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The 355 . Gunpowder Milkshake
GROSSE
MISSIONEN
Vereinte Kräfte
Jessica Chastain, Lupita Nyong‘o, Diane Kruger und Penélope Cruz sind vier Top-Agentinnen im Wettlauf gegen die Zeit.
Mit dem packenden Action-Thriller „The 355“ bekommen die Herren Jason Bourne und James Bond starke weibliche Konkurrenz: Die amerikanische Agentin Mason Brown (Jessica Chastain, X-Men: Dark Phoenix, Der Marsianer) ist beim CIA die Frau fürs Grobe. Da liegt es auf der Hand, dass sie auf die nächste gefährliche Mission geschickt wird, um eine streng geheime Waffe zu finden, die von einem global vernetzten SöldnerTrupp gestohlen wurde, der damit die Welt in großes Chaos stürzen könnte. Als brillante Strategin holt Mason sich tatkräftige Unterstützung und stellt ein Team aus Top-Agentinnen zusammen, Codename „355“: Neben Mason machen sich die deutsche Spionin Marie (Diane Kruger, Inglorious Basterds, Aus dem Nichts), die Computerspezialistin Khadijah (Lupita Nyong‘o, Wir, Black Panther) und die kolumbianische Psychologin Graciela (Penélope Cruz, Mord im Orient-Express, Leid und Herrlichkeit) also daran, nichts weniger als den Dritten Weltkrieg zu verhindern. Eine Mission, welche die Frauen um die ganze Welt führt – von Pariser Cafés über die marokkanischen Souks bis in das glamouröse Shanghai. Doch nur wenn sie es schaffen, ihre jeweils besonderen Fähigkeiten zu vereinen, können sie ihren mächtigen Gegner besiegen. Was sie allerdings nicht wissen: Jeder ihrer Schritte wird von der mysteriösen Lin Mi Sheng (Bingbing Fan, X-Men: Zukunft ist Vergangenheit, Iron Man 3) verfolgt.
EINZIGARTIG DIVERS The 355 ist die zweite Regiearbeit von Autor, Produzent und Regisseur Simon Kinberg (XMen: Dark Phoenix), der unter anderem auch an Deadpool und Der Marsianer mitwirkte. In seiner Tonalität ist The 355 an die Filme der Bourne-Reihe angelehnt und weist ganz bewusste Parallelen zu Mission: Impossible und den James Bond-Filmen auf. Doch im Gegensatz zu anderen Genrevertretern war es Kinberg ein großes Anliegen, „die Realität des heutigen Spionagehandwerkes“ so authentisch wie möglich abzubilden und keinen einzelnen Helden oder eine Heldin, sondern ein gesamtes Team in den Vordergrund zu stellen. Chastain, die als echter Fan von Spionagethrillern diesen Film selbst mitproduzierte, ist es gelungen, einen zeitgemäßen Film zu entwerfen, bei dem Diversität ein Vorteil und die Einzigartigkeit jeder Figur ihre Stärke ist. www.facebook.com/the355movie
THE 355 GEPLANTER KINOSTART 06.01., China/USA 2022, REGIE Simon Kinberg, MIT Jessica Chastain, Lupita Nyong‘o, Penélope Cruz, Diane Kruger FILMLÄNGE 124 Min., © Constantin Film
Geschlechterkampf
Actionkracher auf femininen Hochglanz poliert: „Gunpowder Milkshake“.
Es ist mal wieder Zeit für geballte Frauenpower. Auch wenn diese nicht auf der richtigen Seite des Gesetzes zur Anwendung kommt. Kein Problem, wenn die Männer ohnehin noch viel übler drauf sind. Profikillerin Scarlet (Lena „Cersei“ Headey, Stolz und Vorurteil und Zombies) musste vor Jahren ihre Tochter Sam (Karen Gillan, Jumanji: The Next Level) zurücklassen, weil sie gezwungen war, auf der Flucht vor ihren Feinden unterzutauchen. Der Nachwuchs kommt aber eh gut alleine zurecht, lässt sich ebenfalls vom Verbrechersyndikat namens „Die Firma“ ausbilden und muss schließlich aufgrund eines fatalen Zwischenfalls auch in den Untergrund fliehen. Dort trifft sie – Überraschung! – auf ihre Mutter und holt gemeinsam mit ihr sowie der größtmöglichen Härte, die der Planet Venus aufbieten kann, zum Gegenschlag aus. Mit dabei im Gepäck: Das Mädchen Emily (Chloe Coleman, Der Spion von nebenan), das von Sam aus einer Notsituation gerettet wurde – ein No-Go unter Profikillern.
VORBILDER TARANTINO UND LEONE Der israelische Regisseur Navot Papushado (Big Bad Wolves) hat mit Gunpowder Milkshake einen ambitionierten GenerationenAction-Thriller geschaffen, der Quentin Tarantino und Sergio Leone zu Vorbildern auserkoren hat. Die Kombination aus buchstäblich knallharter Bildgewalt, Comedy, Brutalität und spannungsförderndem Musikeinsatz macht keinen Hehl daraus, von wem sich Papushado inspirieren ließ.
Das Kernthema von Gunpowder Milkshake dreht sich nur hintergründig um den hier sehr unausgeglichenen Kampf der Geschlechter. Im Zentrum der Handlung steht vielmehr die Beziehung der Frauen untereinander, vor allem jene zwischen Mutter und Tochter. Sam, die nie wirklich überwinden konnte, dass ihre Mama sie einst zurückgelassen hatte, möchte selbst moralischer handeln und entscheidet sich gerade deswegen für Emilys Rettung. Somit gerät Sam nicht nur in Konflikt mit der „Fima“, sondern auch in einen innerfamiliären, als es zum Wiedersehen mit Scarlet kommt.
Wie auch immer man zu Gewalt, Selbstjustiz oder etwas aufgesetzten Geschlechter-Rollenverteilungen in Filmen stehen mag – wenn das Endergebnis wie eine abgefahren inszenierte weibliche Antwort auf John Wick ausfällt, dann kann man darüber schon mal hinwegsehen. Apropos: Auch aus Gunpowder Milkshake könnte sich eine erfolgreiche Reihe entwickeln. Eine Fortsetzung ist bereits in Produktion. #gunpowdermilkshake
GUNPOWDER MILKSHAKE KINOSTART tba, F/USA 2020, REGIE Navot Papushado, MIT Karen Gillan, Chloe Coleman, Lena Headey, Angela Bassett, Paul Giamatti, FILMLÄNGE 114 Min., © Constantin Film