie der Torhüter von Red Bull Salzburg, Alexander Walke, im neuen Porsche 911 (992) Platz. Nach einigen wertvollen Tipps von Profi Klien wurden die Plätze getauscht und Kristan und Walke durften selbst ans Steuer. Ob sich der Kabarettist aus Mödling – er ist unter anderem für seine parodierten Stimmen von Heinz Prüller, Franz Beckenbauer oder Toni Polster bekannt – oder der deutsche Goalie besser am Steuer angestellt haben, sehen Sie demnächst auf ServusTV.

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Warm - up

↑↑ Der Porsche 909 (rechts) entstand nach ähnlichen Vorgaben wie der Boxster Bergspyder.

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Der Boxster Bergspyder erkundet den Hausberg der Salzburger Er ist eine absolute Rarität und im wahrsten Sinne des Wortes ein Einzelstück. Bereits im Jahr 2015 erteilt der Porsche Vorstand einer Projektgruppe aus Weissach den Auftrag, einen möglichst leichten und reduzierten Sportwagen auf Basis des Typs 981 zu bauen. Das Vorbild: der legendäre Porsche 909 Bergspyder, der vor knapp 50 Jahren mit ähnlichen Vorgaben entstanden ist. Mit seinem fahrfertigen Gewicht von nur 384 Kilogramm der leichteste jemals von Porsche eingesetzte Rennwagen. Für die Ingenieure liegt damit der Name für das Projekt aus 2015 auf der Hand: 981 Bergspyder. Auf Basis eines Boxster entsteht ein einsitziger Sportwagen, ohne Verdeck, ohne Türgriffe und ohne Frontscheibe. Das Gewicht des fahrfertigen 981 Bergspyder liegt bei 1.099 Kilogramm. Angetrieben wird er vom 3,8 Liter großen Boxermotor aus dem Cayman GT4. Das beeindruckende Leistungsgewicht liegt bei 2,8 Kilogramm pro PS. Die große Hürde für dieses Meisterstück war die Zulassungs­fähigkeit in einigen Ländern. Deshalb blieb der Bergspyder ein Einzelstück. Umso schöner, dass er im Rahmen des Gaisbergrennens 2019 offiziell gezeigt und für eine Erkundungsfahrt auf den Salzburger Gaisberg eingesetzt wurde.

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Form follows Emotion Ein Leben ohne Gefühle mag manchem vielleicht verführerisch einfach und bestechend geradlinig erscheinen. In Wirklichkeit ist es einfach nur leer. Das gilt natürlich nicht nur für uns selbst, sondern auch für unsere mobilen Verkörperungen auf der Straße. Denn genau das sind Autos schon seit Langem und hoffentlich noch ewig für uns. Nicht nur biedere Transportkäfige auf Rädern, nein, vielmehr ein Ausdruck unserer Individualität, ein Statement. All jene, die das Außergewöhnliche bevorzugen, werden einmal mehr bei Porsche fündig. Gestatten: das neue Cayenne Coupé. Text → Christian Kerbler 8

Fotos → Porsche AG


Pro duk t

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Pro duk t

→→ Luft nach oben: Dank der um 30 mm tieferen Rücksitze und des großen Panorama-Glasdaches ist das Raumangebot im Fond des Cayenne Coupés sehr großzügig. Wahlweise kann zwischen 2 Einzelsitzen mit mittigem Ablagefach oder 2+1-Komfort-Fondsitzen entschieden werden.

→→ Fahrspaß serienmäßig: Cayenne Coupé-Besitzer genießen neben allen Annehmlichkeiten des neuen Porsche Advanced Cockpit noch zusätzliche Features wie das Sport Chrono-Paket und die elektrisch verstell­ baren 8-Wege-Sportsitze mit integrierten Kopfstützen.

Manchmal ist das Leben selbst schlauer als jedes Expertentum. Als 2008 ein gewisser süddeutscher Premium-Hersteller erstmals die Gene von SUV und Coupé in den Mixer warf, fühlten sich nicht wenige Kenner der Branche genötigt, sich lautstark die Bäuche vor Lachen zu halten. Wer sollte so etwas bitte schön kaufen? Immerhin verband dieses neue Genre vermeintlich die Schwächen beider Elternteile, die unterschiedlicher nicht sein konnten: SUV – groß, schwer, unhandlich. Coupé: wenig bis kein Stauraum. Was folgte, war ein saftiger Tritt in die „Nieren“ eben jener Zweifler. Denn die hatten einen wichtigen Faktor in ihrer Gleichung vergessen: Manchmal WILL man einfach nicht vernünftig sein, manchmal WILL Mensch einfach seinen Gefühlen freien Lauf lassen und die Schönheit, das Exotische, das auffällig andere vor die Garage stellen. Mittlerweile gehört die Gang der SUV-Coupés fix in unser Straßenbild und weist Jahr für Jahr stets steigende Marktanteile aus. 10

Keiner braucht ihn, jeder will ihn Kein Geringerer als Ferry Porsche prägte vor über 50 Jahren den legendären Spruch, der sich heute einmal mehr als die Grundwahrheit der Branche erweist. Der nur auf den ersten Blick flapsige Sager bezog sich damals auf den gerade erst den Kinderschuhen entwachsenen 911. Und natürlich zitiert das neue Cayenne Coupé nicht zufällig die ikonische Silhouette des Sportwagens aller Sportwagen. Und überhaupt: wenn eine Marke den Begriff „Sportlichkeit“ vollmundig und glaubwürdig in den Raum stellen darf, dann wohl Porsche. Der Cayenne hat im Winkelwerk schon seit drei Generation keine echten Gegner, das Coupé legt mit seiner knackigen Linienführung und einmal mehr zugespitzter Technik noch ein paar Schäuferl oben drauf. Lust auf eine neue Erfahrung? Hier kommen die Details!


↑↑ Zum Sprung bereit: So muss ein SUV-Coupé aussehen. Geduckt und mit stolzer Haltung löst das Cayenne Coupé gekonnt die Spannung zwischen dem wuchtigen Körper und der typisch abfallenden 911er-Linie auf.

Performance im Fokus Während der Cayenne stets die perfekte Balance zwischen Raumangebot und Sportlichkeit bietet, nimmt sich das Coupé naturgemäß mehr Freiheiten in Sachen Design und Performance. Das bedeutet aber keineswegs, dass beim Cayenne Coupé die klassischen SUV-Tugenden über Bord geworfen werden. Aber im Zweifel fällt die Entscheidung stets zugunsten des sportlicheren Auftritts und einer schärferen Fahrdynamik. Das spiegelt schon der optische Auftritt klar wider: Die Frontscheibe geht mit der A-Säule deutlich flacher ins serienmäßige Panorama-Festglasdach über. Mit einer Fläche von über zwei Quadratmetern ist es im direkten Wett­ bewerbsumfeld einzigartig. Zum Schutz gegen Sonne und Kälte dient ein integriertes Rollo.

Weiter hinten fällt der neue Dachspoiler ins Auge, bevor das deutlich breiter gestaltete Heck (plus 18 mm Spurbreite) ins Spiel kommt. Hier ist das zentrale Stil­element die Kofferraumkante. Die Porsche Designer haben es mit der neu gestalteten Heckklappe, einer flachen Scheibe und dem adaptiven Heckspoiler geschafft, den Gegensatz eines für Porsche typisch flach auslaufenden Hecks und eines sehr dominant wirkenden SUV-Hinterns aufzulösen. Ist der Spoiler eingefahren, zeigen sich klassische Porsche Proportionen. Obwohl man vor einem SUV steht, erinnert die Formensprache an die des 911. Fährt der Spoiler aus, gewinnt das Heck optisch bis zu 135 mm an Höhe, es entsteht eine Anpressfläche, die für aerodynamischen Abtrieb und optischen Auftrieb sorgt.

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„Schönheit ermuntert die Seele zum Handeln.“ Dante, La Divina Commedia

↑↑ Druckvoll: Die Kombination aus festem Dachkanten- und adaptivem Heckspoiler des Porsche Active Aerodynamics (PAA)-Systems erhöht die Stabilität bei hohem Tempo und reizt auch das querdynamische Potenzial des Cayenne Coupés voll aus.

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Pro duk t Das neue Porsche Cayenne Coupé ist ab sofort bestellbar. In Österreich beginnen die Preise bei 104.130,–* Euro für das Cayenne Coupé, bei 123.695,–* Euro für das Cayenne S Coupé und bei 189.675,–* Euro für das Cayenne Turbo Coupé.

↓↓ Carbon-Diät: Erstmals bietet Porsche für die Cayenne-Modellreihe beim Coupé drei optionale Leichtbau-Sport-Pakete an. Zentrales Element dabei ist das konturierte Carbondach, das im Vergleich zum Glasdach satte 21 kg an Gewicht spart und den Schwerpunkt des Fahrzeuges absenkt.

Verbrauchs- und CO2-Emissionswerte**: Cayenne Coupé: Kraftstoffverbrauch kombiniert 9,4 – 9,3 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert 215 – 212 g/km Cayenne S Coupé: Kraftstoffverbrauch kombiniert 9,4 – 9,2 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert 216 – 212 g/km Cayenne Turbo Coupé: Kraftstoffverbrauch kombiniert 11,4 – 11,3 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert 261 – 258 g/km Nähere Informationen finden Sie unter www.porsche.at

→→ Alles außer gewöhnlich: Die Optik des neuen Porsche Cayenne Coupé wird von der flachen Frontscheibe und der schnell abfallenden „Flyline“ über der breit ausgestellen Hinterachse dominiert.

Leichter werden leicht gemacht Als Premiere in der Cayenne-Modellreihe lassen exklusive Leichtbau-Sportpakete beim Coupé auf Wunsch die Pfunde purzeln. Zentrales Element ist hier das konturierte Carbondach, das im Vergleich zum Pendant aus Glas alleine schon 21 kg einspart und damit den fahrdynamisch so wichtigen Schwerpunkt des Fahrzeuges noch einmal deutlich absenkt. Dazu werden 22-Zoll-Leichtmetallräder, das auch einzeln erhältliche Sport Design-Exterieurpaket und zahlreiche Carbon-Details gereicht. Innen werden die Sitze in einer herrlichen Kombination aus Leder und klassischem Karostoff gefertigt, Lenkrad und Himmel sind in schwarzem Alcantara gehalten. Genial! Apropos Interieur: Während die vordere Reihe wie schon beim großen Bruder alle Annehmlichkeiten der aktuellen Cayenne-Generation inkl. Porsche Advanced Cockpit und Direct Touch Control genießt, kommt auch hinten der Komfort nicht zu kurz. Die Fondsitze sind wahlweise mit zwei Plätzen plus Ablagefach oder in einer 2+1-Konfiguration zu haben. Sie sind um 30 mm abgesenkt, um ordentlich Kopffreiheit zu garantieren. Und ja, es gibt auch einen vernünftigen Kofferraum: 625 Liter Volumen lassen sich durch Umlegen der Rücksitze bis auf 1540 Liter erweitern.

Drei aufregende Alternativen Kluge Kundinnen und schöne Kunden haben die Wahl zwischen drei Motorisierungen: Im Cayenne Coupé leistet der Sechszylinder-Turbo 340 PS und entwickelt ein maximales Drehmoment von 450 Nm. Der Sprint von 0 auf 100 km/h ist dank serienmäßigem Sport Chrono-Paket in sechs Sekunden (Leichtbaupaket 5,9 sec). Topspeed: 243 km/h. An der Spitze rangiert als Austrias Next Top-Model(l) das Cayenne Turbo Coupé. Hier bleibt dank dem genialen 4,0-l-Biturbo-V8 mit 550 PS kein Auge trocken. 770 Nm Drehmoment hebeln die Gesetze der Physik mit jedem Druck auf das rechte Pedal temporär aus. 0 auf 100 km/h in atemberaubenden 3,9 Sekunden! Erst bei 286 km/h halten sich Motorleistung und Luftwiderstand die Waage. Genau dazwischen ergänzt ein leistungsstarker V6Biturbo-Motor mit 2,9 Litern Hubraum das Angebot: das Cayenne S Coupé mit 440 PS und 550 Nm. Mit der S-Variante und den drei optionalen LeichtbauSport-Paketen lässt es sich in 4,9 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen. Denn das Leben ist ein­ deutig zu aufregend und zu kurz, um ein langweiliges Auto zu fahren. Carpe Coupé!

* Unverbindlicher, nicht kartellierter Richtpreis inkl. NoVA, MwSt., inkl. länderspezifischer Ausstattung und Fracht. Stand: 21.3.2019 ** Die Verbrauchs- und CO2-Emissionswerte wurden nach dem neuen Messverfahren WLTP ermittelt. Vorerst sind noch die hiervon abgeleiteten NEFZ-Werte anzugeben. Diese Werte sind mit den nach dem bisherigen NEFZ-Messverfahren ermittelten Werten nicht vergleichbar.

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Saisonstart mit Siegen und einer besonderen Trophäe Österreichs Porsche Motorsportler legten gleich ordentlich los. Und warum Walter Lechner jetzt einen Löwen zuhause hat. Text → Gerhard Kuntschik

Fotos → Porsche AG, Salzburger Nachrichten

Na das fängt ja gut an: Dank der „asymmetrischen“ Super Season der World Endurance Championship (WEC) von Mai 2018 bis Juni 2019 kann Porsche schon im Frühjahr einen weiteren WM-Titel feiern. Denn nachdem von 2015 bis 2017 je drei Fahrerund Konstrukteurstitel in der großen Prototypenklasse LMP1 gelangen, zog nun die GTE-Abteilung eindrucksvoll nach. Die Plätze drei (Christensen/ Estre) und acht (Lietz/Bruni) bei den Sechs Stunden von Spa-Francorchamps reichten schon aus, um noch vor dem Finale in Le Mans (15./16. Juni) den Markentitel nach Stuttgart zu holen. Der Ybbsitzer und sein italienischer Kollege wären an sich Dritte geworden, erhielten aber nachträglich eine fragwürdige Zeitstrafe, wodurch sie zurück­fielen – und ihre WM-Chancen in der Fahrerwertung einbüßten. Lietz war von einem Konkurrenten „angeschoben“ worden und dadurch selbst gegen seinen Vordermann geprallt.

Geringe Chance für Lietz und Bruni auf den Fahrertitel So werden sich wohl die beiden Wahl-Österreicher im Porsche Team, der in Bregenz lebende Franzose Kévin Estre und der in Wien beheimatete Däne Michael Christensen, im 24-Stunden-Klassiker an der Sarthe den Fahrertitel sichern – sie müssten ausfallen und Lietz/Bruni gewinnen, um den Endstand noch zu drehen. ↑↑ Ungemütlich: winterliche Bedingungen Anfang Mai in Spa-Franchorchamps

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Mot or sp or t ←← Besonderer Moment: Hans-Joachim Stuck überreicht Walter Lechner sen. den Goldenen Löwen für dessen Lebenswerk.

↑↑ Porsche hat sich in Spa-Francorchamps vorzeitig den Weltmeistertitel der Kategorie GTE-Pro in der World Endurance Championship WEC gesichert.

Porsche fokussiert bereits die nächste Herausforderung „Für Porsche ist es die Fortsetzung erfolgreicher Jahre. Porsche ist im Motorsport eine feste Größe. Man sieht, wie sehr man mit Erfolgen im Motorsport ein ganzes Unternehmen begeistern kann. Danke an alle unsere Mitarbeiter, die an diesem herausragenden Erfolg beteiligt waren“, erklärte Porsche Sportchef Fritz Enzinger. Der Steirer ist derzeit viel beschäftigt, denn neben der Le-Mans-Vorbereitung läuft auch das Testprogramm mit Porsches erstem FormelE-Boliden (am Steuer Neel Jani) auf Hochtouren für den Einstieg in die sechste Saison ab Dezember.

Perfekter Auftakt für Lechner Racing Der Porsche Supercup-Auftakt im Rahmen des Formel-1-GP von Spanien in Barcelona bestätigte, warum Teamchef Walter Lechner schon Ende der Vorsaison meinte: „Unsere Konkurrenz kann kein Rosa mehr sehen!“ Denn wie im Vorjahr mit Ammer­müller und Preining ging Lechners Serie in den rosa Cup-911ern weiter, in dem Porsche Junior Julien Andlauer auf Platz eins und Ammermüller zu Rang drei rasten. Mit Tio Ellinas und Al Faisal Al Zubair belegten weitere LechnerFahrer die Ränge vier und acht.

↑↑ Noch haben der Österreicher Richard Lietz und sein Teamkollege Gianmaria Bruni zumindest eine theoretische Chance auf den Fahrer-Titel in der WEC.

Siege für Preining und Bachler Der Linzer Thomas Preining, der heuer zum „Porsche Young Professional“ aufstieg, setzte sich gleich zum Auftakt des ADAC GT Masters ordentlich in Szene: Mit seinem deutschen Partner Robert Renauer im Herberth-Porsche GT3 wurde er in Oschersleben im ersten Lauf Sechster, siegte im zweiten und verließ die Magdeburger Börde als Gesamtleader. Und auch der Judenburger Klaus Bachler hatte Grund zur Freude: Im Blancpain Endurance Cup in Monza feierte er mit Zaid Ashkanani und Andrea Rizzoli im 911er GT3 einen Überraschungssieg.

Goldener Löwe für Walter Lechner sen. Doch die größte Überraschung erlebte Walter Lechner sen. Anfang April bei der Leonidas-Sportgala der Salzburger Nachrichten im Terminal 2 des Airports: Er wurde vier Monate vor seinem 70. Geburtstag für sein Lebenswerk mit dem Goldenen Löwen geehrt – und sein alter Kumpel und früherer Gegner Hans-Joachim Stuck hielt die launige Laudatio. Der Faistenauer, der keine Ahnung von seiner Ehrung hatte, war zutiefst gerührt – und hatte Tränen in den Augen. „Diese Auszeichnung bedeutet mir sehr, sehr viel“, gestand er nachher gefasst.

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Ro adtrip

Zeit zum

Leben Ausspannen, auftanken und genießen auf der einen Seite. Auspowern, sich messen und Spaß haben auf der anderen. Mit unseren Mountainbikes im Gepäck haben wir uns ins Salzburger Lammertal aufgemacht, um unsere Männerfreundschaft ein bisschen mehr zu pflegen und in eine völlig analoge Welt einzutauchen. Text → Joachim Wald Fotos → BAZZOKA Creative, Cathrine Stukhard, Günter Standl 17


→→Urlaubstrio: Bewegung, Ruhe und Genuss – das Lammertal im Salzburger Land erfüllt all unsere Ansprüche an die passende Urlaubsregion. ←← Die maximale Dachlast des Porsche Dachtransportsystems beträgt 75 kg und ist mit unseren Carbon-Custombikes lange nicht erreicht.

Annaberg und die Bischofsmütze

Vergangenes Jahr war es der Skiausflug, heuer ein Mountainbike-Wochenende – unseren jährlichen Männerausflug zu dritt lassen wir uns nicht nehmen, auch wenn Stress und Ver­ pflichtungen es recht eifrig versuchen. Dass wir keinen Winter-Termin gefunden haben, finden wir mittlerweile gar nicht mehr schlimm. Denn die Skier werden ganz einfach durch Mountainbikes ersetzt, es geht ohnehin viel mehr ums Zusammensein und die Balance aus körperlicher Anstrengung und Entspannung.

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Bei einer Sache sind wir uns schnell einig: Wir möchten an einen Ort, der weit weg von unserem „daily business life“ in der Stadt ist und uns eine Umgebung bietet, in der wir uns richtig auspowern können. Fündig geworden sind wir schließlich in Annaberg. Die exklusiven Chalets der Luxuslodge „Zeit zum Leben“ – zwischen 60 und 150 m2 groß – sind für Pärchen, Familien und größere Runden gleicher­ maßen geeignet. Das liegt vor allem daran, dass sie urig-gemütlich sind, man relativ abgeschottet von seinen Nachbarn ist und wirklich alles vorfindet, was man – in unserem Fall Mann – braucht. Die Ausstattung reicht von einer Küche, die alle Stückerl spielt, bis zu Sauna, Hot Tub, Kamin, Kugelgrill und vielem mehr. Die Idee der Gastgeberin Christine Schwaighofer, dass es ihren Gästen an rein gar nichts fehlen soll, ist in jedem Detail spürbar.


Ro adtrip

Die Region Dachstein-West

Zeit für den gemütlichen Teil

Die Sauna, der Hot Tub und die Grillerei müssen – oder besser gesagt wollen – wir uns aber erst verdienen. Deshalb machen wir uns mit den Bikes auf den Weg und nehmen die NeubachtalRoute. Die 32,4 km klingen erst nicht nach sonderlich viel, jedoch gilt es auch 1.111 Höhen­ meter hinaufzutreten, was bei dieser Distanz durchaus knackig ist. Dennoch möchten wir die angegebenen vier Stunden Fahrzeit deutlich unterbieten – ein bisschen Herausforderung und Wettbewerb unter Freunden darf schon sein. Für alle, die es gemütlicher angehen möchten, bietet die Runde mit der Jausen­station Halmgut auch eine tolle Einkehr­möglichkeit. Uns reichen der herrliche Blick auf die Bischofsmütze und die kühle, frische Luft als Belohnung. Zumindest vorerst, denn zu Hause wartet schließlich schon Grillfleisch erster Güte im Kühlschrank. Das wird, inklusive herrlicher Beilagen, auf Wunsch vom Team der Luxus­lodge zur Verfügung gestellt.

Die 1.111 Höhenmeter sind gar nicht so ohne, doch anmerken lassen tut es sich natürlich keiner von uns. Und dank der anregenden Gespräche sind Anstrengung und Zeit ohnehin fast vergessen. Übrigens sind wir dieses Mal auch ohne elektrische Verstärkung unterwegs. Auch wenn wir als langjährige Mountainbiker E-Bikes mittlerweile durchaus lieben gelernt haben, möchten wir auf „normale“ Bikes nicht ganz verzichten. So normal sind unsere Zweiräder auch gar nicht, ganz im Gegenteil. Mit den 5071er Bikes aus dem Hause Radsport Dornik – alles personalisierte Unikate aus Wals bei Salzburg – sind wir auf absoluten HighendTeilen unterwegs. Leichtes Carbon, ausgezeichnete Steifigkeit. Dementsprechend gut performen die Räder auch bergauf wie bergab.

„Erreichbarkeit ist schon lange kein Luxus mehr.“

↑↑ Regionale Hightech-Funktionsmode – im Flagship-Store von Martini Sportswear in Annaberg sind wir alle drei fündig geworden.

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Müssen wir wieder nach Hause? Am nächsten Morgen finden wir bereits frisches Gebäck vor der Tür und im Kühlschrank viel frisches Obst, selbst gemachte Marmeladen und regionale Säfte. Keine Frage, hier könnte man wirklich länger bleiben – deutlich länger als ein Wochenende. Und deshalb entscheiden die beiden Familienväter in der Runde auch, diesen Ort für den Urlaub mit ihren Lieben vorzuschlagen. Denn hier kann man noch deutlich mehr erleben: Wandern, Klettern,

↑↑ Die Bischofsmütze und das Dachstein-Massiv bieten die perfekte Kulisse für unser BBQ auf der Terrasse des Luxus-Chalets.

Hot Tub Zurück in unserem Chalet stellt sich nur die Frage, welche der Annehmlichkeiten wir uns zuerst gönnen möchten. Zuerst grillen, dann Sauna, dann Hot Tub oder doch genau andersrum? Bei einem kühlen Bier wird die Reihenfolge ausdiskutiert und alle sind zufrieden. Platz zum Zurückziehen gibt es auf unseren drei Etagen übrigens reichlich. Auch mehrere Flatscreens sind vorhanden. Diese bleiben aber dieses Wochenende genauso ausgeschaltet wie der mobile Datenempfang unserer Smartphones. Erreichbarkeit ist eben schon lange kein Luxus mehr.

→→ Formvollendet: der Panamera 4 E-Hybrid Sport Turismo und die 5071-Costumbikes – jedes ein Unikat

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Ro adtrip

↓↓ Nur zwei der Highlights des offenen Wohnbereichs: die professionell ausgestattete Küche und der offene Kamin

Luxuslodge

„Zeit zum Leben“ →→ 3 Nächte für 2 Personen im Chalet Bischofsmütze oder Mahdalm in der Luxuslodge „Zeit zum Leben“ inklusive einem reichhaltigen Frühstückskorb mit regionalen Spezialitäten und täglich knusprigem Frühstücksgebäck →→ Begrüßungs-Sekt →→ Alleinige Benützung der Sauna im Chalet und des beheizten Badezubers (Hot Tub) im Freien →→ 2 E-Mountainbikes zum Ausborgen (nach Verfügbarkeit) →→ Kaffee- und Teeauswahl in der Küche →→ Bademäntel und Hauspatschen für den Aufenthalt

Vorteilsangebot für Porsche Kunden

Raften, Reiten, Golfen oder Skifahren – um nur ein paar Möglichkeiten zu nennen. Für die nächste Männerrunde werden wir uns dann traditionellerweise wieder etwas Neues suchen. Nach Skifahren und Mountainbiken einigen wir uns schließlich auf einen Roadtrip mit unseren „Oldies“ aus Zuffenhausen. Ein paar Pässe werden natürlich auch dabei sein. Und dank der nicht vorhandenen Servo fällt das dann auch durchaus unter Sport.

→→ Holz für den offenen Kamin →→ E-Tankstelle →→ Endreinigung

Ihr Porsche Mehrwert →→ 1 Teilmassage pro Person →→ Picknick für einen Ausflug mit dem Mountainbike oder mit dem Porsche in die Berge (mit Köstlichkeiten gefüllter Picknick-Korb, Picknickdecke und Zubehör) oder →→ Fondue für 2 Personen mit den besten Stückerln von Rind und Schwein sowie Gemüse, Salaten, Grillsaucen und frisch gebackenem Brot

€ 230,– bzw. € 235,– pro Person/Nacht im Chalet Das Package ist buchbar von 01.06. bis 20.12.2019

Informationen und Buchung mit dem Kennwort „Porsche“

Luxuslodge „Zeit zum Leben“ Steuer 88, A-5524 Annaberg Telefon: +43 664 423 26 62 E-Mail: info@luxuslodge.at www.luxuslodge.at 21


Editor's Choice Der Porsche Playmobil Mission E Der Held aus dem neuen Playmobil „The Movie“, der Porsche Mission E von Playmobil mit Fernsteuerung. Mit dabei Rex Dasher. Für Kinder ab 5 Jahren geeignet. € 70,–

Rucksack

Unisex Parka

Mit Roll-Top aus strapazierfähigem, wasserabweisendem Material. Großes Hauptfach mit Laptopfach und verstecktem Fach an der Rückseite. € 129,–

Mit verstaubarer Kapuze und zwei Seitentaschen. Brusttasche mit Reißverschluss und eine versteckte Brusttasche mit einem nahtfeinen Reißverschluss und einem innenliegenden Zugang. In XS–3XL erhältlich. € 299,–

2-in-1 Reisetasche Aus strapazierfähigem, wasserabweisendem Material. Großes Hauptfach, separates Laptopfach und Nassfach. Auch als Rucksack zu tragen. € 179,–

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Por s ch e Driver 's S e le ct ion

Die neue Urban Kollektion! Porsche Design Sonnenbrille P‘8478 Die P'8478 war 1978 die erste Sonnenbrille der Welt mit Wechselglasmechanismus. Mit Schnellverschluss können die Gläser im Handumdrehen ausgetauscht und unterschiedlichen Lichtverhältnissen angepasst werden. Fassung in Light Gold aus Titan. Gläser aus Polycarbonat mit 100 % UV-Schutz in Brown. Inklusive einem Paar Wechselgläser in Light Blue/ Silver Mirrored. € 380,–

Herren Sweatjacke Mit Kapuze, Brusttasche und perforierten Einsätzen. Oberarm-Unterseite und Rückenteil mit perforiertem Einsatz, Seitentaschen mit Reißverschluss. Porsche Namenszeichen auf Brusttasche. In S–3XL erhältlich. € 159,–

Damen Sweatshirt Mit zwei Reißverschluss-Seitentaschen. Schulterpasse perforiert und mit Reißverschluss. Porsche Namenszeichen auf Brust und Schulterpasse. In XS–XXL erhältlich. € 139,–

Damen Polo-Shirt Mit versteckter Reißverschluss-Seitentasche. Porsche Namenszeichen auf linkem Ärmel. In XS–XXL erhältlich. € 69,–

Mehr Informationen und weitere Accessoires erhalten Sie in Ihrem Porsche Zentrum, Porsche Service Zentrum oder unter www.porsche.at/e-Shop Alle Preise sind unverbindlich empfohlene Richtpreise in Euro inkl. 20 % MwSt. Alle Angaben vorbehaltlich Druck- und Satzfehler. Gültig, solange der Vorrat reicht. Preisänderungen vorbehalten. Porsche Konstruktionen GmbH & Co KG.

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Time meets Style 1919 Datetimer Ennstal-Classic Special Edition

Stuttgart. Pünktlich zum Startschuss der Ennstal-Classic, die vom 24. bis 27. Juli 2019 in Gröbming in der Steiermark stattfindet, lanciert Porsche Design eine Sonderedition der 1919-Kollektion. Die 1919 Datetimer EnnstalClassic Special Edition wurde exklusiv für die Oldtimer-Rallye, die seit 1993 ausgetragen wird, entworfen. Das legendäre Event, das bei Fahrern und Zuschauern gleichermaßen Begeisterung hervorruft, richtet sich ausschließlich an Besitzer von historisch bedeutenden Oldtimern, die vor 1973 gebaut wurden und heute dank ihrer stilbildenden Technik als Ikonen der Straße gelten. So wird in diesem Jahr Rennfahrerlegende Hans-Joachim Stuck den Porsche 356 B 2000 GS Carrera GT, besser bekannt als „Dreikantschaber“, aus der Sammlung des Porsche Museums pilotieren. Als neuer Uhrenpartner der Veranstaltung widmet Porsche Design der Ennstal-Classic 2019 eine ebenso funktionale wie elegante Sonderedition der 1919-Kollektion. Die 1919Linie steht ganz im Zeichen der Reduktion und

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fokussiert auf die intuitive Ablesbarkeit der Zeitanzeige. Die 1919 Datetimer Ennstal-Classic Special Edition thematisiert die Verbindung zur Veranstaltung durch raffinierte Details und das Logo auf dem Zifferblatt. Die Wurzeln von Porsche Design liegen im österreichischen Zell am See, inmitten der Berge, wo seit mehr als 40 Jahren technisch-funktionale Produkte entworfen werden. Demnach ist es nahe­ liegend, bei der bedeutendsten OldtimerRallye in Österreich die Rolle des offiziellen Timing-Partners zu übernehmen.

Design am Puls der Zeit Professor Ferdinand Alexander Porsche hatte eine klare Vorstellung von gelungener Gestaltung – so viel wie nötig, so wenig wie möglich. Für den Designer hatten Form und Funktion jeweils im Einklang zu sein. Die 1919-Kollektion von Porsche Design und die Sportwagen aus Zuffenhausen basieren auf dieser Philosophie


Por s ch e D e sign Tim e pie c e s

und haben daher zahlreiche Gemeinsamkeiten. Funktional, zeitlos stilbildend. Wie auch im Sportwagenbau ist jede einzelne Komponente – von den Zeigern über die Ziffern und Indizes bis hin zum matten und reflexfreien Hintergrund – optimal konzipiert, um im Zusammenspiel mit allen Komponenten jederzeit höchste Performance sicherzustellen. Mit der 1919 Datetimer Ennstal-Classic Special Edition nimmt Porsche Design Bezug auf die Historie von Porsche im Sportwagenbau, in diesem Fall auf den 356. Sie leitet sich aus dem Selbstverständnis der Bauart dieses historisch so bedeutenden Porsche ab. In allen Porsche Design-Uhren verankert sind Performance durch Leichtbau, Sportwagen-Gene und die Porsche Design-DNA. Seit Sekunde eins. Auf der Straße und am Handgelenk.

Stilikonen auf der Straße und am Handgelenk Die besonderen Kennzeichen der 1919 Date­ timer Ennstal-Classic Special Edition sind das in seinem Minimalismus ausdrucksstarke Ziffer­blatt und die charakteristischen Durchbrüche am Bandanstoß mit dem formschlüssigen Übergang zum Armband. Sie verleihen nicht nur eine einzigartige Leichtigkeit und Ergonomie, sondern eliminieren auch die konstruktionsbedingte Schwäche klassischer Hörner über einen Federsteg. Design im Dienst der Funktion.

Porsche seit Jahrzehnten erfolgreich unter anderem im Antriebsbereich eingesetzt wird, ist rund 40 Prozent leichter als Edelstahl und bietet neben optimaler Hautverträglichkeit und hoher Belastbarkeit auch besten Tragekomfort. Druckgeprüft bis 10 bar, verfügt die Uhr über ein erstklassiges Schweizer Mechanikwerk mit automatischem Aufzug, das mit einem Porsche Design-Icon-Rotor ausgestattet ist. Vollendet wird die klassische Anmutung der Uhr durch das Armband, das aus hochwertigem AlligatorLeder gefertigt ist. Die Porsche Design 1919 Datetimer Ennstal-Classic Special Edition kann ab sofort im Porsche Design Onlinestore unter www.porsche-design.com und im ausgewählten Uhren-Fachhandel zu einer UVP von 3.950,– Euro bestellt werden. Weitere Informationen auf www.porsche-design.com Folgen Sie uns auf: www.facebook.com/PorscheDesignGroup www.instagram.com/PorscheDesignOfficial www.twitter.com/PorscheDesign

Der fokussierte Aufbau des Zifferblattes richtet den Blick konsequent auf die Essenz der Armbanduhr – die Zeit aus jedem Blickwinkel heraus präzise anzuzeigen. Um dies durch ein möglichst großflächiges Zifferblatt zu gewährleisten, ist das Gehäuse so schmal wie möglich ausgeführt. Klare, arabische Ziffern und Strichindizes in Verbindung mit intensiver Super-Luminova-Auflage ermöglichen, auch bei schwierigsten Lichtbedingungen, eine intuitive Ablesbarkeit. Geschützt wird es von einem beidseitig siebenfach entspiegelten Saphirglas. Wie alle Zeitmesser von Porsche Design ist die 1919 Datetimer Ennstal-Classic Special Edition mit einem Gehäuse aus Titan ausgestattet. Das Hightech-Material, das bei

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Tequipment Porsche

Das passende Zubehör für Ihren Sommerurlaub ↓

Panamera

Elektrisch ausklappbare Anhängezugvorrichtung (E3) Kugelkopf der Anhängezugvorrichtung kann auf Knopfdruck elektrisch aus- und eingeklappt werden. statt € 3.150,–

ab € 2.665,–

Cayenne

Kühltasche (G2, G1 II) Mit 12-Volt-Anschluss und 12-Liter-Volumen zur Kühlung von Getränken und Speisen. Inklusive von Porsche patentiertem Befestigungssystem und Fahrzeugbatterie-Tiefentladeschutz. statt € 179,–

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gültig bis 31. Juli 2019

ab € 157,–


Por s ch e Te quipm e nt

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Fahrradheckträger Abschließbarer, klappbarer AluminiumHeckträger in Schwarz für bis zu 2 Fahrräder. Die schnelle und werkzeuglose Montage erfolgt auf der Anhängezugvorrichtung. Der Abklappmechanismus ermöglicht auch mit montiertem, beladenem Fahrradheck­ träger das vollständige Öffnen der Heckklappe. Der Fahrradheckträger lässt sich platzsparend zusammenlegen und dank der integrierten Tragegriffe komfortabel transportieren. statt € 789,–

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Sportabgasanlage (991 II)

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911 ↑

Apple® CarPlay (982) Apple® Car Play inkl. Sprachsteuerung Siri®, um Apps Ihres iPhones® auch während der Fahrt nutzen zu können. Inkl. Apple® Car Play-Schnittstelle in der Mittelkonsole. statt € 1.279,–

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Mit geändertem Endschalldämpfer und 2 zentriert angeordneten Endrohren in eigenständigem Design, hochglänzend silberfarben oder schwarz.

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Por s ch e C l assic ←← Alles wieder, wie es war: Rechtzeitig zur Sonderschau „Colours of Speed“ wurde der allererste 917 bei Porsche wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzt.

Der Jahrhundertsportwagen Beauty, Beast, Meilenstein ... der legendäre Porsche 917 feiert dieses Jahr seinen 50. Geburtstag. Grund genug, den spannenden Werdegang des „Jahrhundert-Rennwagens“ vom unfahrbaren Monster zum alles beherrschenden Seriensieger nachzuzeichnen. Eine Geschichte wie ein Krimi, inklusive einer kleinen Sportwagenschmiede am Rande des Abgrunds, großer Egos, todesmutiger Draufgänger und last, but not least ... Salzburger Schützenhilfe. Text → Christian Kerbler

Fotos → Porsche AG

Will man einem historischen „Helden“ zum Geburtstag gratulieren, muss man ihn als gewissenhafter Schreiber natürlich auch in seinen historischen Kontext stellen und sich die Umstände seiner Geburt anschauen. Schließen wir also die Augen und beamen uns retour in die ausklingenden 1960er-Jahre. Wie viele von denen, die damals (knapp, aber doch) dabei waren, neigt auch Ihr Autor dazu, die „guten alten Zeiten“ zu verklären. Motorsport war damals noch kein digital gestyltes Multimedia­erlebnis, sondern ein Massenspektakel zum Anfassen. Wo immer die Motoren brüllten, drängten sich die Massen bis an den Streckenrand, um möglichst nah dran zu sein. Überholt wurde gerne und oft, wenn auch mit Respekt vor dem Gegner und im Bewusstsein der Fragilität des eigenen Untersatzes. Gestorben wurde

leider auch regelmäßig, meist dramatisch inmitten eines Feuerballs aus Benzin und Öl. Schaut man sich Porträts der Helden dieser Zeit an, erkennt man oft eine große Ernsthaftigkeit, die den mediengerecht aufbereiteten, sorglosen Kindergesichtern der heutigen Rennfahrergeneration weitgehend fremd zu sein scheint. Damals ist Porsche noch weit vom heutigen Status als globaler Player entfernt. 1963 löst der 911 den betagten 356er ab, sein ewiger Ruhm ist noch nicht abzusehen. Daneben verdient man Geld mit dem Verkauf von ehemaligen Werksrennern an Privatfahrer und externen Entwicklungsaufträgen. Und natürlich spült auch der Käfer pro verkauftem Stück immer noch Lizenzgebühren in die Kassen. Porsches Motorsportprogramm ist seit Anbeginn eine fixe Größe im Unternehmen. Im Vergleich

↑↑ Der Erste, der Stärkste und alles dazwischen: Der eben erst in den Originalzustand zurückrestaurierte 917 mit der Chassisnummer 001 parkt stolz im Vordergrund. Dahinter ein 917 K in der klassischen „Gulf-Livery“. In der Mitte ein 917-10, schon mit dem bösen Turbo, und rechts außen der 917/30, mit über 1100 PS lange Zeit der stärkste Rennwagen überhaupt.

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zu den damaligen Hauptgegnern Ford und Ferrari gefällt man sich in der Rolle, mit leichten und flinken Davids die Goliaths der Konkurrenz zu ärgern. Umso höher sind die zahlreichen Erfolge zu bewerten, die das Porsche Rennteam regelmäßig einfährt. Geniale und in ihrer funktionalen Ästhetik wunderschöne Federgewichte wie die Typen 906, 907, 908 oder 910 bringen mit dem 350 PS starken 3,0-l-AchtzylinderBoxer ihre Fahrer in vielen Rennen rund um die Welt regelmäßig aufs Podest ... nur der Sieg im Prototypen-Klassement der 24 Stunden von Le Mans gegen die 7,0-lV8 aus Übersee oder Ferraris mächtige V12-Motoren scheint außer Reichweite.

Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen

↓↓ King of Cool. Hollywood-Legende Steve McQueen setzt dem 917 mit „Le Mans“ ein Denkmal. Auf diesem Poster ist er aber im 908/02 mit der Nummer 48 zu sehen. An Bord dieses Wagens wird er 1970 gemeinsam mit Peter Revson Zweiter beim 12-Stunden-Rennen von Sebring. Den 917 selbst darf er im Film aber nicht fahren. Die Versicherung legt sich quer.

Was dann passiert, ist, wie so oft, ein Zusammenspiel aus Politik, Glück und jemandem, der beides geschickt zum eigenen Vorteil nützt. Die oberste Motorsportbehörde FIA beschließt die in den Jahren 1966 und 1967 unschlagbaren Ford GT über eine Regeländerung ein- bzw. auszubremsen. Für die Saison 1969 wird für die Konstrukteurs- bzw. Markenweltmeister­ schaft (um die u. a. auch in Le Mans gefahren wird) ein Hubraumlimit von drei Litern festgesetzt. Das soll den europäischen Herstellern helfen, auf Augenhöhe mit den US-Konkurrenten zu fahren. Gut gemeint, geht aber in die Hose: Der Vorteil ist zwar, dass die bisherigen „Big Player“ nun keinen

passenden Antrieb mehr im Regal haben. Dafür ist das Zeitfenster für eine Neuentwicklung mit nur knapp sechs Monaten so eng, dass sogar Ferrari ein Jahr aussetzen muss und erst 1970 wieder in die WM einsteigt. Also installiert die FIA zusätzlich die Gruppe 4, um bis zum Ende der Saison 1971 die Starterfelder aufzufüllen. Voraussetzung: Sofern 50 identische Autos (die Stückzahl wurde nach anhaltenden weiteren Protesten der Hersteller im April 1968 auf 25 Stück reduziert) gebaut werden, darf auch ein 5,0-l-Aggregat mit an Bord. Ein 28-jähriger Techniker entdeckt rasch das entscheidende Schlupfloch in diesem aus der Not geborenen Reglement: Denn es ist von der FIA zwar nicht vorgesehen, aber eben auch nicht verboten, mit den Fünfliter-Autos in der für die neuen Dreiliter-Prototypen vorgesehenen Gruppe 6 an den Start zu gehen. Ein satter Hubraum und detto ... Wettbewerbsvorteil. Der junge Techniker, von dem vorher die Rede war, heißt übrigens Ferdinand Piëch, ist seit 1965 Chef der Porsche Entwicklungsabteilung, der auch das Ressort Motorsport untersteht und schon damals mit übermächtigem Ehrgeiz und Selbstvertrauen gesegnet. Er präsentiert seinem Onkel Ferry Porsche umgehend den gewagten Plan eines Gruppe-4-Prototypen. Internes Kürzel: 917! Damit will er dem Rest der Motorsportwelt zeigen, wo der Hammer hängt! Ferry ist alles andere als glücklich über den Vorschlag: Der enge Zeitplan zum Bau der 25 Autos und vor allem die finanzielle Dimension dieses aus seiner

↑↑ Dickie and the Beast. Richard „Dickie“ Attwood am Steuer der Nummer 23 auf dem Weg zum Sieg in Le Mans. Zu Beginn der Entwicklung des 917 ist Attwood nicht unbedingt der größte Fan des wilden Weissachers. Er hält ihn für unfahrbar und gefährlich. Heute ist sein Ruhm und seine Legende für immer mit der Nr. 23 verbunden.

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Por s ch e C l assic

←← 25 Stück bitte! In den 1960er-Jahren nehmen es vor allem die italienischen Rennwagenbauer mit der zur Homologation nötigen Stückzahl ihrer Racer nicht immer so ganz genau. Deshalb schaltet die FIA 1969 bei Porsche auf stur. Sie wollen 25 identische Autos sehen. Und die bekommen sie auch. Dafür arbeitet Porsche wochenlang auf Hochtouren.

↑↑ Strenge Kammer: An Bord eines 917 fühlen sich dank der drangvollen Enge nur kompaktere Personen wohl. Das schmucklose, dünne Lenkrad und der Schalthebel aus leichtem Balsaholz sind, wie alles an diesem Rennwagen, dem Leichtbau geschuldet.

Sicht äußerst gewagten Projektes bringt die kleine Firma Porsche an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit. Erst als sich VW verpflichtet, im Gegenzug zur Beibehaltung der „heiligen“ Luftkühlung zwei Drittel der Kosten zu übernehmen, gibt er sein Okay. Offiziell wird dieses VW-Körberlgeld übrigens immer bestritten. Was folgt, ist ein Parforceritt auf Messers Schneide, der heute so wohl nicht mehr möglich wäre: Am 12. März 1969, also gerade mal 10 Monate nach Freigabe des Projektes, rollt die Chassisnummer 917-001 auf dem Automobilsalon in Genf erstmals ins Rampenlicht. Acht Tage später taucht ein Inspektor der FIA

↑↑ Am Ziel, Juni 1970 an der Sarthe: Richard Attwood steuert den 917-023 nach 24 Stunden über die Ziellinie. Im Jahr davor ist er nur dreieinhalb Stunden vor dem Ende mit sechs Runden Vorsprung unterwegs, als das Getriebe den Geist aufgibt.

in Stuttgart auf, um zu überprüfen, ob Porsche die geforderten 25 Exemplare für die Homologation des 917 schon gebaut hat. Er findet drei fertige 917, 18 im Bau befindliche Exemplare und Teile für sieben weitere. Die Anerkennung der FIA und damit die Starterlaubnis für den großen Porsche Hoffnungsträger für die in Kürze startende Saison 1969 stehen auf dem Spiel. Nach einer durchaus lebhaft geführten Diskussion vertagt man die finale Überprüfung auf den 21. April. Porsche hat 30 Tage Zeit, um 22 Autos fertigzustellen! Jeder, der einen Schraubenschlüssel halten kann, packt mit an ... und Piëch spendiert seinem Team am 19. April Brathähnchen mit Sekt. Jahrzehnte

später wird er den 917 als das „riskanteste Auto meines Lebens!“ bezeichnen. Keine Sorge, der Mann weiß, was er tut! Das vermeintlich unüberschaubare Risiko, einen Rennwagen vom Reißbrett weg auf die Piste zu schicken, kontern die Porsche Ingenieure nämlich mit Bewährtem. Der 917 ist im Grunde keine Neu-, sondern vielmehr eine Weiterentwicklung. Er basiert auf dem Rahmen des erfolgreichen 908, diesmal statt aus Stahl aus leichtem Aluminium. Beim Fahrwerk ersetzt man die bei Porsche so gerne genommenen Drehstäbe durch Schraubenfedern und verbaut ultraleichte Radträger aus teurem Magnesium. Die 31


↑↑ Boxenstopp: Treffender als dieses Zeitdokument kann man die Atmosphäre der Rennstrecken der 1960er- und 1970er-Jahre nicht präsentieren. Unerreicht in Sachen Stil, ein Horror in Sachen Sicherheit. Eine Ära, in der, laut Sir Jackie Stewart, „Sex sicher und Motorsport gefährlich war“!

Karosserie besteht, wie damals üblich, aus hauchdünnem GFK. Auch für den legendären Motor greift man, wo es geht, auf bewährte Teile zurück. Der Hubraum von 4494 ccm ergibt sich anfangs aus der Verwendung der einzelnen Zylinder aus dem 908-Achtzylinder – nur hier eben mal zwölf.

Das „Geschwür“ verbreitet Angst und Schrecken 520 PS in einem knapp 850 kg schweren Rennwagen ... das sind Daten, die sich auch heute noch sehen lassen können. Damals erscheint der 917 seinen Piloten wie von einem anderen Stern. Nur leider ist es eher ein Todesstern. Erste Tests durch Rolf Stommelen und Hans Herrmann offen­baren gravierende Stabilitätsprobleme bei hohen Geschwindigkeiten. Zitat Hans Herrmann: „Der Sprung vom Dreiliter-908 zu diesem Monster war einfach

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zu groß. Das Fahrwerk konnte anfangs die Mammut­leistung des Motors nicht verkraften, und es gab Situationen, wo wir einfach die Gewalt über das Auto verloren. Es war oft hinterhältig und verschlagen wie ein störrisches Pferd.“ Dementsprechend verhalten ist die Vorfreude bei den Porsche Werksfahrern. Das Renndebüt des 917 findet am 11. Mai 1969 bei den 1000 km von Spa statt. Die Porsche Stars Jo Siffert, Brian Redman und Vic Elford testen den „weißen Riesen“ einige Runden im verregneten Training und sind sich danach allesamt einig: „Nein, danke! Wir fahren das Rennen mit dem alten 908!“ Einzig der junge Gerhard Mitter (von ihm stammt der wenig schmeichelhafte Sager „das Geschwür“) darf (muss!!!) als Versuchskaninchen an den Start. Er erwischt in der ersten Runde beim Hochschalten in den fünften Gang versehentlich den dritten ... und schießt

den, gegen Überdrehen äußerst allergischen Motor, in Fetzen. Jahrzehnte später haben auch andere Fahrer in Interviews zugegeben, den einen oder anderen Zwölfzylinder unterwegs in schierer Panik per Kupplungsdruck absichtlich in die ewigen Jagdgründe geschickt zu haben! Das erste Antreten in Le Mans 1969 verläuft erwartungsgemäß wenig erfreulich. Der Privatfahrer John Woolfe ist dem schlingernden Ungetüm nicht gewachsen und stirbt schon in der ersten Runde in einem Feuerball. Die Werkswagen atomisieren zwischendurch zwar alle bisherigen Rundenrekorde, müssen am Ende aber mit Kupplungsproblemen aufgeben. Das Fahrverhalten ist vor allem beim Anbremsen und in schnellen Kurven immer noch lebensgefährlich. Selbst die von Porsche entwickelten, ans Fahrwerk gekoppelten und damit beweglichen Spoilerklappen können das Monster nicht zähmen.


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Heilung in Sicht Es dauert bis in den Hochsommer 1969, bis der 917 dank der gewissenhaften Arbeit aller Beteiligten in die Spur kommt. Im August findet man in Zeltweg im Zuge eines Tests durch Zufall ein Heilmittel gegen das tückische Fahrverhalten. Mit dabei ist auch ein für die USA gedachter 917 PA mit einer offenen, leichten und nach hinten ansteigenden Karosserie. Das Auto fährt auf einen Schlag wie verwandelt: Brian Redman ist mit dem leichten Kleidchen auf Anhieb vier Sekunden schneller als mit der wuchtigen Langheck-Version. John Wyer, damals von Porsche mit dem Einsatz der Werkswagen betraut und Schöpfer der ikonischen hellblau-orangen Gulf-Livery, überreißt: Der 917 hat nicht wie vermutet ein Chassis-, sondern ein Aerodynamik-Problem. Mit Klebe­band, Alublech und Schrauben entsteht im Anschluss in kruder Improvisation die Form, die als 917 K (K für Kurzheck) sogar in Hollywood (Filmtipp: Steve McQueen: Le Mans) unsterblich geworden ist.

Rekorde für die Ewigkeit Stark, schnell und letztendlich auch stabil, pulverisiert der 917 in der Saison 1970 alle Gegner und schafft unter Hans Herrmann und Richard Attwood für Porsche endlich den so heiß ersehnten ersten Gesamtsieg an der Sarthe. Das Siegerauto mit der Startnummer 23 wird übrigens von Porsche Salzburg eingesetzt. Inwieweit die traditionell immer wohlhabendere heimische Sparte des Familienverbundes auch finanziell zum Abenteuer 917 beigetragen hat, bleibt bis heute ein Geheimnis. Dass die Salzburger aber im Verlauf der wechselvollen Porsche Geschichte immer mal wieder helfend in die Tasche gegriffen haben (so auch bei der Entwicklung des 928 in den 1980er-Jahren), darf als gesichert angenommen werden. 1971 schnappt sich nach Jochen Rindt der nächste Österreicher den französischen Lorbeerkranz. Gemeinsam mit dem Niederländer Gijs van Lennep gewinnt Helmut Marko auf einem drastisch erstarkten

↑↑ Hommage à la Weissach: 2014 baut Porsche eine Designstudie, die bislang nur ein paar Führungskräften bekannt war, aber nie der Öffentlichkeit gezeigt wurde: der 917 Living Legends.

↓↓ The Car that killed CanAm. Bei aller Liebe zu Porsche, die ja vor allem in den USA die buntesten Blüten treibt. Mit dem 917/30 haben die Amis nicht nur auf der Strecke zu kämpfen. Porsche demontiert mit dem 1100 PS starken 30er die V8-Boliden von McLaren, March, Lola und Co. derart, dass die Veranstalter nach zwei überragenden Siegen des Monsters einfach die Regeln ändern ... und den 917 damit vom Wettbewerb ausschließen.

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→→ Hast du Töne. Man wünscht sich, man könnte bei diesem Bild den Ton lauter drehen. Claudio Roddaro beschleunigt seinen Straßen-917er durch eine französische Mautstelle. Die „Flics“ nehmen es gelassen. In der Nähe von Monaco ist man so einiges gewöhnt.

→→ Roadgoing. Beharrlichkeit, Leidenschaft, gute Verbindungen und jede Menge Kleingeld: Der in Monaco ansässige Claudio Roddaro hat offenbar von allem mehr als genug. Nach monatelangem Bürokratie-Spießrutenlauf darf sein 917 mit Kennzeichen auf öffentliche Straßen. Ein geniales Höllenspektakel!

↑↑ Sound-Machine. Ein Bild, das tausend Klänge spricht. Der geniale Zwölfzylinder-Boxer des 917 heult, röhrt und rotzt, dass es nicht nur Afficionados die Gänsehaut bis in den Nacken treibt. Das Festhalten an der traditionellen Luftkühlung ist eine der Bedingungen, die VW für die Finanzierung des Projektes stellt.

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und dank großflächigem Einsatz von Magnesium noch leichteren 917 im herrlichen Martini-Design. Er und van Lennep stellen bei diesem Rennen mit 5.335,313 Kilometern einen Distanzrekord auf. Rundenschnitt inklusive Boxenstopps: 222,304 km/h. Ein Rekord, der, auch bedingt durch die Umbauten an der Strecke, erst 39 Jahre später beim Rennen 2010 übertroffen wird. Dass das Auto mit den fragilen Leichtbauteilen im Ziel schon fast auseinanderfällt, verschweigt man den Piloten tunlichst. Noch heute kann man im Porsche Museum einen Blick auf die rissigen Bremsscheiben werfen.

Dominanz und ein Ende mit Donnerschlag Ende 1971 läuft die Gruppe-4-Sonderregelung aus. Daraufhin geht Porsche mit dem 917 nach Amerika und mischt mit dem offenen 917/10 im Handumdrehen die CanAm-Serie auf, die zuvor von riesigen V8-Monstern von Lola und McLaren dominiert wird. Die Motoren sind mittlerweile auf 5,4 l Hubraum angewachsen und werden mit Turboladern zwangsbeatmet. 1972 bis 1974 dominiert der „Siebzehner“, mit dem genialen Mark Donohue am Steuer, die Meisterschaft im


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Alleingang, bis man sich in den USA für die „Gruppe-4-Regelung“ revanchiert und den europäischen Überflieger über eine Regeländerung aus dem Rennen nimmt. Am Höhepunkt seiner Entwicklung geht der 917/30 CanAm Spyder 1973 mit sagenhaften 1100 PS in die Renngeschichte ein. 1974 noch ein Abschied nach Porsche Art: Donohue fährt mit einem aerodynamisch leicht optimierten 917/30 auf dem Talladega Superspeedway in Alabama einen bis heute gültigen Rekordschnitt von 375,918 km/h. Topspeed 413,6! Im Jahr darauf wird der 917 nur noch in der Interserie, dem europäischen Pendant zur CanAm, eingesetzt. Als letzter Sieger trägt sich Herbert Müller in die Geschichtsbücher ein, der den 917/30 am Hockenheimring im Rahmen des „Preises von Wiesbaden“ als Erster über die Ziellinie drischt. 1981 versucht der Kölner Renn-

stall Kremer mit einem aus alten Teilebeständen aufgebauten 917K ein Comeback. Der Wagen startet in Le Mans und bei den 1000 km von Brands Hatch, fällt aber beide Male mit technischen Defekten aus. Nach 1975 wandern die Autos über verschiedensten Kanäle zu Kilopreisen in private Sammlerhände. Heute ist der 917 gern gesehener Gast bei Klassik-Events. Aktueller Versicherungswert für ein OriginalExemplar: rund 15 Millionen Euro. In Monaco ist sogar einer mit Kennzeichen im öffentlichen Verkehr unterwegs. Ein Anblick, der alleine schon viel Geld wert sein muss. Lust, den Mythos 917 live zu erleben? Vom 14. Mai bis zum 15. September gibt es im Porsche Museum unter dem Titel „Colours of Speed“ eine Sonderschau, die einen kurzen Trip nach Stuttgart wohl mehr als rechtfertigt.

Quellennachweis, Literaturliste: Karl Ludvigsen: Porsche – Excellence was expected. Band 2, 1968 – 1994, Heel Verlag: ISBN: 978-389880-7, Glen Smale: Porsche 917. Motorbuch Verlag: ISBN: 978-3-613-03230-9

↑↑ Schweine können nicht fliegen? Oh doch ... dieser „Sau“ lehrte Porsche in der Saison 1970 sehr wohl das fliegen. Der 917/20 mit der legendären Bemalung war aerodynamisch optimiert und die Spur drastisch verbreitert worden. Ein Sieg war ihm nie vergönnt. Aber das Styling bleibt legendär.

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Romantik unter freiem Himmel Wenn es um ausgesuchte Klangwelten geht, dann haben Elina Garanča und Porsche mehr als nur eine Kleinigkeit gemeinsam. Kein Wunder also, dass die Operndiva und das Haus Porsche auch 2019 im Zuge von „Klassik unter Sternen“ und „Klassik in den Alpen“ wieder ein Stück des erfolgreichen Weges gemeinsam unterwegs sind. Das Beste daran: Treue momentum-Leser haben beim Karten-Vorverkauf auch dieses Jahr wieder Vorfahrt. Interview → Christian Kerbler

Fotos → AMI Promarketing, Rene Langer

momentum: Dieses Jahr treten Sie gemeinsam mit Ihrem Mann und musikalischen Partner Karel Mark Chichon schon zum 12. Mal unter den Sternen bzw. zum 7. Mal in den Alpen auf. Sind diese beiden Veranstaltungen mittlerweile „FamilienRoutine“ oder fühlt es sich immer noch besonders an, unter freiem Himmel zu performen? Elina Garanča: Für meinen Mann und mich ist es jedes Mal aufs Neue etwas Besonderes, unter freiem Himmel aufzutreten. Der mystische Hof des Stiftes Göttweig, hoch oben über der Donau, auf der anderen Seite die beeindruckende Kitzbüheler Bergwelt mit Hahnenkamm und Kitzbüheler Horn sind jedes Mal ein Erlebnis. Die Natur und die Umgebung machen es also immer spannend. Natürlich gibt es manchmal zu viel Wind, Regen oder sogar Gewitter. Die Leute sitzen dann in ihren Regenmänteln – das ist schon rührend zu sehen, dass sie dann trotzdem bleiben.

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K l assik- O p e n -A ir

momentum: Welchen programmatischen Spannungsbogen haben Sie für die diesjährigen Open-Airs zusammengestellt? Man sagt uns, es gibt auch spannende Premieren zu hören? Elina Garanča: Heuer werden wir einen Ausflug in die Romantik machen. Ich werde mehrere Arien singen, die in Göttweig und Kitzbühel noch nie zu hören waren. Das bereits zur Tradition gewordene Medley, das von meinem Mann stets neu arrangiert wird, wird sicherlich eines der Höhepunkte der Konzerte sein. Ich freue mich auch sehr auf unsere diesjährigen Friends. Mit Nadine Sierra und Dmytro Popov haben wir heuer wieder wirkliche Superstars an unserer Seite. Und Alexander Grassauer, der Gewinner meiner Nachwuchsinitiative „ZukunftsStimmen“, wird auch bei beiden Konzerten im Rampenlicht stehen. Es wird toll!

momentumLeser haben Vorfahrt! momentum: Gustav Mahler hat einmal gesagt: „Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.“ Wie gehen Sie an die Interpretation neuer Stücke heran? Welchen Spielraum hat man als Sängerin beim Erarbeiten einer Partitur? Elina Garanča: Ich versuche meinen eigenen Weg zu gehen. Ich will keine Kopie auf der Bühne sein. Herausforderungen helfen mir, mich in meinem Repertoire weiterzuentwickeln. An neue Partien taste ich mich Schritt für Schritt heran, ich schaue, dass ich eineinhalb Jahre Zeit habe, sie zu lernen. Ich nehme mir immer die Zeit, das langsam und richtig einzustudieren. momentum: Ihre neue CD „Sol y Vida“ (Sonne und Leben) ist gerade bei der Deutschen Grammophon erschienen. Dürfen wir uns auf einen temperament­vollen Querschnitt daraus auch live freuen?

Jetzt heißt es schnell sein! In Partnerschaft mit dem Veranstalter hat Porsche für Leser unseres Kundenmagazins ein besonderes Angebot: Sie sparen 20 % auf Karten für beide Veranstaltungen*: 3. Juli 2019 – Klassik unter Sternen, Stift Göttweig, Niederösterreich 6. Juli 2019 – Klassik in den Alpen, Kitzbühel, Pfarrau-Park, Tirol Karten können direkt bei Jarmila Lintner unter jarmila.lintner@amipro.at bestellt werden. Bitte im Betreff den Hinweis: „momentum 2019“ eintragen.

Alle Informationen zu den Veranstaltungen finden Sie auf www.klassikuntersternen.at bzw. www.klassikindenalpen.at * Solange der Ticketvorrat reicht.

Elina Garanča: Das Medley steht heuer unter dem Motto „Sol y Vida“, genau wie meine CD. Südamerikanische, spanische und italienische Lieder wie „Vai lavar a cara“, „T’estimo“, „Torna a Surriento“ oder „Brazil“ stehen hier auf dem Programm. Bei unseren Konzerten in Göttweig und Kitzbühel bekommen die Besucher auf jeden Fall eine temperamentvolle und feurige Kostprobe. Auf das freue ich mich! momentum: Sie sind als bekennende Sportwagen-Liebhaberin stilgerecht im Elfer unterwegs. Sind Sie den neuen 992 schon gefahren und gibt es Neuigkeiten im privaten Fuhrpark? Elina Garanča: Nein, den sind wir noch nicht gefahren und genießen immer noch den „alten“ Turbo 997… 37


Eve nt-Rückblick

→ Porsche Golf Cup World Final 2019

←← Dem Italiener Marco Leoni gelang ein Hole-in-one: Er kann sich über einen brandneuen 992 freuen.

Bereits zum sechsten Mal wurde das Weltfinale des Porsche Golf Cups ausgetragen. Geschichte geschrieben hat dabei der Italiener Marco Leoni. Ihm gelang zum ersten Mal in der Turniergeschichte ein Hole-in-one, und das ausgerechnet am 18. Loch auf der Anlage von Canyamel, auf dem ein gelber Porsche 911 Carrera S als Hole-in-one-Preis ausgelobt worden war. Insgesamt nahmen am Weltfinale auf Mallorca 80 Golfer aus 20 Nationen teil. Die heiß begehrten 80 Startplätze wurden weltweit in 261 Qualifikationsturnieren unter 17.647 Teil­ nehmern ausgespielt. Auch Österreich war mit vier Spielern vertreten. In der Teamwertung belegte das heimische Quartett Platz 13 und konnte sich bei den Einzelpreisen über den 3. Platz in der HCP-Kategorie A für den Steirer Philipp Essl freuen. ↑↑ 80 Teilnehmer aus 20 Nationen starteten beim Weltfinale auf Mallorca.

↑↑ Bis jetzt konnten wir die World Trophy noch nie nach Österreich holen – nächstes Jahr starten wir einen neuen Versuch.

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↑↑ Die Award Ceremoy ist der krönende Abschluss eines jeden Weltfinales.

↑↑ Das Team Austria mit Philipp Essl, Dietmar Schäfer, Joachim Wald (Porsche Österreich), Dietmar Hausegger und Ferdinand Neureiter (v. l. n. r.)


Porsche

Road Trip Weniger Planung und Organisation. Mehr Fahrvergnügen.

Porsche Digital entwickelt Produkte und Services, die das Leben einfacher und besser machen. Road Trips zu organisieren wird für Porsche Kunden jetzt noch einfacher: mit der neuen Road Trip App von Porsche Digital. Ob Sie Lust haben, ein ganzes Wochenende am Steuer Ihres Porsche zu genießen oder nur eine kurze Spritztour in der näheren Umgebung vorhaben: mithilfe der App erhalten Sie Vorschläge zu attraktiven Routen mit sehenswerten Zwischenstopps. Abgerundet wird die Road Trip Planung durch Tipps zu passenden Restaurants und Hotels, die Sie gleich über die

App reservieren können. Dazu greift die Porsche Road Trip App auf die umfangreichen Datenbestände der Experten aus dem Porsche Partner Netzwerk zu. Selbstverständlich verfügt die Porsche Road Trip App auch über eine In-App-Navigation, die Sie intelligent durch Ihre geplante Ausfahrt leitet – von Ihrem Abfahrtsort zur geplanten Route und wieder zurück. Auf Ihrer Fahrt haben Sie die Möglichkeit zusätzliche Stopps in Cafe´s einzulegen und diese direkt in den Streckenverlauf zu integrieren.

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