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Ein Kunstprojekt

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DAS 94. DOT.

DAS 94. DOT.

Nemo sitzt in einem weitläufigen Penthouse in New York. Der Blick streift die beeindruckende Skyline und unbezahlbare Kunstwerke. Der Mann sitzt zwischen Designermöbeln und … schwitzt. Schaut missmutig. Passt nicht hierher. Er will auch nicht hier sein: Er hat schon alles versucht, um seinen goldenen Käfig zu verlassen.

Nemo hat sich bei seinen Einbrüchen auf Kunstdiebstahl spezialisiert und gilt dabei als der Beste seines Fachs. Der jüngste Coup sollte ihn zu den millionenschweren Objekten eines bedeutenden Sammlers bringen – er brachte ihn jedoch nur an seine Grenzen.

Anfangs lief alles nach Plan: Nemo wurde von einem Helikopter abgesetzt und drang ins LuxusPenthouse ein, schaltete flugs die Alarmanlage aus und machte sich flink und konzentriert daran, die Kunstwerke von den Wänden zu pflücken. Vor allem auf fünf Gemälde von Egon Schiele hatte er es abgesehen. Der Coup war minutiös geplant und in Phasen eingeteilt. Nemo war mit seinen Komplizen verbunden, sie hielten ihn über den Countdown am Laufenden. Plötzlich jedoch schrillte ein Alarm auf –und die Sicherheitstüren schnappten zu. Hier sind wir nun. Nemo ist eingesperrt und auf sich allein gestellt. Der Mann, der sich als Einbrecher einen Namen gemacht hat, wird es nicht schaffen, hier wieder auszubrechen. Irgendwann wäre es ihm sogar recht, wenn Sicherheitsleute oder die Polizei auftauchen würden: Hauptsache, er entkommt der misslichen Lage. Doch nichts passiert: Die Monitore der Überwachungskamera zeigen beharrlich leere Flure, nur manchmal den Pförtner oder selten eine Putzfrau. Beziehungsweise: WAS passiert, ist dass der Thermostat in die Höhe klettert und sich nicht umpro- grammieren lässt; dass aus dem Wasserhahn nur noch zögerlich ein letzter Tropfen Flüssigkeit dringt. Dass die Zeit verstreicht. Aus Stunden werden Tage, Wochen, Monate. Was isst man? Wenn praktisch nur noch die Fische im Aquarium übrig sind? Und was macht er nun in diesem goldenen Käfig, nur noch umgeben von den Kunstwerken, die ihn hierher brachten?

ONE-MAN-SHOW

Der Grieche Vasilis Katsoupis (My Friend Larry Gus, 2016) verhandelt in seinem zweiten Langfilm (seinem ersten Spielfilm) existenzielle Werte. Premiere feiert das beklemmende Kammerspiel bei der Berlinale. Die Show gehört Willem Dafoe, der einmal mehr einen Mann spielt, der langsam, aber sicher durchdreht (Der Leuchtturm, Van Gogh – An der Schwelle zur Ewigkeit) – und kreativ werden muss … #insidefilm

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