Saison 2012/13
4.12
F端r Einsteiger
Alle Basics Fetter Felltest
Gecko, Kohla & Hightrail: Wie gut haften die kleberlosen High-Tech-Felle wirklich?
Soft- & Hardshells
11
Touren-Hosen im Praxistest SKITOUR-MAGAZIN.DE
1
Editorial
Ihr direkter Draht in die Redaktion
WEG VOM PISTEN-WAHNSINN „ALPINE IS DEAD!“
A
nfang Dezember – als der erste kräftige Nordstau den Arlberg überrollte – trafen sich Experten, Profis und Vertreter der Industrie in Zürs. Zur ersten Snow & Safety Conference, einem Forum zum Meinungsaustausch für Szene-Kenner. Dort hielt unter anderem Freeride-Profi Stefan Häusl einen Vortrag übers Freeriden und zeigte, wohin sich diese Facette des Skifahrens hinentwickelt hat. Tags zuvor präsentierten Experten vom Alpenverein den aktuellen Stand in der Lawinenforschung und -suche. Viel wegweisender und interessanter wurde es allerdings, als Salewa Marketing-Manager und Ski-Routinier Rainer Gerstner ans Mikrofon trat und von der Entwicklung des Skifahrens in den ver-
Massig Neuschnee, Wärmeeinbruch und dann Wind und Föhnsturm: Die Bedingungen wechselten zu Beginn des Winters häufig.
gangenen 20 Jahren philosophierte. Mit Bildern vom Klassiker „Der weiße Rausch“ bis zu einem Video von Pionier Glen Plake. Dann wagte er einen Ausblick und ließ einige Experten aus der Skibranche zu Wort kommen. „Alpine is dead“, hatte ihm Dynafit-Geschäftsführer Benedikt Böhm gesagt. Auch der Trend der verkauften Ski spricht eine klare Sprache: 80 Prozent der Ski, die heutzutage über die Ladentheke gehen, sind breiter als 70 Millimeter. Dieser Trend soll sich laut Gerstner noch fortsetzen. Lassen wir uns überraschen, zu welchen Höhenflügen der Skitourensport noch ansetzt. Viel Spaß beim Lesen wünscht Euch Die Redaktion des Skitour-Magazins
Inhalt
NEWS
Termine & Telegramm
4
Verlosung, Skitouren auf Pisten, Lost and Found, Tourentipps, Skibrillen und vieles mehr
TEST FELLE Sieben Steigfelle im Vergleich
22
Adhäsion statt Kleber: Was können die neuen Wunderfelle von Gecko, Kohla und Hightrail?
TEST TOURENHOSEN 11 Soft- und Hardshells
32
Vaude, Marmot, Mammut & Co.: Wer bei uns die Hosen an hat, lesen Sie in unserem Test.
EINSTEIGER BASICS Mit Weltmeister Toni Palzer
44
Die wichtigsten Tipps für Skitouren-Neulinge
DIE MISSION Teil 2 – Mein erstes Rennen
50
Probant Andi trainiert fleißig für sein erstes Rennen auf Tourenski. Renntaktik und Ausrüstung.
NO RISK – MORE FUN Serie zur Sicherheit
52
Das Entscheidungskonzept Winter³ der Naturfreunde Österreich im Blickpunkt
WIE ENTSTEHT... ...eine Swisswool-Jacke
54
Schafwolle als Naturprodukt statt synthetischer High-Tech-Fasern: Swisswool-Produkte.
AUSPROBIERT
Neue Ausrüstung im Praxistest Directalpine Guide, La Sportiva Spitfire, Pieps iProbe, Deuter Freerider 24 SL, Dynastar Pierra Menta
STANDARDS Editorial Impressum Vorschau Titelfoto: Fischer Sports GmbH
2 64 64 SKITOUR-MAGAZIN.DE 3
58
Fotostory
Lyngen
zum Video: Hier klicken!
Lyngen
Fotostory
Foto: Franz Faltermaier
Raues Wetter erwartete die Abenteurer um Andi Prielmeier bei ihrem Lyngen-Trip im M채rz 2012.
Fotostory
Lyngen
Lyngen
Fotostory
Skitouren in Lyngen Alps
Fotos: Franz Faltermaier
Das bekannte Skitouren-Revier liegt im äußersten Norden Norwegens und ist bekannt wegen seiner Touren vom Schiff aus und den Überschreitungen von Fjord zu Fjord. Meist ist für die einsamsten Skitouren in den Lyngen Alps Hochseetauglichkeit wichtiger als Skitechnik. Beste Reisezeit für Tourengeher ist von Anfang März bis Anfang Mai. Die Flüge nach Tromsö mit Norwegian oder SAS kosten um die 400 Euro. Viele Anbieter bieten Wochentouren an.
News Darüber spricht die Szene
&
Termine
Freie Bahn auf Skipisten? In Zusammenarbeit mit den bayerischen Skigebieten hat der DAV Regelungen und Aufstiegsrouten erarbeitet – zumindest ein Anfang. Aber müssen wir uns von den Skigebieten vertreiben lassen? Zum Training und für Anfänger eignen sich Skipisten als perfekter Skitouren-Einstieg. Aber genau das führte im letzten Jahr (Skitour-Magazin berichtete) immer wieder zu Stress mit den Liftbetreibern und Demonstrationen. Zum einen wegen der kostenlosen Parkplätze im Skigebiet, zum anderen wegen der Gefahren einer Kollision. Trotzdem nehmen Skitouren auf Pisten in den letzten Jahren immer mehr zu. Konflikte entstehen vor allem dann, wenn Skitourengeher auf Skipisten in der Zeit nach dem täglichen Betriebsschluss der Bahnen unterwegs sind. Pistenpräparierung und Lawinensprengungen können behindert werden, zudem sind damit oft erhebliche Gefahren für Skitourengeher verbunden. Wildtiere können von Tourengehern und deren Hunden empfindlich gestört werden. Vom DAV initiiert, wurden mit den beteiligten Bergbahnen, zuständigen DAV-Sektionen, Verbänden und Behörden inklusive der zuständigen Bayerischen Ministerien Vereinbarungen getroffen. Zehn Verhaltensregeln (im Link unten) gelten für alle Skitourengeher auf Pisten. Sie wurden in Zusammenarbeit von Deutschem Alpenverein und seinen Sektionen, dem Verband Deutscher Seilbahnen, den zuständigen Dieses Schild kennzeichnet Ministerien, dem Deutschen Skiverband sowie der Bergwacht Routen für Skitourengeher in Pistenskigebieten. Sie gelten erarbeitet. Man darf gespannt sein, wie sich dieses Thema in einheitlich in Deutschland. unseren Nachbarländern Österreich, Schweiz und Italien entwickelt. Mehr Infos und alle Regeln für das Brauneck-Gebiet, Spitzing und die Gebiete in Garmisch-Partenkirchen finden Sie hier: http://www.alpenverein.de/home/ skitouren-pisten-skibergsteigen_ aid_10290.html
zum Video: Hier klicken!
Der neue Clip des DAV zum Thema Skitouren auf Pisten. Was haltet Ihr davon? Postet Eure Meinungen auf unserer Facebook-Seite.
8 SKITOUR-MAGAZIN.DE
Aktuelles
News
Touren für die Jahreswende Rund um Neujahr hat jeder ein paar Tage frei. Wir stellen Ihnen zwei Tourentipps vor, die Sie unbedingt mal besuchen sollten.
Geigelstein (Chiemgau) Der Klassiker im Chiemgau bietet für jeden Tourengeher etwas: von der steilen Abfahrt über die sichere Einsteigertour mit zünftiger Einkehr bis zum Powderhang-Staccato. Am besten steigt man vom oberbayerischen Schleching bzw. Ettenhausen von Osten aus auf den 1813 Meter hohen Gipfel. Mit dem Wilden Kaiser ist bei guter Sicht ein Traumpanorama garantiert. Am benachbarten Breitenstein und der Mühlbachhornwand findet man meist noch unverspurten Pulverschnee. Die Abfahrt über das „Platt“ bietet dagegen bei sicheren Verhältnisse tolle Abfahrtsmeter auf 1200 Höhenmetern.
Rote Wand (Deferegger Alpen) Einer der schönsten Aussichtsberge von Tirol (mit Panorama zu Großglockner, Dolomiten, Rieserfernergruppe, Venedigergruppe) und genau die richtige Tour für Anfänger. Vom Stallersattel aus (1980 Meter) steigt man Richtung Südwesten in einer leichten Rechtskurve auf den 2820 Meter hohen Gipfel. Für die Abfahrt nutzt man am besten eine Variante ins Antholzertal. Die ist aufgrund des sehr steilen Gipfelhanges nur für gute Skifahrer geeignet. Wer einen Bergführer für diese Tour braucht, findet bei Alpintouring.at einen kompetenten Partner.
GERSTL´S GIPFELSTÜRMERANGEBOT 12.01.–26.01.2013 und 02.03.–22.03.2013
Es erwarten Sie: - ein reichhaltiges Vitalfrühstück - Marschtee und Lunchpaket für die Skitour - reichhaltiges Abendmenü (5 Gänge) - mehrere Innensaunen, Außensauna, Whirlpool - großer Skiraum mit Schuhtrockner - geräumige Zimmer mit tollem Blick über das Vinschgau - Massagen auf Anfrage gegen Gebühren
www.hotel-gerstl.it
News Darüber spricht die Szene
&
Termine
Worldcup-Flair von Atomic Nicht nur die alpinen Ski-Weltcupsieger und Kilian Jornet fahren mit Skiern des Ski-Giganten aus Radstadt Siege ein. Auch Tourengeher haben bei Atomic mittlerweile eine große Auswahl. Tourenski sind im Trend. Das hat auch Atomic seit Jahren erkannt und gibt bei seiner BC Touring-Linie mächtig Gas. Dabei hilft Worldcupsieger Kilian Jornet bei den österreichischen Entwicklern in Radstadt kräftig mit. Beispielsweise beim neuen Aspect, ein ausgewogener Touring-Performer für Up- und Downhill im Backcountry. Besonders vielseitig macht ihn seine moderate Mittelbreite von 85 Millimetern in Verbindung mit dem leichten Holzkern: Dank dieser Kombination lässt sich der Aspect bergauf wie bergab mühelos bewegen und spart damit viel Kraft. Eine Neuerung für 2012/13 ist die Ti Mega Grip – eine robuste, extraleichte Titanal-Einlage unter der Bindung, die die Kraft noch direkter auf die Kanten leitet. Eine weitere Innovation sind die maßgeschneiderten 100-prozentigen Mohair-Felle.
Aktuelles
News
Tonis Tagebuch
Nach einer langen und harten Berglaufsaison mit tollen Erfolgen (3. Platz Berglauf-Europameisterschaft Türkei, 6. Platz Berglauf-WM Italien) bin ich Ende Oktober das erste Mal mit der Nationalmannschaft nach Hintertux gedüst – ins Trainingslager. Sechs superschöne Trainingstage mit den Mannschaftskollegen auf dem Hintertuxer Gletscher waren das. Das zweite Trainingslager mit der Nationalmannschaft war dann zwei Wochen später in der Allerheiligenwoche. Nach zehn saftigen Tagen und etwa 22.000 Höhenmetern war ich froh, mal wieder eine Woche gemütlich bei mir in der Ramsau trainieren zu können. An den Wochenenden wurde dann immer gemeinsam der Schnee gesucht. Entweder Zauchensee, Obertauern oder mein Favorit – das Kitzsteinhorn. Es dauerte nicht mehr lange, bis der erste Schnee Skitraining am Hirschkaser, meinem Hausberg, zuließ. Mein erster Wettkampf war das „Rise and Fall“ in Mayrhofen am 15. Dezember. Ich ging zuversichtlich ins Rennen. Schließlich habe ich schon über 70.000 Höhenmeter auf den Skiern absolviert mit hartem Intervall-Training. In der Staffel eröffnet der Skibergsteiger den Wettkampf. Es warteten 405 Höhenmeter auf mich, bevor ich auf den Gleitschirmflieger übergab. Ich konnte die schnellste Zeit bei den Skibergsteigern laufen. Meine Zeit war 11 Min. und 35 Sek. für die 405 Höhenmeter. Zweiter Skibergsteiger mit ca. 1 Min. Rückstand war mein Teamkollege Sepp Rottmoser. Ich war sehr zufrieden mit dem Ergebnis und gehe jetzt zuversichtlich in den Winter. Leider kann ich den ersten Weltcup nicht laufen, weil ich am Dienstag danach Prüfungen in der Schule habe. Mein erstes großes Ziel wird die „Mountain Attack“ (Marathondistanz).
Euer Toni Palzer SKITOUR-MAGAZIN.DE 11
Foto: Toni Palzer privat
Junioren-Weltmeister Toni Palzer lebt Skitouren-Rennsport wie kein Zweiter. Worldcup-Rennen, Abenteuer-Touren oder hartes Training auf Ski: Mit seinem Tagebuchgewährt er uns Einblicke in seinen Alltag.
News Darüber spricht die Szene
&
Termine
AUGEN-DRESSCODE Die einen müssen Sie tragen, andere tun es nur für den Style: Skibrillen sind mehr als ein Pflicht-Accesoire für Tourengeher. Bei Sturm und Schneefall sichern diese Modelle die Sicht und die Abfahrt...
Die Beschlagfreie Perfektes Klimamanagement und maximale Beschlagfreiheit erhalten Sie mit der Skibrille uvex uvision electric. Der kompakte, in die Skibrille integrierte Ventilator sorgt für klare Sicht. Überzeugendes Wohlfühlklima auch bei extremen Bedingungen. Die Schneebrille ist ideal geeignet für Freerider, Tiefschneefahrer und vor allem für Brillenträger!
UVEX Uvision electric / Preis: 179,95 €
Der Heini Holzer-Klassiker Diese Brille mit optionalem Clipband steht für innovatives Design und besten Schutz im Bergsport. Sie wurde vor allem für die extremen Bedingungen am Berg konzipiert. Die spezielle Rahmenform deckt das Auge komplett ab. Durch die eng anliegende Passform und die zusätzliche Polsterung können keine Sonnenstrahlen, Schmutz- oder Eispartikel ans Auge gelangen. Die Brille macht besonders mit den dunklen SPACE lenses™ für Einsätze in großen Höhen und im Schnee Sinn.
ADIDAS Elevation Climacool / Preis: ab 229 € 12 SKITOUR-MAGAZIN.DE
Aktuelles
E Das JetCockpit Sie wollen über GPSSensor Ihre Geschwindigkeit wissen? Oder Infos über die Strecke, Lokalität, Entfernungen, Höhe und vieles mehr abrufen? Das ist mit dem Recon MOD-Modul möglich. Die HYBRID mirror-Scheibe in Schutzstufe 2 beschattet einen grandiosen Skitag, die sphärisch gewölbte Scheibe eröffnet ein riesiges Blickfeld. Die Brille lässt sich mit dem Recon-System ausstatten. Dann werden die Messdaten in Echtzeit aufs Display projeziert – echt abgefahren.
ALPINA R-Tech HM (mit Recon) / Preis: ca. 430 €
Die Unzerbrechliche Einschnitte im Rahmen sorgen für extreme Biegsamkeit des Gestells und gewährleisten der Julbo eine einzigartige Robustheit. Ihre smarte Form lässt sie nicht klobig wirken und bietet auch schmalen Gesichtsformen eine angenehme Passform. Weiter verfügt sie über eine Zebra-Scheibe. Diese sorgt für einen klaren Durchblick bei allen Witterungsbedingungen und passt sich innerhalb kürzester Zeit den Lichtverhältnissen an.
JULBO Eclipse Zebra / Preis: 124,95 € SKITOUR-MAGAZIN.DE 13
News
News Darüber spricht die Szene
&
Termine
Snow & Safety Conference Beim Eröffnungswochenende Anfang Dezember trafen sich Lawinenexperten, Sicherheitsleute aus der Industrie, Freeride-Profis und Journalisten in Zürs zur 1. Snow & Safety Conference. Bei gemeinsamen Workshops, Vorträgen, Podiumsdiskussionen und praktischen Freeride-Abfahrten wurden den Teilnehmern die neuesten Erkenntnisse des Offpiste-Skifahrens vor Augen geführt. Ein Vortrag von Freeride-Pro Stefan Häusl zeigte eindrucksvoll, wie viel Vorbereitung hinter einer „Line“ oder einem Wettkampf stecken. Im nächsten Jahr soll es wieder stattfinden.
www.lechzuers.com Powderguide Tirol Für die Freireiter unter uns, die als Hilfe gerne mal einen Lift nehmen: dafür hat Marius Schwager mit zwei Freunden den Powderguide Tirol geschrieben. Das Buch mit 184 Seiten ist eine Anleitung zu den 50 besten Freeride-Touren im Bundesland, mit den meisten Aufstiegshilfen weltweit. Einige Touren eignen sich wegen ihren stattlichen Aufstiegen auch als Skitour. Von der Weißseespitze-NW über den Pletzergraben in Fieberbrunn bis zur Rendlspitze am Arlberg: Hier findet jeder Schneesüchtige die passende Tour in der Nähe. Kostet 19,95 Euro beim Tyrolia-Verlag.
Lorenzo Rieg, Marius Schwager, Lea Hartl
Die beSten FReeRiDe-touRen
www.powderguide.de 14 SKITOUR-MAGAZIN.DE
TIROL
So stimmt‘s In der Marktübersicht unserer ersten Ausgabe dieses Winters haben wir bei den schweren Rahmenbindungen von Marker angegeben, dass kein Harscheisen verfügbar ist. Das stimmt nicht. Für beide Bindungen (F10 und F12) werden Harscheisen in den vier folgenden Breiten angeboten: 82 mm, 92 mm, 113 mm und 128 mm. Trotzdem wären uns diese Bindungen zum klassischen Tourengehen viel zu schwer. Tut Euch das nicht an! Verzichtet nicht auf den Gehkomfort und den Gewichtsvorteil einer Low-Tech-Bindung.
www.marker.de Lawinen-Statistik Jedes Jahr erhebt das renommierte Schweizer Lawineninstitut eine Statistik vom Vorwinter, in der alle Lawinenabgänge und -opfer beziffert werden. Das SLF veröffentlicht die Beschreibungen zu Wetter, Schneedecke und Lawinengefahr direkt nach dem Winterende in Form eines Jahresberichtes im Internet. Dieses Konzept erlaubt eine rasche Aufarbeitung des vergangenen Winters. Die Beschreibung ausgewählter Lawinenunfälle kann aufgrund der aufwendigen Aufarbeitung erst ein bis zwei Jahre nach dem betreffenden Winter publiziert werden. Mehr dazu auf der SLF-Website.
www.slf.ch
News Darüber spricht die Szene
&
Termine
Piepser-Rückruf Ortovox ruft vorsorglich sein LVS-Gerät 3+ zurück. Hendrik Reschke (Marketing) erklärt uns kurz, was es damit auf sich hat. Skitour-Magazin: Wer muss sein Gerät einschicken? Hendrik Reschke: Betroffen sind LVS-Geräte des Modells 3+, die vom 17.Oktober bis zum 5.Dezember gekauft wurden. Unter diesem Link können betroffene Käufer die Seriennummer ihres Gerätes eingeben und überprüfen, ob ihr 3+ geupdatet werden muss: http://www.ortovox.de/service/3736-rueckrufaktion_3plus.html Die Seriennummer ist die 10-stellige Nummer, die beim Einschalten des 3+ in 2-er-Schritten im Display angezeigt. Wie seid Ihr auf das Problem aufmerksam geworden? Bei einem Such-Training mit frisch eingetroffenen Geräten haben sich einige nach 120 sec Empfangs-Betrieb unbeabsichtigt in den Sende-Modus umgeschaltet. Interne Tests haben bestätigt, dass eine bestimmte Produktions-Charge des 3+ dieses Verhalten aufweisen kann. Was tauscht Ihr aus/programmiert Ihr um? Das Problem lässt sich durch ein Softwareupdate beheben. Das genaue Prozedere erfährt der Nutzer, nachdem er online überprüft hat, ob sein Gerät betroffen ist.
5° TOUR DE SAS
17 FEBRUAR 2013
new track
ALTA BADIA SKITOUREN WETTKAMPF - MANNSCHAFT - TOP CLASS COPPA ITALIA COPPA DELLE DOLOMITI SÜDTIROL-CUP
5.TOUR DE SAS 17 .02.201 3
STRECKE:
Start und Ziel in Abtei (BZ), über Castalta, Medesc, Lavarella, Pizes da Lé, Oies
HÖHENUNTERSCHIED: ±2400m STRECKENLÄNGE: ±18,5km EINSCHREIBUNG: Webseite www.tourdesas.it, die Einschreibegebühr von 80,00€ pro Mannschaft beinhaltet Streckenbetreuung, Verpflegungen, Pasta-Party, Gadget (garantiert für die ersten 100 eingeschriebenen Mannschaften) Einschreibung ab 10. Januar bis 16. Februar 8.30 Uhr oder bei Erreichen von 150 Mannschaften.
S K IT O U R E N W E TT K A M P F
PROGRAMM: Samstag 16. Februar 19.00-21.00 Uhr Verteilung der Startnummern im Vereinshaus, 20.00 Uhr Briefing Sonntag 17. Februar 6.30-7.30 Uhr Verteilung der Startnummern, 8.00 Uhr Öffnung der Startzone, 8.30 Start, ab 12.30 Uhr Pasta-Party, gegen 15.00 Uhr Preisverteilung. PREISE: Preisgeld für di ersten 10 männlichen Mannschaften und die ersten 3 weiblichen Mannschaften, Bergwertung Haglöfs, Zwischenwertung Holimites, Spezialpreis Maratona dles Dolomites-Enel mit der Verlosung von 10 Startplätzen für die Teilnahme 2013.
SONSTIGES: es gelten die FISI und ISMF Vorschriften alle weiteren Infos unter www.tourdesas.it Neuheit: verfolge das Rennen im Livestreaming!
neue Strecke - new track Mannschaft Wettkampf
Aktuelles
News
Wird es ein Süd-Winter? Die Osttiroler Berge werden oft vergessen, wenn man perfekte Skitouren-Reviere aufzählt. Dabei bieten sie alles, was man braucht. Unberührte Natur und die Vielfalt der Osttiroler Berge lassen das Herz jedes Tourengehers höher schlagen. Immer mehr Wintersportler gehen dem Trend nach: Die Experten von Bergbahn, Tourismus & Handel sehen ein großes brachliegendes Potential (Quelle: Tourenski Congress in Salzburg). Die Zuwachsrate von jährlich plus 10-20 % ist enorm. Allein in Österreich sind derzeit ca. 400.000, in Deutschland ca. 300.000 Tourengeher unterwegs. Tendenz steigend. Die Unsicherheit im freien Gelände lässt jedoch viele weiterhin auf Pisten wandern. Alpintouring.at ermöglicht es auch „Rookies“ Touren im freien Gelände zu erleben. Die Tourenschule geführt vom staatlich geprüften Bergführer Günter Troger bringt Gäste und Einheimische sicher an Ihr Ziel. Darüber hinaus können Lawinen-Notfall-Trainings, Einsteiger-, Freeride- und Eiskletterkurse gebucht werden. Mehr Infos: www.alpintouring.at
Video-Tipp: Lost & Found Der neue Freeride-Film von Björn Heregger und Stefan Häusl: ganz ohne Heli und österreichische Brause-Limonade. Echt stark! zum Video: Hier klicken!
Nach der Hike 2 Ride-Serie haben Stefan Häusl und Björn Heregger eine neue Herausforderung gesucht. Aber nicht fernab am Ende der Welt, sondern vor der Haustüre in den Bergen rund um den Arlberg. Seht selbst!
SKITOUR-MAGAZIN.DE 17
News Darüber spricht die Szene
&
Termine
Der perfekte Einstieg Freunde, Verwandte, Arbeitskollegen: Jeder fragt nach SkitourenAusrüstung und will mal mit auf Tour. Doch um bald selbstständig durchstarten zu können, eignet sich das Skitouren-Festival. Skitourengehen auf der Piste oder im Gelände bekommt in den letzten Jahren immer größeren Zuwachs. Damit alle sicher den Berg rauf und vor allem wieder runter kommen, findet vom 22. bis zum 24. Februar 2013 das 2. Skitouren-Festival in Ramsau im Berchtesgadener Land statt. Von Freitag bis Sonntag wird dem Skitourengeher rund um das Skizentrum Hochschwarzeck einiges geboten: Auf dem Programm stehen praxisorientierte Workshops wie die Lawinenverschüttetensuche auf zwei Leistungsniveaus, eine Biwaknacht unter Sternenhimmel, geführte Nachtskitouren und Tagestouren, Vorträge von Top-Alpinisten und ein abendliches Charity-Rennen zugunsten der Sternstunden des Bayerischen Rundfunks. Geführte Touren rund um den Berchtesgadener Talkessel bilden den Abschluss der Veranstaltung.
zum Video: Hier klicken!
Anmeldung unter www. berchtesgadener-land.com/de/skitouren-festival-2013 18 SKITOUR-MAGAZIN.DE
w w w.dynafit.com
Berchtesgadener land
skitouren-festival 22. – 24. februar 2013 freitag 22.02.2013
samstag 23.02.2013
sonntag 24.02.2013
Eröffnung des Skitouren-Festivals im Skizentrum Hochschwarzeck, D-83486 Ramsau
Workshop- und Skitourentag, Skiwettkampftraining
Skitourentag
DYNAFIT / Riap Sport Testcenter • Sponsorenausstellung • „Warm up“ im Festivalzelt • „Speed up! Above 8.000m“ MultivisionsShow von Extrembergsteiger Sebastian Haag • MouNTAIN EquIpMENT Biwak-Nacht •
4 praxisorientierte Workshops • Tages‐Skitouren • Skiwettkampftraining mit Nationaltrainer Johann Rampl • Sponsorenausstellung • DYNAFIT / Riap Sport Testcenter • Skireparaturkurs • Testausrüstung, Verkaufsbörse • Charity-Wettbewerb „Die lange Nacht des Schneeleoparden“ • anschließend große party
•
Tages-Skitouren (versch. Leistungsklassen)
•
tickets & infos
www.grassl-eps.de Tickethotline 08657 - 983 520 Festivalkarte Freitag bis Sonntag Startgebühr Charity-Wettbewerb Workshop-Karte (Sa) Tourenkarte (Sa/So) Wettkampftraining infos: www.bglt.de/skitourenfestival
99,- € 15,- € 55,- € 49,- € 65,- €
Verlosung
MITMACHEN UND GEW Weihnachtszeit ist Geschenke-Zeit. Falls für Sie unter dem Baum nicht das richtige Präsent dabei war, finden Sie bei unserer Verlosung spannende Gewinne, die jeden Skitourengeher glücklich machen.
2 x 2 STARTPLÄTZE „MATTERHORN ULTRAKS“ Der Bewerb in Zermatt wird das Pendant zur PDG – sowohl im Winter als Skitouren-Wettkampf sowie im Sommer als Ultra-Trail-Lauf. Das Matterhorn Ultraks feiert im nächsten Jahr von 20.-24. April seine Premiere im Schweizer Wallis. Für eine der drei anspruchsvollen Strecken verlosen wir 2 x 2 Startplätze im Wert von 135,- bis 220,- Franken. Die drei Strecken bieten eine Herausforderung im Team oder einzeln vis a vis zum Matterhorn über den Gletscher. Mehr Infos unter www.ultraks.com 20 SKITOUR-MAGAZIN.DE
WINNEN DREI VAUDE „NEVIS 25“-RUCKSÄCKE Performance meets ecology: sehr leichter, technischer Skitourenrucksack aus bluesign®-zertifiziertem Material mit breitem Einsatzgebiet. Der Frontlader für übersichtlichen Zugriff verfügt über ein Verstaufach für Schaufel und Sonde auf dem Vorderteil, eine seitliche Skibefestigung und eine Helmhalterung. Im Wert von je 100,-- Euro.
So nehmen Sie teil: Einfach eine E-Mail mit dem bevorzugten Gewinn und Ihrer Adresse an verlosung@skitour-magazin.de schicken. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Gewinner werden Ende Januar schriftlich benachrichtigt.
ZWEI ORTOVOX „SWISSWOOL“-WESTEN Die Produkte der neuen SWISSWOOL LIGHT Serie wurden für bewegungsintensivsten Bergsport entwickelt, bei dem gute Isolationswerte und geringes Gewicht im Vordergrund steht. Die 90 g/m² schwere Füllung weist ein hervorragendes Packmaß auf und lässt sich optimal im mitgelieferten Packsack komprimieren. Swisswool hat gegenüber Daune den großen Vorteil, dass sie selbst im nassen Zustand wärmt und so große Sicherheitsreserven bietet. Im Wert von je 149,95 Euro.
SKITOUR-MAGAZIN.DE 21
Foto: Vaude/Attenberger
Test
Steigfelle
Frisch
Steigfelle
Aufgefellt Steigfelle fristen ein Schattendasein: Unscheinbar kleben sie auf der Skiunterseite, werden am Gipfel kurz abgenommen und verschwinden dann im Rucksack. Doch wehe sie stollen, gleiten oder kleben nicht! Unser Felltest nimmt die aktuelle, deutlich teurere Generation unter die Lupe.
W
er schon einmal zu schmale Felle an seine Tourenski geklebt hat, kennt dieses Gefühl: plötzliches Rutschen, als würde einem der Teppich unter den Füßen weggezogen. Sobald es steiler wird oder man einen Hang quert, kämpft man mehr mit dem Grip am Schnee als mit der Steilheit. Wie eine Ente auf Eis. Erst in diesem Moment wird einem klar, wie wichtig passende Steigfelle sind. Auf der Skiunterseite erfüllen sie meist einen unauffälligen Job im Anstieg. Doch hinter den haftenden „Angora-Teppichen“ steckt mehr. Deshalb haben wir sieben aktuelle, teils kleberlose Felle gegeneinander antreten lassen: in der Praxis auf zahlreichen Skitouren und mit einfachen, aber aufschlussreichen Gleit- und Imprägnierungstests. Mit dabei sind alte Klassiker
So haben wir getestet
Wir haben alle Felle gewogen, die Gleiteigenschaften in einem standardisierten Verfahren in der Praxis getestet und alle Kandidaten reichlich auf Touren an- und abgefellt. Zudem haben wir die Imprägnierung durch ein 12-stündiges Wasserbad getestet. Zuvor und danach wurden alle Felle gewogen. Dadurch konnte man genau sehen, wie viel Wasser jedes aufnimmt. SKITOUR-MAGAZIN.DE 23
Test
Test
Steigfelle
Bei großer Kälte und bei mehrmaligem Auf- und Abfellen entscheidet sich, wie gut ein Fell haftet.
w
ie die Klebefelle von Countour, Montana und Pomoca. Daneben zwei Neuentwicklungen aus dem Jahre 2008: das ct40 von den Schweizer Fellpionieren von Colltex und das Gecko Skifell, das als erstes kleberloses Fell für Aufsehen auf der ISPO und in Österreich sorgte. Nach einigen Kinderkrankheiten in den ersten beiden Jahren haben sich diese beiden Steigfelle bewährt und werden mittlerweile 1000-fach verkauft und auf Tour auf Skibeläge auf der ganzen Welt geklebt. Erst im vergangenen Jahr stellte die Novasport AG aus der 24 SKITOUR-MAGAZIN.DE
Schweiz sein neuestes Hightrail-Fell vor – das Evotec. Es setzt ebenfalls auf die Adhäsions-Hafteigenschaften und kommt ganz ohne Kleber aus. Noch neuer ist jedoch das Vakuum Base-Fell der Tioler von Kohla. Als erstes Magazin weltweit durften wir das Fell testen.
Molekulare Adhäsion statt Kleber Was Hightrail als „magische“ Haftkraft verkauft, ist eigentlich ein physikalischer Effekt und das Ergebnis intensiver Forschung in der Polymertechnologie. Die Saugfähigkeit auf dem Ski wird durch die Wirkung von Molekularkräf-
Steigfelle
ten erzeugt. Die Felle haften also auf glatten Oberflächen mittels der Anziehungskraft der Moleküle zwischen beiden Materialien. Das soll zuverlässiger halten als Kleber, den man in der Regel nach gut 50 Touren erneuern muss. Um die Adhäsionsfelle zu kreieren, haben die Hersteller viel Geld und Zeit in die Entwicklung gesteckt. Beispiel Kohla: Die Maschine, die die Oberfläche der Vakuum-Felle produziert, hat die Tiroler einen hohen sechsstelligen Betrag gekostet. Das macht sich in den Preisen der neuen Hightech-Felle bemerkbar. Während ein klassisches Klebefell vor vier Jahren noch für 100 Euro zu haben war, kosten die neuen Steighilfen rund ein Drittel mehr, also 150 Euro aufwärts. Wenn man die verlängerte Lebensdauer bedenkt, rechnet sich die Investition
Gipfel erreicht: abziehen, zusammenkleben, verstauen. Nicht immer klappt das reibungslos. Bei schlechtem Wetter und Wind wird es schwierig.
Was ist Mohair? 100 Prozent Mohair liest man bei Fellen überall. Aber was steckt dahinter? Die Mohair-Fasern sind die Haare der Angoraziege und damit ein hundertprozentiges Naturprodukt. Diese Naturfaser ist die spezifisch leichteste Textilfaser. Der Ausdruck „Mohair“ entstammt der arabischen Sprache, in der er einen Stoff aus Haaren bezeichnet. Im Vergleich zu Synthetikfaser sind die Haare innen hohl, nehmen keine Feuchtigkeit auf und bleiben bei großer Kälte geschmeidig. Der Mohair wird je nach Alter der Ziege und damit nach der Dicke der Haare eingeteilt.
Test
Test
Steigfelle
ssssssssssssss ssssssssssssss ssssssssss ssssssssssssss ssssssssssssss ssssssssss
aber. Beispielsweise wenn Nadeln und Schmutz auf der „Klebefläche“ haften, spielen die kleberlosen Felle eine ihrer Stärken aus. Diese lassen sich nämlich einfach unter laufendem Wasser reinigen. Das klappt beim Vakuum Base und dem Hightrail-Fell problemlos. Beim Gecko hängen Schmutz-Teilchen dagegen oft fest an der Silikonfläche. Auch im Handling auf Tour gehört das Auseinanderziehen bärenstark klebender Felle der Vergangenheit an. Kohla und Hightrail lassen sich problemlos zusammenlegen und wieder aufziehen. Nicht ganz so geschmeidig lässt sich das Gecko handeln, allerdings immer noch deutlich leichter als die Klebefelle. Aufpassen muss man nur beim Umstieg: Wer beispielsweise vom Gecko mit seiner Silikonbasis auf ein Klebefell wechseln will, muss den Ski erst wachsen. Sonst hält der Kleber nicht mehr! Beim Kohla ist das aber kein Problem, da hier auf Silikon verzichtet wurde.
Hohe Wasserfalle Geheimtipp
abseits der Massen auf 1.560 m Weiße Gipfel glänzen im Sonnenlicht, der Blick schweift über das einmalige Bergpanorama und vor Ihnen liegt ein Pulverschneehang, unverspurt, prächtig, wie geschaffen für Ihre Abfahrt. Erleben Sie einzigartige Skitourenabenteuer auf 1.560 m Anschließend warten im Hotel Falknerhof alpine Gaumenfreuden, Wellness am Berg und gemütliches Relaxen im Gipfelbad auf Sie.
mit Start & Abfahrt ab/bis Haustüre
3.003 m
Ein Klassiker in den Stubaier Alpen mit super Steilrinne, die zum Gipfel führt. Rassiges Abfahrtsgelände mit langen Hängen. Gehzeit: 4 - 5 Stunden Höhendifferenz: 1.500 m
Für Sie 4 Nächte inkl. Bergidyll-¾-Genießer Pension pro Person ab Euro
Steffi & Peter Falkner, 6441 Niederthai, Ötztal/Tirol, Austria, Telefon: +43 5255 / 55 88, info@falknerhof.com
260,-
www.falknerhof.com
Steigfelle
COLLTEX ct40
495 GRAMM 179,90 EURO 100 % Mohair www.colltex.ch
Befestigung
Haftung Gleiteigensch. Handling Das ct40 markiert seit 2008 den nächsten Schritt der Schweizer Fell-Pioniere. Der anorganische Kleber hält bei sehr kalten Temperaturen bombig. Die Befestigung des Zuschneidefells erleichtert vor allem der „Camlock“-Kipphaken am Skiende. Beim Gleiten schließt sich das ct40 den alten Colltex-Fellen an: sehr gut. Nur der schwache Wasserschutz (saugt viel auf) und das nervige Zusammenkleben mit der Gitterfolie haben uns gestört. Denn direktes Kleben geht nicht! Fazit: haft- und gleitstarkes Mohair-Fell mit guter Befestigung; schlechtes Handling
CONTOUR Easyfix all-in-one 490 GRAMM 119,90 EURO
70 % Mohair, 30 % Synthetik www.kochalpin.at
Befestigung
Haftung Gleiteigensch. Handling Die preiswerte Alternative kommt als Mischfell von Countour. Wer keine 150 Euro aufwärts investieren will oder nur Gelegenheits-Tourengeher ist, findet mit dem Easyfix ein solides, mittelmäßig gleitendes Fell. Die Befestigung mit dem Klettverschluss vorne hält zuverlässig, ist nur beim Abmachen etwas fummelig. Trotz Synthetikanteil saugt das Einsteiger-Fell bei unserem Bad viel Wasser, was auf eine schwache Imprägnierung schließen lässt. Fazit: Preiswertes Einsteiger-Fell mit soliden, aber keinen überragenden Eigenschaften
SKITOUR-MAGAZIN.DE 27
Test
Test
Steigfelle
Genau hingeschaut: Die Felle im Detail Viel zu klobig: Die vernieteten Endhaken am Gecko sind für die allermeisten Ski einfach zu groß dimensioniert und lockern sich daher leicht.
Ist nervig und kostet Handling-Punkte: Die Klebeflächen des ct40 darf man niemals direkt Zusammenkleben, sonst zieht man den Kleber ab.
Die Unterseite des Kohla Vacuum Base fühlt sich wie flexible Plane an. Sie lässt sich leicht abwaschen und hat auch keinen „Verschleiß“.
Der Klett-Mechanismus beim Contour vorne hält zwar bombig. Zum Abfellen allerdings muss man die Handschuhe ausziehen.
So muss Befestigung aussehen: Die Haken und Bügel am Hightrail glänzen mit hochwertiger Verarbeitung. Schweizer eben!
Weich und schnell: Die langen, geschmeidigen Haare am Montana machen das Fell zur Rakete in kleinen Abfahrten und Gleitpassagen.
GECKO Skifell
540 GRAMM 169,90 EURO 100 % Mohair www.gecko.co.at
Befestigung
Haftung Gleiteigensch. Handling Vor mehr als drei Jahren als Weltneuheit gefeiert, hat das Gecko mittlerweile Bekanntheit erlangt. An den Gleiteigenschaften gibt es mittlerweile nichts mehr zu meckern, das Gecko gehört zu den besten. Auch Wasser widersteht das schwarze Fell lange. Die Befestigung mit den unflexiblen, klobigen Metallbügeln hinten könnte jedoch besser sein. Schmutz lässt sich nur schwer aus der leicht klebrigen Silikonschicht auswaschen. Unbedingt im Laden zuschneiden lassen! Fazit: Pionier unter den Adhäsionsfellen mit mäßiger Befestigung; gleitet sehr gut
28 SKITOUR-MAGAZIN.DE
Steigfelle
HIGHTRAIL Evotech
590 GRAMM ab 179 Euro
Mohair-Synthetik-Mix www.novasport.ch
Befestigung
Haftung Gleiteigensch. Handling Das neue Adhäsions-Maßfell der Schweizer beweist mit seinem Fronthaken hohe Wandlungsfähigkeit und hält tadellos. Die kleberlose Unterseite haftet bei Plusgraden genauso souverän wie im zweistelligen Minusbereich. Leider beschneidet der Synthetikanteil die Gleiteigenschaften: Das kostet Kraft, und zwar bei jedem Schritt. Lieber die 100%-ige Mohair-Variante nehmen! Dafür ist die Imprägnierung unschlagbar: Lediglich fünf Prozent Gewicht legte es in 12 Stunden zu – top. Fazit: Bestens verarbeitet punktet das lahme Evotech durch eine Top-Imprägnierung
T ***
ES
TS
E IEG
R*
**
KOHLA Vacuum Base 630 GRAMM 169,90 EURO Mohair-Synthetik-Mix www.kohla.at
Befestigung
Haftung Gleiteigensch. Handling Das neue High-End-Fell der Tiroler erlebt bei uns nach zweijähriger Testphase sein Testdebüt... und besteht mit Bravour! Die silikonfreie Unterseite des Maßfells ohne Kleber haftet wie ein Blutegel am Ski, gleitet wie ein Rennfell und hält dank des wechselbaren Frontclips souverän. Beim Handling überzeugt das Vakuum Base durch seine unter Wasser waschbare Unterseite. So hält das hochwertige Fell ewig, denn Dreck lässt sich leicht entfernen. Die Imprägnierung ist auch gut. Fazit: Das Kohla beweist den kleberlosen Status quo 2013 und überzeugt rundum
SKITOUR-MAGAZIN.DE 29
Test
Test
Steigfelle
MONTANA Sprint Exped. 430 GRAMM 210 EURO 100 % Mohair www.ski-service.com
Befestigung
Haftung Gleiteigensch. Handling Die weißen Montana-Sprint-Felle zeigen der Konkurrenz in Sachen Gewicht die Schranken. Ebenso bei den Gleiteigenschaften: Die 100%-igen Mohair-Felle mit den weichen, langen Haaren laufen überragend gut. Der Kunststoff-Clip spannt das Fell von hinten sicher auf den Skibelag und der starke Kleber sorgt für eine Haftung wie Sekundenkleber. Die Spanner des Maßfells sind hochwertig verarbeitet. Nur die Imprägnierung der Schweizer könnte einen Tick besser sein. Fazit: Klassisches Maßfell „at its best“: Ist superleicht, klebt gut und gleitet schnell
POMOCA Climb Pro Glide 500 GRAMM 189 EURO
70 % Mohair, 30 % Synthetik www.pomoca.com
Befestigung
Haftung Gleiteigensch. Handling Seitdem die Schweizer Fell-Experten zum Hause Dynafit gehören, hat sich vor allem Design und Erscheinungsbild geändert. Das sehr leichte Testfell kommt mit gutem Messer zum Zuschneiden und guter Imprägnierung an. Dafür gleitet das türkise Mischfell nur sehr mäßig. Dank dem breiten Metallhaken und dem Kunststoff-Clip hinten bleibt es an Ort und Stelle. Kleber befindet sich nicht sehr viel auf der Unterseite, was jedoch das Auseinanderziehen der Felle erleichtert. Fazit: Stylisches Klebefell mit guter Befestigung, das jedoch nur mäßig gleitet
30 SKITOUR-MAGAZIN.DE
Den Film sehen Haglofs.com /vassi Film: David kvart
PrOUDLY PreseNtiNG vassi
O ska r eNa NDer
anfang april wird es endlich wieder richtig hell. Und damit wird auch die eindrucksvolle silhouette des 400 Millionen jahre alten Berges wieder sichtbar, der von den samen „vassitjåkka“ genannt wird. Die vom Wind geformte Landschaft rund um den Berg ist mit kaltem, weißem, federleichtem schnee bedeckt. Mit anderen Worten: Das ideale trainingsgelände für Generationen von skifahrern. Genau hier haben wir die inspiration gefunden, die wir für unsere neuen kleidungsstücke und ski-rucksäcke gesucht haben. Per jonsson und asbjørn eggebø Næss, zwei der erfahrensten und bekanntesten Freeskier, haben uns dabei geholfen. Die vassi jacket und vassi Bib sowie der Freeride-rucksack skrå sind hier zu Hause.
vassi j ac k e t shelljacke mit Gore-tex® Pro. Weiter schnitt mit Platz für zusätzliche Polsterung und einer strategisch platzierten Belüftung. Helmkompatible kapuze mit
s kr å 2 0 Minimalistischer rucksack für Freerider. Mit ausreichend stauraum, einem separaten Fach für die sicherheitsausrüstung und Befestigungen
HAGLÖFS LOGOTYPE
hohem kragen zum schutz des Gesichts. B A S I C LOGOT Y P E. TO BE USED AS NEGATIVE W HITE ON A BL ACK OR DARK BACKGROUND
abnehmbarer schneefang aus stretch,
der unabhängig von der Größe an allen Hosen befestigt werden kann.
vassi Bi B in Zusammenarbeit mit ski-Profis für maximale Bewegungsfreiheit und Funktionalität beim Freeskiing entwickelt.
für die skier.
OUtstaNDi NG OUt DOOr eQUi PMeNt SKITOUR-MAGAZIN.DE
31
Vergleich
Hosentest
Hosentest
Vergleich
Wer hat die Hosen an ? Gerade wenn auf Skitour ungünstige Wetterbedingungen herrschen, kristallisiert sich der perfekte Begleiter in puncto Beinbekleidung heraus. Doch auch bei Sonnenschein und warmen Temperaturen im Frühjahr ist die Wahl der Tourenhose nicht zu unterschätzen. Um den idealen Begleiter für alle Verhältnisse zu finden, haben wir elf Hosen einem großen Praxistest unterzogen.
Vergleich
Hosentest
R
ot, blau, neongrün, violett. Die Farbtrends machen auch vor Skitourengehern keinen Halt. Vor allem der Style der modernen Tourenhosen spielt dabei eine große Rolle. Bunt, auffällig und optisch ansprechend. So lauten die Stichworte für die Skitouren-Pants. Doch einen entscheidenden Faktor für den Hosenkauf stellen die verschiedenen Muster nicht dar – wie eine Umfrage auf unserer FacebookSeite ergab. Denn wir wollten von Euch wissen: Was ist bei einer Skitourenhose am wichtigsten? Dabei war die einhellige Meinung, dass sich das Hauptaugenmerk auf den Wind- und Wetterschutz richtet. Dahinter rangierten die Verarbeitung der Hose sowie deren Passform. Wir haben uns dieses Meinungsbild als Grundlage genommen und sind der Sache auf den Grund gegangen. Bei unserem Hosentest, bei dem sechs Hard- und fünf Softshells auf Tourentauglichkeit überprüft wurden. Genau diese beiden Systeme sind es auch, die dem Skitourengeher zur Wahl stehen.
Soft- oder Hardshell?
Von einer Tourenhose will man natürlich das Optimum herausholen. Sie sollte möglichst winddicht und zumindest wasserabweisend sein. Daneben noch bequem auf der Haut liegen. Kuschlig warm sollte sie sein, aber beim Aufstieg nicht zu sehr den Schweiß innen halten. Und das Ganze dann bitte mit möglichst wenig Gewicht. Grundsätzlich sollte man sich 34 SKITOUR-MAGAZIN.DE
Alles dicht für die Abfahrt: Hier muss eine integrierte Gamasche von unten abdichten.
bewusst werden, welche Hose für welchen Einsatzbereich optimal passt. Einerseits findet man dafür die Hardshells. Diese zeichnen sich durch absolute Wind- und Wasserdichtigkeit sowie einem ziemlich geringen Gewicht aus. Das kommt daher zustande, dass die verarbeitete Membran relativ dünn und innen nicht angeraut ist. Sie bieten dabei aber nur geringe Isolation. Deswegen empfiehlt es sich, unter die nicht gerade hautfreundliche Gore-Schicht Funktionsunterwäsche
Hosentest
anzulegen. Auch um einen gewissen Wärmegrad zu erzeugen. Jedoch ist man mit einer relativ eng anliegenden Hardshell bei widrigen äußeren Verhältnissen gut bedient, da diese für absolute Trockenheit sorgen. Bei günstigen Wetterbedingungen kommen die Stärken der Softshell ins Spiel. Das elastische Material bietet dank angerauter Innenseite meist Bequemlichkeit und hohen Tragekomfort. Da die meisten dieser Hosen auch mit winddichtem Material ausgestattet sind, können sie auf nahezu jeder Tour verwendet werden. Die fehlende 100-prozentige Wasserdichtigkeit wird bei vielen Softshells durch die erhöhte Atmungsaktivität ersetzt. Nun gilt es also einen Kompromiss zu finden, und zwar für jeden nach seinen eigenen Ansprüchen.
Vergleich
So haben wir getestet Bei unserem Hosentest wurden alle Modelle von mehreren erfahrenen Testern bei verschiedenen äußeren Wetterverhältnissen in der Praxis erprobt. Neben dem direkten Check auf Tour, bei dem die Hosen hinsichtlich unserer Testkriterien geprüft wurden, haben wir alle Modelle selbst gewogen.
Pünktlich zum großen Test am Gletscher kehrte der Bei Kaunertaler Sonnenschein und gutem WetterWinter ist Belüftung 1ein. Beimwichtiger North FacealsModell Wasserund Windschutz. im Bild hätte die Aufteilung besser sein können.
SKITOUR-MAGAZIN.DE 35
Vergleich
Hosentest Robust, schnörkellos, vielseitig. Die Guard II genügt allen AnGORE-TEX® Pro Shell forderungen, die an 725 GRAMM / Gr. M eine Hardshell ge400,00 EURO stellt werden. Guter Wetterschutz, www.haglofs.com d u rc h g e h e n d e wasserdichte Sei- Passform tenreißverschlüsse, Klettver- Tragekomfort schlüsse am Verarbeitung Bund, rundum Kantenschutz am Wind/Schneeschutz B e i n a bs c h l u ss , Atmungsaktivität verstellbare Gamaschen sowie Aufteilung a b n e h m b a re Träger lauten die Pluspunkte. Stretcheinsätze sorgen zudem für Bewegungsfreiheit. Der Schnitt ist nicht zu lässig und nicht zu eng anliegend. Empfehlung: Skiunterwäsche darunter tragen.
Haglöfs Guard II Pant
HardShell
***
HardShell
TE
S
EG TSI
ER
***
Die Nordwand lässt nahezu keine Wünsche offen. GORE-TEX® Pro Shell Der eng anliegen560 GRAMM / Gr. M de Schnitt und das 450,00 EURO stretchige Material sorgen für perfekte www.mammut.ch Passform kombiniert mit sehr guter Passform Bewegungsfreiheit. Die am Rücken ab- Tragekomfort nehmbaren Träger Verarbeitung sind mit einem Handgriff leicht verstellbar. Wind/Schneeschutz Per Druckknopf und Atmungsaktivität Klettverschluss könnnen die hochwertigen Gama- Aufteilung schen an den Schuh angepasst werden. Clever: Der Belüftungsreißverschluss läuft vom Knie über den Hintern auf die andere Seite. So kann man (oder Frau) sein Geschäft verrichten, ohne den Bund zu öffnen. Zudem ein Leichtgewicht. Einziges Manko: die Reißverschlüsse lassen sich sehr streng bedienden.
36 SKITOUR-MAGAZIN.DE
MAMMUT Nordwand
Hosentest Marmot bringt mit der Spire eine sehr weit geschnittene, technisch schlichte Hardshell auf den Markt. Ohne großen Schnickschnack besticht sie durch wasserdichte durchgehende Seitenreißverschlüsse, gute Verarbeitung, robuste Gamaschen und einen abnehmbaren Latz im Rückenbereich. Leider ist die Pant oben am Bund viel zu komfortabel gehalten, was aufgrund fehlender Klettverschlüsse nur durch einen Gürtel ausgeglichen werden kann. Lässt sich eher eingeschränkt für den Aufstieg verwenden, und punktet vielmehr im Backcountry.
Vergleich
MARMOT Spire
GORE-TEX® Performance Shell 710 GRAMM / Gr. M 330,00 EURO www.marmot.de
Passform Tragekomfort Verarbeitung Wind/Schneeschutz Atmungsaktivität Aufteilung
HardShell
Absolute Freeridewaffe. Die strapazierfähige Lofoten kommt mit lässigem GORE-TEX® Pro Shell Schnitt daher, überzeugt 940 GRAMM / Gr. M aber dennoch absolut in 499,00 EURO Sachen Passform. Das Anlegen eines 1st Layers unwww.norrona.com ter der Hose scheint sinnvoll, da so für Wärme und Passform ein angenehmes Hautgefühl gesorgt wird. Ansonsten Tragekomfort bietet die Hose, alles was Verarbeitung man im Powder braucht: Wasserdichte Reißverschlüs- Wind/Schneeschutz se, einen optionalen Latz am Atmungsaktivität Bauchbereich, solide Gamaschen und einen rundum Kan- Aufteilung tenschutz am Beinabschluss. Letzerer wirkt jedoch etwas sperrig und schwer bedienbar. Die üppige Ausstattung geht logischerweise zu Lasten des Gewichts. Auch wirken die beiden Taschen am vorderen Oberschenkel unnötig und sind im gefüllten Zustand eher hinderlich.
NORRØNA Lofoten
HardShell
SKITOUR-MAGAZIN.DE 37
Vergleich
Hosentest Das Allroundtalent von The North Face bietet einen lockeren, sportlichen Sitz, liegt GORE-TEX® Pro Shell am Bund – dank verstellba640 GRAMM / Gr. M rem Klett – dennoch sehr 430,00 EURO gut am Körper an. Die Belüftung befindet sich an der www.thenorthface.com Beininnenseite und lässt sich wie alle Reißverschlüs- Passform se einwandfrei bedienen. Breite Träger verschaffen Tragekomfort Extra-Halt. Zudem ist die Verarbeitung Enzo zusätzlich mit einem Kantenschutz rund Wind/Schneeschutz um den Beinbereich Atmungsaktivität und einem optionalem Latz am Bauchbereich Aufteilung ausgestattet. Verbesserungswürdig erscheinen allein die etwas engen Gamaschen – um neben der Bequemlichkeit beim Aufstieg auch für den optimalen Schutz bei der Abfahrt zu sorgen. Und auch hier gilt: Ohne Skiunterwäsche eher klebrig auf der Haut.
THE NORTH FACE Enzo
HardShell
Green Shape lautet das Motto von Vaude. Und das nicht nur bezüglich der Farbwahl. Sympatex® Besonders umweltfreund600 GRAMM / Gr. S lich wurden die Produkte mit 350,00 EURO diesem Gütesiegel hergestellt. Das ist bei der Aletsch www.vaude.com auch spürbar. Dank gutem Stretch trotz Hardshell- Passform Eigenschaften lässt sich die Hose relativ ange- Tragekomfort nehm auf der Haut tra- Verarbeitung gen. Die Reißverschlüsse dagegen sind sehr sper- Wind/Schneeschutz rig und wölben sich an Atmungsaktivität manchen Stellen. Die robusten Träger so- Aufteilung wie der durchgehende Reißverschluss an den Beinaussenseiten sind positiv zu erwähnen und beim Aufstieg auf jeden Fall von Vorteil. Für die meist folgende Abfahrt sind die Gamaschen aber definitiv zu mickrig.
VAUDE Aletsch
HardShell
Hosentest
Vergleich
Genau hingeschaut: Die Hosen im Detail Eingelocht: Am Beinbereich der Millet ist eine Öffnung angebracht, um die Schnalle beim Aufstieg auch von außen betätigen zu können.
Das sitzt! Die Norrøna bietet Schutz über den Hüftbereich hinaus. Mit dem durch Zipverschluss anbringbaren Latz sorgt die Hose auch im tiefsten Powder für absolute Trockenheit.
Doppelt hält besser! Bei der Mammut-Softshell kann der Reißverschluss auf beiden Seiten geöffnet werden. Einziges Problem: Er lässt sich sehr streng bewegen.
Tragsicher: Die robusten und strapazierfähigen Träger der Aletsch von Vaude liegen großflächig am Körper auf und gewähren somit besten Halt.
Rundumschutz: Die Enzo wartet am unteren Beinbereich mit einem robusten Abschluss um den ganzen Fuß auf. Perfekte Vorkehrung gegen scharfe Skikanten.
Dank den durchgehenden Reißverschlüssen ermöglicht Haglöfs das Wechseln der Hose auch mit Tourenstiefeln am Fuß und bietet größtmögliche Belüftungsmöglichkeiten.
Temperaturen im zweistelligen Minus-Bereich und Wind fordern die Hosen in Sachen Isolation.
SKITOUR-MAGAZIN.DE 39
Vergleich
Hosentest Minimalistisches Leichtgewicht aus dem Hause Haglöfs. Super stretchige und dadurch komfortable Softshell für den Aufstieg im normalen Gelände. Absolut schlicht gehalten, setzt die ColPants rein auf Atmungsaktivität und Geschmeidigkeit. Um sich für höhere Aufgaben zu empfehlen, müsste die Allroundhose mit robusteren Gamaschen, Belüftungsschlitzen und Verstärkungen am Beinabschluss ausgestattet werden.
HAGLÖFS Col
flexable® Softshell 500 GRAMM / Gr. M 170,00 EURO www.haglöfs.com
Passform Tragekomfort Verarbeitung Wind/Schneeschutz Atmungsaktivität Aufteilung
SoftShell
Hochtourentaugliche, extrem dehnbare Wohlfühlpant von Mammut, die mit Schoeller® dryskin optimaler Passform und 715 GRAMM / Gr. M höchstem Tragekomfort 300,00 EURO glänzt. Das Tragen von Skiunterwäsche ist nur www.mammut.ch bei enormer Kälte nötig. Die angeraute Innenseite Passform zeigt sich sehr atmungsaktiv und lässt beim Auf- Tragekomfort stieg den Schweiß an Verarbeitung den Beinen nach aussen verschwinden. Zudem mit Wind/Schneeschutz 2-Wege Belüftungszip (et- Atmungsaktivität was sperrig und schwer zu bedienen, wie auch die Aufteilung restlichen Reißverschlüsse), hochwertigen Gamaschen und verstellbarem Hüftklettverschluss ausgestattet. Absoluter Alleskönner, der sich nur bei zu großer Nässe zu leicht vollsaugt und etwas schwer wird.
MAMMUT Eisfeld
SoftShell
40 SKITOUR-MAGAZIN.DE
Hosentest
Vergleich
Materialmix von Millet, der leider nur durch Funktionalität, nicht aber durch die Passform glänzt. Schoeller®, GORE Windstopper® Der obere Teil der Hose ist mit 580 GRAMM / Gr. M einer winddichten dehnba269,00 EURO ren Membran ausgestattet, knieabwärts bis zum Beinwww.millet.fr abschluss ist das Material wasserdicht. Eigentlich Passform eine feine Konstruktion, wäre da nicht die zu enge Tragekomfort Passform am Bund, der Verarbeitung nicht elastisch ist und nur durch einen Gürtel enger Wind/Schneeschutz geschnallt werden kann. Atmungsaktivität Am Beinbereich hingegen ist der Tragekomfort Aufteilung gegeben. Auch können die zu schmalen Träger bei der Abfahrt leicht von der Schulter rutschen.
MILLET W3 WDS Composite
SoftShell
SoftShell
Ortovox vertraut bei der Bacun wieder ganz der Merino-Wolle. Die angeraute Innenseite sorgt somit für ein kuschliges Tragegefühl. Das Softshellmaterial gewährleistet hohe Atmungsaktivität, saugt sich bei nassen Verhältnissen aber schnell voll. Die minimalistisch gehaltene Bacun kommt mit 2 Hüfttaschen, einem Fach am Oberschenkel (für Piepser, Karten geeignet) und Gürtel daher und punktet mit geringem Gewicht. Dennoch fehlt es an Gamaschen und einem besseren Kantenschutz am Beinbereich.
ORTOVOX Bacun
Schoeller® NATURETEC 525 GRAMM / Gr. M 230,00 EURO www.ortovox.de
Passform Tragekomfort Verarbeitung Wind/Schneeschutz Atmungsaktivität Aufteilung
SKITOUR-MAGAZIN.DE 41
Hosentest
Vergleich
Winddicht, wasserabweisend, Wohlfühlfaktor garantiert. Das bietet die Dolent Windproof 100 von Vaude. Der sportliche, 650 GRAMM / Gr. S körpernahe Schnitt sorgt 200,00 EURO zum einen für ein angenehmes Hautgefühl, zum anwww.vaude.com deren für ein passendes Klima. Dazu trägt auch Passform die angeraute Innenseite bei. Zwei Belüf- Tragekomfort tungsmöglichkeiten an Verarbeitung den Seiten sorgen für Durchzug bei wär- Wind/Schneeschutz meren Temperaturen Atmungsaktivität oder auf Hochtouren. Auch verstellbare Aufteilung Gamaschen und ein Kantenschutz fehlen der Softshell nicht. Einzig und allein die Länge der Belüftungszips ist etwas zu kurz geraten.
VAUDE Dolent
SoftShell
***TES
T S IE G E
R***
Fazit Man kann es bereits bei der Bewertung der Hosen erkennen: Es gibt bei unseren getesteten Modellen keine schlechten Skitourenpants. Die Hersteller liefern in der heutigen Zeit durchweg gute Beinbekleidung, die sich untereinander nur in Details unterscheidet. Wichtig dürfte vor allem der Einsatzbereich der jeweiligen Pants sein. Im Hochwinter spielen aufgrund der Wettersituation oft die Wind- und Wasserdichtigkeit
42 SKITOUR-MAGAZIN.DE
eine entscheidende Rolle. So wird bei eher widrigen Verhältnisen gern zur Hardshell gegriffen, wobei dann die Skiunterwäsche für die nötige Wärme sorgt. Hosen fürs Frühjahr und für Hochtouren sollen neben der Wind und Wasserresistenz einen hohen Stretchfaktor aufweisen und sich wenn möglich den wärmeren Temperaturen anpassen. Die vorgestellten Softshells sind uneingeschränkt dafür geeignet.
ICH LIEBE NATUR
Foto: Jordan Manley
Ich liebe Performance
Men’s Aletsch Jacket
Green Shape ist deine Garantie für umweltfreundliche Produkte – aus nachhaltigen Materialien und ressourcenschonender Herstellung. Unser Ziel ist das Beste für Mensch und Natur. VAUDE ist Partner des WWF Deutschland: 1% der Erlöse aus der VAUDE Green Shape Kollektion fließt direkt in die Naturschutzarbeit des WWF. VAUDE – engagiert für (d)eine lebenswerte Welt. aletsch.vaude.com
W12_MS_Flow_Herren_Skitour.de_185x244.indd 1
SKITOUR-MAGAZIN.DE 43
07.11.2012 17:03:11
Skitouren Basics mit Toni Palzer
Er ist amtierender Welt- und Europameister. Mit 19 Jahren hat er als Junior bereits alles abgeräumt und mischt auch bei den Herren seit einem Jahr gewaltig mit. In Ramsau bei Berchtesgaden trafen wir Toni Palzer in seinem Heimatort. Am Hausberg zeigt Toni den Einstieg in die Skitouren– Welt.
Special
Basics
1
Lektion Stiefel einstellen
Wichtig beim Aufstieg ist gen체gend Bewegungsfreiheit im Schien- und Wadenbereich. Daher sollte der Stiefel nicht zu fest zugeschnallt werden. Bei Drei- und Vierschnaller-Boots sind daher die oberen Schnallen eher locker einzustellen. Zuletzt wird noch auf die Gehfunktion des Stiefels umgestellt.
Lektion
2 Anfellen
Toni erl채utert, wie ein Fell richtig sitzen muss. Beim Anfellen ist darauf zu achten, dass das Fell sauber und mittig zwischen den Kanten sitzt. Das Fell soll straff auf dem Skibelag anliegen. Ist das Fell aufgezogen, sollte es zumindest einmal mit der Hand von vorne nach hinten glatt gestrichen werden.
46 SKITOUR-MAGAZIN.DE
Basics
Special
3
Lektion Bindung einstellen Die meisten Bindungen besitzen verschiedene Steighilfen. Toni erklärt, dass für die meisten Anstiege eine mittlere Steighilfe völlig ausreichend ist. Für längere flache Passagen empfiehlt es sich natürlich, keine Steighilfe zu benutzen, um die Schrittlänge komplett auszunutzen.
Lektion
4 Stocklänge
Entgegen alpiner Skischul-Lehrmeinung, in der die empfohlene Stocklänge einen rechten Winkel vom Ober- zum Unterarm ergibt, fördert ein längerer Stock die Hebelwirkung in den Armen und somit den Schub nach vorne. Ein guter Anhaltspunkt ist die normale Skistocklänge plus fünf bis zehn Zentimeter, je nach Körpergröße.
5. April 2013
Ö3-Mikromann Tom Walek, Vortrag „Expedition Südpol“
6. April 2013
Dynafit Austria Skitour Cup Abschlussbewerb & Konzert mit den Grabenland Buam bekannt aus „Die große Chance“
Hohe Tauern Trophy
Skitourenbewerb ins Reich des Großglockners
5. bis 6. April 2013, Matrei in Osttirol, www.taurisker.at
AUSTRIA SKITOUR CUP
Special
Basics
Lektion
5 Sicherheitsausrüstung
Bevor die Tour startet ist es wichtig, die Sicherheitsausrüstung zu checken. Ein LVS-Test ist Pflicht. Das Gerät gehört an den Körper, Schaufel und Sonde schnell greifbar in den Rucksack.
Lektion
6 Die ersten Schritte
Wie bei jeder Sportart muss auch beim Tourengehen langsam gestartet werden. Wer zu flott anfängt, verbraucht unnötig Energie schon bevor sich der Körper auf Betriebstemperatur befindet. Lieber einen Gang zurückschalten und während der Tour das Tempo an das Gelände anpassen. Tourengehen erfordert Ausdauer, aber nicht nur für den Aufstieg. Wer im Aufstieg schon Federn lässt, hat auch in der Abfahrt keinen Spaß.
Lektion
7 Aufstieg
Gleichmäßigkeit, egal in welchem Tempo, ist Grundvoraussetzung, um nicht völlig erschöpft das Tagesziel zu erreichen. Nur wer sich seine Kraft und Kondition einteilt, hat noch genügend Reserven, das Gipfelglück zu genießen. Deshalb ist es umso wichtiger, rechtzeitig eine Pause einzulegen. Mit der richtigen Technik für Spitzkehren sind selbst steile Anstiege kein Problem mehr. 48 SKITOUR-MAGAZIN.DE
Basics
Lektion
Special
8Abfahrt
Ist der Gipfel erst einmal erreicht, wartet hoffentlich noch unverspurtes Pulver-Vergnügen. Damit die finale Abfahrt nicht zur Tortour wird, ist eine gewisse Skitechnik Voraussetzung. Gekonntes Schwingen im Gelände muss geübt werden. Dann steht der Genusstour wirklich nichts mehr im Weg.
Am Ende zeigt uns Toni noch die Renngeschwindigkeit: Anfellen, Abfellen, Bindung umstellen – unglaublich mit welcher Schnelligkeit er zu Werke geht. Gut, dass wir uns da mehr Zeit lassen dürfen.
SKITOUR-MAGAZIN.DE 49
Die Mission
Fitness
At porest, se nihicipsam atiost aboribusda velectem facia as sam ditinis
Die Mission „Mein erstes Skitouren-Rennen“ Unser Testläufer Andi trainiert seit drei Wochen für sein Highlight, das „Gamsrenna“. Einteilung und Ausrüstung sind ein Schlüssel zum Erfolg.
D
ie erste Trainingseinheit der Woche beginnt mit einem Lauf-Intervalltraining. Nach einem kurzen Aufwärmprogramm von 15 Minuten trainiert man mit dieser Methode in einem Wechsel von kurzen Belastungs- und Entlastungsphasen (20-30 Sekunden). Genauer gesagt wird dabei für die Belastungsphase das Tempo kontrolliert erhöht und dann wieder herabgesetzt. Das Tempo wählt Andi so, dass er es über sechs Wiederholungen (eine Serie) aufrecht erhalten kann. Nach einer lockeren aber aktiven Pausenphase von etwa zehn Minuten 50 SKITOUR-MAGAZIN.DE
wiederholt er die Serie und läuft sich anschließend locker aus. Durch dieses Training soll die maximale Sauerstoffaufnahme erhöht und die Muskulatur an härtere Belastungen gewöhnt werden. Nach mindestens einem Ruhetag legt Andi mit der zweiten Traininseinheit los. Dieses mal steht die Kraftausdauer im Vordergrund. Nach dem Aufwärmen wird nun für sechs bis zehn Minuten die Geschwindigkeit erhöht und konstant gehalten. Die Belastung wählt er so, dass diese über die vorgesehene Dauer gerade noch gut zu bewältigen ist. Am Besten bietet sich hierfür eine leichte Steigung im Gelände
Fitness an. Nach dieser Serie folgt eine aktive Erholung im unteren Belastungsbereich für etwa zehn Minuten. Anschließend wiederholt er das Gleiche 1-2 Mal. Mit diesen zwei Einheiten unter der Woche hat Andi kaum einen zeitlichen Aufwand, jedoch bereits einen guten Effekt für sein Vorhaben erzielt. Am Wochenende steht die Gundlagenausdauer auf dem Programm. Hierbei gilt die Devise: „Locker, aber lang“. In einem niedrigen Belastungsbereich geht Andi längere Skitouren. Am Anfang reichen 2-3 Stunden völlig aus, mit fortlaufendem Training erhöht er dies auf 5 oder 6 Stunden. Diese drei Einheiten bereiten Andi darauf vor, ein Gefühl für seine Leistung zu bekommen und im Rennen richtig schnell zu sein.
Die Renneinteilung Das Gamsrenna ist nichts für Flachländer, die 780 Höhenmeter auf 4,5 Kilometer verteilt sprechen eine deutliche Sprache - kurz, aber steil! Daher ist es wichtig, dass Andi sein Tempo findet und nicht zu schnell losrennt.
Die richtige Ausrüstung
Mit dem 690 Gramm leichten Pierra Menta Carbon kann nichts schiefgehen. Dazu die passenden Carbonstöcke und ein leichter Rennrucksack (Dynastar Cham Alpi).
SKITOUR-MAGAZIN.DE 51
Die Mission
Serie
No Risk, more Fun
Lawinen-Winter³ Neue Wege, Lawinen zu vermeiden sind uns willkommen. Die Naturfreunde Österreich wollen Risikoverhalten mit ihrem Konzept „Winter³“ vermitteln. Skitouren im ungesicherten Gelände im Winter gehören zu den risikobehafteten Natursportarten. Vor jeder Tour stellt sich dem Tourengeher immer die gleiche Frage: Welches Tourenziel ist unter den aktuell herrschenden Bedingungen möglich? Diese Frage lässt sich leider nie bis ins letzte Detail beantworten, es bleibt immer ein Unsicherheitsfaktor. Für die Naturfreunde Österreich gehören zu einem risikobewussten Verhalten folgende Pfeiler: Ausbildung durch Spezialisten, Erfahrungen sammeln durch praktisches Lernen, Methoden zur Risikoreduktion z.B. (Winter)³ lernen und anwenden, Standardsicherheitsmaßnahmen einhalten. Diese Pfeiler wirken jedoch nur miteinander verknüpft. Fehlentscheidungen während einer Tour entstehen dadurch, dass Informationen nicht ihrem Wert entsprechend berücksichtigt werden. Man sollte daher folgende Vorgangsweise einhalten: Tourenplanung, Wahrnehmung 52 SKITOUR-MAGAZIN.DE
der Situation im Gelände, Treffen von risikobewussten Entscheidungen.
No Risk, more Fun
Serie
Risikobeurteilung mit (Winter)³ Drei zentrale Fragen, um eine bestehende Gefahr wahrzunehmen bzw. zu erkennen, die Gefahr zu beurteilen und in Risikosituationen bewusst zu entscheiden: • WAS ist gefährlich? (Schneedeckenaufbau, Temperatur) • WO ist es gefährlich? (Hangneigung, Exposition, absolute Höhe, Einzugsbereiche, Lage) • WER ist gefährlich? (Soziale und subjektive Faktoren) Um risikobewusste Entscheidungen fällen zu können, muss sich der Skibergsteiger auf das Wesentliche konzentrieren. Er muss die wichtigen Faktoren erkennen, kombinieren und daraus mit Hilfe von typischen Mustern Gefahren beurteilen. Zentraler Inhalt sind das Kennenlernen der entscheidenden Faktoren im Entscheidungsprozess und ein systematisches Annähern an ein risikobewusstes Entscheidungsverhalten unter Berücksichtigung der objektiven Faktoren – Umwelt (Berge, Schnee, Wetter) –, der subjektiven Faktoren – der Bergsteiger als Einzelperson (seiner individuellen Wahrnehmung, seinen bisher gemachten Erfahrungen, seiner Risikobereitschaft, seinem Sicherheitsgefühl, seiner Selbstüberschätzung,seinem Wunschdenken der sozialen Faktoren – der Gruppe.
Der Lawinenlagebericht (LLB) beschreibt die aktuelle Situation und informiert über die Altschneedecke, den Neuschneezuwachs, Triebschnee und die Nässe der Schneedecke. Er stellt somit für die Tourenplanung eine wichtige Grundlage dar. Während der Tour vergleicht man die im Lawinenlagebericht angeführten Gefahren mit der aktuellen Situation.
Der Ablauf von Beobachten – Vergleichen – Entscheiden – Handeln soll durch den Entscheidungsprozess „WAS – WO – WER ist gefährlich?“ unterstützt/ermöglicht werden. Ein ständiges Durchgehen der einzelnen Punkte bündelt die Aufmerksamkeit auf die wesentlichen Faktoren und schafft damit eine perfekte Grundlage für risikobewusste Entscheidungen.
Mehr Infos und Kurse, in denen diese Strategie gelehrt wird, finden Sie unter www.naturfreunde.at
SKITOUR-MAGAZIN.DE 53
Swisswo ol
Wie entsteht...
Alles nur Wolle Nachhaltigkeit kommt immer mehr in Mode – auch in der Outdoor-Branche. Warum also nicht auf nachhaltige Schurwolle setzen statt auf Kunstfasern? Ortovox geht mit seiner Bekleidungslinie diesen Weg und baut auf die Swisswool-Produkte aus der Schweiz. Die gesammelte Schafschurwolle wird zu hochwertigen Produkten mit einem hohen Anspruch an Funktion und Design verarbeitet. So entstehen aus der Wolle Matratzenvliese, Gebäudedämmung, Teppiche oder Funktionskleidung. Im Jahr 2011 konnte Swisswool fast 400 Tonnen Schweizer Schafschurwolle sammeln. Das ist ein nachhaltiger Erfolg für die Landwirtschaft, die Landschaftspflege und somit auch für die Umwelt. Ganz nach dem Motto: „From Sheep to Shop.“ 54 SKITOUR-MAGAZIN.DE
Mehr Infos zu allen Produkten und Einsatzgebieten auf der SwisswoolWebsite: www.swisswool.ch
Fotos: Ortovox
Hinter moderner Funktionsbekleidung steckt massig Technik. In „Wie entsteht...“ zeigen wir Euch, was hinter der Fassade steckt. Diesmal: Swisswool von Ortovox.
N E U
CHAM HM 87 LOOK HIGHER, GO DEEPER.
- Copyright: Dan Ferrer
SAM BEAUGEY Abenteurer
TRETE DER DYNASTAR COMMUNITY AUF FACEBOOK BEI.
W W W . D Y N A S T A R . C O M
TAILLIERUNG: 1 2 7/ 8 7/ 1 0 3
L E V I TAT I O N P R O F I L E : NOCH MEHR AUFTRIEB, WENDIGKEIT UND S TA B I L I TÄT, DA M I T S I E N E U E G I P F E L E R R E I C H E N
Swisswo ol
Wie entsteht...
So wird aus der Wolle vom Schaf eine Weste...
1 Mitten in den Schweizer Alpen leben und grasen in den Sommermonaten tausende wollige Rohstoff-Lieferanten. In den Monaten Juni bis September finden die Schafe auf den Almwiesen ihren Lebensraum und natürliche Futterquellen. Auch bei der Merino-Produktion werden Schafe, die das ganze Jahr über in den Bergen leben (z.B. Neuseeland), zu Rohstoff-Produzenten.
Zweimal pro Jahr, im Frühjahr und im Herbst, findet die Schur statt. Dabei wird die Wolle die sogenannte Zweischurwolle - für Swisswool gewonnen. Dieser traditionelle und für die Tiere völlig unbedenkliche Prozess ist damals wie heute reine Handarbeit.
56 SKITOUR-MAGAZIN.DE
2
Wie entsteht...
Swisswo ol
3 Vor wenigen Jahren konnten Kleinbetriebe mit Schafwolle kaum Geld verdienen. Schweizer Wolle eignet sich jedoch bestens als hochwertiges und natürliches Isolationsmaterial. Deshalb entstand die innovative Idee zu Swisswool. Nach der Anlieferung an eine der 22 Stellen wird zunächst die Qualität der Wolle bestimmt. Danach erfolgt das Wiegen und die Entlohnung der Bauern. Die Wolle wird in langen Bahnen ausgelegt und anschließend zu Rundballen gepresst.
4
Die gepressten Wollballen werden in der Wäscherei mit Seife, Soda und klarem Bergwasser gründlich gewaschen. Nach der Filzfreiausrüstung kommen sie weiter in die sogenannte Vliesverarbeitung. Anschließend wird die Wolle geöffnet, kardiert und kreuzgelegt und in die Jacken gepackt.
SKITOUR-MAGAZIN.DE 57
Ausprobiert
Materialcheck
Ausprobiert Härtetest auf Skitour
Stiefel: La Sportiva – Spitfire > 700 € < www.lasportiva.com
Durchdachtes Leichtgewicht Mit Spannung hatten wir bereits im vergangenen Winter die Einführung der Stiefel-Kollektion der italienischen Marke La Sportiva erwartet. Hinter dem Vollcarbon-Stiefel folgt als zweitleichtestes Modell der Spitfire mit seinen zwei Schnallen. Die dünne Pebax-Schale spart Gewicht und ist durch Gelenke an den richtigen Stellen und eine elastische Zunge sehr beweglich. Die griffige Vibram-Sohle gibt bei Geh- und Kletterpassagen sicheren Halt. Sehr durchdacht und an den Schnellverschluss des TLT5 von Dynafit angelehnt präsentiert sich das VerschlussSystem am Spitfire. Durch drei verschiedene Rillen lassen sich die Drahtkabel sehr exakt verstellen. So kann man den Druck auf den Spann einfach modellieren. Schließt man die obere Schnalle, wechselt man automatisch in den Abfahrtsmodus. Die Schnallenhärte lässt sich davor über einen Klettverschluss regulieren. In Sachen Beweglichkeit beim Aufstieg steht der Spitfire alles in allem dem TLT5 von Dynafit in nichts nach. Auch die Langlebigkeit des Italieners überzeugte uns mehr als beim Dynafit-Topseller. Die Schnallen und die Sohle verschleißen nur bei sehr häufigem Gebrauch ein wenig. An Steifigkeit verliert man kaum etwas.
Schmaler Leisten, aber dank Thermofit-Innenschuh perfekte Passform: der Zweischnaller von La Sportiva.
Materialcheck
Unsere Bewertung: Fazit: Leichter, superbeweglicher
Zweischnaller, der lange hält und dem TLT5 von Dynafit in nichts nachsteht!
EVOLuzione Piuma evo Polvere
Der Thermofit-Innenschuh von Palau ist zwar nicht der dickste, reicht jedoch aus und spart Gewicht. Das Schnürsystem schließt man mit einem Schnellverschluss und nur einem Schuhband. Oder man baut den Mechanismus auf ein Seilspann-System um, das sich ebenfalls gleichmäßig und zügig schließen lässt. Die Abfahrtsperformance liegt etwas hinter der des TLT5.
Ausprobiert
SKITRAB MAESTRO MAESTRO, die große technische Neuheit für die Saison 2012/13; dieser Ski ist nicht nur leichter (100 Gramm weniger als der Vorgänger Sint Aero), er ist vor allem leistungsfähiger. Der Aufbau beruht auf der traditionellen „Lightweight Technology 14 Layer”, welcher zwei vollkommen innovative technische Lösungen hinzugefügt wurden: Hibox Technology (die aus einem sehr feinen Karbongerüst besteht), die imstande ist, eine eindeutig bessere Torsionsfestigkeit zu verleihen (20% mehr gegenüber dem Vorgänger Sint Aero), gemeinsam mit einem weicheren Längenflex.
Attivo-Technologie (Neuheit, die in der Welt der Skitouren noch ausgeschöpft werden muss), bei der im Längsverlauf an den oberen Seiten Elemente aus Strukturpolymeren eingefügt werden, deren Aufgabe es ist, die Schwingungen zu absorbieren und dem Ski größere Stabilität zu verleihen, des Weiteren sollen diese der Struktur Schutz verleihen, so dass der Ski vor Schlägen und Schnitten geschützt ist, die die Kanten kerben und die innere Struktur öffnen könnten. Innovativ ist auch das neue System zur Befestigung/ Entfernen der Steigfelle, das dank einer exklusiven und patentierten Lasche, die sich einfach in allen Situationen handhaben lässt, immer einfacher und schneller wird. Große: 164 CM - 910 GR - 107/76.5/94 - 1396 CM2
MAESTRO ENJOY YOUR SKIING www.skitrab.com
Ausprobiert
Materialcheck
Ausprobiert Härtetest auf Skitour
Jacke: Directalpine – Guide > 350,00 € < www.directalpine.com
Geheimtipp für Puristen Noch nichts von Directalpine gehört? Die Firma kommt aus Tschechien und fertigt Outdoor-Klamotten auf allerhöchstem Niveau. Wir haben uns deren Jacke „Guide“ genauer angesehen. Die Guide wiegt exakt 400 Gramm in Größe M und ist damit wirklich als Leichtgewicht zu bezeichnen. Zusammengeknüllt passt sie sogar in den kleinsten Rennrucksack. Ein asymmetrischer Reißverschluss fährt vor dem Gesicht vorbei und scheuert nicht am Kinn. Am Kragen ist die Guide extra hochgezogen, um bei Sturm das Gesicht zu schützen. Dabei kann locker durch die Jacke weiter geatmet werden, ohne dass die Brille beschlägt. Kleine Atmungsöffnungen machen dies möglich. Eine große Brusttasche, ein kleines Fach über dem Recco-Sender am Ärmel, sowie die Innentasche reichen aus, um die wichtigsten Sachen zu verstauen. Vorne kurz und hinten lang geschnitten ist sie für den sportlichen Einsatz ideal ausgestattet. Etwas steifer könnte dafür die labbrige Kapuze sein. Mit verschiedenen Gummizügen lässt sich die Guide sehr gut anpassen. Unnützlicher Schnickschnack: Fehlanzeige! Große Belüftungsöffnungen an den Seiten lassen genug Luft zirkulieren.
Unsere Bewertung: Fazit: Nicht‘s für Langweiler! Sportlich geschnittene Jacke mit schönen Detaillösungen. Preis/Leistung Top!
Schönes Detail: Gummizug im Schritt verhindert ein Hochrutschen bei Kletterpassagen mit Rucksack.
Materialcheck
Ausprobiert
Ski: Dynastar – Pierra Menta Rocker Carbon > 749 € < www.dynastar.com
Renn-Zahnstocher mit Rocker Der Pierra Menta Carbon ist eine Rennwaffe für Profis und hochsportliche Enthusiasten. Wer mit dem Pierra Menta unterwegs ist, will entweder Höhenmeter fressen oder ein Rennen gewinnen. Mit dieser Rakete unter den Füßen gelingt jede noch so lange Tour. Carbonzahnstocher mit Rocker an der Schaufel, so lässt sich der Ski bezeichnen. Nicht Jedermanns Sache – zugegeben, aber wer auf Rennmaterial setzt, sollte sich den Dynastar mal genauer anschauen. Leichter als die 710 Gramm bei 160 cm Länge geht es kaum noch! Mit dem Rocker lässt sich die Rennmaschine noch einfacher auf der Kante drehen. Wer mit 65 mm unter der Bindung klar kommt, dem reichen auch die 96 mm an der Schaufel. Mehr bietet der Pierra Menta nämlich nicht. Dennoch ist der Dynastar in der Abfahrt eine echte Überraschung! Unglaublich leicht und super kontrollierbar – nicht nur für Profis! Die Fellaufnahme an der Schaufel hat zwei Kerben an den Seiten und ist nur für modifizierte Rennfelle geeignet.
Unsere Bewertung: Fazit: Kein Vergleich zu normalen Ski, aber für einen Rennski aussergerwöhnlich gut zu fahren – Rock on!
Ausprobiert
Materialcheck
Ausprobiert Härtetest auf Skitour
Sonde: Pieps – iProbe One > 110 € < www.pieps.com
Super-schnelles Sondieren Erst dachten wir an unnötigen High-Tech-Schnickschnack beim integrierten Empfänger in der iProbe-Sonde. Doch als wir das Ding das erste Mal in der Praxis richtig hergenommen hatten, zeigte sich der zeitliche Vorteil, der im Ernstfall entscheidende Sekunden bringt. Zum Sondieren geht alles ganz flott: Sonde aus dem Rucksack reissen, auswerfen und am Griff auseinanderziehen. Dann kurz dreimal am Knopf am Griff tippen, schon ist der akustische Empfänger scharf. Dann beginnt man zu Sondieren im Schnee. Ein Piepston signalisiert, dass man im Umkreis von zwei Metern am Ziel ist. Ertönt ein durchgehendes Piepsen, kann man zur Schaufel greifen. Denn nun ist man mit der Spitze auf 50 Zentimeter genau beim Verschütteten. Im Vergleich zum kleinräumigen Sondieren mit einer herkömmlichen Sonde spart man sich dabei einige „Stiche“ und damit wertvolle Sekunden oder sogar Minuten! Die 220 Zentimeter-Version wiegt dabei nur 350 Gramm.
Unsere Bewertung:
Fazit: Technische Sonde mit elektronischem Empfänger; spart im Ernstfall entscheidende Suchzeit!
Verkürzt die Sondierzeit und erhöht damit die Überlebenschance nach einer Lawine: Die iProbe-Sonde von Pieps.
Rucksack: Deuter – Freerider 24 SL > 100,00 € < www.deuter.com
Packsack Lady-like
Unsere Bewertung:
Fazit: Robuster Tagestourer mit hoher Lebensdauer und übersichtlichen Fächern für alle Spielarten im Schnee!
Sie genieSSen die natur – wir geben ihnen Sicherheit! ✚ aergOn griFF - PaSSt PerFekt in Jede hand ✚ 1. tüv-zertiFizierteS auSSenverStellSyStem ✚ abSOlute leichtbauweiSe
©www.florianhill.com
Typisch Deuter: Für jede Sportart der richtige Rucksack. Ganz nach diesem Schema wurde der Freerider 24 SL auch für die Spielereien im Schnee gemacht. Frauenspezifisch ist die SL-Variante mit kürzerem Rücken und engeren Schultergurten bequem ausgestattet. Der Rucksack ist in den Farben Schwarz und Magenta erhältlich, genau die richtigen Farben für die Powder– Girls von heute. Beim Toploader ohne Deckel kann auf zwei große Hauptfächer und ein kleines Zusatzfach von oben direkt über robuste YKK-Reißverschlüsse zugegriffen werden. Massive seitliche Skihalterungen lassen bei Tragepassagen nichts in der Gegend baumeln. Eines der großen Hauptfächer ist bereits für die Sicherheitsausrüstung voreingeteilt. Schnellzugriff auf Felle oder Tr i n k f l a s c h e bieten zwei seitliche Fächer. Deuter hat beim Freerider die 24 Liter Stauraum robust ummantelt. Hochwertige Haptik in sinnvollem Design.
Skitour-Magazin 1.13, ab 9. Februar Touren-Juwel
Test: Handschuhe
Kalte Finger schmerzen und können die schönste Skitour vermiesen. Wir testen ein Dutzend aktuelle Handschuhe: Vom superwarmen Fäustling bis zum filigranen Fingerhandschuh.
Revierguide Alpbachtal: Wir bringen Euch das kleine Tiroler Seitental mit seinen schönsten Touren näher.
Rennszene
Die ersten großen Rennen der Saison und Weltcups sind bereits Geschichte. Wir berichten von den spannendsten Entscheidungen aus der Rennszene.
Wie entsteht...
Wir setzen unsere Serie fort mit der Ski-Herstellung und zeigen Euch, aus welchen Materialien ein moderner Tourenski besteht.
Impressum Ausgabe 9 - November 2011 Skitour-Magazin Kellnauweg 7 a 93326 Abensberg Erscheinungsweise Das Skitour-Magazin erscheint während der Tourensaison alle vier bis sechs Wochen, kostenfrei, mindestens vier Mal!
No Risk, more Fun
Nicht jeder Skifahrer wedelt auch im Tiefschnee souverän. Wir zeigen, was sie beachten müssen.
Links in diesem Magazin http://www.viddler.com http://www.youtube.com http://www.hotel-gerstl.it http://www.alpenverein.de
Die Mission
Beim Gamsrenna am Blomberg wird abgerechnet. Lesen Sie, wie sich Test-Rennläufer Andi bei seinem ersten Rennen geschlagen hat.
http://www.dynafit-crossthealps.com http://www.tourdesas.it http://www.ortovox.de http://www.berchtesgadener-land.com http://www.taurisker.at http://www.vaude.com http://www.dynastar.com http://www.falknerhof.com http://www.haglofs.de http://www.deuter.com http://www.lasportiva.com http://www.haglofs.de http://www.pieps.com http://www.leki.com
Redaktion Andreas Poschenrieder a.poschenrieder@skitour-magazin.de +49 (0) 174 - 3220675 Stefan Loibl s.loibl@skitour-magazin.de Skitour-Magazin im Web http://skitour-magazin.de http://skitour-magazin.com www.twitter.com/Skitour_Magazin www.facebook.com/skitourmagazin Fotos Namentlich nicht aufgeführte Fotos wurden vom Auftraggeber zur Verfügung gestellt Mitwirkende dieser Ausgabe Stefan Loibl Andreas Poschenrieder René Koller Thomas Meier Dominik Huber Die gesamten Inhalte der Website „Skitour-Magazin” sind als Eigentum von Andreas Poschenrieder urheberrechtlich geschützt. In diesen Schutzbereich fallen insbesondere auch die Einspeisung der Daten in andere elektronische Systeme, andere Medien oder InternetDomains. Die in diesem Internetangebot benützten Fotos und Grafiken unterliegen dem Copyright des SkitourMagazins. Alle Rechte sind vorbehalten. Alle auf dieser Website intergrierten “Links” zu externen Internetangeboten stellen eine reine Serviceleistung dar. Dabei wird weder für den Inhalt, noch über die tatsächliche technische Erreichbarkeit die Verantwortung übernommen. Man beachte den Disclaimer des jeweiligen Anbieters.