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Milky Chance

Milky Chance

Wednesday (S1)

The Patient (S1)

Tim Burton (Alice im Wunderland, Charlie und die Schokoladenfabrik) lässt Finger schnippen: Er hat die Addams Family neu gecastet, um von den Schuljahren von Tochter Wednesday Addams zu erzählen. In acht einstündigen Folgen soll sie, die sich … auf herkömmlichen Schulen nicht allzu

„Ich habe den Zwang, Menschen zu töten. Soll ich Ihnen mehr über mein Leben erzählen?“, fragt der Mann, der scheinbar durchaus bereit ist, an sich zu arbeiten, seinen Therapeuten. Letzterer schluckt: Alan Strauss hat in seiner beruflichen Laufbahn, in der sich Krise an Krise reiht, ja schon einiges gehört, aber dies ist eine gut integrieren konnte, auf der Nevermore Academy lernen, ihre neu aufkeimenden Kräfte zu beherrschen. Dort haben einst selbst ihre Eltern Morticia und Gomez einen Abschluss geschafft. Den sozial eigenwilligen Teenager hält aber vor allem das Drumherum an ihrem neuen Zuhause beschäftigt: Geheime Gesellschaften, versteckte Bibliotheken und mörderische

Therapiesitzung, wie er sie noch nie erlebt (bzw. überlebt?) hat. Alan Strauss ist womöglich auch nicht in der optimalen Verfassung, um klar strukturiert Fragen zu stellen, muss er doch gerade um sein Leben fürchten: Der Patient – Sam Fortner, ein Serienkiller (Domnhall Gleeson), der verzweifelt nach Hilfe sucht – hat seinen auserwählten Therapeuten (Steve Monster möchten durchschaut werden, werfen aber mehr Fragen auf, als Antworten über die Academy auf der Hand liegen.

Jenna Ortega (You, Scream, X) spielt in der verspielten ComedySerie mit Lust am Makabren das morbide Mädchen. Zu ihren Eltern werden Catherine Zeta-Jones und (großartig gecastet) Luis Guzmán. Auch Christina Ricci, die in Addams Family (1991) und Die Addams Family in verrückter Tradition (1993) Wednesday spielte, ist mit von der Partie: Sie ist an der Nevermore Academy beschäftigt, durch deren Gänge auch das Eiskalte Händchen saust: Es spioniert im Auftrag der Eltern hinter Wednesday her, wird aber notgedrungen noch zu Wednesdays Komplizen …

Staffel 1 von „Wednesday“ ist ab 23.11. bei Netflix zu sehen.

Carell) entführt, in seinen Keller verschleppt und dort gefesselt. Ein Muster durchbricht man eben nicht so schnell. Hier soll Strauss ihn heilen. Ein Wutausbruch des Patienten, der seine blutigen Triebe unter Kontrolle bringen möchte, könnte verheerende Folgen für den Mann haben, den er „engagiert“ hat. Leider sträubt sich Sam vehement dagegen, über seine Traumata und – natürlich – die

Beziehung zu seiner Mutter

Candace (Linda Emond) zu sprechen. Und durch Strauss’ Kopf geistern nicht nur Sams Probleme, sondern auch seine eigenen.

The Patient wurde von Joel Fields und Joe Weisberg entwickelt, die zuvor die fabelhafte Spionageserie The Americans auf den Bildschirm brachten.

„The Patient“ ist ab 30.11. auf Disney+ zu sehen.

HEIM WERK

A FRIEND OF THE FAMILY (S1)

Wie sie zu Robert Berchtold stünden? Er sei quasi ein Familienmitglied, sagen die Brobergs, die die psychopathischen Züge ihres Nachbarn übersehen. Berchtold wird wiederholt ihre Tochter entführen. Der Fall, der in der Netflix-Doku Abducted in Plain Sight erzählt wurde, wird zur Miniserie. Mit dabei ist u.a. Anna Paquin. Ab 25.11. bei Sky.

1899 (S1)

Die Showrunner von Dark, Jantje Friese und Baran bo Odar, führen ins Jahr 1899 und an Bord des Schiffs Kerberos, auf dem sich eine Gruppe europäischer Auswanderer befindet. Das Schiff legt in London ab mit Zieldestination New York. Die Reise wird zum Albtraum, als die Kerberos auf ein weiteres, seit Monaten vermisstes Schiff stößt … Ab 17.11. bei Netflix.

POKER FACE

Tech-Milliardäre im Film sind entweder Bond-Bösewichte oder spielen aus Fadesse Spiele – siehe auch Glass Onion (unten). (Im echten Leben kaufen sie Social-Media-Plattformen und beschädigen sie durch fahrlässiges Verhalten.) In Russell Crowes Thriller, in dem er auch die Hauptrolle übernimmt, wird gespielt: Hier ist es eine Pokerrunde, und der Einsatz ist hoch… Ab 19.11. bei Sky.

SPIRITED

Clint (Ryan Reynolds) fasst es nicht: Aus allen Menschen, inkl. denen, die Gender-Reveal-Partys feiern, wurde ausgerechnet er für eine Heimsuchung ausgewählt – so wie in Dickens’ „A Christmas Carol“. Nun ja, er ist auch in „A Christmas Carol“ gelandet – einer Musicalfilm-Variante –, und Will Ferrell will es als „Ghost of Christmas Present“ mit ihm aufnehmen. Ab 18.11. bei Apple TV+.

GLASS ONION

Ein Tech-Milliardär (Edward Norton) lädt für ein Krimispiel ein paar Freunde auf seine griechische Privatinsel. Bei einem Spiel wird es nicht bleiben: Es wird einen Todesfall geben, wodurch Detektiv Benoit Blanc (Daniel Craig) auf den Plan tritt. Richtig: Rian Johnson setzt Knives Out fort – mit dabei beim jüngsten Whodunit sind u.a. Kate Hudson und Ethan Hawke. Ab 23.11. bei Netflix.

THE WONDER

Vier Monate soll es her sein, dass die elfjährige Irin Anna O’Donnell das letzte Mal gegessen hat. Florence Pugh (Don’t Worry Darling) wird nun als britische Krankenschwester losgeschickt, um das gesund wirkende Mädchen zu inspizieren. Ist Anna eine Auserwählte? Sebastián Lelio (Gloria) verfilmt den historischen Roman von Emma Donoghue (Raum). Ab sofort bei Netflix.

TICKET INS PARADIES MOONAGE DAYDREAM

Was das Ex-Ehepaar (abgesehen von gegenseitiger Abneigung) noch verbindet, ist die gemeinsame Tochter Lily. Dass diese überstürzt heiraten möchte, führt die Eltern nach Bali: Lily darf auf keinen Fall denselben Fehler machen wie sie damals. Endlich wieder gemeinsam vor der Kamera: Julia Roberts und George Clooney. Ab 01.12. im Handel. „Keep your ’lectric eye on me, babe“, sang David Bowie in „Moonage Daydream“. Nun schaut vor allem Brett Morgen ganz genau hin: Er konnte sich durch den angeblich 5 Mio. Dokumente umfassenden Nachlass wühlen, wo auch unverö entlichtes Material wartete. Das Ergebnis: eine lmische Collage, die Bowies Originalität gerecht wird. Ab 08.12. im Handel.

MEINE STUNDEN MIT LEO

Emma ompson hat als Witwe und pensionierte Lehrerin Nancy einiges aufzuholen: Sie hat ihr Leben lang nur auf lähmend routinierte Weise mit ihrem Mann geschlafen. Nun bucht sie ein paar Stunden mit Leo (Daryl McCormack ), der sich auch als erhellender Gesprächspartner entpuppt. Ab 29.11. im Handel.

Don’t Worry Darling

Olivia Wilde (Booksmart) lässt in ihrer zweiten Regiearbeit eine Art Palm Springs der 1950er-Jahre wiederauferstehen: In einer experimentellen Unternehmenssiedlung mitten in der Wüste leben die Mitarbeiter des streng geheimen VictoryProjekts mit ihren Familien. Während die Ehemänner ihrer Arbeit in der Victory-Projektzentrale (als CEO: Chris Pine) nachgehen, wissen die Frauen gar nicht so genau, was ihre Männer tagsüber so treiben. Es soll sie auch nicht genauer interessieren. Sie sollen oder „dürfen“ ihre Zeit mit dem gep egten Luxus, den der Ort zu bieten hat, verbringen. Auch Alice (Florence Pugh) und Jack (Popstar Harry Styles) leben hier. Alices Blick entgehen die Risse, die dieses idyllische Leben aufweist, nicht – und auch nicht, wie viel Unheimliches hinter der verführerischen Fassade lauert. Der von Männern geschaffene und orchestrierte Ort wird zum perfekten Albtraum, in dem eine Frau aufwacht. Ursprünglich wollte Regisseurin Olivia Wilde, die nun in einer Nebenrolle zu sehen ist, selbst diese Frau spielen. Nachdem sie aber Florence Pugh in Midsommar erlebt hatte, wusste sie, dass sie erst jetzt ihre Hauptdarstellerin gefunden hatte. Die emen stießen auf Pughs Interesse: „Es geht um Kontrolle, Manipulation, Unterdrückung; um Beziehungen, um sexuelle Fantasien. Es geht darum, wie man sein Leben perfekt hält – und was man macht, wenn es das nicht ist.“ Die Bilder des abgründigen rillers haben eine große Sogwirkung (an der Kamera: Matthew Libatique, Black Swan): ein perfekt inszenierter Albtraum. Ab 24.11. im Handel.

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