momentum 03/2020

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momentum Das รถsterreichische Porsche Kundenmagazin

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FRISCH GEMACHT Die neuen Panamera Modelle TURBO VS. TURBO Eine Vater-Sohn-Story MARKO & RINDT Zwei wilde Hunde


G(L)AS GEBEN! MIT PORSCHE & DER CUVÉE TAYCAN

Der Beginn einer neuen Ära, dafür steht der Taycan als erster Elektro-Sportwagen aus dem Hause Porsche. Ein Meilenstein! Zur Premiere haben wir in enger Zusammenarbeit mit dem traditionsreichen Weingut Villa Cordevigo den passenden Wein kreiert: die Cuvée Taycan, ein klassischer Corvina Veronese aus dem Bardolino. Die Trauben sind im Jubiläumsjahr 2018 gewachsen, pünktlich zur Premiere im Jahre 2019 kam der Wein auf die Flasche und überzeugt seither in reiner Perfektion: dunkle Früchte schmeicheln Nase und Gaumen, dazu ein Hauch Balsamico sowie Vanille und Kakao. Der Charakter zeichnet sich durch Kraft und Geschmeidigkeit aus, durch Eleganz und Modernität – just wie sein ganz großer Bruder!

Jet zt b estel l e n unte r

W W W. B A R O N VO N E S S E N . D E

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Edit orial

Herbst Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Leserinnen und Leser! Impressum Eigentümer und Verleger: Porsche Austria GmbH & Co OG, Louise-Piëch-Straße 2, 5020 Salzburg. Herausgeber: Dr. Helmut Eggert. Redaktions­leitung: Mag. Joachim Wald, MSc. Layout: BAZZOKA Creative GmbH, Stelzhamerstraße 5a, 5020 Salzburg. Text: Christian Kerbler, Dr. Gerhard Kuntschik, Mag. Joachim Wald, MSc., Susanne Hofbauer. Grundlegende Richtung: momentum ist die österreichische Porsche Kundenzeitschrift rund um die Themen Porsche Produkte und Dienstleistungen, Lifestyle, Veranstaltungen usw. Druck: Samson Druck GmbH, 5581 St. Margarethen 171. Alle Preisangaben in diesem Heft: unverbindliche, nicht kartellierte Richtpreise inkl. MwSt. und NoVA (inkl. § 6a NoVAG, Fracht sowie länderspezifischer Fahrzeugausstattung bei Fahrzeugpreisen). Die im Heft angegebenen Verbrauchs- und CO2-Werte beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen den verschiedenen Fahrzeugtypen. Druck- und Satzfehler sowie Preis­ änderungen vorbehalten.

In sogenannten „normalen Jahren“ berichten wir an dieser Stelle von internationalen Automobilsalons und den dort vorgestellten Modellneuheiten. Denn der Herbst ist traditionell jene Jahreszeit, in der die Fahrzeughersteller all das präsentieren, was im darauffolgenden Jahr auf unseren Straßen rollen soll. Heuer im „Jahre COVID 19“ ist alles anders. Keine lauten Messen, kein Publikumsansturm, keine Pressekonferenzen im herkömmlichen Sinn; alles digital. So auch die Vorstellung unseres neu überarbeiteten Panamera vor der Weltpresse. Sie, geschätzte Leser(innen), haben es da deutlich besser. Sie können sich ganz entspannt zurücklehnen und alles Wissenswerte über den jüngsten Zuwachs in unserer Modellfamilie in dieser Ausgabe gemütlich nachlesen. Gleichzeitig möchten wir Sie aber dazu animieren, das tolle Licht des Herbstes und die milden Tage noch zu letzten Ausfahrten mit

Ihren Klassikern zu nutzen. Für allfällige „Erhaltungsmaßnahmen“ danach, sind Sie uns in den Porsche Betrieben im Rahmen des „Anti-Aging-Programmes“ – Artikel in diesem Heft – recht herzlich willkommen. Für all jene, die ihren Porsche als Ganzjahres­ fahrzeug verwenden, haben wir ein breites Angebot an Tequipment-Artikeln zusammen­ gestellt, damit auch unter winterlichen Fahrbedingungen nichts die Fahrfreude mit Ihrem Porsche trüben kann. Gute Unterhaltung beim Lesen! Herzlichst

Dr. Helmut Eggert Geschäftsleitung Porsche Österreich

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Inhalt 08

Frisch gemacht Die neuen Panamera Modelle 14

Motorsport Ein Rückblick auf die Formel-E-Saison 16

Turbo vs. Turbo Eine Vater-Sohn-Story 22

Porsche Tequipment Herbst/Winter 2020/2021 24

Porsche Design Timepieces Der 1919 Globetimer UTC 28

Porsche Clubs Event-Rückblick des PCOÖ 32

Marko & Rindt Zwei wilde Hunde 36

Porsche Österreich Event-Rückblick

Im Schnitt schärfer Der neue Panamera

→ Seite 8


Race of the Clouds Seite

20 Kilometer lang, nicht weniger als 156 Kurven und eine Zielgerade auf 4.300 Metern Seehöhe. Das Pikes Peak Hill Climb gehört seit fast 100 Jahren untrennbar zur nordamerikanischen Motorsporttradition. Bei der 98. Ausgabe des Bergrennens lieferten sich in der Klasse „Time Attack 1“ auch drei Porsche Schwergewichte ein Kopf-an-Kopf-Rennen: Neben einem 935 waren auch zwei GT2 RS Clubsport am Start. Einer davon – im Bild zu sehen – wurde vom „000 Magazine“ als visuelle Hommage an ikonische Lackfarben von Porsche gestaltet.


Warm-up momentum

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PDK für 718-Top-Modelle erhältlich Alle Porsche 718-Modelle sind ab sofort mit dem Siebengang-Porsche-Doppelkupplungsgetriebe (PDK) bestellbar. Beide 718 GTS 4.0-Varianten – Boxster und Cayman – sowie die Spitzenmodelle 718 Spyder und 718 Cayman GT4 gibt es nun auch mit automatisierter Schaltzentrale. Mit PDK erfolgen die Gangwechsel ohne Zugkraftunterbrechung. Das erhöht den Schaltkomfort und verbessert die Beschleunigungswerte. Im Vergleich zu den 718-Modellen mit manuellem Schaltgetriebe sprinten beispielsweise die 420 PS starken GT-Modelle 718 Spyder und 718 Cayman GT4 nun um eine halbe Sekunde schneller auf 100 km/h – in nur 3,9 Sekunden. Die 200-km/h-Marke erreichen sie in 13,4 Sekunden (minus 0,4 Sekunden). Alle weiteren Infos finden Sie unter: www.porsche.at/modelle 6


Warm - up

2 Österreicher heuer in Le Mans glücklos Porsche startete beim diesjährigen Langstreckenklassiker mit ganz besonderen Fahrzeugdesigns. Die beiden 911 RSR des Porsche GT Teams rollten in Rot-Weiß und Schwarz-Weiß an den Start – eine Hommage an den ersten von bisher 19 Gesamtsiegen bei den 24 Stunden von Le Mans vor 50 Jahren. Glück brachte das Fahrzeugdesign leider nicht. Am Steuer des 911 RSR mit der Startnummer 91 wechselten sich Gianmaria Bruni aus Italien und Richard

Lietz aus Ybbsitz wie schon in den beiden vorhergehenden Jahren mit dem Franzosen Frédéric Makowiecki ab. Die drei belegten am Ende Rang 5 in der GTEPro-Klasse. Im baugleichen Schwesterfahrzeug mit der Nummer 92 landeten die amtierenden Langstrecken-Weltmeister Michael Christensen aus Dänemark und Kévin Estre aus Frankreich mit Unterstützung durch den Belgier Laurens Vanthoor nur auf dem sechsten Platz. Die Porsche Kunden-Teams: Dempsey-­Proton Racing betreute in diesem Jahr in Le Mans gleich

vier Porsche 911 RSR. Im Fahrzeug Nummer 88 fuhr Porsche Young Professional Thomas Preining aus Linz mit seinen Kollegen auf Platz 18. Etwas erfolgreicher war ein weiterer Österreicher: Unter Nennung von Proton Competition belegte das Trio mit Horst Felbermayr jr. den 12. Platz. Immerhin gelang einem der Dempsey-Proton Teams – Campbell/ Ried/Pera (AUS/D/I) – ein 2. Platz in der GTE-AM-Klasse und somit ein Podium.

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Jump back, what's that sound Here she comes, full blast and top down Hot shoe, burnin' down the avenue Model citizen zero discipline Don't you know she's coming home with me? You'l lose her in the turn I'll get her! Panama, Panama Panama, Panama Ain't nothin' like it, her shiny machine Got the feel for the wheel, keep the moving parts clean Hot shoe, burnin' down the avenue Got an on-ramp comin' through my bedroom Don't you know she's coming home with me? You'll lose her in the turn I'll get her! Panama, Panama Panama, Panama Van Halen: „Panama“

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Im Schnitt schärfer

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Pan am era

Geschichte wurde schon immer von den Mutigen geschrieben. Dass diese Behauptung auf Porsche zutrifft, lässt sich aus der langen und immer wieder unterhaltsamen Historie der Marke zweifelsfrei ableiten. Immer wieder hatten die Herren in Zuffenhausen die Courage, mit unkonventionellen Ideen vorneweg zu marschieren, freilich ohne dabei ihre historischen Wurzeln zu vernachlässigen. (Man denke nur an Ferdinand Piëchs 917, der bei einem Misserfolg locker die Konkursrichter auf den Plan gerufen hätte!). Eine dieser erst umstrittenen, später als goldrichtig bewerteten Entscheidungen war die Entwicklung einer viertürigen Limousine, die Luxus und Sportlichkeit auf einen Nenner bringen sollte. Der Panamera war gekommen, um zu bleiben ... und ist gerade eben wieder besser, stärker und sparsamer geworden. Text → Christian Kerbler

Fotos → Porsche AG ↑ Schöner Rücken: Auch die Sport Turismo Variante des Panamera profitiert optisch vom neuen, durchgezogenen Leuchtenband am hübschen Heck.

← Aerodynamisch: Am Heck des Turbo S erhöht der adaptive Heckflügel des Porsche Active Aerodynamics-Systems den Abtrieb. → Traumpaar: Als Limousine und Sport Turismo liefert der Panamera Turbo S, was wir täglich brauchen – Performance und Fahrspaß auf konkurrenzlosem Niveau.

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Pan am era

„Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit!“ Diese Wirtschaftsweisheit hat Porsche schon Jahrzehnte vor dem Siegeszug des Corporate Marketing verinnerlicht. Schließlich ist nichts älter als ein Rennwagen aus der vergangenen Saison. Das immerwährende Tüfteln an Details, das „Nie Zufriedensein“ mit dem eben erst Erreichten ... dieser innere Antrieb zeichnet Porsche und seine Ingenieure aus. Und deshalb ist die gerade präsentierte Modellpflege der seit 2016 laufenden zweiten PanameraGeneration auch weit mehr als das. Mit gewohnt stilsicherem Händchen haben die Designer das Exterieur einmal mehr im Detail schärfer und schöner gemacht. Evolution also. Eine wahre Revolution steckt aber unter der atemberaubenden Karosserie. Neugierig geworden? Dann bleiben Sie dran!

DER Sportwagen in der Luxusklasse Klingt nach Werbe-Blabla oder? Aber nicht für all jene, die schon die Gelegenheit hatten, einem Panamera in kurvigem Geläuf die Sporen zu geben. Einfach unfassbar, wie dieses Auto trotz seiner stattlichen Masse die Gesetze der Physik auszuhebeln scheint. Radius folgt auf Radius, der Fahrer versinkt in einen meditativen Flow und spürt: „So muss Porsche sein!“ Einziger Wermutstropfen: Wenn die Farbe der Gesichter im Rückspiegel zwischen Hochrot und dezentem Lindgrün wechselt wie eine LED-Lichterkette ... und vom Beifahrersitz nicht mal mehr ein leises Röcheln der besten Ehefrau von allen kommt ... könnte es ratsam sein, das Gaspedal zu lupfen. „Lift and Coast“ ist dann angesagt ... um des lieben Friedens und des kostbaren Leders willen ... weiter mit den Fakten.

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Pan am era

↑ Helles Exterieur, Details in Acidgreen. Porsche bleibt beim neuen Panamera 4S E-Hybrid der Marken-Ikonographie treu ... und verbessert dank größerem Akku die elektrische Reichweite auf bis zu 54 Kilometer.

Die glorreichen DREI: Turbo S, GTS, 4S E-Hybrid Die Entwickler haben hart an der Erfüllung gesetzlicher Vorschriften und der Verbesserung der Effizienz gearbeitet. Alle Motoren der neuen Panamera Modelle erfüllen die aktuellsten Abgasvorschriften nach Euro 6d-ISC-FCM. Noch besser gefällt uns aber die Tatsache, dass die gewohnten Leistungs- und Drehmomentdaten dabei nicht unter die Räder gekommen sind. Die Sechszylinder-Modelle stellen wie bisher mit 330 PS und 450 Nm den Einstieg ins Panamera Universum dar.

Steuerkettentrieb, Injektoren, Turbos oder Zündkerzen ... hier blieb kein Stein auf dem anderen. Und das Resultat kann sich sehen lassen: 80 PS mehr Leistung und 50 Nm mehr Drehmoment ergeben ein neues Leistungsniveau von 630 PS und ein absolutes Drehmoment von 820 Nm. Von 0 auf 100 km/h in 3,1 Sekunden. Topspeed 315 km/h. Die umfangreiche Serienausstattung inklusive Porsche 4D-Chassis-Control, Luftfederung mit PASM, Torque Vectoring Plus (PTV Plus), Hinterachslenkung und Porsche Ceramic Composite Brake (PCCB) hält die Kraft jederzeit souverän in Zaum.

Am anderen Ende der Produktpalette wird sogar ordentlich was draufgepackt. Der Panamera startet mit gleich drei neuen Performance-Highlights: Im neuen Turbo S kommt der grundlegend mechanisch optimierte Vierliter-V8 mit zwei Turboladern zum Einsatz. Egal ob Kurbelwelle, Pleuel,

Nicht weniger emotional präsentiert sich der Antrieb des Panamera GTS. Hier wurde der V8-Biturbomotor vor allem im Hinblick auf eine lineare Leistungsentfaltung optimiert. Die Power nimmt bis in die Nähe des Drehzahlbegrenzers immer mehr zu. So fühlen sich die 480 PS mitsamt 620 Nm

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Drehmoment an wie ein klassischer Sportwagen-Saugmotor. Ganz neu im Bunde ist der Panamera 4S E-Hybrid, der sich mit 560 PS und 750 Nm Systemleistung zwischen den bisherigen E-Hybrid-Modellen etabliert und mit einer neuen Hochvoltbatterie – 17,9 kWh statt bisher 14,1 kWh – eine höhere elektrische Reichweite von 49 bis 54 Kilometer erzielt. Der intelligente Hybrid-Auto-Modus ermöglicht den effizientesten Betrieb des Fahrzeuges im Stadt- und Überlandbetrieb. Zur bestmöglichen Kombination von elektrischer Maschine und Verbrennungsmotor errechnet der Hybrid-Auto-Modus die optimale Betriebsstrategie anhand von Informationen über Fahrprofil, Ladezustand, Topologie, Geschwindigkeit und Navigationsziel. In der Stadt ist das neue E-Hybrid-Modell somit signifikant häufiger rein elektrisch unterwegs.


Pan am era

Schärferes Design, optimal vernetzt. Kurz durchatmen, das Adrenalin runterfahren und eine Runde um das Auto wandern. Auf den ersten Blick fallen dem Panamera Kenner bei allen Modellvarianten viele kleine und stimmige Details auf, die das Auto im Gesamteindruck einmal mehr schärfer und dynamischer wirken lassen. Die Panamera Modelle tragen am Heck ein neues, durchgehendes Leuchtenband mit dreidimensional gestalteten Rückleuchten. Die Design-Anpassungen bei den Panamera Sport Turismo Modellen wurde hierbei analog zur Limousine durchgeführt. Der Turbo S trägt vorne und hinten modellspezifische neue Schürzen, durch die feinen 21 Zoll 911 Turbo Design Räder II lugen die gelben Bremssättel der Keramikbremse. Der GTS kommt wie immer am besten in „Karminrot“ mit schwarzen Akzenten rüber. Neu ist hier das aufgewertete SportDesign Bugteil mit schwarzen Lufteinlässen, schwarzer Spoilerlippe und C-Blades in Wagenfarbe. Auch für den Hybrid hat man sich ein eigenständiges Design einfallen lassen. Hier dominieren Akzente in Silber-Hochglanz. Neue Felgen gibt’s auch. Im Innenraum stellt der Panamera neben dem gewohnt feinen Mix aus Leder, Holz und Carbon natürlich auch die neueste Porsche Infotainment-­ Generation mit zahllosen Vernetzungsmöglichkeiten zur Schau ... die denkbar schönste und schnellste Möglichkeit Zeit im „Home Office“ zu verbringen. Fazit: Die Porsche Mannen haben mit dem ihnen eigenen Antrieb einmal mehr die Quadratur des Kreises hingekriegt. Der neue Panamera ist sauberer, sparsamer UND schöner als sein Vorgänger. Was will man mehr.

Der neue Porsche Panamera ist ab sofort bestellbar. In Österreich beginnen die Preise bei 114.599,-* Euro für den hinterradgetriebenen Panamera. Alle übrigen Modelle verfügen über Allradantrieb: den Panamera 4 gibt es zu Preisen ab 120.344.-* Euro, den Panamera 4S E-Hybrid ab 133.139,-* Euro, den Panamera GTS ab 181.609,-* Euro und den Panamera Turbo S ab 238.210,-* Euro. *Unverbindlicher, nicht kartellierter Richtpreis inkl. NoVA, MwSt., inkl. länderspezifischer Ausstattung und Fracht. Stand: 26.8.2020

Verbrauchs- und CO2-Emissionswerte Panamera Turbo S: Kraftstoffverbrauch kombiniert 12,8 – 13,2/100 km; CO2-Emissionen kombiniert 289 – 298 g/km Panamera GTS: Kraftstoffverbrauch kombiniert 12,1 – 13,1/100 km; CO2-Emissionen kombiniert 275 – 296 g/km Panamera 4S E-Hybrid: Kraftstoffverbrauch kombiniert 2,2 – 2,8/100 km; Stromverbrauch kombiniert 22,6 – 24,5 kWh/100 km; CO2-Emissionen kombiniert 51 – 64 g/km Panamera 4: Kraftstoffverbrauch kombiniert 10,4 – 11,3/100 km; CO2-Emissionen kombiniert 235 – 257 g/km Panamera: Kraftstoffverbrauch kombiniert 10,2 – 11,4/100 km; CO2-Emissionen kombiniert 232 – 258 g/km Nähere Informationen finden Sie unter www.porsche.at

← Karminrot, schwarze 20-Zöller. Der optio­ nale Schriftzug an der Unterkante der vorderen Türen ist da gar nicht mehr nötig. Denn es ist klar: Hier kommt ein GTS um die Ecke.

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Porsche kann auch elektrisch rennfahren Die Bilanz der Porsche Sportler fällt nach der Rookie-Saison in der Formel E positiv aus. Zwei Mal fehlten nur Sekundenbruchteile zum ersten Sieg. Text → Gerhard Kuntschik

Fotos → Porsche AG

Es war ein Sprung ins Ungewisse. Wie damals, 2014, als Porsche mit dem LMP1-Projekt die etablierte Konkurrenz von Audi und Toyota in der Langstrecken-WM und in Le Mans mit einem neuartigen Hybridkonzept forderte. Der Rest ist bekannt: Drei WM-­Titel in Folge bei Fahrern und Konstrukteuren, drei Le-Mans-Erfolge 2015 bis 2017. Da war es Zeit für eine neue Herausforderung, und die hieß Elektrorennsport.

Zwei Podestplätze in der Premierensaison Dass Porsche auch elektrisch top sein kann, wurde auf der Straße mit dem vollelektrischen Taycan und mit elektrifizierten Modellen mehrerer Baureihen längst bewiesen. Und es klappt auch im Rennsport: Platz acht unter zwölf Teams der ABB Formel E im ersten Jahr war in der Serie, in der mehr Werke als irgendwo anders antreten, ein Achtungserfolg. Zwei Mal wurde der erste Sieg nur ganz knapp verpasst, als André Lotterer gleich beim Saisonstart in Ad Diriyah (Riad, Saudi-Arabien) und dann im ersten Durchgang des finalen „Sechser-Packs“ in Berlin-Tempelhof Zweiter wurde. Der Duisburger punktete in acht der elf Rennen. 14

↑ André Lotterer holte in der Premierensaison bereits zwei Podestplätze für das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team. Der Duisburger erreichte in Riad und Berlin jeweils einen zweiten Platz.


Mot or sp or t

← Pascal Wehrlein ersetzt in der kommenden Formel-E-Saison den Schweizer Neel Jani im Cockpit des Porsche 99X Electric. ↓ Der Linzer Thomas Preining bleibt in der kommenden Formel-E-Saison Testfahrer im offiziellen Werksteam.

Lotterer bleibt im Formel-E-Team „Wir können stolz und glücklich darüber sein, was wir in unserem ersten Jahr in der Formel E erreicht haben“, sagt Lotterer. „Es ist sehr schwer, als komplett neues Team in diese Serie zu kommen. Wir sind mit dem zweiten Platz in Riad gestartet, haben kurz darauf in Mexiko eine Pole Position geholt und dann ein weiteres Podium in Berlin. Trotzdem hatten wir auch weniger gute Rennen, aber ich denke, das ist der Preis, den man als Neuling zahlen muss.“ Enttäuschend war freilich der zweite Pilot Neel Jani, der auf der Langstrecke ein Trumpf an Zuverlässigkeit und Speed war, aber im Porsche 99X Electric nicht zu den erhofften Leistungen fand. Der Schweizer punktete lediglich als Sechster im vorletzten Rennen.

Als Neulingsteam „herausragend“ Für Porsche Motorsportchef Fritz Enzinger, der die Saison für ein Neulingsteam als „herausragend“ bezeichnete, überwogen dennoch die positiven Ergebnisse: „Wir haben bei unserer Premiere im rein elektrischen Rennsport aus dem Stand heraus Erfolge errungen. Bei acht von elf Events haben wir mit dem TAG Heuer Porsche Formel-E-Team Punkte gesammelt. Wir kamen ohne Erfahrungswerte aus einem

Pascal Wehrlein ersetzt Neel Jani ↑ Der Steirer Fritz Enzinger – Leiter Porsche Motorsport – zeigte sich mit dem Debüt in der Formel E durchaus zufrieden. In der kommenden Saison sind Rennsiege das klare Ziel.

Partner- oder Kundenteam in diese Meisterschaft und haben uns jedes einzelne Erfolgserlebnis gemeinsam erarbeitet. Ich bin sehr stolz auf das gesamte Team – ganz gleich, ob an der Strecke oder in Weissach.“ Der Steirer anerkannte auch die Bemühungen des Serien-Promotors angesichts der Pandemiekrise: „Kompliment an die Formel E, dass sie trotz allem ein derart spannendes Finale in Berlin auf die Beine gestellt hat.“ Enzinger richtet aber seinen Blick bereits in die Zukunft: Denn die Vorbereitung auf Saison sieben der ABB Formel E läuft bereits. „Fest steht: Porsche fühlt sich in der Formel E wohl. Unser Ziel für die neue Saison sind Siege.“

Das sieht auch Lotterer so: „In unserer ersten Saison waren Podestplätze das hochgesteckte Ziel, das wir erreichten. Nun müssen Siege folgen.“ Dafür bekommt der Routinier (sechs Podestplätze in 36 FE-Rennen, Langstrecken-Weltmeister, dreifacher Le-Mans-Sieger), der im November 39 Jahre alt wird, einen neuen Partner: DTM-Ex-Champion Pascal Wehrlein (bald 26), der vor den Berliner Rennen bei Mahindra ausgestiegen war, wird den glücklosen Neel Jani ersetzen. In Monoposti haben Wehrlein und Lotterer auch 40 Rennen Formel-1-Erfahrung. „Ich möchte Rennen und Meisterschaften gewinnen. Dafür bin ich bei Porsche genau richtig“, sagt der Deutsche. Laut aktuellem Stand werden die Schweizerin Simona de Silvestro und der Linzer Thomas Preining Testfahrer bleiben. Die Saison sieben beginnt am 16. Jänner 2021 in Santiago. 15


Same

Das Leben ist kein Ponyhof. Schon gar nicht, wenn man Pferde zügeln muss. In unserem Fall exakt 1.411. Doch der Reihe nach. Zahlen bestimmen unser Leben. Sie defini­eren Geschichte und Geschichten. Sie leiten Epochen ein, beschreiben Mythen, sie verändern unsere Glaubenssätze. Text → Jürgen Pürstinger

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Fotos → Porsche AG


Soul

Zahlen kĂśnnen alles. Nur nicht fĂźhlen. Darum gehen wir der Frage nach: Wer ist die Nummer eins im Stall von Zuffenhausen und welche Auswirkungen hat das auf unser Seelenleben? Benzin oder Strom. 911 Turbos S versus Taycan Turbo S.

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Turb o vs . Turb o

Unsere Geschichte beginnt ein paar Jahre vor der Jahrtausendwende.

V Ein Jahr nach der Geburt meines Sohnes. Dies war die Stunde Null der gemeinsamen Leidenschaft von Vater und Sohn für die exklusiven Sportwagen aus dem Hause Porsche. Unsere nächtlichen Spritztouren im 911 Turbo dürften sich in der Seele des kleinen Dynamikpaketes fix verankert haben. Schon damals waren wir ein eingespieltes Team. Die H-Gurte im Babysitz geschlossen und am Beifahrersitz thronend, stellten sich unmittelbar mit Zündung des damals brachialen 6-Zylinder-Triebwerkes unbeschreibliche Glücksgefühle ein. Beim Papa stieg der Puls, beim Sohnemann fiel er. In Richtung absolute Regeneration. Er beendete seine Wachphase und hatte augenblicklich ein Date mit dem Sandmann. Nach unzähligen gemeinsamen Tagen und Jahren an diversen Kart- und Rennstrecken ereilte uns 23 Jahre später der Ruf einer unbeschreiblich emotionalen Vergleichs18

fahrt. Eines Vergleichs zweier Welten. Digital Native gegen Generation X. Die Hengste, die zum Beritt bereit­stehen, glänzen mit nahezu unvergleichbaren Leistungsdaten. Da ist sie wieder spürbar, die Macht der Zahlen. Beim 992 Turbo S stehen 2,7 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 am Datenblatt. Der Taycan Turbo S sollte diesen Sprint in 2,8 Sekunden erledigen. Bleibt noch die Frage zu klären, wer welche Kanonenkugel reitet. Geprägt durch unsere gemeinsamen Rallye-Erfahrungen, entscheiden wir uns für die Variante Fahrer und Beifahrer. Gemeinsame Erlebnisse sind ja zumeist die stärksten und nachhaltigsten. Es geht darum, ein Gefühl für die Fahrzeuge zu bekommen und herauszufinden, in welchem Porsche wir den Rest der Vergleichsfahrt verbringen möchten. Von der Papierform her würde man den Digital Native eher im rein elektrisch betriebenen Fahrzeug sehen und den

Papa im Verbrenner. Doch meist kommt es anders, als man denkt. Es gibt wohl keinen besseren Ort für einen Sprintstart als die Start-Ziel-Gerade auf dem ehrwürdigen österreichischen Salzburgring. Launchcontrol aktiviert, Fly-by-Wire-Pedal voll durchgedrückt. Absolute Stille im Cockpit. Die Frage des Repräsentanten der Digital Natives, ob der Generation-X-Typ bereit zum Abflug sei, war rein rhetorisch. In den Rennboliden zählten wir vor dem Start einer Sonderprüfung für gewöhnlich gemeinsam von fünf runter auf null. In diesem Fall ging es los, bevor ich mich in die feinen, veganen Schalensitze verkeilen konnte. Akustisch war kein Hinweis auf ein bevorstehendes Inferno wahrzunehmen. Nur der Fahrer wusste, wann er die Halteseile des Katapults durchschneidet. Bei brachialer Beschleunigung kommt es vor, dass der Schreib-Lesekopf von der


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S Diskette springt. Die menschliche Festplatte, sprich das Gehirn des GenerationX-Protagonisten, gleicht ja dem Prinzip einer HDD-Festplatte. Den Start im Taycan Turbo S kann man nicht beschreiben. Meine Wenigkeit kann das nicht mehr, da mein Sprach- und Rechenzentrum seither ein Datenleck aufweist. Kurz und knapp. Man muss die Kräfte, die auf einen wirken, erlebt haben. Ohne Worte. Ohne Gebrüll, aber umso intensiver. So fühlt sich ein Overboost im 21. Jahrhundert an. Kommen wir jetzt zum zweiten Akt unserer Geschichte. Vereinbarungsgemäß sollte jetzt der Digital Native auf dem Beifahrersitz angeschnallt sein. Wie schon erwähnt, es kommt alles anders. Um der werten Leserin, dem werten Leser ein völlig objektives Testbild vermitteln zu können, muss der Fahrer natürlich der gleiche bleiben. Dies war zumindest die schlüssige

Argumentationskette des Jungen. Brave Väter folgen. Der 992 Turbo S öffnet seinen Orchestergraben. 650 Pferde donnern im 6-Zylinder-Boxermotor mit VTG-BiturboAufladung mit einem maximalen Drehmoment von 800 Nm. Der bevorstehende Start kündigt sich unmissverständlich an. Der Drehzahlbegrenzer macht deutlich, was der Elektroantrieb kaschiert hat. Es geht los. Abartig, würden die Jungen sagen. Wir Älteren könnten es wie folgt beschreiben: Du sitzt auf dem Gipfel deines dir lieb geworden Hausbergs. Trägst einem geliebten Menschen Goethes berühmtestes Gedicht vor und während du „Über allen Gipfeln ist Ruh“ laut vor dich hindenkst, reißt es dir nicht nur den Berg unter den Füßen weg. Es zieht dir gleich auch noch die kleinkarierten Wandersocken aus. Rein technisch betrachtet, passiert Folgendes: Die Gummis des Turbo S – 255er vorn und 315er hinten – graben sich

derart in den Asphalt, dass man denkt, die Reibungstheorie sei aufgehoben. Kein Schlupf, kein Durchdrehen. Die gewaltigen Porsche Ceramic Composite Brakes (PCCB) beschreiben eine weitere Glanzleistung der Ingenieurskunst. Es fühlt sich an, als habe der Pilot einen Anker samt Kette aus der Bodenplatte geworfen. Nicht minder heftig ankert der Taycan Turbo S. Das Thema Bremsen ist ja eine der Kernkompetenzen der Marke. Zum einen erfolgt die Verzögerung über die E-Maschinen, die dann als Generator arbeiten. Zum anderen verfügt der E-­Bolide über eine Hochleistungsbremse, die keine Wünsche offenlässt. Wie auch beim 992 Turbo S schreien die gelb gefärbten Bremssättel der PCCB aus den Tiefen des Felgenbettes. Schon dem jungen Rennfahrer lehrt man die Macht der Bremse und die Kraft der Farbe. 19


Turb o vs . Turb o

T U R B O

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S

Ohne Wenn und Aber. Die Turbo S Modelle waren schon immer ein Ausdruck purer Performance und Leidenschaft. Unzählige technologische Schmankerln und Highlights prägen das Design von Exterieur wie Interieur. Heerscharen von Menschen haben sich an den Seitenscheiben dieser Modelle die Nase plattgedrückt. Umso schöner ist es, wenn Vater und Sohn diese Augenblicke von innen einfangen dürfen. Eigentlich wollten wir uns zu Beginn der Ausfahrt entweder auf die Benzinoder die Elektrovariante verständigen. Die Rollenverteilung schien klar. Papa greift sich das bewährte Antriebskonzept. Der Sohnemann die Zukunft. Diesem Prinzip folgend, kam wieder alles anders. Der Sohnemann konnte den Sandmänncheneffekt ablegen und wollte den 992 unter keinen Umständen mehr hergeben. Beim Hochfahren verlangte meine Festplatte nach einem neuen Betriebssystem. Einem neuen Vortriebssystem. Man glaubt nicht, welch kindliche Freude Beschleunigen und Verzögern in der

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obersten Etage auslösen können. Wir sind beide bereit für Veränderung. Und so tauschen wir vor dem Roadtrip die Rollen. Während sich die junge Generation im 6-Zylinder anschnallt, nehme ich im Taycan Platz.

Wo Rauch ist, ist auch Feuer. Entspannt setze ich mich in dieses überwältigende Raumschiff. Mit der neuesten Generation der Fahrerpersonalisierung, die im Taycan eingesetzt wird, steigt das Komfortlevel auf ein völlig neues Niveau. So werden im Fahrzeug persönliche Einstellungen des Fahrers automatisch in seiner Porsche ID gespeichert. Nach erfolgreicher Anmeldung im Fahrzeug begrüßt mich das PCM und nimmt alle individuellen Einstellungen vor: Ob Infotainment, Ergonomie, Komfortsysteme, Anzeigesysteme, Licht- und Sichtoder Assistenzsysteme – ein Traum an Komfort und Wellness wird wahr.


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Durch seine zweite Sitzreihe und die beiden Gepäckräume bietet der Taycan auch auf längeren Strecken volle Alltagstauglichkeit für bis zu fünf Personen. Durch das konsequent umgesetzte Purpose Design wurde es möglich, neben einer Porsche typischen, sportlich tiefen Fahrerposition auch eine vollwertige zweite Sitzreihe zu realisieren. Und dies trotz der kompakten Dimensionen und der dynamischen Flyline des Fahrzeugs. Es gibt eigentlich nichts, was den Tag noch mehr erhellen kann, außer dem Panorama-Festglasdach.

Ausflug. Gespannt wie ein Bogen, lausche ich dem Report meines Sprösslings. Überwältigt spricht er sich seine aufgestauten Adrenalin getränkten Erfahrungen von der Seele. Die einzigartige Kombination aus Performance, Exklusivität und Alltagstauglichkeit beeindruckt den jungen Mann. Auch die stakkatogleichen Schaltzeiten sprudeln, wie mit einem Bogen geschossen, aus ihm heraus. Für ihn steht fest: Es ist der beste 911 Turbo S aller Zeiten. Der Wolf im Wolfspelz eben.

Alles dort, wo man es intuitiv sucht. Man gleitet durch Raum und Zeit. Der Elektroantrieb mit seiner 2-Gang-Automatik besticht mit Durchzugsvermögen und Kraft in jeder Verkehrssituation. Am eindrucksvollsten ist der Blick zurück in den Rückspiegel. Exakt dann, wenn der Überholte die Nase an seine Windschutzscheibe drückt und nicht glauben kann, was ihn da gerade verbrannt hat. Lautlos durch die Zukunft. Das ist der Gedanke, der dich ständig begleitet. Am Ufer des Fuschlsees ist es Zeit für ein Fazit über unseren

Die Höhepunkte unserer Vater-Sohn-Gespräche hatten wir bis dato am Lagerfeuer. Ab jetzt ist alles anders. Einerlei, welches Fahrzeugkonzept das vermeintlich bessere ist. Es gibt nichts, was die Seele mehr berührt als das Anrauchen mit einem Turbo S. Keine Zahlen und auch keine Rankings. Einerlei, welcher Generation man sich zugehörig fühlt. Zwei Dinge haben wir gelernt. Es kommt alles anders, als man denkt. Und wo Rauch ist, ist auch Feuer.

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Por s ch e D e sign Tim e pie c e s

Wie Schaltwippen am Lenkrad Der Porsche Design 1919 Globetimer UTC ist der perfekte Zeitmesser für Weltreisende. Abgeleitet aus dem Motorsport, ist die innovative Zeitzonenmechanik dieser Uhr weltweit ohnegleichen. Text → Martina Richter

Fotos → Porsche Design

Auf den ersten Blick mutet der 1919 Globetimer UTC von Porsche Design wie ein klassischer Chrono­graph an – aber er ist weit mehr als das. Denn über die beiden Drücker an der rechten Gehäuseflanke bedient der Träger eine Weltzeitfunktion, mit der er die Uhr blitzschnell umstellen kann. Beim Reisen in eine andere Zeitzone lässt sich so der Stunden­zeiger schrittweise vorwärts- oder zurückschalten. Das Datum geht dabei in beide Richtungen mit, während die Heimatzeit über einen zweiten Stundenzeiger sowie eine 24-StundenAnzeige erhalten bleibt. „Wir haben uns gefragt“, sagt Rolf Bergmann, Technischer Geschäftsführer der Porsche Design Timepieces AG in Solothurn, „wie wir die Reisezeit einstellen können, ohne die Uhr dabei anhalten zu müssen. Wir sind dann schnell auf die Drücker gekommen – analog zu den Schaltwippen am Lenkrad. Darin besteht der besondere Technologietransfer aus dem Porsche Motorsport zur Weltzeituhr von Porsche Design.“ Ähnlich dem schnellen Gangwechsel im Fahrzeug vollzieht sich auch die Zeitzonenschaltung bei der Uhr in Sekundenbruchteilen. Bergmann: 24

„Wie beim Porsche Doppelkupplungsgetriebe, wo der nächste Gang bereits vorgewählt ist, wird in der Uhr eine Feder gespannt und die Zeitzonenschaltung damit vorbereitet.“ Die Feder muss dann beim Schalten über einen Nocken springen, was zu einem haptischen und akustischen Effekt führt. Dieser spezielle „Klick“ soll an die Schaltwippe am Lenkrad des Sportwagens erinnern und gibt dem Uhrenbesitzer eine Rückmeldung über die gewünschte Änderung. Die Zeit­zonenmechanik, kombiniert mit der ausgeklügelten Drückerschaltung, ist beispiellos in der Uhrenwelt. Vor der Serienproduktion wurde sie etlichen Langzeittests unter­zogen. Unter anderem einem Schlag-

test mit der 5.000-fachen Belastung des Eigengewichts der Uhr und einer Beanspruchung der Drücker mit über 10.000 Schaltzyklen – wohl weitaus mehr, als sie selbst von aus­gemachten Vielreisenden jemals aus­geführt werden. Jeder einzelne Schalt­vorgang wird den Uhrenträger auf eine unverkennbar Porsche typische Weise in eine andere Zeitzone klicken – echtes Rennsportfeeling jetzt also auch am Handgelenk.

← Der 1919 Globetimer UTC ist in vier Modellvarianten zu einem Preis ab 5.950 EUR (UVP) in Porsche Design Stores, im ausgewählten Fach­handel sowie online unter www.porsche-design.com­ erhältlich.


↓ In vier Modellvarianten erhältlich: Das Design der 1919 Globetimer UTC ist von der funktionalen Ästhetik des Porsche 911 inspiriert.

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Editor's Choice Internal Herren-Blouson Mit zwei aufgesetzten Seitentaschen und Baseballkragen. Zusätzliche Tasche an Oberarm und Innentasche mit Reißverschluss. Porsche Stick in Goldfarben auf Brust und Nacken. Add-On: Kartenetui aus Leder mit Kara­ biner. Aus Polyester. In S – 3XL. € 399,-

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Por s ch e C lub s

PORSCHE CLUB OBERÖSTERREICH AUSFAHRTEN IN CORONA-ZEITEN ... mit viel Abstand und Frischluft Text und Fotos → Porsche Club Oberösterreich

Warm-up – Juni 2020 Dieses wurde zwei Monate später als geplant durchgeführt – und die Vorfreude auf die erste gemeinsame Ausfahrt bei den 16 Porsche Teams war schon groß. Die Route führte uns der Donau entlang über Ybbs und Melk zum Stift Göttweig. Dann ging’s weiter zu den Winzern Krems. Nach einem geführten Rundgang durch die Weingärten und den schönen Keller stand auf der Terrasse der Vinothek noch eine Weinverkostung auf dem Programm. Mit dem einen oder anderen Weinkarton – wohlverstaut in unseren Boliden –­ wurde am Abend dieses schönen Tages die Heimreise angetreten.

← Köstliche Tropfen in entspannter Atmosphäre

↑ Porsche Parade vor dem Vinothekkeller

↑ Freundlicher Empfang - Winzer Krems Vinothek

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Por s ch e C lub s

← Stadtführung durch Passau

↓ Passau, die DreiFlüsse-Stadt ↑ Bauernkrapfen-Schleiferei, Hinterberg

Ladies Day – Juli 2020 Bei dieser bereits traditionellen Ausfahrt nahmen die Damen das Steuer in die Hand und genossen das Cruisen auf wunderschönen Landstraßen mit herrlichen Ausblicken und das von unserem Präsidenten Peter Zellinger liebevoll zusammengestellte Programm. Von Walding aus nahmen wir die Sauwald Panorama­straße unter die Räder und fuhren in die schöne Barockstadt Passau. Die Stadtführung „3 Gänge / 3 Orte“ war sowohl ein kulinarisches als auch geschichtlich-kulturelles Highlight. Am Nachmittag ging es links der Donau retour ins Mühlviertel und weiter zum letzten Ziel dieses Tages – in der „Bauernkrapfen-Schleiferei“ in Hinterberg erwartete uns die Möglichkeit zur Verkostung dieser Köstlichkeit.

Kulturausfahrt „der anderen Art“ – August 2020

↑ Startaufstellung

Nach Absage des Schauspiels in Grafenegg wurde eine Tagestour ins idyllische Mostviertel organisiert. Ab Oed ging es autobahnfrei nach Ybbs an der Donau zum „Babenberger Hof“. Im Anschluss daran absolvierten wir eine Stadtführung, bei der wir viele interessante Informationen über die wechselvolle Geschichte von Ybbs erhielten. Nach einem ausgezeichneten Mittagessen im „Babenberger Hof“ starteten wir zur Nachmittagsetappe nach Lunz am See, wo wir bei einer Bootsfahrt den See erkundeten. Weiter ging es dann über Gresten nach Euratsfeld zum „Mostbaron“, hier erwartete uns eine Abschlussjause im Schatten herrlicher Bäume.

„Babenberger-Hof“ in Ybbs

↑ Mostviertler Impressionen


Jung geblieben. 30


1. November 2020 bis 31. März 2021

Das Porsche Anti-Aging-Programm: Für alle Porsche ab dem Modelljahr 2014

Mehr als 70 Prozent aller jemals gebauten Porsche fahren heute noch. Wie das geht? Durch kontinuierliche Pflege und Porsche Originalteile. Dass man Ihrem Porsche sein Alter nicht gleich ansieht, liegt zweifelsohne am zeitlosen Design und seinen sportlichen Genen. Aber auch an der perfekten Pflege und der regelmäßigen Wartung. Für alle Porsche ab dem Modelljahr 2014 (Kennbuchstabe E) und älter empfehlen wir eine Verjüngungskur bei Ihrem Porsche Partner – mit speziellem Porsche Anti-Aging-Programm.

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DER DOKTOR Helmut Marko, 1971 Le-Mans-Sieger, heute Talentescout und graue Eminenz von Red Bull Racing


C l assic

„MEINE WILDE ZEIT MIT

JOCHEN RINDT“ Der Doktor erinnert sich: HELMUT MARKO verband eine enge Freundschaft mit Formel-1-Legende Jochen Rindt. Auf den Straßen um Bad Aussee erlernte er mit ihm die Kunst der Fahrzeugbeherrschung. Ohne Führerschein, aber mit Begeisterung. Text → Andreas Wollinger

Fotos → Konstantin Reyer

Helmut Marko steht in einer Parkbucht am Koppenpass, der Bad Aussee mit Obertraun am Hallstätter See verbindet, in seinem Rücken ein feuerwehrroter Porsche 356, und schaut angestrengt den Hang hinauf. „Irgendwo da oben muss die Straße gewesen sein“, sagt er in seinem markanten Steirisch, „die Strecke heute hat ja mit dem Verlauf von damals nicht sehr viel zu tun.“ Gut, von Obertraun herauf, auf der oberösterreichischen Seite des Passes, da ist alles noch genauso wild und selektiv wie damals, vor sechzig Jahren, aber auf der steirischen Seite ist praktisch kein Stein auf dem anderen geblieben. „Ja, so ist das: Alles wird nivelliert“, sagt Marko, halb zu sich, halb zu uns. Man mag es kaum glauben, aber Marko, den in der Formel 1 alle nur ehrfürchtig „den Doktor“ nennen, war seit den frühen Sechzigerjahren des vorigen Jahrhunderts nicht mehr hier. Anlass der Rückkehr: The Red Bulletin hat die graue Eminenz von Red Bull Racing gebeten, einen Roadtrip zu seinen Wurzeln zu unternehmen – in eine extrem wilde Zeit, die er mit seinem damals besten Freund Jochen Rindt verbrachte. Jochen Rindt: Urknall des österreichischen Rennsport-Universums, 1970 in Monza tödlich verunglückte Formel-1-Ikone, der einzige posthum zum Weltmeister erklärte Pilot der Geschichte. Ohne ihn gäbe es keine erfolgreichen österreichischen Grand-Prix-Piloten, keine

↑ GUTE ALTE ZEIT Helmut Marko blättert in „Jochen Rindt – Eine Bildbiografie“ (Böhlau Verlag) und erinnert sich an das Bergrennen von Stainz 1968.

Rennstrecke in Spielberg, keine Formel-1-Begeisterung in Rot-Weiß-Rot. Die beiden Säulenheiligen des heimischen Motorsports hatten einander schon als Halbwüchsige in Graz kennengelernt. Basis der Freundschaft waren gemeinsame Interessen: zuerst Mopeds, dann Mädchen. „Wann immer die Eltern ein Wochenende weggefahren sind“, erzählt Marko, heute jugendliche 77, „ist in deren Haus oder Wohnung eine Party organisiert worden. Da war der Jochen – er war ja ein Jahr älter – wirklich sehr, sehr gut: Er hat immer die tollsten Mädchen dahergebracht.“

Ein Draufgänger, der auf Regeln pfiff Aber auch sonst hatte man mit Jochen viel Spaß – vor allem, weil er „unglaublich unternehmungslustig und immer gut aufgelegt war“. Ein Draufgänger, der sich um gesellschaftliche Regeln nicht viel scherte und nicht lang fragte, ob etwas erlaubt oder verboten ist. „Bei den anderen Eltern“, erinnert sich Marko schmunzelnd, „galten wir nicht unbedingt als die, mit denen man die eigenen Kinder sehen wollte.“

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Die unerschrockene Art hatte, glaubt Marko, mit Rindts persönlicher Geschichte zu tun: In Deutschland geboren, verlor er seine Eltern bei einem Bombenangriff gegen Kriegsende und kam als Baby zu den Großeltern nach Graz. „Die waren nicht so streng wie Eltern“, meint Helmut Marko. „Jochen hat mehr Freiheiten gehabt als andere. Und er war, als Erbe einer Gewürzmühle in Mainz, finanziell recht gut gestellt.“ Das Einzige, was unter diesen Rahmenbedingungen litt, war der schulische Erfolg. Als im Verlauf der 7. Klasse Gymnasium, Rindt und Marko waren inzwischen Klassenkameraden, ein Zeugnis zum Desaster zu werden drohte, boten die zwei ihren Lehrern einen Deal an: Gegen ein positives Zeugnis würden diese sich nie wieder mit ihnen herumärgern müssen.

Gymnasium der letzten Hoffnung Es war nämlich so: Ein Freund hatte ihnen erzählt, dass es im Salzkammergut ein Internat gebe, das für junge Herren, die der Schule nicht den nötigen Ernst entgegenbrachten, ein wahres Paradies sei. Eine private Einrichtung, die den Ruf des „Gymnasiums der letzten Hoffnung“ hatte. Hier würden sie ohne übermäßige Anstrengung die Matura machen und nebenbei eine Menge Hetz haben. Ein paar prominente Namen aus der Liste der Schüler: Tausendsassa André Heller, der Industrielle Thomas Prinzhorn und die Rennfahrer Niki Lauda und Harald Ertl.

↑ SCHMUCKSTÜCK Der Porsche 356 darf als weiterentwickelter Käfer durchgehen.

So kamen Jochen Rindt und Helmut Marko nach Bad Aussee. Und wie kamen sie zu dem Auto, an dem sich ihre Leidenschaft zum Rennfahren entzündete? Marko: „Wir waren am Krippenstein Ski fahren. Und weil wir damals alles extrem machten, hat sich der Jochen den Oberschenkel gebrochen. Das Problem war, dass Internat und Schule eine halbe Stunde Fußweg auseinander lagen, das war mit einem Komplettgips natürlich nicht zu machen. Daraufhin hat Jochens Großvater einen VW Käfer mit Chauffeur organisiert. Der hätte Jochen jeden Tag in die Schule bringen sollen. Das hat er auch zwei, drei Tage gemacht. Bis wir dem Großvater gesagt haben: Wir brauchen den Fahrer nicht, wir haben eh einen Mitschüler mit Führerschein, dadurch sparen wir Kosten.“ Lachend fügt der spätere Le-Mans-Sieger hinzu: „Wahrscheinlich hat auch irgendeiner einen Führerschein gehabt. Aber die, die gefahren sind, hatten jedenfalls keinen.“

↑ RECHT FREUNDLICH Helmut Marko auf den Spuren seiner Freundschaft mit Jochen Rindt auf dem Koppenpass

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Während Rennfahrer von morgen heute ihre Sinne im Kindesalter gefahrlos im Gokart schärfen, entwickelten Rindt und Marko die Fähigkeit zur Fahrzeugbeherrschung als Teenies in freier Wildbahn, auf öffentlichen Straßen rund um Bad Aussee, zum Beispiel auf den zehn Kilometern über den Koppenpass nach Obertraun. „Das Auto ist immer am Limit bewegt worden“, erinnert sich der Doktor. Wobei man sich der Sache auf spielerische Weise näherte. Sie saßen zu viert im Auto; einer fuhr, die drei anderen bildeten die „Jury“. Machte der Pilot einen Fehler oder fuhr zu knieweich in eine Kurve, war ein Fahrerwechsel die Folge. Der Käfer war eine Herausforderung für sich: 30 PS, null Straßenlage, Seilzugbremsen. „Das heißt, dass jedes Rad anders gebremst hat“, sagt Marko, „einmal hat ein Rad blockiert, dann ein anderes.“ Kurz: Ein besseres Werkzeug für die Entwicklung von Gefühl im Hintern kannst du kaum finden. Detail am Rande: Damals gab es weder Sicherheitsgurte noch ein Tempolimit auf Freilandstraßen. Für die Erinnerungsfahrt 2020 hat Helmut Marko einen Porsche 356 ausgesucht. Aus drei Gründen ist das eine stimmige Wahl: Erstens stammt das Auto genau aus der Zeit Anfang der Sechzigerjahre, in der diese Geschichte spielt. Zweitens hatte er mit Ferdinand Porsche den gleichen Schöpfer sowie das gleiche Konstruktionsprinzip wie der alte Käfer, ist aber deutlich hübscher anzuschauen. Und drittens hatte der Kunstprofessor in der Schule einen gehabt – und damit immer die tollsten Frauen abgestaubt.


Berufswahl am Nürburgring Der Plan mit der nachgeschmissenen Matura ging dann doch nicht auf. Kurz vorher wurde der Schule das Öffentlichkeitsrecht entzogen, und die Reifeprüfung musste anderswo abgelegt werden. Das Resultat: Sowohl Marko als auch Rindt flogen durch. In Graz würde es deshalb nur unnötig Ärger geben. Also fuhren sie in Rindts neuem Auto, einem Simca, in die entgegengesetzte Richtung: zum Grand Prix auf den Nürburgring. „Wir haben in der Wiese neben dem Auto geschlafen“, erinnert sich der Doktor, „der infernalische Lärm der vorbeirasenden Rennautos hat uns geweckt. Da hat Jochen plötzlich gesagt: ‚Das will ich auch machen!‘ Ich hab ihn nur verwundert angeschaut, weil das für uns so unvorstellbar weit weg war.“ Wie wir heute wissen, hat Jochen seinen Entschluss dann beinhart durchgezogen. Während Helmut Marko auf dringenden Wunsch seines Vaters Jus studierte, ging sein Freund nach ersten Rennen in Österreich nach England, um die internationale Racing-Szene aufzumischen. Das ringt Helmut Marko noch heute Respekt ab: „Unser Schulenglisch hat ja grad mal gereicht, um etwas zu essen zu bestellen. Da brauchst du Mut, eine Vision. Und viel Selbstvertrauen.“ Der schnelle Ruhm habe Jochen Rindt kaum verändert, sagt Marko. Nur sein Lebensstil war plötzlich ungleich glamouröser: „Er hat Geld gehabt, einen eigenen Flieger und unser Traumauto, einen Jaguar E – so was

„AM NÜRBURGRING HAT JOCHEN PLÖTZLICH GESAGT: DAS WILL ICH AUCH MACHEN. ICH HAB IHN NUR VERWUNDERT ANGESCHAUT.“ hat man ja nur von Filmstars gekannt. Doch wenn er nach Graz gekommen ist, hat es die gleichen Partys gegeben wie immer.“ Rasend schnell wurde aus dem unerschrockenen Buben aus Graz mit der schiefen Nase „der erste Popstar des Rennsports“, wie Marko einmal konstatierte. Weil er seine Eigenheiten zu Markenzeichen erhob: die ständig im Mundwinkel hängende Zigarette; der Gang mit stark nach innen gerichteten Schuhspitzen; die extravagante Kleidung. „Er ist mit seinem ganzen Auftreten herausgeragt aus der Masse“, sagt Marko.

Angebot beim Begräbnis Und dann: das Ende, mitten in einer Phase der größten Triumphe. „Unser Zugang zum Tod war: Wenn’s passiert, dann passiert’s eben“, schildert Marko Jochen Rindts tödlichen Unfall vom September 1970, von dem er im Radio in der Wohnung eines Freundes erfuhr. „Aber als es dann wirklich passiert ist, konnten wir das überhaupt nicht verarbeiten. Und auch nicht akzeptieren. Wir haben uns dann mit Alkohol betäubt. Dieser Abend ist mir bis heute in Erinnerung.“ Beim Begräbnis ist er dann von einem Rennsport-Manager angesprochen worden. „Der hat mir ein irrsinnig

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tolles Angebot gemacht für die nächste Saison.“ Ernsthaft, beim Begräbnis? „Ja“, sagt Marko, „ich hab eh geglaubt, ich bin im falschen Film. Das war kein Österreicher, der hatte keine so starke emotionale Verbindung zu Jochen. Und wie gesagt: Tote waren damals im Motorsport an der Tagesordnung.“

Seltenes Bilddokument Erstaunlicherweise gibt es kaum Fotos, die Helmut Marko und Jochen Rindt gemeinsam zeigen. Eines der wenigen Bilddokumente stammt vom Bergrennen in Stainz nahe Graz 1968. Rindt, damals schon ein etablierter Formel-1-Fahrer, kam mit einem privaten BrabhamFormel-2-Boliden in die steirische Provinz, um vor 20.000 begeisterten Zuschauern den Streckenrekord um eine halbe Minute zu verbessern. Helmut Marko, frischgebackener Doktor, fuhr Formel V und belegte Rang 10. Und ein gewisser Nikolaus Andreas Lauda wurde auf einem Porsche 911 Neunter. Markos Erinnerungen an das Ereignis sind etwas lückenhaft. Er entsinnt sich bloß des gleichen Bergrennens 1970, bei dem Rindt Zweiter geworden war und sich anschließend damit entschuldigte, er habe aus Rücksicht auf die Formel-1-WM nicht das Letzte aus seinem Auto herausgeholt. „In Wahrheit“, erzählt Helmut Marko lachend, „war unser Abendprogramm schuld daran, dass wir am Tag darauf nicht die Fittesten waren.“ Interessant, schmunzelt der Doktor dann, „jetzt fallen mir sogar die Damen dazu noch ein“.

FREITAG, 10. JULI

↓ DIE RÜCKKEHR Marko auf der Zufahrt zum Internat. Kaum zu glauben, aber er war 60 Jahre lang nicht da. EIN FAST UNAB

HÄNG IGES FORM

EL-1-MAGAZI

2020

N

Dieser Artikel stammt aus dem The Red Bulletin Magazin 35


Por s ch e E xp erie n c e auf de m S alzb urgrin g

→ Precision Training ← Aufgrund der hohen Nachfrage wurden in diesem Jahr zwei Precision Trainings angeboten. Stück für Stück werden die Teilnehmer dabei an das Fahren auf der Rennstrecke vorbereitet.

On the Track again → GT Trackday

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Die TeilnehmerInnen der diesjährigen Porsche Experience Events mussten sich eine ganze Weile gedulden. Covid-bedingt wurde die Veranstaltung von Juni auf August verschoben. Dementsprechend groß war die Vorfreude der Kundinnen und Kunden, die ihre Porsche Sportwagenmodelle nicht nur auf der Straße, sondern auch auf der Rennstrecke erleben möchten. Die parallel stattfindende Porsche Sprint Challenge Central Europe sorgte für eine großartige Motorsportatmosphäre.

← Der GT Trackday bietet die Plattform, auf der man sich mit anderen GT-Fahrern messen und seinen straßenzugelassenen Sportwagen artgerecht bewegen kann.


Por s ch e E xp erie n c e auf de m S alzb urgrin g

→ Für jene, die das Precision Training bereits absolviert haben, ist das Performance Training die ideale Möglichkeit, sich zwei ganze Tage lang an ihre fahrerischen Grenzen heranzutasten.

→P erformance Training

← Die Rennserie von Porsche Motorsport und Lechner Racing ging heuer bereits in die zweite Saison. Das Heimrennen auf dem Salzburgring ist für Veranstalter und Rennfahrer das Highlight.

→S print Challenge 37


Eve nt-Rückblick

→ Gänsehaut garantiert Das Taycan Testival war für viele die Gelegenheit, den Porsche Taycan zum ersten Mal selbst zu fahren und seine unglaubliche Dynamik zu erleben. Aus ganz Österreich reisten die TeilnehmerInnen an, um an dem 2-stündigen Programm des Taycan Testival teilzunehmen. Innerhalb von vier Tagen konnten sich 100 Personen davon überzeugen, dass der Taycan ein echter Porsche ist. Das Highlight war eine geführte Tour durch das Salzkammergut. Dabei konnten die TeilnehmerInnen den Elektro-Sportler sowohl auf der Autobahn als auch auf der Bundesstraße und im Ortsgebiet ausgiebig testen und kennenlernen.

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