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MICHAEL FASSBENDER

MARION COTILLARD

EIN FILM VON

J USTI N K UR Z E L

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EDITORIAL NICOLE ALBIEZ

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n Anwesenheit von Tippi Hedren“ werden Die Vögel und Marnie angekündigt – und dieses Satzfragment genügt, die geballte Euphorie auf den Punkt zu bringen, die der kommenden Viennale DOT.-seitig entgegenschlägt. Das Bild der schönen, blonden Frau im mintfarbenen Kostüm, die – dirigiert von Alfred Hitchcock – von Vogelscharen attackiert wird, wurde zur Legende (und 2008 gar zur Barbiepuppe, an der nicht nur eine chice braune Handtasche hängt, sondern auch pickende Krähen). Es heißt, dass Alfred Hitchcock geradezu von Tippi Hedren besessen war. Sie, der heute 85 Jahre alte Filmstar, verkündete, dass die Regielegende ein „böser, böser“ Mann war. Dass der verheiratete Hitchcock, weil sie ihn abwies, grollte und drohte, ihre Karriere zu verhindern – und sie nicht aus dem mehrjährigen Vertrag entließ, als andere große Regisseure anklopften. „Ich wäre heute ein richtig großer Star, wenn er meine Karriere nicht beendet hätte“, seufzte die Filmgöttin unglücklich – dabei ist sie doch genau das. Die wundervolle Tippi Hedren, die Hitchcock 1961 in einem Werbespot für einen Diätdrink erblickte und die von ihrem Verehrer gleich einen Siebenjahresvertrag und die Hauptrolle in Die Vögel umgehängt bekam, die sich also erst gegen allerhand Gefieder zur Wehr setzen musste und in Marnie dann gegen einen heiratswütigen Sean Connery, ist also der Stargast der diesjährigen Viennale, was nur konsequent ist, wo Hedren doch nicht nur ein Galaabend (mit Marnie) im Wiener Gartenbaukino gewidmet ist, sondern sie auch das Sujet der heuer ungeheuer lustvollen Retro-

spektive im Österreichischen Filmmuseum schmückt, bei der sie mit dem Federvieh vertreten ist. Zur Retrospektive ANIMALS passt Hedren nicht nur wegen der Vögel, sondern aufgrund von gestreiften und gescheckten Katzen: Hedren lebt in Kalifornien in dem von ihr gegründeten Reservat Shambala, das etwa 60 vernachlässigte oder misshandelte Raubkatzen beheimatet. Es ist ein Überbleibsel von Roar, einem wahnsinnigen Tier- und Abenteuerfilmprojekt aus dem Jahr 1981, das ihr damaliger Mann Noel Marshall um jeden Preis umsetzen wollte – ein Film, bei dessen Produktion zwar keine Tiere zu Schaden kamen, dafür aber eine Menge Cast- und Crewmitglieder. Es ist die Rede von fünf bis elf Produktionsjahren. Die Schwierigkeiten beim Fortschreiten der Produktion rührten daher, dass die 150 wilden Cast-Mitglieder gerne mal ihre menschlichen Kollegen attackierten, bissen, anfielen. Roar ist leider nicht im Filmmuseum zu sehen, dafür werden sich dort von 16.10. bis 30.11. ähnlich viele Tiere tummeln. Es kreucht und fleucht, knurrt und schnappt in Vielzahl. Lassie, Bambi, King Kong und Moby Dick: All die „Big Player“ der animalischen Filmgeschichte wurden zusammengetrommelt. Johnny Weissmüller als Tarzan the Ape Man. Werner Herzogs exzentrischer Grizzly Man. Das Tier im Film hat Überraschendes zu bieten, es wird also eine ungezähmte Schau. Der Oktober steckt aber leinwandtechnisch ohnehin, auch abseits der Viennale, voller Überraschungen: Adolf Hitler wird zum TV-Star, James Bond zum Geisterjäger, Drakula zum Großvater. Wir wünschen also viel Vergnügen – und noch viel mehr Erstaunen.

Flashback Daniel Craig wird in seinem vierten Einsatz als James Bond, Spectre, zum Geisterjäger. Oder anders gesagt: Seine Vergangenheit drängt sich ins Licht. Und damit auch Christoph Waltz als sein Widersacher …

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Mmmh!ostviertel Woher das Rindfleisch für unsere Burger kommt? Von der Kuh. Klar. Aber das Interessante für Gourmmmh!ets ist ja: Woher kommt die Kuh? Auch darauf haben wir eine Antwort: Aus unserer Heimmmh!at – zum Beispiel aus dem Mmmh!ostviertel. Und das schmmmh!eckt man! 100 % Rindfleisch, zu 100 % aus Österreich. Unvergleichlich mmh!

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content MOVIE 013 Opening Credits 014 Leinwandflirren 016 GESCHiCHTSSTUNDE Spectre (007) 018 Red Carpet-Premiere von „Spectre“ in Berlin 022 American Ultra 024 Der Staat gegen Fritz Bauer 024 Er ist wieder da 025 DRAHTSEILAKT Black Mass 026 The Walk 027 Red Carpet-Premiere von „Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 2“ in Berlin 028 Macho Man 030 A Perfect Day 031 Self/less – Der Fremde in mir 032 KILOMETERSTAND The Program – Um jeden Preis 034 Picknick mit Bären – Walk In the Woods 034 BLUTSPUR Malala – Ihr Recht auf Bildung 036 Macbeth 037

Dot.020 GANZ FANTASTISCH 038 Crimson Peak 040 Paranormal Activity: Ghost Dimension 041 The Last Witch Hunter ZIEMLICH SÜSS 042 Voll verzuckert – That Sugar Film 043 Beautiful Girl KIDS & FAMILY 044 Hotel Transsilvanien 2 045 Pan FESTIVAL SPECIAL 046 Viennale 2015 arthaus 052 Der Vater meiner besten Freundin 052 Madame Marguerite oder die Kunst ... 052 How to Change the World 053 Iraqi Odyssey 053 Der letzte Wolf 053 Sprache: Sex 053 Cineplexx Opera HEIMWERK 054 Home Entertainment 057 Cineplexx2go – Video on Demand 058 Filmkost 008 Gossip: Zeigefreudig 096 Rocker: Be Water My Friend

018 Daniel Craig. Christoph Waltz. Kristen Stewart. Vin Diesel. Oliver Masucci. Johnny Depp. Jennifer Lawrence. Ben Kingsley. Benicio Del Toro. Ryan Reynolds.

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New Releases 062 Charly Puth 064 Sofa Surfers 066

LIFESTYLE 069 Fashion News Trend: Ponchos Starstyle: Dakota Johnson Die wilden Siebziger Beauty News Schnupperstunde

070 071 072 074 076 077

078 Games 078 079 080 082

Zwischensequenz NBA 2K16 Assassin’s Creed Syndicate Call of Duty: Black Ops III

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Charly Puth. Hurts. Marilyn Manson. The Libertines. Madsen. Editors. Bob Dylan. Max Raabe. Element of Crime. Wanda. Fettes Brot. Sofa Surfers. Ariel Pink.

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Dot.gossip Unsere Lieblings-Miley (rechts) sieht mittlerweile wie die junge Madonna und/ oder Marilyn aus. Index fingers up! Unterhalb: Die sehr fesche Maya Stojan (Agents of S.H.I.E.L.D) kommt nach Wien! Sie beehrt nämlich im November die VIECC Vienna Comic Con. Yeah!

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Man zeigt, was man hat. Wer würde das nicht so halten? Ob das allerdings immer gut ist, bleibt weiterhin die spannende Frage.

© Photo Press Service

Rechts: Lady GaGa beim Kieferyoga. Rechtser: Jessica Alba beim ... ja, was eigentlich? Unten: Nicki Minaj in Oktoberfeststimmung. Daneben: Unsere geliebte RiRi zeigt ihren göttlichen Gluteus. Damn. Danebener: Alicia Keys präsentiert ihre makellose Kauleiste.

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Einen seltenen Fetisch zu haben, ist eines. Sich dabei erwischen zu lassen, ist was anderes – denkt sich wohl Taylor Swift. Darunter: Beyoncé kopiert eine DOT.-Kollegin. Und Arnies Sohnemann entdeckt die Natur. George Clooney hingegen amüsiert sich ...

Rechts: Madonna ist immer cool, da kann man nix sagen. Unten: Ein doch etwas verstörendes Familienfoto hat Sean P „Diddy“ Combs am Start. Ke$ha Sebert hingegen, die alte Kosmoproletin, holt ihre verloren geglaubte Kindheit nach. Wir wünschen ihr, dass es mehr Spaß macht, als es auf diesem Schnappschuß aussieht.

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Links: Dave Grohl und Fergie lächeln totaaaal ungezwungen. Detail am Rande: Dave trägt hier noch seine Krücken. Daneben: Das, äh, ist Kylie Jenners ... hmpf. Das dürfen wir hier nicht sagen. Darunter links: Aaron Paul übt schreckliche Rache an seiner Make-up-Artistin.

Wie in jeder Ausgabe darf auch diesmal unser Bieber-Boy nicht fehlen. Justin, that is. Aber was er uns mit diesem Foto genau mitteilen will, haben wir bislang noch nicht abgecheckt. Vielleicht eine diskret versteckte Hommage an den unsterblichen King of Pop?

© Photo Press Service

Links: Nicole Richie liebt den Hippie-Chic und scheint auch die dementsprechenden Substanzen konsumiert zu haben. Cheers! Wow: Kylie Minogue braucht sich erstens nicht zu verstecken, und zweitens ist sie eine saucoole, tapfere Kämpferin. We like!

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Wer erkennt die junge Dame auf dem Foto ganz links? Ist wirklich nicht einfach! Okay, wir verraten es: Es ist Heidi Klum. Sehr süß sah sie damals aus. Tja, die Zeiten sind wohl vorbei. Daneben: Ian Somerhalders Einreichung für das grimmigste Selfie des Jahres. Da geht noch was, Ian.

Rechts: OMG, das sind die gaaaanz jungen Olsen-Twins Mary Kate und Ashley! Sehr goldig! Und nur noch einige wenige Jährchen von den mittlerweile ausgestandenen Drogenexzessen entfernt. Daneben: Auch sehr süß – Mariah Carey im familiären Umfeld, und sie ist sichtlich happy.

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UND

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46 seiten Dot.movie Zurück in die Zukunft Special Night

© Cineplexx

Die Zeitmaschine von Marty McFly und Doc Brown wurde Ende der 1980er auf den 21. Oktober 2015 programmiert, und die beiden kommen auch tatsächlich an: Denn an diesem denkwürdigen Tag rattern alle drei Teile von Zurück in die Zukunft in aufpolierter Qualität über die Kinoleinwand. – Wir sehen, wie Vorstadtteenager Marty ins Jahr 1955 rauscht und versehentlich verhindert, dass seine Eltern sich verlieben, was also seine Existenz gefährdet. Wir sehen, wie er in Teil 2 in unser Heute jettet. Und wie es im dritten Film ganz weit zurück geht: ins Jahr 1885, wo es Doc Brown so gut gefällt, dass Marty alle Mühe hat, den erfinderischen Geist wieder in die Zeitmaschine zu hieven. Michael J. Fox und Christopher Lloyd haben unter der Regie von Robert Zemeckis einiges zu tun – wir können uns in ausgewählten Cineplexx-Kinos zurücklehnen und den „Time Warp“ genießen. www.cineplexx.at

ch ließ über meine Agentur ausrichten, dass ich mich nicht als Hitler sehe und dass ich mit 1,88 Meter viel zu groß für die Rolle bin.“ Burgschauspieler Oliver Masucci war also mäßig begeistert, als er die Einladung erhielt, um für Er ist wieder da vorzusprechen. Er konnte dann doch überzeugt werden, bereitete Reden des „Führers“ vor und hatte beim Casting dann doch ganz anderes zu tun: Masuccis Improvisationstalent wurde auf die Probe gestellt. „Ich rief zum Beispiel bei Hundezüchtern an und bestellte einen neuen Schäferhund, weil ich meinen alten versehentlich mit Zyankali vergiftet habe.“ Warum Improvisation nötig war, steht auf Seite 25 …

© Constantin Film

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Zu groß für Hitler

SPECTRE. AMERICAN ULTRA. ER IST WIEDER DA. BLACK MASS. THE WALK. MACHO MAN. PAN. SELFLESS. MALALA. THE PROGRAM. MACBETH. CRIMSON PEAK. HOTEL TRANSSILVANIEN 2.

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text: nicole albiez

Opening Credits Euphorischer Moment: Eine Kochshow der anderen Art © Jenseide/Hanna Gassner

Zuerst ist da ein Rind. Ein ganzes. Ein lebendes. Später sehen wir ein Stillleben aus Rex-Gläsern: Über 1.000 Stück. Das Tier wurde eingekocht, quer durch alle Weltküchen. Von Kopf bis Fuß – und das Prozedere ist in einer achtteiligen TV-Serie nachzuvollziehen. Das ist radikal und aufrüttelnd, auch unterhaltsam, für die Protagonisten nicht immer leicht (die Schlachtung!), für das Fernsehpublikum immer, immer spannend: Fotograf Ingo Pertramer, Gastrokritiker Florian Holzer und Privatier Thomas Nowak schreiten u.a. mit Hilfe zweier Gaskocher, eines Sparherdes und eines Lagerfeuers gemeinsam zur Herausforderung, die ab 20. Oktober als Ochs im Glas wöchentlich im Rahmen der Dienstag Nacht auf ORF1 ausgestrahlt wird (23:30 Uhr). Zwei Drehtage lang wurde am oberösterreichischen Gleinersee geschlachtet und zerlegt, 14 Tage lang an Nowaks Hof im Waldviertel gekocht, gesiedet, geräuchert und verwurstet: Man darf sich auf eine Kochshow freuen, wie es sie wohl noch nie gegeben hat – und wie sie rund um Diskussionen um den (nachhaltigen) Fleischverzehr und verscherbeltes Supermarkt-Fleisch zeitgemäßer kaum sein könnte. www.ochsimglas.at

Das Sequel, „Porno“ von Irvine Welsh, spielt ein Jahrzehnt nach den Geschehnissen in Trainspotting. Zumindest in literarischer Form. In der Filmversion werden es 20 Jahre sein. Jüngst stellte Danny Boyle das konkrete Vorhaben in den Raum, mit seinen Trainspotting-Hauptdarstellern eine Fortsetzung zu drehen, erwähnte aber

© Polygram

Trivia

Bestenliste Oliver Masucci riss sich erst nicht gerade darum, für Er ist wieder da zum „Führer“ zu werden. Kollegen, die vor ihm die Herausforderung, zu Hitler zu werden, annahmen: Bruno Ganz Setzte sich für Oliver Hirschbiegels und Bernd Eichingers Der Untergang 2004 in den Führerbunker. Eine Wucht. Anthony Hopkins Der Bunker wurde nicht zum ersten Mal nachgestellt. 1981 versuchte auch Hopkins die letzten Tage des Führers nachzubilden. Brachte ihm eine Emmy ein. Charlie Chaplin Träumte als Der große Diktator Adenoid Hynkel, einem parodierten Hitler, von der Weltherrschaft. Das war bereits im Jahr 1940. Also Jahre vor dem Bunker. Den Schnauzer musste er sich nicht extra wachsen lassen. Helge Schneider Dani Levy tat sich 2007 mit der Parodie Mein Führer keinen Gefallen: Die Welt war noch nicht bereit. Und auch nicht Hauptdarsteller Schneider, der sich von der im Laufe der Produktion veränderten Ausrichtung des Filmes distanzierte.

„… und jetzt müssen wir dem Kleinen beibringen, wie man ein Monster wird.“ Neo-Großvater Drakula empfiehlt sich in Hotel Transsilvanien 2 als Babysitter. auch gleich die terminlichen Schwierigkeiten. Diese scheinen vom Tisch zu sein: 20 Jahre nach dem 1996 angelaufenen Vorgängerfilm soll das Abenteuer von Renton, Sick Boy und Co. also weitergehen. Gedreht wird im Mai und Juni 2016, auch der Kinostart soll 2016 sein, so der eng gesteckte Plan. Hoffentlich klappt‘s!

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AB 6. NOVEMBER IM KINO AUCH IN

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Leinwandflirren

Hop and Drop

Now and then: Robert Redford

1974

1992

Kanarienvogel bei den Emmys Verkleidete sich Heidi Klum als Bibo aus der Sesamstraße? Wollte sie einen Kanarienvogel darstellen? Einen Swiffer? Und was war noch mal der Anlass der Kostümparty? Stimmt, da wurden ja die Emmys verliehen (z.B. in letzter Sekunde doch noch eine an Jon Hamm für Mad Men), aber wen kümmert das, wenn man sich auch in modischen Lästereien suhlen kann? Wobei die Emmys ja geradezu harmlos im Vergleich zu den Video Music Awards waren (und Miley Cyrus‘ jüngsten Bemühungen aufzufallen). Aber das fällt zum Glück in ein anderes Ressort …

© AMC, Photo Press Service

Reiseschriftsteller Bill Bryson fürchtet das Älterwerden, also beschließt er, den 3.500 km langen Appalachian Trail zu gehen. Bryson will es sich in Picknick mit Bären noch einmal beweisen. In filmischer Version geschieht das in der Gestalt von Robert Redford, der seit den frühen 1960ern Stammgast auf Bildschirm und Leinwand ist. Er spielte sich durch die TV-Landschaft, ehe ihm mit Butch Cassidy und Sundance Kid (1969) und als Trickbetrüger in Der Clou (1973) der große Durchbruch gelang. Das hätte theoretisch auch schon 1967 sein können – doch Regisseur Mike Nichols gab Dustin Hoffman und nicht ihm die Hauptrolle in Die Reifeprüfung: weil Nichols der Meinung war, dass niemand glauben würde, dass Redford ein Problem hätte, „the girl“ zu kriegen. Stimmt. Sexappeal wurde ihm damals wie heute attestiert, und das zu Recht.

IN PRODUCTION

2005

LOVE INTEREST

Wo wir uns so sehr auf Heidi Klum konzentriert haben, wäre eine schöne Meldung zur Emmy-Verleihung beinahe unter den Tisch gefallen: Gerüchten zufolge sollen die Mad Men-Kollegen Jon Hamm und January Jones Hamms Emmy auffällig eng gefeiert haben: Don und Betty Draper, wiedervereint? – Klingt zu schön, um wahr zu sein.

2015

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, Bridget Jones in ein drittes Leinwandchaos zu stürzen. Darum kümmern sich Autorin Helen Fielding, ihr Co-Autor David Nicholls (Zwei an einem Tag) sowie Regisseurin Sharon Maguire, die bereits den ersten Film inszenierte. Renée Zellweger und Colin Firth stehen einmal mehr als die Titelheldin und ihr Liebster, Mark Darcy, vor der Kamera: Es gilt Nachkommen zu produzieren. Bridget Jones‘s Baby eben. In New York und Los Angeles dreht aktuell Woody Allen. Wenn auch weder Plot noch Titel seiner kommenden Arbeit verkündet wurden: Immerhin konnte die Besetzungsliste nicht geheim gehalten werden. Für ihn agieren Jesse Eisenberg, Steve Carell, Blake Lively, Parker Posey und Kristen Stewart. Bis der Film 2016 in die Kinos kommt, haben wir noch das Vergnügen mit seinem Irrational Man (Kinostart 13.11.).

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text: nicole albiez

Agent jagt Geister James Bonds 24. Leinwandmission wartet: Auf „Skyfall“, den erfolgreichsten Bond-Film aller Zeiten, folgt „Spectre“, der nicht mit Spektakel geizt … SPECTRE (007) KINOSTART 06.11., USA/ UK 2015, REGIE Sam Mendes, MIT Daniel Craig, Christoph Waltz, Ralph Fiennes, Monica Belucci, Léa Seydoux, Naomie Harris, Ben Whishaw, © Sony Pictures

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as er in Mexico City gemacht habe, will MI6-Leiter M (Ralph Fiennes) von ihm wissen. Er habe längst überfälligen Urlaub genommen, behauptet James Bond ohne die Miene zu verziehen. Natürlich macht ein Agent wie Bond keinen „Urlaub“, und nicht nur in Mexico City hat der legendäre Spion sein Unwesen getrieben – er hat sich ohne Befugnis außerdem in Rom betätigt, wo er auf Lucia Sciarra (Monica Bellucci) traf, die Witwe eines berühmt-berüchtigten Kriminellen: Auftakt für sein 24. Kinoabenteuer. Grund für die Geheimnistuerei: eine mysteriöse Nachricht aus der Vergan-

genheit, die Bond nach und nach auf eine zwielichtige Organisation bringt, die „Spectre“ genannt wird – und die irgendwie mit ihm zu tun hat. Und während er den Dingen auf den Grund zu gehen versucht und es mit einem erstklassigen Bösewicht zu tun bekommt, wird auch an anderer Stelle gegen ihn gearbeitet: Der neue Chef des Centre for National Security, Max Denbigh (Andrew Scott), stellt Bonds Tätigkeit und die Relevanz des MI6 infrage. Es wird eng für den Gentleman mit scharfer Munition, aber Herausforderungen waren schon immer das, was ihn

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© Sony Pictures – by Rankin

GESCHICHTSSTUNDE

zu Höchstleistungen antrieb. Und mit Verbündeten wie Moneypenny (Naomie Harris) und Q (Ben Whishaw) sollte es ihm gelingen, Madeleine Swann (Léa Seydoux) aufzuspüren. Von der Tochter seiner alten Nemesis Mr. White (Jesper Christensen) erhofft er sich weitere, entscheidende Puzzlesteine in seiner persönlichsten Mission … FORTSETZUNG IN SUPERLATIVEN Rough und düster gestaltet sich Daniel Craigs vierter Einsatz als 007 – und Sam Mendes’ zweiter als Regisseur. Die Erwartungen sind hoch: Ihre vorherige Zusammenarbeit – der 23. Film des

Franchises – sorgte für Superlative: Weltweit spielte Skyfall, der erfolgreichste Bond-Film aller Zeiten, 1,1 Milliarden Dollar (!) ein. Aufregend geht es in Spectre weiter – nicht nur, was die Drehorte oder Bonds persönliches Geheimnis betrifft: Den Part des übermächtigen Gegenspielers, der mit Bond eine Rechnung offen hat, übernimmt niemand Geringerer als Christoph Waltz, der seit Tarantinos Inglourious Basterds der Inbegriff des Schreckens ist. www.spectre-film.de

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interview mit daniel craig

Der etwas andere Bond

Von Selbstüberschätzung, zum Heulen guten Autofahrern und Luxusproblemen: Daniel Craig über seinen jüngsten Auftrag als James Bond … DOT.: Wo im Pantheon der BondFilme wird „Spectre“ stehen? Daniel Craig: Selbstüberschätzung ist der Feind des Filmemachens. Es wäre albern zu sagen, dass wir einen großartigen Film gemacht haben. Aber ich glaube, wir haben aus Spectre das Beste gemacht, das wir konnten. Das ist ziemlich gut. Und wenn man berücksichtigt, wer im Film agiert und wer die Regie geführt hat, ist das eine besondere Ansammlung an Menschen. Sam (Mendes) ist spitze im Casten, und er hat Ben Whishaw in die Filmreihe geholt – und Ralph (Fiennes) und Naomie (Harris). Wir könnten nicht besser aufgestellt sein als mit den dreien. Ich habe großes Vertrauen in Sam. Ich glaube, wir haben das Geld an den richtigen Orten eingesetzt, und wir versuchten den besten nur möglichen Film zu machen. Wenn man darüber nicht begeistert ist, mit diesen Leuten zu arbeiten, sollte man’s erst gar nicht tun! Was war die spezielle Herausforderung bei diesem Film? Jeder einzelne Tag. Jeden Tag schauten wir ins Skript und fragten: „Okay, das ist gut. Können wir’s noch besser machen?“ Wir arbeiteten jeden Tag mit den anderen Schauspielern am Buch – im ständigen Versuch, alles noch zu optimieren. Es war die Art von Herausforderung jeden einzelnen Tag. Die jüngsten Filme scheinen sehr in Bonds Vergangenheit und Hintergrund einzutauchen, was davor niemals wirklich getan wurde. Wie finden Sie das? Ich war anfangs nicht sicher, bin aber wirklich zufrieden damit, wie die Dinge sich entwickelt haben. Sam und ich hatten ein Gespräch,

Daniel Craig lässt Profis fahren, um ans Ziel zu kommen. Wobei ihm in diesem Film lange Zeit nicht ganz klar ist, was das Ziel überhaupt sein soll …

und er sagte: „Du hast in Casino und dann Quantum of Solace gespielt – das war eine direkte Storyline.“ Als wir uns dann an Skyfall machten, fragten wir uns: „Was sonst noch ist in seiner Vergangenheit passiert?“ Und das hat die Story wirklich durchdrungen. Es hat sich richtig angefühlt, damit weiterzumachen. Jedes Mal ist Bond davon beeinflusst, was davor passiert ist – also ist es gut, das zu erkunden. Ihr James Bond unterscheidet sich sehr von seinen Vorgängern. Vermutlich haben Sie viel mit dieser Figurenzeichnung zu tun? Ich bin ein großer Bond-Fan. Aber wäre das Skript von Casino Royale voller Gags und Witze gewesen, hätte ich abgelehnt: Ich kann diesen Film nicht machen, weil das nicht mein Ding ist. Ich weiß nicht, wie man so was spielt. Ich kann nicht vorgeben, jemand anderer zu sein oder jemand anderen imitieren. Zum Glück war es nicht so. Das Skript war sehr reduziert.

Sie scheinen in alle Bereiche der Produktion ziemlich stark involviert zu sein … Ich sagte vor zehn Jahren zu Barbara (Anm.: Broccoli, der Produzentin), dass ich Vertrauen brauchte, um ans Set zu gehen und vorzugeben, James Bond zu sein, denn ich bin nicht James Bond – bei Weitem nicht. Aber wenn man mir das Vertrauen entgegenbrächte, Teil des Prozesses zu sein, wenn ich mich einbringen könnte, in welche Richtung die Filme gehen würden, und wenn wir uns absprechen und zusammenarbeiten könnten, dann würde ich den Versuch wagen. Und sie waren sehr empfänglich dafür, öffneten ihre Arme. Ich glaube, sie hörten auf mich, und ich könnte nicht glücklicher darüber sein, wie die Dinge verlaufen sind. Im Film taucht ein neuer Aston Martin auf. Sind Sie viel selbst gefahren? Ich bin nicht James Bond, und es gibt Typen, die hervorragende Fahrer sind – zum Heulen brillante Fahrer … Ich wäre ein Idiot, würde ich sie nicht fahren lassen. Sie fahren, und ich gebe nur vor zu fahren. Tut mir leid. Ich weiß, das

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„Jedes Mal ist Bond davon beeinflusst, was davor passiert ist – also ist es gut, das zu erkunden.“

© Sony Pictures – by Gavin Bond

Daniel Craig

ist vielleicht hart zu hören, aber ich spiele nur. Es steckt viel Realismus in diesem Charakter … Ja, und das ist der Job des Schauspielers. Tatsache ist, dass das die Art ist, wie man mir beigebracht hat zu spielen – und das ist auch die Art, wie ich gerne spiele. Wenn es sich echt anfühlt, dann ist es richtig. Wie hat es Ihnen in Rom gefallen? Ich war schon sehr oft da. Auch ohne einen Bond-Film oder Touren. Ich war bei Freunden und hatte eine tolle Zeit. Rom ist eine Stadt, in der ich gerne einmal leben würde. Macht der Box-Office-Erfolg von „Skyfall“ Druck, das wiederholen zu müssen? Nicht wirklich, wie würde man das auch anstellen? Man würde seinen eigenen Schwanz jagen. Der Erfolg war erstaunlich, auch wenn ich nicht wirklich begreifen kann, was diese Zahlen bedeuten. Die sind jenseits meines Verständnisses – ein Luxusproblem! Der letzte Film war ein großer Erfolg, also mussten wir diesen hier noch besser machen – das war für mich die Herausfor-

Léa Seydoux kennt sich im neuen Bond-Film mit dem Töten aus: Sie mimt die Tochter eines Killers, die Tochter von Mr. White. Daneben: Christoph Waltz, Inbegriff des Schreckens.

derung. Und das ist auch die beste Art zu arbeiten – wenn man sich herausgefordert fühlt. Wie denken Sie über den Charakter, nachdem sie ihn viermal gespielt haben? Bei diesem Film hat es sich wie beim ersten Mal angefühlt. Sam (Mendes) und ich haben am Set alles hinterfragt: „Ist das das Beste, was wir machen können? Ist es das, was wir von ihm wollen?“ Und für diese Herausforderung habe ich alles andere weggesperrt: Ich sagte mir, dass ich mich nicht um Produktionsdinge oder sonst etwas kümmere. Dass ich mich nur darum kümmere, was am Set passiert – und es war einfach wie ein richtig, richtig guter Schauspieljob. Wenn ich mich am Set aufhielt, aber nicht arbeitete, hatte ich meinen iPod an. Was waren die „Kneif mich“Momente bei diesem Film? Da gab’s einige – zum Beispiel, in Mexico City zu drehen. Das war wie

nichts, was ich je zuvor an einem Filmset gesehen habe. Oder Rom, aufgrund der Art, wie wir drehten. Es gab wirklich viele solcher Momente. Es hat sich echt wieder wie das erste Mal angefühlt. Monica Belucci sagte, sie fühlte sich an Ihrer Seite sehr wohl, weil Sie ein Gentleman waren und sie sich beschützt fühlte. Was haben Sie gemacht? Ich weiß nicht. Ein Gentleman sein? Ist das nicht einfach Respekt? Ich habe kein Regelbuch. Ich glaube nur, dass man sich am Set gegenseitig respektieren soll. Beide sind Profis, und sie ist ein absoluter Profi, brillant, schön und so vieles mehr. Man sollte sich umeinander kümmern. Das ist das Wichtigste. Ich habe es geliebt, mit ihr zu arbeiten – und auch mit Léa Seydoux, die eine phänomenale Schauspielerin ist. Und wie war Christoph Waltz’ Performance als der Bösewicht? Christoph hat so viel schauspielerisches Talent, wir konnten uns glücklich schätzen, ihn in diesem Film zu haben. Sein Part ist kompliziert – und er hat wundervolle Arbeit geleistet. DOT.movie 21

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laden zur Red Carpet-Premiere von „Spectre“ in Berlin

Daniel Craig bewegt sich als James Bond zwischen Mexico City und Altaussee, um schmerzliche Geheimnisse auszugraben. Er macht auch halt in Berlin: für die prominent besuchte Red Carpet-Premiere … Agenten, Bösewichte und die kreativen Kräfte, die hinter ihnen stehen: Alle werden sich am 28.10. in Berlin versammeln, denn es wird ernst – die glamouröse Red Carpet-Premiere geht über die Bühne. Mit dabei sind Hauptdarsteller Daniel Craig, sein Gegenspieler Christoph Waltz, Moneypenny Naomie Harris, Produzentin Barbara Broccoli und einige mehr. Womöglich auch du: Denn noch vor dem regulären österreichischen Kinostart am 06.11. ermöglichen es Ö3, Cineplexx und DOT. zwei glücklichen Gewinnern, Bonds bislang persönlichste und entsprechend spektakuläre Mission zu sehen. Mit ein bisschen Glück schicken wir dich und deine Begleitung per Austrian Airlines nach Berlin zur atemlosen Premiere von Spectre. Infos auf www.cineplexx.at – Ö3 hören und gewinnen!

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n den britischen Pinewood Studios wurde gedreht; in London, in Mexiko-Stadt. In Rom, in Tanger und Erfoud in Marokko – und außerdem in Österreich. Bond hechtet – umgeben von Massen an Schnee und eindrucksvollen Gebirgskulissen – durch Sölden sowie Obertilliach; düst über den Altausseer See. Angetrieben wird der berühmteste und auch längstdienende Kinoagent von der Vergangenheit: Eine kryptische Nachricht bringt ihn dazu, in alten Geschichten zu stochern, um Geheimnisse zutage zu fördern. Bonds jüngstes Abenteuer, das am 06.11. regulär im Kino

startet, aber schon am 28.10. seine pompöse Premiere in Berlin erlebt, wird zu seinem zwingendsten, seinem gewagtesten – denn es ist sein persönlichstes. EIN SCHATTEN NAMENS WALTZ „Willkommen, James, unsere Wege haben sich so oft gekreuzt, aber du hast mich nie gesehen. Was hat denn so lang gedauert?“, fragt mit süffisantem Unterton der gejagte Bösewicht, der sich als Urheber all seiner Schmerzen bezeichnet – und niemand könnte ihn besser darstellen als Christoph Waltz (Inglourious Basterds, Django Unchained), niemand könnte mehr

Schauer am Rücken auslösen. Was hat Bond mit ihm zu tun? Und mit „Spectre“, dieser geheimnisvollen, übermächtigen Organisation? Madeleine Swann (Léa Seydoux), die Tochter von Bonds altem Gegner Mr. White (Jesper Christensen), fragt ihn: „Wollen Sie das wirklich? Im Schatten leben, jagen, gejagt werden, immer allein?“ Vielleicht ist es für eine Entscheidung schon längst zu spät. Die Antwort gibt es ab 06.11. im Kino – oder eben bereits am 28.10. bei der Premiere in Berlin. Versuch dein Glück: Hitradio Ö3 hören – alle Infos dazu auch online auf oe3.ORF.at und www.cineplexx.at.

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Ab 06. November 2015 nur im Kino.

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Kiffermaschine ohne Erinnerung Actionheld hinter Rauchschwaden: Jesse Eisenberg gibt in „American Ultra“ die ahnungslose Killermaschine. An seiner Seite: Kristen Stewart. AMERICAN ULTRA KINOSTART 16.10., USA 2015, REGIE Nima Nourizadeh, MIT Jesse Eisenberg, Kristen Stewart, Topher Grace, John Leguizamo, Bill Pullman, FILMLÄNGE 96 Min., © Constantin Film

M

ike ist der ultimative Geheimagent, denn beim dauerkiffenden, im örtlichen Lebensmittelmarkt „arbeitenden“ Slacker, der nichts auf die Reihe kriegt und in der ame-

rikanischen Provinz buchstäblich im Moment lebt, würde tatsächlich niemand auf die Idee kommen, dass der schlaksige Kerl mit Waffen umgehen kann, hoch effiziente Kicks draufhat und über eine schnelle

Reaktionsfähigkeit verfügt. Auch er selbst natürlich nicht. Spätestens aber als zwei Typen an seinem Auto herumschrauben, die er zu seiner eigenen Überraschung mit einem Löffel bezwingt, weiß er, dass etwas nicht stimmt. Dass er aber ein Schläfer-Agent ist, der von der CIA zur Killermaschine ausgebildet wurde, weiß er noch nicht beziehungsweise: nicht mehr. Gegen Jesse Eisenberg (Die Unfassbaren) läuft, wenn die Independentproduktion zur Actionkomödie wird, eine erbarmungslose Regierungsoperation – und der Kiffer hat dabei mehr Glück als Verstand. Das ist flott und ziemlich schräg anzusehen – auch für Mikes Freundin Phoebe (Twilight-Bella Kristen Stewart) –, denn im herausforderndsten Moment hilft es Mike immer noch, einen durchzuziehen … www.AmericanUltra-film.de

Gegen das Vergessen Fremd in der eigenen Behörde: Fritz Bauer jagt Adolf Eichmann.

DER STAAT GEGEN FRITZ BAUER KINOSTART 09.10., D 2015, REGIE Lars Kraume, MIT Burghart Klaußner, Ronald Zehrfeld, Lilith Stangenberg, FILMLÄNGE 105 Min., © Alamode Österreich

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kten verschwinden, die Ermittlungen werden behindert – leicht haben es Generalstaatsanwalt Fritz Bauer (Burghart Klaußner, Das weiße Band) und sein junger Kollege, Staatsanwalt Karl Angermann (Ronald Zehrfeld), im Deutschland des Jahres 1957 nicht. Alle Zeichen stehen auf Vergessen, sie aber wollen die NS-Zeit keinesfalls einfach schlummern lassen, erst recht nicht, als sie einen Hinweis erhalten, wo sich der einstige SSObersturmbannführer Eichmann aufhalten soll. Nach Das Labyrinth des Schweigens, der aus der Perspektive eines fiktiven Staatsanwaltes vom steinigen Weg zu den Auschwitz-Prozessen erzählte (als Fritz Bauer: Gert Voss), interessiert sich auch Der Staat gegen Fritz Bauer für Einzelkämpfer der Justiz,

die gegen Windmühlen angehen. Dass Fritz Bauer, der die treibende Kraft hinter den AuschwitzProzessen war, auch entscheidend für die Ergreifung von Eichmann war, wurde erst nach seinem Tod bekannt. Lars Kraume (Die kommenden Tage) errichtet ihm nun mit formidabler Hilfe (Burghart Klaußner!) ein beeindruckendes und präzises filmisches Denkmal. www.DerStaatGegenFritzBauer.de

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Adolf Hitler, TV-Star

GESCHICHTSSTUNDE

„Er ist wieder da“! – Der „Führer“ ist nicht nur per Bestseller zurück, sondern jetzt auch auf der Leinwand: Was wäre, wenn Adolf Hitler plötzlich im heutigen Berlin auftauchen würde?

W

ie das wäre, würde Adolf Hitler plötzlich wieder unter den Lebenden weilen, als hätte er einen Zeitsprung gemacht und seinem Leben im „Führerbunker“ niemals ein Ende gesetzt: Mit diesem Gedankenspiel setzte sich Timur Vermes in seinem Bestseller Er ist wieder da auseinander. Ähnlich unrühmlich wie bei Hitlers Abgang ging es da bei seiner „Wiederauferstehung“ weiter: Adolf Hitler schlägt die Augen auf und findet eine veränderte Welt vor: Im heutigen Berlin steht er ohne Krieg, ohne Partei, ohne Eva da, eine Frau regiert das Reich, Ausländer laufen einfach so frei herum, und fast noch schlimmer: Er wird nicht ernst genommen. Denn die Fernsehkarriere, die „der Führer“ unabsichtlich startet, wird als Satire missverstanden, ihm wird gar der Grimme-Preis umgehängt. Aber nicht alles ist schlecht: Das Spiel mit der medialen Öffentlichkeit beherrschte er

schon immer – und es wird jetzt auch noch über seine Lieblingsneuerung, das „Interrrnetz“, erweitert. ER IST WIEDER DA KINOSTART 09.10., D 2015, REGIE David Wnendt, MIT Oliver Masucci, Fabian Busch, Christoph Maria Herbst, Katja Riemann, FILMLÄNGE 110 Min., © Constantin Film

WELCOME BACK Wenn sich auch Filmemacher David Wnendt (Feuchtgebiete, Kriegerin) mit dem Gedankenspiel eines plötzlich wieder existierenden Führers beschäftigt, dann geht er einen Schritt weiter. Die Frage, wie Deutschland reagieren würde, würde Adolf Hitler plötzlich über Marktplätze und zu NDP-Veranstaltungen geistern, beantwortet er teils dokumentarisch: Vor dem Dreh der fiktiven Szenen sammelte er mit Hilfe von Hitler-Darsteller und

Burgtheater-Schauspieler Oliver Masucci bei einer Reise durch Deutschland „echte“ Reaktionen auf das Erscheinen des Führers ein: Der kleine Mann von der Straße – vom Neonazi bis zum Kleintierzüchter – wird also in den satirischen Film verwoben, was ihm eine zusätzlich spannende Komponente gibt. „Nur so erhält man zuverlässige Antworten auf die Fragen: Was würde passieren, wenn Hitler heute wieder da wäre?“ So der Regisseur, der sich über die Antworten nur wundern konnte: „Ich hatte nicht damit gerechnet, dass wir so viele Menschen finden, die offen gegen Ausländer sind und gegen die Demokratie wettern. Viele, die bei den Pegida-Demonstrationen mitgemacht haben, sind ja notorisch medienfeindlich. Aber gegenüber Hitler schütteten sie plötzlich ihr Herz aus und machten sich auch nichts daraus, dass die Kamera alles mitfilmte.“ www.eristwiederda.de DOT.movie 25

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American Gangster Johnny Depp gibt einen der berüchtigsten Gangster der USA, James „Whitey“ Bulger.

DRAHTSEIL-

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AKT

anz oben auf der „Most Wanted“-Liste des FBI stand seit 1999 neben prominenten Köpfen wie Osama Bin Laden ein irischstämmiger Gangster: James „Whitey“ Bulger, der jahrzehntelang Boston im Griff hatte und erst 2011 – nach 16 Jahren auf der Flucht – dingfest gemacht werden konnte. 2 Mio. US-Dollar waren auf seine Ergreifung ausgesetzt, dem Verbrecher wurden u.a. 19-facher Mord, Erpressung, Drogenhandel, kriminelle Verschwörung und Geldwäsche vorgeworfen. Die Pointe dabei: Seine Macht hatte

BLACK MASS KINOSTART 16.10., USA 2015, REGIE Scott Cooper, MIT Johnny Depp, Joel Edgerton, Benedict Cumberbatch, Dakota Johnson, Sienna Miller, FILMLÄNGE 122 Min., © Warner Bros.

– was Whiteys Macht und Einflussbereich nur potenziert. Eine Verfilmung seines Leben drängt sich förmlich auf. FILMTAUGLICHE KARRIERE Die Geschichte des skrupellosen Gangsters inspirierte bereits Bulgers früheren Mitarbeiter Kevin Weeks zum Roman „Brutal“, der später eine der Vorlagen für Martin Scorseses Film Departed – Unter Feinden (2006) darstellen sollte. Auch die Fernsehserie Brotherhood basierte auf Bulgers Leben und interessierte sich besonders für die Beziehung zwischen dem Kriminellen und seinem Bruder, einem Politiker: Senator Billy Bulger. Joe Berlinger wählte für Whitey den dokumentarischen Zugang. Nun fühlt Scott Cooper (Out of the Furnace – Auge um Auge) – basierend auf dem Bestseller „Black Mass: The True Story of an Unholy Alliance Between the FBI and the Irish Mob“ von Dick Lehr und Gerard O’Neill – dem buchstäblich gewaltigen Wirken von Bulger nach und dreht für seinen imposant erzählten Thriller die Zeit zurück in die 1970er-Jahre; mit fulminanter Besetzung an seiner Seite. Den unbarmherzigen Protagonisten mimt der immer wandlungsfähige Johnny Depp: mit ausgedünnter Haarpracht, mit berechnender Boshaftigkeit und ob man will oder nicht natürlich auch mit der überlegenen Coolness eines Filmgangsters. www.BlackMass-Movie.net

er vor allem der Hilfe des FBI zu verdanken, gründete sein Imperium doch auf einer ganz und gar unheiligen Allianz. In den 1970er-Jahren wird Whitey vom FBI zur Zusammenarbeit überredet: Ziel der eigenwilligen Partnerschaft ist es, einen gemeinsamen Feind, die italienische Mafia, kleinzukriegen

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Traumtänzer

Be Part of The

Robert Zemeckis setzt nicht nur Philippe Petit ein filmisches Denkmal, sondern auch dem New Yorker World Trade Center …

21.-22. November 2015 Messe Wien THE WALK KINOSTART 23.10., USA 2015, REGIE Robert Zemeckis, MIT Joseph Gordon-Levitt, Ben Kingsley, Charlotte Le Bon, FILMLÄNGE 123 Min., © Sony Pictures

#VIECC

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obert Zemeckis hatte schon immer ein Faible für Träumer, für Charaktere, die eigene Wege gehen – wie Tom Hanks in Forrest Gump und Cast Away – Verschollen oder Michael J. Fox in Zurück in die Zukunft. Nun lädt er Joseph Gordon-Levitt (Don Jon, (500) Days of Summer) zu einem Drahtseilakt ein: Damit setzt Zemeckis nicht nur dem realen Philippe Petit ein filmisches Denkmal, sondern auch dem World Trade Center in New York … Denn Zemeckis aktueller Protagonist verfolgt im August 1974 einen kühnen Plan: Petit reist für einen illegalen Drahtseilakt nach NYC, er möchte sein Seil zwischen den Türmen des World Trade Center spannen und das Unmögliche wagen: einen Balanceakt, ausgehend vom 110. Stockwerk, 60 Meter lang. 45 Minuten balancierte er zwischen den Türmen, ehe er von den Sicherheitsleuten überwältigt wurde. Basierend auf Petits Buch „To Reach the Clouds“ stellt Zemeckis diesen atemlosen Balanceakt, den der französische Akrobat unter der Anleitung seines Mentors Papa Rudy (Ben Kingsley) vollbrachte, in 3D nach. „Wenn man einen Seiltänzer beobachtet, muss man immer zu ihm nach oben schauen. Man erhält nie die Perspektive dessen, der sich auf dem Drahtseil befindet. Unser Film wird Sie auf das Seil befördern – zu Philippe“, freut sich der Regisseur. „Und mit 3D-Effekt wird es sehr, sehr spektakulär und emotional.“ www.thewalk-film.de

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laden zur internationalen Red Carpet-Premiere nach Berlin ein.

Tribute von Panem – Mocking Jay 2 Die Dreharbeiten zum donnernden Finale der „Tribute von Panem“ führten Jennifer Lawrence und Co. unter anderem nach Berlin. Dort – in Berlin Tempelhof – wird auch die flammende Weltpremiere stattfinden. Jennifer Lawrence, Josh Hutcherson, Liam Hemsworth, Woody Harrelson, Julianne Moore … Alle werden sie anwesend sein, wenn das lang ersehnte Finale der Tribute von Panem seinen Auftakt erlebt. Katniss’ Kampf um Freiheit hat sie u.a. auch nach Berlin Tempelhof geführt – und genau dort wird die aufregende Weltpremiere stattfinden. Mit dabei: Alle Stars des Films – und vielleicht auch du und deine Begleitung? Denn Ö3, Cineplexx, Constantin Film und DOT. ermöglichen atemlose Spannung für zwei Personen noch vor dem österreichischen Kinostart am 19.11.: Mit ein bisschen Glück bist du der/die Auserwählte, der/die in Begleitung nach Berlin reisen darf – zur am 04.11. stattfindenden Weltpremiere Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 2! Infos auf www.cineplexx.at – Ö3 hören und gewinnen!

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ie mutige Katniss Everdeen hat schon viel erlebt: Sie hat die Hungerspiele überstanden – gleich zweifach – und sich nicht vom Zorn des Präsidenten Snow kleinkriegen lassen. Sie wurde zum Gesicht der Rebellion gegen das Kapitol ernannt und gilt als Hoffnung der Bevölkerung ihres Landes, auch wenn sie selber nicht weiß, was sie davon zu halten hat. Sie sah in Schutt und Asche gelegte Distrikte, sah viele, viele Menschen sterben. Und doch führt das fulminante Finale der SuperBlockbusterreihe Katniss Everdeen in die größte ihrer Herausforderungen. Sie bricht gemeinsam mit Gale, Peeta, Finnick und einer Einsatztruppe aus Distrikt 13 ins Herz der Schreckensherrschaft von

Präsident Snow auf: ins Kapitol. Es wird ein steiniger Weg, ist er doch ein Minenfeld voller heimtückischer Fallen. Doch die sind längst nicht das, was Katniss am meisten fordert: Es werden moralische Entscheidungen von ihr verlangt, die die Hungerspiele in der Arena fast harmlos erscheinen lassen … Es geht um viel: nicht nur ums eigene Überleben, nicht nur um eine Zukunft mit Peeta, sondern um die Zukunft ihres ganzen Landes. Das Spiel ist bald zu Ende … PANEM STEHT IN FLAMMEN Wahrlich spektakulär gestaltet sich das vierte und letzte filmische Kapitel (in 3D): Snow rüstet auf, er vermint seinen Distrikt, nimmt dafür die perfiden Erfindungen der

Spielemacher zu Hilfe: „Er macht sich einen Sport draus, uns zu töten.“ Und so ist der Kampf gegen den allmächtigen, tyrannischen Snow, in den Katniss und ihre Anhänger ziehen, nicht anderes als die inoffiziellen 76. Hungerspiele – denn Snow schreckt vor nichts zurück … Am 19.11. beginnen die heiß ersehnten, finalen Spiele im österreichischen Kino. Zwei Glückliche haben bereits am 04.11. die Gelegenheit, bei der aufregenden Weltpremiere in Berlin mit dabei zu sein, wo große Teile von Mockingjay 1 und 2 gedreht wurden. Versuch dein Glück: Hitradio Ö3 hören – alle Infos dazu auch online auf oe3.ORF.at und www.cineplexx.at.

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Ab 19. November 2015 nur im Kino.

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DRAHTSEIL-

text: nicole albiez MACHO MAN KINOSTART 23.10., D 2015, REGIE Christof Wahl, MIT Christian Ulmen, Aylin Tezel, Axel Stein, Samuel Finzi, Dar Salim, Nora Tschirner, FILMLÄNGE 98 Min., © Constantin Film

AKT

Nachhilfe in Machismo Christian Ulmen ist nicht gerade der geborene Macho. Er könnte aber, wenn es sein muss, einer werden …

W

enn es im Film mit einem Paar so gut läuft, dass es den nächsten Schritt wagt – nämlich dem anderen seine Familie vorzustellen –, weiß man, dass dieses Zusammentreffen ein Desaster wird. So erging es etwa Ben Stiller in Meine Braut, ihr Vater und ich und den Fortsetzungen mit „seinem“ Schwiegervater Robert De Niro; Wotan Wilke Möhring hatte in Da muss Mann durch ordentlich zu leiden. Christian Ulmen missverstand sich schon in Maria, ihm schmeckt’s nicht mit der italienischen Großfamilie seiner Filmpartnerin, warum also sollte es nun besser laufen, wenn türkische Brüder auf den verängstigten Daniel, den Ulmen in Macho Man gibt, warten? Ist der deutsche Mann zu weich für den neuen Familienanschluss, wie ihm sein gesamtes Umfeld einzureden versucht? Bräuchte auch er ein selbstbewusstes, männliches Auftreten und einen definierten Körper, auch wenn er das genaue Gegenteil ist? Sollte man sich zum Beispiel auch (von Nora Tschirner) tätowieren lassen? Besonders, wenn man sich auf der hauseigen kreierten „Schlumpf- bis BatmanSkala“ in gebührender Selbstkritik höchstens als „Bastelschlumpf “

einschätzt? Sollte Daniel alles vergessen, was ihm seine alternativen Eltern jahrzehntelang mit auf den Weg gegeben haben? Egal, wie ihre Brüder und Eltern das sehen: Daniels Herzensdame Aylin (Aylin Tezel, Coming in) ist mäßig begeistert davon, dass ihr NeoVerlobter plötzlich auf die Idee kommt, Nachhilfe in Machismo zu nehmen … MACHOWERDUNG NACH BESTSELLER Christof Wahl, der Kameramann von Keinohrhasen und Fack Ju Göhte und Koregisseur von Zweiohrküken und Kokowääh, knöpft sich bei seinem Debüt als SoloRegisseur den Bestseller von Mo-

ritz Netenjakob vor. Den Roman, in dem der Autor sich an eigenen Erfahrungen abarbeitete und den liebenswerten, leicht tölpelhaften Mann kreierte, der Machos hasst, aber selber einer werden „muss“, wie er fälschlicherweise annimmt. Und so leidet Aylin unter Daniels Sinneswandel, das Publikum aber gewiss nicht: Es wird nämlich kurzweilig unterhalten. www.MachoMan-film.de

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Leichter Ernst Katastrophe wird zur Groteske: Tim Robbins, Benicio Del Toro, Olga Kurylenko und Mélanie Thierry räumen nach dem Balkankrieg auf.

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m Brunnen west eine Leiche, da kann der Hilfstrupp nichts bewirken – so geben es zumindest die Vereinten Nationen vor: Leichen dürfen nicht angefasst werden. Ein nicht ganz eingespieltes Quartett (Tim Robbins, Benicio Del Toro, Olga Kurylenko, Mélanie Thierry) hilft im Krisengebiet trotzdem, wo es kann (die Menschen brauchen schließlich Wasser) – sei es mit Zynismus, markigen Sprüchen oder großer Improvisationsgabe. Und indem man weiß, wie man mit dem Schrecken, der hier an jeder Ecke lauert, umgeht. Irgendwie kann man sich außerdem immer an der Bürokratie, an Soldaten und verminten Kühen vorbeischummeln, um an das nötige Equipment zu kommen, mit dem man die Leiche aus der einzigen Frischwassermöglichkeit bergen könnte. Nach dem Balkankrieg herrscht Abgeklärtheit. Ausgerechnet dieses Szenario ist Basis einer Funken schlagenden, schwarzhumorigen Groteske: „Der Film ist wie eine russische MatroschkaPuppe“, bringt Regisseur Fernando León de Aranoa (Princesas) seinen stimmigen Ansatz auf den Punkt: „Es ist ein Drama in einer Komödie. In einem RoadMovie. In einem Kriegsfilm.“ Das Konzept geht auf. www.aperfectday.x-verleih.de A PERFECT DAY KINOSTART 30.10., E 2015, REGIE Fernando León de Aranoa, MIT Benicio Del Toro, Tim Robbins, Olga Kurylenko, Mélanie Thierry, FILMLÄNGE 105 Min., © Polyfilm

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Ein faustischer

Pakt

Ben Kingsley wird zu Ryan Reynolds, um sich weitere Lebensjahre zu erschleichen.

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as nützt einem alles Geld der Welt – ein langes, gesundes Leben kann man deswegen trotzdem nicht garantieren. So heißt es zumindest. Wenn man in die Köpfe SciFi-begabter Drehbuchautoren blickt, sieht die Sache etwas spektakulärer aus: Dann werden aus Nullen auf Schecks Einsen in Form von Lebensjahren, denn die Brüder David und Àlex Pastor führen in Selfless die Technologie des „Shedding“ ein. Da wäre also der Milliardär Damian (Ben Kingsley), in dessen Körper Krebszellen wuchern. Als er von Albrights (Matthew Goode) Organisation hört, muss er nicht lange zögern: Das mysteriöse Geschäftsmodell erlaubt es, Lebenszeit zu kaufen, indem das Bewusstsein in einen anderen, jüngeren Körper verpflanzt wird. In der Besetzungsliste liest sich das so: Ben Kingsley wird zu Ryan Reynolds, „Damian“ verwandelt sich in „Edward“, womit die Sache längst nicht getan ist. Denn als den Milliardär im neuen Format wirre Träume plagen – die von einem Leben erzählen, das nicht seines ist –, beginnt er sich genauer für das Verfahren des Sheddings zu interessieren und erfährt mehr, als ihm und seiner Gesundheit lieb sein kann. Die Rechnung ist ja ganz einfach: Wenn sich einer dank Shedding mehr Lebensjahre erkauft, dann braucht es für den Prozess mindestens einen zweiten Körper, oder?

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WAS KOSTET UNSTERBLICHEKEIT? Ein teuflischer Plan, eine verlockende Idee, ein düsterer Thrill: Wenn Tarsem Singh (The Cell, Krieg der Götter) die Worte der Brüder Pastor verfilmt, entsteht eine rasante Fabel, die moralische Fragen stellt: Was würde man für den eigenen Vorteil tun? Welchen Preis würde man für ein verlängertes Leben zahlen? Würde man auch einen faustischen Pakt eingehen? Laut Singh blickt das Drehbuch „ungefähr 20 Minuten weit in die Zukunft, eigentlich ist es für mich deshalb gar keine Science-Fiction.“ Sondern ein Actionthriller, der es ihm erlaubt, essenzielle Fragen zu stellen: „Würden wir auch mit einem alten, verbrauchten Körper ewig leben wollen, mit Katheter und allem, was dazugehört? Oder wäre uns eine Alternative lieber? Bei allem, was auf dem Schwarzmarkt schon erhältlich ist – eine neue Leber und noch viel mehr –, wird diese Diskussion bald kommen.“ Oder sagen wir so: Zumindest ab 09.10. im Kino … www.Selfless-film.de

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AKT

SELFLESS – DER FREMDE IN MIR KINOSTART 09.10., USA 2015, REGIE Tarsem Singh, MIT Ryan Reynolds, Ben Kingsley, Natalie Martinez, Matthew Goode, FILMLÄNGE 117 Min., © Constantin Film

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KILOMETER-

STAND

Erfolg im Blut Lügner auf zwei Rädern: Ben Foster gibt Profisportler Lance Armstrong.

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rst siegte er über den Krebs, anschließend sieben Mal in Folge bei der Tour de France. Nicht nur so sorgte Lance Armstrong für Aufsehen: Seine Karriere wurde neben Jubel und Sponsorengeldern auch von Do-

pingvorwürfen begleitet. Das Ende der Geschichte kennen wir aus den Nachrichtenmeldungen: Die Tour de France-Siege wurden dem ewigen Dopingleugner aberkannt, 2013 gab er auf der TV-Couch von Oprah Winfrey schließlich doch zu, mit Substanzen nachgeholfen zu haben, was später u.a. zu einem Rechtsstreit gegen einen ehemaligen Sponsor führte: 2015 wurde der Ex-Radsportstar zu zehn Mio.

Dollar Schadensersatz verurteilt. Für Armstrongs skandal- und somit natürlich auch filmträchtigen Auf- und Abstieg interessiert sich nach Alex Gibney (Die Armstrong Lüge) und dem an einem Biopic arbeitenden J.J. Abrams (Star Wars: Episode VII) nun auch Stephen Frears (Die Queen): Frears nimmt sich „Seven Deadly Sins“ vor, die Nachforschungen des Journalisten David Walsh. Den Sunday TimesReporter stellt Frears in seinem Thriller auch ins Zentrum – oder eigentlich dessen Zweifel und Recherchen; und wie nicht nur eine ehrgeizige Sportikone Risse bekommt, sondern gleich ein ganzes System. Ganz toll: Ben Foster auf dem Rad. www.theprogram.de THE PROGRAM – UM JEDEN PREIS KINOSTART 09.10., UK/F 2015, REGIE Stephen Frears, MIT Ben Foster, Chris O´Dowd, Dustin Hoffman, FILMLÄNGE 104 Min., © Constantin Film

Ehrgeiz in den Beinen Robert Redford und Nick Nolte wollen 3.500 Kilometer bezwingen. Zu Fuß.

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n dunkelster Nacht werden Bill und Stephen von Grizzlybären überrascht. Die ungeladenen Gäste machen sich über die Vorräte der beiden Abenteurer her, verwüsten das Lager, als Nächstes

würden sie wohl auch in den Zelten nach Essbarem suchen. Aber der menschliche Proviant wehrt sich: Bill Bryson (Robert Redford) und Stephen Katz (Nick Nolte) brüllen mit aller Kraft, bäumen sich mitsamt Zelt auf. Offenbar ist es das, was man macht, wenn man unliebsamen Besuch wieder loswerden möchte; und offenbar ist es auch das, wonach Bill gesucht hat, um nicht nur zum durchschnittlichen Pensionisten zu werden – immerhin hat ihn seine Frau (Emma Thompson) vor Gefahren wie diesen gewarnt. Der nicht mehr ganz so fitte Reiseschriftsteller befindet sich mit einem früheren Freund, dem gänzlich unsportlichen Ex-Alkoholiker Stephen, auf dem Appalachian Trail, der sich „bescheidene“ 3.500 Kilometer

PICKNICK MIT BÄREN – WALK IN THE WOODS KINOSTART 16.10., USA 2015, REGIE Ken Kwapis, MIT Robert Redford, Nick Nolte, Emma Thompson, FILMLÄNGE 98 Min., © Alamode Österreich

lang quer durch die USA zieht. Es lauern aufdringliche Wanderinnen, überraschende Schneefälle, bittere Erkenntnisse – alles Situationen nach dem Bestseller des „echten“ Schriftstellers Bryson, dessen Erlebnisse vergnügt von den beiden feinen Frontmännern auf die Leinwand übersetzt werden. www.picknickmitbaeren.de

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BLUTSPUR

MALALA – IHR RECHT AUF BILDUNG – HE NAMED ME MALALA KINOSTART 23.10., USA 2015, REGIE Davis Guggenheim, MIT Malala Yousafzai, Ziauddin Yousafzai, FILMLÄNGE 88 Min., © 20th Century Fox

Von der Kraft der Sprache und von einer ganz außergewöhnlichen Persönlichkeit erzählt „Malala – Ihr Recht auf Bildung“: Auch die Kugeln der Taliban konnten eine junge Aktivistin nicht zum Schweigen bringen.

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alala Yousafzai wurde nach der „Afghanischen Johanna von Orléans“ benannt: der Poetin und Volksheldin Malalai von Maiwand, die die Stimme erhob und dafür getötet wurde. Fast scheint es visionär, dass Yousafzais Vater Ziauddin ihr diesen Namen gegeben hat: Der heute 18-jährige Teenager hätte beinahe das gleiche Schicksal erlitten, war sie doch diejenige, die sich gemeinsam mit ihrem Vater für das Recht auf Bildung von Mädchen einsetzte und in ihrer Heimat Pakistan dafür auf die Abschussliste der Taliban geriet. Die Nachrichtenmeldung ging durch die Welt: Als Malala Yousafzai 15 Jahre alt war, wurde sie von einem Schuss in den Kopf schwer verletzt. Der Schuss wurde aus nächster Nähe abgefeuert. Im Schulbus. Wie durch ein Wunder überlebte sie. Und hat ihre Sprache nicht verloren.

EIN … GANZ NORMALER TEENAGER? Davis Guggenheim (Eine unbequeme Wahrheit) zeichnet mit Malala – Ihr Recht auf Bildung ein ergreifendes Porträt der eindrucksvollen jungen Frau, die einerseits eine kluge Aktivistin mit einer ganz klaren Sprache ist und andererseits auch das Leben eines „ganz normalen“ Teenagers führt. Eine junge Frau, die vor den Vereinten Nationen sprach. Die von der Time nach Barack Obama zur zweitwichtigsten Person des Jahres 2012 gewählt wurde. Die ab dem Alter von elf Jahren – ab

2009 – auf der Website der BBC Tagebuch über die Gewalttaten der Taliban im Swat-Tal führte. Hier verboten die Taliban, die ab 2004 an Einfluss gewonnen hatten, den Schulbesuch, das Hören von Musik, das Tanzen und das unverschleierte Betreten öffentlicher Räume für Mädchen. 2011 wurde Malalas Pseudonym aufgedeckt, im Oktober 2012 geschah der gezielte Anschlag auf sie im Schulbus. Dieser Schuss konnte die heute in England lebende Aktivistin nicht zum Schweigen bringen: „I am those 66 million girls who are deprived of education. I’m not a lone voice. I am many. Our voices are our most powerful weapons“, weiß sie. Und sie hatte die Aufmerksamkeit der Welt, als sie diese Worte sprach: Sie wählte sie für ihre Dankesrede für den Friedensnobelpreis … foxfilm.at/he-named-me-malala http://malala.org

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Klassische

Aufstiegsfantasien Ambitioniert: Michael Fassbender und Marion Cotillard geben Shakespeares blutbesudelte Regenten, die um ihr Reich und ihren Verstand ringen.

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ie Prophezeiung lautet, dass er, Macbeth, der treue Vasall des Königs Duncan, als König über Schottland herrschen wird. Ungeduld und Aufstiegsfantasien helfen dem Schicksal auf die Sprünge: Der Auserkorene und seine Frau ermorden den König kurzerhand. Wenn Justin Kurzel nach dem Gewalt-Drama Snowtown (rund um die australischen SnowtownMorde) seinen zweiten Spielfilm inszeniert, nimmt er sich nichts Geringeres als Shakespeares Tragödie vor, die vom Aufstieg, der Tyrannenherrschaft und dem Fall seiner Protagonisten erzählt. Aber Angst vor Herausforderungen dürfte Kurzel ohnehin nicht haben: Derzeit wagt er sich an die Kino-Variante des hoch erfolgreichen Games Assassin’s Creed. Shakespeares Werk von 1606 kommt auf der Leinwand zu besonderer Wirkung: Das liegt an der grimmigen Atmosphäre, den starken Bildern, die Kameramann Adam Akapaw (True Detective) in den schottischen Highlands einfängt und der Zeit, die Kurzel ihnen schenkt – und natürlich an Kurzels beiden Hauptdarstellern: Den König mit posttraumatischer Belastungsstörung gibt Michael Fassbender, Marion Cotillard sucht als Lady Macbeth das Unmenschliche in sich. Macbeth lief beim diesjährigen Wettbewerb des Festivals von Cannes. www.macbeth-film.de

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11.10.2015, von 13.30 bis 17.00 Uhr Kino um € 4,50 (bzw. € 5,50 bei 3D) Wähle aus drei verschiedenen Kinderfilmen und genieße dazu ein gratis Getränk und eine gratis Süßigkeit.

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TEXT: NICOLE ALBIEZ

GANZ

FANTASTISCH

Sprechende Wände

Guillermo del Toro steckt Mia Wasikowska, Jessica Chastain und Tom Hiddleston in ein Herrenhaus mit Eigenleben: „Crimson Peak“.

D

as Haus lebt. Es dampft, es tropft, es ächzt. Es wandelt sich für Edith Cushing rasch von eindrucksvoll zu angsteinflößend. Hier lebt seit ihrer Heirat mit Sir Thomas Sharpe (Tom Hiddleston) die junge Autorin, die über Geister schreibt,

aber nicht ahnt, dass sie nun in der viel schrecklicheren Wirklichkeit gelandet ist. Natürlich: Der Regisseur von Crimson Peak heißt Guillermo del Toro (Pans Labyrinth, Hellboy, Pacific Rim), und der Meister der fantastischen Horrorstory

schont natürlich auch Mia Wasikowska (Alice im Wunderland, Jane Eyre) nicht, wenn er sie ins England des 19. Jahrhunderts schickt – in eine Welt voller Geheimnisse. Einiges verrät der Regisseur bereits im Interview: www.crimsonpeak.at

DOT.: Erinnern Sie sich, wie „Crimson Peak“ seinen Anfang genommen hat? GUILLERMO DEL TORO: Ich erinnere mich nicht an einen exakten Moment, aber einer meiner Lieblingshorrorromane stammt von Sheridan Le Fanu und nennt sich „Onkel Silas“. Er ist so großartig, weil es eine sehr unschuldige Figur gibt, die an einem sehr bösen Ort festsitzt. Was Crimson Peak betrifft, habe ich mich in die Vorstellung eines Berges verliebt, der sich im Winter rot färbt – der Schnee wird blutrot. Das ist ein sehr starkes Bild, aus dem dann der Film wurde.

Filmen hätte. Ihre Darsteller erwähnten, dass „Rebecca“ als Referenz genannt wurde … The Haunting hat eine andere Architektur, und ich habe auch versucht, keine Referenz auf andere Filme dieses Genres zu machen. Rebecca ist ein sehr gruseliger Film. Dabei ist er sehr, sehr nah an „Jane Eyre“, und „Jane Eyre“ ist nah bei „Dragonwyck“, „Onkel Silas“ und vielen, vielen anderen. Horrorromane verfügen über wiederkehrende Elemente: der gequälte, dunkle, grüblerische Held, die unschuldige Heldin, die zu einem zerfallenden Anwesen kommt, die Feindseligkeiten des Hauses oder seiner Bewohner und so weiter. Ich glaube, es geht darum, etwas aus der eigenen Empfindung zu erschaffen. Das ist es, was Kubrick bei The Shining

gemacht hat: Er hat das HauntedHouse-Genre hergenommen und aus einem modernen, sauberen Hotel einen wirklich bedrohlichen Ort gemacht. Am Ende von Crimson Peak wird sich zeigen, dass – Geister hin oder her – der Schrecken allzu menschlich ist.

Immer, wenn Sie über diesen Film gesprochen haben, meinten Sie, dass er nichts von „The Haunting“ oder anderen Haunted-House-

Sagen Sie deshalb, dass „Crimson Peak“ sowohl psychologisch als auch übernatürlich ist? Ja, wenn wir unseren Job gut machen, sollte Sie der Film verängstigen – nicht nur wegen der Geister. Ich finde, die erschreckendste Sache der Welt sind lebende Menschen. Trotzdem zum Haus: Ihr Set ist überwältigend – das Haus selbst ist eine eigene Figur. Es steckt eine besondere Schönheit

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Marsian


Guillermo del Toro ließ ein Schreckenshaus bauen, in das er selber einziehen will.

darin, an echten Orten und wirklichen Sets zu drehen, es beeinflusst auch die Art, wie sich die Schauspieler verhalten und wie man die Stimmung mit der Kamera setzt. Für so einen Film ist es meiner Meinung nach gut, Sets zu bauen. Unser Set war vier Stockwerke hoch, verfügte über laufendes Wasser, Badezimmer, Schlafzimmer, einen funktionierenden Kamin, es

umfasste den Großteil des Hauses und einen Teil der Außenfläche. Wir haben es etwa sechs Monate lang designt, und zwar buschstäblich alles: Die meisten Details wurden für uns angefertigt. Ich wollte, dass das Haus Charakter hat. Was vom Set werden Sie mit nach Hause nehmen? Einige wichtige Requisiten und

Bücher. Es ist mein Lieblingsset, ich wünschte, ich könnte in der Bücherei leben. Ich wünschte wirklich, das Crimson Peak-Haus wäre meines. CRIMSON PEAK KINOSTART 15.10., USA 2015, REGIE Guillermo del Toro, MIT Mia Wasikowska, Jessica Chastain, Tom Hiddleston, Charlie Hunnam, FILMLÄNGE 118 Min., © Universal Pictures

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PARANORMAL ACTIVITY: GHOST DIMENSION KINOSTART 22.10., USA 2015, REGIE Gregory Plotkin, MIT Chris J. Murray, Brit Shaw, Olivia Taylor Dudley, Dan Gill, FILMLÄNGE 95 Min., © Universal Pictures

Videogrußbotschaft

I

Die erfolgreiche Found Footage-Horrorreihe geht in die fünfte Runde: „Paranormal Activity: Ghost Dimension“.

n Kellern und auf Dachböden lauert nichts Gutes. Das wissen wir zum Beispiel aus der österreichischen Chronik. Und aus dem Horrorgenre. Finden sich da etwa Souvenirs der Vormieter, heißt es: Finger weg. Die wichtigste Regel: Videoaufnahmen Fremder spielt man nicht ab. Viel zu gefährlich. Das erzählte jüngst Sinister. Oder Always Watching – A Marble Hornets Story. Auch Ringu bzw. das US-Remake The Ring machte klar, dass darauf nichts als Unheil zu sehen ist. Mehr noch: dass sich

so der Tod ankündigt … Leider siegt bei aller Vernunft meistens die Neugier. In Paranormal Activity: Ghost Dimension ist es mal wieder so weit (und das so knapp vor Halloween!): Die 20 Jahre alten Aufnahmen landen im Hier und Jetzt der Familie Fleege, die noch nicht ahnt, was nun auf sie zukommen wird, und die fortan nähere Bekanntschaft mit übernatürlicher Fotografie macht, als ihr bei allem Interesse lieb sein kann. Erst recht, als Töchterchen Leila involviert wird …

KAMERA … LÄUFT Im fünften Teil von Paranormal Activity zieht die dreiköpfige Familie Fleege von New York ins kalifornische Palo Alto. Das neue Zuhause lässt schnell vermuten, dass hier nicht ganz koschere Dinge vorgefallen sind, und als Familienvater Ryan sich mit seinem Bruder über die Kiste mit VHS-Material hermacht, wird den beiden unwohl: Darauf werden zwei Mädchen, Katie und Kristi (Paranormal Activity-Erprobte kennen diese Namen bereits), in übersinnliche Praktiken eingewiesen. Dass dies klappt, beweist die Tatsache, dass Katie im Video die Präsenz der Brüder bemerkt – dabei sind die Aufnahmen 20 Jahre alt … Das Schauderhafte beschränkt sich fortan nicht auf den Bildschirm: Leila wird von Geistern attackiert, die durch eine Kamera mit spezieller Linse sogar sichtbar gemacht werden können … Bei seinem Langfilmregiedebüt weiß Gregory Plotkin, der Koproduzent und Cutter der ersten drei Paranormal Activity-Beiträge, mit den Tricks des Genres umzugehen. Fürchtet euch: Found Footage-Stil goes 3D … www.paranormalactivity-film.at

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GANZ

texte: nicole albiez

FANTASTISCH

Scheiterhaufen Vin Diesel geht in New York City unermüdlich auf Hexenjagd …

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r ist der Letzte seiner Art, er hat viel gesehen, viel erlebt, viele Leben vorbeiziehen sehen: Er wandert auch schon sehr lange über diese Erde, der einsame Krieger Kaulder. Die Hexenkönigin hat ihn, der schon im Mittelalter gegen die Schwarze Magie ankämpfte, kurz vor ihrem Tod verwünscht: Seither lebt er mit seiner Unsterblichkeit, die ihn von seiner Frau und Tochter im Jenseits trennt. Er ist – im Hier und Jetzt des irdischen Lebens – in New York City, wo es für Hexenjäger tatsächlich noch etwas zu tun gibt: Vin Diesels Schwert steht in Flammen, es wartet seine größte Herausforderung: Denn die Hexenkönigin (Julie Engelbrecht) ist wiederauferstanden und mit ihr die finstersten Pläne: Ihr steht der Sinn nach lodernder Rache. Ein Krieg zwischen unserer Welt und der nächsten beginnt …

IN FLAMMEN Action-Star Vin Diesel (Riddick) hat in seiner Filmografie bereits zahlreiche Herausforderungen überstanden, jetzt wird er – an der Seite von Michael Caine – zu Hexenjäger Kaulder: zu einem verbitterten Mann, dem die Lust am Leben vor Langem vergangen ist; einem Außenseiter, der ein tristes Dasein fristet und nur mit Father Dolan (Caine) und dessen Schüler, dem „37. Dolan“ (Elijah Wood), Kontakt hält. Die beiden sind es, die die Renaissance der Hexen entdecken und Kaulder rechtzeitig auf den Plan rufen. Ein Hexensabbat in New York City soll alles Niederträchtige auf die Menschheit loslassen, sie knechten und vernichten. Ist ein langsam etwas eingerosteter, weil in den letzten Jahren nicht gerade umtriebiger, 700 Jahre alter Hexenjäger genug, um gegen die Hexenelite und ihre Boshaftigkeiten anzugehen? Oder

sollte er sich doch lieber mit einer Hexe – dargestellt von Rose Leslie, Game of Thrones – verbünden, die allerdings ganz eigene Ziele im Auge hat? Hexe und Hexenjäger bereiten einen gewaltigen Scheiterhaufen vor, um die beeindruckende Hexen-Armee zu stoppen. Ihnen hilft Regisseur Breck Eisner (The Crazies): Die Leinwand wird in Flammen stehen. Und zwar nicht nur dieses eine Mal: Noch ehe Diesel in den Lichtspielsälen als Hexenjäger auftrumpfen konnte, verlängerte das Filmstudio Lionsgate seinen Einsatz um einen weiteren Film: Vom ersten Streich dürfte man sich nicht gerade wenig erhoffen … www.TheLastWitchHunter-film.de THE LAST WITCH HUNTER KINOSTART 22.10., USA 2015, REGIE Breck Eisner, MIT Vin Diesel, Michael Caine, Rose Leslie, Elijah Wood, Julie Engelbrecht, © Constantin Film DOT.movie 41

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ZIEMLICH

SÜSS

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texte: nicole albiez

Gar nicht so süß

Regisseur Damon Gameau setzt sich 60 Tage lang auf Zuckerdiät. Das ist nicht halb so süß, wie es sich anhört.

0 Teelöffel. Das ist die durchschnittliche Menge Zucker, die australische Teenager täglich zu sich nehmen. 40 Teelöffel Zucker stehen auch im Selbstversuch des Regisseurs Damon Gameau zwei Monate lang auf dem täglichen Speiseplan. Den Zucker löffelt der werdende Vater, der zuvor drei Jahre lang zuckerfrei gelebt hat, nicht pur; er lässt auch Softdrinks, Eis und Schokolade aus: Er konzentriert sich auf versteckten Zucker. „Ich nahm nur Nahrungsmittel zu mir, die gemeinhin als zuckerfrei wahrgenommen werden oder gar als ‚gesund‘ vermarktet werden. Hierzu zählten fettarmes Joghurt, Müsliriegel, Fruchtsäfte, Zerealien, Sportgetränke oder Smoothies.“ Ähnlich wie bei Morgan Spurlock, der sich für Super Size Me 30 Tage lang nur von Fast Food ernährte, schmolz auch bei Gameau das Sixpack binnen kürzester Zeit – ähnlich schnell, wie die begleitenden Ärzte katastropha-

le Werte attestierten: „Innerhalb von drei Wochen hatte ich eine Fettleber entwickelt, und nach 60 Tagen hatte ich Diabetes Typ 2 im Frühstadium, war herzinfarktgefährdet, hatte 8,5 Kilogramm an Gewicht und 11 Zentimeter an Bauchumfang hinzugewonnen. All dies kam davon, dass ich kein Fett und weniger Kalorien als vor dem Experiment aß.“ IN ALLER MUNDE: ZUCKER Die körperlichen Veränderungen lässt das menschliche Versuchskaninchen sich erklären: Gameau trifft auf Fachleute, Ärzte, Wissenschaftler, Ernährungsberater – und auf Zucker-Geschädigte. Was macht Zucker mit uns? Was passiert, wenn die Ernährung vor allem aus zuckerhaltigen Lebensmitteln besteht, wie das die „Ernährungspyramide“ ganz und gar nicht vorsieht? Gameau, der zum Umdenken anstiften möchte, beantwortet Fragen wie diese recht

plastisch: In Oregon unterzieht er sich während des Konsums von Zucker einem Gehirnscan, um zu veranschaulichen, welchen Effekt der Stoff, der in etwa 80 % der verarbeiteten Nahrungsmittel enthalten ist, auf den Körper hat; in Kentucky verbringt er einige Tage mit einem Zahnarzt und jungen Patienten mit beeindruckenden Zahnschäden. Trotz allem kommt die dokumentarische Aufklärung leicht daher. Das liegt an dramaturgischen Einfällen, an Gastauftritten wie den von Stephen Fry und an Oscar Wilde. Denn der gab den Ton des bonbonbunten Filmes vor: „Wenn du Menschen die Wahrheit sagen willst, bring sie zum Lachen, sonst bringen sie dich um.“ vollverzuckert-thatsugarfilm.de VOLL VERZUCKERT – THAT SUGAR FILM KINOSTART 30.10., Australien 2014, REGIE Damon Gameau, MIT Damon Gameau, Stephen Fry, Isabel Lucas, FILMLÄNGE 102 Min., © Constantin Film

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CHRISTIAN ULMEN

Sweet ‚n‘ Sour 16

AYLIN TEZEL

Coming of Age, made in Austria: „Beautiful Girl“ Jana McKinnon muss sich in einer komplizierten Welt zurechtfinden – durch die alle Teenager müssen …

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ie Trennung der Eltern verursacht einen Ortswechsel für Charly: Gemeinsam mit ihrem Bruder und ihrer Mutter zieht die 16-Jährige vom Land in die Stadt – nach Wien. Also gilt es nicht nur, die familiäre Neuordnung zu verkraften, sondern sich auch in ein neues Leben einzufinden – eine neue Umgebung, eine neue Schule, neue Freunde, neue Ärgernisse. Aber in den Sitzreihen vor und hinter ihr nehmen nicht nur die Klassenzicken und ihre neue Freundin Hanna Platz, sondern auch zwei Jungs: Der selbstbewusste Mädchenschwarm Sulzer und der introvertierte Carlo sind enge Freunde – und nehmen das titelgebende „Beautiful Girl“ in ihre Wahlfamilie auf. Nur: Verkraftet eine solche Dreierformation, die in der Großstadt Tag und Nacht gemeinsam Neues erkundet, auch neue Gefühle, Liebe, Sex? Bedeutet das also auch eine Entscheidung – und Enttäuschung? Dominik Hartl legt einen außerordentlich gelungenen Erstlingsfi lm vor: Er lenkt ein starkes Ensemble (darunter seine tolle Frontfrau Jana McKinnon) und schafft innige, Bilder nach der Romanvorlage „Charlottes Traum“ von Gabi Kreslehner. www.beautifulgirl.at

HO MACMAN AB 30. OKTOBER NUR IM KINO! EIN FILM VON CHRISTOF WAHL NACH DEM BESTSELLER VON MORITZ NETENJAKOB

BEAUTIFUL GIRL KINOSTART 16.10., A 2014, REGIE Dominik Hartl, MIT Jana McKinnon, Marlon Boess, Giacomo Pilotti, Lilian Klebow, Hary Prinz, Christian Tramitz, FILMLÄNGE 94 Min., © Lunafilm

www.constantinfilm.at

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text: nicole albiez

& FAMILY

HOTEL TRANSSILVANIEN 2 KINOSTART 16.10., USA 2015, REGIE Genndy Tartakovsky, MIT Adam Sandler, Selena Gomez, Kevin James, Steve Buscemi, Mel Brooks, FILMLÄNGE 89 Min., © Sony Pictures

Monster im Training Halb Mensch, halb Vampir ist Drakulas Enkel zumindest der Theorie nach. Wo aber bleiben die Blutsauger-Instinkte des Kleinen? In „Hotel Transsilvanien 2“ muss eventuell ein bisschen nachgeholfen werden …

D

ie Eltern fahren auf Urlaub, also muss der babysittende Großvater die Zeit gut und sinnvoll nützen: Er muss dem niedlichen Lockenkopf Dennis beibringen, wie man ein Monster wird. Denn der Großvater ist niemand Geringerer als Drakula, und der hat schließlich einen Ruf zu verteidigen. Nachdem sich seine Tochter Mavis, die Drakula in Hotel Transsilvanien noch mit allen Mitteln von den Menschen fernhalten wollte, in den menschlichen Backpacker Johnny verliebte, wird Hotel Transsilvanien 2 bereits von einem Enkel – halb Mensch, halb Vampir – bewohnt. Halb Vampir ist Dennis bislang zumindest theoretisch – noch zeigt der Kleine allerdings keinerlei Anzeichen, dass der Blutsauger, auf den Opa Drakula hofft, in ihm steckt.

only“-Areal. In der Gastronomie darf man heutzutage nicht mehr so wählerisch sein. Während Mavis Urlaub bei der menschlichen Verwandtschaft ihres Mannes Johnny macht (womit ein Kulturschock vorprogrammiert ist), ist Großvater Drak mit seinen Freunden Frank, Murray, Wayne und Griffin darum bemüht, für Dennis ein „Monster in Training“Bootcamp abzuwickeln. Das könnte blutiger und brachialer ausfallen als geplant, denn Draks griesgrämiger Vater Vlad plant, dem Hotel einen Besuch abzustatten – und wenn der knurrige Menschenfeind erkennt, dass der Urenkel kein reines Vampirblut

in sich trägt, könnte der Vorfahre nachhelfen … FAMILY GUY DRAKULA Genndy Tartakovsky hat der Monster-Komödie einen zweiten Teil beschert, der sich wahrlich sehen lassen kann: Die Figuren haben sich weiterentwickelt, was fürs Publikum fast noch mehr Spaß bedeutet. Sprachlich legen sich u.a. Adam Sandler, Selena Gomez, Kevin James, Steve Buscemi und Mel Brooks ins Zeug (in der deutschen Version sind es u.a. Rick Kavanian, Nora von Waldstätten und Dieter Hallervorden), um den Monstern das nötige Menschenblut zu verleihen. www.hoteltranssilvanien2.de

FAMILY GUY DRAKULA Willkommen zurück im Hotel Transsilvanien, das 2012 gleich am Startwochenende für Rekordeinnahmen sorgte und eine Golden Globes-Nominierung als Bester Animationsfilm holte. Wenn 2015 die Hoteltüren wieder aufsperren, ist dies nicht mehr „monsters 44 DOT.moviE

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Neues aus Nimmerland

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Ein Klassiker, neu interpretiert: Joe Wright erzählt mit CGI-Zauber, wie Peter zu Peter Pan wurde.

eu ist die Geschichte des Jungen, der nie erwachsen werden möchte, der im Nimmerland lebt, eine Fee zur Freundin und einen Piraten zum Feind hat, nicht. Neu muss sie in diesem Fall auch nicht sein, denn Joe Wright (Abbitte, Stolz und Vorurteil, Anna Karenina) erzählt in seinem spektakulär inszenierten Pan nicht die altbekannte Geschichte. Er interessiert sich für das Davor: das, was vor dem Mythos kam. Für Peter, bevor er zu Peter Pan wurde. Für den Anfang der berühmten Geschichte … „Es eine komplette Umdeutung des Mythos, und es gibt viele Hinweise für die, die die Geschichte gut kennen, aber zuallererst ist es eine Neuinterpretation der Original-Erzählung“, erklärt Wright. „Ich habe die Geschichte gelesen, als ich ein Kind war, und als ich mir jetzt das Originalmaterial ansah, entdeckte ich zu

meiner Überraschung, dass es viel reichhaltiger und düsterer ist, als ich erwartet hätte. Es enthält auch eine seltsame psychologische Ebene, und diese wollte ich in meinen Film inkludieren.“ FLUCHT IN EINE NEUE WELT Wenn Wright seinen Peter (Levi Miller) anvisiert, dann liegt dieser im Schlafsaal eines trostlosen Waisenhauses in London. Seine verzweifelte Mutter hat ihn dort 1926 zurückgelassen – gemeinsam mit einem Brief, der ihm verspricht, dass sie sich eines Tages wiedersehen werden. Zuerst aber sieht der inzwischen 12-jährige Junge Piraten: Eines Nachts taucht ein fliegendes Schiff auf, in dem der Junge in die Welt, in der alles möglich scheint, entführt wird. Dort wartet Peters Schicksal: Er erfährt die Geschichte seiner Mutter, und er hat so manches Abenteuer zu bestehen:

Zum Beispiel kämpft er mit seinem neuen Freund James Hook (Garrett Hedlund) gegen den skrupellosen Piraten Blackbeard (Hugh Jackman freut sich über seine Rolle als Bösewicht) an … Die beliebten Figuren von J.M. Barrie stürzen sich in ein manchmal doch recht düsteres Abenteuer; es ist eine Freude, dem eigentlich auf ernste Literaturverfilmungen abonnierten Joe Wright bei der Fantasterei zuzusehen: Wie er wendige Krokodile aus dem Wasser springen lässt, wie er Schiffe in die Lüfte zaubert, wie er wilde Feen (Rooney Mara als Tiger Lily) kämpfen lässt. www.Pan-derFilm.de

PAN KINOSTART 09.10., USA 2015, REGIE Joe Wright, MIT Levi Miller, Rooney Mara, Garrett Hedlund, Hugh Jackman, Amanda Seyfried, © Warner Bros. DOT.movie 45

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Das Gegenteil von fossil:

DIE VIENNALE 2015 Ein Besuch von Hitchcock-Muse Tippi Hedren (85), ein Wiedersehen mit „Bambi“ und schönster Schund: Ausgewählte Empfehlungen zur Viennale 2015, die von 22.10. bis 05.11. lockt.

D

ie Viennale ist aufs Tier gekommen. Nachdem die Berlinale Bären verteilt, sich Rotterdam mit einem Tiger schmückt, Locarno sich mit dem Leoparden ziert und über Lissabon eine Krähe kreist, hat sich auch die Viennale ein Wappentier organisiert – zumindest für die

diesjährige Saison: Das Plakatsujet ziert also der Schädel eines fossilen Krokodils. Versteinert sind die vielen Tiere, die knurrend und gurrend das internationale Filmfestival von Wien begleiten (besonders im Zuge der Retrospektive „ANIMALS – Eine kleine Zoologie des Kinos“), allerdings

nicht – im Gegenteil. Und das gilt auch für den Menschen, der durch die 150 aktuellen Langfi lme, die zig Kurzfi lme und Schwerpunkte wandert. Ein Blick auf die hellwachen, quietschfidelen Highlights der Viennale 2015:

Irrational Man Wie moralisch ist ein „gerechter“ Mord? Im Jahresrhythmus liefert Woody Allen, der heuer im Dezember 80 Jahre alt wird, neue Filmarbeiten ab, die abwechselnd wow und mau sind. Dieser hier – mit Joaquin Phoenix und Emma Stone an einem College in New England – ist richtig, richtig gut: bissig und schlau, verkopft und trotzdem federleicht.

Der thailändische Regisseur, Meister des Magischen, Mysteriösen, Apichatpong Weerasethakul (Uncle Boonmee erinnert sich an seine früheren Leben), visiert mit Cemetery of Splendour – so der internationale Titel – Soldaten mit einer mysteriösen Schlafk rankheit an, eine Schule dient als AushilfsKrankenstation. Haben die eigentümlichen Symptome und der Ort, der unter der Klinik liegt, miteinander zu tun?

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text: nicole albiez Anderswo Sie erkennt sich nicht wieder: Vor acht Jahren hat Ester Amramis Protagonistin Noa Israel verlassen und ist nach Berlin gezogen. Das anfängliche Gefühl von Freiheit, Frische, Leichtigkeit verwandelt sich plötzlich in Sehnsucht, ein Loch. Anlass genug für einen Heimatbesuch. Aber ist dieses Zuhause nicht auch schon das Anderswo?

Carol Todd Haynes (I’m not there) liefert mit seiner aufwendig ausgestatteten, Cannes-erprobten neuen Arbeit den eleganten Eröffnungsfilm der diesjährigen Viennale. Seine feinsinnige Adaption des Patricia Highsmith-Romans „Salz und sein Preis“ führt ins New York der 1950er und in eine prüde Szenerie, um dort ein ästhetisch hoch ansprechendes Girl-meets-girl-Drama zu erzählen: Therese (Rooney Mara) verguckt sich in Carol (Cate Blanchett) – sehr zum Missfallen von deren Ehemann (Kyle Chandler).

Gérard Depardieu und Isabelle Huppert haben gemeinsam in zwei Filmen gespielt. Beide sind bei der Viennale zu sehen: Loulou (1980) von Maurice Pialat zeigt Huppert als Tochter aus gutem Hause, die dem anziehenden Aussteiger Loulou (Depardieu) verfällt. In Valley of Love (2015) von Guillaume Nicloux (Die Entführung des Michel Houellebecq) führt eine unerwartete Nachricht sie zusammen: Ihr gemeinsamer Sohn hat Selbstmord begangen, er bestellt seine Mutter und seinen Vater per Brief am 12. November 2014 ins staubige Death Valley. Er werde dann auch da sein … Viele, große Worte!

Valley of Love / Loulou

© Viennale, Filmverleiher

Der Nachtmahr Teenager Tina (Carolyn Genzkow) plagen seit ihrer rauschenden Geburtstagsparty Albträume, in denen ein furchterregender Gnom die Hauptrolle spielt. Regisseur AKIZ (auch bekannt als Achim Bornhak, Das wilde Leben) versucht der 16-Jährigen in einem kunstvollen, sehr dichten, rauschhaften Horrorfilm den Verstand zu rauben – dabei spricht doch nur ihr Ich zu ihr … Spring Breakers trifft auf It Follows. DOT.movie 47

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Einer von uns „Ein 14-jähriger Junge stirbt nachts in der bunten Warenwelt eines Supermarkts. Dieses verstörende Bild sollte mich noch lange beschäftigen“ – so lange, bis es nun zu Stefan Richters Regiedebüt

wurde: Die Nacht im Jahr 2009, in der ein 14-Jähriger bei einem Einbruch in eine Merkur-Filiale in Krems von der Polizei erschossen wurde, inspirierte Richter zu seiner bereits in San Sebastian

gezeigten eindringlichen Milieustudie. Er erzählt vom Lebensgefühl dieser Jugendlichen, „das von Konsum und ohnmächtiger Rebellion geprägt ist“. Als Polizist: Andreas Lust (Revanche).

Anomalisa Das Herzensprojekt von Charlie Kaufman, dem Drehbuchautor von Being John Malkovich und Eternal Sunshine of the Spotless Mind, per Kickstarter finanziert, ist endlich auf der Leinwand zu sehen: Er und Duke Johnson verhelfen der Stop-Motion-Animation zu Leben – und auch ihrem von Fadesse geplagten Protagonisten Michael, der sich Hals über Kopf verliebt.

Mia Madre Das Gehabe ihres exzentrischen Darstellers (John Turturro) ist nicht das Einzige, was das Leben der Regisseurin Margherita (Margherita Buy) empfindlich stört: Auch im Privaten ist sie gefordert – eigentlich überfordert. Zum Beispiel, weil es gesundheitlich mit ihrer Mutter rapide bergab geht. Und während sie strauchelt, wie das alles unter einen Hut passen soll, stellt Margherita ihr ganzes Leben infrage. Dafür sorgt Nanni Moretti (Das Zimmer meines Sohnes), der in Bestform zurück ist.

Queen of Earth Bei der Viennale 2014 war Independent-Star Alex Ross Perry mit Listen Up Philip vertreten und fing die Misanthropie eines Literaten (Jason Schwartzman) 108 Minuten lang ein. Darunter hatte Elizabeth Moss (Mad Man) als Lebensgefährtin des Nörglers zu leiden. Nun, in Queen of Earth, liegt es an Moss, den Quälgeist zu geben: Der Aufenthalt in einem idyllischen Naturszenario mit ihrer „besten Freundin“ (Katherine Waterston, Inherent Vice) läuft etwas aus dem Ruder und fördert wenig Inniges, sondern feindselige Bedrohung zutage …

As mil e uma noites – Volume 1, 2, 3 Miguel Gomes (Tabu – Eine Liebe von Geschichte und Schuld) macht sich an ein episches Unternehmen: Er zieht die Struktur der „Märchen aus tausendundeiner Nacht“ heran, um eine Chronik der Wirtschaftskrise und ihrer Folgen für die portugiesische Bevölkerung zu erarbeiten. Ein ganzes Jahr lang beobachtete er die Entwicklungen des Landes und fing seine tragischen bis fantastischen Episoden ein. Dies geriet so umfangreich, dass Arabian Nights nun in gleich drei filmische Teile zerlegt wurde.

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A Most Violent Year New York im Jahr 1981, die Kriminalität nimmt immer mehr zu, aber Einwanderer Abel (Oscar Isaac, Inside Llewyn Davis) möchte – gemeinsam mit seiner Frau (Jessica Chastain, Zero Dark Thirty) – korrekt vorgehen, wenn er sich eine neue Existenz im Heizölgeschäft aufzubauen versucht. Gar nicht so leicht, wo doch das Unternehmen früher einem Gangster, dem Vater seiner

Frau, gehörte, die Konkurrenz nicht gerade zimperlich vorgeht und die Staatsanwaltschaft immer präsent ist. Wie schon in seinem großartigen Film zum Börsencrash (Margin Call) und Robert Redfords Überlebenskampf im Schiffsdrama All Is Lost schafft Regisseur J.C. Chandor auch in seiner spannenden, finsteren Milieustudie eine ganz eigene, intensive Stimmung.

99 Homes „Don’t get emotional about Real Estate“ ist leichter gesagt als getan, wenn man – wie Dennis (Andrew Garfield) – gerade eine Zwangsräumung hinter sich hat, für eine Familie zu sorgen hat und einen dubiosen Job annehmen muss, um über die Runden zu kommen – ein Jobangebot, das ausgerechnet von jenem Immobilienmakler (Michael Shannon, Take Shelter) kommt, der für die eigene Misere verantwortlich ist … Ramin Bahrani bildet die viel zitierten „99 %“ ab.

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Stargast: Tippi Hedren Das Plakatsujet der Retrospektive ANIMALS ziert mit Tippi Hedren eine der großen Damen der Filmgeschichte, was nur richtig ist, setzte sich die heute 85-Jährige in Alfred Hitchcocks Die Vögel (1963) doch heldenhaft gegen die in der Überzahl befindlichen gefiederten Angreifer zur Wehr. Ihr Auftritt als verwöhnte Melanie Daniels ist ebenso legendär wie der in einem zweiten Hitchcock-Film: dem weitaus weniger erfolgreichen Marnie. „Hitchcock made her with The Birds and maybe tried to ruin her with Marnie“, wird über Hitchcocks Obsession in Sachen Hedren gemunkelt, was sich bei der Viennale überprüfen lässt, denn neben dem ihr gewidmeten Tribute gilt der Mutter von Melanie Griffith

Die Vögel

und Großmutter von Dakota Johnson ein Galaabend im Gartenbaukino, wo auch Marnie auf dem Programm steht – und die

Schauspielerin, die in über 50 Filmen für Leinwand und TV gespielt hat, persönlich anwesend ist. Legendär! DOT.movie 49

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RETROSPEKTIVE ANIMALS

Leviathan Bei der Retrospektive, die alljährlich das Österreichische Filmmuseum in Beschlag nimmt, kreucht und fleucht es heuer: „ANIMALS – Eine kleine Zoologie des Kinos“ ist die verspielte, vielseitige Annäherung an das Unberechenbare, an das Wilde, an das Ungezähmte; an das Dressierte, an das Domestizierte: an das Tier im Film, das gerne für

die Seele oder als Sinnbild für den Zustand der Menschen steht. Es stehen Perspektivwechsel auf dem Programm – etwa im sagenhaft aufgewühlten Leviathan, in dem der Mensch längst nicht mehr im Zentrum steht –, Exzentrisches wie Werner Herzogs Grizzly Man und legendäre Wiedersehen – wie das mit Johnny Weissmüller als Tarzan the Ape Man. Klassentref-

fen für Lassie, Bambi, King Kong und Moby Dick: All die großen Namen der animalischen Filmgeschichte kommen hier zusammen. Retrospektive „ANIMALS – Eine kleine Zoologie des Kinos“. 16.10. bis 30.11., Österreichisches Filmmuseum (Augustinerstraße 1, 1010 Wien), www.filmmuseum.at Tickets sind sowohl über das Filmmuseum als auch über die Viennale erhältlich.

Tarzan the Ape Man

viennale SPECIALS Raúl Perrone Ein Special ist dem „Vater des argentinischen IndependentKinos“ gewidmet, der in fast 28 Jahren über 40 Filme ohne externe finanzielle Unterstützung machte. Meistens drehte er in (und über) Ituzaingó, eine Kleinstadt 15 km westlich von Buenos Aires. Die Ergebnisse: „lebende Organismen in permanenter Permutation“. Manoel de Oliveira Heuer im Frühling starb der

me – von Regisseuren wie Luis Buñuel, Carl Theodor Dreyer, John Ford und Paulo Rocha – bilden ihm zu Ehren ein Special.

portugiesische Filmemacher im Alter von 105 Jahren. Ausgewählte Werke seines Schaffens und einige seiner Lieblingsfil-

Federico Veiroj Drei Langfilme und eine Handvoll kurzer Arbeiten reichten, um ein unverwechselbares Œuvre zu schaffen. Der uruguayische Regisseur und Cineast, Jahrgang 1976, ist ein innovativer, komischer Erzähler, der die Viennale mit seinem Gesamtwerk besucht.

ECKDATEN ZUR VIENNALE 22.10.–05.11.2015 Retrospektive ANIMALS: 16.10.–30.11.2015 im Österreichischen Filmmuseum, www.filmmuseum.at Das gesamte Programm ist ab 09.10., 11 Uhr, auf der Viennale-Website abrufbar, Tickets sind ab 17.10., 10 Uhr, zu haben. Das vielfältige Filmprogramm wird in den gewohnten Spielstätten des Festivals (Gartenbaukino, Urania, das ins Künstlerhaus umquartierte Stadtkino und das Metro Kino) gezeigt. Und rund ums Bewegtbild wartet natürlich auch ein umfangreiches Rahmenprogramm: Diskussionen, Lectures, Konzerte, Partys. Alle Infos auf www.viennale.at 50 DOT.moviE

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Zufällige Häufungen ergeben sich, wenn man rund 150 neue, aktuelle Langfilme, zig Kurzfilme und Schwerpunkte zusammenstellt. Lampedusa im Winter

Mit DOT. zur Viennale DOT. verlost neben vier 5er-TicketBlöcken fürs Festival zehn Festivalpackages: In der heiß begehrten ViennaleTasche finden sich Kataloge, Plakate und andere feine Goodies. Mitspielen per Mail an gewinn@pph-media.at.

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Keine Barablöse.

THEMENBALLUNGEN:

AUSSERDEM:

Zum Beispiel beschäftigen sich einige Filmemacher mit dem derzeit aktuellsten Thema: der Migration. Der österreichische Filmemacher Jakob Brossmann etwa hat für eine schlaue Doku Lampedusa im Winter besucht, Philippe Faucon erzählt mit Fatima eine „Dramedy“ von einer marokkanischen Mutter und ihren beiden Teenagertöchtern, die in Lyon leben, Silvina Landsmann blickt mit ihrer Doku Hotline der israelischen

Dope BLACK CULTURE Ein anderes Beispiel für eine solche Ballung ist „Black Culture“: Rick Famuyiwas Komödie Dope macht sich über Stereotypen lustig, wenn er einen schwarzen Geek an einer kalifornischen High School anvisiert, der eigentlich nach Harvard will, aber

nicht-staatlichen Hilfsorganisation „The Hotline for Refugees and Migrants“ über die Schulter. Gerald Igor Hauzenberger beschäftigt sich in Last Shelter mit der Besetzung der Wiener Votivkirche: Hier kämpfen politische Flüchtlinge um ihr Recht. Auch Jacques Audiards (Ein Prophet) in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnetes Flüchtlingsdrama Dheepan ist bei der Viennale zu sehen: Dheepan ist ein Flüchtling aus Sri Lanka, der in einem Pariser Vorort in einem Bandenkrieg strandet. plötzlich mit einer Tasche voller Stoff umgehen muss. Stanley Nelson taucht mit seiner Doku The Black Panthers: Vanguard of the Revolution in die amerikanische Historie ein, Luke Meyer porträtiert mit Breaking a Monster das afroamerikanische Speed Metal-Trio „Unlocking the Truth“, Blandine Huk und Frédéric Cousseau blicken mit My Name is Gary auf eine US-amerikanische Stadt, aus der die gesamte weiße Bevölkerung abgewandert ist. Strange Victory von Leo Hurwitz aus dem Jahr 1948 beschäftigt sich mit Rassismus in den USA der Nachkriegszeit.

Eine Filmschau, gemeinsam von der Viennale und dem Filmarchiv Austria auf die Beine gestellt, kuratiert von Filmemacher Paul Poet. 41 Programme voller schönstem Schmutz und Schund, 14 davon sind im Rahmen der Viennale zu sehen. Auf dem Programm steht so Vielseitiges wie Sergio Martinos Wien-Giallo Der Killer von Wien von 1971, Franz Novotnys Kult-Komödie Exit … Nur keine Panik (1980) und Virgil Widrichs Oscar-nominierter Kurzfilm Copy Shop, der vom Grauen, der in alltäglichen Gerätschaften wie Kopierern stecken kann, erzählt. 09.10. bis 06.11. im Metro Kino.

© Viennale, Filmverleiher

MIGRATION

Aus Fleisch und Blut – Austrian Pulp: Genre-Kino aus Wien und Anderswo

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Der Vater meiner besten Freundin

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MADAME MARGUERITE ODER DIE KUNST DER SCHIEFEN TÖNE – 30.10. Vor rund zehn Jahren hörte Regisseur Xavier Giannoli (Chanson d’amour) Mozarts Zauberflöten-Arie der Königin der Nacht im Radio – in einer Interpretation, wie er sie noch nie gehört hatte und die er niemals vergessen würde: Die Opernsängerin sang komplett falsch. Der Name der Sängerin lautete Florence Foster Jenkins, die gut betuchte Amerikanerin sang für ihr Leben gern – und keiner ihrer immer gleichen Zuhörer wagte es, ihr zu sagen, wie schief ihre Töne waren … Waren sie Heuchler? Feige? An ihrem Geld interessiert? Für Giannoli war jedenfalls sein neuer Film geboren: Florence Foster Jenkins wird zur französischen Baronin Marguerit Dumont, dargestellt von Catherine Frot. Und sie möchte nach einer überschwänglichen Zeitungskritik ihren Traum wahr werden lassen, nicht nur im gewohnten Kreis, sondern auf der ganz großen Bühne vor Fremden singen …

© Polyfilm (3), Filmladen (2), Wild Bunch (1), Kristian Schuller, Marty Sohl/Metropolitan Opera

rlaub in Korsika, das reinste Idyll – wenn sich die vierköpfige Reisegruppe nur etwas friktionsfreier zusammensetzen würde. Erst sind Louna und Marie sehr von ihren Vätern genervt, und als Louna ein Auge auf Maries Vater Laurent (Vincent Cassel, Black Swan) wirft und ihn auch tatsächlich am Strand verführt, wird die Chose nicht einfacher: Louna versucht ihn zu erobern, während ihr Vater (François Cluzet, Ziemlich beste Freunde) herausbekommen möchte, wer dieser ältere Mann ist, mit dem seine kleine Tochter geschlafen hat … Schönen Urlaub! Ab 23.10. im Kino.

HOW TO CHANGE THE WORLD – 16.10. Dass ein kleines Boot die Welt verändern kann, zeigt die inspirierende, filmische Chronik, die ihren Auftakt in Vancouver, September 1971 nimmt: Eine Gruppe junger Leute segelte mit einem gecharterten Fischkutter in eine Atomtestzone vor der Küste Alaskas – bewaffnet einzig mit Kameras und dem Willen zum Protest: dem Vorhaben, einen US-Atomtest vor Alaska zu stören und zu verhindern. Dies ist die Geburtsstunde von Greenpeace, und auf die erste Protestaktion sollten viele, viele folgen. Jerry Rothwell zeichnet die Entwicklung der heute internationalen, in mehr als 55 Ländern aktiven Umweltbewegung nach, erzählt von Idealismus und Aufbruchstimmung, von Konflikten – und kann sich aus einem riesigen Bildarchiv bedienen. Mitreißend. Und kurzweilig.

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IRAQI ODYSSEY– 23.10. Autobomben, Zerstörung, Kriegserklärungen von Männern, schluchzende Frauen. Der Irak, wie man ihn heute aus Nachrichtenbildern kennt, hat nichts mit dem Irak gemein, den der 1955 im Irak geborene und in der Schweiz aufgewachsene Filmemacher Samir aus seiner Kindheit kennt. Damals – in den 1950ern bis 1970ern – studierten die Frauen, waren chic gekleidet, trugen besondere Frisuren, die Männer elegante Anzüge, in den Kinos liefen amerikanische, indische und arabische Filme, es herrschte der Glaube an den Fortschritt. Nur 50 Jahre später ist von diesem Bild nichts mehr übrig. Ausgehend von seiner über die Welt verstreut lebenden Familie erzählt Samir auf eindrucksvolle und detailverliebte Weise die Geschichte des Irak.

DER LETZTE WOLF – 30.10. Der chinesische Student Chen Zhen wird 1967 in die innere Mongolei geschickt. Erst lautet der Auftrag, den Schäfern das Lesen und Schreiben beizubringen – dann verkündet Peking eine brachiale Aufgabe: Die Wolfsjungen der Region sollen getötet werden, stellen die Wölfe doch eine Gefahr für Vieh und Mensch dar. Chen Zhen aber, der seit dem ersten Tag fasziniert ist von der Erhabenheit des Wolfes, rettet ein Wolfsjunges und zieht es auf. Das bleibt natürlich nicht ohne Konsequenzen … Jean-Jacques Annaud, der Regisseur von Der Name der Rose, Der Bär und Sieben Jahre in Tibet, fängt bei der Verfilmung des erfolgreichsten chinesischen Bestsellers aller Zeiten eindrucksvolle, berauschende Bilder ein. Ein Film, der die große Leinwand braucht.

SPRACHE: SEX – 09.10. Was denkst du über Sex? Saskia Walker und Ralf Hechelmann wollten es wissen und stellten diese Frage 16 Personen im Alter von 13 bis 74 Jahren. In ihrem – wie sie sagen – „No-BudgetFilm“ wird über die schönste Sache der Welt geplaudert, über die es manchmal schwerfällt zu sprechen …

CINEPLEXX OPERA: Otello UND Tannhäuser

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wei weitere Höhepunkte aus der Metropolitan Opera New York locken anlässlich der Live-Übertragung ins Cineplexx Kino, um von zwei Männern zu erzählen, denen es nicht sonderlich gut ergeht: Verdis Otello und Wagners Tannhäuser. Gegen Otello, der eben von der Seeschlacht gegen die Türken zurückgekehrt ist, läuft eine Intrige: Jago ist wütend, weil nicht er, sondern Cassio von Otello zum Hauptmann

ernannt wurde, und dann ist da noch Rodrigo, der ein Auge auf Otellos Gattin Desdemona geworfen hat … Währenddessen kehrt Minnesänger Tannhäuser, aus dem Reich der Götter auf die Erde zurück, was seine Geliebte, die Göttin Venus, nicht sonderlich freut. Dass er im Reich der Götter war, verkraften auch die Menschen nicht besonders gut … Otello – 17.10. und Tannhäuser – 31.10. in ausgewählten Cineplexx Kinos. www.cineplexx-opera.at DOT.movie 53

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VERFALL IM HEIMKINO heim werk

EVERY THING WILL BE FINE Eine verschneite Landstraße, ein Winterabend, eine Rodel, ein Auto. Die Vollbremsung kann nichts mehr retten, ein kleiner Bub ist tot. Wessen Schuld ist das? Die des Fahrers (James Franco)? Der Mutter (Charlotte Gainsbourg)? Wim Wenders setzt 3D ein, um die inneren Abgründen der Figuren zu ergründen. Ab 15.10. im Handel.

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FRANK

POLTERGEIST

Frank (Michael Fassbender) ist der Kopf der experimentellen Band Soronprfbs, und dies ist durchaus wörtlich zu verstehen: Er trägt immerzu einen überdimensionalen Pappmaché-Kopf – nicht nur auf der Bühne. Der neue Keyboarder (Domhnall Gleeson, Ex Machina) ahnt nicht sofort, auf was er sich hier eigentlich eingelassen hat. Ab 30.10. im Handel.

Produzent Sam Raimi (SpiderMan) lässt den Poltergeist wieder nach kleinen Mädchen fischen, wie dieser es 1982, 1986 und 1988 tat: Damals wurde die Familie Freeling von verlorenen Seelen belästigt. Der Familie Bowen ergeht es heute und in 3D-Technik nicht besser: Die Trickkiste Hollywoods ist seit den 1980ern raffinierter geworden. Ab 22.10. im Handel.

LOST RIVER

ie USA, die Schauspieler Ryan Gosling bei seinem Debüt als Regisseur und Autor thematisiert, ist die, die sich in den amerikanischen Albtraum verwandelt hat: die USA nach der Immobilienblase; die USA, die aus leergeräumten Landstrichen besteht, in der nur noch abbruchreife Häuser dekorativ

drapiert sind. Wahrlich dekorativ: Hier herrscht die melancholische Schönheit des Verfalls, die Urban Explorern zu einer erhöhten Herzschlagfrequenz verhelfen würde. Genau diese Atmosphäre des Abseitigen und Vergangenen macht Goslings Filmdebüt aus. In den Fokus setzt der begeisternd talentierte Neoregisseur eine

dreiköpfige Familie: Alleinerzieherin Billy (Christina Hendricks, Mad Men) und ihre beiden Söhne, Teenager Bones (Iain De Caestecker) und Kleinkind Frankie, die in dem verödeten Landstrich zu überleben versuchen. Billys Bankbetreuer macht Druck – stellt aber sogleich eine potenzielle Geldquelle in Aussicht: Arbeit in einem Nachtclub. Währenddessen kommt Bones der örtlichen Gang ins Revier … „Lost River“ ist ab 08.10. im Handel.

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365 NIGHTS A YEAR – NICKNIGHT WIRD 1JAHR! Gefeiert wird mit Programmhighlights und Premieren im Oktober – schalte ein!

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Nicknight – das Abendprogramm nach

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heim werk

Euphorie in Serie: news & releases

the leftovers

liches geschehen: Kein einziger der 9.261 Einwohner ist während der „Departure“ verschwunden. Hierher zieht nach den emotionalen Geschehnissen in Staffel 1 nun Kevin Garvey (Justin Theroux) mit seiner neuen Familie (bestehend aus seiner Tochter Jill, seiner neuen Lebensgefährtin Nora und Baby Lily, das vor ihrer Haustür abgeladen wurde) – er hat den Dienst als Polizist quittiert und hofft auf etwas Ruhe. Ruhig wird es deswegen noch lange nicht: Natürlich ist auch hier nicht alles so, wie es auf den ersten Blick scheint. Und neben mysteriösen Vorkommnissen plagen ihn innere Dämonen …

2 % der Weltbevölkerung sind plötzlich und unerklärlich verschwunden. – So geschah es erst im 2011 erschienenen Roman von Tom Perrotta, seit 2014 beschäftigt sich auch Damon Lindelof damit, und Lindelof gilt als Experte fürs Unerklärliche, war er doch Produzent von Lost. Nach den zehn Folgen der ersten Staffel von

Leftovers, die vom Jahr drei nach der mysteriösen Causa erzählt und ins Städtchen Mapleton und auf Hinterbliebene blickt, geht es nun ab 04.10. mit der zweiten Staffel bzw. „vier Jahre später“ weiter: Die HBO-Serie zieht weiter nach Jarden in Texas, inzwischen besser bekannt als „Miracle“. Denn hier ist erst recht etwas Ungewöhn-

THE knick

wicked city

Preacher

Steven Soderberghs um 1900 (also in Zeiten vor Antibiotika und ausgereiften technischen Hilfsmitteln) spielendes Krankenhausdrama The Knick geht in die zweite Runde. Der koksende Starchirurg Thackery (Clive Owen) landet in der Reha, um seine Nachfolge bemüht sich Edwards (André Holland), der es aufgrund seiner Hautfarbe in Staffel 1 nicht leicht hatte … Ab 16.10. auf Sky zu sehen.

Willkommen in den 1980ern am Sunset Strip von L.A. – hier stehen Sex, Mord und Rock ‘n‘ Roll auf der Tagesordnung. Die erste Staffel ist fest in der Hand von Ed Westwick (Chuck aus Gossip Girl): Jede Staffel von Wicked City soll einem anderen berühmten Verbrechen aus L.A. gewidmet sein, der (leicht vom echten Vorbild abweichende) Sunset Strip Killer macht den Auftakt. Ab 27.10. als VOD zu sehen.

Grünes Licht für Seth Rogen und Evan Goldberg: Ihre Pilotepisode hat AMC überzeugt, sie sollen die kultige DC Comics-Reihe Preacher für den Bildschirm adaptieren. Ihr vom Glauben abgefallener, mit übernatürlichen Fähigkeiten ausgestatteter Priester, der nach Gott sucht, um zu fragen, warum die Menschheit so daneben ist, wird von Dominic Cooper dargestellt. Geplant für 2016.

Staffel 1 von „Leftovers“ ist eben auf DVD erschienen. Season 2 ist in Originalfassung auf Sky zu sehen (und ab 11.12. freitags in deutscher Synchronisation oder OF).

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DAS NEUE VOD-SERVICE – NEUHEITEN IM OKTOBER

GESPENSTERJÄGER

TRASH

SAN ANDREAS

Ein elfjähriger Angsthase, eine übellaunige Gespensterexpertin (Anke Engelke) und ein mäßig furchterregendes Gespenst werden zu Ghostbusters: Es gilt, einen Dämon zu verjagen, sonst droht der Untergang. Cornelia Funkes Bestsellerheld geistert leicht modernisiert über den Bildschirm. Ab 09.10. als VOD zu sehen.

Raphael, Gardo und Rato verbringen ihre Tage in Müll. Sie sortieren und leben in ihm. Und finden darin eine Tasche mit ominösem Inhalt, für die sich nicht nur die Polizei interessiert. Stephen Daldry (Billy Elliott) gestaltet weit mehr als einen brasilianischen Slumdog Millionaire: ein ambitioniertes Thriller-Sozialdrama. Ab 16.10. als VOD zu sehen.

„The Big One“ ist da – das Erdbeben, vor dem sich ganz Kalifornien fürchtet. Mittendrin im CGI-Spektakel der Extraklasse: Dwayne Johnson als Helikopter-Rettungspilot. Der temporeiche Katastrophenfilm strotzt nur so von Schauwert – immer am Limit, immer in Bewegung, immer am Rand des Untergangs. Ab 02.10. als VOD zu sehen.

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SPY - SUSAN COOPER UNDERCOVER

usan Cooper ist die graue Maus der CIA. Sie ist zwar Agentin, allerdings Schreibtischtäterin. Der Titel Spy – Susan Cooper undercover verrät es: Ihre große Stunde wird kommen. Nach einem großen Verlust und der Enttarnung aller Agenten ist Einsatz gefragt, und Susan meldet sich freiwillig: Gesucht wird jemand, der nicht auffällt – da ist sie die Richtige, sie wird schließlich JURASSIC WORLD Willkommen in einer Welt, die den Atem raubt: Der Superlativ unter den Freizeitparks ist eröffnet. „Jurassic World“ beheimatet Dinosaurier aller Art, und zwar nicht nur solche, die die Natur vorgesehen hatte: Die Freizeitpark-Entwickler haben sich neben Landschaftsgestaltung auch mit Genetik auseinandergesetzt, um Außerge-

ständig übersehen. Leicht und charmant kommt Spy daher, was an der hinreißend komischen Frontfrau Melissa McCarthy liegt. An sich selbst zu glauben, muss die tapsige Frau erst lernen. Aber dann hat die flotte Komödie das Zeug, große Frauenfiguren wachsen zu lassen. Da können die, die sie klein halten wollen (Jude Law, Jason Statham), schleunigst einpacken! Ab 02.10. als VOD zu sehen. wöhnliches aufzutischen – sie haben einen neuen Dinosaurier zusammengepanscht. Und der, wie Owen Grady (Chris Pratt) und 20.000 überforderte Parkbesucher feststellen werden, ist ungeheuer angriffslustig … 22 Jahre, nachdem Steven Spielbergs Saurier erstmals die Leinwand erschüttert haben, geht’s erst so richtig los! Ab 10.10. als VOD zu sehen.

Als erste Kinokette im deutschsprachigen Raum hat Cineplexx – mit dem VOD-Anbieter CHILI – sein Angebot auf Kino in den eigenen vier Wänden erweitert. Cineplexx2go läuft ganz ohne Abopflicht, ohne Anmeldegebühr, ohne Bindungszeiten – zu Hause und unterwegs. Filme schon ab € 1,99 streamen. Ganz ohne Abo. Auf allen Endgeräten.

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Eine Version der Birne Helene, wie sie in Pappa ante Portas diskutiert wird. film

kost

Birne Helene: 4 Birnen, Vanilleeis. Für den Sud: ¼ l Weißwein, ¼ l Wasser, 75 g Zucker, 1 Vanilleschote, 1 Zimtstange, ½ Zitrone. Für die Schokosauce: ¼ l Obers, 30 g Honig, 200 g Bitterkuvertüre.

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PAPPA ANTE PORTAS BRD 1991, REGIE Loriot, MIT Loriot, Evelyn Hamann, FILMLÄNGE 86 Min., © Warner Home Video. Als DVD und Blu-ray im Handel erhältlich.

ch habe eine Überraschung für euch“, verkündet das Familienoberhaupt mit gebührendem Zweckoptimismus. „Ab morgen werde ich voll und ganz für meine Familie da sein.“ Die gelangweilte Entgegnung seiner Frau: „Deswegen kannst du doch weiteressen?“ Gerade stehen Fleischlaibchen, Rosenkohl und Kartoffeln am Familientisch – es kann also nicht darüber diskutiert werden, dass der Einkaufsleiter der Deutsche Röhren AG jetzt einer „mehr ins Private gehenden Tätigkeit“ nachgehen wird, sprich: dass Heinrich Lohse in den Vorruhestand manövriert wurde, nachdem er Schreibmaschinenpapier für die kommenden 40 Jahre bestellt hatte. Er wird fortan auch im Privathaushalt durch den Großeinkauf – von beispielsweise 150 Gläsern Senf – Geld sparen. Viel wird in Loriots Pappa ante Portas übers Essen erzählt: Die mannstolle Nachbarin Frau Mielke versucht Herrn Lohse durch Rinderbrühe in ihr Haus zu locken, während Frau Lohse dem frühpensionierten Gatten zu entkommen versucht, indem sie berufstätig wird: als Pralinenverkosterin für den Schokoriegelhersteller Ernst Drögel. Und als Lothar Frowein bei seiner Lesung von Schluckauf

geplagt wird, fragt Herr Lohse (der zum Leid von Frau Lohse nun immer zur Stelle ist) zwecks Ablenkung, was der hicksende Dichter am Vortag gegessen habe. „Kohlrabi. Gedünsteter Kohlrabi mit Fischstäbchen und Remouladensoße“, lautet die wundervoll kleinbürgerliche Antwort. Das Gericht, das jedoch für den meisten Zunder sorgt, ist die Birne Helene. Was eine originale Birne Helene ist, will die Verwandtschaft streitend erörtern. Apfel mit Schokoladensauce? Birne mit Vanillesauce? Apfelkompott mit Sahne? DOT. wirft folgende Variante in die Diskussionsrunde: Birnen schälen, längs halbieren, Kerngehäuse entfernen. Zitrone heiß waschen, Schale abschälen, Zitrone auspressen. Zitronensaft und -schale mit Wein, Wasser, Zucker, Vanilleschote und der Zimtstange kurz aufkochen. Vanilleschote entfernen, das Mark abstreifen. Birnenhälften je nach Birnengröße 5 bis 15 Minuten lang im Sud weichköcheln, zwischendurch einmal wenden. Im Sud erkalten lassen, abgedeckt kühlen. Schlagobers mit Honig erhitzen, Schokolade darin bei schwacher Hitze schmelzen. Die abgetropften Birnenhälften mitsamt Eis auf Dessertteller setzen, mit Schokosauce beträufelt servieren. Und schweigen: „Wenn ich jetzt noch einmal Birne Helene höre, werfe ich mich hier auf den Boden und beiße in die Auslegeware!“, stößt Evelyn Hamann als Frau Lohse entnervt hervor. Das Gericht also einfach reichen und nicht mehr lange darüber sprechen.

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Heißer Serienherbst bei UPC On Demand Die neuesten Staffeln gleich nach US Ausstrahlung

Once Upon A Time Staffel 5

How to Get Away with Murder Staffel 2

Marvel’s Agents of S.H.I.E.L.D. Staffel 3

Grey’s Anatomy Staffel 12

Sehen Sie jetzt die brandneuen Folgen in OV mit deutschen Untertiteln. Natürlich auch in HD.

Gleich informieren! ondemand.upc.at Once upon a Time: © ABC Studios | All Rights Reserved. How to get away with Murder: © ABC Studios | All Rights Reserved. Grey‘s Anatomy: © Disney Media Distribution | All Rights Reserved. Marvels Agent of S.H.I.E.L.D.: © 2015 ABC Studios & Marvel

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Das neue Radio LoungeFM Heute um 23:12 Uhr Stars von Simply Red

Einfach gute Musik

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7 seiten Dot.Music Neue Helden Wer At Pavillon live gesehen hat, der weiß um die Kraft dieses Quartetts: Pop, als wären die 1980er nie zu Ende gewesen. Aber nicht der bereits breitgetretene Synthpop; es sind eher die soulig-funkigen Wave/PopPerlen der Marke Spandau Ballet und Talking Heads, an die man sich stellenweise erinnert fühlt. Spannende Kompositionen, ebensolche Grooves und ein charismatischer Frontmann – veredelt wurde die am 23. Oktober erscheinende Disco Demolition Night EP von Markus Perner (hat produziert) und Rodney Hunter (hat abgemischt). facebook.com/atpavillon

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Alter Haudegen

kay, Nikolaj Efendi als „alt“ zu bezeichnen, ist natürlich eine Frechheit. Das Prädikat bezieht sich eher auf die Tatsache, dass Efendi bereits seit geraumer Zeit kein Unbekannter mehr ist – was an seiner Stammband Roy de Roy liegt. Deren energetischer Balkan-Punk ist bei Efendis Solodebüt The Red Wine Conspiracy aber nicht das Thema; stattdessen gibt es einen äußerst stimmungsvollen Mix aus Melancholie, Jazz, Lebensfreude und Todessehnsucht. Warten braucht man nicht mehr darauf – es ist bereits am 2. Oktober erschienen. facebook.com/nikolaj.efendi

Charly Puth. Sofa Surfers. Ellie Goulding. St. Germain. Robin Schulz. WANDA. Disclosure. Imagine Dragons. Cee-Lo Green. Sam Smith. Jamie Lawson.

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Alles wird wie neu sein Die Tage endlosen Sonnenscheins sind vorüber – lange Nächte stehen ins Haus. So braucht man kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn man sie in Clubs, Bars oder auf Partys verbringt. imagine dragons friction Die eingebildeten Drachen sind wieder da – und zwar mit einer neuen Single, die es in sich hat: Wie gewohnt vermischen die Burschen verschiedene Styles zu einem seltsamen, aber zwingenden Cocktail. In diesem Falle eine sehr exaltierte Phrasierung der Lyrics mit harten Gitarrenriffs. Als Belohnung gibt‘s einen großartigen Refrain, aber auch das ist man von der eigenständigen Band gewohnt. ceelo green music to my soul Der proppere Kerl mit der Hammerstimme schlägt wieder zu: Als Vorbote zum bald erscheinenden Album gibt‘s diesen Song, und wie gewohnt zeigt CeeLo, wie exzellent man eine Stimme einsetzen kann. Bei anderen Dingen ist der Mann vielleicht nicht immer geschmackssicher, aber seine Mucke ist ein Klassiker. disclosure jaded Das brandneue Album der g‘schmeidigen Elektropopper ist ein Meisterwerk – und da fällt auch die aktuelle Auskopplung nicht aus dem Rahmen. Dicht, atmosphärisch, rhythmisch und soundmäßig dick da. Das kann tatsächlich viel – und unbedingt auch die epischen Videos zu den Tracks anschauen!

„I hate hateful people.“ CeeLo Green

Sam Smith writing‘s on the wall Der neue Bond-Song: Mitgeschrieben von Dave Grohl (!); außerdem ist das seit 1965 der erste männliche britische Solointerpret, dem die Ehre zuteil wird. Hat was, der Song.

fotzhobl kokolores Man sollte sich von dem Bandnamen keinesfalls abschrecken lassen: Diese heimische Partie macht so ziemlich alles richtig. Geheimtipp auch für Fans moderner österreichischer Mundartmusik – aber definitiv nicht nur für die. Extrabonus gibt‘s von uns für den genialen Albumtitel und das Cover. jamie lawson Jamie lawson Ha! Das erste Signing auf Ed Sheerans Label Gingerbread Man – und gleich ein Volltreffer: Man hört da durchaus eine musikalische Verwandtschaft zu Labelpapa Struwwel-Eddie; sanft, aber nicht anbiedernd spielt sich Jamie in die Herzen der Zartbesaiteten. Passt ausgezeichnet zum ersten Kaminfeuer des Jahres – wirklich schön! robin schulz sugar Was Gold-Robin momentan anfasst, gelingt ihm – siehe seine durch die Bank tollen Hits. Das liegt an seiner Musikalität und seinem ebenfalls goldenen Händchen für Gaststimmen. Und wir sind wiederum froh, dass der EDM/Pop-Bereich nicht ausschließlich in skandinavischen bzw. amerikanischen Händen liegt. wanda bussi Tja, da gibt es eigentlich nicht viel zu sagen, außer: Wanda reißen auch mit ihrem neuen Album alles nieder. Und es ist sogar etwas kantiger geworden als der Vorgänger und weniger offensichtlich. Man muss kein Fan sein, um die Songs der Truppe zu mögen. Guter Stoff.

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„I’m never happy with my face, my hair; I haven’t really got any boobs and I’m not really that tall.“ Ellie Goulding

ellie goulding on my mind Tja, sie hat sich ganz schön gemausert, unsere Ellie: Vor drei Jahren konnte man noch ganz leicht ein Interview ergattern – mittlerweile spielt sie in der obersten Pop-Liga mit. Es sei ihr vergönnt; vor allem, wenn sie weiterhin die eine oder andere gute Songperle ans Tageslicht befördert. So auch die Single zum kommenden Album: Ihre typische Stimmfärbung kontrastiert ausgezeichnet mit den elektronischen Beats; im Refrain geht das Ding dann richtig auf - inklusive extrem pumpenden Sidechain-Bässen. Eingängig und dennoch nicht Stangenware.

st. germain st. germain Damit hat wohl niemand gerechnet: Nach 15 Jahren bringt Ludovic Navarre ein neues Album heraus – von diversen Nebenprojekten mal abgesehen. Man kann durchaus sagen, dass er mit St. Germain einen ganz eigenen Stil kreiert hat, der zwar oft kopiert, aber nie auch nur ansatzmäßig erreicht wurde. Für sein neues Epos – und ja, das ist es – hat er erneut unterschiedlichste Stile und kaum bekannte exotische Instrumente eingesetzt und unübliche Tonquellen angezapft, um seine entsprechend beispiellosen Tracks zu formen. Mal sehen, ob der an und für sich zeitlose Sound auch heute noch funktioniert. Beweisen muss sich St. Germain jedenfalls nichts mehr.

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Babyface hat Soul

Charly Puth kennt man von Wiz Khalifas „See You Again“ und „Marvin Gaye feat. Meghan Trainor“. Am 6. November erscheint das Debütalbum des jungen Ausnahmetalents. DOT.: Wie geht’s dir, Charlie? Charly Puth: Danke, super – und dir? Heute ist ein superschöner Tag, und ich versuche, so viel wie möglich von draußen mitzubekommen. Das letzte Mal, als ich da war, habe ich von Europa überhaupt nichts gesehen. Das tut mir sehr leid, und ich versuche, diesmal mehr Eindrücke zu sammeln. Nach Österreich habe ich es allerdings leider noch nicht geschafft. Dein erstes Album ist fertig. Wie fühlt sich das an? Tja, es ist alles im Kasten; ich kann daran nichts mehr ändern, und ich bin auch Profi genug, darüber nicht mehr nachzudenken, was ich alles hätte anders machen können. Ich kann aber sagen, dass jeder einzelne Song von mir und ein paar großartigen Produzenten gemacht wurde – und zwar ohne großen technischen Aufwand, sondern mehr oder weniger bei mir im Schlafzimmer. Du bist ein fantastischer Interpret – aber schreibst du deine Songs selbst? Ja, zu 100 Prozent! Es ist dennoch wunderbar, mit anderen Songschreibern zusammenzuarbeiten, denn sie bringen dich dazu, Dinge zu tun, die du selbst nicht machen würdest. Ich habe beispielsweise mit Max Martin zusammengearbeitet – das pusht einen über gewisse Grenzen, die man hat,

wenn man ganz alleine arbeitet. Und ich habe das Album ja auch selbst produziert, wenn auch mit Unterstützung einiger brillanter Produzenten, die mich auch diesbezüglich ordentlich weitergebracht haben. Also war es nicht so, dass die Songs fertig sind und du singst nur noch dazu? Nein, ganz und gar nicht. Jeder Song auf dem Album hat einen Anlass und erzählt eine Geschichte. Ich glaube daran, dass es besser ist, einen persönlichen Bezug dazu zu haben – zumindest ist das eben mein Style. Zum Beispiel gibt es den Song Losing My Mind, den man als Vorbesteller bekommt: Das Album war quasi fertig, und mir fehlte laut Plattenfirma noch ein Song. Ich wurde fast verrückt und dachte mir, dass ich gleich den Verstand verliere. Und genau deshalb heißt der Song auch so. Gab’s ein einschneidendes Erlebnis während der Albumproduktion?

Ja, definitiv: Jemand, der mich immer schon fasziniert hatte und zu dem ich aufgesehen habe – sein Name ist Manny Marroqin, und ich halte ihn für den besten Sound Engineer auf der ganzen Welt –, hat mein gesamtes Album abgemischt. Er macht die Songs darauf einfach größer und besser. Er nimmt nur das, was da ist, aber es ist nachher riesiggroß. Ich hab wirklich Gänsehaut bekommen. Du hast eine herausragende Stimme. Wir fragen uns, was deine Musikalität geprägt hat? Eigentlich zwei sehr grundlegend unterschiedliche Einflüsse: Meine Mutter hat mir Carpenters, Mariah Carey und James Taylor vorgespielt; von meinem Vater hingegen kamen Luther Vandross, Marvin Gaye oder die Isley Brothers. Diese Mischung gab mir einen umfassenden Einblick – denn abgesehen davon haben meine Eltern viel Jazz und Klassik gespielt, als ich jung war. Wenn du Mozart magst, wirst du Wien und Österreich mit Sicherheit ins Herz schließen. Das glaube ich gerne. Als Erstes werde ich gleich Mozarts Sonate in f-Moll spielen. Mozart ist wirklich der Beste: Es wirkt einerseits so simpel und ist doch so schwer zu spielen. Mozart war tatsächlich der Popstar der klassischen Musik. charlieputh.com

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© Warner Music

„Mein erstes selbst gekauftes Album war von Eminem. Meine Mutter durfte das nicht wissen.“ Charlie Puth

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Die Entdeckung der Gefühle Die Sofa Surfers haben ein neues Album aufgenommen – und obwohl es unverkennbar nach der Band klingt, ist dennoch etwas grundlegend anders. DOT. bat zum Interview.

DOT.: Wie geht es euch, jetzt, wo das neue Album im Kasten ist? Markus Kienzl: Uns geht es hervorragend! Wir alle sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis – sowohl vom musikalischen und tontechnischen Aspekt als auch von der grafischen Umsetzung mit dem Cover-Artwork durch den brasilianischen Maler und Grafiker Bruno Biazotto her. Aber Zeit zum Zurücklehnen gibt es gerade nicht, da wir mitten in den Vorbereitungen für die Live-Umsetzung des Albums sind. Tourstart ist am 29. Oktober im Wiener WUK, und neben Destinationen in ganz Europa werden wir auch viel in Österreich

unterwegs sein. Genaue Infos über unsere Tourdaten kann man übrigens auf unserer Webseite www. sofasurfers.info oder auf unserer Facebook-Seite finden.

zu Scrambles, Anthems and Odysseys sind in einem Zeitraum von ca. sieben Monaten entstanden. Die Zeit war äußerst intensiv: Wir haben uns für den Produktionsprozess zurückgezogen, um unsere ganz eigene Welt zu erschaffen. Für drei Tracks haben wir uns außerdem Verstärkung durch die großartige Rapperin Soulcat E-Phife ins Studio geholt, die sich nahtlos in unseren Sound einfügte und der gelungene Konterpart zu Mani Obeyas Stimme ist.

Wie sind denn die Aufnahmen verlaufen? Markus Kienzl: Die Aufnahmen

Die größte Herausforderung bei der Produktion? Wolfgang Frisch: Nachdem wir

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© Sofa Surfers

beschlossen hatten, ein rein elektronisches Album zu produzieren – also ohne „bandtypische“ Instrumente wie E-Gitarre, E-Bass, etc. –, standen wir vorerst einmal vor der Herausforderung, uns eine geeignete Kompositionsweise zu suchen. Wenn man als Band gemeinsam im Proberaum jammt, entstehen die interessantesten musikalischen Momente meist aus Zufällen. Wir mussten diesmal vom Basston bis hin zum Schlagzeugsound jede Note in den Rechner klopfen und wollten nicht wie bisher mit Samples arbeiten. Wir mussten schlichtweg komponieren. Diese für uns andere Art des Musizierens nahm einige Zeit in Anspruch – bis wir gemerkt haben: Wir kriegen das so hin, wie wir das wollen. Das waren wiederum zum Teil die schönsten Momente. Das neue Album hört sich kompromisslos an – aber auch

Poppiges ist herauszuhören. Was hat sich verändert? Wolfgang Frisch: Der sogenannte „dunkle“ Aspekt unserer Musik dürfte irgendwie Teil des kollektiven Band-Bewusstseins sein. Das wird eigentlich nie verbalisiert, manifestiert sich aber stets in unserer Musik. Ich denke, diesmal war auch einfach von der ganzen Band das Bedürfnis da, mehr mit Melodien zu arbeiten und unserem Sänger Mani Obeya mehr Platz für seine Gesangslinien zu geben. Wir haben auf dem Album ja teilweise schon fast „mitsing“taugliche Refrains, dem wollten wir uns einfach mal annähern. Das hat uns allen eigentlich großen Spaß gemacht! Was inspiriert euch momentan? Mani Obeya: Ich habe ungefähr sechs Monate mit jungen Asylsuchenden gearbeitet und gemeinsam mit ihnen ein Tanztheater-

stück entwickelt; wir haben ihre Geschichte, ihre sehr schwierigen Lebenspassagen verarbeitet. Sie haben es geschafft, sich trotz der Umstände eine hoffnungsvolle, positive Lebenseinstellung zu bewahren – das war für mich eine echte Lektion fürs Leben. Der Song Mongrel zeugt von dieser Erfahrung; ebenso Grass Under Your Feet. Insgesamt ist das Album deshalb positiver – zumindest, was die Texte anbelangt. Abgesehen davon haben wir für das neue Album eine Reise in die Musik unserer Jugendzeit gemacht; wir haben die damalige Musik zerlegt und in die heutige Zeit übersetzt. Das war großartig. Gibt es einen bislang unerfüllten Traum? Mani Obeya: Am GlastonburyFestival spielen – oder in der Jools Holland-Show! www.sofasurfers.info

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McMinis

Waldbeere Karamell Schokolade

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e e f f a K n e in e Macht d ! d n u r ig t h c i r t s r e

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15 SEITEN DOT.LIFESTYLE

Der leuchtende Bub

© John Russo, Hersteller

Christina Aguilera will uns bereits zum neunten Mal mit einem Duft verführen. Und hier ist der Name Programm, denn Touch of Seduction vereint Ingredienzien, die romantisch und zugleich leidenschaftlich einen Hauch Verführung verbreiten. Dafür sorgen blumige Noten aus gezuckerter Rose und Schwertlilie, süße Himbeere und Litschi sowie ein sinnlichverlockender Hauch von Vanille, Sandelholz und Moschus-Akkorden. 60 ml Eau de Parfum um € 35,–. perfumes.christinaaguilera.com

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it Bulb Boy kommt im Oktober ein eigenartiges und dennoch herausragendes Spiel auf die Benützer von PC, Mac, Linux, iPad oder Android zu. Bulb Boy ist nicht nur von der äußerst gelungenen grafischen Umsetzung her sehr speziell – nein, auch das Gameplay hat es in sich: In diesem zweidimensionalen Point & Click-Abenteuer geht es mit einer Vielzahl seltsamer Charaktere ans Lösen von Rätseln und Besiegen seltsamer Gegner. Das Spiel lebt von seinem subtilen Horror, der es aber auch zu etwas ganz Besonderem macht. Keine Durchschnittskost, aber definitiv ein Titel für Videospieler/innen mit Stil. bulbboygame.com

ALEXA CHUNG. DAKOTA JOHNSON. DIANE KRUGER. ELSA HOSK. KATE BOSWORTH. OLIVIA PALERMO. ADRIANA LIMA. LEEANNA VAMP. GIANCARLO ESPOSITO.

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ohren auf!

Auch, wenn wir es noch nicht so recht wahrhaben wollen: Der Winter naht mit großen Schritten. Damit es uns dann nicht eisig um die Ohren bläst, heißt es rechtzeitig vorsorgen, z.B. mit dieser Haube von Barts, die nicht wie üblich mit einem Bommel, sondern gleich mit zwei daherkommt. Für das bisschen Teddybärfeeling zwischendurch. Um d 32,99. www.barts.eu

happy ten!

Als der Holländer Fred de la Bretonière 2005 Shabbies Amsterdam gründete, wollte er echte Klassiker kreieren, losgelöst von Trends und Hypes. Dafür steht die Marke 10 Jahre später immer noch; die vegetabil gegerbten Schuhe, Taschen und Accessoires entwickeln ihre Schönheit sowie ihren Charakter beim Tragen. Je öfter sie angezogen werden, umso schöner und lebendiger werden sie. Z.B. braune Ankle Boots und silberne Metallic Boots um je d 299,95, www.shabbies.de

Herbstlauf Natur pur

schmucke hommage

© Hersteller

Blüten, Wellen, Vögel – die Natur in all ihren Facetten spiegelt sich in den Messing-Schmuckstücken von Epic Wear wider. Da machen die neuen Teile, die in Zusammenarbeit mit dem umtriebigen Wiener Street Artist und Graffitikünstler El Lasso entstanden sind, keine Ausnahme. Inspiriert von seiner Heimat, dem Wienerwald, bringt er verspielte und verträumte Motive wie Berge, Origamivögel oder (absolut unkitschige) Schutzengel auf Armreifen und -bänder, Ketten und Ringe. www.epic-wear.com

blaumachen

Dass Freitag, das Label, das die berühmten Taschen aus LkwPlanen fertigt, Kreisläufe mag und am liebsten nichts zurücklässt, ist nichts Neues. Die Denim Jeans im Zero-Waste-Straight-to-Compost-Fit dagegen schon. Mit den neuen F-ABRIC Denims gibt es zum ersten Mal robuste, in Europa produzierte Five-Pocket-Jeans ohne Nieten und Polyesterfäden aus den europäischen Bastfasern Hanf und Leinen. Dabei sind sie 100 % kompostierbar! Für Sie und Ihn um je d 190,–. www.freitag.ch 70 DOT.lifestyle

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Überwurf zum Übergang

Nicht Jacke, nicht Mantel – Poncho! Die kuscheligen Überwürfe sind perfekt für die Übergangszeit und kommen in den unterschiedlichsten Varianten daher. Bitte zugreifen! 1

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DAS Objekt der Begierde. Wer en letztes Jahr modisch was mitred wollte, hat ihn sich besorgt: den Poncho von Burberry, idealerweise mit Monogramm bestickt. Auch e Alexa Chung legte sich das It-Piec für ca 1.400 Euro zu.

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1 NEW YORKER Schwarzer Poncho mit Rautenmuster und feinen Fransen um € 19,95, www.newyorker.de 2 ERNSTING’S FAMILY Karo-Poncho in zarten Rosétönen um € 16,99, www.ernstings-family.at 3 MANGO Überwurf aus Woll-Mischgewebe im Karodesign um € 69,99, www.mango. com 4 BIK BOK Poncho mit grafischem Schwarz-Weiß-Muster um € 34,95, www.bikbok.com 5 NÜMPH Schwarz-weißer Poncho mit Karomuster und

Fransen um € 39,95, www.numph.dk 6 REVIEW Rot karierter Überwurf mit Fransen um € 29,95, www.review-fashion.com 7 ONLY Poncho mit Farb-Blockmuster in Blau, Grün, Rot und Grau um € 34,95, www.only.com 8 TALLY WEIJL Dunkelblauer Poncho mit Fransen und Streifen in Weiß, Weinrot und Beige um € 19,99, www.tally-weijl.com 9 VILA Kuscheliger Poncho mit Ethnomuster und fransigem Abschluss um € 39,95, www.vila.com

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Nach „Fifty Shades of Grey“ zeigt Dakota Johnson nun ihre dunkle Seite: In „Black Mass“ gibt sie die Freundin von Gangsterboss Whitey Bulger, gespielt von Johnny Depp. 1

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Streifenshirt, Oversize Blazer, Hut und Pagenkopf – die berühmte Tochter von Don Johnson und Melanie Griffith könnte hier glatt als typische Pariserin durchgehen. Très chic!

Drei Dinge, auf die Dakota Johnson in ihrem Kleiderschrank nicht verzichten will: Jeans, Lederjacke und Schal. Nachvollziehbar, bei diesem Outfit!

1 HALLHUBER Schwarzer Schlapphut aus reiner Wolle um € 39,95, www.hallhuber. com 2 VERO MODA Langer Blazer in Grau um € 49,95, www.veromoda.com 3 JOOP Kette „Delicate“ um € 89,–, www. joop.com 4 CHRISTIAN BERG Streifenshirt mit Dreiviertelärmeln um € 29,95, www. peek-cloppenburg.at 5 BIK BOK Schwarze, ausgewaschene Jeans im Skinny Cut um € 79,95, www.bikbok.com 6 5TH AVENUE Klassisch-elegante Lack-Loafers in Schwarz mit Elast-Einsatzum € 44,90, www.deichmann.com

1 PRADA Sonnenbrille in Schildpattoptik um € 190,–, www.prada.com 2 ASOS Texturierte Hängeohrringe mit Kugeldesign um € 7,49, www.asos.de 3 TAKKO Schwarze Jacke im Lederlook um € 39,99, www.takko.com 4 ZARA Denimlatzhose mit ausgestelltem Bein um € 49,95, www.zara.com 5 ESPRIT Geräumiger Shopper aus schwarzem Leder um € 149,99, www.esprit.at 6 1994 Schwarze Lackschnürer mit Lochmuster um € 39,95, www.shoe4you.com

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Die dunkle Seite 1

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Bei der diesjährigen MET Gala erschien Dakota mit gewohntem Look: beerige Lippen, perfekter Teint. Nur der Lidstrich fiel etwas dramatischer aus. ESTÉE LAUDER Zweiseitiger wasserfester Eyeliner für die perfekte Linie: Little Black Liner um € 30,–, www.esteelauder.at GOSH Matter, cremiger Lippenstift mit natürlichen Wachsen und Hyaluronan: Velvet Touch Lipstick im Farbton oo6 Matt Raspberry um € 8,99, www.bipa.at

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Dakotas modisches Vorbild: Winona Ryder in den Neunzigern. Mit Dr Martens und kariertem Holzfällerhemd kommt sie dem Look von damals schon ziemlich nahe ...

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1 ROBERTO CAVALLI Brillenfassung um € 240,–, www.marcolin.com 2 UNO DE 50 Goldbeschichtete Creolen um € 95,–, www.unode50.com 3 REVIEW Kurzpulli um € 39,95, www.review-fashion.com 4 NEW YORKER Rotes Karohemd um € 14,95, www.newyorker.de 5 SELECTED Smarter Blazer um € 99,95, www.selected.com 6 LEVI’S Der Klassiker im neuen Look: „501 CT“ um € 99,95, www.levi.com 7 DR MARTENS 8-LochStiefel um € 150,–, www.drmartens.com

Beim Haarstyling ist die 26-Jährige weit experimentierfreudiger als in Sachen Make-up. Da setzt sie auf Bewährtes: Mascara und dunkelroter Lipstick. LOOK BY BIPA Lässt selbst die kürzesten Wimpern in voller Länge erstrahlen: Fantastic Lashes Length Mascara um € 3,29, www.bipa.at BOBBI BROWN Intensive, reichhaltige Farbe mit maximaler Deckkraft: Lip Luxe Color, ab November um € 36,–, www.bobbibrown.at

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Die wilden Siebziger 1

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Diane Kruger hat ein Faible für Vintageklamotten. Der Siebzigerjahre-Trend kommt ihr da gerade recht. Das wallende, transparente Blümchenkleid ergibt mit Raulederboots und kecker Barettkappe einen gelungenen Look. 1 MENIL Schwarze Mütze um € 59,95, www.zalando.at 2 RAY-BAN Sonnenbrille „Clubmaster“ mit Schildplattmuster um € 150,–, www.ray-ban.com 3 CADENZZA „Crystalactite“ Kette by Crystallized, vergoldet mit Kristall von Swarovski im exklusiven Maison Margiela-Schliff um € 189,–, www.cadenzza.com 4 ZARA Fließendes Kleid mit Blümchenprint um € 49,95, www.zara.com 5 PIECES Gesteppte Tasche um € 39,95, www. pieces.com 6 GEOX Chelsea Boots „Mendi“ um € 130,–, www.geox.com

Wer diese Frau nicht gleich erkennt, braucht sich nicht wundern. Sonst sieht man Elsa Hosk nämlich vorwiegend in Unterwäsche – als Engel bei den Victoria’s Secrets-Shows. So angezogen gefällt uns das schwedische Model aber auch.

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1 MONSOON Psychedelisch gemustertes Kleid mit langen Ärmeln um € 135,–, www.monsoon.co.uk 2 SKAGEN Klassische Edelstahl-Herrenuhr „Ancher“ mit blauem Zifferblatt und Gliederarmband um € 189,–, www.skagen.com 3 UNO DE 50 Silberring „A Pearl of Wisdom“ mit Perle um € 85,–, www.unode50.com 4 GRACELAND Schwarze Umhängetasche mit zartgliedriger Goldkette um € 12,90, www.deichmann.com 5 PASCOTTINI Schwarze Schnürbooties mit Ösen um € 39,95, www.shoe4you.com

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Die Seventies lassen grüßen: Rollkragenpullis, gemusterte Kleider, Wildleder und Co. bringen das Hippieherz in uns nur so zum Hüpfen. 1

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5 Was Kate Bosworth von anderen Hollywood-Damen unterscheidet: Selbst aus dem Flugzeug steigt sie top gestriegelt und gestylt vom exakten Scheitel oben bis zur dicken Plateausohle unten. Dazwischen ein schickes Denim-Hemdkleid.

Olivia Palermo war ihrer Zeit – wie so oft – wieder mal voraus und versprühte bereits im Februar bei der New York Fashion Week Seventies-Glamour pur: Mit Nina Ricci Rollkragenpulli, Marks & SpencerWildlederrock und Aquazzura-Ankleboots.

1 FENDI Braun gesprenkelte Sonnenbrille um € 220,–, www.safilo.com 2 TOMMY HILFIGER Armreifen aus Edelstahl und Swarovski-Kristallen um € 110,–, www.stuetz. com 3 NEW YORKER Blau-schwarz gemusterte Bluse um € 16,95, www.newyorker. de 4 ESPRIT Beige City Bag um € 79,99, www.sarenza.de 5 MOTO Hemdkleid mit durchgehendem Reißverschluss, Zierring und kontrastierenden Nähten um € 60,–, www.topshop.com 6 PRADA StatementSandalen mit Plateau und Blockabsatz um € 707,–, www.yoox.com

1 HUGO BOSS Elegante Sonnenbrille in Braun um € 115,–, www.safilo.com 2 CLAIRE’S Silberfarbener Earcuff mit Steinchen und Perlen um € 14,99, www.claires. co.uk 3 PRIMARK Burgunderroter Rollkragenpullover um € 6,–, www.primark.at 4 H&M Schmaler Gürtel aus gemasertem Lederimitat mit Metallschnalle um € 4,99, www.hm.com 5 ZARA Brauner Lederrock mit Knopfleiste um € 69,95, www.zara. com 6 KENNEL + SCHMENGER Graue Ankleboots mit Zippverschluss und Trichterabsatz um € 219,95, www.zalando.at

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BEAUTY

NATÜRLICH DUFTEN

Viele Pflanzen enthalten ätherische Öle, mit denen wir Körper, Geist und Seele stimulieren können – mal vitalisierend, harmonisierend oder beruhigend. Diese natürlichen Duftessenzen hat Weleda erstmals auch in eine Duftkollektion gepackt. Die veganen Eaux Naturelles Parfumées sind von den beliebten Pflegelinien Wildrose (Rose), Granatapfel (Grenade) und Sanddorn (Agrume) inspiriert – und riechen einfach herrlich. Um je € 19,95. www.weleda.at

GLANZLICHTER

Perfekt geschwungener Lidstrich, tiefschwarze Wimpern, rote Lippen – der Inbegriff eines klassischen Make-up-Looks steht nun auch im Zentrum der Herbst/Winterkollektion „Vinyl“ von Givenchy. Das Highlight ist aber ein anderes: Die Lidschattenpalette Metallic Reflection, deren Formel Perlmuttpartikel enthält, die von einer feinen Siliziumschicht umschlossen sind – für einen besseren Halt und Deckkraft. Um € 53,99. www.marionnaud.at

Dunkelbunt Männersache

GLATT WIE BOND

Bond-Fans aufgepasst! Gillette verlost 5x2 Tickets zur exklusiven Spectre-Premiere am 28. Oktober im Cineplexx Wienerberg. Damit Männer die Möglichkeit haben, ihren ganz persönlichen „Bond-Moment“ zu genießen, gibt es zusätzlich zu den Tickets auch noch 5x das limitierte Gillette ProGlide Flexball SPECTRE Geschenkset zu gewinnen – das ideale Handwerkszeug für das ultimative Bond-Styling. Du willst bei der Bond-Premiere dabei sein? Schicke einfach ein Mail an gewinn@pph-media.at und sei mit ein bisschen Glück dabei. www.gillette.de

Die neuen AXE Anti-Transpirante schützen 48 Stunden vor Geruch und Achselnässe – so bleibt Mann in jeder Situation stilsicher. Mit dem 48H AXE SIGNATURE Anti-Marks Protection ist das Outfit vor weißen Rückständen und gelben Flecken geschützt. AXE ADRENALINE Charge Up Protection erfrischt dank innovativen Mikrokapseln, die Duftmolekühle abgeben, sobald man ins Schwitzen gerät. Beide AXE-Varianten überzeugen neben der hohen Funktionalität mit angenehmen Duftnoten. Als Deo-Spray oder Roll-on um € 4,49. www.axe.at

WEICHE HAUT FÜR HARTE KERLE

Es soll ja Männer geben, die sich im Badezimmer schon mal heimlich die Gesichtsreinigungsbürste der Freundin geschnappt haben. Für die gibt es jetzt gute Nachrichten, denn Remington hat eine spezielle Männervariante parat. Die Recharge Gesichtsreinigungsbürste FC2000 reinigt die Poren, mindert Unreinheiten, sorgt für weiche Bartstoppel und bereitet die Haut optimal auf die Rasur vor. Um € 99,99. www.remington.at

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TROCKENGELEGT

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Schnupperstunde Sinnlich, kuschelig und warm – der perfekte Herbstduft umhüllt die Haut wie ein dicker Wollpullover und wirkt wie eine kleine Aromatherapie gegen trübes und nasskaltes Wetter. An der Auswahl sollte es nicht scheitern ... 5

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1 YVES SAINT LAURENT Betört mit einer überraschenden Kombi aus sinnlichen, weißen Blüten und hocharomatischen Kaffeebohnen: Black Opium Eau de Toilette, 50 ml EdT um ca. € 70,50. 2 GIORGIO ARMANI Köstlicher Feinschmeckerduft mit Orangenblüten, Jasmin und Vanille: Armani Code Satin, 30 ml EdP um ca. € 48,50. 3 SHANGHAI TANG Exotischer, opulenter Duft des Luxus Fashion-Labels aus China: Oriental Pearl, 60 ml EdP, exklusiv bei Nägele & Strubell um € 138,–. 4 MARNI Kraftvolle Komposition aus Gewürzen wie Kardamomöl oder zartem rosa Pfeffer und sinnlich-floralen Noten: Marni Element, 65 ml EdP um ca. € 92,–. 5 CACHAREL Sinnliche Variante des Klassikers für den Abend mit Rose, Freesie und Vanille: Amor Amor, mon parfum du soir, 30 ml EdP, exklusiv bei Müller um

einen Adriana Lima zeigt, was es heißt, Sinn. Duft zu „tragen“ – im doppelten s Denn Decadence von Marc Jacob nen kommt in Form eines smaragdgrü daher. Handtäschchens in Reptiloptik

ca. € 36,–. 6 KILIAN Geheimnisvoll und tiefschwarz wie die Nacht mit orientalisch-blumigen Duftnoten: Voulez-vous coucher avec moi, 30 ml Travel Spray um € 125,–. 7 KENZO Blumig-femininer Gourmetduft mit Himbeere, bulgarischer Rose, Vanille und Praline: Flower by Kenzo L‘Élixir, 50 ml EdP, exklusiv bei Marionnaud um € 59,99. 8 ALAÏA Erster Duft des Modeschöpfers Azzedine Alaïa aus warmen Lederakkorden und femininen floralen Noten: Alaïa Paris, 50 ml EdP um € 81,–. 9 BOSS Harmonische Mischung aus Verführung und eleganter Raffinesse dank Veilchen und Jasmin: Boss Nuit Pour Femme, 50 ml EdP um € 74,–. 10 MARC JACOBS Betört mit einem luxuriös-opulenten Cocktail aus italienischer Pflaume, bulgarischer Rose und warmen Hölzern: Decadence, 50 ml EdP um € 85,–.

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TEXT: PETER ZIRBS

Zwischensequenz LeeAnna Vamp

21.–22. November 2015 Messe Wien

DLC Runterladbare Inhalte.

Nicht nur Nerds Nun hat auch Wien sein Entertainment-Spektakel – zumindest was Comics, Filme, TV-Serien, Games und Cosplay anbelangt: Am 21. und 22. November findet in der Messe Wien die VIECC Vienna Comic Con 2015 statt. Eine Veranstaltung mit derart hochkarätiger Besetzung haben wir in Wien noch nie gehabt: Neben Comic Artists wie Jae Lee, Emanuela Lupacchino, Stefan Strasser und June Chung werden viele weitere Stars der zeitgenössischen Unterhaltung vor Ort sein – zum Beispiel Finn Jones und Gemma Whelan aus Game of Thrones, Giancarlo „Pollo Hermanos“ Esposito aus Breaking Bad und Maya Stojan aus Agents of S.H.I.E.L.D. Nicht zu vergessen die aufwendigen Cosplay-Darbietungen; dementsprechend aufgeregt wird der Besuch von LeeAnna Vamp erwartet. Nicht weniger spannend werden die VIECC Championships of Cosplay, die als die größte und bedeutendste Meisterschaft in Mittel- und Osteuropa gilt. Ebenso wenig werden sich Serienfans die feierliche Weltpremiere von WIENERLAND – The Series entgehen lassen – schließlich handelt es sich dabei um die erste heimische Produktion für den internationalen Markt. Warum all das hier bei Games steht? Weil auch Videospielkultur auf der VIECC vertreten sein wird, und das nicht zu knapp: Ubisoft (Assassin’s Creed Syndicate!), Nintendo sowie weitere Hersteller werden ihre Highlights präsentieren, und auch sonst wird es viel zum Thema Videospiele zu sehen geben. Vermutlich brauche ich es gar nicht mehr erwähnen, aber: Ich schätze, wir sehen uns dann auf der VIECC.

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Giancarlo Esposito

Assassin’s Creed Syndicate erscheint am 23. Oktober, doch bereits jetzt hat Ubisoft zusätzliche Inhalte vorgestellt – sehr spannend dürfte das Add-on Jack the Ripper werden: Die Handlung findet 20 Jahre nach den Ereignissen von Syndicate statt und erlaubt es Spielerinnen und Spielern, sich den Einsatzkräften von Inspektor Frederick Abberline von Scotland Yard anzuschließen, um den berüchtigten Serienmörder dingfest zu machen. Jack the Ripper ist separat für Spieler von Assassin’s Creed Syndicate oder als Teil des Season-Passes erhältlich.

TOOLS FÜR DIE ELITE Vielleicht nicht unbedingt die ultimative Hightech-Gaming-Maus, aber Stil hat sie allemal: An die Casual-Fans der legendären Shooter-Reihe Halo richtet sich nämlich diese Maus von Microsoft, die mit äußerst soliden Werten und einem authentischen Halo-Design aufwarten kann. Mit vollem Namen hört das hübsche Teil

auf Wireless Mobile Mouse 3500 Halo Limited Edition: The Master Chief; dank BlueTrack-Technologie funktioniert sie auf so gut wie jedem Untergrund. Mit einer Laufzeit von rund acht Monaten hält die Batterie erstaunlich lange – und Microsoft wird übrigens ebenfalls auf der VIECC vertreten sein.

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Lebe den Traum

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Soeben ist mit NBA 2K16 die bislang umfangreichste und dichteste Basketball-Simulation erschienen – die Hersteller haben diesmal tatsächlich alle Register gezogen.

ein Gott, denkt man sich – was will man denn bei einer Sportsimulation denn groß verbessern? Okay, vielleicht die Grafik jährlich raufschrauben. Aber sonst? Tja, wie man sich täuschen kann: NBA von 2K gilt zwar schon länger als der heilige Gral des virtuellen Basketballsports, mit NBA 2K16 wurde die Reihe allerdings um eine echte Perle erweitert – und das liegt gleich an mehreren Faktoren. Da wäre beispielsweise das von Kultregisseur Spike Lee inszenierte Karriere-Erlebnis „Live Da Dream“, das eine ordentliche Portion Dramatik und Dynamik ins ohnehin flotte Geschehen bringt – check #BeTheStory. Oder der Soundtrack, der mit über 50 Tracks nicht nur umfangreicher als zuvor ist, sondern mit den drei Top-Producern DJ Khaled, DJ Mustard und DJ Premier einen Facettenreichtum liefert, den man so in der Serie bislang noch nicht zu hören bekam.

Auch grafisch kann der Titel mit einem beeindruckend hohen Grad an Realismus auftrumpfen: Der Unterschied zu den Vorgängern ist auf den ersten Blick feststellbar und hat auch den Schreiber dieser Zeilen zum Staunen gebracht. UNTER DER OBERFLÄCHE Doch das sind quasi die Äußerlichkeiten von NBA 2K16 – für eingefleischte Basketballfans und versierte Spieler stellt sich dann doch eher die Frage, was sich abseits der optischen und akustischen Präsentation getan hat. Wie will man die Simulation eines Spiels mit altbekannten Regeln denn verbessern? Zum Beispiel durch eine neue Ball- und Korbphysik sowie einer neuen Bewegungs-Engine: Sie machen die Bewegungen am Spielfeld geschmeidiger und realistischer. Oder durch voll individualisierbare Teams im 2K-Pro-AmModus, in dem man 5-gegen5-Turniere via NBA 2KTV live streamen kann – eigene Logos,

Uniformen und Arenen inklusive. Wer sich in die Rolle legendärer Teams versetzen möchte, kann das mit 12 neuen epischen Mannschaften tun; als Beispiele seien hier die 2000/01er Lakers, die 2003/04er Pistons, die 2007/08er Boston Celtics oder die 2012/13er Miami Heat erwähnt. UND SONST SO? Um alle Neuerungen aufzuzählen – wie den frisch überarbeiteten MyPark-Modus –, fehlt uns hier eindeutig der Platz. Soviel sei aber noch gesagt: Wer auch abseits der Konsole oder des PCs nicht den Kontakt zu seiner Lieblingssportsimulation verlieren möchte, dem wird mit MyNBA2K16 eine Android- und iOS-App in die Hände gelegt, mit denen virtuelle Währung verdient oder auch das Sammelkartenspiel gezockt werden kann. In diesem Sinne: Live Da Dream! NBA 2K16 ist für PS4, Xbox One, PS3, Xbox 360 und Windows PC erschienen. www.2k.com DOT.GAMES 79

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text: peter zirbs

Wem der Big Ben schlägt Assassin’s Creed hat beständig Wellen der Begeisterung ausgelöst. Doch wie lange kann das Spielprinzip gefallen, ohne sich abzunützen? Die Antwortet lautet: damn long.

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it dem Vorgänger Unity hat sich der Hersteller leichten Unmut zugezogen: Zu wenig ausgreift und mit Fehlern behaftet schien der damalige Release. Fairerweise muss man anmerken, dass dieser Vorwurf einige Publisher betraf – ebenso fairerweise kann man heuer feststellen, dass sich viele Hersteller keine Blöße mehr geben und verstärkt Augenmerk auf ein ausbalanciertes und technisch ausgereiftes Spielerlebnis legen.

Klar, das sollte eigentlich auch selbstverständlich sein. Wer aber den Druck pünktlicher Releases und die mit einer Terminverschiebung verknüpften finanziellen Risiken erahnt, kann sich zumindest vorstellen, was es bedeutet, eine Veröffentlichung aus Qualitätsgründen zu verschieben. Die Hersteller haben ihre Lektion offenbar gelernt – und legen wieder vermehrt Wert auf optimale Spielbarkeit bereits zum Erscheinungstermin.

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viktorianischen London der industriellen Revolution statt – und das bietet jede Menge Spielraum für eine lebendig wirkende Spielwelt. Und wenn der achte Teil der AC-Saga auch viele bekannte Elemente enthält: Feine Innovationen wie die StraßengangSache und natürlich auch der Umstand, dass wir es hier mit dem Zwillingspärchen Jacob und Evie Frye als Heldenpaar zu tun haben, bringen neuen Pfiff in das ansonsten bewährte Spielprinzip. Die beiden lassen sich übrigens skillmäßig getrennt upgraden.

Das achte Abenteuer Mit Assassin’s Creed Syndicate legt Ubisoft erneut eine packende Mischung aus Action, Abenteuer und Unterrichtsstunde vor: Auch in London begegnen wir wieder eine Vielzahl historischer Figuren, die auf gekonnte Art in die Story unseres – oder besser gesagt: unserer – Helden eingewoben sind. Beispielsweise Charles Darwin, den einige vielleicht nur aufgrund des nach ihm benannten Awards kennen. Oder Graham Bell, dem Erfinder des Telefons. Generell wirkt die Atmosphäre wieder besonders dicht und liebevoll mit originellen und authentischen Details angereichert. Denn unsere Abenteuer finden im

Für Abwechslung ist gesorgt Sehr unterhaltsam sind die verschiedenen Bereiche der Stadt: So gibt es beispielsweise ein Schienennetz, dessen Züge man für allerlei Dinge verwenden kann – sei es als Versteck oder Transportmittel. Die gute, alte Themse wiederum lässt sich dank starkem Verkehrsaufkommen wahlweise ohne zu schwimmen überqueren oder als Ort des Plünderns gebrauchen. Alles ist möglich, nur vor den Raddampfern wollen wir an dieser Stelle warnen. Die können nämlich unangenehm werden. Abwechslungsreich wird die Chose auch durch die stets verfügbaren Kutschen: Man kann sie jederzeit stehlen, um entweder zu entkommen oder schneller an Zielorten aufzutauchen. Auch gut: Der Greifhaken, mit dem man durch die Lüfte schlittert. Realitätsanspruch hat das alles natürlich keinen mehr, aber es macht Spaß und bringt Schwung ins Spiel. Wieder ganz vorne dabei Insgesamt kann Assassin’s Creed Syndicate also durchaus begeistern: Es gibt jede Menge Nebenmissionen, die grafische Umsetzung ist exzellent und durch Upgrade- und Sammelmöglichkeiten ist auch das Motivationslevel ziemlich hoch und langfristig gegeben. Klar, AC bleibt AC – dennoch scheint das neue Abenteuer ausgereifter und unterhaltsamer denn je zu sein. In den Genuss kommen ab 23. Oktober PS4- und Xbox One-Besitzer; Windows folgt demnächst nach. ubisoft.com DOT.games 81

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Wenn die Pflicht ruft

Mit dem dritten Teil der Black Ops-Reihe besinnt sich die Serie alter Qualitäten – und macht damit vieles wieder gut. Die Fans werden es den Entwicklern danken.

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kay, die PR-Aktion mit den getwitterten Bildern von Terroranschlägen war in Anbetracht der global etwas angespannten Situation vielleicht nicht die allerbeste Idee. Doch die verlautbarten Attacken waren natürlich Fakes, und letztendlich hat Publisher Activision sein Ziel erreicht – nämlich Aufmerksamkeit. Insofern ist also auch dieser gewagte Plan aufgegangen. Was aber wesentlich wichtiger ist: Call of Duty: Black Ops III macht vieles wieder gut, was sein Vorgänger beinahe zerstört hat. Bugs und andere Ärgerlichkeiten haben Fans fluchen und Hater hämisch grinsen lassen; dementsprechend

war auch die Response von Presse und Publikum gleichermaßen. Alles neu? Nein! Doch die Entwickler haben die Nerven behalten. Nämlich insofern, dass das prinzipiell gute Gameplay nicht aufgrund der Schlappe über Bord geworfen wurde, sondern diesmal einfach sorgfältig gearbeitet wurde – und das dürfte die doch recht renommierte Reihe retten. Der bislang 12. Titel im EgoshooterUniversum von Call of Duty ist im Jahr 2065 angesiedelt; folgerichtig spielt Technik eine nicht unwesentliche Rolle: Roboter übernehmen im Kampf wich-

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tige Aufgaben, und genau davor hat die Menschheit Angst: Schließlich könnten diese Roboter ja auch die Weltherrschaft an sich reißen. So sieht jedenfalls das Grundsetting von Call of Duty: Black Ops III aus, was vor allem für die Einzelspieler-Kampagnen nicht unwesentlich ist. Zwar gibt es einige tatsächlich sinnvolle Neuerungen, aber – und das ist interessanterweise äußerst positiv gemeint – die allseits beliebten Mechanismen des ursprünglichen Gameplays wurden beibehalten. Aber doch ein bisschen neu Somit bügelt das Spiel alte Fehler beziehungsweise Ungereimtheiten aus und bewahrt dennoch die Tugenden der Serie; das ist eine Kunst, die bislang nicht vielen Titeln gelungen ist. Und wenn auch große Innovationen bewusst ausgespart wurden, so gibt es doch durchaus ein paar clevere Neuerungen. Zum Beispiel gibt es ein neues Bewegungssystem im MultiplayerModus sowie ein neues Klassensystem – „Specialists“ und „Gunsmith“. Damit lassen sich nicht nur Waffen speziell anpassen, sondern sogar eine eigene Tarnung erstellen. Die Kampagne lässt sich mit drei Kollegen kooperativ spielen; Spieler können generell ihren Charakter individuell anpassen

– und dem Zombie-Modus hat man gleich eine ganz neue Storyline spendiert, die mit der Kampagne nichts zu tun hat. Alles wieder gut Insgesamt bleibt ein guter Nachgeschmack über, was übrigens auch die Fachpresse so sieht: Der spärliche Innovationsgehalt wird durchwegs als positiv empfunden, weil die restliche Qualität diesmal stimmt. Schlechte Nachrichten gibt’s maximal für PS3- und Xbox 360-Besitzer – die müssen nämlich ohne Einzelspieler-Kampagne auskommen. Die ist den PS4-, Xbox One- und PC-Spielern vorbehalten. Abgesehen davon rettet Call of Duty: Black Ops III den Ruf der Reihe auf elegante Art und Weise. callofduty.com

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KLINGT, ALS WÄRST KLINGT, ALS WÄRST KLINGT, ALS WÄRST DU MITTEN DRIN! DU MITTEN DRIN! DU MITTEN DRIN! – DOLBY ATMOS, DIE SOUNDSENSATION

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11 seiten Dot.planer Mit „Delirium“ präsentiert die britische Künstlerin im November ihr neues musikalisches Werk. Darauf finden sich Hits mit Ohrwurmgarantie, die sie bei ihrem Konzert in der Wiener Stadthalle am 29. Jänner 2016 zum Besten geben wird.

Die Waldviertel Rallye lässt es zu ihrem 35. Geburtstag besonders krachen und gibt vom 5. bis 7. November Vollgas. Das DOT. magazine durfte schon letztes Jahr die Erfahrung aus der Beifahrerperspektive erleben – wegen der vielen Driftfahrten meistens durch die Seitenscheibe. Die elf Sonderprüfungen versprechen aber auch für die Zuseher viele spektakuläre Ausblicke. www.waldviertel-rallye.at

On the Road again

© Harald Illmer

Ellie Goulding

www.stadthalle.com, Wiener Stadthalle, Halle D, Dr.-Roland-Rainer-Platz 1, 1150 Wien, 29. Jänner 2016, 19:30 Uhr, VVK: ab € 49,90

The Libertines. Hurts. Madsen. Editors. Marilyn Manson. Moneyboy. Dame. Clara Luzia. Fettes Brot. The Fratellis. Clemens Haipl. Lance Butters. Max Raabe.

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text: daniela horvath

Hurts Makellose Ästhetik trifft Breitband-Pop: Anfang 2016 begibt sich das britische Synthpop-Duo samt seinem dritten Studioalbum „Surrender“ auf Konzertreise und macht dabei auch einen Abstecher nach Wien.

A INFO: www.planet.tt, Gasometer, Guglgasse 8, 1110 Wien, 26. Februar 2016, 20:00 Uhr, VVK: € 34,40

ls Hurts gelang es den Künstlern Theo Hutchcraft und Adam Anderson schnell, im internationalen Musikbusiness Fuß zu fassen und zahlreiche Auszeichnungen einzuheimsen. Sowohl ihr Debütalbum „Happiness“ als auch die Hitsingles „Wonderful Life“ und „Stay“ hielten sich monatelang europaweit in den Hitlisten. Mit ihrem Nachfolgewerk „Exile“ konnten Hurts im Jahr 2013 nahtlos an ihren Debüterfolg anknüpfen und enterten mit der Single „Miracle“ erneut europaweit die Top 10 der Charts. Mit ihrem ganz eigenen Stil zwischen Synthpop und New Wave gelang es den Briten, einen melancholischen Zeitgeist-Pop zu erschaffen, der die Ideale der 80er-Jahre in die Gegenwart transportiert. Für das neue Studioalbum „Surrender“ haben sich Hurts nun neben

ihrem Langzeit-Partner Jonas Quant auch Grammy-Produzent Stuart Price und Ariel Rechtshaid ins Boot geholt, um den Hurts-Sound für das dritte Werk weiterzuentwickeln. Beide Produzenten konnten bereits Alben von Musikgrößen wie Madonna, Take That, Haim und Vampire Weekend den letzten Schliff verpassen. Die ersten Früchte der Zusammenarbeit sind die Singleauskopplungen „Some Kind Of Heaven“, „Lights“ und „Slow“, die richtig Appetit darauf machen, den Neuling in voller Länge zu hören. Die Audio-Proben bestätigen zwar, dass sich Hurts wie gewohnt großer Synth-Sounds bedienen, dabei aber ungewohnt verspielt klingen. Wer die neuen Songs und ihre Hitperlen live erleben will, hat kommendes Frühjahr die Chance dazu, wenn Hurts in der Wiener Stadthalle gastieren.

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Internationale Musik-Acts und hochkarätige Sportler sorgen für Stimmung vor der atemberaubenden Kulisse des Kitzsteinhorns.

WOW Glacier Love powered by Fridge Festival

INFO: www.wowglacierlove.at, Salzburger Platz, 5710 Kaprun, 06. bis 08. November, FESTIVALPASS: € 69,–

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Keine Barablöse.

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u den Highlights des WOW Glacier Love powered by Fridge Festival zählen internationale Superstars wie Chase & Status, Lost Frequencies, Nervo, Delta Heavy und viele mehr. Das Festival besticht aber nicht nur durch das gigantische musikalische Line-up, sondern auch durch hochtalentierte Freestyle-Athleten, die sich unter Tausende Wintersportfans mischen. Durch diesen einzigartigen Mix zählt das Festival mittlerweile zu den gefragtesten Spots Europas, um den offiziellen Start der Wintersaison zu feiern.

Chase & Status WOW Glacier Love powered by Fridge Festival und DOT.magazine verlosen je 2x2 Tickets für Freitag und Samstag. Folgende Gewinnspielfrage beantworten oder unter www.cineplexx.at teilnehmen und mit ein bisschen Glück gewinnen.

The Libertines

Zwölf Jahre seit dem letzten Studioalbum wollen es The Libertines noch einmal wissen und melden sich mit neuem Musikgut zurück.

Gewinnspielfrage Vor welcher wunderschönen Kulisse findet das Festival statt? A) Großglockner B) Dachstein C) Kitzsteinhorn

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amit hätte wohl niemand mehr gerechnet. Nach wiederholten Bandauflösugen und Drogenexzessen seitens Frontmann Pete Doherty, schütteln die Briten mit „Anthems for Doomed Youth“ tatsächlich ein neues Album aus dem Ärmel. Und man kann getrost sagen: Die Jungs haben sich wirklich angestrengt und beweisen damit einmal mehr ihr gutes Gespür für einzigartige Klangkunst. So findet sich auf dem neuen Werk neben rotzigen PunkRock-Nummern auch die ein oder andere Ballade. Im Großen und Ganzen summiert das Werk alles, was die Gruppe zu dem gemacht hat, was sie heute ist: ein britisches Pop-Phänomen, das Kritiker und Fans gleichermaßen begeistert. www.stadthalle.com, Wiener Stadthalle, Halle D, 25. März 2016, 19:30 Uhr, VVK: € 44,90 DOT.planer 87

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© Tomislav Moze/Red Bull Content Pool

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ed Bull Flying Illusion ist die jüngste Show der international erfolgreichen Breakdance-Company Flying Steps aus Berlin. Elf der weltbesten Tänzer aus allen Bereichen des Urban Dance treffen in einer magischen Battle aufeinander. Dabei lassen sie die Grenzen zwischen atemberaubendem Breakdance und Illusion verschwimmen. Übernatürliche tänzerische Fähigkeiten vermischen

On Air

Im neu eröffneten Wind-o-bona ging DOT. in die Luft.

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ndoor Skydiven ist das Zauberwort für Luftikusse, die bei allen Wetterbedingungen abheben wollen. Ein riesiger Windkanal sorgt mit einer Spitzengeschwindigkeit von bis zu 280 km/h für mächtig Druck. Bis zu 11 m lässt es sich in der Glasröhre in die Höhe schweben. Sehr beliebt ist Indoor Skydiven vor allem bei Fallschirmspringern, die ihre Formationen und neue Stunts trainieren. Doch gemeinsam

sich unbemerkt mit gezielten optischen Täuschungen – urplötzlich werden dabei für die Zuseher ein Headspin und der Traum vom Fliegen in der Performance vereint. Mit Red Bull Flying Illusion verbinden die Flying Steps zwei Welten, die auf den ersten Blick nicht zusammengehören – und damit kennen sie sich aus: Auf der ganzen Welt tanzten sie bereits zur Musik von „Das Wohltemperierte Klavier“ von Johann Se-

mit einem Trainer kann jeder den Schwebezustand selbst erleben. Nach einer kurzen Einschulung geht es im Fallschirmspringer-Outfit schon auf den Luftpolster. Um nicht gleich verblasen zu werden, wird man natürlich zunächst noch vom Trainer gesichert. Da der Lärm ohne Gehörschutz ohrenbetäubend wäre, gibt er mit Zeichensprache Anweisungen, um die richtige Position zu finden. Wenn alles passt, kann man die ersten Flugversuche wagen, wobei schon die kleinste Bewegung große Auswirkungen hat. Doch die Lernkurve ist steil, und nach zwei Minuten Flugzeit bekommt man bereits ein gewisses Sucht-

bastian Bach. Red Bull Flying Bach nannte sich die Show, bei der Street Culture auf Hochkultur traf und die drei Jahre lang die Klassikwelt auf den Kopf stellte. Über 300.000 begeisterte Zuschauer hat die Show bislang angelockt, die 2010 sogar mit dem Sonderpreis des ECHO Klassik ausgezeichnet wurde. flyingillusion.redbull.com

gefühl für diese windige Sache. DOT-Fazit: Unbedingt hingehen und losdüsen! www.windobona.at

© Martin Lugger

Flying Illusion

Die magische Breakdance Battle

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© Sándor Csudai, Gletscherbahnen Kaprun AG

text: wolfgang heckel

Es hat geschneit!

Raus mit den Snowboards und ab in die Berge. Frau Holle hat bereits ihre Decken geschüttelt und den Openings am Gletscher Neuschnee beschert.

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ie ersten Schneeflocken haben die Gipfel bereits weiß verhüllt. Perfektes Timing für die anstehenden Events zum Saisonstart.

© Wolf Deutinger

Pleasurejam Am 7. und 8. November wird die Crème de la Crème der internationalen Snowboardszene zum Superpark Dachstein pilgern, um sich beim ersten Tourstop der World Snowboard Tour und der QParks Snowboard Tour ein Stelldichein

zu geben. Im vergangenen Jahr sorgten unter anderen Eric Beau– chemin (USA), Alexey Sobolev (RUS) und unsere Vize-Weltmeisterin Anna Gasser (AUT) für jede Menge Action auf der Pro-KickerLine. Wer sich schon vorweg einen Startplatz sichern möchte, sollte auf keinen Fall die Pleasure Jam Video Challenge verpassen. Dafür einfach ein Best-of-Video mit eigenen Snowboard-Tricks des Vorjahres einsenden und mit ein bisschen Glück das Facebook-Voting für

sich entscheiden. Zu gewinnen gibt es ein Pleasure Jam Package inklusive Übernachtung und fixem Startplatz. Alle, die nicht am Contest teilnehmen, können in der Chill Area relaxen und die ersten Wintertage vor einer traumhaften Gletscher-Kulisse genießen. pleasurejam.com facebook.com/qparksjam WOW Glacier Love powered by Fridge Vom 6. bis 8. November 2015 verwandeln DJ-Größen und Live Acts wie Nervo, R3hab, Delta Heavy und Dimension die atemberaubende Kulisse des Kitzsteinhorns und das Ortszentrum von Kaprun in eine Partyhochburg. Neben dem musikalischen Feuerwerk im Ort und auf der Burg erwarten Besucher am Gletscher neue Winter Action Sport Games, eine Winter-Produkt-Expo sowie gratis Ski- und Snowboardtests aller großen Wintersportmarken. Das Highlight wird aber sicher der erste offizielle Stop der neuen Fridge Series. 60 Freeskier und Snowboarder aus ganz Europa batteln sich dabei auf einem kreativen Multi-Obstacle im Glacier Park um die Freestyle-Krone und insgesamt EUR 10.000,– Preisgeld. Es wird somit Europas größtes offizielles Wintersport- und Musikfestival zur Saisoneröffnung. www.fridge-festival.at www.wowglacierlove.at DOT.planer 89

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The Phantom Band Die sechs Jungs aus Glasgow spielen düsteren Folkrock, den sie mit Elektro und psychedelischen Elementen mischen. Aktuelles Album: „Strange Friend“. INFO: www.chelsea.co.at, Chelsea, Stadtbahnbogen 29-31, 1080 Wien, 11. Oktober, 21:00 Uhr, VVK: H 16,10

Madsen

Fjuka Multiinstrumentalen und experimentierfreudigen Pop bringt das deutsch-österreichische Duo Fijuka auf die Bühne. Bei ihrem Auftritt im WUK feiern sie den Release ihres neuen Albums „Use My Soap“. INFO: www.wuk.at, WUK, Währinger Straße 59, 13. Oktober, 20:00 Uhr, VVK: H 13,20

The Tallest Man On Earth Im Oktober gastiert das schwedische Ausnahmetalent Kristian Matsson mit seinerBand in der Arena Wien und präsentiert seinen Longplayer „Dark Bird is Home“.

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rei der fünf Gründungsmitglieder sind Brüder, so ist der Familienname gleichzeitig der Name ihrer Indie-Rock-Band geworden: Madsen. Die Brüder Madsen begannen schon früh gemeinsam Musik zu machen und formierten ihre ersten Gruppen „Ganz Klar!“, „Alice’s Gun“ und „Hoersturz“ bereits Mitte der 1990er-Jahre. Während die eine mehr in Richtung Hardrock tendierte, experimentierte die andere mit Hip-Hopund Crossover-Elementen. Mit dem Wunsch, sich musikalisch wie textlich weiterzuentwickeln, benannte sich die Gruppe 2004 in Madsen um. Die Namensänderung war

gleichzeitig die Initialzündung für die Karriere der Gruppe. Durch das Einsenden von Demoaufnahmen wurde die Plattenfirma Universal Music auf die Band aufmerksam, ein Plattenvertrag und das erste Album folgten. Seither sind Madsen nicht mehr aus dem Kosmos der deutschsprachigen Rockmusik wegzudenken und präsentieren mit „Kompass“ ihr neues Album, das es locker mit dem Erfolg der Vorgängerwerke aufnehmen kann. INFO: www.arena.co.at, Arena Wien, Baumgasse 80, 1030 Wien, 05. November, 20:00 Uhr, VVK: € 27,80

Blue Bird 2015

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INFO: www.porgy.at, Porgy & Bess, Riemergasse 11, 1010 Wien, 26.-28. November, 20:00 Uhr, FESTIVALPASS: € 88,90

it der heurigen Ausgabe geht das kleine, aber feine Blue Bird-Festival bereits zum elften Mal über die Bühne. Auch mit den heurigen Acts werden die Genregrenzen zwischen Folk, Lo-Fi, Singer-Sonwriter und Indierock gesprengt. Beim intimsten Festival von Wien geben sich vom 26. bis 28. November internationale Künstler in der schönen Kulisse des Porgy & Bess die Klinke in die Hand. Zu den heurigen Highlights zählen die poetischen Folkrocker von Giant Sand, der Avantgarde-Musiker Ariel Pink, der zuletzt gemeinsam mit USSternchen Miley Cyrus ein Duett aufgenommen hat, und die Gruppe The Wave Pictures, die den Pathos von Suede mit der Manie der Violent Femmes vereinen. Neben Musikern von internationalem Format werden mit dem Oberösterreicher Bernhard Eder, der Gruppe Polkov aus Graz und der Nachwuchshoffnung Avec auch heimische Newcomer vertreten sein. Musikbegeisterte werden auch bei der diesjährigen Ausgabe des Blue Bird-Festivals die eine oder andere neue Lieblingsband entdecken.

INFO: www.arena.co.at, Arena Wien, Baumgasse 80, 1030 Wien, 14. Oktober, 20:00 Uhr, VVK: H 36,50

From Dawn To Fall Europaweite Tourneen und internationale Festivalkonzerte brachten den österreichischen Musikexport bis nach Japan. Mit „BLVRS“ hat die Truppe ein neues musikalisches Meiterwerk am Start. INFO: www.wuk.at, WUK, Währinger Straße 59, 1090 Wien, 14. Oktober, 20:00 Uhr, VVK: H 20,50

The Makemakes Rock, Blues, Pop und ein bisschen Soul vermischt das Trio aus Österreich zu seinem ganz eigenen Mix. Für ihr Konzert in der Arena hat die Gruppe ihr selbst betiteltes Debütalbum im Gepäck. INFO: www.arena.co.at, Arena Wien, Baumgasse 80, 1030 Wien, 15. Oktober, 20:00 Uhr, VVK: H 22,50

Make Me Smile Festival Bei dem Charityfestival fließen 100 % der Spenden in Projekte im Westen Kenias,die Bildung und regionale Landwirtschaft unterstützen. INFO: www.wuk.at, WUK, Währinger Straße 59, 1090 Wien, 16. Oktober, 20:30 Uhr, VVK: H 22,–

Stereophonics Die Indie-Koryphäen Stereophonics melden sich mit ihrem neunten Studioalbum„Keep the Village Alive“ zurück, das sie im Wiener Gasometer vorstellen werden. INFO: www.planet.tt, Gasometer, Guglgasse 8, 1110 Wien, 16. Oktober, 20:00 Uhr, VVK: H 33,30

Northlane Hardcore-Metal aus Australien. Bei ihrem Wien-Auftritt gibt die Band Auszüge aus dem neuen Werk „Node“ zum Besten. INFO: www.arena.co.at, Arena Wien, Baumgasse 80, 1030 Wien, 18. Oktober, 19:00 Uhr, VVK: H 21,20

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God is an astronaut Seit 2002 steuern die irischen Brüder Torsten und Niels Kinsella sowie Lloyd Hanney ihr instrumentales Postrock-Raumschiff God is an Astronaut.

Marilyn Manson

INFO: www.arena.co.at, Arena Wien, Baumgasse 80, 1030 Wien, 19. Oktober, 20:00 Uhr, VVK: H 20,30

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ASP Unermüdlich und stets für eine musikalische Überraschung gut, kämpften sich die Herren von und um Sänger Asp in die Gehörgänge ihrer immer größer werdenden Fanschar. INFO: www.arena.co.at, Arena Wien, Baumgasse 80, 1030 Wien, 22. Oktober, 20:00 Uhr, VVK: H 31,10

Affine NIght Das Wiener Artistkollektiv und Musiklabel Affine Records lädt zur Labelnight mit der ganzen Bandbreite seines Repertoires. Mit Dorian Concept, Ogris Debris und Cid Rim. INFO: www.wuk.at, WUK, Währinger Straße 59, 1090 Wien, 24. Oktober, 21:00 Uhr, VVK: H 23,10

Roedelius 80 & 1 Krautrocklegende Hans-Joachim Roedelius lädt zur musikalischen Geburtstagsfeier ins Porgy & Bess. Live: Tempus Transit, Thomas Rabitsch, Matthias Kempf und mehr.

arilyn Manson hat einen außergewöhnlichen Status in der Öffentlichkeit erlangt – nicht nur durch seinen einzigartigen Musikstil, der sich nur schwer einem bestimmten Genre zuordnen lässt, sondern vielmehr durch seine polarisierende Ausdrucksform. Das Resultat waren ausverkaufte Konzerte und Tourneen, aber auch kontroverse Reaktionen, Proteste und Gerichtsverfahren. Eben dieses Gleichgewicht aus Bewunderung und Hass hat dem Künstler internationale Aufmerksamkeit eingebracht. So haben sich seine Alben weltweit bereits über 50 Millionen Mal verkauft, die mit etlichen Grammy-Nominierungen und -Auszeichnungen gekrönt wurden. Brian Hugh Warner aka Marilyn Manson verkörpert seit jeher den Albtraum des religiös-konservativen Amerikas, dabei bietet der Schockrocker nur eins: Entertainment pur. Eine gute Portion Unterhaltung bietet auch das neue Album „The Pale Emperor“, mit dem der Künstler an seine früheren Meilensteine „Antichrist

Superstar“ und „Holy Wood“ anknüpfen möchte. Seinen Mix aus Industrial, Metal, Gothic und Glam bekommt das heimische Publikum Anfang November im Wiener Gasometer um die Ohren. INFO: www.planet.tt, Gasometer, Guglgasse 8, 1110 Wien, 13. November, 20:00 Uhr, VVK: € 44,90

INFO: www.porgy.at, Riemergasse 11, 1010 Wien, 25. Oktober, 20:30 Uhr, VVK: H 20,30

Anti Flag Energische Punksongs mit dominanten Basslines, melodischen Hooks und politischer Aussagekraft sind die Markenzeichen der US-amerikanischen Punkrock-Band. INFO: www.arena.co.at, Arena Wien, Baumgasse 80, 1030 Wien, 29. Oktober, 18:00 Uhr, VVK: H 26,90

Sofa Surfers Die Sofa Surfers melden sich mit dem langerwarteten Release ihres neuen Studioalbums „Scrambles, Anthems and Odysseys“ zurück.

Editors

INFO: www.wuk.at, WUK, Währinger Straße 59, 1090 Wien, 29. Oktober, 20:00 Uhr, VVK: H 18,70

She Past Away Das türkische Duo gilt als Geheimtipp in der Darkwave-Szene. Bei ihrem WienBesuch stellt die Gruppe ihr neues Album „Naris Yalnizlik“ vor. INFO: www.planet.tt, Szene Wien, Hauffgasse 26, 1110 Wien, 30. Oktober, 20:00 Uhr, VVK: H 17,80

Darwin Deez Sein aktueller Longplayer „Double Down“ führt das US-Trio im Zuge seiner ausgedehnten Europatournee auch in die Grelle Forelle nach Wien. INFO: www.grelleforelle.com, Grelle Forelle, Spittelauer Lände 12, 1090 Wien, 05. November, 20:00 Uhr, VVK: H 24,50

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usikalisch bewegt sich die Musik der Indie-Rock-Band The Editors ganz klar im Dunstkreis von Bands wie Joy Division, Echo & The Bunnymen und der frühen REM. Nicht zuletzt dank der dunklen Baritonstimme von Sänger Tom Smith, die den energetischen Songs der Band eine gewisse Melancholie verpasst. Neues Songgut gibt es mit „In Dream“ zu hören, das neue Album der Briten, das die Gruppe im November auf eine 40 Konzerte umfassende Tournee quer durch Europa führt. Das Post-Punk-Quintett sieht das neue Werk als eine „Rückkehr zu einem von elektronischer Musik beeinflussten Schaffensprozess“ und orientiert sich

damit stark an dem Drittwerk „In this Light and on this Evening“, das es in Deutschland auf den achten Platz der Albumcharts schaffte. Auf „In Dream“ begibt sich die Gruppe aber auch auf neue musikalische Pfade. So ist es das erste Editors-Album, auf dem es Duette zu hören gibt. Rachel Goswell, Sängerin der Shoegaze-Band Slowdive, ist mit ihrer elfengleichen Stimme auf den Songs „Ocean Of Night“, „The Law“ und „At all Cost“ vertreten. INFO: www.planet.tt, Gasometer, Guglgasse 8, 1110 Wien, 29. November, 20:00 Uhr, VVK: € 32,20

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Thomas Stipsits & Manuel Rubey Das Kabarett-Duo beehrt mit seinem neuen Programm „Gott & Söhne“ die Cselley Mühle.

burgenland Clemens Haipl & Herbert Knötzl

INFO: www.cselley-muehle.at, Cselley Mühle, Sachsenweg 63, 7064 Oslip, 10. Oktober, 20:00 Uhr, VVK: H 22,–

In ihrem neuen Programm „Dackeln im Sturm“ nehmen sich die ehemaligen Projekt XMitglieder Clemens Haipl und Herbert Knötzl der wichtigsten Themen des Infotainments an. Der Kleintierhandel bekommt endlich die ihm zustehende Aufmerksamkeit, und die Grundästhetik entspricht einem gepflegten Werbespot für Mobilfunkanbieter.

Lukas Resetarits In seinem 25. Programm „Schmäh“ geht Lukas Resetarits dem Phänomen des Schmähs auf den Grund. INFO: www.cselley-muehle.at, Cselley Mühle, Sachsenweg 63, 7064 Oslip, 23. Oktober, 20:00 Uhr, VVK: H 22,–

INFO: www.oho.at, Offenes Haus Oberwart, Lisztgasse 12, 7400 Oberwart, 17. Oktober, 20:00 Uhr, VVK: H 15,–

Mad Monster Party Drei Floors locken mit einem Mix aus HipHop, Trap, Electro, Rock sowie 90er-Trash. Special Live Act: Death before Digital.

All Faces Down Punk-rock

Paul Pizzera Der Senkrechtstarter der österreichischen Kabarettszene holt mit „Sex, Drugs & Klei‘n‘Kunst“ sein zweites Eisen aus dem Feuer.

Feste gehören ordentlich gefeiert. Deswegen lädt das Bergwerk Neusiedl zum 14. Geburtstag auch zur ausgelassenen Sause mit DJs und feinster Livemusik. Eine Mischung aus Pop-Punk, Hardcore und Metal erwartet hier das Publikum, wenn mit All Faces Down, The Overalls und Confessions of Pain Regionalkoryphäen auf der Bühne stehen.

INFO: www.kuga.at, Kuga, Parkgasse 3, 7304 Großwarasdorf, 14. November, 20:00 Uhr, VVK: H 23,–

INFO: www.bergwerk-neusiedl.at, Bergwerk Neusiedl, Kellergasse 2, 7100 Neusiedl am See, 24. Oktober, 21:00 Uhr, VVK: H 9,–

INFO: www.cselley-muehle.at, Cselley Mühle, Sachsenweg 63, 7064 Oslip, 31. Oktober, 20:00 Uhr, VVK: H 8,–

kärnten Dame Hip-Hop

Ulrich Ellison & Tribe Texas ist bekannt als ein Mekka für Gitarristen in Sachen Blues und Rock. Seit acht Jahren mitscht mit Ulrich Ellison auch ein Österreicher dort kräftig mit.

In Österreich ist der Salzburger Künstler schon lange kein Geheimtipp mehr. Spätestens mit seiner „Soul“-EP hat sich Michael Zöttl alias Dame in die Herzen seiner Fans gespielt. Darauf rappt er über das, was ihn bewegt. Mal über Computerspiele, mal über das Leben und über den Rap selbst. Dabei zeichnet sich Dame vor allem durch clevere Wortspiele aus.

INFO: www.bluesiana.net, Bluesiana, Franzosenallee 9, 9020 Klagenfurt, 22. Oktober, 19:30 Uhr, VVK: H 23,–

INFO: www.stereoclub.at, Stereoclub, Viktringer Ring 37, 9020 Klagenfurt, 20. November, 20:00 Uhr, VVK: H 24,50,-

INFO: www.bluesiana.net, Bluesiana, Franzosenallee 9, 9020 Klagenfurt, 24. Oktober, 20:30 Uhr, VVK: H 25,–

Element of Crime

Bloody Wonderland Guts & Gore! Das Event lädt mit abwechslungsreichem DJ-Programm zur größten Halloween-Sause Österreichs.

indie Deutsche Lieder voller Herz, Schmerz und Romantik feiern in Kärnten Premiere. Zum ersten Mal ist die Gruppe rund um Mastermind Sven Regener nämlich in Klagenfurt zu Gast. Mit im Gepäck hat das Quartett seinen aktuellen Longplayer „Lieblingsfarben und Tiere“, den die Gruppe bei ihrem Gig in der Messehalle dem Publikum präsentieren wird. INFO: www.oeticket.com, Messehalle 4, Messeplatz 1, 9020 Klagenfurt, 21. November, 20:00 Uhr, VVK: H 39,40,-

Raphael Wressnig Der Musiker kreiert mit seinen satten Grooves an der Hammond-B3-Orgel einen genialen Mix aus Rhythm, Blues und Rock ‘n‘ Roll.

INFO: www.bloodywonderland.com, Messehalle 4, Messeplatz 1, 9020 Klagenfurt, 31. Oktober, 21:00 Uhr, VVK: ab H 11,30

Seiler und Speer Im Zuge seiner „Ham kummst Tour 2015“ ist das Musikerduo auch im Stereoclub in Klagenfurt zu Gast. INFO: www.stereoclub.at, Stereoclub, Viktringer Ring 37, 9020 Klagenfurt, 28. November, 20:00 Uhr, VVK: H 22,50

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Clara Blume Mit ihrem aktuellen Album „Here Comes Everything“ präsentiert die Sängerin zehn starke Nummern zwischen Drum-Beats und orchestralen Arrangements.

niederösterreich Clara Luzia Indie Der Singer-Songwriterin Clara Luzia gelang es in den vergangenen Jahren gleich mehrmals, den begehrten Amadeus-Award abzuräumen. Und seit ihrer letzten Platte „We Are Fish“ ist die Sängerin auch endlich dort angelangt, wo sie lange hinwollte und positioniert sich damit einmal mehr als eigenständige musikalische Persönlichkeit im Indie-Pop-Genre.

INFO: www.sub.at, SUB, Singergasse 6–8, 2700 Wiener Neustadt, 09. Oktober, 21:00 Uhr, VVK: H 13,60

Sofa Surfers Seit den 90er-Jahren erfindet sich die Band immer wieder neu und liefert mit „Superluminal“ erneut ein facettenreiches Werk ab. INFO: www.festspielhaus.at, Festspielhaus St. Pölten, Kulturbezirk 2, 3100 St. Pölten, 30. Oktober, 19:30 Uhr, VVK: H 24,50

INFO: www.cinema-paradiso.at, Cinema Paradiso St. Pölten, 12. November, 20:00 Uhr, VVK: H 18,-

The Makemakes Bekannt ist die Gruppe nicht nur für ihre Teilnahme am ESC 2015, sondern auch für ihren einzigartigen Musikmix aus Rock, Blues und Pop.

Wanda Indie-rock

Party House Re:Loaded Einen Abend im Zeichen der elektronischen Tanzmusik bietet Party House Re:Loaded.

Die Band der Stunde meldet sich mit neuem Album zurück. Nur elf Monate nach dem vergoldeten Debütalbum „Amore“, legt die Gruppe neues Material nach. Mit „Bussi“ führen Wanda konsequent fort, was mit ihrem Erstlingswerk begonnen wurde und präsentieren darauf einmal mehr soliden Austropop im modernen Gewand.

INFO: www.oeticket.com, Event Arena Vösendorf, Marktstraße 13, 2331 Vösendorf, 07. November, 21:00 Uhr, VVK: ab H 11,–

INFO: www.w-house.at, Warehouse, Kelsengasse 9, 3100 St. Pölten, 16. Oktober, 20:00 Uhr, VVK: H 27,50

INFO: www.w-house.at, Warehouse, Kelsengasse 9, 3100 St. Pölten, 29. Oktober, 20:00 Uhr, VVK: H 19,80

oberösterreich Ahoi! Pop 2015 Festival Von 3. bis 7. November geht erneut das beliebte Ahoi! Pop-Festival über die Bühne und lockt mit einem internationalen Line-up. Die fünfte Auflage wartet mit Kapazundern wie Tocotronic, Fink, José Gonzales, Calexico und Get Well Soon auf und verwandelt den Posthof für fünf Tage in ein Mekka für Liebhaber des Folk-, Pop- und Indie-Genres. INFO: www.posthof.at, Posthof, Posthofstraße 43, 4020 Linz, 03. bis 07. November, 20:00 Uhr, FESTIVALPASS: H 102,–

Fettes Brot Hip-HOp Seit Anfang der 90er-Jahre treiben Fettes Brot ihr Unwesen in der Hip-Hop-Szene und haben mit Erfolgsnummern wie „Nordisch by Nature“ und „Schwule Mädchen“ die deutsche Musiklandschaft entscheidend mitgeprägt. Mit „Teenager vom Mars“ haben die drei Musiker nun ihr achtes Album auf den Markt gebracht, das sie im Linzer Posthof präsentieren werden. INFO: www.posthof.at, Posthof, Posthofstraße 43, 4020 Linz, 22. Oktober, 20:00 Uhr, VVK: H 37,50

5/8erl in Ehr’n Wiener Soul-Feuerwerk bringt die Gruppe mit ihrem neuen Album „Yes we does“ auf die Bühne. INFO: www.posthof.at, Posthof, Posthofstraße 43, 4020 Linz, 28. Oktober, 20:00 Uhr, VVK: H 21,40

Blonder Engel Der Nachwuchskabarettist steht für Konzeptkunst und Sitzmusik und setzt auf raffiniert witzige Texte, gepaart mit einer guten Portion Selbstironie.

JOSE GONZALES

INFO: www.centrallinz.at, Central Linz, Landstraße 36, 4020 Linz, 30. Oktober, 20:00 Uhr, VVK: H 25,70

Anti-Flag Seit 1993 steht die US-amerikanische Gruppe für engergischen Punkrock mit politischer Aussagekraft. Neues Album: „American Spring“. INFO: www.posthof.at, Posthof, Posthofstraße 43, 4020 Linz, 31. Oktober, 20:00 Uhr, VVK: H 26,90

Boy Mit ihrem Album „We Were Here“ melden sich die beiden Musikerinnen endlich wieder zurück. INFO: www.posthof.at, Posthof, Posthofstraße 43, 4020 Linz, 04. November, 20:00 Uhr, VVK: H 31,80

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22nd Rockhouse Birthday Party Seinen 22. Geburtstag feiert das Rockhouse Salzburg mit Künstlern wie Fiva, Steaming Satellites, Mynth und vielen mehr.

salzburg The Fratellis rock

INFO: www.rockhouse.at, Rockhouse Salzburg, Schallmooser Hauptstraße 50, 5020 Salzburg, 09. Oktober, 20:00 Uhr, VVK: H 24,70

Nach einer überraschenden Trennung im Jahr 2009 gab die Gruppe 2012 ihre Wiedervereinigung bekannt. Die Bandpause hat dem Erfolg der schottischen Rockband jedenfalls keinen Abbruch getan. Das beweist das Trio nun mit seinem neuen Album „Eyes Wide, Tongue Tied“, das es bei seinem einzigen ÖsterreichKonzert vorstellen wird.

The Brew Im Oktober ist das Britrock-Trio mit seinem aktuellen Album „Control“ auch im Salzburger Rockhouse zu sehen. INFO: www.rockhouse.at, Rockhouse Salzburg, Schallmooser Hauptstraße 50, 5020 Salzburg, 17. Oktober, 20:30 Uhr, VVK: H 17,60

INFO: www.rockhouse.at, Rockhouse Salzburg, Schallmooser Hauptstraße 50, 5020 Salzburg, 01. November, 19:30 Uhr, VVK: H 28,–

Friska Viljor Indie-Rock aus Schweden: Daniel Johansson und Joakim Svenigsson präsentieren ihr sechstes Studioalbum „My Name is Friska Viljor“.

Ganes pop

Da Bill Jean is ned mei Bua Musiker Stefan Leonhardsberger und Autor Paul Klambauer interpretieren Klassiker der Popmusik neu und im österreichischen Dialekt.

Des Ladinischen, eines Sprachdialektes aus den Dolomiten, sind heute nur mehr wenige mächtig. Die drei Künstlerinnen von Ganes singen auf ihrem aktuellen Album „Caprize“ in dieser traditionellen Sprache und klingen dabei überraschend modern. Das Resultat sind melancholische Pop-Arrangements, die zur betörenden Dreistimmigkeit verschmelzen.

INFO: www.kleinestheater.at, Kleines Theater, Schallmooser Hauptstraße 50, 5020 Salzburg, 20. November, 20:00 Uhr, VVK: H 22,–

INFO: www.republic.at, Republic, Anton-Neumayr-Platz 2, 5020 Salzburg, 03. November, 20:00 Uhr, VVK: ab H 23,–

INFO: www.rockhouse.at, Rockhouse Salzburg, Schallmooser Hauptstraße 50, 5020 Salzburg, 03. November 20:00 Uhr, VVK: H 24,70

steiermark Lance Butters hip-hop Überflieger Lance Butters hat sich mit seiner EP „Futureshit“ in Rap-Kreisen bereits einen Namen gemacht. Im heurigen Frühjahr folgte sein lang ersehntes Debütalbum „Blaow“, auf dem man ausgefransten Deutsch-Rap vergeblich sucht. Vielmehr ist das Werk ein beinhartes Rap-Album im besten Sinne und eine Ode an die eigene Arroganz. INFO: www.popculture.at, PPC, Neubaugasse 6, 8020 Graz, 31. Oktober, 19:00 Uhr, VVK: H 17,20

Tocotronic

Bobby Long Der britische Singer-Songwirter betrat mit „Let Me Sign“, seinem Beitrag zum Soundtrack des Vampir-Blockbusters „Twilight“, das internationale Parkett. INFO: www.spielstaetten.at, Orpheum Graz, Orpheumgasse 8, 8020 Graz, 15. Oktober, 20:00 Uhr, VVK: H 15,75

J.B.O. Ihr 20-jähriges Bandbestehen feiert die Gruppe mit dem neuen Album „Explizite Lyrik“. INFO: www.explosiv.at, Explosiv, Bahnhofgürtel 55a, 8020 Graz, 15. Oktober, 20:00 Uhr, VVK: H 31,50

Steaming Satellites Im Indie-Rock verwurzelt, bandeln die Salzburger gekonnt mit Blues, Funk und Soul an und erlauben sich vereinzelt auch Pop-Ausflüge.

indie Im Jahr 1995 erschien ihr Debüt„Digital ist besser“ und hinterließ ordentliche Spuren in der damaligen Indieszene. Im Laufe ihrer Bandgeschichte entwickelte sich die Band immer mehr zu einem Aushängeschild der deutschen Kulturbewegung Hamburger Schule. Mit „Wie wir leben wollen“ erschien heuer ihr zehntes Album.

Two Gallants Mit ihrem ungewöhnlichen Punkfolkblues gastieren die beiden Kalifornier Adam Stephens und Tyson Vogel mit ihrem neuen Album „We Are Undone“ in Graz.

INFO: www.spielstaetten.at, Orpheum Graz, Orpheumgasse 8, 8020 Graz, 08. November, 19:00 Uhr, VVK: H 30,50

INFO: www.postgarage.at, Postgarage Graz, Dreihackengasse 42, 8020 Graz, 04. November, 20:30 Uhr, VVK: H 21,40

INFO: www.popculture.at, PPC, Neubaugasse 6, 8020 Graz, 23. Oktober, 19:00 Uhr, VVK: H 19,40

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Folkshilfe Folkshilfe zeigen mit ihrem Debütalbum „mit F“ ihr Gespür für gute Melodien und Arrangements.

tirol Herbst Rock Festival Am 17. Oktober steht die Music Hall Innsbruck erneut im Zeichen der Rockmusik: Zwölf Stunden lang bringen Bands aus dem In- und Ausland die Halle zum Beben. Für Stimmung sorgen Bands wie The Headlines aus Malmö, die Onkelz-Coverband Stainless Steel, Foiernacht und Nordfeuer aus Tirol, die Vorarlberger Individuum und viele mehr.

INFO: www.weekender.at, Weekender Club, Tschamerstraße 3, 6020 Innsbruck, 21. Oktober, 19:00 Uhr, VVK: H 13,60

Wanda Die Band der Stunde überzeugt mit ihrem neuen Studioalbum „Bussi“ auch das Innsbrucker Publikum. INFO: www.werkstatt-innsbruck.at, Music Hall, Grabenweg 74, 6020 Innsbruck, 30. Oktober, 20:00 Uhr, VVK: H 28,60

The Headlines

GreeeN Seine Stimme setzt er dynamisch als Instrument in seinen Songs ein, die zwischen Pop, Rap und Reggae pendeln.

INFO: www.werkstatt-innsbruck.at, Music Hall, Grabenweg 74, 6020 Innsbruck, 17. Oktober, ab 13:00 Uhr, VVK: H 28,50

Ohrbooten reggae

Erwin & Edwin Vier Musiker, eine Mission: Funky Brassund Elektronik-Klänge verschiedenster Art zu vereinen.

Die Berliner Gruppe Ohrbooten kehrt mit ihrem fünften Album „Tanz mal drüber nach“ auf die Tanzfläche zurück. Darauf mischt sie gekonnt Elemente aus Reggae, Alternative und Hip-Hop zu einer ganz eigenen Melange. Ein gelungenes Album, das vor Lebensfreude sprüht und mit Ohrwürmern in bester Ohrbooten-Manier aufwartet.

INFO: www.oeticket.com, Innsbruck Hafen, Club Innrain 149, 6020 Innsbruck, 12. November, 20:00 Uhr, VVK: H 16,90

INFO: www.weekender.at, Weekender Club, Tschamerstraße 3, 6020 Innsbruck, 05. November, 19:00 Uhr, VVK: H 18,–

INFO: www.weekender.at, Weekender Club, Tschamerstraße 3, 6020 Innsbruck, 11. November, 19:00 Uhr, VVK: H 18,–

vorarlberg Max Raabe & Palast Orchester „Eine Nacht in Berlin“ – der Titel ist Programm: Max Raabe entführt mit seinem neuen Stück sein Publikum mit viel Charme und Humor in das Berlin der 20er- und 30er-Jahre. Dieser Humor findet sich auch in den Texten und Liedern wieder, denen Max Raabe mit seiner Baritonstimme Ausdruck verleiht. INFO: www.kongresskultur.com, Festspiel- und Kongresshaus, Platz der Wiener Symphoniker 1, 6900 Bregenz, 12. November, 20:00 Uhr, VVK: ab H 47,75

Bob Dylan and his Band folk Er gilt als einer der wichtigsten Songschreiber der Folk-Rock-Ära. Seit mehr als vier Jahrzehnten ist der Amerikaner in unterschiedlichen Bereichen aktiv. Neben der Musik zeichnet und malt er und hat für „Masked & Anonymous“ 2003 am Drehbuch mitgeschrieben und sogar die Hauptrolle übernommen. INFO: www.kongresskultur.com, Festspiel- und Kongresshaus, Platz der Wiener Symphoniker 1, 6900 Bregenz, 15. + 16. November, 20:00 Uhr, VVK: ab H 112,80

John Mayall John Mayall gilt als Legende des Blues-Genres und stand bereits mit Größen wie Eric Clapton und John McVie auf der Bühne. INFO: www.conradsohm.com, Conrad Sohm, Boden 1, 6850 Dornbirn, 24. Oktober, 20:00 Uhr, VVK: H 37,80

Gerard Seine „Neue Welt Tour 2015“ führt den deutschen Rapper auch nach Dornbirn ins Conrad Sohm. INFO: www.conradsohm.com, Conrad Sohm, Boden 1, 6850 Dornbirn, 31. Oktober, 20:00 Uhr, VVK: H 21,–

Bilderbuch Zwischen Pop, Hip-Hop und Indie: Mit ihrem dritten Studiowerk „Schick Schock“ ist das Quartett aus Kremsmünster in Dornbirn zu Gast. INFO: www.conradsohm.com, Conrad Sohm, Boden 1, 6850 Dornbirn, 12. November, 20:00 Uhr, VVK: H 30,–

Thees Uhlmann liest Der Debütroman des Musikers Thees Uhlmann ist ein temporeiches, witziges und berührendes Werk, das sich mit den wichtigen Fragen des Lebens auseinandersetzt. INFO: www.spielboden.at, Spielboden, Färbergasse 15, 6850 Dornbirn, 12. November,20:30 Uhr, VVK: H 14,–

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© Facedisco Features

interview: Peter Zirbs am 30. september 2015

Be water, my friend

Gregor Staudner hat eine Dokumentation zum Thema Wasser gedreht, in der er das lebensspendende Nass aus einer besonderen Perspektive betrachtet. DOT. hat ihn interviewt. „Be Water My Friend ist ein Dokumentarfilm über die Liebe zum Wasser. Denn jeder Tropfen ist ein Stückchen Leben“ – so steht es auf der Homepage von Facedisco Features. Gregor Staudner, geboren am 24. Jänner 1978 in Wien, ist der Regisseur dieses Filmes: Neben dem Schauspielstudium und diversen Film- und Theaterengagements kam er 2009 als Autodidakt in den Bereichen Regie und Drehbuch zum Film. 2012 drehte Staudner den Kurzfilm Wie das Schwein zum Metzger wurde, der zu rund 35 Festivals eingeladen wurde. DOT.: Ein Film über Trinkwasser: Was macht ihn besonders? Gregor Staudner: Beim Wasser beschreibt man Qualität prinzipiell durch

die Faktoren Milieu, Energie und Struktur. Wir beleuchten das Thema Wasser aber aus einem anderen Blickwinkel: Was zählt, ist nicht nur die Quantität, also wie viel wir davon haben, sondern die Qualität – um damit zu zeigen, wie hilfreich Wasser uns Menschen sein kann. Was war die größte Herausforderung? Das größte Abenteuer war und ist mit Sicherheit die Aufgabe, den Menschen nahe zu legen, dass Wasser nicht nur eine Flüssigkeit ist, die wir täglich in uns hineinschütten, sondern die Qualität unseres Seins deutlich verbessern kann. Ich will Menschen dazu anregen, ihr Bewusstsein neu zu schärfen. Nochmal: Wasser ist der Baustein unseres Lebens.

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Im Gegensatz dazu: Was waren die schönsten Momente? Die Gesichter der kambodschanischen Kinder, die lachend umherliefen, als wir eine Bohrung gefilmt haben. Ich habe nach diesem Dreh auf eines der tönernen Wasserbehältnisse den Filmtitel mit Kreide aufgemalt – die Kinder des Dorfes haben mir das nachgemacht. Ich war sehr froh in diesem Augenblick, da ich wusste, dass Kinder solche Momente anders auffassen als wir. Aber das ist ein anderes Thema. Was war der auslösende persönliche Moment für diesen Film? Daran erinnere ich mich noch gut: Ich hatte vor ungefähr zweieinhalb Jahren ein Gespräch mit jemandem, der mir ein Umkehr-Osmosegerät – also ein WasserReinigungsgerät – zum Kauf angeboten hatte. Nachdem er sich ergiebig über die positiven Eigenschaften des Geräts ausgelassen hatte und meinte, dass es sich nach der Reinigung des kontaminierten Wassers bzw. Leitungswassers um „reines H O” ² handeln würde, habe ich mir die Frage gestellt: Was ist eigentlich reines H O? ² Das war der Auslöser. Gibt es eine Lieblingsanekdote von den Arbeiten an Be Water My Friend? Dass beinahe jeder Wiener glaubt, unser Leitungswasser sei gesund. Im Ursprung: ja. Aus der Leitung: nein. Ein paar Facts zum Aufwand? Momentan arbeiten wir mit Unterbrechungen seit rund zweieinhalb Jahren an dem Thema. Das hängt ganz von den finanziellen Mitteln ab – wir werden privat gefördert. Manchmal gibt es daher mehr zu tun, dann wieder weniger; es ist fast ein Dahinfließen. Man legt dann meist auch im richtigen Hafen an. Deshalb auch der Filmtitel Be Water My Friend – es ist ein Zitat aus einem Interview mit Bruce Lee aus dem Jahre 1972. Was soll das Publikum von dem Film mitnehmen? Volkstümliche Sprichworte besagen oft, dass das Leben ein Geben und Nehmen sei. Das stimmt aber nur bedingt, denn für sehr viele Menschen ist es ein Nehmen und Nehmen. Kurz gesagt: Wenn du dich

um das Wasser wie um einen Freund kümmerst, dann hat es die Kraft, immer für dich da zu sein. Wie geht es weiter? Unser zweites Projekt im Moment hat den Titel Flitzer und ist ebenfalls ein Dokumentarfilm: Der Film behandelt die Geschichte eines Mannes, der an einem Nacktheitstrauma leidet. Die Produktion wird im November abgeschlossen sein, und dann läuft er hoffentlich bald im Kino. Das Großartige an dieser Produktion ist, dass der Film bei einer Spiellänge von rund 90 Minuten bislang genau €84,– gekostet hat.

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Das 21. Dot.

erscheint am 5. November 2015

Katniss Everdeen rechnet mit Präsident Snow ab – oder zumindest versucht sie es: Die Tribute von Panem: Mockingjay Teil 2. Währenddessen stürzt sich (auch) Joaquin Phoenix ins Verderben: Für Woody Allen gibt er den Irrational Man. Goldkehlchen Ellie Goulding legt mit Delirium ein neues Album vor und sichert sich damit ihren Fixplatz im Pop-Olymp – und Silbermond haben mit Leichtes Gepäck ihr erstes Album seit drei Jahren am Start.

Impressum Coverfoto Sony Pictures – by Rankin. DOT.magazine erscheint monatlich mit einer Auflage von 220.000 Exemplaren österreichweit in der PPH Media Verlag GmbH, Otto-Bauer-Gasse 6, 1060 Wien Telefon: +43 1 235 13 66-800 Fax: +43 1 235 13 66-999 E-Mail: office@pph-media.at Distribution: Österreichweit in allen Constantin- & Cineplexx-Kinos, 125 McDonald’s-Restaurants und allen Star Movie Kinos. Herausgeber & Geschäftsführer: Lorin Polak Marketing & Mediaberatung: Michael Martinek Chefredaktion & Chefin vom Dienst: Nicole Albiez Redaktion- und Mediaberatung: Daniela Horvath & Georg Peter Musik & Games: Peter Zirbs Fashion & Beauty: Kim Sztrakati Eventplaner: Daniela Horvath Sport: Wolfgang Heckel Assistentin der Redaktion: Natascha Holba Lektorat: Gudrun Likar Vertriebsleitung: Georg Peter Grafik & Design: Osutoria Holding GmbH Produktion: Die Stadtdrucker Fotos: Filmverleiher, Plattenfirmen, Veranstalter, Fotoagenturen und diverse Fotografen. Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Fotocredits im Eventkapitel werden durch den Vermerk „Veranstalter” im Impressum abgegolten. Einzelne Fotocredits im Eventbereich werden nur auf ausdrücklichen schriftlichen Wunsch des Urhebers abgedruckt. Nachträgliche Honorarforderungen für nicht veröffentlichte Fotocredits werden nicht anerkannt.

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