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Lieber Kurt

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Stadt, Land, Welle

Stadt, Land, Welle

Im Schmerz vereint, in Trauer getrennt

Til Schweiger inszeniert einmal mehr großes Gefühlskino: „Lieber Kurt“.

Er ist wieder da. Die Leinwand wird in Sepiatöne getaucht, aus den Lautsprechern erklingt altbekanntes Nuscheln, und große Emotionen überdecken das Dargebotene. Til Schweiger – Deutschlands streitbarer Experte für leicht bekömmliches Kino mit Hollywood-Flair – hat wieder einen Film gemacht. Und wie immer steht es etwa 50:50. Die ablehnende Landeshälfte läuft schreiend davon, wenn sich Schweiger an die Arbeit macht, die andere freut sich auf einen Kinoabend voller Gefühle, Humor, Tränen der Rührung und in Summe gute Unterhaltung. So oder so, Til Schweiger ist als Filmemacher seit etwa 15 Jahren Garant für klingelnde Kinokassen. Punktete er anfangs noch mit Liebeskomödien (Barfuß, Keinohrhasen), so hat er sein Augenmerk in der jüngeren Vergangenheit vermehrt auf tragikomische Themen (Honig im Kopf, Die Rettung der uns bekannten Welt) gelegt. SCHWEIGER ADAPTIERT KUTTNER Als würde der 59-Jährige nun einen Kreis schließen, erscheint Lieber Kurt unter dem Label des tragikomischen Liebesdramas. Da Til Schweiger ausnahmsweise mal nicht eigenen Stoff verfilmt – die Handlung basiert auf Sarah Kuttners Roman „Kurt“ –, gelingt es vielleicht sogar, beide scheinbar unvereinbaren Lager zusammenzubringen.

Die Geschichte aus der Feder der „Mängelexemplar“-Autorin mit den Herzschmerz-Elementen eines klassischen SchweigerWerks erweist sich als funktionelle Symbiose für die Handlung. Kurt (Schweiger) und Lena (Franziska Machens, Paradies) ziehen von Berlin nach Brandenburg, um näher bei Kurts Sohn, dem kleinen Kurti (Levi Wolter), sein zu können, der bei seiner Mutter wohnt. Doch ehe sich die Patchworkfamilie einspielen kann, kommt Kurti bei einem Kletterunfall am Spielplatz ums Leben. Für alle Erwachsenen bricht gleichermaßen die Welt zusammen, doch in ihrer Trauer unterscheiden sie sich. Während Lena davon überzeugt ist, dass sie gemeinsam als Paar durch diese schwere Zeit kommen, isoliert sich Kurt nahezu völlig. Beide müssen erkennen, dass das Schwierige am Verlust nicht der Weg durch die Trauer ist, sondern vielmehr, wieder ins Leben zurückzufinden. facebook.com/LieberKurt.derFilm

LIEBER KURT KINOSTART 15.09., D 2022, REGIE Til Schweiger, MIT Til Schweiger, Franziska Machens, Jasmin Great, Peter Simonischek, Levi Wolter, FILMLÄNGE 137 Min., © Filmwelt Verleihagentur

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